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WDL-aktuell Mai 2018

Ortsanzeiger für Wadersloh, Diestedde, Liesborn und regional in Lippetal, Stromberg, Sünninghausen. Themen: Berufswahl, Seniorenratgeber, Schützenfeste Göttingen und Diestedde

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Wer rastet, der rostet -<br />

Experten informierten über Stürze und Frakturen im Alter<br />

Schrauben fixiert. Häufig sind aber<br />

auch Frakturen ohne große Gewalteinwirkungen.<br />

Grund ist dann die<br />

Osteoporose, eine als Knochenschwund<br />

bezeichnete Krankheit, bei<br />

der die Knochendichte aufgrund des<br />

übermäßig raschen Abbaus der Knochensubstanz<br />

abnimmt. Vor allem<br />

die Wirbelkörper im Übergang vom<br />

Brust- zum Lendenwirbel und der<br />

Oberschenkelhals sind betroffen.<br />

„Bei der Oberschenkelhalsfraktur ist<br />

die frühzeitige Versorgung sehr<br />

wichtig. Der Patient muss bald wieder<br />

aufstehen können, um so auch<br />

sekundäre Komplikationen zu vermeiden“,<br />

erläuterte der Facharzt für<br />

Unfallchirurgie. Die Hüftprothese,<br />

die dann in der Regel eingesetzt<br />

wird, hält übrigens 15 bis 20 Jahre.<br />

(v.l.): Physiotherapeutin Susanne Winter, Rüdiger Strick, Oberarzt der Chirurgie / Unfallchirurgie,<br />

und Dr. Pia Bellenberg, Leitende Ärztin der Abteilung für Geriatrie / Neurogeriatrie im Marienhospital<br />

Oelde, informierten über Sturzprophylaxe und Frakturen im Alter.<br />

Oelde (wdl). Der Teppich wirft eine<br />

Falte, die ältere Dame stürzt und<br />

bricht sich den Unterarm. Leider kein<br />

Einzelfall: Mit dem Alter nimmt die<br />

Zahl der Stürze und der Knochenbrüche<br />

deutlich zu. Warum das so ist<br />

und wie man vorbeugen kann, erklärten<br />

die Experten des Marienhospitals<br />

Oelde kürzlich im Gesundheitsforum.<br />

Eine Studie zeigt: 43 Prozent der<br />

Männer und 30 Prozent der Frauen<br />

über 65 Jahre sind in den letzten<br />

zwei Jahren gestürzt. Das sind doppelt<br />

so viele als im jüngeren Alter.<br />

Die meisten Unfälle passieren dabei<br />

im häuslichen Umfeld: Der Boden ist<br />

glatt, die Treppe schlecht beleuchtet,<br />

das Kissen rutscht vom Stuhl. Aber<br />

warum stürzen wir überhaupt? Wir<br />

stürzen, weil wir das Gleichgewicht<br />

verlieren. „Und das passiert mit zunehmenden<br />

Alter schneller, da die<br />

dafür notwendige, komplexe Informationsverarbeitung<br />

im Gehirn teilweise<br />

langsamer abläuft beziehungsweise<br />

störanfälliger ist“, erklärte<br />

Dr. Pia Bellenberg, Leitende<br />

Ärztin der Abteilung für Geriatrie /<br />

Neurogeriatrie. „Ein zweiter Grund<br />

ist, dass die für das Gleichgewichtgewinnen<br />

und -halten notwendige<br />

Muskelkraft abnimmt, sei es durch<br />

mangelndes Training, sei es krankheitsbedingt,<br />

weil die Gelenke arthrosebedingt<br />

schmerzen und man<br />

im wahrsten Sinn des Wortes nicht<br />

mehr so gelenkig ist.“<br />

Die wichtigste Sturzprophylaxe ist<br />

daher das Training. Und damit fingen<br />

Physiotherapeutin Susanne Winter<br />

und die Besucher direkt an. Das<br />

Gewicht bei geschlossenen Augen<br />

von einem Fuß auf den anderen verlagern,<br />

die Arme schwingen, einen<br />

Luftballon balancieren und langsam<br />

große Schritte gehen gehören zu den<br />

Übungen, die das Gleichgewicht fördern.<br />

Die Muskelkraft kann mit kleinen<br />

Hanteln, Gewichtsmanschetten<br />

oder mit Wasser befüllten Flaschen<br />

leicht zu Hause trainiert werden.<br />

„Man sollte darauf achten, die<br />

Übungen langsam auszuführen und<br />

abwechselnd die Arme und die Beine<br />

zu trainieren“, betonte die Physiotherapeutin,<br />

die noch einen wichtigen<br />

Tipp parat hatte: „Gehen Sie einmal<br />

aufmerksam durch das Haus<br />

und achten Sie auf mögliche Sturzquellen:<br />

Ist die Treppe gut erkennbar?<br />

Ist die Wohnung ausreichend<br />

beleuchtet? Ist das Bett auf einer<br />

Höhe, die das Ein- und Aussteigen<br />

leicht macht? Sind die Küchenschränke<br />

erreichbar, ohne sich zu<br />

strecken?“ Außerdem sollte sich niemand<br />

scheuen, Hilfsmittel in Anspruch<br />

zu nehmen, seien es Stoppersocken,<br />

ein Handlauf, ein Gehstock<br />

oder ein Rollator.<br />

Trotz aller Vorsicht lassen sich nicht<br />

alle Stürze vermeiden. Bei älteren<br />

Menschen kommt es dann schnell zu<br />

Frakturen, da die Knochen mit zunehmendem<br />

Alter brüchiger werden.<br />

Besonders häufig brechen der handgelenknahe<br />

Unterarmknochen oder<br />

der Oberarmkopf, wenn sich die Betroffenen<br />

mit dem Arm abstützen<br />

wollten. „Die Mehrzahl der Frakturen<br />

unterhalb des Oberarmkopfes können<br />

wir konservativ behandeln. Eine<br />

Ruhigstellung durch einen Schulter-<br />

Fix-Verband und Physiotherapie reichen<br />

dann aus“, erklärte Rüdiger<br />

Strick, Oberarzt der Unfallchirurgie.<br />

Bei den übrigen, nicht konservativ<br />

behandelbaren Oberarmfrakturen<br />

wird der Knochen durch minimale<br />

Schnitte mit einem Nagel und<br />

Osteopathie<br />

Praxis<br />

Hendrik Juppe<br />

Hölzerne Straße 40<br />

59329 Wadersloh<br />

Tel. 02523 1069<br />

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Physiotherapie<br />

Hendrik Juppe<br />

• Beratung<br />

• Therapie<br />

• Training<br />

<strong>WDL</strong> <strong>aktuell</strong> — <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong><br />

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