Oh Là Là Freizeitmagazin 2018

alten Handelsweg, dem Grubersteig. Über Jahrhunderte war
dieser Weg eine wichtige Handelsverbindung. Auch Holz und
Holzkohle für die Hochöfen in Friedrichstal wurden auf diesem
Weg transportiert. Friedrichstal wurde von der Geschichte des
Bergbaus und der Erzverarbeitung geprägt, vor allem aber von
der Geschichte der „Königlichen“, heute „Schwäbischen Hüttenwerke“.
Am Waldrand unweit der Michaelskirche in Friedrichstal geht
es aber auch schon wieder bergauf in Richtung Stöckerkopf,
wo die ganzjährig bewirtete Glasmännlehütte zu einer erlebnisreichen
und urigen Einkehr einlädt. Diese Hütte ist etwas
ganz Besonderes, denn sie besteht aus sogenanntem Mondholz,
welches ausschließlich kurz vor Neumondnächten im Dezember
und Januar geschlagen wird, weil so geschlagenes Holz robuster
ist. Die Terrasse mit rustikalen Bänken und Tischen bietet einen
schönen Ausblick auf Baiersbronn und die Hüttenmusik in der
Hüttenstube so viel Gemütlichkeit, dass man die müden Beine
kaum zum Weiterwandern überreden kann.
Variante: Abkürzen kann man den Genießerpfad, in dem man
bei der Wasenhütte auf dem breiten Waldweg bleibt und geradeaus
Richtung Stöckerkopf und zur Glasmännlehütte wandert
(Strecke ist ausgeschildert).
Anspruchsvoll ist dann der felsige Abstieg von der Hütte hinunter
zum Parkplatz, der zunächst zum Stöckerkopfwegle,
dann zum Sohlberg, Stöck und weiter hinunter zum Stöckerweg
führt. Gönnen Sie sich doch kurz vor dem Ziel und als krönenden
Abschluss der Tour noch einen Schnaps am Schnapsbrunnen
der Familie Kalmbach bevor es zum Ausgangspunkt
zurückgeht.
informationen
Start: Parkplatz beim Eingangsportal des Sankenbachsteigs
in Baiersbronn, Anfahrt Richtung Sesselbahn, 14 km, 4,5 Std.,
Variante ca. 9 km, 3,5 Std., 455 Höhenmeter, oft schmale
und steinige Pfade, gutes Schuhwerk erforderlich.
Einkehrempfehlung: Glasmännlehütte auf dem Stöckerkopf,
geöffnet bis 18 Uhr, kein Ruhetag.
Namensgeber der Glasmännlehütte ist das Glasmännle
aus dem Märchen „Das kalte Herz“ von
Tipp
Wilhelm Hauff. Das Glasmännle und der Holländer-Michel
sind im Schwarzwald noch heute sehr populär und
stehen für die beiden ehemals im Schwarzwald ansässigen
Berufsgruppen der Glaser und der Flößer. Im Märchen von
Wilhelm Hauff verkauft der arme Köhler Peter Munk sein Herz
an das Glasmännle für Reichtum und Ansehen. Mehr zu Hauffs
Märchen, viel Wissenswertes aus dem Schwarzwald und
Ausstellungstücke aus alten Glashütten des unteren Murgtals
gibt es im Hauff Museum in Baiersbronn Oberdorf, geöffnet
Mi., Sa. + So. 14-17 Uhr.
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