karriereführer ingenieure 1.2018 – Zusammenarbeit in der digitalen Zukunft
Alles verbindet sich, alles arbeitet zusammen: Die Transformation digitaler Technik auf die Industrie verändert die Arbeit der Ingenieure. Megacities in China haben Bedarf an deutschen Lösungen, junge Start-ups leisten technische Pionierarbeit in der Sensorik. Es entsteht das Berufsbild des „Ingenieurs 4.0“: interdisziplinär, interkulturell – und dabei weiterhin professionell und qualitätsbewusst.
Alles verbindet sich, alles arbeitet zusammen: Die Transformation digitaler Technik auf die Industrie verändert die Arbeit der Ingenieure. Megacities in China haben Bedarf an deutschen Lösungen, junge Start-ups leisten technische Pionierarbeit in der Sensorik. Es entsteht das Berufsbild des „Ingenieurs 4.0“: interdisziplinär, interkulturell – und dabei weiterhin professionell und qualitätsbewusst.
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<strong>karriereführer</strong> <strong><strong>in</strong>genieure</strong><br />
<strong>1.2018</strong><br />
E<strong>in</strong>steigen<br />
Foto: Fotolia/Riccardo Picc<strong>in</strong><strong>in</strong>i<br />
Schlüsselfaktor für Erfolg:<br />
Interkulturelle Kompetenz<br />
Durch die Globalisierung<br />
wächst die Welt zusammen:<br />
Firmen agieren <strong>in</strong>ternational,<br />
Geschäftskunden sitzen im<br />
Ausland, und auch <strong>der</strong> Kollege<br />
im Team hat vielleicht e<strong>in</strong>en<br />
an<strong>der</strong>en kulturellen H<strong>in</strong>tergrund<br />
<strong>–</strong> das bietet viele Chancen. Um<br />
diese jedoch <strong>in</strong> wirtschaftliche<br />
Erfolge umzuwandeln und auf<br />
<strong>in</strong>ternationalem Parkett ke<strong>in</strong>en<br />
Fauxpas zu landen, müssen<br />
Kommunikation, Produkte und<br />
Dienstleistungen passgenaue<br />
Botschaften vermitteln und die<br />
kulturellen Gegebenheiten vor<br />
Ort e<strong>in</strong>kalkulieren. Absolventen<br />
mit <strong>in</strong>terkulturellen Kompetenzen<br />
haben also beste Chancen.<br />
Von Elisa Maifeld<br />
Interkulturelle Sommer-/<br />
W<strong>in</strong>terakademie<br />
Zweimal jährlich bietet <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong><br />
Interculture <strong>in</strong> Kooperation mit dem<br />
Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation<br />
<strong>der</strong> Universität Jena<br />
Workshops an. Mehr Infos unter:<br />
www.<strong>in</strong>terculture.de/ausbildungweiterbildung/ik-sommerakademie<br />
In Zeiten zunehmen<strong>der</strong> Vernetzung<br />
und Globalisierung passt sich das eigene<br />
Leben an die Strukturen an <strong>–</strong> das<br />
gilt für Arbeitsweisen bis h<strong>in</strong> zur Freizeitgestaltung:<br />
E<strong>in</strong> bis zwei Auslandssemester<br />
hier, gefolgt von e<strong>in</strong>em Freiwilligendienst<br />
<strong>in</strong> Übersee dort <strong>–</strong> was<br />
im Studium noch Spaß ist, zahlt sich<br />
im Berufsleben oft aus. Für Personaler<br />
ist neben <strong>der</strong> Ab schluss note immer<br />
häufiger auch die <strong>in</strong>ternationale Erfahrung<br />
wichtig. Die Devise: Wer über den<br />
eigenen Tellerrand schaut, überw<strong>in</strong>det<br />
kulturelle Differenzen leichter und<br />
trägt wichtige Fähigkeiten <strong>in</strong>s Unternehmen<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Doch die Zahlen<br />
machen nachdenklich: In Deutschland<br />
s<strong>in</strong>d die Wirtschaftswissenschaftler<br />
zwar Vorreiter <strong>in</strong> Sachen Auslandsstudium,<br />
doch von <strong>in</strong>sgesamt 2,8 Millionen<br />
Studierenden wagen laut Statistischem<br />
Bundesamt weniger als<br />
140.000 diesen Schritt.<br />
Klar ist: Zukünftig benötigen viele verantwortungsvolle<br />
Positionen und<br />
Bereiche <strong>in</strong>terkulturelle Kompetenzen<br />
<strong>–</strong> das gilt für <strong>in</strong>ternationale Unternehmen<br />
ebenso wie für Non-Profit- o<strong>der</strong><br />
Nicht-Regierungs-Organisationen. Ob<br />
<strong>in</strong>ternationales Projektmanagement,<br />
Verkauf, Personalentwicklung, Controll<strong>in</strong>g,<br />
Social Entrepreneurship o<strong>der</strong><br />
Social Start-ups. Wer <strong>in</strong> diesen Bereichen<br />
arbeitet, ist gut beraten, sich mit<br />
landestypischen Strategien, Normen<br />
und Instrumenten ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen.<br />
Und als oberste Grundvoraussetzung<br />
gilt natürlich: Die eigene Kommunikation<br />
muss kulturell angemessen<br />
se<strong>in</strong>.<br />
In Deutschland reicht man sich zur<br />
Begrüßung die Hand. In Ch<strong>in</strong>a und den<br />
meisten asiatischen Län<strong>der</strong>n sorgt das<br />
für Verwirrung: E<strong>in</strong>e Verbeugung ist<br />
angebracht. Hierzulande gilt Pünktlichkeit<br />
als Tugend, doch schon im Nachbarland<br />
Frankreich rechnet man e<strong>in</strong>e<br />
knappe Viertelstunde Verspätung e<strong>in</strong>.<br />
Damit das erste Meet<strong>in</strong>g also nicht zu<br />
Frust führt o<strong>der</strong> gar die <strong>Zusammenarbeit</strong><br />
zum Stocken br<strong>in</strong>gt, braucht es<br />
<strong>in</strong>terkulturelles Wissen. Gleiches gilt für<br />
das globale Bus<strong>in</strong>ess: Denken und Handeln<br />
nach dem „One fits all“-Pr<strong>in</strong>zip<br />
funktioniert nicht.<br />
Plädoyer für kulturelle Neugierde<br />
Wer <strong>in</strong>ternational managen möchte,<br />
<strong>der</strong> sollte se<strong>in</strong>e Kompetenzen ausbauen<br />
und se<strong>in</strong> <strong>in</strong>terkulturelles Profil<br />
stärken:<br />
• Arbeitet Ihre Universität mit ausländischen<br />
Partnern zusammen? Dann<br />
erwerben Sie e<strong>in</strong>en Doppelabschluss.<br />
• Auslandspraktika bieten E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong><br />
die Arbeitsweise an<strong>der</strong>er Kulturen.<br />
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, welches<br />
Land Sie <strong>in</strong>spiriert.<br />
• Innerhalb Deutschlands bieten 14<br />
Hochschulen e<strong>in</strong>en Master-Studiengang<br />
mit Schwerpunkt Interkulturelles<br />
Management an <strong>–</strong> hier lohnt sich<br />
e<strong>in</strong> Blick, ob Summer Schools angeboten<br />
werden.<br />
• Gestalten Sie e<strong>in</strong>e diverse Gesellschaft<br />
mit, das könnte auch im Startup<br />
nebenan se<strong>in</strong>, bei dem multikulturelle<br />
(virtuelle) Teams zusammenarbeiten.<br />
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