BUSINESS IN POLEN - Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft
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<strong>BUS<strong>IN</strong>ESS</strong> <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
Für alle, die mehr über Polen wissen wollen<br />
Erarbeitet vom Büro für Investitions- und Technologieförderung<br />
der Organisation für Industrielle Entwicklung der Vereinten Nationen in Warschau<br />
unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Soziales<br />
Warschau, September 2003
Das Büro Warschau der UNIDO ITPO möchte an dieser Stelle folgenden Institutionen für ihr<br />
Engagement und ihre Mitarbeit in Vorbereitung der vorliegenden Neuausgabe des<br />
Nachschlagewerkes seinen Dank aussprechen: dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Soziales, dem Ministerium der Finanzen, dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, dem<br />
Ministerium des Staatsschatzes, der Nationalbank Polens, der <strong>Polnische</strong>n Agentur für<br />
Auslandsinvestitionen (PAIZ), dem Forschungsinstitut für Außenhandel (IKCHZ) und dem Büro<br />
des Komitees für Europäische Integration.<br />
Unsere besondere Danksagung für den geleisteten Beitrag am Entstehen dieser Veröffentlichung<br />
möchten wir dem Büro des Zentralamtes für Statistik (GUS), den Unternehmen Cushman &<br />
Wakefield Healey & Baker, der Potworowski Kinast Grant Thornton GmbH, Herrn Prof.<br />
Włodzimierz Karaszewski und Frau Katarzyna Studzińska von der Nikolaus-Kopernikus-<br />
Universität Toruń, dem Institut für Tourismus, der Vertretung der Europäischen Kommission in<br />
Polen und den Warschauer Büros der Weltbank, der EBRD und des IFC zum Ausdruck bringen.<br />
Ziel der Publikation ist die Präsentation eines allgemeinen Überblicks zur gegenwärtigen<br />
gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Lage in Polen und erhebt verständlicherweise keinen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit. Die in ihr enthaltenen Informationen sollen einzig ein Wegweiser<br />
sein, da im Rahmen der Aufnahme einer Geschäftstätigkeit stets aktuelle Gesetzeswerke und<br />
rechtsgültige Vorschriften zu Rate gezogen werden sollten. Im Einzelfall sind umfassendere<br />
Analysen für die Realisierung spezifischer Unternehmensprojekte notwendig.<br />
Die in der Publikation auf Basis des dargestellten Materials getroffenen Feststellungen<br />
implizieren, gleich in welcher Weise, nicht die Meinungsäußerung des UNIDO-Sekretariats,<br />
weder hinsichtlich des rechtlichen Status eines Landes, eines Territoriums, einer Stadt bzw. einer<br />
Region, einschließlich deren Verwaltungen, noch deren existierender Grenzen. Die Nennung von<br />
Unternehmensnamen und Produktbezeichnungen erfolgte nicht auf der Grundlage von<br />
Empfehlungen durch die UNIDO.<br />
Verantwortlicher Herausgeber: Grzegorz Bychawski<br />
Bearbeitung der deutschsprachigen Ausgabe: Michael Groß<br />
Copyrights UNIDO ITPO Warschau 2003 – Alle Rechte vorbehalten<br />
Veröffentlicht durch:<br />
ISSN 1643-7535<br />
UNIDO ITPO Warschau<br />
Al. Niepodległości 186; 00-608 Warschau, Polen<br />
Tel.: (+48-22) 8259186, 8259467; Fax: 8258970<br />
e-mail: ips-waw@unido.pl Internet: www.unido.pl
Business in Polen<br />
<strong>IN</strong>HALTSVERZEICHNIS<br />
I. ALLGEME<strong>IN</strong>E <strong>IN</strong>FORMATIONEN ....................................................................................... 7<br />
Geographie ............................................................................................................................7<br />
Klima.....................................................................................................................................7<br />
Natürliche Vorkommen.........................................................................................................7<br />
Energiequellen und Brennstoffe ............................................................................................8<br />
Bevölkerung und Sprache......................................................................................................8<br />
Politisches System und Regierung.......................................................................................10<br />
Die Regierungsverwaltung ..................................................................................................12<br />
II. WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBED<strong>IN</strong>GUNGEN ......................................................... 15<br />
BIP und Inflation.................................................................................................................15<br />
Haushaltspolitik...................................................................................................................17<br />
Die Konvertibilität der Währung .........................................................................................18<br />
Auslandsverschuldung.........................................................................................................20<br />
Beschäftigung und Arbeitsmarkt .........................................................................................22<br />
Industrie und Technologie...................................................................................................24<br />
Landwirtschaft.....................................................................................................................29<br />
Bankensektor.......................................................................................................................31<br />
Versicherungssektor ............................................................................................................36<br />
Rentenreform.......................................................................................................................41<br />
Telekommunikation.............................................................................................................43<br />
Energiewirtschaft.................................................................................................................46<br />
Verkehrsinfrastruktur und Autobahnbau .............................................................................48<br />
Die Wirtschaft Polens im Jahre 2003 und weitere Perspektiven..........................................52<br />
Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen ..........................................................54<br />
UNIDO und ihre Aktivitäten in Polen .................................................................................60<br />
III. AUSSENHANDEL.................................................................................................................. 64<br />
Vorschriften für den Ex- und Import ...................................................................................64<br />
Zölle ....................................................................................................................................66<br />
Zollbefreiungen ...................................................................................................................68<br />
Außenhandel - Resultate......................................................................................................69<br />
IV. PRIVATISIERUNG................................................................................................................ 75<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen .........................................................................................75<br />
Das Ministerium des Staatsschatzes ....................................................................................76<br />
Privatisierung 2003 – Pläne und Zielstellungen...................................................................77<br />
Die Privatisierungsagentur...................................................................................................78<br />
Vielfältige Maßnahmenpalette.............................................................................................80<br />
Privatisierung über Kapitalgesellschaften............................................................................81<br />
Privatisierung durch Schuldenübernahme - Equity Swaps ..................................................83<br />
Direktprivatisierung.............................................................................................................83<br />
Agentur für Staatliches Agrareigentum ...............................................................................85<br />
Massenprivatisierung...........................................................................................................87<br />
Reprivatisierung ..................................................................................................................88<br />
Kapitalmärkte......................................................................................................................89<br />
V. AUSLANDS<strong>IN</strong>VESTITIONEN .............................................................................................. 95<br />
Rechtslage ...........................................................................................................................95<br />
Staatliche Beihilfen für Neuinvestitionen ............................................................................99<br />
Sonderwirtschaftszonen.....................................................................................................100<br />
3
4<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Freihandelszonen...............................................................................................................104<br />
Institutionelle Strukturen für ausländische Direktinvestitionen .........................................105<br />
Warum lohnt es sich, in Polen zu investieren?...................................................................106<br />
Gründe ausländischer Investoren für ein Engagement in Polen.........................................107<br />
Meinungen von Investoren ................................................................................................110<br />
Ausländische Direktinvestitionen......................................................................................112<br />
<strong>Polnische</strong> Direktinvestitionen im Ausland.........................................................................117<br />
VI. WIRTSCHAFTLICHE <strong>IN</strong>TEGRATION .......................................................................... 120<br />
Integration in die Europäische Union ................................................................................120<br />
Europäische Freihandelsassoziation EFTA .......................................................................125<br />
Mitteleuropäische Freihandelsassoziation CEFTA............................................................126<br />
VII. STEUERSYSTEM ...............................................................................................................127<br />
Steuern ..............................................................................................................................127<br />
Steuerermäßigungen für die Verwendung wiederverwendbarer Altstoffe .........................132<br />
Steuererbefreiungen für Behinderten-Betriebe ..................................................................132<br />
Abschreibungen.................................................................................................................133<br />
Doppelbesteuerungsabkommen.........................................................................................134<br />
VIII. IMMOBILIEN UND BAUWIRTSCHAFT .................................................................... 135<br />
Gesetzlicher Rahmen für Immobilien................................................................................135<br />
Erwerb von Immobilien durch Ausländer..........................................................................136<br />
Geschäftsabschlusskosten..................................................................................................138<br />
Professionelle Dienstleistungen auf dem Immobilienmarkt...............................................139<br />
Immobilienmarkt nach Segmenten....................................................................................141<br />
Bauwirtschaft ....................................................................................................................146<br />
IX. GEWERBLICHE SCHUTZRECHTE UND GEISTIGES EIGENTUM ...................... 147<br />
Patentgesetze .....................................................................................................................147<br />
Markenzeichen ..................................................................................................................148<br />
Urheberrechte (Copyrights)...............................................................................................149<br />
X. GEWERBLICHE TÄTIGKEIT <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong>....................................................................... 151<br />
Gewerbliche Formen im Geschäftsleben...........................................................................151<br />
Gründung einer <strong>Gesellschaft</strong> .............................................................................................151<br />
Zweigniederlassungen ausländischer <strong>Gesellschaft</strong>en.........................................................156<br />
Wettbewerb und Verbraucherschutz..................................................................................158<br />
Buchführung und Rechnungsprüfung................................................................................160<br />
Öffentliches Auftragswesen ..............................................................................................161<br />
Konkurs und Zahlungsunfähigkeit.....................................................................................162<br />
Mitarbeiter.........................................................................................................................166<br />
Leben in Polen...................................................................................................................170<br />
XI. TOURISMUS <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong> .................................................................................................... 173<br />
Ein beusch in Polen ...........................................................................................................174<br />
Tourismus..........................................................................................................................178<br />
XII. WIRTSCHAFTS- UND GESCHÄFTS<strong>IN</strong>FORMATIONEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong> .................... 183<br />
Institutionen.......................................................................................................................183<br />
Zeitungen und Zeitschriften...............................................................................................185<br />
Internet...............................................................................................................................186<br />
XIII. ANHÄNGE.......................................................................................................................... 189
DIAGRAMME UND KARTEN:<br />
Business in Polen<br />
Weltkarte mit Siedlungsgebieten der Auslandspolen ......................................................................9<br />
Sitzverteilung im polnischenSejm (Juni 2003)..............................................................................11<br />
Administrative Gliederung Polens ................................................................................................13<br />
Inflationsentwicklung....................................................................................................................15<br />
Dynamik BIP-Entwicklung (Vorjahr = 100).................................................................................16<br />
Staatshaushalt – Ausgabenstruktur 2002.......................................................................................18<br />
Auslandsverschuldung im Vergleich zu anderen ökonomischen Eckdaten...................................21<br />
Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenquote.........................................................................................22<br />
Der Privatsektor in Polen 1990 und 2001......................................................................................25<br />
Anzahl und Größe landwirtschaftlicher Betriebe (nach Größenkategorien)..................................29<br />
Eigentumsstruktur des Bankensektors...........................................................................................33<br />
Zahl der Versicherungsgesellschaften in den Jahren 1993-2002 ...................................................37<br />
Struktur des LV-Marktes 2002......................................................................................................37<br />
Struktur des Versicherungsmarktes 2002 (außer LV) ...................................................................38<br />
Ausländische Investitionen im Versicherungssektor (Struktur).....................................................40<br />
<strong>Polnische</strong> Rentenfondsaktiva von 1999-2002 ...............................................................................42<br />
Fernmeldeabonnenten pro 100 Einwohner....................................................................................45<br />
Güteranteil am Transportaufkommen ...........................................................................................48<br />
Programm Autobahnbau in Polen .................................................................................................50<br />
Export und Import.........................................................................................................................70<br />
Export 2002 - Geographische Struktur..........................................................................................70<br />
Importe 2002 - Geographische Struktur........................................................................................71<br />
Staatliche Währungsreserven 1993-2002......................................................................................74<br />
Verkauf von <strong>Gesellschaft</strong>en aus dem Portfolio der Privatisierungsagentur...................................79<br />
Wertumfang der durch die Privatisierungsagentur abgewickelten Privatisierungsvorhaben .........79<br />
Privatisierungsergebnisse Ende 2002 ............................................................................................80<br />
WB - Zahl der börsennotierten Unternehmen und die Börsenkapitalisierung ...............................93<br />
Hauptgründe ausländischer Großinvestoren für ein wirtschaftliches Engagement in Polen ........108<br />
Ausländische Direktinvestitionen in Polen..................................................................................112<br />
Ausländische Direktinvestitionen nach Sektoren ........................................................................114<br />
Geographische Struktur der ausländischen Direktinvestitionen in Polen ....................................116<br />
Körperschaftssteuer - Steuersätze in Polen in den Jahren 1997-2004..........................................128<br />
Genehmigungen für den Kauf von Grundstücken durch Ausländer............................................138<br />
Büroimmobilien – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs .............................................141<br />
Büroimmobilien – Mietpreise .....................................................................................................142<br />
Einzelhandel – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs...................................................143<br />
Einzelhandel – Vermietung.........................................................................................................144<br />
Industrie- und Gewerbeflächen – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs.......................145<br />
Industrie- und Gewerbeflächen – Vermietung und Leerstände ...................................................146<br />
Touristische Einreisen in Polen nach Besuchszwecken 2002......................................................179<br />
Deviseneinnahmen 1994-2002 in Mrd. USD ..............................................................................180<br />
Auslandsreisen von polnischen Bürgern 1991-2002 ...................................................................181<br />
Aufgliederung touristischer Inlandsreisen nach Jahreszeiten 2002..............................................182<br />
5
6<br />
TABELLEN:<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Produktion der wichtigsten Brennstoffe und Energieträger im Jahre 2002......................................8<br />
Die aktuellen Funktionen der wichtigsten Verwaltungs- und Wirtschaftsbehörden. .....................14<br />
Dynamik BIP-Entwicklung...........................................................................................................16<br />
Staatshaushalt 2001 und 2002 (in Mrd. PLN) ...............................................................................17<br />
Kreditwürdigkeit Polens (Bewertet von Internationalen Agenturen).............................................18<br />
Unternehmen nach Sektoren und Eigentumsform.........................................................................24<br />
Die Industrie Polens nach Branchen 2002.....................................................................................26<br />
Die landwirtschaftliche Produktion 2002 ......................................................................................30<br />
Geschäftsbanken in Polen im Jahre 2002......................................................................................34<br />
Banken - Ranking nach Jahresabschluß ........................................................................................35<br />
Außenhandel.................................................................................................................................69<br />
Export Polen 2002 - wichtigste Handelspartner ............................................................................71<br />
Import Polen 2002 - wichtigste Handelspartner ............................................................................72<br />
Zahlungs- und Leistungsbilanz 1995-2002 ...................................................................................74<br />
Von der Agentur für Staatliches Agrareigentum übernommener Landbesitz und dessen<br />
Umverteilung 1994-2002........................................................................................................86<br />
Struktur Geldmarkthandel 2002 (in Mio. PLN) ............................................................................91<br />
Zukunftsmärkte – Handelsstruktur 2002 (in Mio. PLN) ...............................................................92<br />
Warschauer Börse – Marktsektoren in Zahlen (Stand vom 19.06.2002) .......................................94<br />
Sonderwirtschaftszonen in Polen (Ergebnisse der Geschäftstätigkeit) ........................................102<br />
Hauptgründe für ein wirtschaftliches Engagement von ausländischen Investoren in Polen ........109<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en mit ausländischer Kapitalbeteiligung von 1991-2002 .........................................113<br />
<strong>Polnische</strong> ausländische Direktinvestitionen 1995-2001 (in Mio. USD) ......................................117<br />
<strong>Polnische</strong> ausländische Direktinvestitionen – Kapitalfluss 1995-2001........................................118<br />
Einkommenssteuer natürlicher Personen (Steuersätze 2003) ......................................................130<br />
Immobiliensteuersätze (nach ausgewählten Immobilientypen)...................................................131<br />
Wichtigsten Abschreibungssätze im Jahre 2003 .........................................................................134<br />
Hotels und Hotelzimmer 2000-2001 ...........................................................................................182<br />
Allgemeine Anmerkungen<br />
• Die in der Publikation verwendeten statistischen Angaben entstammen offiziellen<br />
Veröffentlichungen des Zentralamtes für Statistik (GUS).<br />
• Falls nicht anders bezeichnet, basieren die in der Publikation dargestellten Tabellen<br />
und Diagramme auf den im Text enthaltenen Informationen.<br />
• Falls nicht gesondert hervorgehoben, beziehen sich die angegebenen USD-<br />
Angaben auf den von der Nationalbank Polens ermittelten Mittelkurs des<br />
jeweiligen Zeitraumes.<br />
• Der im Text verwendeten Begriff ‚Industrie’ beinhaltet Bergbau, verarbeitende<br />
Industrie, produzierendes Gewerbe und den Versorgungssektor für Elektroenergie,<br />
Gas und Wasser.
Geographie<br />
Business in Polen<br />
I. ALLGEME<strong>IN</strong>E <strong>IN</strong>FORMATIONEN<br />
Die Republik Polen (Rzeczpospolita Polska) gehört zu den größten Staaten<br />
Zentraleuropas. Sie grenzt an Russland, Litauen, Weißrussland, die Ukraine, die<br />
Slowakei, die Tschechische Republik und <strong>Deutsch</strong>land. Die Nordgrenze bildet die<br />
Ostsee, die leichten Zugang zu den skandinavischen und den Nordseehäfen gewährt.<br />
Die Hauptstadt von Polen ist das zentral gelegene Warschau. Hinsichtlich seines<br />
Landesterritoriums ist Polen mit seinen 312.677 km 2 und 3 % der europäischen<br />
Gesamtfläche der neuntgrößte Staat in Europa.<br />
Polen ist fast ganz in die nordeuropäische Tiefebene eingebettet und liegt, außer entlang<br />
seiner Südgrenze mit den Gipfeln der Sudeten und Karpaten, mit wenigen Erhebungen<br />
höher als 300 m über dem Meeresspiegel. Der Rysy ist mit 2.499 m der höchste von<br />
ihnen. Ein Fünftel des Landesterritoriums nehmen Wiesen und Weideflächen ein. Über<br />
28,4 % der Gesamtfläche sind bewaldet. Die größten Flüsse streben in Nordrichtung -<br />
die Weichsel (1.074 km) durchströmt die Landesmitte und die Oder (854) fließt entlang<br />
der polnischen Westgrenze.<br />
Klima<br />
Polen hat ein gemäßigtes Klima mit verhältnismäßig kalten Wintern und warmen<br />
Sommern. Die Winter sind landeinwärts kälter, im Norden beträgt die<br />
Durchschnittstemperatur im Januar -1° C (30° F), im Südosten -5° C (23° F). Die<br />
Julitemperaturen schwanken von 16,5° C (23° F) in Küstennähe bis 19° C im Süden.<br />
Die Regenfälle sind unterschiedlich ergiebig, von jährlich unter 500 mm in den<br />
Niederungen bis 1.270 mm im südpolnischen Bergland.<br />
Natürliche Vorkommen<br />
Polen besitzt wichtige Bodenschätze und landwirtschaftliche Ressourcen. Es hat die<br />
fünftgrößten Stein- und Braunkohlevorkommen der Welt und verfügt über Kupfer,<br />
Schwefel, Zink, Blei, Silber, Magnesium und Steinsalz. Sie bilden einen bedeutenden<br />
Teil des polnischen Exports. Es bestehen auch ausbaufähige Nutzungsmöglichkeiten<br />
von Erdgas, Kalk, Kaolin, Lehm und Kalium.<br />
Die Hauptanbauarten sind Weizen und andere Getreidesorten, Kartoffeln, Zuckerrüben<br />
und Futterpflanzen. Polen nimmt eine Spitzenposition im Export von Apfelkonzentrat<br />
ein und gehört zu den weltweit führenden Produzenten von Beerenfrüchten, Weißkohl<br />
7
8<br />
I. Allgemeine Informationen<br />
und Möhren. Im Jahre 2000 war Polen weltweit der drittgrößte Roggen- und der<br />
Kartoffelproduzent. Ende 2002 zählte der Viehbestand 5,4 Millionen Fleisch- und<br />
Milchrinder und 19 Millionen Schweine. Aufgrund der günstigen geographischen Lage<br />
und des gemäßigten Klimas ist über die Hälfte des Territoriums Polens<br />
landwirtschaftlich nutzbar (16,49 Mio. ha). Hinzu kommen über 8,9 Mio. Hektar<br />
forstwirtschaftliche Flächen, so dass dem Rohstoff Holz eine bedeutende Rolle als<br />
natürliche Ressource zukommt.<br />
Energiequellen und Brennstoffe<br />
Der überwiegende Teil der polnischen Elektroenergie stammt aus kohle- und<br />
braunkohlebetriebenen Kraftwerken. Die übrigen sind Wasserkraftwerke. Die<br />
Steinkohle bleibt das Fundament der polnischen Industrie. Die Kohlevorkommen sorgen<br />
für ein Gleichgewicht zwischen Energieverbrauch, Energieproduktion, Erdölimport und<br />
Kohleexport. Im Jahre 2002 wurden, wie bereits im Jahre zuvor, 104 Mio. Tonnen<br />
Steinkohle und 58,2 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert sowie 8,8 Mio. Tonnen Koks<br />
erzeugt. Die nachstehende Tabelle zeigt die Produktionsmengen von Erdgas, wichtigen<br />
Brenn- und Kraftstoffen sowie Elektroenergie<br />
Produktion der wichtigsten Brennstoffe und Energieträger im Jahre 2002<br />
Maßeinheit Fördervolumen<br />
Steinkohle Mio. Tonnen 103,5<br />
Braunkohle Mio. Tonnen 58,2<br />
Koks Mio. Tonnen 8,8<br />
Heizöl Mio. Tonnen 4,7<br />
Benzin (einschl. Luftfahrt) Mio. Tonnen 4,0<br />
Dieselöl Mio. Tonnen 4,6<br />
Erdgas Kubikhektometer 5.259,0<br />
Elektroenergie TWh 141,3<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />
Ca. 40 % des polnischen Bedarfs an Erdgas werden durch einheimische Förderung<br />
gedeckt. Der Großteil der Importe stammen aus Russland.<br />
Bevölkerung und Sprache<br />
In den letzten Jahren verweist Polen, das zur Zeit 38,3 Millionen Einwohner zählt, auf<br />
sehr geringe Bevölkerungswachstumsraten. Im Jahre 1999 war zum ersten Mal in der<br />
Nachkrieggeschichte eine leicht rückläufige Tendenz zu beobachten, dies sich in den<br />
Jahren 2000-2001 fortsetzte. Im Jahre 2002 verzeichnete Polen einen Rückgang beim<br />
Bevölkerungszuwachs um 0,06 %. Ca. 62 % der Polen leben in 884 überwiegend<br />
kleinen und mittelgroßen Städten, die Hälfte der Stadtbewohner wohnt in 42 Städten mit
Business in Polen<br />
mehr als 100.000 Einwohnern. Warschau, Hauptstadt und größte Stadt Polens, hat 1,6<br />
Mio. Einwohner. Außer Warschau sind Łódź, Kraków, Wrocław (Breslau), Poznań<br />
(Posen) und das Ballungsgebiet Gdańsk-Sopot-Gdynia (Danzig-Sopot-Gdingen) die<br />
bedeutendsten polnischen Großstädte. Insgesamt zählen sie 3,6 Mio. Einwohner.<br />
Hinsichtlich der Bevölkerungszahl rangiert Polen auf dem 8. Platz in Europa und dem<br />
29. in der Welt. Die Bevölkerungsdichte beträgt 122 Einwohner pro Quadratkilometer.<br />
Die Zahl der Auslandspolen wird auf 12 Millionen geschätzt, wovon die meisten in den<br />
USA (5,6 Mio.), in den GUS-Staaten (2,5 Mio.), in Frankreich (1 Mio.), <strong>Deutsch</strong>land<br />
(0,8 Mio.), Kanada (0,4 Mio.), Brasilien (0,2 Mio.), Australien (0,15 Mio.) und in<br />
Großbritannien (0,14 Mio.) leben.<br />
Weltkarte mit Siedlungsgebieten der Auslandspolen<br />
Quelle: Institut für Geodäsie und Kartographie<br />
Die Bevölkerungsentwicklung tendiert in Richtung eines dynamischen Anstiegs der<br />
erwerbsfähigen Bevölkerung bis 2005. Im Jahre 2002 gab es in Polen 14,9 Millionen<br />
Erwerbstätige, einschließlich der 4,9 Mio. Menschen, die in Unternehmen mit 10 oder<br />
mehr Mitarbeitern arbeiten. Die Zahl der Rentner beträgt 9,2 Millionen. Obwohl die<br />
Zahl der Rentner steigt, gehören die polnischen Erwerbsfähigen zu den jüngsten in<br />
Europa. Erwerbstätig sind 54,8 % (Stand: 1. Quartal 2003).<br />
Vom ethnischen Standpunkt betrachtet ist Polen eines der homogensten Länder Europas.<br />
Mehr als 98 % der Bevölkerung sind polnischer Abstammung.<br />
Unter Geschäftsleuten und in der jungen Generation ist Englisch die beliebteste<br />
Fremdsprache. Außerdem sprechen aufgrund der geographischen Lage Polens viele<br />
Polen <strong>Deutsch</strong> und Russisch.<br />
9
10<br />
Politisches System und Regierung<br />
I. Allgemeine Informationen<br />
Polen war das erste mittelosteuropäische Land, das aus dem kommunistischen<br />
Machtsystem ausbrach. Diesen kühnen Schritt amten bald alle Völker dieser Region<br />
nach. Er begann Anfang 1989 mit Diskussionen zwischen den kommunistisch<br />
Machthabern und der Opposition. Diese Debatten sind als „Verhandlungen am Runden<br />
Tisch“ berühmt geworden. Es wurden dort bedeutende Vereinbarungen getroffen, so u.a.<br />
über die Legalisierung der Gewerkschaft „Solidarność“ und die Wahlen am 4. Juni<br />
1989, welche die Kandidaten von der „Solidarność“ gewannen, die anschließend die<br />
erste nichtkommunistische Regierung seit Ende des Zweiten Weltkriegs stellte.<br />
Polen ist eine Republik, in der eine Mischung des parlamentarischen und präsidialen<br />
Modells eingeführt wurde. Im Jahre 1997 verabschiedete die Nationalversammlung eine<br />
neue Verfassung, die durch ein Referendum angenommen wurde. Die neue Verfassung<br />
enthält einige für die Geschäftswelt wichtige Garantien. Sie stellt fest, dass die Republik<br />
Polen Wirtschaftsfreiheit gewährleistet und dass diese Freiheit nur kraft Gesetzes<br />
eingeschränkt werden darf. Anderseits schützen Verfassungsvorschriften über<br />
öffentlichen Finanzen Geschäftstätige vor unfairer und unbotmäßiger steuerlicher<br />
Belastung. Laut Verfassung dürfen Steuerbelastungen ausschließlich per Gesetz<br />
eingeführt werden und verträgliches Maß nicht überschreiten. Eine andere wichtige<br />
Sperrklausel der Verfassung besagt, dass ein Anstieg der Haushaltsausgaben keine<br />
Erhöhung des Haushaltsdefizits über die im Haushaltsgesetz vorgesehene Höhe zur<br />
Folge haben und das Haushaltsgesetz keine Finanzierung des Defizits durch<br />
Zentralbankkredite zulassen darf.<br />
Der Präsident wird in Direktwahlen für eine Amtszeit von 5 Jahren gewählt. Er benennt<br />
Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt und es steht ihm ein legislatives Vetorecht<br />
zu. Ein Präsidentenveto kann mit einer Zweidrittelmehrheit vom Sejm abgewiesen<br />
werden. Der Präsident ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er hat<br />
das Recht, das Parlament aufzulösen, wenn es nicht in der Lage ist, das Haushaltsgesetz<br />
zu beschließen oder eine Regierung zu bilden. Lech Wałęsa, der historische Anführer<br />
der „Solidarność“, wurde im November 1990 zum Staatspräsidenten gewählt. Er verlor<br />
aber im Herbst 1995 in einem harten Wahlkampf gegen Aleksander Kwaśniewski, dem<br />
Vorsitzenden des Bündnisses der Demokratischen Linken, der auch die nächsten<br />
Präsidentenwahlen am 23. September 2000 gewann und bis Ende 2005 im Amt bleiben<br />
wird.<br />
Gesetzgeber ist das Parlament (Nationalversammlung) mit seinen zwei Kammern - dem<br />
Sejm mit 460 Abgeordneten und dem Senat mit 100 Senatoren. Beide Kammern werden<br />
für eine Legislaturperiode von 4 Jahren gewählt. Es gilt das Verhältniswahlrecht. Die<br />
100 Senatoren werden in Mehrheitswahlen gewählt. Dem Senat steht keine<br />
Gesetzesinitiative zu, er prüft vielmehr Gesetze, die vom Sejm beschlossen worden sind,
Business in Polen<br />
und schlägt Korrekturen vor. Es ist der Sejm, der über den endgültigen Wortlaut der<br />
Gesetze entscheidet.<br />
Die letzten Parlamentswahlen fanden am 23. September 2001 statt. Eine Koalition aus<br />
dem Bündnis der Demokratischen Linken und der Arbeitsunion (SLD-UP) ging mit<br />
einer Mehrheit von 41 % aller abgegebenen Stimmen als Wahlsieger hervor und zog mit<br />
216 Abgeordneten in den polnischen Sejm ein. Auf die Bürgerplattform (PO) entfielen<br />
12,7 % der Stimmen (65 Sitze), gefolgt von der Bauernpartei „Samoobrona“<br />
(Selbstverteidigung) mit 10,2 % (53 Sitze). Die verbleibenden Parlamentssitze teilen<br />
sich die Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) mit 44 Abgeordneten, die <strong>Polnische</strong><br />
Bauernpartei (PSL) mit 42 Abgeordneten, die Liga <strong>Polnische</strong>r Familien (LPR) mit 38<br />
Abgeordneten und die Vertreter der deutschen Minderheit mit 2 Abgeordneten.<br />
Bemerkenswert ist, dass die vorherigen Regierungsparteien, die Wahlaktion<br />
„Solidarność“ (AWS) und die Freiheitsunion (UW) die 5 %-Hürde nicht erreichten.<br />
Seither ist es somit zu einer Reihe von Veränderungen innerhalb der politischen Szene<br />
Polens gekommen, die vor allem in einer zunehmende Anzahl von politischen Kräften<br />
innerhalb des polnischen Parlaments resultierte.<br />
Die gegenwärtige Sitzverteilung im Sejm (Stand Juni 2003) verdeutlicht das nächste<br />
Diagramm.<br />
Sitzverteilung im polnischenSejm (Juni 2003)<br />
Unabhängige Abgeordnete<br />
ROP<br />
PP<br />
RKN<br />
PBL<br />
SKL<br />
PLD<br />
UP<br />
LPR<br />
Samoobrona<br />
PSL<br />
PiS<br />
PO<br />
SLD<br />
16<br />
3<br />
3<br />
5<br />
5<br />
8<br />
9<br />
16<br />
28<br />
37<br />
38<br />
43<br />
56<br />
0 50 100 150 200<br />
193<br />
11
12<br />
I. Allgemeine Informationen<br />
Die Exekutivgewalt üben der Ministerpräsident und sein Kabinett, der Ministerrat, aus.<br />
Die Wahrnehmung der Gerichtsgewalt ist unabhängigen Gerichtsbarkeiten anvertraut.<br />
Zu Beginn der politischen und wirtschaftlichen Transformation bündelte Polen seine<br />
Bemühungen, um zwei Hauptziele zu erreichen - die wirtschaftliche Integration mit der<br />
Europäischen Union (s. Kapitel VI) und die NATO-Mitgliedschaft.<br />
Mit seiner wirtschaftlichen Integration in Europa, die in Kapitel VI. dargestellt wird,<br />
verfolgt Polen das Ziel, sich in die europäische Wirtschaft wiedereinzufügen und<br />
möglichst rasch EU-Mitglied zu werden. Die NATO-Mitgliedschaft, die äußere<br />
Sicherheit gewährleistet, hat Polen bereits erworben.<br />
Den ersten Meilenstein zum NATO-Beitritt bildete die Auflösung des Warschauer Pakts<br />
im März 1991. Dieser wurde im Juli desselben Jahres formal aufgelöst. Bereits im<br />
Oktober 1991 bekundeten die Präsidenten von Polen, Tschechien und Ungarn den<br />
Wunsch ihrer Staaten, sich an NATO-Aktivitäten zu beteiligen.<br />
Auf dem NATO-Gipfel 1997 wurden Polen, die Tschechische Republik und Ungarn zu<br />
Verhandlungen über ihren NATO-Beitritt eingeladen. Bereits Ende jenes Jahres<br />
unterzeichneten die Außenminister der NATO-Staaten Beitrittsprotokolle mit den drei<br />
Staaten. Das Ratifizierungsverfahren dauerte bis Ende 1998.<br />
Am 17. Februar 1999 beschloss das polnische Parlament ein Gesetz, das den polnischen<br />
Präsidenten ermächtigte, den Nordatlantikpakt zu ratifizieren. Am 26. Februar 1999<br />
ratifizierte ihn Präsident Aleksander Kwaśniewski. Am 12. März desselben Jahres<br />
wurde der polnische NATO-Beitritt durch die Hinterlegung der Vertragsurkunde im<br />
Depositarbüro des Bündnisses feierlich vollzogen.<br />
Die Regierungsverwaltung<br />
Die Regierungsverwaltung setzt sich aus der Zentralverwaltung (Ministerien und andere<br />
Behörden) und der Regionalverwaltung zusammen.<br />
Um die Regionalverwaltung effizienter zu gestalten, wurden Verwaltungsreformen<br />
eingeführt. Der Sejm verabschiedete im Juli 1998 ein Gesetz, das Polen, vorher<br />
administrativ in 49 Wojewodschaften aufgeteilt, in 16 Verwaltungsregionen gliederte.<br />
Die neue Verwaltungsstruktur, die seit dem 1. Januar 1999 gilt, basiert auf drei<br />
Verwaltungsebenen, d.h. den Wojewodschaften (województwo), die sich in Landkreise<br />
(powiat) und in Gemeinden (gmina) unterteilen. Es gibt 16 Wojewodschaften, 373<br />
Stadt- und Landkreise und 2.489 Gemeinden. Eine Liste der lokalen Behörden<br />
(Wojewodschaftsämter, Urząd Wojewódzki) ist in Anhang 19 aufgeführt.
Business in Polen<br />
Administrative Gliederung Polens<br />
Quelle: Institut für Geodäsie und Kartographie, Warschau<br />
Um Anpassungs- und Integrationsmaßnahmen zu beschleunigen und auf einen raschen<br />
Beitritt Polens zur Europäischen Union hinzuwirken, wurde das die zentrale Verwaltung<br />
im Herbst 1996 reformiert. Einige Ministerien sowie zentrale Ämter wurden<br />
abgeschafft, andere wiederum neu gebildet, um die Koordinierungsfunktion des<br />
Ministerpräsidenten zu stärken, Direkteingriffe von Ministern in die Geschäftsführung<br />
von Unternehmen zu unterbinden, die Zahl der Entscheidungsebenen zu reduzieren und<br />
die unmittelbare Einflussnahme der Regierung auf die Wirtschaft einzudämmen.<br />
Der Reform lag die Absicht zugrunde, die Regierung zu befähigen, eine langfristige<br />
Wirtschaftsstrategie zu entwickeln, deren Durchführung zu koordinieren und sie<br />
gegenüber dem Druck von Gruppeninteressen widerstandsfähig zu machen. Auch<br />
13
14<br />
I. Allgemeine Informationen<br />
diesbezüglich fand eine Reihe von Veränderungen statt. Die gegenwärtigen Funktionen<br />
einiger der wichtigsten Regierungsbehörden sind in der nachstehenden Tabelle<br />
aufgeführt.<br />
Ministerium bzw. zentrale<br />
Behörde<br />
Kanzlei des<br />
Ministerpräsidenten<br />
Ministerium für Landwirtschaft<br />
und Entwicklung ländlicher<br />
Gebiete<br />
Ministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Soziales<br />
Zuständigkeiten<br />
Zuarbeiten für den Ministerrat und den Ministerpräsidenten, die<br />
Vizepremiers, das Ständige Komitee des Ministerrates, das Komitee für<br />
Sicherheitsdienste.<br />
Ausarbeitung und Umsetzung von Richtlinien der Agrarpolitik, der<br />
Entwicklung ländlicher Gebiete und des Agrarmarktes.<br />
Anbahnung und Koordinierung der Gewerbe- und Entwicklungspolitik, der<br />
Außenhandelspolitik, der Formulierung von Wirtschaftszielen, der<br />
Energiepolitik, der Zusammenarbeit mit Selbstverwaltungsorganisationen<br />
der Wirtschaft, Förderung von Beschäftigungswachstum, Erarbeitung und<br />
Implementierung politischer Richtlinien hinsichtlich Arbeitsrecht, Löhne und<br />
Gehälter, Arbeitnehmerleistungen, Gewerkschaften, Sozialversicherung,<br />
Rentenfonds und der Rehabilitation und Beschäftigung von Behinderten.<br />
Umweltministerium Aufgaben im Bereich des Umweltschutzes, der Wasserwirtschaft, der<br />
Wasser- und Luftreinhaltung, des Schutzes vor Verseuchung des Bodens,<br />
des Katastrophen- und Hochwasserschutzes.<br />
Finanzministerium Aufgaben im Bereich der öffentlichen Finanzen, der Planung und<br />
Realisierung des Staatshaushalts, der Finanzbehörden.<br />
Ministerium für Infrastruktur Anleitung der Regierungsverwaltung in den Bereichen Architektur,<br />
Bauwesen, Wohnungsbau und Raumordnung, Seewirtschaft, Transport und<br />
Ministerium für Innere<br />
Angelegenheiten und<br />
Verwaltung<br />
Ministerium für<br />
wissenschaftliche Forschungen<br />
und Informationstechnologie<br />
Verkehr.<br />
Innere Sicherheit, Staatsverwaltung, Beziehungen zwischen Staat und<br />
katholischer Kirche, sowie anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften,<br />
Ausländerangelegenheiten.<br />
Realisierung staatlicher Aktivitäten in den Bereichen Wissenschaft und<br />
Informationstechnologie über das Staatliche Komitee für wissenschaftliche<br />
Forschung als zentrale Stelle staatlicher Wissenschaftsfonds.<br />
Ministerium des Staatsschatzes Beaufsichtigung und Verwaltung von in staatlichem Besitz befindlichen<br />
Vermögensteilen, Entscheidungen über die Privatisierung von<br />
Staatsunternehmen, Privatisierung von kommunalem Eigentum, Führung des<br />
Registers staatlichen Vermögens, Gründung, Auflösung und Privatisierung<br />
Regierungszentrum für<br />
Strategische Studien<br />
Amt des Komitees für<br />
Europäische Integration<br />
Amt für Kartellrecht und<br />
Verbraucherschutz<br />
von Unternehmen mit staatlicher Alleinbeteiligung.<br />
Prognostizierung und Planung der wirtschaftlichen und sozialen<br />
Entwicklung, Einschätzung der internationale Lage Polens, Beurteilung der<br />
Effizienz der staatlichen Organisationen und Vorschläge zu deren<br />
Umstrukturierung.<br />
Koordinierung von Maßnahmen für die Integration Polens in die<br />
Europäische Union, Anpassung an EU-Standards, Koordinierung von<br />
Maßnahmen der Staatsverwaltung im Bereich der Inanspruchnahme<br />
ausländischer Hilfe.<br />
Bekämpfung monopolistischer Tendenzen, Formulierung von<br />
Regierungsprogrammen im Bereich der Verbraucherpolitik, Vorbereitung<br />
von Gesetzesvorlagen zur Verbraucherpolitik; der Präsident dieses Amtes<br />
übt die Aufsicht über die staatliche Handelsinspektion aus.<br />
Quelle: einschlägige Gesetze
BIP und Inflation<br />
Business in Polen<br />
II. WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBED<strong>IN</strong>GUNGEN<br />
Polen war das erste MOE-Land, das mit der wirtschaftlichen Umgestaltung - von der<br />
Planwirtschaft zu marktwirtschaftlichen Strukturen - begann. Dieser Prozess setzte unter<br />
außerordentlich komplizierten Bedingungen, gekennzeichnet durch eine hohe Inflation,<br />
Mangel an Konsumgütern und einer in hohem Maße zentralisierten Industriestruktur,<br />
ein. Zu Beginn der 90er Jahre war die Wirtschaft des Landes die schwächste in ganz<br />
Mitteleuropa, zu Beginn des neuen Jahrtausends jedoch nahm sie einen Spitzenplatz in<br />
der Region ein. Ungeachtet eines in den letzten Jahre spürbaren Tempoverlustes<br />
hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung geben die ökonomischen Kennziffern des<br />
Jahres 2002 wie auch die erreichten Ergebnisse in den ersten Monaten des Jahres 2003<br />
Anlass auf ein erneutes Anziehen der wirtschaftlichen Entwicklung Polens.<br />
Die Einführung radikaler Reformen war eine Grundvoraussetzung für den wirtschaftlichen<br />
Überlebenskampf Polens. Die Ende 1989 vom damaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten<br />
Leszek Balcerowicz initiierte „Schocktherapie“ resultierte in der Außerkraftsetzung<br />
zentral geleiteten Planungsmechanismen und der Einführung marktwirtschaftlicher<br />
Prinzipien. Nahezu sämtliche staatlichen Stützungen wurden eliminiert. Ein neues<br />
Währungsgesetzt setzte dem vorausgegangenen unrealen Wechselkurs des polnischen Złoty<br />
ein Ende, die Inlandskonvertibilität des polnischen Zloty wurde entsprechend IWF-<br />
Standards eingeführt. Das Außenwirtschaftsgeschäft wurde liberalisiert, Monopolstellungen<br />
im Außenhandel abgeschafft und somit wurde die Grundlage für einen erheblichen Anstieg<br />
sowohl im Export- als auch Importgeschäft geschaffen.<br />
Das ehrgeizige Reformprogramm zeitigte in Kürze entsprechende Effekte. Die Freigabe<br />
der Preise unter den Bedingungen einer Beruhigung der inflationären Entwicklung<br />
gestattete die Preisbildung in Abhängigkeit von der Stärke des Marktes. Im Ergebnis fiel<br />
die noch 1990 existierende Inflationsrate von 686 % auf ein Niveau von 43 % im Jahre<br />
1992. Diese fallende Tendenz setzte sich in den Folgejahren fort und erreichte für das<br />
Jahr 2002 einen Rekordtiefstand von 1,9 % (0,8 % allein am Jahresende).<br />
%<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
70,3<br />
Inflationsentwicklung<br />
43,0 35,3 32,2 27,8 19,9 14,9 11,8 7,3 10,1 5,5 1,9<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
15
16<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Das erfolgreiche Stabilisierungsprogramm führte das Land in eine tiefe, jedoch nur<br />
kurzzeitige Rezession, jedoch war Polen 1992 das einzige MOE-Land, das auf einen<br />
Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts verweisen konnte. Die Genesung der Wirtschaft<br />
nahm 1993 mit einem BIP-Wachstum von 3,8 %, seinerzeit der höchsten Zuwachsrate in<br />
Europa, an Tempo zu. Im Jahre 2002 betrug die Wachstumsrate des BIP 1,4 %. Um ein<br />
reales Bild des Entwicklungsniveaus wiederzugeben, ist für einen Vergleich des pro-<br />
Kopf-BIP Polens mit anderen Ländern das Gesamtpreisniveau zu berücksichtigen und<br />
somit entsprechende Korrekturen vorzunehmen. Ausgehend von OECD-Schätzungen<br />
hinsichtlich der PLN-Kaufkraft betrug im Jahre 2002 das pro-Kopf-BIP in Polen (nach<br />
Kaufkraftparität) 10.600 USD.<br />
Im Jahre 2002 war der Export, trotz regressiver wirtschaftlicher Trends in Westeuropa,<br />
insbesondere auch in <strong>Deutsch</strong>land – dem wichtigsten Außenhandelspartners Polen, einer<br />
der wichtigsten Triebkräfte für das BIP-Wachstum.<br />
Dynamik BIP-Entwicklung<br />
Bruttoinlandsprodukt 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
BIP zu laufenden Preisen<br />
in Mrd. PLN<br />
217,9 278,9 371,1 469,4 550,4 615,6 685,6 721,6 772,2<br />
pro Kopf USD 2.400 3.293 3.484 3.702 4.095 4.014 4.077 4.567 4.940<br />
BIP-Wachstum p.a. 5,2 7,0 6,0 6,8 4,8 4,1 4,0 1,0 1,4<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales 2003<br />
%<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-7,0<br />
2,6<br />
3,8<br />
Dynamik BIP-Entwicklung (Vorjahr = 100)<br />
5,2<br />
7,0<br />
6,0<br />
6,8<br />
4,8 4,1 4,0<br />
1,0 1,4<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Seit dem Jahre 1990 haben wesentliche Veränderungen im Hinblick auf die Quellen des<br />
Wertschöpfungsprozesses stattgefunden. In den Vordergrund trat eine dynamische<br />
Entwicklung von Handel und Dienstleistungen, demgegenüber waren Bauwesen,<br />
Landwirtschaft und Industrie von einem steilen Talfahrt ihres Produktionsaufkommens<br />
gekennzeichnet. Damit ist die Wirtschaftsstruktur Polens mit der von Ländern auf einem<br />
mittlerem Wirtschaftsniveau vergleichbar.
Haushaltspolitik<br />
Business in Polen<br />
Polen gelang es, einen komplizierten Zeitabschnitte zu durchlaufen ohne exzessive<br />
Lockerungen seiner Haushaltspolitik zuzulassen. Allerdings verdoppelte sich im Jahre<br />
2001 das Haushaltsdefizit im Vergleich zum vorangegangenen Jahr und lag bei unter<br />
4,5 % des BIP. Das Jahr 2002 brachte diesbezüglich ebenso keinerlei Verbesserungen<br />
mit sich, als sich das Haushaltsdefizit auf 5,1 % des BIP belief.<br />
Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Struktur des Staatshaushalts 2001 und<br />
2002.<br />
Staatshaushalt 2001 und 2002 (in Mrd. PLN)<br />
Ausgewählte Positionen 2001 2002<br />
E<strong>IN</strong>NAHMEN 140,53 143,52<br />
Indirekte Steuern 82,42 89,60<br />
- davon MwSt. 52,89 57,44<br />
- davon Verbrauchsteuer 28,86 31,49<br />
Körperschaftssteuer 13,22 15,01<br />
EST natürliche Personen 23,44 24,14<br />
Dividende und Gewinneinnahmen 0,89 0,64<br />
Zölle 4,09 3,81<br />
AUSGABEN 172,89 182,92<br />
Zuschüsse zur Sozialversicherung 46,07 52,86<br />
Laufende Ausgaben für staatliche Einrichtungen 29,27 29,80<br />
Inlandsverschuldung 17,10 20,32<br />
Auslandsverschuldung 3,79 3,72<br />
Subventionen für lokale Regierungsverwaltungen 29,43 29,70<br />
Investitionsausgaben 6,42 7,81<br />
DEFIZIT -32,36 -39,40<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />
Im Ergebnis einer aktiven Haushaltspolitik in den letzten Jahren verzeichnete in Folge<br />
einer wesentlichen Reduktion der Auslandsverschuldung die öffentliche Verschuldung<br />
im Verhältnis zum BIP einen substantiellen Rückgang von 70,4 % Ende 1994 auf etwa<br />
55 % Ende 1995. Ende 2002 betrug sie 45,8 % des BIP.<br />
Die Haushaltsausgaben 2002 sind im nachfolgenden Diagramm graphisch dargestellt.<br />
Anzumerken ist, dass die Ausgaben für die Bedienung der Auslandsverschuldung mit<br />
2,0 % keine besonders hervorzuhebende Signifikanz aufweisen.<br />
17
18<br />
Laufende Ausgaben<br />
für staatliche<br />
Einrichtungen<br />
16,3%<br />
Zuschüsse zur<br />
Sozialversicherung<br />
28,9%<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Staatshaushalt – Ausgabenstruktur 2002<br />
Inlandsverschuldung<br />
11,1%<br />
Auslandsverschuldung<br />
2,0%<br />
Subventionen für<br />
lokale Regierungsverwaltungen<br />
16,2%<br />
Investitionsausgaben<br />
4,3%<br />
Sonstige Ausgaben<br />
21,2%<br />
Die konsequente Haushaltspolitik führte parallel zum stabilen Wirtschaftswachstum, der<br />
rückläufigen inflationären Tendenz und anderen positiven Erscheinung im Rahmen der<br />
Wirtschaftsentwicklung zu einer beständigen Aufwertung und Festigung der Position<br />
Polens auf internationalen Märkten. Gegenwärtig (Stand Mai 2003) ist die Bewertung<br />
der Kreditwürdigkeit Polens durch führende Institutionen durchweg positiv, wie die<br />
nachfolgenden Angaben belegen.<br />
Institution Langfristig Kurzfristig<br />
Standard & Poor's BBB+ A-2<br />
Moody's A2 P-1<br />
Fitch BBB+ F2<br />
Die Konvertibilität der Währung<br />
Die offizielle polnische Währung ist der Zloty (Abk. zł oder PLN). Er teilt sich in 100<br />
groszy. Von Anfang an war die vollständige interne Konvertibilität der Landeswährung<br />
ein grundsätzliches Ziel der polnischen Wirtschaftsreform im Januar 1990. Konsequent<br />
wurde nach mehreren Änderungen der Devisenvorschriften am 18. Dezember 1998 eine<br />
Neufassung des Devisenrechtsgesetzes verabschiedet, die am 11. Januar 1999 in Kraft<br />
trat. Zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte Polens wurde die externe<br />
Konvertibilität des Zloty eingeführt.
Business in Polen<br />
Das Devisengesetz von 1998 hat dem Zloty den Weg auf die Außenhandelsmärkte<br />
sowie zur Kursnotierung in den Zentralbanken der OECD und auf den Finanzmärkten<br />
gebahnt. Auf diese Art und Weise ist die polnische Währung im Verhältnis zu anderen<br />
Währungen gleichgestellt worden und in Banken und Wechselstuben der OECD-Staaten<br />
konvertierbar. Am 11. April 2000 traf die polnische Regierung auf Antrag des Rates für<br />
Geldpolitik die Entscheidung über die freie internationale Kursnotierung des Zloty.<br />
Polen wurde zum zweiten Land Zentraleuropas, das die freie Kursnotierung seiner<br />
Währung eingeführt hat.<br />
Das Gesetz erfüllte hinsichtlich der Liberalisierung laufender Devisengeschäfte seine<br />
Funktion, jedoch waren Kapitalverkehr, einschließlich Direktinvestitionen, Portfolio-<br />
Investitionen, Kredit- und Anlagengeschäfte sowie Bürgschaften bestimmten<br />
Einschränkungen unterworfen. In dieser Hinsicht ging es jedoch nicht vollständig mit<br />
EU-Erfordernissen konform. Angesichts des EU-Beitritts Polens wurde deshalb am<br />
27. Juli 2002 vom polnischen Parlament ein neues Devisengesetz verabschiedet, dass am<br />
1. Oktober 2002 in Kraft trat. Dieses neue Gesetz gibt den Weg für eine weiterführende<br />
Liberalisierung im Rahmen des Kapitalverkehrs frei. Eingedenk existierender EU-<br />
Wechselkursstandards wurden durch das neue Devisengesetz sämtliche Beschränkungen<br />
innerhalb des Kapitalverkehrs zwischen Polen und den EU-Mitgliedsstaaten sowie dem<br />
Europäischen Wirtschaftsraum und OECD-Mitgliedsländern zurückgenommen.<br />
Nichtsdestotrotz bleiben einige Beschränkungen, die allerdings nicht im Gegensatz<br />
zu entsprechenden EU-Normen stehen, in ihrer Zulässigkeit bestehen. Sie kommen beim<br />
Kapitalverkehr im Rahmen von Direktinvestitionen (einschließlich Immobiliengeschäften),<br />
bei Finanzdienstleistungen und der Einführung von Schutzmaßnahmen auf<br />
Kapitalmärkten zur Anwendung. Das neue Gesetz enthält eine Festlegung, dass<br />
Beschränkungen aufgrund anderer Gesetze die durch das Devisengesetz festgeschriebene<br />
Freiheit des Kapitalfluss ablösen können.<br />
Im Gesetz sind einige Beschränkungen in Bezug auf Bestimmungen und Bedingungen<br />
des Devisenverkehrs aufgelistet. Diese können jedoch durch Devisengenehmigungen<br />
aufgehoben werden. Es existieren diesbezüglich zwei Arten von Devisengenehmigungen<br />
– ein allgemeine und eine individuelle. Allgemeine Devisengenehmigungen<br />
erteilt das Ministerium der Finanzen, individuelle Devisengenehmigungen werden vom<br />
Präsidenten der Nationalbank Polens ausgesprochen. Beide Genehmigungsarten<br />
kommen zur Anwendung, insofern sie keine Bedrohung der Sicherheit des Landes, der<br />
öffentlichen Ordnung, eine negative Beeinflussung der Zahlungsbilanz darstellen sowie<br />
durch sie andere grundsätzliche Interessen des Staates berührt werden.<br />
Ein wichtiger Schutzmechanismus ist in Artikel 10 des Gesetzes enthalten, der es in<br />
dringenden Fällen ermöglicht, zeitweilig einige besondere Beschränkungen per<br />
Verordnung des Ministerrates einzuführen. Diese betreffen, so erforderlich:<br />
19
20<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
• die Umsetzung von Beschlüssen internationaler Organisationen, deren Mitglied<br />
Polen ist,<br />
• die Gewährleistung von öffentlicher Ordnung und Sicherheit,<br />
• die Sicherstellung einer ausgewogenen Zahlungsbilanz angesichts eines<br />
bestehenden Ungleichgewichts, oder eines plötzlichen Zusammenbruchs bzw. der<br />
Gefahr eines solchen,<br />
• die Sicherung der Stabilität der polnischen Währung aufgrund plötzlich<br />
eintretender Kursschwankungen bzw. einer diesbezüglichen Gefahr.<br />
Da jedoch der EU-Vertrag die Einführung von Devisenbeschränkungen zur Absicherung<br />
der Stabilität von Inlandswährungen nicht kennt, sei angemerkt, dass die Einführung<br />
einer derartigen Beschränkung nur in dem Zeitraum stattfinden könnte, indem Polen<br />
noch nicht EU-Mitglied ist. Falls dies doch der Fall sein sollte, werden diese<br />
Beschränkungen mit dem EU-Beitritt Polens hinfällig.<br />
Auslandsverschuldung<br />
Die Unterzeichnung zweier Auslandsschuldenabkommen in den letzten zehn Jahren hat<br />
den Wirtschaftswandel in Polen wesentlich erleichtert. Mit dem ersten vom 21. April<br />
1991 wurden die Schulden Polens gegenüber dem Pariser Club, die 33 Milliarden USD<br />
betrugen, verringert. Nach Maßgabe dieses Abkommens, dessen Umsetzung unter<br />
Einbeziehung des IWF ausgehandelt worden war, wurden Polen 50 % der Schulden<br />
erlassen und ein neuer Schuldentilgungsplan erstellt.<br />
Parallel zum Schuldenerlass durch die Gläubiger des öffentlichen Sektors gelang es der<br />
polnischen Regierung, am 27 Oktober 1994 mit den Geschäftsbanken ein ähnliches<br />
Abkommen über die Reduzierung der Schulden, deren Höhe sich auf 13,2 Milliarden<br />
USD belief, zu unterzeichnen. Dieser Schuldenerlass und Umschuldungsabkommen, das<br />
Verbindlichkeiten bei einer Gruppe von etwa 500 Banken zum Gegenstand hatte, führte<br />
zu einer Senkung der Gesamtschuldenhöhe um 49,2 %.<br />
Die große Bedeutung des Abkommens mit dem Londoner Club und des schon erwähnten<br />
Schuldenerlasses liegt in der Normalisierung der finanziellen Beziehungen zu Ländern,<br />
die eine Schlüsselrolle im internationalen Handels- und Kapitalverkehr spielen. Infolge<br />
der Verbesserung der Handelsbedingungen verringerten sich die Geschäftskosten,<br />
außerdem wurde Polen der Zugang zu Krediten und ausländischem Kapital erleichtert.<br />
<strong>Polnische</strong> Banken und Unternehmen können nun aus der vermehrten Inanspruchnahme<br />
kostengünstigerer finanzieller Ressourcen Vorteile ziehen, die im Rahmen der<br />
Finanzierung von Entwicklungs- und Modernisierungsprojekte zu Buche schlagen.
Business in Polen<br />
Überdies konnte dadurch das ausländischen Investitionen in Polen anhaftende Risiko<br />
verringert werden (zur Kreditwürdigkeit Polens s. Abschnitt Haushaltspolitik in diesem<br />
Kapitel). Diese Tatsache, zusammen mit Polens hoher Wirtschaftswachstumsrate, den<br />
niedrigen Arbeitskosten, dem Produktivitätsanstieg und der Verringerung von Handels-,<br />
Investitions-, und Währungsrisiken haben Polen zu einem attraktiven Investitionsstandort<br />
werden lassen. Die Glaubwürdigkeit Polens als einem vielversprechenden<br />
Wirtschaftspartner wurde auch durch die steigenden Währungsreserven, die Ende des<br />
vergangenen Jahres 29,79 Milliarden USD betrugen, konsolidiert.<br />
Ende 2002 beliefen sich Polens Auslandsschulden lt. einer Information der Nationalbank<br />
Polens auf insgesamt 81,9 Milliarden USD (43,3 % BIP). Während des Jahres kam es zu<br />
einem Anstieg um ca. 10 Mrd. USD, für den hauptsächlich die zentrale und lokale<br />
Regierungsebene verantwortlich war. Deren Verschuldung um 6,5 Mrd. USD anwuchs.<br />
Auslandsverschuldung (in Mrd. USD) im Vergleich zu anderen ökonomischen Eckdaten<br />
Import<br />
Export<br />
Staatliche Devisenreserve<br />
Öffentliche Verschuldung<br />
Auslandsverschuldung<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
29,8<br />
41,0<br />
55,1<br />
86,7<br />
81,9<br />
0 50 100 150 200<br />
21<br />
189,3<br />
Bis zum Jahre 2002 war hinsichtlich der Auslandsverschuldung Polens ein konstanter<br />
Trend der Veränderung des Verhältnisses zwischen öffentlicher und privater<br />
Verschuldung charakteristisch. Dabei stieg der Anteil der privaten Verschuldung parallel<br />
zum Liberalisierungsprozess innerhalb der Devisenpolitik und der fortschreitenden<br />
wirtschaftlichen Wandlung im Lande. Noch 1996 betrug der Anteil der staatlichen<br />
Auslandsverschuldung über 76 %. In nur 5 Jahren jedoch verringerte sich dieser Anteil<br />
auf etwas über 41 % Ende 2001. Das Jahr 2002 bildetet jedoch wiederum eine<br />
Ausnahme, denn der Anteil der staatlichen Auslandsverschuldung stieg auf 44 %.<br />
Ende des Jahres 2002 beliefen sich die kurzfristige Verbindlichkeiten auf weniger als<br />
15,7 % der Gesamtverschuldung. Zum gleichen Zeitpunkt betrug das Ratio von Polens<br />
kurzfristigen Verbindlichkeiten insgesamt (Regierung, Banken und Unternehmen<br />
eingeschlossen) ca. 43 % der staatlichen Devisenreserve.
22<br />
Beschäftigung und Arbeitsmarkt<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Arbeitslosigkeit war in Polen vor 1990 ein Fremdwort, jedoch begannen die<br />
unerbittlichen Grundsätze der Marktwirtschaft schon bald darauf, sich auf dem<br />
Arbeitsmarkt bemerkbar zu machen. 1990 trat die Arbeitslosigkeit in Erscheinung und<br />
erreichte eine Höhe von 1,1 Mio. Menschen (6,3 %). Sie stieg weiter an und stabilisierte<br />
sich in den Jahren 1993 bis 1994. Danach setzte eine rückläufige Tendenz ein. Im Jahre<br />
1998 setzte, vorwiegend im Resultat von Umstrukturierungen in der Industrie sowie<br />
unternehmensbedingten Strukturwandlungen mit dem Ziel der Erhöhung von<br />
Arbeitsproduktivität und Wettbewerbsfähigkeit, allerdings wiederum ein Anstieg der<br />
Arbeitslosenziffer ein. Erschwerend kam, beginnend mit dem Jahr 1998, ein<br />
verhalteneres Tempo der Wirtschaftsentwicklung, hinzu. Ende des Jahres 2002 waren<br />
3,2 Millionen Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, sprich die Arbeitslosenquote<br />
bewegte sich auf einem Niveau von 18,1 %. Von Wojewodschaft zu Wojewodschaft<br />
weist die Arbeitslosenrate signifikante Unterschiede auf. Mit 13,9 % ist sie in der<br />
Wojewodschaft Mazowieckie am niedrigsten, mit 28,8 % ist sie in der Wojewodschaft<br />
Warmińsko-Mazurskie am höchsten.<br />
Von den insgesamt 3,2 Millionen Arbeitslosen waren 1,65 Millionen Erwerbsfähige als<br />
Langzeitarbeitslose jeweils länger als ein Jahr ohne Arbeit. Dazu kommt, dass 83 % der<br />
Arbeitslosen keinen Anspruch auf Unterstützung haben und sich ein beträchtlicher Teil<br />
der Arbeitssuchenden aus Schulabgängern und Absolventen rekrutiert. Viele von ihnen<br />
können zwar auf eine hohen Bildungsstand verweisen, sie finden jedoch keine<br />
Anstellung, da das berufliche Bildungssystem mit dem Tempo voranschreitenden<br />
Veränderungen hinsichtlich des Bedarfs nach spezifischen fachlichen Fähigkeiten nicht<br />
Schritt halten konnte.<br />
Arbeitslosenzahl<br />
(in Tausend)<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenquote<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
19<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
Arbeitslosenquote (in %)
Business in Polen<br />
Nichtsdestoweniger ist zu unterstreichen, dass im allgemeinen die Arbeitskräfte in Polen<br />
auf ein ansprechendes Bildungsniveau und hohe berufliche Qualifikationen verweisen<br />
können. In den Jahren 2001/2002 waren 1,7 Millionen Studenten an 340 Universitäten,<br />
Technischen Hochschulen und anderen Hochschuleinrichtungen sowie Akademien<br />
eingeschrieben.<br />
Im gleichen Zeitraum betrug der Schulbesuchsniveau in der Altersgruppe Ober-<br />
bzw. Realschüler (ausgenommen Berufsschulen) 74 %, ein signifikanter Anstieg im<br />
Vergleich zu 46 % in 1990/91. Ein noch schärfer hervortretende Wachstumstendenz ist<br />
im Universitäts- und Hochschulbereich festzustellen (44 %, gestiegen von 13 % vor<br />
9 Jahren). Obwohl dieser Anteil noch unter dem EU-Durchschnitt liegt, werden die<br />
diesbezüglichen Veränderungen seit Beginn des wirtschaftlichen Transformationsprozesses<br />
jedoch auf dramatische Weise deutlich.<br />
Im Jahre 2002 betrug der durchschnittliche monatliche Bruttolohn in Polen 2.133,21<br />
PLN (ca. 520 USD). In der Industrie lagen die Durchschnittslöhne um ca. 7 % (2.284,93<br />
PLN) höher. Die Spitzenverdiener mit 3.712,42 PLN durchschnittlichem Monatslohn<br />
kamen aus dem Bereich Bergbau. Andererseits lag der Durchschnittsverdienst in der<br />
verarbeitenden Industrie (2064,17 PLN), im Hotelgewerbe und der Gastronomie<br />
(1.688,57 PLN) unter dem landesweiten Mittelwert. Im Jahre 2002 stiegen Löhne und<br />
Gehälter real um 2,4 %.<br />
Die relativ niedrigen Lohnkosten und die hohe Qualifikation von Facharbeitern sind für<br />
ausländische Investoren von Vorteil, insbesondere in traditionellen Industriegebieten.<br />
Laut Eurostat sind die Lohnkosten in Polen (kalkuliert pro Arbeitsstunde) noch um ein<br />
Fünffaches niedriger als in den Ländern der Europäischen Union und erreichen einen<br />
Stundenlohnsatz von ca. 4,5 EUR. Damit liegt Polen jedoch noch etwas über<br />
Tschechien, Ungarn und der Slowakei.<br />
Gewerkschaften spielen eine relativ wichtige Rolle, sowohl im Rahmen der<br />
Landespolitik als auch im Unternehmensbereich. Neben der Gewerkschaft<br />
„Solidarność“ existieren Föderationen von Branchengewerkschaften (hervorgegangen<br />
aus den ehemaligen sozialistischen Gewerkschaftsverbänden). Eine besonders starke<br />
Position haben die Gewerkschaften in Staatsbetrieben, sie sind aber auch auf regionaler<br />
Ebene aktiv. Die Gewerkschaften sind bestrebt, ihre Forderungen direkt an die<br />
Regierung zu richten. Im Jahre 2002 fand in Polen nur eine Streikaktion statt, an der<br />
2,7 % der Belegschaft des betroffenen Unternehmens teilnahm. Jedoch war Polen in<br />
diesem Jahr arbeitsmarktpolitisch bei Weitem nicht der ruhigste Ort. Eine Reihe von<br />
Protestaktionen fanden statt, an denen die Vertreter der unterschiedlichsten Branchen<br />
teilnahmen, um ihre Forderungen den zentralen Behörden kund zu tun. Die zahlenmäßig<br />
umfangreichsten Protestmärsche wurden von Mitarbeitern des staatlichen Gesundheitswesens,<br />
Bergleuten und Werftarbeitern durchgeführt.<br />
23
24<br />
Industrie und Technologie<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Mit der zunehmenden Relevanz von Handels- und Dienstleistungssektor ist in den<br />
vergangenen Jahren der Anteil der Industrieproduktion und insbesondere der<br />
Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt Polens ständig gefallen.<br />
Parallel zur Verminderung des Anteils des industriellen Sektors innerhalb der Wirtschaft<br />
Polens (24 % Bruttowertschöpfung im Jahre 2002) hat der Transformationsprozess eine<br />
zukunftsorientierte Modernisierung ausgelöst, die sich z.B. in zunehmenden Export- und<br />
Produktivitätskennziffern widerspiegelt.<br />
Die Struktur der Wirtschaft Polens im Jahre 2002, ausgehend von der Unternehmensanzahl<br />
nach Sektoren und den Eigentumsformen, ist in der nachfolgenden Tabelle<br />
dargestellt (ohne Ein-Personen-Unternehmen und Partnergesellschaften).<br />
Unternehmen nach Sektoren und Eigentumsform (Stand per 31.12.2002)<br />
Sektor Gesamt<br />
Unternehmen<br />
Staatsbetriebe<br />
Gesamt staatlich privat<br />
mit<br />
ausländischer<br />
Beteiligung<br />
Genossen<br />
schaften<br />
Gesamt<br />
davon:<br />
473.553 1.951 196.681 721 138.643 47.352 18.682<br />
Land- und Forstwirtschaft 12.075 31 3.612 37 2.270 1.124 3.354<br />
Bergbau 742 33 701 23 401 174 8<br />
Verarbeitende Industrie 44.536 828 40.981 338 27.243 10.744 2.187<br />
Energie, Gas, Wasser 2.110 22 1.362 68 378 172 13<br />
Bauwesen 23.036 345 21.222 30 16.539 3.324 922<br />
Handel und Instandhaltung 76.763 229 72.353 40 51.502 19.335 3.394<br />
Hotelwesen und Gastronomie 4.341 11 3.738 10 2.042 1.482 42<br />
Transport, Lagerwirtschaft,<br />
Verkehr<br />
9.484 257 8.617 69 5.683 2.240 248<br />
Finanzdienstleistungen 5.662 2 3.669 9 2.911 561 976<br />
Immobilien,<br />
Unternehmensberatung<br />
126.725 181 31.876 40 23.295 6.809 7.241<br />
Bildung 33.863 - 1.371 - 1.056 244 39<br />
Gesundheitswesen,<br />
17.482 - 2.776 27 2.376 259 74<br />
Sozialführsorge<br />
Sonstige kommunale und soziale<br />
Dienste<br />
92.287 10 4.224 25 2.816 856 171<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />
Der Privatsektor innerhalb der Wirtschaft hat in den letzten Jahren rapid zugenommen.<br />
Im Jahre 2002 erwirtschafteten private Unternehmen 77,6 % der gesamten Industrieproduktion<br />
und die Tendenz ist, bedingt durch die voranschreitende Privatisierung von<br />
Staatsbetrieben und Neugründungen im privaten Unternehmensbereich, zunehmend. Im<br />
gleichen Zeitraum zeichneten private Unternehmen, auch aufgrund ihrer Dominanz
Business in Polen<br />
innerhalb des Außenhandels bereits in den Vorjahren, für 92,3 % des Import- und<br />
88,7 % des Exportaufkommens verantwortlich. Darüber hinaus befinden sich fast der<br />
gesamte Agrarbereich sowie der Einzelhandel und Großhandel (94,1 %) und zu 98 %<br />
des Bauwesens in privater Hand.<br />
Das nachfolgende Diagramm veranschaulicht in deutlicher Weise die Rolle des<br />
Privatsektors zum gegenwärtigen Zeitpunkt und zu Beginn des Transformationsprozesses.<br />
Der Privatsektor in Polen 1990 und 2001<br />
Anteil an der Wirtschaft (%)<br />
1990 2001<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
BIP<br />
Beschäftigung<br />
Einzelhandel<br />
Bauwesen<br />
Industrie<br />
Export und Import<br />
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, 2003<br />
In der Struktur der polnische Industrieproduktion setzt sich der in der letzten Dekade<br />
sichtbar gewordene Trend des beständig wachsenden Anteils der verarbeitenden<br />
Industrie und eines stets kleiner werdenden Anteils des Bergbausektors nicht fort. Zwar<br />
stieg der Anteil im Bereich Energie, Gas und Wasser auf 12,8 % (von 12,2 % im Jahre<br />
2001), der Anteil der verarbeitenden Industrie sank jedoch auf 81,8 % (von 82,2 % im<br />
Jahre 2001). Der Anteil des Bergbaus verringerte sich von 5,6 % (2001) auf 5,4 %.<br />
Die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln (Getränke, Tabakwaren) spielt mit<br />
fast einem Fünftel der Gesamtproduktion innerhalb der verarbeitenden Industrie Polens<br />
die führende Rolle. Andere bedeutsame Industriezweige sind die Elektro-, Metall- und<br />
Chemieindustrie, die Herstellung von Gummi und Plasten sowie der Fahrzeugbau.<br />
Im Jahre 2002 erfuhr die Industrieproduktion einen Zuwachs von 1,4 % (im Vergleich<br />
zum Zuwachs auf um 0,6 % im Vorjahr). Auf den Privatsektor entfielen dabei 77,6 %,<br />
(76,2 % im Vorjahr), die Produktivität stieg um ca. 4,5 %.<br />
Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Branchenstruktur der Industrie Polens im<br />
Jahre 2002, wobei jeweils nur Unternehmen mit mehr als 9 Beschäftigten berücksichtigt<br />
werden konnten, da zum Zeitpunkt des Drucks dieser Publikation Angaben über<br />
sämtliche Sektoren nicht greifbar waren.<br />
25
26<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die Industrie Polens nach Branchen 2002<br />
Branche Umsatz (in Mio. PLN)<br />
Nahrungsmittel und Getränke 96.474,0<br />
Tabakwaren 3.229,9<br />
Textilien 7.683,8<br />
Bekleidung und Rauchwaren 7.666,2<br />
Leder und Lederprodukte 2.983,2<br />
Holz und Korbwaren 12.947,6<br />
Zellulose und Papier 11.261,2<br />
Verlagswesen, Druck, Vervielfältigungen von Tonträgern 13.813,0<br />
Koks und Erdölprodukte 21.024,9<br />
Chemikalien und Chemieprodukte 29.998,8<br />
Gummi und Plaste 20.022,4<br />
Sonstige nichtmetallische, mineralische Produkte 20.870,6<br />
Metalle 18.682,5<br />
Metallprodukte 22.595,0<br />
Maschinen und Anlagen 20.252,7<br />
Elektromaschinen und Elektroapparate 14.113,0<br />
Heimelektronik und Kommunikationsanlagen 10.509,3<br />
Medizinische, feinmechanische und optische Instrumente, Uhren 3.624,0<br />
Fahrzeuge, Anhänger, Auflieger 27.518,8<br />
Sonstige Transportausrüstung 8.736,9<br />
Möbel und sonstige anderweitig nicht klassifizierte Erzeugnisse 16.968,1<br />
Gesamt 393.763,6<br />
Bergbau 25.796,8<br />
Elektroenergie, Erdgas und Wasser 67.522,5<br />
Insgesamt 481.081,9<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />
Eine dynamische Absatzzunahme war in folgenden Bereichen zu beobachten:<br />
Büroausstattungen und Computer (18,2 %), Möbel (13,4 %), Gummi- und Plastprodukte<br />
(12,4 %), Zellulose und Papier (12,2 %), Metallprodukte (10,9 %).<br />
Andererseits verzeichneten nachfolgend genannte Branchen beträchtliche<br />
Umsatzeinbrüche: Sonstige Transportausrüstung (16,5 %), Koks und Erdölprodukte<br />
(15,8 %), Metalle (4,3 %).<br />
Der Produktionsausstoß von Unternehmen mit 10 und mehr Mitarbeitern, vorwiegend<br />
aus dem Bereich Investitionsgütern, sank im Jahre 2001 um ca. 1 %. Zur gleichen Zeit<br />
verzeichnete die Konsumgüterindustrie (Unternehmen mit 10 und mehr Mitarbeitern)<br />
einen Zuwachs von ca. 5 %.
Business in Polen<br />
In einigen Zweigen der polnischen Industrie sind auf der Grundlage von Umstrukturierungsprogrammen<br />
Veränderungen von Unternehmensstrukturen hinsichtlich Organisation,<br />
Management und Technologie durchgeführt worden. Diesem Strukturwandel haben sich<br />
folgende Bereiche unterzogen: der Brennstoff- und Energiesektor, die Verteidigungsindustrie,<br />
die Chemie- und Metallurgiebranche, die Pharmazeutik, die Textil- und<br />
Bekleidungsindustrie und einige High-Tech-Unternehmensbereiche.<br />
Es ist diesbezüglich erwähnenswert, dass ungeachtet eingeschränkter finanzieller<br />
Möglichkeiten die polnische Wissenschaft und Forschung nach wie vor mit<br />
interessanten Problemlösungen aufwartet. Das Hauptproblem besteht im Mangel an<br />
notwendigen Finanzmitteln, um die erreichten Forschungs- und Entwicklungsergebnisse<br />
einer kommerziellen Nutzung zuzuführen und dadurch neue Möglichkeiten gerade auch<br />
für ausländische Investoren für ein erfolgversprechendes Engagement auf dem<br />
polnischen Markt zu erschließen.<br />
Eine große Anzahl von Erfindern, Forschungs- und Entwicklungsunternehmen,<br />
Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen ist Mitglied der Vereinigung<br />
<strong>Polnische</strong>r Erfinder. Die Vereinigung fördert Forschungsmaßnahmen, die zu neuen<br />
Erfindungen führen, im Ausland tritt sie für die Wahrung der Rechte von Erfindern ein.<br />
Ausgehend von Erfindungen und neuen Technologien „made in Poland“ bietet sich eine<br />
Vielzahl von Investitions- und Kooperationsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten<br />
Sektoren der Industrie Polens.<br />
Technopolis Warschau<br />
Das Warschauer Technopolis-Konzept ist entwickelt worden, um Vorteile zu nutzen, die<br />
sich aus dem Wissenschafts- und Bildungspotenzial der hauptstädtischen Metropole<br />
ergeben. Dieses Konzept schafft einen generellen Rahmen für eine Reihe von<br />
unabhängigen Initiativen und Programmen, deren Ziel es ist, Warschau in ein wichtiges<br />
Entwicklungszentrum zu verwandeln, das auf der Basis von ökonomischen<br />
Erkenntnissen arbeitet. Diese Initiativen bestehen generell darin, High-Tech-<br />
Unternehmen im Umfeld von Hochschulen, Forschungsanstalten und<br />
Entwicklungsinstitute anzusiedeln, um für den Zugang zur Wissenschaft und einen<br />
Zustrom gut ausgebildeter und hochmotivierter Arbeitnehmer zu sorgen und bei<br />
optimalen Lebens- und Arbeitsbedingungen die Zusammenarbeit zu erleichtern und die<br />
Gründung neuer Unternehmen zu beschleunigen.<br />
Der Bemowo Campus im gleichnamigen Stadtteil von Warschau, auf einem Gelände<br />
von 800 ha geplant, ist die im Rahmen der Warschauer Technopolis am weitesten<br />
fortgeschrittene Initiative und wird zur Zeit umgesetzt.<br />
27
28<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Das Projekt sieht die Schaffung eines Wissenschafts- und Technologieparks sowie einer<br />
umfassenden nahegelegenen städtischen Infrastruktur, einschließlich eines Wohngebiets,<br />
eines Einkaufs- und Dienstleistungszentrums, Erholungseinrichtungen u.ä. vor, um den<br />
Beschäftigten der im Campus angesiedelten High-Tech-Unternehmen einen optimalen<br />
Lebensstandard zu bieten.<br />
Der Wissenschafts- und Technologiepark soll polnische und ausländische High-Tech-<br />
Firmen im Umfeld der Technischen Militärakademie gruppieren, um Kooperationsbeziehungen<br />
anzubahnen, die zur Entwicklung, Anwendung und zum Marketing<br />
moderner Technologien beitragen. Der erste Teil, ein s.g. Technologie-Inkubator, ist<br />
bereits gegenwärtig tätig, stellt Bürofläche für Existenzgründungen bereit, unterstützt bei<br />
der Marktforschung, der Erstellung von Business-Plänen und leistet besonders kleinen<br />
und mittelgroßen Unternehmen notwendige Hilfestellungen. Besonderes Augenmerk<br />
wird dabei auf Zukunftsbranchen wie IT, Elektronik, Umwelttechnik, neue Materialien,<br />
Biotechnologie. Die angebotenen Dienstleistungen umfassen technologische Beratung,<br />
Unterstützung bei der Erschließung von Finanzierungsquellen, Schulungen, Seminare<br />
u.ä.<br />
Der Bemowo-Campus der Warschauer Technopolis wird von der Stiftung Technopolis<br />
geleitet, die gemeinsam von der Technischen Militärakademie und dem vormaligen<br />
Stadtbezirk Bemowo gegründet wurde (Kontakt s. Anhang 22).<br />
<strong>Polnische</strong> Agentur für Unternehmensentwicklung<br />
Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Unternehmensentwicklung ist eine staatliche Einrichtung, die<br />
im Jahre 2001 im Ergebnis der Umgestaltung der <strong>Polnische</strong>n Stiftung für KMU-<br />
Entwicklung entstand. Die Agentur ist dem Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales<br />
unterstellt. Ihre Aktivitäten konzentrieren sich auf:<br />
• die Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen,<br />
• die Entwicklung des Exports,<br />
• Aspekte der Regionalentwicklung,<br />
• die Anwendung neuer Technologien,<br />
• Schaffung neuer Arbeitsplätze.<br />
Die Agentur ist an der Realisierung einer Reihe von Hilfs- und Förderprogrammen<br />
beteiligt und zeichnet für Kofinanzierungen von Initiativen zur Unternehmensförderung<br />
und Direkthilfen für Unternehmen verantwortlich. Die Tätigkeit der Agentur wird über<br />
Haushalts- und EU-Mittel finanziert. Sie kooperiert mit über 150 lokalen<br />
Unternehmensberatungsfirmen, die im Nationalen KMU-Service-Netzwerk vereinigt<br />
sind.
Landwirtschaft<br />
Business in Polen<br />
In Polen leben 38 % der Bevölkerung in ländlichen Gebieten und fast 27 % sind<br />
landwirtschaftlich tätig. Es gibt Regionen, wo die Landwirtschaft immer noch der<br />
wichtigste Wirtschaftszweig ist, obwohl ihre Bedeutung zusehends geringer wird.<br />
Jedoch ist die Landwirtschaft nach wie vor Haupterwerbsquelle von fast 6 % der<br />
polnischen Bevölkerung. Viele polnische landwirtschaftliche Betriebe bieten<br />
hinsichtlich ihrer Organisation, der Eigentumsverhältnisse, der Größe und des Ertrags<br />
ein äußerst differenziertes Bild. Gegenwärtig existieren in Polen 2,9 Millionen<br />
bäuerliche Familienbetriebe mit durchschnittlich 5,8 ha, von denen 70 % eine Größe von<br />
weniger als 5 ha aufweisen. Insgesamt sind dies jedoch nur 19 % der gesamten<br />
landwirtschaftlichen Nutzfläche Polens. Die Agrarstruktur nach Anzahl und Größe<br />
verdeutlicht das nachfolgende Diagramm.<br />
in ha<br />
Anzahl und Größe landwirtschaftlicher Betriebe (nach Größenkategorien)<br />
5 000 000<br />
4 500 000<br />
4 000 000<br />
3 500 000<br />
3 000 000<br />
2 500 000<br />
2 000 000<br />
1 500 000<br />
1 000 000<br />
500 000<br />
0<br />
unter 1<br />
ha<br />
30<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Unvorhersehbare Witterungsverhältnisse und die ständig variierende Rentabilität<br />
verschiedener landwirtschaftlichen Erzeugnisse führen zu Instabilität der landwirtschaftlichen<br />
Produktion, die keinen Quotenregelungen unterliegt. Der Produzent trägt das<br />
gesamte Risiko. Nur ein geringer Teil der Produktion basiert auf Lieferverträgen<br />
zwischen Produzenten und Verarbeitungsbetrieben, so bei Zuckerrüben, Raps, Blumen-<br />
und Gemüsesamen. In Polen überwiegen landwirtschaftliche Betriebe mit<br />
Mischproduktion, Ackerbau und Tierzucht bzw. Tierhaltung. Die meisten Bauernhöfe<br />
weisen keine eindeutige Spezialisierung auf. Infolgedessen belief sich die dem Markt<br />
bereitgestellte Produktion auf ca. 60 % der gesamten Agrarproduktion, der Rest - ein<br />
Charakteristikum der polnischen Landwirtschaft - wurde für die Selbstversorgung der<br />
bäuerlichen Höfe verwendet.<br />
Im Jahre 2002 betrug die landwirtschaftliche Nutzfläche in Polen 16,9 Mio. ha, das heißt<br />
nahezu 55 % der Gesamtfläche des Landes. Nach zwei Jahren des wirtschaftlichen<br />
Niedergangs nahm die Agrarproduktion im Jahre 2001 um 4,6 % zu, um im<br />
vergangenen Jahr erneut auf 1,9 % abzusinken. Die wichtigsten Feldfrüchte sind<br />
Getreide, besonders Weizen und Roggen. Es folgen Kartoffeln, Futtermittel,<br />
Zuckerrüben, Öl- und Hülsenfrüchte. In der Tierzucht dominieren Schweine und Rinder,<br />
obwohl Geflügel und Schafe, die letzteren in Südpolen, ebenfalls recht verbreitet sind.<br />
Die nachstehende Tabelle zeigt die Hauptdaten zur landwirtschaftlichen Produktion.<br />
Die landwirtschaftliche Produktion 2002<br />
Produkte Erträge in Mio. t<br />
Ertrag in<br />
Doppelzentner/ha<br />
Getreide, insges. 26,8 32,3<br />
- Weizen 9,3 38,4<br />
- Roggen 3,8 24,1<br />
Raps 1,0 22,8<br />
Kartoffeln 15,4 190,0<br />
Zuckerrüben 11,7 388,0<br />
Gemüse 4,0 x<br />
Schweine (in Mio.) 19,0 x<br />
Rinder (in Mio.) 5,4 x<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />
Gut entwickelt ist der polnische Gartenbau. Er liefert ein breites Sortiment an<br />
Frischobst- und Gemüse sowie an verarbeiteten Gärtnereiprodukten. Das polnische<br />
Beerenobst wie z.B. Erdbeeren und der hervorragende Apfelsaft erfreuen sich sowohl in<br />
Polen als auch im Ausland großer Beliebtheit.<br />
Bemerkenswert ist, dass die polnische Landwirtschaft einen niedrigen<br />
Verwendungsgrad an Chemikalien aufweist. Im Jahre 2002 betrug der Verbrauch an
Business in Polen<br />
Kunstdüngern 88,5 kg NPK pro Hektar Ackerfläche. Das bedeutet, dass polnische<br />
Agrarprodukte generell als ökologisch und gesundheitsfördernd einzustufen sind.<br />
Bankensektor<br />
Polens Bankensektor hat seit 1989 einen tiefgreifenden Wandel erlebt. Die Nationalbank<br />
Polens (NBP) hat ihre Tätigkeit als Geschäftsbank eingestellt und die einer Zentralbank<br />
aufgenommen. Die NBP ist zuständig für die Geldemission, unterhält Polens<br />
Währungsreserven, refinanziert und beaufsichtigt Polens Banksystem, übt<br />
Kontrollfunktionen aus und vergibt Lizenzen für die Aufnahme einer Geschäftstätigkeit<br />
im Bankensektor.<br />
Das polnische Bankensystem stützt sich in seiner Geschäftstätigkeit auf das Gesetz über<br />
die Nationalbank Polens und das Bankgesetz (beide vom 29 August 1997). Manche<br />
polnische Vorschriften wie z.B. über Banklizenzen, die Bekämpfung von Geldwäsche<br />
und die Tätigkeit zugelassener Wirtschaftsprüfer und zertifizierter Auditfirmen<br />
entsprechen bereits EU-Standards. Weitere grundlegende Fragen sind in hohem Maße<br />
EU-kompatibel geregelt und werden mit dem EU-Beitritt Polens am 1. Mai 2004<br />
gänzlich den gemeinschaftlichen Normen angepasst sein.<br />
Die meisten polnischen Geschäftsbanken sind Universalbanken. Sie bieten eine breite<br />
Palette von Anlagemöglichkeiten, sind im Finanzierungsbereich aktiv, unterbreiten<br />
Privatpersonen und Unternehmen ein breitgefächertes Angebot an Bankdienstleistungen.<br />
Einige Banken sind am Kapitalmarkt durch eigene Maklerbüros vertreten, einige sind<br />
auch als Investitionsbanken in Geschäftsfeldern wie Wertpapiere, Schatzbriefe und<br />
Aktien tätig bzw. bieten einen dementsprechenden Beratungsservice.<br />
Nach 14 Jahren gesellschaftlicher Umgestaltung bestand Ende 2002 das polnische<br />
Bankensystem aus der Nationalbank Polens, 62 Geschäftsbanken in Form von<br />
Aktiengesellschaften (von denen 59 tätig sind) und 605 Genossenschaftsbanken. Der<br />
Staat war direkter Eigentümer von drei Banken und übte eine mittelbare<br />
Kontrollfunktion an fünf weiteren aus.<br />
Der Genossenschaftssektor spielt, obwohl von Relevanz für die polnische<br />
Landwirtschaft, im polnischen Bankwesen keine bedeutende Rolle. Im Jahre 2002 nahm<br />
sein Anteil im Bereich Bankdienstleistungen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu.<br />
Ende des Jahres hielten die Genossenschaftsbanken 6,2 % der Einlagen des Nicht-<br />
Finanzsektors und vergaben an diesen Sektor Kredite, deren Anteil 6,5 % des<br />
bereitgestellten Gesamtkreditvolumens betrug. Ihre Gesamtaktiva beliefen sich 2002 auf<br />
5,0 % der Aktiva des Bankensektors insgesamt.<br />
Das Banknetz hat sich in den letzten Jahren sehr schnell entwickelt. Im Jahre 2002<br />
umfasste das inländische Netz der Geschäftsbanken (ohne Zentralen und Vertretungen)<br />
31
32<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
mehr als 3.000 Filialen und 6.900 anderer Geschäftsstellen (Zweigstellen,<br />
Kundendiensteinrichtungen usw.). Überdies unterhielten die Genossenschaftsbanken<br />
mehr als 1.300 Filialen sowie über 1.200 andere Geschäftsstellen. Investitionen im<br />
Bereich Geldautomaten haben ein noch schnelleres Tempo angenommen. Mitte des<br />
Jahres 2003 waren 7.000 Standorte, d.h. 180 je einer Million Bürger, jedoch nach wie<br />
vor nur etwa 50 % des EU-Niveaus, zu verzeichnen.<br />
Der Bank- und Kreditkartenmarkt ist in Polen zweifellos eines der am schnellsten<br />
wachsenden neuen Dienstleistungssegmente. Die Anzahl ausgestellter Geldkarten stieg<br />
um über 17 %, von 14,4 Millionen Ende des Jahres 2002 auf 16,9 Millionen. Ende des<br />
Jahres akzeptierten etwa 100.000 polnische Einzelhandels- und<br />
Dienstleistungseinrichtungen Bank- und Kreditkarten. Im Jahre 2002 wurden fast 466<br />
Millionen Geschäftsvorfälle mit einem Gesamtwert von ca. 26,8 Milliarden USD<br />
registriert.<br />
Um den Herausforderungen des Wettbewerbs zu begegnen, müssen die polnischen<br />
Banken verstärkt in ihr Netzwerk sowie in die Bereiche Automatisierung und Informatik<br />
investieren. Führende Geschäftsbanken wie auch kleinere Finanzinstitutionen<br />
(einschließlich Genossenschaftsbanken) bieten ihre Dienstleistung per Internet an.<br />
Ebenso bieten einige Banken ihren Kunden die Abwicklung von Bankgeschäften über<br />
WAP-Mobiltelefone an. Darüber hinaus operieren auf dem polnischen Markt bereits<br />
e-commerce-Banken. Ende 2002 gehörten zu ihnen die mBank, Inteligo und die VW-<br />
Bank Direct, die von der BRE-Bank, der Bankgesellschaft Berlin (Polska) und der<br />
Volkswagen Bank Polska AG betrieben werden.<br />
Die Modernisierung der Banken schreitet schnell voran, jedoch bewirken die hohen<br />
Investitionsaufwendungen eine signifikante Steigerung der Betriebskosten bei<br />
Bankgeschäften. Die Einführung von Geldautomaten und der e-commerce-Bereich für<br />
Kreditkartenzahlungen erfordern beträchtliche Investitionen. Höhere Kosten wirken sich<br />
gleichwohl jedoch ebenso auf die Qualität des Kundenservice und die Anzahl neuer<br />
Bankprodukte aus. Diese Tendenzen stehen partiell auch als Folgeerscheinungen von<br />
positiven Konsolidierungserscheinungen, jedoch bewirkte die generelle Konjunkturschwäche<br />
des letzten Jahres eine Verschlechterung der Befindlichkeiten des<br />
Bankensektors im Jahre 2002:<br />
• Erstmalig seit dem Jahre 1993 verzeichneten Ende 2002 die Gesamtaktiva des<br />
Bankensektors einen Schwund um 0,6 % und erreichten ein Gesamtvolumen von<br />
467 Mrd. PLN. Der Index der Bankenaktiva fiel somit in Relation zum BIP auf<br />
60,7 %.<br />
• Die vom Bankensektor bekannt gegebenen Nettoeinnahmen beliefen sich auf 2,7<br />
PLN, ca. um ein Drittel weniger als im vergangenen Jahr.
Business in Polen<br />
Ungeachtet dessen waren im Jahr 2002 aber auch einige positive Entwicklungen im<br />
polnischen Bankensystem zu beobachten:<br />
• Das Eigenkapital der Geschäftsbanken erhöhte sich um 1,15 Mrd. PLN auf 10,7<br />
Mrd. PLN.<br />
• Die Beschäftigung im Bankensektor ging das dritte Jahr in Folge zurück und<br />
betrug Ende 2002 158.700 Mitarbeiter.<br />
• Es erfolgte eine weitere Konsolidierung des Bankensektors, sowohl bei Geschäfts-<br />
als auch bei Genossenschaftsbanken. Die Zahl der letzteren sank von 642 in 2001<br />
auf 605 Ende 2002.<br />
Ende 2002 waren von den in Polen tätigen 59 Geschäftsbanken 15 an der Warschauer<br />
Börse, mit einem Kapitalanteil von 48,4 %, notiert<br />
Die wichtigsten Änderungen in der Eigentumsstruktur der Kreditinstitute erfolgten<br />
durch Fusionen und das Engagement ausländischer Investoren im Bankensektor als auch<br />
der Eigenkapitalzunahme von staatlich kontrollierten Banken. Im Jahre 2002<br />
kontrollierten ausländische Aktionäre 45 der 52 Privatbanken. Darunter befindet sich<br />
auch eine Niederlassung einer ausländischen Bank, 22 Aktiengesellschaften, die zu<br />
100 % von ausländischen Aktionären geeignet werden, 16 Banken, in denen<br />
ausländisches Kapital die Mehrheitsanteile besitzt sowie sechs Banken, die indirekt<br />
kontrolliert werden. Das folgende Diagramm stellt die Eigentumsstruktur des<br />
Bankensektor in Polen (Stand per 31.12.2002) dar.<br />
Eigentumsstruktur des Bankensektors (Stand per 31.12.2002)<br />
9,6%<br />
60,5%<br />
4,3%<br />
15,2%<br />
1,3%<br />
9,1%<br />
Staatsschatz Staatliche Institutionen<br />
Sonstige inländische Institutionen Ausland<br />
Disperse Anteilseigner Genossenschaftliche Anteilseigner<br />
33
34<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Ausländische Aktionäre haben mit Beständigkeit ihre Investitionen in den polnischen<br />
Bankensektor vergrößert. Von den Bankaktiva insgesamt sind 67,2 % in Besitz<br />
ausländischer Investoren. Laut Informationen der Nationalbank Polens haben deutsche,<br />
amerikanische und holländische Finanzinstitute die größten Investitionen im polnischen<br />
Bankensektor vorgenommen.<br />
Die nachfolgende Tabelle spiegelt die Struktur des polnischen Bankensektors Ende 2002<br />
wieder.<br />
Geschäftsbanken in Polen im Jahre 2002*<br />
Eigentumsstruktur und Anteile an Gesamtaktiva<br />
Anzahl Anteile in %<br />
Banken, kontrolliert durch den Staat: 8 25,3<br />
- direkt 3 23,1<br />
- indirekt 5 2,2<br />
Banken, kontrolliert durch den Privatsektor: 54 69,7<br />
- polnisches Mehrheitspaket 7 2,5<br />
- ausländisches Mehrheitspaket 47 67,2<br />
* einschließlich 3 Banken ohne Geschäftstätigkeit Quelle: Nationalbank Polens (NBP), 2003<br />
Es ist hervorzuheben, dass der Wettbewerb im polnischen Banksektor in den letzten<br />
Jahren rapid zugenommen hat. Dies resultiert aus Fusionen polnischer Banken sowie<br />
dem zunehmenden Engagement ausländischer Banken.<br />
Im Jahre 2001 ging die Anzahl an Geschäftsbanken auf 71 (von 74 im Jahre 2000)<br />
zurück. Die größte Fusion betraf die Citibank (Polska) und die Bank Handlowy<br />
Warschau S.A., beide unter direkter Kontrolle der Citibank Overseas Investment Corp.<br />
Die BIG Bank S.A. fusionierte mit ihrem Eigentümer, der BIG Bank Gdański S.A., die<br />
Wielkopolski Bank Kredytowy S.A. ging die Fusion mit der Bank Zachodni S.A., beide<br />
unter Kontrolle der Allied Irish Bank European Investment Ltd., ein. Im Resultat des<br />
Zusammenschlusses zwischen der Powszechny Bank Kredytowy SA (Allgemeine<br />
Kreditbank) und der Bank Przemysłowo-Handlowy SA (Industrie- und Handelsbank)<br />
entstand die drittgrößte Bank in Polen.<br />
Im Jahre 2002 setzten sich Konsolidierungserscheinungen im Bankensektor fort, in<br />
deren Ergebnis neun Banken vom Markt verschwanden. Zwei neue Bankinstitute (MHB<br />
Bank Polska SA und Bank of Tokyo-Mitsubishi (Polska SA) traten auf den Markt, drei<br />
Banken stellten ihre Tätigkeit ein.<br />
Die Kunden aller Banken, die in Polen nach geltendem Recht gegründet wurden und<br />
tätig sind, werden durch einen Einlagensicherungsfonds, Bankowy Fundusz<br />
Gwarancyjny genannt, und im November 1994 eingerichtet, geschützt. Im Jahre 2002<br />
werden Einlagen in Höhe von 1.000 EUR zu 100 % und Einlagen von 1.000 bis 18.000
Business in Polen<br />
Euro zu 90 % gesichert. Die Obergrenze wurde auf 22.500 EUR angehoben. Überdies<br />
schützt die Nationalbank Polens die Bankeinlagen durch eine strikte Aufsicht und den<br />
obligatorischen Einsatz eines Gläubigermanagements im Falle von finanziellen<br />
Problemen.<br />
Banken - Ranking nach Jahresabschluss per 31.12.2002 (in Mrd. PLN)<br />
Bank Aktiva insgesamt<br />
Nettoergebnis<br />
Gewinn/Verlust<br />
1. PKO BP 83,02 1,05<br />
2. Pekao S.A. 64,74 0,80<br />
3. Bank Przemysłowo-Handlowy PBK S.A. 42,56 0,13<br />
4. Bank Handlowy S.A. 32,18 0,24<br />
5. <strong>IN</strong>G Bank Śląski S.A. 27,16 0,15<br />
6. BRE Bank S.A. 24,85 - 0,38<br />
7. Bank Zachodni WBK S.A. 24,63 0,27<br />
8. Kredyt Bank S.A. 24,06 - 0,42<br />
9. Bank Millenium S.A. 18,61 0,18<br />
10. BGŻ S.A. 18,06 - 0,26<br />
Quelle: Rzeczpospolita, 2. Juni 2003<br />
Mit dem Beitritt zur OECD gab Polen sein Einverständnis, dass ausländische Banken<br />
Filialen in Polen eröffnen dürfen. Somit benötigen seit 1999 ausländische Banken keine<br />
Lizenz mehr, um eine Geschäftstätigkeit in Polen aufzunehmen. Dies bedeutet, dass eine<br />
ausländische Bank überall in Polen eine Zweigstelle eröffnen kann und nicht mehr ihren<br />
Sitz in Polen nehmen, eine Genehmigung einholen und einen vollen Bankbetrieb,<br />
einschließlich ihres Backoffice, einrichten muss.<br />
Die Liberalisierung der Rechtsvorschriften über die Einrichtung und Führung einer<br />
ausländischen Bank in Polen beruht auf der Einführung des „nationalen<br />
Gleichbehandlungsprinzips“. Dies bedeutet, dass Tochtergesellschaften ausländischer<br />
Banken in Polen entsprechen den Vorschriften eröffnet werden wie sie für polnische<br />
Banken zutreffen und folglich identischen Anforderungen unterliegen. Daher ist es nicht<br />
möglich, die Anzahl der in Polen tätigen ausländischen Banken zu beschränken bzw.<br />
neue Banken, die auf dem polnischen Markt agieren wollen, zu zwingen,<br />
Sanierungspläne für in Schwierigkeiten geratene Banken zu finanzieren, bevor ihnen die<br />
Aufnahme des Bankbetriebs gestattet wird, so wie dies früher praktiziert wurde.<br />
Im Mai 2003 erstellte die Nationalbank Polens eine Liste mit 18 Vertretungen<br />
ausländischer Banken, die in Polen tätig sind (s. Anhang 25).<br />
35
36<br />
Versicherungssektor<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Wie in anderen Wirtschaftsbereichen kam es auch im Versicherungssektor seit<br />
Einsetzen des Transformationsprozesses zu wichtigen Veränderungen. Ausgangspunkt<br />
war die Verabschiedung eines neuen Versicherungsgesetzes am 28. Juli 1990 durch den<br />
Sejm, welches im Oktober 1995 in Übereinstimmung mit den diesbezüglichen EU -<br />
Regularien neu gefasst wurde. Versicherungs- und Rückversicherungsleistungen dürfen<br />
nur nach vorheriger Zustimmung des Finanzministers erbracht werden, der<br />
Versicherungslizenzen gewährt und diese auch widerrufen kann. Versicherungsgesellschaften<br />
sind verpflichtet, zwischen Lebensversicherungen und anderen<br />
Versicherungsarten zu unterscheiden.<br />
Pflichtversicherungen umfassen:<br />
• KFZ-Haftpflichtversicherung<br />
• Haftpflichtversicherungen für Landwirte<br />
• Haftpflichtversicherungen für medizinische Dienstleister<br />
• Haftpflichtversicherungen für Steuerberater<br />
• Haftpflichtversicherungen für Versicherungs- und Rückversicherungsmakler<br />
• Haftpflichtversicherungen für zugelassene Wirtschaftsprüfer<br />
• Haftpflichtversicherungen für Veranstalter von öffentlichen Veranstaltungen<br />
• Haftpflichtversicherungen für Reisebüros und Makler<br />
• Haftpflichtversicherungen für Gerichtsvollzieher.<br />
Eine Versicherungstätigkeit ist ausschließlich in Form einer Aktiengesellschaft und<br />
einer Versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit zugelassen. Der Versicherungssektor<br />
in Polen wird von dem am 1. April 2002 eingerichteten Amt für Versicherungs-<br />
und Rentenfonds (KNUiFE) beaufsichtigt.<br />
Ende Dezember 2002 waren laut KNUiFE 74 Versicherungsgesellschaften (72<br />
polnische Versicherer und 2 Branchenvertretungen ausländischer Versicherungsunternehmen)<br />
auf der Grundlage erteilter Genehmigungen des Ministeriums der<br />
Finanzen in Polen registriert. Von diesen 72 Versicherungsgesellschaften waren<br />
36 Lebensversicherungsgesellschaften, einschließlich einer Lebensversicherung auf<br />
Gegenseitigkeit, sowie die Filiale einer ausländischen Versicherungsgesellschaft.<br />
Weitere 36 Versicherer, davon fünf Versicherungsgesellschaften auf Gegenseitigkeit,<br />
ein Rückversicherungsunternehmen und eine Branchenvertretung eines ausländischen<br />
Versicherungsunternehmens, waren für andere Versicherungsbereiche lizensiert. Der<br />
Staat war Eigentümer von Mehrheitspaketen an der PZU S.A. und der KUKE S.A. Ende<br />
Mai 2003 waren die Aktien von zwei Versicherungsgesellschaften, der Warta S.A. und<br />
der TU Europa S.A., an der Warschauer Börse notiert.
Business in Polen<br />
Alle in Polen eingetragenen Versicherungsgesellschaften sind Mitglied der <strong>Polnische</strong>n<br />
Versicherungskammer (PIU), die 1990 gegründet wurde. Zu Beginn war die Mitgliedschaft<br />
freiwillig, seit 1995 ist sie obligatorisch.<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
25<br />
Zahl der Versicherungsgesellschaften in den Jahren 1993-2002<br />
30<br />
38<br />
41<br />
50<br />
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Im Jahre 2001 beherrschte weiterhin die PZU SA den polnischen Markt, obwohl ihre<br />
Vorherrschaft von Jahr zu Jahr zurückgeht. Die Branche bleibt jedoch in sich stark<br />
konzentriert. Zwei Versicherungsgesellschaften (PZU SA und TUiR Warta SA)<br />
kontrollieren fast 70 % des Marktes der Immobilienversicherer, wobei die PZU SA<br />
davon fast 56 % abdeckt. Keinem der Wettbewerber ist es gelungen, einen Anteil von<br />
mehr als 7 % für sich zu gewinnen. Bei den Lebensversicherungen ist die Lage ähnlich.<br />
Vier <strong>Gesellschaft</strong>en (PZU Zycie S.A., Commercial Union Polska - TU Zycie S.A.,<br />
Amplico Life S.A. und <strong>IN</strong>G Nationale Nederlanden Polska S.A. kontrollieren mehr als<br />
87 % des Marktes, wobei die PZU Zycie S.A. allein fast 50 % des Marktes bedient.<br />
PZU-Życie<br />
49,5%<br />
54<br />
64<br />
Struktur des LV-Marktes 2002<br />
Andere<br />
13,1%<br />
69<br />
Amplico Life<br />
10,4%<br />
72<br />
74<br />
Commercial Union<br />
17,7%<br />
<strong>IN</strong>G Nationale<br />
Nederlanden<br />
9,4%<br />
37
38<br />
PZU<br />
55,9%<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Struktur des Versicherungsmarktes 2002 (außer LV)<br />
Andere<br />
20,6%<br />
Warta<br />
13,5%<br />
Ergo Hestia<br />
6,3%<br />
Allianz<br />
3,7%<br />
Hinsichtlich der angebotenen Produkte ist festzustellen, dass im Lebensversicherungssektor<br />
das Geschäft mit einfachen Lebensversicherungsprodukte, bei anderen<br />
Versicherungsarten Kfz-Versicherungen vorherrschend sind.<br />
Die Gesamtprämiensumme auf dem polnischen Versicherungsmarkt beliefen sich im<br />
Jahre 2002 auf annähernd 5,7 Milliarden USD (Zuwachs um 3,4 % im Vergleich zum<br />
Vorjahr), wobei die Lebensversicherungsprämien 43 % ausmachten. Das bedeutet, das<br />
die Pro-Kopf-Versicherungsprämien in Polen weiterhin weit unter dem europäischen<br />
Niveau liegen, selbst wenn das Verhältnis der Versicherungsprämien zum BIP ständig<br />
wächst und im Jahr 2001 3,01 % im Vergleich zu 1,84 % in 1991 erreicht hat. Der<br />
Durchschnittswert in der Europäischen Union beträgt jedoch das Doppelte.<br />
Im Jahre 2002 erwirtschaftete der polnische Versicherungsmarkt einen Nettoertrag in<br />
Höhe von 1,47 Mrd. PLN. Davon entfielen 0,57 Mrd. auf den Lebensversicherungssektor<br />
und die restlichen 0,89 Mrd. PLN auf sonstige Versicherungsarten.<br />
Mit dem Ziel, einen umfassenden Schutz der Versicherten zu gewährleisten, wurde auf<br />
Grundlage des Art. 51 des Versicherungsgesetzes vom 28. Juli 1990 ein Garantiefonds<br />
eingerichtet. Die wichtigste Aufgabe dieses Fonds besteht in Kompensationszahlungen<br />
im Rahmen der Haftpflicht für Kfz-Besitzer und Landwirte bei:<br />
• Personenschäden, falls der Verursacher nicht bekannt ist,<br />
• Personen- und Sachschäden, falls der Verursacher nicht versichert ist.<br />
Bei Schadensfällen von Ausländern werden von Garantiefonds Ersatzzahlungen<br />
ausgehend vom Gegenseitigkeitsprinzip geleistet. Der Fonds befriedigt ebenfalls<br />
Ansprüche im Falle der Insolvenz eines Versicherers.
Business in Polen<br />
Die <strong>Gesellschaft</strong> für Exportkreditversicherung (KUKE) ist eine polnische<br />
Aktiengesellschaft, deren Anteile mehrheitlich im Besitz des Staates sind. Seit 1991 hat<br />
die <strong>Gesellschaft</strong> vornehmlich Handelsrisiken polnischer Unternehmen versichert und<br />
bietet Export- und Binnenhandelsversicherungen, kombiniert mit Kreditinformation<br />
sowie Kredit-Portfolio-Management. Die KUKE-Angebotspalette richtet sich an alle<br />
Exporteure, ungeachtet des Exportaufkommens bzw. der Exportausrichtung, und<br />
umfasst die versicherungstechnische Behandlung von Exportverbindlichkeiten im<br />
Warenaustausch mit über 180 Staaten weltweit.<br />
Der KUKE-Tätigkeitsbereich umfasst:<br />
• die Versicherung von kurzfristigen Exportverbindlichkeiten,<br />
• die Versicherung von kurzfristigen Inlandskrediten,<br />
• die Versicherung von mittel- und langfristigen Exportkrediten,<br />
• die Versicherung von polnischen Direktinvestitionen im Ausland,<br />
• Markteintrittskostenversicherungen,<br />
• Garantieabsicherungen.<br />
Seit dem 1. April 1996 können polnische Bürger unter bestimmten Bedingungen<br />
Versicherungspolicen von ausländischen Versicherungsgesellschaften erwerben, die<br />
nicht im Besitz einer Lizenz für eine Geschäftstätigkeit in Polen sind. Eine weitere<br />
Änderung der Versicherungsvorschriften sorgte für die Abschaffung einiger<br />
Beschränkungen für polnische Versicherungsgesellschaften, die sich im Ausland<br />
rückversichern wollen. Die eingeführten Änderungen gingen mit der Notwendigkeit<br />
einher, die polnischen Vorschriften mit den OECD-Standards zu harmonisieren. Die<br />
neuen Vorschriften gestatten es polnischen Bürgern, Versicherungspolicen im Ausland<br />
zu erwerben, sofern das versicherte Risiko mit ihrem Auslandsaufenthalt verbunden ist.<br />
Für die Versicherung des Transits von Waren im internationalen Handelsverkehr können<br />
die betroffenen Unternehmen Versicherungspolicen bei ausländischen Versicherungsgesellschaften<br />
erwerben.<br />
Ebenso wurden die Vorschriften über die Rückversicherung liberalisiert. Jetzt ist es den<br />
Versicherungsgesellschaften gestattet, bis zu 100 % der Prämien, die im laufenden Jahr<br />
einbezahlt werden, zu Zwecken der Rückversicherung zu transferieren.<br />
Das Jahr 2002 war ein weiteres Jahr voller dynamischer Veränderungen innerhalb des<br />
polnischen Versicherungssektors. Laut KNUiFE-Informationen stiegen die ausländischen<br />
Investitionen im Versicherungssektor um 17 % (39 % im Jahre 2001) an, betrugen somit<br />
mehr als 2,97 Milliarden PLN und machten mehr als 72 % des aufgelaufenen<br />
Eigenkapitals des Sektors aus. Die ausländischen Investitionsaufkommen waren für die<br />
Bereiche Lebensversicherung und Nicht-LV-Versicherungen ungefähr gleich.<br />
39
40<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Das nachfolgende Diagramm verdeutlicht die Struktur der ausländischen Investitionen<br />
im polnischen Versicherungssektor (Stand per 31.12.2002).<br />
sonstiges Ausland<br />
Italien<br />
Schweiz<br />
Dänemark<br />
Großbritannien<br />
Niederlande<br />
Finnland<br />
Österreich<br />
Ausländische Investitionen im Versicherungssektor (Struktur)<br />
USA<br />
<strong>Deutsch</strong>land<br />
2,9<br />
4,4<br />
4,4<br />
5,1<br />
5,5<br />
6,6<br />
8,1<br />
10,9<br />
11,4<br />
40,6<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />
Ende des Jahres partizipierten ausländische Partner an 50 der in Polen registrierten<br />
Versicherungsgesellschaften, einschließlich 28 Lebensversicherungsgesellschaften,<br />
polnische Anteilseigner waren mehrheitlich in 20 Versicherungsgesellschaften vertreten.<br />
Die größten Investitionen im polnischen Versicherungssektor stammen von deutschen<br />
Unternehmen, die 1,21 Mrd. PLN in 21 Versicherungsunternehmen Polens investierten<br />
(40 % des Gesamtwertes ausländischer Investitionen in diesem Sektor). Bedeutende<br />
Investitionen (0,34 Mrd. PLN in 7 Unternehmen) stammen aus den USA. Investoren aus<br />
Österreich investierten 0,24 Mrd. PLN in 10 Versicherungsunternehmen. Insgesamt<br />
deckten die Investitionsaufwendungen der vier größten Investorenländer (Finnland<br />
kommt zu den drei bereits genannten noch hinzu) über 70 % der Gesamtinvestitionen im<br />
Versicherungssektor Polens.<br />
Ausländisches Engagement am polnischen Markt steigert den Wettbewerb, was zu einer<br />
besseren Qualität der Dienstleistung und einer konkurrenzfähigen Preisbildungspalette<br />
führt. Außerdem werden neue Versicherungsprodukte eingeführt, die besser auf die<br />
Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind. Nur einige wenige polnische<br />
Versicherungsunternehmen weisen gegenwärtig noch keinen ausländischen<br />
strategischen Partner auf.
Business in Polen<br />
Mit dem 1. Januar 1999 hat sich der polnische Versicherungsmarkt stärker dem<br />
internationalen Wettbewerb geöffnet, die Rahmenbedingungen für den Markteintritt<br />
ausländischer Versicherungsunternehmen wurden erleichtert. Dies scheint jedoch<br />
bislang ohne große Auswirkungen auf den Sektor zu bleiben. Gerade einmal zwei<br />
ausländische Hauptfilialen sind in Polen präsent, deren Marktanteil zudem relativ<br />
unbedeutend ist. Dennoch hat das Bewusstsein dieses entscheidenden Entwicklungstrends<br />
einige polnische <strong>Gesellschaft</strong>en ermuntert, ihre Suche nach potentiellen<br />
ausländischen Investoren bzw. Verhandlungen mit solchen zu beschleunigen. Das war<br />
auch einer der Gründe für eine weitere Kapitalkonsolidierung im Banken- und<br />
Versicherungssektor, andere wichtige Gründe waren der Bedarf nach neuem Kapital und<br />
sich bietende Möglichkeiten der Kostensenkung.<br />
Die Entwicklung auf dem Versicherungssektor wird in den nächsten Jahren bedeutend<br />
durch ausländisches Kapital, der Fortsetzung der Privatisierung der PZU S.A. und der<br />
PZU Life S.A., die Erhöhung des Aktienkapitals größerer Versicherungsgesellschaften<br />
sowie Übernahmen und Fusionen beeinflusst werden. Engere Verbindungen zwischen<br />
dem Banken- und Versicherungssektor können den jeweiligen Branchenunternehmen<br />
helfen, unter den Bedingungen eines stärker werdenden Wettbewerbs zu überleben.<br />
Rentenreform<br />
Das neue polnische Rentensystem trat am 1. Januar 1999 in Kraft. Die Grundidee des<br />
Systems liegt in der Sicherheit durch Diversifizierung. Diese soll durch ein System<br />
erreicht werden, das auf drei unabhängigen Pfeilern ruht. Das neue System ersetzt das<br />
alte pay as you go Vergütungssystem, und bindet die künftige Rentenhöhe stärker an die<br />
abgeführten Beiträge. Von den drei Pfeilern sind zwei obligatorisch und einer freiwillig.<br />
Der Pflichtrentenbeitrag beläuft sich auf 19,52 % der Beitragsbemessungsgrundlage<br />
(Lohn/Gehalt insgesamt).<br />
An den ersten Pfeiler, für den die <strong>Polnische</strong> Sozialversicherungsanstalt ZUS zuständig<br />
ist, wird ein Beitrag in Höhe von 12,22 % der Bemessungsgrundlage abgeführt. Es ist<br />
ein hauptsächlich auf Beiträge gestütztes pay-as-you-go-System. Die Rentenhöhe ist<br />
abhängig von den abgeführten Beiträgen, die mittels Index mit der<br />
Bemessungsgrundlage und der durchschnittlichen Lebenserwartung verbunden sind. Je<br />
später jemand in den Ruhestand geht, umso höher ist seine Rente.<br />
Der zweite Pfeiler, an den die restlichen 7,.3 % abgeführt werden, ist ein<br />
Beitragssystem, welches von offenen Rentenfonds betrieben wird, die in Form von<br />
Aktiengesellschaften tätig sind. An die ZUS werden die Gesamtbeiträge in Höhe<br />
von 19,52 % abgeführt, wovon die ZUS 7,3 % des jeweiligen Arbeitnehmerbeitrags an<br />
den Offenen Rentenfonds überweist. Die Offenen Rentenfonds werden von Renten-<br />
41
42<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
versicherungsgesellschaften betrieben, die ihre Einnahmen gemäß gesetzlichen<br />
Vorschriften auf den Finanzmärkten investieren. Arbeitnehmer können unter den<br />
Rentenversicherungsgesellschaften einen Rentenfonds ihrer Wahl aussuchen. Es ist auch<br />
möglich, den Rentenfonds zu wechseln. Um die Einnahmen der Arbeitnehmer aus dieser<br />
Quelle zu schützen, wurde das Rentenfondsaufsichtsamt (UNFE) gegründet, das ab dem<br />
1. April 2002 durch das Amt für Versicherungs- und Rentenfonds ersetzt wurde.<br />
Per 31. März 2003 existierten 16 Rentenfonds in Polen, das von ihnen verwaltete<br />
Kapital belief sich auf 34,95 Milliarden PLN. Mehrheitlich, zu 70 %, wurde in<br />
Obligationen investiert, mehr als 24 % des investierten Portefeuille-Vermögens war in<br />
Aktien angelegt. Das bedeutet, dass die Rentenfonds zu einem wichtigen Mitbewerber<br />
auf dem polnischen Kapitalmarkt geworden sind. Ihre Rolle wird allmählich,<br />
proportional zu dem von ihnen verwalteten Vermögen, an Bedeutung zunehmen. Der<br />
Anstieg der Rentenfondsaktiva im Zeitraum 1999-2002 wird in der nachstehenden<br />
Tabelle veranschaulicht.<br />
in Mrd. PLN<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2,26<br />
<strong>Polnische</strong> Rentenfondsaktiva von 1999-2002<br />
9,92<br />
19,41<br />
31,56<br />
1999 2000 2001 2002<br />
Das neue Rentensystem wurde stufenweise eingeführt. Alle Arbeitnehmer, die 1969 und<br />
später geboren wurden, waren verpflichtet, dem zweiten Pfeiler beizutreten, d.h. einen<br />
Rentenfonds bis Ende September 1999 zu wählen. Diejenigen, die vor 1969, aber nach<br />
1949 geboren wurden, konnten wählen, ob sie im alten System bleiben oder dem neuen<br />
beitreten wollten. Diese Entscheidung mussten sie bis Dezember 1999 treffen, danach<br />
war die Entscheidung irreversibel. Beschäftigte, die 1949 und früher geboren wurden,<br />
blieben im alten System.<br />
Beide Pflichtpfeiler sind in vielerlei Hinsicht ähnlich. Sie stützen sich auf dasselbe<br />
Beitragsprinzip, individuelle Beitragskonten, es gilt dasselbe Rentenalter, Auszahlungen<br />
in Form von Rentenzahlungen und eine garantierte Mindestrente.
Business in Polen<br />
Andererseits erlaubt es der dritte, freiwillige Pfeiler, die organisatorischen Grundsätze<br />
und die Form der Beteiligung zu diversifizieren, wodurch er besser an die individuellen<br />
Bedürfnisse angepasst werden kann. In diesem Pfeiler werden die Beiträge in<br />
Lebensversicherungen, Renten-, Investmentfonds bzw. Betriebliche Altersversicherungen<br />
eingezahlt. <strong>Gesellschaft</strong>en ist es erlaubt, betriebliche Altersversicherungen und<br />
Versicherungsfonds auf Gegenseitigkeit, die zu 100 % freiwillig sind, zu gründen. Die<br />
Beiträge werden vom Einkommen nach Steuer bezahlt, die erzielten Erträge sind<br />
steuerfrei. Ende April 2003 waren mehr als 215 Betriebliche Altersversorgungsfonds beim<br />
KNUiFE registriert.<br />
Jeden dieser Pfeiler kennzeichnen unterschiedliche Risikoarten, denen sie ausgesetzt<br />
sind. Bei dem ersten Pfeiler ist es z.B. der politische Druck, das Altern der Bevölkerung,<br />
die steigende Arbeitslosigkeit, bei den zwei anderen ist es eine höhere Krisenanfälligkeit<br />
infolge einer anhaltenden Inflation und Turbulenzen an den Finanzmärkten. Auf diese<br />
Weise diversifiziert das neue System die Risikoarten. Jeder der Pflichtpfeiler arbeitet auf<br />
eine andere Art und Weise. Dadurch wird gewährleistet, dass selbst unter ungünstigen<br />
Bedingungen das System als ganzes mindestens zufriedenstellend funktionieren wird.<br />
Ein anderer wichtiger Aspekt der Rentenreform ist die Abschaffung von<br />
weitverbreiteten Privilegien bestimmter Berufsgruppen.<br />
Die Bedeutung der Einführung eines neuen Rentensystems kann nicht hoch genug<br />
eingeschätzt werden. Als erstes ist festzustellen, dass die Rentenreform absolut<br />
notwendig war, denn ohne sie wäre das alte System in ein paar Jahren ganz einfach<br />
kollabiert. Außerdem werden im neuen System die Arbeitnehmerbeiträge auf den<br />
Finanzmärkten investiert, sie „arbeiten“ somit zu Gunsten der Eigentümer und lassen<br />
eine Finanzkraft entstehen, die Wirtschaftswachstum stimuliert. Daher führt die<br />
Rentenreform in Zukunft nicht nur zu wirtschaftlicher Sicherheit, sondern sie schafft<br />
auch mehr Arbeitsplätze und beschleunigt die Entwicklung Polens.<br />
Telekommunikation<br />
Die Telekommunikation gehört zu den Wirtschaftszweigen Polens, die sich am<br />
schnellsten entwickeln. Die Rechtsgrundlage für diesen Bereich bildet das Gesetz über<br />
die Telekommunikation vom 21. Juli 2000, das am 1. Januar 2001 in Kraft trat.<br />
Eines der Schlüsselelemente, die durch dieses Gesetz eingeführt wurden, besteht in der<br />
Regulierung des Telekommunikationsbereichs, die vom Vorsitzenden der Aufsichtsbehörde<br />
für Telekommunikation und Fernmeldewesen (URT) ausgeübt wird. Die URT<br />
wurde am 7. Oktober 2000 gegründet. Der URT-Vorsitzende übernahm ab dem<br />
1. Januar 2002 vom Minister für Fernmeldewesen die Lizenzzuständigkeit. Das<br />
Lizenzverfahren an sich wurde in relevanter Weise liberalisiert und weniger<br />
43
44<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
problembehaftet gestaltet. Nach Maßgabe des neuen Gesetzes bedürfen gegenwärtig nur<br />
der Betrieb eines öffentlichen Telefonnetzes sowie eines öffentlichen Rundfunk- und<br />
Fernsehnetzes einer Lizenz. Am 1. April 2002 wurde das URT zur Aufsichtsbehörde für<br />
Telekommunikation und Post (URTiP) umgewandelt.<br />
Der URTiP-Vorsitzende ist berechtigt, Regulierungstätigkeiten für den Bereich<br />
Telekommunikation vorzunehmen. Dies beinhaltet die Lösung von Streitigkeiten<br />
zwischen Mitbewerbern, die Sicherung des Wettbewerbs sowie die Festlegung<br />
fachspezifischer beruflicher Vorraussetzungen für den Bereich Telekommunikation,<br />
Zusammenarbeit mit dem zuständigen Minister bei der Vorbereitung neuer Gesetze und<br />
Regelungen sowie Zusammenarbeit mit branchenspezifischen internationalen<br />
Organisationen. Darüber hinaus ist der URTiP-Vorsitzende, in Anlehnung an die<br />
Kompetenzen der Staatlichen Hörfunk Agentur (PAR) zuständig für die Vergabe von<br />
Sendefrequenzen.<br />
Hervorhebenswert ist, dass das gegenwärtig rechtsverbindliche Telekommunikationsgesetz<br />
vom 21. Juli 2000 alle Beschränkungen für ein ausländisches Kapitalengagement<br />
im Telekom-Bereich abgeschafft hat.<br />
Das Ministerium für Infrastruktur ist fürderhin als staatliches Kontrollorgan für den<br />
Telekommunikationssektor tätig. Die Zuständigkeiten des Ministeriums umfassen:<br />
• Ausarbeitung von entsprechenden Richtlinien staatlicher Politik und<br />
Entwicklungsprogrammen für die Telekommunikation,<br />
• Schaffung günstiger Bedingungen für den Bau, Unterhalt und Betrieb von<br />
Telekommunikationsnetzen, Anlagen der Post und anderen Telekommunikationsmedien,<br />
entsprechend staatlicher Verteidigungs- und Sicherheitsbedürfnisse,<br />
• Schaffung von Rahmenbedingungen für die Bereitstellung von inländischen und<br />
internationalen Telekommunikations- und Postdienstleistungen,<br />
• Beaufsichtigung der technischen Bedingungen, des Betriebs und der Nutzung von<br />
Telekommunikationsanlagen.<br />
Es sei jedoch angemerkt, dass das Ministerium für Infrastruktur und das URTiO seine<br />
Aktivitäten innerhalb des Anpassungsprozesses an EU-Standards auf die<br />
Demonopolisierung des polnischen Telekommunikationsmarktes richtet. Hierzu gehört<br />
auch die Einführung eines neuen Telekommunikationsgesetzes, das EU-Standards und<br />
dem Privatisierungsprozess der TPSA besser gerecht wird.<br />
Noch im Jahre 2001 befanden sich 96 % des polnischen Telekom-Marktes (Wertumfang<br />
ca. 28 Mrd. PLN / 7 Mrd. USD) in Händen des Festnetz-Marktführers TPSA und 3<br />
Mobilfunkanbietern (PTC, Polkomtel und PTK Centertel), wobei allein die TPSA 56 %<br />
der Marktanteile auf sich vereinigte.
Business in Polen<br />
Die Telekomunikacja Polska S.A. (TPSA) erbringt als praktisch einziger nationaler<br />
Betreiber Dienstleistungen für den gesamten Festnetzbereich. Laut letzten Schätzungen<br />
werden einnahmenseitig nur 9 % des Marktes von wenigen unabhängigen Betreibern<br />
kontrolliert, die Dienstleistungen auf lokaler Ebene erbringen, welche allgemein als<br />
wenig profitabel gelten. Ein spürbarer Wettbewerb findet lediglich zwischen den<br />
Unternehmen Dialog und Netia statt (je 3 % Anteil am Festnetz). Mit Stand Juni 2003<br />
wurden ca. 20 weitere NDS-Festnetzanbieter (für Ferngespräche und internationalen<br />
Verkehr) registriert, von denen bisher jedoch nur wenige aktiv geworden sind.<br />
Hinsichtlich der Liberalisierung des Marktes konnten allerdings beachtliche Fortschritte<br />
verzeichnet werden. Insbesondere betrifft dies seit dem Jahre 2002 den lokalen und<br />
internationalen Telekommunikationsmarkt, für die keine Genehmigungen erforderlich<br />
sind. Seit Anfang 2003 gilt dies ebenfalls für den internationalen Telefonverkehr. Die<br />
TPSA hat gegenwärtig überall im Lande lokale Wettbewerber und der Druck im<br />
Ferngesprächsbereich nimmt beständig zu. Darüber hinaus offerieren einige Anbieter<br />
VIoP-Service, der sich in Polen zunehmender Beliebtheit erfreut.<br />
Ende des Jahres 2002 verfügte die TPSA über 10,1 Millionen Abonnenten<br />
(einschließlich 1,2 Mio. ISDN-Abos). Ab dem 1. Januar 2003 bieten die Unternehmen<br />
Netia 1 und Energis ihre Dienste im internationalen Fernsprechverkehr an. Seit dem 15.<br />
Februar 2003 nutzten ca. 47 % der TP SA-Abonnenten den Zugang zum internationalen<br />
Ferngesprächsbereich über andere Anbieter als die TPSA.<br />
Seit 1991 verzeichnete der Bereich Telekommunikation ein ständiges Wachstum von etwa<br />
14 %. Das Wachstumstempo ließ allerdings in den letzten 2 Jahren nach. Im Jahre 2002<br />
steigerten die Festnetzanbieter die Anzahl der Hauptanschlüsse um 4,2 %, auf insgesamt<br />
11,9 Millionen zu Ende des Jahres, davon 9 Mio. in Städten (Zuwachs um 2,9 %) und nur<br />
2,9 Mio. in ländlichen Gebieten (8,4 % Zuwachs). Ende 2002 erreichte die<br />
durchschnittliche Telefondichte ein Niveau von 31,1 Anschlüsse pro 100 Einwohner).<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Fernmeldeabonnenten pro 100 Einwohner<br />
Festnetztelefone<br />
Mobiltelefone<br />
19,0 22,0 24,7 26,5 29,4 31,1<br />
36,0<br />
24,9<br />
5,5<br />
17,5<br />
2,1 10,2<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
45<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003
46<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Trotz des dynamischen Wachstums hat die Telekommunikation in Polen noch immer<br />
EU - Niveau, insbesondere hinsichtlich der mittleren Telefondichte, nicht erreicht. Per<br />
1.1.2002 betrug sie z.B. in Dänemark 73,8, in <strong>Deutsch</strong>land 63,5, in Frankreich 58,4, in<br />
Spanien 46,0 und in Portugal 44,1. Polen unterscheidet sich aber hinsichtlich der<br />
durchschnittlichen Telefondichte nicht allzu sehr von anderen MOE-Ländern, so z.B.<br />
von der Tschechischen Republik mit 37,4 und Lettland mit 30,0.<br />
Im mobilen Telefonverkehr dominierte bis 1996 der Betreiber Centertel mit dem NMTR<br />
450i System den Markt. Anfang 1996 fanden Ausschreibungen für GSM - Lizenzen<br />
statt, die zwei Betreiber für sich entscheiden konnten: die Polkomtel („Plus“ GSM) und<br />
die Polska Telefonia Cyfrowa („Era“ GSM). Am 1. März 1998 nahm Centertel sein<br />
DCS-Mobilfunksystem in Betrieb.<br />
Das Jahr 2002 brachte einen Zunahme der Mobilfunkteilnehmer um mehr als 43,7 %<br />
und erreichte zu Ende des Jahres ein Niveau von 13,8 Millionen Handynutzern. Dadurch<br />
nahm die Handy-Dichte auf 36 zu. Dies bedeutete, die Anzahl der Mobiltelefone in<br />
Polen die der Festnetzanschlüsse überstieg. Das ist jedoch nach wie vor mit dem<br />
europäischen Durchschnitt nicht vergleichbar (Portugal 83,1, Spanien 73,3, <strong>Deutsch</strong>land<br />
64,9, Frankreich 60,7; Stand: 1. Januar 2002).<br />
Energiewirtschaft<br />
Polen produziert 95 % seiner Energie aus fossilen Brennstoffen. Etwa 50 % aus<br />
Steinkohle und 45 % aus Braunkohle. Ausschlaggebend hierfür sind die reichen<br />
Vorkommen dieser natürlichen Rohstoffe in Polen. Weniger als 5 % des Elektroenergieaufkommens<br />
stammt aus alternativen Quellen, vor allem aus Wasser- und Windkraft.<br />
Ausgehend von der Verordnung des Ministers für Wirtschaft vom 15. Dezember 2000<br />
soll sich der Anteil an erneuerbarer Energie beständig erhöhen und im Jahre 2010 ein<br />
Niveau von mindestens 7,5 % am Gesamtenergieaufkommen des Landes betragen.<br />
Die Gesamtmenge der in Polen produzierten Energie (141,3 TWh) überstieg im Jahre<br />
2002 den heimischen Energieverbrauch. Polen exportierte 11,5 TWh Elektroenergie und<br />
importierte demgegenüber jedoch nur 4,5 TWh. Vorrangig sind es Tschechien und die<br />
Slowakei, die insgesamt 90 % des polnischen Elektroenergieexports abdecken.<br />
Mit dem neue Energiegesetz vom April 1997 sind die Bedingungen für einen<br />
marktwirtschaftlichen Wettbewerb im Energiesektor und besser Möglichkeiten einer<br />
Stabilisierung der finanzielle Lage der Energieunternehmen geschaffen worden. Als<br />
wesentliche Regelung des neuen Energiegesetzes ist die Liberalisierung der Energie-<br />
und Benzinpreise zu nennen, über deren Höhe jetzt die Nachfrage des Marktes<br />
entscheidet. Das Gesetz eröffnet die Möglichkeit einer schrittweisen Einführung von
Business in Polen<br />
Marktmechanismen. Der Wettbewerb wird durch die Abschaffung von Monopolstellungen<br />
und die Öffnung des Energiemarktes für den Endverbraucher gefördert.<br />
Vorgenommen wurde eine klare Trennung zwischen dem Erzeugerpreis und dem<br />
Preisanteil für den Energietransfer. Eine Aufteilung des Energiemarktes in Groß- und<br />
Einzelhandel ist zu verzeichnen. Im Bereich Energiegroßhandel verkaufen<br />
Energieversorger (sowohl Hersteller als auch Netzbetreiber) Elektroenergie auf<br />
wettbewerblicher Basis. Der Handel mit Elektroenergie wird über Direktverträge<br />
abgewickelt, vorgesehen ist allerdings, dass der Großteil des Handels zukünftig über<br />
bereits den bestehenden Elektroenergieaustausch abgewickelt wird. Der<br />
Elektroenergiegroßhandel umfasst gleichermaßen den Export und die Einfuhr von<br />
Elektroenergie. Führend im Elektroenergiegroßhandel ist der Netzbetreiber Polskie Sieci<br />
Elektroenergetyczne S.A. (<strong>Polnische</strong> Elektroenergienetze AG).<br />
Im Bereich Einzelhandel existieren zwei Segmente:<br />
• Das freies Marktsegment, in welchem Energieversorger ihre Transferleistungen<br />
gegenüber dem Kunden realisieren und Produzenten und Handelsunternehmen<br />
Elektroenergie an Kunden mit Direktkaufberechtigung verkaufen.<br />
• Das Regulationssegment, in welchem Energieversorger Elektroenergie an<br />
„Tarifkunden“, zu einem von der Staatlichen Energiebehörde festgelegten Preis,<br />
verkaufen.<br />
Gegenwärtig wird Kunden mit einen jährlichen Energiebedarf von 10 GWh das Recht<br />
eingeräumt, den Energieversorger auszuwählen. Mit der weiteren Entwicklung des<br />
Elektroenergiemarktes wird auch anderen Kundengruppen innerhalb des freien<br />
Marktsegments das Auswahlrecht bezüglich des Energieversorgers eingeräumt. Ab dem 1.<br />
Januar 2004 steht dieses Recht ebenso Verbrauchern mit einem jährlichen Energiebedarf<br />
von 1,4 GWh zu. Ab dem 5. Dezember 2005 steht dann jedem Verbraucher von<br />
Elektroenergie in Polen das Recht der Auswahl seines Energieversorgers zu.<br />
Im April 2002 bestätigte die Regierung eine überarbeitete Vorlage der Richtlinien der<br />
<strong>Polnische</strong>n Energiepolitik, mit der die Eckdaten einer langfristige Strategie für den<br />
Energiesektor Polens festgelegt wurden. Vorgesehen ist eine funktionale Trennung<br />
zwischen den Bereichen Netzbetrieb und Verkauf in der Energie- und<br />
gasproduzierenden Industrie, die mit der Einrichtung von 5 Energieversorgerunternehmensgruppen<br />
(anstelle der gegenwärtig existierenden 32 regionalen Energieversorger)<br />
sowie von 2 Kraftwerksunternehmensgruppen (Steinkohle und Braunkohle).<br />
Von diesem Konsolidierungsprozess werden jedoch der Warschauer Energieversorger<br />
STOEN und die G-8-Unternehmensgruppe in Zentral- und Nordpolen nicht betroffen,<br />
da deren Privatisierungsprozess bereits eingeleitet worden ist. Die Regierung<br />
beabsichtigt weiterhin, Kohlebergwerke zu 3 bzw. 4 Unternehmen zusammenzuschließen,<br />
die in der Folgezeit der Privatisierung zugeführt werden.<br />
47
48<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
In allen Teilbereichen des Energiesektors in Polen bestehen Investitionsmöglichkeiten,<br />
die insbesondere im Rahmen von Privatisierungsvorhaben beständig zu Tage treten. Das<br />
ausländische Kapitalengagement hat im Energiesektor bereits beträchtlichen Umfang<br />
angenommen. Hauptsächlich geht es hierbei in Zukunft auch um geplante Vorhaben<br />
bezüglich einer umweltverträglichen Energiegewinnung. Laut <strong>Polnische</strong>r Agentur für<br />
Auslandsinvestitionen (PAIZ) haben Investitionen mit einem Wertumfang von über<br />
1 Million USD in polnischen Energie-, Gas- und Wasserversorgungsbereich Ende 2002<br />
ein Gesamtvolumen von 2,3 Mrd. USD erreicht.<br />
Verkehrsinfrastruktur und Autobahnbau<br />
Polen hat eine gut entwickelte Verkehrsinfrastruktur. Das befestigte Straßenverkehrsnetz<br />
zählt 242.050 Kilometer, d.h. etwa 80 km pro 100 km 2 und ein ausgebautes Eisenbahnnetz<br />
mit fast 23.500 Kilometern, das alle größeren Städte und Orte miteinander<br />
verbindet. Jedoch werden nur 19.700 km Bahnlinien genutzt, sodass deren Dichte mit<br />
6 km pro 100 Quadratkilometer beziffert werden kann.<br />
Im Jahr 2002 nutzten 1.125 Millionen Passagiere öffentliche Verkehrsmittel (städtischer<br />
Nahverkehr nicht inbegriffen, 9 % weniger als im Jahre 2001), davon reisten 304,1<br />
Millionen mit der Bahn (8,5 % weniger als noch 2001), 815 Millionen auf der Straße<br />
(9,3 % weniger) und 3,7 Millionen per Flugzeug (6,7 % Zuwachs).<br />
Die Struktur des polnischen Verkehrssystems im Jahre 2002 lässt sich am besten am<br />
Anteil der je Verkehrsart transportierten Güter verdeutlichen. Insgesamt wurden ca. 647<br />
Mio. Tonnen Güter (5,1 % mehr als im vorangegangenen Jahr), vorwiegend per Straße,<br />
befördert.<br />
1,2%<br />
3,9%<br />
7,1%<br />
Güteranteil am Transportaufkommen<br />
34,5%<br />
53,3%<br />
Straßengüterverkehr - 53,3%<br />
Eisenbahnüterverkehr - 34,5%<br />
Rohrleitungstransport - 7,1%<br />
Seefrachtverkehr - 3,9%<br />
Binnenschifffahrt - 1,2%
Business in Polen<br />
Es gibt in Polen 360.300 km öffentliche Straßen, davon 242.050 mit befestigter<br />
Fahrbahn, die in 4 Kategorien unterteilt sind: Landesstraßen, Wojewodschaftsstraßen,<br />
Kreis- und lokale Straßen. Der Straßentransport stützt sich in Polen auf die zwei<br />
erstgenannten Kategorien mit einer Gesamtlänge von 47.700 km, davon:<br />
• Landesstraßen mit einer Gesamtlänge von 18.100 km,<br />
• Wojewodschaftsstraßen mit einer Gesamtlänge von 29.600 km.<br />
Das polnische Autobahnbauprogramm wurde durch die Verordnung des Ministerrates<br />
vom 28. September 1993 angenommen und gilt als eines der ehrgeizigsten Vorhaben in<br />
der Nachkriegsgeschichte Mitteleuropas. Man plant, in den nächsten 20 Jahren<br />
insgesamt ca. 2.300 km gebührenpflichtiger Autobahnen zu bauen. Die Aufwendungen<br />
dafür werden zwischen 9 - 10 Milliarden USD beanspruchen.<br />
Das polnische Autobahnbauprogramm sieht den Bau von vier Autobahnen, zwei von<br />
Ost nach West und zwei von Norden nach Süden, vor:<br />
• A-1 (597 km) Gdansk - Torun - Lodz - Katowice - und weiter Richtung polnischtschechische<br />
Grenze;<br />
• A-2 (626 km) vom Grenzübergang Swiecko an der polnisch-deutschen Grenze<br />
über Poznan und Warschau nach Terespol, dem Grenzübergang zwischen Polen<br />
und Weißrussland;<br />
• A-3 (365 km) von Szczecin über Gorzow, Zielona Gora, Legnica nach Lubawka;<br />
• A-4/A-12 (738 km) von den Grenzübergängen Jedrzychowice bei Zgorzelec und<br />
Olszyna an der polnisch-deutschen Grenze über Wroclaw, Opole, Gliwice,<br />
Katowice, Krakau, Rzeszow bis zur polnisch-ukrainischen Grenze, mit der A-12<br />
Nebenstrecke Olszyna - Legnica.<br />
Priorität genießt der Bau der Autobahnen A-1, A-2 und A-4/A-12. Man schätzt das<br />
künftige Verkehrsaufkommen auf der A-3 geringer als auf den übrigen Autobahnen ein.<br />
Zusätzlich sieht das Programm vor, die Landesstraße von Elblag bis zur Grenze mit<br />
Russland, Richtung Kaliningrad, zu rekonstruieren. Die Straße wird gebührenpflichtig<br />
sein und ihr Bau wird im Rahmen einer Ausschreibung realisiert.<br />
49
50<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Programm Autobahnbau in Polen<br />
Quelle: Agentur für den Bau und den Betrieb von Autobahnen / Institut für Geodäsie und Kartographie<br />
Die gesetzlichen Grundlagen für die Verwirklichung des Programms wurden durch das<br />
Gesetz über gebührenpflichtige Autobahnen vom 27. Oktober 1994 geschaffen, welches<br />
am 1. Januar 1995 in Kraft trat. Das Gesetz regelte den Bau und den Betrieb von<br />
gebührenpflichtigen Autobahnen mittels einer Finanzstruktur, die keine Mittel aus dem<br />
Staatshaushalt erfordern würde. Eine Agentur für den Bau und Betrieb von Autobahnen<br />
(ABEA) wurde gegründet, um alle notwendigen Aufgaben im Zusammenhang mit der<br />
Umsetzung des Autobahnprogramms zu übernehmen. Im März 2002 wurde die ABEA<br />
abgeschafft, ihre Aufgabenbereiche wurden von der neu eingerichteten Generaldirektion<br />
für Landesstraßen und Autobahnen übernommen.
Business in Polen<br />
Angesichts der Schwierigkeiten bei der Realisierung des Autobahnbauprogramms<br />
entschied die Regierung Anfang 1999, das BOT-System (Built-Operate-Transfer) durch<br />
das PPP-System (Private-Public Partnership) zu ersetzen, welches den Staat verpflichten<br />
würde, den Bau mitzufinanzieren bzw. die Betriebskosten in Höhe von bis zu 50 % zu<br />
decken. Im Gegenzug würde der Staat das Recht auf Gewinnbeteiligung erhalten.<br />
Anfang 2000 bestätigte das Ökonomische Komitee beim Ministerrat die<br />
Gesetzesänderungsvorschläge der Regierung und empfahl, eine Neuauflage des<br />
Gesetzes über gebührenpflichtige Autobahnen zu erarbeiten. Die Erfahrung von sechs<br />
Jahren, in denen kein einziger Kilometer gebührenpflichtiger Autobahnen gebaut wurde,<br />
waren ein Hinweis darauf, dass das Programm eine größere Unterstützung der<br />
öffentlichen Hand benötigt.<br />
Das neue Gesetz, sprich die Gesetzesänderung über gebührenpflichtige Autobahnen<br />
vom 8. September 2000 trat am 17. November 2000 in Kraft und gibt die Möglichkeit<br />
der Nutzung sowohl öffentlicher und privater Finanzierungsquellen bei der<br />
Verwirklichung des PPP-Programms frei.<br />
Anfang des Jahres 2002 bereitete die Regierung ein neues Straßenbau- und<br />
Modernisierungsprogramm mit der Zielstellung vor, das polnische Straßenverkehrsnetz<br />
EU-Standards anzupassen. Zur Zeit entsprechen nur 1 % der Straßen EU-Standards, die<br />
für internationale Verkehrswege eine zulässige Achslast von 11,5 Tonnen fordern. Das<br />
Programm sieht den Bau von 526 km Autobahnen, ca. 200 km Expressstraßen und die<br />
Modernisierung von 1.500 km internationaler Verkehrsstraßen in den nächsten 3 Jahren<br />
vor. Darüber hinaus sollen sich gegen Ende des gleichen Zeitraum weitere 576 km<br />
Autobahn sowie ca. 200 km Expressstrassen in Bau befinden. Die Kosten werden auf<br />
etwa 37,5 Milliarden PLN geschätzt. Man geht davon aus, ein Fünftel der Summe aus<br />
EU-Mitteln zu finanzieren.<br />
Alles deutet darauf hin, dass mit dem Autobahnbau in Polen in der Tat begonnen wurde.<br />
Zu Beginn des Jahres 2002 existierten in Polen, im Wesentlichen begründet durch das<br />
Nichtzustandekommen eines effektiven Autobahn-Finanzierungsmodells, weniger als<br />
400 km Autobahnen. Im Jahre 2002 wurden allerdings 54 km Autobahnen gebaut bzw.<br />
modernisiert. Darüber hinaus befanden sich 185,5 km Autobahn im Bau bzw. Umbau.<br />
51
52<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die Wirtschaft Polens im Jahre 2003 und weitere Perspektiven<br />
Aktuelle Entwicklungstrends<br />
Im Juli 2003 nahm die Regierung Polens ein ökonomisches Entwicklungsprogramm für<br />
den Zeitraum 2003-2004 mit der Zielstellung einer beschleunigten wirtschaftlichen<br />
Entwicklung des Landes an. Schwerpunkte des Programms sind die Förderung des<br />
Unternehmertums, die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Innovationsförderung,<br />
Entwicklung der Infrastruktur und die effektive Nutzung der EU-Strukturfonds.<br />
Vorgesehen ist eine Reihe von Zusätzen zu bereits bestehender gesetzlicher Regelungen,<br />
die im Besonderen zu einer Vereinfachung und zeitlicher Verkürzung behördlicher<br />
Prozeduren in Bezug auf unternehmerische Aktivitäten führen sollen. Der Zeitraum für<br />
die Erledigung behördlicher Formalitäten für den Beginn einer wirtschaftlichen<br />
Tätigkeit soll um zwei Drittel verkürzt werden (maximal 20 Tage, EU-Durchschnitt – 30<br />
Tage).<br />
Die wirtschaftlichen Entwicklungstendenzen Polens in den ersten Monaten des Jahres<br />
2003 belegen, dass sich das Land von der wirtschaftlichen Rezession der Jahre 2001-<br />
2002 schrittweise erholt. Laut Schätzungen belief sich in den ersten vier Monaten des<br />
Jahres das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts auf 2,1 %. Die Wachstumsraten beim<br />
Exportaufkommen und ein höherer Individualkonsum haben wesentlich zum<br />
Wirtschaftswachstum beigetragen. Gleichzeitig verharrte die Inflation auf einem<br />
niedrigen Niveau. Im Monat März stiegen die Preise für Waren und Dienstleistungen im<br />
Vergleich zum Dezember 2002 nur um 0,8 %.<br />
Die Industrieproduktion (nach Umsatzzahlen) stieg im ersten Quartal 2003 um 2,9 %<br />
(um 0,2 % im gleichen Vorjahreszeitraum). Andererseits waren Ende März 2003 18,7 %<br />
der arbeitsfähigen Bevölkerung arbeitslos. Angesichts dieser Umstände lag nur ein<br />
leichter Anstieg der Löhne und Gehälter im Bereich der Erwartungen. Dennoch stiegen<br />
die durchschnittlichen Reallöhne in der Industrie ungeachtet einer niedrigen<br />
Inflationsrate um 1,4 % und erreichten eine Niveau von 2.253 PLN.<br />
Ausgehend von zollstatistischen Angaben stiegen Export und Import gleichmäßig an.<br />
Dabei lag das Wachstumstempo des Imports nur etwas höher als beim Export. Das<br />
Exportaufkommen erreichte ein Wertvolumen von 11,2 Mrd. USD (Steigerung um<br />
23,6 im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum), die Importe betrugen insgesamt<br />
14,7 Mrd. USD (Steigerung um 23,8 %). Laut Angaben der Nationalbank Polens betrug<br />
der Zuwachs der Exporterträge 30,6 %, die Importausgaben stiegen demgegenüber<br />
lediglich um 19,2 %.<br />
Die geringe Zuwachsrate beim Import führte zu einer Verringerung des Außenhandelsdefizits<br />
(von 2,6 Mrd. USD im ersten Quartal 2002 auf 2,3 Mrd. USD im gleichen
Business in Polen<br />
Zeitraum des Jahres 2003). Die Verringerung des Außenhandelsdefizit wirkte sich auch<br />
auf einen Rückgang des Defizits bei den laufenden Umsätzen aus (von 2,1 Mrd. USD im<br />
Zeitraum Januar-März 2002 auf 1,5 Mrd. USD im gleichen Zeitraum 2003).<br />
Wirtschaftliche Perspektiven<br />
Das Haushaltsgesetz für das Jahr 2003 geht von einem Wachstum des BIP von 3,5 %<br />
aus, bei der Industrieproduktion wird eine Steigerung um 3,6 % veranschlagt, um 5,6 %<br />
sollen sich die Bruttoanlageninvestitionen erweitern. Erwartet wird ein leichter Anstieg<br />
der Inflation, von 1,9 % im Jahre 2002 auf 2,3 %, die Arbeitslosenquote soll sich auf<br />
einem Niveau zwischen 17,7 % und 18,3 %, von gegenwärtig 18,7 %, einpegeln.<br />
Das Haushaltsgesetz geht des Weiteren von einer Verschlechterung des<br />
Außenhandelsergebnisses aus. Die Importausgaben werden mit 45,3 Mrd. USD ein<br />
wesentlich höheres Niveau als die Exporterträge (33,7 Mrd. USD) erreichen. Deshalb<br />
wird ein Anstieg des Außenhandelsdefizits auf 11,6 Mrd. USD (im Gegensatz zu 10,4<br />
Mrd. USD im Jahre 2002) erwartet. Dies wiederum wird sich auf die laufenden Umsätze<br />
auswirken, für die ein Defizit in Höhe von 8,7 Mrd. USD prognostiziert wird.<br />
Im Juni 2003 stellte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales seinerseits eine<br />
Wirtschaftsprognose vor, die bei Weitem weniger optimistisch ist und sich auf die<br />
wirtschaftliche Situation und entsprechende Tendenzen in den ersten Monaten des<br />
Jahres 2002 stützt. Laut dieser Prognose erreicht das Wachstum des BIP ein Niveau von<br />
3,0 % und die Bruttoanlageninvestitionen wachsen lediglich um 2,0 %. Parallel dazu soll<br />
sich die Arbeitslosenquote auf einem Niveau von 18,0 % stabilisieren, erwartet wird ein<br />
Anwachsen der Inflationsrate auf 2,0 %.<br />
Wesentlich optimistischer hingegen stellen sich in dieser Prognose die Entwicklung der<br />
Industrieproduktion (über 4 %) und die Außenhandelsergebnisse dar. Die Exporterträge<br />
erreichen nach ministeriellen Schätzungen eine Höhe von 36,9 Mrd. USD und die<br />
Importausgaben steigen in wesentlich geringerem Umfang (46,8 Mrd. USD).<br />
Ausgehend davon prognostiziert das Wirtschaftsministerium ein Außenhandelsdefizit in<br />
Höhe von 9,9 Mrd. USD und ein Defizit bei den laufenden Umsätzen in Höhe von<br />
7,5 Mrd. USD.<br />
Erwähnenswert ist, dass eine außenstehende Betrachtung die Perspektiven der<br />
Wirtschaft Polens in einem etwas ungünstigerem Licht erscheinen lässt. Im April 2003<br />
korrigierte die Europäische Kommission die Wachstumsprognose für die EU-<br />
Mitgliedsstaaten sowie die Beitrittsländer nach unten. Laut letzten Voraussagen wird für<br />
Polen ein BIP-Wachstum von 2,5 % im Jahre 2003 und von 3,7 % im Jahre 2004<br />
erwartet. Die Internationale Arbeitsorganisation geht ihrerseits von einer<br />
53
54<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Arbeitslosenquote in Polen in Höhe von 20,6 % im Jahre 2003 und für das Jahr 2004<br />
von einem leichten Rückgang auf 20,0 % aus.<br />
Schließlich und endlich prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IMF) die<br />
wirtschaftlichen Eckdaten für Polen wie folgt: BIP-Wachstum 2003 - 2,6 %, 2004 - 4,1 %,<br />
weiteres Absinken der Inflationsrate auf 1,1 % im Jahre 2003, Anstieg auf 2,4 % im Jahre<br />
2004.<br />
Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen<br />
Der erfolgreiche Übergang Polens zur Marktwirtschaft wurde in beachtlichem Maße<br />
durch die Unterstützung internationaler Wirtschaftsorganisationen erleichtert. Schon in<br />
den späten achtziger Jahren unterhielt Polen gute Beziehungen zum Internationalen<br />
Währungsfonds, zur Weltbank und der International Finance Corporation.<br />
In den entscheidenden Jahren 1989 und 1990, als das ehrgeizige Stabilitätsprogramm<br />
eingeleitet wurde, stellte der IWF einen stand-by Kredit bereit, um die polnische<br />
Währung zu stützen. Dieser Kredit wurde jedoch nie zu diesem Zweck in Anspruch<br />
genommen. Die meisten Staaten, die dieser stand-by Kreditvereinbarung beigetreten<br />
waren, stimmten später zu, diese Mittel für die Unterstützung des polnischen<br />
Bankensystems zu verwenden.<br />
1986 trat Polen erneut der Weltbank bei, die ab 1990 dem Land erneut Kredite<br />
ausreichte. Seit dieser Zeit hat die Weltbank 5,385 Milliarden USD (4 Mrd. USD<br />
Nettostornierung) für 35 Vorhaben zur Verfügung gestellt. Davon wurden etwa 3,908<br />
Milliarden USD ausgegeben und 1,54 Milliarden USD zurückgezahlt (Stand: Mitte Mai<br />
2003).<br />
Hauptsächlich drei Kreditarten wurden von der Weltbank zur Verfügung gestellt, um<br />
Wirtschaftwachstums- und Reformprogramme der Regierung zu unterstützen:<br />
reformgebundene Zahlungshilfsprogramme, die dem Staatshaushalt und der<br />
Zahlungsbilanz einen Teil der Kosten der Wirtschaftsreformen kompensieren; Kredite<br />
für konkrete Investitionen wie z.B. Ausrüstungen für die Infrastruktursanierung sowie<br />
Finanzierung von Modernisierungs- und Expansionsplänen von Privatunternehmen<br />
durch Überziehungskredite, die von polnischen Banken verwaltet wurden.<br />
Im Jahre 2002 bewilligte die Weltbank Polen einen Kredite in Höhe von 15 Millionen<br />
USD für das Städtische Heizkraftwerk Kraków, vorgesehen zur Finanzierung eines<br />
Energieprojekts für das Heizwärmesystem der Region Kraków.<br />
Im Dezember 2002 beriet die Direktorenkonferenz der Weltbank die neue<br />
Förderstrategie für Polen in den Jahren 2003-2005. In diesem Strategiepapier ist der
Business in Polen<br />
Arbeitsplan der Weltbank und der Internationalen Finanzkooperation (IFC) zur<br />
Unterstützung ihrer Länderkunden bei der Realisierung der von ihnen gesetzten<br />
Entwicklungsziele detailliert festgelegt. Dies betrifft die geplanten Aktivitäten der Bank<br />
- Darlehen, Analysen, technische Hilfen - in den jeweiligen Ländern. Die neue Strategie,<br />
die in Zusammenarbeit zwischen der polnischen Regierung und der Weltbank, der<br />
Geberseite und nichtstaatlichen Organisationen vorbereitet wurde, sieht ein Basis-<br />
Projekt-Darlehensprogramm mit einem Volumen von 1,3 Mrd. USD in den Jahren<br />
2003-2005 vor, um vereinbarte makroökonomische sowie projektspezifischen<br />
Zielstellungen zu realisieren.<br />
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) wurde 1991<br />
gründet, um Entwicklungsprojekte in mittel- und osteuropäischen Ländern im Rahmen<br />
des Übergangs zu markwirtschaftlichen Strukturen zu finanzieren. Die EBRD gehörte<br />
per 31.12.2002 mit 170 abgeschlossenen Verträgen und einer Gesamtfinanzierung in<br />
Höhe von 2,5 Mrd. EUR (ausgenommen Polens Anteil an regionalen Projekten) zu den<br />
größten Investoren in Polen.<br />
Mit ihren umfangreichen Investitionsaktivitäten und Erfahrungsschatz wird die Bank<br />
auch fürderhin ein wichtiger Partner der polnischen Regierung bei der Beschleunigung<br />
des wirtschaftlichen Umgestaltungsprozesses sein. Zielgerichtet werden dabei folgende<br />
Bereiche ins Auge gefasst: Infrastruktur- und Umweltinvestitionen, Modernisierung,<br />
Umstrukturierung und, wo dies angebracht erscheint, Privatisierung von Wirtschaftssektoren<br />
mit gering entwickeltem Umstrukturierungsniveau, Erhöhung des Tempos von<br />
Neuinvestitionen, sowohl mit inländischer als auch ausländischer Kapitalbeteiligung,<br />
insbesondere im KMU-Sektor. Insbesondere im Rahmen von Infrastrukturinvestitionen<br />
und der Privatisierung von Wirtschaftssektoren mit gering entwickelten Umstrukturierungsniveau<br />
wird die EBRD mit anderen internationalen Finanzinstitutionen, multi-<br />
und bilateralen Gebern als auch mit dem lokalen Finanzmarkt zusammenarbeiten, um<br />
nachhaltige Effekte innerhalb des Umgestaltungsprozesses zu sichern.<br />
Die EBRD-Strategie für die Jahre 2002-2003 sieht maßgebliche Investitionen in<br />
folgenden Schwerpunkbereichen vor:<br />
• Infrastruktur und Umwelt<br />
Im Hinblick auf die Herausforderungen, denen sich Polen sowohl im Anpassungsprozeß<br />
an EU-Standards als auch hinsichtlich der Absicherung eines kontinuierlichen<br />
Wirtschaftswachstums im Bereich der Modernisierung seiner Infrastruktur stellen muss,<br />
konzentrieren sich die Aktivitäten der Bank auf Infrastrukturinvestitionen auf Landes-<br />
und lokaler Ebene mit dem Ziel, eine diesbezügliche Abhängigkeit von staatlichen<br />
Zusagen zu minimieren und, wo machbar, fiskalen Druck zu lindern. In erster Linie ist<br />
die Unterstützung von Umstrukturierung, Kommerzialisierung und Privatisierung bzw.<br />
privaten Beteiligungen in sämtlichen Infrastrukturbereichen vorgesehen. Mit der aktiven<br />
55
56<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Unterstützung seitens zentraler und lokaler Behörden wird sich die Bank, in enger<br />
Zusammenarbeit mit der EU im Rahmen des PHARE- und ISPA-Programms, für einen<br />
signifikanten Zuwachs von Aufwendungen für Infrastruktur- und Umweltprojekte in<br />
Polen einsetzen.<br />
• Finanzsektor<br />
Im Rahmen eines 4-Stufen-Plans, der sich eine Erhöhung des geringen Niveaus an<br />
Finanzhilfen in Polen zum Ziel gesetzt hat, ist die Bank bestrebt, kleinen und mittleren<br />
Unternehmen umfangreichere Zugangsmöglichkeiten und eine erweiterte Vielfalt von<br />
Finanzierungsmodellen zur Verfügung zu stellen, unter Nutzung eines flexiblen<br />
Herangehens einen Beitrag zu Erweiterung und Wachstum des Nicht-Banken-<br />
Finanzsektors zu leisten, den Abschluss des Modernisierungsprozesses im Bank- und<br />
Versicherungssektors, einschließlich Konsolidierungen und mögliche Privatisierungen,<br />
und das Entstehen einer größeren Palette von relevanten Produkten und<br />
Finanzdienstleistungen zu befördern.<br />
• Unternehmensbereich: Modernisierung und Umstrukturierung<br />
Die EBRD wird sich ausgehend von bankverbindlichen Grundsätzen von der<br />
Bestrebung leiten lassen, Umstrukturierungsmaßnahmen und, in dafür geeigneten<br />
Fällen, die Privatisierung von Großbetrieben im Hinblick auf eine Stärkung ihrer<br />
Effektivität und Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen. Um die Wirtschaftsentwicklung<br />
auf regionaler Ebene und somit Beschäftigung zu fördern, stehen green-field-<br />
Investitionen, insbesondere in Gebieten mit hoher Arbeitslosenquote, an erster Stelle der<br />
Prioritätenliste. In Industriezweigen mit niedrigen Wettbewerbsniveau wird die Bank<br />
Hilfen anbieten, um notwendige Konsolidierungs- und Investitionsprozesse zur<br />
Erhöhung von Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität einzuleiten. Angesichts des zu<br />
erwartenden Rückgangs des Zuflusses von Investitionskapital in die Region insgesamt,<br />
gehört die Eigenkapitalbildung (und andere Methoden zur Erhöhung der<br />
Risikoverteilung) zu den primären Instrumenten der Bank. Ein wichtiges Ziel, das mit<br />
allen Aktivitäten innerhalb des Unternehmensbereiches einhergeht, ist die<br />
Vervollkommnung von Unternehmensführung und Rentabilitätsmanagement.<br />
• Landwirtschaft / Agrobusiness<br />
Die EBRD ist vorbereitet, in größtmöglichem Maße Hilfe und Unterstützung bei<br />
Finanzierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft (einschließlich anderer im<br />
Agrarbereich tätigen Unternehmen) zu gewähren. Ziel ist es dabei, Wettbewerbsfähigkeit,<br />
Produktqualität und Hygienestandards polnischer Nahrungsmittel zu erhöhen<br />
und eine notwendige Konsolidierung im Agrarsektor zu erreichen. Kritisch kann es für<br />
den Erfolg dieser Anstrengungen durch die Einführung entsprechende strukturpolitische<br />
Regierungsrichtlinien werden, da die Bank einzig Projekte in Angriff nehmen kann, die<br />
in einem dauerhafte Übergang resultieren und von einem akzeptablen Risiko<br />
gekennzeichnet sind. Die Bank wird diesbezüglich Aktivitäten in Zusammenhang mit
Business in Polen<br />
dem SAPARD-Programm der EU, mit anderen internationalen Finanzinstitutionen<br />
sowie multi- und bilateralen Gebereinrichtungen entfalten. Es sei jedoch nochmals<br />
hervorgehoben, dass sich Rückschritte innerhalb des Reformprozesses erschwerend auf<br />
die Möglichkeit eines weiteren Engagements der Bank zur Umgestaltung dieses Sektors<br />
auswirken.<br />
Die International Finance Corporation (IFC), ein Mitglied der Weltbankgruppe,<br />
fördert das Wirtschaftswachstum im Rahmen der Gesamtentwicklung von Transformländern<br />
durch die Finanzierung von Investitionen in den Privatsektor, die Mobilisierung<br />
von Kapital auf internationalen Finanzmärkten und die Bereitstellung von technischer<br />
Hilfe und Beratung für Regierungen und die Geschäftswelt. Die IFC stellt sich zur<br />
Aufgabe, Investitionen im Privatsektor zu fördern, in deren Folge sich Armut verringert<br />
und eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen eintritt.<br />
In Anlehnung an die IFC-Strategie der Konsolidierung seiner Filialen zu<br />
Regionalzentren wurde im Juli 2001 das Warschauer Büro des IFC in eine Regionalzentrale<br />
umgestaltet, in deren Kompetenzbereich die IFC-Aktivitäten in Polen, der<br />
Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Estland, Litauen und Lettland vereint<br />
sind. Die IFC befindet sich im Büro Warschau der Weltbank, ein Umstand, der eine<br />
enge Kooperation erleichtert.<br />
Seit Eintritt Polens in die IFC im Jahre 1987 investierte die International Finance<br />
Cooperation über 550 Mio. USD (404 Mio. USD Eigeninvestitionen und 153 Mio. USD<br />
als Investitionsbeteiligungen) in einer Vielzahl von Wirtschaftszweigen (Glas, Papier,<br />
elektrische Ausrüstungen, Stahl. Hotels, Telekommunikation, Stadtentwicklung,<br />
Einzelhandel, Agrobusiness, Hypothekenfinanzierung, KMU-Finanzierung, Gesundheits-<br />
und Bankwesen, private Kapitalfonds). Weitere 200 Mio. USD wurden vom IFC ebenso<br />
für Investitionen in Zentraleuropa – der Großteil davon in Polen – bereitgestellt. Darüber<br />
hinaus führte der IFC technische Hilfsleistungen und Beratungsaufträge, beginnend mit<br />
der Privatisierung einer Reihe von Zementwerken zu Beginn der 90er Jahre, zu Leasing,<br />
Wohnungsbaufinanzierung und Rentenreform, durch. Das gegenwärtige IFC-<br />
Engagement in Polen bewegt sich auf einem Niveau von 88 Mio. USD.<br />
Im Hinblick auf die sich erweiternden Zugang zu langfristigen Finanzierungsvorhaben<br />
aus privaten Quellen und den bevorstehenden EU-Beitritt Polens, konzentriert die IFC<br />
ihre Investitions- und Beratungstätigkeit auf ausgewählte Bereiche mit hoher<br />
Wertschöpfungsrate, wie z.B.:<br />
• Komplexe Privatisierung und Privatisierungsnachbereitung, in der die Teilnahme<br />
der IFC zu verstärkter Transparenz und Kreditwürdigkeit des Privatisierungsprozesses<br />
führt und Unterstützung bei der Strukturierung von Investitionsprogrammen,<br />
die nach Abschluss der Privatisierung einsetzen, gewährleistet,<br />
57
58<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
• Förderung von PPP-Vorhaben (private public partnerschip) im Gesundheits- und<br />
Bildungswesen,<br />
• Unterstützung der weiteren institutionellen Entwicklung des Finanzsektors (Hilfen<br />
für einen erweiterten Zugang zu Wohnungsbaufinanzierungen,<br />
• Förderung von erneuerbaren Energiequellen und Energieeffizienz-Projekten,<br />
• Stärkung der Unternehmensführung,<br />
• Ausgewählte Finanzierung von inländischen Produktionsunternehmen,<br />
• Investitionen polnischer Unternehmen auf den Ostmärkten.<br />
Polen erfährt ebenso die finanzielle Unterstützung der Europäischen Union, deren<br />
Mitgliedschaft das Land anstrebt. Im Rahmen des PHARE-Programms hat Polen seit<br />
1990 rückzahlungsfreie Fördermittel erhalten. Gemäß den Beschlüssen des EU-Gipfels<br />
in Berlin im März 1999 (Agenda 2000) wurde eine wesentliche Aufstockung der<br />
Finanzhilfen für die EU-Kandidatenländer im Zeitraum 2000-2006 geplant. Seit dem<br />
Jahre 2000 standen Polen und den anderen Beitrittskandidaten nicht nur Fördermittel aus<br />
dem PHARE-Programm, sondern auch aus zwei neuen EU-Programmen, ISPA (als<br />
strukturpolitisches Förderinstrument in der Vorbeitrittsperiode) und SAPARD (Spezialprogramm<br />
für Landwirtschaft und die Entwicklung ländlicher Gebiete) zur Verfügung.<br />
Das PHARE-Programm (Polen und Ungarn: Förderprogramm für die wirtschaftliche<br />
Umgestaltung) war ursprünglich als Hilfe für den politischen und wirtschaftlichen<br />
Transformationsprozess in Polen und Ungarn gedacht. Später wurde es auf andere<br />
MOE-Länder ausgeweitet. Gegenwärtig nehmen 10 MOE-Länder (EU-Beitrittskandidaten)<br />
- Bulgarien, die Tschechische Republik, Ungarn, Estland, Litauen, Lettland,<br />
Polen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien - am PHARE-Programm teil.<br />
In den EU-Kandidatenländern wird das Programm zur Unterstützung von Vorhaben, die<br />
der Vorbereitung auf den Beitritt dienen, eingesetzt. Im Zeitraum von 1990-1999 betrug<br />
die Höhe der PHARE-Finanzhilfen für die vorbenannten Länder insgesamt 10,31 Mrd.<br />
EUR, davon erhielt Polen über 2 Mio. EUR. Der EU-Haushalt für die Jahre 2000 bis<br />
2006 sieht PHARE-Fördermittel in Höhe von jährlich 1,56 Mrd. EUR vor. Im Rahmen<br />
der Neuorientierung des PHARE-Programms sind über 70 % der Mittel für<br />
Investitionsprojekte und 30 % für institutionelle Entwicklungsprojekte bestimmt. Polen<br />
kann auf PHARE-Fördermittel in Höhe von jährlich 450 Mio. EUR rechnen. Im Jahre<br />
2000 erhielt Polen aus dem PHARE-Programm die Rekordsumme von 484 Mio. EUR,<br />
im Jahre 2001 waren es 468,2 Mio. EUR und im Jahre 2002 - 451,7 Mio. EUR<br />
Das ISPA-Programm ist ein strukturpolitisches Instrument in der Vorbeitrittsperiode und<br />
auf umfassende Investitionen in den Bereichen Umweltschutz und Verkehr ausgerichtet.<br />
Das ISPA-Budget für die 10 Kandidatenländer im Zeitraum von 2000 bis 2006 wurde<br />
auf insgesamt 1.040 Mrd. EUR jährlich festgesetzt, wovon auf Polen zwischen 312
Business in Polen<br />
Millionen und 385 Millionen EUR jährlich entfallen. Im Jahre 2000 erhielt Polen ISPA-<br />
Fördermittel in Höhe von 351 Millionen EUR, von denen 177 Millionen EUR für den<br />
Umweltschutz und 174 Millionen EUR für die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur<br />
verwendet wurden. Über den Zeitraum der Jahre 2000-2004 erhält Polen 1,4 Mrd. EUR<br />
an ISPA-Mitteln für Umwelt- und Verkehrsprojekte.<br />
Das SAPARD-Programm ist ein weiteres Finanzinstrument, das für die EU-<br />
Beitrittsländer vorgesehen ist. Es ist für die Modernisierung der Landwirtschaft und die<br />
Entwicklung ländlicher Gebiete vorgesehen. Für den Zeitraum von 2000 bis 2006<br />
werden im Rahmen dieses Programms von der Europäischen Kommission jährlich 520<br />
Millionen EUR den 10 Kandidatenländern zur Verfügung gestellt. Im Jahre 2001 erhielt<br />
Polen 170 Millionen EUR Fördermittel, in den Jahren 2001 und 2002 war es ein Betrag<br />
in gleicher Höhe.<br />
Der Gesamtumfang an Fördermitteln, die die EU den 10 Kandidatenländern aus Mittel-<br />
und Osteuropa im Zeitraum 2000 bis 2006 ausreicht, beträgt jährlich 3,12 Mrd. EUR.<br />
Der jeweilige Landesanteil ist von der Bevölkerungsgröße, dem BIP, der Fähigkeit einer<br />
zweckgebundenen Nutzung von Fördermitteln und den erreichten Fortschritten im<br />
Rahmen der Vorbereitungen auf den EU-Beitritt abhängig. Beginnend mit dem Jahr<br />
2000 erreicht die Vorbeitrittsförderung Polens durch die EU jährlich eine Höhe von<br />
1 Mrd. EUR.<br />
Im Zeitraum von 1990-2002 erhielt Polen aus den Förderprogrammen PHARE, ISPA<br />
und SAPARD insgesamt ca. 5,8 Mrd. EUR.<br />
Im Rahmen des PHARE-Programms kommen des weiteren nationale und<br />
Mehrbegünstigungsprogramme zur Anwendung. Die nationalen Programme werden auf<br />
der Grundlage eines jährlichen Finanzmemorandums der Regierungsverwaltungen der<br />
am PHARE-Programm beteiligten Länder zusammengestellt. Das Ziel dieser<br />
Programme besteht in der gemeinsamen Lösung von Problemen, die<br />
grenzüberschreitenden Charakter besitzen. Insbesondere sind sie gerichtet auf die<br />
Bereiche Sozialführsorge, Umwelt, Energie, Sicherheit von Atomenergie, Verkehr,<br />
Telekommunikation und die Bekämpfung illegalen Drogenhandels.<br />
Polen nimmt ebenso an Gemeinschaftsprogrammen teil, die auf der Grundlage von<br />
Kooperationsvereinbarungen realisiert werden. Die Teilnahme an derartigen<br />
Gemeinschaftsprogrammen ist gebührenpflichtig und kann teilweise durch PHARE-<br />
Mittel finanziert werden.<br />
Weitere Informationen über Polens Integration in die Europäische Union s. Kapitel VI.<br />
59
60<br />
UNIDO und ihre Aktivitäten in Polen<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (United Nations<br />
Industrial Development Organization, UNIDO) ist eine Sonderorganisation der<br />
Vereinten Nationen, gegründet 1967 mit dem Ziel, den traditionellen Abstand zwischen<br />
Industrieländern und Entwicklungsländern - und neuerdings Schwellenländern - zu<br />
verringern. Sitz ihres Sekretariats ist Wien, 169 Länder sind Mitglieder. Die UNIDO<br />
bündelt die vereinten Kräfte von Regierungen und privatem Sektor und agiert als<br />
neutraler Berater, um wettbewerbsfähige Industriezweige zu fördern, internationale<br />
Partnerschaften zu entwickeln und eine sozial gerechte sowie umweltfreundliche<br />
Industrieentwicklung voranzutreiben. Sie ist die einzige weltweite Organisation, die sich<br />
mit dem Bereich Industrie ausschließlich unter dem Gesichtspunkt seiner Entwicklung<br />
befasst und diesbezüglich uneigennützige, neutrale und spezialisierte Dienstleistungen<br />
erbringt.<br />
Die Aktivitäten der UNIDO konzentrieren sich auf Investitionen und Technologien, die<br />
eine umweltfreundliche und nachhaltige industrielle Entwicklung sicherstellen. Unter<br />
Wahrung ihres universellen Charakters und ihrer obliegenden Berufung erbringt die<br />
UNIDO nach geographischen, sektoralen und thematischen Gesichtspunkten unterteilte<br />
Dienstleistungen für Entwicklungs- und Schwellenländer, wobei diese vor allem kleinen<br />
und mittleren Unternehmen angeboten werden.<br />
Investitionen und Technologien sind nachweislich der entscheidende Schlüssel zum<br />
Erfolg auf dem Weltmarkt. Viele Länder stehen jedoch vor enormen Schwierigkeiten,<br />
Investoren einzuwerben oder sich Zugang zu Technologien und Märkten zu verschaffen.<br />
Die UNIDO legt deshalb großes Gewicht auf Dienstleistungen dieser Ausrichtung, u.a.<br />
durch die Schaffung einer einzigartigen Business-Informations-Einrichtung - der<br />
UNIDO Exchange, die computergestützte Informationstechnologien optimal nutzt, um<br />
Mitgliedern Informationen und Wissen zur Verfügung zu stellen.<br />
Es existieren 44 örtliche UNIDO-Repräsentanzen in Entwicklungsländern und 12<br />
Investitionsförderungsbüros: in Bahrain, China (in Beijing und Shanghai), Ägypten,<br />
Frankreich, Griechenland, Italien (in Mailand und Bologna), Japan, Polen, der Republik<br />
Korea und der Russischen Föderation. Sie ermöglichen Geschäftskontakte zwischen<br />
ihren Gastgeberländern und dem Ausland.<br />
Das Warschauer UNIDO-Büro für Investitions- und Technologieförderung (ITPO) ist<br />
1983 als Teil des UNIDO-Netzwerks für Investitions- und Technologieförderung<br />
eingerichtet worden,. Durch die Nutzung der durch die UNIDO Exchange auf<br />
elektronischer Basis vermittelten Kontakte trägt das ITPO Warschau zur Beseitigung<br />
des Nachholbedarfs in der industriellen Entwicklung bei, indem Investitionen und neue<br />
Technologien in Polen und den Ländern Mittel- und Osteuropas sowie Mittelasiens, die
Business in Polen<br />
einer Förderung am dringendsten bedürfen, angeboten werden. Gleichzeitig eröffnet das<br />
ITPO Warschau polnischen Investoren und Technologieunternehmen neue<br />
Möglichkeiten, potentielle Geschäftspartner in wirtschaftlichen Transformationsländern<br />
zu finden. Zu den Aufgaben des Büros gehört ebenfalls die Förderung kleiner und<br />
mittlerer polnischer Unternehmen, die auf Märkte in den Ländern Mitteleuropas,<br />
Osteuropas und Mittelasiens Fuß fassen.<br />
Die Hauptaufgaben des Büros sind:<br />
• Förderung industrieller Investitionen und Technologien in Entwicklungsländern, in<br />
Polen und Ländern wirtschaftlichen Übergangs,<br />
• Unterstützung der polnischen Industrie durch Manager-Schulung.<br />
Bei seinen Maßnahmen bedient sich das Warschauer UNIDO-Büro der vom UNIDO-<br />
Sekretariat entwickelten Methoden, Praktiken und Förderinstrumente. Die wichtigsten<br />
sind die Länder-Präsentationen. Sie bieten Informationen über Wirtschaft und rechtliche<br />
Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen in den Entwicklungs- und<br />
Reformländern. Darüber hinaus werden individuelle industrielle Investitionsprojekte in<br />
Polen und in Entwicklungsländern gefördert.<br />
Das ITPO unterstützt den Entwicklungsprozess der polnischen Industrie durch<br />
verschiedene Management-Kurse (Einschätzung der Marktchancen beim Produktexport,<br />
Moderne Techniken der Angebotsgestaltung, Marketing und Verhandlungsführung, z.B.<br />
beim Technologietransfer). Ein weiteres Beispiel für Schulungsmaßnahmen ist die<br />
Einführung von COMFAR, einer von der UNIDO entwickelten Software zur Bewertung<br />
industrieller Investitionsprojekte, zur Geschäftsentwicklung, zur Finanzanalyse und zur<br />
Unternehmensdiagnose.<br />
Außerdem umfassen die ITPO-Dienstleistungen die Beschaffung und Verbreitung von<br />
Informationen mit Hilfe der UNIDO Exchange über<br />
• polnische Exportangebote,<br />
• polnische Technologien,<br />
• polnische Handelsgesellschaften, die an Investitionen und/oder technischer<br />
Kooperation mit ausländischen Partnern interessiert sind.<br />
Andere Formen der Hilfestellung umfassen die Herausgabe und Verbreitung von<br />
Business-Handbüchern und artverwandten Publikationen. Diesbezüglich stehen an erster<br />
Stelle: das „Handbuch zur Erarbeitung industrieller Machbarkeitsstudien“, die jährlich<br />
aktualisierte, für ausländische Investoren bestimmte Publikation „Business in Polen“<br />
und - für polnische Unternehmer - länderbezogene Handbücher, die Informationen und<br />
Richtlinien für die Geschäftstätigkeit auf den Märkten Mitteleuropas, Osteuropas und<br />
Mittelasiens enthalten.<br />
61
62<br />
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die Dienstleistungen des Warschauer UNIDO-Büros werden Partnern aus den<br />
Entwicklungs- und Reformländern, ebenso ausländischen Investoren, polnischen<br />
Institutionen, Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen angeboten.<br />
Das ITPO unterstützt Unternehmen aus den Entwicklungs- und Reformländern bei ihrer<br />
Suche nach potentiellen polnischen Partnern, die an technischer Kooperation,<br />
Subunternehmeraufträgen, Technologietransfer, Durchführung von joint-venture-<br />
Gründungen oder den Erwerb eines Unternehmens in dem betreffenden Entwicklungs-<br />
bzw. Reformland interessiert sind.<br />
Die ITPO-Dienste, die polnischen Firmen, Organisationen und Institutionen angeboten<br />
werden, umfassen die Anbahnung von Kontakten zu potentiellen Kooperationspartnern<br />
und strategischen Investoren, die Verbesserung von Managerfähigkeiten und -fertigkeiten<br />
durch Schulungen über die Erarbeitung von Businessplänen und Machbarkeitsstudien,<br />
Marketing-Techniken und die Implementierung von ISO-Standards.<br />
Angesichts der ehrgeizigen Absicht, Polens Wirtschaft auf die Mitgliedschaft in der<br />
Europäischen Union vorzubereiten, ist es notwendig, die entwicklungsbedingte und<br />
strukturelle Lücke zwischen Polen und den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu<br />
schließen. Daher konzentrieren sich die Aktivitäten der ITPO auf das strategische Ziel,<br />
polnischen Unternehmen und Institutionen die Vorteile zuteil werden zu lassen, die aus<br />
dem Sachverstand und der Erfahrung der UNIDO auf dem Feld der industriellen<br />
Entwicklung erwachsen.<br />
Gleichzeitig trägt die Neuorientierung der Aktivitäten des ITPO Warschau dem<br />
Umstand Rechnung, dass Polen Mitglied der OECD geworden ist und schließlich<br />
Mitglied der Europäischen Union, dann aber auch Nettozahler, sein wird. In diesem<br />
Zusammenhang konzentrieren sich die Aktivitäten des Büros auf folgende strategische<br />
Bereiche:<br />
• Förderung polnischer Exporte, vor allem in Transform- und Entwicklungsländer,<br />
unter Nutzung von Förderinstrumenten wie Wirtschaftsforen, Länder-<br />
Präsentationen, Länderhandelsprogramme, Dienstleistungen für polnische und<br />
ausländische Handelsbüros, Aufbau einer polnischen Export-Datenbank zwecks<br />
Förderung über UNIDO-Kanäle,<br />
• Technologieförderung (nach außen und innen) einschließlich der Förderung<br />
umweltfreundlicher Technologien, das heißt durch Klassifizierung ausgewählter<br />
polnischer Industrietechnologien, die über UNIDO Exchange und andere Kanäle<br />
zu fördern sind,<br />
• Kapazitätserweiterung und Erleichterung der Entwicklung im privaten Sektor,<br />
besonders KMU, einschließlich der Durchsetzung von UNIDO-Standards bei der<br />
Vorbereitung von Machbarkeitsstudien, geschäftlichen Vorhaben, Finanzanalysen<br />
und BOT-Projekten, Organisation von Schulungen, die sich auf UNIDO-Methoden
Business in Polen<br />
gründen (zum Technologie-Management und zur Verhandlungsführung beim<br />
Technologietransfer), Unterstützung bei der Einführung von QM-Systemen in<br />
kleinen und mittleren Unternehmen,<br />
• Unterstützung bei der Schaffung und Einhaltung der Rahmenbedingungen<br />
polnischer Entwicklungshilfepolitik, das heißt polnische Behörden zu ermuntern,<br />
sich an UNIDO-Hilfsprogrammen für Entwicklungsländer (UNIDO-integrierte<br />
Programme) zu beteiligen.<br />
Es sei noch angemerkt, dass einige der oben genannten Publikationen gleichfalls online<br />
und auf CD verfügbar sind. Bei der Förderung moderner Technologielösungen für die<br />
Industrie bedient sich das ITPO in kundenfreundlicher Weise auch selbst moderner<br />
Informationstechnik und bietet seine Dienstleistungen unter www.unido.pl an.<br />
63
64<br />
III. Außenhandel<br />
III. AUSSENHANDEL<br />
Aufgrund des in Polen existierenden außerordentlich hohen Produktbedarfs bietet sich<br />
ausländischen Unternehmen, der KMU-Bereich eingeschlossen, eine breite Palette von<br />
Exportmöglichkeiten. Andererseits nehmen alljährlich mehr und mehr Unternehmen<br />
eine Produktionstätigkeit auf, so dass sich ausländische Exporteure zunehmend mit einer<br />
sich verstärkenden Wettbewerbssituation konfrontiert sehen. Im Zeitraum von etwas<br />
mehr als einer Dekade wirtschaftlicher Transformation trat eine große Anzahl moderner,<br />
innovativer Unternehmen in Erscheinung, die notwendige Voraussetzungen für deren<br />
Expansion auf ausländischen Märkten geschaffen haben. Diese Unternehmen bieten ein<br />
weites Spektrum von qualitativ hochwertigen Erzeugnissen, und dies sehr oft zu<br />
überdurchschnittlich wettbewerbsfähigen Preisen.<br />
Ausgehend von seiner geographischen Lage, den bereits existierenden Handelsvereinbarungen<br />
und der Bereitschaft Polens, wirtschaftliche Kooperationsbeziehungen<br />
mit ausländischen Partnern zu entwickeln, existiert hinsichtlich des Auslands eine von<br />
Flexibilität gekennzeichnete Erwartungshaltung. Ausländischen Unternehmen sollte<br />
bewusst gemacht werden, das es in vielen Fällen profitabler ist, ein kurzzeitiges, auf<br />
schnellen Gewinn ausgerichtetes Engagement zugunsten langfristiger Ertragsmöglichkeiten<br />
aufzugeben und in Kooperationsformen zu investieren, die auf einem wesentlich<br />
höher Niveau stehen, die Errichtung von Produktionsstätten in Polen eingeschlossen.<br />
Möglichkeiten dazu sind in Fülle vorhanden.<br />
Vorschriften für den Ex- und Import<br />
Allen Unternehmen in Polen, und somit auch Unternehmen mit ausländischer<br />
Kapitalbeteiligung, verfügen über gleiche Bedingungen bezüglich des Außenwirtschaftsverkehrs.<br />
Im allgemeinen sind alle Waren und Dienstleistungen ohne<br />
Beschränkungen handelbar. Aber, auch hier gibt es Ausnahmen. Laut Gesetz über die<br />
wirtschaftliche Tätigkeit vom 19. November 1999 bedürfen der Im- und Export von<br />
Produkten und Technologien des polizeilichen und militärischen Bereichs, wie<br />
Sprengstoffe, Waffen, Munition sowie Waffen- und Munitionsteile einer Genehmigung.<br />
Gesonderte rechtliche Vorschriften betreffen den Ex- bzw. Import von Waren wie z.B.<br />
Antiquitäten und Gefahrengut.<br />
Eine Genehmigung ist ebenfalls für einen zeitlich begrenzten Produktimport, der in<br />
Polen unter zollamtlicher Aufsicht steht, erforderlich. Es ist eine schriftliche Bestätigung<br />
mit der Angabe über den Zeitpunkt der Wiederausfuhr der Waren aus Polen<br />
beizubringen. Wertfreie bzw. Handelsmuster mit geringem Wert können für gewöhnlich<br />
zollfrei eingeführt werden, insofern an den polnischen Zoll eine schriftliche Bestätigung<br />
über den Wert des Musters und dessen Unverkäuflichkeit durch das importierenden<br />
Unternehmen gerichtet wird.
Business in Polen<br />
Es existieren ein vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales festgelegtes<br />
Quoten-, sprich Kontingentsystem, sowie zeitweilige Importverbote. Diese unterliegen<br />
jedoch Veränderungen in Abhängigkeit von der Bedarfslage auf dem polnischen Markt<br />
und der weltweiten Wirtschaftssituation. Teilweise resultieren sie auch aus<br />
internationalen Abkommen, denen Polen beigetreten ist und beziehen sich auf<br />
Erzeugnisgruppen sowie Erzeuger- bzw. Warenherkunftsländer. In den letzten Jahren<br />
kamen diese Handelsbarrieren nur relativ wenig zur Anwendung, vorwiegend nur zum<br />
Schutz des Agrarmarktes bzw. bezüglich einiger weniger Länder. Ein striktes<br />
Einfuhrverbot besteht für Abfälle (Müll) und giftige Substanzen.<br />
Der Import als auch der Export von Waren unterliegt einer zollmäßigen Abfertigung, die<br />
auf der Grundlage des SAD-Dokuments, zusammen mit Zollerklärung und<br />
Ursprungszertifikat, durchgeführt wird.<br />
Um den Warenexport zu erleichtern wurde in Polen auf der Grundlage des Gesetzes<br />
vom 8. Juni 2001 über die Refinanzierung von festverzinslichen Exportkrediten ein<br />
Programm zur Refinanzierung von festen Zinssätzen bei Exportkrediten (DOKE)<br />
gestartet und es wird von einer Reihe Durchführungsbestimmungen des Ministers der<br />
Finanzen reguliert. Das Programm lehnt sich an das in der OECD-Vereinbarung über<br />
Richtlinien für Exportkredithilfen der Öffentlichen Hand (OECD-Konsens) praktizierte<br />
Modell, übernommen vom Europa-Recht, an. Das DOKE-Programm führt einen<br />
Stabilisierungsmechanismus für Zinssätze ein, der es polnischen Exporteuren,<br />
Geschäftsbanken und anderen Finanzinstitutionen erlaubt, langfristige Exportkreditierungen<br />
(Laufzeit mindestens 2 Jahre) zu einem Festzins für die Finanzierung des<br />
polnischen Exports auszureichen. Damit wird das Risiko von Verlusten durch<br />
marktbedingte Veränderungen der Zinssätze ausgeschlossen.<br />
Dieser Mechanismus basiert auf periodisch festgelegten Regelungen zwischen der<br />
staatlichen Landeswirtschaftsbank (BGK), die das DOKE-Programm im Namen des<br />
Staatsschatzes verwaltet, und Geschäftsbanken, die festverzinsliche Exportkredite im<br />
Rahmen langfristiger Verträge ausreichen. Falls der CIRR-Satz während der Gültigkeit<br />
der Regelung niedriger als die Finanzierungskosten (der marktbedingte kurzfristige<br />
Zinssatz für eine jeweilige Währung plus einer Abweichung von 80 bis 170 Punkten) ist,<br />
wird von der BGK eine entsprechende Ausgleichszahlung an die Geschäftsbank<br />
ausgelöst. Im entgegengesetzten Fall ist die Geschäftsbank zum Transfer des<br />
Mehrbetrags an die BGK verpflichtet.<br />
Die CIRR-Sätze für die Währungen der am OECD-Konsens beteiligten Länder werden<br />
monatlich vom OECD-Sekretariat veröffentlicht.<br />
65
66<br />
Zölle<br />
III. Außenhandel<br />
Polen ist bei weitem kein Neuling im Rahmen internationaler Kooperations- und<br />
Wirtschaftsbeziehungen. Als 25-jähriges GATT-Mitgliedsland nahm Polen an den<br />
Verhandlungen der Uruguay-Runde teil, beteiligte sich aktiv an der Ausarbeitung von<br />
Zolltarifkonzessionen für die GATT-Mitgliedsstaaten und setzte seine Unterschrift unter<br />
das Schlussprotokoll der Uruguay-Runde. Polen trat gleichfalls der WTO bei und passte<br />
in der Folge seinen Außenhandel an die Richtlinien der WTO- Handelspolitik an.<br />
Polens Zollpolitik wird in großem Maße durch bestehende internationale<br />
Handelsabkommen bestimmt. Dazu zählen das EU-Beitrittsabkommen, EFTA, CEFTA<br />
sowie eine Reihe von zwischenstaatlichen und WTO- Vereinbarungen.<br />
Zölle werden auf der Grundlage des Warenwertes, d.h. des zu zahlenden Preises bzw.<br />
der entstehenden Verbindlichkeit, einschließlich aller Kosten, die dem Käufer entstehen<br />
und nicht im Preis enthalten sind (Transportkosten, Versicherungsaufwendungen,<br />
Kommissionsgebühren, Verpackungskosten und verschiedene, mit dem Kauf der Waren<br />
verbundenen Lizenzgebühren) berechnet.<br />
Das Zollgesetz vom 9. Januar 1997, und seit Anfang 1998 in Kraft, gestattet dem<br />
Ministerrat die Regulierung von Zöllen und Zollsätzen mit der Maßgabe, die<br />
Wirtschaftsentwicklung in Einklang mit staatspolitischen Richtlinien zu stimulieren. Am<br />
17. Dezember 2002 wurde vom Ministerrat eine Verordnung über ein neues und<br />
gegenwärtig geltendes Zolltarifsystem erlassen.<br />
Innerhalb des neuen Tarifsystems sind die folgenden Arten von Zöllen verankert:<br />
• Unabhängige Zölle, für Waren, deren Herkunftsländer nicht WTO-Staaten sind,<br />
die nicht von der Vorzugsländerklausel betroffen werden und auf welche keine<br />
Präferenzzölle zur Anwendung kommen. Zur Anwendung kommt diese Zollart<br />
ebenfalls, falls für die fraglichen Waren der Konventionalzoll höher als der<br />
unabhängige Zoll ist bzw. keine Klassifizierung existiert. In Ermangelung eines<br />
Präferenzzolls werden unabhängige Zölle auch für Waren aus Staaten, die sich auf<br />
der Entwicklungsländerliste befinden, und aus den wenigen Nicht-WTO-<br />
Schwellenländern, für die ebenfalls die Vorzugsländerklausel nicht gilt, erhoben.<br />
• Konventionalzölle, für Waren aus WTO-Staaten und -Regionen sowie aus Staaten,<br />
den Polen auf der Grundlage von bilateralen bzw. unilateralen Abkommen die<br />
Vorzugsländerklausel einräumt, es sei denn sie sind höher als unabhängige Zölle.<br />
• Präferenzzölle, 2 Arten, angewandt gemäß des polnischen Zollpräferenzsystems<br />
für Waren aus Entwicklungs- und Schwellenländern.
Business in Polen<br />
• Reduzierte Zölle, für Waren aus der EU, den EFTA-Staaten, der Tschechischen<br />
Republik, Estland, von den Färöer-Inseln, aus Ungarn, Israel, Litauen, Lettland,<br />
Rumänien, der Slowakei, Slowenien und der Türkei.<br />
• Stückzahlzollabgaben in Höhe von 3,5 % des Gesamtzollwerts, in Form einer<br />
Zollpauschale für Waren in Paketsendungen von natürlichen Personen aus dem<br />
Ausland, und bestimmt für natürliche Personen, und für Waren im persönlichen<br />
Reisegepäck, falls diese bezüglich ihrer Art und Menge keine Handelsware<br />
darstellen, vorausgesetzt, ihr Gesamtwert übersteigt 350 EUR nicht und ist größer<br />
als 45 EUR (für Pakete) bzw. 175 EUR (für persönliches Reisegepäck),<br />
entsprechend Bestimmungen Art. 190 10 und 190 14 Zollgesetz.<br />
In jedem Fall ist ein Ursprungszeugnis gemäß WTO-Standards vorzulegen. Kann das<br />
Land bzw. die Region des Warenursprungs nicht festgestellt werden, so wird nach<br />
Vergleich zwischen unabhängigem Zoll und Konventionalzoll stets der höhere, mit<br />
einem Aufschlag von 100 %, angesetzt.<br />
In den letzten Jahren hat Polen kontinuierlich seine Zollpolitik den Standards der<br />
Europäischen Union angeglichen. Im Jahre 2002 ist eine weitere Absenkung der Zölle<br />
für Agrarprodukte und Industriewaren erreicht worden. Dies führte zu einer<br />
Verminderung des durchschnittlichen Zollsatzes auf 2,08 % im Jahre 2003.<br />
Das polnische Zollrecht beugt mit der Möglichkeit der Anwendung von Anti-Dumping-<br />
Zöllen dem Import von Waren zu Niedrigpreisen nach Polen vor. Diesbezügliche<br />
Vorgehensweisen, die in der Praxis zur Handhabung von Anti-Dumping-Zöllen führen<br />
können, werden vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, gestützt auf ein<br />
bestätigtes Ersuchen eines betroffenen inländischen Unternehmens, in die Wege geleitet.<br />
Das Ministerium kann ebenso Verfahren mit dem Ziel, stichhaltige Beweise für<br />
Dumping-Praktiken zu erlangen, in Gang setzen. Im Verlauf derartiger Anti-Dumping-<br />
Verfahren arbeitet das Ministerium mit dem Amt für Kartellrecht und<br />
Verbraucherschutz zusammen.<br />
Zu erwähnen ist, dass das Zentrale Zollamt seit dem 30. April 2002 nicht mehr existent<br />
ist. Ab dem 1. Mai 2002 wurden dessen Pflichten 17 regionalen Zollverwaltungen und<br />
dem Ministerium der Finanzen übertragen. Dies brachte jedoch keine Veränderungen<br />
der zollmäßigen Abfertigungsverfahren mit sich.<br />
67
68<br />
Zollbefreiungen<br />
III. Außenhandel<br />
Einige Warenpositionen, einschließlich nach Polen für bestimmte Zeit eingeführte<br />
unverkäufliche Waren- und Handelsmuster, die für Werbe- bzw. Ausstellungszwecke<br />
Verwendung finden, sind zollfrei. Eine ausführliche Auflistung zollfreier Waren ist in<br />
Art. 190 4 - 190 48 des gegenwärtig geltenden Zollgesetzes vom 9. Januar 1997 enthalten.<br />
Der Art. 190 11 bezieht sich auf die Zollbefreiung hinsichtlich der Geschäftsanteile von<br />
Unternehmern, die ihre operative Geschäftstätigkeit aus dem Ausland nach Polen<br />
verlegen. Generell fallen Geschäftsanteile von Unternehmern, die ihre Geschäftstätigkeit<br />
im Ausland einstellen und die Aufnahme einer ähnlichen Geschäftstätigkeit in Polen<br />
beabsichtigen, unter die Zollbefreiung.<br />
Ebenso sind <strong>Gesellschaft</strong>santeile eines ausländischen Partners, die in Form einer<br />
Sacheinlage in ein Joint-Venture-Unternehmen eingebracht wurden und deren<br />
Eigentumsrechte im Laufe von 3 Jahren ab dem Tage ihrer zollmäßigen Abfertigung<br />
nicht veräußert werden, zollfrei. Diesbezügliche Bestimmungen sind in dem bereits<br />
genannten Art. 190 11 Zollgesetz enthalten, jedoch die Befreiung an sich wird durch<br />
Verordnung des Ministerrates gewährleistet. Weitere Informationen zu rechtlichen<br />
Regelungen bezüglich dieser Befreiungen sind im Kapitel V. enthalten.<br />
Vorrangig betreffen diese Regelungen Unternehmen mit ausländischer Beteiligung, die<br />
ihren Sitz auf dem Territorium der Republik Polen haben. Der Begriff „Sacheinlage“ im<br />
Sinne einer Zollbefreiung ist in Art. 190 2 Zollgesetz exakt definiert. Es handelt sich<br />
hierbei um aus dem Ausland importierte ganzheitliche dingliche Sachen, bzw. Teile, die<br />
das Attribut der Vollständigkeit erfüllen, und vom Tage ihrer Einfuhr an (mit Rechnung)<br />
in einem Zeitraum von mindestens 3 Jahren genutzt werden.<br />
Neben der generellen Behandlung von Ex- und Importangelegenheiten sieht das<br />
Zollrecht gesonderte Verfahrensweisen zur Erlangung von Zollbefreiungen,<br />
Erstattungen und Zahlungsaufschub für Waren, die für spezielle Zwecke nach Polen<br />
importiert bzw. reimportiert werden, vor. Diese Verfahren betreffen zeitlich befristete<br />
Zollabfertigungen, Transitgüter, im Ausland lohnveredelte Waren und Produkte die für<br />
Zolllager, Lohnveredlung und Verarbeitung unter Zollaufsicht vorgesehen sind. Die<br />
Anwendung dieser Verfahren ermöglicht z.B., die Erfüllung behördlicher<br />
Anforderungen vorausgesetzt, die Erstattung von allen einbehaltenen Zöllen auf<br />
Rohstoffe, Halbfabrikate und Baugruppen von Exportgütern.
Außenhandel - Resultate<br />
Business in Polen<br />
Die Liberalisierung der Wirtschaft und das rasche Wirtschaftswachstum haben die<br />
Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen auf dem polnischen Binnenmarkt<br />
steigen lassen. Polen steht nunmehr vor der Herausforderung, für polnische Waren<br />
größere Marktanteile auf ausländischen Märkten zu erlangen. Die nachstehende Tabelle<br />
veranschaulicht die Struktur der polnischen Aus- und Einfuhr in den letzten acht Jahren.<br />
Sie spiegelt die äußerst dynamische Entwicklung wider, die im polnischen Außenhandel<br />
eingetreten ist. Im geschilderten Zeitabschnitt ist der Export als auch der Import um das<br />
Doppelte gestiegen. Es ist zweifelsohne ein großer Erfolg, obwohl kaum vergleichbar<br />
mit dem Pro-Kopf Anteil des Ex- und Imports in den EU-Staaten.<br />
Der Export war eine wichtige Antriebskraft der Wirtschaft und beschleunigte ihr<br />
Wachstumstempo in den letzten Jahren. Laut Angaben des Hauptamtes für Statistik<br />
(GUS) wuchs der Export im Jahre 2002 um 13,6 % und erreichte den Wert von 41<br />
Milliarden USD, wogegen der Import nur um 9,6 % stieg und sich auf 55 Mrd. USD<br />
belief. Eines der wichtigsten Merkmale der Außenhandelsergebnisse im Vorjahr bestand<br />
darin, dass der Export wesentlich schneller als der Import anstieg. Dadurch verringerte<br />
sich das vierte Jahr in Folge das Außenhandelsdefizit und belief sich auf 14,1 Milliarden<br />
USD, im Vergleich zu 14,2 Milliarden USD im Jahre 2001.<br />
Außenhandel (in Mio. USD)<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
AUSFUHR 22.895 24.440 25.751 28.229 27.407 31.651 36,092 41.010<br />
Nahrungsgüter und Lebendvieh 2.100 2.460 3.026 2.839 2.328 2.367 2,.669 2.968<br />
Getränke und Tabakwaren 164 131 104 96 102 120 140 126<br />
Rohstoffe, außer Brennstoffen<br />
1.029 825 820 803 839 894 915 1.011<br />
(keine Nahrungsgüter)<br />
Mineralöle, Schmiermittel 1.870 1.675 1.719 1.547 1.377 1.610 2,043 2.041<br />
Öle, Fette und Wachse 35 38 43 38 46 23 18 14<br />
Chemikalien 1.774 1.887 2.027 1.898 1.696 2.151 2,278 2.608<br />
Fertigprodukte 6.314 6.316 6.830 7.116 6.986 7.856 8,614 9.753<br />
Maschinen und Verkehrsmittel 4.829 5.719 5.560 8.019 8.278 10.820 13,056 15.411<br />
Gemischtwaren 4.772 5.379 5.611 5.865 5.750 5.805 6,355 7.071<br />
E<strong>IN</strong>FUHR 29.050 37.137 42.308 47.054 45.911 48.940 50,275 55.113<br />
Nahrungsgüter und Lebendvieh 2.339 3.143 2.894 2.993 2.537 2.558 2,724 2.754<br />
Getränke und Tabakwaren 217 249 299 305 368 198 233 313<br />
Rohstoffe, außer Brennstoffen<br />
1.562 1.737 1.762 1.669 1.419 1.643 1,578 1.636<br />
(keine Nahrungsgüter)<br />
Mineralöle, Schmiermittel 2.651 3.389 3.710 2.989 3.281 5.297 5,082 5.040<br />
Öle, Fette und Wachse 189 216 239 284 190 164 174 206<br />
Chemikalien 4.340 5.120 5.839 6.462 6.584 6.881 7,337 8.148<br />
Fertigprodukte 6.266 7.455 8.283 9.801 9.526 9.788 10,333 11.362<br />
Maschinen und Verkehrsmittel 8.688 12.272 15.228 18.014 17.544 18.114 18,324 20.699<br />
Gemischtwaren 2.701 3.435 3.950 4.452 4.380 4.218 4,416 4.868<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />
69
70<br />
III. Außenhandel<br />
Die offiziellen Statistiken lassen jedoch den Handel mit den Nachbarstaaten<br />
(„Butterfahrten“), der sich im grenznahen Bereich abspielt und besonders mit<br />
<strong>Deutsch</strong>land betrieben wird, unberücksichtigt. Schätzungsweise handelt es sich dabei<br />
um einen Umsatz in Höhe von mehreren Milliarden USD jährlich. Würde dieser<br />
„unsichtbare“ Handel mitgerechnet werden, ließe dies den Außenhandelsdefizit minder<br />
groß erscheinen. Es ist daher im Einklang mit den Angaben der <strong>Polnische</strong>n<br />
Nationalbank anzunehmen, deren Berechnungen auf aktuellen Zahlungsgrößen basieren,<br />
dass sich das Außenhandelsdefizit im Jahre 2002 auf 10,4 Milliarden USD belief, ein<br />
Fakt, der sich auch in der Zahlungsbilanz widerspiegelt.<br />
Milliarden USD<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Export<br />
Import<br />
Export und Import<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Die Industrieländer dominieren sowohl im polnischen Export als auch Import. Ihr Anteil<br />
beträgt 75,1 % beziehungsweise 70,2 %. Wichtigster Außenhandelspartner Polens ist die<br />
Bundesrepublik <strong>Deutsch</strong>land. Von dort stammen fast ein Viertel der polnischen Importe<br />
und ein Drittel des polnischen Exports geht nach <strong>Deutsch</strong>land.<br />
EU<br />
68,7%<br />
Export 2002 - Geographische Struktur<br />
Andere<br />
6,4%<br />
Entwicklungslände<br />
6,6%<br />
Zentral- und<br />
Osteuropa<br />
19,0%
Business in Polen<br />
Der Anteil der ost- und mitteleuropäischen Staaten am polnischen Export beträgt 19,0 %<br />
und am Import 17,1 %, der Entwicklungsländer 5,9 % am Export und 12,7 % am<br />
Import. Russland bleibt der wichtigste Handelspartner im Osten, obwohl sein Anteil am<br />
polnischen Außenhandel, einst bei knapp 40 %, im Jahre 2002 ganze 3,2 % des<br />
polnischen Exports und 8,0 % des Imports ausmachte. Insgesamt ist im letzten Jahr der<br />
Exportanteil Polens am Handelsumsatz mit Ost- und Mitteleuropa sowie mit den<br />
Industriestaaten und Entwicklungsländern gestiegen.<br />
EU<br />
61,7%<br />
Importe 2002 - Geographische Struktur<br />
Entwicklungslände<br />
11,9%<br />
Export Polen 2002 - wichtigste Handelspartner<br />
Andere<br />
8,5%<br />
Mio. USD Anteil in %<br />
<strong>Deutsch</strong>land 13.248 32,3<br />
Frankreich 2.473 6,0<br />
Italien 2.256 5,5<br />
Großbritannien 2.126 5,2<br />
Niederlande 1.841 4,5<br />
Tschechische Republik 1.640 4,0<br />
Russland 1.332 3,2<br />
Belgien 1.330 3,2<br />
Schweden 1.329 3,2<br />
Ukraine 1.181 2,9<br />
Zentral- und<br />
Osteuropa<br />
17,1%<br />
Gesamtexport 2002 41.010 100,0<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />
71
72<br />
III. Außenhandel<br />
Import Polen 2002 - wichtigste Handelspartner<br />
Mio. USD Anteil in %<br />
<strong>Deutsch</strong>land 13.402 24,3<br />
Italien 4.613 8,4<br />
Russland 4.407 8,0<br />
Frankreich 3.841 7,0<br />
Großbritannien 2.124 3,9<br />
China 2.077 3,8<br />
Niederlande 1.935 3,5<br />
USA 1.795 3,3<br />
Tschechische Republik 1.788 3,2<br />
Belgien 1.529 2,8<br />
Gesamtimport 2002 55.113 100,0<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />
Die Ausweitung des polnischen Exports im Transformationszeitraum ging einher mit<br />
einer Vervollkommnung der Warenstruktur. Dies resultierte in einer zunehmenden<br />
Bedeutung von hochwertigen Produkten, insbesondere im ingenieurtechnischen Bereich<br />
(Vergrößerung des Anteils am Export von 20 % im Jahre 1992 auf 38,6 % im Jahre<br />
2002). Demgegenüber ist die Bedeutung von Rohstoffen und Halbfabrikaten<br />
(mineralische Produkte, Holz und Holzprodukte, Metallurgieerzeugnisse) für den Export<br />
spürbar zurückgegangen. Dieser Wandel steht im Wesentlichen mit den ausländischen<br />
Direktinvestitionen in Zusammenhang.<br />
Im Jahre 2002 waren Maschinen und Transportmittel sowohl im Export als auch im<br />
Import (jeweils 37,6 %) vorherrschend. In der Ausfuhr folgen dann Industriewaren<br />
(23,8 %), sonstige Waren (17,2 %) und Nahrungsmittel (7,2 %). Der Anteil der<br />
Industriewaren am Import betrug 20,6 %, der chemischen Produkte 14,8 %, der<br />
Brennstoffe und Mineralöle 9,1 %.<br />
Obwohl die Außenhandelsbilanz negativ ist, sinkt seit 1999 das Defizit allmählich. Es<br />
gibt einige Warengruppen, bei denen Überschüsse erwirtschaftet werden. Im Jahre 2002<br />
gehörten dazu:<br />
• Dieselmotoren mit einem Exportwert von ca. 1,52 Milliarde USD und Importen in<br />
Höhe von 0,15 Mrd. USD (Überschuss von 1,37 Milliarden USD),<br />
• Autositze, deren Exportwert 1,51 Mrd. USD, der Importwert 0,21 Mrd. USD<br />
betrug(Überschuss von 1,1 Mrd. USD),<br />
• Andere Möbelerzeugnisse, deren Exportwert 1,25 Mrd. USD, der Importwert 0,20<br />
Milliarden USD betrug (Überschuss von 1,05 Milliarden USD),<br />
• TV-Geräte mit einem Exportwert von 1,09 Mrd. USD und Importen in Höhe von<br />
0,22 Mrd. USD (Überschuss von 0,87 Mrd. USD).
Business in Polen<br />
Andere wichtige Beispiele hochentwickelter Exportartikel sind Personenkraftwagen und<br />
andere Fahrzeuge zur Personenbeförderung und Lastkraftwagen.<br />
Bei der Einfuhr ist das Außenhandelsdefizit großenteils eine Folge von wirtschaftlich<br />
wichtigen Rohstoffimporten sowie Käufen von Investitionsgütern und -artikeln, die zu<br />
Kooperationszwecken getätigt werden, sowie von Lieferungen, die für die industrielle<br />
Entwicklung und die wirtschaftliche Umstrukturierung unerlässlich sind. Der Anteil des<br />
Imports von Rohstoffen und Komponenten am Gesamtimport betrug im Jahre 2002<br />
mehr als 59,3 %, der Import von Investitionsgütern - 19,2 %.<br />
Folglich steht die Einfuhr von Mineralölen an der Spitze. Zu den wichtigsten<br />
Importartikeln gehören Erdgas, Kraftfahrzeugteile und -zubehör, Computer, Maschinen<br />
und integrierte Schaltanlagen.<br />
Die Privatwirtschaft spielt im Außenhandel eine immer wichtigere Rolle. Im Jahre 2002<br />
stammten 88,7 % der Ausfuhr (im Vergleich zu 42 % im Jahre 1993) aus dem<br />
Privatsektor, 92,3 % des Imports waren für die Privatwirtschaft bestimmt (60 % im<br />
Jahre 1993).<br />
Diese eindrucksvolle Entwicklung im Bereich des Außenhandels wurde zweifelsohne<br />
durch die politische und wirtschaftliche Integration Polens in die Weltwirtschaft,<br />
besonders aber durch die Vorbereitungen auf den EU-Beitritt Polens begünstigt<br />
(s. Kapitel VI).<br />
Nichtsdestoweniger sollten die positiven Entwicklungen des vergangenen Jahres und die<br />
gesamtwirtschaftliche Situation Polens in einem breiteren internationalen<br />
Zusammenhang gesehen werden. Die laufende polnische Ausfuhr ähnelt in hohem Maße<br />
derjenigen kleinerer Staaten der Region. Der Anteil des Exports am polnischen BIP<br />
beläuft sich auf 22 %, wogegen die entsprechenden Kennziffern der Tschechischen<br />
Republik und in der Slowakei um das Zwei- bis Dreifache höher liegen. Im Jahre 2002<br />
betrug der Pro-Kopf-Exportwert in Polen 1.060 USD, somit knapp die Hälfte des<br />
tschechischen, slowakischen und ungarischen Niveaus, wobei die überwiegende<br />
Mehrzahl der OECD-Staaten diesbezüglich mehr als das Zehnfache erreicht hat.<br />
Die laufende Zahlungsbilanz war über mehrere Jahre hinweg negativ (s. nachfolgende<br />
Tabelle). Jedoch ist erwähnenswert, dass seit dem Jahre 2000 ein positiver Trend einer<br />
alljährlichen Verringerung des Defizits bei den laufenden Umsätzen zu verzeichnen ist.<br />
73
74<br />
III. Außenhandel<br />
Zahlungs- und Leistungsbilanz 1995-2002 (in Mio. USD)<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Ertragsbilanz 5.310 -1.371 -4.309 -6.862 -11.558 -9.946 -7,166 -6.700<br />
Exporterlöse 22.878 24.453 27.229 30.122 26.347 28.256 30,275 32.945<br />
Importausgaben 24.790 32.632 38.549 43.842 40.727 41.424 41,950 43.297<br />
Handelsbilanz -1.912 -8.179 -11.320 -13.720 -14.380 -13.168 -11,675 -10.352<br />
Nettoleistungen 146 -213 305 -508 -1.624 -1.684 -976 -1.005<br />
Nettoeinnahmen -613 -356 -455 -571 -793 -761 -896 -1.588<br />
Nettotransfer 544 1.002 1.150 1.942 1.605 1.680 1986 2.180<br />
Unaufgeschlüsselt 7.145 6.375 6.011 5.995 3.634 3.987 4395 4.065<br />
Quelle: Nationalbank Polens (NBP), 2003<br />
Dieses ist freilich durch einen starken Posten in der Rubrik Kapital und Finanzen<br />
ausgeglichen worden. Folglich stiegen die Währungsreserven konstant. Im Jahre 1993<br />
beliefen sich die offiziellen Reserven auf 4,3 Milliarden USD. Seitdem stiegen sie stetig<br />
und stabilisierten sich Ende der 90er Jahre auf einem Niveau von 27-29 Mrd. USD.<br />
Ende 2002 betrugen sie 29,8 Mrd. USD, was dem polnischen Importaufkommen von<br />
über 6 Monaten entspricht.<br />
Milliarden USD<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
4,3<br />
6,0<br />
Staatliche Währungsreserven 1993-2002<br />
15,0<br />
18,2<br />
21,4<br />
28,3 27,3 27,5 26,6<br />
29,8<br />
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Dieses Wachstum ist größtenteils dem grenznahen Handel, den ausländischen<br />
Direktinvestitionen sowie dem Währungsumtausch-Portfolio und kurzfristigen Anlagen<br />
zu verdanken.
Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Business in Polen<br />
IV. PRIVATISIERUNG<br />
Der aktuellen rechtliche Rahmen der Privatisierung in Polen basieren auf dem Gesetz<br />
über die Kommerzialisierung * und Privatisierung staatlicher Unternehmen vom<br />
30. August 1996, das im April 1997 in Kraft getreten ist. Es regelt zwei grundlegende<br />
Verfahren - die indirekte Privatisierung, d.h. die Privatisierung durch Bildung von<br />
Kapitalgesellschaften und die Direktprivatisierung auch als Privatisierung durch<br />
Abwicklung bezeichnet.<br />
Das Gesetz erlaubt auf Veranlassung verschiedener Behörden die Kommerzialisierung<br />
und Privatisierung staatlicher Unternehmen, deren Rechtslage vom Gesetz über<br />
Staatsunternehmen vom 25. September 1981 bestimmt wird. Es sind dies der zuständige<br />
Ressortleiter (Minister, u.a. der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales), der<br />
Wojewode und der Bürgermeister einer Gemeinde.<br />
Das Programm der Massenprivatisierung verfolgt den Zweck, die Vorteile der<br />
Eigentumsreform auf das ganze Volk zu verteilen und basiert auf dem Gesetz über die<br />
Nationalen Investitionsfonds und deren Privatisierung vom 30. April 1993. Das<br />
Programm wurde 1995 gestartet.<br />
Andere gesetzliche Regelungen, die diese Materie betreffen, sind im Gesetz über die<br />
finanzielle Umstrukturierung von Banken und Unternehmen vom 3. Februar 1993 und<br />
im Gesetz über die Verwaltung des Staatlichen Fonds für Agrareigentum vom 19.<br />
Oktober 1993 enthalten.<br />
Drei Institutionen sind für die Privatisierung der polnischen Wirtschaft verantwortlich:<br />
• das Ministerium des Staatsschatzes,<br />
• die Staatliche Agentur für Agrareigentum,<br />
• die Privatisierungsagentur<br />
Seit dem 1. April 2002 sind nur die zwei ersteren verblieben, da die<br />
Privatisierungsagentur per 31. März 2002 seine Tätigkeit einstellte.<br />
* Überführung von Staatsunternehmen in Privatrecht. In Polen gilt eine Handelsgesellschaft mit<br />
staatlicher Alleinbeteiligung nicht als privatisiert, sondern als "kommerzialisiert" (Anm. d.Übers.).<br />
75
76<br />
Das Ministerium des Staatsschatzes<br />
IV. Privatisierung<br />
Das Schatzministerium wurde am 1. Oktober 1996 als Nachfolger des Privatisierungsministeriums<br />
gegründet, das vom 1. Oktober 1991 an 5 Jahre lang existiert hatte.<br />
Die wichtigsten Aufgaben und Zuständigkeiten des Schatzministeriums sind:<br />
• die Initiierung von gesetzlichen Regelungen,<br />
• die Aufsicht über das Eigentums des Staatsschatzes,<br />
• die Durchsetzung von Ansprüchen aus Eigentumsrechten an Beteiligungen und<br />
Anteilen, die dem Staatsschatz gehören,<br />
• die Standardisierung der Regelungen betr. der Vertretung des Staatsschatzes,<br />
• die Aufsicht über die Finanzierung (über 200 Unternehmen),<br />
• die Gewährleistung von Vertretungen des Staatsschatzes,<br />
• die exekutive Vertretung des Staatsschatzes,<br />
• Durchführung der Eigentumsreformpolitik,<br />
• Aufsicht über die Privatisierungsagentur:<br />
- der Agentur für Staatliches Agrareigentum,<br />
- der Agentur für Militäreigentum,<br />
- der Agentur für Wohnanlagen des Militärs.<br />
Im Ministerium sind die nachstehenden fünf Abteilungen mit dem Privatisierungsprozess<br />
in den jeweiligen Branchen befasst. Ihre Kompetenzbereiche sind nachfolgend<br />
aufgeführt:<br />
Abteilung für Finanzinstitutionen<br />
Nationale Investitionsfonds und Unternehmen, die am Privatisierungsprogramm<br />
teilnehmen, Institutionen aus den Bereichen Bankwesen, Finanz- und Kapitalmarkt,<br />
Versicherungsunternehmen und Stiftungen;<br />
Abteilung für Umstrukturierung und staatliche Beihilfen<br />
Erdgasindustrie (Förderung, Vertrieb, Handel), Erdölindustrie, Chemieindustrie;<br />
Abteilung für Verteidigungsfragen und Informationsschutz<br />
Verteidigungsindustrie;<br />
Abteilung Privatisierung I und Abteilung Privatisierung II<br />
Sonstige Wirtschaftszweige.<br />
Im Jahre 2002 wurden aus der Privatisierung Erträge in Höhe von lediglich 2,86 Mrd.<br />
PLN, um ein Mehrfaches weniger als die angestrebten 6,8 Mrd. PLN, erzielt. Laut<br />
Regierungsplanung sollen im Jahr 2003 Privatisierungserträge in Höhe von über 9 Mrd.
Business in Polen<br />
PLN, davon 8,7 Mrd. PLN über indirekte Privatisierungsvorhaben, erwirtschaftet<br />
werden.<br />
Aus den Privatisierungserträgen des Jahres 2003 sollen 1,5 Mrd. USD zur Deckung von<br />
Privatisierungskosten, Umstrukturierungskosten im Zuge der Rentabilitätssteigerung<br />
ausgewählter Industriezweige bzw. Unternehmen und der Aufwendungen für<br />
Reprivatisierungsvorhaben im Ministerium verbleiben.<br />
Erwähnenswert ist, dass laut neuesten gesetzlichen Festlegungen (Gesetz über die<br />
Privatisierung und Kommerzialisierung von Staatsbetrieben) ca. 4 Mrd. PLN für die<br />
Reform des Sozialversicherungssystems und ca. 0,2 Mrd. PLN (2 % der Erlöse aus der<br />
Privatisierung) für die Bereiche Wissenschaft und Technologie vorgesehen sind.<br />
Privatisierung 2003 – Pläne und Zielstellungen<br />
In den gegenwärtigen Vorgaben der Privatisierungspolitik ist der Abschluss<br />
wesentlicher Eigentumsumgestaltungen in Polen für das Jahr 2005 vorgesehen. Zu<br />
diesem Zeitpunkt sollen die Eigentumsstrukturen in der Wirtschaft Polens denen der<br />
EU-Mitgliedsstaaten, mit einem Anteil zwischen 10 und 20 %, entsprechen.<br />
Die Zielstellungen des Privatisierungsprozesses im Jahre 2003 haben sich im Vergleich<br />
zu den Vorjahren kaum geändert. Sie bestehen in:<br />
• der Erhöhung der Rentabilität von privaten Unternehmen,<br />
• der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit,<br />
• der Förderung des Privatisierungsprozesses und<br />
• der weitere Entwicklung des Kapitalmarktes.<br />
Dabei werden von staatlicher Seite folgende Schwerpunkte gesetzt:<br />
• Implementierung und Fortführung von Privatisierungsvorhaben in Sektoren von<br />
strategischer Bedeutung und der Infrastruktur, gemäß den Umstrukturierung- und<br />
Privatisierungszeitplänen der jeweiligen Wirtschaftszweige,<br />
• Gewährung von Hilfen und Unterstützung bei der Privatisierung in sog.<br />
„sensiblen“ Wirtschaftssektoren,<br />
• Beschleunigung des Abschlusses des direkten Privatisierungsprozesses in<br />
Unternehmen, an denen der Staat Minderheitsbeteiligungen hält.<br />
Für das Jahr 2003 ist die weitere Privatisierung im Bankensektor geplant. Vorrangig<br />
geht es hierbei um die öffentliche Veräußerung von Minderheitsbeteiligungen an den<br />
Banken PKO BP S.A. und der Bank für Nahrungsgüterwirtschaft (Termin: Ende 2003,<br />
77
78<br />
IV. Privatisierung<br />
Anfang 2004). Das Ministerium des Staatsschatzes erwartet darüber hinaus wesentliche<br />
Einnahmen aus Privatisierungsvorhaben im Energiesektor. Zunächst sind jedoch<br />
entsprechend dem energiepolitischen Regierungsprogramm bis zum Jahre 2020 eine<br />
Reihe von Konsolidierungsprozesses innerhalb des Energiesektors vorgesehen.<br />
Fortgeführt wird die weitere Privatisierung bei den Energieerzeugern, an die sich dann<br />
die Privatisierung bei den Netzbetreibern anschließen soll.<br />
Privatisierungsvorhaben in den Bereichen Erdgas, Erdöl und von Großunternehmen der<br />
chemischen Industrie setzen weitergehende Konsolidierungs- und Umstrukturierungsphasen<br />
der beteiligten Unternehmen voraus. Insgesamt werden im Rahmen des vom<br />
Ministerium des Staatsschatzes gelenkten indirekten Privatisierungsweges ca. 90<br />
Unternehmen erfasst. Des Weiteren sollen ca. 150 Staatsunternehmen, die der Aufsicht<br />
der staatlichen Verwaltung in den Regionen, den Wojewoden, unterstehen in den<br />
direkten Privatisierungsprozess einbezogen werden.<br />
Die Privatisierungsagentur<br />
Die Agentur wird vom Schatzminister beaufsichtigt. Ihre Hauptaufgabe bestand in der<br />
Privatisierung von Unternehmen, die ganz oder teilweise Eigentum des Staatsschatzes<br />
sind. Sie nimmt diese Zuständigkeit im Namen des Schatzministers wahr.<br />
Die Agentur führte die Privatisierung auf der Grundlage des Gesetzes über die<br />
Kommerzialisierung und Privatisierung von Staatsunternehmen vom 30. August 1996<br />
aus, indem sie öffentliche Ausschreibungen durchführt und zu Verhandlungen einlud.<br />
Die Agentur veräußerte <strong>Gesellschaft</strong>saktien und Unternehmensanteile sowie<br />
Vermögensbestandteile von Staatsunternehmen nach Maßgabe des Schatzministers, der<br />
den Umfang und die Bedingungen des jeweiligen Privatisierungsvorhabens bestimmt.<br />
Von 1997 bis zu ihrer Abschaffung am 31. März 2002 veräußerte die Agentur für<br />
Privatisierung Anteile von 125 KMU-Unternehmen aus folgenden Wirtschaftszweigen:<br />
Elektrotechnik, Bauwesen und Herstellung von Baumaterialien, Handel und Dienstleistungen,<br />
Lebensmittelindustrie, Gewürzherstellung, Transportwesen und verwandte<br />
Dienstleistungen, Förderung und Verarbeitung von Mineralstoffen, Glasindustrie,<br />
Textilindustrie, Chemische Industrie und Pharmazeutik, Musikinstrumentenherstellung,<br />
Lederindustrie, Tourismus, Keramik, Holz, Möbel, Papier, Bildungsdienstleitungen.<br />
Die Ergebnisse der Aktivitäten der Privatisierungsagentur bezüglich abgeschlossener<br />
Privatisierungsvorhaben und Investitionshöhen verdeutlichen die nachfolgenden<br />
Diagramme.
Anzahl der abgewickelten<br />
Privatisierungsprojekte<br />
Millionen PLN<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Business in Polen<br />
Verkauf von <strong>Gesellschaft</strong>en aus dem Portfolio der<br />
Privatisierungsagentur<br />
6 7<br />
22<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Wertumfang der durch die Privatisierungsagentur abgewickelten<br />
Privatisierungsvorhaben<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Investitionen<br />
Investitionszusagen<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Es sei jedoch darauf verwiesen, dass sich die dargestellten Werte jeweils nur auf die<br />
realisierten Privatisierungsverträge beziehen. In einer Reihe von Veräußerungen über<br />
Ratenzahlungen wurden die Verträge nicht ordnungsgemäß umgesetzt.<br />
35<br />
40<br />
15<br />
79
80<br />
Vielfältige Maßnahmenpalette<br />
IV. Privatisierung<br />
Von Anfang an galt die Privatisierung als eine der drei wichtigsten Komponenten der<br />
Wirtschaftsreform, zu denen auch die Stabilisierung und Liberalisierung der Wirtschaft<br />
gehörten. Im Juli 1990 waren 8.441 staatliche Unternehmen registriert. Seit Beginn der<br />
Privatisierung staatlicher Unternehmen, d.h. vom 1. August 1990 bis Ende 2002, wurden<br />
6.982 davon dieser Maßnahme unterzogen. Von dieser Anzahl wurden 22,0 % in<br />
Privatrecht überführt (erste Etappe der mittelbaren Privatisierung), in 28,6 % der<br />
Unternehmen wurde die Direktprivatisierung eingeleitet, 25,7 % der Unternehmen<br />
wurden wegen ihrer schlechten wirtschaftlichen Verfassung aufgelöst. Die restlichen<br />
23,7 % umfassen die Liquidierung unrentabler landwirtschaftliche Staatsgüter, deren<br />
Vermögen von der Staatlichen Agentur für Agrareigentum übernommen wurde.<br />
Die Verfahrensvielfalt ist ein besonders charakteristisches Merkmal der Privatisierung in<br />
Polen. Dieser Vielfalt liegt die Absicht zugrunde, die auf die Größe, Finanzlage und<br />
Bedeutung des zu privatisierenden Unternehmens am besten zugeschnittene Methode zu<br />
wählen. Der originelle Beitrag Polens zur Privatisierung besteht auch in der<br />
sektorspezifischen Handhabung dieser Maßnahme. Ganze Wirtschaftssektoren und<br />
Industriezweige wurden untersucht und eine Privatisierungsstrategie für sie entwickelt.<br />
Früher hatte sich damit das Privatisierungsministerium befasst, doch nach seiner<br />
Gründung übernahm das Schatzministerium diese Aufgaben. So entscheidet es über die<br />
für den Einzelfall effektivsten Verfahren, über die Rolle ausländischen Kapitals bei der<br />
Privatisierung der einzelnen Sektoren und über die Auswahl der Unternehmen, die<br />
ausländischen Anlegern angeboten werden können.<br />
Das Gesetz sieht zwei Hauptverfahren der Privatisierung staatlicher Unternehmen vor.<br />
Die erstere ist die indirekte Privatisierung. Sie besteht in einer „Kommerzialisierung“<br />
des staatlichen Unternehmens, d.h. dessen Umwandlung in eine privatrechtliche<br />
Handelsgesellschaft des Staatsschatzes, entweder Aktiengesellschaft oder GmbH. Die<br />
Beteiligungen bzw. Aktien werden anschließend Dritten angeboten. Dieses Verfahren<br />
wird gewöhnlich bei großen und mittelgroßen Staatsunternehmen angewandt.<br />
Kommerzialisiert<br />
Direktprivatisierung begonnen<br />
Liquidierungsverfahren eingeleitet<br />
Liquidierte landwirtschaftliche Staatsgüter<br />
Privatisierungsergebnisse Ende 2002 (%)<br />
23,7%<br />
25,7%<br />
22,0%<br />
28,6%
Business in Polen<br />
Das andere Verfahren ist die Direktprivatisierung (über die Liquidation). Diese gilt<br />
meist für kleine und mittlere staatliche Unternehmen. Auf die Liquidation folgt ein<br />
Direktangebot von Vermögenswerten (ebenso das Unternehmen insgesamt) an Dritte<br />
zum Kauf oder zur Pacht. Das Vermögen einer liquidierten <strong>Gesellschaft</strong> kann auch auf<br />
ein bestehendes Unternehmen übertragen werden.<br />
Die Regierung stützt sich bei der Überführung von Unternehmen in Privathand auch auf<br />
Art. 19 des Gesetzes über Staatsunternehmen vom 25. September 1981. Es handelt sich<br />
dabei gewöhnlich um die Auflösung eines insolventen Unternehmens und den<br />
anschließenden Verkauf seines Vermögens, um die Ansprüche der Gläubiger zu<br />
befriedigen. Ende 2002 waren 1.795 Unternehmen in Liquidation begriffen. Zu diesem<br />
Zeitpunkt war das Verfahren bei 852 Unternehmen abgeschlossen (47 %).<br />
Schließlich wurde ein beachtlicher Erfolg mit der sog. „kleinen Privatisierung“ erreicht.<br />
Hunderttausende kleiner und mittlerer Einzelhandelsgeschäfte und Großhandelsfirmen,<br />
Gaststätten usw., ehemals kommunales Eigentum, wurden rasch veräußert.<br />
Privatisierung über Kapitalgesellschaften<br />
Eine traditionelle Form der Privatisierung über Kapitalgesellschaften wird in bezug auf<br />
Großunternehmen angewandt. In der ersten Etappe wird das Unternehmen in eine<br />
Kapitalgesellschaft umgewandelt, in der alle Beteiligungen bzw. Anteile Eigentum des<br />
Staatsschatzes sind (Kommerzialisierung). Die Unternehmen unterliegen einer<br />
unabhängigen Bewertung, es werden Börsenprospekte erstellt und die Aktien<br />
anschließend gezeichnet und endgültig zugeteilt. Eine beschleunigte Privatisierung<br />
erfahren mittelgroße und kleine Unternehmen, die insgesamt oder in Teilen an einzelne<br />
Interessenten verkauft werden können.<br />
Die Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft oder <strong>Gesellschaft</strong> mit<br />
beschränkter Haftung, deren einziger <strong>Gesellschaft</strong>er bzw. Anteilseigner der Staatsschatz<br />
ist, bildet den ersten Schritt der Privatisierung durch Überführung ins Privatrecht.<br />
Dadurch wird für eine übersichtliche Struktur der Geschäftsleitung gesorgt, die der<br />
Größe der <strong>Gesellschaft</strong> angepasst ist.<br />
Eine solche Umwandlung kann veranlasst werden durch:<br />
• den Schatzminister, der diese Entscheidung selbständig trifft und den<br />
Unternehmensleiter, Belegschaftsrat und das Gründungsorgan darüber informiert<br />
(eine Zustimmung dieser Organe ist nicht mehr erforderlich);<br />
• den Unternehmensleiter und der Belegschaftsrat;<br />
• das Gründungsorgan des Unternehmens.<br />
81
82<br />
IV. Privatisierung<br />
Die neugegründete <strong>Gesellschaft</strong> übernimmt alle Forderungen und Verbindlichkeiten des<br />
umgewandelten Staatsunternehmens und, mit bestimmten Ausnahmen, die Mehrzahl der<br />
Beschäftigten des jeweiligen Unternehmens. Die Eröffnungsbilanz der <strong>Gesellschaft</strong> ist<br />
gleichzeitig die Schlussbilanz des Staatsunternehmens. Das Kapital besteht aus der<br />
Summe des Stammkapitals des Unternehmens und der einbehaltenen Gewinne. Die<br />
<strong>Gesellschaft</strong>ssatzung teilt das <strong>Gesellschaft</strong>skapital in Nominalkapital (Stammkapital)<br />
und Rücklagen. Nachdem die Satzung beschlossen worden ist, beantragt die<br />
<strong>Gesellschaft</strong>sleitung die Eintragung der neugegründeten <strong>Gesellschaft</strong> in das Handelsregister.<br />
Das Staatsunternehmen wird im Register der staatlichen Unternehmen gelöscht.<br />
Dann sind die privaten Investoren am Zug. Vor der öffentlichen Bietung der<br />
Beteiligungen kann das Schatzministerium eine Buchprüfung zwecks Bewertung des<br />
<strong>Gesellschaft</strong>svermögens veranlassen, um überdies festzustellen, ob die <strong>Gesellschaft</strong><br />
zuerst umstrukturiert werden muss, insbesondere, wenn zwischen der Umwandlung in<br />
eine GmbH und der Ausschreibung ein Zeitabstand liegt. Das Ministerium kann<br />
ebenfalls eine Prüfung des Rechtsstatus des <strong>Gesellschaft</strong>svermögens anordnen, um zu<br />
ermitteln, ob widersprüchliche Forderungen vorliegen. Das Schatzministerium kann (mit<br />
Zustimmung des Finanzministers) einen Teil oder die gesamten Schulden der<br />
<strong>Gesellschaft</strong> übernehmen, um ihre Attraktivität für eventuelle Anleger zu steigern.<br />
Die vier Hauptmethoden der Bietung sind: Ausschreibung, Verhandlungen auf der Basis<br />
einer öffentlichen Einladung, der Angebotsweg sowie die Annahme des Angebots eines<br />
Anteileigner, Anteile anderer Teilhaber zu erwerben. Die Arbeitnehmer der <strong>Gesellschaft</strong><br />
sind berechtigt, bis 15 % der Beteiligungen kostenlos zu übernehmen. Diese Anteile<br />
dürfen in einem Zeitraum von 2 bis 3 Jahren nicht an der Börse gehandelt werden.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen können Bauern und Fischer auf der gleichen Basis<br />
wie die Arbeitnehmer Beteiligungen bzw. Anteile an <strong>Gesellschaft</strong>en übernehmen, mit<br />
denen sie einen langfristigen Vertrag abgeschlossen haben. Staatliche Unternehmen<br />
benötigen die Erlaubnis des Finanzministers, um Beteiligungen bzw. Anteile an anderen<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en zu erwerben.<br />
Ende 2002 waren laut Angaben des Hauptamtes für Statistik 1.535 Unternehmen<br />
kommerzialisiert und 1.521 staatliche Unternehmen in Aktiengesellschaften bzw.<br />
GmbHs mit staatlicher Alleinbeteiligung umgewandelt. Auf dem Weg über Kapitalgesellschaften<br />
sind 330 von ihnen vollständig privatisiert (davon 111 mit ausländischer<br />
Kapitalbeteiligung), 512 dagegen der Massenprivatisierung unterzogen worden.<br />
Das Schatzministerium hat eine Liste der individuell zu privatisierenden <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
erstellt und ausländischen Anlegern angeboten. Diese Liste versorgt die potentiellen<br />
Einleger mit grundsätzlichen Informationen über die augenblicklich im Freihandverkauf<br />
und aufgrund öffentlicher Ausschreibung privatisierten <strong>Gesellschaft</strong>en. Ansprechpartner
Business in Polen<br />
für die potentiellen Anleger sind Berater aus der Branche bzw. Unternehmensberater<br />
bzw. die entsprechende Abteilung im Ministerium. Die Liste befindet sich auf der<br />
Internetseite des Ministeriums.<br />
Die wichtigsten Kriterien, nach denen die Anleger ausgewählt werden, sind:<br />
• der Angebotspreis für Anteile bzw. Beteiligungen und die Zahlungsbedingungen,<br />
• die Investitionsverpflichtungen,<br />
• Exportfreundlichkeit der Investition unter dem Gesichtspunkt der Liberalisierung<br />
des Handels zwischen Polen und der EU,<br />
• soziale Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern und Subunternehmern (im Falle<br />
der Lebensmittelindustrie),<br />
• Investitionspläne im Bereich des Umweltschutzes,<br />
• Übereinstimmung mit den Verpflichtungen Polens gegenüber der EU und der<br />
OECD.<br />
Die Preisbildung, der Verkauf und die Verteilung der Beteiligungen bzw. Anteile wird<br />
beaufsichtigt und entsprechend kontrolliert. Die Preisfestlegung für das jeweilige<br />
Unternehmen erfolgt nach streng marktwirtschaftlichen Maßstäben. Eine aktive<br />
Antimonopol-Politik fördert den Wettbewerb und verhindert, dass ein einzelner Investor<br />
eine marktbeherrschende Stellung in einem bestimmten Marktsegment gewinnt.<br />
Privatisierung durch Schuldenübernahme - Equity Swaps<br />
Eine Form der Kapitalprivatisierung. Der Vorschlag eines solchen Eigentumswandels<br />
stammt vom Unternehmensleiter und muss vom Schatzminister gebilligt werden. Nach<br />
diesem Verfahren werden staatliche Unternehmen in GmbH umgewandelt, Die Gläubiger<br />
übernehmen Anteile in Höhe ihrer Forderungen. Die Privatisierung durch<br />
Schuldenübernahme findet gemäß den Vorschriften des Gesetzes über<br />
Kommerzialisierung und Privatisierung statt. Bis Ende 2002 wurden nur 14 Unternehmen<br />
auf diese Weise privatisiert.<br />
Direktprivatisierung<br />
Ein Unternehmen kann durch Liquidation direkt privatisiert werden. Es ist der rascheste<br />
und bevorzugte Weg zur Privatisierung. Es handelt sich dabei um den direkten Verkauf<br />
oder die Verpachtung des Vermögens eines in Liquidation begriffenen Unternehmens.<br />
Bis Ende 2002 wurde die Privatisierung durch Liquidation in 1.998 Unternehmen<br />
begonnen und in 1.911 abgeschlossen. Dieses Verfahren ist für kleinere <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
bestimmt. In den meisten Fällen werden die privatisierten Unternehmen an<br />
Arbeitnehmer oder an die Geschäftsführung des Unternehmens verkauft oder verpachtet.<br />
Die Direktprivatisierung wird sich nicht nur bevorzugt bedient, sie ist auch äußerst<br />
83
84<br />
IV. Privatisierung<br />
effizient. 96 % der staatlichen Unternehmen, die auf diesem Wege privatisiert worden<br />
sind, haben dieses Verfahren bereits abgeschlossen. Die Direktprivatisierung kann<br />
verschiedene Formen annehmen:<br />
Verkauf von Vermögen: Alle Vermögensbestandteile können im Rahmen der gleichen<br />
Verfahren wie beim Angebot von Beteiligungen bzw. Anteilen von einheimischen oder<br />
ausländischen Investoren ohne besondere Genehmigung erworben werden. Wenn ein<br />
Unternehmen als Ganzes verkauft wird und ein berechtigtes Eigentum an Grund und<br />
Boden oder sonstigem Anlagevermögen begründet wurde, kann eine<br />
„Schnellprivatisierung“ durchgeführt werden. In solchen Fällen gilt eine vereinfachte<br />
Preisbildung, bei der sich die Bewertung in bestimmten vorgeschriebenen Grenzen am<br />
Buchwert des Unternehmens und am Jahresgewinn orientiert. Dadurch wird das<br />
Verfahren beschleunigt, und es sinken die Privatisierungskosten. Ein Unternehmen kann<br />
in Raten verkauft werden. In einem solchen Falle beläuft sich die erste Rate auf min.<br />
20 % des vereinbarten Preises. Der restliche Betrag zuzüglich Zinsen ist innerhalb von 5<br />
Jahren abzubezahlen. 22 % der Privatisierungsvorhaben wurden über diesen direkten<br />
Weg abgeschlossen.<br />
Einlage von Vermögen: Vermögen kann in eine bereits bestehende oder eine besonders<br />
für den Zweck der Vermögensübernahme gegen Beteiligungen gegründete <strong>Gesellschaft</strong><br />
eingelegt werden. Da in einem solchen Fall der Staatsschatz zum <strong>Gesellschaft</strong>er wird, ist<br />
ein strategischer Investor leichter zu gewinnen. Die vom Staatsschatz gekauften<br />
Beteiligungen bzw. Anteile können eventuell auf dem öffentlichen Angebotswege<br />
verkauft werden.<br />
Kauf durch Mitarbeiter (Pacht des Unternehmens): Das Unternehmen wird aufgelöst<br />
und die neue <strong>Gesellschaft</strong> pachtet Vermögenswerte kraft eines Vertrags, der im Auftrag<br />
des Staatsschatzes vom Gründungsorgan des aufgelösten Unternehmens ausgehandelt<br />
worden ist. In dem Vertrag kann der Pächterin eine Kaufoption eingeräumt werden.<br />
Wenn nur ein Teil der Vermögenswerte gepachtet wird, können die restlichen an eine<br />
andere <strong>Gesellschaft</strong> verkauft oder in eine andere <strong>Gesellschaft</strong> eingelegt werden. Die<br />
Auflösung mittels Pacht gilt als ein für kleine <strong>Gesellschaft</strong>en geeignetes Verfahren und<br />
hat sich als die beliebteste Methode erwiesen. Im Rahmen der Direktprivatisierung ist<br />
von ihr in fast 65 % der Fälle Gebrauch gemacht worden.
Agentur für Staatliches Agrareigentum<br />
Business in Polen<br />
Die Agentur für Staatliches Agrareigentum ist auf der Grundlage des Gesetzes über die<br />
Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Immobilien des Staatsschatzes vom 19. Oktober<br />
1991 gegründet worden. Die Agentur ist eine treuhänderische Einrichtung, vom<br />
Staatsschatz ermächtigt, Eigentumsrechte an landwirtschaftlichem Staatseigentum<br />
wahrzunehmen und dazu verpflichtet, das Eigentum der liquidierten Staatsgüter sowie<br />
sonstige landwirtschaftlichen Immobilien des Staatsschatzes und des Nationalen<br />
Bodenfonds zu übernehmen. Außerdem ist diese Agentur laut Vorschriften des<br />
Sozialversicherungsgesetzes vom 20. November 1990 verpflichtet, von<br />
rentenberechtigten Landwirten auf deren Antrag hin landwirtschaftliche Immobilien für<br />
den Staatsschatz abzukaufen.<br />
Gegenwärtig fällt der Agentur infolge der Umwandlung des staatlichen Landwirtschaftsektors<br />
die strategische Aufgabe zu, den staatlichen Agrarbesitz zu privatisieren.<br />
Gemäß existierender Vorschriften kann die Agentur landwirtschaftliche Nutzflächen an<br />
Ausländer, die eine entsprechende Genehmigung erhalten haben, veräußern bzw.<br />
verpachten. Bis Ende 2002 wurden von der Agentur für Staatliches Agrareigentum 747<br />
ha Land an Ausländer verkauft sowie 114.200 ha verpachtet. Im gleichen Zeitraum<br />
erwarben polnische Unternehmen mit ausländischen Minderheitsbeteiligungen 38.743<br />
ha und nahmen 60.336 ha in Pacht.<br />
Die Agentur für Staatliches Agrareigentum nimmt ihre Aufgaben als staatliche<br />
Rechtsperson wahr und finanziert sich selbst. Nach Übernahme der Aktiva eines<br />
liquidierten staatlichen Agrarunternehmens werden diese auf der Grundlage<br />
entsprechender Umstrukturierungsprogramme ihrer weiteren Nutzung bzw. Bestimmung<br />
zugeführt. In der Regel handelt es sich dabei um:<br />
• Verkauf,<br />
• Pacht oder Vermietung,<br />
• Sacheinlagen (einschließlich in Unternehmen, die von der Agentur gegründet<br />
wurden),<br />
• Überstellung zu Managementzwecken an staatliche Rechtsträger ohne<br />
Rechtspersönlichkeit,<br />
• Überantwortung zu Verwaltungszwecken,<br />
• Bestandskonversionen.<br />
85
86<br />
IV. Privatisierung<br />
Von der Agentur für Staatliches Agrareigentum übernommener Landbesitz und dessen<br />
Umverteilung 1994-2002 (zum jeweiligen Jahresende, in 1000 ha)<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
I. Die von der Agentur übernommene<br />
Gesamtfläche<br />
davon:<br />
4.232 4.413 4.506 4.592 4.646 4.666 4.694 4.700 4.705<br />
Ehemalige Staatsgüter 3.728 3.741 3.750 3.751 3.752 3.754 3.758 3.759 3.759<br />
Nationaler Bodenfonds 436 538 570 579 594 602 608 608 608<br />
sonstige<br />
II. Grund und Boden aus dem<br />
Agenturbestand<br />
1) umverteilt durch:<br />
68 134 186 262 300 310 328 333 338<br />
Verkauf 124 240 432 581 728 846 967 1.114 1.272<br />
Gebührenfreien Transfer 21 51 85 107 148 182 210 233 244<br />
Einlagen in Unternehmen<br />
2) umverteilt durch:<br />
7 8 9 9 13 14 14 15 15<br />
Verpachtung 1.981 2.744 2.928 2.890 2.810 2.695 2.619 2.508 2.408<br />
Management, Nießbrauch 20 41 65 107 122 123 122 115 112<br />
Verwaltung 374 333 268 248 208 135 39 12 5<br />
3) auf Warteliste 1,705 996 719 650 617 671 682 652 584<br />
Quelle: Agentur für Staatliches Agrareigentum, 2003<br />
Immobilien, die landwirtschaftliches Eigentum des Staatsschatzes sind, können auch<br />
territorialen Selbstverwaltungen, der <strong>Polnische</strong>n Akademie der Wissenschaften, den<br />
Landwirtschaftskammern und dem Landesverband der Landwirtschaftskammern zwecks<br />
Investitionen in die Infrastruktur und ebenso zwecks Erfüllung satzungsmäßiger<br />
Aufgaben der staatlichen Hochschulen und ebenso staatlichen Instituten für Forschung<br />
und Entwicklung kostenlos übergeben werden. Landwirtschaftliche Nutzflächen von<br />
niederer Bodenklasse kann den Staatlichen Forsten übergeben werden bzw. als<br />
Brachbestand existieren.<br />
Abgesehen von Vermögen, das der Agrarproduktion dient, sind Vermögenswerte von<br />
historischer oder nationaler Bedeutung, die als Kulturerbe gelten, Eigentum des<br />
Staatsschatzes. Es sind dies Grund und Boden mit Bauten, Anlagen, Bäumen usw.<br />
Die Agentur wird von einem Präsidenten geleitet. Um ihre Aufgaben effizient erfüllen<br />
zu können, bildete sie 11 regionale Zweigstellen und 6 Büros. Eines davon hat seinen<br />
Sitz in Warschau und ist u.a. für Unternehmen von besonderer volkswirtschaftlicher<br />
Bedeutung (Tierzucht, Pflanzenzucht) zuständig.<br />
Die Agentur verkauft oder verpachtet Vermögen auf dem Ausschreibungsweg<br />
(Versteigerung oder Einreichung schriftlicher Angebote). Die Liste der aus ihrem Besitz<br />
zum Verkauf oder zur Verpachtung angebotenen Vermögensgegenstände und die<br />
Bekanntmachung der Ausschreibung werden an Anschlagtafeln des zuständigen
Business in Polen<br />
Gemeindeamtes, in der zu verkaufenden bzw. zu verpachtenden Immobilie und in der<br />
zuständigen regionalen Zweigstelle der Agentur ausgehängt. Die Information über den<br />
beabsichtigten Verkauf von Sachwerten, deren Wert voraussichtlich den Wert von<br />
10.000 Doppelzentnern Getreide erreicht (der auf der Basis der Agrarsteuergesetzes<br />
bestimmt wird), ist in Zeitungen von mindestens regionaler Verbreitung zu<br />
veröffentlichen. Eine Liste der zu verkaufenden bzw. zu verpachtenden Vermögenswerte<br />
ist 14 Tage vor Einladung zur Einreichung von Angeboten bekannt zu machen.<br />
Die Agentur kann ebenfalls beschränkte Ausschreibungen organisieren, die an eine<br />
bestimmte Gruppe von Bietern gerichtet sind, und Immobilien zu Preisen verkaufen, die<br />
auf gesetzlich vorgeschriebene Weise für die einzelnen Kategorien von Käufern gelten,<br />
die das Vorkaufsrecht in bezug auf die betreffende Immobilie haben.<br />
Massenprivatisierung<br />
Das Programm der Massenprivatisierung (MPP) beschleunigt die Privatisierungsverfahren<br />
maßgeblich und sorgt für eine breite Streuung von Eigentum unter dem<br />
polnischen Volk. Jeder erwachsene polnische Bürger war berechtigt, am Massenprivatisierungsprogramm<br />
teilzunehmen, das am 30. April 1993 in Form des Gesetzes<br />
über die Nationalen Investitionsfonds verabschiedet und Ende 1994 in Kraft gesetzt<br />
wurde. Das MPP umfasste 512 meist mittelgroße <strong>Gesellschaft</strong>en (ca. 10 % der<br />
polnischen Industrie).<br />
Zunächst wurden 15 Nationale Investitionsfonds (NIF) als Träger der Anteile an diesen<br />
Unternehmen gebildet. Jeder NIF wird von einem Aufsichtsrat kontrolliert, der die<br />
Aufgabe hat, die Interessen der Anteilseigner zu vertreten. Anfänglich gehörten alle<br />
polnischen Bürger dazu, die MPP-Anteile besaßen. Der Aufsichtsrat setzt sich aus<br />
entsprechend qualifizierten Personen zusammen, die von einem besonders dazu<br />
berufenen Ausschuss ausgewählt und ernannt worden sind. Laut Gesetz müssen zwei<br />
Drittel des Aufsichtsrates und der Präsident polnische Bürger sein.<br />
Die MPP ist als die geeignetste und zweckmäßigste Methode der Privatisierung und<br />
Umstrukturierung einer großen Anzahl von staatlichen Unternehmen in Polen entwickelt<br />
worden, um auf diese Weise die Umwandlung der polnischen Industrie zu<br />
beschleunigen. Ein aktives Management der Fondsvermögen, das polnische sowie<br />
prominente ausländische Geschäfts- und Investitionsbanken und darüber hinaus<br />
Beratergesellschaften vereint, dürfte langfristig eine erhebliche Wertsteigerung der<br />
meisten NIF herbeiführen.<br />
Beteiligungen an den NIF wurden anfangs als Inhaber-Anteilscheine ausgestellt. Der<br />
Preis dieser MPP-Anteilscheine, die alle erwachsenen polnischen Bürger beziehen<br />
konnten, belief sich auf 20 PLN (8 USD) pro Stück. Die Eigentümer konnten sie frei<br />
87
88<br />
IV. Privatisierung<br />
verkaufen. Ab Juni 1996 wurden die Anteilscheine an der Warschauer Börse notiert. Die<br />
Ausgabe von Anteilscheinen begann im November 1996; zu Ende der Ausgabezeit<br />
hatten 25,8 Millionen von 28,3 Berechtigten Anteilscheine bezogen.<br />
Anfang April 1997 billigte die Wertpapierkommission den Börsenhandel aller 15<br />
Nationalen Investitionsfonds. Die Umwandlung der MPP-Anteilsscheine in NIF-Aktien<br />
(1 Anteilschein in 1 Aktie eines jeden der 15 NIF) begann im Mai 1997 und endete am<br />
31. Dezember 1998. Seit Juni 1997 werden NIF-Aktien an der Warschauer Börse<br />
gehandelt.<br />
Laut ministeriellen Angaben hat der Staatsschatz Ende 2002 wurden 39 der 512 NFI-<br />
Unternehmen an der Börse gehandelt, 28 an der Warschauer Börse und 11 am OTC-<br />
Markt. Weitere 10 Unternehmen gingen in Liquidation, in 83 wurden Insolvenzverfahren<br />
eingeleitet.<br />
Ein institutioneller strategischer und privater ausländischer Investor kann sich in<br />
verschiedener Weise an der Massenprivatisierung beteiligen:<br />
• Anleger können NIF-Aktien kaufen und mit ihnen handeln;<br />
• Kapitalanleger und strategische Investoren können sich aktiv an der<br />
Umstrukturierung von im Programm befindlichen Einzelgesellschaften durch den<br />
Kauf ihrer Aktien beteiligen, wenn sie von den NIF angeboten werden, durch den<br />
Kauf ganzer Unternehmen oder die Bildung von joint ventures;<br />
• Institutionelle Anleger können nach Wunsch Aktien in einzelnen vom Programm<br />
betroffenen <strong>Gesellschaft</strong>en kaufen.<br />
Reprivatisierung<br />
Die Nationalisierung wurde in Polen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund einer<br />
Reihe von Nationalisierungserlassen durchgeführt, die den Staatsschatz ermächtigten,<br />
Privatbesitz an Immobilien zu übernehmen. Seit Beginn des politischen und<br />
wirtschaftlichen Wandlungsprozesses in Polen stand fest, dass es die Pflicht des Staates<br />
sei, die Eigentümer, deren Interessen verletzt worden waren, zu entschädigen. Dies wird<br />
durch Verfassungsrechte wie Rechtsstaatlichkeit, soziale Gerechtigkeit und die<br />
Unantastbarkeit privaten Eigentums garantiert. Das Problem der Reprivatisierung<br />
jedoch, d.h. der Rückgabe des nationalisierten Vermögens an dessen ursprüngliche<br />
Eigentümer, ist bis jetzt noch nicht endgültig gelöst worden, denn es sind noch keine<br />
Reprivatisierungsvorschriften rechtskräftig erlassen worden (Stand Juni 2003).<br />
Das Parlament war mehrere Jahre mit der Reprivatisierungsproblematik beschäftigt. Es<br />
herrschte generelles Einvernehmen, dass nicht alle nationalisierten Vermögenswerte in<br />
natura oder in Form einer Entschädigung den Eigentümern zurückgegeben werden<br />
können. An dieser Stelle aber hörte die Übereinstimmung auf.
Business in Polen<br />
Jedoch können nach wie vor rechtswidrige bzw. durch Rechtsbeugung zustande<br />
gekommene Enteignungsentscheidungen verfassungsrechtlich angefochten werden.<br />
Dieser Prozess setzte mit den politischen und wirtschaftlichen Reformen zu Beginn der<br />
90er Jahre ein. Auf der Grundlage verwaltungsrechtlicher Bestimmungen wurden<br />
mehreren Tausend ehemaligen Eigentümern ihr Besitz zurückgegeben bzw.<br />
Entschädigungen gezahlt. In mehreren Tausend anderer Fällen steht ein Gerichtsurteil<br />
noch aus. Trotz des Fehlens diesbezüglicher allgemeiner rechtlicher Grundlagen ist<br />
somit der Prozess von Eigentumsrückführung bzw. Entschädigungsleistungen im Gange.<br />
Die Implementierung rechtsverbindlicher Reprivatisierungsgrundsätze ist nicht nur eine<br />
moralische Verpflichtung, sondern ist auch von immenser praktischer Bedeutung, da in<br />
einigen Fällen die ungeklärte Rechtslage den Privatisierungsprozess behindert hat. Die<br />
Regierung hat 5 % der Aktien der privatisierten Unternehmen als "Reserve" zur<br />
Befriedigung von Rückführungsansprüchen nach Inkrafttreten einer entsprechender<br />
gesetzlicher Regelungen vorgesehen.<br />
Kapitalmärkte<br />
Die erste Warschauer Börse wurde am 12. Mai 1817 eröffnet. Im 19. Jh. wurden die<br />
meisten Pfandbriefe und anderen Schuldverschreibungen an der Warschauer Börse<br />
gehandelt. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es 7 Börsen in Polen, mehr als 90 der<br />
Börsengeschäfte wurden in Warschau getätigt.<br />
Im Jahre 1989 begann die neue nichtkommunistische Regierung Strukturen des<br />
Kapitalmarkts wiederaufzubauen. Die neue Rechtsgrundlage, das Gesetz über den<br />
Wertpapierhandel und Treuhandfonds, wurde im März 1991 verabschiedet. Im April<br />
1991 wurde die Warschauer Börse gegründet. Zur selben Zeit wurde die<br />
Wertpapierkommission gebildet und ihr Präsident vom Ministerpräsidenten ernannt.<br />
Sowohl die Struktur als auch die gesetzlichen Regelungen des polnischen<br />
Kapitalmarktes wurden den modernsten und effizientesten Systemen, die in anderen<br />
Ländern der Welt Anwendung finden und der polnischen Situation angemessen waren,<br />
nachempfunden. Nach einer gründlichen Prüfung verschiedener Märkte wurde ein<br />
System gewählt und eingeführt, das auf französischen Erfahrungen basiert.<br />
Die Warschauer Börse, die einzige Wertpapierbörse in Polen, ist eine selbständige<br />
Organisation. Gemäß dem Börsengesetz muss die <strong>Polnische</strong> Wertpapierkommission die<br />
Börsenordnung der Warschauer Börse einhalten.<br />
Die Warschauer Börse ist eine gemeinnützige Börsengesellschaft. Ihr Stammkapital<br />
beläuft sich auf 42 Millionen PLN und teilt sich in 60.000 registrierte Anteile. Aktien<br />
der Warschauer Börse können von Banken, Brokerfirmen, dem Staatsschatz,<br />
89
90<br />
IV. Privatisierung<br />
Treuhandfonds, Versicherungsgesellschaften und Emittenten von Wertpapieren<br />
erworben werden, die zum Börsenverkehr zugelassen und an der Warschauer Börse<br />
registriert sind.<br />
Struktur der Warschauer Börse:<br />
Hauptversammlung<br />
Die Hauptversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium der Warschauer<br />
Börse. Sie nimmt Änderungen der Börsenordnung vor, setzt die Bestimmungen<br />
durch und wählt die Mitglieder des Aufsichtsrates. Sie setzt sich aus allen<br />
Anteilseignern zusammen.<br />
Aufsichtsrat<br />
Der Aufsichtsrat kontrolliert die Börsengeschäfte, lässt Wertpapiere zum<br />
Börsenverkehr zu, bewilligt die Börsenmitgliedschaft und beruft Mitglieder ab. Der<br />
Aufsichtsrat setzt sich aus 12 Mitgliedern zusammen, die von der<br />
Hauptversammlung bestimmt worden sind und die Anteilseigner vertreten.<br />
Vorstand<br />
Der Vorstand koordiniert das Tagesgeschäft an der Börse und führt Wertpapiere in<br />
den Börsenhandel ein. Der Vorstand setzt sich aus 5 Mitgliedern zusammen. Der<br />
Präsident, der von der Hauptversammlung für eine dreijährige Amtszeit gewählt<br />
wird, leitet die Arbeiten des Vorstands.<br />
Das hohe Niveau der Regelungen und Geschäfte an der Warschauer Börse ist von der<br />
internationalen Gemeinschaft anerkennend gewürdigt worden. Im Oktober 1994 wurde<br />
die Warschauer Börse als Vollmitglied in die Internationale Vereinigung der<br />
Wertpapierbörsen (FIBV) aufgenommen.<br />
Das neue Wertpapiergesetz vom 21. August 1997, das seit dem 4. Januar 1998 in Kraft<br />
ist, erleichtert die Weiterentwicklung des polnischen Kapitalmarktes. Zu den Gesetzesänderungen<br />
gehören: eine weitere Anpassung des Gesetzes an die Erfordernisse der<br />
OECD-Vorschriften und das Recht der Europäischen Union, die Einführung des<br />
Verfahrens für die Wertpapierleihe, eine Präzisierung des Instituts der Zeichnung.<br />
Am 21. Februar 1998 wurde das Gesetz über Investmentfonds verabschiedet, um neue<br />
Investitionsinstrumente zu entwickeln. Die Rentenreform (s. Kpt. II, Rentenreform)<br />
führte Rentenfonds ein und verstärkte die institutionelle Investitionsbasis. Obwohl es auf<br />
dem Markt schon einige offene Fonds gibt, braucht der polnische Wertpapiermarkt mehr<br />
institutionelles Investment.
Business in Polen<br />
Als ein großer Erfolg der Warschauer Börse ist zu werten, dass sie Millionen von Polen<br />
sowie eine große Anzahl privater Investoren anzieht. Dies ist aufgrund einer langen<br />
Börsenhausse und des schnellen Wirtschaftswachstums, der politischen Stabilität und<br />
eines effizienten, transparenten Marktes sowie klarer und verständlicher Spielregeln<br />
möglich geworden.<br />
Gegenwärtig gelten für die Börsentätigkeit nachfolgend genannte rechtliche Rahmen:<br />
• Gesetz über die Wertpapierkommission vom 21. August 1997,<br />
• Gesetz über Handelsgesellschaften vom 15. September 2000,<br />
• Satzung der Warschauer Börse,<br />
• Regelwerk der Warschauer Börse,<br />
• Regelwerk des Börsengerichts.<br />
Es existieren zwar über 1 Million Investmentkonten, jedoch aufgrund der<br />
Vormachtstellung des bear-market verzeichnet der Jahresumsatz der polnischen Börse in<br />
den letzten zwei Jahren eine rückläufige Tendenz. Im Jahre 2002 erreichte er ein Niveau<br />
von 150 Mrd. PLN, d.h. 150 Millionen USD pro Session (200 Mio. USD 2001) erreicht<br />
hat. Im Jahre 2002 dominierten Aktien den Geldmarkt an der Warschauer Börse und<br />
sorgten für fast 92,2 % des Börsenhandels insgesamt. Der übrige Teil - 7,7 % - stammte<br />
aus Schuldverschreibungen, der Rest (Termingeschäfte, Optionsscheine, Investmentzertifikate<br />
und Anteilscheine) war kaum signifikant. Der bear-market resultierte in<br />
einem spürbaren Rückgang des Geldmarkthandels (-21 %), ebenso des futures-market-<br />
Handels (-22 %) mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 77,4 Mrd. PLN (höher als das<br />
Geldmarktumsatzniveau). Die nachstehende Tabelle die wichtigsten statistischen Daten<br />
zum Umsatz im vergangenen Jahr.<br />
Struktur Geldmarkthandel 2002 (in Mio. PLN)<br />
Finanzinstrumente<br />
Parketthandel<br />
Wert Anteile in %<br />
Blockhandel Sonstige* Insgesamt<br />
Aktien 47.729 92,17 15.933 3.826 67.488<br />
Optionsscheine 7 0,01 - - 7<br />
Zeichnungsrechte 24 0,05 2 - 26<br />
Schuldverschreibungen 3.986 7,70 145 - 4.131<br />
Investmentzertifikate 27 0,05 - - 27<br />
Termingeschäfte 8 0,02 - - 8<br />
Geldmarkt insgesamt 51.781 100,00 16.080 3.826 71.686<br />
* einschließlich öffentliche Angebote und substantielle Anteilsakquisition Quelle: Warschauer Börse, 2003<br />
91
92<br />
IV. Privatisierung<br />
Zukunftsmärkte – Handelsstruktur 2002 (in Mio. PLN)<br />
Finanzinstrumente<br />
Wert<br />
Umsatz<br />
Anteil in %<br />
Umfang<br />
(Verträge) Anteil in %<br />
Index futures 75.521 97,58 3.077.836 89,97<br />
Stock futures 1.332 1,72 92.097 2,69<br />
Currency futures 482 0,62 5.975 0,17<br />
Index participation units 62 0,08 245.019 7,16<br />
Zukunftsmärkte insgesamt 77.396 100,00 3.420.909 100,00<br />
Quelle: Warschauer Börse, 2003<br />
Die eindrucksvolle Dynamik der Warschauer Börse spiegelt wohl die steigende Zahl der<br />
notierten <strong>Gesellschaft</strong>en als auch die rapide wachsenden Kapitalisierung am besten<br />
wider, die im Laufe der letzten vier Jahre um 50 % anstieg und Ende 2002 über 110<br />
Milliarden PLN (ca. 25 Mrd. USD) betrug. Jedoch blieb seit 1999 demgegenüber<br />
sowohl die Anzahl börsennotierter Unternehmen als auch die Kapitalisierung mehr oder<br />
minder konstant. Ende 2002 waren 216 Unternehmen an der Warschauer Börse notiert<br />
(132 im Primär-, 57 im Sekundär- sowie 27 im freien Marktsegment).<br />
Die Indizes der Aktien und Schuldverschreibungen werden entsprechend in Anh. 15 und<br />
16 vorgestellt.<br />
Die <strong>Polnische</strong> Wertpapierkommission ist als einzige Behörde ermächtigt, Wertpapiere in<br />
den Verkehr zu bringen. Ein Unternehmen, das die Börsenzulassung von Anteilen oder<br />
Schuldverschreibungen anstrebt, ist verpflichtet, einen Börsenprospekt zu erstellen. Die<br />
<strong>Polnische</strong> Wertpapierkommission bestätigt, dass der Prospekt die rechtlichen<br />
Voraussetzungen erfüllt und erteilt die Börsenzulassung. Die Ausstellung von GDR und<br />
ADR muss ebenfalls von der Wertpapierkommission gebilligt werden.<br />
Die <strong>Polnische</strong> Wertpapierkommission übt die verwaltungsmäßige Aufsicht über die<br />
Tätigkeit der Brokerfirmen aus und erteilt Genehmigungen für jeden einzelnen<br />
Spezialbereich der Brokertätigkeit. Zur Zeit (30. April 2003) sind 35 Brokerfirmen in<br />
Polen tätig, 5 davon sind Bankeneigentum und 30 unabhängig. Alle im<br />
Wertpapiergeschäft tätigen Broker verfügen über eine Lizenz der <strong>Polnische</strong>n<br />
Wertpapierkommission.<br />
Auf dem polnischen Markt sind 19 Investmentfonds tätig, die 124 Fonds verwalten<br />
(Stand 30. Januar 2003). Die Großen sind bereits auf dem Markt tätig, eine Anzahl<br />
weiterer plant, Aktivitäten in Polen zu starten. Es existieren 53 Einrichtungen<br />
(einschließlich 21 Brokerfirmen), die zur Veräußerung von Fondsanteilen autorisiert<br />
sind.
Business in Polen<br />
Nachstehend ist die sektorale Struktur der an der Warschauer Börse im Mai 2003<br />
notierten Unternehmen dargestellt.<br />
Die Börsenkapitalisierung zu<br />
Jahresende (in Mrd. PLN)<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
Warschauer Börse - Zahl der börsennotierten Unternehmen<br />
und die Börsenkapitalisierung zu Jahresende<br />
11,271<br />
65<br />
24,000<br />
83<br />
143<br />
43,766<br />
198<br />
72,422<br />
221<br />
123,411<br />
225<br />
130,085<br />
230<br />
103,370<br />
216<br />
110,565<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
250<br />
225<br />
200<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
Anzahl der börsennotierten<br />
Unternehmen<br />
Der Markt steht vor der Herausforderung, die Warschauer Börse in einen<br />
vollentwickelten Kapitalmarkt zu verwandeln, der eine wichtige wirtschaftliche Rolle<br />
spielt. Anfang 1993 war die Warschauer Börse praktisch unbekannt. Anfang 1994<br />
berichtete Reuters bereits über sie und die Financial Times verfolgte ihre Entwicklung.<br />
Im Juni 1995 erließ die Regierung eine Vorschrift über den over-the-counter-market. Im<br />
Mai 2003 handelten hierin 30 Unternehmen.<br />
Anfang Juli 1996 begann die Warschauer Börse eine fortlaufende Kursnotierung der<br />
fünf meistgehandelten Aktienbestände (Bank Inicjatyw Gospodarczych - BIG, Bank<br />
Przemyslowo-Handlowy, Reifenfabrik Debica, Elektrim und Rolimpex). Ende 2002<br />
waren es bereits 152 <strong>Gesellschaft</strong>en.<br />
Es bestehen keinerlei Einschränkungen für ausländische Investoren. Sie sind ebenso wie<br />
einheimische Investoren zur Rechnungslegung verpflichtet. Die Steuervorschriften<br />
betreffend ausländischer Investoren sind durch Regierungsabkommen über die<br />
Vermeidung der Doppelbesteuerung oder Vereinbarungen über die Gegenseitigkeit<br />
geregelt. Solche Abkommen hat Polen mit den meisten OECD-Staaten (s. Anhang 6). In<br />
Polen herrscht der Grundsatz des freien Börsenzugangs für ausländische Anleger.<br />
Gewinne können genehmigungsfrei transferiert werden.<br />
93
94<br />
Sektor<br />
IV. Privatisierung<br />
Warschauer Börse – Marktsektoren in Zahlen (Stand vom 19.06.2002)<br />
Untenehmenzahl<br />
Marktanteil<br />
(%)<br />
Marktwert<br />
Mio. PLN<br />
Buchwert<br />
Mio. PLN<br />
P/BV P/E P/E * Dividende<br />
(%)<br />
<strong>IN</strong>DUSTRIE 120 27,2 27.507 24.616 1,12 88,1 16,6 2,2<br />
Lebensmittelindustrie 18 5,4 5.459 4.827 1,13 94,1 40,2 4,2<br />
Leichtindustrie 12 0,1 110 272 0,40 x 5,5 1,4<br />
Holz und Papier 7 3,2 3.235 1.333 2,43 15,8 14,4 7,4<br />
Chemie 14 11,1 11.266 9.937 1,13 16,6 16,5 0,7<br />
Baumaterialien 8 1 1.036 551 1,88 x 52,6 0,7<br />
Bauwesen 30 1,8 1.866 1.788 1,04 x 28,4 0,6<br />
Elektromaschinen 17 0,6 601 832 0,72 x 10,8 0,7<br />
Metall 13 3,5 3.500 4.962 0,71 31,4 8,4 0,5<br />
Sonstige 1 0,4 436 112 3,89 18,1 18,1 -<br />
F<strong>IN</strong>ANZEN 21 44,5 45.073 31.893 1,14 44,6 21,6 2,9<br />
Bankwesen 15 42,1 42.598 30.346 1,40 47,8 22 3<br />
Versicherungen 2 1,2 1.249 842 1,48 19,7 19,7 1,4<br />
Sonstige 4 1,2 1.226 704 1,74 22 14,9 -<br />
DIENSTLEISTUNGEN 52 28,3 28.644 24.368 1,18 x 19,5 0,1<br />
Groß- und Einzelhandel 16 1,8 1.783 1.100 1,62 16,4 14 0,1<br />
Informatik 16 3,5 3.586 1.444 2,48 x 20,1 -<br />
Telekommunikation 4 19,1 19.293 18.293 1,05 x 18,8 -<br />
Medien 6 2,6 2.588 1.195 2,17 52,3 33,4 -<br />
Sonstige 10 1,4 1.394 2.337 0,60 x 25,8 1,9<br />
<strong>IN</strong>SGESAMT 193 100,0 101.225 80.877 1,25 x 19,4 1,9<br />
Quelle: Warschauer Börse, 2003<br />
* Kennziffern von <strong>Gesellschaft</strong>en, die Gewinne erwirtschaften<br />
Im Jahre 2002 betrug der Anteil ausländischer Anleger an den polnischen<br />
Unternehmensaktien, die an der Warschauer Börse gehandelt wurden, 35 %. <strong>Polnische</strong><br />
Individualanleger beteiligten sich zu 29 %, polnische institutionelle Anleger zu 36 % an<br />
diesem Aktiengeschäft. <strong>Polnische</strong> Individualanleger dominierten die Termingeschäfte<br />
(79 %), hier betrug der Anteil an institutionellen Anlagern 19 %, der von ausländischen<br />
Anlegern 2 %.
Rechtslage<br />
Business in Polen<br />
V. AUSLANDS<strong>IN</strong>VESTITIONEN<br />
Seit dem 1. Januar 2001 regeln das Gesetz über die Gewerbstätigkeit vom 19. November<br />
1999 und das Handelsgesetzbuch vom 15. September 2000 Geschäftstätigkeiten, die von<br />
Personen mit Wohnsitz im Ausland auf dem Territorium Polens ausgeübt werden.<br />
Ausgehend davon können ausländische Unternehmen sowie ausländische natürliche<br />
Personen in Polen gemäß den auch für die inländischen Unternehmer verbindlichen<br />
allgemeinen Grundsätzen geschäftlich tätig werden. Für die Gründung einer <strong>Gesellschaft</strong><br />
mit ausländischer Beteiligung ist keine behördliche Genehmigung erforderlich.<br />
Gleichzeitig wurde mit dem 1. Januar 2001 das vorher bestehende Handelsregister durch<br />
das Nationale Unternehmensregister ersetzt. Gemäß des Gesetzes über das Nationale<br />
Unternehmensregister vom 20. August 1997 sind <strong>Gesellschaft</strong>en des Handelsrechts,<br />
staatliche Unternehmen, Genossenschaften und andere Rechtspersonen verpflichtet, sich<br />
registrieren zu lassen. Dies gilt auch für natürliche Personen, die in Polen eine<br />
gewerbliche Tätigkeit aufzunehmen beabsichtigen.<br />
Eine <strong>Gesellschaft</strong>, die in Polen registriert ist, erlangt mit der Eintragung in das<br />
<strong>Gesellschaft</strong>sregister des Nationalen Unternehmensregisters am jeweils für den Sitz des<br />
in Gründung befindlichen Unternehmens zuständigen Wirtschaftsgerichts, den Status<br />
einer Rechtsperson.<br />
Ausländische Rechtspersonen können in folgenden Rechtsformen eine Geschäftstätigkeit<br />
ausüben:<br />
• Kommanditgesellschaft (Spółka komandytowa);<br />
• <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung (Spółka z ograniczoną odpowiedzialnością);<br />
• Aktiengesellschaft (Spółka Akcyjna).<br />
Außerdem können ausländische Rechtspersonen und natürliche Personen Filialen,<br />
Vertretungen und Personengesellschaften gründen sowie als Einzelkaufmann tätig<br />
werden, allerdings unter dem Vorbehalt, dass sie eine Bescheinigung des für ihren<br />
Wohnsitz im Ausland zuständigen polnischen diplomatischen Vertretung vorlegen, in<br />
der bestätigt wird, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen ihres Heimatstaates es<br />
polnischen Bürgern und <strong>Gesellschaft</strong>en erlaubt, in ähnlicher Weise tätig zu werden. In<br />
der Praxis kann es aufgrund von rechtlichen Unterschiede zwischen Polen und in<br />
anderen Ländern gewisse Probleme bereiten, eine solche Bescheinigung zu erhalten.<br />
In Polen registrierte Unternehmen, die in ausländischem Besitz sind, werden genauso<br />
wie Unternehmen, deren Eigentümer polnische Staatsbürger sind, behandelt.<br />
95
96<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
Ausländische Investoren könne Anteile an <strong>Gesellschaft</strong>en, die bereits in Polen bestehen,<br />
erhalten bzw. erwerben. Dies kann auf dem Wege öffentlicher Ausschreibungen, an der<br />
Börse und, wenn die <strong>Gesellschaft</strong> nicht an der Börse notiert ist, durch individuelle<br />
Verhandlungen mit den Eigentümern erfolgen.<br />
Das Gesetz über die wirtschaftliche Tätigkeit benennt mehrere Geschäftsfelder, wie z.B.<br />
den Abbau von natürlichen Rohstoffen, Luftverkehr, Waffen- und Sprengstoffhandel, in<br />
denen eine Geschäftstätigkeit nur nach vorheriger Gewährung einer entsprechenden<br />
Lizenz erlaubt ist. Derartige Lizenzen werden für mindestens zwei, jedoch nicht länger<br />
als fünfzig Jahre ausgestellt. Darüber hinaus ist in einigen weiteren Bereichen eine<br />
Genehmigung gemäß gesonderter Gesetzesvorschriften erforderlich.<br />
Das neue Gesetz hat die Problematik des Genehmigungsverfahrens geändert. Für viele<br />
früher genehmigungspflichtige Fälle, hat das Gesetz Änderungen eingeführt, denen<br />
zufolge diese Pflicht in ein Genehmigungserfordernis umgewandelt wurde. Nach Maßgabe<br />
des neuen Gesetzes hängt eine positive Entscheidung über die Erteilung einer Erlaubnis<br />
lediglich von der Übereinstimmung mit entsprechenden Satzungsbestimmungen ab. Auf<br />
diese Weise wurde die Willkürlichkeit bei Entscheidungen über die Vergabe von<br />
gewerblichen Genehmigungen abgeschafft. Dies betrifft u.a. Geschäftstätigkeiten wie die<br />
Produktion von Tabakwaren, Leistungen von Detekteien, Kurierdienstleistungen,<br />
Zollagenturen und Fremdenverkehrs-dienstleistungen. Das neue Gesetz verzichtet<br />
vollständig auf die Regulierung von manchen Geschäfts-bereiche wie z.B. verarbeitende<br />
Industrie, Handel mit Nichteisenmetallen und Markt-dienstleistungen.<br />
Es gibt keinen Mindestwert für Anteile am Stammkapital durch ausländischer Partner<br />
(es gelten die Vorschriften über Mindestbeträge für Kapitalanteile an <strong>Gesellschaft</strong>en)<br />
und keine Vorschrift hinsichtlich eines prozentualen Mindest- bzw. Höchstanteils für<br />
ausländische Beteiligungen am Stammkapital von Unternehmen. Es können auch<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en gegründet werden, deren Anteile ausschließlich von Ausländern geeignet<br />
werden. Nichtsdestoweniger kann in Ausnahmefällen eine <strong>Gesellschaft</strong> von einem<br />
spezifischen Tätigkeitsgebiet ausgeschlossen werden, insofern der Anteil ausländischer<br />
Parteien am Gesamtkapital eine bestimmte Höhe übersteigt (z.B. Rundfunk).<br />
Laut polnischem Handelsgesetzbuch (Gesetz über Handelsgesellschaften) beträgt das<br />
Mindestkapital bei der Gründung von <strong>Gesellschaft</strong>en:<br />
• bei <strong>Gesellschaft</strong>en mit beschränkter Haftung 50.000 PLN (etwa 12.500 USD) und<br />
muss am Tage der Eintragung voll eingezahlt sein; Der Mindestwert eines Anteils<br />
beträgt 500 PLN, die Mindestzahl der Gründer beträgt eine Person;<br />
• bei Aktiengesellschaften beträgt das Mindestkapital 500.000 PLN (etwa 125.000<br />
USD). Mindestens 25 % des Stammkapitals muss am Tage der Eintragung<br />
eingezahlt sein. Der Mindestnominalwert einer Aktie beträgt 1 PLN und die<br />
Mindestzahl der Gründer ist eine Person.
Business in Polen<br />
Schon bestehende <strong>Gesellschaft</strong>en, deren Stammkapital niedriger als der Mindestbetrag<br />
ist, der ab dem 31. Dezember 2000 gilt, sind verpflichtet, ihr Stammkapital innerhalb<br />
einer Frist von fünf Jahren an die neue Mindesthöhe anzupassen.<br />
Weitere Informationen über die Gründung von <strong>Gesellschaft</strong>en finden Sie in Kapitel X.<br />
Beteiligungen von ausländischen Investoren am Stammkapital können in Form von<br />
Sacheinlagen, in Bargeld (in PLN aus dokumentierten Quellen) oder in ausländischer<br />
Währung, die von ausländischen Investoren über ausländische Banken transferiert<br />
werden, eingebracht werden. Sacheinlagen in Aktiengesellschaften werden durch<br />
bestellte Sachverständige geprüft.<br />
Anlagevermögen als <strong>Gesellschaft</strong>ereinlage ist gemäß Verordnung des Ministerrates vom<br />
28. Dezember 2001 (Verordnung über andere Zollbefreiungen als in Art. 190 1 - 190 41<br />
Zollgesetz festgelegt) von der Zollpflicht befreit, insofern die Eigentumsrechte an diesen<br />
Gütern innerhalb von 3 Jahren nach ihrer zollmäßigen Abfertigung nicht überschrieben<br />
werden.<br />
Darüber hinaus werden durch die Änderungen des Zollrechts vom 9. Januar 1997,<br />
eingeführt mit dem Gesetz über die Mehrwertsteuer und Verbrauchssteuer vom 22<br />
Dezember 2000, das ab den 1. Januar 2002 in Kraft getreten ist, einige Zollbefreiungen<br />
für Anlagevermögen von Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit vom Ausland nach<br />
Polen verlegen, gewährt.<br />
Generell unterliegt das Anlagevermögen von Unternehmen, die Ihre Geschäftstätigkeit<br />
im Ausland beenden und beabsichtigen, in ähnlicher Weise in Polen unternehmerisch<br />
tätig zuwerden, einer Zollbefreiung, wenn die nachfolgend genannten Bedingungen<br />
erfüllt werden:<br />
• das Anlagevermögen wurde vom Unternehmen am ausländischen Betriebsstandort<br />
in einem Zeitraum von mindestens 12 Monaten vor der Beendigung der<br />
Geschäftstätigkeit genutzt,<br />
• das Anlagevermögen wird im Rahmen der Geschäftstätigkeit des Unternehmens in<br />
Polen in ähnlicher Weise wie am ausländischen Standort genutzt,<br />
• Art und Menge des Anlagevermögens entspricht dem Umfang und der Skala der<br />
vom Unternehmen betriebenen Geschäftsfelder.<br />
Im Einzelnen sind die Bestimmungen zu den vorbenannten Sachverhalten in Art. 190 11<br />
des gegenwärtig geltenden Zollgesetzes vom 9. Januar 1997 enthalten. Gleichermaßen<br />
nimmt die Verordnung des Ministerrates vom 28. Dezember 2001 Bezug auf diese<br />
Befreiungen Bezug.<br />
97
98<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
Ausländische <strong>Gesellschaft</strong>er haben das Recht, nach Annahme der Jahresbilanz durch die<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er (und nach Prüfung durch den Wirtschaftprüfer, sofern die <strong>Gesellschaft</strong><br />
gemäß ihrer Satzung dazu verpflichtet ist) den gesamten Gewinn, nach Abzug der<br />
Ertragsteuer, ins Ausland zu transferieren. Ausländischen Investoren ist es gleichfalls<br />
erlaubt, den Transfer von Erträgen aus dem Verkauf von Aktien und Anteilen sowie<br />
anderer Vermögensbestandteile oder erhaltene Kompensationen ins Ausland<br />
vorzunehmen.<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en steht es frei, Personen Ihrer Wahl, darunter aus Ausländer (für die<br />
allerdings eine Arbeitserlaubnis einzuholen ist) zu beschäftigen. Die Bestimmung der<br />
Höhe ihrer Löhne und Gehälter liegt im Ermessen der <strong>Gesellschaft</strong>en (wobei die<br />
Gesetze über Mindestlöhne zu beachten sind). Ausländische Mitarbeiter sind berechtigt,<br />
in Polen erhaltene Vergütungen (in PLN) in andere Währungen umzutauschen und die<br />
Devisen ins Ausland zu überweisen. Umgekehrt kann der Arbeitgeber das Gehalt<br />
abzüglich Steuern direkt auf das Konto des Beschäftigten bei einer ausländischen Bank<br />
überweisen. Die Banken können jedoch einen Nachweis über die Entrichtung von<br />
Steuern verlangen.<br />
Die Interessen und Rechte ausländischer Investoren sowie ihr Eigentum werden durch<br />
das polnische Recht geschützt. Polen hat mit einer Reihe von Staaten bilaterale<br />
Vereinbarungen über den Schutz und die Förderung ausländischer Investitionen<br />
unterzeichnet (siehe Anhang 8). Ausländischen Investoren wird eine Entschädigung im<br />
Falle einer Verstaatlichung oder Enteignung ihres Eigentums garantiert. Polen ist auch<br />
Mitglied der MIGA und der OECD.<br />
Radikale Änderungen traten infolge der Verabschiedung des Gesetzes über die<br />
wirtschaftliche Tätigkeit vom 19. November 1999 ein, welches am 1 Januar 2001 in<br />
Kraft trat. Kraft dieses Gesetzes werden auf Grundlage des Prinzips der Gegenseitigkeit<br />
polnische und ausländische Bürger bezüglich ihrer Geschäftstätigkeit gleichbehandelt.<br />
Aber selbst dort, wo keine Gegenseitigkeit besteht, haben ausländische Unternehmen<br />
größere Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Rechtsform ihrer wirtschaftlichen<br />
Aktivitäten in Polen erhalten, da ihnen jetzt für ihre Geschäftstätigkeit gleichfalls die<br />
Rechtsform einer Kommanditgesellschaft offen steht.
Staatliche Beihilfen für Neuinvestitionen<br />
Business in Polen<br />
Im Hinblick auf die Förderung wirtschaftlichen Wachstums und die Schaffung von<br />
Erleichterungen für die Realisierung von Neuinvestitionen hat das polnische Parlament<br />
am 20. März 2002 ein neues Gesetz über Finanzhilfen für Investitionen verabschiedet.<br />
Laut diesem Gesetz können Unternehmern finanzielle Beihilfen für Neuinvestitionen<br />
(definiert durch das Gesetz über Öffentliche Hilfen, s. Ende dieses Abschnitts) in<br />
nachfolgend genannten Fällen gewährt werden:<br />
• Die Neuinvestition besitzt einen Umfang von mindestens 10 Mio. EUR.<br />
• Die Aufwendungen für eine Neuinvestition betragen mindestens 500.000 EUR und<br />
sie ist auf die Entwicklung bzw. Modernisierung eines bereits existierenden<br />
Unternehmens sowie der Sicherung von mindestens 100 Arbeitsplätzen (50<br />
Arbeitsplätzen, falls die Investition in einer unterentwickelten Region realisiert<br />
wird) für mindestens 5 Jahre ausgerichtet ist.<br />
• Eine Neuinvestition führt zur Schaffung von mindestens 20 neuen Arbeitsplätzen<br />
für mindestens 5 Jahren.<br />
• Eine Neuinvestition ist mit der Einführung neuer Technologien gekoppelt.<br />
• Eine Neuinvestition zeichnet sich durch besondere Umweltfreundlichkeit aus.<br />
Darüber hinaus können zusätzlich zu den bereits genannten Sachverhalten einem<br />
Unternehmer Finanzhilfen gewährt werden, wenn die Investition mindestens 2 der<br />
nachfolgenden Bedingungen erfüllt:<br />
• Die Investition führt zu einem spürbaren Anschub der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung einer Region.<br />
• Die Investitionsansiedlung erfolgt in einer wirtschaftlich wenig entwickelten<br />
Region.<br />
• Mit der Investition sind technologische Innovationen verbunden.<br />
• Die Investition leistet einen Beitrag für die Entwicklung der Zusammenarbeit mit<br />
ortsansässigen wissenschaftlichen und Forschungseinrichtungen.<br />
• Die Investition hat günstige Auswirkungen auf den lokalen Arbeitsmarkt.<br />
Die finanziellen Beihilfen werden vom Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales<br />
gewährt. Begünstigter kann ein Unternehmer und/oder eine Kommune sein. In letzterem<br />
Fall dient die Finanzhilfe der Schaffung und Modernisierung der technischen<br />
Infrastruktur, die unmittelbar mit der Neuinvestition in Zusammenhang steht.<br />
Finanzielle Beihilfen können im Rahmen von Neuinvestitionen eine oder mehrere der<br />
nachfolgend genannter Formen annehmen:<br />
• Maximal 50 % der Höchstsumme an öffentlichen Hilfen für die Bereiche, die in<br />
Art. 13 § 1 des Gesetzes über Öffentliche Hilfen festgelegt sind.<br />
99
100<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
• Bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, maximal 4.000 EUR für jeden neu<br />
entstandenen Arbeitsplatz, wobei diese Beihilfe die Gesamthöhe der zweijährigen<br />
Bruttolohnkosten für einen neuen Arbeitsplatz nicht übersteigen dürfen.<br />
• Für Qualifizierungsmaßnahmen gemäß Art. 22 §§ 2 und 3 des Gesetzes über<br />
Öffentliche Hilfen (Fachqualifizierung und Grundqualifizierung) in einer Höhe<br />
gemäß Art. 22 §§ 4 und 5 (25 % Kosten der Fachqualifizierung, 50 % Kosten der<br />
Grundqualifizierung, vorwiegend für den KMU-Bereich), jedoch maximal pro<br />
Mitarbeiter 1.150 EUR.<br />
Staatliche Beihilfen für Unternehmer werden durch das Gesetz über Öffentliche Hilfen<br />
vom 27. Juli 2002 geregelt, das am 26. Oktober 2002 in Kraft trat. Es definiert<br />
Neuinvestitionen als:<br />
• Investitionen in Sachanlagen für die Gründung eines neuen Unternehmens, zur<br />
Förderung der Umsatzentwicklung eines bereits bestehenden Unternehmens sowie<br />
für neue wirtschaftliche Aktivitäten, die zu grundlegenden Veränderungen<br />
bezüglich Produktion, Produktionsprozess und Produktpalette eines existierenden<br />
Unternehmens führen.<br />
• Investitionen in immaterielle Werte durch Erwerb von Patenten, Verkaufslizenzen<br />
sowie nichtpatentierten technischen, technologischen, organisatorischen und<br />
Management know how.<br />
Die Gewährung maximaler öffentlicher Hilfen für Unternehmer ist grundsätzlich vom<br />
jeweiligen Wirtschaftszweig und dem Standort der Investition abhängig. Diesbezüglich<br />
existiert eine Reihe von Durchführungsbestimmungen des Ministerrates aus dem Jahre<br />
2001, die diese Sachverhalte im Detail regeln.<br />
Sonderwirtschaftszonen (SWZ)<br />
Das Gesetz über Sonderwirtschaftszonen vom 20. Oktober 1994 bildet die Grundlage<br />
für die Gründung und das Betreiben von Sonderwirtschaftszonen (poln. Abk. SSE). Es<br />
bot Investoren, die in diesen Zonen tätig werden, verschiedene Anreize und<br />
Steuerermäßigungen. Zu den wichtigsten gehören die teilweise bzw. völlige Befreiung<br />
von der Körperschaftssteuer sowie die Anrechnung eines Teils der Investitionsaufwendungen<br />
als abzugsfähige Betriebsausgaben.<br />
Das Gesetz definiert den Zweck, dem die Sonderwirtschaftszonen dienen sollen, die Art<br />
und Weise, in der sie angelegt werden, sowie die Regeln und Bedingungen, die<br />
hinsichtlich Investitionen in den SWZ sowie bezüglich der Gewinne der Investoren zur<br />
Anwendung kommen. In Bezug auf diejenigen Investoren, die vor Ende 2000 ihre<br />
Tätigkeit in den Sonderwirtschaftszonen aufgenommen haben, gelten die bis dahin
Business in Polen<br />
geltenden, rechtsverbindlichen Vorschriften. Für Investoren, die ihre Geschäftstätigkeit<br />
im Jahre 2001 und danach aufgenommen haben, finden die Vorschriften der<br />
Gesetzesnovelle vom 16. November 2000 und das Gesetz über Öffentliche Hilfen vom<br />
30. Juni 2000 (Neuauflage vom 27. Juli 2002, seit dem 26. Oktober 2002 in Kraft).<br />
Anwendung. Diese Vorschriften sind gänzlich dem EU-Recht angepasst.<br />
Wenn ein Investor regionale Förderung in Anspruch nehmen möchte, muss er eine<br />
Genehmigung für die Ausübung seiner Geschäftstätigkeit in einer Sonderwirtschaftzone<br />
einholen und deren Bedingungen und Vorschriften einhalten. Die Genehmigung wird<br />
von der Verwaltung der jeweiligen Sonderwirtschaftszone (s. Anhang 23, Aufstellung in<br />
Polen existierenden Sonderwirtschaftszonen) über Ausschreibungen bzw. Dem<br />
Verhandlungswege auf der Grundlage öffentlicher Einladungen vergeben. Eine derartige<br />
Genehmigung spezifiziert das Tätigkeitsgebiet, die Größe der Investitionen und die<br />
künftige Beschäftigungshöhe.<br />
Darüber hinaus muss der Investor die vom Gesetz über öffentliche Förderung<br />
bezeichneten Bedingungen einhalten. Während einer Frist von 5 Jahren ist der Investor<br />
verpflichtet:<br />
• der Geschäftstätigkeit nachzugehen, die in der Genehmigung ausgewiesen wird,<br />
• die Anteile nicht zu veräußern, die infolge der Investitionen in der Sonderwirtschaftszone<br />
erworben wurden (sofern regionale Förderung dem Investor mit einer<br />
Investitionsauflage gewährt wurde),<br />
• die geschaffenen Arbeitsplätze zu sichern (sofern dem Investor regionale<br />
Förderung mit einer Beschäftigungsauflage gewährt wurde).<br />
Regionale Förderung in Sonderwirtschaftzonen wird in Form von Ertragsteuerbefreiungen<br />
gewährt. Investoren steht es frei zu entscheiden, ob die Förderung<br />
zusammen mit einer Investitionsauflage (mindestens 100.000 EUR) oder aber der<br />
Auflage, neue Arbeitsplätze zu schaffen, zuerkannt wird.<br />
Mit Ausnahme des Krakauer Technologie - Parks wird in allen Sonderwirtschaftszonen<br />
eine maximale Förderung angeboten. Generell darf der Wert der Förderung 50 % der<br />
anfänglichen Investitionsaufwendungen bzw. 50 % der Arbeitskosten binnen zwei<br />
Jahren nicht überschreiten. Eine günstigere Behandlung wird kleinen und mittleren<br />
Unternehmen zuteil. In diesen Fällen steigt der Höchstsatz der öffentlichen Förderung<br />
auf 65 %. In der erwähnten Krakauer Sonderwirtschaftszone beträgt der Höchstsatz der<br />
öffentlichen Förderung 40 % im Falle großer Unternehmen und 55 % im Falle kleiner<br />
bzw. mittlerer Unternehmen.<br />
Für manche Geschäftstätigkeiten werden keine Genehmigungen bzw. öffentliche<br />
Förderung gewährt: Produktion von Sprengstoffen, Produktion von Tabakerzeugnissen,<br />
Herstellung, Abfüllung und Verarbeitung von hochprozentigen Spirituosen und<br />
101
102<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
alkoholischen Getränken, Verarbeitung von Mineralöl, Betrieb von Spielkasinos<br />
Spielhallen, Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Installation, Reparatur und<br />
dem Unterhalt von Maschinen und Ausstattung, die dazu verwendet werden, eine<br />
Geschäftstätigkeit in der Sonderwirtschaftszone auszuüben, bestimmte Baudienstleistungen,<br />
mit Einzel- und Großhandel verbundene Dienstleistungen, Reparatur<br />
von Motorrädern, Haushalts- und persönlichen Artikeln, Hotel- und Kateringleistungen,<br />
Finanzvermittlung, Dienstleistungen im Immobilienbereich, Miete/Pacht, Bildungs- und<br />
Geschäftstätigkeit, Dienstleistungen im Bereich Öffentliche Verwaltung, Nationale<br />
Verteidigung, gesetzliche Sozialversicherung, Bildung, Gesundheitsfürsorge,<br />
kommunale Dienste und bestimmte geschäftliche Aktivitäten, die eine Lizenz erfordern.<br />
Als erste Sonderwirtschaftszone wurde der Euro-Park Mielec eingerichtet. Ende 1998<br />
gab es 17 Sonderwirtschaftszonen in Polen. Zwei dieser SWZ wurden aufgrund<br />
fehlender Investoreneinwerbung im Jahre 2001 geschlossen. Darüber hinaus schlossen<br />
sich 2 Sonderwirtschaftszonen, die SWZ Tczew und Żarnowiec, im Jahre 2001 zur<br />
Sonderwirtschaftszone Pommern (Pomorska SSE) zusammen.<br />
Die folgende Tabelle veranschaulicht die von den 14 SWZ in Polen erzielten Ergebnisse<br />
(Stand: 31. März 2003).<br />
Bezeichnung<br />
Erteilte<br />
Genehmig<br />
ungen<br />
Erteilte<br />
Genehmigungen<br />
nach dem<br />
01.01.01<br />
Anzahl tätiger<br />
Unternehmen<br />
Investitionshöhe<br />
(in Mio. PLN) Beschäftigung<br />
SWZ Mielec 63 9 55 1.995,8 7.342<br />
SWZ Suwałki 85 5 53 341,4 2.704<br />
SWZ Katowice 99 10 56 5.690,5 12.503<br />
SWZ Legnica 34 2 14 1.729,2 3.430<br />
SWZ Wałbrzych 31 3 20 1.055,7 6.328<br />
SWZ Łódź 32 2 19 712,2 1.870<br />
SWZ Kamienna Góra 23 3 13 39,3 910<br />
SWZ Kostrzyń-Słubice 59 6 10 343,4 656<br />
SWZ Kraków 18 2 6 232,9 745<br />
SWZ Pommern (Pomorska) 65 3 18 546,4 4.130<br />
SWZ Słupsk 19 4 16 80,6 863<br />
SWZ Starachowice 33 8 25 125,1 1.453<br />
SWZ Tarnobrzeg 59 11 52 353,6 6.069<br />
SWZ Ermland und Masuren 49 4 15 73,7 655<br />
Insgesamt: 669 68 372 13.410,7 49.658<br />
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, 2003
Business in Polen<br />
Unter Berücksichtigung von Gesetzgebung und der praktischen Ergebnisse muss bis<br />
zum gegenwärtigen Zeitpunkt festgestellt werden, dass sich die Aufnahme einer<br />
Geschäftstätigkeit in Sonderwirtschaftszonen in Polen für die Investoren als sehr<br />
vorteilhaft erwiesen hat. Bis zum 31. März 2003 waren 372 Unternehmen bei<br />
669 erteilten Genehmigungen in Sonderwirtschaftzonen tätig. Als sich im Jahre 2001 die<br />
Investitionsbedingungen veränderten (Begrenzung der Anzahl möglicher Steuererleichterungen)<br />
wurden lediglich 68 neue, gegenwärtig noch gültige Genehmigungen<br />
erteilt.<br />
Die Palette von Steuererleichterungen ist in Abhängigkeit der jeweiligen SWZ zum Teil<br />
unterschiedlich groß. Insbesondere betrifft dies den Bereich der lokalen Steuern sowie<br />
die Art und den Umfang von Leistungen, die dem Investor von der Verwaltung der<br />
Sonderwirtschaftszone geboten werden. Aus diesem Grund ist eine detaillierte Kenntnis<br />
über die in der jeweiligen Sonderwirtsaftszone gebotenen Vorteile vor Investitionsbeginn<br />
von entscheidender Bedeutung.<br />
Die Sonderwirtschaftszonen waren allerdings eines der schwierigsten<br />
Verhandlungsprobleme zwischen Polen und der Europäischen Union. Die Europäische<br />
Kommission gab zwar ihre Zustimmungen zu den per 1. Januar 2001 beschlossenen<br />
staatlichen Beihilfen, erkennt jedoch die umfassenden Investitionsvorteile für<br />
Unternehmen, die sich gemäß früherer rechtlicher Bestimmungen (vor 2001) in den<br />
SWZ ansiedeln, und auf die SWZ-Investoren nur unwillig werden verzichten wollen,<br />
nicht an. Die polnische Regierung stand somit vor der komplizierten Aufgabe, den<br />
entstandenen Interessenskonflikt beizulegen.<br />
Im Dezember 2002, zum Abschluss der Beitrittsverhandlungen, einigte man sich auf<br />
folgende Kompromisslösungen:<br />
• Übergangszeiten (in den die erworbenen Investorenrechte respektiert werden) für<br />
kleine Unternehmen bis 2011, für mittlere Unternehmen - bis 2010,<br />
• Für Großunternehmen, die ihre Genehmigung bis Ende 1999 erhielten, wird die<br />
maximale staatliche Förderhöhe auf maximal 75 %, bei Erteilung der Genehmigung<br />
im Jahre 2000 auf höchstens 50 % der Investitionskosten festgesetzt,<br />
• Für Unternehmen aus der Automobilindustrie beträgt die maximale Höhe staatlicher<br />
Hilfen 30 % der Investitionskosten.<br />
Diese Bedingungen sind in der Neuauflage des Gesetzes über Sonderwirtschaftszonen<br />
sowie anderen gesetzlichen Regelungen, die gegenwärtig mit der Europäischen<br />
Kommission abgestimmt werden, verankert.<br />
103
104<br />
Freihandelszonen<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
Zollfreie Gebiete und Zolllager werden durch das Zollgesetz vom 9. Januar 1997<br />
geregelt, welcher diese als vom polnischen Zollhoheitsgebiet ausgesonderte Gebiete<br />
bezeichnet, in denen ausländische Waren in Bezug auf deren Verzollung und andere im<br />
Bereich der Wareneinfuhr geltende handelspolitische Instrumente behandelt werden, als<br />
ob sie sich außerhalb der polnischen Zollgebiets befänden, es sei denn, sie unterliegen<br />
einem Zollverfahren oder sie werden unter Verletzung der zollgesetzlichen Vorschriften<br />
genutzt. Falls Binnenwaren in eine Freihandelszone oder ein Zolllager verbracht werden,<br />
führt dies zu einer Behandlung wie im Falle des Exports.<br />
Unternehmen, die in zollfreien Zonen tätig sind, steht es frei, jegliche Produktions-,<br />
Dienstleistungs- und Handelstätigkeit zu führen. Einzelhandel ist ausgeschlossen, doch<br />
betrifft diese Ausnahme nicht Duty-free-Bereiche an Flug- und Seehäfen sowie an<br />
Wassergrenzübergängen.<br />
Im Juni 2003 existierten in Polen 7 Freihandelszonen: in Gdansk, Gliwice, Małaszewice<br />
(Gemeinde Terespol), Mszczonów, Szczecin, Świnoujście und am Flughafen Okęcie in<br />
Warschau. In Warschau sind es reine duty-free-shops, die anderen 6 sind auf die<br />
Abwicklung von unternehmerischen Aktivitäten ausgelegt.<br />
Die Freihandelszonen besitzen Anbindungen zu Hauptverkehrsstraßen oder sind in<br />
Häfen lokalisiert (das erlaubt ihnen die Einflussnahme auf das Warenvolumen innerhalb<br />
der polnischen Transitverkehrs sowie die Größe der zum Wiederexport bestimmten<br />
Produktmenge).<br />
Der Handel zwischen Freihandelszonen und Drittstaaten unterliegt weder<br />
Einfuhrquoten, Grenzgenehmigungen noch Abgaben oder Gebühren. Nach geltendem<br />
Rechts werden per Verordnung des Finanzministers in Zusammenarbeit mit dem<br />
Wirtschaftsminister Freihandelszonen eingerichtet, die von polnischen Rechtssubjekten,<br />
somit natürlichen bzw. Rechtspersonen, betrieben werden, die entweder Eigentümer von<br />
Grund und Boden der Freihandelszone sind oder aber ewigen Nießbrauch daran<br />
besitzen. Freihandelszonen und Zolllager werden auf dem Verordnungsweg durch den<br />
Finanzminister gebildet, der auch den Verwalter bestellt und die Fläche des jeweiligen<br />
Terrains festlegt. Es gibt keine zeitlichen Beschränkungen hinsichtlich der Verweildauer<br />
von Waren in Freihandelszonen.<br />
Freihandelszonen sollen der Kapitaleinwerbung und der Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
dienen sowie den Export erleichtern. Jedoch spielen sie gegenwärtig keine bedeutende<br />
Rolle innerhalb der Wirtschaft Polens. Mit der Anpassung polnischen Rechts<br />
hinsichtlich Freihandelszonen an EU-Reguhlarien sind für diesen Bereich keine<br />
Veränderungen nach dem EU-Beitritt Polens vorgesehen.
Business in Polen<br />
Institutionelle Strukturen für ausländische Direktinvestitionen<br />
Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Ausländische Investitionen (PAIZ) wurde von der polnischen<br />
Regierung gegründet, um aktiv für Investitionsmöglichkeiten in Polen zu werben und<br />
ausländische Unternehmen zu ermuntern, sich für Polen als Standort ihrer Investitionen<br />
zu entscheiden. Die Agentur ist als Vermittlungsseinrichtung ausgelegt und bedient<br />
Einzelinvestoren und Unternehmensinvestitionen. Sie bietet ausländischen Unternehmen<br />
entsprechendes know-how und ist bei der Kontaktanbahnung mit behördlichen<br />
Einrichtungen und Wirtschaftspartnern behilflich. Die Agentur verfolgt drei Ziele: sie<br />
möchte ausländischen Unternehmen helfen, in Polen zu investieren, Standortwerbung<br />
für Polen als attraktives Investitionsland betreiben und polnische Behörden dabei<br />
beraten, wie die gesetzlichen Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen<br />
verbessert werden könnten. Die PAIZ-Aktivitäten beinhalten:<br />
• schnelle und kundengerechte Bereitstellung von Informationen über die<br />
wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Polen;<br />
• Informationen über Einzelbereiche der Wirtschaft Polens und in Polen tätiger<br />
Unternehmen;<br />
• Unterstützung bei der Kontaktanbahnung mit entsprechenden polnischen Geschäftspartnern<br />
und der Auswahl günstiger Standorte für eine Geschäftstätigkeit;<br />
• Hilfeleistungen in der Anfangsphase des Investitionsprozesses;<br />
• Begleitung bei allen formalrechtlichen Verfahren im Rahmen von Kontakten mit<br />
zentralen und lokalen Behörden;<br />
• Bereitstellung aktualisierter Publikationen - Die größten ausländischen Investoren in<br />
Polen - sowie wirtschaftliche Branchenanalysen u.v.a.m. Die PAIZ bietet<br />
potentiellen ausländischen Investoren ein breitgefächertes, kostenfreies Angebot an<br />
Information, Beratung und Hilfeleistungen.<br />
Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Auslandsinvestitionen stellt ein umfassendes<br />
Informationsangebot, Beratung und Begleitung von potenziellen Investoren bei<br />
Realisierung von Investitionsvorhaben kostenfrei zur Verfügung.<br />
Es sind zwei staatliche Institutionen, die für die Privatisierung der Wirtschaft Polens und<br />
die am Privatisierungsprozess beteiligten ausländischen Investoren zuständig sind. An<br />
erster Stelle steht das Ministerium des Staatsschatzes. Die zweite Institution, zuständig<br />
für den Bereich Landwirtschaft, ist die Agentur für Staatliches Agrareigentum.<br />
Informationen über beide Einrichtungen finden Sie in Kapitel IV.<br />
Oftmals nehmen potentielle ausländische Investoren ersten Kontakt mit den Büros der<br />
polnischen Handelsräte und den Handelsabteilungen der polnischen Botschaften auf, die<br />
Anfangskontakte mit polnischen Partnern erleichtern sowie einige sehr nützliche<br />
Wirtschaftsdaten und -informationen übermitteln können.<br />
105
106<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
In einem gewissen Umfang befassen sich auch die <strong>Polnische</strong> Wirtschaftskammer und<br />
andere sektorale und bilaterale Kammern mit der Förderung ausländischer Investitionen<br />
in Polen.<br />
Das Warschauer Büro der Organisation für Industrieentwicklung der UNO (UNIDO),<br />
das potentiellen ausländischen Investoren Unterstützung anbietet, spielt ebenfalls bei der<br />
Förderung ausländischer Direktinvestitionen eine wichtige Rolle. Als das Büro für<br />
Investitions- und Technologieförderung 1983 in Warschau eröffnet wurde, war die<br />
UNIDO eine der ersten internationalen Organisationen, die enge Beziehungen mit Polen<br />
aufnahm.<br />
Das UNIDO-Büro in Warschau ist im Rahmen seiner Aktivitäten in höchstem Maße<br />
bemüht, ausländische Investoren für den Investitionsstandort Polen zu gewinnen. Bereits<br />
in den späten achtziger Jahren organisierte es Internationale Investorenforen, die es den<br />
internationalen Geschäfts-und Finanzkreisen ermöglichten, sich mit dem<br />
investitionsbegleitenden Umfeld und den diesbezüglichen Möglichkeiten in Polen<br />
bekannt zu machen.<br />
Weitere Informationen über laufende Aktivitäten der UNIDO und insbesondere des<br />
Warschauer UNIDO-Büros werden in Kapitel II, Unterkapitel UNIDO und seine<br />
Aktivitäten in Polen, vorgestellt.<br />
Warum lohnt es sich, in Polen zu investieren?<br />
In den ersten Jahren der Transformation war der Zufluss ausländischer Investitionen<br />
nach Polen im Vergleich zu anderen Ländern Mittelosteuropas relativ schwach. Erst ab<br />
1992 fand Polen bei ausländischen Investoren größere Beachtung. Dafür waren<br />
verschiedene Gründe ausschlaggebend:<br />
• ein kontinuierliches, stabiles und relativ schnelles Wirtschaftswachstum,<br />
• die Größe des polnischen Marktes mit 38.6 Millionen Einwohnern, 40 % mehr als<br />
in der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn zusammen,<br />
• Fortführung der marktorientierten Politik, unabhängig von politischen<br />
Veränderungen,<br />
• der anstehende EU-Beitritt Polens am 1. Mai 2004,<br />
• produktives, motiviertes, gut ausgebildetes und relativ kostengünstiges<br />
Arbeitskräftereservoir,<br />
• Polens Lage in der Mitte Europas, ein sehr guter Brücken-Standort, der einen<br />
leichten Zugang von Waren, die in Polen produziert werden, in beide Richtungen,<br />
sowohl die EU als auch die östlichen Märkte, sichert,
Business in Polen<br />
• der Erfolg der ausländischen Unternehmen, die sich schon seit den frühen<br />
Neunzigern auf diesen Markt begeben haben und andere zu diesem Schritt<br />
ermutigen,<br />
• Gleichbehandlung aus- und inländischer Investitionen, in Übereinstimmung mit<br />
OECD Regelungen und den Prinzipien des freien Handels und der Wirtschaftspolitik<br />
eines offenen Marktes,<br />
• besondere Investitionsanreize,<br />
• Unterstützung und positive Bewertung durch internationale Institutionen wie den<br />
IWF und die Weltbank.<br />
Zu Informationen über verschiedene Arten von Steuererleichterungen und anderweitige<br />
Vergünstigungen, sowohl für ausländische als auch Unternehmen s. Unterabschnitt<br />
„Sonderwirtschaftszonen“ und Kapital VII – „Steuersystem“.<br />
Gründe ausländischer Investoren für ein Engagement in Polen<br />
Die Ergebnisse einer Studie ∗ aus dem Jahre 1999 belegen, dass sich die größten<br />
ausländischen Investoren bei ihrer Investitionsentscheidung für Polen von marktspezifische<br />
Aspekten leiten ließen. Von den befragten Investoren wurden drei<br />
ausschlaggebende Faktoren hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Ansiedlungsentscheidung<br />
hervorgehoben, die sich im Ranking unter den führenden vier Spitzenplätzen befanden:<br />
Erschließung neuer Märkte (Platz 1), die Bedeutung des existierenden polnischen<br />
Verbrauchermarktes (Platz 3) und die geringere Wettbewerbsfähigkeit lokaler<br />
Unternehmen (Platz 4).<br />
Die Kostenfrage spielte jedoch ebenfalls eine signifikante Rolle. Ausschlaggebend für<br />
eine Investitionsentscheidung waren u.a. geringere Arbeitskosten (Platz 2), günstigere<br />
Immobilienpreise (Platz 6), besseres Preisniveau bei Rohstoffen und Halbfabrikaten<br />
(Platz 7), niedrigere Energiekosten, (Platz 8), geringere Umweltaufwendungen (Platz 9).<br />
In ihrer Bedeutsamkeit standen die allerdings die zuletzt genannten Motive jedoch hinter<br />
der Vorrangigkeit rein marktspezifischer Faktoren zurück.<br />
Politische Aspekte wurden von den ausländischen Investoren ebenfalls ins Kalkül<br />
gezogen. Sie waren jedoch im Vergleich zu beiden erstgenannten Motiven weitaus<br />
weniger bedeutsam.<br />
∗ W. Karaszewski, „Przedsiębiorstwa z udziałem kapitału zagranicznego w Polsce (miejsce<br />
w gospodarce kraju, czynniki i perspektywy rozwojowe)”- „Unternehmen mit ausländischer<br />
Kapitalbeteiligung in Polen (Stellung in der Wirtschaft, Faktoren und Perspektiven ihrer<br />
Entwicklung)”, Nikolaus-Kopernikus-Universität, Toruń, 2001.<br />
107
108<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
Die verschieden Investitionsmotive, geordnet nach ihrer Gewichtung, sind im<br />
nachfolgenden Diagramm dargestellt.<br />
Hauptgründe ausländischer Großinvestoren für ein wirtschaftliches Engagement in Polen<br />
Erschließung neuer Märkte<br />
Geringere Arbeitskosten<br />
Bedeutung des e xistierenden polnischen Verbrauchermarktes<br />
Geringere Wettbewerbsfähigkeit lokaler Unternehmen<br />
Geringere steuerliche Belastung<br />
Günstigere Immobilienpreise<br />
Besseres Preisniveau bei Rohstoffen und Halbfabrikaten<br />
Geringere Energiekosten<br />
Geringere Umweltaufwendungen<br />
Weniger behördliche Barrieren<br />
Längere Arbeitszeiten<br />
Weniger Importbarrieren<br />
Bessere Zulieferbedingungen<br />
Relevanzkoeffizient<br />
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9<br />
0,17<br />
0,25<br />
0,25<br />
0,23<br />
0,23<br />
0,37<br />
0,36<br />
0,35<br />
Quelle: W. Karaszewski, „Przedsiębiorstwa z udziałem kapitału zagranicznego w Polsce (miejsce<br />
w gospodarce kraju, czynniki i perspektywy rozwojowe)”- „Unternehmen mit<br />
ausländischer Kapitalbeteiligung in Polen (Stellung in der Wirtschaft, Faktoren und<br />
Perspektiven ihrer Entwicklung)”, Nikolaus-Kopernikus-Universität, Toruń, 2001.<br />
Die umfangreichsten Untersuchungen über die Investitionsmotive ausländischer<br />
Investoren wurden in den Jahren 1993, 1995, 1997, 2000 und 2003 vom Zentrum für<br />
Marktforschung <strong>IN</strong>DIKATOR, im Auftrag der <strong>Polnische</strong>n Agentur für Auslandsinvestitionen<br />
(PAIZ), durchgeführt. Ein Vergleich der jeweiligen Ergebnisse eröffnet die<br />
Möglichkeit, bestimmte Veränderungen der Relevanz von einzelnen Indikatoren für die<br />
Investitionsentscheidung nachzuvollziehen. Es wurde festgestellt, dass fünf der im<br />
vorangegangenen Diagramm dargestellten Motive ihre Spitzenstellung seit 1995<br />
uneingeschränkt beibehalten haben, wobei es nur zu unwesentlichen Veränderungen<br />
hinsichtlich ihrer Reihenfolge kam.<br />
0,32<br />
0,52<br />
0,61<br />
0,74<br />
0,80
Business in Polen<br />
Aspekte des Wirtschaftswachstums, Platz 3 in den Jahren 1993 und 1995, nahmen in<br />
ihrer Bedeutung zu (Platz 2 im Jahre 1997 und Platz 1 in den Jahren 2000 und 2003). In<br />
den vergangenen zwei Jahren schob sich der Bereich Arbeitskosten auf Platz 2, die<br />
Größe des polnischen Marktes platzierte sich an dritter Stelle.<br />
Ausgehend von der Bedeutsamkeit von Aspekten des Wirtschaftswachstums, die<br />
vorwiegend mit Erwartungen hinsichtlich der landesinternen wirtschaftlichen Situation,<br />
und hier im Besonderen mit der Marktsituation in Verbindung steht<br />
(Wirtschaftswachstum steht in engen Zusammenhang mit einer Steigerung der<br />
Inlandsnachfrage), wurde mit diesen Untersuchungen ebenso der Beweis des Primats<br />
von Marktfaktoren für die Investitionsentscheidung von ausländischen Investoren<br />
erbracht.<br />
Hauptgründe für ein wirtschaftliches Engagement von ausländischen Investoren in Polen<br />
Motive<br />
Ranking<br />
1993 1995 1997 2000 2003<br />
Angaben<br />
in %<br />
Ranking<br />
Angaben<br />
in %<br />
Ranking<br />
Angaben<br />
in %<br />
Ranking<br />
Angaben<br />
in %<br />
Ranking<br />
109<br />
Angaben<br />
in %<br />
Wirtschaftswachstum 1 53,5 3 48,7 2 52,6 1 49,8 1 62,1<br />
Arbeitskosten 3 44,7 1 60,8 1 57,6 2 46,4 2 61,5<br />
Größe Inlandsmarkt Polen 2 47,5, 2 49,1 3 47,3 3 44,6 3 59,4<br />
Möglichkeit der Kostensenkung 5 31,6 5 37,2 5 40,0 5 38,0 4 53,9<br />
Arbeitskräftereservoire 4 33,9 4 44,4 4 42,1 4 39,3 5 52,5<br />
Quelle: CBM <strong>IN</strong>DIKATOR, „Opinia inwestorów zagranicznych o społecznych i ekonomicznych<br />
warznkach działalności gospodarczej w Polsce" /Meinungen ausländischer Investoren über<br />
die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine Geschäftstätigkeit<br />
in Polen/, J Garlicki, J Błuszkowski im Auftrag der <strong>Polnische</strong>n Agentur für Auslandsinvestitionen,<br />
Warschau, 2003.<br />
Die Analyse der Untersuchungsergebnisse über die Motivationen für ein wirtschaftliches<br />
Engagement von ausländischen Investoren in Zentral- und Osteuropa spiegelt die<br />
dominierende Stellung von Kosten- und Marktfaktoren wider. Dies ist der Grundtenor<br />
der Mehrheit diesbezüglicher Untersuchungen, ungeachtet ihrer Unterschiedlichkeit in<br />
Methodologie, Art der Fragestellung, Beispielauswahl Anzahl der Befragten u.ä.<br />
Bestätigt wird zudem die Feststellung, das für ausländische Investoren einerseits<br />
marktrelevante Aspekte wesentlicher als Kostenfaktoren sind und politische Aspekte<br />
sowie der Zulieferbereich von untergeordneter Bedeutung sind.
110<br />
Meinungen von Investoren<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
General Motor hat sich entschieden, eine der größten Auslandsinvestitionen in Polen<br />
vorzunehmen. Die neue Produktionsstätte der Opel Polska in Gliwice wurde im Oktober<br />
1998 in Betrieb genommen. Die Fabrik soll 150.000 Pkw jährlich produzieren. Mit einer<br />
Investitionshöhe von 360 Millionen USD Ende 1998 gehört Opel Polska zu den „top<br />
twenty“ des PAIZ - Rankings der bedeutendsten Investoren in Polen. Ende 1998<br />
beschäftigte das Unternehmen etwa 1200 Mitarbeiter. Wenn die Fabrik die volle<br />
Produktionskapazität erreicht haben wird, wird die Beschäftigtenzahl auf fast 3000<br />
ansteigen. Vertreter von General Motors sind der Ansicht, dass die hiesige<br />
Produktionsstätte es ermöglichen wird, die Präsenz von Opel auf den ost- und<br />
mitteleuropäischen Märkten zu stärken. Sie gaben preis, dass die Entscheidung, in Polen<br />
zu investieren, das Ergebnis einer umfassenden vergleichenden Standortstudie gewesen<br />
sei, in deren Rahmen verschiedene Standorte in Mitteleuropa, einschließlich Ungarns<br />
und der Tschechischen Republik, sowie 75 weitere Standorte in Polen einer Prüfung<br />
unterzogen worden waren. Im Ergebnis dieser Studie entschied sich General Motors für<br />
Gliwice als neuen Unternehmensstandort. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren<br />
die exzellente Unterstützung seitens der Regierung, die vorhandene Infrastruktur, die<br />
Vorteile im Zusammenhang mit der Tatsache, dass der Standort in einer<br />
Sonderwirtschaftszone angesiedelt ist, und, was sehr wichtig war, die breite Basis an<br />
Zulieferern, die in der Region von Gliwice vorhanden war.<br />
Die Bereiche ausländischer Investitionen in Polen sind so vielgestaltig wie die<br />
Wirtschaft Polens selbst, doch die Meinungen von Investoren sind in ihrer Tendenz<br />
ähnlich, unabhängig davon, welchen Wirtschaftssektor bzw. welches Ursprungsland sie<br />
vertreten. Wir möchten Ihnen dies anhand von Beispielen zeigen.<br />
Als führender Anbieter von Benzin und Motorölen möchte BP Amoco natürlich dort<br />
sein, wo auch unsere Kunden sind. Polen ist eindeutig solch ein Standort. Mit fast 40<br />
Millionen Einwohnern bietet Polen einen großen Inlandsmarkt und hervorragende<br />
Möglichkeiten, den Verkauf unserer Produkte zu steigern. Überdies ist die polnische<br />
Bevölkerung relativ jung, was gleichbedeutend mit einer zunehmenden<br />
Verbraucherbasis ist. Und sie kaufen jedes Jahr mehr Autos! Außerdem liegt das Land<br />
in der Mitte Europas, am Schnittpunkt der Verkehrswege von Ost nach West und von<br />
Nord nach Süd. Das ist besonders wichtig für ein Unternehmen, das den Bereich<br />
Transport beliefert.<br />
Ein weiterer Faktor, der uns nach Polen geführt hat, waren die Arbeitskräfte. In Polen<br />
gibt es eine großes Angebot an jungen Arbeitskräften, die in Bezug auf die<br />
Arbeitskosten wettbewerbsfähig sind. Die potentiellen Mitarbeiter kennzeichnet eine<br />
hohes Niveau an technischer Qualifikation, gute Arbeitseinstellung sowie eine<br />
außergewöhnliche Flexibilität. Die Besten unter ihnen arbeiten für Unternehmen wie BP<br />
Amoco.
Business in Polen<br />
Außerdem gibt es ein neues Polen. Viele meinen, Polen sei wegen seiner sehr schnellen<br />
und anhaltenden Wirtschaftsentwicklung Europas Wirtschaftstiger. Das schafft<br />
einzigartige Geschäftsmöglichkeiten. Nach langen Jahren der Vernachlässigung<br />
entwickelt sich die Infrastruktur schnell, auch die Telekommunikation wird von Tag zu<br />
Tag besser. Straßen werden modernisiert, neue Straßen zügig gebaut. In Polen zu<br />
investieren bedeutet beispielhaftes klassisches “ground floor”-Investment, so die<br />
Meinung von W. Heydel, Entwicklungsdirektor von BP Polen.<br />
„Eurocash wurde 1995 auf dem polnischen Markt aktiv. Damals wie heute waren die<br />
Größe des Marktes und die hervorragenden Wachstumsperspektiven die wichtigsten<br />
Triebkräfte für unsere Investition. Die politische Stabilität und das Wirtschaftswachstum<br />
schaffen eine glänzendes Investitionsklima. In Polen beschäftigen wir zur Zeit 1200<br />
Mitarbeiter. Insgesamt erfüllt das Personal unsere Erwartungen: den Beschäftigten<br />
bereitet es keine Probleme, eine Fremdsprache zu lernen, sie sind auch stolz darauf, in<br />
einem ausländischen Unternehmen zu arbeiten. Ich persönlich muss gestehen, dass mich<br />
die Lebensqualität, die das Leben in Polen bietet, sehr überrascht hat“. So die Ansichten<br />
von Luis Amaral, Länder-Manager bei Eurocash JMB Polen.<br />
ITT Sheraton betont, dass der Entscheidung, in das Sheraton Hotel Warschau zu<br />
investieren, eine Machbarkeitsstudie vorausgegangen war. Die Studie ergab, dass es<br />
wegen der Wirtschaftslage und der Wirtschaftsentwicklung Polens zu einer steigenden<br />
Nachfrage nach Hotelzimmern seitens Geschäftsreisenden kommen würde. Als zweiter<br />
Faktor wurde in der Studie der Tourismus genannt. Touristengruppen sowie<br />
Einzelreisende weisen ein hohes Interesse an Reisen nach Warschau und Polen auf.<br />
Diese zwei Faktoren haben die ITT Sheraton zu dem Schluss geführt, dass die<br />
Nachfrage nach Hotelzimmern in Warschau steigen würde, was sich später auch<br />
bewahrheitet hat.<br />
Schließlich eine Meinung der französischen Alcatel: „Viele ausländische Investoren,<br />
einschließlich Alcatel, haben sich dafür entschieden, in Polen eine Endgeräteproduktion<br />
zu starten. Der Telekommunikationsmarkt boomt. Die Zahl der neuen Telefonanschlüsse<br />
wächst kontinuierlich. Alcatel ist seit 1972 hier auf dem Markt. 1993<br />
beschlossen wir, einige große Investitionen vorzunehmen. Aufgrund der Tatsache, dass<br />
wir zwei große polnische Telekommunikationsgesellschaften gekauft haben, konnten<br />
wir unsere Investition erfolgreich durchführen. Wir möchten unsere führende Rolle auf<br />
dem polnischen Markt beibehalten“.<br />
111
112<br />
Ausländische Direktinvestitionen<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Ausländische Investitionen (PAIZ) schätzt, dass seit<br />
Einleitung der marktwirtschaftlichen Transformation im Jahre 1989 ausländische<br />
Unternehmer insgesamt mehr als 65,11 Milliarden USD in Polen direkt investiert haben<br />
(Stand Ende 2002). Diese Angabe beruhen auf den von PAIZ im Jahre 2002 und den<br />
Jahren zuvor erfassten Investitionen und berücksichtigen ebenso Investitionsabgänge.<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0,8<br />
1,8<br />
2,9<br />
Ausländische Direktinvestitionen in Polen<br />
(in Mrd. US D)<br />
auflaufend<br />
jährlich<br />
4,4<br />
6,4<br />
8,7<br />
14,0<br />
20,6<br />
30,7<br />
38,9<br />
49,4<br />
56,8<br />
65,1<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Investitionsvorhaben in einem Gesamtwert von mehr als einer Million USD, die von der<br />
PAIZ erfasst werden, beliefen sich insgesamt auf 61,45 Milliarden, Investitionen von<br />
weniger als 1 Million USD werden auf einen Gesamtwert von etwa 3,67 Milliarden<br />
USD geschätzt. Geplant sind weitere Investitionen in einem Wertumfang von ca. 13<br />
Milliarden USD.<br />
Das Jahr 2002 hat bewiesen, dass Polen nach wie vor ein sehr attraktives Zielland für<br />
ausländische Investoren geblieben ist, ungeachtet das es seine Spitzenposition unter<br />
MOE-Ländern verloren hat. Tschechien hat im Jahre 2002 die Position des<br />
Spitzenreiters mit Auslandsinvestitionen in Höhe von 8,4 Mrd. USD übernommen,<br />
demgegenüber Polen eine Höhe von 6,06 Milliarden USD verzeichnete.<br />
Hinsichtlich des Gesamtbestandes an ausländischen Direktinvestitionen ist Polen<br />
allerdings nach wie vor führend. Betrachtet man jedoch die Investitionshöhe pro Kopf<br />
der Bevölkerung, so liegt Polen mit 1.700 USD hinter Tschechien und Ungarn (Zum<br />
Vergleich: letztes Jahr betrugen die ausländischen Direktinvestitionen pro Kopf der<br />
Bevölkerung in der Tschechischen Republik 3.700 USD und in Ungarn 2.700 USD).
Business in Polen<br />
Ende 2002 belief sich die Zahl der in Polen gegründeten <strong>Gesellschaft</strong>en mit<br />
ausländischer Kapitalbeteiligung auf mehr als 47.000 (im Jahre 2002 allein 1.500). Ihr<br />
Anteil war vor allem im der Hotel- und Gaststättengewerbe (34,1 %) und im Bereich<br />
Handel und Instandhaltung (25,2 %) besonders hoch Die Anzahl ausländischer<br />
Unternehmen, die in Polen mehr als 1 Million USD investierten, stieg um 8 %, von 906<br />
Ende 2001 auf 979 Ende 2002. Auch die Anzahl der Herkunftsländer ausländischer<br />
Direktinvestitionen ist auf 35 gestiegen.<br />
Die dynamische Entwicklung ausländischer Investitionen in Polen spiegelt sich auch in<br />
der quantitativen Zunahme von <strong>Gesellschaft</strong>en mit ausländischer Kapitalbeteiligung<br />
während der Transformationsperiode wieder (s. nachfolgende Tabelle).<br />
Jahr<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en mit ausländischer Kapitalbeteiligung von 1991-2002<br />
Unternehmen mit<br />
ausländischer<br />
Kapitalbeteiligung<br />
Anteil von Unternehmen mit ausländischer<br />
Kapitalbeteiligung an der Gesamtzahl<br />
polnischer Unternehmen (%)<br />
1991 5.583 4,1<br />
1992 10.817 6,9<br />
1993 15.814 8,6<br />
1994 20.324 10,4<br />
1995 24.635 11,7<br />
1996 29.157 12,2<br />
1997 33.459 12,8<br />
1998 37.355 12,6<br />
1999 40.910 12,3<br />
2000 44.229 11,6<br />
2001 46.258 10,6<br />
2002 47.352 10,0<br />
Quelle: Auslandsinvestitionen in Polen, Forschungsinstitut des Außenhandels, Warschau 2003<br />
Unter den Investoren, die in der PAIZ-Liste aufgeführt sind, bilden deutsche<br />
Unternehmen mit 231 <strong>Gesellschaft</strong>en die größte Gruppe, gefolgt von den USA mit 128,<br />
Frankreich mit 93, den Niederlanden mit 91 und Italien mit 62 Unternehmen.<br />
Im Jahre 2002 betrug der Anteil der EU-Mitgliedsländer an den ausländischen<br />
Direktinvestitionen in Polen 71,6 %. Gleichzeitig betrug der Anteil nordamerikanische<br />
Investoren über 14,2 %, Investitionen aus Fernost - 3 %.<br />
Im Jahre 2002 investierten multinationale Konzerne aus Großbritannien 1,37 Mrd. USD<br />
in Polen (22,6 % des Gesamtaufkommens an ausländischen Direktinvestitionen). Dazu<br />
gehörten die Investitionen des Unternehmens Tesco (320 Mio. PLN) im Einzelhandel,<br />
des Unternehmens Energis im Bereich Telekommunikation (150 Mio. PLN) und des<br />
Pharma-Konzerns GlaxoSmithKline (139,5 Mio. PLN).<br />
113
114<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
Im Jahre 2002 waren die Niederlande mit 1,07 Mrd. USD zweitgrößtes Herkunftsland<br />
von ausländischen Investitionen in Polen., gefolgt von den USA (887 Mio. USD),<br />
Frankreich (742 Mio. USD) und <strong>Deutsch</strong>land (561 Mio. USD).<br />
Die größten Einzelinvestitionen des Jahres kamen allerdings aus Belgien (KBC Bank<br />
NV, Investitionserweiterung im Banken- und Versicherungssektor /Kredyt Bank und<br />
Warta) in einer Höhe von 442 Mio. PLN.<br />
Im Hinblick auf die Gesamthöhe bisher erfolgter Auslandsinvestitionen ist mit<br />
insgesamt über 12,17 Mrd. USD Frankreich der klare Spitzenreiter. Auf Platz 2 liegen<br />
die USA mit 8,74 Mrd. USD, gefolgt von <strong>Deutsch</strong>land mit 7,84 Mrd. USD, den<br />
Niederlanden mit 5,58 Mrd. USD und Großbritannien mit 4,05 Mrd. USD. (s. ebenso<br />
Anhänge 12, 13 und 14).<br />
Eine Analyse der Angaben der <strong>Polnische</strong>n Agentur für Auslandsinvestitionen (PAIZ)<br />
bestätigt die Tendenz zu einer hohen Kapitalkonzentration. Ende Dezember 2002<br />
entfielen 63 % aller ausländischen Direktinvestitionen in einer Höhe von über eine<br />
Million USD auf die fünf führenden Investorenländer. Die „top ten” der von PAIZ<br />
erfassten Unternehmen haben 15,2 Milliarden USD investiert, was laut PAIZ-<br />
Monitoring ca. ein Viertel des gesamten Kapitalzuflusses ausmacht. Die Investitionsaufwendungen<br />
von 12 Unternehmen erreichten die Marke von einer Milliarde USD.<br />
in Mrd. USD<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Produzierendes<br />
Gewerbe/Industrie<br />
Ausländische Direktinvestitionen nach Sektoren*<br />
Finanzdienstleistungen<br />
Handel und<br />
Reparaturdienstleistungen<br />
Transport, Lagerhaltung und<br />
Kommunikation<br />
* Auslandsinvestitionen über 1 Mio. USD<br />
Bauwesen<br />
Energie-, Gas-,<br />
Wasserversorgung<br />
Kommunale, soziale<br />
Dienstleistungen<br />
Immobilien<br />
Hotelwesen und Gastronomie<br />
Sonstige
Business in Polen<br />
Bei der Betrachtung der Branchenstruktur fällt auf, dass das produzierende Gewerbe mit<br />
Abstand an der Spitze liegt (40 % der Investitionen mit je über 1 Mio. USD, 24,5<br />
Milliarden USD). Innerhalb dieses Wirtschaftssektors konzentrieren sich fast 6,2<br />
Milliarden USD auf den Fahrzeugbau, die Nahrungsgüterindustrie 6,0 Milliarden USD<br />
und 3,4 Milliarden USD auf die Produktion von nichtmetallischen Erzeugnissen. Die<br />
bedeutendsten ausländischen Investitionen entfallen, abgesehen von der industriellen<br />
Produktion, auf die Sektoren Finanzdienstleistungen (USD 13,4 Milliarden USD),<br />
Handel und Instandhaltung (7,6 Milliarden USD) sowie Transport-, Lagerwesen und<br />
Telekommunikation (6,3 Milliarden USD).<br />
24,8%<br />
Auslandsinvestitionen im produzierenden Gewerbe*<br />
14,1%<br />
8,0%<br />
7,2%<br />
7,0%<br />
5,6%<br />
25,8%<br />
7,5%<br />
T ransportausrüstungen Lebensmittel, Getränke, T abakprodukte<br />
Sonstige nichtmetallische Produkte<br />
Zellulose, Papier, Verlagswesen und Druck<br />
Chemie und chemische Erzeugnisse<br />
Elektromaschinen, Anlagen<br />
Holz und Holzprodukte Sonstige<br />
* Auslandsinvestitionen über 1 Mio. USD<br />
Ein wichtiger Aspekt des ausländischen Investitionsengagements besteht darin, dass im<br />
Allgemeinen die Unternehmen, die bereits in Polen tätig sind, den Großteil ihres<br />
erwirtschafteten Gewinns für die Entwicklung ihrer Geschäftstätigkeit vor Ort<br />
reinvestieren. Trotz des anhaltenden Trends, dass ausländische <strong>Gesellschaft</strong>en es<br />
vorziehen, ein Investitionsvorhaben auf der „grünen Wiese“ zu realisieren als sich in<br />
eine bestehendes polnisches Unternehmen einzukaufen, dominierte jedoch die zuletzt<br />
genannte Möglichkeit bei Markteinstiegsvorhaben.<br />
Bei green-field-Investitionen wird oft ein Mittelweg beschritten, d.h. Grundstücke und<br />
Gebäude werden gekauft oder geleast, nur die Maschinen und die Ausstattung werden<br />
installiert. Eine derartige Vorgehensweise, die manchmal „brown-field”-Investition<br />
genannt wird, folgt aus dem in Polen vorhandenen großen Angebot an Grundstücken mit<br />
nicht genutzten Gebäuden.<br />
115
116<br />
<strong>Deutsch</strong>land<br />
12,8%<br />
USA<br />
14,2%<br />
* Auslandsinvestitionen über 1 Mio. USD<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
Geographische Struktur<br />
der ausländischen Direktinvestitionen in Polen*<br />
Großbritannien<br />
6,6%<br />
Niederlande<br />
9,5%<br />
Italien<br />
6,0%<br />
Schweden<br />
4,5%<br />
Multinationale<br />
Unternehmen<br />
3,9%<br />
Frankreich<br />
19,8%<br />
Sonstige<br />
22,6%<br />
Die große Bedeutung ausländischer Unternehmen für die Wirtschaft Polens entspringt der<br />
Tatsache, dass diese <strong>Gesellschaft</strong>en nicht nur neue Arbeitsplätze schaffen, sondern durch<br />
die Einführung moderner Technologie und Managementmethoden auch effizienter ihre<br />
Geschäftstätigkeit gestalten. Das spiegelt sich z.B. in ihrer Arbeitsproduktivität wider.<br />
Ein weiteres wesentliches Charakteristikum sind ihre Aktivitäten im Bereich<br />
Außenhandel. Im Jahre 2002 exportierten Unternehmen mit ausländischer<br />
Kapitalbeteiligung Waren und Güter in einem Gesamtwert von 22,3 Mrd. USD und<br />
bestritten somit 54,5 % des polnischen Exportaufkommens insgesamt. Andererseits<br />
importierten diese Unternehmen Waren im Wert von 32,1 Mrd. USD (58,2 % des<br />
polnischen Imports). Das entstandene Defizit in Höhe von 10 Mrd. USD entspricht 70 %<br />
des Außenhandelsdefizits Polens.<br />
Die Wirtschaft Polens ist imstande, noch wesentlich mehr an ausländischem Kapital zu<br />
absorbieren. Es besteht die Hoffnung, dass in den nächsten Jahren ausländische<br />
Investitionen in Polen weiterhin eine hohe Wachstumsrate aufweisen werden.<br />
Insbesondere gründet sich diese Hoffnung auf eine Zuwachs an Investitionen aus den<br />
USA über die Realisierung der Off-Set-Vereinbarungen im Rahmen des F-16-<br />
Kaufvertrags. Darüber hinaus wird mit dem EU-Beitritt Polens im Jahre 2004 mit einem<br />
Zuwachs ausländischer Direktinvestitionen aus den EU-Ländern gerechnet.<br />
Trotz der Führungsposition Polens innerhalb der MOE-Region bezüglich des<br />
Gesamtwerts an ausländischer Direktinvestitionen hat das Jahr 2002 den Beleg erbracht,<br />
dass Auslandsinvestoren zunehmend anderen Ländern der Region, insbesondere<br />
Tschechien und Ungarn, bei Investitionsvorhaben den Vorzug geben. Obgleich die<br />
Inlandsmärkte kleiner sind, bestehen in diesen Ländern, so die Meinung vieler
Business in Polen<br />
ausländischer Investoren, rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen von<br />
höherer Effizienz.<br />
Erwähnenswert ist, dass Polen, obgleich in sehr bescheidenem Ausmaß, seinerseits<br />
Direktinvestitionen im Ausland tätigt. Laut Schätzungen der Nationalbank Polens (NBP)<br />
erreicht das polnische Kapitalengagement im Ausland einen Gesamtwert von ca. einer<br />
Milliarde USD. Nichtsdestoweniger ist dies ein Symptom des wachsenden polnischen<br />
Wirtschaftspotenzials. Bei anhaltendem Wirtschaftswachstum kann man zweifellos<br />
davon ausgehen, dass das Volumen polnischer Auslandsinvestitionen zunehmen wird.<br />
Weitere Informationen zum Thema polnische Direktinvestitionen s. nächster Abschnitt.<br />
<strong>Polnische</strong> Direktinvestitionen im Ausland<br />
Der Kapitalexport hat sich in den letzten Jahren zu einem Bereich entwickelt, der die<br />
größten Zuwachsraten im Rahmen der internationalen Wirtschaftskooperation<br />
aufzuweisen hat. Die zunehmende Bedeutung des internationalen Kapitalflusses kam<br />
insbesondere in der letzten Dekade zum Ausdruck, in der der jährliche Zuwachs an<br />
ausländischen Direktinvestitionen weltweit die Zuwachsraten des Welthandels<br />
insgesamt überstieg. Der Wertumfang der ausländischen Produktion großer<br />
multinationaler Konzerne stieg spürbar stärker als der Umfang ihres Exports an.<br />
Die zunehmende Internationalisierung von Produktion und Dienstleistungen ist ein<br />
zweckdienliches Instrument des Schutzes von Marktpräsenzen vor zunehmender<br />
Konkurrenz seitens großer Mitwettbewerber. Mehr und mehr tritt zu Tage, dass die<br />
Nutzung von Möglichkeiten der Ansiedlung von Produktion und Dienstleistungen im<br />
Ausland ein effektiver Weg für ein Bestehen im internationalen Wettbewerb ist.<br />
Eingedenk des stetig zunehmenden Wettbewerbsdrucks stellen sich polnische<br />
Unternehmen auch angesichts begrenzter Finanzmittel den Anforderungen<br />
internationaler Märkte, auf denen sie gegenüber ihren „Rivalen“ substantielle Vorteile<br />
aufweisen. Die Rede ist von Märkten in Zentral- und Osteuropa, den unmittelbaren<br />
Nachbarn Polens. Bis dato jedoch ist der Anteil der polnischen Wirtschaft an der<br />
ökonomischen Globalisierung von geringfügiger Größe. Dies kommt im Vergleich mit<br />
anderen Staaten insbesondere am Anteil Polens am Welthandel insgesamt und der<br />
begrenzten Anzahl an polnischen ausländischen Direktinvestitionen zum Ausdruck.<br />
<strong>Polnische</strong> ausländische Direktinvestitionen 1995-2001 (in Mio. USD)<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />
Investitionen weltweit 355.284 391.554 474.010 684.039 1.042.051 1.379.493 620.713<br />
Polen 42 53 45 316 31 17 14*<br />
Anteil (in %) 0,012 0,014 0,009 0,046 0,003 0,001 0,002<br />
* Laut Angaben der Nationalbank Polens (NBP) weist Polen ein Negativsaldo bei seinen ausländischen<br />
Direktinvestitionen aus. Die Angaben des WIR 2002 werden durch den nächsten Jahresbericht<br />
höchstwahrscheinlich verifiziert. Quelle: World Investment Report 2002, UNO, 2002<br />
117
118<br />
V. Auslandsinvestitionen<br />
Traditionell ist Polen im Hinblick auf ausländische Direktinvestitionen Nettoempfänger.<br />
Eigene ausländische Direktinvestitionen betrugen im Zeitraum von 1995-2001 insgesamt<br />
415 Mio. USD, das sind gerade einmal 1 % im Vergleich zur Höhe der in Polen<br />
angesiedelten ausländischen Investitionen. Die bescheidenen Kapitalbewegungen<br />
polnischer ausländischer Direktinvestitionen bewegten sich - mit Ausnahme der Jahre<br />
1998 und 2001 - bis dato auf einem Niveau zwischen 17 und 53 Mio. USD. Im Jahre 1998<br />
verzeichnete die Nationalbank Polen die größten Kapitalbewegungen in Form von<br />
polnischen ausländischen Direktinvestitionen. Gründe dafür waren einerseits ein Zuwachs<br />
von Beteiligungen an Unternehmen, die ihren Sitz im Ausland hatten, andererseits eine<br />
Zunahme von Darlehen polnischer Unternehmer an ausländische Unternehmen, in welche<br />
sie bereits direkt investiert hatten (vorwiegend im Bankensektor).<br />
Im Jahre 2001 war erstmalig der Wertumfang polnischer ausländischer Direktinvestitionen<br />
rückläufig, d.h. der Wert zurückgezogener Investitionen war größer als der<br />
Wertumfang für Neuinvestitionen im Ausland.<br />
Der Rückzug polnischer ausländischer Direktinvestitionen wurde durch die<br />
Veräußerung von Unternehmensbeständen und Anteilen durch polnische Unternehmer<br />
hervorgerufen und betrug 70 Mio. USD, die Rückzahlung von Darlehen durch<br />
ausländische Firmen an polnische Investoren erreichte ein Niveau von 50 Mio. USD.<br />
Diese Erscheinungen standen im Wesentlichen mit einer Verringerung des Auslandsengagements<br />
polnischer Banken in Zusammenhang.<br />
<strong>Polnische</strong> ausländische Direktinvestitionen – Kapitalfluss 1995-2001 (in Mio. USD)<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />
Ausländische Direktinvestitionen<br />
Kapitalfluss davon:<br />
42 53 45 316 31 17 -89<br />
- Anteile, Sacheinlagen 29 12 24 117 98 111 -52<br />
- Umwandlung von Darlehen und<br />
Dividenden in Anteile<br />
k.A. k.A. k.A. k.A. 1 0 4<br />
- Reinvestierter Gewinn (Netto)* 13 21 -3 -31 -40 -12 9<br />
- Investorendarlehen 0 20 24 230 -28 -82 -50<br />
* Bis 1996 waren in reinvestierten Gewinnen Bilanzverluste nicht enthalten<br />
Quelle: Zahlungsbilanz auf der Grundlage von Zahlungsvorgängen in den Jahren 1998-2001,<br />
Nationalbank Polens, 2002<br />
Im Jahre 2001 wurden Anteile an ausländischen Unternehmen in OECD-Ländern<br />
veräußert, z.B. in Belgien, Luxemburg, Großbritannien, <strong>Deutsch</strong>land und Österreich.<br />
Der Rückzug polnischen Kapitals erfolgte vorrangig aus Produktionsunternehmen und<br />
von Finanzdienstleistern.<br />
Neben Investoren, die sich aus dem investiven Auslandsgeschäft zurückzogen, gab es<br />
jedoch eine Reihe von polnischen Unternehmern, die sich Neuinvestitionen widmeten.
Business in Polen<br />
Hauptsächlich fand polnisches Kapital seinen Weg in die Schweiz (12 % der Kapitalbewegungen),<br />
die Niederlande (9 %) und die Ukraine (7 %). Bevorzugte Bereiche waren<br />
Dienstleistungen (84 %), Handel und Instandhaltung (7 %), Bergbau (7 %) und<br />
Bauwesen (2 %).<br />
Die höchsten Erträge wurden laut Angaben der Nationalbank Polens von polnischen<br />
Unternehmen in afrikanischen Ländern (46 %), Europa (28 %, vorwiegend in<br />
<strong>Deutsch</strong>land und Russland) und in Zentralamerika (26 %) erzielt. Sie wurden in den<br />
Bereichen Transport, Lagerwesen, und Kommunikation (46 %), Immobilienservice,<br />
Vermietung und Unternehmensberatung (21 %) sowie im produzierenden Gewerbe<br />
(19 %) und im Bauwesen (14 %) erwirtschaftet.<br />
Ende 2002 war in folgenden Branchen ein polnisches Kapitalengagement zu<br />
verzeichnen: Finanzdienstleistungen (49 %), Handel und Instandhaltung (12 %),<br />
sonstige Dienstleistungen (11 %), produzierendes Gewerbe und Immobilienservice,<br />
Vermietung und Unternehmensberatung (je 8 %), Transport, Lagerwesen und<br />
Kommunikation (5 %), Bergbau (4 %) und Bauwesen (3 %).<br />
119
120<br />
VI. Wirtschaftliche Integration<br />
VI. WIRTSCHAFTLICHE <strong>IN</strong>TEGRATION<br />
Integration in die Europäische Union<br />
Seit dem Beginn des politischen und wirtschaftlichen Transformationsprozesses im<br />
Jahre 1989 bestand das wichtigste Ziel polnischer Politik in der politischen und<br />
wirtschaftlichen Integration mit der Europäischen Union, h. h. sowohl der Beitritt zu den<br />
Sicherheitsstrukturen des Nordatlantikpaktes und als auch dem gemeinschaftlichen<br />
Markt. Das erstere wurde am 12. März 1999 erreicht, als der polnische Außenminister<br />
Geremek die Ratifikationsurkunde bei der NATO hinterlegte. Die Integration mit der<br />
Europäischen Union erfolgt mit der EU-Mitgliedschaft Polens am 1. Mai 2004.<br />
Die Integration in die EU stellt eine einzigartige Möglichkeit dar, die wirtschaftliche und<br />
soziale Entwicklung Polens zu beschleunigen. Zu den wichtigsten Vorteilen sind zu<br />
zählen:<br />
• ein besserer Zugang polnischer Waren und Dienstleitungen zum EU-Markt, nicht nur<br />
durch die Abschaffung von Zollbarrieren, sondern auch durch die Aufhebung des<br />
Erfordernisses zusätzlicher Testierungen und Zertifizierung für verschiedene<br />
Erzeugnisse,<br />
• Produktion entsprechend harmonisierten EU-Standards, Einklang von Konformitätsstandards<br />
und obligatorischen Sicherheitserfordernissen,<br />
• Erhöhung der Investitionsattraktivität Polens,<br />
• Verbesserung der Position Polens auf internationalen Finanzmärkten,<br />
• Import moderner Technologie als Beitrag zur Qualitätsverbesserung und<br />
Kosteneffizienz,<br />
• größere Möglichkeiten für unternehmerische Zusammenarbeit und Kontakte mit EU-<br />
Partnern.<br />
Direkt nach der wirtschaftlichen Liberalisierung im Jahre 1990 nahm Polen<br />
Verhandlungen über die wirtschaftliche Integration mit der Europäischen Union auf. Im<br />
März 1992 trat ein Übergangsabkommen über den Handelsverkehr zwischen Polen und<br />
der Europäischen Union in Kraft. Am 1. Februar 1994 wurde es durch das<br />
Assoziierungsabkommen, das sog. Europa-Abkommen, ersetzt, nachdem es vom<br />
<strong>Polnische</strong>n Parlament und den damals 12 Mitgliedsländern der EU ratifiziert worden<br />
war. Am 8. April des gleichen Jahres stellte Polen formal den Antrag auf eine EU-<br />
Mitgliedschaft. Ab 1995, als drei neue Mitgliedsländer der EU beitraten, erstreckt sich<br />
das Abkommen auf die Beziehungen Polens zu allen 15 Mitgliedsländern.<br />
Zweck des Assoziierungsabkommens ist es, eine Freihandelszone zwischen Polen und<br />
der EU zu schaffen. Das Abkommen sieht eine asymmetrische Regelung vor, d.h. der<br />
Gemeinschaftsmarkt öffnet sich polnischen Produkten schneller als der polnische Markt
Business in Polen<br />
europäischen Erzeugnissen. Jedes Jahr am 1. Januar beginnt eine neue Etappe in der<br />
Liberalisierung des Handels.<br />
Zuerst wurden Quotenbegrenzungen für polnische Industrieimporte in die<br />
Gemeinschaft, mit Ausnahme von s.g. sensiblen Erzeugnissen, aufgehoben. Dies betrifft<br />
fünf Kategorien von Textilien und sowie landwirtschaftliche Produkte, die von der<br />
allgemeinen Liberalisierung des Assoziierungsabkommens nicht erfasst werden. Die<br />
Quotenbegrenzungen im Bereich Textilien bestanden bis Ende 1997. Mit dem 1. Januar<br />
1998 trat dann der uneingeschränkte Zugang für polnische Exportprodukte zum EU-<br />
Markt ein. Seit dem 1. Januar 2002 hat Polen seinerseits alle noch vorher bestandenen<br />
Einfuhrbarrieren für Exporte aus dem EU-Ländern aufgehoben.<br />
Die geringste Liberalisierung und die geringfügigsten Konzessionen gab es bei<br />
landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Milch, Fleisch und Lebendvieh. Die EU hat sich<br />
jedoch selbst dazu verpflichtet, die Importrestriktionen für Lebensmittelerzeugnisse<br />
schneller als auf der Gegenseite Polen zu reduzieren. Schließlich wurde am 27.<br />
September 2000 ein Abkommen über die Liberalisierung des Agrarhandels<br />
unterzeichnet, das am 1 Januar 2001 in Kraft trat. Das Abkommen sieht zollfreie Quoten<br />
für den Handel mit sensiblen Produkten, einschließlich Schweine-, Rind- Geflügel- und<br />
Kalbfleisch, Milch und anderen Molkereiprodukten, Weizen und Getreide, vor. Diese<br />
Quoten steigen jedes Jahr um 10 %. Außerdem wird die EU ihre Lebensmittelexporte<br />
nach Polen nicht subventionieren.<br />
Eine der wichtigsten Aufgaben im Zusammenhang mit dem Beitritt zur Europäischen<br />
Union ist die in Artikel 68 des Assoziierungsabkommens zwischen Polen und der<br />
Europäischen Union festgelegte Verpflichtung, das polnische Recht dem EU-Recht<br />
anzugleichen. Das Assoziierungsabkommen definiert folgende Bereiche, die eine<br />
Harmonisierung erfordern: Rechnungswesen, Bankrecht, Wettbewerbsschutz,<br />
Unternehmensbesteuerung, Verbraucherschutz, Zollrecht, Arbeitnehmerschutz, Umweltschutz,<br />
Finanzdienstleistungen, soziale Fürsorge, indirekte Besteuerung, Schutz von<br />
geistigem Eigentum, Schutz von Tieren und Pflanzen, technische Normen und<br />
Regelungen sowie Transportwesen. Dies bedeutet aber nicht, dass andere Bereiche keiner<br />
Harmonisierung bedürfen. Das Screening des polnischen Rechts in Hinsicht auf die<br />
Kompatibilität mit dem EU-Recht wurde 1994 eingeleitet und wird intensiv fortgesetzt.<br />
Beim Europäischen Gipfel in Cannes im Juni 1995 wurde das „Weißbuch“<br />
angenommen. Es enthält eine Sammlung von Rechtsakten, die in den Augen der EU das<br />
Fundament des gemeinsamen Binnenmarktes darstellen. Die Akzeptanz der Regelungen<br />
des Weißbuchs durch die Beitrittsländer war Voraussetzung für die Aufnahme von<br />
Beitrittsverhandlungen. Der Gipfel entschied des weiteren, dass der Vorbereitungsprozess<br />
auf die Mitgliedschaft in der EU nicht nur die Angleichung des Rechts, sondern<br />
auch die Schaffung entsprechender Strukturen zu dessen Umsetzung umfassen müsse.<br />
121
122<br />
VI. Wirtschaftliche Integration<br />
Im Juli 1996 wurde Polen das 28. Mitglied der OECD und gehört zu den<br />
höchstentwickelten Ländern in der Welt. Der Beitritt Polens zu dieser Organisation stellt<br />
einen Meilenstein im Zusammenhang mit der Integration in die europäischen Strukturen<br />
dar. Die Mitgliedschaft stärkt Polens Glaubwürdigkeit und verbessert seine Notierung<br />
auf den Finanzmärkten und fördert auf diese Weise den Zufluss ausländischen Kapitals.<br />
Im Jahre 1996 wurde das Komitee für Europäische Integration gebildet, um den<br />
Angleichungs- und Integrationsprozess der Wirtschaft Polens an die der Europäischen<br />
Union zu beschleunigen. Das Komitee, welchem der Ministerpräsidenten vorsitzt,<br />
gehört zu den zentralen Behörden der staatlichen Verwaltung. Das Komitee für<br />
Europäische Integration wurde im Ergebnis einer Reform der polnischen staatlichen<br />
Behörden gegründet und spielt eine instrumentale Rolle für die Zusammenarbeit, den<br />
Informationsfluss und die Aufgabenverteilung zwischen verschiedenen Ministerien, die<br />
sich mit den Beziehungen zur Europäischen Union befassen. Die Aufgaben des<br />
Komitees umfassen die Vorbereitung und Koordination des Anpassungsprozesses an die<br />
Erfordernisses der Gemeinschaft sowie die Koordination von Aktivitäten der<br />
Zentralverwaltung auf dem Gebiet der Beitrittsunterstützung aus dem Ausland.<br />
Die formellen Verhandlungen über die Vollmitgliedschaft Polens wurden im November<br />
1998 aufgenommen. Kurz vor Verhandlungsbeginn veröffentlichte die Europäische<br />
Kommission ihren regelmäßigen Bericht über Polens Fortschritt auf dem Weg zum<br />
Beitritt. Die Kommission legt in ihrem Bericht ihre Einschätzung darüber dar, inwieweit<br />
Polen für die Verhandlungen und die künftige Mitgliedschaft bereit ist. Dem Bericht<br />
zufolge erfüllt Polen die Grundkriterien der Wettbewerbsfähigkeit am Binnenmarkt.<br />
Dem Land wird eine dynamische Marktwirtschaft bestätigt, in dem ein hohes Maß an<br />
makroökonomischer Stabilität und Bedingungen herrschen, die dem Wirtschaftswachstum<br />
förderlich sind.<br />
Die Verhandlungen finden auf der Grundlage von ausgearbeiteten Verhandlungspositionen<br />
statt, die in Dokumentenform von Fachgruppen des aus Vertretern<br />
unterschiedlicher Ministerien bestehenden Beraterstabes für die Vorbereitung der<br />
Beitrittsverhandlungen mit der EU vorbereitet werden. Als nächstes werden diese<br />
Vorlagen der Verhandlungsdelegation zwecks letzter Korrekturen und Bestätigung<br />
übermittelt. Nach erfolgter Bewertung von finanziellen Kosten und sozialpolitischen<br />
Auswirkungen werden sie dem Komitee für Europäische Integration vorgelegt.<br />
Schließlich bedürfen die Dokumente der Annahme durch den gesamten Ministerrat. Die<br />
Verhandlungen wurden in 31 Verhandlungsgebiete, Kapitel genannt, aufgeteilt. Das<br />
letzte Kapitel „Sonstiges“ ist technischer Art, die restlichen 30 aber sind<br />
Verhandlungsgebiete von tragender Bedeutung.<br />
Im Dezember 2000 wurden auf dem EU-Gipfel in Nizza mit Blick auf die anstehende<br />
Osterweiterung eine Vereinbarung über institutionelle Reformen innerhalb der
Business in Polen<br />
Gemeinschaft getroffen. Von besonderer Bedeutung für die polnische Seite war dabei<br />
die Festlegung, dass allen EU-Mitgliedsstaaten, den alten wie auch den neuen, die<br />
gleichen Rechte eingeräumt werden. Polen wurden 27 Stimmen im Europa-Rat und 50<br />
Mandate im Europäischen Parlament - damit wird Polen zu einer der sechs stärksten<br />
Länderfraktionen im Europäischen Parlament - zugesprochen.<br />
Polen beendete am 13. Dezember 2002 erfolgreich seine Beitrittsverhandlungen mit der<br />
EU und unterzeichnete am 16. April 2003 gemeinsam mit den anderen neun Ländern,<br />
die im Jahre 2004 Mitglieder der EU werden, den Beitrittsvertrag auf dem EU-Gipfel in<br />
Athen.<br />
Der Beitrittsvertrag ist das komplexeste internationale Vertragswerk, das jemals<br />
erarbeitet worden ist. Es beinhaltet den eigentlichen Beitrittsvertrag, das Beitrittsrecht<br />
und eine Reihe von Protokollen und Zusatzbestimmungen, die jede für sich<br />
rechtsverbindlichen Charakter besitzen. Darüber hinaus finden sich in diesem Vertrag<br />
eine Anzahl von Deklarationen unilateralen Charakters, und obwohl diese keine<br />
Rechtskraft haben, so sind sie für die Interpretation der vertraglichen Festlegungen von<br />
außerordentlicher Wichtigkeit. Der eigentliche Beitrittsvertrag betrifft alle zehn im Jahre<br />
2004 der EU beitretenden Länder, währenddessen andere vertragliche Dokumente<br />
innerhalb des Vertrags neben alle Länder betreffende Teile ebenso Abschnitte bezüglich<br />
einzelner Länder enthalten.<br />
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass der eigentliche Beitrittsvertrag aus nur drei<br />
Artikeln besteht. Der Artikel 1 erklärt den Beitritt der zehn Kandidatenländer zur EU,<br />
die restlichen zwei Artikel legen die Vertragssprache und den Termin seines<br />
Inkrafttretens fest. Kernstück des Vertrages ist das Beitrittsrecht, das sämtliche Details,<br />
die aus dem Beitritt resultieren - u.a. Übergangsregelungen und Änderungen des EU-<br />
Rechts - näher beschreibt. Der Beitrittsvertrag 2003 für die Länder Tschechische<br />
Republik, Estland, Zypern, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta. Polen, Slowenien und die<br />
Slowakei, signiert am 16. April 2003 in Atrhens, ist auf der EU-Internetseite<br />
http://www.europa.eu.int/comm/enlargement/negotiations/treaty_of_accession_2003/<br />
nachzulesen. Eine Download-Möglichkeit besteht ebenfalls.<br />
Unter den Festlegungen, die im speziellen Polen betreffen, verdienen die nachfolgend<br />
genannten Bereiche besonderer Erwähnung:<br />
• Freizügigkeit bei Dienstleistungen - im Hinblick auf existierende Kompensationsschemata<br />
für Investoren wurde Polen ein Übergangszeitraum bis Ende des Jahres<br />
2007 eingeräumt, um ein Mindestniveau diesbezüglicher Kompensationen zu<br />
erreichen.<br />
• Freier Kapitalverkehr - Polen wurde eine 5-jährige Übergangszeit zugesprochen, in<br />
der die nationale Rechtssprechung hinsichtlich der Zweitwohnsitzproblematik<br />
angewandt werden kann. Darüber hinaus gilt ein Übergangszeitraum von 12 Jahren<br />
123
124<br />
VI. Wirtschaftliche Integration<br />
für den Bereich Erwerb von Grund und Boden. Staatsbürger von EU-<br />
Mitgliedsländern, die als selbständige Landwirte in ihren Ländern tätig sind,<br />
betrifft die Übergangsregelung nicht, entsprechend geltenden spezifischen<br />
Festlegungen in den Beitrittsländern.<br />
• Wettbewerbspolitik - Übergangszeiten sind mit Polen hinsichtlich staatlicher<br />
Fördermaßnahmen im Umweltschutz vereinbart worden. Diese betreffen<br />
Investitionsvorhaben, deren Realisierung Anforderungen entsprechen, für die<br />
Übergangsregelungen gemäß Kapitel Umweltschutz gewährt wurden. Während der<br />
Übergangszeiten ist die Förderung auf das Niveau der Regionalförderung, mit<br />
15 % für KMU, begrenzt. Für existierende Vorhaben im IPPC-Bereich, für die<br />
gemäß Kapitel Umweltschutz Übergangsfristen gelten, ist eine Maximalförderung<br />
in Höhe von 30 % bis Ende 2010 vorgesehen. Für IPPC-Vorhaben, die nicht von<br />
Übergangszeiten gemäß Kapitel Umweltschutz tangiert werden, gilt eine<br />
Förderhöhe von 30 % bis Ende 2007. Für Großverbrennungsanlagen gilt ein<br />
Förderniveau von 50 %, sofern für derartige Investitionen gemäß Kapitel<br />
Umweltschutz Übergangsfristen eingerichtet wurden. Darüber hinaus wurde ein<br />
Übergangszeitraum (bis zum 31. Dezember 2006) für die Umstrukturierung der<br />
Stahlindustrie vereinbart.<br />
• Steuern - Polen wurde die Beibehaltung eines verminderten Mehrwertsteuersatzes<br />
im Gaststätten- und Bauwesen bis Ende 2007, die Anwendung eines<br />
Mehrwertsteuersatzes „0“ für Bücher sowie eine weitgehende MwSt.-Reduzierung<br />
für Lebensmittel und landwirtschaftliche Produktionsmittel (ausgenommen<br />
Landmaschinen) bis zum 31. Dezember 2007 bzw. 30. April 2008 gewährt. Anders<br />
als im acquis vorgesehen können alle Beitrittsländer eine höhere<br />
Umsatzbemessungsgrenze anlegen, um kleine und mittlere Unternehmen in den<br />
Genuss einer MwSt.-Befreiung zu bringen. Ebenso könne Leistungen im<br />
Passagierflugverkehr von einer Mehrwertbesteuerung befreit werden. Des<br />
Weiteren ist Polen eine einjährige Übergangsfrist für die Beibehaltung eines<br />
verminderten Verbrauchsteuersatzes für Biokraftstoffe gewährt worden.<br />
Am 7. und 8. Juni 2003 wurde in Polen das EU-Beitrittsreferendum durchgeführt. 59 %<br />
der wahlberechtigten polnischen Bürger nahmen an diesem historischen Ereignis teil,<br />
77 % der abgegebenen Stimmen sprachen sich für einen EU-Beitritt, 23 % gegen die<br />
Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union aus. Diese klare Ergebnis war die<br />
Bestätigung für das Engagement und die Konsequenz Polens in den Jahren der<br />
Umgestaltung, in Richtung einer modernen Demokratie, eines funktionierenden<br />
marktwirtschaftlichen Systems und der EU-Mitgliedschaft.
Business in Polen<br />
Europäische Freihandelsassoziation EFTA<br />
Ein weiteres wichtiges Element der europäischen Integration Polens ist dessen<br />
Partnerschaft mit der EFTA. Im Jahre 1992 hat Polen mit den EFTA-Ländern eine<br />
Vereinbarung über den Handel mit Industrie- und Landwirtschaftserzeugnissen sowie<br />
ein Fischereiabkommen unterzeichnet. Seit März 1993 können polnische Exporteure<br />
diese Waren zu günstigeren Bedingungen in den EFTA-Ländern verkaufen. Die<br />
Abschaffung von Zöllen betraf von Beginn an ebenso sensible Produkte wie z.B. Stahl,<br />
Textilien und Kleidung, auch bestimmte Chemikalien.<br />
Von Anfang an berücksichtigte das Abkommen die Möglichkeit, dass einige EFTA-<br />
Länder der Europäischen Union beitreten könnten. Deswegen sind viele seiner<br />
Bestimmungen mit denen identisch, die das Assoziierungsabkommen mit der EU<br />
enthält, oder aber sie ähneln ihnen. Daher hat die Entscheidung Österreichs, Finnlands<br />
und Schwedens, Mitglied der EU zu werden, ihre Beziehung zu Polen nicht wesentlich<br />
tangiert. Die wichtigsten Änderungen betreffen Finnland, da Polen ein besonderes<br />
Freihandelsabkommen mit diesem Land unterzeichnet hatte.<br />
Infolge des europäischen Integrationsprozesses entstand am 1. Januar 1994 die größte<br />
Freihandelszone, der Europäische Wirtschaftsraum, der die EFTA- und die EU-Länder<br />
umfasste. Obwohl der EFTA-Anteil am polnischen Außenhandel gegenwärtig relativ<br />
gering ist, sind in den letzten Jahren Wachstumstendenzen zu verzeichnen. Im Jahre<br />
2002 betrug der EFTA-Anteil am polnischen Import bei 2,6 % und bei 2,7 % beim<br />
Export.<br />
Im Zusammenhang mit der Liberalisierung des Handelsverkehrs zwischen Polen und der<br />
EFTA ist folgendes hervorzuheben:<br />
• Auf der Grundlage des multilaterale Abkommen mit den EFTA - Ländern wurde<br />
Ende 2001 eine Freihandelszone für Industrieerzeugnisse, Fisch und Lebensmittel<br />
geschaffen. Das Abkommen sieht gleichfalls eine teilweise Liberalisierung für den<br />
Warenaustausch landwirtschaftlicher Produkte vor;<br />
• Das Abkommen enthielt einige ungleiche Regelungen bezüglich der Abschaffung<br />
von Zollpflichten durch Polen und andere EFTA-Länder - die Partnerländer haben<br />
ihrerseits die Einfuhrrestriktionen eher als Polen abschafft;<br />
• Polen hat zugestimmt, Waren aus der EFTA nicht schlechter zu behandeln als<br />
diejenigen, die aus der Europäischen Union importiert werden;<br />
• Das multilaterale EFTA Abkommen wird durch bilaterale Vereinbarungen über<br />
den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten (mit Ausnahme von Fisch,<br />
Fischerzeugnissen und verarbeiteten Lebensmittel, die schon vom EFTA-<br />
Abkommen erfasst sind) ergänzt, die Polen mit jedem EFTA-Land einzeln<br />
abgeschlossen hat.<br />
125
126<br />
VI. Wirtschaftliche Integration<br />
Mitteleuropäische Freihandelsassoziation CEFTA<br />
Polen hat mit der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn ein Abkommen<br />
über die Schaffung einer Freihandelszone unterzeichnet. Auf diese Weise entstand die<br />
CEFTA - Freihandelszone. Dem CEFTA - Abkommen, das die Liberalisierung des<br />
Handels in Mittelosteuropa zum Gegenstand hat, stand das EFTA - Abkommen Pate.<br />
Infolge des Abkommens, das am 1. April 1993 in Kraft trat, wurden die Einfuhrzölle für<br />
Rohstoffe und verarbeitete Erzeugnisse, die in keinem direkten Wettbewerb zu den<br />
heimischen Produkten standen, in den betreffenden Ländern sofort abgeschafft. Zölle für<br />
einige Waren (Beleuchtungskörper, medizinische Geräte und Ausrüstungen,<br />
Keramikerzeugnisse, Fahrzeuge) wurden in 2 Etappen, 1995 und 1996, aufgehoben. Bei<br />
Erzeugnissen, die als besonders sensibel gelten (Textilien, Stahlerzeugnisse und PKW),<br />
dauert die Liberalisierung länger (5 - 7 Jahre).<br />
Das Abkommen bewirkt ebenso eine Angleichung rechtlicher Bestimmungen mit dem<br />
Ziel, Wettbewerb, Kooperation und den Informationsaustausch über Subventionen und<br />
Schutzmaßnahmen hinsichtlich des Binnenmarktes sowie Regeln und Verfahren im<br />
Bereich Warenursprung zu unterstützen. Das Hauptziel jedoch lautet, spätestens im<br />
Jahre 2002 eine Freihandelszone zwischen den Mitgliedsländern einzurichten.<br />
Das CEFTA - Abkommen betrifft sowohl Industrie- als auch Agrarprodukte, doch ist<br />
die Liberalisierung für landwirtschaftliche Erzeugnisse begrenzt. Die Grenzzölle sind<br />
hier nur reduziert worden und quantitative Einschränkungen bestehen weiterhin. Das<br />
Abkommen besagt deutlich, dass im Falle ernsthafter Schäden für die heimischen<br />
Produzenten die Liberalisierung in dem jeweiligen Bereich vorübergehend ausgesetzt<br />
werden kann. Deshalb ist der Liberalisierungsprozess im Bereich Handel mit der<br />
CEFTA noch nicht abgeschlossen. Zeitweise kommt es, zum Teil alle Länder<br />
umfassend, zu Wiederaufnahmen von Zollgebühren.<br />
Seit September 1995 steht das CEFTA - Abkommen auch anderen Ländern, unabhängig<br />
ihrer geographischen Lage, offen, allerdings müssen sie Mitglied der WTO sein. Die<br />
ersten Länder, die der CEFTA beitraten, waren Slowenien und Rumänien, gefolgt von<br />
Bulgarien Ab dem 1. März 2003 wird Kroatien ebenso als CEFTA-Mitglied behandelt,<br />
obwohl der Ratifizierungsvorgang noch nicht abgeschlossen ist (Stand Juni 2003). Um<br />
die Mitgliedschaft bemühen Litauen, Lettland und die Ukraine.<br />
Die Liberalisierungsprozesse innerhalb der CEFTA führten zu einem Anwachsen der<br />
Handels zwischen den einzelnen Mitgliedsländern. Im Jahr 2002 entfielen 8,9 % der<br />
polnischen Exporte und 7,.3 % der Importe auf CEFTA-Länder. Als negative<br />
Erscheinung ist Polens Handelsdefizit mit dieser Ländergruppe zu erwähnen, das im<br />
Jahr 2002 ein Niveau von 397,7 Mio. USD erreichte. Dabei stieg im Vergleich zum<br />
Jahre 2001 der Export um 0,5 Mrd. USD, der Import jedoch nur um 0,3 Mrd. USD.
Steuern<br />
Business in Polen<br />
VII. STEUERSYSTEM<br />
In Polen entscheidet das Parlament über alle Steuern. Das polnische Steuersystem<br />
erlebte in den letzten Jahren substanzielle Änderungen, die darauf abzielten, ein<br />
transparenteres System mit Besteuerungsstandards aufzubauen, die denjenigen in<br />
Ländern mit Marktwirtschaft entsprechen würden. Obwohl das polnische Steuerrecht<br />
relativ einfach ist, kann seine Anwendung in der Praxis Schwierigkeiten bereiten.<br />
Insbesondere überlässt es in einigen Bereichen der Auslegung Freiräume für<br />
Interpretationsvarianten. Infolgedessen kann es dazu kommen, dass Beamte in<br />
demselben Steuerbezirk beim Zusammentreffen gleicher Angelegenheiten zu<br />
unterschiedlichen Schlussfolgerungen im Rahmen der steuerliche Behandlung geraten.<br />
Darüber hinaus nehmen einige Gebiete der Steuergesetzgebung auf Begriffe Bezug, die<br />
entweder einer gesetzlichen Definition entbehren oder eine andere Bedeutung haben als<br />
diejenige, die in anderen Gesetzen zu Grunde gelegt wurde.<br />
Steuerzahler sollten in Erinnerung behalten, dass alle Steuern monatlich als<br />
Vorauszahlung abzuführen sind und die Verzugszinsen für nicht fristgemäß abgeführte<br />
Steuern 14 % p.a. betragen.<br />
Die wichtigsten Steuern in Polen:<br />
• Körperschaftssteuer (Einkommenssteuer von juristischen Personen): Mit<br />
Ausnahme von Partnerschaften, die keine juristische Person sind, unterliegen alle<br />
juristischen Personen und Organisationseinheiten mit juristischer Persönlichkeit der<br />
Körperschaftssteuer. Steuerbemessungsgrundlage ist der Gewinn, d.h. der<br />
Ertragsüberschuss über die abzugsfähigen Betriebskosten. Im Jahr 2003 beläuft sich der<br />
Steuersatz auf 27 %. Im Juni 2003 hat sich der Ministerrat für einen<br />
Körperschaftssteuersatz von 19 % im Jahre 2004 ausgesprochen.<br />
Während des Transformationsprozesses hat Polen ständig die Anteil des Staates am<br />
Wirtschaftsgeschehen verringert, was sich in der Verringerung der Steuerbelastung<br />
widerspiegelt. Die folgende Graphik illustriert die Senkung des jetzigen und zukünftigen<br />
Körperschaftssteuersatzes im Zeitraum von 1997-2004.<br />
127
128<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
%<br />
38<br />
VII. Steuersystem<br />
Körperschaftssteuer - Steuersätze in Polen<br />
in den Jahren 1997-2004<br />
36<br />
34<br />
30<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Körperschaftssteuern finden keine Anwendung auf:<br />
- Einkommen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit, mit Ausnahme von Einkommen<br />
aus besonderen Zweigen der landwirtschaftlichen Produktion,<br />
- Einkommen aus Forstwirtschaft in den durch das Forstgesetz bezeichneten<br />
Grenzen,<br />
- Einkommen aus Tätigkeiten, die nicht Gegenstand von rechtlich wirksamen<br />
Verträgen sein können.<br />
Steuerpflichtige Körperschaften, die ihren Sitz bzw. den Sitz ihres Vorstands auf dem<br />
Hoheitsgebiet der Republik Polen haben, unterliegen der unbegrenzten Steuerpflicht,<br />
d.h. ihr gesamtes Einkommen, unabhängig davon, wo es erwirtschaftet wurde, unterliegt<br />
der Körperschaftssteuer. Steuerzahler, die weder einen Sitz noch den Vorstand auf dem<br />
Hoheitsgebiet der Republik Polen haben, sind begrenzt steuerpflichtig, d.h. nur das<br />
Einkommen, das auf dem Hoheitsgebiet der Republik Polen erwirtschaftet wurde,<br />
unterliegt der Körperschaftssteuer.<br />
Verluste können während fünf Jahren abgeschrieben werden, jedoch können in einem<br />
Jahr nicht mehr als 50 % der Verluste abgeschrieben werden. Die Praxis kennt keinen<br />
Verlustvortrag. Viele Steuerermäßigungen, die das Körperschaftssteuergesetz vom 15.<br />
Februar 1992 (mit späteren Änderungen) enthielt, wurden abgeschafft, obwohl die<br />
diesbezüglichen Vorschriften auf Investitionen, die vor dem 1. Januar 2000 getätigt<br />
wurden, weiterhin Anwendung finden.<br />
Das Gesetz bezeichnet näher die Ausgaben, die nicht als Kosten anerkannt werden. Bei<br />
der letzten Novelle des Körperschaftssteuergesetzes im November 1999 wurden Fragen<br />
der Wertminderung und Abschreibung ins Gesetz aufgenommen, die früher durch<br />
Verordnung geregelt wurden.<br />
28<br />
28<br />
27<br />
19
Business in Polen<br />
Transferpreise: <strong>Gesellschaft</strong>en und natürliche Personen, die Geschäfte mit verbundenen<br />
Unternehmen bzw. natürlichen Personen (sowohl in- als auch ausländischen) oder mit<br />
Unternehmen oder natürlichen Personen abwickeln, die ihren Standort in steuerrechtlich<br />
günstigen Regionen („tax havens“) haben, müssen im Besitz einer umfassenden<br />
Transferpreisdokumentation sein. Diese Dokumentation muss einem Steuerinspektor auf<br />
Verlangen innerhalb von 7 Tagen zugänglich gemacht werden. Gewinne, die bei einer<br />
Untersuchung der Transferpreise festgestellt werden, unterliegen einer Sanktion in Form<br />
eines Steuersatzes von 50 % zusätzlich der Strafzinsen (z. Zt. 14 % p.a.). Verbundene<br />
Unternehmen und Personen werden als solche definiert, deren direktes oder indirektes<br />
Eigentum 5 % oder mehr beträgt. Die Definition der Transferpreise entspricht OECD-<br />
Richtlinien.<br />
• Mehrwertsteuer auf Waren und Dienstleistungen (VAT): Diese Steuer wurde<br />
im Juli 1993 eingeführt und ersetzte die Umsatzsteuer. Der Basissatz beträgt 22 %.<br />
Abgesehen vom Basissatz gibt es noch einen Vorzugssatz von 7 % auf bestimmte<br />
landwirtschaftliche Produktionsmittel (Dünger, Pflanzenschutzmittel, landwirtschaftliche<br />
Geräte), Waren für Kinder, Waren, die mit dem Gesundheitsschutz in<br />
Verbindung stehen, Baumaterial und Baudienstleistungen sowie einige andere<br />
Dienstleistungen wie z.B. Transport (mit Ausnahme von Taxis) usw.<br />
Es gibt auch noch einen Null-Mehrwertsteuersatz, der auf Ausfuhren anzuwenden ist.<br />
Dienstleistungen, die aus dem Ausland in Auftrag gegeben, aber in Polen erbracht<br />
werden, unterliegen einer Mehrwertsteuer von 22 %. Nur Dienstleistungen, die<br />
außerhalb Polens erbracht werden, werden wie Ausfuhren behandelt und unterliegen<br />
einer Mehrwertsteuer von 0 %. Überdies sind einige Grundlebensmittel sowie soziale<br />
und kulturelle Dienstleistungen von der Mehrwertsteuer befreit. Das gilt z.B. für<br />
Bildungs-, Gesundheits- sowie Postdienstleistungen.<br />
Der Mehrwertsteuersatz für Rohprodukte beträgt 3 %. Die MwSt-Pflicht für den<br />
Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten besagt: Ein Landwirt, der kein MwSt-<br />
Zahler, sondern Pauschalsteuerzahler ist, erhält, wenn er seine Erzeugnisse verkauft,<br />
neben dem Kaufpreis einen Pauschal-Mehrwertsteuerbetrag, der ihm vom Erwerber<br />
seiner Erzeugnisse gezahlt wird. Diese beträgt 3 % des Kaufwerts, abzüglich der<br />
erstatteten Pauschalsteuer.<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en und natürliche Personen müssen sich als Mehrwertsteuerzahler<br />
registrieren lassen, wenn ihr Jahresumsatz 10.000 EUR (40.900 PLN im Jahre 2003)<br />
überschreitet. Mehrwertsteuer wird erhoben auf Waren und Dienstleistungen, es sei denn,<br />
sie sind als Ausnahme davon, oder in Form des NULL-Steuersatzes, von der<br />
Mehrwertsteuer befreit. Wie in den meisten europäischen Ländern wird die<br />
Mehrwertsteuer ausländischen Touristen erstattet, die Polen verlassen und Erzeugnisse<br />
aus Polen ausführen. Ausländischen Touristen können sich die Mehrwertsteuer erstatten<br />
129
130<br />
VII. Steuersystem<br />
lassen, sofern ihre Einkäufe den Wert von 200 EUR (einschl. MwSt.) übersteigt und die<br />
Grenzbehörden bestätigen, dass die Waren das Hoheitsgebiet Polens unbeschadet und<br />
nicht später als am letzten Tage des dritten Monats nach Produkterwerb verlassen haben.<br />
Die Mehrwertsteuergesetzgebung verursacht den Steuerzahlern die meisten Probleme,<br />
besonders wenn Waren und Dienstleistungen nicht eindeutig klassifiziert sind.<br />
• Verbrauchsteuer/Akzisensteuer: Zusätzlich zur Mehrwertsteuer unterliegen<br />
einige Waren der Verbrauchssteuer. Das betrifft ca. 200 Produkte, einschließlich<br />
Erzeugnisse wie PKW, Jagdwaffen, Benzin und Mineralöle, Plastikverpackungen, Salz,<br />
alkoholische Getränke, Tabakwaren sowie Konsumgüter wie HiFi-Geräte,<br />
Videokameras, Yachten und Motorboote, Parfums u.a.. Der Verbrauchssteuersatz ist<br />
davon abhängig, um welche Warenart es sich handelt und ob die betreffenden<br />
Erzeugnisse im Inland produziert oder eingeführt wurden. Im Falle von importierten<br />
Waren ist der Verbrauchssteuersatz stets höher.<br />
• Dividendensteuer: Diese Steuer betrifft sowohl juristische als auch natürliche<br />
Personen, die Aktien an <strong>Gesellschaft</strong>en besitzen. Einkünfte von Holdinggesellschaften,<br />
die von anderen in Polen registrierten <strong>Gesellschaft</strong>en der Holding stammen, sind von der<br />
Steuer befreit. Der Steuersatz beträgt 15 %, es sei denn existierende Abkommen zur<br />
Vermeidung der Doppelbesteuerung enthalten diesbezüglich andere Ausführungen.<br />
Um als polnischer Steuerzahler den reduzierten Steuersatz gemäß einem geltendem<br />
Doppelbesteuerungsabkommen in Anspruch nehmen, muss der Empfänger dem Zahler<br />
eine von den Steuerbehörden des Empfängers ausgestellte Bescheinigung über den<br />
steuerrechtlich relevanten Wohnsitz aushändigen. Durch die Bescheinigung wird<br />
bestätigt, dass der Steuerzahler für Veranlagungszwecke seinen Sitz in dem Land hat, in<br />
dem die Dividende ausgezahlt wird.<br />
• Einkommensteuer von natürlichen Personen: Dieser Steuer unterliegt das<br />
Einkommen natürlicher Personen, unabhängig von der Einkommensquelle. Der Einkommenssteuersatz<br />
besitzt progressiven Charakter. Im Jahre 2003 gelten folgende Steuersätze:<br />
Bemessungsgrundlage (in PLN) EST (in PLN)<br />
bis 37.024 19 % minus 530,08<br />
von 37.024 bis 74.048 6.504,48 + 30 % des Einkommens, das 37.024 überschreitet<br />
ab 74.048 17.611,68 + 40 % des Einkommens, das 74.048 überschreitet<br />
Ehegatten können ihr Einkommen getrennt oder aber gemeinsam veranlagen, indem die<br />
Summe ihre Einkommens gesplittert wird. Eine ähnliche Regelung besteht für Alleinerziehende<br />
und deren Kinder. Es gibt Möglichkeiten, getragene Kosten steuerlich geltend<br />
zu machen, in erster Linie für den Kauf eines Grundstücks und für Wohneigentum.
Business in Polen<br />
Insgesamt definiert das Gesetz über die Einkommensteuer natürlicher Personen mehr als<br />
hundert Arten von Befreiungen von der Einkommensteuer sowie verschiedene<br />
Möglichkeiten für eine Herabsetzung von Bemessungsgrundlage und Steuer.<br />
• Erbschafts- und Schenkungssteuer: Die Grundlage für die Besteuerung bildet der<br />
Verkehrswert von Waren und Eigentumsrechten, die aufgrund von Erbschaft, Schenkung<br />
und Ersitzung erworben werden. Der Steuersatz ist progressiv und seine Höhe hängt von<br />
der Beziehung zwischen Schenkungsgeber (Erblasser) und Empfänger ab.<br />
• Steuern auf Zivil- und Rechtsgeschäfte: Am 1. Januar 2001 trat das neue Gesetz<br />
über Steuern auf Zivil- und Rechtsgeschäfte in Kraft, das am 9. September 2000<br />
verabschiedet werde. Der Steuerpflichtige muss ohne Aufforderung der Steuerbehörde<br />
seine Steuer berechnen und eine Erklärung einreichen. Die Steuer muss binnen 14 Tagen<br />
nach Entstehen der Steuerpflicht entweder bar oder per Überweisung an das Finanzamt<br />
abgeführt werden.<br />
• Stempelgebühr: Am 1. Januar 2001 trat ein neues Gesetz über die Stempelgebühr,<br />
verabschiedet am 9. September 2000, in Kraft. Der Stempelsteuerpflichtige muss ohne<br />
Aufforderung der Steuerbehörde seine Stempelsteuer berechnen und eine Erklärung<br />
einreichen. Die Stempelsteuer muss innerhalb von 14 Tagen nach Entstehen der<br />
Steuerpflicht entweder bar oder per Überweisung an das Finanzamt abgeführt werden.<br />
• Lokale Steuern: Die örtlichen Behörden sind berechtigt, die Steuersätze und den<br />
Umfang der Ermäßigungen der örtlichen Steuern zu bestimmen. Der Steuersatz darf aber<br />
die vom Parlament festgelegten Höchstwerte nicht überschreiten. Örtliche Steuern und<br />
Abgaben umfassen die Immobiliensteuer, die Hundesteuer sowie Markt- und<br />
Standgebühren.<br />
• Immobiliensteuer: Alle Immobilien unterliegen der Immobiliensteuer bis zu einer<br />
Höchstgrenze, die vom Finanzminister festgelegt und in einer entsprechenden<br />
Verordnung jedes Jahr veröffentlicht wird. Jedes Jahr wird der Steuersatz durch<br />
Beschluss der örtlichen Selbstverwaltung auf Gemeindeebene festgelegt und kann in<br />
jeder Verwaltungseinheit unterschiedlich ausfallen. Die Immobiliensteuer - Höchstsätze<br />
für das Jahr 2003 für verschiedene Immobilientypen sind in der folgenden Tabelle<br />
angeführt:<br />
Immobilientyp Steuer/m 2 p.a.<br />
Wohngebäude 0,51 PLN<br />
Gewerbegebäude 17,31 PLN<br />
Sonstige Bauten 5,78 PLN<br />
Gewerbeflächen 0,62 PLN<br />
Sonstige Flächen 0,30 PLN<br />
131
132<br />
VII. Steuersystem<br />
Das Ministerium der Finanzen plante, diese Steuer, die von der Eigentumsgröße<br />
abhängig ist, durch eine Katastersteuer zu ersetzen, die vom Immobilienwert abhängen<br />
wird. Mit der Einführung dieses Änderung ist jedoch in absehbarer Zeit nicht zu<br />
rechnen. Es war vorgesehen, dass das Finanzministerium eine Mindeststeuerhöhe<br />
festlegen wird und die örtlichen Behörden das Recht eingeräumt, die Steuer bis zu max.<br />
30 % anzuheben.<br />
Steuerermäßigungen für die Verwendung wiederverwendbarer Altstoffe<br />
Laut Körperschaftssteuergesetzes ist eine Teil des Erlöses, der aus Geschäftsvorgängen<br />
erwirtschaftet wird, bei denen in Polen entstandene Abfall- bzw. Altstoffe verwendet<br />
werden, von der Steuer befreit. Dieser Teil wird definiert als Verhältnis des Wertes der<br />
verwendeten Abfallstoffe zum Gesamtwert von Rohstoffen und Abfallstoffen, die<br />
innerhalb des Produktionsprozesses verwendet wurden. Eine Aufstellung der<br />
Abfallstoffe, die für eine solche Befreiung in Frage kommen, sowie gesonderte<br />
Regelungen zur Wertbestimmung beinhaltet die Verordnung des Finanzministers vom 7.<br />
Januar 1998 (mit späteren Änderungen). In der Liste sind u.a. Schmieröle, Batterien,<br />
gebrauchte Reifen, Papier und Pappe als Recyclingmaterialien, Altglas u.ä. aufgeführt.<br />
Steuererbefreiungen für Behinderten-Betriebe<br />
Die Behinderten-Betriebe sind von einigen Steuerpflichten, einschließlich der<br />
Mehrwertsteuer befreit. Dies gilt aber nicht für die Ertragsteuer, die Verbrauchssteuer,<br />
die Zollpflicht und die Glücksspielsteuer.<br />
Laut Gesetz über die Berufliche und Soziale Rehabilitation und Beschäftigung von<br />
Behinderten, Schwerbehinderten und Erwerbsunfähigen (mit späteren Änderungen) vom<br />
27. August 1997 wird der Status eines Behinderten-Betriebes einem Unternehmen<br />
zuerkannt, das nicht weniger als 25 Mitarbeiter beschäftigt, seit mindestens 12 Monaten<br />
geschäftstätig ist und im Laufe der letzten, mindestens sechs Monate folgende<br />
Anforderungen erfüllt:<br />
a) die behinderte Mitarbeiter dürfen nicht weniger als 40 % des Personalstammes<br />
ausmachen, 10 % von ihnen müssen zu den Erwerbsunfähigkeitsgruppen I und II<br />
zählen und 30 % der Beschäftigten blind bzw. teilweise oder schwere geistige<br />
Behinderungen aufweisen;<br />
b) die Räumlichkeiten, die für die Produktion genutzt werden, müssen notwendigen<br />
Kriterien bezüglich allgemeiner Standards und Regeln erfüllen, wobei die<br />
spezifischen Bedürfnisse Behinderter berücksichtigt werden müssen (behindertengerechte<br />
Arbeitsplätze und Sanitäreinrichtungen, Zugang zu städtischen<br />
Verkehrsmitteln);<br />
c) das Unternehmen muss für medizinische Betreuung, soziale Beratung bzw.<br />
Anleitung und Rehabilitationsleistungen Sorge tragen.
Business in Polen<br />
Der wichtigste Steueranreiz für Behinderten-Betriebe ist das Recht auf eine teilweise<br />
oder völlige Erstattung der bezahlten Mehrwertsteuer. Die Höhe der Erstattung ist von<br />
drei Faktoren abhängig:<br />
• der Zahl der beschäftigten Behinderten, umgerechnet in Vollzeitstellen;<br />
• dem Behinderungsgrad;<br />
• der Höhe des Mindestlohns, der am letzten Tage des vergangenen Abrechnungsmonats<br />
galt und vom Minister für Arbeit und Soziales veröffentlicht wurde.<br />
Bei Behinderten mit einem geringen Behinderungsgrad wird die Höhe als Produkt der<br />
Zahl der Behinderten und des Mindestlohns bestimmt. Bei Behinderten mit einem<br />
mittleren Behinderungsgrad wird der Mindestlohn verdoppelt, bei Behinderten mit<br />
einem hohen Behinderungsgrad wird er verdreifacht.<br />
Die Mehrwertsteuererstattung in einem jeden Monat ist hinsichtlich ihrer Höhe auf den<br />
Betrag beschränkt, der in dem fraglichen Monat an das Finanzamt abgeführt wurde. Das<br />
Finanzamt ist verpflichtet, die zustehende Mehrwertsteuer in Höhe des entrichteten<br />
Betrags binnen 25 Tagen nach Zahlung zu erstatten.<br />
Die o. g. Vorschriften für eine Mehrwertsteuererstattungen finden keine Anwendung bei<br />
Verbrauchssteuerzahlern oder anderen Unternehmen, die verbrauchssteuerpflichtige<br />
Waren, ausgenommen Elektroenergie, Salz, Kosmetika, Parfümerieartikel und<br />
Spielkarten, herstellen. Überdies steht Steuerzahlern, die am Tage der Einreichung ihrer<br />
Steuererstattungserklärung in gegenüber dem Finanzamt in Zahlungsverzug sind, keine<br />
Erstattung zu, es sei denn, das Finanzamt schuldet diesen Steuerzahlern eine frühere<br />
Erstattung.<br />
Unternehmen, die Behinderte beschäftigen und nicht den Status eine Behinderten-<br />
Betriebes besitzen, stehen dennoch verschiedene Steuervorzüge zu, die je nach<br />
Behinderten-Anteil im Unternehmen differieren.<br />
Abschreibungen<br />
Seit dem 1. Januar 2000 regelt das Gesetz über die Körperschaftssteuer vom 15. Februar<br />
1992 (mit späteren Änderungen) die Wertminderung und die Abschreibung sowie ihre<br />
Anwendung.<br />
Steuerzahlern steht es frei, alle Ausgaben in einer Höhe bis zu 3.500 PLN kostenseitig<br />
zu veranlagen. Die aktuellen Wertminderungs- und Abschreibungsraten sind in Anhang<br />
I des Körperschaftssteuergesetzes aufgeführt. Für bestimmte Kategorien von Immobilien<br />
und Fabrikanlagen sowie Maschinen kann die Buchwert-Abschreibungsmethode<br />
angewandt werden, so dass die Wertminderung mit einem höheren Abschreibungssatz<br />
133
134<br />
VII. Steuersystem<br />
angesetzt werden kann. Die Abschreibungssätze werden berechnet, indem der übliche<br />
Satz mit einem bestimmten Faktor (per Gesetz zwischen 1,2 und 2,0) multipliziert wird.<br />
Andererseits ist es auch möglich, die angeführten Wertminderungs- und<br />
Abschreibungssätze zu verringern, doch darf die Verringerung 50 % nicht überschreiten.<br />
Es gibt 10 Gruppen von Wertminderungs- und Abschreibungssätzen.<br />
Hier die wichtigsten Abschreibungssätze im Jahre 2003:<br />
Abschreibung<br />
Gebäude 2,5 %<br />
Bauten 4,5 %<br />
Maschinen und Anlagen (allgemein) 10 %<br />
Sonstige Maschinen und Anlagen 7 %-25 %<br />
Fahrzeuge 20 %<br />
Computersysteme 30 %<br />
Die Regierung unterbreitete eine Reihe von Vorschlägen, die einige Aspekte des<br />
Steuerrechts radikal ändern werden. Die vorgeschlagenen Veränderungen beinhalten<br />
präziser gefasste Regelungen hinsichtlich der Besteuerung von Nichtresidenten, die<br />
Einführung einer vierteljährlichen MwSt-Berechnung für kleinere Unternehmen auf<br />
Cash-Basis und Vereinfachungen bezüglich der Körperschaftssteuer. Aktualisierte<br />
Details dazu sind auf der Grant Thornton-Internetseite www.pkgt.org, Publikationen, zu<br />
finden.<br />
Doppelbesteuerungsabkommen<br />
Polen befolgt das Modell des OECD-Übereinkommens bei seinen Verhandlungen über<br />
Steuerabkommen. Bis zum Juni 2002 hatte Polen mit 79 Ländern Abkommen zur<br />
Vermeidung der Doppelbesteuerung unterzeichnet. Diese Abkommen stützen sich auf<br />
das Prinzip der Gegenseitigkeit und tragen in der Praxis zur Reduzierung bzw.<br />
Eliminierung von Steuern bei. Eine Lise der Staaten, mit denen Polen DBA-Abkommen<br />
unterzeichnet hat, finden Sie in Anhang 6.
Business in Polen<br />
VIII. IMMOBILIEN UND BAUWIRTSCHAFT<br />
Gesetzlicher Rahmen für Immobilien<br />
Die rechtlichen Grundlagen über die Nutzung und das Eigentum von Immobilien durch<br />
Ausländer in Polen sind:<br />
• das Gesetz über den Erwerb von Immobilien durch Ausländer vom 24. März 1920;<br />
• das Gesetz über die Entwicklung von in Staatseigentum befindlichem und für die<br />
landwirtschaftliche Nutzung bestimmten Agrarflächen vom 19. Oktober 1991;<br />
• das Gesetz über die Verwaltung von Immobilien vom 21. August 1997.<br />
Entsprechende Vorschriften des polnischen Zivilgesetzbuches, des Verwaltungsrechts<br />
sowie die Entscheidungen des Obersten Gerichts finden auf alle Angelegenheiten<br />
Anwendung, die durch die vorgenannten Gesetze nicht geregelt werden.<br />
Formen des Immobilieneigentums<br />
Das polnische Rechtssystem unterscheidet zwischen drei Rechtsgruppen hinsichtlich<br />
Grund- bzw. Immobilienbesitzes: „Realrechte“, „Beschränkte Realrechte“ und<br />
„Vertragsrechte“. Der Grund für diese Unterscheidung entspringt dem Umfang an<br />
Rechten und Pflichten, die von den jeweiligen Immobilienhaltern bzw. –nutzern<br />
eingegangen werden.<br />
Es gibt zwei Formen des Immobilieneigentums in Polen, die denen in anderen Ländern<br />
ähneln:<br />
• Eigentum - entspricht dem absoluten Recht „in rem“,<br />
• Ewiger Nießbrauch (mindestens 40, höchstens 99 Jahre, erneuerbar) - eine Art von<br />
„in rem“ Recht, das dem Erbbaurecht entspricht. Dieser Rechtsanspruch ist mit der<br />
Entrichtung einer jährlichen Pachtgebühr an den Besitzer der Immobilie (den Staat<br />
bzw. die Kommune) verbunden. Bauten und Gebäude, die auf dem Erbpachtgrund<br />
entstehen bzw. errichtet werden, sind Eigentum des Pächters.<br />
Beide Formen des Eigentums an Grund bzw. Immobilien können gemäß polnischem<br />
Recht als Kreditsicherungen (Hypotheken) genutzt werden.<br />
Eigentum an Immobilien kann frei übertragen werden, doch muss die<br />
Eigentumsübertragung in Form einer notariellen Urkunde geschehen und in das<br />
Grundbuch eingetragen werden. Das polnische Zivilgesetzbuch sieht eine Reihe von<br />
beschränkten „in rem“ Rechten vor, z.B.: Nießbrauchrecht an fremdem Eigentum,<br />
135
136<br />
VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />
Hypotheken, Eigentumsrechte an Genossenschaftswohnungen, Genossenschaftsgeschäftsräumen<br />
sowie genossenschaftlichen Einfamilienhäusern.<br />
Vertragliche Eigentumsrechte - Miete und Pacht<br />
• „Miete“ (Najem) - Der Eigentümer sichert dem Mieter gegen Mietzahlung die<br />
Nutzung von Wohn- bzw.- Geschäftsräumen für eine bestimmte Frist (nicht länger<br />
als 10 Jahre) oder auf unbestimmte Zeit zu;<br />
• „Pacht“ (Dzierżawa) - Der Eigentümer sichert dem Pächter gegen Entgelt zu, dass<br />
dieser den Grund und Boden binnen eines bestimmten Zeitraums (nicht länger als<br />
30 Jahre) oder auf unbestimmte Zeit nutzen kann und Vorteile daraus ziehen kann.<br />
(ausgeschlossen Bodenschätze).<br />
Erwerb von Immobilien durch Ausländer<br />
Das Gesetz über den Erwerb von Immobilien durch Ausländer von 1920 regelt die<br />
Eigentumsrechte von Ausländern an Grund und Boden sowie Immobilien. Das Gesetz<br />
wurde im Mai 1996 verändert und liberalisiert.<br />
Als „Ausländer“ gelten:<br />
1. natürliche Personen, die keine polnische Bürger sind,<br />
2. Rechtspersonen mit Firmensitz im Ausland,<br />
3. zwischen den o.g. Personen, oder nach ausländischem Recht gegründete<br />
Unternehmen mit Firmensitz im Ausland,<br />
4. eine Partnergesellschaft oder ein Unternehmen ohne Rechtspersönlichkeit mit<br />
Firmensitz in Polen, die von den o.g. unmittelbar bzw. mittelbar kontrolliert wird.<br />
Im Allgemeinen erfordert der Erwerb von Grund und Boden oder die Übernahme des<br />
Nießbrauchrechts, gleichermaßen auch die Übernahme von Anteilen an einem<br />
Unternehmen mit Sitz in Polen, das den Rechtstitel bzw. das Nießbrauchrecht an Grund<br />
und Boden besitzt, eine Genehmigung des Ministers für Innere Angelegenheiten und<br />
Verwaltung.<br />
Genehmigungen werden von der Abteilung Genehmigungen und Lizenzen<br />
(Departament Zezwoleń i Koncesji) des Ministeriums für Innere Angelegenheiten und<br />
Verwaltung in Form einen Bescheids nach Prüfung eines entsprechenden Antrags des<br />
Ausländers erteilt. Die Genehmigung ist ein Jahr nach Ausstellungsdatum gültig. Im<br />
Rahmen des Genehmigungsverfahrens kommen die Bestimmungen des Verwaltungsverfahrensrechts<br />
zur Anwendung.<br />
Gegenwärtig benötigt ein Ausländer in den nachfolgend genannten Fällen keine<br />
Genehmigung:
Business in Polen<br />
• Kauf von Immobilien durch Ausländer, die mindestens fünf aufeinanderfolgende<br />
Jahre in Polen gelebt haben, von dem Tag an gerechnet, an dem sie eine<br />
Daueraufenthaltsgenehmigung erhalten haben;<br />
• Kauf von Immobilien durch Ausländer, die mit polnischen Bürgern/innen<br />
verheiratet sind und in Polen mindestens zwei aufeinanderfolgende Jahre gelebt<br />
haben, von dem Tag an gerechnet, an dem sie die eine Daueraufenthaltsgenehmigung<br />
erhalten haben, und insofern die Immobilie zu einem Teil des<br />
ehelichen Vermögens wird;<br />
• Erwerb von Immobilien durch Ausländer, wenn sie am Tage des Erwerbs<br />
berechtigt sind, den Eigentümer zu beerben, sofern der Eigentümer des Rechtstitels<br />
an dem Eigentum mindestens fünf Jahre lang Inhaber der Erbpachtrechts bzw.<br />
Eigentümer war;<br />
• Kauf einer Eigentumswohnung durch Ausländer;<br />
• Kauf eines Grundstücks durch eine Partnergesellschaft oder ein Unternehmen ohne<br />
Rechtspersönlichkeit mit Firmensitz in Polen, die von den unter 1., 2. und<br />
3. genannten. unmittelbar bzw. mittelbar kontrolliert wird, im Einklang mit deren<br />
satzungsmäßigen Zwecken, sofern die Gesamtfläche des Grundstückes im<br />
Stadtbereich 0,4 ha nicht überschreitet;<br />
• Erwerb einer Immobilie durch Ausländer als Bank und gleichzeitigem<br />
Hypothekengläubiger, im Resultat einer ergebnislosen Auktion bei<br />
Zwangsvollstreckungen;<br />
• Erwerb bzw. Übernahme von Aktien bzw. Anteilen an Unternehmen (s. Art. 3c des<br />
Gesetzes über den Erwerb von Immobilien durch Ausländer) durch eine Bank mit<br />
juristischer Rechtspersönlichkeit (s. Art. 1 Abs. 2, Pkt. 4) aufgrund von<br />
Ansprüchen der Bank aus Bankdienstleistungen.<br />
Die Ausnahmeregelung betr. der Einholung von Genehmigungen gilt nicht für<br />
Immobilien, die in Grenzgebieten gelegen sind, desgleichen, wenn die Gesamtfläche des<br />
in landwirtschaftlichen Gebieten gelegenen Grund und Bodens die Fläche von 1 ha<br />
übersteigt.<br />
Darüber hinaus genießen EU-Unternehmer laut Art. 7 des Gesetzes bestimmte<br />
Präferenzen. Es wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass einem Unternehmer aus der<br />
Europäischen Union eine entsprechende Genehmigung zu erteilen ist, wenn das<br />
Unternehmen bzw. deren Niederlassung auf dem Territorium Polens gegründet ist und<br />
die Genehmigung für die Durchführung der Geschäftstätigkeit, zu deren Zweck das<br />
Unternehmen bzw. Niederlassung eingerichtet wurde, notwendig ist. Eine Genehmigung<br />
kann nur dann zurückgenommen werden, falls dies sozialpolitische Aspekte, Fragen der<br />
öffentlichen Ordnung und Sicherheit oder der Gesundheitsschutz erfordern<br />
137
138<br />
VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />
Im Jahr 2002 hat der Minister für Innere Angelegenheiten und Verwaltung 1.595<br />
Genehmigungen für den Kauf von Liegenschaften bzw. Immobilien an Ausländer erteilt.<br />
Die meisten von ihnen (1.223) betrafen ausländische Unternehmen, die in Polen<br />
Investitionen tätigten. 450 Genehmigungen wurden zwecks Erwerb von Aktien bzw.<br />
Anteilen an polnischen <strong>Gesellschaft</strong>en ausgestellt, die Immobilien in Polen eigneten. Die<br />
Zahl der Genehmigungen, die zwecks Kauf von Grundstücken bzw. Immobilien<br />
ausgestellt wurden, sowie die Summe der Grundstücksflächen, für die Genehmigungen<br />
erteilt wurden, werden im folgenden Diagramm veranschaulicht und sind in gewisser<br />
Weise Maßstab für das Interesse ausländischer Investoren an Polen.<br />
Gesamtfläche (in ha)<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
Genehmigungen für den Kauf von Grundstücken durch Ausländer<br />
0<br />
565<br />
604<br />
876<br />
967<br />
1291<br />
1342<br />
1454<br />
2001<br />
2187<br />
2304<br />
1478<br />
1536<br />
1595<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Im Jahre 2002 erhielten ausländische Unternehmen im Rahmen von Investitionsvorhaben<br />
Genehmigungen für den Erwerb von ca. 4.800 ha Grund und Boden, bei 372<br />
Einzelpersonen waren es Genehmigungen für etwas über 100 ha. Die Genehmigungen<br />
betrafen vor allem Grund und Boden in Zentral- und Südwestpolen. Im Jahre 2002<br />
wurden die größten Flächen von Unternehmen und natürlichen Personen aus<br />
<strong>Deutsch</strong>land, gefolgt von Antragstellern aus den Niederlanden, erworben. Nach<br />
Angaben des Ministeriums für Innere Angelegenheiten und Verwaltung erhielten in den<br />
Jahren 1990-2002 Ausländer die Erlaubnis erteilt, insgesamt etwa 34.165 ha Grund und<br />
Boden in Polen zu erwerben.<br />
Geschäftsabschlusskosten<br />
• Erwerb eines Unternehmens: Stempelgebühr für Firmenanteile: 1 %;<br />
• Erwerb einer Immobilie:<br />
- Liegenschaft: keine MwSt., Stempelgebühr: 2 %,<br />
- Gebäude: falls MwSt.-Zahler -MwSt. 22 %, keine Stempelgebühr,<br />
falls Nicht-MwSt.-Zahler -Stempelgebühr 2 %, keine MwSt.;<br />
• Leasing: MwSt. 22 %.<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Anzahl der Genehmigungen
Zusätzlich anfallende Kosten<br />
Business in Polen<br />
• Genehmigungsgebühr: 1.000 PLN;<br />
• Notargebühr: abhängig vom Immobilienwert, Maximalwertbemessung;<br />
• Bei Unternehmensgründung: s. Anhang 2;<br />
• Gerichtskosten: vertragsabhängig;<br />
• Vermittlungsgebühr:<br />
- Kauf: 1 - 2 % des Vertragswertes,<br />
- Pacht: 10 - 15 % des jährlichen Pachtzinses plus MwSt., in der Regel vom<br />
Besitzer zu entrichten.<br />
Immobiliensteuer<br />
• Die Höhe der Immobiliensteuer wird auf der Grundlage der jährlich vom Minister der<br />
Finanzen erlassenen Höchstsätze von der Gemeinde bestimmt (s. auch Abschnitt VII).<br />
• Die jährliche Nießbrauchsteuer ist auf 3 % des Wertes der Erbpacht festgelegt.<br />
• Eigentümer von bestimmtem Immobilienarten, einschließlich Besitzer von<br />
Agrarflächen, müssen eine Agrarsteuer bezahlen. Die Höhe hängt von der Größe, dem<br />
Typ, der Bonität und dem jeweiligen Steuerbezirk ab.<br />
Professionelle Dienstleistungen auf dem Immobilienmarkt<br />
Das Gesetz über die Verwaltung von Immobilien (verabschiedet am 21. August 1997)<br />
und die Durchführungsbestimmungen (herausgegeben vom Ministerrat im Jahre 1998)<br />
regeln die berufliche Tätigkeit auf dem Immobilienmarkt.<br />
Staatlich geprüfte Immobiliensachverständige<br />
Seit dem 1. Januar 1998 sind nur staatlich zugelassene Immobiliengutachter befugt,<br />
Bewertungen von Vermögensteilen durchzuführen. Jede Person, die diesen Beruf<br />
ausüben möchte, muss folgende Qualifikationen aufweisen:<br />
• Geschäfts- und Rechtsfähigkeit;<br />
• sie darf nicht wegen einer strafbaren Handlung verurteilt sein, die dem<br />
Berufsimage abträglich ist;<br />
• Hochschulabschluss;<br />
• Abschluss eines postgradualen Studium in der Fachrichtung Bewertung von<br />
Sachanlagen und Vermögensteilen;<br />
• einschlägige Berufserfahrung;<br />
• erfolgreicher Abschluss des Qualifizierungsverfahren, das vom Staatlichen<br />
Zulassungskomitee durchgeführt wird;<br />
• Lizenz, ausgestellt vom Amt für Wohnungswesen und Stadtentwicklung.<br />
139
140<br />
VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />
Das Gesetz legt den Immobiliensachverständigen die Pflicht auf, ihren hohen<br />
Wissensstand durch Weiterbildung zu vervollkommnen, ebenso existiert ein Komitee<br />
für Fragen der beruflichen Ethik, dem sie sich zu verantworten haben. Es gibt zur Zeit<br />
etwa 3.500 staatlich geprüfte Immobiliengutachter, die bei lokalen Geschäftsstellen der<br />
<strong>Polnische</strong>n Föderation der Verbände der Immobiliengutachter eingeschrieben sind. Die<br />
Föderation ist Mitglied der Europäischen Gruppe hauptamtlicher staatlich geprüften<br />
Gutachter (TEGOVA) und des Internationalen Komitees für Standardevaluierung<br />
(IVSC).<br />
Immobilienmakler<br />
Das Gesetz über die Verwaltung von Immobilien bestimmt, dass ausschließlich<br />
Personen mit Berufszulassung Immobiliengeschäfte durchführen dürfen. Personen, die<br />
die vom Amt für Wohnungswesen und Stadtentwicklung festgelegten<br />
Qualifikationskriterien erfüllen, können eine Lizenz als hauptberuflicher Immobilienmakler<br />
beantragen. Kriterien:<br />
• Oberschulabschluss;<br />
• Abgeschlossene Fachhochschule oder Spezialkurse;<br />
• abgeschlossenes Verfahren vor dem Staatlichen Ernennungskomitee;<br />
• Lizenz, ausgestellt vom Amt für Wohnungswesen und Entwicklung.<br />
Immobilienhändler sind verpflichtet, ihre Geschäftstätigkeit in Übereinstimmung mit<br />
geltendem Recht und entsprechenden Verordnungen auszuüben. Zudem müssen sie die<br />
beruflichen und berufsständischen Normen befolgen sowie für einen gleichbleibend<br />
guten Wissensstand sorgen. Die Immobilienhändler unterstehen einem Komitee für<br />
Standesrichtlinien. Der polnische Immobilienverband legt als Organisation der<br />
Immobilienhändler die Berufsstandards einschließlich der ethischen Geschäftspraktiken<br />
fest. Der Verband arbeitet mit ähnlichen Organisationen in der ganzen Welt eng<br />
zusammen.<br />
Immobilienverwalter<br />
Immobilienverwalter sind nach Maßgabe des Gesetzes Personen, die über die<br />
erforderlichen Qualifikationen und eine Lizenz verfügen, um Immobilien im Namen des<br />
Eigentümers zu verwalten. Immobilieneigentümer benötigen keine Lizenz, um ihr<br />
Eigentum zu verwalten. Die Kriterien für eine Lizenzvergabe an<br />
Berufsimmobilienverwalter ähneln denen für Immobilienhändler. Laut neuen<br />
Vorschriften müssen Personen, die Dienstleistungen als Immobilienverwalter anbieten,<br />
versichert sein. Vertreten wird diese Berufsgruppe durch den <strong>Polnische</strong>n Verband der<br />
Immobilienverwalter.
Immobilienmarkt nach Segmenten<br />
Bürogebäude<br />
Angebot<br />
Business in Polen<br />
Der Bestand an modernen Büroimmobilien in Warschau hat im Jahre 2002 weiter<br />
zugenommen. Über 200.000 m 2 neuer Büroflächen bereicherten das Angebot am<br />
Immobilienmarkt. Der größte Teil (83 %) betraf neu entstandene Bürokapazitäten in<br />
peripheren Geschäftslagen (NCL). Eine Zunahme des Angebots von gegenwärtig im<br />
Entstehen befindlichen Büroflächen in zentralen Geschäftslagen (CBD) in einer<br />
Gesamtfläche von über 100.000 m 2 wird im Laufe des Jahres 2003 erwartet. Ausgehend<br />
von einer kontinuierlichen Geschäftstätigkeit von Projektentwicklern und einem<br />
zunehmenden Wettbewerb in diesem Marktsegment ist abzusehen, dass die Qualität<br />
neuer Projekte ein noch höheren Niveau aufweisen und der Marktanteil erfahrener<br />
Projektentwickler zunehmen wird. Neue Projekte von Bürokomplexen gehen nicht nur<br />
mit Mietanforderungen und dem diesbezüglichen Bedarf einher, sondern sind vor allem<br />
auf die Erwartungen von Investoren ausgerichtet. Der Mangel an hochwertigen<br />
institutionellen Produkten veranlasst Investoren, sich bereits in einem frühen Stadium<br />
des Projektentwicklungsprozesses festzulegen (z.B. durch Erwerb im Voraus), um sich<br />
die qualitativ besten Angebote zu sichern.<br />
CBD-Bestand (in 1.000 m2)<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Büroimmobilien – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003* 2004* 2005*<br />
CBD-Bestand kumulativ NCL-Bestand kumulativ<br />
CBD-Zuwachs p.a. NCL-Zuwachs p.a.<br />
* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
NCL-Bestand (in 1.000 m2)<br />
141
142<br />
Nachfrage<br />
VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />
Im Jahre 2002 wurden Anzeichen einer Erholungsphase am Markt sichtbar. Ungeachtet<br />
rezessiver gesamtwirtschaftlicher Erscheinungen stieg die Bedarfsrealisierung mit über<br />
237.000 m 2 um 30 %. Fast 29 % des Gesamtbedarfs wurden über Vermietungen, weitere<br />
19 % über Mietverlängerungen realisiert. Im Jahre 2002 war der Bedarf mit 77 % in<br />
peripheren Geschäftslagen wesentlich größer als in zentralen Geschäftslagen (23 %).<br />
Das Niveau an Leerständen blieb über das Jahr 2002 stabil.<br />
Vermietung<br />
Die Mietpreise sollten sich im Jahre 2003 dem erwarteten hohen Angebot anpassen. Das<br />
Entstehen von erstklassigen Marktsegmenten in zentralen und peripheren<br />
Geschäftslagen Warschaus sollte sich fördernd für eine Investitionsentscheidung<br />
auswirken und die einnahmeseitigen Erwartungshaltungen des Marktes stabilisieren.<br />
USD / m2 / Monat<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Büroimmobilien – Mietpreise<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003*<br />
NCL -Durchschnitt NCL-Oberklasse<br />
CBD -Durchschnitt CBD-Oberklasse<br />
* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />
Einzelhandel<br />
Angebot<br />
Die Entwicklung des Einzelhandels hat in Polen in allen Großstädten, Warschau<br />
eingeschlossen, weiter zugenommen. In der polnischen Hauptstadt wurden im Jahre<br />
2002 über 100.000 m 2 Verkaufsfläche an den Einzelhandel übergeben. Wachstumstendenzen<br />
werden sowohl in anderen großen, aber auch in kleineren Städten, in denen<br />
der Einzelhandel mit neuen Einkaufsobjekten die Ziele seiner Expansionspläne<br />
realisiert, sichtbar. Der Bereich Einzelhandelslager, in dem gegenwärtig viel Bewegung<br />
zu verzeichnen ist und der hochwertige Produkte und eine langfristige Mietsicherung
Business in Polen<br />
bietet, eröffnet ebenfalls für institutionelle Investoren neue Geschäftsmöglichkeiten.<br />
Landesweit ist ein zunehmender Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten zu<br />
beobachten, der eine Ausdehnung bereits existierender Schemata und geplanter neuer<br />
Entwicklungsrichtungen mit sich bringen wird. Jedoch steht die Auswahl des qualitativ<br />
besten Produkts auf der Prioritätenliste von Investoren ganz oben. Dies wird für den<br />
Markt zu einem Test nach der ersten Entwicklungsphase in diesem Segment werden.<br />
Gesamtbestand (in 1.000 m2)<br />
3 000<br />
2 500<br />
2 000<br />
1 500<br />
1 000<br />
500<br />
0<br />
Einzelhandel – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003* 2004*<br />
Warschau-Gesamtbestand<br />
Gesamtbestand in anderen Städten (65)<br />
Zuwachs p.a. in 7 weiteren Großstädten<br />
Gesamtbestand in 7 weiteren Großstädten<br />
Warschau-Zuwachs p.a.<br />
Zuwachs p.a. in anderen Städten (65)<br />
* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />
Nachfrage<br />
Der Einzelhandelsimmobilienmarkt verzeichnete im Jahre 2002 ungeachtet der globalen<br />
wirtschaftlichen Rezessionserscheinungen und dem zunehmenden Wettbewerb eine<br />
gesunde Entwicklung. Der Bedarfslage kam eine Reihe von neuen Projektentwicklungen<br />
entgegen, das Belegungsniveau war hoch. Die weitere Anwendung existierender<br />
Projektentwicklungen, insbesondere auch auf dem wettbewerbsträchtigen Markt<br />
Warschaus, war Ausdruck einer erfolgreichen strategischen Ausrichtung.<br />
Vermietung<br />
Das erzielte Mietpreisniveau bei einigen Projektentwicklungen bestätigte deren<br />
kommerziellen Erfolg und damit wurden echte Maßstäbe hinsichtlich der Projektpositionierung<br />
in unterschiedlichen Marktsegmenten gesetzt. Im Bereich Ladengeschäfte<br />
wurde im Jahre 2002, parallel zu erfolgten innerstädtischen Sanierungsprojekten,<br />
ebenfalls Zuwachs verzeichnet. Das Mietpreisniveau zwischen neuen und<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
143<br />
Zuwachs p.a. (in 1.000 m2)
144<br />
VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />
älteren Ladengeschäften variiert erheblich. In diesem Segment ist jedoch das<br />
Investitionsinteresse zunehmend, was zu einer größeren Transparenz sich verändernder<br />
Marktsegmente führen sollte.<br />
USD / m2 / Monat<br />
Einzelhandel – Vermietung<br />
* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />
Industrie/Gewerbe<br />
Angebot<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003*<br />
Ladengeschäfte Exclusivlagen<br />
Boutique-Läden Geschäft mittlerer Größe<br />
Mittelwert<br />
Zu den Immobilienunternehmen, die bereits in diesem Marktsegment seit über 5 Jahren<br />
tätig sind, sind erfahrene internationale Projektentwickler hinzu gekommen. Bauliche<br />
Aktivitäten werden von einer gesunden Bedarfslage an Logistikflächen bestimmt und<br />
dienen als Grundlage für die weitere landesweite Expansion im Einzelhandel. Die sog.<br />
„built-to-suit“-Projekte, einschließlich einer entsprechenden Infrastruktur, haben sich am<br />
Markt besonders bewährt. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes im Raum Warschau ist<br />
nach wie vor hoch, verstärkte Aktivitäten sind in der Umgebung anderer polnischer<br />
Großstädte zu verzeichnen. Neben der Hauptstadt sind gegenwärtig die Stadt Łódź und<br />
die Region Schlesien von besonderer Attraktivität hinsichtlich der Ansiedlung derartiger<br />
Projekte.
Gesamtbestand (in 1.000 m2)<br />
Business in Polen<br />
Industrie- und Gewerbeflächen – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003*<br />
Bestand auflaufend Järlicher Zuwachs<br />
* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />
Bedarf<br />
In der Region Warschau ist das Leerstandsniveau in diesem Marktsegment von 25 % im<br />
Jahre 2000 auf gegenwärtig nur 12 % gefallen. Es wird erwartet, dass die Rolle Polens<br />
im gesamteuropäischen Vertriebsnetz mit dem EU-Beitritt zunehmen wird. Die Größe<br />
des Inlandsmarktes und die geographische Lage des Landes, als das Tor zu den<br />
entsehenden attraktiven Ostmärkten, sollten Unternehmen erneut davon überzeugen, in<br />
Polen regionale Vertriebszentren anzusiedeln. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen<br />
sollte mit dem wirtschaftlichen Wachstum, insbesondere nach dem EU-Beitritt, erneut<br />
zunehmen.<br />
Vermietung<br />
Das Mietpreisniveau erreichte im Jahre 2002 einen Tiefstand, da sich die Mehrheit von<br />
Geschäftsabwicklungen auf außerhalb von Städten gelegenen Lager- und Gewerbeflächen,<br />
die von Logistikunternehmen betrieben werden, konzentrierte.<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Bestand p.a. (in 1.000 m2)<br />
145
146<br />
USD / m2/ Monat<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />
Industrie- und Gewerbeflächen – Vermietung und Leerstände<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003*<br />
Vermietung Leerstand<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />
Bauwirtschaft<br />
Die Geschäftsaktivitäten der Bauwirtschaft haben in den Jahren 1997-2000 stark<br />
zugenommen. Zu diesem Wachstum kam es hauptsächlich dank ausländischer<br />
Investitionen in den Bereichen Industrie-, Einzelhandel- und Bürogebäude, aber auch die<br />
durch polnisches Kapital getätigten Investitionen nahmen zu. Im Jahre 2001 verkehrte<br />
sich diese Tendenz zum ersten Mal nach 10 Jahren Wachstum in ihr Gegenteil. Im Jahre<br />
2002 sank die Produktion der hiesigen Bauwirtschaft um 8 %.<br />
Ausschlaggebend für das Gesamtergebnis der Branche waren eine rückläufige Tendenz<br />
von 8 % im Privatsektor und Produktionseinbußen von 15 % bei staatlichen<br />
Bauunternehmen. Im Jahr 2002 ist der Anteil des Privatsektors an der Bauwirtschaft<br />
weiter angestiegen und erreichte ca. 98 %.<br />
Neuinvestitionen und Modernisierungsprojekte herrschen in diesem Wirtschaftszweig<br />
vor. Sie belaufen sich auf 72,4 % der Gesamtvorhaben, Instandhaltungen und<br />
Reparaturen auf 27,6 %. Laut Angaben des Hauptamtes für Statistik kamen im Jahre<br />
2002 106.105 neue Wohnungen auf den Markt und der Bau von 76.961 neuer<br />
Wohnungen wurde in Angriff genommen. Ende des Jahres befanden sich ca. 696.700<br />
Wohnungen in Bau.<br />
5%<br />
0%
Business in Polen<br />
IX. GEWERBLICHE SCHUTZRECHTE UND GEISTIGES EIGENTUM<br />
Am 22. August 2001 trat das neues Gesetz über gewerbliche Schutzrechte vom 30 Juni<br />
2000 in Kraft, das 4 vorher geltende Gesetze (Gesetz über Erfindungen, Markenzeichen,<br />
Patente und das Patentamt) ablöste. Die neuen gesetzlichen Rahmen regeln die Bereich<br />
Erfindungen, Gebrauchsmuster, Industriedesign, Markenzeichen, geographische<br />
Indikatoren, Schaltpläne, sowie die Grundsätze deren Anwendung durch verschiedenen<br />
Einrichtungen und Vergütungsrichtlinien für Erfinder.<br />
Patentgesetze<br />
Polen ist Vertragspartei der Stockholmer Fassung der Pariser Konvention über<br />
gewerbliche Schutzrechte. Seit 1990 ist Polen ebenso Signatarstaat des Vertrags über<br />
Kooperation im Patentwesen. Das Gesetz über gewerbliche Schutzrechte reguliert den<br />
Schutz von Erfindungen durch Patente und Gebrauchsmuster. Falls jedoch durch<br />
internationale Vereinbarungen spezielle Verfahrensweisen für den Patentschutz<br />
festgelegt sind, dann erstreckt sich das Gesetz über gewerbliche Schutzrechte auf die<br />
Bereiche, die durch die internationale Vereinbarung nicht tangiert werden bzw. in die<br />
Kompetenz nationaler Behörden fallen. Anmeldungen sind beim <strong>Polnische</strong>n Patentamt<br />
einzureichen. Ausländische Antragsteller müssen sich durch polnische Patentanwälte<br />
vertreten lassen.<br />
Eingetragene Patente haben eine Geltungsdauer von 20 Jahren ab dem Zeitpunkt der<br />
Einreichung. Patente für die Produktherstellung umfassen ebenso die Produkte, die aus<br />
dem Herstellungsprozess resultieren. Das Schutzrecht eines Gebrauchsmusters ist<br />
10 Jahre gültig. Zur Erhaltung des Patents oder Schutzrechts sind Jahresgebühren zu<br />
zahlen.<br />
Patente werden nicht erteilt für:<br />
• Erfindungen, deren Anwendung Prinzipien von öffentlicher Ordnung und des<br />
Gemeinwohls entgegenstehen,<br />
• neue Pflanzen- und Tierzüchtungen sowie rein biologische Verfahren zur<br />
Pflanzen- oder Tierzucht, wobei dies nicht für mikrobiologische Kultivierungsverfahren<br />
im Pflanzen- und Tierzuchtbereich und deren Ergebnisse zutrifft,<br />
• operative und therapeutische Methoden der Behandlung von Krankheiten sowie<br />
diagnostische Methoden in Human- und Veterinärmedizin, ausgeschlossen<br />
Produkte, die für die Diagnose und Behandlung eingesetzt werden.<br />
Patente werden nach Prüfung einer Erfindung auf Innovativität, Originalität der<br />
Forschungstätigkeit und kommerzieller Relevanz erteilt. Ein Gebrauchsmuster muss<br />
neu, nützlich und in Form, Aufbau bzw. Struktur Beständigkeit aufweisen.<br />
147
148<br />
IX. Gewerbliche Schutzrechte und geistiges Eigentum<br />
Das Patent bzw. Schutzrecht eines Gebrauchsmusters verleiht dem Inhaber das<br />
ausschließliche Nutzungsrecht auf dem Territorium Polens für den Zeitraum der<br />
Gültigkeitsdauer. Das ausschließliche Recht darf jedoch nicht missbraucht werden,<br />
insbesondere nicht durch unzulässige Monopolpraktiken.<br />
Insbesondere finden Patentrechte dann keine Anwendung, wenn zur Nutzung Dritte<br />
notwendig sind, um entsprechenden Marktbedürfnissen zu entsprechen, und falls das<br />
öffentliche Interesse dies erforderlich macht, des weiteren in dem Fall, insofern<br />
Quantität bzw. Qualität des Produkts unwesentlich ist oder der Preis unbotmäßige<br />
Ausmaße annimmt. Diese Vorschrift kommt jedoch in den ersten 3 Jahren nach der<br />
Patentregistrierung nicht zur Anwendung.<br />
Die Verweigerung von Patentrechten wie auch die Verhinderung oder Beseitigung eines<br />
nationalen Notstands können Anlass für die Beantragung einer Zwangslizenz sein.<br />
Spezielle Lizenzvorschriften gibt es nicht. Der Inhaber eines Patents oder einer<br />
ausschließlichen Lizenz hat das Recht, wegen Gewinnminderung und/ oder Schadens<br />
auf Unterlassung zu klagen. Strafrechtliche Verfolgung droht bei falscher<br />
Kennzeichnung und Schutzrechtsverletzung. Die Kennzeichnung von Produkten mit<br />
einer Patentnummer ist üblich, aber nicht vorgeschrieben.<br />
Erwähnensewert ist, dass das neue Gesetz über den Gewerbeschutz vom 6. Juni 2002<br />
eine Reihe neuer, zusätzlicher Schutzrechte definiert, die mit dem EU-Beitritt Polens in<br />
Kraft treten. Von diesem Zeitpunkt an greifen diese zusätzlichen Schutzrechte auf dem<br />
gesamten Territorium der Republik Polen, gestützt auf die Regelungen über zusätzliche<br />
Schutzzertifikate für medizinische Produkte und Pflanzenschutzmittel in der<br />
Europäischen Union.<br />
Markenzeichen<br />
Polen ist Vertragspartei des Madrider Abkommens über die Registrierung von<br />
Markenzeichen und den Schutz vor falschen oder irreführenden Angaben über die<br />
Herkunft von Waren. Seit 1991 ist Polen auch Vertragspartei des Madrider Abkommens<br />
über die internationale Registrierung von Markenzeichen - seit Frühjahr 1997 auch des<br />
zu diesem Abkommen gehörenden Protokolls.<br />
Folgende Arten der Kennzeichnung sind registrierbar:<br />
• Markenzeichen für Waren (Warenzeichen),<br />
• Markenzeichen für Dienstleistungen,<br />
• Kollektive Markenzeichen,<br />
• Gütesiegel.
Business in Polen<br />
Die Anmeldung muss die Waren und Dienstleistungen beschreiben, die durch ein<br />
eingetragenes Markenzeichen gekennzeichnet werden sollen. Das Anmeldeverfahren,<br />
die gewährten Rechte und die Arten registrierbarer und nicht registrierbarer<br />
Markenzeichen sind im o.g. Gesetz über gewerbliche Schutzrechte geregelt.<br />
Anmeldungen werden beim <strong>Polnische</strong>n Patentamt eingereicht. Ein Vorrang nach<br />
Maßgabe der Pariser Konvention kann gegebenenfalls geltend gemacht werden.<br />
Ein eingetragenes Markenzeichen gilt 10 Jahre lang ab dem Zeitpunkt der Anmeldung,<br />
es sei denn, es ist erwiesenermaßen in 5 aufeinander folgenden Jahren nicht benutzt<br />
worden. Die Registrierung kann für weitere 10 Jahre erneuert werden.Nach der<br />
Eintragung kann der Inhaber des Markenzeichens einem Dritten eine Lizenz erteilen.<br />
Bei Schutzrechtsverletzung kann er oder der Lizenznehmer rechtliche Maßnahmen<br />
ergreifen.<br />
Das Schutzrecht kann auf eine geographische Region bzw. deren Bezeichnung erweitert<br />
werden, sofern die Bezeichnung auf einen bestimmten Ursprungsort bzw. ein Gebiet,<br />
mit dem das Produkt assoziiert werden kann, in Zusammenhang gebracht wird bzw. falls<br />
Produkteigenschaften mit einer sie näher bestimmenden Bezeichnung verbunden sind.<br />
Ausländische Antragsteller müssen sich in Polen durch einen örtlichen Patentanwalt<br />
vertreten lassen. Das Patentamt Polens verfügt über eine entsprechende Liste<br />
zugelassener Patentanwälte (www.uprp.pl).<br />
Urheberrechte (Copyrights)<br />
Urheberrechte werden in Polen durch das Gesetz über Urheberrechte und verwandte<br />
Rechte vom 4. Februar 1994 geschützt. Das Gesetz hat im Juni 2000 und im Oktober<br />
2002 wesentliche Änderungen erfahren. Die Neufassung wird den Anforderungen<br />
zeitgemäßer internationaler Standards gerecht und entspricht den Prinzipien des freien<br />
Handels mit geistigem Eigentum und ist EU-Regelungen angepasst.<br />
Der Umfang des urheberrechtlichen Schutzes ist beträchtlich erweitert worden. Das neue<br />
Gesetz bezieht sich nicht nur auf den Schutz des Urheberrechts im traditionellen Sinn,<br />
sondern auch auf ihm verwandte Rechte. Das Gesetz trifft für neue Rechte und neue<br />
Rechtsinhaber eine Regelung, die letztere in die Lage versetzt, selbst zu entscheiden, wie<br />
der Ertrag ihrer Arbeit verwendet werden soll, und es ihnen ermöglicht, die finanziellen<br />
Früchte ihrer Arbeit zu ernten. Der Kreis der neuen Rechtsinhaber umschließt<br />
Produzenten von Musik- und Videoaufnahmen sowie Fernseh- und Rundfunksender<br />
ebenso wie ausübende Künstler. Das neue Gesetz gewährt den Schutz geistigen<br />
Eigentums im Bereich von Wissenschaft, Technologie und Handwerk, unter Einschluss<br />
von Computerprogrammen, Industriedesign etc. Bei Computersoftware gibt es ähnliche<br />
Schutzmechanismen wie in EU-Ländern.<br />
149
150<br />
IX. Gewerbliche Schutzrechte und geistiges Eigentum<br />
Das Recht auf Manifestation schöpferischer Aktivitäten von individuellem Charakter in<br />
jedweder Form, ungeachtet ihres Werts, Zweck und Darstellungsart, sind geschützt. Die<br />
Schutzdauer für geistiges Eigentum ist verlängert worden und beträgt nun 70 Jahre ab<br />
dem Tode des Urhebers oder, falls das Urheberrecht einem anderen zusteht, 70 Jahre ab<br />
der Verleihung des Rechts.<br />
Das Gesetz sieht auch eine pauschale Entschädigungsregelung zum Ausgleich solcher<br />
Verluste vor, die Schöpfern, Künstlern und Produzenten durch unkontrollierte und<br />
massenhafte Reproduktion ihrer Werke für den Hausgebrauch entstehen. Produzenten<br />
und Importeure von VCRs, Tonbandrecordern, Scannern, Kopiergeräten sowie anderem<br />
audio- und videotechnischem Gerät, auch von unbespielten Tonbandkassetten, CDs etc.<br />
müssen an die Schöpfer, die ausübenden Künstler und die Hersteller eine Abgabe<br />
zahlen, die bis zu 3 % des durch den Verkauf der Produkte erzielten Erträge beträgt.<br />
Das neue Gesetz schafft die Grundlage für effizientere Verfahren zur Durchsetzung des<br />
urheberrechtlichen Schutzes. Gesetzwidrig erlangte Vermögensvorteile können<br />
eingezogen und dem wahren Rechtsinhaber zugeführt werden. Das Gesetz sieht für die<br />
Verletzung geistigen Eigentums auch Strafen, Geldstrafen und Freiheitsentzug bis zu 5<br />
Jahren, vor.<br />
Die neue Gesetzgebung hat den Schutz des Urheberrechts in Polen beträchtlich<br />
verstärkt. Sie hat auch dazu beigetragen, Erscheinungen von Produktpiraterie<br />
zurückzudrängen. Die Anpassung an den internationalen Standard des Schutzes von<br />
geistigem Eigentum schafft günstige Bedingungen für ausländische Investitionen, bei<br />
denen von solchen Rechten Gebrauch gemacht wird.<br />
Darüber hinaus schützt das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb polnische und<br />
ausländische Handelsgesellschaften beispielsweise gegen:<br />
• Versuche, die Öffentlichkeit glauben zu machen, dass Waren oder Dienstleistungen<br />
aus anderer Quelle stammen als vom wahren Produzenten oder<br />
Lieferanten,<br />
• Schädigungen des Images von Handelsgesellschaften durch Weitergabe<br />
ungeprüfter Informationen oder Veröffentlichung ihres geschäftlichen oder<br />
innerbetrieblichen technisch Wissens (Betriebsgeheimnisse) etc.
Business in Polen<br />
X. GEWERBLICHE TÄTIGKEIT <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
Gewerbliche Formen im Geschäftsleben<br />
Die polnischen Vorschriften erlauben folgende legale Formen der gewerblichen<br />
Tätigkeit:<br />
• Unternehmen, die von einer natürlichen Person betrieben werden (Einmannfirmen);<br />
sie müssen sich je nach Art und Reichweite ihrer geschäftlichen Tätigkeit<br />
registrieren lassen,<br />
• <strong>Gesellschaft</strong>en bürgerlichen Rechts, gegründet nach den Bestimmungen des<br />
<strong>Polnische</strong>n Zivilgesetzbuchs,<br />
• Handelsgesellschaften, gegründet von natürlichen oder juristischen Personen nach<br />
den Bestimmungen des <strong>Polnische</strong>n Gesetzbuchs über Handelsgesellschaften,<br />
• Genossenschaften (Kooperativen), gegründet von natürlichen oder juristischen<br />
Personen,<br />
• staatseigene Unternehmen.<br />
Das Gesetzbuch über Handelsgesellschaften vom 15. September 2000 regelt zwei<br />
Gruppen von <strong>Gesellschaft</strong>en:<br />
• Partnergesellschaften (eingetragene <strong>Gesellschaft</strong>, Kommanditgesellschaft, Berufspartnerschaft<br />
und Kommanditgesellschaft auf Aktienbasis),<br />
• Verbandsgesellschaften (Aktiengesellschaft und <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter<br />
Haftung). Zur Basisinformation über solche <strong>Gesellschaft</strong>en siehe die<br />
Rechtsausführungen in Kapitel V.<br />
Vereine, Stiftungen und Gewerkschaften können sich ebenfalls wirtschaftlich betätigen.<br />
Gründung einer <strong>Gesellschaft</strong><br />
Aufgrund des Gesetzes über gewerbliche Tätigkeit vom 19. November 1999 können<br />
sich ausländische <strong>Gesellschaft</strong>en und Ausländer (mit ausländischem Wohnsitz) in Polen<br />
in jeder legalen Form geschäftlich betätigen, wobei Gegenseitigkeit Voraussetzung ist.<br />
Das Gegenseitigkeitserfordernis gilt allerdings nicht für Kommanditgesellschaften,<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en mit beschränkter Haftung und Aktiengesellschaften.<br />
Die Gründung von <strong>Gesellschaft</strong>en der beiden letzteren Typen durch ausländische<br />
Rechtsträger war schon nach früheren Vorschriften zulässig. Diese Typen sind für alle<br />
Geschäfte - ausgenommen die kleineren Umfangs - gut geeignet; deshalb steht zu<br />
erwarten, dass sich ausländische Geschäftstätigkeit auch künftig überwiegend solcher<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en bedient. Da die Kommanditgesellschaft der einzige andere legale<br />
<strong>Gesellschaft</strong>styp ist, der ausländischen Investoren offen steht, ohne dass diese dafür eine<br />
151
152<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
Gegenseitigkeitsbescheinigung vom <strong>Polnische</strong>n Konsulat ihres Heimatlandes beibringen<br />
müssen, kann auch dieser <strong>Gesellschaft</strong>styp, namentlich für kleinere <strong>Gesellschaft</strong>en und<br />
Einzelpersonen, attraktiv sein.<br />
Aktiengesellschaft und <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung<br />
Bevor das Eintragungsverfahren für eine <strong>Gesellschaft</strong> beginnen kann, müssen Satzung<br />
(Aktiengesellschaft) oder <strong>Gesellschaft</strong>svertrag (<strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung)<br />
fertiggestellt, ordnungsgemäß unterzeichnet und notariell beurkundet sein. Bevor diese<br />
Urkunden bei der notariellen Konsultation ihre endgültige Fassung erhalten, sollten die<br />
Rechtsberater den <strong>Gesellschaft</strong>sgründern einen Entwurf vorgelegt haben.<br />
Bei einer Aktiengesellschaft sollte die notarielle Urkunde folgende Angaben enthalten:<br />
• Firmenname und Sitz der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
• Gegenstand der Geschäftstätigkeit,<br />
• Dauer der <strong>Gesellschaft</strong>, falls begrenzt,<br />
• Höhe des Stammkapitals, Höhe des vor Eintragung eingezahlten Kapitals,<br />
Nominalwert der Aktien und deren Zahl, mit der Angabe, ob es sich um Inhaber-<br />
oder Namensaktien handelt,<br />
• bei Sonderaktien gegebenenfalls deren Zahl und die darin verbrieften Rechte,<br />
• Namen und Anschriften der Gründer,<br />
• Zahl der Mitglieder von Leitungs- und Aufsichtsorganen oder zumindest deren<br />
Höchst- und Mindestzahl sowie die Bezeichnung des Organs, das die Mitglieder<br />
ernennt,<br />
• zumindest die ungefähren Aufwendungen für die Kosten der Unternehmensgründung,<br />
• eine Zeitung/Zeitschrift für Bekanntmachungen, falls die <strong>Gesellschaft</strong> ihre<br />
Bekanntmachungen andernorts als im Amtsblatt (Monitor Sądowy i Gospodarczy)<br />
veröffentlichen will.<br />
Abgesehen davon sollte die Satzung Bestimmungen enthalten über: Zahl und Art von<br />
Dokumenten, die dem Inhaber Gewinnbeteiligungsrechte oder Ansprüche auf Anteile<br />
am <strong>Gesellschaft</strong>svermögens verleihen, auch etwa damit verbundene Befugnisse,<br />
Zusatzverpflichtungen, die sich auf den Erwerb von Aktien, Bedingungen und Art und<br />
Weise des Rückkaufs von Aktien beziehen, Beschränkungen der Übertragbarkeit oder<br />
des Verkaufs von Aktien sowie alle Sonderrechte, die einzelnen Aktionären gewährt<br />
worden sind.<br />
Bei einer <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung sollte die notarielle Urkunde folgende<br />
Angaben enthalten:<br />
• Name und Sitz der <strong>Gesellschaft</strong>,
Business in Polen<br />
• Gegenstand der Geschäftstätigkeit,<br />
• Dauer der <strong>Gesellschaft</strong>, falls begrenzt,<br />
• Höhe des Stammkapitals,<br />
• Angabe, ob ein <strong>Gesellschaft</strong>er nur einen Geschäftsanteil oder mehrere Geschäftsanteile<br />
halten darf,<br />
• Zahl und Höhe der Geschäftsanteile der jeweiligen Einzelgesellschafter.<br />
Abgesehen davon sollte die Urkunde Bestimmungen über Sacheinlagen und etwaige<br />
Vereinbarungen, durch die <strong>Gesellschaft</strong>ern Sondervorteile eingeräumt und/oder<br />
Zusatzpflichten auferlegt worden sind, enthalten.<br />
Weitere Dokumente, die beim Notar benötigt werden, sind:<br />
• eine Liste der Namen der <strong>Gesellschaft</strong>er sowie die Höhe und Anzahl der von den<br />
Gründern gehaltenen Geschäftsanteile,<br />
• Entwurf der Bestellung des Vorstands/der Geschäftsführer,<br />
• Entwurf der Bestellung des Aufsichtsrats (obligatorisch bei Aktiengesellschaften)<br />
und der Revisionskommission, falls eine solche gesetzlich oder im <strong>Gesellschaft</strong>svertrag<br />
vorgesehen ist.<br />
Wenn der <strong>Gesellschaft</strong>er eine juristische Person ist, sind vorzulegen:<br />
• eine Kopie des Handelsregistereintrags (mit dreimonatiger Gültigkeit!),<br />
• ein Beschluss des zuständigen Organs der <strong>Gesellschaft</strong>, mit dem der Beteiligung an<br />
der zu gründenden <strong>Gesellschaft</strong> zugestimmt wird,<br />
• notariell beglaubigte Vollmachten, wenn die zeichnungsberechtigten Vertreter des<br />
<strong>Gesellschaft</strong>ers nicht persönlich erscheinen, sondern sich durch Bevollmächtigte<br />
vertreten lassen.<br />
Fremdsprachige Dokumente müssen von der polnischen Botschaft oder dem polnischen<br />
Konsulat des jeweiligen Orts dahingehend bestätigt sein, dass sie entsprechend rechtlich<br />
verbindlicher Länderbestimmungen ausgestellt sind; beizufügen ist ebenso eine<br />
beglaubigte Übersetzung.<br />
Der nächste Schritt ist die Eintragung der <strong>Gesellschaft</strong> im Nationalen Gerichtsregister.<br />
Dies erledigt das Registergericht, und zwar auf einen Eintragungsantrag hin, der vom<br />
Vorstand einzureichen ist und folgende Angaben enthält:<br />
• Name, Sitz und Geschäftsgegenstand der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
• Höhe des Grund- oder Stammkapitals (sowie Zahl und Nominalwert der Aktien bei<br />
Aktiengesellschaften),<br />
• Namen der Vorstandsmitglieder und Vertretungsregelung (sowie die Anschriften<br />
der Geschäftsführer bei <strong>Gesellschaft</strong>en mit beschränkter Haftung),<br />
153
154<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
• Namen der Mitglieder des Aufsichtsrats (obligatorisch bei Aktiengesellschaften)<br />
und der Revisionskommission, falls eine solche gesetzlich oder im <strong>Gesellschaft</strong>svertrag<br />
vorgesehen ist),<br />
• Dauer der <strong>Gesellschaft</strong>, falls begrenzt,<br />
• eine Zeitung/Zeitschrift für Bekanntmachungen, falls in der Satzung oder im<br />
<strong>Gesellschaft</strong>svertrag vorgesehen,<br />
• Aufstellung der von <strong>Gesellschaft</strong>ern eingebrachten Sacheinlagen,<br />
• Angabe, ob ein <strong>Gesellschaft</strong>er nur einen Geschäftsanteil oder mehrere Geschäftsanteile<br />
halten darf (<strong>Gesellschaft</strong>en mit beschränkter Haftung),<br />
• Zahl der Vorzugsaktien und Art der Vorzüge (Aktiengesellschaften),<br />
• Gesamtkapital, falls in der Satzung vorgesehen (Aktiengesellschaften),<br />
• vor Eintragung eingezahltes Kapital (Aktiengesellschaften),<br />
• alle Sonderrechte einzelner <strong>Gesellschaft</strong>er, falls in der Satzung vorgesehen.<br />
Zu den sonst für die Eintragung benötigten Dokumenten gehören:<br />
• die <strong>Gesellschaft</strong>ssatzung oder der <strong>Gesellschaft</strong>svertrag;<br />
• Dokumente über die Bestellung der Leitungsorgane, mit genauer Bezeichnung der<br />
ernannten Mitglieder; bei der <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung jedoch nur,<br />
wenn diese nicht im <strong>Gesellschaft</strong>svertrag genannt sind;<br />
• Eine Erklärung aller Vorstandsmitglieder, dass sämtliche Einlagen in das<br />
Stammkapital durch die Teilhaber vollständig getätigt wurden (GmbH), bzw. das<br />
die Zahlungen für die Übernahme von Aktien und die Einbringung von<br />
Sachanlagen gemäß <strong>Gesellschaft</strong>ervertrag erfolgt ist (Aktiengesellschaft);<br />
• eine von allen Vorstandsmitgliedern unterzeichnete Liste mit den Namen der<br />
Anteilseigner (Individualpersonen und <strong>Gesellschaft</strong>en), der Anzahl und dem<br />
Nominalwert ihrer Anteile;<br />
• Unterschriftsproben der Vorstandsmitglieder, notariell beglaubigt oder vor Gericht<br />
persönlich geleistet.<br />
Darüber hinaus gibt es bezüglich der für die Eintragung einer Aktiengesellschaft<br />
benötigten Dokumente noch einige weitere Anforderungen gemäß Art. 320 des<br />
Gesetzbuchs über Handelsgesellschaften. Die Registriergebühr beträgt 1.000 PLN.<br />
Die Eintragung muss nach gesetzlicher Vorschrift im Amtsblatt öffentlich bekannt<br />
gemacht werden. Dies ist mit der Entrichtung einer Gebühr in Höhe von 500 PLN<br />
verbunden.<br />
Nach der Eintragung beim Gericht muss jeder <strong>Gesellschaft</strong> eine statistische Nummer<br />
vom zuständigen Amt für Statistik zugeteilt werden. Die Zuteilung der Nummer<br />
geschieht auf Antrag der <strong>Gesellschaft</strong>; der Antrag muss enthalten:<br />
• den Namen der <strong>Gesellschaft</strong>,
Business in Polen<br />
• den Geschäftsbereich,<br />
• den Zeitpunkt der Aufnahme des Geschäftsbetriebs,<br />
• die geplante Anzahl der Mitarbeiter.<br />
Dem Antrag sind eine Kopie der Satzung oder des <strong>Gesellschaft</strong>svertrags und eine<br />
beglaubigte Kopie des Handelsregistereintrags beizufügen.<br />
Schließlich muss sich die <strong>Gesellschaft</strong> bei der Sozialversicherungsanstalt (ZUS) und<br />
(nach Eröffnung eines Bankkontos) beim für den Sitz des Unternehmens zuständigen<br />
Finanzamt anmelden.<br />
Kommanditgesellschaft<br />
Die Kommanditgesellschaft ist eine <strong>Gesellschaft</strong>, in der mindestens ein <strong>Gesellschaft</strong>er<br />
gegenüber den Gläubigern unbeschränkt haftet (Komplementär) und die Haftung<br />
mindestens eines <strong>Gesellschaft</strong>ers beschränkt ist (Kommanditist). Der<br />
<strong>Gesellschaft</strong>svertrag muss notariell beurkundet werden und sollte folgende Angaben<br />
enthalten:<br />
• Firmenname und Sitz der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
• Gegenstand der Geschäftstätigkeit,<br />
• Dauer der <strong>Gesellschaft</strong>, falls begrenzt,<br />
• Einlagen eines jeden Partners und deren Wertumfang,<br />
• Betrag, bis zu dem jeder Kommanditist gegenüber den Gläubigern haftet,<br />
• falls ein Kommanditist seine Einlage in Sachwerten leistet, muss die Sacheinlage<br />
nach Art, Wert und Person des sie leistenden <strong>Gesellschaft</strong>ers bezeichnet werden.<br />
Der nächste Schritt ist die Eintragung der <strong>Gesellschaft</strong> in das Nationale Unternehmensregister.<br />
Es entstehen hierbei die gleichen Gebühren wie im Falle der Registrierung<br />
anderer Handelsgesellschaften. Der Antrag auf Eintragung einer Kommanditgesellschaft<br />
muss enthalten:<br />
• Firmenname und Sitz der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
• Gegenstand der Geschäftstätigkeit,<br />
• Namen der Komplementäre und, hiervon gesondert, Namen der Kommanditisten,<br />
gegebenenfalls auch die Umstände, die sich auf Beschränkungen der Handlungsbefugnisse<br />
von <strong>Gesellschaft</strong>ern beziehen,<br />
• Namen der zur Vertretung der <strong>Gesellschaft</strong> Berechtigten, Art und Weise der<br />
<strong>Gesellschaft</strong>svertretung und, falls die Komplementäre bloß einzelne von Ihnen mit<br />
der Geschäftsführung beauftragt haben, die Angabe dieses Umstands,<br />
• Betrag, bis zu dem die Kommanditisten haften.<br />
155
156<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
Eine Kommanditgesellschaft entsteht mit ihrer Eintragung. Danach muss sie sich ihre<br />
statistische Nummer zuteilen lassen, sich bei der Sozialversicherung (ZUS) und nach<br />
Eröffnung eines Bankkontos beim zuständigen Finanzamt anmelden.<br />
In manchen Geschäftsbereichen erfordert die Aufnahme der Geschäftstätigkeit eine<br />
Zulassung oder Erlaubnis unabhängig davon, ob es sich um eine in- oder ausländische<br />
<strong>Gesellschaft</strong> handelt. Die genehmigungspflichtigen Geschäftsbereiche sind<br />
hauptsächlich im Gesetz über Wirtschaftstätigkeit vom 19. November 1999 aufgeführt.<br />
Anzumerken ist, dass in einigen anderen Bereichen die Genehmigungspflicht durch<br />
gesonderte Vorschriften geregelt wird.<br />
Zweigniederlassungen ausländischer <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
Nach Maßgabe der Bestimmungen des Gesetzes über Wirtschaftstätigkeit vom 19.<br />
November 1999 können ausländische Unternehmen Zweigstellen und Vertretungen in<br />
Polen eröffnen. Anders als nach früheren Vorschriften bedarf es dazu keiner Erlaubnis.<br />
Für die Registrierung wird jedoch eine Gegenseitigkeitsbescheinigung des betreffenden<br />
polnischen Konsulats verlangt.<br />
Zweigniederlassung<br />
Ausländische <strong>Gesellschaft</strong>en können auf der Basis der Gegenseitigkeit Zweigniederlassungen<br />
in Polen gründen, um auch hier, aber ausschließlich im Rahmen ihres<br />
Geschäftszwecks, tätig zu werden. Eine ausländische Firma, die eine Zweigniederlassung<br />
einrichtet, muss eine dort zu ihrer Vertretung berechtigte Person benennen. Eine<br />
Zweigniederlassung darf ihre Tätigkeit erst aufnehmen, wenn sie im Nationalen<br />
Unternehmensregister eingetragen ist.<br />
Zweigniederlassungen müssen eine getrennte Buchführung in polnischer Sprache und<br />
gemäß den polnischen Buchführungsvorschriften unterhalten. Sie sind auch verpflichtet,<br />
dem polnischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales gegebenenfalls Mitteilung<br />
zu machen über:<br />
• dem Beginn der Liquidation der Stammfirma, welche die Zweigniederlassung in<br />
Polen eröffnet hat,<br />
• Verlust des Rechts eines ausländischen Unternehmens auf Geschäftstätigkeit,<br />
• dem Verlust des Rechts der Stammfirma, über ihr Vermögen zu verfügen.<br />
Darüber hinaus müssen Zweigniederlassungen den Namen der Stammfirma in der<br />
Landessprache des Firmensitzes führen, und zwar unter Angabe der (ins <strong>Polnische</strong><br />
übersetzten) Bezeichnung ihrer Rechtsform und unter Hinzufügung der Worte „oddział<br />
w Polsce“ (Zweigniederlassung in Polen).
Vertretungen<br />
Business in Polen<br />
Ausländische <strong>Gesellschaft</strong>en dürfen Vertretungen in Polen nur zum Zweck der<br />
Selbstdarstellung und Eigenwerbung einrichten. Dies erfordert eine Eintragung im<br />
Register der Vertretungen ausländischer Handelsfirmen, das beim Minister für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Soziales geführt wird. Die Eintragung erfolgt auf der Grundlage<br />
eines Antrags der betreffenden <strong>Gesellschaft</strong>. Der Antrag muss in polnischer Sprache<br />
folgende Angaben enthalten:<br />
• Name, Sitz und Rechtsform der ausländischen <strong>Gesellschaft</strong>, von der die Vertretung<br />
eröffnet wird,<br />
• Eigenkapital oder Anfangskapital der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
• Gegenstand ihrer Geschäftstätigkeit,<br />
• Name und polnische Anschrift einer Person in der Vertretung, die zur Vertretung<br />
der <strong>Gesellschaft</strong> befugt ist.<br />
Dem genannten Antrag sind folgende Dokumente beizufügen:<br />
• Gründungsurkunde (<strong>Gesellschaft</strong>svertrag, Satzung) der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
• Abschrift der Eintragung im Handelsregister oder eines gleichbedeutenden<br />
Dokuments,<br />
• Erklärung der <strong>Gesellschaft</strong> über die Einrichtung der Vertretung und<br />
• gegebenenfalls über den eingezahlten Betrag des Aktienkapitals.<br />
Soweit diese Dokumente fremdsprachig sind, ist ihnen eine beglaubigte Übersetzung in<br />
die polnische Sprache beizufügen.<br />
Vertretungen müssen den Namen der <strong>Gesellschaft</strong> in der Sprache ihres Registrierungslands<br />
führen, und zwar unter Angabe ihrer Rechtsform in polnischer Übersetzung und<br />
mit dem Zusatz „przedstawicielstwo w Polsce“ (Vertretung in Polen).<br />
Ebenso wie Zweigniederlassungen haben Vertretungen eine getrennte Buchführung in<br />
polnischer Sprache und gemäß den polnischen Buchführungsvorschriften zu unterhalten<br />
und müssen dem polnischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales gegebenenfalls<br />
Mitteilung machen über:<br />
• Beginn oder Beendigung der Liquidation der ausländischen Firma, welche die<br />
Vertretung in Polen eröffnet hat,<br />
• den Verlust des Rechts der Firma zur Fortführung ihrer Geschäftstätigkeit,<br />
• den Verlust des Rechts der Firma, über ihr Vermögen zu verfügen, und<br />
• jede Veränderung, die Angaben im Eintragungsantrag der Vertretung und den<br />
Betrag des eingezahlten Kapitals betrifft.<br />
157
158<br />
Wettbewerb und Verbraucherschutz<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
Die polnische Wettbewerbsbehörde, das Kartellamt, wurde auf der Grundlage des<br />
Gesetzes über die Bekämpfung von Monopolpraktiken und den Verbraucherschutz vom<br />
24. Februar 1990 eingerichtet, dessen Aufgabe im der Gewährleitung der Entwicklung<br />
eines fairen Wettbewerbs, dem Schutz von Unternehmen vor Monopolpraktiken und<br />
Verbraucherinteressen besteht. Im Oktober 1996 wurden seine Kompetenzbereiche<br />
durch weitere rechtliche Bestimmungen erweitert, und sein Name in Amt für<br />
Wettbewerb und Verbraucherschutz umgewandelt.<br />
Die Verordnung vom 24. Februar 1990 zur Bekämpfung monopolistischer Praktiken<br />
und zum Schutz der Verbraucher war bis zum 1. April 2001 Grundlage für den Schutz<br />
des freien Wettbewerbs. Am 1. April 2001 trat die Verordnung über Wettbewerb und<br />
Verbraucherschutz vom 15. Dezember 2000 in Kraft. Die neue Verordnung ändert<br />
insbesondere die sogenannte „rule of reason“ (Vertretbarkeitsklausel), die sie nun<br />
vollständig der im EU-Recht angenommenen Formel anpasst. Sie ersetzt das relative<br />
Verbot des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Position durch ein absolutes Verbot<br />
und definiert die Verträge minderer Bedeutung, die nach der Verordnung nicht untersagt<br />
sind.<br />
Das Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz wacht über den freien Wettbewerb und<br />
schützt die Verbraucher in Polen. Der Hauptsitz des Amtes befindet sich in Warschau<br />
und es existieren weitere 9 Regionalbüros in polnischen Großstädten. Zu seinen<br />
zentralen Aufgaben gehören die Bekämpfung monopolistischer Praktiken, die<br />
Fusionskontrolle und der Verbraucherschutz. Aus der Sicht ausländischer Investoren<br />
sind wahrscheinlich diejenigen Maßnahmen des Amts und seiner regionalen<br />
Dienststellen die interessantesten, die sich auf die Fusionskontrolle beziehen.<br />
Die Zustimmung des Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz ist bei<br />
Unternehmensfusionen erforderlich, deren gemeinsame Umsatzhöhe in den Folgejahren<br />
50 Mio. EUR übersteigt. Die Zustimmung des Amtes betrifft im Einzelnen:<br />
• den Zusammenschluss von zwei oder mehreren unabhängigen Unternehmen,<br />
• Übernahmen durch Erwerb von Aktien, anderen Vermögenswerten, Anteilen, eines<br />
Unternehmens oder Teilen von diesem bzw. anderweitig, sodass eine direkte bzw.<br />
indirekte Kontrolle über ein oder mehrere Unternehmen erzielt wird,<br />
• Gründung eines Joint-Venture- Unternehmens,<br />
• Erwerb von Anteilen einer anderen <strong>Gesellschaft</strong> in einem Umfang, der mindestens<br />
25 % der Stimmen auf der Teilhaber- bzw. Aktionärshauptversammlung sichert,<br />
• Die Übernahme von Funktionen in Konkurrenzunternehmen auf Vorstandsebene<br />
bzw. in Kontrollorganen durch ein und dieselbe Person.
Business in Polen<br />
Ein Zusammenschluss kann erst dann wirksam werden, wenn ihn das Amt für<br />
Wettbewerb und Verbraucherschutz bewilligte. Die neue Verordnung beschreibt ebenso<br />
die Voraussetzungen der Befreiung von der Mitteilungspflicht (Zusammenschlüsse von<br />
Unternehmen, deren Marktanteil zusammengenommen keine Bedrohung des<br />
Wettbewerbs darstellt).<br />
Um die Effizienz des Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz zu steigern,<br />
modifiziert die neue Verordnung Verfahrensvorschriften - bei wettbewerbsbeschränkenden<br />
Praktiken kann ein Untersuchungsverfahren eingeleitet werden, um ein<br />
kostenträchtigeres und umfangreiches Kartellverfahren in Fällen zu erübrigen, in denen<br />
es ausreicht, die Entscheidung anhand des in einem kürzeren Verfahren gesammelten<br />
Beweismaterials zu fällen. Außerdem sind die neuen Vorschriften auch besser auf die<br />
Bearbeitung solcher Fälle zugeschnitten, in denen die betroffenen Unternehmer eine<br />
starke Marktposition haben.<br />
Darüber hinaus kam die Frage nach der Mitteilungspflicht transnationaler<br />
(grenzüberschreitender) Firmenzusammenschlüsse auf. Artikel 1 der Verordnung über<br />
Wettbewerb und Verbraucherschutz sieht vor, dass die Verordnung auf alle<br />
wettbewerbsbeschränkenden Praktiken Anwendung findet, “deren Folgen innerhalb des<br />
Gebiets der Republik Polen eintreten oder eintreten können“. Auf Grundlage dieser<br />
Bestimmung wurde entschieden, dass Vertragsparteien transnationaler Firmenzusammenschlüsse<br />
die Absicht ihres Zusammenschlusses dem Amt für Wettbewerb und<br />
Verbraucherschutz mitzuteilen verpflichtet sind, wenn:<br />
• eines der Unternehmen Niederlassungen in Polen hat oder<br />
• Vertriebsnetze in Polen unterhält oder<br />
• dauernd Umsätze auf dem Gebiet Polens tätigt.<br />
Die Verordnung verbietet ausdrücklich Abreden mit dem Ziel, den Wettbewerb zu<br />
eliminieren, zu beschränken oder anderweitige Wettbewerbsverzerrungen in bestimmten<br />
Marktsegmenten herbeizuführen. Insbesondere handelt es sich hierbei um Abreden über:<br />
• direkte oder indirekte Absprachen über Preise und andere Bedingungen für den<br />
Ein- bzw. Verkauf von Waren,<br />
• Begrenzungen bzw. die Kontrolle von Produktion und Lieferungen bzw.<br />
technischen Entwicklungen oder Investitionen,<br />
• Marktaufteilungen,<br />
• Anwendung erschwerender bzw. ungleicher Vertragsbedingungen bei ähnlichen<br />
Geschäftsvorfällen mit Dritten, sodass sich daraus für diese unterschiedliche<br />
Wettbewerbsbedingungen entstehen,<br />
• Vertragsabschlüsse, die der Akzeptanz und der Realisierung einer anderen<br />
Vertragspartei obliegt, ohne substantielle bzw. geschäftsübliche Beziehungen zum<br />
eigentlichen Vertragsgegenstand,<br />
159
160<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
• Beschränkungen des Marktzugangs bzw. Verdrängung von Unternehmern, die<br />
nicht Vertragspartei sind,<br />
• Bedingungen eines Bieterangebots bei Ausschreibungen, insbesondere hinsichtlich<br />
Leistungsumfang und Vergütung.<br />
Im Jahr 2002 wurden vom Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz 580 Entscheide<br />
getroffen. Dabei handelte es sich in 40 Fällen um wettbewerbsbeschränkende<br />
Vereinbarungen, in 19 dieser Fälle sprach der Direktor des Amtes eine Untersagung aus.<br />
Darüber hinaus prüfte das Amt 169 Unternehmensfusionen., von denen 168 zugunsten<br />
der fusionierenden Unternehmen abgeschlossen wurden. In einem Fall gab es einen<br />
vorbehaltlichen Entscheid. Außerdem behandelte des Amt 353 Fälle von Marktdominanz,<br />
von denen 82 untersagt wurden.<br />
Buchführung und Rechnungsprüfung<br />
Alle Firmen, die in Polen tätig sind, müssen die Standards der polnischen Buchführung<br />
einhalten. Dabei ist das System der doppelten Buchführung zugrunde zu legen. Jede<br />
<strong>Gesellschaft</strong> muss eine Buchhaltung haben. Eine einheitliche Form ist dafür - anders nur<br />
bei staatlichen Behörden - nicht vorgeschrieben. Jedoch muss die Buchhaltung<br />
bestimmten Anforderungen genügen, insbesondere so beschaffen sein, dass sich daraus<br />
Vermögensstand, Produktionskosten und Gewinne der <strong>Gesellschaft</strong> erkennen lassen.<br />
Buchhaltungsunterlagen, Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung sind in polnischer<br />
Währung zu erstellen und in polnischer Sprache abzufassen.<br />
In Bezug auf Richtigkeit und Transparenz der Buchhaltung und der Handelsbücher<br />
unterschieden sich die diesbezüglichen Anforderungen nicht von denen, die<br />
üblicherweise in westeuropäischen Ländern gestellt werden. Buchhaltungsunterlagen,<br />
Dokumente, Geschäftsberichte etc. müssen 5 Jahre lang aufbewahrt werden.<br />
Am 1. Januar 2002 trat auf der Grundlage der Gesetzesnovelle über Änderungen des<br />
Gesetzes über das Rechnungswesen vom 9. November 2000 ein neues Gesetz über das<br />
Rechnungswesen in Kraft. Neben einer Reihe von konkreter formulierten<br />
Bestimmungen trifft es Aussagen über die Anforderungen an buchhalterische Systeme.<br />
Anzumerken ist, dass eine Anzahl von Bestimmungen, insbesondere bezüglich des<br />
Aufbaus und der Struktur von Finanzberichten, bereits ab dem 1. Januar 2001 Gültigkeit<br />
besaß. Die Veränderungen betreffen vor allem neue Definitionen im Bereich Finanz-<br />
und operatives Leasing (die eine Kapitalisierung von Leasingvorgängen mit<br />
Finanzcharakter, unabhängig von deren Rechtsform, notwendig machen) und die<br />
Einstellung nach bestimmter Zeit fälliger Steueranteile.<br />
Das Gesetz über das Rechnungswesen gibt die (optionale) Anwendung polnischer<br />
Grundsätze des Rechnungswesens (die gegenwärtig noch nicht präsent sind) vor. Fehlt
Business in Polen<br />
ein polnischer Standard, kann der entsprechende IAS-Standard angewendet werden. In<br />
der Praxis bedeutet dies, dass viele Unternehmen nicht auf IAS-Standards zurückgreifen,<br />
da das Gesetz über das Rechnungswesen bestimmte Sachlagen nicht kennt.<br />
Laut Vorschriften über die Wirtschaftstätigkeit ist ein Unternehmer verpflichtet,<br />
geschäftliche Zahlungen über ein Bankkonto abzuwickeln, falls:<br />
• der Zahlungsbetrag 3.000 EUR überschreitet,<br />
• der Zahlungsbetrag 1.000 EUR überschreitet und im vorausgegangenen Monat der<br />
Gesamtumsatz mit demselben Partner den Wert von 10.000 EUR überschritten hatte.<br />
Der Unternehmer muss seine Absicht, ein Geschäftskonto zu eröffnen, dem zuständigen<br />
Finanzamt anzeigen. Hat er mehrere Bankkonten eröffnet, so ist er verpflichtet, eines der<br />
Konten als Hauptkonto zu bezeichnen und Bank sowie Finanzamt hiervon zu informieren.<br />
Aktiengesellschaften, Banken und Versicherungsunternehmen, Pensionskassen und<br />
Rechtsträger, deren Tätigkeit dem Gesetz über den Vertrieb öffentlicher Anleihen und<br />
Investmentfonds unterliegt, haben sich einer jährlichen Bilanz- und Rechnungsprüfung<br />
zu unterziehen.Dies gilt auch für andere <strong>Gesellschaft</strong>en, bei denen im vorausgegangenen<br />
Jahr mindestens zwei der folgenden Voraussetzungen erfüllt waren:<br />
• die Anzahl der Beschäftigten beträgt über 50 Mitarbeiter,<br />
• die Bilanzsumme beläuft sich auf über 2,5 Millionen EUR,<br />
• der Nettogewinn beläuft sich über 5 Millionen EUR.<br />
Der Prüfungsbericht muss dem für die <strong>Gesellschaft</strong> zuständigen Finanzamt sowie dem<br />
Registergericht vorgelegt werden; er kann von der Öffentlichkeit eingesehen werden.<br />
Alle Wirtschaftsprüfer müssen der Nationalen Kammer eingetragener Wirtschaftsprüfer<br />
angehören und sind ihren Weisungen unterworfen; dort ist ebenfalls eine Liste<br />
zugelassener Wirtschaftsprüfer erhältlich.<br />
Öffentliches Auftragswesen<br />
Das öffentliche Auftragswesen in Polen unterliegt dem Gesetz über öffentliche Aufträge<br />
vom 10. Juni 1994 in der zuletzt geänderten Fassung. Das Gesetz bestimmt Grundsätze,<br />
Formen und Verfahren bei öffentlichen Aufträgen, außerdem die für das Auftragswesen<br />
zuständigen Regierungsstellen und das Verfahren der Behandlung von Einsprüchen und<br />
Beschwerden, die im Lauf des Auftragsverfahrens eingereicht werden. Mit wenigen<br />
Ausnahme bei Sonderfällen ist das Gesetz überall dort, wo öffentliche Gelder zur<br />
Finanzierung von Bauleistungen, Warenproduktion und Dienstleistungen verwendet<br />
werden, anwendbar. Im besonderen greift das Gesetz nicht bei öffentlichen<br />
Ausschreibungen für Waren und Dienstleistungen mit einem Wert unter 3.000 EUR.<br />
161
162<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
Das Amt für öffentliche Aufträge, das durch dieses Gesetz eingerichtet wurde,<br />
veröffentlicht ein Bulletin, in dem alle unbeschränkten Ausschreibungsangebote über<br />
30.000 EUR verzeichnet sind; üblicherweise wird dabei das freihändige Vergabeverfahren<br />
gewählt.<br />
Bei Ausschreibungen mit einem Wertvolumen von über 30.000 EUR ist der<br />
Ausschreibende verpflichtet, eine Ausschreibungskommission zu bilden und ein<br />
Vadium in Höhe von 0,5 - 3 % des Ausschreibungswertes zu erheben. Bei<br />
Ausschreibungen mit geringerem Wertvolumen sind dem Ausschreibenden die Bildung<br />
einer Kommission und die Erhebung eines Vadiums freigestellt. Ein Bieter kann nur ein<br />
Angebot einreichen. Ein Angebot bleibt entsprechend den jeweiligen Ausschreibungsbestimmungen<br />
für einen bestimmten Zeitraum bindend, der jedoch 45 Tage nicht<br />
überschreiten darf.<br />
Solang Polen noch nicht EU-Mitglied ist werden im Rahmen von Ausschreibungen<br />
Inlandspräferenzen gesetzt. Gemäß Verordnung des Ministerrates über die Anwendung<br />
von Inlandspräferenzen bei der Durchführung von öffentlichen Ausschreibungen vom 28.<br />
Dezember 1994 ist die Anwendung von Inlandspräferenzen hinsichtlich Neukalkulation<br />
des Preises für den Vergleich und die Bewertung von Angeboten obligatorisch.<br />
Im Fall von Warenlieferungen werden Inlandspräferenzen Anbietern gewährt, die<br />
mindestens 50 % des Wertes durch inländische Rohstoffe und Fertigprodukte bei der<br />
Realisierung der Ausschreibung bereitstellen.<br />
Bei Ausschreibungen von Dienstleistungen sind Inlandspräferenzen hinsichtlich der<br />
Bereitstellung von mindestens 50 % des Wertes über inländische Rohstoffe und<br />
Fertigprodukte verbindlich.<br />
Bei Ausschreibungen im Bauwesen sind Inlandspräferenzen ebenso hinsichtlich der<br />
Bereitstellung von mindestens 50 % des Wertes über inländische Rohstoffe und<br />
Fertigprodukte sowie die Teilnahme von inländischen Bauunternehmen an mindestens<br />
50 % der Realisierung baulicher Leistungen verbindlich.<br />
Konkurs und Zahlungsunfähigkeit<br />
Konkurs und Zahlungsunfähigkeit sind in Polen Gegenstand zweier<br />
Durchführungsbestimmungen zum Handelsgesetzbuch von 1934, des Konkursgesetzes<br />
und des Vergleichsverfahrensgesetzes, die beide am 24. Oktober 1934 beschlossen und<br />
vielfach geändert worden sind, um alle Arten von Wirtschaftsunternehmen,<br />
Staatsbetriebe, <strong>Gesellschaft</strong>en und Einzelpersonen einzubeziehen und den Bedürfnissen<br />
der modernen Wirtschaft Rechnung zu tragen.
Business in Polen<br />
Das Konkursrecht gleicht demjenigen entwickelter Volkswirtschaften und sieht vor,<br />
dass das in Konkurs gegangene Unternehmen das Recht der Verfügung über sein<br />
Vermögen an einen Konkursverwalter abtritt. Konkurseröffnung findet statt, wenn ein<br />
Wirtschaftsunternehmen seine Zahlungen eingestellt hat; handelt es sich aber nur um<br />
Zahlungsverzug aufgrund vorübergehender Schwierigkeiten, so ist dies kein<br />
hinreichender Konkursgrund.<br />
Bei staatlichen Unternehmen, Genossenschaften, Aktiengesellschaften, <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
mit beschränkter Haftung oder anderen juristischen Personen, die sich wirtschaftlich<br />
betätigen, ebenso bei in Liquidation befindlichen Offenen Handelsgesellschaften,<br />
eingetragenen Vereinen, Berufs-Partnerschaften und Kommanditgesellschaften auf<br />
Aktienbasis wird Konkurs auch bei Überschuldung eröffnet. In allen Fällen unterliegen<br />
die Vorgänge strenger gerichtlicher Aufsicht.<br />
Tritt eine Situation ein, bei der sich ein Konkursgrund ergibt, so muss der Unternehmer<br />
binnen 2 Wochen die Konkurseröffnung beantragen. Unterlässt er dies schuldhaft,<br />
macht er sich strafbar.<br />
Auch ein Gläubiger aus der <strong>Gesellschaft</strong> kann wie jeder andere Gläubiger die<br />
Konkurseröffnung beantragen. Bei Offenen Handelsgesellschaften, eingetragenen<br />
Vereinen, Berufs-Partnerschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktienbasis ist<br />
jeder <strong>Gesellschaft</strong>er oder Anteilseigner berechtigt, den Antrag auf Konkurseröffnung zu<br />
stellen, bei juristischen Personen und anderen Organisationen steht dieses Recht jedem<br />
Vertretungsberechtigten zu.<br />
Bei Zahlungsunfähigkeit können folgende Verfahren eingeschlagen werden:<br />
• Konkurs,<br />
• Vergleich innerhalb des Konkursverfahrens,<br />
• Vergleich,<br />
• bankmäßige Schuldenabkommen.<br />
Der Konkurs einer <strong>Gesellschaft</strong> führt zur Veräußerung des gesamten Vermögens, zur<br />
Feststellung sämtlicher Verbindlichkeiten und zur Zusammenfassung aller Schulden.<br />
Soweit möglich sollten zahlungsunfähige Unternehmen noch bei laufendem<br />
Geschäftsbetrieb verkauft werden. Das Vergleichsverfahrensgesetz bezweckt die<br />
Vermeidung des Konkurses bei solchen Wirtschaftsunternehmen, die in kurzfristige<br />
Liquiditätschwierigkeiten geraten sind.<br />
Nach dem Vergleichsverfahrensgesetz kann ein Wirtschaftsunternehmen, das infolge<br />
außergewöhnlicher, von ihm nicht zu vertretender Umstände die Zahlungen eingestellt<br />
hat oder voraussichtlich einstellen muss, die Eröffnung des Vergleichsverfahrens mit<br />
dem Ziel beantragen, einen Vergleich mit den Gläubigern anzustrengen.<br />
163
164<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Konkursverfahren sehr langwierig sind und nicht<br />
in dem Maße wie es in Westeuropa Gang und Gebe ist, Schuldnerschutz gewährleisten.<br />
Wichtiger Hinweis! Mit dem 1. Oktober 2003 tritt ein neues Insolvenzgesetz in Kraft.<br />
Es ersetzt das bisher geltende Konkursgesetz und die Vergleichsverfahrensordnung.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass Gesetzgebung auf das Jahr 1934 zurückgeht, spiegelt es<br />
trotz erfolgter Neuauflagen nicht mehr die moderne Unternehmensrealität wider.<br />
Ziel des neues Gesetzes ist die Gewährleistung eines umfangreicheren Schutzes von<br />
Kreditgebern und fördert die Möglichkeiten von Umstrukturierungsmaßnahmen<br />
während des Insolvenzverfahrens. Dabei geht es hauptsächlich um die Sicherung der<br />
weiteren Geschäftstätigkeit einer <strong>Gesellschaft</strong> im Hinblick auf Beschäftigung und<br />
Unternehmensintegrität.<br />
Darüber hinaus zielt das Gesetz auf die Erholung des Unternehmens, Befriedigung der<br />
Gläubiger, den Schutz vor erneuter Insolvenz, Anwendung von Umschuldungsmaßnahmen<br />
und eine Verstärkung verantwortungsbewussten unternehmerischen Handelns.<br />
Die gesetzlichen Vorschriften beziehen sich auf Unternehmer, <strong>Gesellschaft</strong>en mit<br />
beschränkter Haftung, Aktiengesellschaften, Partnergesellschaften und Niederlassungen<br />
ausländischer Banken in Polen.<br />
Das neue Gesetz schließt die Anwendung von Insolvenzverfahren aus in Bezug auf:<br />
• den Staatsschatz,<br />
• lokale Behörden und Verwaltungseinrichtungen,<br />
• Einrichtungen des staatlichen Gesundheitswesens,<br />
• Institutionen und Einrichtungen, die per Parlamentsgesetz bzw. durch gesetzgebende<br />
Verfügungen von dafür bevollmächtigte Einrichtungen gegründet worden sind,<br />
• Landwirte,<br />
• Bildungseinrichtungen.<br />
Der Insolvenzverwalter ist innerhalb von 14 Tagen nach Eintreten der Insolvenz<br />
verpflichtet, einen entsprechenden formalen Antrag zu stellen. Ein Ausbleiben kann<br />
zivilrechtliche Konsequenzen, die Untersagung der Geschäftstätigkeit und das Verbot<br />
der Ausübung von Funktionen als Direktor bzw. Aufsichtsratmitglied in Unternehmen<br />
führen. Zusätzlich können Personen, die unwahr handeln bzw. den Insolvenzprozess zu<br />
behindern versuchen, strafrechtlich verfolgt werden.<br />
Das neue Gesetz verfügt über eingeschränkte Möglichkeiten hinsichtlich seiner<br />
Anwendung auf Einzelpersonen, da diesbezüglich nur Insolvenzgründe in Betracht<br />
gezogen werden, die von der jeweiligen Einzelperson nicht beeinflussbar sind. Das<br />
Gesetz ist ebenfalls nicht auf nichtkommerzielle Einrichtungen anwendbar.
Business in Polen<br />
Der Insolvenzprozess ist in zwei Etappen unterteilt. Die erste Etappe umfasst die<br />
Bekanntgabe und Offenlegung der Insolvenz und des Insolvenzprozesses als solchen,<br />
falls Insolvenzgründe vorliegen. Die zweite Phase betrifft die Durchführung des<br />
Insolvenzprozesses, die mit der vollständigen bzw. teilweisen Befriedigung von<br />
Gläubigeransprüchen, oder mit der Annahme von Kompromisslösungen endet.<br />
Die Wahl des Weges zur Befriedigung der Gläubiger wird gerichtlich festgelegt.<br />
Das neue Gesetz implementiert ein Konzept der Sicherung der Aktiva eines insolventen<br />
Unternehmens. Ziel ist, dass die Unternehmensaktiva des insolventen Unternehmens<br />
nicht im Zeitraum zwischen Bekanntgabe der Insolvenz und dem Moment der<br />
Bestimmung eines Insolvenzverwalters bzw. eines Gerichtsbevollmächtigten veräußert<br />
werden.<br />
Eine wesentliche Veränderung, die das neue Gesetz mit sich bringt, ist die Möglichkeit<br />
einer Unternehmensumstrukturierung. Dieses Verfahren ist gerichtet auf eine<br />
beschleunigte Lösungsfindung und wird in der Praxis vom insolventen Unternehmen<br />
selbst durchgeführt. Anwendung findet diese Möglichkeit im Fall von Unternehmen, die<br />
zumindest einen Teil ihrer Verbindlichkeiten regulieren können, sich dennoch aber in<br />
Insolvenzgefahr befinden. Grundlage für die Rettung des Unternehmens ist ein<br />
Umstrukturierungsplan. Umstrukturierungen können jedoch nur im Fall von im<br />
Gerichtsregister eingetragenen Unternehmen angewendet werden.<br />
Das Gesetz erweitert darüber hinaus die Anwendung von grenzüberschreitenden<br />
Insolvenz- und Umstrukturierungsverfahren. Im Moment der Insolvenz eines<br />
ausländischen Unternehmens gelten für dessen polnische Niederlassungen und<br />
Repräsentanzen die Vorschriften des Insolvenzgesetzes. Das polnische Rechts stützt sich<br />
hierbei auf das Rechtsmodell der UNICITRAL-Bestimmungen von 1997. Mit dem EU-<br />
Beitritt Polens werden innereuropäische Insolvenzverfahren entsprechend EU-Recht<br />
verbindlich.<br />
Die Konsequenz aus den vorbenannten Sachverhalten besteht somit darin, dass<br />
Niederlassungen und Repräsentanzen nach dem Insolvenzrecht des am Sitz der<br />
eingetragenen <strong>Gesellschaft</strong> geltenden Bestimmungen behandelt werden.<br />
165
166<br />
Mitarbeiter<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en mit ausländischen Anteilseignern, Niederlassungen und Zweigstellen<br />
dürfen Personal in beliebigem Umfang beschäftigen. Beschränkungen gibt es weder<br />
bezüglich der Zahl der Beschäftigten noch hinsichtlich ihrer Vergütung. Einzige<br />
Ausnahme ist das Mindestlohnlimit, das für alle Wirtschaftsunternehmen in Polen gilt;<br />
es liegt zur Zeit (Juni 2003) für Vollzeitbeschäftigte bei einem Bruttobetrag von<br />
monatlich 800 PLN, also bei ca. 210 USD.<br />
Ausländische Beschäftigte benötigen in Polen eine Arbeitserlaubnis, die von den<br />
Wojewodschaftsbehörden ausgestellt wird. Jedoch existieren laut Verordnung des<br />
Ministers für Arbeit und Soziales vom 19. Dezember 2001 Ausnahmen von dieser<br />
Regel. Die Verordnung legt 15 Ausnahmen fest, die eine Arbeitserlaubnis für Ausländer<br />
in Polen nicht erfordern. Sie betreffen:<br />
• Ausländer mit Wohnsitz im Ausland, die bis zu 3 Monaten von ihrem<br />
ausländischen Arbeitgeber nach Polen zur Durchführung nachfolgend genannter<br />
Tätigkeiten delegiert werden:<br />
- Montage, Instandhaltung und Reparaturen von Maschinen und Anlagen,<br />
Ausrüstungen u.ä., die vom ihrem Arbeitgeber hergestellt werden,<br />
- Abnahme von Maschinen und Anlagen, die bei einem polnischen Produzenten<br />
geordert wurden,<br />
- Schulungen von polnischen Mitarbeitern für die Bedienung von Maschinen und<br />
Anlagen, die von ihrem Arbeitgeber hergestellt und in Polen in Betrieb<br />
genommen werden,<br />
- Auf- und Abbau von Messeständen, falls ihr ausländischer Arbeitgeber<br />
Ausstellerstatus besitzt;<br />
• Lehrkräfte für Fremdsprachen und für die fremdsprachige Weiterbildung von<br />
Lehrern, die im Rahmen von internationalen Abkommen mit dem Ministerium für<br />
Volksbildung und Sport zum Einsatz kommen,<br />
• NATO-Militärangehörige und Zivilbeschäftigte,<br />
• Schauspieler, Sänger, Dirigenten u.ä., die sich zu Gastspielen bis zu 30 Tagen in<br />
Polen aufhalten,<br />
• Studenten, die an polnischen Hochschuleinrichtungen eingeschrieben sind, im<br />
Rahmen einer Erwerbstätigkeit innerhalb von 3 Monaten während der<br />
Semesterferien.<br />
Ausländische Unternehmen dürfen auch unbezahlte Leistungen von Personen in<br />
Anspruch nehmen, die von einem ausländischen Geschäftspartner hierzu abgestellt<br />
werden; solche Personen sind keine Angestellten der ausländischen <strong>Gesellschaft</strong> und<br />
werden auch nicht von ihr bezahlt.
Business in Polen<br />
Für alle Angelegenheiten, die sich auf das Beschäftigungsverhältnis beziehen, ist das<br />
polnische Recht maßgebend; das gilt für das vertragliche Arbeitgeber-Arbeitnehmer-<br />
Verhältnis, Arbeitsbedingungen, Sozialversicherung und Gewerkschaften.<br />
Der Arbeitgeber muss einen schriftlichen Anstellungsvertrag mit dem Beschäftigten<br />
schließen. Der Vertrag hat die auszuführende Arbeit zu beschreiben, den Zeitpunkt des<br />
Vertragsbeginns festzulegen und die Vergütung zu bestimmen. Der Anstellungsvertrag<br />
kann für unbestimmte oder bestimmte Dauer oder auch für die Zeit bis zur Erledigung<br />
einer bestimmten Aufgabe geschlossen werden.<br />
Arbeitgeber haben das Recht, ihren Mitarbeitern Konkurrenzverbote auszusprechen.<br />
Diesbezügliche Festlegungen können in Form eines absoluten Verbotes der<br />
Zusammenarbeit mit einem Konkurrenzunternehmen bzw. dem Verbot der<br />
Arbeitsaufnahme in einem solchen nach Ausscheiden des Mitarbeiters aus dem<br />
Unternehmen abgefasst werden. Falls Mitarbeiter die Konkurrenzverbotsklausel<br />
unterlaufen, können sie dafür finanziell haftbar gemacht werden.<br />
Der Beschäftigte ist verpflichtet, gehorsam und gewissenhaft zu arbeiten, sich an die<br />
vom Unternehmen festgelegten Arbeitszeiten zu halten, diese effektiv zu nutzen, stets<br />
den Nutzen des Unternehmens im Auge zu behalten und Arbeitsanweisungen der<br />
Vorgesetzten Folge zu leisten. Der Beschäftigungsvertrag kann fristlos gekündigt<br />
werden, wenn der Beschäftigte vorsätzlich einen schweren Vertragsbruch begeht, eine<br />
Straftat verübt oder aus eigenem Verschulden einem Qualifikationsnachweis verlustig<br />
geht, den er zur Ausführung seiner Arbeit benötigt.<br />
Grundsätzlich müssen Beschäftigte mindestens 18 Jahre alt sein. Doch gibt es besondere<br />
Regelungen für die Beschäftigung Jugendlicher. Beschäftigte, die weniger als zwei Jahre<br />
bis zur Erreichung ihres Pensionsalters und/oder dem Erwerb von Pensionsrechten<br />
haben (65 Jahre bei Männern, 60 Jahre bei Frauen), dürfen nur bei Konkurs oder<br />
Liquidation der <strong>Gesellschaft</strong> entlassen werden. Gleiches gilt für Beschäftigte während<br />
Urlaubszeiten, von Krankschreibungen, Mutterschaftsurlaubs oder eines vorher<br />
beantragten Sonderurlaubs.<br />
Bei Beendigung des Beschäftigungsvertrags muss das Unternehmen dem Beschäftigten<br />
eine Beurteilung ausstellen. Diese Beurteilung sollte die für einen neuen Arbeitgeber<br />
notwendige Angaben darüber enthalten, welche Art von Arbeit der Beschäftigte<br />
verrichtete, welche Stellung er einnahm, wie hoch seine Vergütung war und wie sie sich<br />
zusammensetzte, in welcher Form und aus welchen Gründen das Arbeitsrechtsverhältnis<br />
beendet wurde.<br />
Löhne und Gehälter werden in polnischer Währung mindestens einmal im Monat<br />
gezahlt. Die Arbeitszeit beträgt bis zu 8 Stunden täglich und im Durchschnitt 40 Stunden<br />
167
168<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
pro Woche (im Jahre 2001 galt noch die41-Stunden-Woche) Im Jahre 2003 gibt es in<br />
Polen 10 gesetzliche Feiertage: Neujahr (1. Januar), Ostermontag (21. April), 1. und 3.<br />
Mai, Fronleichnam (19. Juni), 15. August, Allerheiligen (1. November), Tag der<br />
Unabhängigkeit (11. November) und Weihnachten (25. und 26. Dezember).<br />
In besonderen Fällen verlängert sich die höchstzulässige Arbeitszeit auf bis zu 12<br />
Stunden täglich. Dabei darf sich die Mehrarbeit aber nur auf die Wahrnehmung solcher<br />
Pflichten beziehen, die außerhalb der durch die Vorschriften des Arbeitsgesetzbuchs<br />
gezogenen Zeitgrenzen erfüllt werden müssen. Die Voraussetzungen, unter denen solche<br />
Mehrarbeit zulässig ist, sind eingehend geregelt und betreffen insbesondere:<br />
• Notfälle zur Rettung von menschlichem Leben, Gesundheit oder persönlicher Habe<br />
oder zur Schadensbeseitigung,<br />
• spezielle Bedürfnisse des Arbeitgebers.<br />
Die Mehrarbeitszeit darf in solchen Fällen 4 Stunden pro Person und Tag sowie 150<br />
Stunden im Jahr nicht überschreiten.<br />
Für geleistete Überstunden steht dem Beschäftigten neben der sonstigen Vergütung ein<br />
Zuschlag zu:<br />
• 50 % der Vergütung für jede Überstunde an Arbeitstagen und an Feiertagen, die als<br />
Arbeitstage gelten,<br />
• 100 % der Vergütung für jede Überstunde an Feiertagen, die keine Arbeitstage<br />
sind, und bei Nachtarbeit.<br />
Beschäftigte haben Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub; die Bezahlung richtet sich<br />
nach dem in den letzten drei Monaten erzielten Verdienst. Nach dem ersten Halbjahr der<br />
Beschäftigung steht ihnen der halbe, nach einem ganzen Jahr der volle Jahresurlaub zu.<br />
Die Länge des Urlaubs hängt von der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses ab und<br />
reicht von 18 Tagen (nach einem Jahr) bis zu 26 Tagen (nach 10 Jahren).<br />
Frauen erhalten bezahlten Mutterschaftsurlaub von 16 Wochen bei Erstgeburt eines<br />
Kindes, 18 Wochen bei der Geburt des zweiten und jeden weiteren Kindes und von 26<br />
Wochen bei Mehrlingsgeburten. Sie haben außerdem Anspruch auf drei Jahre<br />
Arbeitsfreistellung (die von der Zentralstelle für Sozialversicherungen - ZUS - bezahlt<br />
werden) für die Erziehung von Kindern unter 4 Jahren. Ferner können alle Beschäftigten<br />
jährlich 1 bis 2 Arbeitstage Urlaub aus familiären Gründen nehmen, etwa bei<br />
Eheschließung, Geburten, Heirat von Kindern oder Tod nächster Angehöriger.<br />
Zusätzlich besteht Anspruch auf Urlaub von jährlich 2 Arbeitstagen zur Versorgung von<br />
Kindern unter 14 Jahren.
Business in Polen<br />
Im Jahre 2002 beläuft sich die Summe der Sozialversicherungsbeiträge auf 47,50 % der<br />
Arbeitsvergütung. Dieser Betrag setzt sich wie folgt zusammen: Sozialversicherungsbeiträge,<br />
die den größten Anteil ausmachen, 36,90 % (Rentenversicherung 19,52 %,<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung 13 %, Krankenversicherung 2,45 %, Unfallversicherung<br />
1,93 %), Gesundheitsvorsorgeversicherung 8 %, Arbeitslosenversicherung 2,45 % und<br />
Fondsbeiträge für garantierte Arbeitnehmerleistungen (Fundusz Gwarantowanych<br />
Świadczeń Pracowniczych) 0,15 %. Die Sozialversicherungseinrichtung (ZUS) führt von<br />
den 19,52 % der Rentenversicherungsbeiträge einen Anteil von 7,3 % an die freiwilligen<br />
Rentenkassen für alle Beschäftigten ab, die deren Mitglieder sind.<br />
Zu beachten ist, dass die Beiträge zur Unfalölversicherung in Abhängigkeit von Größe<br />
und Geschäftsumfang zwischen 0,97 und 3,86 % schwanken können. Darüber hinaus<br />
sollen die Beiträge zur Krankenversicherung jährlich um 0,25 % angehoben werden und<br />
somit im Jahre 2007 die 9-Prozent-Grenze erreichen.<br />
Einige Beiträge sind vom Arbeitgeber, einige vom Arbeitnehmer zu zahlen, andere<br />
wiederum werden zwischen beiden geteilt. Dem Arbeitgeber obliegt die Entrichtung der<br />
Beiträge zur Unfallversicherung, Arbeitslosenversicherung und zum Konkursausfallsgeldfonds.<br />
Der Beschäftigte hat die Beiträge zur Krankenversicherung und zur<br />
Gesundheitsvorsorgeversicherung zu zahlen, während die Beiträge zur Renten- und<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung je zur Hälfte von beiden zu leisten sind. Dementsprechend<br />
belaufen sich die Sozialabgaben des Arbeitgebers auf 20,79 % der<br />
Arbeitsvergütung. Die maximale Bemessungsgrenze der meisten Bestandteile der<br />
Sozialversicherungsbeiträge wird auf das 30-fache des monatlichen Durchschnittseinkommens,<br />
festgelegt für das jeweilige Jahr im Haushaltsgesetz, begrenzt. Für 2003<br />
sind es 65.850 PLN.<br />
Wichtig ist, dass jedes Unternehmen binnen einer Frist von 7 Tagen nach<br />
Arbeitsaufnahme ihres ersten Beschäftigten die Anmeldung bei der für ihren Sitz<br />
zuständigen ZUS-Stelle vornehmen muss.<br />
Ausländern, die bei einem Unternehmen in Polen oder einer joint-venture-<strong>Gesellschaft</strong><br />
beschäftigt sind, steht es frei, sich Löhne oder Gehälter in fremder Währung auszahlen<br />
zu lassen und diese entweder selbst ins Ausland zu transferieren oder durch ihren<br />
Arbeitgeber direkt auf ein ausländisches Bankkonto überweisen zu lassen.<br />
169
170<br />
Leben in Polen<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
Wohnraum und Unterkunft in verschiedenen Formen stehen ohne weiteres zur<br />
Verfügung. Die meisten Stadteinwohner leben in Wohnblöcken mit relativ kleinen<br />
Wohneinheiten. Häuser sind meist beträchtlich teurer. Überall in Polen gibt es<br />
zahlreiche Immobilienbüros, die eine große Auswahl von Grundbesitz im Angebot<br />
haben. Allein in Warschau sind gut über einhundert Immobilienmakler tätig.<br />
Für Touristen und Besucher bietet Polen eine große Palette an Unterkunftsmöglichkeiten,<br />
angefangen von modernen Hotels bis zu Privatunterkünften (s. ebenso<br />
Kapitel XI). Die Hotels der oberen Kategorie verfügen über sehr gute Zimmer,<br />
Restaurants und Zimmer-Service, sind aber - wie überall - eher teuer. Reservierungen<br />
kann man über Reisebüros oder direkt beim Hotel vornehmen. Es gibt mehrere hundert<br />
Reisebüros, die Unterkünfte, Reise- und Beförderungsmöglichkeiten sowie andere<br />
logistische Serviceleistungen anbieten.<br />
Der Großteil bekannter ausländischer Zeitungen ist in Polen erhältlich, ebenso wie<br />
fremdsprachige Periodika, die hier publiziert werden, so die Wochenzeitschrift „The<br />
Warsaw Voice“ und „Warsaw Business Journal“.<br />
In einigen größeren Städten gibt es Schulen für ausländische Kinder, in denen in<br />
Fremdsprachen unterrichtet wird.<br />
Die meisten Städte verfügen über ein gut entwickeltes Nahverkehrssystem (Bus und<br />
Straßenbahn). Fahrkarten müssen vor Fahrtantritt gekauft werden und sind im Bus, in<br />
der Straßenbahn oder in der U-Bahn durch Lochen oder Stempeln zu entwerten. In<br />
einigen Städten, z.B. in Warschau, können Vergessliche die Fahrkarten ebenso beim<br />
Fahrer käuflich erwerben. Busse und Straßenbahnen verkehren während der<br />
Spitzenzeiten in relativ kurzen Abständen bis 22 bzw. 23 Uhr. Bus- und<br />
Straßenbahnlinien sind auf den meisten Stadtplänen verzeichnet. Die Dichte des<br />
Nahverkehrs in Warschau, wie auch in anderen größeren Städten, ist in den letzten<br />
Jahren schnell gewachsen, und Verkehrsstaus gehören zum Alltag. Das System von<br />
Intercity- Verbindungen per Schiene sind gut ausgebaut.<br />
Die Anzahl ärztlicher Privatpraxen nimmt stark zu. Landesweit und in schneller Folge<br />
sind zahlreiche kleine und mittlere Privatkliniken entstanden. Einige bieten stationäre<br />
Vollversorgung, unterstützt durch englischsprechendes Personal. Innerhalb der breiten<br />
Palette medizinischer Dienstleistungen geben Hausbesuche ausländischen Gästen in<br />
Polen das Gefühl, gut betreut und umsorgt zu sein. Es empfiehlt sich, im Rahmen der<br />
Risikobegrenzung Versicherungsbedingungen genau zu studieren und eine Versicherung<br />
zu finden, die Vorsorge- und Therapiekosten übernimmt.
Business in Polen<br />
Polen unterhält regelmäßige Direktflugverbindungen mit den meisten europäischen<br />
Ländern wie auch mehrere Interkontinentalverbindungen, die von der nationalen<br />
Fluggesellschaft LOT und ausländischen Fluggesellschaften bedient werden. Auch<br />
können Charterflüge zu beliebten Ferienzielen gebucht werden. Auf diesem Gebiet<br />
wächst der Wettbewerb ständig, wobei zunehmend polnische Fluggesellschaften auf den<br />
Markt drängen und die Preise kostengünstig gestalten. Auch gibt es direkte Inlandsflüge<br />
von Warschau zu anderen größeren Städten Polens.<br />
Touristen, die im Auto unterwegs sind, können über zahlreiche Grenzübergänge nach<br />
Polen einreisen. Mietwagenfirmen sind vorhanden; die Autos kann man in größeren<br />
Städten oder an Flughäfen mieten. Voraussetzung dafür ist im allgemeinen, dass man<br />
mindestens 21 Jahre alt ist, einen Führerschein, einen Pass sowie eine Kreditkarte<br />
besitzt.<br />
Ausländer müssen sich innerhalb von 2 Tagen nach der Einreise in Polen anmelden.<br />
Einzelpersonen als Hotel- und Motelgäste sowie als Camper auf offiziellen<br />
Campingplätzen sind persönlich von dieser Pflicht befreit - dies besorgt für sie die<br />
unterbringende Einrichtung. Die Prozedur ist einfach und kostet nur wenige Minuten.<br />
Die angemeldete Person erhält eine amtliche Anmeldebescheinigung, die bei der<br />
Ausreise an der polnischen Grenze vorzulegen ist. Bei längerem Aufenthalt (mehr als<br />
2 Monate) ist der Behördenweg etwas komplizierter, zeitaufwändiger und erfordert auch<br />
die Hilfe des Wohnungsvermieters. Die Anmeldung ist in dem für den Aufenthaltsort<br />
zuständigen Gemeindeamt, Abteilung Bürgerangelegenheiten (Meldeamt), zu erledigen.<br />
Bei Einzelhandelsgeschäften gibt es unterschiedliche Öffnungszeiten. Im allgemeinen<br />
sind sie von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Manche Lebensmittelgeschäfte haben rund um die<br />
Uhr geöffnet. Einkaufen ist, wie in anderen europäischen Ländern auch, einfach, so<br />
ziemlich alles ist zu bekommen. In kleineren Geschäften wird üblicherweise nur bar<br />
bezahlt. Größere Ladengeschäfte und Restaurants, insbesondere im Innenstadtbereich<br />
und in Urlauberressorts akzeptieren weltweit anerkannte Kreditkarten wie VISA,<br />
American Express, MasterCard oder andere. Meist sind sie auch länger geöffnet.<br />
Insgesamt gibt es ca. 100.000 Einrichtungen, die Zahlungen per Kreditkarte<br />
entgegennehmen. Generell wird der Gebrauch von Kreditkarten in Polen immer<br />
populärer (s. auch Kapitel II, nach Abschnitt Bankwesen). In ländlichen Gebieten steht<br />
man jedoch ohne Bargeld meistens hilflos da, andererseits sind die Preise dor wesentlich<br />
günstiger.<br />
Hinsichtlich des generellen Preisniveaus ist Warschau für Ausländer sicherlich<br />
preisgünstiger als New York, Moskau und St. Petersburg, mit aller Wahrscheinlichkeit<br />
jedoch teurer als Prag und Budapest. Alles hängt davon ab, was man tun will und wie.<br />
171
172<br />
X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />
Nach einem harten Arbeitstag im Büro ist etwas Entspannung willkommen. Restaurants<br />
jeder Art - ganz gleich ob Küche, Ambiente und Qualität - gibt es reichlich. Die<br />
traditionelle polnische Küche ist ob ihrer Köstlichkeiten besonders empfehlenswert. Die<br />
Zahl der Pubs wächst rasch, sie sind oft sehr gut, aber eher teuer.<br />
Kinos (Achtung: Rauchverbot!) bieten gute Programme und haben aktuelle Filme im<br />
Angebot. Filme werden üblicherweise in der Originalfassung - mit polnischen<br />
Untertiteln - gezeigt. Auch viele Theater lohnen einen Besuch. Das „Teatr Wielki“<br />
(Großes Theater) in Warschau imponiert durch sein Ballett- und Opernprogramm, und<br />
oft gibt es auch sehr gute Konzerte in der Warschauer Philharmonie oder sommers am<br />
Chopin-Denkmal im wunderschönen königlichen Lazienki-Park.<br />
In Polen zu leben, ist - wie in jeder fremden Kultur - nicht ganz einfach. Die polnische<br />
<strong>Gesellschaft</strong> birgt viele Widersprüche in sich, aber mit etwas Geduld und Ausdauer ist<br />
es leicht, akzeptiert zu werden und dauerhafte Freundschaften zu schließen. Alles in<br />
allem ist Polen ein Land, in dem es sich sehr gut leben läßt.<br />
Mit seinen fast 40 Millionen Konsumenten, seiner Lage im Herzen Europas und am<br />
Schnittpunkt der großen Nord-Süd- und Ost-West-Achsen ist Polen einer der<br />
dynamischsten Wachstumsmärkte der Welt; es verfügt über ein fast unbegrenztes<br />
Wachstumspotential. Trotz spektakulärer makroökonomischer Erfolge und vieler<br />
günstiger Umstände sieht sich Polen jedoch - ebenso wie seine Hauptstadt Warschau -<br />
manchen Problemen gegenüber. Es fehlt noch an Parkflächen in Tiefgaragen, Finanz-,<br />
Einkaufs-, Erholungs- und Einkaufszentren. Das Straßennetz, wiewohl es recht<br />
ausgedehnt ist, hat wenig Schnellstraßen, und modernisierungsbedürftige Fahrbahnen<br />
behindern zumeist einen flüssigen Straßenverkehrverkehr. <strong>Polnische</strong> und gleichermaßen<br />
ausländische Unternehmen beklagen die ständig wechselnden rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen, die wenig klaren Durchführungsbestimmungen und undurchsichtigen<br />
Verwaltungsverfahren. Doch muss man sich dabei vor Augen halten, dass sich<br />
dieses Land im Übergang befindet und der grundlegende Wandel der rechtlichen wie<br />
institutionellen Struktur erwartungsgemäß gewisse Mängel und Missstände in der<br />
örtlichen Infrastruktur aufdeckt. All diese Probleme sind eine Herausforderung für<br />
Investoren, ihre Lösung jedoch bringt jedoch Vorteile für alle.
Business in Polen<br />
XI. TOURISMUS <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
Die Aufnahme eines Kapitels über Tourismus in einem Ratgeber, der Handel und<br />
Wirtschaft zum Gegenstand hat, verfolgt eine doppelte Absicht. Zum einen soll damit<br />
der Leser mit den zahlreichen Vorzügen Polens als Reiseland bekannt gemacht werden,<br />
andererseits aber auch um zu zeigen, dass man in Polen nicht nur geschäftlich tätig sein,<br />
sondern sich auch erholen und wohlfühlen kann. Wir möchten aber auch - gerade weil<br />
dieser Sektor der polnischen Wirtschaft rasch wächst - einen Überblick über die<br />
polnische Tourismusbranche geben, um deren Marktpotential und die damit<br />
verbundenen Chancen geschäftlichen Engagements darzustellen.<br />
Dieses Kapitel gliedert sich deshalb in zwei Teile. Der erste befasst sich mit dem Land<br />
als Touristenziel aus der Perspektive des Urlaubers. Er richtet sich an alle, die nicht<br />
geschäftliche Chancen erkunden wollen, sondern die darauf aus sind, sich - mehr oder<br />
weniger aktiv - zu erholen. Er enthält einige praktische Informationen und einen kurzen<br />
Abriss ausgewählter Sehenswürdigkeiten und Regionen Polens, deren Besichtigung<br />
weithin als „Pflicht“ gilt und die von Touristen wie Besuchern gleichermaßen gerühmt<br />
werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Ausrichtung dieses Ratgebers nur<br />
eine äußerst beschränkte Darstellung zulässt.<br />
In der Tat war es sehr schwierig, sich über die Zusammensetzung dieses Abschnitts<br />
schlüssig zu werden, also zu entscheiden, ob die Darstellung mehr oder weniger alle<br />
Regionen und Sehenswürdigkeiten abdecken oder sich auf einige ausgewählte<br />
konzentrieren sollte. Schließlich wurde der letztere Ansatz gewählt, weil man sich sonst<br />
bei dem knappen Raum, der in diesem Führer für Touristeninformation reserviert ist, mit<br />
einer bloßen Aufzählung begnügen müsste, die nicht einmal erschöpfend wäre.<br />
Wenn Sie einen längeren Urlaub in Polen planen, sollten Sie einige spezielle<br />
Touristenführer zu Rate ziehen, die in vielen Sprachen sowohl in Polen als auch im<br />
Ausland zu haben sind. Dieser Abschnitt kann nur Schlaglichter werfen. Sollten Sie hier<br />
also etwas Gesuchtes vermissen, so bedeutet das nur, dass unsere Skizze Ihr<br />
Interessengebiet leider nicht abdeckt. Wenn Sie sich aber erkundigen und einen<br />
speziellen Reiseführer durchsehen, finden Sie sicher die Orte und Veranstaltungen, die<br />
Sie besuchen möchten.<br />
Der zweite Abschnitt richtet sich an Geschäftsleute, die sich einen Eindruck von der<br />
Touristenbranche in Polen verschaffen möchten. Er beruht auf den neuesten Erhebungen<br />
und Daten, die von der <strong>Polnische</strong>n Institut für Touristik veröffentlicht worden sind.<br />
Wenn Sie an Investitionsmöglichkeiten auf diesem Gebiet interessiert sind oder eine<br />
geschäftliche Kooperation ins Auge fassen, wird Ihnen dieser Teil das Marktpotential<br />
aufzeigen und viele wertvolle Daten liefern. Gleichwohl wird empfohlen, auch den<br />
173
174<br />
XI. Tourismus in Polen<br />
ersten Abschnitt dieses Kapitels zu lesen, sei es auch nur zum Erwerb von<br />
Hintergrundwissen, um die Fakten sozusagen in den richtigen Rahmen zu setzen.<br />
Ein beusch in Polen<br />
Praktische Tipps<br />
• Pass: zur Einreise nach Polen braucht man einen gültigen Pass. Falls ein<br />
Einreisevisum erforderlich ist, sollte der Pass mindestens noch sechs Monate nach<br />
der voraussichtlichen Abreise aus Polen gültig sein.<br />
• Visum: Ein polnisches Visum benötigen alle Reisenden, die keinen polnischen<br />
Pass besitzen, mit Ausnahme von Touristen aus Ländern, die im Anhang<br />
9 aufgeführt sind (mit einigen Ausnahmen,dazu s. ebenso Anhang 9).<br />
• Geld, Bedarf: 100 PLN täglich, nicht weniger als 500 PLN, außer bis zu 3 Tagen<br />
(300 PLN), Personen unter 16 Jahren die Hälfte.<br />
• Geld, Einreise: Wenn Sie mehr als 5.000 EUR an Bargeld oder bargeldgleichen<br />
Werten mit sich führen, müssen Sie beim Zoll eine Devisendeklaration ausfüllen<br />
und abstempeln lassen.<br />
• Geld, Ausreise: Ausführen dürfen Sie außer Ihrer persönlichen Habe und<br />
Souvenirs Fremdwährung bis zu 5.000 EUR ebenso wie nach Polen eingeführte<br />
Fremdwährung mit einer zollamtlich bestätigten Devisendeklaration.<br />
• Geldwechsel: In Polen können Sie Geld entweder auf der Bank oder in einem der<br />
„Kantor“-Wechselstuben tauschen. Es gibt sie auf den Flughäfen und in den<br />
meisten Hotels, doch gewöhnlich bekommt man einen günstigeren Kurs bei den<br />
freien Wechselstuben, die man fast überall findet.<br />
• Kreditkarten: VISA, American Express, Diner's Club und MasterCard werden in<br />
den meisten Hotels, Restaurants und Geschäften akzeptiert.<br />
• Transfer vom Flughafen Okęcie in Warschau: City-Bus 175 und 188 sowie ein<br />
Nachtbus. Einige Hotels unterhalten für ihre Gäste einen eigenen Minibusservice<br />
von und zum Flughafen.<br />
• Taxi: Am Flughafen Okęcie: Meiden Sie Taxifahrer, die Sie im Flughafen<br />
ansprechen, sie berechnen sie Ihnen einen überhöhten Fahrpreis. Verlassen Sie die<br />
Empfangshalle des Flugplatzes und nehmen Sie das erste in der vor dem Eingang<br />
parkenden Taxis. Sie sind vom Flughafen lizenziert. Für andere Fahrten finden Sie<br />
eine Liste mit Telefonnummern zuverlässiger Taxibetriebe in der größten<br />
Tageszeitung Polens, der „Gazeta Wyborcza“. Oder Sie fragen einfach. Die Taxis<br />
holen Sie ohne Aufpreis an jedem gewünschten Ort innerhalb Warschaus ab und<br />
sind gewöhnlich innerhalb weniger Minuten zur Stelle.<br />
• Mietwagen: mehrere der größten Mietwagenfirmen Europas haben Schalter in den<br />
Ankunftshallen polnischer Flughäfen und in einigen Hotels.
Business in Polen<br />
• Elektrischer Strom: 230 Volt / Wechselstrom.<br />
• Öffentliche Telefone sind Kartentelefone. Telefonkarten sind an Kiosken<br />
erhältlich.<br />
• Notfallnummern: Rettungsdienst: 999, Feuerwehr: 998, Polizei: 997;<br />
Erwarten Sie aber nicht, dass Ihr Anrufpartner eine Fremdsprache spricht.<br />
Das Land im Überblick<br />
In Polen kommt sowohl der Tourist, der hier einen längeren Urlaub verbringt, als<br />
auch der Reisende, der bloß für ein bis zwei Wochenenden bleiben kann, auf seine<br />
Kosten. Das Land lohnt den Aufenthalt zu jeder Jahreszeit, und Sie werden stets<br />
etwas Neues entdecken.<br />
Die Burgen und Schlösser erinnern an Polens wechselvolle Geschichte. Zu den<br />
wichtigsten gehören das königliche Wawel-Schloß in Krakau und das Königsschloss<br />
in Warschau, das während des zweiten Weltkriegs zerstört und danach<br />
wiederaufgebaut worden ist. Die Altstädte von Warschau, Krakau, Danzig, Posen<br />
und Wroclaw geben Zeugnis von Jahrhunderte währender Vergangenheit.<br />
Die tausendjährige Geschichte der katholischen Religion spiegelt sich in den<br />
zahlreichen Kirchen, Kapellen und Klöstern wider. Zu den berühmtesten zählen die<br />
Klosteranlage Jasna Góra in Tschenstochau, wo das Bildnis der Schwarzen<br />
Madonna alljährlich Millionen Pilger aus aller Welt anzieht, und die Marienkirche<br />
in Krakau. Es gibt aber auch Hunderte heiliger Stätten und Dorfkirchen, die - von<br />
mystischer Atmosphäre durchwoben - durchaus einen Besuch wert sind.<br />
Polen gehört zu den wenigen Ländern, die mit einer großen Vielfalt ganz<br />
unterschiedlicher Landschaften aufwarten. Der Süden wird von den Bergketten des<br />
Sudeten- und Tatra-Gebirges eingefasst, die hervorragende Möglichkeiten zum<br />
Wandern und Wintersport bieten. Trekkingtouren und Ausflüge sind ganzjährig<br />
möglich, empfehlen sich aber besonders im Sommer und Herbst, wenn es überall im<br />
Lande noch grünt und blüht. Im Winter können Sie zum Skilaufen fahren, zum<br />
Beispiel nach Szczyrk oder Zakopane, Ferienorte, die wegen ihrer Folklore weithin<br />
bekannt sind.<br />
Zum Norden hin beginnen große Ebenen. Hier findet man im Frühling<br />
Storchennester, stößt auf kleine dörfliche Ansiedlungen und trifft auf großflächige<br />
Waldgebiete. Der berühmteste ist der Nationalpark von Bialowieza nahe der<br />
Ostgrenze, der - von einzigartigem Reiz - noch heute dem europäischen Bison<br />
Heimstatt bietet. Alles in allem gibt es in Polen 23 Nationalparks mit einer<br />
Ausdehnung von über 314.000 Hektar - das entspricht 1 % der gesamten<br />
Landesfläche. Umfangreiche Informationen über die Nationalparks in Polen sind<br />
175
176<br />
XI. Tourismus in Polen<br />
unter www.mos.gov.pl/kzpn zu finden. Reiter und Jagdbegeisterte finden in Polen<br />
vielerlei Gelegenheit, ihrem Hobby zu frönen.<br />
Noch weiter nördlich liegen Seen, darunter die des Masurischen Seengebiets, das<br />
auch als „Land der tausend Seen“ bekannt ist: ein Band von Seen erstreckt sich über<br />
mehr als 750 km. Man kann tagelang durch die Flüsse und ein Netz von Kanälen<br />
segeln. Dies ist dank des klaren Wassers der Seen, des Grüns der Landschaft und<br />
ihrer Ursprünglichkeit ein Paradies für Wassersportler und Angler. Im Winter, bei<br />
Temperaturen, die nicht selten tief unter den Gefrierpunkt sinken, bieten die<br />
zugefrorenen Seen auch Gelegenheit zum Eissegeln.<br />
Schließlich folgt als nördliche Begrenzung die Küste der Ostsee: ein überaus langer<br />
Streifen aus goldfarbenem Sand, Strand und Dünen. Das Kap Rozewie, die<br />
Halbinsel Hel, die Danziger Bucht und die Insel Wollin sind nur einige Beispiele für<br />
die zahllosen Schaustücke der Natur, die jeden Touristen begeistern, der die Küste<br />
entlang fährt. Darüber hinaus kann man in dieser Region auch Salzthermal- und<br />
heilende Schlammbäder nehmen, vor allem - das ganze Jahr über - in Kolobrzeg.<br />
Städte, Kunst und Kultur in Polen<br />
<strong>Polnische</strong> Kunst und Kultur waren schon immer Element Westeuropas und Brücke<br />
zum Osten zugleich.<br />
Polen hat viel zur europäischen Kultur beigetragen; dazu gehören unter anderem das<br />
Genie des Kopernikus, die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Marie Sklodowska-<br />
Curie, die Kompositionen Chopins, die Musik Krzystof Pendereckis, die Filme von<br />
Andrzej Wajda und Krzystof Kieślowski, die Theaterstücke von Tadeusz Kantor,<br />
die Dichtung von Adam Mickiewicz und der polnischen Nobelpreisträger Czesław<br />
Miłosz und Wiesława Szymborska.<br />
Außerdem finden wir in Polen Werke von Künstlern aus ganz Europa, wie des<br />
italienischen Malers Bernardo Bellotto (Canaletto), der Architekten Bernardo<br />
Morando und Domenico Merlini, des deutsche Bildhauers Veit Stoß und des<br />
niederländischen Architekt Tijlman van Gameren.<br />
Es gibt in Polen viele Städte, die eine Reise wert sind. In den besseren Touristenführern<br />
sind sie gut beschrieben. Hier beschränken wir uns auf eine Skizze von<br />
Warschau und Krakau, der zweifellos berühmtesten polnischen Städte.<br />
Warschau ist Polens Hauptstadt. Man muss sich vor Augen halten, dass diese Stadt,<br />
vor dem Zweiten Weltkrieg eine der lebendigsten und weltoffensten Metropolen<br />
Europas war, 1945 zerstört wurde und zu 90 % nur noch aus Ruinen bestand. Nach
Business in Polen<br />
dem Krieg wurde die Stadt wieder aufgebaut; nur dank der Entschlossenheit und<br />
Opferbereitschaft derer, die dort überlebt hatten, erhob sie sich aus den Trümmern.<br />
Wiewohl die Besichtigung des Stadtzentrums auch Gelegenheit bietet, moderne<br />
Architektur zu betrachten, entdeckt man das Herz Warschaus eigentlich erst, wenn<br />
man die Altstadt durchstreift, wo neben Gebäuden und Häusern, die nach altem<br />
Muster wiedererrichtet wurden, hier und da wie durch ein Wunder ein Bau aus der<br />
Vorkriegszeit erhalten geblieben ist. Es ist ein Erlebnis, in der Altstadt<br />
herumzugehen und einzutauchen in die magische Atmosphäre vergangener Zeiten,<br />
die erneut lebendig geworden ist, als Erfolg des erstaunlichen Wiederaufbaus, der in<br />
den fünfziger Jahren das Warschau des 17. und 18. Jahrhunderts wiedererstehen<br />
ließ. Zauberhaftes Flair verbreiten die Parks und Gärten, der breite Flußlauf der<br />
Weichsel und das reichhaltige Kulturleben dieser Stadt, die nach wie vor<br />
kosmopolitisch ist, ohne darüber ihren eigentümlichen, ursprünglichen Charme<br />
verloren zu haben.<br />
Bei einem Besuch des Königsschlosses kann man die Innenräume bewundern, auch<br />
die dort aufbewahrten Kunstwerke, darunter manche von der Hand der weltbesten<br />
Maler. Ein weiteres „Muß“ für den Besucher ist die polnische Porträtgalerie im<br />
Schloß Wilanow, einer herrlichen Barock-Residenz des Königs Jan III Sobieski.<br />
Nicht zu vergessen auch das Große Theater, ein bemerkenswertes Beispiel<br />
klassizistischer Architektur, des weiteren der schöne Lazienki-Park aus dem 18.<br />
Jahrhundert, hochbeliebt bei allen Spaziergängern und alljene, die dem städtischen<br />
Lärm entfliehen wollen, das Nationalmuseum mit seiner Ausstellung wertvoller<br />
Sammlungen polnischer Kunst, und vieles andere mehr.<br />
Krakau verdankt seine Einzigartigkeit in erster Linie dem ganz besonderen<br />
Kulturerbe, das innerhalb seiner Mauern beherbergt wird. Hier, auf der Wawel-<br />
Anhöhe, wo jetzt die Kronjuwelen aufbewahrt werden und flämische Gobelins<br />
hängen, hatte man die Burg, Krönungsort und Grabstätte der Könige, errichtet.<br />
Krakau vom 11. bis zum 17. Jahrhundert Polens Hauptstadt. Hier wurde 1364 die<br />
Krakauer Akademie gegründet, die erste Universität Polens (heute bekannt als<br />
Jagiellonen- Universität).<br />
Das Stadtbild hat sich im Lauf der Jahrhunderte gewandelt. Im Mittelalter war<br />
Krakau eine sichere, reiche, befestigte Stadt, umschlossen von Wällen mit 55<br />
Türmen (Überreste der Stadtbefestigung haben sich bis zum heutigen Tage<br />
erhalten). In der Renaissancezeit wurde Krakau zum Zentrum fortschrittlicher Ideen<br />
und Sammelpunkt von Humanisten, Schriftstellern, Baumeistern und Musikern.<br />
Den Brennpunkt des städtischen Lebens bildet der Marktplatz, der nach dem<br />
Markusplatz in Venedig der zweitgrößte Europas ist. Wohin man sich wendet:<br />
177
178<br />
XI. Tourismus in Polen<br />
überall gehen Tradition und Moderne ineinander über, und buchstäblich jeder Stein<br />
erzählt seine eigene Geschichte. Groß ist die Zahl baulicher Denkmäler, nach<br />
Schätzungen gibt es 6.000 Gebäude und Bauwerke. Darüber hinaus zählt man etwa<br />
2,5 Millionen sonstige Zeugnisse menschlichen Schaffens, die in Museen, in<br />
Kirchen und an anderen öffentlich zugänglichen Plätzen ausgestellt sind. 1978<br />
wurde - in Anbetracht der außergewöhnlichen Vielzahl geschichtlichen Kulturguts -<br />
das historische Zentrum der Stadt als erstes von 10 Objekten in Polen in die<br />
UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.<br />
Tourismus<br />
Im Jahre 2002 verzeichnete Polen 50,7 Millionen Einreisen aus dem Ausland, wobei<br />
diese Zahl sowohl Touristen als auch Tagesbesucher umfasst. Die Einreisezahlen, die<br />
seit Beginn der 90er Jahre stetig gestiegen waren, gingen jedoch im Jahr 2000 um 5,2 %<br />
und im Jahre 2001 war ein weiterer leichter Rückgang von 17 % zu verzeichnen. Damit<br />
fiel Polen in der Rangliste der meistbesuchten Länder auf den 13. Platz. Im Jahr 2002<br />
belief sich der Anteil Polens am innereuropäischen Touristenverkehr auf 3,4 %<br />
Bei einer Gliederung nach Länderzugehörigkeit überwiegen unverkennbar die<br />
<strong>Deutsch</strong>en, deren Einreisen die Hälfte aller Einreisenden ausmachen.<br />
Im Jahre 2002 wurde bei folgenden Ländern der größte Rückgang bei Einreisen nach<br />
Polen verzeichnet: <strong>Deutsch</strong>land (-24 %), Slowakei (-20 %), Weißrussland (-18 %),<br />
Kasachstan (- 18 %). Andererseits verzeichneten im Jahre 2002 Besucher aus folgenden<br />
Ländern den größten Zuwachs an Einreisen nach Polen: Rumänien (25 %), Südkorea<br />
(24 %), Kroatien (23 %), Bulgarien (18 %).<br />
Nach Schätzungen des Tourismus-Instituts gab es im Jahr 2002 etwa 14 Millionen<br />
Einreisen von Touristen (d. h. Besuchern, die mindestens einmal über Nacht, aber nicht<br />
länger als ein Jahr in Polen blieben), das sind 6,8 % weniger als im Jahre zuvor. Die<br />
Wojewodschaft Mazowieckie verbuchte mit Warschau allein 3,4 Millionen Touristen,<br />
fast das Dreifache im Vergleich zur nächstfolgenden Wojewodschaft Wielkopolskie<br />
(jeweils 1,5 Millionen Touristen).<br />
Zwischen 1992 und 2001 betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ausländischer<br />
Touristen 4,8 bis 5,1 Übernachtungen. Im Jahr 2001 erreichte sie 4,5 Übernachtungen<br />
gegenüber 4,8 im Jahr 2000. Im Jahre 2002 fiel sie erneut, auf 3,9 Nächte. Im Jahr 2002<br />
machten Geschäftsreisen den Hauptanteil touristischer Einreisen aus (27,4 %), dicht<br />
gefolgt vom Freizeittourismus (23,4 %). Rechnet man jedoch zum Freizeittourismus<br />
auch den Besuch von Verwandten und Freunden (21,5 %), dann überwiegt bei den<br />
Motiven ausländischer Polenbesucher immer noch diese Kategorie.
Business in Polen<br />
Die Gliederung touristischer Einreisen nach dem Besuchszweck geht aus der<br />
nachstehenden Grafik hervor:<br />
Touristische Einreisen in Polen nach Besuchszwecken 2002<br />
in Prozent<br />
Freizeittourismus<br />
Geschäftsreisen<br />
Einkaufsreisen<br />
Freundschafts- und Verwandtenbesuche<br />
Transit<br />
Sonstige<br />
9,4<br />
8,7<br />
10,6<br />
21,5<br />
23,4<br />
27,4<br />
179<br />
Quelle: Tourismus-Institut Warschau,2003<br />
Im Jahre 2002 beliefen sich die Deviseneinnahmen durch Touristen und Tagesbesucher<br />
auf annähernd 4,5 Milliarden USD, das waren 6,7 % weniger als noch im Jahre 2001.<br />
Nicht berücksichtigt sind dabei jedoch ausländische Besucher, die eine Arbeit in Polen<br />
aufnehmen und deren Zahl auf etwa 500.000 geschätzt wird. Die Durchschnittsausgaben<br />
von Touristen für Unterbringung in Polen betrugen ähnlich wie im vergangenen Jahr pro<br />
Person 132 USD. Die durchschnittlichen Tagesausgaben von Touristen erhöhten sich<br />
leicht (um 3,6 %) und beliefen sich auf 29 USD, die Spannweite reichte von 23 USD bei<br />
Touristen aus Übersee bis zu 38 USD bei Touristen aus Weißrussland.<br />
Die Durchschnittsausgaben von Tagesbesuchern, die vornehmlich zum Einkaufen nach<br />
Polen kamen, nahmen zu. Im Jahre 2002 betrugen sie 46 USD, ein Zuwachs um 12,2 %<br />
im Vergleich zum Vorjahr, und schwankten zwischen 10 USD (Slowakei) und 95 USD<br />
(Ukraine).<br />
Insgesamt verringerten sich die Ausgaben von Touristen nicht in dem Maße wie die der<br />
Tagesbesucher und deshalb war bei ersteren ein Zuwachs ihres Anteils an den<br />
Deviseneinnahmen auf ca. 62,4 % (2,8 Mrd. USD) zu verbuchen.<br />
Auch die Zusammensetzung der von Touristen getätigten Ausgaben veränderte sich im<br />
Vergleich zur Vorjahresstruktur. Weniger Geld wurde für Übernachtungen (32 %),<br />
Nahrungsmittel (21,3 %), dafür mehr (22,1 %) für Einkäufe aufgewendet. Wie bereits in<br />
den vorangegangenen Jahren waren Einkäufe (auch zum Zwecke des Wiederverkaufs)<br />
bei Touristen aus Weißrussland, der Ukraine, Litauen und Russland vorrangiger<br />
Einreisegrund.
180<br />
XI. Tourismus in Polen<br />
Die Veränderungen bei den Durchschnittsausgaben von Tagesbesuchern in den letzten<br />
zwei Jahren hatten - wie nachfolgend gezeigt - deutlichen Einfluss auf die<br />
Zusammensetzung der Gesamteinnahmen aus Reisen nach Polen.<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
3,6<br />
2,5<br />
3,3<br />
3,3<br />
Deviseneinnahmen 1994-2002 in Mrd. USD<br />
4,4<br />
4,0<br />
4,3<br />
4,4<br />
4,4<br />
3,6<br />
3,4<br />
2,7<br />
3,1<br />
3,0<br />
2,9 2,8<br />
1,9 1,7<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Tagesbesucher Ausgaben von Touristen<br />
Quelle: Tourismus-Institut Warschau, 2003<br />
Auch im Jahre 2002 war <strong>Deutsch</strong>land wieder der wichtigste touristische Markt für<br />
Polen, obwohl auch hier ein Einnahmenrückgang bezüglich deutscher Touristen und<br />
Besucher zu verzeichnen war. Die Einnahmen aus dem deutschen Markt beliefen sich<br />
auf 1,6 Milliarden USD und machten annähernd 36 % der Gesamteinnahmen aus ∗ .<br />
Die Entwicklung der polnischen Wirtschaft insgesamt widerspiegelt sich deutlich bei<br />
den Auslandsreisen polnischer Bürger wider. Wirtschaftswachstum hat natürlich zur<br />
Folge, dass Menschen wohlhabender werden (siehe die Steigerung des Pro-Kopf-<br />
Einkommens und das Wachstum des Bruttosozialprodukts, dargestellt in Kapitel II), und<br />
dies wiederum führt zur Steigerung ihrer Ausgaben für Reisen ins Ausland. Andererseits<br />
hinterließ aber auch die wirtschaftlichen Rezessionserscheinungen ihre Spuren. Im Jahre<br />
2002 betrug das Volumen polnischer Auslandsreisen 45,0 Millionen; im Vergleich zum<br />
Vorjahr ein Rückgang um 15,2 %. Damit wurde der in den 90er Jahren anhaltende<br />
Aufwärtstrend unterbrochen, nachdem sich die Zahl der Auslandsreisen in der Zeit<br />
zwischen 1991 und 2001 nahezu verdreifacht hatte.<br />
∗ nicht berücksichtigt Zahlungen über die Nationalbank Polens
Business in Polen<br />
Dieser Trend wird auch durch die nachfolgende Grafik widergespiegelt.<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
20,8<br />
Auslandsreisen von polnischen Bürgern 1991-2002<br />
29,3 31,4<br />
34,3 36,4<br />
44,7<br />
48,6<br />
49,3<br />
55,1<br />
56,7<br />
53,1<br />
45,0<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
181<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, Grenzkontrollorgane, 2003<br />
Nach vorläufigen Schätzungen des Tourismus-Instituts hatten 8,4 Millionen von<br />
insgesamt 45 Millionen Reisen touristischen Charakter (Zuwachs um 9,1 %). Ebenso<br />
wie bei der Einreise nach Polen nimmt <strong>Deutsch</strong>land auch als Ziel des polnischen<br />
Auslandstourismus die Spitzenposition, obgleich mit 32 % weniger deutlich, ein (2,65<br />
Millionen). Andere bevorzugte Reiseziele waren für polnische Bürger die Tschechische<br />
Republik (0,7 Millionen), Frankreich (0,55 Millionen), Griechenland (0,55 Millionen)<br />
und die Slowakei (0,55 Millionen). Dessen ungeachtet bleibt anzumerken, dass<br />
Touristenreisen nach <strong>Deutsch</strong>land, in die Tschechische Republik und die Slowakei oft<br />
mit einer Weiterreise in andere west- bzw. südeuropäische Länder verknüpft sind. Polen,<br />
die ins Ausland reisen, suchen vor allem Freizeit und Erholung. Insgesamt nahmen 14 %<br />
aller Polen im Alter von über 15 Jahren im Jahre 2002 an Touristenreisen ins Ausland<br />
teil.<br />
Hinsichtlich des Inlandstourismus unternahmen im Jahre 2002 etwa 33 % der<br />
polnischen Bürger Langzeitreisen (von mindestens 5 Tagen) und 35 % Kurzzeitreisen.<br />
Während Langzeitreisen vor allem im Sommer - mit ziemlich gleichen Anteilen an den<br />
drei anderen Jahreszeiten - stattfinden, verteilen sich Kurzzeitreisen interessanterweise<br />
mehr oder weniger gleichmäßig über das ganze Jahr, was die nachfolgende Aufstellung<br />
verdeutlicht. Polen ist eben ein Reiseland für alle Jahreszeiten.
182<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
12<br />
61<br />
15<br />
12<br />
XI. Tourismus in Polen<br />
Aufgliederung touristischer Inlandsreisen<br />
nach Jahreszeiten 2002<br />
21<br />
38<br />
24<br />
17<br />
Langzeitreisen Kurzreisen<br />
Frühling<br />
Sommer<br />
Herbst<br />
Winter<br />
Quelle: Tourismus-Institut Warschau, 2003<br />
Zum Schluss noch ein Wort zu den Übernachtungsseinrichtungen in Polen. In den<br />
letzten Jahren hat sich deren Anzahl mehr oder minder konstant gehalten. Jedoch<br />
erhöhte sich im Zeitraum von 1995-2001 die Anzahl an Hotels um 45 %. Im Jahre 2001<br />
gab es laut Zentralamt für Statistik in Polen insgesamt 7.613 Übernachtungsseinrichtungen<br />
mit insgesamt 640.000 Betten, inkl. 966 Hotels mit einer Bettenkapazität<br />
von insgesamt 98.000. Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht die Hotelzimmerstruktur<br />
in Polen in Abhängigkeit von der jeweiligen Hotelkategorie.<br />
Hotels und Hotelzimmer 2000-2001<br />
Hotels Hotelzimmer<br />
2000 2001 2000 2001<br />
Insgesamt 924 966 50.413 51.858<br />
***** 6 6 1.329 1.278<br />
**** 41 39 5.487 5.619<br />
*** 332 343 23.772 23.966<br />
** 285 315 11.739 12.611<br />
* 260 263 8.086 8.354<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />
Im Jahre 2002 nutzten in Polen 14,17 Millionen polnische und 3,2 Millionen<br />
ausländische Touristen die unterschiedlichsten touristischen Übernachtungseinrichtungen<br />
wie Hotels, Motels, Campingplätze, Urlauberressorts u.ä.. Der Großteil<br />
ausländischer Touristen (über 75 %) stieg in Hotels ab.<br />
Die Größe des Marktes, die politische Stabilität und ein eindrucksvolles<br />
Wirtschaftswachstum bieten Anreize für Investitionen. Nach Angaben der <strong>Polnische</strong>n<br />
Agentur für Auslandsinvestitionen (PAIZ) betrug Ende 2002 das Gesamtvolumen<br />
ausländischer Direktinvestitionen mit einem Investitionsaufkommen von über 1Million<br />
USD in der Hotel- und Gastronomiebranche 650 Millionen USD.
Business in Polen<br />
XII. WIRTSCHAFTS- UND GESCHÄFTS<strong>IN</strong>FORMATIONEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
Ausgehend von den angewandten Methoden der Informationsverbreitung als auch<br />
bezüglich der Zugangsmöglichkeiten können die Quellen von Wirtschafts- und<br />
Geschäftsinformationen grundsätzlich in 3 verschiedene Gruppen unterteilt werden:<br />
• Institutionen,<br />
• Printmedien (Publikationen, Zeitungen und Zeitschriften),<br />
• Internet.<br />
Für gewöhnlich ermöglicht eine institutionelle Informationsquelle den Zugang zu dem von<br />
ihr angebotenen Informationsmaterial entweder über direkte Konsultationsmöglichkeiten,<br />
Publikationen unterschiedlicher Art oder über ihre home-page im Internet.<br />
Für englischsprachige Ausländer stellt der Zugang zu Informationen aus Wirtschaft und<br />
Finanzen in Polen keinerlei Schwierigkeit dar. Staatliche als auch wissenschaftliche<br />
Forschungseinrichtungen beschäftigen heutzutage hochqualifizierte Mitarbeiter, unter denen<br />
einen Englisch sprechenden zu finden kein Problem darstellt. Zu klären wäre jedoch, ob es<br />
gegebenenfalls die Person mit der größtmöglichen Kompetenz hinsichtlich des von Ihnen<br />
angesprochenen Sachverhalts ist. Deshalb sollte vor einer Terminvereinbarung geprüft<br />
werden, ob die Anwesenheit eines Dolmetschers geboten ist oder nicht.<br />
Englischsprachige Publikationen zur Wirtschaft Polens beinhalten das gesamte<br />
Spektrum notwendiger Informationen, von aktuellen Börsennachrichten und<br />
entsprechenden Kommentaren, über Fragen der rechtlichen Aspekte einer<br />
Firmengründung in Polen bis hin zu Marktanalysen. Letztendlich besteht ebenso die<br />
Möglichkeit, jederzeit eine Erarbeitung, in der Sprache Ihrer Wahl, zu spezifischen<br />
wirtschaftlichen Sachverhalten bei Consultingfirmen bzw. Unternehmensberatern in<br />
Auftrag zu geben. Nicht zu vergessen, weil der einfachste und preiswerteste Weg, um an<br />
mehr als reichliche Informationen zu gelangen, ist das Internet. Es existiert eine Vielzahl<br />
von Internetseiten, die sich gezielt und ausschließlich auf Aspekte wirtschaftlicher und<br />
finanzieller Natur konzentrieren, und mit etwas Geduld findet man in der Regel die<br />
benötigten Informationen.<br />
Institutionen<br />
Staatliche als auch wissenschaftliche Forschungseinrichtungen gelten als eine der<br />
berufendsten Quellen für Wirtschaftsinformationen. In Anhang 17 ist eine Übersicht<br />
zentraler Institutionen und Ministerien enthalten. Fast alle der dort aufgeführten<br />
Einrichtungen gibt eine Reihe von Veröffentlichungen (einige in Englisch) heraus und<br />
verfügen über eigene Internetseiten, denen eine englischsprachige Version beigefügt ist.<br />
183
184<br />
XII. Wirtschafts- und Geschäftsinformationen in Polen<br />
Natürlich ist es naheliegend, das ein Ausländer sich zuallererst an seine Botschaft in<br />
Polen bzw. eine polnische Botschaft im Ausland wendet. Eine Aufstellung über in Polen<br />
tätige Botschaften ist in Anhang 30 enthalten. Ein Verzeichnis von Handelsabteilungen<br />
polnischer Botschaften und Konsulate im Ausland ist in Anhang 31 zu finden. Des<br />
weiteren sind bilaterale Industrie- und Handelskammern zu nennen, von denen eine<br />
Auswahl in Anhang 29 zur Verfügung steht.<br />
Die Wahl der jeweiligen Institution ist natürlich von der geschäftlichen Interessenslage<br />
des Informationssuchenden in Polen abhängig. Aus diesem Grund fällt es schwer, sich<br />
für einen Kontakt zu als den besten zu entscheiden, der jedermanns Bedarf befriedigt.<br />
Handelt es sich um Direktinvestitionen, so ist die <strong>Polnische</strong> Agentur für<br />
Auslandsinvestitionen (PAIZ) mit Sicherheit die beste Wahl. PAIZ veröffentlicht eine<br />
ganze Serie von hochqualitativen englischsprachigen Publikationen zu den<br />
verschiedenartigsten Themenbereichen, beginnend beim Bauwesen bis hin zum<br />
Bankwesen und bietet eine umfangreiche Leistungspalette für ausländische Investoren<br />
kostenfrei an. Zu mehr Informationen über PAIZ, s. Institutionelle Struktur für<br />
Auslandsinvestitionen in Kapitel V. Ebenso kann das UNIDO-Büro Warschau,<br />
Herausgeber der vorliegenden Publikation, Unterstützung und Hilfestellung geben.<br />
Für ein Unternehmen, das am Privatisierungsprozess in Polen teilzunehmen<br />
beabsichtigt, ist das Ministerium des Staatsschatzes (zu Aufgaben und Tätigkeit des<br />
Ministeriums, s. Kapitel IV) der vorrangige Ansprechpartner. Das Ministerium für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Soziales verantwortlich für die Wirtschaftspolitik, Außenhandel<br />
u.ä., bietet ebenso nützliche allgemeine wie auch spezielle Informationen an.<br />
Handels- und Kooperationsangebote werden u.a. von der <strong>Polnische</strong>n Industrie- und<br />
Handelskammer erfasst und angeboten, die ebenso unternehmensbezogene „duediligence“-Leistungen<br />
anbietet. Die Kammer gibt regelmäßig ein Bulletin über<br />
Wirtschaftstrends und Neuigkeiten aus der Finanzwelt heraus.<br />
Das Hauptamt für Statistik ist eine unschätzbare Quelle für Informationen, die bereits in<br />
englischer Sprache in den zweisprachigen Publikationen des Amtes zugänglich sind.<br />
Die <strong>Polnische</strong> Presseagentur (PAP) hat ein informatives und umfangreiche<br />
Nachschlagewerk über Polens Politik und Wirtschaft sowie Aspekte allgemeiner Natur<br />
mit Angaben zur Warschauer Börse und aktuellen Wechselkursaufstellungen,<br />
wenngleich zu einem recht ordentlichen Kaufpreis, im Angebot. Das verwendete<br />
Englisch erscheint zeitweise etwas unkontrolliert, ist aber zweckdienlich.<br />
Internationale Presseagenturen wie Reuters, Bloomberg, die deutsche Presseagentur<br />
(dpa) stehen insgesamt als Quelle für Tages- und Wocheninformationen aus dem<br />
Finanzbereich zur Verfügung, bringen jedoch für den uneingeweihten Leser Probleme
Business in Polen<br />
aufgrund nur geringer bzw. zusammenhangloser Analysen mit sich und rufen bei einem<br />
durchschnittlichen Informationsbedarf die übliche Preisfrage hervor.<br />
Darüber hinaus hat eine Reihe von internationalen Organisationen ihren Sitz in<br />
Warschau, die Fakten und Daten in informativer Weise aufbereiten und zur Verfügung<br />
stellen. Einige dieser Organisationen sind in Anhang 18 aufgelistet.<br />
Schließlich seien die Wirtschaftsinformationsdienste genannt, deren Leistungen in Polen<br />
in immer größerem Maße in Anspruch genommen werden. Die Informationen dieser<br />
Firmen geben einen tiefgehenden Einblick in Unternehmen und bieten vertrauliche,<br />
wenngleich kostenpflichtige Auskünfte (in Polnisch oder in Englisch) über die<br />
Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Für einen potenziellen Geschäftspartner, der<br />
Einzelheiten über ein Unternehmen in Erfahrung bringen will, sollten diese<br />
Informationen den veranschlagten Preis wert sein.<br />
Ausgewählte Wirtschaftsinformationseinrichtungen (s. Anhang 32).<br />
Zeitungen und Zeitschriften<br />
Englischsprachige Presseerzeugnisse in Polen, begonnen beim ältesten und am weitesten<br />
verbreiteten wöchentlich erscheinenden Wirtschaftsblatt „The Warsaw Voice“ bis hin<br />
zum „Insider“, thematisch und vom Informationsgehalt dem Unterhaltungsbereich<br />
gewidmet (http://www.warsawinsider.pl), bieten dem Englisch sprechenden Ausländer<br />
eine vielfältige Themenauswahl. „The Warsaw Voice“ gibt gleichfalls ein Wirtschaft-<br />
und Business-Jahrbuch heraus, das auf Wunsch beim Redaktionsbüro erhältlich ist.<br />
Das „Warsaw Business Journal“ bietet seinen Lesern die wohl umfassendsten<br />
Informationen aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, obgleich „The Warsaw<br />
Voice“ recht ordentliche wöchentlich erscheinende Berichte zu Themen wie Börse und<br />
Geld sowie Tiefenanalysen führender Märkte und Industriezweige veröffentlicht. Das<br />
„Warsaw Business Journal“ gibt zudem sein allseits bekanntes „Book of Lists“, eine<br />
nützliche Datenbank für Unternehmer, heraus. Die Webseite des „Warsaw Business<br />
Journal”, http://www.wbj.pl, enthält Auszüge des „Warsaw Insider“ sowie eine Auswahl<br />
von Informationen aus „Poland AM”, einer allmorgendlich Nachrichtenausgabe des<br />
Hauses.<br />
Die Internetseite von „The Voice of Warsaw”, http://www.warsawvoice.pl, bietet in<br />
guter Präsentation einen leichten, benutzerfreundlichen Zugang zu umfangreichen<br />
Wirtschafts- und Businessinformationen. Wöchentlichen Aktualisierungen über den<br />
Geldmarkt, die Warschauer Börse, aber auch Sonderbeiträge und Artikel über<br />
verschiedenen Sektoren der Industrie sowie Nachrichten sind auf diesen kostenfrei<br />
zugänglichen Seiten zu finden.<br />
185
186<br />
XII. Wirtschafts- und Geschäftsinformationen in Polen<br />
„Polish Market”, eine Business-Monatszeitschrift, bietet seiner Leserschaft ein<br />
nützliches Kompendium von Daten und Informationen über die Wirtschaftspolitik der<br />
Regierung, beschäftigt sich mit Investment-, Immobilien- und Dienstleistungsaspekten<br />
und informiert über führende polnische Industrieunternehmen sowie national und<br />
international ausgezeichnete Spitzenprodukte. Die Zeitschrift ist zu einem<br />
Werbeinstrument für verschiedene Regionen geworden, die ihre wirtschaftliche<br />
Entwicklung und ihre Investitionsangebote auf diesem Wege einer breiten Öffentlichkeit<br />
darbieten. Präsent sind ebenfalls führende Unternehmer sowie die größten polnischen<br />
und ausländischen Investoren. Interessante Artikel aus aktuellen und früheren Ausgaben<br />
der Zeitschrift sind unter http://www.polishmarket.com.pl zu finden.<br />
Eine weitere Informationsquelle ist die BOSS Informations- und Verlagsagentur, die seit<br />
12 Jahren als unabhängiges, auf die Informationsweitergabe spezialisiertes Unternehmen<br />
am Markt tätig ist. Das Angebot umfasst im wesentlichen Analysen und Berichte über<br />
unterschiedliche wirtschaftliche Aspekte sowie 3 Publikationen, u.a. „Business News<br />
Poland“, eine englischsprachige Wochenzeitschrift mit ausführlichen Geschäfts-,<br />
Wirtschafts- und rechtlichen Informationen für ausländische Investoren. Regelmäßig<br />
erscheinen Branchenanalysen, Statistiken, Prognosen, Trends, Kommentare,<br />
Unternehmerinfos, besprochen werden Steuer- und Rechtsvorschriften, Nachrichten aus<br />
dem Geschäfts- und Wirtschaftsleben in komprimierter Form dargestellt. Die<br />
Internetadresse lautet: http://www.boss.com.pl.<br />
Einige andere Quellen für Geschäfts- und Finanzinformationen sind ausländischer<br />
Herkunft. Entsprechende Veröffentlichungen sind in jedem größeren Hotel, in<br />
englischsprachigen Buchläden und mit etwas Glück an vielen Straßenkiosken erhältlich.<br />
Am oberen Ende des Wirtschaftsinformationsmarktes steht der „Economist Intelligence<br />
Unit’s Quarterly Business Report“ über Polen. Andere Quellen sind Berichte<br />
internationaler Organisationen wie der Weltbank oder der OECD, die für gewöhnlich<br />
ein Mal pro Jahr veröffentlicht werden.<br />
Internet<br />
In den letzten Jahren ist es zu einer wahren Schwemme von Internetseiten (von denen<br />
allerdings auch einige nach ihrem Erscheinen bald wieder von der Bildfläche<br />
verschwanden) zur Wirtschafts- und Finanzthematik in Polen, wobei sich diese neuen<br />
Internetprodukte fast gegenseitig auf die Füße traten, da hinsichtlich Layout und Inhalt,<br />
wenn auch geringfügig, stets etwas neues angeboten wurde. Nachfolgend sind die<br />
wichtigsten Internetquellen für Business- und Finanzinformationen aufgeführt. Für all<br />
jene, die an wirklich glaubwürdigen Wirtschaftsinformationen, an Handels- und<br />
Geschäftsangeboten, praktischen Ratschlägen über rechtliche, steuerliche bzw.<br />
versicherungsrechtliche Aspekte interessiert sind, bietet das Internet Englisch sprechenden
Business in Polen<br />
Ausländern und denjenigen im Ausland ohne Zugang zu unmittelbaren vor-Ort-<br />
Informationsquellen ideale Bedingungen.<br />
Für die Zuverlässigkeit und Aktualität von Informationen ist es mit Sicherheit das Beste,<br />
sich diese „von der Quelle“ zu beschaffen, sprich, sie aus berufenem Munde zu<br />
vernehmen. Für das Internet bedeutet dies, das diese Informationen vom Anbieter auf den<br />
jeweiligen Seiten sichtbar gemacht werden. Wer also zuverlässige Business-Informationen<br />
über Polen erhalten möchte, ist gut beraten, sich an die offiziellen Webseiten verschiedener<br />
polnischer Ministerien und anderer Regierungseinrichtungen sowie ihr nahestehender<br />
Institutionen zu halten. Zum überwiegenden Teil existieren Verweise auf eine englische<br />
Sprachversion, die, wenn auch nicht alle, so jedoch die hauptsächlichsten<br />
Präsentationspunkte der polnischen Originalseite darbieten.<br />
Hinsichtlich Business-Informationen sind die Internetseiten des Ministeriums für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Soziales, des Staatsschatzministeriums und der PAIZ besonders<br />
empfehlenswert. Darüber hinaus sind spezifische Wirtschaftsdaten auf den Webseiten der<br />
Warschauer Börse und der Nationalbank Polens zu finden (Webseiten staatlicher<br />
Einrichtungen s. Anhang 17).<br />
Nachfolgend ist eine kurze Beschreibung von allgemeinen Webseiten über Polen und die<br />
Geschäftstätigkeit in Polen aufgeführt. Aufgrund der äußerst dynamischen Entwicklung<br />
des Internets kann es aber durchaus sein, das dem Leser, wenn er diese Information liest,<br />
andere, ebenso qualitative, oder vielleicht sogar noch bessere Webseiten zugänglich sein<br />
werden.<br />
Poland Home Page<br />
http://www.poland.pl - Sie ist Polens offizielle Webseite und präsentiert allgemeine<br />
Informationen über das Land und aktuelle Nachrichten und bietet mit Hilfe entsprechender<br />
Links eine breite Palette von landesspezifischen Informationen mit den Schwerpunkten<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung, Kultur und Kunst. Die Seite bietet Zugang zu<br />
Business-, Finanz- und Wirtschaftsinformationen, allerdings verfügen nicht alle Seiten<br />
über eine englischsprachige Version.<br />
Internetportal Exportförderung Polen<br />
http://www.polishproducts.gov.pl http://www.exporter.gov.pl - das Portal steht unter der<br />
Regie des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Soziales. Es enthält aktuelle<br />
Kurzinformationen über die Wirtschaft Polens, einschließlich Angaben über Industrie,<br />
Landwirtschaft, Außenhandel, Preise, Löhne und Gehälter u.ä. Eine Datenbank polnischer<br />
Exportunternehmen ist integraler Bestandteil des Portals, über die Geschäftskontakte zu<br />
Unternehmen angebahnt werden können.<br />
187
188<br />
XII. Wirtschafts- und Geschäftsinformationen in Polen<br />
BMB Promotions<br />
http://www.export-import.pl - diese Seite ist ein Internetservice für den Exportbereich und<br />
verschafft dem Benutzer Zugang zu mehreren tausend Ex- und Importangeboten<br />
polnischer Unternehmen. Dieser Service wird von der Firma BMB Promotions betrieben,<br />
die ebenfalls eine gedruckte Katalogform in Englisch, Russisch und <strong>Deutsch</strong> anbietet; des<br />
weiteren existiert eine CD-ROM Version. BMB Promotions hat dazu noch eine allgemein<br />
zugängliche Datenbank über das Wirtschaftspotential und die Investitionsbedingungen<br />
aller territorialen Selbstverwaltungen eingerichtet, die ebenfalls mehrere tausend<br />
Investitionsangebote polnischer Kreise, Städte und Gemeinden umfaßt (Zugang unter:<br />
www.gminy.pl). Parallel dazu sind diese Informationen in englischer Sprachversion und<br />
auf CD-ROM vorhanden. Eine Datenbank über Ausschreibungen lokaler polnischer<br />
Behörden ist die neueste Errungenschaft des BMB Promotion Service. Sie liegt jedoch<br />
gegenwärtig nur in polnischer Sprache vor.<br />
Darüber hinaus existieren einige qualitativ gute Web-Seiten, die von den Handelsabteilungen<br />
verschiedener polnischer Botschaften und Konsulate ins Netz gestellt worden<br />
sind. An erster Stelle sind hierfür die Webseiten http://www.handelsratpolen.at<br />
(Österreich)), http://www.poland-canada.org (Kanada), http://www.wirtschaft-polen.de<br />
(<strong>Deutsch</strong>land), http://www.polishemb-trade.co.uk (GB) und http://www.brhusa.com sowie<br />
http://www.polandembassy.org (beide USA) zu nennen. Eine vollständige Aufstellung der<br />
Handelsabteilungen der Botschaften der Republik Polen im Ausland sind in Anhang 31 zu<br />
finden. Aktualisierungen dieser Aufstellung sind auf der Web-Site des Ministeriums für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Soziales www.mpips.gov.pl nachzulesen.<br />
Schließlich, für alle an Handelsbeziehungen interessierte Internetnutzer ist die Webseite<br />
http://www.targi.com zu empfehlen, die einen Überblick über alle wichtigen in Polen<br />
stattfindenden Messen und Messeveranstaltungen vermittelt. Die Seite wird in<br />
regelmäßigen Abständen aktualisiert und enthält Informationen zu über 400 alljährlich in<br />
Polen durchgeführter Messen. Des weiteren finden sich auf dieser Seite Links zu über 70<br />
Messeorganisatoren. Eine Vollversion in englischer Sprache ist ins Netz gestellt worden.<br />
Als Alternative kann die Internetseite der <strong>Polnische</strong>n Messevereinigung<br />
(www.polfair.com.pl) genutzt werden, die ähnliche Informationen, teilweise auch in<br />
Englisch, anbietet.
Business in Polen<br />
XIII. ANHÄNGE<br />
1. Eckdaten der Wirtschaftsentwicklung 2002 ..........................................................................191<br />
2. Gründung einer <strong>Gesellschaft</strong> mbH – Handlungsablauf..............................................................192<br />
3. Gründung einer Aktiengesellschaft (AG) – Handlungsablauf ....................................................194<br />
4. Gesetzgeberische Grundlagen für eine Geschäftstätigkeit in Polen.......................................196<br />
5. Basissteuern............................................................................................................................197<br />
6. Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung ...........................................................198<br />
7. Abkommen über gegenseitige Förderung und Schutz von Investitionen...............................200<br />
8. Abkommen über visafreien Personenverkehr – Länderaufstellung ....................................202<br />
9. Die Top-50 der polnischen Unternehmen 2002...................................................................204<br />
10. Produktionsvolumen von Schlüsselerzeugnissen und Rohstoffen im Jahre 2002 ..............206<br />
11. Durchschnittliche Einzelhandelspreise ausgewählter Nahrungsmittel................................207<br />
12. Ausländische Direktinvestitionen nach Herkunftsländern.....................................................208<br />
13. Ausländische Direktinvestitionen nach Geschäftsfeldern......................................................209<br />
14. Die 30 führenden ausländischen Investoren in Polen ............................................................210<br />
15. Die Warschauer Börse – Anteilsindizes ..............................................................................211<br />
16. Die Warschauer Börse – Wertpapier-Indizes ......................................................................212<br />
17. Zentrale Behörden und Ministerien .....................................................................................213<br />
18. Internationale Organisationen und UNO-Vertretungen in Polen...........................................217<br />
19. Territoriale Regierungsverwaltung - Wojewodschaftsämter...............................................218<br />
20. Wirtschaftsabteilungen der Kreisgerichte in Polen .............................................................219<br />
21. Regionalfilialen und Zweigstellen der Agentur für Staatliches Agrareigentum .................220<br />
22. <strong>Polnische</strong> Technologie-Institutionen .....................................................................................221<br />
23. Sonderwirtschaftszonen .......................................................................................................222<br />
24. Banken in Polen (Zentralen) ................................................................................................223<br />
25. Filialen ausländischer Banken in Polen...............................................................................226<br />
26. Nationale Investitionsfonds .................................................................................................227<br />
27. Venture Kapitalfonds ...........................................................................................................228<br />
28. Führende Consulting- und Rechtsberatungsunternehmen in Polen .......................................229<br />
29. Ausgewählte bilaterale Industrie- und Handelskammern....................................................230<br />
30. Ausgewählte Botschaften und Handelsabteilungen in Polen.................................................231<br />
31. Handelsabteilungen polnischer Botschaften und Konsulate ...............................................233<br />
32. Ausgewählte Wirtschaftsinformationsdienste .......................................................................241<br />
33. Vertretungen der UNIDO......................................................................................................242<br />
189
Business in Polen<br />
ANHANG 1<br />
ECKDATEN DER WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG 2002<br />
Wachstum BIP 1,4 %<br />
Wachstum Kapitalaufwand brutto - 6,8 %<br />
Wachstum Industrieproduktion 1,4 %<br />
Wachstum Produktivität 4,5 %<br />
Wachstum Bauwesen - 8,0 %<br />
Arbeitslosenquote 18,1 %<br />
Inflationsrate 1,9 %<br />
Diskontsatz (Dezember) 7,5 %<br />
Haushaltsdefizit 5,1 % BIP<br />
Auslandsverschuldung 43,3 % BIP<br />
Öffentliche Verschuldung 45,8 % BIP<br />
Außenhandel, SAD-Statistik:<br />
Einnahmen Export<br />
Ausgaben Import<br />
Handelsdefizit<br />
41,0 Mrd. USD<br />
55,1 Mrd. USD<br />
14,1 Mrd. USD<br />
Liquidität - Importsicherung 6 Monate<br />
Auslandsverschuldung/Export ratio 2,0<br />
Devisenreserven (Dezember) 29,8 Mrd. USD<br />
Ausländische Direktinvestitionen 6,06 Mrd. USD<br />
Gesamtwert von Ausländische Direktinvestitionen 65,11 Mrd. USD<br />
Mittlerer Wechselkurs 4,0795 PLN/USD<br />
3,8557 PLN/EUR<br />
Durchschnittlicher Monatslohn brutto 2.133 PLN<br />
Mindestlohn brutto 800 PLN<br />
191
192<br />
Schritte der<br />
Unternehmensgründung<br />
1. <strong>Gesellschaft</strong>svertrag/<br />
Gründungsurkunde<br />
2. Eintragung des<br />
Unternehmens<br />
3. Veröffentlichung der<br />
Unternehmenseintragung<br />
im Amtsblatt "Monitor<br />
Sądowy i Gospodarczy"<br />
4. Vergabe einer<br />
statistischen Nummer<br />
5. Registrierung des<br />
Unternehmens bei der<br />
Staatlichen<br />
Sozialversicherung (ZUS)<br />
6. Genehmigungen bzw.<br />
Betriebserlaubnisse, wenn<br />
erforderlich<br />
7. Eröffnung eines<br />
Firmenkontos<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 2<br />
GRÜNDUNG E<strong>IN</strong>ER GESELLSCHAFT MBH – HANDLUNGSABLAUF<br />
Institution Anmerkungen Kosten<br />
Notariat Laut Handelsgesetzbuch muss der<br />
<strong>Gesellschaft</strong>svertrag über die Gründung<br />
einer GmbH in Form einer notariellen<br />
Urkunde erstellt werden.<br />
Nationales<br />
Registriergericht<br />
Büro des Amtsblatts<br />
"Monitor Sądowy i<br />
Gospodarczy",<br />
Ministerium für<br />
Justiz – über das<br />
Sekretariat des<br />
zuständigen<br />
Wirtschaftsgerichtes.<br />
Wojewodschaftsamt<br />
für Statistik<br />
(Wojewódzki Urząd<br />
Statystyczny)<br />
Staatliche<br />
Sozialversicherung<br />
(Zakład<br />
Ubezpieczeń<br />
Społecznych)<br />
Zuständige<br />
Institutionen für die<br />
Vergabe von<br />
Genehmigungen,<br />
Betriebserlaubnissen<br />
und Lizenzen<br />
Die Eintragung erfolgt an dem für den<br />
Sitz des Unternehmens zuständigen<br />
Wirtschaftsgericht. Mit der Eintragung<br />
erhält das Unternehmen den Status einer<br />
Rechtsperson.<br />
Der Antrag auf Eintragung des<br />
Unternehmens in das REGON System ist<br />
persönlich an dem für den Sitz des<br />
Unternehmens zuständigen<br />
Wojewodschaftsamt für Statistik<br />
einzureichen.<br />
Innerhalb von 10 Tagen nach Einstellung<br />
der ersten Mitarbeiter hat sich das<br />
Unternehmen bei der zuständigen Filiale<br />
der Staatlichen Sozialversicherung (ZUS)<br />
registrieren zu lassen<br />
Eine Aufstellung von<br />
genehmigungspflichtigen<br />
Geschäftsaktivitäten ist bei PAIZ<br />
erhältlich.<br />
Bank Das Unternehmen ist verpflichtet, ein<br />
PLN-Konto (bei jeder Bank,<br />
ausgenommen die Nationalbank Polens)<br />
einrichten und kann über Devisenkonten<br />
bei Banken, die gemäß Devisengesetz für<br />
Außenwirtschaftsaktivitäten zugelassen<br />
sind, verfügen.<br />
1. Notargebühr.<br />
2. Steuer auf<br />
Rechtsgeschäfte.<br />
Die Höhe dieser<br />
Gebühren richtet sich<br />
nach der Höhe des<br />
Stammkapitals des<br />
Unternehmens .<br />
Feststehende Gebühr<br />
in Höhe von 1000<br />
PLN<br />
Entrichtung einer<br />
Vorausgebühr an das<br />
Büro des Amtsblatts<br />
in Höhe von<br />
mindestens 500 PLN.<br />
Unentgeltlich.<br />
Unentgeltlich.<br />
Stempelgebühr, Höhe<br />
in Abhängigkeit von<br />
der Art der<br />
Genehmigung.<br />
Gemäß<br />
Geschäftsbedingunge<br />
n der Bank.
Schritte der<br />
Unternehmensgründung<br />
8. MwSt.- und EST-<br />
Anmeldung<br />
Business in Polen<br />
Institution Anmerkungen Kosten<br />
Zuständiges<br />
Finanzamt<br />
Mit Aufnahme der Geschäftstätigkeit, die<br />
zur Rechnungslegung führt, ist das<br />
Unternehmen verpflichtet, sich beim<br />
zuständigen Finanzamt anzumelden.<br />
193<br />
Steuernummer (NIP)<br />
unentgeltlich,<br />
Registriergebühr 152<br />
PLN.<br />
Quelle: Diverse Rechtsvorschriften<br />
Notargebühren – vom Minister für Justiz festgelegte Höchstsätze<br />
Stammkapital Gebühren<br />
Bis PLN 5.000 PLN 200<br />
Über PLN 5.000 bis PLN 15.000 PLN 200 + 3 % des Betrages über PLN 5.000<br />
Über PLN 15.000 bis PLN 30.000 PLN 500 + 2 % des Betrages über PLN 15.000<br />
Über PLN 30.000 bis PLN 60.000 PLN 800 + 1 % des Betrages über PLN 30.000<br />
Über PLN 60.000 bis PLN 1.000.000 PLN 1.100 + 0,5 % des Betrages über PLN 60.000<br />
Über PLN 1.000.000 PLN 5.800 + 0,25 % des Betrages über PLN 1.000.000<br />
Diese Gebühren unterliegen einer 22 %-igen MwSt.-Pflicht.<br />
Steuer auf Rechtsgeschäfte – Gründungsurkunde<br />
Stammkapital Steuer<br />
Bis PLN 20.000,- 1 %<br />
Über PLN 20.000 bis PLN 30.000,- PLN 200 + 0,5% für den Betrag über PLN 20.000,-<br />
Über PLN 30.000,- PLN 250 + 0,1% für den Betrag über PLN 30.000,-
194<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 3<br />
GRÜNDUNG E<strong>IN</strong>ER AKTIENGESELLSCHAFT (AG) – HANDLUNGSABLAUF<br />
Schritte der<br />
Unternehmensgründung<br />
1. <strong>Gesellschaft</strong>svertrag/<br />
Gründungsurkunde<br />
2. Gestellung des<br />
Aktienkapitals<br />
3. Eintragung des<br />
Unternehmens<br />
4. Veröffentlichung der<br />
Unternehmenseintragun<br />
g im Amtsblatt<br />
"Monitor Sądowy i<br />
Gospodarczy"<br />
5. Vergabe einer<br />
statistischen Nummer<br />
6. Registrierung des<br />
Unternehmens bei der<br />
Staatlichen<br />
Sozialversicherung<br />
(ZUS)<br />
7. Genehmigungen<br />
bzw.<br />
Betriebserlaubnisse,<br />
wenn erforderlich<br />
Institution Anmerkungen Kosten<br />
Notariat Laut Handelsgesetzbuch muss der<br />
<strong>Gesellschaft</strong>svertrag über die<br />
Gründung einer AG in Form einer<br />
notariellen Urkunde erstellt werden.<br />
Finanzkontrollbehörden<br />
(in bestimmten Fällen)<br />
Nationales<br />
Registriergericht<br />
Büro des Amtsblatts<br />
"Monitor Sądowy i<br />
Gospodarczy",<br />
Ministerium für Justiz –<br />
über das Sekretariat des<br />
zuständigen<br />
Wirtschaftsgerichtes.<br />
Wojewodschaftsamt für<br />
Statistik<br />
(Wojewódzki Urząd<br />
Statystyczny)<br />
Staatliche<br />
Sozialversicherung<br />
(Zakład Ubezpieczeń<br />
Społecznych)<br />
Zuständige Institutionen<br />
für die Vergabe von<br />
Genehmigungen,<br />
Betriebserlaubnissen<br />
und Lizenzen<br />
- Sofortige Gründung (durch<br />
Zeichnung von Aktien durch<br />
<strong>Gesellschaft</strong>sgründer und Dritte)<br />
- Konsekutive Gründung (durch<br />
öffentliche Zeichnung von Aktien,<br />
wobei eine Genehmigung der<br />
Finanzkontrollbehörden<br />
erforderlich ist<br />
Die Eintragung erfolgt an dem für<br />
den Sitz des Unternehmens<br />
zuständigen Wirtschaftsgericht. Mit<br />
der Eintragung erhält das<br />
Unternehmen den Status einer<br />
Rechtsperson.<br />
Der Antrag auf Eintragung des<br />
Unternehmens in das REGON<br />
System ist persönlich an dem für<br />
den Sitz des Unternehmens<br />
zuständigen Wojewodschaftsamt für<br />
Statistik einzureichen.<br />
Innerhalb von 10 Tagen nach<br />
Einstellung der ersten Mitarbeiter<br />
hat sich das Unternehmen bei der<br />
zuständigen Filiale der Staatlichen<br />
Sozialversicherung (ZUS)<br />
registrieren zu lassen<br />
Eine Aufstellung von<br />
genehmigungspflichtigen<br />
Geschäftsaktivitäten ist bei PAIZ<br />
erhältlich.<br />
1. Notargebühr.<br />
2. Steuer auf<br />
Rechtsgeschäfte..<br />
Die Höhe dieser<br />
Gebühren richtet sich<br />
nach der Höhe des<br />
Aktienkapitals des<br />
Unternehmens .<br />
Feststehende Gebühr<br />
in Höhe von 1000<br />
PLN<br />
Entrichtung einer<br />
Vorausgebühr an das<br />
Büro des Amtsblatts in<br />
Höhe von mindestens<br />
500 PLN.<br />
Unentgeltlich.<br />
Unentgeltlich.<br />
Stempelgebühr, Höhe<br />
in Abhängigkeit von<br />
der Art der<br />
Genehmigung.
Schritte der<br />
Unternehmensgründung<br />
8. Eröffnung eines<br />
Firmenkontos<br />
9. MwSt.- und EST-<br />
Anmeldung<br />
Business in Polen<br />
Institution Anmerkungen Kosten<br />
Bank Das Unternehmen ist verpflichtet,<br />
ein PLN-Konto (bei jeder Bank,<br />
ausgenommen die Nationalbank<br />
Polens) einrichten und kann über<br />
Devisenkonten bei Banken, die<br />
gemäß Devisengesetz für<br />
Außenwirtschaftsaktivitäten<br />
zugelassen sind, verfügen.<br />
Zuständiges Finanzamt Mit Aufnahme der<br />
Geschäftstätigkeit, die zur<br />
Rechnungslegung führt, ist das<br />
Unternehmen verpflichtet, sich beim<br />
zuständigen Finanzamt anzumelden.<br />
Notarkosten und Steuer auf Rechtsgeschäfte, s. Anhang 2<br />
195<br />
Gemäß<br />
Geschäftsbedingungen<br />
der Bank.<br />
Steuernummer (NIP)<br />
unentgeltlich,<br />
Registriergebühr 152<br />
PLN.<br />
Quelle: Diverse Rechtsvorschriften
196<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 4<br />
GESETZGEBERISCHE GRUNDLAGEN<br />
FÜR E<strong>IN</strong>E GESCHÄFTSTÄTIGKEIT <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
Rechtliche Grundlagen Gesetzblatt (Dz. U.)<br />
Gesetz über das Rechnungswesen vom 24. Dz. U. Nr. 76, Position 694, 2002 - Einheitstext<br />
September 1994<br />
Gesetz über den Erwerb von Grund und Boden Dz. U. Nr.245, Position 245, 1996 - Einheitstext<br />
durch Ausländer vom 24. März 1920<br />
Vergleichsverfahrensordnung<br />
Dz. U. Nr. 93, Position 836, 1934<br />
Gesetz vom 24. Oktober 1934<br />
Insolvenzgesetz vom 24. Oktober 1934 Dz. U. Nr. 118, Position 512, 1991 - Einheitstext<br />
ZGB vom 23. April 1964<br />
Dz. U. Nr. 16, Position 93,1964<br />
Gesetz über <strong>Gesellschaft</strong>en des Handelsrechts Dz. U. Nr. 94, Position 1037, 2000<br />
vom 15. September 2000<br />
Kartellrecht und Verbraucherschutz<br />
Dz. U. Nr. 122, Position 1319, 2000<br />
Gesetz vom 15. Dezember 2000<br />
Insolvenz- und Sanierungsrecht für Unternehmen Dz. U. Nr. 60, item 535 of 2003<br />
Gesetz vom 28.Februar 2003<br />
Urheberrecht<br />
Dz. U. Nr.24, Position 83, 1994<br />
Gesetz vom 4. Februar 1994<br />
Zollgesetz vom 9. Januar 1997 Dz. U. Nr. 23, Position 117, 1997<br />
Wirtschaftstätigkeit<br />
Dz. U. Nr. 101, Position 1178, 1999<br />
Gesetz vom 19. November 1999<br />
Finanzhilfen für Investitionen<br />
Dz. U. Nr. 41, Position 363, 2002<br />
Gesetz vom 20. März 2002<br />
Devisenrecht Dz. U. Nr. 141, item 1178 of 2002<br />
Gewerbliche Eigentumsrechte<br />
Gesetz vom 30. Juni 2000<br />
Dz. U. Nr. 49, Position 508, 2001<br />
AGB vom 26. Juni 1974 Dz. U. Nr. 21, Position 94, 1998 - Einheitstext<br />
Öffentliche Hilfen<br />
Gesetz vom 27. Juli 2002<br />
Dz. U. Nr. 141, item 1177 of 2002
Business in Polen<br />
ANHANG 5<br />
BASISSTEUERN<br />
Steuerart Steuersatz Steuerpflichtige Anmerkungen Rechtliche Grundlage<br />
Körperschaftssteuer<br />
Mehrwertsteuer 22 %<br />
7 %<br />
3 %<br />
0 %<br />
Verbrauchssteuer<br />
/<br />
Akzisensteuer<br />
Dividendensteuer<br />
EST für<br />
natürliche<br />
Personen<br />
27 %* Juristische<br />
Personen<br />
Unterschiedliche<br />
Steuersätze<br />
Juristische und<br />
natürliche<br />
Personen<br />
Juristische und<br />
natürliche<br />
Personen<br />
15 % Teilhaber von<br />
Unternehmen,<br />
juristische und<br />
natürliche<br />
Personen<br />
19 %<br />
30 %<br />
40 %<br />
Agrarsteuer Unterschiedliche<br />
Steuersätze<br />
Grundsteuer Unterschiedliche<br />
Steuersätze<br />
natürliche<br />
Personen<br />
Juristische und<br />
natürliche<br />
Personen<br />
Eigentümer an<br />
Grund und<br />
Boden,<br />
juristische und<br />
natürliche<br />
Personen<br />
Einnahmen aus dem Ausland<br />
unterliegen dieser Steuerart<br />
Indirekte Steuer<br />
22 % Basissatz<br />
7 % Präferenzsatz<br />
3 % Rohprodukte<br />
0 % Exportsatz<br />
einige Waren und Dienstleistungen<br />
sind MwSt.-befreit<br />
Indirekte Steuer, begrenzt auf ca. 200<br />
Produkte, höherer Sätze für<br />
Importwaren<br />
Holdinggesellschaften sind praktisch<br />
steuerbefreit. Der Steuersatz kann<br />
aufgrund DBA-Festlegungen reduziert<br />
werden. Bei Anwendung eines<br />
herabgesetzten Steuersatzes ist eine<br />
Bescheinigung über den Steuerort der<br />
Teilhaber erforderlich.<br />
Ausländer, die sich aufgrund eines<br />
Arbeitsrechtsverhältnisses in einem<br />
Unternehmen mit ausländischer<br />
Beteiligung zeitweise in Polen<br />
aufhalten, entrichten EST nur auf das<br />
in Polen erzielte Einkommen und in<br />
Polen entgeltlich verrichtete andere<br />
Tätigkeiten (begrenzte Steuerpflicht)<br />
Berechnet in Abhängigkeit der Größe<br />
der landwirtschaftlichen Nutzfläche,<br />
die Steuersätze variieren je nach<br />
Bodenklasse<br />
LOKALE STEUERN<br />
Steuersätze pro m 2 gemäß Beschluss<br />
der örtlichen Behörden<br />
* Reduzierung des Steuersatzes auf 19 % im Jahre 2004 vorgesehen.<br />
197<br />
Körperschaftssteuergesetz (Dz.<br />
U. Nr. 106, Position 482, 1993,<br />
m. sp. Ä.)<br />
Mehrwertsteuergesetz und<br />
Durchführungsbestimmungen<br />
(Dz. U. Nr. 11, Position 50,<br />
1993, m. sp. Ä.)<br />
Mehrwertsteuergesetz und<br />
Durchführungsbestimmungen<br />
(Dz. U. Nr. 11, Position 50,<br />
1993, m. sp. Ä.)<br />
Verordnung des Ministers der<br />
Finanzen über die<br />
Verbrauchssteuer (Dz. U. Nr.<br />
119, Position 1259, 2000, m.<br />
sp. Ä.)<br />
Körperschaftssteuergesetz (Dz.<br />
U. Nr. 106, Position 482, 1993,<br />
m. sp. Ä.)<br />
Gesetz über die<br />
Einkommenssteuer natürlicher<br />
Personen (Dz. U. Nr. 90,<br />
Position 416, 1993, m. sp. Ä.)<br />
Gesetz über die Agrarsteuer<br />
(Dz. U. Nr. 9, Position 31,<br />
1991, m. sp. Ä)<br />
Gesetz über Steuern und lokale<br />
Abgaben (Dz. U. Nr. 9,<br />
Position 31, 1991, m. sp. Ä.)<br />
Quelle: Diverse Rechtsvorschriften
198<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 6<br />
ABKOMMEN ZUR VERMEIDUNG DER DOPPELBESTEUERUNG<br />
Abkommen<br />
Lfd. Land<br />
ratifiziert In kraft<br />
Praktiziert<br />
seit<br />
Gesetzblatt<br />
(Dziennik Ustaw)<br />
1. Ägypten 24.06.1996 01.01.2002<br />
2. Albanien 05.03.1993 27.06.1994 01.01.1995 1994/Nr. 101, Position 492<br />
3. Algerien 31.01.2000<br />
4. Armenien 14.07.1999<br />
5. Aserbaidschan 26.08.1997<br />
6. Australien 07.05.1991 04.03.1992 01.01.1993 1992/Nr. 41, Position 177<br />
7. Bangladesh 08.07.1997 28.01.199 2000/Nr. 106<br />
8. Belgien<br />
14.09.1976 21.09.1978 01.01.1979 1978/Nr. 24, Position 109<br />
Belgien**<br />
20.08.2001<br />
9. Bulgarien 11.04.1994 10.05.1995 01.01.1996 1995/Nr. 137, Position 679<br />
10. Chile 12.03.2000 - - -<br />
11. China 07.06.1988 07.01.1989 01.01.1990 1989/Nr. 13, Position 65<br />
12. Dänemark 06.12.2001 13.12.2002 01.01.2002 2003/Nr .43, Position 368<br />
13. <strong>Deutsch</strong>land<br />
18.12.1972 14.09.1975 01.01.1972 1975/Nr. 31, Position 163<br />
Protokoll<br />
24.10.1979<br />
14.05.2003<br />
1982/Nr. 1, Position 1<br />
14. Estland 09.05.1994 09.12.1994 01.01.1995 1995/Nr. 77, Position 388<br />
15. Finnland<br />
26.10.1977 30.03.1979 01.01.1980 1979/Nr. 12, Position 84<br />
Protokoll<br />
28.04.1994 25.01.1995 -- 1993/Nr. 106, Position 517<br />
16. Frankreich 20.06.1975 12.09.1976 01.01.1974 1977/Nr. 1, Position 5<br />
17. Georgien 05.11.1999<br />
18. Griechenland 20.11.1987 28.09.1991 01.01.1992 1991/Nr. 120, Position 524<br />
19. Großbritannien 16.12.1976 25.02.1978 01.04.1975 1978/Nr. 7, Position 20<br />
20. Indien 21.06.1989 26.10.1989 01.01.1990 1990/ Nr. 8, Position 46<br />
21. Indonesien 06.10.1992 25.08.1993 01.01.1994 1994/Nr. 46, Position 187<br />
22. Iran 02.10 1998<br />
23. Irland 13.11.1995 21.12.1995 01.01.1996 1996/Nr. 29, Position 187<br />
24. Island 19.06.1998 20.06.1999 01.01.2000 1999/Nr. 79, Position 890<br />
25. Israel 22.05.1991 10.12.1991 01.01.1992 1992/Nr. 28, Position 124<br />
26. Italien 21.06.1985 26.09.1989 01.01.1984 1989/Nr. 62, Position 374<br />
27. Japan 20.02.1980 23.12.1982 01.01.1982 1983/Nr. 12, Position 60<br />
28. Jordanien 04.10.1997 22.04.1999 01.01.2000 1999/Nr. 61, Position 654<br />
29. Jugoslawien* 12.06.1997 17.06.1998 01.01.1999 2001/Nr. 101, Position 1137<br />
30. Kanada 04.05.1987 30.11.1989 01.01.1989 1990/Nr. 38, Position 216<br />
31. Kasachstan 21.09.1994 13.05.1995 01.01.1996 1995/Nr. 121, Position 586<br />
32. Kirgistan 19.11.1998<br />
33. Kroatien 19.10.1994 11.02.1996 01.01.1997 1996/Nr. 78, Position 370<br />
34. Kuwait 16.11.1996 25.04.2000 01.01.1996 2000/Nr. 69, Position 811<br />
35. Lettland 17.11.1993 30.11.1994 01.01.1995 1995/Nr. 53, Position 285<br />
36. Libanon 26.07.1999<br />
* Abkommen in Neuverhandlung<br />
** Neuverhandlungen abgeschlossen
Business in Polen<br />
Lfd. Land<br />
ratifiziert In kraft<br />
Abkommen<br />
Praktiziert<br />
seit<br />
Gesetzblatt<br />
(Dziennik Ustaw)<br />
37. Litauen 20.01.1994 19.07.1994 01.01.1995 1995/Nr. 51, Position 277<br />
38. Luxemburg 14.06.1995 11.07.1996 01.01.1997 1996/Nr. 110, Position 527<br />
39. Malaysien 16.09.1977 05.12.1978 01.01.1977 1979/Nr. 10, Position 62<br />
40. Malta 07.01.1994 24.11.1994 01.01.1995 1995/Nr. 49, Position 256<br />
41. Marokko 24.10.1994 29.03.1995 01.01.1996 1996/Nr. 110, Position 529<br />
42. Mazedonien 28.11.1996 17.12.1999 01.01.2000 2002/Nr..206, Position 1744<br />
43. Mexiko 29.11.1998 06.09.2002 01.01.2003 2003/Nr. 13, Position 131<br />
44. Moldawien 16.11.1994 27.10.1995 01.01.1996 1996/Nr. 38, Position 166<br />
45. Mongolei 18.04.1997 21.07.2001 01.01.2002 2002/Nr. 206, Position 1746<br />
46. Niederlande 13.02.2002 18.03.2003 01.01.2004<br />
47. Nigeria 12.02.1999<br />
48. Norwegen 24.05.1977 30.10.1979 01.01.1976 1979/Nr. 27, Position 157<br />
49. Österreich* 02.10.1974 21.09.1975 01.01.1974 1975/Nr. 24, Position 129<br />
50. Pakistan 25.10.1974 14.11.1975 01.01.1973 1976/Nr. 9, Position 47<br />
51. Philippinen 09.09.1992 07.04.1997 01.01.1998<br />
52. Portugal 09.05.1995 04.02.1998 01.01.1999 1998/Nr. 48, Position 304<br />
53. Rumänien 23.06.1994 15.09.1995 01.01.1996 1995/Nr. 109, Position 530<br />
54. Russland 22.05.1992 22.02.1993 01.01.1994 1993/Nr. 125, Position 569<br />
55. Schweden* 05.06.1975 18.02.1977 01.01.1974 1977/Nr. 13, Position 51<br />
56. Schweiz 02.09.1991 25.09.1992 01.01.1992 1993/Nr. 22, Position 92<br />
57. Singapur 23.04.1993 27.11.1993 01.01.1993 1994/Nr. 38, Position 139<br />
58. Slowakische Republik 18.08.1994 21.12.1995 01.01.1996 1996/Nr. 30, Position 131<br />
59. Slowenien 28.06.1996 10.03.1998 01.01.1999 1998/Nr. 35, Position 198<br />
60. Spanien 15.11.1979 06.05.1982 01.01.1983 1982/Nr. 17, Position 127<br />
61. Sri Lanka 25.04.1980 21.10.1983 01.01.1983 1988/Nr. 5, Position 38<br />
62. Südafrika 10.11.1993 05.12.1995 01.01.1996 1996/Nr. 28, Position 125<br />
63. Südkorea 21.06.1991 21.02.1992 01.01.1991 1992/Nr. 28, Position 126<br />
64. Syrien 15.08.2001<br />
65. Thailand 08.12.1978 13.05.1983 01.01.1983 1983/Nr. 37, Position 170<br />
66. Tschechische Republik 24.06.1993 20.12.1993 01.01.1994 1994/Nr. 47, Position 189<br />
67. Tunesien 29.03.1993 15.11.1993 01.01.1994 1994/Nr. 78, Position 357<br />
68. Türkei 03.11.1993 01.10.1996 01.01.1998 1997/Nr. 11, Position 58<br />
69. Ukraine 12.01.1993 11.03.1994 01.01.1995 1994/Nr. 63, Position 269<br />
70. Ungarn<br />
23.09.1992 10.09.1995 01.01.1996 1995/Nr. 125, Position 602<br />
Protokoll<br />
27.06.2000<br />
71. Uruguay 02.08.1991<br />
72. USA 08.10.1974 23.07.1976 01.01.1974 1976/Nr. 31, Position 178<br />
73. Usbekistan 11.01.1995 29.04.1995 01.01.1996 1995/Nr. 116, Position 560<br />
74. Vereinigte Arabische<br />
Emirate<br />
31.01.1993 21.04.1994 01.01.1995 1994/Nr. 81, Position 373<br />
75. Vietnam 31.08.1994 20.01.1995 01.01.1996 1995/Nr. 49, Position 258<br />
76. Weißrussland 18.11.1992 30.07.1993 01.01.1994 1993/Nr. 120,Position 534<br />
77. Zambia 19.05.1995<br />
78. Zimbabwe 09.07.1993 28.11.1994 01.01.1995 1995/Nr. 62, Position 318<br />
79. Zypern 04.06.1992 07.07.1993 01.01.1994 1993/Nr. 117,Position 523<br />
Quelle: Ministerium der Finanzen, 2003<br />
199
200<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 7<br />
ABKOMMEN ÜBER GEGENSEITIGE FÖRDERUNG UND SCHUTZ<br />
VON <strong>IN</strong>VESTITIONEN<br />
Lfd. Land ratifiziert In kraft<br />
Gesetzblatt<br />
(Dziennik Ustaw)<br />
1. Ägypten 01.07.1995 17.01.1998 1998/Nr. 48, Position 302<br />
2. Albanien 05.03.1993 09.08.1993 1993/Nr. 122, Position 547<br />
3. Argentinien 31.07.1991 01.09.1992 1993/Nr. 124, Position 567<br />
4. Aserbaidschan 26.08.1997<br />
5. Australien 07.05.1991 27.03.1992 1992/Nr. 39, Position 166<br />
6. Bangladesh 08.07.1997 19.11.1999 2000/Nr. 43, Position 492<br />
7. Belgien-Luxemburg 19.05.1987 02.08.1991 2001/Nr. 21, Position 266<br />
8. Bulgarien 11.04.1994 09.03.1995 1995/Nr. 62, Position 322<br />
9. Chile 05.07.1995 17.01.2000 2000/Nr. 21, Position 266-<br />
10. China 07.06.1988 07.01.1989 1989/Nr. 13, Position 67<br />
11. Dänemark 01.05.1990 13.10.1990 1992/Nr. 28, Position 122<br />
12. <strong>Deutsch</strong>land 10.11.1989 17.04.1990 1991/Nr. 27, Position 116<br />
13. Estland 06.05.1993 06.08.1993 1995/Nr. 39, Position 196<br />
14. Finnland 25.11.1996 13.03.1998 1998/Nr. 54, Position 342<br />
15. Frankreich 14.02.1989 10.02.1990 1990/Nr. 38, Position 220<br />
16. Griechenland 14.10.1992 20.02.1995 1995/Nr. 51, Position 275<br />
17. Großbritannien 08.12.1987 14.04.1988 1988/Nr. 12, Position 93<br />
18. Indien 07.10.1996 31.12.1997 1998/Nr. 34, Position 186<br />
19. Indonesien 06.10.1992 01.07.1993 1994/Nr. 46, Position 185<br />
20. Iran 17.04 1997 30.10.2001<br />
21. Israel 22.05.1991 06.05.1992 1993/Nr. 124, Position 562<br />
22. Italien 10.05.1989 09.01.1993 1994/Nr. 42, Position 157<br />
23. Jordanien 04.11.1997<br />
24. Jugoslawien 03.09.1996 23.01.1997 1997/Nr. 39, Position 236<br />
25. Kanada 06.04.1990 22.11.1990 1991/Nr. 27, Position 114<br />
26. Kasachstan 21.09.1994 25.05.1995 1995/Nr. 121, Position 584<br />
27. Kroatien 21.02.1995 04.10.1995 1995/Nr. 26, Position 126<br />
28. Kuwait 05.03.1990 18.12.1993 1994/Nr. 50, Position 199<br />
29. Lettland 26.04.1993 19.07.1993 1993/Nr. 122, Position 549<br />
30. Litauen 28.09.1992 06.08.1993 1993/Nr. 122, Position 543<br />
31. Malaysien 21.04.1993 23.03.1994 1994/Nr. 78, Position 359<br />
32. Marokko 24.10.1994 29.05.1995 1999/Nr. 76, Position 858<br />
33. Mazedonien 28.11.1996<br />
34. Moldawien 16.11.1994 27.07.1995 1995/Nr. 118, Position 568<br />
35. Mongolei 08.11.1995<br />
36. Niederlande 07.09.1992 01.02.1994 1994/Nr. 57, Position 235<br />
37. Norwegen 06.05.1990 24.10.1990 1990/Nr. 84, Position 488<br />
38. Österreich 24.11.1988 01.11.1989 1989/Nr. 54, Position 321<br />
39. Portugal 11.03.1993 09.10.1993 1995/Nr. 19, Position 90<br />
40. Rumänien 23.06.1994 30.12.1995 1995/Nr. 77, Position 386<br />
41. Russland 02.10.1992<br />
42. Schweden 13.10.1989 04.01.1990 1990/Nr. 38, Position 218
Business in Polen<br />
Lfd. Land ratifiziert In kraft<br />
Gesetzblatt<br />
(Dziennik Ustaw)<br />
43. Schweiz 08.11.1989 18.04.1990 1990/Nr. 63, Position 366<br />
44. Singapur 03.06.1993 29.12.1993 1994/Nr. 57, Position 237<br />
45. Slowakei 18.08.1996 14.03.1996 1996/Nr. 55, Position 246<br />
46. Slowenien 28.06.1996 31.03.2001 2001/Nr. 106, Position 1119<br />
47. Spanien 30.07.1992 01.05.1993 1993/Nr. 124, Position 563<br />
48. Südkorea 01.11.1989 02.02.1990 1990/Nr. 8, Position 48<br />
49. Thailand 18.12.1992 10.08.1983 1994/Nr. 8, Position 26<br />
50. Tschechische Republik 16.07.1993 29.06.1994 1994/Nr. 97, Position 469<br />
51. Tunesien 29.03.1993 22.09.1993 1994/Nr. 8, Position 28<br />
52. Türkei 11.08.1991 19.08.1994 1994/Nr. 112, Position 539<br />
53. Ukraine 12.01.1993 14.09.1993 1993/Nr. 125, Position 575<br />
54. Ungarn 23.09.1992 16.06.1995 1995/Nr. 113, Position 512<br />
55. Uruguay 02.08.1991 21.10.1994 1995/Nr. 55, Position 291<br />
56. USA 21.03.1990 06.08.1994 1994/Nr. 97, Position 366<br />
57. Usbekistan 01.11.1995 29.04.1995 1995/Nr. 116, Position 561<br />
58. Vereinigte Arabische Emirate 31.01.1993 09.04.1994 1994/Nr. 81, Position 371<br />
59. Vietnam 31.08.1994 24.11.1994 1994/Nr. 41, Position 210<br />
60. Weißrussland 24.04.1992 18.01.1993 1993/Nr. 122,Position 545<br />
61. Zypern 04.06.1992 06.07.1993 1993/Nr. 117,Position 521<br />
Quelle Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, 2003<br />
201
202<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 8<br />
ABKOMMEN ÜBER VISAFREIEN PERSONENVERKEHR –<br />
LÄNDERAUFSTELLUNG<br />
Land In kraft Anmerkungen<br />
Andorra 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Argentinien 22.11.1990 bis zu 90 Tagen<br />
Belgien 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Bolivien 29.04.1994 bis zu 90 Tagen<br />
Brasilien 14.07.1999 bis zu 90 Tagen<br />
Bulgarien 08.06.1965 bis zu 30 Tagen<br />
Chile 24.02.1995 bis zu 90 Tagen<br />
Costa Rica 08.07.1992 bis zu 90 Tagen<br />
Dänemark 01.03.1991 bis zu 90 Tagen<br />
<strong>Deutsch</strong>land 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Ekuador 04.03.1999 bis zu 90 Tagen<br />
Estland 26.02.1993 bis zu 30 Tagen<br />
Finnland 01.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Frankreich 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Griechenland 24.06.1995 bis zu 90 Tagen<br />
Großbritannien 01.07.1992 bis zu 180 Tagen<br />
Honduras 11.01.1994 bis zu 90 Tagen<br />
Hong Kong bis zu 90 Tagen<br />
Irland 20.11.1992 bis zu 90 Tagen<br />
Island 01.07.1992 bis zu 90 Tagenr<br />
Israel 29.12.1999 bis zu 90 Tagen<br />
Italien 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Japan 14.02.1999 bis zu 90 Tagen<br />
Kirgistan - bis zu 30 Tagen, einseitig nur für polnische Staatsbürger<br />
Kroatien 08.12.1992 bis zu 90 Tagen<br />
Lettland 17.12.1992 bis zu 90 Tagen<br />
Liechtenstein 03.09.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Litauen 07.05.1993 bis zu 90 Tagen<br />
Luxemburg 09.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Macau bis zu 90 Tagen<br />
Malaysien 24.05.1998 bis zu 90 Tagen<br />
Malta 01.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Mexiko 08.06.1999 bis zu 90 Tagen<br />
Monaco 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Niederlande 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Nikaragua 10.02.1995 bis zu 90 Tagen<br />
Norwegen 15.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Österreich 01.09.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Panama 23.08.2002 bis zu 90 Tagen<br />
Philippinen 20.05.1994 bis zu 21 Tagen, einseitig nur für polnische Staatsbürger<br />
Portugal 30.03.1993 bis zu 90 Tagen<br />
Rumänien 28.06.1971 bis zu 30 Tagen
Business in Polen<br />
Land In kraft Anmerkungen<br />
Russland 13.12.1979 Urlaubsreisen- Pass und Voucher erforderlich;<br />
Privatreisen- Pass und Einladung erforderlich;<br />
Geschäfts- u. offizielle Besuche- Pass mit "AB"-Vermerk<br />
San Marino 18.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Santa Lucia 01.04.1997 bis zu 28 Tagen, , einseitig nur für polnische Staatsbürger<br />
Schweden 01.06.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Schweiz 03.09.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Singapur 02.09.1999 bis zu 90 Tagen<br />
Slowakische<br />
28.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Republik<br />
Slowenien 15.12.1992 bis zu 90 Tagen<br />
Spanien 31.01.1994 bis zu 90 Tagen<br />
Südkorea 24.12.1993 bis zu 90 Tagen<br />
Tschechische 28.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Republik<br />
Ukraine 17.08.1997 bis zu 90 Tagen<br />
Ungarn 08.10.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Uruguay 02.09.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Vereinigte Staaten 15.04.1991 einseitig, bis zu 90 Tagen nur für amerikanische Staatsbürger<br />
von Amerika<br />
Weißrussland 13.12.1979 Urlaubsreisen- Pass und Voucher erforderlich;<br />
Privatreisen- Pass und Einladung erforderlich;<br />
Geschäfts- u. offizielle Besuche- Pass mit "AB"-Vermerk<br />
Zypern 27.10.1992 bis zu 90 Tagen<br />
Andorra 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />
Argentinien 22.11.1990 bis zu 90 Tagen<br />
Quelle: Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, 2003<br />
Hinweis:<br />
1. Die o.g. Abkommen finden bei Reisen zu Erwerbszwecken, Studium und Auswanderungsabsichten<br />
keine Anwendung.<br />
2. In Verbindung mit dem EU-Beitritt Polens wird ab dem 1. Oktober 2003 für Staatsbürger aus<br />
Weißrussland, Russland und der Ukraine die Visapflicht eingeführt.<br />
203
204<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 9<br />
DIE TOP-50 DER POLNISCHEN UNTERNEHMEN 2002<br />
(NACH VERKAUFSZAHLEN, ANGABEN <strong>IN</strong> TPLN)<br />
Firma<br />
Einnahmen aus<br />
Kerngeschäft<br />
Einnahmen<br />
insgesamt<br />
Gewinn vor<br />
Steuern<br />
Nettogewinn<br />
1. Polski Koncern Naftowy ORLEN<br />
SA, Płock<br />
23.891.830 24.053.951 616.301 382.270<br />
2. Telekomunikacja Polska SA GK,<br />
Warszawa<br />
18.000.861 18.734.587 997.031 840.391<br />
3. PZU SA GK, Warszawa 15.787.500 15.787.500 1.782.400 1.240.800<br />
4. Polskie Sieci Elektroenergetyczne<br />
SA, Warszawa<br />
15.123.140 15.385.598 48.261 5.568<br />
5. Metro AG Polska, Warszawa 10.505.280 10.505.280 266.100 209.000<br />
6. PGNiG SA, Warszawa 9.361.223 10.912.996 511.414 339.541<br />
7. PKO BP SA, Warszawa 9.054.456 9.164.174 1.457.386 1.057.231<br />
8. Bank Pekao SA, Warszawa 7.195.069 7.411.176 1.354.980 801.747<br />
9. PZU Życie SA, Warszawa 6.582.210 6.582.210 481.330 302.390<br />
10. Rafineria Gdańska SA, Gdańsk 6.334.256 6.340.507 160.910 107.418<br />
11. PKP Cargo SA, Warszawa 5.889.463 5.896.708 226.788 150.059<br />
12. Poczta Polska PPUP, Warszawa 5.395.547 5.434.202 77.950 26.897<br />
13. Jeronimo Martins Dystrybucja sp.<br />
z o.o., Poznań<br />
4.991.829 5.096.105 -312.049 -312.049<br />
14. Era GSM PTC sp. z o.o. GK,<br />
Warszawa<br />
4.929.824 n.a. 568.838 346.476<br />
15. Polkomtel SA, Warszawa 4.710.300 4.803.200 776.900 515.800<br />
16. BPH PBK SA, Kraków 4.420.349 4.481.470 190.800 129.592<br />
17. KGHM Polska Miedź SA, Lubin 4.354.450 4.503.032 253.514 191.498<br />
18. Fiat Auto Poland SA,<br />
Bielsko-Biała<br />
4.190.615 4.250.098 89.883 89.883<br />
19. Volkswagen Motor Polska<br />
sp. z o.o., Polkowice<br />
3.972.353 3.994.458 50.692 49.466<br />
20. Węglokoks SA, Katowice 3.955.386 4.012.435 36.877 19.248<br />
21. Lasy Państwowe PP, Warszawa 3.856.109 3.952.230 16.851 16.851<br />
22. Ruch SA, Warszawa 3.820.624 3.854.701 18.249 11.780<br />
23. Południowy Koncern<br />
Energetyczny SA, Katowice<br />
3.702.363 3.750.565 117.582 68.812<br />
24. PHS SA O/Huta Katowice,<br />
Katowice<br />
3.621.136 3.656.809 -395.093 -395.117<br />
25. Thomson Multimedia Polska sp. z<br />
o.o., Piaseczno<br />
3.575.026 3.582.653 155.484 82.429<br />
26. Carrefour Polska, Warszawa 3.500.000 n.a. n.a. n.a.<br />
27. PTK Centertel sp. z o.o.,<br />
Warszawa<br />
3.459.971 3.669.193 -417.954 -122.092<br />
28. BP Polska sp. z o.o., Kraków 3.328.199 3.328.199 -7.808 -8.567<br />
29. Geant Polska sp. z o.o., Warszawa 3.251.286 3.257.317 n.a. n.a.<br />
30. Bank Handlowy SA, Warszawa 3.220.968 3.289.011 360.977 242.689
Business in Polen<br />
Firma<br />
Einnahmen aus<br />
Kerngeschäft<br />
Einnahmen<br />
insgesamt<br />
Gewinn vor<br />
Steuern<br />
Nettogewinn<br />
31. Polska Grupa Farmaceutyczna SA<br />
GK, Łódź<br />
3.157.798 3.251.773 34.844 25.410<br />
32. Auchan Polska, Warszawa 11) 3.090.000 n.a. n.a. n.a.<br />
33. Elektrownia Bełchatów SA,<br />
Rogowiec<br />
3.086.027 3.111.275 -18.745 4.767<br />
34. <strong>IN</strong>G Bank Śląski SA, Katowice 3.016.839 3.061.237 226.018 153.953<br />
35. Tesco GK, Kraków 2.972.000 n.a. n.a. n.a.<br />
36. Impexmetal SA GK, Warszawa 2.959.162 2.988.899 15.648 16.103<br />
37. Browary Żywiec SA GK, Żywiec 2.956.538 2.981.940 102.588 78.592<br />
38. PKP Polskie Linie Kolejowe SA,<br />
Warszawa<br />
2.799.654 2.821.047 -424.542 -424.541<br />
39. Bank Zachodni WBK SA,<br />
Wrocław<br />
2.747.561 2.796.702 364.237 270.357<br />
40. Katowicki Holding Węglowy SA,<br />
Katowice<br />
2.746.233 2.852.534 74.547 63.964<br />
41. Polskie Linie Lotnicze LOT SA,<br />
Warszawa<br />
2.712.265 3.069.249 167.116 109.345<br />
42. Bank Millennium SA, Warszawa 2.633.215 2.675.283 175.013 183.930<br />
43. Commercial Union TUnŻ SA,<br />
Warszawa<br />
2.552.890 2.715.341 381.140 276.090<br />
44. Kredyt Bank SA, Warszawa 2.524.173 2.579.387 -303.850 -331.806<br />
45. Górnośląski Zakład<br />
Elektroenergetyczny, Gliwice<br />
2.446.562 2.526.603 32.680 69.842<br />
46. Budimex SA GK, Warszawa 2.442.119 2.488.464 -26.102 -38.612<br />
47. Elektrim SA GK, Warszawa 2.393.332 2.487.579 -631.762 -689.408<br />
48. Jastrzębska Spółka Węglowa SA,<br />
Jastrzębie Zdrój<br />
2.388.786 2.608.593 1.832 1.753<br />
49. Totalizator Sportowy sp. z o.o.,<br />
Warszawa<br />
2.380.987 2.417.402 299.289 181.558<br />
50. Farmacol SA GK, Katowice 2.375.219 2.398.155 50.808 37.461<br />
Quelle: Rzeczpospolita, 7. Mai 2003<br />
205
206<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 10<br />
PRODUKTIONSVOLUMEN VON SCHLÜSSELERZEUGNISSEN<br />
UND ROHSTOFFEN<br />
Erzeugnis Einheit 2002<br />
Steinkohle Mio. t 103,5<br />
Braunkohle Mio. t 58,2<br />
Koks Mio. t 8,8<br />
Heizöl Mio. t 4,7<br />
Kraftstoffe(inkl. Flugwesen) Mio. t 4,0<br />
Dieselkraftstoff Mio. t 4,6<br />
Zement Mio. t 10,9<br />
Rohstahl Mio. t 8,4<br />
Kupfererz Mio. t 29,7<br />
Schwefel T t. 917<br />
Zucker T t. 2.070<br />
PKW T t. 288<br />
Traktoren T t 4,9<br />
Fernseher T t. 7.772<br />
Hochseeschiffe T BRT 484<br />
Schnittholz Festmeter 1.788<br />
Erdgas hm 3<br />
5.259<br />
Elektroenergie TWh 141,3<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003
Business in Polen<br />
ANHANG 11<br />
DURCHSCHNITTLICHE E<strong>IN</strong>ZELHANDELSPREISE AUSGEWÄHLTER<br />
NAHRUNGSMITTEL UND ANDERER PRODUKTE (Stand April 2003)<br />
Produkt Menge Preis (in PLN)<br />
Milch, Fettgehalt 2 - 2,5% 1 Liter 1,30<br />
Weizenmehl "Poznańska" 1 kg 2,56<br />
Weizenbrot 1 kg 1,46<br />
Butter (Fettgehalt 82,5 %) 11,85<br />
Rindfleisch, ausgelöst, (Vorderschinken) 1 kg 14,32<br />
Kochschinken 1 kg 18,24<br />
Kristallzucker, weiß 1 kg 2,19<br />
Herrenanzug, Woll-Polyester-Gemisch Set 435,08<br />
Herrenoberhemd, Baumwoll-Polyester-Gemisch Stk. 74,62<br />
Damenkostüm, Woll-Polyester-Gemisch Set 306,95<br />
Kühl-Gefrier-Kombination 280 l Stk. 1638<br />
Waschmaschine mit Trockner Stk. 1803<br />
TV-Set, 21 Zoll Stk. 899<br />
Waschpulver für Waschmaschinen 0,6 kg 5,64<br />
Toilettenseife 100 g. Stk. 2,09<br />
Haarshampoo 200 ml. Pck. 5,42<br />
Zahnpasta 75 ml Pck. 7,00<br />
Elektroenergie (Haushalte) kWh 0,39<br />
Erdgas (Haushalte) 1 m 3 1,33<br />
Warmwasserversorgung 1 m 3 13,11<br />
Zentralheizung 1 m 2 Wohnfläche 2,97<br />
Kraftstoff, Euro-Super 1 Liter 3,44<br />
Normalfahrkarte Schnellzug, 2. Klasse, 181-200 km 33,66<br />
Normalfahrkarte Überlandbus, 41-50 km einfach 7,65<br />
Taxi, Tagestarif, 5 km Fahrt 12,36<br />
Normalfahrt Bus-Nahverkehr einfach 1,81<br />
Eintrittskarte (Kino) 1 11,75<br />
207<br />
Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003
208<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 12<br />
AUSLÄNDISCHE DIREKT<strong>IN</strong>VESTITIONEN NACH HERKUNFTSLÄNDERN<br />
(STAND: 31. DEZEMBER 2002)<br />
Lfd. Land<br />
Aufwendungen<br />
(in Mio. USD)<br />
Verpflichtungen Unternehmens-<br />
(in Mio. USD) anzahl<br />
1. Frankreich 12.172,1 2.261,2 93<br />
2. USA 8.736,1 2.522,5 128<br />
3. <strong>Deutsch</strong>land 7.841,0 1.672,3 231<br />
4. Niederlande 5.846,1 728,3 91<br />
5. Großbritannien 4.051,8 515,8 45<br />
6. Italien 3.696,2 1.085,5 62<br />
7. Schweden 2.788,8 334,6 57<br />
8. Internationale Unternehmen 2.424,7 697,0 17<br />
9. Dänemark 1.839,2 303,0 43<br />
10. Belgien 1.645,3 205,8 23<br />
11. Südkorea 1.465,3 1,2 4<br />
12. Russland 1.323,2 300,0 3<br />
13. Irland 1.059,7 31,2 2<br />
14. Zypern 998,9 185,0 3<br />
15. Schweiz 925,0 334,9 24<br />
16. Österreich 795,3 81,1 39<br />
17. Spanien 592,2 38,5 13<br />
18. Portugal 560,2 66,6 4<br />
19. Griechenland 558,0 4,0 4<br />
20. Finnland 405,6 102,8 16<br />
21. Japan 351,8 365,5 11<br />
22. Kanada 314,0 284,4 14<br />
23. Norwegen 304,3 73,9 13<br />
24. Kroatien 173,0 16,0 2<br />
25. Luxemburg 143,3 23,3 10<br />
26. Türkei 100,1 58,0 4<br />
27. Israel 70,4 131,0 4<br />
28. Tschechische Republik 60,7 0,0 4<br />
29. Ungarn 59,4 100,0 3<br />
30. China 45,0 45,0 2<br />
31. Australien 28,5 1,0 2<br />
32. Slovenien 27,0 40,0 2<br />
33. RSA 25,0 40,0 1<br />
34. Lichtenstein 14,4 17,0 4<br />
35. Taiwan 5,7 200,0 1<br />
Direktinvestitionen über 1 Million USD insgesamt 61.447,4 12.866,4 979<br />
Geschätzter Investitionsaufwand von<br />
Direktinvestitionen unter 1 Mio. USD<br />
3.667,2<br />
Gesamtwert von Direktinvestitionen in Polen 65.114,6<br />
Quelle: PAIZ, 2003
Business in Polen<br />
ANHANG 13<br />
AUSLÄNDISCHE DIREKT<strong>IN</strong>VESTITIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN<br />
(STAND: 31. DEZEMBER 2002)<br />
Geschäftsfeld<br />
/nach NACE-Code/<br />
Aufwendungenper<br />
31.12.2002<br />
(in Mio. USD)<br />
Geplante<br />
Investitionen<br />
(in Mio. USD)<br />
Produktion 24.053,7 5.475,3<br />
Automobilindustrie 6.219,4 927,3<br />
Nahrungsmittelverarbeitung 5.984,0 417,5<br />
sonstige nichtmetallische Produkte 3.383,4 950,2<br />
Chemie und Chemieprodukte 1.925,0 796,4<br />
Verlagswesen und Druckindustrie 1.728,1 287,4<br />
Elektromaschinen- und Apparatebau 1.678,1 279,9<br />
Holz und Holzprodukte 1.339,6 203,2<br />
Gummi und Plaste 647,9 408,8<br />
Metall und Metallerzeugnisse 548,1 787,1<br />
sonstiger Maschinen- und Apparatebau 524,4 86,4<br />
Möbel und Konsumgüter 452,3 284,5<br />
Stoffe und Textilien 308,8 46,1<br />
Leder und Lederwaren 14,6 0,5<br />
Finanzdienstleistungen 13.393,2 197,4<br />
Groß- und Einzelhandel, Instandhaltung 7.586,3 908,5<br />
Transport, Lagerwirtschaft und Verkehr 6.251,4 625,9<br />
Bauwesen 3.274,8 1.225,7<br />
Kommunale, soziale und sonstige Dienste 2.272,2 1.306,1<br />
Elektroenergie, Gas und Wasserversorgung 1.825,7 535,9<br />
Immobilien 1.174,2 2.261,2<br />
Hotelwesen und Gastronomie 652,6 301,2<br />
Bergbau 218,5 13,0<br />
Landwirtschaft 44,8 16,3<br />
Direktinvestitionen über 1 Million USD insgesamt 61.447,4 12.866,4<br />
Geschätzter Investitionsaufwand von Direktinvestitionen<br />
unter 1 Mio. USD<br />
3.667,2<br />
Gesamtwert von Direktinvestitionen in Polen 65.114,6<br />
209<br />
Quelle: PAIZ, 2003
210<br />
Lfd. Investor<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 14<br />
DIE 30 FÜHRENDEN AUSLÄNDISCHEN <strong>IN</strong>VESTOREN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
(Stand: 31. Dezember 2002, Angaben in Mio. USD)<br />
bisherige<br />
Aufwen-<br />
dungen<br />
Herkunftsland Branchen<br />
1. France Telecom 3.199,4 Frankreich Telekommunikation<br />
2. Fiat 1.749,3 Italien Automobilindustrie, Bankwesen,<br />
Versicherungen<br />
3. Daewoo 1.452,3 Korea Automobilindustrie, Elektromaschinen<br />
und Apparatebau, Bauwesen,<br />
Versicherungen<br />
4. HVB 1.336,0 <strong>Deutsch</strong>land Bankwesen<br />
5. Citibank 1.300,0 USA Finanzdienstleistungen<br />
6. OAO Gazprom 1.283,8 Russland Construction<br />
7. Vivendi 1.243,4 Frankreich Telekommunikation<br />
8. United Pan-Europe 1.200,0 Niederlande Medien und Unterhaltungsindustrie<br />
9. UniCredito Italiano 1.200,0 Italien Bankwesen<br />
10. EBRD 1.194,6 International Bankwesen, Kapitalinvestment<br />
11. KBC Bank N. F. 1.146,0 Belgien Bankwesen, Versicherungen<br />
12. Metro AG 1.125,0 <strong>Deutsch</strong>land Großhandel<br />
13. Kronospan Holdings Ltd. 954,6 Zypern Holz und Holzprodukte<br />
14. Casino 923,0 Frankreich Einzelhandel<br />
15. Tesco Plc 850,0 Großbritannien Einzelhandel<br />
16. Carrefour 814,7 Frankreich Einzelhandel<br />
17. General Motors<br />
800,0 USA Automobilindustrie<br />
Corporation<br />
18. Allied Irish Bank Plc 746,7 Irland Bankwesen, Versicherungen<br />
19. Credit Agricole 740,0 Frankreich Bankwesen<br />
20. <strong>IN</strong>G Group NV 677,0 Niederlande Bankwesen, Versicherungen<br />
21. Enterprise Investors 665,3 USA Kapitalinvestment<br />
22. Auchan 658,5 Frankreich Einzelhandel<br />
23. Saint-Gobain 610,0 Frankreich Sonstige nichtmetallische Produkte<br />
24. Vattenfall AB 533,0 Schweden Energie-, Gas- und Wasserversorgung<br />
25. Electricite de France<br />
Internationale<br />
523,0 Frankreich Energie-, Gas- und Wasserversorgung<br />
26. CC HBC (Coca-Cola<br />
513,0 Griechenland Nahrungsmittelverarbeitung<br />
Hellenic Bottling Company)<br />
27. Eureko B. V. 503,0 International Versicherungen<br />
28. Philip Morris 500,0 USA Tabakindustrie<br />
29. Imperial Tobacco Plc 500,0 Großbritannien Tabakindustrie<br />
30. CBR Baltic BV 496,5 Niederlande Sonstige nichtmetallische Produkte<br />
Quelle: PAIZ, 2003
Business in Polen<br />
ANHANG 15<br />
DIE WARSCHAUER BÖRSE – ANTEILS<strong>IN</strong>DIZES<br />
Eckdaten 2002 2001 2000 1999 1998<br />
<strong>IN</strong>DIZES<br />
WIG (Abschluß) 14.366,65 13.922,16 17.847,55 18.083,6 12.795,6<br />
WIG20 (Abschluß) 1.175,64 1.208,34 1.816,19 1.755,8 1.221,0<br />
MIDWIG (Abschluß) 950,24 1.020,49 1.004,68 1.098,7 777,0<br />
PLN-Kapitalertrag WIG Index (%) 3,2 -22 -1,3 41,3 -12,8<br />
PLN-Kapitalertrag WIG20 Index (%) -2,7 -33,5 3,4 43,8 -16,2<br />
PLN-Kapitalertrag MIDWIG Index (%) -6,9 1,6 -8,6 41,4 -22,3<br />
UNTERNEHMEN<br />
Anzahl der Börsenunternehmen (Abschluß) 216 230 225 221 198<br />
Kapitalisierung (Jahresende - Mio. PLN) 110.565 103.370 130.085 123.411 72.442<br />
Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 63.662 80.443 169.096 88.974 62.305<br />
Anzahl an Sessionen 249 250 250 249 250<br />
Anzahl an Anlegerkonten (Abschluß in 1.000) 1.016 1.085 1.236 1.158 1.262<br />
PARKETTHANDEL<br />
Anzahl der Börsenunternehmen (Abschluß) 152 141 102 99 82<br />
Transaktionen pro Session 11.190 12.097 6.157 4.085 1.626<br />
Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 47.599 60.032 58.329 28.667 8.766<br />
E<strong>IN</strong>ZELPREISGEBOTE<br />
Anzahl der Börsenunternehmen (Abschluß) 64 89 123 221 198<br />
Transaktionen pro Session 165 409 8.777 7.827 11.299<br />
Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 130 516 45.329 42.164 44.521<br />
PAKETHANDEL (<strong>IN</strong>SGESAMT)<br />
Anzahl an Transaktionen (Einzeltransaktionen) 688 1.159 2.681 2.030 1.308<br />
Mittlerer Transaktionswert (Mio. PLN) 11,6 8,6 12,20 4,47 3,46<br />
Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 15.933 19.895 65.438 18.143 9.051<br />
Quelle, Warschauer Börse, 2003<br />
211
212<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 16<br />
DIE WARSCHAUER BÖRSE –WERTPAPIER-<strong>IN</strong>DIZES<br />
ORDER BOOK TRANSACTIONS<br />
2002 2001 2000 1999 1998<br />
Anzahl Wertpapieremissionen (Jahresende) 61 53 48 47 44<br />
Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 3.986 5.093 4.381 4.676 4.950<br />
Mittlerer Umsatz pro Session (Mio. PLN) 16 20 18 19 20<br />
Transaktionen pro Session 331 525 534 544 601<br />
Mittlerer Transaktionswert (PLN) 24.222 19.386 16.408 17.260 16.473<br />
NEGOTIATED DEALS<br />
Anzahl 45 13 45 38 327<br />
Mittelwert (Mio. PLN) 1,61 1,55 2,32 1,19 5,55<br />
Umsatzvolumen Mio. PLN) 145 40 209 91 3.632<br />
Quelle: Warschauer Börse, 2003
Kanzlei des Präsidenten der Republik Polen<br />
Kancelaria Prezydenta RP<br />
ul. Wiejska 10 ; 00-902 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6952900; Fax: 6951109<br />
www.prezydent.pl<br />
Kanzlei des Sejm<br />
Kancelaria Sejmu RP<br />
ul. Wiejska 4/6/8 ; 00-902 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6942500; Fax: 6942252<br />
www.sejm.gov.pl<br />
Kanzlei des Senats der Republik Polen<br />
Kancelaria Senatu RP<br />
ul. Wiejska 6; 00-902 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6942500; Fax: 6942224<br />
www.senat.gov.pl<br />
Staatskanzlei des Ministerpräsidenten<br />
Kancelaria Premiera<br />
Al. Ujazdowskie 1/3; 00-583 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6946000; Fax: 6216686<br />
www.kprm.gov.pl<br />
Verfassungsgericht<br />
Trybunał Konstytucyjny<br />
Al. Szucha 12a; 00-918 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6574531; Fax: 6574532<br />
www.trybunal.gov.pl<br />
Oberstes Gericht<br />
Sąd Najwyższy<br />
Pl. Krasińskich 2/4/6; 00-951 Warszawa<br />
Tel.: (+48-225308000; Fax: 6201354<br />
www.sn.pl<br />
Oberverwaltungsgericht<br />
Naczelny Sąd Administracyjny<br />
ul. Jasna 6; 00-013 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8276031; Fax: 8276687<br />
Oberste Kontrollkammer<br />
Najwyższa Izba Kontroli<br />
ul. Filtrowa 57;00-950 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8254481; Fax: 8257376<br />
www.nik.gov.pl<br />
Business in Polen<br />
ANHANG 17<br />
ZENTRALE BEHÖRDEN UND M<strong>IN</strong>ISTERIEN<br />
Nationalbank Polens<br />
Narodowy Bank Polski<br />
ul. Świętokrzyska 11/21; 00-950 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6531000; Fax: 8264123<br />
www.nbp.pl<br />
Ministerium für Landwirtschaft und ländliche<br />
Entwicklung<br />
Ministerstwo Rolnictwa i Rozwoju Wsi<br />
ul. Wspólna 30; 00-930 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6231000; Fax: 6232750<br />
www.minrol.gov.pl<br />
Ministerium für Nationale Verteidigung<br />
Ministerstwo Obrony Narodowej<br />
ul. Klonowa 1; 00-909 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6280031<br />
www.wp.mil.pl<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales<br />
Ministerstwo Gospodarki, Pracy i Polityki Socjalnej<br />
Plac Trzech Krzyży 3/5; 00-507 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6935000; Fax: 6286808<br />
www.mgpips.gov.pl<br />
Ministerium für Umweltschutz<br />
Ministerstwo Środowiska<br />
ul. Wawelska 52/54; 00-922 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22)5792900<br />
www.mos.gov.pl<br />
Ministerium der Finanzen<br />
Ministerstwo Finansów<br />
ul. Świętokrzyska 12 ; 00-916 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6945555; Fax: 8266352<br />
www.mofnet.gov.pl<br />
Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten<br />
Ministerstwo Spraw Zagranicznych<br />
Al. Szucha 23; 00-580 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5239000; Fax: 6298635<br />
www.msz.gov.pl<br />
Ministerium für Gesundheit und Sozialführsorge<br />
Ministerstwo Zdrowia i Opieki Społecznej<br />
ul. Miodowa 15; 00-952 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6349600; Fax: 6359245<br />
www.mzios.gov.pl<br />
213
214<br />
Ministerium für Infrastruktur<br />
Ministerstwo Infrastruktury<br />
ul. Chałubińskiego 4/6; 00-928 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 6301000<br />
www.mi.gov.pl<br />
Ministerium für Innere Angelegenheiten und<br />
Verwaltung<br />
Ministerstwo Spraw Wewnętrznych i Administracji<br />
ul. Batorego 5; 02-514 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6212020 6289979; Fax: 497494<br />
www.mswia.gov.pl<br />
Ministerium für Justiz<br />
Ministerstwo Sprawiedliwości<br />
Al. Ujazdowskie 11; 00-950 Warszawa<br />
Tel.: (+48-225212888; Fax: 6282575<br />
www.ms.gov.pl<br />
Ministerium für Volksbildung und Sport<br />
Ministerstwo Edukacji Narodowej<br />
Al. Szucha 25; 00-918 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6280461; Fax: 6297241<br />
www.men.waw.pl<br />
Ministerium für Wissenschaft und<br />
Informationstechnologie<br />
Ministerstwo Nauki i Informatzacji<br />
ul. Wspólna 1/3; 00-529 Warszawa<br />
Tel. : (+48-22)5292718; Fax: 6280922<br />
www.kbn.gvn.pl<br />
Ministerium des Staatsschatzes<br />
Ministerstwo Skarbu<br />
ul. Krucza 36/Wspólna 6; 00-916 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6958000; Fax: 6280872<br />
www.mst.gov.pl<br />
Agentur für den Agrarmarkt<br />
Agencja Rynku Rolnego<br />
ul. Nowy Świat 6/12; 00-400 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6617203; Fax: 6289353<br />
www.arr.gov.pl<br />
Agentur für Staatliches Agrareigentum<br />
Agencja Własności Rolnej Skarbu Państwa<br />
ul. Dolańskiego 2; 00-215 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6355353 Fax: 6350060<br />
www.awrsp.gov.pl<br />
XIII. Anhänge<br />
Technisches Aufsichtsamt<br />
Urząd Dozoru Technicznego<br />
ul. Szczęśliwicka 34; 02-353 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5722100; Fax: 8227209<br />
www.udt.gov.pl<br />
Hauptamt für Meßprüfung<br />
Główny Urząd Miar<br />
ul. Elektoralna 2; 00-950 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6200241; Fax: 6208378<br />
www.gum.gov.pl<br />
Zentralamt für Statistik<br />
Główny Urząd Statystyczny<br />
Al. Niepodległości 208; 00-925 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6083000; Fax: 6083863<br />
www.stat.gov.pl<br />
Amt für Kartellrecht und Verbraucherschutz<br />
Urząd Ochrony Konkurencji i Konsumenta<br />
Pl. Powstańców Warszawy 1; 00-950 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5560800; Fax: 8265076<br />
www.uokik.gov.pl<br />
Generaldirektion für Landesstraßen und<br />
Autobahnen<br />
Generalna Dyrekcja Dróg Krajowych i Autostrad<br />
ul. Wspólna 1/3; 00-921 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5292718; Fax: 6219557<br />
email: kancelaria@gddkia.gov.pl<br />
Regierungszentrum für Strategische Studien<br />
Rządowe Centrum Studiów Strategicznych<br />
ul. Wspólna 4; 00-926 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6618601; Fax: 6212550<br />
www.rcss.gov.pl<br />
Oberste Bergbehörde<br />
Wyższy Urząd Górniczy<br />
ul. Wilcza 46; 00-679 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6295863; Fax: 6285980<br />
www.wug.gov.pl<br />
Agentur für Industrieentwicklung<br />
Agencja Rozwoju Przemysłu S.A.<br />
ul. Domaniewska 41; 02-672 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6403799; Fax: 4603701<br />
Institut für Nationales Gedenken<br />
Instytut Pamięci Narodowej<br />
Pl. Krasińskich 2/4/6 ; 00-207 Warszawa<br />
Tel. (+48-22) 5308625<br />
www.ipn.gov.pl
Agentur für Kommunalentwicklung<br />
Agencja Rozwoju Komunalnego<br />
Nowy Świat 42; 00-363 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8283895; Fax: 6225495<br />
www.ark.com.pl<br />
Landesrat für Hörfunk und Fernsehen<br />
Krajowa Rada Radiofonii i Telewizji<br />
Skwer Kard. Stefana Wyszyńskiego 9<br />
01-015 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6359925; Fax: 8383501<br />
www.krrit.gov.pl<br />
Landespräsidium der Polizei<br />
Komenda Główna Policji<br />
ul. Puławska 148/150; 02-514 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6012046; Fax: 6012671<br />
www.kgp.gov.pl<br />
Amt des Komitees für Europäische Integration<br />
Urząd Komitetu Integracji Europejskiej<br />
Al. Ujazdowskie 9; 00-918 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 4555349 ; Fax: 4555348<br />
www.ukie.gov.pl<br />
Amt für Wohnungswirtschaft und<br />
Stadtentwicklung<br />
Urząd Mieszkalnictwa i Rozwoju Miast<br />
ul. Wspólna 2/4; 00-920 Warszawa<br />
Tel.: 6618111; Fax: 6285887<br />
www.umirm.gov.pl<br />
Amt für Kriegsveteranen und Verfolgte<br />
Urząd ds. Kombatantów i Osób Represjonowanych<br />
ul. Wspólna 2/4; 00-926 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6618644; Fax: 6618111<br />
www.kprm.gov.pl/udskior<br />
<strong>Polnische</strong> Akademie der Wissenschaften<br />
Polska Akademia Nauk<br />
Pałac Kultury i Nauki<br />
00-901 Warszawa; PO Box 24<br />
Tel.: (+48-22) 6204970; Fax: 624910<br />
www.pan.waw.pl<br />
<strong>Polnische</strong> Agentur für Information und<br />
Auslandsinvestitionen<br />
Polska Agecja Informacji i Inwestycji Zagranicznych<br />
ul. Bagatela 12, 00-585 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 3349800; Fax: 3349999<br />
www.paiz.gov.pl<br />
Business in Polen<br />
<strong>Polnische</strong> Agentur für Entwicklung des<br />
Unternehmertums<br />
Polska Agencja Rozwoju Przedsiębiorczości<br />
Al. Jerozolimskie 125/127; 02-017 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6997044 ; Fax: 6997046<br />
www.parp.gov.pl<br />
Landeswirtschaftksmmer<br />
Krajowa Izba Gospodarcza<br />
ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6309600; Fax: 8274673<br />
www.kig.pl<br />
<strong>Polnische</strong> Komitee für Standardisierung<br />
Polski Komitet Normalizacyjny<br />
ul. Elektoralna 2; 00-139 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 55677551; Fax5567416<br />
www.pkn.pl<br />
<strong>Polnische</strong>s Zentrum für Warenprüfung und<br />
Zertifizierung<br />
Polskie Centrum Badań i Certyfikacji<br />
ul.Kłobucka 23a; 02-699 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8579916; Fax: 6471222<br />
www.pcbc.gov.pl<br />
Patentamt der Republik Polen<br />
Urząd Patentowy RP<br />
Al. Niepodległości 188/192;<br />
00-950 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8258001; Fax: 8250581<br />
www.uprp.pl<br />
Amt für Öffentliche Aufträge<br />
Urząd Zamówień Publicznych<br />
Al. Szucha 2/4; 00-582 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 4587777; Fax: 4587700<br />
www.uzp.gov.pl<br />
Staatliche Agentur für Atomistik<br />
Państwowa Agencja Atomistyki<br />
ul. Krucza 36; 00-921 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6959800; Fax: 6290164<br />
www.paa.gov.pl<br />
Staatliches Komitee für wissenschaftliche<br />
Forschungen<br />
Komitet Badań Naukowych<br />
ul. Wspólna 1/3; 00-529 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5292718; Fax: 6280922<br />
www.kbn.gov.pl<br />
215
216<br />
Staatliche Hygieneinspektion<br />
Institut für wissenschaftliche Forschungen<br />
Państwowy Zakład Higieny<br />
Instytut Naukowo-Badawczy<br />
ul. Chocimska 24; 00-791 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5421400; Fax: 8497484<br />
www.pzh.gov.pl<br />
Hauptinspektion für Umweltschutz<br />
Główny Inspektorat Ochrony Srodowiska<br />
ul. Wawelska 52/54; 02-067 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8250001; Fax: 8250465<br />
www.pios.gov.pl<br />
Staatliche Arbeitsinspektion<br />
Zentralstelle für Arbeitsschutz<br />
Państwowa Inspekcja Pracy<br />
Główny Inspektorat Pracy<br />
ul. Krucza 38/42; 00-926 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6618111; Fax: 6254770<br />
www.pip.gov.pl<br />
Wertpapierkommission<br />
Komisja Papierów Wartościowych<br />
Pl. Powstańców Warszawy 1<br />
00-950 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5560800; Fax: 8268100<br />
www.kpw.gov.pl<br />
Oberste Aufsichtsbehörde für Versicherungen<br />
und Rentenfonds<br />
Komisja Nadzoru Ubezpieczeń i Funduszy<br />
Emerytalnych<br />
ul. Niedźwiedzia 6E; 02-737 Warszawa<br />
Tel. (+48-22) 5487240; Fax: 5487245<br />
www.knuife.gov.pl<br />
----------------------------------------------------------------<br />
Korporation für Exportkreditversicherung<br />
Korporacja Ubezpieczeń Kredytów Eksportowych SA<br />
ul. Widok 5; 00-023 Warszawa<br />
Tel. (+48-22) 8277884 827311; Fax: 8273587<br />
www.kuke.com.pl<br />
Industrie- und Handelskammer ausländischer<br />
Investoren<br />
Izba Przemysłowo-Handlowa Inwestorów<br />
Zagranicznych<br />
ul. Krakowskie Przedmieście 47/51<br />
00-071 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8261822; Fax: 8268593<br />
www.iphiz.com.pl<br />
XIII. Anhänge<br />
Institut für Tourismus<br />
Instytut Turystyki<br />
ul. Merliniego 9a; 02-511 Warszawa<br />
Tel. (+48-22) 8446347; Fax: 8441263<br />
www.intur.com.pl<br />
<strong>Polnische</strong> Kammer für Patentanwälte<br />
Polska Izba Rzeczników Patentowych<br />
Ul. Swiętokrzyska 36 lok. 5 IIIp, 00-116 Warszawa<br />
Tel. (+48-22) 6523881/82<br />
www.pirp.org.pl<br />
<strong>Polnische</strong> Föderation der Verbände der<br />
Immobilienverwalter<br />
Polska Federacja Stowarzyszeń Zarządców<br />
Nieruchomości<br />
ul. Warecka 9 / 16; 00-034 Warszawa<br />
Tel./Fax: (+48-22) 8261091<br />
www.pfszn.com.pl<br />
<strong>Polnische</strong> Föderation der Vereinigungen der<br />
Vermögensgutachter<br />
Polska Federacja Stowarzyszeń Rzeczoznawców<br />
Majątkowych<br />
ul. Złota 79, 00-819 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6202321; Fax: 6202594<br />
www.pfva.com.pl<br />
<strong>Polnische</strong> Immobilienföderation<br />
Polska Federacja Rynku Nieruchomości<br />
ul. Śliska 52, 00-816 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8253956; Fax: 8253495<br />
www.pref.org.pl<br />
<strong>Polnische</strong> Organisation für Tourismus<br />
Polska Organizcja Turystyczna<br />
ul. Chałubińskiego 4/6; 00-613 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6301736; Fax: 6301742<br />
www.pot.gov.pl<br />
Warschauer Börse<br />
Giełda Papierów Wartościowych<br />
ul. Ksiązęca 4; 00-498 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6283232 ; Fax: 6281754<br />
www.gpw.com.pl/<br />
Wloclawek Unternehmenszone<br />
Włocławska Strefa Pszedsiębiorczości<br />
Aleja Kazimierza Wielkiego 7<br />
87-800 Włocławek<br />
Tel./Fax: 54/230 31 15<br />
e-mail: wsp.prezes.@w3wl.pl, wsp.v-ce@w3wl.pl
Business in Polen<br />
ANHANG 18<br />
<strong>IN</strong>TERNATIONALE ORGANISATIONEN UND UNO-VERTRETUNGEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
Weltbank<br />
ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 5208000; Fax: 5208001<br />
www.worldbank.org.pl<br />
Internationaler Währungsfonds<br />
ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 5207100; Fax: 5207101<br />
www.imf.org<br />
Europäische Bank für Wiederaufbau und<br />
Entwicklung<br />
ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 5205700; Fax: 5205800<br />
www.ebrd.org<br />
Internationale Finanzkorperation<br />
ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 5206100; Fax: 5206101<br />
www.ifc.org<br />
Vertretung der Europäischen Kommission<br />
ul. Emilii Plater53; 00-113 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 5208200; fax: 5208282<br />
www.europa.delpopl.pl<br />
Umbrella Projekt<br />
Al. Niepodległości 186; 00-608 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6283624, Fax: 6299566<br />
www.umbrella.org.pl<br />
Internationale Arbeitsorganisation<br />
Nationale Vertretung Polen<br />
ul. Nowogrodzka 1/3; 00-513 Warschau<br />
Tel.: (+48-226214019, Fax: 6610650<br />
UNO-Entwicklungshilfeprogramm<br />
Al. Niepodległości 186; 00-608 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 8259245; Fax: 8254958<br />
www.undp.org.pl<br />
UNO –Organisation für Industrielle Entwicklung<br />
Al. Niepodległości 186; 00-608 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 8259186, 8259467; Fax: (22) 8258970<br />
www.unido.pl<br />
UNO-Internationales Antidrogenprogramm<br />
Al. Niepodległości 186, 1 . Etage, 00-608 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 8259245, Fax: 8254958<br />
217<br />
UNO-Wirtschaftskommission für Europa<br />
Zentralstelle Transeuropäische Nord-Süd-Autobahn<br />
ul. Golędzinowska 10; 03-302 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6145397; Fax: 6145401<br />
Zentrum für Umweltinformation<br />
UNO-Umweltprogramm - GRID Warschau<br />
ul. Sobieszyńska 8; 00-764 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 8406664; Fax: 8516201<br />
www.gridw.pl<br />
UNFPA<br />
Al. Niepodległości 186, 1. . Etage, 00-608 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 8259245; Fax: 8254958<br />
Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten<br />
Nationen - Amt des Vertreters in Polen<br />
Al. Róż 2; 00-556 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6286930; Fax: 6256124<br />
www.unhcr.pl<br />
UNO-Informationszentrum Warschau<br />
Al. Niepodległości 186, 1. . Etage, 00-608 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 8252557, 8259245; Fax: 8254958<br />
www.unic.un.org.pl<br />
Welthungerhilfe (WFP)<br />
Al. Niepodległości 186, 1. . Etage, 00-608 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 8259245; Fax: 8254958<br />
Weltgesundheitsorganisation<br />
Verbindungsbüro Polen<br />
ul. Długa 38/42; 00-238 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6359496; Fax: 8310892<br />
www.who.int<br />
FAO-Landeskomittee Polen - Ministerium für<br />
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung -<br />
Abteilung für Internationale Beziehungen<br />
ul. Wspólna 30; 00-930 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6231303; Fax: 6212326<br />
UNICEF-Komitee Polen<br />
Al. Szucha 16/15; 00-582 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6290676; tel/Fax: 6280301<br />
www.unicef.org.pl<br />
UNESCO-Landeskommission Polen<br />
und Ständiges Kommissionssekretariat<br />
Pałac Kultury i Nauki; 7. . Etage; 00-901 Warschau<br />
Tel./Fax: (+48-22) 6203355, 6203362
218<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 19<br />
TERRITORIALE REGIERUNGSVERWALTUNG - WOJEWODSCHAFTSÄMTER<br />
Dolnośląskie<br />
Wojewoda: Stanisław Łopatowski<br />
Dolnośląski Urząd Wojewódzki<br />
Pl. Powstańców Warszawy 1, 50-951 Wrocław<br />
tel.: (+48-71) 3406000; fax: 7907119<br />
www.uwoj.wroc.pl<br />
Kujawsko-Pomorskie<br />
Wojewoda: Romuald Kosieniak<br />
Kujawsko-Pomorski Urząd Wojewódzki<br />
ul. Jagiellońska 3, 85-950 Bydgoszcz<br />
tel.: (+48-52) 3497913; fax: 3497460<br />
www.uwoj.bydgoszcz.pl<br />
Lubelskie<br />
Wojewoda: Andrzej Kurowski<br />
Lubelski Urząd Wojewódzki<br />
ul. Spokojna 4, 20-914 Lublin<br />
tel.: (+48-81) 5324543; fax: 5324826<br />
www.lublin.uw.gov.pl<br />
Lubuskie<br />
Wojewoda: Andrzej Korski<br />
Lubuski Urząd Wojewódzki<br />
ul. Jagiellończyka 8, 66-400 Gorzów Wlkp.<br />
tel.: (+48-95) 7215600; fax: 7223680<br />
www.wojewodalubuski.pl<br />
Łódzkie<br />
Wojewoda: Krzysztof Makowski<br />
Łódzki Urząd Wojewódzki<br />
ul. Piotrkowska 104, 90-926 Łódź<br />
tel.: (+48-42) 6641000; fax: 6641040<br />
www.lodz.uw.gov.pl<br />
Małopolskie<br />
Wojewoda: Jerzy Adamik<br />
Małopolski Urząd Wojewódzki<br />
ul. Basztowa 22, 31-156 Kraków<br />
tel.: (+48-12) 6160200; fax: 4227208<br />
www.uwoj.krakow.pl<br />
Mazowieckie<br />
Wojewoda: Leszek Mizieliński<br />
Mazowiecki Urząd Wojewódzki<br />
Pl. Bankowy 3/5, 00-950 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 6956997; fax: 6203704<br />
www.mazowsze.uw.gov.pl<br />
Opolskie<br />
Wojewoda: Elżbieta Rutkowska<br />
Opolski Urząd Wojewódzki<br />
ul. Piastowska 14, 45-082 Opole<br />
tel.: (+48-77) 4524100; fax: 4544575<br />
www.opole.uw.gov.pl<br />
Podkarpackie<br />
Wojewoda: Jan Kurp<br />
Podkarpacki Urząd Wojewódzki<br />
ul. Grunwaldzka 15, 35-959 Rzeszów<br />
tel.: (+48-17) 8623032; fax: 8627181<br />
www.uw.rzeszow.pl<br />
Podlaskie<br />
Wojewoda: Marek Strzaliński<br />
Podlaski Urząd Wojewódzki<br />
ul. Mickiewicza 3, 15-213 Białystok<br />
tel.: (+48-85)7439201; fax: 7322486<br />
www.bialystok.uw.gov.pl<br />
Pomorskie<br />
Wojewoda: Jan Ryszard Kurylczyk<br />
Pomorski Urząd Wojewódzki<br />
ul. Okopowa 21/27, 80-958 Gdańsk<br />
tel.: (+48-58) 3077274; fax: 3011417<br />
www.uw.gda.pl<br />
Śląskie<br />
Wojewoda: Lechosław Jarzębski<br />
Śląski Urząd Wojewódzki<br />
ul. Jagiellońska 25, 40-032 Katowice<br />
tel.: (+48-32) 2077777; fax: 2654245<br />
www.katowice.uw.gov.pl<br />
Świętokrzyskie<br />
Wojewoda: Włodzimierz Wójcik<br />
Świętokrzyski Urząd Wojewódzki<br />
Al. IX Wieków Kielc 3, 25-516 Kielce<br />
tel.: (+48-41) 3421800; fax: 3444832<br />
www.kielce.uw.gov.pl<br />
Warmińsko-Mazurskie<br />
Wojewoda: Stanisław Leszek Szatkowski<br />
Warmińsko-Mazurski Urząd Wojewódzki<br />
Al. Piłsudskiego 7/9, 10-959 Olsztyn<br />
tel.: (+48-89) 5232201; fax: 5237754<br />
www.uw.olsztyn.pl<br />
Wielkopolskie<br />
Wojewoda: Andrzej Nowakowski<br />
Wielkopolski Urząd Wojewódzki<br />
Al. Niepodległości 16/18, 60-713 Poznań<br />
tel.: (+48-61) 8541071; fax: 8527327<br />
www.poznan.uw.gov.pl<br />
Zachodniopomorskie<br />
Wojewoda: Stanisław Wziątek<br />
Zachodniopomorski Urząd Wojewódzki<br />
ul. Wały Chrobrego 4, 70-502 Szczecin<br />
tel.: (+48-91) 4303500; fax: 4330250<br />
www.zuw.szczecin.uw.gov.pl
Business in Polen<br />
ANHANG 20<br />
WIRTSCHAFTSABTEILUNGEN DER KREISGERICHTE <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
(UNTERNEHMENSREGISTRIERUNG)<br />
XII Wydział Gospodarczy<br />
15-017 Białystok ul. Łąkowa 3<br />
tel.: (0-85) 7408980<br />
VIII Wydział Gospodarczy<br />
43-300 Bielsko-Biała ul. Bogusławskiego 24<br />
tel.: (0-33) 8163760 ext. 14<br />
XIII Wydział Gospodarczy<br />
85-023 Bydgoszcz ul. Toruńska 64A<br />
tel.: (0-52) 3262736<br />
XII / XVI Wydział Gospodarczy<br />
81-364 Gdynia ul. 10 Lutego 24<br />
tel.: (0-58) 6278001<br />
X Wydział Gospodarczy<br />
44-100 Gliwice ul. Kościuszki 15<br />
tel.: (0-32) 3380233<br />
VIII Wydział Gospodarczy<br />
40-040 Katowice ul. Lompy 14<br />
tel.: (0-32) 7313441<br />
X Wydział Gospodarczy<br />
25-312 Kielce ul. Warszawska 44<br />
tel. (0-41) 3441056<br />
IX Wydział Gospodarczy Rejestrowy<br />
75-625 Koszalin ul. Wł. Andersa 34<br />
tel.: (0-94) 3428260<br />
XI / XII Wydział Gospodarczy<br />
31-547 Kraków ul. Przy Rondzie 7<br />
tel.: (0-12) 6195172<br />
XI Wydział Gospodarczy<br />
20-340 Lublin ul. Garbarska 20<br />
tel.: (0-81) 7101110<br />
XX Wydział Gospodarczy Rejestrowy<br />
90-928 Łódź ul. Pomorska 37<br />
tel.: (0-42) 6305200<br />
VIII Wydział Gospodarczy<br />
10-523 Olsztyn ul. Partyzantów 70<br />
tel. (0-89) 5354099<br />
VIII Wydział Gospodarczy<br />
45-057 Opole ul. Ozimska 19<br />
tel. (0-77) 4545221<br />
XXI / XXII Wydział Gospodarczy<br />
61-752 Poznań ul. Grochowe Łąki 6<br />
tel. (0-61) 8566467<br />
XII Wydział Gospodarczy<br />
35-324 Rzeszów ul. Trembeckiego 11a<br />
tel. (0-17) 8628933 ext. 45<br />
XVII Wydział Gospodarczy<br />
70-485 Szczecin ul. Królowej Korony Polskiej 31<br />
tel.: (0-91) 4224990<br />
VII Wydział Gospodarczy Rejestrowy<br />
87-100 Toruń ul. Młodzieżowa 31<br />
tel.: (0-56) 6105864<br />
XIX / XX / XXI Wydział Gospodarczy<br />
02-315 Warszawa ul. Barska 28/30<br />
tel. (0-22) 5705116<br />
VI / IX Wydział Gospodarczy<br />
53-234 Wrocław ul. Grabiszyńska 269<br />
tel. (0-71) 3348210<br />
VIII Wydział Gospodarczy<br />
65-364 Zielona Góra ul. Kożuchowska 8<br />
tel.: (0-68) 3220256<br />
219
220<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 21<br />
REGIONALFILIALEN UND ZWEIGSTELLEN<br />
DER AGENTUR FÜR STAATLICHES AGRAREIGENTUM<br />
Lfd. Adresse Telefon Fax<br />
Zentrale<br />
00-215 Warszawa<br />
ul. Dolańskiego 2<br />
(0-22) 6355353 6350060<br />
1. Warschau 00-095 Warszawa<br />
Plac Bankowy 2<br />
(0-22) 6351000 6354000<br />
Zweigstelle 91-420 Łódź<br />
(0-42) 6362972 6329133<br />
ul. Północna 27/29<br />
6365326<br />
2. Bydgoszcz 85-039 Bydgoszcz<br />
(0-52) 3493781 3493797<br />
ul. Hetmańska 38<br />
3493793 3229840<br />
3. Gdańsk 80-809 Gdańsk<br />
(0-58) 3023451 3004843<br />
ul. Milskiego 1<br />
3023223<br />
4. Gorzów Wlkp. 66-400 Gorzów Wlkp. (0-95) 7215340 7215433<br />
ul. Jagiellończyka 8<br />
7215506<br />
Zweigstelle 65-225 Zielona Góra<br />
(0-68) 3254641 3272006<br />
ul. Lwowska 25<br />
3272006<br />
5. Lublin 20-027 Lublin<br />
ul. Karłowicza 4<br />
(0-81) 5325967 5320511<br />
6. Olsztyn 10-448 Olsztyn<br />
(0-89) 5235193 5235685<br />
ul. Głowackiego 6<br />
5235029<br />
Zweigstelle 16-400 Suwałki<br />
(0-87) 5651297 5665861<br />
ul. Sportowa 22<br />
5663591<br />
Zweigstelle 82-300 Elbląg<br />
(0-55) 2324613 2325593<br />
ul. Nowodworska 10b<br />
2324597<br />
7. Opole 45-068 Opole<br />
ul. 1 Maja 6<br />
(0-77) 4000900 4000951<br />
8. Poznań 61-701 Poznań<br />
(0-61) 8515091 8515092<br />
ul. Fredry 12<br />
8532102<br />
Zweigstelle 64-920 Piła<br />
(0-67) 2123001 2123527<br />
ul. Motylewska 7<br />
2123682<br />
9. Rzeszów 35-959 Rzeszów<br />
(0-17) 8626477 8628315<br />
ul. 8 Marca 13<br />
8627170<br />
10. Szczecin 70-502 Szczecin<br />
ul. Wałz Chrobrego 4<br />
(0-91) 8144200 8144222<br />
Zweigstelle 75-411 Koszalin<br />
(0-94) 3433930 3433695<br />
ul. Partyzantów 15a<br />
3430515<br />
11. Wrocław 54-610 Wrocław<br />
ul. Mińska 60<br />
(0-71) 3575068 3579097
Transition Technologies S.A.<br />
ul. Dzika 4; 00-194 Warszawa<br />
Tel. (+48 22) 3318020<br />
Fax. (+48 22) 3318030<br />
www.tt.com.pl<br />
Forschungsinstitut für Pharmazie<br />
ul. Rydygiera 8; 01-793 Warszawa<br />
Tel. (+48 22) 6338555<br />
Fax.(+48 22)6338296<br />
Verkehrsinstitut<br />
ul. Szachowa 1; 04-894 Warszawa<br />
Tel. (+48 22) 5128169<br />
Fax.(+48 22) 5128185<br />
www.itl.waw.pl<br />
Business in Polen<br />
ANHANG 22<br />
POLNISCHE TECHNOLOGIE-<strong>IN</strong>STITUTIONEN<br />
KOMAG Zentrum für Mechanisierung des<br />
Bergbaus<br />
ul. Pszczyńska 37; 44-101 Gliwice<br />
Tel. (+48 22) 2374100<br />
Fax.(+48 22) 2310843<br />
www.komag.gliwice.pl<br />
Med & Life Polska Sp. z o.o.<br />
ul. Marii Dąbrowskiej 45; 05-806 Komorów<br />
Tel.(+48 22) 7591515<br />
Fax.(+48 22) 7591519<br />
www.medandlife.com<br />
Institut für Naturfasern<br />
ul. Wojska Polskiego 71 B; 60-630 Poznań<br />
Tel.(+48 61) 8480061<br />
Fax.(+48 61) 8417830<br />
www.iwn.inf.poznan.pl<br />
Institut für Plastverarbeitung<br />
„METALCHEM”<br />
ul. M. Skłodowskiej 55; 87-100 Toruń<br />
tel. (+48 56) 6500044<br />
fax. (+48 56) 6500333<br />
www.ipts-metalchem.torun.pl<br />
Institut für Gießereiwesen<br />
ul. Zakopiańska 73; 30-418 Kraków<br />
Tel. (+48 12) 2618111<br />
Fax. (+48 12) 2660870<br />
www.iod.krakow.pl<br />
X-Serwis Sp. z o.o.<br />
ul. Piłsudskiego 200; 05-260 Marki<br />
Tel.(+48 22) 7619168<br />
Fax. (+48 22) 7619168<br />
www.x-serwis.casper.pl<br />
--------------------------------------------------<br />
Vereinigung <strong>Polnische</strong>r Erfinder und<br />
Rationalisatoren<br />
Stowarzyszenie Polskich Wynalazców<br />
i Racjonalizatorów<br />
ul. Rydygiera 8; 01-793 Warszawa<br />
tel./fax: (+48-22) 6338482, 6339511 ext..2105<br />
e-mail : eswir@poczta.onet.pl<br />
Organisationsbüro Technologiepark<br />
Biuro Organizacji Parku Technologicznego<br />
ul. Kaliskiego 2; 00-908 Warszawa<br />
tel./fax: (+48-22) 6837745, 6839192<br />
e-mail: boptech@wat.edu.pl<br />
www.wat.edu.pl<br />
221
222<br />
Sonderwirtschaftszone Kamienna Góra<br />
Kamiennogórdka Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />
Małej Przedsiębiorczości S.A.<br />
ul. Jana Pawła II 11a, 58-400 Kamienna Góra<br />
Tel.: (+48-75) 6451503/4/5/6; Fax: 7442017<br />
e-mail: strefa@ssemp.pl<br />
www.ssemp.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Katowice<br />
Katowicka Specjalna Strefa Ekonomiczna S.A.<br />
ul. Sienkiewicza 28 ; 40-032 Katowice<br />
Tel.: (+48-32) 2510958, Fax: (+48-32) 2510736<br />
e-mail: ksse@ksse.com.pl<br />
www.ksse.com.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Kostrzyn-Słubice<br />
Kostrzyńsko-Słubicka Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />
ul. Orła Białego 22; 66-470 Kostrzyn n. Odrą<br />
Tel.: (+48-95) 7524166; Fax: 7524167<br />
e-mail: info@kassse.pl www.kassse.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Kraków<br />
Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />
Krakowski Park Technologiczny<br />
Centrum Zaawansowanych Technologii-Kraków<br />
ul. Jana Pawła II 37; 31-864 Kraków<br />
Tel.: (+48-12) 6401940; Fax: 6401945<br />
e-mail: biuro@sse.krakow.pl www.sse.krakow.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Legnica<br />
Legnicka Specjalna Strefa Ekonomiczna S.A.<br />
ul. Kardynała B. Kominka 9, 59-220 Legnica<br />
Tel.: (+48-76) 8522446/7; Fax: 8522443<br />
e-mail: strefaleg@cuprum.com.pl<br />
www.cuprum.com.pl/strefa<br />
Sonderwirtschaftszone Łódź<br />
Łódzka Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />
ul. Ks. Tymienieckiego 22/24, 90-349 Łódź<br />
Tel./Fax: (+48-42) 6762753; Fax: 6762755<br />
www.sse.lodz.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Mielec<br />
Agencja Rozwoju Przemysłu Oddział w Mielcu<br />
EURO-PARK Mielec<br />
ul. Partyzantów 25; 39-300 Mielec<br />
Tel.: (+48-17) 7887236; Fax: 7887769<br />
e-mail: europark@europark.com.pl<br />
www.europark.com.pl<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 23<br />
SONDERWIRTSCHAFTSZONEN<br />
Sonderwirtschafstzone Olsztyn<br />
Warmińsko-Mazurska<br />
Specjalna Strefa Ekonomiczna S.A.<br />
ul. Mickiewicza 21/23; 10-508 Olsztyn<br />
tel/Fax: (+48-89) 5350241<br />
e-mail: wmsse@wmsse.tpnet.pl<br />
www.mwsse.com.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Słupsk<br />
Słupska Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />
Pomorska Agencja Rozwoju Regionalnego S.A.<br />
ul. Poznańska 1a; 76-200 Słupsk<br />
Tel./Fax: (+48-59) 8425116, 8413261<br />
e-mail: office@parr.slupsk.pl www.parr.slupsk.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Starachowice<br />
Specjalna Strefa Ekonomiczna Starachowice S.A.<br />
ul. Radomska 29; 27-200 Starachowice<br />
Tel.: (+48-41) 2754101; Fax: 2754102<br />
e-mail: biuro@sse.com.pl<br />
www.sse.com.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Suwałki<br />
Suwalska Specjalna Strefa Ekonomiczna S.A.<br />
ul. Noniewicza 49; 16-400 Suwałki<br />
Tel./Fax: (+48-87) 5652217<br />
e-mail: ssse@ssse.com.pl www.ssse.com.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Tarnobrzeg<br />
Agencja Rozwoju Przemysłu S.A.<br />
Tarnobrzeska Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />
ul. Zakładowa 48; 39-405 Tarnobrzeg<br />
Tel.: (+48-15) 8229999, Tel./Fax: 8236888<br />
e-mail: tsse@tg.onet.pl www.tsse.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Wałbrzych<br />
Wałbrzyska Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />
Invest-Park Sp. z o.o.<br />
ul. Uczniowska 21; 58-306 Wałbrzych<br />
Tel.: (+48-74) 8413500; Fax: 8410177<br />
e-mail: invest@invest-park.com.pl<br />
www.invest-park.com.pl<br />
Sonderwirtschaftszone Pommern<br />
Pomorska Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />
ul. Władysława IV 9; 80-703 Sopot<br />
Tel.: (+48-58) 5559700; Fax: 5559711<br />
e-mail: marketing@strefa.gda.pl www.strefa.gda.pl
Business in Polen<br />
ANHANG 24<br />
BANKEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong> (ZENTRALEN)<br />
Name Adresse<br />
Narodowy Bank Polski 00-919 Warszawa<br />
ul. Świętokrzyska 11/21<br />
ABN AMRO Bank (Polska) SA 02-134 Warszawa<br />
ul. 1 Sierpnia 8A<br />
AIG Bank Polska SA 00-450 Warszawa<br />
ul. Przemysłowa 26A<br />
Bank Amerykański w Polsce SA "AmerBank" 00-102 Warszawa<br />
ul. Marszałkowska 115<br />
Bank Gospodarki Żywnościowej SA 01-211 Warszawa<br />
ul. Kasprzaka 10/16<br />
Bank Gospodarstwa Krajowego 00-955 Warszawa<br />
Al. Jerozolimskie 7<br />
Bank Handlowy w Warszawie SA 00-923 Warszawa<br />
ul. Senatorska 16<br />
Bank Inicjatyw Społeczno-Ekonomicznych SA 00-184 Warszawa<br />
ul. Dubois 5A<br />
Bank Millenium SA 00-924 Warszawa<br />
ul. Kopernika 36/40<br />
Bank Ochrony Środowiska SA 00-950 Warszawa<br />
Al. Jana Pawła II 12<br />
Bank of Tokyo-Mitsubishi (Polska) SA 00-113 Warszawa<br />
ul. Emilii Plater 53<br />
Bank Pocztowy SA 85-959 Bydgoszcz<br />
ul. Jagiellońska 17<br />
Bank Polska Kasa Opieki SA<br />
00-950 Warszawa<br />
Grupa Pekao SA<br />
ul. Grzybowska 53/57<br />
Bank Polskiej Spółdzielczości SA 01-231 Warszawa<br />
ul. Płocka 9/11B<br />
Bank Przemysłowo-Handlowy PBK SA 31-548 Kraków<br />
Al. Pokoju 1<br />
Bank Przemysłowy SA 90-365 Łódź<br />
ul. Tymienieckiego 5<br />
Bank Rozwoju Budownictwa Mieszkaniowego SA 00-099 Warszawa<br />
ul. Senatorska 29/31<br />
Bank Rozwoju Cukrownictwa SA 60-959 Poznań<br />
ul. Mickiewicza 35<br />
Bank Svenska Handelsbanken (Polska) SA 02-135 Warszawa<br />
ul. Iłżecka 26<br />
Bank Współpracy Europejskiej SA 00-082 Warszawa<br />
ul. Senatorska 14<br />
Bank Zachodni WBK SA 50-950 Wrocław<br />
Rynek 9/11<br />
Bankgesellschaft Berlin Bank (Polska) SA 00-828 Warszawa<br />
Al. Jana Pawła II 15<br />
223<br />
Telefon<br />
Fax<br />
0-22 6531000<br />
8264123<br />
0-22 5730500<br />
5730501<br />
0-22 5235300<br />
5235350<br />
0-22 5280600<br />
6249981<br />
0-22 8604000<br />
8605000<br />
0-22 5229112<br />
6270378<br />
0-22 6577200<br />
6577580<br />
0-22 8601100<br />
8601103<br />
0-22 6575718<br />
6575059<br />
0-22 8508735<br />
8508891<br />
0-22 5208165<br />
5205236<br />
0-52 3499100<br />
3270407<br />
0-22 6560000<br />
6560203<br />
0-22 8623133<br />
5395222<br />
0-12 4223333<br />
4216914<br />
0-42 6402790<br />
6845513<br />
0-22 3329000<br />
8277349<br />
0-61 8532201<br />
8532385<br />
0-22 8787387<br />
8787388<br />
0-22 8299800<br />
8260261<br />
0-71 3701000<br />
3702787<br />
0-22 6977800<br />
6977802
224<br />
XIII. Anhänge<br />
Name Adresse<br />
BNP - Paribas Bank Polska SA 00-108 Warszawa<br />
ul. Zielna 41/43<br />
BRE Bank SA 00-950 Warszawa<br />
ul. Senatorska 18<br />
CC - Bank SA 60-324 Poznań<br />
ul. Marcelińska 90<br />
Credit Lyonnais Bank Polska SA 00-950 Warszawa<br />
Al. Jerozolimskie 65/79<br />
DaimlerChrysler Services (debis) Bank Polska SA 00-828 Warszawa<br />
Al. Jana Pawła II 15<br />
Danske Bank Polska SA 00-688 Warszawa<br />
ul. Emilii Plater 28<br />
<strong>Deutsch</strong>e Bank 24 SA 31-047 Kraków<br />
ul. J. Sarego 2 i 4<br />
<strong>Deutsch</strong>e Bank Polska SA 00-609 Warszawa<br />
al. Armii Ludowej 26<br />
DOM<strong>IN</strong>ET BANK SA 59-300 Lubin<br />
ul. Tysiąclecia 2<br />
Dresdner Bank Polska SA 02-017 Warszawa<br />
al. Jerozolimskie 123<br />
Euro Bank SA 50-126 Wrocław<br />
ul. Świętego Mikołaja 72<br />
FCE Bank Polska SA 02-222 Warszawa<br />
Al. Jerozolimskie 181<br />
Fiat Bank Polska SA 02-678 Warszawa<br />
ul. Szturmowa 2<br />
Fortis Bank Polska SA 02-676 Warszawa<br />
ul. Postępu 15<br />
GE Bank Mieszkaniowy SA 02-822 Warszawa<br />
ul. Poleczki 21<br />
GE Capital Bank SA 80-853 Gdańsk<br />
ul. Wały Jagiellońskie 36<br />
GMAC Bank Polska SA 02-515 Warszawa<br />
ul. Puławska 15<br />
Gospodarczy Bank Wielkopolski SA 61-725 Poznań<br />
ul. Mielżyńskiego 22<br />
Górnośląski Bank Gospodarczy SA 40-006 Katowice<br />
ul. Warszawska 6<br />
HypoVereinsbank Bank Hipoteczny SA 00-805 Warszawa<br />
ul. Chmielna 132/134<br />
<strong>IN</strong>G Bank Ślaski SA 40-086 Katowice<br />
ul. Sokolska 34<br />
<strong>IN</strong>VEST - BANK SA 04-175 Warszawa<br />
ul. Ostrobramska 77<br />
Kredyt Bank SA 01-211 Warszawa<br />
ul. Kasprzaka 2/8<br />
LG Petro Bank SA 93-172 Łódź<br />
ul. Rzgowska 34/36<br />
Telefon<br />
Fax<br />
0-22 6546263<br />
6972329<br />
0-22 8290000<br />
8290033<br />
0-61 8609400<br />
8609402<br />
0-22 6306888<br />
6354500<br />
0-22 6976420<br />
6976419<br />
0-22 3377100<br />
3377101<br />
0-12 6182388<br />
4219652<br />
0-22 5799000<br />
5799001<br />
0-76 8404100<br />
8404103<br />
0-22 5253112<br />
5253159<br />
0-71 7955500<br />
7955501<br />
0-22 6086900<br />
6086901<br />
0-22 6074801<br />
6074849<br />
0-22 5669000<br />
5669010<br />
0-22 5450500<br />
5450501<br />
0-58 3040634<br />
3007952<br />
0-22 5215400<br />
5215401<br />
0-61 8562400<br />
8522730<br />
0-32 2008500<br />
2008685<br />
0-22 6562169<br />
6562188<br />
0-32 3577000<br />
7353740<br />
0-22 5145100<br />
5145106<br />
0-22 6345400<br />
6345335<br />
0-42 6894000<br />
6846192
Business in Polen<br />
Name Adresse<br />
LUKAS Bank SA 53-674 Wrocław<br />
ul. Legnicka 36<br />
Mazowiecki Bank Regionalny SA 01-747 Warszawa<br />
ul. Elbląska 15/17<br />
MHB Bank Polska SA 00-380 Warszawa<br />
ul. Kruczkowskiego 8<br />
Nordea Bank Polska SA 81-303 Gdynia<br />
ul. Kielecka 2<br />
Polski Kredyt Bank SA 01-402 Warszawa<br />
ul. Ciołka 10<br />
Powszechna Kasa Oszczędności - Bank Polski SA 00-975 Warszawa<br />
ul. Puławska 15<br />
Rabobank Polska SA 00-958 Warszawa<br />
al. Jana Pawła II 27<br />
Raiffeisen Bank Polska SA 00-549 Warszawa<br />
ul. Piekna 20<br />
RHE<strong>IN</strong>HYP-BRE Bank Hipoteczny SA 00-609 Warszawa<br />
Al. Armii Ludowej 26<br />
Societe Generale SA<br />
00-102 Warszawa<br />
-Succursale de Varsovie<br />
ul. Marszałkowska 111<br />
Śląski Bank Hipoteczny SA 02-587 Warszawa<br />
ul. Wiktorska 63<br />
Toyota Bank Polska SA 02-672 Warszawa<br />
ul. Domaniewska 41<br />
Volkswagen Bank Polska SA 00-828 Warszawa<br />
Al. Jana Pawła II 15<br />
Westdeutsche Landesbank Polska SA<br />
00-688 Warszawa<br />
ul. Emilii Plater 28<br />
225<br />
Telefon<br />
Fax<br />
0-71 3559511<br />
3553005<br />
0-22 6634025<br />
6636112<br />
0-22 5250700<br />
5250710<br />
0-58 6691111<br />
6691110<br />
0-22 6346501<br />
6346522<br />
0-22 5217795<br />
5216981<br />
0-22 6535000<br />
6535004<br />
0-22 5852000<br />
5852585<br />
0-22 5797500<br />
5797589<br />
0-22 5284000<br />
5284444<br />
0-22 5401700<br />
5401701<br />
0-22 8744755<br />
8744754<br />
0-22 6977800<br />
6977888<br />
0-22 6530500<br />
6530501<br />
Wschodni Bank Cukrownictwa SA 20-022 Lublin<br />
0-81 5322220<br />
ul. Okopowa 1<br />
5329005<br />
Quelle: Nationalbank Polen, 2003
226<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 25<br />
FILIALEN AUSLÄNDISCHER BANKEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
Name Adresse<br />
Telefon<br />
Fax<br />
AO "PRIORBANK", Minsk 02-072 Warszawa<br />
0-22 8251891<br />
ul. Langiewicza 2 apt.1<br />
8251891<br />
ASB "BELARUSBANK", Minsk 02-511 Warszawa<br />
0-22 6460595<br />
ul. Bielawska 6 m.57<br />
8444480<br />
BELVNESHECONOMBANK, Minsk 02-703 Warszawa<br />
0-22 8530127<br />
ul. Bukowińska 24A apt.118 8475180<br />
BEL<strong>IN</strong>VESTBANK, Minsk 02-611 Warszawa<br />
0-22 8443301<br />
ul. Krasickiego 12A m.1<br />
8443301<br />
BANCA-<strong>IN</strong>TESA S.p.A., Milan 00-193 Warszawa<br />
0-22 8606451<br />
ul. Stawki 2, floor 37<br />
8606455<br />
Banca Nazionale del Lavoro S.p.A., Rome 00-697 Warszawa<br />
0-22 6306780<br />
Al. Jerozolimskie 65/79 p.1824 6306781<br />
Bank of America, National Association, Charlotte 02-135 Warszawa<br />
0-22 5757200<br />
ul. Iłżecka 26<br />
5757406<br />
Crédit Agricole Indosuez, Paris 00-697 Warszawa<br />
0-22 6306860<br />
al. Jerozolimskie 65/79<br />
6306861<br />
Crédit Industriel et Commercial, Paris 00-193 Warszawa<br />
0-22 8606503<br />
ul. Stawki 2<br />
8606504<br />
EUROHYPO Aktiengesellschaft Europäische 00-609 Warszawa<br />
0-22 5797780<br />
Hypothekenbank der <strong>Deutsch</strong>en Bank<br />
ul. Armii Ludowej 26<br />
5797780<br />
Hamburgische Landesbank - Girozentrale - 00-113 Warszawa<br />
0-22 4561060<br />
Hamburg<br />
ul. Emilii Plater 53 XXX floor 4561069<br />
Investkredit Bank AG, Wien 00-121 Warszawa<br />
0-22 8503300<br />
ul. Sienna 39<br />
8503301<br />
Istituto Bancario San Paolo di Torino - Istituto 00-193 Warszawa<br />
0-22 8606200<br />
Mobiliare Italiano S.p.A., Turin<br />
ul. Stawki 2<br />
8606205<br />
JPMorgan Chase Bank, New York 00-113 Warszawa<br />
0-22 5205100<br />
ul. Emilii Plater 53<br />
5205120<br />
Landesbank Baden - Württemberg, Stuttgart 00-845 Warszawa<br />
0-22 6541689<br />
ul. Łucka 20 lik. 15<br />
6541687<br />
Nova Ljubljanska Banka d.d., Lublana 00-805 Warszawa<br />
0-22 5711110<br />
ul. Chmielna 85/87<br />
5811131<br />
UBS AG, Zurych & Basel 00-536 Warszawa<br />
0-22 5258400<br />
Al. Ujazdowskie 51<br />
5258433<br />
The Export-Import Bank, Taiwan, Taipei 02-672 Warszawa<br />
0-22 8743582<br />
ul. Domaniewska 41<br />
8743583<br />
Source: Nationalbank Polen, 2003
I. Nationaler Investitionsfonds<br />
FOND 1. SA<br />
BRE/Private Equity<br />
ul. Dworkowa 3; 00-784 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6468546; Fax: 6468536<br />
e-mail: fund.1@firstnif.com.pl<br />
II. Nationaler Investitionsfonds SA<br />
PZU NIF Management Sp. z o.o.<br />
ul. Jagiellońska 15; 03-719 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8713400; Fax: 8713440<br />
e-mail: info@pzunfi.pl<br />
IV. Nationaler Investitionsfonds<br />
PROGRESS SA<br />
PZU NIF Management Sp. z o.o.<br />
ul. Jagiellońska 15; 03-719 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8713400; Fax: 8713440<br />
V. Nationaler Investitionsfonds<br />
VICTORIA SA<br />
BRE/Private Equity<br />
ul. Dworkowa 3; 00-784 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6468546; Fax: 6468536<br />
VI. Nationaler Investitionsfonds<br />
MAGNA POLONIA SA<br />
AIB WBK Fund Management Sp. z o.o.<br />
ul. Biała 3; 02-895 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6204183; Fax: 6204184<br />
e-mail: aibfund@aib.pl<br />
VII. Nationaler Investitionsfonds<br />
KAZIMIERZ WIELKI SA<br />
ul. L. Krzywickiego 34; 01-201 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6321088; Fax: 6320098<br />
VIII. Nationaler Investitionsfonds<br />
OCTAVA SA<br />
KP Konsorcjum Sp. z o.o.<br />
Krakowskie Przedmieście 4/6; 00-333 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8281465; Fax: 80312<br />
Business in Polen<br />
ANHANG 26<br />
NATIONALE <strong>IN</strong>VESTITIONSFONDS<br />
IX. Nationaler Investitionsfonds<br />
E. KWIATKOWSKI SA<br />
PZU NIF Management Sp. z o.o.<br />
ul. Jagiellońska 15, 03-719 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8713400; Fax: 8713440<br />
e-mail: info@pzunfi.pl<br />
X. Nationaler Investitionsfonds<br />
FOKSAL SA<br />
ul. Krzywickiego 34; 02-078 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6311292; Fax: 6314535<br />
e-mail: finanse@foksal nfi.com.pl<br />
JUPITER Nationaler Investitionsfonds<br />
Trinity Management<br />
ul. Nowogrodzka 47a; 00-695 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5259900; Fax: 5259998<br />
e-mail: jupiter@jupiter-nfi.pl<br />
XII. Nationaler Investitionsfonds<br />
PIAST SA<br />
KP Konsorcjum Sp. z o.o.<br />
ul. Gryzbowska 2, 00-131 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 4360503; Fax: 4360468<br />
e-mail: piast@piast.com.pl<br />
XIII. Nationaler Investitionsfonds<br />
FORTUNA SA<br />
BRE/Private Equitiy<br />
ul. Dworkowa 3; 00-784 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6468546; Fax: 6468536<br />
XIV. Nationaler Investitionsfonds<br />
ZACHODNI SA<br />
Baring Private Equity Partners<br />
ul. Wolska 45a; 00-201 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6320098; Fax: 6310698<br />
e-mail: nifzach5@supermedia.pl<br />
XV. Nationaler Investitionsfonds<br />
HETMAN SA<br />
Creditanstalt SCG Fund Management SA<br />
ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5209350; Fax: 5209351<br />
e-mail: nfihetman@nfihetman.com.pl<br />
227
228<br />
Advent International Sp. z o.o.<br />
ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 6275141<br />
fax: (+48-22) 6275140<br />
www.adventinternational.com<br />
Armada Asset Management<br />
ul. Tymienieckiego 30A; 90-350 Łódź<br />
tel.: (+48-42) 6775555<br />
fax: (+48-42) 6775501<br />
email : aam@armada.pl<br />
www.armada.pl<br />
Caresbac Polska S.A.<br />
ul. Polna 40; 00-635 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 8256205<br />
fax: (+48-22) 8254650<br />
e-mail: caresbac@it.com.pl<br />
Copernicus Capital Management Sp. z o.o.<br />
Krakowskie Przedmieście 79; 00-079 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 8268580<br />
fax: (+48-42) 8264462<br />
e-mail: mailbox@copernicus.pl<br />
Enterprise Investors<br />
ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 4588500<br />
fax: (+48-22) 4588555<br />
e-mail: info@ie.com.pl<br />
www.ei.com.pl<br />
Environmental Investment Partners<br />
ul. Piaskowa 12C; 05-510 Konstancin-Jeziorna<br />
tel.: (+48-22) 7563232<br />
fax: (+48-22) 7564919<br />
e-mail: eip@eip.com.pl<br />
www.eip.biz<br />
European Covergence Partners Sp. z o.o.<br />
ul. Biała 3; 00-895 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 6549011<br />
fax: (+48-22) 6549511<br />
e-mail: vencap@ecpartners.com.pl<br />
www.pioneerpolandfund.pl<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 27<br />
VENTURE KAPITALFONDS<br />
Hals Fundusz Kapitałowy Sp. z o.o.<br />
Długi Targ 1/7; 80-828 Gdańsk<br />
tel.: (+48-58) 3016849<br />
fax: (+48-58) 3203408<br />
email: gdansk@hals.pl<br />
www.hals.pl<br />
Innova Cappital Ltd.<br />
Arum, ul. Waliców 11; 00-865 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 5839400<br />
fax: (+48-22) 5839420<br />
e-mail: mail@innova.com<br />
www.innovacap.com<br />
MCI Management S.A.<br />
ul.Św. Mikołaja 7, III piętro; 50-125 Wrocław<br />
tel.: (+48-71) 7817380-386<br />
fax: (+48-71) 7817383<br />
www.mci.com.pl<br />
Oresa Ventures Polska<br />
ul. Sapieżyńska 10, 00-215 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 5314100<br />
fax: (+48-22) 5314111<br />
www.oresaventures.com<br />
Regional Investment Funds<br />
ul. Wróblewskiego 18, 93-578 Łódź<br />
tel.: (+48-42) 6812516; fax: (+48-42) 6848968<br />
e-mail: rfilodz@post.ld.onet.pl<br />
Towarzystwo Inwestycji Społeczno-<br />
Ekonomicznych S.A.<br />
ul. Nalewki 8, apt. 27; 00-158 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 6360740<br />
fax: (+48-22) 6362902<br />
e-mail: inwestycje@tise.com.pl
Business in Polen<br />
ANHANG 28<br />
FÜHRENDE CONSULT<strong>IN</strong>G-<br />
UND RECHTSBERATUNGSUNTERNEHMEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
Altheimer and Gray Polska Sp. z o.o.<br />
ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 5205000<br />
fax: (+48-22) 5205001<br />
Allen & Overy Poland Sp. z o.o.<br />
ul. Żelazna 28/30; 00-832 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 8206100<br />
fax: (+48-22) 8266199<br />
Deloitte & Touche Sp. z o.o.<br />
ul. Fredry 6; 00-097 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 5110811<br />
fax: (+48-22) 5110813<br />
www.deloitte.com.pl<br />
dpoland@deittece.com<br />
Ernst & Young SA<br />
ul. Sienna 39; 00-121 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 5287777<br />
fax: (+48-22) 5287778<br />
e-mail: Warszawa@ey.com.pl<br />
www.ernstandyoung.com.pl<br />
KPMG Polska Sp. z o.o.<br />
ul. Chłodna 51, XVI floor; 00-867 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 5281100<br />
fax: (+48-22) 5281009<br />
www.kpmg.pl<br />
M. Łukowicz & Partners Law Office<br />
ul. Mazowiecka 13; 00-052 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 8273322<br />
fax: (+48-22) 8268319<br />
e-mail: office@lukowicz..pl<br />
Marciniuk & Partners Ltd.<br />
Marciniuk i Partnerzy Sp. z o.o.<br />
Al. Szucha 13/15; 00-580 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 6272323<br />
fax: (+48-22) 6273033<br />
e-mail: marciniuk@mip.com.pl<br />
Mazars Pologne<br />
ul. Foksal 16<br />
00-372 Warszawa<br />
tel.: (48 22) 826 46 30<br />
fax : (48 22) 826 51 34<br />
www.mazars.pl<br />
McKinsey & Company Poland<br />
Pl. Trzech Krzyży 10/14; 00-499 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 8205700<br />
fax: (+48-22) 8205800<br />
e-mail: wa_recruit@mckinsey.com.pl<br />
www.mckinsey.pl<br />
Law Office E.Piontek, S.Rymar, A.Wiśniewski<br />
Limited Partners<br />
ul. Świętojerska 5/7; 00-236 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 6350560/61<br />
fax: (+48-22) 6350617<br />
e-mail: lawyer@pol.pl<br />
Potworowski Kinast Grant Thornton<br />
ul. Jasna 1; 00-013 Warsaw<br />
tel.: (+48-22) 8274933<br />
fax: (+48-22) 8274531<br />
e-mail: admi@pkgt.pl<br />
PricewaterhouseCoopers Poland Sp. z o.o.<br />
ul. Nowogrodzka 68; 02-014 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 5234000<br />
fax: (+48-22) 5234040<br />
Rastawicki Spółka Komandytowa<br />
in association with<br />
Beiten Burkhardt Rechtsanwalte<br />
ul. Ks. Ignacego Skorupki 5; 00-546 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 5837100<br />
fax: (+48-22)5837109<br />
Ryszard Kuciński Law Office<br />
Kancelaria Prawnicza dr. Ryszard Kuciński<br />
ul. Marszałkowska 55/73, Apt.19<br />
00-676 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 6212173, 6251671<br />
fax: (+48-22) 6286423<br />
Wardyński & Partners<br />
Advocates and Legal Advisers<br />
Al. Ujazdowskie 10; 00-478 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 4378200<br />
fax: (+48-22) 4378201<br />
e-mail: warsaw@wardynski.com.pl<br />
White and Case Sp. z o.o.<br />
ul. Bagatela 12; 00-585 Warszawa<br />
tel.: (+48-22) 6226767<br />
fax: (+48-22) 6282228<br />
229
230<br />
XIII. Anhänge<br />
ANHANG 29<br />
AUSGEWÄHLTE BILATERALE <strong>IN</strong>DUSTRIE- UND HANDELSKAMMERN<br />
Vereinigung für wirtschaftliche Kooperation<br />
zwischen Polen und dem Osten<br />
ul. Marszałkowska 115; 00-102 Warszawa<br />
Tel.(+48-22) 6200301; Fax: 8269601<br />
e-mail: swpzb@supermedia.pl<br />
Amerikanische Handelskammer in Polen<br />
Amerykańska Izba Gospodarcza w Polsce<br />
ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5205999; Fax: 5205998<br />
Britische Handelskammer in Polen<br />
Brytyjska Izba Handlowa w Polsce<br />
ul. Zimna 2 apt. 1; 00-138 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6545971; Fax: 6541675<br />
Dänisch-<strong>Polnische</strong> Handelskammer<br />
Duńsko-Polska Izba Gospodarcza<br />
ul. Starościńska 5; 02-516 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8497414; Fax: 6464930<br />
Französische Industrie- und Handelskammer<br />
in Polen<br />
Francuska Izba Handlowo-Przemysłowa w Polsce<br />
ul.Świetokrzyska 36/14; 00-116 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6225525; Fax: 6225545<br />
Italienisches Institut für Außenhandel<br />
Włoski Instytut Handlu Zagranicznego<br />
Al. Jerozolimskie 11/19; 00-508 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6221394; Fax: 6221343<br />
Handelskammer Polen-Israel<br />
Izba Gospodarcza Polska-Izrael<br />
ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6309600; Fax: 8274673<br />
Polnisch-Weißrussische Industrie- und<br />
Handelskammer<br />
Polsko-Białoruska Izba Handlowo-Przemysłowa<br />
ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6309793; Fax: (+48-22) 6309794<br />
Polnisch-Belgisch-Luxemburgische<br />
Handelskammer<br />
Polsko-Belgijsko-Luksemburska Izba Handlowa<br />
ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6309600; Fax: 8274673<br />
Polnisch-<strong>Deutsch</strong>e Handelskammer<br />
Polsko-Niemiecka Izba Przemysłowo-Handlowa<br />
ul. Miodowa 14; 00-246 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22)5310500; Fax: 5310600<br />
e-mail: info@ihk.pl<br />
Polnisch-Kasachische Handelskammer<br />
Polsko-Kazachstańska Izba Gospodarcza<br />
ul. Podbipięty 31/110; 02-732 Warszawa<br />
Tel./Fax: (+48-22) 8479607<br />
e-mail: pkig@wp.pl<br />
Vereinigung kasachischer Industrie- und<br />
Handelskammern – Repräsentanz in Polen<br />
Przedstawicielstwo Związku Izb Handlowo-<br />
Przemysłowych Republiki Kazachstan w Polsce<br />
ul. Nowowiejska 10; 00-643 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8758567; Fax: 8255683<br />
Polnisch-Lettische Industrie- und Handelskammer<br />
Polsko-Łotewska Izba Handlowo-Przemysłowa<br />
ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6309702 ; Fax: 8274673, 8263506<br />
Polnisch-Litauische Wirtschaftskammer<br />
Polsko-Litewska Izba Gospodarcza<br />
Al. Niepodległości 210; 02-577 Warszawa<br />
Tel/Fax: (+48-22) 8257545<br />
Polnisch-Russische Industrie- und Handelskammer<br />
Polsko-Rosyjska Izba Handlowo-Przemysłowa<br />
ul. Marszałkowska 115; 00-102 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6243166; Fax: 6249485<br />
Polnisch-Schweizerische Industrie- und<br />
Handelskammer<br />
Polsko-Szwajcarska Izba Przemysłu i Handlu<br />
ul. Szpitalna 6; 00-031 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8277621; Fax: 8277623<br />
e-mail: psiph@psiph.pl<br />
Polnisch-Ukrainische Wirtschaftskammer<br />
Polsko-Ukrainska Izba Gospodarcza<br />
ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6309793 ; Fax: (+48-22) 6309794<br />
e-mail: puig@chamber.pl<br />
Schwedisch-<strong>Polnische</strong> Handelskammer<br />
Szwedzko-Polska Izba Handlowa<br />
ul.Chmielna 101/102; 80-748 Gdańsk<br />
Tel.: (+48-58) 7631469; Fax: 7631480
Australische Botschaft<br />
ul. Nowogrodzka 11 ; 00-513 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)5213444; Fax: 6273500<br />
Botschaft des Königreiches Belgien<br />
ul. Senatorska 34 ; 00-095 Warschau<br />
Tel.: (+48-22):8270233 ; Fax: 8285711<br />
Botschaft der Volksrepublik China<br />
ul. Bonifraterska 1; 00-203 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8313836; Fax: 6354211<br />
Botschaft des Königreiches Dänemark<br />
ul. Rakowiecka 19 ; 02-517 Warschau<br />
Tel.:(+48-22) 5652900; Fax: 5652970<br />
Botschaft der Bundesrepublik <strong>Deutsch</strong>land<br />
ul. Dąbrowiecka 30 ; 03-932 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6173011; Fax: 6173582<br />
Economic & Commercial Section<br />
ul. Jazdów 12B ; 00-467 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6219231/36; Fax: 6290520<br />
Botschaft der Republik Estland<br />
ul. Karwińska 1; 00-639 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 8811810; Fax: 8811812<br />
Botschaft der Republik Finnland<br />
ul. Chopina 4/8 ; 00-559 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6294091; Fax: 6213412<br />
Botschaft Republik Frankreich<br />
ul. Puławska 17; 02-515 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 5293000; Fax: 5293001<br />
Botschaft der Republik Griechenland<br />
ul. Górnośląska 35 ; 00-432 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6229460 ; Fax: 6229464<br />
Botschaft des Vereinigten Königreiches<br />
von Großbritannien<br />
Al. Róż 1 ; 00-556 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6281001/05; Fax: 6217161<br />
Handelsabteilung<br />
ul. Emilii Plater 28 ; 00-688 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6253030 ; Fax: 6253472<br />
Business in Polen<br />
ANHANG 30<br />
AUSGEWÄHLTE BOTSCHAFTEN<br />
UND HANDELSABTEILUNGEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />
Botschaft der Republik Indonesien<br />
ul. Estońska 3/5; 03-903 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6175179; satellite Fax: 39121885<br />
Botschaft der Republik Irland<br />
ul. Humańska 10 ; 00-789 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8496655; Fax: 8498431<br />
Botschaft der Republik Israel<br />
ul. Krzywickiego 24 ; 02-078 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8250028; Fax: 8251607<br />
Botschaft der Republik Italien<br />
pl. J.H. Dąbrowskiego 6 ; 00-055 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8263471; Fax: 8278507<br />
Japanische Botschaft<br />
ul. Szwoleżerów 8; 00-464 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6965000; Fax: 6965001<br />
Kanadische Botschaft<br />
ul.Matejki 1/5; 00-4817 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)5843100<br />
Botschaft der Republik Kasachstan<br />
ul. Królowej Marysieńki 14; 02-516 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6425388; Fax:6423427<br />
Botschaft der Republik Korea<br />
ul. Chłodna 51; 24. Stock ; 00-867 Warschau<br />
(Handelszentrum Warschau)<br />
Tel.: (+48-22) 8483337; Fax: 5282500<br />
Botschaft der Republik Lettland<br />
ul. Królowej Aldony 19; 03-928 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6174389; Fax: 480201<br />
Botschaft der Republik of Litauen<br />
Al. Szucha 5 ; 00-580 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6253368 ; Fax: 6253440<br />
Botschaft der Islamischen Republik Malaysia<br />
ul. Gruzińska 3 ; 03-902 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6174413; Fax: 39120490<br />
231
232<br />
Botschaft der Vereinigten Staaten von Mexiko<br />
ul. Starościńska 1B m 4/5 ; 02-516 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6468800; Fax: 6464222<br />
Botschaft des Königreiches Marokko<br />
ul. Starościńska 1 m 11-12; 02-516 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8496341; Fax: 8481840<br />
Botschaft des Königreichs der Niederlande<br />
ul. Chocimska 6 ; 00-791 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8492351; Fax: 8488345<br />
Botschaft des Königreiches Norwegen<br />
ul. Chopina 2A ; 00-559 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6964030; Fax: 6280938<br />
Botschaft der Bundesrepublik Österreich<br />
ul. Gagarina 34 ; 00-748 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8410081; Fax: 8410085<br />
Handelsabteilung der Philippinen<br />
ul. Mokotowska 48 m.204 ; 00-543 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6289291; Fax: 6217658<br />
Botschaft der Republik Portugal<br />
ul. Zwycięzców 12 ; 03-941 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6176021; Fax: 6174498<br />
Botschaft der Russischen Föderation<br />
ul. Belwederska 49 ; 00-761 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6213453; Fax: 6253016<br />
Handelsvertretung<br />
ul. Belwederska 25 ; 00-761 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8495817: Fax: 84190463<br />
Botschaft der Slowakischen Republik<br />
ul. Litewska 6 ; 00-581 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)5258110; Fax: 5258112<br />
Botschaft der Republik Südafrika<br />
ul. Koszykowa 54 ; 00-675 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6256228; Fax: 6256270<br />
Botschaft des Königreiches Spanien<br />
ul. Myśliwiecka 4 ; 00-459 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)622 42 50; Fax: 622 54 08<br />
Büro des Handelsrates<br />
ul. Genewska 16 ; 03-940 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6179408; Fax: 6172911<br />
XIII. Anhänge<br />
Botschaft des Königreiches Schweden<br />
ul. Bagatela 3 ; 00-585 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6408900; Fax: 6408983<br />
Handelsabteilung<br />
ul. Wołodyjowskiego 74 ; 02-724 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8532030; Fax: 8532021<br />
Botschaft der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />
Al. Ujazdowskie 27 ; 00-540 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)62804 81/82; Fax: 6210548<br />
Botschaft des Königreiches Thailand<br />
ul. Willowa 7 ; 02-790 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)8492655; Fax: 8492630<br />
Botschaft der Tschechischen Republik<br />
ul. Koszykowa 18 ; 00-555 Warschau<br />
tel:(+48-22) 6287221; Fax: 6298045<br />
Botschaft der Türkischen Republik<br />
ul. Malczewskiego 32 ; 02-622 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6464321; Fax: 6463437<br />
Botschaft der Ukraine<br />
Al. Szucha 7 ; 00-580 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6293446 ; Fax: 6298103<br />
Botschaft der Republik Ungarn<br />
ul. Chopina 2 ; 00-559 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)6284451; Fax: 6218561<br />
Botschaft der Republik Weißrussland<br />
ul. Ateńska 67 ; 03-978 Warschau<br />
Tel.: (+48-22) 6173212; Fax: 6178441<br />
Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika<br />
Al. Ujazdowskie 29/31 ; 00-540 Warschau<br />
Tel.: (+48-22)5042000 ; Fax: 5042688<br />
Handelsabteilung<br />
Al. Jerozolimskie 56 C "IKEA"; 00-803 Warschau<br />
Tel.: 6254374, 6254300
Business in Polen<br />
ANHANG 31<br />
HANDELSABTEILUNGEN POLNISCHER BOTSCHAFTEN UND KONSULATE<br />
Ägypten<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
8, Ahmed Nessim St. Giza; Cairo<br />
tel.: (+20-2) 3379683; fax: 3609353<br />
e-mail: brhkair@egyptonline.com<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
5 El Aziz Osman Str., Zamalek, Cairo<br />
tel.: (+202) 3417456, 3409583<br />
e-mail: polemb@idsc.gov.eg<br />
Algerien<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
4 bis, rue Rabah Bourbia; El-Biar, Alger<br />
tel.: (+213-2) 921706, 921828; fax: 921622<br />
e-mail: brhalger@ist.cerist.dz<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
37 Av. Mustapha Ali Khodja, El-Biar, Alger 2<br />
tel.: (+213-2) 923474, 922533; fax: 921435<br />
e-mail: marckmal@wissal.dz<br />
Argentinien<br />
Embajada de la Republica de Polonia<br />
Departamento Economico y Comercial<br />
Vi rrey del Pino 3147; 1426-Buenos Aires<br />
tel.: (+54-1) 5515397; fax: 5515097<br />
e-mail: brhaires@correo.com.ar<br />
Embajada de la Republica de Polonia<br />
Calle Alejandro Maria de Aguado 2870<br />
1425 Buenos Aires<br />
tel.: (+54-1) 48029681; 48029683<br />
e-mail: polemb@datamarkets.com.ar<br />
Australien<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
10 Trelawney Street, Woollahra,<br />
NSW 2025, Sydney<br />
tel.: (+61-2) 93639821; fax: 9327856<br />
e-mail:brhsydney@bigpond.com.au<br />
Embassy od the Republic of Poland<br />
7 Turrana Str., Yarralumla, ACT 2600 Canberra<br />
(+61-02) 62721000, 62731208; fax: 2733184<br />
e-mail: ambpol@clover.com.au<br />
Azerbajdschan<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
65, Teymour Aliyew Street, 370069 Baku<br />
tel.: (+99412) 612242; fax: 410957<br />
Belgien<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
18, Avenue de l`Horizon; 1150 Bruxelles<br />
tel.: (+322) 7716815; fax: 7711839<br />
e-mail: compolambox@free-way.net<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Avenue des Gaulois 29, 1040 Bruxelles<br />
tel.: (+322) 7357212; fax: 7361881<br />
e-mail: polambbxl@free-way.net<br />
Brasilien<br />
Embaixada da Republica da Polonia<br />
Escritorio do Conselheiro Comercial<br />
Avenida das Nacoes, Lote 33;<br />
Caixa Postal 07376, Brasilia<br />
tel.: (+55-61) 2428698; fax: 2428738<br />
e-mail: brh-b@conectanet.com.br<br />
Consulado General da Republica de Polonia<br />
Economic and Commercial Section<br />
Avenida das Nacoes, Lote 33,<br />
Caixa Postal 07376, Brasil<br />
tel.: (+5561) 2428698; fax: 2428738<br />
e-mail: brhpol@macbbs.com.br<br />
Bulgarien<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
ul. Ewłogi Georgiew 125; 1504 Sofia<br />
tel.: (+359-2) 9434245; fax: 9434814<br />
e-mail : wehplsofia@bsbg.net<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Chan Krum 46, 1000 Sofia<br />
tel.: (+3592) 9872610, 9872660; fax. 987293<br />
e-mail: polamba@internet-bg.net<br />
233
234<br />
Volksrepublik China<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
1, Ri Tan Lu, Beijing, 100600 Beijing<br />
tel.: (+86-10) 65321888; fax: 65325364<br />
e-mail: commoff@public.bta.net.cn<br />
www.polecom.com.cn<br />
Consulate General of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Jianguo Xi Lu 618, Shanghai<br />
tel.: (+8621) 64334735; fax: 64330161<br />
e-mail: commoff@uninet.com.cn<br />
www.polandshanghai.com<br />
Consulate General of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Shamian Dajie 63, Kanton<br />
tel.: (+8620) 81877991; fax: 81853992<br />
e-mail: wehgz@sinaman.com<br />
Consulate General of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
2009,Two Pacific Place, 88 Queensway, Hong Kong<br />
tel.: (+852) ) 28400779/814; fax: 29189109<br />
e-mail: kgcommhk@netvigator.com<br />
www.polandtrade.com.hk<br />
Dänemark<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Ryvangs Alle 46; Copenhagen - 2900 Hellerup<br />
tel.: (+45) 39622633; fax: 39622554<br />
e-mail: brhdania@post10.tele.dk<br />
www.brh-dania.dk<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Richelieus Allé 12, 2900 Hellerup Copenhagen<br />
tel.: (+45) 39467700; fax: 39467766<br />
e-mail: ambaspol@post4.tele.dk<br />
<strong>Deutsch</strong>land<br />
Botschaft der Republik Polen<br />
Lassenstr. 19-21, 14193 Berlin<br />
tel.: (+49-30) 223130; fax: 22313155<br />
e-mail: info@botschaft-polen.de<br />
Botschaft der Republik Polen<br />
Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />
Glinkastrasse 5-7, 10117 Berlin, <strong>Deutsch</strong>land<br />
tel.: (+49-30) 2292739; fax: 2292451<br />
e-mail: ambasada@wih-berlin.de<br />
www.wirtschaft-polen.de<br />
XIII. Anhänge<br />
Generalkonsulat der Republik Polen<br />
Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />
81675 Munchen Ismaninger Str. 62a<br />
tel.: (+4989) 41860842; fax: 471318<br />
e-mail: 114132.46@compuserve.com<br />
Generalkonsulat der Republik Polen<br />
Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />
Grundgenstr. 20; 22309 Hamburg<br />
tel.: (+4940) 6311181; fax: 6325030<br />
e-mail: info.hamburg@wirtschaft-polen.de<br />
Generalkonsulat der Republik Polen<br />
Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />
Gorber str.14; 04105 Leipzig<br />
tel.: (+49341) 9800281; fax: 9802043<br />
e-mail: info.leipzig@wirtschaft-polen.de<br />
Estland<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Narva mnt.9A, 10117 Tallin, Estonia<br />
tel.: (+372) 6604378; fax: 6604380<br />
e-mail: poola@poola.ee<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Pärnu Mnt. 8, 10-148 Tallinn, PO Box 247<br />
tel.: (+372) 6278210, 6278208; fax: 445221<br />
e-mail: ambrptal@netexpress.ee<br />
Europäische Union<br />
Mission de la République de Pologne<br />
Auprès des Communautés Européennes<br />
282-284 Av. de Tervuren; 1150 Bruxelles<br />
tel.: (+322) 7777224; fax: 7777287<br />
e-mail: 101642.2616@compuserve.com<br />
Finnland<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Risto Rytin tie 7; 00-580 Helsinki<br />
tel.: (+3589) 6847240; fax: 6848907<br />
e-mail: commercial@poland.inet.fi<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Armas Lindgrenin tie 21, 00570 Helsinki<br />
tel.: (+3589) 6848077, 6848090; fax: 6847477<br />
e-mail: amb.poland@helsinki.inet.fi
Frankreich<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
1 rue de Talleyrand, 75007 Paris<br />
tel.: (+33-1) 43173400; fax: 43173507<br />
www.ambassade.pologne.net<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
86, rue de la Faisanderie; 75116 Paris<br />
tel.: (+33-1) 45041020; fax: 45046317<br />
www.weh.ambassade.pologne.net<br />
Consulat Général de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Lyon 79, rue Crillon, 69458 Lyon<br />
tel.: (+33-4) 78931480; fax: 37511236<br />
www.lyon.consulat.pologne.net<br />
Griechenland<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
22, Chrysanthemon Str,. Paleo Psychico<br />
152-54 Athens<br />
tel.: (+30-1) 6778260, 6725793; fax: 6718394<br />
e-mail: atenyamb@internet.gr<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
1, Kondoleondos Street<br />
GR-154 52 Psychico, Athens<br />
tel.: (+30-210) 6726176; fax: 6721952<br />
e-mail: wehateny@ath.forthnet.gr<br />
www.wehateny.gr<br />
Großbritannien<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
47 Portland Place, London W1N 4JH<br />
tel.: (+44171) 8707742700; fax: 2073234018<br />
e-mail: polishembassy@polishembassy.org.uk<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
15, Devonshire Street; London W1N 2AR<br />
tel.: (+44-20) 75807472; fax: 73230195<br />
e-mail: weh@polishemb-trade.co.uk<br />
www.polishemb-trade.co.uk<br />
Indien<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
50-M, Shantipath, Chanakyapuri,<br />
New Delhi 11021<br />
tel.: (+91-11) 26889215; fax: 26872033<br />
e-mail: morhan2@vsnl.net<br />
www.poltradeindia.org<br />
Business in Polen<br />
Consulate of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Manavi Apartments, 36, B.G. Kher Marg,<br />
Malabar Hill, Mumbai 400 006<br />
tel.: (+91-22) 23633863; fax: 23633376<br />
e-mail: consulate@polishconsulate.com<br />
www.polishconsulate.com<br />
Indonesien<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
JI.H.R.Rasuna Said Kav.X Blok IV/3<br />
Kuningan, Jakarta Selatan 12950<br />
tel.: (+62-21) 2525938, 2525947; fax: 2525960<br />
e-mail: radca@polandembjak.org<br />
www.polandembjak.org<br />
Irland<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
5, Ailesbury Road, Ballsbridge, Dublin 4<br />
tel.: (+353-1) 2830855; fax: 2698309<br />
e-mail: polembas@iol.ie<br />
Embassy of Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
4 The Vicarage St John`s Road; Dublin 4<br />
tel.: (+353-1) 2691370; fax: 2697662<br />
e-mail: brh@dublin.polishembassy.ie<br />
www.polishembassy.ie<br />
Israel<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
16, Soutine St., 64-684 Tel-Aviv<br />
tel.: (+972-3) 5240186 ; fax: 5237806<br />
e-mail: embpol@netvision.net.il<br />
www.embpol.org<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
79, Yehuda Hamaccabi St., 62-300 Tel-Aviv<br />
tel.: (+972-3) 5446246; fax: 5446247<br />
e-mail: brhtlv@inter.net.il<br />
Italien<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Via P.O.Rubens 20,<br />
Monti Parioli 00197, Roma<br />
tel.: (+3906) 3224455, 3216073; fax: 3217895<br />
www.abasciatapolonia.it<br />
235
236<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Via Olona 2/4; 00198 Roma<br />
tel.: (+39-06) 8548189; fax: 8553391<br />
e-mail: info@infopolonia.it<br />
www.infopolonia.it<br />
Consulat Général de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Via Capecelatro 53/4; 20148 Milano<br />
tel.: (+39-02) 48713164; fax: 405303<br />
Japan<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
2-13-5 Mita, Meguro-ku, Tokyo 153-0062<br />
tel.: (+81-3) 57947050; fax: 57947053<br />
e-mail: brhtokio@twies.com<br />
Jugoslawien<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Kneza Milośa 38, 11000 Beograd<br />
tel.: (+38111) 36115287; fax: 3616939<br />
e-mail: ambrpfrj@eunet.yu<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Debarska 12; 11000 Beograd,<br />
tel.: (+38111) 4448484; fax: 4449525<br />
e-mail: wehfrj@eunet.yu<br />
Kanada<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
443 Daly Avenue, Ottawa 2, Ontario K1N 6H3<br />
tel.: (+1-613) 7890468, 7893376; fax: 7891218<br />
e-mail: polamb@alphainter.net<br />
Consulate General of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
of the Trade Commissioner’s Office<br />
3501 Av. du Musee; Montreal, Quebec H3G 2C8<br />
tel.: (+1-514) 2820080; fax: 2821784<br />
e-mail: tradeoffice@poland-canada.org<br />
www.poland-canada.org<br />
Economic and Commercial Section of the Consulate<br />
General of the Republic of Poland<br />
Toronto Branch - Trade Commissioner’s Office<br />
3300 Bloor Street-West, Suite 220 Mezzanine<br />
Toronto, Ontario, M8X 2X3<br />
tel.: (+1-416) 2336571; fax: 2339578<br />
e-mail: tradeoffice.toronto@poland-canada.org<br />
XIII. Anhänge<br />
Kasachstan<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Dzarkentskaia 9-11, Iskanderova 13,<br />
480100 Almaty, P.O.Box 228<br />
tel.: (+7-3272) 581550<br />
e-mail: ambpol@asdc.kz<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Almaty 480051; ul. Baturina 4<br />
tel/fax: (+7-3272) 647911<br />
e-mail: brhala@asdc.kz<br />
Republik Korea<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
4F, DongKyung Bld., 604 Hannam-Dong,<br />
Yongsan-gu Seoul 140-210<br />
tel.: (+822) 37852471 fax: 7970853<br />
e-mail: polska@shinbiro.com<br />
www.buypoland.or.kr<br />
Kroatien<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
ul. Rokefellerova 49; 41000 Zagreb<br />
tel/fax: (+385-1) 4683128<br />
e-mail: utsa-republike-poljske@zg.tel.hr<br />
http://www.hinet.hr/utsa-republike-poljske/<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Krlezin Gvozd 3, 10000 Zagreb<br />
tel.: (+3851) 4899444; fax: 4834576<br />
e-mail: ambasada-polska@zg.tel.hr<br />
Lettland<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Elizabetes iela 2; 1340 Riga<br />
tel.: (+371) 7039751; fax: 7039755<br />
e-mail: weh@poltrade.lv<br />
www.poltrade.lv<br />
Litauen<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Smelio g-ve 20A. MTP Vilnius<br />
tel.: (+3702) 709001; fax: 709007<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Kastonu g.N 2/14; 20-01 Vilnius<br />
tel.: (+370-2) 617960; fax: 610686<br />
e-mail: brh@takas.lt
Malaysia<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
No 495, 4 ½ Miles Jalan Ampang,<br />
68000 Ampang Selangor<br />
50704 Kuala Lumpur<br />
tel.: (+603) 4576733, 4576719; fax: 4570123<br />
e-mail: polamba@tm.net.my<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
45 Jalan Tun Ismail;<br />
50480 Kuala Lumpur<br />
tel.: (+60-3) 4430940; fax: 4430216<br />
e-mail: brhmsia@tm.net.my<br />
Marokko<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
23, Rue Ogbah, Rabat, Maroc B.P.425<br />
tel.: (212 37) 771173, 771791; fax: 775320<br />
e-mail: apologne@onpt.net.ma<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Boite Postale 384; Rabat, Maroc<br />
tel.: (+212-37) 768368; fax: 769068<br />
e-mail: commerpl@maghrebnet.net.ma<br />
Consulat Général de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
9 rue d’Alger; BP 13600 Casablanca<br />
tel.: (+212-22) 279138; fax: 279139<br />
e-mail: conspl@iam.net.ma<br />
Moldawien<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
MD-2009 Chisinau, str. Plamadeala 3<br />
tel.: (+3732) 236551; fax: 238553<br />
e-mail: ambpolsk@ch.moldpac.md<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
MD-2009 Chisinau, str. Plamadeala 3<br />
tel.: (+3732) 238956; faz: 238957<br />
e-mail: wehamb@ ch.moldpac.md<br />
Niederlande<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Alexanderstraat 25, 2514 JM Den Haag<br />
tel.: (+31-70) 3602806; fax: 3602810<br />
e-mail: ambhaga@polamb.nl<br />
Business in Polen<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Van Lennepweg 51; 2597 LG Den Haag<br />
tel.: (+31-70) 3069944; fax: 3543966<br />
e-mail: brhhaga@polamb.nl<br />
www.polamb.nl/weh/polish/index.html<br />
Nigeria<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
10, Idejo Street, Victoria Island, Lagos<br />
tel.: (+2341) 2614684, 2614686; fax: 2614685<br />
e-mail: polemb@linkserve.com.ng<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
1, Amado Tijani Street Victoria Island<br />
P.O. Box 8356, Lagos<br />
tel.: (+2341) 2620660; fax: 2620649<br />
e-mail: brh.nig@hyperia.com<br />
www.polnig.org<br />
Norwegen<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Olav Kyrres plass 1, 0244 Oslo<br />
tel.: (+4722) 555536, 430015; fax: 444839<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Uranienborg terasse 11; 0351-Oslo 3<br />
tel.: (+47-22) 602448; fax: 565381<br />
e-mail: tradepol@broadpark.no<br />
237<br />
Österreich<br />
Botschaft der Republik Polen<br />
Hietzinger Hauptstraße 42c, 1130 Wien; PO Box 17<br />
tel.: (+43-1) 8777444; fax: 8777444238<br />
e-mail: polambas@ping.at<br />
Botschaft der Republik Polen<br />
Wirtschafts-und Handelsbeteilung;<br />
Titlgasse 15; 1130 Wien<br />
tel.: (+43-1) 8778341; fax: 8776342<br />
e-mail: info@hadelsratpolen.at<br />
www.handelsratpolen.at<br />
Portugal<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Avenida das Descobertas 2, 1400-092 Lisboa<br />
tel.: (+ 352-1) 3012350, 213013; fax: 213010<br />
e-mail: embpol@mail.telepac.pl
238<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Avenida da Republica, 9-7; 1050 Lisboa<br />
tel.: (+351-1) 3526170; fax: 3526174<br />
e-mail: brh.lizbona@mail.telepac.pt<br />
www.negociosnapolonia.com<br />
Republik Südafrika<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
P.O.Box 1547, Houghton 2041,<br />
Johannesburg, RSA<br />
tel.: (+2711) 7886597; fax: 4425375<br />
e-mail: brhpljhb@iafrica.com<br />
www.brhjhb.org.za<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
14 Amos Street, Colbyn, Pretoria 0083<br />
tel.: (+2712) 432631/2, 432621; fax: 432608<br />
e-mail: amb.pol@pixie.co.za<br />
Rumänien<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Al. Alexandru 23, 71237 Bucuresti<br />
tel.: (+40-401) 2302330, 2302619; 2307832<br />
e-mail: ambpolemb@dial.kappa.ro<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Bd Aviatorilor 24; Bucuresti<br />
tel.: (+40-21) 2307714; fax: 2307732<br />
e-mail: brh.buk@dnt.ro www.polonia.ro<br />
Rußland<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
123557 Moscou, rue Klimashkina 4<br />
tel.: (+7 095) 2311611, 2311536; fax: 2311615<br />
e-mail: poland@polweh.ru<br />
www.polweh.ru www.polandemb.ru<br />
Consulat Général de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Rue 5-ya Sovietskaya 12; Sankt Petersburg<br />
tel.: (+7 812) 2744314; fax: 2744318<br />
e-mail: konsgenrp@peterlink.ru<br />
Consulat Général de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Kashtanova 51; 236000 Kaliningrad<br />
tel.: (+7 0112) 273577; fax: 555436<br />
e-mail: polkon@baltnet.ru<br />
XIII. Anhänge<br />
Singapur<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
435 Orchard Road, 10-01/02 Wisma Atria<br />
Singapore 238877<br />
tel.: (+65) 67340466; fax: 67346129<br />
e-mail: polish-embassy@pacific.net.sg<br />
Slowakische Republik<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Hummelova 4, 814 91 Bratyslava<br />
tel.: (+4212) 54413175; fax: 54413184<br />
e-mail: bratampl@netlab.sk<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Zelena 6; 81-426 Bratyslava<br />
tel.: (+4212) 54432744; fax: 54432007<br />
e-mail: polskyobchradca@brh.sk<br />
www.weh.polamb.sk<br />
Slowenien<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
XV Cesta št 18, 1000 Ljubljana<br />
tel.: (+3861) 4232882/3; fax: 4232881<br />
e-mail: ambpol.si@siol.net<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
1000 Lublana, Gradisce št 8/5<br />
tel/fax: (+38661) 1261448<br />
e-mail: utsrpoljske@siol.net<br />
www.pl-brh.si<br />
Spanien<br />
Embajada de la Republica de Polonia<br />
Oficina del Consejero Comercial de Polonia<br />
Va. Del Dr. Arce, 25; 28002 Madrid<br />
tel.: (+34-1) 5901280; fax: 5615108<br />
e-mail: brhmadrid@radhan-es.com<br />
www.embajada-polonia.org<br />
Embajada de la Republica de Polonia<br />
c.Guisando 23 bis, 28035 Madrid<br />
tel.: (+3491) 3736605/6<br />
e-mail: madryt@embajada-polonia.org<br />
Schweden<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Karlavagen 35, S-114 32 Stockholm<br />
tel.: (+46 8) 50575000; fax: 50575086<br />
e-mail: info.polen@swipnet.se<br />
www.polemb.se
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Friggagatan 4, 114 27 Stockholm<br />
tel.: (+46 8) 4538420; fax: 216188<br />
e-mail: polens.ambassad@mbox300.swipnet.se<br />
www.polcommerce.com<br />
Schweiz<br />
Botschaft der Republic Polen<br />
Elfenstraβe 20a, CH-3006 Bern<br />
tel.: (+41 31) 3520452/3; fax: 3523416<br />
e-mail: polishemb@dial.eunet.ch<br />
Botschaft der Republik Polen<br />
Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />
Elfenstrasse 9; CH-3006 Bern<br />
tel.: (+41 31) 3511935; fax: 3513457<br />
e-mail: brh.bern@bluewin.ch<br />
www.weh-pl-bern.ch<br />
Thailand<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Sri-Yukhon Building, 8 A Sukhumvit<br />
Road, Soi 5, P.O. Box 1167, 10110 Bangkok<br />
tel.: (+662) 2518891/3; fax: 2518895<br />
e-mail: jintn@asiaaccess.net.th<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
142 Sukhumvit Road<br />
11 th Fl., Two Pacific Place; Bangkok 10-110<br />
tel.: (+66-2) 6532014; fax: 6532013<br />
e-mail: poltrade@loxinfo.co.th<br />
Tschechische Republik<br />
Ambassade de République de Pologne<br />
Valdstejnská 8, 11801 Praha 1<br />
tel.: (+4202) 57530388; fax: 57530399<br />
e-mail: ambrpchechy@mbox.vol.cz<br />
www.ambpol.cz<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
ul. Hradešinska 1931/58; 10100 Praha 1<br />
tel.: (+4202) 72739327; fax: 738016<br />
e-mail: weh@weh.cz<br />
www.weh.cz<br />
Consulat Général de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Blahoslavova 4, 72827 Ostrava 1<br />
tel.: (+42069) 6120460<br />
e-mail: konsulatrp.ostrava@grendel.cz<br />
Business in Polen<br />
Tunesien<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
5, Impasse No 1, Rue de Cordoue,<br />
2092 El Manar I, Tunis<br />
tel.: (+21 6) 71873837; fax: 71872987<br />
e-mail: amb-pologne@ati.tn<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
5, Rue ibn Assaker, 1004 Tunis, Tunisie<br />
tel.: (+216-7) 751907; fax: 1238812<br />
e-mail: ambweh.tunis@planet.tn<br />
Türkei<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Atatürk Bulvari 241, Kavaklider PK 20<br />
06650 Ankara<br />
tel.: (+90312) 4675619, 4673315; fax: 4273987<br />
e-mail: polamb@dominet.in.com.tr<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
And Sokak No 8/17, 06680 Cankaya-Ankara<br />
tel.: (+90-312) 4680471; fax: 4281234<br />
e-mail: brh.ankara@service.raksnet.com.tr<br />
Consulate General of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
Toprakkale Sok. No 6, Burak Apt. D-3<br />
Etiler - 80630, Istanbul<br />
tel.: (+90212) 2658609; fax: 2650722<br />
e-mail: commdivisionist@hotmail.com<br />
Ukraine<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Jaroslawiw Wal 12, 01034 Kiev -34<br />
tel.: (+ 38044) 2300703; fax: 4641336<br />
e-mail: ambasada@polska.com.ua<br />
239<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
ul. Wolodymyrska 45; 01034 Kiev<br />
tel.: (+38044) 2291298; fax: 2281140<br />
e-mail: wehamb@ukrnet.net weh@polska.com.ua<br />
Consulat Général de la République de Pologne<br />
Economic and Commercial Section<br />
Sarachowa 78a III, 79026 Lviv<br />
tel/fax: (+380322) 972012, 971353<br />
e-mail: kgpol@txnet.com<br />
www.wehkg-lv.txnet.com
240<br />
Consulat Général de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
Artioma 16, 401 room, 61000 Charkiev<br />
tel.: (+0380572) 585424; fax: 585425<br />
e-mail : weh_khr@lin.com.ua<br />
Ungarn<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Városligeti fasor 16, 1068 Budapest<br />
tel.: (+36-1) 3511300; 3511301; fax: 3511722<br />
e-mail: amb.bud@ind.eunet.hu<br />
Lengyel Koeztarsasag Nagykoevetsege<br />
Kereskedelmi Tanacsos Hivatala<br />
Stefania ut 65, 1143 Budapest XIV<br />
tel.: (+36-1) 2514677; fax: 2529289<br />
e-mail: brh.bud@ind.eunet.hu<br />
www.ambpl-weh.org.hu<br />
USA<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
2640 16 th Street, N.W.,<br />
Washington D.C.20009<br />
tel.: (+1 202) 2343800, 3632189; fax: 3286271<br />
e-mail: embpol@dgs.dgsys.com<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
675 Third Ave. (19 th Floor)<br />
New York, N.Y. 10017<br />
tel.: (+1 212) 3705300; fax: 8189623<br />
e-mail: brhusa@ix.netcom.com<br />
www.brhusa.com<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
1503 21 st Street N.W., Washington, D.C. 20036<br />
tel.: (+1 202) 4676693; fax: 4664005<br />
e-mail: economic@ioip.com<br />
www.polishworld.com/polemb<br />
Consulate General of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
333 East Ontario Street, Suite 39-06B<br />
Chicago, ILL.60611<br />
tel.: (+1 312) 6424102; fax: 6428829<br />
e-mail: comconpl@interaccess.com<br />
http://homepage.interaccess.com/~comconpl<br />
XIII. Anhänge<br />
Consulate General of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
12400 Wilshire Blvd., Suite 555<br />
Los Angeles, CA 90025<br />
tel.: (+1 310) 4428500; fax: 4428526<br />
e-mail: tradeconsul@pan.net<br />
http://pan.net/tradeconsul/<br />
Usbekistan<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Firdavsiy 66, Yunasabadskiy Rayon<br />
700084 Tashkent, Uzbekistan<br />
tel.: (+998 71) 1208650; fax: 1208651<br />
e-mail: ambasada@bcc.com.uz<br />
www.ambpol.uz<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
ul. Mahatma Gandi, 1 tupik 4;<br />
700000 Tashkent<br />
tel.: (+998-71) 1339650; fax: 1339750<br />
e-mail: weh-amb@bcc.com.uz<br />
Republik Weißrußland<br />
Ambasade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
ul. Wołodarskiego 6; 220050 Minsk<br />
tel.: (+37-5172) 224819; fax: 204074<br />
e-mail: weh@nsys.by<br />
http://embassypoland.nsys.by<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
P. Rumiancewa 6, 20034 Minsk<br />
tel.: (+375-17) 2882313; fax: 2364992<br />
Vietnam<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
Service Economique et Commercial<br />
5, Ba Huyen Thanh Quan<br />
Boite Postale No. 21; Hanoi<br />
tel.: (+84-4) 8425155; fax: 8430517<br />
Ambassade de la République de Pologne<br />
3 Chua Mot Cot, Hanoi, SRW<br />
tel.: (+84 4) 8452027, 8453728; fax: 8236914<br />
Zypern<br />
Embassy of the Republic of Poland<br />
Economic and Commercial Section<br />
11 Acharnon str.- 2027 Stravolos, Nicosia<br />
tel.: (+357-22) 427007; fax: 313031<br />
e-mail: wans@cytanet.com.cy
Business in Polen<br />
ANHANG 32<br />
AUSGEWÄHLTE WIRTSCHAFTS<strong>IN</strong>FORMATIONSDIENSTE<br />
(Datenbanken, Geschäftsdaten und/oder Unternehmensverzeichnisse)<br />
BMB Promotions Sp. z o.o.<br />
ul. Mazowiecka 6/8 ; 00-048 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8268749;Fax: 8273773<br />
e-mail: bmb@bmb.pl www.bmb.pl<br />
Dun & Bradstreet Poland Sp. z o.o.<br />
ul. Jana Olbrachta 94 ; 01-102 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5332400; Fax: 5332424<br />
Institut für Konjunktur und Außenhandel<br />
Instytut Koniunktur i Cen Handlu Zagranicznego<br />
ul. Zurawia 4a ; 00-503 Warszawa<br />
Tel. (+48-22) 6934767; 6934547<br />
www.ikchz.warszawa.pl<br />
Cushman and Wakefield, Healey and Baker<br />
ul. Sienna 73; 00-833 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8202020 ; Fax: 8202021<br />
www.healey-baker.com<br />
Hi-Tech Co., Ltd<br />
ul. Akademicka 3 , 02-038 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8234252<br />
Fax: (+48-22) 6688390<br />
www.hitech.com.pl<br />
Info-Net KIG Sp. z o.o.<br />
ul. Trębacka 4 ; 00-074 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6309693, 6309623<br />
Fax: (+48-22) 8289921, 8274080<br />
e-mail: infodata.kig.pl www. kig.pl<br />
Zentrum für Informationsverarbeitung<br />
Al. Niepodległości 188b ; 00-950 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 8251240-42, Fax: 8253319<br />
e-mail: opi@opi.org.pl www.opi.org.pl<br />
Kompass Poland Ltd.<br />
ul. Mokotowska 49; 00-542 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6600420; Fax: 6600510<br />
e-mail: kompass@kompass.com.pl<br />
www.kompass.com.pl<br />
Stiftung für Marktwirtschaft und Unternehmen<br />
ul. Emilii Plater 47; 00-118 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 6521621; Fax: 6209974<br />
BOSS Wirtschaftsinformationen Sp. z o.o.<br />
Aleje Jerozolimskie 87, 02-001 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 3310715; Fax: 3310720<br />
e-mail: boss@boss.com.pl www.boss.com.pl<br />
Mediatex<br />
ul. Kochanowskiego 12b ; 01-864 Warszawa<br />
Tel./Fax: (+48-22) 6331595<br />
www.mediatex.pnet.pl<br />
<strong>Polnische</strong> Agentur für Information und<br />
Auslandsinvestitionen ∗<br />
ul.Bagatela 12, 00-585 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 3349800; Fax: 3349999<br />
www.paiz.gov.pl<br />
PAP <strong>Polnische</strong> Presseagentur Wirtschaftsdienst<br />
ul. Pawia 55; 00-950 Warszawa<br />
Tel. (+48-22) 6280001<br />
www.pap.com.pl<br />
TeleAdreson Sp. z o.o.<br />
ul. Trubadurów 11; 80-205 Gdańsk<br />
Tel.: (+48-58) 3454655; Fax: 3454680<br />
www.teleadreson.com.pl<br />
Gelbe Seiten<br />
Panorama Polska Sp. z o.o.<br />
ul. Domaniewska 41; 02-672 Warszawa<br />
Tel.: (+48-22) 5422000; Fax: 5422001<br />
e-mail: panorama@pf.com.pl<br />
www.pf.pl<br />
241<br />
∗ Hinweis: Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Information<br />
und Auslandsinvestitionen wurde im Juni 2003<br />
gegründet und ist der Rechtsnachfolger der<br />
<strong>Polnische</strong>n Agentur für Auslandsinvestitionen, die<br />
als Institution an mehreren Stellen der Publikation<br />
genannt wird.
242<br />
Anhänge<br />
ANHANG 33<br />
VERTRETUNGEN DER UNIDO<br />
BÜROS FÜR <strong>IN</strong>VESTITIONS- UND TECHNOLOGIEFÖRDERUNG<br />
UNIDO IPO Ägypten<br />
Mr. Enrico Sasdelli, Direktor<br />
Adly Sreet 8, Cairo, Egypt<br />
Tel: +202 3915901, 3910417; Fax: + 202 3957631<br />
e-mail: itpo.cairo@unido.org<br />
UNIDO IPO Bahrain<br />
Mr. Hashim Hussein, Direktor<br />
Bahrain Development Bank House<br />
P.O. Box 10523, Bldg. No. 170.Road 1703<br />
Manama 317, Bahrain<br />
Tel: +973 536881; Fax: +973 536883<br />
e-mail: itpo.bahrain@unido.org<br />
UNIDO ITPO Belgien<br />
Ministère de la Region Wallonne<br />
Agence Wallonne à l’Exportation<br />
Place Sainctelette, 2; B-1080 Brussels, Belgien<br />
Tel: +32 2 4218211; Fax: +32 2 4218787<br />
e-mail: itpo.walloon-region@unido.org<br />
UNIDO ITPO China<br />
Mr. Tao Dong, Direktor<br />
UNIDO Shanghai Investment Promotion Center<br />
16F New Town Center, 83, Loushanguan Road<br />
Shanghai, 200336, China<br />
Tel: +8621 62368800; Fax: +8621 62368024<br />
e-mail: itpo.shanghai@unido.org<br />
Mr. Yuandong HU, Direktor<br />
No. 17, Xi WU Jei, San Li tun<br />
Chaoyang District, Beijing 100600, China<br />
Tel: +8610 65326140, 65326141; Fax: +8610 65326145<br />
e-mail: itpo.beijing@unido.org<br />
UNIDO ITPO Griechenland<br />
Mr. Alexandros Roussopoulos, Direktor<br />
7, Stadiou Street, 7th Floor, Syntagma<br />
10562 Athenes, Greece<br />
Tel: +302 10 3248319, 3248367; Fax: + 302 10 3248778<br />
e-mail: itpo.athens@unido.org<br />
UNIDO ITPO Großbritannien<br />
Mr. John McFadzean, Direktor<br />
Renaissance House<br />
P.O.Box 37, Centre Park<br />
Warrington Cheshiere WA1 1XB, Großbritannien<br />
Tel: +44 1925 400100; Fax: +44 1925 400400<br />
e-mail: info@nwda-unido.org.uk
Business in Polen<br />
UNIDO ITPO Frankreich<br />
Mr. Gérard Gaveau, Direktor<br />
Service de l’ONUDI en France<br />
9, rue Notre Dame des Victoires, F-75002 Paris, France<br />
Tel: +331 44550505; Fax: +331 49269726<br />
e-mail: itpo.paris@unido.org<br />
UNIDO ITPO Italien<br />
Mr. Stefano Giovannelli, Direktor<br />
c/o Fiera di Milano: Largo Domodossola 1<br />
I-20145 Milan, Italy<br />
Tel: +3902 4815522; Fax: +3902 4985925<br />
e-mail: itpo.milano@unido.org<br />
Mr. Stefano Giovannelli, Direktor<br />
Via della Beverara, 123, I-40131 Bologna, Italy<br />
Phone: +378 690002, +39051 6343031; Fax: +378 690003, +39051 6341186<br />
e-mail: itpo.bologna@unido.org<br />
UNIDO ITPO Japan<br />
Mr. Hideo Nakanishi, Direktor<br />
Shin-Aoyama Building, W-16F<br />
1-1-1 Minami-Ayoama, Minato-Ku<br />
Tokyo 107, Japan<br />
Tel: +813 34029341; Fax: +813 34029384<br />
e-mail: itpo.tokyo@unido.org<br />
UNIDO IPO Jordanien<br />
Ms. Monica Carcó, Direktor<br />
c/o Jordan Investment Board<br />
P.O.Box 893; Amman 11821, Jordan<br />
Tel: +962 6 5608400; Fax: +962 65517626<br />
e-mail: unido@jib.com.jo<br />
UNIDO ITPO Südkorea<br />
Mr. Wan-Gil Kang, Direktor<br />
c/o Korea International Cooperation Agency (KOICA)<br />
128, Yunkun-dong, Chongro-gru<br />
Seoul 110-460, Republic of Korea<br />
Tel: +82 2 747891, 7478192; Fax: +82 2 7478193<br />
e-mail: itpo.seoul@unido.org<br />
UNIDO IPO Marokko<br />
Ms. Serena Massimi, Direktor<br />
c/o Unité de Promotion des Investissements<br />
Office pour le Développement Industriel<br />
10 Rue Ghandi; BP 211 – Rabat, Morocco<br />
Tel: +212 37 737979, 737889; Fax: +212 37 738070<br />
e-mail: itpo.rabat@unido.org<br />
UNIDO ITPO Poland<br />
Mr. Krzysztof Loth, Direktor<br />
Aleja Niepodległości 186, 00-608, Warsaw<br />
PO Box 10, Warsaw 12, Poland<br />
Tel: +48 22 8259186 Fax: +48 22 8258970<br />
e-mail: ips-waw@unido.pl<br />
243
244<br />
Anhänge<br />
UNIDO ITPO Russische Föderation<br />
Mr. Mikhail V. Rytchev, Direktor<br />
UNIDO Center for International Industrial Coop.<br />
Ulitsa Kuusinena 21B, 125252 Moskau, Russische Föderation<br />
Tel: +7 095 9430021, 1989809; Fax: +7 095 9430018<br />
e-mail: itpo.moscow@unido.org<br />
UNIDO IPO Tunesien<br />
Mr. Antonino Trimarchi, Büroleiter<br />
c/o Ministry of International Cooperation<br />
98, Avenue Med. V 1002, Tunis-Belvedere, Tunesien<br />
Tel: +216 71 845145; Fax: +216 71 846747<br />
e-mail: itpo.tunis@unido.org<br />
UNIDO IPO Uganda<br />
Mr. Andrea Negri, Büroleiter<br />
c/o Uganda Investment Authority<br />
The Investment Centre<br />
Plot 28, Kampala Road<br />
P.O.Box 7418, Uganda<br />
Tel: +256 41 251561/-5<br />
Fax: +256 41 342903<br />
e-mail: uipunido@ucpc.co.ug<br />
<strong>IN</strong>TERNATIONALE UND NATIONALE TECHNOLOGIEZENTREN –<br />
UNIDO-KOOPERATIONSPARTNER<br />
InterTec Ltd. Österreich<br />
Brahmsplatz 8/3<br />
A-1040 Wien, Österreich<br />
Tel: +431 5044091; Fax: +431 5044094<br />
Information: info@intertec.co.at<br />
Internationales Zentrum für Genetik und Biotechnologie Italien<br />
Dott. Decio Ripandelli, ICGEB – Area di Ricerca, Padriciano 99<br />
34012 Trieste – Italien<br />
Tel: +39 040 3757345; Fax: +39 040 3757363<br />
e-mail: decio@icgeb.org<br />
Nationale Zentrum für Technologietransfer – Kyiv (TTC) Ukraine<br />
Kyiv 03150, a/я 52, Ukraine<br />
Tel/fax: +044 – 2276502<br />
e-mail: contact@uatechnology.org<br />
Nationale Zentrum für Technologietransfer (NCTT) Weißrussland<br />
k.106, Akaдемическая 1,<br />
220072 Minsk, Weißrussland<br />
Tel/fax: +375 17 2841499<br />
e-mail: ictt@pochtamt.ru
Business in Polen<br />
<strong>IN</strong>TERNATIONALE TECHNOLOGIEZENTREN UND PARTNERE<strong>IN</strong>RICHTUNGEN<br />
Internationales Zentrum für Solarenergie (CASE) Australien<br />
Mr. Gordon Thompson, Geschäftsführer<br />
220 St. Georges Terrace<br />
Perth, Western Australia 6000<br />
Tel: +618 93217600; Fax: +618 93217497<br />
e-mail: case@case.gov.au<br />
The International Materials Assessment and Application Centre (IMAAC) in Austria<br />
Mr. Vladimir Kozharnovich, Programm- Manager<br />
Abteilung Qualität, Technologie und Investment<br />
Investment Promotion & Institutional Capacity-Building Division<br />
UNIDO<br />
Wien International Centre<br />
P.O.Box 300, A-1400 Wien, Österreich<br />
Tel: +431 26026 3720/3702; Fax: +431 26026 6809<br />
e-mail: vkozharnovich@unido.org<br />
Internationales Zentrum für Moderne Industrietechnologie Indien<br />
Mr. Vinod Kumar Yadav, Direktor<br />
Core 5A, Ist Floor, BMTPC Office<br />
India Habitat Centre. Lodi Road<br />
New Delhi – 110003 Indien<br />
Tel: +91 80 24647083; Fax: +91 80 24647082<br />
e-mail: v.yadav@unido.org , vkuadav@icamt.org<br />
Internationales Zentrum für Wissenschaft und Hochtechnologie Italien<br />
Mr. Francesco Pizzio, Geschäftsführer<br />
AREA Science Park, Padriciano 99<br />
34012 Trieste, Italien<br />
Tel: +39 040 9228101; Fax: +39 040 9228101<br />
e-mail: info@ics.trieste.it<br />
Internationales Zentrum für Wasserkarftanlagen (ICSHP) China<br />
Prof. Tong Jiandong, Direktor<br />
P.O.Box 202, 136 Nanshan Road<br />
Hangzhou 310002 Volksrepublik China<br />
Tel: +86 571 87023380; Fax: +86 571 87023353<br />
e-mail: hic@mail.hz.zj.cn<br />
Internationales Zentrum für Materialtechnologie (ICM) China<br />
Prof. Yan Yao (Ms)<br />
Präsident der Chinesischen Akademie für Baustoffe<br />
Guanzhuang, Chaoyang District<br />
Beijing 100024, Volksrepublik China<br />
Tel: +86 10 65750105, 65761325<br />
Fax: +86 10 65762976<br />
e-mail: yaoyan@public2.bta.net.cn<br />
Internationales Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ICMB) Russische Föderation<br />
Mr. Nikolay Durmanov, Koordinator<br />
Ulitsa Kuusinena 21B<br />
125252 Moskau, Russische Föderation<br />
Tel: +7 095 2010051; Fax: +7 095 7254636<br />
e-mail: durmanov@postman.ru<br />
245