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PressEnte 2017

Magazin des Presseclubs Regensburg

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© Foto: MZ<br />

»Virtual Reality« macht den anstrengenden Fußmarsch nach Altötting visuell<br />

nachvollziehbar – ganz ohne Blasen an den Füßen!<br />

fehlten auch hier Standards und Plattformen.<br />

Ein 360-Grad-Foto im Internet auf<br />

der eigenen Website zu veröffentlichen,<br />

war mit großem Entwicklungsaufwand<br />

verbunden. Mittlerweile bieten nicht nur<br />

die Anbieter solcher Kameras die nötige<br />

Infrastruktur im Netz kostenlos mit an.<br />

Auch bei großen Anbietern im Netz wie<br />

Google, Facebook oder YouTube ist das<br />

Hochladen von 360-Grad-Inhalten mittlerweile<br />

kinderleicht.<br />

Journalisten müssen auch neue Formen<br />

des Storytelling erfinden. Anders als im<br />

klassischen Videobereich wären schnelle<br />

Schnitte kontraproduktiv, muss sich der<br />

User doch in jeder Szene zurechtfinden<br />

und umschauen können. Außerdem muss<br />

sich der Journalist künftig auch Gedanken<br />

machen, wie er die Aufmerksamkeit sei-<br />

nes Zuschauers in die richtige Richtung<br />

lenkt. Aber auch ethische Fragen stellen<br />

sich schnell: Was kann ich meinem Zuschauer<br />

zumuten? Eine Kriegsreportage<br />

am Fernseher zu ertragen, ist oft schon<br />

schwierig. Bin ich als Zuschauer aber<br />

beispielsweise plötzlich virtuell im zerbombten<br />

Aleppo, ist die Szene ungleich<br />

intensiver. Aber auch ganz banale Dinge<br />

sind im Alltag zu bedenken – wie etwa die<br />

Tatsache, dass ich bei einem 360-Grad-Foto<br />

jede Richtung beispielsweise daraufhin<br />

prüfen muss, ob ein Kind im Bild erkennbar<br />

zu sehen ist.<br />

Auf Journalismus-Konferenzen zu<br />

digitalen Themen sind sich fast alle einig:<br />

VR und vor allem AR werden den Journalismus<br />

in seinen Grundfesten erschüttern.<br />

Alles, was bisher in diesem Bereich passiert<br />

ist, war lediglich der kleinste mögliche<br />

Schritt. Und denkt man an das erste<br />

iPhone vor gerade einmal zehn Jahren,<br />

kann eine solche Entwicklung schneller<br />

gehen, als viele erwarten.<br />

Mittendrin statt<br />

nur dabei<br />

Was macht 360-Grad-Inhalte für die Nutzer<br />

interessant? Er ist »mittendrin statt<br />

nur dabei«, um einen Werbeslogan aus<br />

den 90er-Jahren zu zitieren. Natürlich<br />

sind User im Netz mit Spielerei schnell<br />

zu begeistern. Aber 360-Grad-Content<br />

ist viel mehr als das. Alleine die Möglichkeiten<br />

eines simplen 360-Grad-Fotos<br />

ermöglichen eine ganz andere Art des<br />

digitalen Geschichtenerzählens – und<br />

aus User-Sicht eine ganz andere Art des<br />

Dabeiseins. Wenn Journalisten ihre Berichterstattung<br />

in den virtuellen Raum<br />

verlegen, bringen sie ihr Publikum näher<br />

an die Geschichte heran, als das jemals<br />

zuvor möglich war. Aus den USA ist dafür<br />

der Begriff des »immersive journalism«<br />

herübergeschwappt. Natürlich ist die<br />

Immersion, wenn ich ein 360-Grad-Foto<br />

auf meinem Handy betrachte und mich<br />

ein wenig drehen kann, deutlich geringer,<br />

als wenn ich eine 360-Grad-Brille – auch<br />

genannt »Head-Mounted Display« (HDM)<br />

oder VR-Brille – nutze. Aber es ist ein erster<br />

Schritt. Außerdem besitzen auch immer<br />

mehr Nutzer solche VR-Brillen. Doch

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