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coolibri CAMPUS No 07

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RegisseurPhilip Schafferhans (l.), Kamerachef TimKaszik(r.)und ProduzentJascha Loos<br />

Fotos (4) :Zappenduster<br />

„Es gibt Dinge, die kann<br />

man nicht googeln“<br />

Einbisschen düster ist es auchhinterder unscheinbaren grauen Türdes „Zappenduster“-Filmstudios,imDesign-Gebäude der DortmunderFH.<br />

Bis vorwenigen Stundenwurde hier nochunter Studenten und Dozenten gemischt, gecuttet, diskutiert und geschwitzt.<br />

Seit dem 3. Mai läuftder fertige Kurzfilm als Teil der „Kunst undKohle“-Ausstellung im Dortmunder U. Nur wenige Stunden vor<br />

Ausstellungseröffnung, durfteDinah Bronnerbei den Design-Studenten hinter die Kulissenspitzen.<br />

„Eswar mitnur acht Drehtageneineunglaublich<br />

knappeZeitschiene“, erzähltProduktionsleiter<br />

Jascha Loos aufdem Wegdurch dieFH-Flure in<br />

daskleineFilmstudio, „aberesherrschte diegesamteZeitübereinemegaEnergie<br />

am Set.Die<br />

Realitätder Geschichte unddie NähezuPhilips<br />

Opahaben unsallebefeuert.Das war unterallenBeteiligten<br />

zu spüren.“<br />

„Zappenduster“ beleuchtet dasjunge Schicksal<br />

desmotivierten Grubenarbeiters HorstKrämer,<br />

Großvatervon Regisseurund Drehbuchautor<br />

PhilipSchafferhans. Nurkurzvor seiner KnappenprüfungverlorKrämer<br />

in den50erJahren<br />

unterTageeinen Arm undlebte fortan miteinem<br />

Handicap.Durchaus eine derdüstererenBergbaugeschichten<br />

–originalgetreu undmit sichtlichem<br />

Feuereifer erzählt undumgesetzt.„In der<br />

ganzen Ruhrgebietsromantik, dieunsereGeneration<br />

heute viel besingt, verlieren wir diefrühere<br />

Realitätdes Ganzen häufigaus denAugen“,<br />

erklärt Kamerachef TimKaszikfasziniert. „Wir<br />

wolltenganzbewusst dieSchattenseitenbeleuchten,<br />

diedamals im Bergbaumit zum Alltag<br />

gehörten.“<br />

HorstKrämer ließ seit Beginn derDrehbucharbeiten<br />

im Januardie eigeneGeschichtefür die<br />

ArbeitseinesEnkelsnocheinmal neuaufleben.<br />

„Ich war eigentlich über diegesamteEntstehungsphase<br />

jede Wochemindestenseinmal bei<br />

meinem Opa“,schmunzeltPhilip, „esgab einfach<br />

immer wieder Details,die wir wissen mussten,<br />

um diedamalige Zeit möglichst realitätsgetreu<br />

zu porträtieren“,erklärter. „Esgibteinfach<br />

Dinge,die kann mannicht googeln, wiezumBeispiel<br />

dieFragen, wieeineKrankenschwesterin<br />

den1950er Jahren im Ruhrgebiet genau aussah,<br />

oder welchesdie üblichen Verständigungssignaleunter<br />

denKumpels unddie Maschinengeräusche<br />

im Stollenwaren.“Sowurde OpaKrämerinden<br />

vergangenenWochenumsomehr<br />

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Sommersemester2018

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