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Regiobote Frühjahr 2018

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Die Tulpe<br />

Dunkel war alles und Nacht.<br />

In der Erde tief die Zwiebel schlief, die braune.<br />

Was ist das für ein Gemunkel, was ist das für ein Geraune,<br />

dachte die Zwiebel, plötzlich erwacht.<br />

Was singen die Vögel da droben und jauchzen und toben?<br />

Von Neugier gepackt, hat die Zwiebel einen langen Hals gemacht und um sich geblickt<br />

mit einem hübschen Tulpengesicht.<br />

Da hat ihr der Frühling entgegengelacht.<br />

Josef Guggenmos<br />

Frühlingszaubervolle<br />

Blumenpracht<br />

Tulpenvielfalt im Haus und Garten<br />

Bunt gemischtes Farbenspiel<br />

Text und Fotos:<br />

Claudia Kalusky<br />

Obwohl es sie inzwischen bereits im Januar fast<br />

überall zu kaufen gibt, so sind und bleiben Tulpen<br />

farbenfrohe und hübsche Frühlingsboten.<br />

Die Tulpen, die wir bereits im Winter kaufen<br />

können, stammen überwiegend aus den Niederlanden.<br />

Holland ist mit über 80 Prozent der<br />

weltweit verkauften Blumen immer noch das<br />

Tulpenland Nummer eins. Dort werden jährlich<br />

rund 1,5 Milliarden der Liliengewächse gezogen;<br />

zur kalten Jahreszeit in riesigen Gewächshäusern<br />

und im <strong>Frühjahr</strong> unter freiem Himmel.<br />

Was die Tulpenzwiebeln betrifft, so haben<br />

die Niederländer sogar einen Anteil von 95 Prozent.<br />

Umweltbewusste Verbraucher sollten mit<br />

dem Tulpenkauf besser bis zum <strong>Frühjahr</strong> warten,<br />

wenn auch in Deutschland die Freilandsaison<br />

beginnt.<br />

Doch selbst dann ist es für die Kunden nicht<br />

immer einfach, heimische Schnittblumen zu<br />

finden, da es keine Kennzeichnungspflicht<br />

gibt. Den Verbrauchern bleibt bei Interesse<br />

also nichts anderes übrig, als den Händler nach<br />

der Herkunft der Blumen zu fragen und das ist<br />

im Fachhandel natürlich einfacher als im Supermarkt.<br />

Bei Anfragen in regionalen Supermärkten<br />

und Discountern habe ich persönlich<br />

übrigens kaum eine zufriedenstellende Info bezüglich<br />

der Herkunft angebotener Tulpen erhalten<br />

können.<br />

Aber wie gelangte die Tulpe überhaupt nach<br />

Europa?<br />

Von den Persern übernahmen die Türken im<br />

15. Jahrhundert die Kultivierung der Tulpen,<br />

die schon zu diesen Zeiten als edle Blumen galten<br />

und in prächtigen Gärten der Sultanspaläste<br />

blühten. Im 16. Jahrhundert gelangten die<br />

Blumensamen und Zwiebeln zunächst nach Österreich<br />

und dann in die Niederlande. Sie galten<br />

zunächst als absolut exotische Blumen und<br />

waren ebenfalls äußerst begehrt. Tulpen wurden<br />

in den Gärten des gebildeten Bürgertums,<br />

der Gelehrten und Aristokraten kultiviert. Wie<br />

keine andere Frühlingsblume haben Tulpen den<br />

Menschen durch ihre elegante Schönheit den<br />

Kopf verdreht und viele ihrer Liebhaber in den<br />

Ruin getrieben. Im 17. Jahrhundert waren Tulpen<br />

kaum bezahlbare Kostbarkeiten. Kaum einer<br />

konnte sich die extrem teuren Blumenzwie-<br />

10 02/18

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