profi-05-2018

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Praxistest Krampe DA 34 Roadrunner: Neue Ideen für Transporte Krampe hat den DA 34 Roadrunner nun seit fast vier Jahren im Angebot. Inzwischen gibt es ihn sogar als Wechsel-Fahrgestell für einen Wannenkipper und einen Zubringeraufbau. Höchste Zeit, den beeindruckenden Transportspezialisten ausführlich zu testen. Christian Brüse Obwohl das Fahrzeug optisch eins ist, sind es zwei. Nämlich der Dolly-Vorderwagen mit Sattelplatte und der Auflieger. Die Kombination zählt rechtlich als ein Zug. Es darf also kein Anhänger hinter den Roadrunner gekoppelt werden. Da Dolly und Auflieger aber nicht ohne Weiteres trennbar sind, brauchen sie nur eine Zulassung und natürlich nur einmal TÜV und Versicherung. Die Kopplung am Schlepper erfolgt unten mit der K80-Kugel. Bei leerem Fahrzeug haben wir 900 kg Stützlast gewogen. Bis zu 4 t Stützlast darf diese Verbindung auf den Schlepper übertragen, das wirkt sich natürlich positiv auf Traktion, Fahrstabilität und die seitlichen Führungskräfte aus. Insbesondere in Hanglagen lernt man dies gegenüber einem Gliederzug oder einem Starrdeichselanhänger zu schätzen. Die Deichsel ist schmal und hat einen vorbildlichen Tunnel für Elektro- und Hydraulikleitungen. Am Roadrunner aus unserem Praxistest gab es davon jede Menge, weil dieser als Wechselfahrzeug gebaut war: Wahlweise lässt sich ein Fassaufbau mit 26 m 3 oder eine Mulde mit 47 m 3 aufbauen (siehe Kasten: „Aufbau wechsle Dich“). Die eigentlichen Kipper-Funktionen (Klappen mit Absperrhahn, Kippen, Nachlauflenkachse, Stützfuß) werden direkt angeschlossen, was uns gut gefallen hat. Für die Kipp-Funktion gibt es jeweils zwei Anschlüsse, das spart Zeit beim Heben und Senken. Auf der Deichsel findet sich eine einfache, aber funktionale Schlauchgarderobe. Der Stützfuß braucht einen ew-Anschluss, eine Feder zieht ihn zurück. Das könnte schneller gehen. Im Vorderwagen sind auch die Druckluftkomponenten untergebracht. Dazu zählt auch der Umschalthahn zum Heben und Senken des Dollys über die Bälge der Luftfederung. Der Umschalthahn für den Auflieger befindet sich auf der linken Seite. Die Verstellung ermöglicht einen Weg von 10 cm; in manchen Altgebäuden sind dies die entscheidenden Zentimeter. Der Krampe DA 34 Roadrunner hat im Praxistest Getreide und später auch Mais transportiert. Fotos: Tovornik
Die Sattelplatte und die zugehörigen Komponenten stammen von Jost. Aber außer dem regelmäßigen Schmieren der Platte und des Königszapfens braucht man hier nichts weiter zu tun. Kommen wir zum Fahrgestell: Das Chassis besteht aus massiven 180 x 260-mm-Rechteckrohren — Krampe legt Wert auf diese torsionssteife und aufgeräumte Lösung. Die Leitungsverlegung im Rahmen ist vorbildlich. Auf den Rahmenrohren gibt es jeweils drei Verschleißplatten aus stoßabsorbierendem Gummi, auf die sich die Brücke legt. Der Roadrunner hat ein wartungsfreies Luftfahrwerk. Werfen die Bälge Falten, muss man sie nur einmal an den beschriebenen Hähnen aufpumpen und danach wieder auf Fahrniveau absenken. Gekröpfte Lenker und großvolumige Luftfederbälge tragen den Aufbau. Die Straßenlage und die Fahrstabilität sind klasse. Schlechte Wege, Schlaglöcher und Bodenwellen schluckt das Fahrwerk wirklich gut — das gilt für jeden Beladungszustand. Voraussetzung ist dafür jedoch auch ein ausreichend schwerer Schlepper. Wir haben den Roadrunner in erster Linie mit einem John Deere 7530 (max. 129 kW/201 PS und etwa Der Vorderwagen hat eine schmale Deichsel mit einem guten Schutz für Schläuche und Kabel. Die Leiter lässt sich einfach einhängen und wird ansonsten am Fahrgestell verstaut. Testurteile Krampe DA 34 Roadrunner Anhängung Schlauchmarkierung/Koppelhinweise B Schlauchgarderobe BB Stützfuß Z Fahrwerksfederung BB Einsatz Wendigkeit BB Fahrstabilität BB Entladezeit B Übersicht des Fahrzeugs B Abdichtung BB Sicht in den Laderaum Z Verschmutzungsanfälligkeit B Sonstiges Lackierung B Beleuchtung B Bedienungsanleitung B Benotung: BB = sehr gut; B = gut; Z = durchschnittlich; E = unterdurch– schnittlich; EE = mangelhaft Schmutzablagerungen haben wir nahezu keine festgestellt — sehr gut. Reinigen lässt sich das Fahrzeug ebenfalls einfach. Zu Beginn des hinteren Drittels ist der massive Kippzylinder mit Abschaltfunktion untergebracht, für den der Schlepper rund 60 l Öl bereitstellen muss. Er ist in einem Kardanring gelagert, der das Wegschwenken des Zylinders beim Einsatz mit dem Fassaufbau ermöglicht. Die Kippwelle mit 100-mm-Kugelkipplager lässt keine Zweifel an ihrer Haltbarkeit. Am Heck schließen der Unterfahrschutz und die Beleuchtung ab. Das Quadratrohr des Unterfahrschutzes steht hochkant, hier kann kein Schüttgut liegen bleiben. Ganz in der Nähe dagegen schon: Zwischen dem Unterfahrschutz und den Radabdeckungen lagert sich gerne Maissilage ab. Die Lampen und die Beleuchtungsträger sind dagegen top. Vor allem auch die beiden LED-Rückfahrscheinwerfer haben uns gut gefallen. Eine Rangierkupplung rundet das Bild ab. Ein vollwertiges Zugmaul ist genauso unnötig wie Durchtriebe für Öl, Bremsen oder Elektrik, weil hinter dem Roadrunner kein Fahrzeug mehr gekoppelt werden darf. Die Sattelplatte und den Königszapfen muss man regelmäßig fetten. Weitere Wartung ist nicht notwendig. Zum Ändern der Kipprichtung muss man den Bolzen umstecken und das Öl umleiten. Achtung: Richtig herum stecken, sonst kann der Griff das Reifenprofil beschädigen. 7,6 t Leergewicht) und einem John Deere 6210R (max. 165 kW/224 PS, aber ca. 8,6 t Leergewicht) eingesetzt. Dabei passt der schwerere 6210R deutlich besser vor den Roadrunner als der leichtere 7530. Achtung: Für die zulässigen 40 t Zug-Gesamtmasse sind diese Schlepper aber schon zu schwer, wenn man die volle Nutzlast des Roadrun- ners von 22,2 t nutzen will. Im Vergleich zu einem Zug aus zwei 18-Tonnern sind das übrigens rund 4 t Nutzlast weniger. Krampe sieht serienmäßig 14-t-Achsen (Serie: ADR, optional BPW) mit einem Querschnitt von 150 mm vor. Für den innerbetrieblichen Einsatz ist das Fahrzeug dementsprechend sogar für 28 t Nutzlast freigegeben. Die hintere Achse ist als Nachlauflenkachse ausgeführt. Das verleiht dem Roadrunner trotz der Fahrzeuglänge eine gute Wendigkeit. Wir waren überrascht, wie gut wir auf engen Siloanlagen oder Getreideannahmen zurechtgekommen sind. An unserem Testfahrzeug waren 650/55 R 26.5-Räder montiert (am Dolly waren es 650/50 R 22.5), die auf Acker und Straße eine gute Figur machen und den positiven Gesamteindruck des Fahrwerks abschließen. Kommen wir zum Kernstück des Roadrunners: der Kipperbrücke. Die mehrfach gekantete Wanne besteht an den Seiten aus 4 mm starkem Stahl, der Boden misst ebenfalls 4 mm, auf Wunsch sind auch 5 oder 6 mm lieferbar. profi 5/2018 25 www.profi.de
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