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Allersberg - April 2018

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Aus der <strong>Allersberg</strong>er Geschichte, Folge 3<br />

Chronik von <strong>Allersberg</strong> und seinen Ortsteilen in Zeittafeln<br />

1278:<br />

Der Pfarrer von <strong>Allersberg</strong> beansprucht<br />

die Pfarrrechte über die<br />

Kapelle in Pyrbaum. Er wird aber<br />

abgewiesen, weil diese Kapelle die<br />

Eigenkirche des Albert Rindsmaul ist.<br />

1285:<br />

Altenfelden wird erstmals urkundlich<br />

erwähnt, als Ulrich von Sulzbürg<br />

Leute und Güter zu „Altenvelden“,<br />

die er von der Eichstätter Kirche zu<br />

Lehen hat, dieser als „Seelgerät“ zu<br />

freiem Besitz vermacht. Es werden<br />

also Eichstätter Lehen in Altenfelden<br />

genannt.<br />

In einer weiteren Urkunde geht es<br />

um eine Zehent-Auseinandersetzung<br />

zwischen dem Bischof von Eichstätt<br />

und den Herren von Wolfstein. Diese<br />

Urkunde stammt aus dem Jahr 1360.<br />

1298:<br />

Die Pfarrei <strong>Allersberg</strong> wird der<br />

„mensa episcopalis“ inkorporiert.<br />

„Conrad von Parsberg, Archidiacon<br />

eccl. Eystett et Pastor Allerspergensis“<br />

ist Pfarrer von <strong>Allersberg</strong>.<br />

Im Auftrag des Bischofs Reimboto<br />

von Eichstätt ordnet der Archidiakon<br />

Cunrad von Parsberg die Pfarrei der<br />

<strong>Allersberg</strong>er Allerheiligenkirche –<br />

außerhalb des Ortes gelegen – und<br />

gliedert auch die im Auftrag des<br />

Bischofs erbaute Willibaldskirche<br />

von Eckersmühlen als Filialkirche<br />

dorthin ein.<br />

Vermutlich durch eine Synode<br />

wurde Conrad (auch „Chunrat“<br />

geschrieben) von Parsberg beauftragt,<br />

„wegen der gewesenen<br />

maßlosen Erpressungen der Vögte<br />

– und wegen weiterer Ursachen,<br />

die Einkünfte um <strong>Allersberg</strong> neu<br />

zu ordnen.“ Weiter heißt es: „Die<br />

Einkünfte für Eichstätt waren wegen<br />

der nun geringen Zahl der Güter und<br />

Besitzungen sehr geschwächt.“ Es<br />

seien verschiedene Einkünfte und<br />

Zehenten von Kapellen um <strong>Allersberg</strong><br />

eingezogen, unbeschadet der<br />

Einkünfte des ständigen Vikars.<br />

1302 bis 1322:<br />

Edle von Ebenried werden urkundlich<br />

genannt.<br />

1304, 14.04.:<br />

Dompropst Arnold, Domdekan<br />

Egwinus und das ganze Domkapitel<br />

von Eichstätt überlassen zwei Teile<br />

vom Neugereuth-Zehnten („duas<br />

partes decimarum novalium“) in<br />

der Pfarrei St. Marien in Ebenried<br />

dem Heinrich von Geyersreuth und<br />

seinem gleichnamigen Sohn gegen<br />

einen jährlichen Zins. Es handelt sich<br />

dabei um einen Zehnten, den Bischof<br />

Reinboto (1279 - 1297) dem Domkapitel<br />

vermutlich am 29. Oktober<br />

1295 geschenkt hat.<br />

1311:<br />

Als Zeuge tritt „Phaff Ulrich der<br />

Lukke Pharrer zu Alrsperch“<br />

(<strong>Allersberg</strong>) in einer Schenkung des<br />

Albrecht Frickenhoven an das Kloster<br />

Seligenporten auf.<br />

1312:<br />

Eismannsdorf, ein heutiger Ortsteil<br />

von <strong>Allersberg</strong>, wird erstmals<br />

urkundlich genannt: „Hartwich von<br />

Sinnebach“ (Simbach, nördlich von<br />

Berching) vergleicht sich mit dem<br />

Bischof Philipp von Eichstätt über<br />

die Lehen des „Ulrich von Eysenbrehtzdorf“<br />

(Eismannsdorf).<br />

1314, 03.02.:<br />

„Lamprehtdorf“ (Lampersdorf, heute<br />

Ortsteil von <strong>Allersberg</strong>) wird urkundlich<br />

genannt: „Alheit von dem Stein“<br />

(Adelheid von Hilpoltstein) schenkt<br />

dem Kloster Seligenporten eine<br />

„Hofstatt und Riut zu Lamprehtsdorf“.<br />

Das Kloster Seligenporten<br />

erhält also Besitz in Lampersdorf.<br />

Ob es sich hierbei wirklich um die<br />

Ersterwähnung von Lampersdorf<br />

handelt, ist umstritten. Alheit von<br />

dem Stein, die Witwe des Heinrich<br />

von Stein, schenkt mit Bewilligung<br />

ihrer Kinder Heinrich, Engelhardt<br />

und Chunrat für den Fall ihres<br />

Todes „eine Hofstatt und Riut zu<br />

Lamprehtsdorf“ dem Kloster Seligenporten.<br />

Der Text liegt nur lateinisch vor:<br />

„molendinum in Lant‘storf apud<br />

castrum (…) lapis“ (am Rand:<br />

„molendinum apud lapidem“). Das<br />

Kürzel in Lant‘storf ist ein Auslassungszeichen<br />

für „er“, der Ort<br />

heißt also Lantersdorf. Sollte es sich<br />

hier tatsächlich um Lampersdorf<br />

handeln, müsste 1282 mindestens<br />

„Lamprehtsdorf“ beziehungsweise<br />

die noch ältere Schreibweise „Lantprehtstorf“<br />

geschrieben sein.<br />

Alheit von dem Stein, Heinrich von<br />

Steins Witwe zu Sultbürg, schenkt<br />

dem Kloster (Seligenporten) mit<br />

Bewilligung ihrer Söhne Heinrich,<br />

Engelhardt und Chunrad auf den<br />

Fall ihres Todes eine Hube zu<br />

„Häuwerch“ (Heuberg), die Mühle<br />

zu Altenhofen und eine Hofstatt und<br />

Ruit (Reut) zu Lamprechtsdorf mit<br />

der Bedingung, dass ihrer Jungfrau<br />

Elssbet von Eselsdorf auf Lebenszeit<br />

ein Pfund Heller verreicht werde.<br />

Zeugen: Hilprant von Stein, ihrer<br />

Schwester Sohn, Elsbet von Puttendorf,<br />

der Techent zu dem Stein u.a.“<br />

– „Hilprant“ der als erster Zeuge<br />

genannt wird, ist Hilpolt II. von Stein.<br />

1322:<br />

Lampersdorf, heute ein Ortsteil von<br />

<strong>Allersberg</strong>, wird im Zusammenhang<br />

eines Besitzübergangs von „Hiltpold<br />

von den Stain“ an das Kloster Seligenporten<br />

erwähnt.<br />

1322:<br />

Urkundlich ist von einem „Leutold<br />

der Eysenbrehtzdorffer“ (Leupold<br />

der Eismannsdorfer, heutiger Ortsteil<br />

von <strong>Allersberg</strong>) die Rede.<br />

1323, 12.12.:<br />

Zu den ältesten Wolfsteinischen<br />

Herrschaften wird auch <strong>Allersberg</strong><br />

gezählt. Sie hatten es pfandweise<br />

vom Eichstätter Bischof. König<br />

Ludwig IV. „der Baier“ (er ist Kaiser<br />

ab 1338) erlaubt den Brüdern<br />

Leupold und Albrecht von Wolfstein,<br />

das Dorf „Alersperg“ mit Mauern,<br />

Türmen und Gräben zu umgeben,<br />

„so wie sie es wollen“ und zu<br />

befestigen, ferner die peinliche<br />

Gerichtsbarkeit, das Marktrecht, das<br />

Geleit und das Jagdrecht. Er gewährt<br />

<strong>Allersberg</strong> alle Rechte, welche die<br />

Stadt Neumarkt hat. Für ihre Tapferkeit<br />

erhalten die Wolfsteiner Brüder<br />

das Recht, das Wappen mit drei<br />

Türmen und zwei Löwen zu führen.<br />

Das Wolfsteinische Schloss wird im<br />

nördlichen Teil <strong>Allersberg</strong>s errichtet<br />

und ist rundherum von einem Weiher<br />

umgeben. Bereits Anfang des 16.<br />

Jahrhunderts zur Ruine geworden,<br />

wird es zu Beginn des 18. Jahrhunderts<br />

abgebrochen. An der Stelle des<br />

früheren Schlosses steht heute das<br />

Forstamtsgebäude.<br />

1327, 16.02.:<br />

Bisher galt das Jahr 1364 mit „Jekelspuch“<br />

beziehungsweise „Jekelsbuch“<br />

als früheste Nennung des<br />

Ortes Göggelsbuch. Der Ort erscheint<br />

aber erstmals bereits in einer<br />

Urkunde vom 16. Februar 1327, wie<br />

der Ortsnamenforscher Werner Pfitzinger<br />

herausgefunden hat: „Leupolt<br />

und sein Bruder Albrecht von dem<br />

Wolfstein verkaufen dem ehrbaren<br />

Heinrich dem Grontherren, Bürger zu<br />

Noremberch, zwei Güter zu Geckelspuch,<br />

auf denen der Vogelsanch<br />

und der Kunel sitzen.“<br />

Robert Unterburger<br />

vor 1300:<br />

Die Allerheiligenkirche von <strong>Allersberg</strong><br />

bekommt von Bischof Reimboto<br />

von Eichstätt das Betreuungsgebiet<br />

bis Eckersmühlen. Das neue Willibaldskirchlein<br />

zu „Öckersmül“ wird<br />

der <strong>Allersberg</strong>er Allersheiligenkirche,<br />

„außerhalb des Ortes gelegen“, als<br />

Filialkirche angegliedert.<br />

Dagegen bezieht sich der am 12.<br />

März 1282 erfolgte „Verkauf einer<br />

Mühle zu Lampersdorf bei (Hilpolt - )<br />

Stein an Herrn Walther Phferinaer zu<br />

Lehen wahrscheinlich nicht auf unser<br />

Lampersdorf, vermutet der Ortsnamenforscher<br />

Werner Pfintzing.<br />

APRIL <strong>2018</strong> • MARKT ALLERSBERG<br />

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