Regiobote Frühjahr 2018

Hoch hinaus mit wunderbarem Ausblick?
Meister Adebar ist wieder da
Wissenswertes über Weißstörche
Text und Fotos:
Claudia Kalusky
Meister Adebar wird er in Fabeln genannt und
gilt als Nachwuchsbringer, als gelehrt und ein
bisschen hochmütig. Dem charakteristischen
Klappern seines Schnabels hat er es zu verdanken,
dass er auch als Klapperstorch bezeichnet
wird. Auf diese klappernde Weise begrüßen
sich die Störche oder halten Feinde vom Nest
fern; häufig wird das Klappern auch von einer
Art Fauchen begleitet. Der in unseren Regionen
bekannteste Storch ist der Weißstorch aus
der Familie der Schreitvögel. Dieser imposante,
weiße Vogel, der bis zu 30 Jahre alt werden
kann, trägt schwarze Schwungfedern mit einer
Flügelspannweite von gut zwei Metern und
fällt schon von weitem mit seinem markant-roten
Schnabel und eben solchen Beinen auf.
Störche sind Fleischfresser und benötigen bis
zu 700 Gramm Nahrung pro Tag; das entspricht
rund 500 Regenwürmern oder 16 Mäusen.
Auf dem Speiseplan stehen weiterhin Eidechsen,
Frösche, Schlangen, Fische und große Insekten.
Die Jungvögel haben permanent Hunger,
so dass das Elternpaar beinahe pausenlos
Nahrung heran schaffen muss und das in einem
Umkreis von etwa fünf Kilometer um ihren
Nistplatz. Hierfür benötigen sie offene und
halboffene Landschaften mit feuchten, wasserreichen
Flussauen, Grünlandniederungen und
kleinen Gewässern.
Störche bereiten ihre Nester auf Hausdächern,
Türmen, Bäumen oder sie nehmen gerne auch
künstliche Nestunterlagen an. Da ein Storchenpaar
seinem Horst über Jahrzehnte treu bleibt
und der Nestbau nie abgeschlossen wird, ist
Adebar auch ein Meister im Nestbau; so kann
ein Horst eine Höhe von mehreren Metern und
ein Gewicht von bis zu zwei Tonnen erreichen.
Kein anderer europäischer Vogel betreibt einen
solch gigantischen Nestbau. Der Wechsel
eines Nests geschieht in der Regel dann, wenn
16 02/18