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BUSINESS IN POLEN - Deutsch-Polnische Akademische Gesellschaft

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<strong>BUS<strong>IN</strong>ESS</strong> <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

Für alle, die mehr über Polen wissen wollen<br />

Erarbeitet vom Büro für Investitions- und Technologieförderung<br />

der Organisation für Industrielle Entwicklung der Vereinten Nationen in Warschau<br />

unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Soziales<br />

Warschau, September 2003


Das Büro Warschau der UNIDO ITPO möchte an dieser Stelle folgenden Institutionen für ihr<br />

Engagement und ihre Mitarbeit in Vorbereitung der vorliegenden Neuausgabe des<br />

Nachschlagewerkes seinen Dank aussprechen: dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Soziales, dem Ministerium der Finanzen, dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, dem<br />

Ministerium des Staatsschatzes, der Nationalbank Polens, der <strong>Polnische</strong>n Agentur für<br />

Auslandsinvestitionen (PAIZ), dem Forschungsinstitut für Außenhandel (IKCHZ) und dem Büro<br />

des Komitees für Europäische Integration.<br />

Unsere besondere Danksagung für den geleisteten Beitrag am Entstehen dieser Veröffentlichung<br />

möchten wir dem Büro des Zentralamtes für Statistik (GUS), den Unternehmen Cushman &<br />

Wakefield Healey & Baker, der Potworowski Kinast Grant Thornton GmbH, Herrn Prof.<br />

Włodzimierz Karaszewski und Frau Katarzyna Studzińska von der Nikolaus-Kopernikus-<br />

Universität Toruń, dem Institut für Tourismus, der Vertretung der Europäischen Kommission in<br />

Polen und den Warschauer Büros der Weltbank, der EBRD und des IFC zum Ausdruck bringen.<br />

Ziel der Publikation ist die Präsentation eines allgemeinen Überblicks zur gegenwärtigen<br />

gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Lage in Polen und erhebt verständlicherweise keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit. Die in ihr enthaltenen Informationen sollen einzig ein Wegweiser<br />

sein, da im Rahmen der Aufnahme einer Geschäftstätigkeit stets aktuelle Gesetzeswerke und<br />

rechtsgültige Vorschriften zu Rate gezogen werden sollten. Im Einzelfall sind umfassendere<br />

Analysen für die Realisierung spezifischer Unternehmensprojekte notwendig.<br />

Die in der Publikation auf Basis des dargestellten Materials getroffenen Feststellungen<br />

implizieren, gleich in welcher Weise, nicht die Meinungsäußerung des UNIDO-Sekretariats,<br />

weder hinsichtlich des rechtlichen Status eines Landes, eines Territoriums, einer Stadt bzw. einer<br />

Region, einschließlich deren Verwaltungen, noch deren existierender Grenzen. Die Nennung von<br />

Unternehmensnamen und Produktbezeichnungen erfolgte nicht auf der Grundlage von<br />

Empfehlungen durch die UNIDO.<br />

Verantwortlicher Herausgeber: Grzegorz Bychawski<br />

Bearbeitung der deutschsprachigen Ausgabe: Michael Groß<br />

Copyrights UNIDO ITPO Warschau 2003 – Alle Rechte vorbehalten<br />

Veröffentlicht durch:<br />

ISSN 1643-7535<br />

UNIDO ITPO Warschau<br />

Al. Niepodległości 186; 00-608 Warschau, Polen<br />

Tel.: (+48-22) 8259186, 8259467; Fax: 8258970<br />

e-mail: ips-waw@unido.pl Internet: www.unido.pl


Business in Polen<br />

<strong>IN</strong>HALTSVERZEICHNIS<br />

I. ALLGEME<strong>IN</strong>E <strong>IN</strong>FORMATIONEN ....................................................................................... 7<br />

Geographie ............................................................................................................................7<br />

Klima.....................................................................................................................................7<br />

Natürliche Vorkommen.........................................................................................................7<br />

Energiequellen und Brennstoffe ............................................................................................8<br />

Bevölkerung und Sprache......................................................................................................8<br />

Politisches System und Regierung.......................................................................................10<br />

Die Regierungsverwaltung ..................................................................................................12<br />

II. WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBED<strong>IN</strong>GUNGEN ......................................................... 15<br />

BIP und Inflation.................................................................................................................15<br />

Haushaltspolitik...................................................................................................................17<br />

Die Konvertibilität der Währung .........................................................................................18<br />

Auslandsverschuldung.........................................................................................................20<br />

Beschäftigung und Arbeitsmarkt .........................................................................................22<br />

Industrie und Technologie...................................................................................................24<br />

Landwirtschaft.....................................................................................................................29<br />

Bankensektor.......................................................................................................................31<br />

Versicherungssektor ............................................................................................................36<br />

Rentenreform.......................................................................................................................41<br />

Telekommunikation.............................................................................................................43<br />

Energiewirtschaft.................................................................................................................46<br />

Verkehrsinfrastruktur und Autobahnbau .............................................................................48<br />

Die Wirtschaft Polens im Jahre 2003 und weitere Perspektiven..........................................52<br />

Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen ..........................................................54<br />

UNIDO und ihre Aktivitäten in Polen .................................................................................60<br />

III. AUSSENHANDEL.................................................................................................................. 64<br />

Vorschriften für den Ex- und Import ...................................................................................64<br />

Zölle ....................................................................................................................................66<br />

Zollbefreiungen ...................................................................................................................68<br />

Außenhandel - Resultate......................................................................................................69<br />

IV. PRIVATISIERUNG................................................................................................................ 75<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen .........................................................................................75<br />

Das Ministerium des Staatsschatzes ....................................................................................76<br />

Privatisierung 2003 – Pläne und Zielstellungen...................................................................77<br />

Die Privatisierungsagentur...................................................................................................78<br />

Vielfältige Maßnahmenpalette.............................................................................................80<br />

Privatisierung über Kapitalgesellschaften............................................................................81<br />

Privatisierung durch Schuldenübernahme - Equity Swaps ..................................................83<br />

Direktprivatisierung.............................................................................................................83<br />

Agentur für Staatliches Agrareigentum ...............................................................................85<br />

Massenprivatisierung...........................................................................................................87<br />

Reprivatisierung ..................................................................................................................88<br />

Kapitalmärkte......................................................................................................................89<br />

V. AUSLANDS<strong>IN</strong>VESTITIONEN .............................................................................................. 95<br />

Rechtslage ...........................................................................................................................95<br />

Staatliche Beihilfen für Neuinvestitionen ............................................................................99<br />

Sonderwirtschaftszonen.....................................................................................................100<br />

3


4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Freihandelszonen...............................................................................................................104<br />

Institutionelle Strukturen für ausländische Direktinvestitionen .........................................105<br />

Warum lohnt es sich, in Polen zu investieren?...................................................................106<br />

Gründe ausländischer Investoren für ein Engagement in Polen.........................................107<br />

Meinungen von Investoren ................................................................................................110<br />

Ausländische Direktinvestitionen......................................................................................112<br />

<strong>Polnische</strong> Direktinvestitionen im Ausland.........................................................................117<br />

VI. WIRTSCHAFTLICHE <strong>IN</strong>TEGRATION .......................................................................... 120<br />

Integration in die Europäische Union ................................................................................120<br />

Europäische Freihandelsassoziation EFTA .......................................................................125<br />

Mitteleuropäische Freihandelsassoziation CEFTA............................................................126<br />

VII. STEUERSYSTEM ...............................................................................................................127<br />

Steuern ..............................................................................................................................127<br />

Steuerermäßigungen für die Verwendung wiederverwendbarer Altstoffe .........................132<br />

Steuererbefreiungen für Behinderten-Betriebe ..................................................................132<br />

Abschreibungen.................................................................................................................133<br />

Doppelbesteuerungsabkommen.........................................................................................134<br />

VIII. IMMOBILIEN UND BAUWIRTSCHAFT .................................................................... 135<br />

Gesetzlicher Rahmen für Immobilien................................................................................135<br />

Erwerb von Immobilien durch Ausländer..........................................................................136<br />

Geschäftsabschlusskosten..................................................................................................138<br />

Professionelle Dienstleistungen auf dem Immobilienmarkt...............................................139<br />

Immobilienmarkt nach Segmenten....................................................................................141<br />

Bauwirtschaft ....................................................................................................................146<br />

IX. GEWERBLICHE SCHUTZRECHTE UND GEISTIGES EIGENTUM ...................... 147<br />

Patentgesetze .....................................................................................................................147<br />

Markenzeichen ..................................................................................................................148<br />

Urheberrechte (Copyrights)...............................................................................................149<br />

X. GEWERBLICHE TÄTIGKEIT <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong>....................................................................... 151<br />

Gewerbliche Formen im Geschäftsleben...........................................................................151<br />

Gründung einer <strong>Gesellschaft</strong> .............................................................................................151<br />

Zweigniederlassungen ausländischer <strong>Gesellschaft</strong>en.........................................................156<br />

Wettbewerb und Verbraucherschutz..................................................................................158<br />

Buchführung und Rechnungsprüfung................................................................................160<br />

Öffentliches Auftragswesen ..............................................................................................161<br />

Konkurs und Zahlungsunfähigkeit.....................................................................................162<br />

Mitarbeiter.........................................................................................................................166<br />

Leben in Polen...................................................................................................................170<br />

XI. TOURISMUS <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong> .................................................................................................... 173<br />

Ein beusch in Polen ...........................................................................................................174<br />

Tourismus..........................................................................................................................178<br />

XII. WIRTSCHAFTS- UND GESCHÄFTS<strong>IN</strong>FORMATIONEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong> .................... 183<br />

Institutionen.......................................................................................................................183<br />

Zeitungen und Zeitschriften...............................................................................................185<br />

Internet...............................................................................................................................186<br />

XIII. ANHÄNGE.......................................................................................................................... 189


DIAGRAMME UND KARTEN:<br />

Business in Polen<br />

Weltkarte mit Siedlungsgebieten der Auslandspolen ......................................................................9<br />

Sitzverteilung im polnischenSejm (Juni 2003)..............................................................................11<br />

Administrative Gliederung Polens ................................................................................................13<br />

Inflationsentwicklung....................................................................................................................15<br />

Dynamik BIP-Entwicklung (Vorjahr = 100).................................................................................16<br />

Staatshaushalt – Ausgabenstruktur 2002.......................................................................................18<br />

Auslandsverschuldung im Vergleich zu anderen ökonomischen Eckdaten...................................21<br />

Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenquote.........................................................................................22<br />

Der Privatsektor in Polen 1990 und 2001......................................................................................25<br />

Anzahl und Größe landwirtschaftlicher Betriebe (nach Größenkategorien)..................................29<br />

Eigentumsstruktur des Bankensektors...........................................................................................33<br />

Zahl der Versicherungsgesellschaften in den Jahren 1993-2002 ...................................................37<br />

Struktur des LV-Marktes 2002......................................................................................................37<br />

Struktur des Versicherungsmarktes 2002 (außer LV) ...................................................................38<br />

Ausländische Investitionen im Versicherungssektor (Struktur).....................................................40<br />

<strong>Polnische</strong> Rentenfondsaktiva von 1999-2002 ...............................................................................42<br />

Fernmeldeabonnenten pro 100 Einwohner....................................................................................45<br />

Güteranteil am Transportaufkommen ...........................................................................................48<br />

Programm Autobahnbau in Polen .................................................................................................50<br />

Export und Import.........................................................................................................................70<br />

Export 2002 - Geographische Struktur..........................................................................................70<br />

Importe 2002 - Geographische Struktur........................................................................................71<br />

Staatliche Währungsreserven 1993-2002......................................................................................74<br />

Verkauf von <strong>Gesellschaft</strong>en aus dem Portfolio der Privatisierungsagentur...................................79<br />

Wertumfang der durch die Privatisierungsagentur abgewickelten Privatisierungsvorhaben .........79<br />

Privatisierungsergebnisse Ende 2002 ............................................................................................80<br />

WB - Zahl der börsennotierten Unternehmen und die Börsenkapitalisierung ...............................93<br />

Hauptgründe ausländischer Großinvestoren für ein wirtschaftliches Engagement in Polen ........108<br />

Ausländische Direktinvestitionen in Polen..................................................................................112<br />

Ausländische Direktinvestitionen nach Sektoren ........................................................................114<br />

Geographische Struktur der ausländischen Direktinvestitionen in Polen ....................................116<br />

Körperschaftssteuer - Steuersätze in Polen in den Jahren 1997-2004..........................................128<br />

Genehmigungen für den Kauf von Grundstücken durch Ausländer............................................138<br />

Büroimmobilien – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs .............................................141<br />

Büroimmobilien – Mietpreise .....................................................................................................142<br />

Einzelhandel – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs...................................................143<br />

Einzelhandel – Vermietung.........................................................................................................144<br />

Industrie- und Gewerbeflächen – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs.......................145<br />

Industrie- und Gewerbeflächen – Vermietung und Leerstände ...................................................146<br />

Touristische Einreisen in Polen nach Besuchszwecken 2002......................................................179<br />

Deviseneinnahmen 1994-2002 in Mrd. USD ..............................................................................180<br />

Auslandsreisen von polnischen Bürgern 1991-2002 ...................................................................181<br />

Aufgliederung touristischer Inlandsreisen nach Jahreszeiten 2002..............................................182<br />

5


6<br />

TABELLEN:<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Produktion der wichtigsten Brennstoffe und Energieträger im Jahre 2002......................................8<br />

Die aktuellen Funktionen der wichtigsten Verwaltungs- und Wirtschaftsbehörden. .....................14<br />

Dynamik BIP-Entwicklung...........................................................................................................16<br />

Staatshaushalt 2001 und 2002 (in Mrd. PLN) ...............................................................................17<br />

Kreditwürdigkeit Polens (Bewertet von Internationalen Agenturen).............................................18<br />

Unternehmen nach Sektoren und Eigentumsform.........................................................................24<br />

Die Industrie Polens nach Branchen 2002.....................................................................................26<br />

Die landwirtschaftliche Produktion 2002 ......................................................................................30<br />

Geschäftsbanken in Polen im Jahre 2002......................................................................................34<br />

Banken - Ranking nach Jahresabschluß ........................................................................................35<br />

Außenhandel.................................................................................................................................69<br />

Export Polen 2002 - wichtigste Handelspartner ............................................................................71<br />

Import Polen 2002 - wichtigste Handelspartner ............................................................................72<br />

Zahlungs- und Leistungsbilanz 1995-2002 ...................................................................................74<br />

Von der Agentur für Staatliches Agrareigentum übernommener Landbesitz und dessen<br />

Umverteilung 1994-2002........................................................................................................86<br />

Struktur Geldmarkthandel 2002 (in Mio. PLN) ............................................................................91<br />

Zukunftsmärkte – Handelsstruktur 2002 (in Mio. PLN) ...............................................................92<br />

Warschauer Börse – Marktsektoren in Zahlen (Stand vom 19.06.2002) .......................................94<br />

Sonderwirtschaftszonen in Polen (Ergebnisse der Geschäftstätigkeit) ........................................102<br />

Hauptgründe für ein wirtschaftliches Engagement von ausländischen Investoren in Polen ........109<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en mit ausländischer Kapitalbeteiligung von 1991-2002 .........................................113<br />

<strong>Polnische</strong> ausländische Direktinvestitionen 1995-2001 (in Mio. USD) ......................................117<br />

<strong>Polnische</strong> ausländische Direktinvestitionen – Kapitalfluss 1995-2001........................................118<br />

Einkommenssteuer natürlicher Personen (Steuersätze 2003) ......................................................130<br />

Immobiliensteuersätze (nach ausgewählten Immobilientypen)...................................................131<br />

Wichtigsten Abschreibungssätze im Jahre 2003 .........................................................................134<br />

Hotels und Hotelzimmer 2000-2001 ...........................................................................................182<br />

Allgemeine Anmerkungen<br />

• Die in der Publikation verwendeten statistischen Angaben entstammen offiziellen<br />

Veröffentlichungen des Zentralamtes für Statistik (GUS).<br />

• Falls nicht anders bezeichnet, basieren die in der Publikation dargestellten Tabellen<br />

und Diagramme auf den im Text enthaltenen Informationen.<br />

• Falls nicht gesondert hervorgehoben, beziehen sich die angegebenen USD-<br />

Angaben auf den von der Nationalbank Polens ermittelten Mittelkurs des<br />

jeweiligen Zeitraumes.<br />

• Der im Text verwendeten Begriff ‚Industrie’ beinhaltet Bergbau, verarbeitende<br />

Industrie, produzierendes Gewerbe und den Versorgungssektor für Elektroenergie,<br />

Gas und Wasser.


Geographie<br />

Business in Polen<br />

I. ALLGEME<strong>IN</strong>E <strong>IN</strong>FORMATIONEN<br />

Die Republik Polen (Rzeczpospolita Polska) gehört zu den größten Staaten<br />

Zentraleuropas. Sie grenzt an Russland, Litauen, Weißrussland, die Ukraine, die<br />

Slowakei, die Tschechische Republik und <strong>Deutsch</strong>land. Die Nordgrenze bildet die<br />

Ostsee, die leichten Zugang zu den skandinavischen und den Nordseehäfen gewährt.<br />

Die Hauptstadt von Polen ist das zentral gelegene Warschau. Hinsichtlich seines<br />

Landesterritoriums ist Polen mit seinen 312.677 km 2 und 3 % der europäischen<br />

Gesamtfläche der neuntgrößte Staat in Europa.<br />

Polen ist fast ganz in die nordeuropäische Tiefebene eingebettet und liegt, außer entlang<br />

seiner Südgrenze mit den Gipfeln der Sudeten und Karpaten, mit wenigen Erhebungen<br />

höher als 300 m über dem Meeresspiegel. Der Rysy ist mit 2.499 m der höchste von<br />

ihnen. Ein Fünftel des Landesterritoriums nehmen Wiesen und Weideflächen ein. Über<br />

28,4 % der Gesamtfläche sind bewaldet. Die größten Flüsse streben in Nordrichtung -<br />

die Weichsel (1.074 km) durchströmt die Landesmitte und die Oder (854) fließt entlang<br />

der polnischen Westgrenze.<br />

Klima<br />

Polen hat ein gemäßigtes Klima mit verhältnismäßig kalten Wintern und warmen<br />

Sommern. Die Winter sind landeinwärts kälter, im Norden beträgt die<br />

Durchschnittstemperatur im Januar -1° C (30° F), im Südosten -5° C (23° F). Die<br />

Julitemperaturen schwanken von 16,5° C (23° F) in Küstennähe bis 19° C im Süden.<br />

Die Regenfälle sind unterschiedlich ergiebig, von jährlich unter 500 mm in den<br />

Niederungen bis 1.270 mm im südpolnischen Bergland.<br />

Natürliche Vorkommen<br />

Polen besitzt wichtige Bodenschätze und landwirtschaftliche Ressourcen. Es hat die<br />

fünftgrößten Stein- und Braunkohlevorkommen der Welt und verfügt über Kupfer,<br />

Schwefel, Zink, Blei, Silber, Magnesium und Steinsalz. Sie bilden einen bedeutenden<br />

Teil des polnischen Exports. Es bestehen auch ausbaufähige Nutzungsmöglichkeiten<br />

von Erdgas, Kalk, Kaolin, Lehm und Kalium.<br />

Die Hauptanbauarten sind Weizen und andere Getreidesorten, Kartoffeln, Zuckerrüben<br />

und Futterpflanzen. Polen nimmt eine Spitzenposition im Export von Apfelkonzentrat<br />

ein und gehört zu den weltweit führenden Produzenten von Beerenfrüchten, Weißkohl<br />

7


8<br />

I. Allgemeine Informationen<br />

und Möhren. Im Jahre 2000 war Polen weltweit der drittgrößte Roggen- und der<br />

Kartoffelproduzent. Ende 2002 zählte der Viehbestand 5,4 Millionen Fleisch- und<br />

Milchrinder und 19 Millionen Schweine. Aufgrund der günstigen geographischen Lage<br />

und des gemäßigten Klimas ist über die Hälfte des Territoriums Polens<br />

landwirtschaftlich nutzbar (16,49 Mio. ha). Hinzu kommen über 8,9 Mio. Hektar<br />

forstwirtschaftliche Flächen, so dass dem Rohstoff Holz eine bedeutende Rolle als<br />

natürliche Ressource zukommt.<br />

Energiequellen und Brennstoffe<br />

Der überwiegende Teil der polnischen Elektroenergie stammt aus kohle- und<br />

braunkohlebetriebenen Kraftwerken. Die übrigen sind Wasserkraftwerke. Die<br />

Steinkohle bleibt das Fundament der polnischen Industrie. Die Kohlevorkommen sorgen<br />

für ein Gleichgewicht zwischen Energieverbrauch, Energieproduktion, Erdölimport und<br />

Kohleexport. Im Jahre 2002 wurden, wie bereits im Jahre zuvor, 104 Mio. Tonnen<br />

Steinkohle und 58,2 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert sowie 8,8 Mio. Tonnen Koks<br />

erzeugt. Die nachstehende Tabelle zeigt die Produktionsmengen von Erdgas, wichtigen<br />

Brenn- und Kraftstoffen sowie Elektroenergie<br />

Produktion der wichtigsten Brennstoffe und Energieträger im Jahre 2002<br />

Maßeinheit Fördervolumen<br />

Steinkohle Mio. Tonnen 103,5<br />

Braunkohle Mio. Tonnen 58,2<br />

Koks Mio. Tonnen 8,8<br />

Heizöl Mio. Tonnen 4,7<br />

Benzin (einschl. Luftfahrt) Mio. Tonnen 4,0<br />

Dieselöl Mio. Tonnen 4,6<br />

Erdgas Kubikhektometer 5.259,0<br />

Elektroenergie TWh 141,3<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />

Ca. 40 % des polnischen Bedarfs an Erdgas werden durch einheimische Förderung<br />

gedeckt. Der Großteil der Importe stammen aus Russland.<br />

Bevölkerung und Sprache<br />

In den letzten Jahren verweist Polen, das zur Zeit 38,3 Millionen Einwohner zählt, auf<br />

sehr geringe Bevölkerungswachstumsraten. Im Jahre 1999 war zum ersten Mal in der<br />

Nachkrieggeschichte eine leicht rückläufige Tendenz zu beobachten, dies sich in den<br />

Jahren 2000-2001 fortsetzte. Im Jahre 2002 verzeichnete Polen einen Rückgang beim<br />

Bevölkerungszuwachs um 0,06 %. Ca. 62 % der Polen leben in 884 überwiegend<br />

kleinen und mittelgroßen Städten, die Hälfte der Stadtbewohner wohnt in 42 Städten mit


Business in Polen<br />

mehr als 100.000 Einwohnern. Warschau, Hauptstadt und größte Stadt Polens, hat 1,6<br />

Mio. Einwohner. Außer Warschau sind Łódź, Kraków, Wrocław (Breslau), Poznań<br />

(Posen) und das Ballungsgebiet Gdańsk-Sopot-Gdynia (Danzig-Sopot-Gdingen) die<br />

bedeutendsten polnischen Großstädte. Insgesamt zählen sie 3,6 Mio. Einwohner.<br />

Hinsichtlich der Bevölkerungszahl rangiert Polen auf dem 8. Platz in Europa und dem<br />

29. in der Welt. Die Bevölkerungsdichte beträgt 122 Einwohner pro Quadratkilometer.<br />

Die Zahl der Auslandspolen wird auf 12 Millionen geschätzt, wovon die meisten in den<br />

USA (5,6 Mio.), in den GUS-Staaten (2,5 Mio.), in Frankreich (1 Mio.), <strong>Deutsch</strong>land<br />

(0,8 Mio.), Kanada (0,4 Mio.), Brasilien (0,2 Mio.), Australien (0,15 Mio.) und in<br />

Großbritannien (0,14 Mio.) leben.<br />

Weltkarte mit Siedlungsgebieten der Auslandspolen<br />

Quelle: Institut für Geodäsie und Kartographie<br />

Die Bevölkerungsentwicklung tendiert in Richtung eines dynamischen Anstiegs der<br />

erwerbsfähigen Bevölkerung bis 2005. Im Jahre 2002 gab es in Polen 14,9 Millionen<br />

Erwerbstätige, einschließlich der 4,9 Mio. Menschen, die in Unternehmen mit 10 oder<br />

mehr Mitarbeitern arbeiten. Die Zahl der Rentner beträgt 9,2 Millionen. Obwohl die<br />

Zahl der Rentner steigt, gehören die polnischen Erwerbsfähigen zu den jüngsten in<br />

Europa. Erwerbstätig sind 54,8 % (Stand: 1. Quartal 2003).<br />

Vom ethnischen Standpunkt betrachtet ist Polen eines der homogensten Länder Europas.<br />

Mehr als 98 % der Bevölkerung sind polnischer Abstammung.<br />

Unter Geschäftsleuten und in der jungen Generation ist Englisch die beliebteste<br />

Fremdsprache. Außerdem sprechen aufgrund der geographischen Lage Polens viele<br />

Polen <strong>Deutsch</strong> und Russisch.<br />

9


10<br />

Politisches System und Regierung<br />

I. Allgemeine Informationen<br />

Polen war das erste mittelosteuropäische Land, das aus dem kommunistischen<br />

Machtsystem ausbrach. Diesen kühnen Schritt amten bald alle Völker dieser Region<br />

nach. Er begann Anfang 1989 mit Diskussionen zwischen den kommunistisch<br />

Machthabern und der Opposition. Diese Debatten sind als „Verhandlungen am Runden<br />

Tisch“ berühmt geworden. Es wurden dort bedeutende Vereinbarungen getroffen, so u.a.<br />

über die Legalisierung der Gewerkschaft „Solidarność“ und die Wahlen am 4. Juni<br />

1989, welche die Kandidaten von der „Solidarność“ gewannen, die anschließend die<br />

erste nichtkommunistische Regierung seit Ende des Zweiten Weltkriegs stellte.<br />

Polen ist eine Republik, in der eine Mischung des parlamentarischen und präsidialen<br />

Modells eingeführt wurde. Im Jahre 1997 verabschiedete die Nationalversammlung eine<br />

neue Verfassung, die durch ein Referendum angenommen wurde. Die neue Verfassung<br />

enthält einige für die Geschäftswelt wichtige Garantien. Sie stellt fest, dass die Republik<br />

Polen Wirtschaftsfreiheit gewährleistet und dass diese Freiheit nur kraft Gesetzes<br />

eingeschränkt werden darf. Anderseits schützen Verfassungsvorschriften über<br />

öffentlichen Finanzen Geschäftstätige vor unfairer und unbotmäßiger steuerlicher<br />

Belastung. Laut Verfassung dürfen Steuerbelastungen ausschließlich per Gesetz<br />

eingeführt werden und verträgliches Maß nicht überschreiten. Eine andere wichtige<br />

Sperrklausel der Verfassung besagt, dass ein Anstieg der Haushaltsausgaben keine<br />

Erhöhung des Haushaltsdefizits über die im Haushaltsgesetz vorgesehene Höhe zur<br />

Folge haben und das Haushaltsgesetz keine Finanzierung des Defizits durch<br />

Zentralbankkredite zulassen darf.<br />

Der Präsident wird in Direktwahlen für eine Amtszeit von 5 Jahren gewählt. Er benennt<br />

Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt und es steht ihm ein legislatives Vetorecht<br />

zu. Ein Präsidentenveto kann mit einer Zweidrittelmehrheit vom Sejm abgewiesen<br />

werden. Der Präsident ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er hat<br />

das Recht, das Parlament aufzulösen, wenn es nicht in der Lage ist, das Haushaltsgesetz<br />

zu beschließen oder eine Regierung zu bilden. Lech Wałęsa, der historische Anführer<br />

der „Solidarność“, wurde im November 1990 zum Staatspräsidenten gewählt. Er verlor<br />

aber im Herbst 1995 in einem harten Wahlkampf gegen Aleksander Kwaśniewski, dem<br />

Vorsitzenden des Bündnisses der Demokratischen Linken, der auch die nächsten<br />

Präsidentenwahlen am 23. September 2000 gewann und bis Ende 2005 im Amt bleiben<br />

wird.<br />

Gesetzgeber ist das Parlament (Nationalversammlung) mit seinen zwei Kammern - dem<br />

Sejm mit 460 Abgeordneten und dem Senat mit 100 Senatoren. Beide Kammern werden<br />

für eine Legislaturperiode von 4 Jahren gewählt. Es gilt das Verhältniswahlrecht. Die<br />

100 Senatoren werden in Mehrheitswahlen gewählt. Dem Senat steht keine<br />

Gesetzesinitiative zu, er prüft vielmehr Gesetze, die vom Sejm beschlossen worden sind,


Business in Polen<br />

und schlägt Korrekturen vor. Es ist der Sejm, der über den endgültigen Wortlaut der<br />

Gesetze entscheidet.<br />

Die letzten Parlamentswahlen fanden am 23. September 2001 statt. Eine Koalition aus<br />

dem Bündnis der Demokratischen Linken und der Arbeitsunion (SLD-UP) ging mit<br />

einer Mehrheit von 41 % aller abgegebenen Stimmen als Wahlsieger hervor und zog mit<br />

216 Abgeordneten in den polnischen Sejm ein. Auf die Bürgerplattform (PO) entfielen<br />

12,7 % der Stimmen (65 Sitze), gefolgt von der Bauernpartei „Samoobrona“<br />

(Selbstverteidigung) mit 10,2 % (53 Sitze). Die verbleibenden Parlamentssitze teilen<br />

sich die Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) mit 44 Abgeordneten, die <strong>Polnische</strong><br />

Bauernpartei (PSL) mit 42 Abgeordneten, die Liga <strong>Polnische</strong>r Familien (LPR) mit 38<br />

Abgeordneten und die Vertreter der deutschen Minderheit mit 2 Abgeordneten.<br />

Bemerkenswert ist, dass die vorherigen Regierungsparteien, die Wahlaktion<br />

„Solidarność“ (AWS) und die Freiheitsunion (UW) die 5 %-Hürde nicht erreichten.<br />

Seither ist es somit zu einer Reihe von Veränderungen innerhalb der politischen Szene<br />

Polens gekommen, die vor allem in einer zunehmende Anzahl von politischen Kräften<br />

innerhalb des polnischen Parlaments resultierte.<br />

Die gegenwärtige Sitzverteilung im Sejm (Stand Juni 2003) verdeutlicht das nächste<br />

Diagramm.<br />

Sitzverteilung im polnischenSejm (Juni 2003)<br />

Unabhängige Abgeordnete<br />

ROP<br />

PP<br />

RKN<br />

PBL<br />

SKL<br />

PLD<br />

UP<br />

LPR<br />

Samoobrona<br />

PSL<br />

PiS<br />

PO<br />

SLD<br />

16<br />

3<br />

3<br />

5<br />

5<br />

8<br />

9<br />

16<br />

28<br />

37<br />

38<br />

43<br />

56<br />

0 50 100 150 200<br />

193<br />

11


12<br />

I. Allgemeine Informationen<br />

Die Exekutivgewalt üben der Ministerpräsident und sein Kabinett, der Ministerrat, aus.<br />

Die Wahrnehmung der Gerichtsgewalt ist unabhängigen Gerichtsbarkeiten anvertraut.<br />

Zu Beginn der politischen und wirtschaftlichen Transformation bündelte Polen seine<br />

Bemühungen, um zwei Hauptziele zu erreichen - die wirtschaftliche Integration mit der<br />

Europäischen Union (s. Kapitel VI) und die NATO-Mitgliedschaft.<br />

Mit seiner wirtschaftlichen Integration in Europa, die in Kapitel VI. dargestellt wird,<br />

verfolgt Polen das Ziel, sich in die europäische Wirtschaft wiedereinzufügen und<br />

möglichst rasch EU-Mitglied zu werden. Die NATO-Mitgliedschaft, die äußere<br />

Sicherheit gewährleistet, hat Polen bereits erworben.<br />

Den ersten Meilenstein zum NATO-Beitritt bildete die Auflösung des Warschauer Pakts<br />

im März 1991. Dieser wurde im Juli desselben Jahres formal aufgelöst. Bereits im<br />

Oktober 1991 bekundeten die Präsidenten von Polen, Tschechien und Ungarn den<br />

Wunsch ihrer Staaten, sich an NATO-Aktivitäten zu beteiligen.<br />

Auf dem NATO-Gipfel 1997 wurden Polen, die Tschechische Republik und Ungarn zu<br />

Verhandlungen über ihren NATO-Beitritt eingeladen. Bereits Ende jenes Jahres<br />

unterzeichneten die Außenminister der NATO-Staaten Beitrittsprotokolle mit den drei<br />

Staaten. Das Ratifizierungsverfahren dauerte bis Ende 1998.<br />

Am 17. Februar 1999 beschloss das polnische Parlament ein Gesetz, das den polnischen<br />

Präsidenten ermächtigte, den Nordatlantikpakt zu ratifizieren. Am 26. Februar 1999<br />

ratifizierte ihn Präsident Aleksander Kwaśniewski. Am 12. März desselben Jahres<br />

wurde der polnische NATO-Beitritt durch die Hinterlegung der Vertragsurkunde im<br />

Depositarbüro des Bündnisses feierlich vollzogen.<br />

Die Regierungsverwaltung<br />

Die Regierungsverwaltung setzt sich aus der Zentralverwaltung (Ministerien und andere<br />

Behörden) und der Regionalverwaltung zusammen.<br />

Um die Regionalverwaltung effizienter zu gestalten, wurden Verwaltungsreformen<br />

eingeführt. Der Sejm verabschiedete im Juli 1998 ein Gesetz, das Polen, vorher<br />

administrativ in 49 Wojewodschaften aufgeteilt, in 16 Verwaltungsregionen gliederte.<br />

Die neue Verwaltungsstruktur, die seit dem 1. Januar 1999 gilt, basiert auf drei<br />

Verwaltungsebenen, d.h. den Wojewodschaften (województwo), die sich in Landkreise<br />

(powiat) und in Gemeinden (gmina) unterteilen. Es gibt 16 Wojewodschaften, 373<br />

Stadt- und Landkreise und 2.489 Gemeinden. Eine Liste der lokalen Behörden<br />

(Wojewodschaftsämter, Urząd Wojewódzki) ist in Anhang 19 aufgeführt.


Business in Polen<br />

Administrative Gliederung Polens<br />

Quelle: Institut für Geodäsie und Kartographie, Warschau<br />

Um Anpassungs- und Integrationsmaßnahmen zu beschleunigen und auf einen raschen<br />

Beitritt Polens zur Europäischen Union hinzuwirken, wurde das die zentrale Verwaltung<br />

im Herbst 1996 reformiert. Einige Ministerien sowie zentrale Ämter wurden<br />

abgeschafft, andere wiederum neu gebildet, um die Koordinierungsfunktion des<br />

Ministerpräsidenten zu stärken, Direkteingriffe von Ministern in die Geschäftsführung<br />

von Unternehmen zu unterbinden, die Zahl der Entscheidungsebenen zu reduzieren und<br />

die unmittelbare Einflussnahme der Regierung auf die Wirtschaft einzudämmen.<br />

Der Reform lag die Absicht zugrunde, die Regierung zu befähigen, eine langfristige<br />

Wirtschaftsstrategie zu entwickeln, deren Durchführung zu koordinieren und sie<br />

gegenüber dem Druck von Gruppeninteressen widerstandsfähig zu machen. Auch<br />

13


14<br />

I. Allgemeine Informationen<br />

diesbezüglich fand eine Reihe von Veränderungen statt. Die gegenwärtigen Funktionen<br />

einiger der wichtigsten Regierungsbehörden sind in der nachstehenden Tabelle<br />

aufgeführt.<br />

Ministerium bzw. zentrale<br />

Behörde<br />

Kanzlei des<br />

Ministerpräsidenten<br />

Ministerium für Landwirtschaft<br />

und Entwicklung ländlicher<br />

Gebiete<br />

Ministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Soziales<br />

Zuständigkeiten<br />

Zuarbeiten für den Ministerrat und den Ministerpräsidenten, die<br />

Vizepremiers, das Ständige Komitee des Ministerrates, das Komitee für<br />

Sicherheitsdienste.<br />

Ausarbeitung und Umsetzung von Richtlinien der Agrarpolitik, der<br />

Entwicklung ländlicher Gebiete und des Agrarmarktes.<br />

Anbahnung und Koordinierung der Gewerbe- und Entwicklungspolitik, der<br />

Außenhandelspolitik, der Formulierung von Wirtschaftszielen, der<br />

Energiepolitik, der Zusammenarbeit mit Selbstverwaltungsorganisationen<br />

der Wirtschaft, Förderung von Beschäftigungswachstum, Erarbeitung und<br />

Implementierung politischer Richtlinien hinsichtlich Arbeitsrecht, Löhne und<br />

Gehälter, Arbeitnehmerleistungen, Gewerkschaften, Sozialversicherung,<br />

Rentenfonds und der Rehabilitation und Beschäftigung von Behinderten.<br />

Umweltministerium Aufgaben im Bereich des Umweltschutzes, der Wasserwirtschaft, der<br />

Wasser- und Luftreinhaltung, des Schutzes vor Verseuchung des Bodens,<br />

des Katastrophen- und Hochwasserschutzes.<br />

Finanzministerium Aufgaben im Bereich der öffentlichen Finanzen, der Planung und<br />

Realisierung des Staatshaushalts, der Finanzbehörden.<br />

Ministerium für Infrastruktur Anleitung der Regierungsverwaltung in den Bereichen Architektur,<br />

Bauwesen, Wohnungsbau und Raumordnung, Seewirtschaft, Transport und<br />

Ministerium für Innere<br />

Angelegenheiten und<br />

Verwaltung<br />

Ministerium für<br />

wissenschaftliche Forschungen<br />

und Informationstechnologie<br />

Verkehr.<br />

Innere Sicherheit, Staatsverwaltung, Beziehungen zwischen Staat und<br />

katholischer Kirche, sowie anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften,<br />

Ausländerangelegenheiten.<br />

Realisierung staatlicher Aktivitäten in den Bereichen Wissenschaft und<br />

Informationstechnologie über das Staatliche Komitee für wissenschaftliche<br />

Forschung als zentrale Stelle staatlicher Wissenschaftsfonds.<br />

Ministerium des Staatsschatzes Beaufsichtigung und Verwaltung von in staatlichem Besitz befindlichen<br />

Vermögensteilen, Entscheidungen über die Privatisierung von<br />

Staatsunternehmen, Privatisierung von kommunalem Eigentum, Führung des<br />

Registers staatlichen Vermögens, Gründung, Auflösung und Privatisierung<br />

Regierungszentrum für<br />

Strategische Studien<br />

Amt des Komitees für<br />

Europäische Integration<br />

Amt für Kartellrecht und<br />

Verbraucherschutz<br />

von Unternehmen mit staatlicher Alleinbeteiligung.<br />

Prognostizierung und Planung der wirtschaftlichen und sozialen<br />

Entwicklung, Einschätzung der internationale Lage Polens, Beurteilung der<br />

Effizienz der staatlichen Organisationen und Vorschläge zu deren<br />

Umstrukturierung.<br />

Koordinierung von Maßnahmen für die Integration Polens in die<br />

Europäische Union, Anpassung an EU-Standards, Koordinierung von<br />

Maßnahmen der Staatsverwaltung im Bereich der Inanspruchnahme<br />

ausländischer Hilfe.<br />

Bekämpfung monopolistischer Tendenzen, Formulierung von<br />

Regierungsprogrammen im Bereich der Verbraucherpolitik, Vorbereitung<br />

von Gesetzesvorlagen zur Verbraucherpolitik; der Präsident dieses Amtes<br />

übt die Aufsicht über die staatliche Handelsinspektion aus.<br />

Quelle: einschlägige Gesetze


BIP und Inflation<br />

Business in Polen<br />

II. WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBED<strong>IN</strong>GUNGEN<br />

Polen war das erste MOE-Land, das mit der wirtschaftlichen Umgestaltung - von der<br />

Planwirtschaft zu marktwirtschaftlichen Strukturen - begann. Dieser Prozess setzte unter<br />

außerordentlich komplizierten Bedingungen, gekennzeichnet durch eine hohe Inflation,<br />

Mangel an Konsumgütern und einer in hohem Maße zentralisierten Industriestruktur,<br />

ein. Zu Beginn der 90er Jahre war die Wirtschaft des Landes die schwächste in ganz<br />

Mitteleuropa, zu Beginn des neuen Jahrtausends jedoch nahm sie einen Spitzenplatz in<br />

der Region ein. Ungeachtet eines in den letzten Jahre spürbaren Tempoverlustes<br />

hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung geben die ökonomischen Kennziffern des<br />

Jahres 2002 wie auch die erreichten Ergebnisse in den ersten Monaten des Jahres 2003<br />

Anlass auf ein erneutes Anziehen der wirtschaftlichen Entwicklung Polens.<br />

Die Einführung radikaler Reformen war eine Grundvoraussetzung für den wirtschaftlichen<br />

Überlebenskampf Polens. Die Ende 1989 vom damaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten<br />

Leszek Balcerowicz initiierte „Schocktherapie“ resultierte in der Außerkraftsetzung<br />

zentral geleiteten Planungsmechanismen und der Einführung marktwirtschaftlicher<br />

Prinzipien. Nahezu sämtliche staatlichen Stützungen wurden eliminiert. Ein neues<br />

Währungsgesetzt setzte dem vorausgegangenen unrealen Wechselkurs des polnischen Złoty<br />

ein Ende, die Inlandskonvertibilität des polnischen Zloty wurde entsprechend IWF-<br />

Standards eingeführt. Das Außenwirtschaftsgeschäft wurde liberalisiert, Monopolstellungen<br />

im Außenhandel abgeschafft und somit wurde die Grundlage für einen erheblichen Anstieg<br />

sowohl im Export- als auch Importgeschäft geschaffen.<br />

Das ehrgeizige Reformprogramm zeitigte in Kürze entsprechende Effekte. Die Freigabe<br />

der Preise unter den Bedingungen einer Beruhigung der inflationären Entwicklung<br />

gestattete die Preisbildung in Abhängigkeit von der Stärke des Marktes. Im Ergebnis fiel<br />

die noch 1990 existierende Inflationsrate von 686 % auf ein Niveau von 43 % im Jahre<br />

1992. Diese fallende Tendenz setzte sich in den Folgejahren fort und erreichte für das<br />

Jahr 2002 einen Rekordtiefstand von 1,9 % (0,8 % allein am Jahresende).<br />

%<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70,3<br />

Inflationsentwicklung<br />

43,0 35,3 32,2 27,8 19,9 14,9 11,8 7,3 10,1 5,5 1,9<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

15


16<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Das erfolgreiche Stabilisierungsprogramm führte das Land in eine tiefe, jedoch nur<br />

kurzzeitige Rezession, jedoch war Polen 1992 das einzige MOE-Land, das auf einen<br />

Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts verweisen konnte. Die Genesung der Wirtschaft<br />

nahm 1993 mit einem BIP-Wachstum von 3,8 %, seinerzeit der höchsten Zuwachsrate in<br />

Europa, an Tempo zu. Im Jahre 2002 betrug die Wachstumsrate des BIP 1,4 %. Um ein<br />

reales Bild des Entwicklungsniveaus wiederzugeben, ist für einen Vergleich des pro-<br />

Kopf-BIP Polens mit anderen Ländern das Gesamtpreisniveau zu berücksichtigen und<br />

somit entsprechende Korrekturen vorzunehmen. Ausgehend von OECD-Schätzungen<br />

hinsichtlich der PLN-Kaufkraft betrug im Jahre 2002 das pro-Kopf-BIP in Polen (nach<br />

Kaufkraftparität) 10.600 USD.<br />

Im Jahre 2002 war der Export, trotz regressiver wirtschaftlicher Trends in Westeuropa,<br />

insbesondere auch in <strong>Deutsch</strong>land – dem wichtigsten Außenhandelspartners Polen, einer<br />

der wichtigsten Triebkräfte für das BIP-Wachstum.<br />

Dynamik BIP-Entwicklung<br />

Bruttoinlandsprodukt 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

BIP zu laufenden Preisen<br />

in Mrd. PLN<br />

217,9 278,9 371,1 469,4 550,4 615,6 685,6 721,6 772,2<br />

pro Kopf USD 2.400 3.293 3.484 3.702 4.095 4.014 4.077 4.567 4.940<br />

BIP-Wachstum p.a. 5,2 7,0 6,0 6,8 4,8 4,1 4,0 1,0 1,4<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales 2003<br />

%<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-7,0<br />

2,6<br />

3,8<br />

Dynamik BIP-Entwicklung (Vorjahr = 100)<br />

5,2<br />

7,0<br />

6,0<br />

6,8<br />

4,8 4,1 4,0<br />

1,0 1,4<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Seit dem Jahre 1990 haben wesentliche Veränderungen im Hinblick auf die Quellen des<br />

Wertschöpfungsprozesses stattgefunden. In den Vordergrund trat eine dynamische<br />

Entwicklung von Handel und Dienstleistungen, demgegenüber waren Bauwesen,<br />

Landwirtschaft und Industrie von einem steilen Talfahrt ihres Produktionsaufkommens<br />

gekennzeichnet. Damit ist die Wirtschaftsstruktur Polens mit der von Ländern auf einem<br />

mittlerem Wirtschaftsniveau vergleichbar.


Haushaltspolitik<br />

Business in Polen<br />

Polen gelang es, einen komplizierten Zeitabschnitte zu durchlaufen ohne exzessive<br />

Lockerungen seiner Haushaltspolitik zuzulassen. Allerdings verdoppelte sich im Jahre<br />

2001 das Haushaltsdefizit im Vergleich zum vorangegangenen Jahr und lag bei unter<br />

4,5 % des BIP. Das Jahr 2002 brachte diesbezüglich ebenso keinerlei Verbesserungen<br />

mit sich, als sich das Haushaltsdefizit auf 5,1 % des BIP belief.<br />

Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Struktur des Staatshaushalts 2001 und<br />

2002.<br />

Staatshaushalt 2001 und 2002 (in Mrd. PLN)<br />

Ausgewählte Positionen 2001 2002<br />

E<strong>IN</strong>NAHMEN 140,53 143,52<br />

Indirekte Steuern 82,42 89,60<br />

- davon MwSt. 52,89 57,44<br />

- davon Verbrauchsteuer 28,86 31,49<br />

Körperschaftssteuer 13,22 15,01<br />

EST natürliche Personen 23,44 24,14<br />

Dividende und Gewinneinnahmen 0,89 0,64<br />

Zölle 4,09 3,81<br />

AUSGABEN 172,89 182,92<br />

Zuschüsse zur Sozialversicherung 46,07 52,86<br />

Laufende Ausgaben für staatliche Einrichtungen 29,27 29,80<br />

Inlandsverschuldung 17,10 20,32<br />

Auslandsverschuldung 3,79 3,72<br />

Subventionen für lokale Regierungsverwaltungen 29,43 29,70<br />

Investitionsausgaben 6,42 7,81<br />

DEFIZIT -32,36 -39,40<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />

Im Ergebnis einer aktiven Haushaltspolitik in den letzten Jahren verzeichnete in Folge<br />

einer wesentlichen Reduktion der Auslandsverschuldung die öffentliche Verschuldung<br />

im Verhältnis zum BIP einen substantiellen Rückgang von 70,4 % Ende 1994 auf etwa<br />

55 % Ende 1995. Ende 2002 betrug sie 45,8 % des BIP.<br />

Die Haushaltsausgaben 2002 sind im nachfolgenden Diagramm graphisch dargestellt.<br />

Anzumerken ist, dass die Ausgaben für die Bedienung der Auslandsverschuldung mit<br />

2,0 % keine besonders hervorzuhebende Signifikanz aufweisen.<br />

17


18<br />

Laufende Ausgaben<br />

für staatliche<br />

Einrichtungen<br />

16,3%<br />

Zuschüsse zur<br />

Sozialversicherung<br />

28,9%<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Staatshaushalt – Ausgabenstruktur 2002<br />

Inlandsverschuldung<br />

11,1%<br />

Auslandsverschuldung<br />

2,0%<br />

Subventionen für<br />

lokale Regierungsverwaltungen<br />

16,2%<br />

Investitionsausgaben<br />

4,3%<br />

Sonstige Ausgaben<br />

21,2%<br />

Die konsequente Haushaltspolitik führte parallel zum stabilen Wirtschaftswachstum, der<br />

rückläufigen inflationären Tendenz und anderen positiven Erscheinung im Rahmen der<br />

Wirtschaftsentwicklung zu einer beständigen Aufwertung und Festigung der Position<br />

Polens auf internationalen Märkten. Gegenwärtig (Stand Mai 2003) ist die Bewertung<br />

der Kreditwürdigkeit Polens durch führende Institutionen durchweg positiv, wie die<br />

nachfolgenden Angaben belegen.<br />

Institution Langfristig Kurzfristig<br />

Standard & Poor's BBB+ A-2<br />

Moody's A2 P-1<br />

Fitch BBB+ F2<br />

Die Konvertibilität der Währung<br />

Die offizielle polnische Währung ist der Zloty (Abk. zł oder PLN). Er teilt sich in 100<br />

groszy. Von Anfang an war die vollständige interne Konvertibilität der Landeswährung<br />

ein grundsätzliches Ziel der polnischen Wirtschaftsreform im Januar 1990. Konsequent<br />

wurde nach mehreren Änderungen der Devisenvorschriften am 18. Dezember 1998 eine<br />

Neufassung des Devisenrechtsgesetzes verabschiedet, die am 11. Januar 1999 in Kraft<br />

trat. Zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte Polens wurde die externe<br />

Konvertibilität des Zloty eingeführt.


Business in Polen<br />

Das Devisengesetz von 1998 hat dem Zloty den Weg auf die Außenhandelsmärkte<br />

sowie zur Kursnotierung in den Zentralbanken der OECD und auf den Finanzmärkten<br />

gebahnt. Auf diese Art und Weise ist die polnische Währung im Verhältnis zu anderen<br />

Währungen gleichgestellt worden und in Banken und Wechselstuben der OECD-Staaten<br />

konvertierbar. Am 11. April 2000 traf die polnische Regierung auf Antrag des Rates für<br />

Geldpolitik die Entscheidung über die freie internationale Kursnotierung des Zloty.<br />

Polen wurde zum zweiten Land Zentraleuropas, das die freie Kursnotierung seiner<br />

Währung eingeführt hat.<br />

Das Gesetz erfüllte hinsichtlich der Liberalisierung laufender Devisengeschäfte seine<br />

Funktion, jedoch waren Kapitalverkehr, einschließlich Direktinvestitionen, Portfolio-<br />

Investitionen, Kredit- und Anlagengeschäfte sowie Bürgschaften bestimmten<br />

Einschränkungen unterworfen. In dieser Hinsicht ging es jedoch nicht vollständig mit<br />

EU-Erfordernissen konform. Angesichts des EU-Beitritts Polens wurde deshalb am<br />

27. Juli 2002 vom polnischen Parlament ein neues Devisengesetz verabschiedet, dass am<br />

1. Oktober 2002 in Kraft trat. Dieses neue Gesetz gibt den Weg für eine weiterführende<br />

Liberalisierung im Rahmen des Kapitalverkehrs frei. Eingedenk existierender EU-<br />

Wechselkursstandards wurden durch das neue Devisengesetz sämtliche Beschränkungen<br />

innerhalb des Kapitalverkehrs zwischen Polen und den EU-Mitgliedsstaaten sowie dem<br />

Europäischen Wirtschaftsraum und OECD-Mitgliedsländern zurückgenommen.<br />

Nichtsdestotrotz bleiben einige Beschränkungen, die allerdings nicht im Gegensatz<br />

zu entsprechenden EU-Normen stehen, in ihrer Zulässigkeit bestehen. Sie kommen beim<br />

Kapitalverkehr im Rahmen von Direktinvestitionen (einschließlich Immobiliengeschäften),<br />

bei Finanzdienstleistungen und der Einführung von Schutzmaßnahmen auf<br />

Kapitalmärkten zur Anwendung. Das neue Gesetz enthält eine Festlegung, dass<br />

Beschränkungen aufgrund anderer Gesetze die durch das Devisengesetz festgeschriebene<br />

Freiheit des Kapitalfluss ablösen können.<br />

Im Gesetz sind einige Beschränkungen in Bezug auf Bestimmungen und Bedingungen<br />

des Devisenverkehrs aufgelistet. Diese können jedoch durch Devisengenehmigungen<br />

aufgehoben werden. Es existieren diesbezüglich zwei Arten von Devisengenehmigungen<br />

– ein allgemeine und eine individuelle. Allgemeine Devisengenehmigungen<br />

erteilt das Ministerium der Finanzen, individuelle Devisengenehmigungen werden vom<br />

Präsidenten der Nationalbank Polens ausgesprochen. Beide Genehmigungsarten<br />

kommen zur Anwendung, insofern sie keine Bedrohung der Sicherheit des Landes, der<br />

öffentlichen Ordnung, eine negative Beeinflussung der Zahlungsbilanz darstellen sowie<br />

durch sie andere grundsätzliche Interessen des Staates berührt werden.<br />

Ein wichtiger Schutzmechanismus ist in Artikel 10 des Gesetzes enthalten, der es in<br />

dringenden Fällen ermöglicht, zeitweilig einige besondere Beschränkungen per<br />

Verordnung des Ministerrates einzuführen. Diese betreffen, so erforderlich:<br />

19


20<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

• die Umsetzung von Beschlüssen internationaler Organisationen, deren Mitglied<br />

Polen ist,<br />

• die Gewährleistung von öffentlicher Ordnung und Sicherheit,<br />

• die Sicherstellung einer ausgewogenen Zahlungsbilanz angesichts eines<br />

bestehenden Ungleichgewichts, oder eines plötzlichen Zusammenbruchs bzw. der<br />

Gefahr eines solchen,<br />

• die Sicherung der Stabilität der polnischen Währung aufgrund plötzlich<br />

eintretender Kursschwankungen bzw. einer diesbezüglichen Gefahr.<br />

Da jedoch der EU-Vertrag die Einführung von Devisenbeschränkungen zur Absicherung<br />

der Stabilität von Inlandswährungen nicht kennt, sei angemerkt, dass die Einführung<br />

einer derartigen Beschränkung nur in dem Zeitraum stattfinden könnte, indem Polen<br />

noch nicht EU-Mitglied ist. Falls dies doch der Fall sein sollte, werden diese<br />

Beschränkungen mit dem EU-Beitritt Polens hinfällig.<br />

Auslandsverschuldung<br />

Die Unterzeichnung zweier Auslandsschuldenabkommen in den letzten zehn Jahren hat<br />

den Wirtschaftswandel in Polen wesentlich erleichtert. Mit dem ersten vom 21. April<br />

1991 wurden die Schulden Polens gegenüber dem Pariser Club, die 33 Milliarden USD<br />

betrugen, verringert. Nach Maßgabe dieses Abkommens, dessen Umsetzung unter<br />

Einbeziehung des IWF ausgehandelt worden war, wurden Polen 50 % der Schulden<br />

erlassen und ein neuer Schuldentilgungsplan erstellt.<br />

Parallel zum Schuldenerlass durch die Gläubiger des öffentlichen Sektors gelang es der<br />

polnischen Regierung, am 27 Oktober 1994 mit den Geschäftsbanken ein ähnliches<br />

Abkommen über die Reduzierung der Schulden, deren Höhe sich auf 13,2 Milliarden<br />

USD belief, zu unterzeichnen. Dieser Schuldenerlass und Umschuldungsabkommen, das<br />

Verbindlichkeiten bei einer Gruppe von etwa 500 Banken zum Gegenstand hatte, führte<br />

zu einer Senkung der Gesamtschuldenhöhe um 49,2 %.<br />

Die große Bedeutung des Abkommens mit dem Londoner Club und des schon erwähnten<br />

Schuldenerlasses liegt in der Normalisierung der finanziellen Beziehungen zu Ländern,<br />

die eine Schlüsselrolle im internationalen Handels- und Kapitalverkehr spielen. Infolge<br />

der Verbesserung der Handelsbedingungen verringerten sich die Geschäftskosten,<br />

außerdem wurde Polen der Zugang zu Krediten und ausländischem Kapital erleichtert.<br />

<strong>Polnische</strong> Banken und Unternehmen können nun aus der vermehrten Inanspruchnahme<br />

kostengünstigerer finanzieller Ressourcen Vorteile ziehen, die im Rahmen der<br />

Finanzierung von Entwicklungs- und Modernisierungsprojekte zu Buche schlagen.


Business in Polen<br />

Überdies konnte dadurch das ausländischen Investitionen in Polen anhaftende Risiko<br />

verringert werden (zur Kreditwürdigkeit Polens s. Abschnitt Haushaltspolitik in diesem<br />

Kapitel). Diese Tatsache, zusammen mit Polens hoher Wirtschaftswachstumsrate, den<br />

niedrigen Arbeitskosten, dem Produktivitätsanstieg und der Verringerung von Handels-,<br />

Investitions-, und Währungsrisiken haben Polen zu einem attraktiven Investitionsstandort<br />

werden lassen. Die Glaubwürdigkeit Polens als einem vielversprechenden<br />

Wirtschaftspartner wurde auch durch die steigenden Währungsreserven, die Ende des<br />

vergangenen Jahres 29,79 Milliarden USD betrugen, konsolidiert.<br />

Ende 2002 beliefen sich Polens Auslandsschulden lt. einer Information der Nationalbank<br />

Polens auf insgesamt 81,9 Milliarden USD (43,3 % BIP). Während des Jahres kam es zu<br />

einem Anstieg um ca. 10 Mrd. USD, für den hauptsächlich die zentrale und lokale<br />

Regierungsebene verantwortlich war. Deren Verschuldung um 6,5 Mrd. USD anwuchs.<br />

Auslandsverschuldung (in Mrd. USD) im Vergleich zu anderen ökonomischen Eckdaten<br />

Import<br />

Export<br />

Staatliche Devisenreserve<br />

Öffentliche Verschuldung<br />

Auslandsverschuldung<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

29,8<br />

41,0<br />

55,1<br />

86,7<br />

81,9<br />

0 50 100 150 200<br />

21<br />

189,3<br />

Bis zum Jahre 2002 war hinsichtlich der Auslandsverschuldung Polens ein konstanter<br />

Trend der Veränderung des Verhältnisses zwischen öffentlicher und privater<br />

Verschuldung charakteristisch. Dabei stieg der Anteil der privaten Verschuldung parallel<br />

zum Liberalisierungsprozess innerhalb der Devisenpolitik und der fortschreitenden<br />

wirtschaftlichen Wandlung im Lande. Noch 1996 betrug der Anteil der staatlichen<br />

Auslandsverschuldung über 76 %. In nur 5 Jahren jedoch verringerte sich dieser Anteil<br />

auf etwas über 41 % Ende 2001. Das Jahr 2002 bildetet jedoch wiederum eine<br />

Ausnahme, denn der Anteil der staatlichen Auslandsverschuldung stieg auf 44 %.<br />

Ende des Jahres 2002 beliefen sich die kurzfristige Verbindlichkeiten auf weniger als<br />

15,7 % der Gesamtverschuldung. Zum gleichen Zeitpunkt betrug das Ratio von Polens<br />

kurzfristigen Verbindlichkeiten insgesamt (Regierung, Banken und Unternehmen<br />

eingeschlossen) ca. 43 % der staatlichen Devisenreserve.


22<br />

Beschäftigung und Arbeitsmarkt<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Arbeitslosigkeit war in Polen vor 1990 ein Fremdwort, jedoch begannen die<br />

unerbittlichen Grundsätze der Marktwirtschaft schon bald darauf, sich auf dem<br />

Arbeitsmarkt bemerkbar zu machen. 1990 trat die Arbeitslosigkeit in Erscheinung und<br />

erreichte eine Höhe von 1,1 Mio. Menschen (6,3 %). Sie stieg weiter an und stabilisierte<br />

sich in den Jahren 1993 bis 1994. Danach setzte eine rückläufige Tendenz ein. Im Jahre<br />

1998 setzte, vorwiegend im Resultat von Umstrukturierungen in der Industrie sowie<br />

unternehmensbedingten Strukturwandlungen mit dem Ziel der Erhöhung von<br />

Arbeitsproduktivität und Wettbewerbsfähigkeit, allerdings wiederum ein Anstieg der<br />

Arbeitslosenziffer ein. Erschwerend kam, beginnend mit dem Jahr 1998, ein<br />

verhalteneres Tempo der Wirtschaftsentwicklung, hinzu. Ende des Jahres 2002 waren<br />

3,2 Millionen Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, sprich die Arbeitslosenquote<br />

bewegte sich auf einem Niveau von 18,1 %. Von Wojewodschaft zu Wojewodschaft<br />

weist die Arbeitslosenrate signifikante Unterschiede auf. Mit 13,9 % ist sie in der<br />

Wojewodschaft Mazowieckie am niedrigsten, mit 28,8 % ist sie in der Wojewodschaft<br />

Warmińsko-Mazurskie am höchsten.<br />

Von den insgesamt 3,2 Millionen Arbeitslosen waren 1,65 Millionen Erwerbsfähige als<br />

Langzeitarbeitslose jeweils länger als ein Jahr ohne Arbeit. Dazu kommt, dass 83 % der<br />

Arbeitslosen keinen Anspruch auf Unterstützung haben und sich ein beträchtlicher Teil<br />

der Arbeitssuchenden aus Schulabgängern und Absolventen rekrutiert. Viele von ihnen<br />

können zwar auf eine hohen Bildungsstand verweisen, sie finden jedoch keine<br />

Anstellung, da das berufliche Bildungssystem mit dem Tempo voranschreitenden<br />

Veränderungen hinsichtlich des Bedarfs nach spezifischen fachlichen Fähigkeiten nicht<br />

Schritt halten konnte.<br />

Arbeitslosenzahl<br />

(in Tausend)<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenquote<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

Arbeitslosenquote (in %)


Business in Polen<br />

Nichtsdestoweniger ist zu unterstreichen, dass im allgemeinen die Arbeitskräfte in Polen<br />

auf ein ansprechendes Bildungsniveau und hohe berufliche Qualifikationen verweisen<br />

können. In den Jahren 2001/2002 waren 1,7 Millionen Studenten an 340 Universitäten,<br />

Technischen Hochschulen und anderen Hochschuleinrichtungen sowie Akademien<br />

eingeschrieben.<br />

Im gleichen Zeitraum betrug der Schulbesuchsniveau in der Altersgruppe Ober-<br />

bzw. Realschüler (ausgenommen Berufsschulen) 74 %, ein signifikanter Anstieg im<br />

Vergleich zu 46 % in 1990/91. Ein noch schärfer hervortretende Wachstumstendenz ist<br />

im Universitäts- und Hochschulbereich festzustellen (44 %, gestiegen von 13 % vor<br />

9 Jahren). Obwohl dieser Anteil noch unter dem EU-Durchschnitt liegt, werden die<br />

diesbezüglichen Veränderungen seit Beginn des wirtschaftlichen Transformationsprozesses<br />

jedoch auf dramatische Weise deutlich.<br />

Im Jahre 2002 betrug der durchschnittliche monatliche Bruttolohn in Polen 2.133,21<br />

PLN (ca. 520 USD). In der Industrie lagen die Durchschnittslöhne um ca. 7 % (2.284,93<br />

PLN) höher. Die Spitzenverdiener mit 3.712,42 PLN durchschnittlichem Monatslohn<br />

kamen aus dem Bereich Bergbau. Andererseits lag der Durchschnittsverdienst in der<br />

verarbeitenden Industrie (2064,17 PLN), im Hotelgewerbe und der Gastronomie<br />

(1.688,57 PLN) unter dem landesweiten Mittelwert. Im Jahre 2002 stiegen Löhne und<br />

Gehälter real um 2,4 %.<br />

Die relativ niedrigen Lohnkosten und die hohe Qualifikation von Facharbeitern sind für<br />

ausländische Investoren von Vorteil, insbesondere in traditionellen Industriegebieten.<br />

Laut Eurostat sind die Lohnkosten in Polen (kalkuliert pro Arbeitsstunde) noch um ein<br />

Fünffaches niedriger als in den Ländern der Europäischen Union und erreichen einen<br />

Stundenlohnsatz von ca. 4,5 EUR. Damit liegt Polen jedoch noch etwas über<br />

Tschechien, Ungarn und der Slowakei.<br />

Gewerkschaften spielen eine relativ wichtige Rolle, sowohl im Rahmen der<br />

Landespolitik als auch im Unternehmensbereich. Neben der Gewerkschaft<br />

„Solidarność“ existieren Föderationen von Branchengewerkschaften (hervorgegangen<br />

aus den ehemaligen sozialistischen Gewerkschaftsverbänden). Eine besonders starke<br />

Position haben die Gewerkschaften in Staatsbetrieben, sie sind aber auch auf regionaler<br />

Ebene aktiv. Die Gewerkschaften sind bestrebt, ihre Forderungen direkt an die<br />

Regierung zu richten. Im Jahre 2002 fand in Polen nur eine Streikaktion statt, an der<br />

2,7 % der Belegschaft des betroffenen Unternehmens teilnahm. Jedoch war Polen in<br />

diesem Jahr arbeitsmarktpolitisch bei Weitem nicht der ruhigste Ort. Eine Reihe von<br />

Protestaktionen fanden statt, an denen die Vertreter der unterschiedlichsten Branchen<br />

teilnahmen, um ihre Forderungen den zentralen Behörden kund zu tun. Die zahlenmäßig<br />

umfangreichsten Protestmärsche wurden von Mitarbeitern des staatlichen Gesundheitswesens,<br />

Bergleuten und Werftarbeitern durchgeführt.<br />

23


24<br />

Industrie und Technologie<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Mit der zunehmenden Relevanz von Handels- und Dienstleistungssektor ist in den<br />

vergangenen Jahren der Anteil der Industrieproduktion und insbesondere der<br />

Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt Polens ständig gefallen.<br />

Parallel zur Verminderung des Anteils des industriellen Sektors innerhalb der Wirtschaft<br />

Polens (24 % Bruttowertschöpfung im Jahre 2002) hat der Transformationsprozess eine<br />

zukunftsorientierte Modernisierung ausgelöst, die sich z.B. in zunehmenden Export- und<br />

Produktivitätskennziffern widerspiegelt.<br />

Die Struktur der Wirtschaft Polens im Jahre 2002, ausgehend von der Unternehmensanzahl<br />

nach Sektoren und den Eigentumsformen, ist in der nachfolgenden Tabelle<br />

dargestellt (ohne Ein-Personen-Unternehmen und Partnergesellschaften).<br />

Unternehmen nach Sektoren und Eigentumsform (Stand per 31.12.2002)<br />

Sektor Gesamt<br />

Unternehmen<br />

Staatsbetriebe<br />

Gesamt staatlich privat<br />

mit<br />

ausländischer<br />

Beteiligung<br />

Genossen<br />

schaften<br />

Gesamt<br />

davon:<br />

473.553 1.951 196.681 721 138.643 47.352 18.682<br />

Land- und Forstwirtschaft 12.075 31 3.612 37 2.270 1.124 3.354<br />

Bergbau 742 33 701 23 401 174 8<br />

Verarbeitende Industrie 44.536 828 40.981 338 27.243 10.744 2.187<br />

Energie, Gas, Wasser 2.110 22 1.362 68 378 172 13<br />

Bauwesen 23.036 345 21.222 30 16.539 3.324 922<br />

Handel und Instandhaltung 76.763 229 72.353 40 51.502 19.335 3.394<br />

Hotelwesen und Gastronomie 4.341 11 3.738 10 2.042 1.482 42<br />

Transport, Lagerwirtschaft,<br />

Verkehr<br />

9.484 257 8.617 69 5.683 2.240 248<br />

Finanzdienstleistungen 5.662 2 3.669 9 2.911 561 976<br />

Immobilien,<br />

Unternehmensberatung<br />

126.725 181 31.876 40 23.295 6.809 7.241<br />

Bildung 33.863 - 1.371 - 1.056 244 39<br />

Gesundheitswesen,<br />

17.482 - 2.776 27 2.376 259 74<br />

Sozialführsorge<br />

Sonstige kommunale und soziale<br />

Dienste<br />

92.287 10 4.224 25 2.816 856 171<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />

Der Privatsektor innerhalb der Wirtschaft hat in den letzten Jahren rapid zugenommen.<br />

Im Jahre 2002 erwirtschafteten private Unternehmen 77,6 % der gesamten Industrieproduktion<br />

und die Tendenz ist, bedingt durch die voranschreitende Privatisierung von<br />

Staatsbetrieben und Neugründungen im privaten Unternehmensbereich, zunehmend. Im<br />

gleichen Zeitraum zeichneten private Unternehmen, auch aufgrund ihrer Dominanz


Business in Polen<br />

innerhalb des Außenhandels bereits in den Vorjahren, für 92,3 % des Import- und<br />

88,7 % des Exportaufkommens verantwortlich. Darüber hinaus befinden sich fast der<br />

gesamte Agrarbereich sowie der Einzelhandel und Großhandel (94,1 %) und zu 98 %<br />

des Bauwesens in privater Hand.<br />

Das nachfolgende Diagramm veranschaulicht in deutlicher Weise die Rolle des<br />

Privatsektors zum gegenwärtigen Zeitpunkt und zu Beginn des Transformationsprozesses.<br />

Der Privatsektor in Polen 1990 und 2001<br />

Anteil an der Wirtschaft (%)<br />

1990 2001<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

BIP<br />

Beschäftigung<br />

Einzelhandel<br />

Bauwesen<br />

Industrie<br />

Export und Import<br />

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, 2003<br />

In der Struktur der polnische Industrieproduktion setzt sich der in der letzten Dekade<br />

sichtbar gewordene Trend des beständig wachsenden Anteils der verarbeitenden<br />

Industrie und eines stets kleiner werdenden Anteils des Bergbausektors nicht fort. Zwar<br />

stieg der Anteil im Bereich Energie, Gas und Wasser auf 12,8 % (von 12,2 % im Jahre<br />

2001), der Anteil der verarbeitenden Industrie sank jedoch auf 81,8 % (von 82,2 % im<br />

Jahre 2001). Der Anteil des Bergbaus verringerte sich von 5,6 % (2001) auf 5,4 %.<br />

Die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln (Getränke, Tabakwaren) spielt mit<br />

fast einem Fünftel der Gesamtproduktion innerhalb der verarbeitenden Industrie Polens<br />

die führende Rolle. Andere bedeutsame Industriezweige sind die Elektro-, Metall- und<br />

Chemieindustrie, die Herstellung von Gummi und Plasten sowie der Fahrzeugbau.<br />

Im Jahre 2002 erfuhr die Industrieproduktion einen Zuwachs von 1,4 % (im Vergleich<br />

zum Zuwachs auf um 0,6 % im Vorjahr). Auf den Privatsektor entfielen dabei 77,6 %,<br />

(76,2 % im Vorjahr), die Produktivität stieg um ca. 4,5 %.<br />

Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Branchenstruktur der Industrie Polens im<br />

Jahre 2002, wobei jeweils nur Unternehmen mit mehr als 9 Beschäftigten berücksichtigt<br />

werden konnten, da zum Zeitpunkt des Drucks dieser Publikation Angaben über<br />

sämtliche Sektoren nicht greifbar waren.<br />

25


26<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die Industrie Polens nach Branchen 2002<br />

Branche Umsatz (in Mio. PLN)<br />

Nahrungsmittel und Getränke 96.474,0<br />

Tabakwaren 3.229,9<br />

Textilien 7.683,8<br />

Bekleidung und Rauchwaren 7.666,2<br />

Leder und Lederprodukte 2.983,2<br />

Holz und Korbwaren 12.947,6<br />

Zellulose und Papier 11.261,2<br />

Verlagswesen, Druck, Vervielfältigungen von Tonträgern 13.813,0<br />

Koks und Erdölprodukte 21.024,9<br />

Chemikalien und Chemieprodukte 29.998,8<br />

Gummi und Plaste 20.022,4<br />

Sonstige nichtmetallische, mineralische Produkte 20.870,6<br />

Metalle 18.682,5<br />

Metallprodukte 22.595,0<br />

Maschinen und Anlagen 20.252,7<br />

Elektromaschinen und Elektroapparate 14.113,0<br />

Heimelektronik und Kommunikationsanlagen 10.509,3<br />

Medizinische, feinmechanische und optische Instrumente, Uhren 3.624,0<br />

Fahrzeuge, Anhänger, Auflieger 27.518,8<br />

Sonstige Transportausrüstung 8.736,9<br />

Möbel und sonstige anderweitig nicht klassifizierte Erzeugnisse 16.968,1<br />

Gesamt 393.763,6<br />

Bergbau 25.796,8<br />

Elektroenergie, Erdgas und Wasser 67.522,5<br />

Insgesamt 481.081,9<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />

Eine dynamische Absatzzunahme war in folgenden Bereichen zu beobachten:<br />

Büroausstattungen und Computer (18,2 %), Möbel (13,4 %), Gummi- und Plastprodukte<br />

(12,4 %), Zellulose und Papier (12,2 %), Metallprodukte (10,9 %).<br />

Andererseits verzeichneten nachfolgend genannte Branchen beträchtliche<br />

Umsatzeinbrüche: Sonstige Transportausrüstung (16,5 %), Koks und Erdölprodukte<br />

(15,8 %), Metalle (4,3 %).<br />

Der Produktionsausstoß von Unternehmen mit 10 und mehr Mitarbeitern, vorwiegend<br />

aus dem Bereich Investitionsgütern, sank im Jahre 2001 um ca. 1 %. Zur gleichen Zeit<br />

verzeichnete die Konsumgüterindustrie (Unternehmen mit 10 und mehr Mitarbeitern)<br />

einen Zuwachs von ca. 5 %.


Business in Polen<br />

In einigen Zweigen der polnischen Industrie sind auf der Grundlage von Umstrukturierungsprogrammen<br />

Veränderungen von Unternehmensstrukturen hinsichtlich Organisation,<br />

Management und Technologie durchgeführt worden. Diesem Strukturwandel haben sich<br />

folgende Bereiche unterzogen: der Brennstoff- und Energiesektor, die Verteidigungsindustrie,<br />

die Chemie- und Metallurgiebranche, die Pharmazeutik, die Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie und einige High-Tech-Unternehmensbereiche.<br />

Es ist diesbezüglich erwähnenswert, dass ungeachtet eingeschränkter finanzieller<br />

Möglichkeiten die polnische Wissenschaft und Forschung nach wie vor mit<br />

interessanten Problemlösungen aufwartet. Das Hauptproblem besteht im Mangel an<br />

notwendigen Finanzmitteln, um die erreichten Forschungs- und Entwicklungsergebnisse<br />

einer kommerziellen Nutzung zuzuführen und dadurch neue Möglichkeiten gerade auch<br />

für ausländische Investoren für ein erfolgversprechendes Engagement auf dem<br />

polnischen Markt zu erschließen.<br />

Eine große Anzahl von Erfindern, Forschungs- und Entwicklungsunternehmen,<br />

Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen ist Mitglied der Vereinigung<br />

<strong>Polnische</strong>r Erfinder. Die Vereinigung fördert Forschungsmaßnahmen, die zu neuen<br />

Erfindungen führen, im Ausland tritt sie für die Wahrung der Rechte von Erfindern ein.<br />

Ausgehend von Erfindungen und neuen Technologien „made in Poland“ bietet sich eine<br />

Vielzahl von Investitions- und Kooperationsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten<br />

Sektoren der Industrie Polens.<br />

Technopolis Warschau<br />

Das Warschauer Technopolis-Konzept ist entwickelt worden, um Vorteile zu nutzen, die<br />

sich aus dem Wissenschafts- und Bildungspotenzial der hauptstädtischen Metropole<br />

ergeben. Dieses Konzept schafft einen generellen Rahmen für eine Reihe von<br />

unabhängigen Initiativen und Programmen, deren Ziel es ist, Warschau in ein wichtiges<br />

Entwicklungszentrum zu verwandeln, das auf der Basis von ökonomischen<br />

Erkenntnissen arbeitet. Diese Initiativen bestehen generell darin, High-Tech-<br />

Unternehmen im Umfeld von Hochschulen, Forschungsanstalten und<br />

Entwicklungsinstitute anzusiedeln, um für den Zugang zur Wissenschaft und einen<br />

Zustrom gut ausgebildeter und hochmotivierter Arbeitnehmer zu sorgen und bei<br />

optimalen Lebens- und Arbeitsbedingungen die Zusammenarbeit zu erleichtern und die<br />

Gründung neuer Unternehmen zu beschleunigen.<br />

Der Bemowo Campus im gleichnamigen Stadtteil von Warschau, auf einem Gelände<br />

von 800 ha geplant, ist die im Rahmen der Warschauer Technopolis am weitesten<br />

fortgeschrittene Initiative und wird zur Zeit umgesetzt.<br />

27


28<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Das Projekt sieht die Schaffung eines Wissenschafts- und Technologieparks sowie einer<br />

umfassenden nahegelegenen städtischen Infrastruktur, einschließlich eines Wohngebiets,<br />

eines Einkaufs- und Dienstleistungszentrums, Erholungseinrichtungen u.ä. vor, um den<br />

Beschäftigten der im Campus angesiedelten High-Tech-Unternehmen einen optimalen<br />

Lebensstandard zu bieten.<br />

Der Wissenschafts- und Technologiepark soll polnische und ausländische High-Tech-<br />

Firmen im Umfeld der Technischen Militärakademie gruppieren, um Kooperationsbeziehungen<br />

anzubahnen, die zur Entwicklung, Anwendung und zum Marketing<br />

moderner Technologien beitragen. Der erste Teil, ein s.g. Technologie-Inkubator, ist<br />

bereits gegenwärtig tätig, stellt Bürofläche für Existenzgründungen bereit, unterstützt bei<br />

der Marktforschung, der Erstellung von Business-Plänen und leistet besonders kleinen<br />

und mittelgroßen Unternehmen notwendige Hilfestellungen. Besonderes Augenmerk<br />

wird dabei auf Zukunftsbranchen wie IT, Elektronik, Umwelttechnik, neue Materialien,<br />

Biotechnologie. Die angebotenen Dienstleistungen umfassen technologische Beratung,<br />

Unterstützung bei der Erschließung von Finanzierungsquellen, Schulungen, Seminare<br />

u.ä.<br />

Der Bemowo-Campus der Warschauer Technopolis wird von der Stiftung Technopolis<br />

geleitet, die gemeinsam von der Technischen Militärakademie und dem vormaligen<br />

Stadtbezirk Bemowo gegründet wurde (Kontakt s. Anhang 22).<br />

<strong>Polnische</strong> Agentur für Unternehmensentwicklung<br />

Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Unternehmensentwicklung ist eine staatliche Einrichtung, die<br />

im Jahre 2001 im Ergebnis der Umgestaltung der <strong>Polnische</strong>n Stiftung für KMU-<br />

Entwicklung entstand. Die Agentur ist dem Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales<br />

unterstellt. Ihre Aktivitäten konzentrieren sich auf:<br />

• die Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen,<br />

• die Entwicklung des Exports,<br />

• Aspekte der Regionalentwicklung,<br />

• die Anwendung neuer Technologien,<br />

• Schaffung neuer Arbeitsplätze.<br />

Die Agentur ist an der Realisierung einer Reihe von Hilfs- und Förderprogrammen<br />

beteiligt und zeichnet für Kofinanzierungen von Initiativen zur Unternehmensförderung<br />

und Direkthilfen für Unternehmen verantwortlich. Die Tätigkeit der Agentur wird über<br />

Haushalts- und EU-Mittel finanziert. Sie kooperiert mit über 150 lokalen<br />

Unternehmensberatungsfirmen, die im Nationalen KMU-Service-Netzwerk vereinigt<br />

sind.


Landwirtschaft<br />

Business in Polen<br />

In Polen leben 38 % der Bevölkerung in ländlichen Gebieten und fast 27 % sind<br />

landwirtschaftlich tätig. Es gibt Regionen, wo die Landwirtschaft immer noch der<br />

wichtigste Wirtschaftszweig ist, obwohl ihre Bedeutung zusehends geringer wird.<br />

Jedoch ist die Landwirtschaft nach wie vor Haupterwerbsquelle von fast 6 % der<br />

polnischen Bevölkerung. Viele polnische landwirtschaftliche Betriebe bieten<br />

hinsichtlich ihrer Organisation, der Eigentumsverhältnisse, der Größe und des Ertrags<br />

ein äußerst differenziertes Bild. Gegenwärtig existieren in Polen 2,9 Millionen<br />

bäuerliche Familienbetriebe mit durchschnittlich 5,8 ha, von denen 70 % eine Größe von<br />

weniger als 5 ha aufweisen. Insgesamt sind dies jedoch nur 19 % der gesamten<br />

landwirtschaftlichen Nutzfläche Polens. Die Agrarstruktur nach Anzahl und Größe<br />

verdeutlicht das nachfolgende Diagramm.<br />

in ha<br />

Anzahl und Größe landwirtschaftlicher Betriebe (nach Größenkategorien)<br />

5 000 000<br />

4 500 000<br />

4 000 000<br />

3 500 000<br />

3 000 000<br />

2 500 000<br />

2 000 000<br />

1 500 000<br />

1 000 000<br />

500 000<br />

0<br />

unter 1<br />

ha<br />


30<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Unvorhersehbare Witterungsverhältnisse und die ständig variierende Rentabilität<br />

verschiedener landwirtschaftlichen Erzeugnisse führen zu Instabilität der landwirtschaftlichen<br />

Produktion, die keinen Quotenregelungen unterliegt. Der Produzent trägt das<br />

gesamte Risiko. Nur ein geringer Teil der Produktion basiert auf Lieferverträgen<br />

zwischen Produzenten und Verarbeitungsbetrieben, so bei Zuckerrüben, Raps, Blumen-<br />

und Gemüsesamen. In Polen überwiegen landwirtschaftliche Betriebe mit<br />

Mischproduktion, Ackerbau und Tierzucht bzw. Tierhaltung. Die meisten Bauernhöfe<br />

weisen keine eindeutige Spezialisierung auf. Infolgedessen belief sich die dem Markt<br />

bereitgestellte Produktion auf ca. 60 % der gesamten Agrarproduktion, der Rest - ein<br />

Charakteristikum der polnischen Landwirtschaft - wurde für die Selbstversorgung der<br />

bäuerlichen Höfe verwendet.<br />

Im Jahre 2002 betrug die landwirtschaftliche Nutzfläche in Polen 16,9 Mio. ha, das heißt<br />

nahezu 55 % der Gesamtfläche des Landes. Nach zwei Jahren des wirtschaftlichen<br />

Niedergangs nahm die Agrarproduktion im Jahre 2001 um 4,6 % zu, um im<br />

vergangenen Jahr erneut auf 1,9 % abzusinken. Die wichtigsten Feldfrüchte sind<br />

Getreide, besonders Weizen und Roggen. Es folgen Kartoffeln, Futtermittel,<br />

Zuckerrüben, Öl- und Hülsenfrüchte. In der Tierzucht dominieren Schweine und Rinder,<br />

obwohl Geflügel und Schafe, die letzteren in Südpolen, ebenfalls recht verbreitet sind.<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt die Hauptdaten zur landwirtschaftlichen Produktion.<br />

Die landwirtschaftliche Produktion 2002<br />

Produkte Erträge in Mio. t<br />

Ertrag in<br />

Doppelzentner/ha<br />

Getreide, insges. 26,8 32,3<br />

- Weizen 9,3 38,4<br />

- Roggen 3,8 24,1<br />

Raps 1,0 22,8<br />

Kartoffeln 15,4 190,0<br />

Zuckerrüben 11,7 388,0<br />

Gemüse 4,0 x<br />

Schweine (in Mio.) 19,0 x<br />

Rinder (in Mio.) 5,4 x<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />

Gut entwickelt ist der polnische Gartenbau. Er liefert ein breites Sortiment an<br />

Frischobst- und Gemüse sowie an verarbeiteten Gärtnereiprodukten. Das polnische<br />

Beerenobst wie z.B. Erdbeeren und der hervorragende Apfelsaft erfreuen sich sowohl in<br />

Polen als auch im Ausland großer Beliebtheit.<br />

Bemerkenswert ist, dass die polnische Landwirtschaft einen niedrigen<br />

Verwendungsgrad an Chemikalien aufweist. Im Jahre 2002 betrug der Verbrauch an


Business in Polen<br />

Kunstdüngern 88,5 kg NPK pro Hektar Ackerfläche. Das bedeutet, dass polnische<br />

Agrarprodukte generell als ökologisch und gesundheitsfördernd einzustufen sind.<br />

Bankensektor<br />

Polens Bankensektor hat seit 1989 einen tiefgreifenden Wandel erlebt. Die Nationalbank<br />

Polens (NBP) hat ihre Tätigkeit als Geschäftsbank eingestellt und die einer Zentralbank<br />

aufgenommen. Die NBP ist zuständig für die Geldemission, unterhält Polens<br />

Währungsreserven, refinanziert und beaufsichtigt Polens Banksystem, übt<br />

Kontrollfunktionen aus und vergibt Lizenzen für die Aufnahme einer Geschäftstätigkeit<br />

im Bankensektor.<br />

Das polnische Bankensystem stützt sich in seiner Geschäftstätigkeit auf das Gesetz über<br />

die Nationalbank Polens und das Bankgesetz (beide vom 29 August 1997). Manche<br />

polnische Vorschriften wie z.B. über Banklizenzen, die Bekämpfung von Geldwäsche<br />

und die Tätigkeit zugelassener Wirtschaftsprüfer und zertifizierter Auditfirmen<br />

entsprechen bereits EU-Standards. Weitere grundlegende Fragen sind in hohem Maße<br />

EU-kompatibel geregelt und werden mit dem EU-Beitritt Polens am 1. Mai 2004<br />

gänzlich den gemeinschaftlichen Normen angepasst sein.<br />

Die meisten polnischen Geschäftsbanken sind Universalbanken. Sie bieten eine breite<br />

Palette von Anlagemöglichkeiten, sind im Finanzierungsbereich aktiv, unterbreiten<br />

Privatpersonen und Unternehmen ein breitgefächertes Angebot an Bankdienstleistungen.<br />

Einige Banken sind am Kapitalmarkt durch eigene Maklerbüros vertreten, einige sind<br />

auch als Investitionsbanken in Geschäftsfeldern wie Wertpapiere, Schatzbriefe und<br />

Aktien tätig bzw. bieten einen dementsprechenden Beratungsservice.<br />

Nach 14 Jahren gesellschaftlicher Umgestaltung bestand Ende 2002 das polnische<br />

Bankensystem aus der Nationalbank Polens, 62 Geschäftsbanken in Form von<br />

Aktiengesellschaften (von denen 59 tätig sind) und 605 Genossenschaftsbanken. Der<br />

Staat war direkter Eigentümer von drei Banken und übte eine mittelbare<br />

Kontrollfunktion an fünf weiteren aus.<br />

Der Genossenschaftssektor spielt, obwohl von Relevanz für die polnische<br />

Landwirtschaft, im polnischen Bankwesen keine bedeutende Rolle. Im Jahre 2002 nahm<br />

sein Anteil im Bereich Bankdienstleistungen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu.<br />

Ende des Jahres hielten die Genossenschaftsbanken 6,2 % der Einlagen des Nicht-<br />

Finanzsektors und vergaben an diesen Sektor Kredite, deren Anteil 6,5 % des<br />

bereitgestellten Gesamtkreditvolumens betrug. Ihre Gesamtaktiva beliefen sich 2002 auf<br />

5,0 % der Aktiva des Bankensektors insgesamt.<br />

Das Banknetz hat sich in den letzten Jahren sehr schnell entwickelt. Im Jahre 2002<br />

umfasste das inländische Netz der Geschäftsbanken (ohne Zentralen und Vertretungen)<br />

31


32<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

mehr als 3.000 Filialen und 6.900 anderer Geschäftsstellen (Zweigstellen,<br />

Kundendiensteinrichtungen usw.). Überdies unterhielten die Genossenschaftsbanken<br />

mehr als 1.300 Filialen sowie über 1.200 andere Geschäftsstellen. Investitionen im<br />

Bereich Geldautomaten haben ein noch schnelleres Tempo angenommen. Mitte des<br />

Jahres 2003 waren 7.000 Standorte, d.h. 180 je einer Million Bürger, jedoch nach wie<br />

vor nur etwa 50 % des EU-Niveaus, zu verzeichnen.<br />

Der Bank- und Kreditkartenmarkt ist in Polen zweifellos eines der am schnellsten<br />

wachsenden neuen Dienstleistungssegmente. Die Anzahl ausgestellter Geldkarten stieg<br />

um über 17 %, von 14,4 Millionen Ende des Jahres 2002 auf 16,9 Millionen. Ende des<br />

Jahres akzeptierten etwa 100.000 polnische Einzelhandels- und<br />

Dienstleistungseinrichtungen Bank- und Kreditkarten. Im Jahre 2002 wurden fast 466<br />

Millionen Geschäftsvorfälle mit einem Gesamtwert von ca. 26,8 Milliarden USD<br />

registriert.<br />

Um den Herausforderungen des Wettbewerbs zu begegnen, müssen die polnischen<br />

Banken verstärkt in ihr Netzwerk sowie in die Bereiche Automatisierung und Informatik<br />

investieren. Führende Geschäftsbanken wie auch kleinere Finanzinstitutionen<br />

(einschließlich Genossenschaftsbanken) bieten ihre Dienstleistung per Internet an.<br />

Ebenso bieten einige Banken ihren Kunden die Abwicklung von Bankgeschäften über<br />

WAP-Mobiltelefone an. Darüber hinaus operieren auf dem polnischen Markt bereits<br />

e-commerce-Banken. Ende 2002 gehörten zu ihnen die mBank, Inteligo und die VW-<br />

Bank Direct, die von der BRE-Bank, der Bankgesellschaft Berlin (Polska) und der<br />

Volkswagen Bank Polska AG betrieben werden.<br />

Die Modernisierung der Banken schreitet schnell voran, jedoch bewirken die hohen<br />

Investitionsaufwendungen eine signifikante Steigerung der Betriebskosten bei<br />

Bankgeschäften. Die Einführung von Geldautomaten und der e-commerce-Bereich für<br />

Kreditkartenzahlungen erfordern beträchtliche Investitionen. Höhere Kosten wirken sich<br />

gleichwohl jedoch ebenso auf die Qualität des Kundenservice und die Anzahl neuer<br />

Bankprodukte aus. Diese Tendenzen stehen partiell auch als Folgeerscheinungen von<br />

positiven Konsolidierungserscheinungen, jedoch bewirkte die generelle Konjunkturschwäche<br />

des letzten Jahres eine Verschlechterung der Befindlichkeiten des<br />

Bankensektors im Jahre 2002:<br />

• Erstmalig seit dem Jahre 1993 verzeichneten Ende 2002 die Gesamtaktiva des<br />

Bankensektors einen Schwund um 0,6 % und erreichten ein Gesamtvolumen von<br />

467 Mrd. PLN. Der Index der Bankenaktiva fiel somit in Relation zum BIP auf<br />

60,7 %.<br />

• Die vom Bankensektor bekannt gegebenen Nettoeinnahmen beliefen sich auf 2,7<br />

PLN, ca. um ein Drittel weniger als im vergangenen Jahr.


Business in Polen<br />

Ungeachtet dessen waren im Jahr 2002 aber auch einige positive Entwicklungen im<br />

polnischen Bankensystem zu beobachten:<br />

• Das Eigenkapital der Geschäftsbanken erhöhte sich um 1,15 Mrd. PLN auf 10,7<br />

Mrd. PLN.<br />

• Die Beschäftigung im Bankensektor ging das dritte Jahr in Folge zurück und<br />

betrug Ende 2002 158.700 Mitarbeiter.<br />

• Es erfolgte eine weitere Konsolidierung des Bankensektors, sowohl bei Geschäfts-<br />

als auch bei Genossenschaftsbanken. Die Zahl der letzteren sank von 642 in 2001<br />

auf 605 Ende 2002.<br />

Ende 2002 waren von den in Polen tätigen 59 Geschäftsbanken 15 an der Warschauer<br />

Börse, mit einem Kapitalanteil von 48,4 %, notiert<br />

Die wichtigsten Änderungen in der Eigentumsstruktur der Kreditinstitute erfolgten<br />

durch Fusionen und das Engagement ausländischer Investoren im Bankensektor als auch<br />

der Eigenkapitalzunahme von staatlich kontrollierten Banken. Im Jahre 2002<br />

kontrollierten ausländische Aktionäre 45 der 52 Privatbanken. Darunter befindet sich<br />

auch eine Niederlassung einer ausländischen Bank, 22 Aktiengesellschaften, die zu<br />

100 % von ausländischen Aktionären geeignet werden, 16 Banken, in denen<br />

ausländisches Kapital die Mehrheitsanteile besitzt sowie sechs Banken, die indirekt<br />

kontrolliert werden. Das folgende Diagramm stellt die Eigentumsstruktur des<br />

Bankensektor in Polen (Stand per 31.12.2002) dar.<br />

Eigentumsstruktur des Bankensektors (Stand per 31.12.2002)<br />

9,6%<br />

60,5%<br />

4,3%<br />

15,2%<br />

1,3%<br />

9,1%<br />

Staatsschatz Staatliche Institutionen<br />

Sonstige inländische Institutionen Ausland<br />

Disperse Anteilseigner Genossenschaftliche Anteilseigner<br />

33


34<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Ausländische Aktionäre haben mit Beständigkeit ihre Investitionen in den polnischen<br />

Bankensektor vergrößert. Von den Bankaktiva insgesamt sind 67,2 % in Besitz<br />

ausländischer Investoren. Laut Informationen der Nationalbank Polens haben deutsche,<br />

amerikanische und holländische Finanzinstitute die größten Investitionen im polnischen<br />

Bankensektor vorgenommen.<br />

Die nachfolgende Tabelle spiegelt die Struktur des polnischen Bankensektors Ende 2002<br />

wieder.<br />

Geschäftsbanken in Polen im Jahre 2002*<br />

Eigentumsstruktur und Anteile an Gesamtaktiva<br />

Anzahl Anteile in %<br />

Banken, kontrolliert durch den Staat: 8 25,3<br />

- direkt 3 23,1<br />

- indirekt 5 2,2<br />

Banken, kontrolliert durch den Privatsektor: 54 69,7<br />

- polnisches Mehrheitspaket 7 2,5<br />

- ausländisches Mehrheitspaket 47 67,2<br />

* einschließlich 3 Banken ohne Geschäftstätigkeit Quelle: Nationalbank Polens (NBP), 2003<br />

Es ist hervorzuheben, dass der Wettbewerb im polnischen Banksektor in den letzten<br />

Jahren rapid zugenommen hat. Dies resultiert aus Fusionen polnischer Banken sowie<br />

dem zunehmenden Engagement ausländischer Banken.<br />

Im Jahre 2001 ging die Anzahl an Geschäftsbanken auf 71 (von 74 im Jahre 2000)<br />

zurück. Die größte Fusion betraf die Citibank (Polska) und die Bank Handlowy<br />

Warschau S.A., beide unter direkter Kontrolle der Citibank Overseas Investment Corp.<br />

Die BIG Bank S.A. fusionierte mit ihrem Eigentümer, der BIG Bank Gdański S.A., die<br />

Wielkopolski Bank Kredytowy S.A. ging die Fusion mit der Bank Zachodni S.A., beide<br />

unter Kontrolle der Allied Irish Bank European Investment Ltd., ein. Im Resultat des<br />

Zusammenschlusses zwischen der Powszechny Bank Kredytowy SA (Allgemeine<br />

Kreditbank) und der Bank Przemysłowo-Handlowy SA (Industrie- und Handelsbank)<br />

entstand die drittgrößte Bank in Polen.<br />

Im Jahre 2002 setzten sich Konsolidierungserscheinungen im Bankensektor fort, in<br />

deren Ergebnis neun Banken vom Markt verschwanden. Zwei neue Bankinstitute (MHB<br />

Bank Polska SA und Bank of Tokyo-Mitsubishi (Polska SA) traten auf den Markt, drei<br />

Banken stellten ihre Tätigkeit ein.<br />

Die Kunden aller Banken, die in Polen nach geltendem Recht gegründet wurden und<br />

tätig sind, werden durch einen Einlagensicherungsfonds, Bankowy Fundusz<br />

Gwarancyjny genannt, und im November 1994 eingerichtet, geschützt. Im Jahre 2002<br />

werden Einlagen in Höhe von 1.000 EUR zu 100 % und Einlagen von 1.000 bis 18.000


Business in Polen<br />

Euro zu 90 % gesichert. Die Obergrenze wurde auf 22.500 EUR angehoben. Überdies<br />

schützt die Nationalbank Polens die Bankeinlagen durch eine strikte Aufsicht und den<br />

obligatorischen Einsatz eines Gläubigermanagements im Falle von finanziellen<br />

Problemen.<br />

Banken - Ranking nach Jahresabschluss per 31.12.2002 (in Mrd. PLN)<br />

Bank Aktiva insgesamt<br />

Nettoergebnis<br />

Gewinn/Verlust<br />

1. PKO BP 83,02 1,05<br />

2. Pekao S.A. 64,74 0,80<br />

3. Bank Przemysłowo-Handlowy PBK S.A. 42,56 0,13<br />

4. Bank Handlowy S.A. 32,18 0,24<br />

5. <strong>IN</strong>G Bank Śląski S.A. 27,16 0,15<br />

6. BRE Bank S.A. 24,85 - 0,38<br />

7. Bank Zachodni WBK S.A. 24,63 0,27<br />

8. Kredyt Bank S.A. 24,06 - 0,42<br />

9. Bank Millenium S.A. 18,61 0,18<br />

10. BGŻ S.A. 18,06 - 0,26<br />

Quelle: Rzeczpospolita, 2. Juni 2003<br />

Mit dem Beitritt zur OECD gab Polen sein Einverständnis, dass ausländische Banken<br />

Filialen in Polen eröffnen dürfen. Somit benötigen seit 1999 ausländische Banken keine<br />

Lizenz mehr, um eine Geschäftstätigkeit in Polen aufzunehmen. Dies bedeutet, dass eine<br />

ausländische Bank überall in Polen eine Zweigstelle eröffnen kann und nicht mehr ihren<br />

Sitz in Polen nehmen, eine Genehmigung einholen und einen vollen Bankbetrieb,<br />

einschließlich ihres Backoffice, einrichten muss.<br />

Die Liberalisierung der Rechtsvorschriften über die Einrichtung und Führung einer<br />

ausländischen Bank in Polen beruht auf der Einführung des „nationalen<br />

Gleichbehandlungsprinzips“. Dies bedeutet, dass Tochtergesellschaften ausländischer<br />

Banken in Polen entsprechen den Vorschriften eröffnet werden wie sie für polnische<br />

Banken zutreffen und folglich identischen Anforderungen unterliegen. Daher ist es nicht<br />

möglich, die Anzahl der in Polen tätigen ausländischen Banken zu beschränken bzw.<br />

neue Banken, die auf dem polnischen Markt agieren wollen, zu zwingen,<br />

Sanierungspläne für in Schwierigkeiten geratene Banken zu finanzieren, bevor ihnen die<br />

Aufnahme des Bankbetriebs gestattet wird, so wie dies früher praktiziert wurde.<br />

Im Mai 2003 erstellte die Nationalbank Polens eine Liste mit 18 Vertretungen<br />

ausländischer Banken, die in Polen tätig sind (s. Anhang 25).<br />

35


36<br />

Versicherungssektor<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Wie in anderen Wirtschaftsbereichen kam es auch im Versicherungssektor seit<br />

Einsetzen des Transformationsprozesses zu wichtigen Veränderungen. Ausgangspunkt<br />

war die Verabschiedung eines neuen Versicherungsgesetzes am 28. Juli 1990 durch den<br />

Sejm, welches im Oktober 1995 in Übereinstimmung mit den diesbezüglichen EU -<br />

Regularien neu gefasst wurde. Versicherungs- und Rückversicherungsleistungen dürfen<br />

nur nach vorheriger Zustimmung des Finanzministers erbracht werden, der<br />

Versicherungslizenzen gewährt und diese auch widerrufen kann. Versicherungsgesellschaften<br />

sind verpflichtet, zwischen Lebensversicherungen und anderen<br />

Versicherungsarten zu unterscheiden.<br />

Pflichtversicherungen umfassen:<br />

• KFZ-Haftpflichtversicherung<br />

• Haftpflichtversicherungen für Landwirte<br />

• Haftpflichtversicherungen für medizinische Dienstleister<br />

• Haftpflichtversicherungen für Steuerberater<br />

• Haftpflichtversicherungen für Versicherungs- und Rückversicherungsmakler<br />

• Haftpflichtversicherungen für zugelassene Wirtschaftsprüfer<br />

• Haftpflichtversicherungen für Veranstalter von öffentlichen Veranstaltungen<br />

• Haftpflichtversicherungen für Reisebüros und Makler<br />

• Haftpflichtversicherungen für Gerichtsvollzieher.<br />

Eine Versicherungstätigkeit ist ausschließlich in Form einer Aktiengesellschaft und<br />

einer Versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit zugelassen. Der Versicherungssektor<br />

in Polen wird von dem am 1. April 2002 eingerichteten Amt für Versicherungs-<br />

und Rentenfonds (KNUiFE) beaufsichtigt.<br />

Ende Dezember 2002 waren laut KNUiFE 74 Versicherungsgesellschaften (72<br />

polnische Versicherer und 2 Branchenvertretungen ausländischer Versicherungsunternehmen)<br />

auf der Grundlage erteilter Genehmigungen des Ministeriums der<br />

Finanzen in Polen registriert. Von diesen 72 Versicherungsgesellschaften waren<br />

36 Lebensversicherungsgesellschaften, einschließlich einer Lebensversicherung auf<br />

Gegenseitigkeit, sowie die Filiale einer ausländischen Versicherungsgesellschaft.<br />

Weitere 36 Versicherer, davon fünf Versicherungsgesellschaften auf Gegenseitigkeit,<br />

ein Rückversicherungsunternehmen und eine Branchenvertretung eines ausländischen<br />

Versicherungsunternehmens, waren für andere Versicherungsbereiche lizensiert. Der<br />

Staat war Eigentümer von Mehrheitspaketen an der PZU S.A. und der KUKE S.A. Ende<br />

Mai 2003 waren die Aktien von zwei Versicherungsgesellschaften, der Warta S.A. und<br />

der TU Europa S.A., an der Warschauer Börse notiert.


Business in Polen<br />

Alle in Polen eingetragenen Versicherungsgesellschaften sind Mitglied der <strong>Polnische</strong>n<br />

Versicherungskammer (PIU), die 1990 gegründet wurde. Zu Beginn war die Mitgliedschaft<br />

freiwillig, seit 1995 ist sie obligatorisch.<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

25<br />

Zahl der Versicherungsgesellschaften in den Jahren 1993-2002<br />

30<br />

38<br />

41<br />

50<br />

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Im Jahre 2001 beherrschte weiterhin die PZU SA den polnischen Markt, obwohl ihre<br />

Vorherrschaft von Jahr zu Jahr zurückgeht. Die Branche bleibt jedoch in sich stark<br />

konzentriert. Zwei Versicherungsgesellschaften (PZU SA und TUiR Warta SA)<br />

kontrollieren fast 70 % des Marktes der Immobilienversicherer, wobei die PZU SA<br />

davon fast 56 % abdeckt. Keinem der Wettbewerber ist es gelungen, einen Anteil von<br />

mehr als 7 % für sich zu gewinnen. Bei den Lebensversicherungen ist die Lage ähnlich.<br />

Vier <strong>Gesellschaft</strong>en (PZU Zycie S.A., Commercial Union Polska - TU Zycie S.A.,<br />

Amplico Life S.A. und <strong>IN</strong>G Nationale Nederlanden Polska S.A. kontrollieren mehr als<br />

87 % des Marktes, wobei die PZU Zycie S.A. allein fast 50 % des Marktes bedient.<br />

PZU-Życie<br />

49,5%<br />

54<br />

64<br />

Struktur des LV-Marktes 2002<br />

Andere<br />

13,1%<br />

69<br />

Amplico Life<br />

10,4%<br />

72<br />

74<br />

Commercial Union<br />

17,7%<br />

<strong>IN</strong>G Nationale<br />

Nederlanden<br />

9,4%<br />

37


38<br />

PZU<br />

55,9%<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Struktur des Versicherungsmarktes 2002 (außer LV)<br />

Andere<br />

20,6%<br />

Warta<br />

13,5%<br />

Ergo Hestia<br />

6,3%<br />

Allianz<br />

3,7%<br />

Hinsichtlich der angebotenen Produkte ist festzustellen, dass im Lebensversicherungssektor<br />

das Geschäft mit einfachen Lebensversicherungsprodukte, bei anderen<br />

Versicherungsarten Kfz-Versicherungen vorherrschend sind.<br />

Die Gesamtprämiensumme auf dem polnischen Versicherungsmarkt beliefen sich im<br />

Jahre 2002 auf annähernd 5,7 Milliarden USD (Zuwachs um 3,4 % im Vergleich zum<br />

Vorjahr), wobei die Lebensversicherungsprämien 43 % ausmachten. Das bedeutet, das<br />

die Pro-Kopf-Versicherungsprämien in Polen weiterhin weit unter dem europäischen<br />

Niveau liegen, selbst wenn das Verhältnis der Versicherungsprämien zum BIP ständig<br />

wächst und im Jahr 2001 3,01 % im Vergleich zu 1,84 % in 1991 erreicht hat. Der<br />

Durchschnittswert in der Europäischen Union beträgt jedoch das Doppelte.<br />

Im Jahre 2002 erwirtschaftete der polnische Versicherungsmarkt einen Nettoertrag in<br />

Höhe von 1,47 Mrd. PLN. Davon entfielen 0,57 Mrd. auf den Lebensversicherungssektor<br />

und die restlichen 0,89 Mrd. PLN auf sonstige Versicherungsarten.<br />

Mit dem Ziel, einen umfassenden Schutz der Versicherten zu gewährleisten, wurde auf<br />

Grundlage des Art. 51 des Versicherungsgesetzes vom 28. Juli 1990 ein Garantiefonds<br />

eingerichtet. Die wichtigste Aufgabe dieses Fonds besteht in Kompensationszahlungen<br />

im Rahmen der Haftpflicht für Kfz-Besitzer und Landwirte bei:<br />

• Personenschäden, falls der Verursacher nicht bekannt ist,<br />

• Personen- und Sachschäden, falls der Verursacher nicht versichert ist.<br />

Bei Schadensfällen von Ausländern werden von Garantiefonds Ersatzzahlungen<br />

ausgehend vom Gegenseitigkeitsprinzip geleistet. Der Fonds befriedigt ebenfalls<br />

Ansprüche im Falle der Insolvenz eines Versicherers.


Business in Polen<br />

Die <strong>Gesellschaft</strong> für Exportkreditversicherung (KUKE) ist eine polnische<br />

Aktiengesellschaft, deren Anteile mehrheitlich im Besitz des Staates sind. Seit 1991 hat<br />

die <strong>Gesellschaft</strong> vornehmlich Handelsrisiken polnischer Unternehmen versichert und<br />

bietet Export- und Binnenhandelsversicherungen, kombiniert mit Kreditinformation<br />

sowie Kredit-Portfolio-Management. Die KUKE-Angebotspalette richtet sich an alle<br />

Exporteure, ungeachtet des Exportaufkommens bzw. der Exportausrichtung, und<br />

umfasst die versicherungstechnische Behandlung von Exportverbindlichkeiten im<br />

Warenaustausch mit über 180 Staaten weltweit.<br />

Der KUKE-Tätigkeitsbereich umfasst:<br />

• die Versicherung von kurzfristigen Exportverbindlichkeiten,<br />

• die Versicherung von kurzfristigen Inlandskrediten,<br />

• die Versicherung von mittel- und langfristigen Exportkrediten,<br />

• die Versicherung von polnischen Direktinvestitionen im Ausland,<br />

• Markteintrittskostenversicherungen,<br />

• Garantieabsicherungen.<br />

Seit dem 1. April 1996 können polnische Bürger unter bestimmten Bedingungen<br />

Versicherungspolicen von ausländischen Versicherungsgesellschaften erwerben, die<br />

nicht im Besitz einer Lizenz für eine Geschäftstätigkeit in Polen sind. Eine weitere<br />

Änderung der Versicherungsvorschriften sorgte für die Abschaffung einiger<br />

Beschränkungen für polnische Versicherungsgesellschaften, die sich im Ausland<br />

rückversichern wollen. Die eingeführten Änderungen gingen mit der Notwendigkeit<br />

einher, die polnischen Vorschriften mit den OECD-Standards zu harmonisieren. Die<br />

neuen Vorschriften gestatten es polnischen Bürgern, Versicherungspolicen im Ausland<br />

zu erwerben, sofern das versicherte Risiko mit ihrem Auslandsaufenthalt verbunden ist.<br />

Für die Versicherung des Transits von Waren im internationalen Handelsverkehr können<br />

die betroffenen Unternehmen Versicherungspolicen bei ausländischen Versicherungsgesellschaften<br />

erwerben.<br />

Ebenso wurden die Vorschriften über die Rückversicherung liberalisiert. Jetzt ist es den<br />

Versicherungsgesellschaften gestattet, bis zu 100 % der Prämien, die im laufenden Jahr<br />

einbezahlt werden, zu Zwecken der Rückversicherung zu transferieren.<br />

Das Jahr 2002 war ein weiteres Jahr voller dynamischer Veränderungen innerhalb des<br />

polnischen Versicherungssektors. Laut KNUiFE-Informationen stiegen die ausländischen<br />

Investitionen im Versicherungssektor um 17 % (39 % im Jahre 2001) an, betrugen somit<br />

mehr als 2,97 Milliarden PLN und machten mehr als 72 % des aufgelaufenen<br />

Eigenkapitals des Sektors aus. Die ausländischen Investitionsaufkommen waren für die<br />

Bereiche Lebensversicherung und Nicht-LV-Versicherungen ungefähr gleich.<br />

39


40<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Das nachfolgende Diagramm verdeutlicht die Struktur der ausländischen Investitionen<br />

im polnischen Versicherungssektor (Stand per 31.12.2002).<br />

sonstiges Ausland<br />

Italien<br />

Schweiz<br />

Dänemark<br />

Großbritannien<br />

Niederlande<br />

Finnland<br />

Österreich<br />

Ausländische Investitionen im Versicherungssektor (Struktur)<br />

USA<br />

<strong>Deutsch</strong>land<br />

2,9<br />

4,4<br />

4,4<br />

5,1<br />

5,5<br />

6,6<br />

8,1<br />

10,9<br />

11,4<br />

40,6<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />

Ende des Jahres partizipierten ausländische Partner an 50 der in Polen registrierten<br />

Versicherungsgesellschaften, einschließlich 28 Lebensversicherungsgesellschaften,<br />

polnische Anteilseigner waren mehrheitlich in 20 Versicherungsgesellschaften vertreten.<br />

Die größten Investitionen im polnischen Versicherungssektor stammen von deutschen<br />

Unternehmen, die 1,21 Mrd. PLN in 21 Versicherungsunternehmen Polens investierten<br />

(40 % des Gesamtwertes ausländischer Investitionen in diesem Sektor). Bedeutende<br />

Investitionen (0,34 Mrd. PLN in 7 Unternehmen) stammen aus den USA. Investoren aus<br />

Österreich investierten 0,24 Mrd. PLN in 10 Versicherungsunternehmen. Insgesamt<br />

deckten die Investitionsaufwendungen der vier größten Investorenländer (Finnland<br />

kommt zu den drei bereits genannten noch hinzu) über 70 % der Gesamtinvestitionen im<br />

Versicherungssektor Polens.<br />

Ausländisches Engagement am polnischen Markt steigert den Wettbewerb, was zu einer<br />

besseren Qualität der Dienstleistung und einer konkurrenzfähigen Preisbildungspalette<br />

führt. Außerdem werden neue Versicherungsprodukte eingeführt, die besser auf die<br />

Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind. Nur einige wenige polnische<br />

Versicherungsunternehmen weisen gegenwärtig noch keinen ausländischen<br />

strategischen Partner auf.


Business in Polen<br />

Mit dem 1. Januar 1999 hat sich der polnische Versicherungsmarkt stärker dem<br />

internationalen Wettbewerb geöffnet, die Rahmenbedingungen für den Markteintritt<br />

ausländischer Versicherungsunternehmen wurden erleichtert. Dies scheint jedoch<br />

bislang ohne große Auswirkungen auf den Sektor zu bleiben. Gerade einmal zwei<br />

ausländische Hauptfilialen sind in Polen präsent, deren Marktanteil zudem relativ<br />

unbedeutend ist. Dennoch hat das Bewusstsein dieses entscheidenden Entwicklungstrends<br />

einige polnische <strong>Gesellschaft</strong>en ermuntert, ihre Suche nach potentiellen<br />

ausländischen Investoren bzw. Verhandlungen mit solchen zu beschleunigen. Das war<br />

auch einer der Gründe für eine weitere Kapitalkonsolidierung im Banken- und<br />

Versicherungssektor, andere wichtige Gründe waren der Bedarf nach neuem Kapital und<br />

sich bietende Möglichkeiten der Kostensenkung.<br />

Die Entwicklung auf dem Versicherungssektor wird in den nächsten Jahren bedeutend<br />

durch ausländisches Kapital, der Fortsetzung der Privatisierung der PZU S.A. und der<br />

PZU Life S.A., die Erhöhung des Aktienkapitals größerer Versicherungsgesellschaften<br />

sowie Übernahmen und Fusionen beeinflusst werden. Engere Verbindungen zwischen<br />

dem Banken- und Versicherungssektor können den jeweiligen Branchenunternehmen<br />

helfen, unter den Bedingungen eines stärker werdenden Wettbewerbs zu überleben.<br />

Rentenreform<br />

Das neue polnische Rentensystem trat am 1. Januar 1999 in Kraft. Die Grundidee des<br />

Systems liegt in der Sicherheit durch Diversifizierung. Diese soll durch ein System<br />

erreicht werden, das auf drei unabhängigen Pfeilern ruht. Das neue System ersetzt das<br />

alte pay as you go Vergütungssystem, und bindet die künftige Rentenhöhe stärker an die<br />

abgeführten Beiträge. Von den drei Pfeilern sind zwei obligatorisch und einer freiwillig.<br />

Der Pflichtrentenbeitrag beläuft sich auf 19,52 % der Beitragsbemessungsgrundlage<br />

(Lohn/Gehalt insgesamt).<br />

An den ersten Pfeiler, für den die <strong>Polnische</strong> Sozialversicherungsanstalt ZUS zuständig<br />

ist, wird ein Beitrag in Höhe von 12,22 % der Bemessungsgrundlage abgeführt. Es ist<br />

ein hauptsächlich auf Beiträge gestütztes pay-as-you-go-System. Die Rentenhöhe ist<br />

abhängig von den abgeführten Beiträgen, die mittels Index mit der<br />

Bemessungsgrundlage und der durchschnittlichen Lebenserwartung verbunden sind. Je<br />

später jemand in den Ruhestand geht, umso höher ist seine Rente.<br />

Der zweite Pfeiler, an den die restlichen 7,.3 % abgeführt werden, ist ein<br />

Beitragssystem, welches von offenen Rentenfonds betrieben wird, die in Form von<br />

Aktiengesellschaften tätig sind. An die ZUS werden die Gesamtbeiträge in Höhe<br />

von 19,52 % abgeführt, wovon die ZUS 7,3 % des jeweiligen Arbeitnehmerbeitrags an<br />

den Offenen Rentenfonds überweist. Die Offenen Rentenfonds werden von Renten-<br />

41


42<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

versicherungsgesellschaften betrieben, die ihre Einnahmen gemäß gesetzlichen<br />

Vorschriften auf den Finanzmärkten investieren. Arbeitnehmer können unter den<br />

Rentenversicherungsgesellschaften einen Rentenfonds ihrer Wahl aussuchen. Es ist auch<br />

möglich, den Rentenfonds zu wechseln. Um die Einnahmen der Arbeitnehmer aus dieser<br />

Quelle zu schützen, wurde das Rentenfondsaufsichtsamt (UNFE) gegründet, das ab dem<br />

1. April 2002 durch das Amt für Versicherungs- und Rentenfonds ersetzt wurde.<br />

Per 31. März 2003 existierten 16 Rentenfonds in Polen, das von ihnen verwaltete<br />

Kapital belief sich auf 34,95 Milliarden PLN. Mehrheitlich, zu 70 %, wurde in<br />

Obligationen investiert, mehr als 24 % des investierten Portefeuille-Vermögens war in<br />

Aktien angelegt. Das bedeutet, dass die Rentenfonds zu einem wichtigen Mitbewerber<br />

auf dem polnischen Kapitalmarkt geworden sind. Ihre Rolle wird allmählich,<br />

proportional zu dem von ihnen verwalteten Vermögen, an Bedeutung zunehmen. Der<br />

Anstieg der Rentenfondsaktiva im Zeitraum 1999-2002 wird in der nachstehenden<br />

Tabelle veranschaulicht.<br />

in Mrd. PLN<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2,26<br />

<strong>Polnische</strong> Rentenfondsaktiva von 1999-2002<br />

9,92<br />

19,41<br />

31,56<br />

1999 2000 2001 2002<br />

Das neue Rentensystem wurde stufenweise eingeführt. Alle Arbeitnehmer, die 1969 und<br />

später geboren wurden, waren verpflichtet, dem zweiten Pfeiler beizutreten, d.h. einen<br />

Rentenfonds bis Ende September 1999 zu wählen. Diejenigen, die vor 1969, aber nach<br />

1949 geboren wurden, konnten wählen, ob sie im alten System bleiben oder dem neuen<br />

beitreten wollten. Diese Entscheidung mussten sie bis Dezember 1999 treffen, danach<br />

war die Entscheidung irreversibel. Beschäftigte, die 1949 und früher geboren wurden,<br />

blieben im alten System.<br />

Beide Pflichtpfeiler sind in vielerlei Hinsicht ähnlich. Sie stützen sich auf dasselbe<br />

Beitragsprinzip, individuelle Beitragskonten, es gilt dasselbe Rentenalter, Auszahlungen<br />

in Form von Rentenzahlungen und eine garantierte Mindestrente.


Business in Polen<br />

Andererseits erlaubt es der dritte, freiwillige Pfeiler, die organisatorischen Grundsätze<br />

und die Form der Beteiligung zu diversifizieren, wodurch er besser an die individuellen<br />

Bedürfnisse angepasst werden kann. In diesem Pfeiler werden die Beiträge in<br />

Lebensversicherungen, Renten-, Investmentfonds bzw. Betriebliche Altersversicherungen<br />

eingezahlt. <strong>Gesellschaft</strong>en ist es erlaubt, betriebliche Altersversicherungen und<br />

Versicherungsfonds auf Gegenseitigkeit, die zu 100 % freiwillig sind, zu gründen. Die<br />

Beiträge werden vom Einkommen nach Steuer bezahlt, die erzielten Erträge sind<br />

steuerfrei. Ende April 2003 waren mehr als 215 Betriebliche Altersversorgungsfonds beim<br />

KNUiFE registriert.<br />

Jeden dieser Pfeiler kennzeichnen unterschiedliche Risikoarten, denen sie ausgesetzt<br />

sind. Bei dem ersten Pfeiler ist es z.B. der politische Druck, das Altern der Bevölkerung,<br />

die steigende Arbeitslosigkeit, bei den zwei anderen ist es eine höhere Krisenanfälligkeit<br />

infolge einer anhaltenden Inflation und Turbulenzen an den Finanzmärkten. Auf diese<br />

Weise diversifiziert das neue System die Risikoarten. Jeder der Pflichtpfeiler arbeitet auf<br />

eine andere Art und Weise. Dadurch wird gewährleistet, dass selbst unter ungünstigen<br />

Bedingungen das System als ganzes mindestens zufriedenstellend funktionieren wird.<br />

Ein anderer wichtiger Aspekt der Rentenreform ist die Abschaffung von<br />

weitverbreiteten Privilegien bestimmter Berufsgruppen.<br />

Die Bedeutung der Einführung eines neuen Rentensystems kann nicht hoch genug<br />

eingeschätzt werden. Als erstes ist festzustellen, dass die Rentenreform absolut<br />

notwendig war, denn ohne sie wäre das alte System in ein paar Jahren ganz einfach<br />

kollabiert. Außerdem werden im neuen System die Arbeitnehmerbeiträge auf den<br />

Finanzmärkten investiert, sie „arbeiten“ somit zu Gunsten der Eigentümer und lassen<br />

eine Finanzkraft entstehen, die Wirtschaftswachstum stimuliert. Daher führt die<br />

Rentenreform in Zukunft nicht nur zu wirtschaftlicher Sicherheit, sondern sie schafft<br />

auch mehr Arbeitsplätze und beschleunigt die Entwicklung Polens.<br />

Telekommunikation<br />

Die Telekommunikation gehört zu den Wirtschaftszweigen Polens, die sich am<br />

schnellsten entwickeln. Die Rechtsgrundlage für diesen Bereich bildet das Gesetz über<br />

die Telekommunikation vom 21. Juli 2000, das am 1. Januar 2001 in Kraft trat.<br />

Eines der Schlüsselelemente, die durch dieses Gesetz eingeführt wurden, besteht in der<br />

Regulierung des Telekommunikationsbereichs, die vom Vorsitzenden der Aufsichtsbehörde<br />

für Telekommunikation und Fernmeldewesen (URT) ausgeübt wird. Die URT<br />

wurde am 7. Oktober 2000 gegründet. Der URT-Vorsitzende übernahm ab dem<br />

1. Januar 2002 vom Minister für Fernmeldewesen die Lizenzzuständigkeit. Das<br />

Lizenzverfahren an sich wurde in relevanter Weise liberalisiert und weniger<br />

43


44<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

problembehaftet gestaltet. Nach Maßgabe des neuen Gesetzes bedürfen gegenwärtig nur<br />

der Betrieb eines öffentlichen Telefonnetzes sowie eines öffentlichen Rundfunk- und<br />

Fernsehnetzes einer Lizenz. Am 1. April 2002 wurde das URT zur Aufsichtsbehörde für<br />

Telekommunikation und Post (URTiP) umgewandelt.<br />

Der URTiP-Vorsitzende ist berechtigt, Regulierungstätigkeiten für den Bereich<br />

Telekommunikation vorzunehmen. Dies beinhaltet die Lösung von Streitigkeiten<br />

zwischen Mitbewerbern, die Sicherung des Wettbewerbs sowie die Festlegung<br />

fachspezifischer beruflicher Vorraussetzungen für den Bereich Telekommunikation,<br />

Zusammenarbeit mit dem zuständigen Minister bei der Vorbereitung neuer Gesetze und<br />

Regelungen sowie Zusammenarbeit mit branchenspezifischen internationalen<br />

Organisationen. Darüber hinaus ist der URTiP-Vorsitzende, in Anlehnung an die<br />

Kompetenzen der Staatlichen Hörfunk Agentur (PAR) zuständig für die Vergabe von<br />

Sendefrequenzen.<br />

Hervorhebenswert ist, dass das gegenwärtig rechtsverbindliche Telekommunikationsgesetz<br />

vom 21. Juli 2000 alle Beschränkungen für ein ausländisches Kapitalengagement<br />

im Telekom-Bereich abgeschafft hat.<br />

Das Ministerium für Infrastruktur ist fürderhin als staatliches Kontrollorgan für den<br />

Telekommunikationssektor tätig. Die Zuständigkeiten des Ministeriums umfassen:<br />

• Ausarbeitung von entsprechenden Richtlinien staatlicher Politik und<br />

Entwicklungsprogrammen für die Telekommunikation,<br />

• Schaffung günstiger Bedingungen für den Bau, Unterhalt und Betrieb von<br />

Telekommunikationsnetzen, Anlagen der Post und anderen Telekommunikationsmedien,<br />

entsprechend staatlicher Verteidigungs- und Sicherheitsbedürfnisse,<br />

• Schaffung von Rahmenbedingungen für die Bereitstellung von inländischen und<br />

internationalen Telekommunikations- und Postdienstleistungen,<br />

• Beaufsichtigung der technischen Bedingungen, des Betriebs und der Nutzung von<br />

Telekommunikationsanlagen.<br />

Es sei jedoch angemerkt, dass das Ministerium für Infrastruktur und das URTiO seine<br />

Aktivitäten innerhalb des Anpassungsprozesses an EU-Standards auf die<br />

Demonopolisierung des polnischen Telekommunikationsmarktes richtet. Hierzu gehört<br />

auch die Einführung eines neuen Telekommunikationsgesetzes, das EU-Standards und<br />

dem Privatisierungsprozess der TPSA besser gerecht wird.<br />

Noch im Jahre 2001 befanden sich 96 % des polnischen Telekom-Marktes (Wertumfang<br />

ca. 28 Mrd. PLN / 7 Mrd. USD) in Händen des Festnetz-Marktführers TPSA und 3<br />

Mobilfunkanbietern (PTC, Polkomtel und PTK Centertel), wobei allein die TPSA 56 %<br />

der Marktanteile auf sich vereinigte.


Business in Polen<br />

Die Telekomunikacja Polska S.A. (TPSA) erbringt als praktisch einziger nationaler<br />

Betreiber Dienstleistungen für den gesamten Festnetzbereich. Laut letzten Schätzungen<br />

werden einnahmenseitig nur 9 % des Marktes von wenigen unabhängigen Betreibern<br />

kontrolliert, die Dienstleistungen auf lokaler Ebene erbringen, welche allgemein als<br />

wenig profitabel gelten. Ein spürbarer Wettbewerb findet lediglich zwischen den<br />

Unternehmen Dialog und Netia statt (je 3 % Anteil am Festnetz). Mit Stand Juni 2003<br />

wurden ca. 20 weitere NDS-Festnetzanbieter (für Ferngespräche und internationalen<br />

Verkehr) registriert, von denen bisher jedoch nur wenige aktiv geworden sind.<br />

Hinsichtlich der Liberalisierung des Marktes konnten allerdings beachtliche Fortschritte<br />

verzeichnet werden. Insbesondere betrifft dies seit dem Jahre 2002 den lokalen und<br />

internationalen Telekommunikationsmarkt, für die keine Genehmigungen erforderlich<br />

sind. Seit Anfang 2003 gilt dies ebenfalls für den internationalen Telefonverkehr. Die<br />

TPSA hat gegenwärtig überall im Lande lokale Wettbewerber und der Druck im<br />

Ferngesprächsbereich nimmt beständig zu. Darüber hinaus offerieren einige Anbieter<br />

VIoP-Service, der sich in Polen zunehmender Beliebtheit erfreut.<br />

Ende des Jahres 2002 verfügte die TPSA über 10,1 Millionen Abonnenten<br />

(einschließlich 1,2 Mio. ISDN-Abos). Ab dem 1. Januar 2003 bieten die Unternehmen<br />

Netia 1 und Energis ihre Dienste im internationalen Fernsprechverkehr an. Seit dem 15.<br />

Februar 2003 nutzten ca. 47 % der TP SA-Abonnenten den Zugang zum internationalen<br />

Ferngesprächsbereich über andere Anbieter als die TPSA.<br />

Seit 1991 verzeichnete der Bereich Telekommunikation ein ständiges Wachstum von etwa<br />

14 %. Das Wachstumstempo ließ allerdings in den letzten 2 Jahren nach. Im Jahre 2002<br />

steigerten die Festnetzanbieter die Anzahl der Hauptanschlüsse um 4,2 %, auf insgesamt<br />

11,9 Millionen zu Ende des Jahres, davon 9 Mio. in Städten (Zuwachs um 2,9 %) und nur<br />

2,9 Mio. in ländlichen Gebieten (8,4 % Zuwachs). Ende 2002 erreichte die<br />

durchschnittliche Telefondichte ein Niveau von 31,1 Anschlüsse pro 100 Einwohner).<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Fernmeldeabonnenten pro 100 Einwohner<br />

Festnetztelefone<br />

Mobiltelefone<br />

19,0 22,0 24,7 26,5 29,4 31,1<br />

36,0<br />

24,9<br />

5,5<br />

17,5<br />

2,1 10,2<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

45<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003


46<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Trotz des dynamischen Wachstums hat die Telekommunikation in Polen noch immer<br />

EU - Niveau, insbesondere hinsichtlich der mittleren Telefondichte, nicht erreicht. Per<br />

1.1.2002 betrug sie z.B. in Dänemark 73,8, in <strong>Deutsch</strong>land 63,5, in Frankreich 58,4, in<br />

Spanien 46,0 und in Portugal 44,1. Polen unterscheidet sich aber hinsichtlich der<br />

durchschnittlichen Telefondichte nicht allzu sehr von anderen MOE-Ländern, so z.B.<br />

von der Tschechischen Republik mit 37,4 und Lettland mit 30,0.<br />

Im mobilen Telefonverkehr dominierte bis 1996 der Betreiber Centertel mit dem NMTR<br />

450i System den Markt. Anfang 1996 fanden Ausschreibungen für GSM - Lizenzen<br />

statt, die zwei Betreiber für sich entscheiden konnten: die Polkomtel („Plus“ GSM) und<br />

die Polska Telefonia Cyfrowa („Era“ GSM). Am 1. März 1998 nahm Centertel sein<br />

DCS-Mobilfunksystem in Betrieb.<br />

Das Jahr 2002 brachte einen Zunahme der Mobilfunkteilnehmer um mehr als 43,7 %<br />

und erreichte zu Ende des Jahres ein Niveau von 13,8 Millionen Handynutzern. Dadurch<br />

nahm die Handy-Dichte auf 36 zu. Dies bedeutete, die Anzahl der Mobiltelefone in<br />

Polen die der Festnetzanschlüsse überstieg. Das ist jedoch nach wie vor mit dem<br />

europäischen Durchschnitt nicht vergleichbar (Portugal 83,1, Spanien 73,3, <strong>Deutsch</strong>land<br />

64,9, Frankreich 60,7; Stand: 1. Januar 2002).<br />

Energiewirtschaft<br />

Polen produziert 95 % seiner Energie aus fossilen Brennstoffen. Etwa 50 % aus<br />

Steinkohle und 45 % aus Braunkohle. Ausschlaggebend hierfür sind die reichen<br />

Vorkommen dieser natürlichen Rohstoffe in Polen. Weniger als 5 % des Elektroenergieaufkommens<br />

stammt aus alternativen Quellen, vor allem aus Wasser- und Windkraft.<br />

Ausgehend von der Verordnung des Ministers für Wirtschaft vom 15. Dezember 2000<br />

soll sich der Anteil an erneuerbarer Energie beständig erhöhen und im Jahre 2010 ein<br />

Niveau von mindestens 7,5 % am Gesamtenergieaufkommen des Landes betragen.<br />

Die Gesamtmenge der in Polen produzierten Energie (141,3 TWh) überstieg im Jahre<br />

2002 den heimischen Energieverbrauch. Polen exportierte 11,5 TWh Elektroenergie und<br />

importierte demgegenüber jedoch nur 4,5 TWh. Vorrangig sind es Tschechien und die<br />

Slowakei, die insgesamt 90 % des polnischen Elektroenergieexports abdecken.<br />

Mit dem neue Energiegesetz vom April 1997 sind die Bedingungen für einen<br />

marktwirtschaftlichen Wettbewerb im Energiesektor und besser Möglichkeiten einer<br />

Stabilisierung der finanzielle Lage der Energieunternehmen geschaffen worden. Als<br />

wesentliche Regelung des neuen Energiegesetzes ist die Liberalisierung der Energie-<br />

und Benzinpreise zu nennen, über deren Höhe jetzt die Nachfrage des Marktes<br />

entscheidet. Das Gesetz eröffnet die Möglichkeit einer schrittweisen Einführung von


Business in Polen<br />

Marktmechanismen. Der Wettbewerb wird durch die Abschaffung von Monopolstellungen<br />

und die Öffnung des Energiemarktes für den Endverbraucher gefördert.<br />

Vorgenommen wurde eine klare Trennung zwischen dem Erzeugerpreis und dem<br />

Preisanteil für den Energietransfer. Eine Aufteilung des Energiemarktes in Groß- und<br />

Einzelhandel ist zu verzeichnen. Im Bereich Energiegroßhandel verkaufen<br />

Energieversorger (sowohl Hersteller als auch Netzbetreiber) Elektroenergie auf<br />

wettbewerblicher Basis. Der Handel mit Elektroenergie wird über Direktverträge<br />

abgewickelt, vorgesehen ist allerdings, dass der Großteil des Handels zukünftig über<br />

bereits den bestehenden Elektroenergieaustausch abgewickelt wird. Der<br />

Elektroenergiegroßhandel umfasst gleichermaßen den Export und die Einfuhr von<br />

Elektroenergie. Führend im Elektroenergiegroßhandel ist der Netzbetreiber Polskie Sieci<br />

Elektroenergetyczne S.A. (<strong>Polnische</strong> Elektroenergienetze AG).<br />

Im Bereich Einzelhandel existieren zwei Segmente:<br />

• Das freies Marktsegment, in welchem Energieversorger ihre Transferleistungen<br />

gegenüber dem Kunden realisieren und Produzenten und Handelsunternehmen<br />

Elektroenergie an Kunden mit Direktkaufberechtigung verkaufen.<br />

• Das Regulationssegment, in welchem Energieversorger Elektroenergie an<br />

„Tarifkunden“, zu einem von der Staatlichen Energiebehörde festgelegten Preis,<br />

verkaufen.<br />

Gegenwärtig wird Kunden mit einen jährlichen Energiebedarf von 10 GWh das Recht<br />

eingeräumt, den Energieversorger auszuwählen. Mit der weiteren Entwicklung des<br />

Elektroenergiemarktes wird auch anderen Kundengruppen innerhalb des freien<br />

Marktsegments das Auswahlrecht bezüglich des Energieversorgers eingeräumt. Ab dem 1.<br />

Januar 2004 steht dieses Recht ebenso Verbrauchern mit einem jährlichen Energiebedarf<br />

von 1,4 GWh zu. Ab dem 5. Dezember 2005 steht dann jedem Verbraucher von<br />

Elektroenergie in Polen das Recht der Auswahl seines Energieversorgers zu.<br />

Im April 2002 bestätigte die Regierung eine überarbeitete Vorlage der Richtlinien der<br />

<strong>Polnische</strong>n Energiepolitik, mit der die Eckdaten einer langfristige Strategie für den<br />

Energiesektor Polens festgelegt wurden. Vorgesehen ist eine funktionale Trennung<br />

zwischen den Bereichen Netzbetrieb und Verkauf in der Energie- und<br />

gasproduzierenden Industrie, die mit der Einrichtung von 5 Energieversorgerunternehmensgruppen<br />

(anstelle der gegenwärtig existierenden 32 regionalen Energieversorger)<br />

sowie von 2 Kraftwerksunternehmensgruppen (Steinkohle und Braunkohle).<br />

Von diesem Konsolidierungsprozess werden jedoch der Warschauer Energieversorger<br />

STOEN und die G-8-Unternehmensgruppe in Zentral- und Nordpolen nicht betroffen,<br />

da deren Privatisierungsprozess bereits eingeleitet worden ist. Die Regierung<br />

beabsichtigt weiterhin, Kohlebergwerke zu 3 bzw. 4 Unternehmen zusammenzuschließen,<br />

die in der Folgezeit der Privatisierung zugeführt werden.<br />

47


48<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

In allen Teilbereichen des Energiesektors in Polen bestehen Investitionsmöglichkeiten,<br />

die insbesondere im Rahmen von Privatisierungsvorhaben beständig zu Tage treten. Das<br />

ausländische Kapitalengagement hat im Energiesektor bereits beträchtlichen Umfang<br />

angenommen. Hauptsächlich geht es hierbei in Zukunft auch um geplante Vorhaben<br />

bezüglich einer umweltverträglichen Energiegewinnung. Laut <strong>Polnische</strong>r Agentur für<br />

Auslandsinvestitionen (PAIZ) haben Investitionen mit einem Wertumfang von über<br />

1 Million USD in polnischen Energie-, Gas- und Wasserversorgungsbereich Ende 2002<br />

ein Gesamtvolumen von 2,3 Mrd. USD erreicht.<br />

Verkehrsinfrastruktur und Autobahnbau<br />

Polen hat eine gut entwickelte Verkehrsinfrastruktur. Das befestigte Straßenverkehrsnetz<br />

zählt 242.050 Kilometer, d.h. etwa 80 km pro 100 km 2 und ein ausgebautes Eisenbahnnetz<br />

mit fast 23.500 Kilometern, das alle größeren Städte und Orte miteinander<br />

verbindet. Jedoch werden nur 19.700 km Bahnlinien genutzt, sodass deren Dichte mit<br />

6 km pro 100 Quadratkilometer beziffert werden kann.<br />

Im Jahr 2002 nutzten 1.125 Millionen Passagiere öffentliche Verkehrsmittel (städtischer<br />

Nahverkehr nicht inbegriffen, 9 % weniger als im Jahre 2001), davon reisten 304,1<br />

Millionen mit der Bahn (8,5 % weniger als noch 2001), 815 Millionen auf der Straße<br />

(9,3 % weniger) und 3,7 Millionen per Flugzeug (6,7 % Zuwachs).<br />

Die Struktur des polnischen Verkehrssystems im Jahre 2002 lässt sich am besten am<br />

Anteil der je Verkehrsart transportierten Güter verdeutlichen. Insgesamt wurden ca. 647<br />

Mio. Tonnen Güter (5,1 % mehr als im vorangegangenen Jahr), vorwiegend per Straße,<br />

befördert.<br />

1,2%<br />

3,9%<br />

7,1%<br />

Güteranteil am Transportaufkommen<br />

34,5%<br />

53,3%<br />

Straßengüterverkehr - 53,3%<br />

Eisenbahnüterverkehr - 34,5%<br />

Rohrleitungstransport - 7,1%<br />

Seefrachtverkehr - 3,9%<br />

Binnenschifffahrt - 1,2%


Business in Polen<br />

Es gibt in Polen 360.300 km öffentliche Straßen, davon 242.050 mit befestigter<br />

Fahrbahn, die in 4 Kategorien unterteilt sind: Landesstraßen, Wojewodschaftsstraßen,<br />

Kreis- und lokale Straßen. Der Straßentransport stützt sich in Polen auf die zwei<br />

erstgenannten Kategorien mit einer Gesamtlänge von 47.700 km, davon:<br />

• Landesstraßen mit einer Gesamtlänge von 18.100 km,<br />

• Wojewodschaftsstraßen mit einer Gesamtlänge von 29.600 km.<br />

Das polnische Autobahnbauprogramm wurde durch die Verordnung des Ministerrates<br />

vom 28. September 1993 angenommen und gilt als eines der ehrgeizigsten Vorhaben in<br />

der Nachkriegsgeschichte Mitteleuropas. Man plant, in den nächsten 20 Jahren<br />

insgesamt ca. 2.300 km gebührenpflichtiger Autobahnen zu bauen. Die Aufwendungen<br />

dafür werden zwischen 9 - 10 Milliarden USD beanspruchen.<br />

Das polnische Autobahnbauprogramm sieht den Bau von vier Autobahnen, zwei von<br />

Ost nach West und zwei von Norden nach Süden, vor:<br />

• A-1 (597 km) Gdansk - Torun - Lodz - Katowice - und weiter Richtung polnischtschechische<br />

Grenze;<br />

• A-2 (626 km) vom Grenzübergang Swiecko an der polnisch-deutschen Grenze<br />

über Poznan und Warschau nach Terespol, dem Grenzübergang zwischen Polen<br />

und Weißrussland;<br />

• A-3 (365 km) von Szczecin über Gorzow, Zielona Gora, Legnica nach Lubawka;<br />

• A-4/A-12 (738 km) von den Grenzübergängen Jedrzychowice bei Zgorzelec und<br />

Olszyna an der polnisch-deutschen Grenze über Wroclaw, Opole, Gliwice,<br />

Katowice, Krakau, Rzeszow bis zur polnisch-ukrainischen Grenze, mit der A-12<br />

Nebenstrecke Olszyna - Legnica.<br />

Priorität genießt der Bau der Autobahnen A-1, A-2 und A-4/A-12. Man schätzt das<br />

künftige Verkehrsaufkommen auf der A-3 geringer als auf den übrigen Autobahnen ein.<br />

Zusätzlich sieht das Programm vor, die Landesstraße von Elblag bis zur Grenze mit<br />

Russland, Richtung Kaliningrad, zu rekonstruieren. Die Straße wird gebührenpflichtig<br />

sein und ihr Bau wird im Rahmen einer Ausschreibung realisiert.<br />

49


50<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Programm Autobahnbau in Polen<br />

Quelle: Agentur für den Bau und den Betrieb von Autobahnen / Institut für Geodäsie und Kartographie<br />

Die gesetzlichen Grundlagen für die Verwirklichung des Programms wurden durch das<br />

Gesetz über gebührenpflichtige Autobahnen vom 27. Oktober 1994 geschaffen, welches<br />

am 1. Januar 1995 in Kraft trat. Das Gesetz regelte den Bau und den Betrieb von<br />

gebührenpflichtigen Autobahnen mittels einer Finanzstruktur, die keine Mittel aus dem<br />

Staatshaushalt erfordern würde. Eine Agentur für den Bau und Betrieb von Autobahnen<br />

(ABEA) wurde gegründet, um alle notwendigen Aufgaben im Zusammenhang mit der<br />

Umsetzung des Autobahnprogramms zu übernehmen. Im März 2002 wurde die ABEA<br />

abgeschafft, ihre Aufgabenbereiche wurden von der neu eingerichteten Generaldirektion<br />

für Landesstraßen und Autobahnen übernommen.


Business in Polen<br />

Angesichts der Schwierigkeiten bei der Realisierung des Autobahnbauprogramms<br />

entschied die Regierung Anfang 1999, das BOT-System (Built-Operate-Transfer) durch<br />

das PPP-System (Private-Public Partnership) zu ersetzen, welches den Staat verpflichten<br />

würde, den Bau mitzufinanzieren bzw. die Betriebskosten in Höhe von bis zu 50 % zu<br />

decken. Im Gegenzug würde der Staat das Recht auf Gewinnbeteiligung erhalten.<br />

Anfang 2000 bestätigte das Ökonomische Komitee beim Ministerrat die<br />

Gesetzesänderungsvorschläge der Regierung und empfahl, eine Neuauflage des<br />

Gesetzes über gebührenpflichtige Autobahnen zu erarbeiten. Die Erfahrung von sechs<br />

Jahren, in denen kein einziger Kilometer gebührenpflichtiger Autobahnen gebaut wurde,<br />

waren ein Hinweis darauf, dass das Programm eine größere Unterstützung der<br />

öffentlichen Hand benötigt.<br />

Das neue Gesetz, sprich die Gesetzesänderung über gebührenpflichtige Autobahnen<br />

vom 8. September 2000 trat am 17. November 2000 in Kraft und gibt die Möglichkeit<br />

der Nutzung sowohl öffentlicher und privater Finanzierungsquellen bei der<br />

Verwirklichung des PPP-Programms frei.<br />

Anfang des Jahres 2002 bereitete die Regierung ein neues Straßenbau- und<br />

Modernisierungsprogramm mit der Zielstellung vor, das polnische Straßenverkehrsnetz<br />

EU-Standards anzupassen. Zur Zeit entsprechen nur 1 % der Straßen EU-Standards, die<br />

für internationale Verkehrswege eine zulässige Achslast von 11,5 Tonnen fordern. Das<br />

Programm sieht den Bau von 526 km Autobahnen, ca. 200 km Expressstraßen und die<br />

Modernisierung von 1.500 km internationaler Verkehrsstraßen in den nächsten 3 Jahren<br />

vor. Darüber hinaus sollen sich gegen Ende des gleichen Zeitraum weitere 576 km<br />

Autobahn sowie ca. 200 km Expressstrassen in Bau befinden. Die Kosten werden auf<br />

etwa 37,5 Milliarden PLN geschätzt. Man geht davon aus, ein Fünftel der Summe aus<br />

EU-Mitteln zu finanzieren.<br />

Alles deutet darauf hin, dass mit dem Autobahnbau in Polen in der Tat begonnen wurde.<br />

Zu Beginn des Jahres 2002 existierten in Polen, im Wesentlichen begründet durch das<br />

Nichtzustandekommen eines effektiven Autobahn-Finanzierungsmodells, weniger als<br />

400 km Autobahnen. Im Jahre 2002 wurden allerdings 54 km Autobahnen gebaut bzw.<br />

modernisiert. Darüber hinaus befanden sich 185,5 km Autobahn im Bau bzw. Umbau.<br />

51


52<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die Wirtschaft Polens im Jahre 2003 und weitere Perspektiven<br />

Aktuelle Entwicklungstrends<br />

Im Juli 2003 nahm die Regierung Polens ein ökonomisches Entwicklungsprogramm für<br />

den Zeitraum 2003-2004 mit der Zielstellung einer beschleunigten wirtschaftlichen<br />

Entwicklung des Landes an. Schwerpunkte des Programms sind die Förderung des<br />

Unternehmertums, die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Innovationsförderung,<br />

Entwicklung der Infrastruktur und die effektive Nutzung der EU-Strukturfonds.<br />

Vorgesehen ist eine Reihe von Zusätzen zu bereits bestehender gesetzlicher Regelungen,<br />

die im Besonderen zu einer Vereinfachung und zeitlicher Verkürzung behördlicher<br />

Prozeduren in Bezug auf unternehmerische Aktivitäten führen sollen. Der Zeitraum für<br />

die Erledigung behördlicher Formalitäten für den Beginn einer wirtschaftlichen<br />

Tätigkeit soll um zwei Drittel verkürzt werden (maximal 20 Tage, EU-Durchschnitt – 30<br />

Tage).<br />

Die wirtschaftlichen Entwicklungstendenzen Polens in den ersten Monaten des Jahres<br />

2003 belegen, dass sich das Land von der wirtschaftlichen Rezession der Jahre 2001-<br />

2002 schrittweise erholt. Laut Schätzungen belief sich in den ersten vier Monaten des<br />

Jahres das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts auf 2,1 %. Die Wachstumsraten beim<br />

Exportaufkommen und ein höherer Individualkonsum haben wesentlich zum<br />

Wirtschaftswachstum beigetragen. Gleichzeitig verharrte die Inflation auf einem<br />

niedrigen Niveau. Im Monat März stiegen die Preise für Waren und Dienstleistungen im<br />

Vergleich zum Dezember 2002 nur um 0,8 %.<br />

Die Industrieproduktion (nach Umsatzzahlen) stieg im ersten Quartal 2003 um 2,9 %<br />

(um 0,2 % im gleichen Vorjahreszeitraum). Andererseits waren Ende März 2003 18,7 %<br />

der arbeitsfähigen Bevölkerung arbeitslos. Angesichts dieser Umstände lag nur ein<br />

leichter Anstieg der Löhne und Gehälter im Bereich der Erwartungen. Dennoch stiegen<br />

die durchschnittlichen Reallöhne in der Industrie ungeachtet einer niedrigen<br />

Inflationsrate um 1,4 % und erreichten eine Niveau von 2.253 PLN.<br />

Ausgehend von zollstatistischen Angaben stiegen Export und Import gleichmäßig an.<br />

Dabei lag das Wachstumstempo des Imports nur etwas höher als beim Export. Das<br />

Exportaufkommen erreichte ein Wertvolumen von 11,2 Mrd. USD (Steigerung um<br />

23,6 im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum), die Importe betrugen insgesamt<br />

14,7 Mrd. USD (Steigerung um 23,8 %). Laut Angaben der Nationalbank Polens betrug<br />

der Zuwachs der Exporterträge 30,6 %, die Importausgaben stiegen demgegenüber<br />

lediglich um 19,2 %.<br />

Die geringe Zuwachsrate beim Import führte zu einer Verringerung des Außenhandelsdefizits<br />

(von 2,6 Mrd. USD im ersten Quartal 2002 auf 2,3 Mrd. USD im gleichen


Business in Polen<br />

Zeitraum des Jahres 2003). Die Verringerung des Außenhandelsdefizit wirkte sich auch<br />

auf einen Rückgang des Defizits bei den laufenden Umsätzen aus (von 2,1 Mrd. USD im<br />

Zeitraum Januar-März 2002 auf 1,5 Mrd. USD im gleichen Zeitraum 2003).<br />

Wirtschaftliche Perspektiven<br />

Das Haushaltsgesetz für das Jahr 2003 geht von einem Wachstum des BIP von 3,5 %<br />

aus, bei der Industrieproduktion wird eine Steigerung um 3,6 % veranschlagt, um 5,6 %<br />

sollen sich die Bruttoanlageninvestitionen erweitern. Erwartet wird ein leichter Anstieg<br />

der Inflation, von 1,9 % im Jahre 2002 auf 2,3 %, die Arbeitslosenquote soll sich auf<br />

einem Niveau zwischen 17,7 % und 18,3 %, von gegenwärtig 18,7 %, einpegeln.<br />

Das Haushaltsgesetz geht des Weiteren von einer Verschlechterung des<br />

Außenhandelsergebnisses aus. Die Importausgaben werden mit 45,3 Mrd. USD ein<br />

wesentlich höheres Niveau als die Exporterträge (33,7 Mrd. USD) erreichen. Deshalb<br />

wird ein Anstieg des Außenhandelsdefizits auf 11,6 Mrd. USD (im Gegensatz zu 10,4<br />

Mrd. USD im Jahre 2002) erwartet. Dies wiederum wird sich auf die laufenden Umsätze<br />

auswirken, für die ein Defizit in Höhe von 8,7 Mrd. USD prognostiziert wird.<br />

Im Juni 2003 stellte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales seinerseits eine<br />

Wirtschaftsprognose vor, die bei Weitem weniger optimistisch ist und sich auf die<br />

wirtschaftliche Situation und entsprechende Tendenzen in den ersten Monaten des<br />

Jahres 2002 stützt. Laut dieser Prognose erreicht das Wachstum des BIP ein Niveau von<br />

3,0 % und die Bruttoanlageninvestitionen wachsen lediglich um 2,0 %. Parallel dazu soll<br />

sich die Arbeitslosenquote auf einem Niveau von 18,0 % stabilisieren, erwartet wird ein<br />

Anwachsen der Inflationsrate auf 2,0 %.<br />

Wesentlich optimistischer hingegen stellen sich in dieser Prognose die Entwicklung der<br />

Industrieproduktion (über 4 %) und die Außenhandelsergebnisse dar. Die Exporterträge<br />

erreichen nach ministeriellen Schätzungen eine Höhe von 36,9 Mrd. USD und die<br />

Importausgaben steigen in wesentlich geringerem Umfang (46,8 Mrd. USD).<br />

Ausgehend davon prognostiziert das Wirtschaftsministerium ein Außenhandelsdefizit in<br />

Höhe von 9,9 Mrd. USD und ein Defizit bei den laufenden Umsätzen in Höhe von<br />

7,5 Mrd. USD.<br />

Erwähnenswert ist, dass eine außenstehende Betrachtung die Perspektiven der<br />

Wirtschaft Polens in einem etwas ungünstigerem Licht erscheinen lässt. Im April 2003<br />

korrigierte die Europäische Kommission die Wachstumsprognose für die EU-<br />

Mitgliedsstaaten sowie die Beitrittsländer nach unten. Laut letzten Voraussagen wird für<br />

Polen ein BIP-Wachstum von 2,5 % im Jahre 2003 und von 3,7 % im Jahre 2004<br />

erwartet. Die Internationale Arbeitsorganisation geht ihrerseits von einer<br />

53


54<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Arbeitslosenquote in Polen in Höhe von 20,6 % im Jahre 2003 und für das Jahr 2004<br />

von einem leichten Rückgang auf 20,0 % aus.<br />

Schließlich und endlich prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IMF) die<br />

wirtschaftlichen Eckdaten für Polen wie folgt: BIP-Wachstum 2003 - 2,6 %, 2004 - 4,1 %,<br />

weiteres Absinken der Inflationsrate auf 1,1 % im Jahre 2003, Anstieg auf 2,4 % im Jahre<br />

2004.<br />

Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen<br />

Der erfolgreiche Übergang Polens zur Marktwirtschaft wurde in beachtlichem Maße<br />

durch die Unterstützung internationaler Wirtschaftsorganisationen erleichtert. Schon in<br />

den späten achtziger Jahren unterhielt Polen gute Beziehungen zum Internationalen<br />

Währungsfonds, zur Weltbank und der International Finance Corporation.<br />

In den entscheidenden Jahren 1989 und 1990, als das ehrgeizige Stabilitätsprogramm<br />

eingeleitet wurde, stellte der IWF einen stand-by Kredit bereit, um die polnische<br />

Währung zu stützen. Dieser Kredit wurde jedoch nie zu diesem Zweck in Anspruch<br />

genommen. Die meisten Staaten, die dieser stand-by Kreditvereinbarung beigetreten<br />

waren, stimmten später zu, diese Mittel für die Unterstützung des polnischen<br />

Bankensystems zu verwenden.<br />

1986 trat Polen erneut der Weltbank bei, die ab 1990 dem Land erneut Kredite<br />

ausreichte. Seit dieser Zeit hat die Weltbank 5,385 Milliarden USD (4 Mrd. USD<br />

Nettostornierung) für 35 Vorhaben zur Verfügung gestellt. Davon wurden etwa 3,908<br />

Milliarden USD ausgegeben und 1,54 Milliarden USD zurückgezahlt (Stand: Mitte Mai<br />

2003).<br />

Hauptsächlich drei Kreditarten wurden von der Weltbank zur Verfügung gestellt, um<br />

Wirtschaftwachstums- und Reformprogramme der Regierung zu unterstützen:<br />

reformgebundene Zahlungshilfsprogramme, die dem Staatshaushalt und der<br />

Zahlungsbilanz einen Teil der Kosten der Wirtschaftsreformen kompensieren; Kredite<br />

für konkrete Investitionen wie z.B. Ausrüstungen für die Infrastruktursanierung sowie<br />

Finanzierung von Modernisierungs- und Expansionsplänen von Privatunternehmen<br />

durch Überziehungskredite, die von polnischen Banken verwaltet wurden.<br />

Im Jahre 2002 bewilligte die Weltbank Polen einen Kredite in Höhe von 15 Millionen<br />

USD für das Städtische Heizkraftwerk Kraków, vorgesehen zur Finanzierung eines<br />

Energieprojekts für das Heizwärmesystem der Region Kraków.<br />

Im Dezember 2002 beriet die Direktorenkonferenz der Weltbank die neue<br />

Förderstrategie für Polen in den Jahren 2003-2005. In diesem Strategiepapier ist der


Business in Polen<br />

Arbeitsplan der Weltbank und der Internationalen Finanzkooperation (IFC) zur<br />

Unterstützung ihrer Länderkunden bei der Realisierung der von ihnen gesetzten<br />

Entwicklungsziele detailliert festgelegt. Dies betrifft die geplanten Aktivitäten der Bank<br />

- Darlehen, Analysen, technische Hilfen - in den jeweiligen Ländern. Die neue Strategie,<br />

die in Zusammenarbeit zwischen der polnischen Regierung und der Weltbank, der<br />

Geberseite und nichtstaatlichen Organisationen vorbereitet wurde, sieht ein Basis-<br />

Projekt-Darlehensprogramm mit einem Volumen von 1,3 Mrd. USD in den Jahren<br />

2003-2005 vor, um vereinbarte makroökonomische sowie projektspezifischen<br />

Zielstellungen zu realisieren.<br />

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) wurde 1991<br />

gründet, um Entwicklungsprojekte in mittel- und osteuropäischen Ländern im Rahmen<br />

des Übergangs zu markwirtschaftlichen Strukturen zu finanzieren. Die EBRD gehörte<br />

per 31.12.2002 mit 170 abgeschlossenen Verträgen und einer Gesamtfinanzierung in<br />

Höhe von 2,5 Mrd. EUR (ausgenommen Polens Anteil an regionalen Projekten) zu den<br />

größten Investoren in Polen.<br />

Mit ihren umfangreichen Investitionsaktivitäten und Erfahrungsschatz wird die Bank<br />

auch fürderhin ein wichtiger Partner der polnischen Regierung bei der Beschleunigung<br />

des wirtschaftlichen Umgestaltungsprozesses sein. Zielgerichtet werden dabei folgende<br />

Bereiche ins Auge gefasst: Infrastruktur- und Umweltinvestitionen, Modernisierung,<br />

Umstrukturierung und, wo dies angebracht erscheint, Privatisierung von Wirtschaftssektoren<br />

mit gering entwickeltem Umstrukturierungsniveau, Erhöhung des Tempos von<br />

Neuinvestitionen, sowohl mit inländischer als auch ausländischer Kapitalbeteiligung,<br />

insbesondere im KMU-Sektor. Insbesondere im Rahmen von Infrastrukturinvestitionen<br />

und der Privatisierung von Wirtschaftssektoren mit gering entwickelten Umstrukturierungsniveau<br />

wird die EBRD mit anderen internationalen Finanzinstitutionen, multi-<br />

und bilateralen Gebern als auch mit dem lokalen Finanzmarkt zusammenarbeiten, um<br />

nachhaltige Effekte innerhalb des Umgestaltungsprozesses zu sichern.<br />

Die EBRD-Strategie für die Jahre 2002-2003 sieht maßgebliche Investitionen in<br />

folgenden Schwerpunkbereichen vor:<br />

• Infrastruktur und Umwelt<br />

Im Hinblick auf die Herausforderungen, denen sich Polen sowohl im Anpassungsprozeß<br />

an EU-Standards als auch hinsichtlich der Absicherung eines kontinuierlichen<br />

Wirtschaftswachstums im Bereich der Modernisierung seiner Infrastruktur stellen muss,<br />

konzentrieren sich die Aktivitäten der Bank auf Infrastrukturinvestitionen auf Landes-<br />

und lokaler Ebene mit dem Ziel, eine diesbezügliche Abhängigkeit von staatlichen<br />

Zusagen zu minimieren und, wo machbar, fiskalen Druck zu lindern. In erster Linie ist<br />

die Unterstützung von Umstrukturierung, Kommerzialisierung und Privatisierung bzw.<br />

privaten Beteiligungen in sämtlichen Infrastrukturbereichen vorgesehen. Mit der aktiven<br />

55


56<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Unterstützung seitens zentraler und lokaler Behörden wird sich die Bank, in enger<br />

Zusammenarbeit mit der EU im Rahmen des PHARE- und ISPA-Programms, für einen<br />

signifikanten Zuwachs von Aufwendungen für Infrastruktur- und Umweltprojekte in<br />

Polen einsetzen.<br />

• Finanzsektor<br />

Im Rahmen eines 4-Stufen-Plans, der sich eine Erhöhung des geringen Niveaus an<br />

Finanzhilfen in Polen zum Ziel gesetzt hat, ist die Bank bestrebt, kleinen und mittleren<br />

Unternehmen umfangreichere Zugangsmöglichkeiten und eine erweiterte Vielfalt von<br />

Finanzierungsmodellen zur Verfügung zu stellen, unter Nutzung eines flexiblen<br />

Herangehens einen Beitrag zu Erweiterung und Wachstum des Nicht-Banken-<br />

Finanzsektors zu leisten, den Abschluss des Modernisierungsprozesses im Bank- und<br />

Versicherungssektors, einschließlich Konsolidierungen und mögliche Privatisierungen,<br />

und das Entstehen einer größeren Palette von relevanten Produkten und<br />

Finanzdienstleistungen zu befördern.<br />

• Unternehmensbereich: Modernisierung und Umstrukturierung<br />

Die EBRD wird sich ausgehend von bankverbindlichen Grundsätzen von der<br />

Bestrebung leiten lassen, Umstrukturierungsmaßnahmen und, in dafür geeigneten<br />

Fällen, die Privatisierung von Großbetrieben im Hinblick auf eine Stärkung ihrer<br />

Effektivität und Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen. Um die Wirtschaftsentwicklung<br />

auf regionaler Ebene und somit Beschäftigung zu fördern, stehen green-field-<br />

Investitionen, insbesondere in Gebieten mit hoher Arbeitslosenquote, an erster Stelle der<br />

Prioritätenliste. In Industriezweigen mit niedrigen Wettbewerbsniveau wird die Bank<br />

Hilfen anbieten, um notwendige Konsolidierungs- und Investitionsprozesse zur<br />

Erhöhung von Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität einzuleiten. Angesichts des zu<br />

erwartenden Rückgangs des Zuflusses von Investitionskapital in die Region insgesamt,<br />

gehört die Eigenkapitalbildung (und andere Methoden zur Erhöhung der<br />

Risikoverteilung) zu den primären Instrumenten der Bank. Ein wichtiges Ziel, das mit<br />

allen Aktivitäten innerhalb des Unternehmensbereiches einhergeht, ist die<br />

Vervollkommnung von Unternehmensführung und Rentabilitätsmanagement.<br />

• Landwirtschaft / Agrobusiness<br />

Die EBRD ist vorbereitet, in größtmöglichem Maße Hilfe und Unterstützung bei<br />

Finanzierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft (einschließlich anderer im<br />

Agrarbereich tätigen Unternehmen) zu gewähren. Ziel ist es dabei, Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Produktqualität und Hygienestandards polnischer Nahrungsmittel zu erhöhen<br />

und eine notwendige Konsolidierung im Agrarsektor zu erreichen. Kritisch kann es für<br />

den Erfolg dieser Anstrengungen durch die Einführung entsprechende strukturpolitische<br />

Regierungsrichtlinien werden, da die Bank einzig Projekte in Angriff nehmen kann, die<br />

in einem dauerhafte Übergang resultieren und von einem akzeptablen Risiko<br />

gekennzeichnet sind. Die Bank wird diesbezüglich Aktivitäten in Zusammenhang mit


Business in Polen<br />

dem SAPARD-Programm der EU, mit anderen internationalen Finanzinstitutionen<br />

sowie multi- und bilateralen Gebereinrichtungen entfalten. Es sei jedoch nochmals<br />

hervorgehoben, dass sich Rückschritte innerhalb des Reformprozesses erschwerend auf<br />

die Möglichkeit eines weiteren Engagements der Bank zur Umgestaltung dieses Sektors<br />

auswirken.<br />

Die International Finance Corporation (IFC), ein Mitglied der Weltbankgruppe,<br />

fördert das Wirtschaftswachstum im Rahmen der Gesamtentwicklung von Transformländern<br />

durch die Finanzierung von Investitionen in den Privatsektor, die Mobilisierung<br />

von Kapital auf internationalen Finanzmärkten und die Bereitstellung von technischer<br />

Hilfe und Beratung für Regierungen und die Geschäftswelt. Die IFC stellt sich zur<br />

Aufgabe, Investitionen im Privatsektor zu fördern, in deren Folge sich Armut verringert<br />

und eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen eintritt.<br />

In Anlehnung an die IFC-Strategie der Konsolidierung seiner Filialen zu<br />

Regionalzentren wurde im Juli 2001 das Warschauer Büro des IFC in eine Regionalzentrale<br />

umgestaltet, in deren Kompetenzbereich die IFC-Aktivitäten in Polen, der<br />

Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Estland, Litauen und Lettland vereint<br />

sind. Die IFC befindet sich im Büro Warschau der Weltbank, ein Umstand, der eine<br />

enge Kooperation erleichtert.<br />

Seit Eintritt Polens in die IFC im Jahre 1987 investierte die International Finance<br />

Cooperation über 550 Mio. USD (404 Mio. USD Eigeninvestitionen und 153 Mio. USD<br />

als Investitionsbeteiligungen) in einer Vielzahl von Wirtschaftszweigen (Glas, Papier,<br />

elektrische Ausrüstungen, Stahl. Hotels, Telekommunikation, Stadtentwicklung,<br />

Einzelhandel, Agrobusiness, Hypothekenfinanzierung, KMU-Finanzierung, Gesundheits-<br />

und Bankwesen, private Kapitalfonds). Weitere 200 Mio. USD wurden vom IFC ebenso<br />

für Investitionen in Zentraleuropa – der Großteil davon in Polen – bereitgestellt. Darüber<br />

hinaus führte der IFC technische Hilfsleistungen und Beratungsaufträge, beginnend mit<br />

der Privatisierung einer Reihe von Zementwerken zu Beginn der 90er Jahre, zu Leasing,<br />

Wohnungsbaufinanzierung und Rentenreform, durch. Das gegenwärtige IFC-<br />

Engagement in Polen bewegt sich auf einem Niveau von 88 Mio. USD.<br />

Im Hinblick auf die sich erweiternden Zugang zu langfristigen Finanzierungsvorhaben<br />

aus privaten Quellen und den bevorstehenden EU-Beitritt Polens, konzentriert die IFC<br />

ihre Investitions- und Beratungstätigkeit auf ausgewählte Bereiche mit hoher<br />

Wertschöpfungsrate, wie z.B.:<br />

• Komplexe Privatisierung und Privatisierungsnachbereitung, in der die Teilnahme<br />

der IFC zu verstärkter Transparenz und Kreditwürdigkeit des Privatisierungsprozesses<br />

führt und Unterstützung bei der Strukturierung von Investitionsprogrammen,<br />

die nach Abschluss der Privatisierung einsetzen, gewährleistet,<br />

57


58<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

• Förderung von PPP-Vorhaben (private public partnerschip) im Gesundheits- und<br />

Bildungswesen,<br />

• Unterstützung der weiteren institutionellen Entwicklung des Finanzsektors (Hilfen<br />

für einen erweiterten Zugang zu Wohnungsbaufinanzierungen,<br />

• Förderung von erneuerbaren Energiequellen und Energieeffizienz-Projekten,<br />

• Stärkung der Unternehmensführung,<br />

• Ausgewählte Finanzierung von inländischen Produktionsunternehmen,<br />

• Investitionen polnischer Unternehmen auf den Ostmärkten.<br />

Polen erfährt ebenso die finanzielle Unterstützung der Europäischen Union, deren<br />

Mitgliedschaft das Land anstrebt. Im Rahmen des PHARE-Programms hat Polen seit<br />

1990 rückzahlungsfreie Fördermittel erhalten. Gemäß den Beschlüssen des EU-Gipfels<br />

in Berlin im März 1999 (Agenda 2000) wurde eine wesentliche Aufstockung der<br />

Finanzhilfen für die EU-Kandidatenländer im Zeitraum 2000-2006 geplant. Seit dem<br />

Jahre 2000 standen Polen und den anderen Beitrittskandidaten nicht nur Fördermittel aus<br />

dem PHARE-Programm, sondern auch aus zwei neuen EU-Programmen, ISPA (als<br />

strukturpolitisches Förderinstrument in der Vorbeitrittsperiode) und SAPARD (Spezialprogramm<br />

für Landwirtschaft und die Entwicklung ländlicher Gebiete) zur Verfügung.<br />

Das PHARE-Programm (Polen und Ungarn: Förderprogramm für die wirtschaftliche<br />

Umgestaltung) war ursprünglich als Hilfe für den politischen und wirtschaftlichen<br />

Transformationsprozess in Polen und Ungarn gedacht. Später wurde es auf andere<br />

MOE-Länder ausgeweitet. Gegenwärtig nehmen 10 MOE-Länder (EU-Beitrittskandidaten)<br />

- Bulgarien, die Tschechische Republik, Ungarn, Estland, Litauen, Lettland,<br />

Polen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien - am PHARE-Programm teil.<br />

In den EU-Kandidatenländern wird das Programm zur Unterstützung von Vorhaben, die<br />

der Vorbereitung auf den Beitritt dienen, eingesetzt. Im Zeitraum von 1990-1999 betrug<br />

die Höhe der PHARE-Finanzhilfen für die vorbenannten Länder insgesamt 10,31 Mrd.<br />

EUR, davon erhielt Polen über 2 Mio. EUR. Der EU-Haushalt für die Jahre 2000 bis<br />

2006 sieht PHARE-Fördermittel in Höhe von jährlich 1,56 Mrd. EUR vor. Im Rahmen<br />

der Neuorientierung des PHARE-Programms sind über 70 % der Mittel für<br />

Investitionsprojekte und 30 % für institutionelle Entwicklungsprojekte bestimmt. Polen<br />

kann auf PHARE-Fördermittel in Höhe von jährlich 450 Mio. EUR rechnen. Im Jahre<br />

2000 erhielt Polen aus dem PHARE-Programm die Rekordsumme von 484 Mio. EUR,<br />

im Jahre 2001 waren es 468,2 Mio. EUR und im Jahre 2002 - 451,7 Mio. EUR<br />

Das ISPA-Programm ist ein strukturpolitisches Instrument in der Vorbeitrittsperiode und<br />

auf umfassende Investitionen in den Bereichen Umweltschutz und Verkehr ausgerichtet.<br />

Das ISPA-Budget für die 10 Kandidatenländer im Zeitraum von 2000 bis 2006 wurde<br />

auf insgesamt 1.040 Mrd. EUR jährlich festgesetzt, wovon auf Polen zwischen 312


Business in Polen<br />

Millionen und 385 Millionen EUR jährlich entfallen. Im Jahre 2000 erhielt Polen ISPA-<br />

Fördermittel in Höhe von 351 Millionen EUR, von denen 177 Millionen EUR für den<br />

Umweltschutz und 174 Millionen EUR für die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur<br />

verwendet wurden. Über den Zeitraum der Jahre 2000-2004 erhält Polen 1,4 Mrd. EUR<br />

an ISPA-Mitteln für Umwelt- und Verkehrsprojekte.<br />

Das SAPARD-Programm ist ein weiteres Finanzinstrument, das für die EU-<br />

Beitrittsländer vorgesehen ist. Es ist für die Modernisierung der Landwirtschaft und die<br />

Entwicklung ländlicher Gebiete vorgesehen. Für den Zeitraum von 2000 bis 2006<br />

werden im Rahmen dieses Programms von der Europäischen Kommission jährlich 520<br />

Millionen EUR den 10 Kandidatenländern zur Verfügung gestellt. Im Jahre 2001 erhielt<br />

Polen 170 Millionen EUR Fördermittel, in den Jahren 2001 und 2002 war es ein Betrag<br />

in gleicher Höhe.<br />

Der Gesamtumfang an Fördermitteln, die die EU den 10 Kandidatenländern aus Mittel-<br />

und Osteuropa im Zeitraum 2000 bis 2006 ausreicht, beträgt jährlich 3,12 Mrd. EUR.<br />

Der jeweilige Landesanteil ist von der Bevölkerungsgröße, dem BIP, der Fähigkeit einer<br />

zweckgebundenen Nutzung von Fördermitteln und den erreichten Fortschritten im<br />

Rahmen der Vorbereitungen auf den EU-Beitritt abhängig. Beginnend mit dem Jahr<br />

2000 erreicht die Vorbeitrittsförderung Polens durch die EU jährlich eine Höhe von<br />

1 Mrd. EUR.<br />

Im Zeitraum von 1990-2002 erhielt Polen aus den Förderprogrammen PHARE, ISPA<br />

und SAPARD insgesamt ca. 5,8 Mrd. EUR.<br />

Im Rahmen des PHARE-Programms kommen des weiteren nationale und<br />

Mehrbegünstigungsprogramme zur Anwendung. Die nationalen Programme werden auf<br />

der Grundlage eines jährlichen Finanzmemorandums der Regierungsverwaltungen der<br />

am PHARE-Programm beteiligten Länder zusammengestellt. Das Ziel dieser<br />

Programme besteht in der gemeinsamen Lösung von Problemen, die<br />

grenzüberschreitenden Charakter besitzen. Insbesondere sind sie gerichtet auf die<br />

Bereiche Sozialführsorge, Umwelt, Energie, Sicherheit von Atomenergie, Verkehr,<br />

Telekommunikation und die Bekämpfung illegalen Drogenhandels.<br />

Polen nimmt ebenso an Gemeinschaftsprogrammen teil, die auf der Grundlage von<br />

Kooperationsvereinbarungen realisiert werden. Die Teilnahme an derartigen<br />

Gemeinschaftsprogrammen ist gebührenpflichtig und kann teilweise durch PHARE-<br />

Mittel finanziert werden.<br />

Weitere Informationen über Polens Integration in die Europäische Union s. Kapitel VI.<br />

59


60<br />

UNIDO und ihre Aktivitäten in Polen<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (United Nations<br />

Industrial Development Organization, UNIDO) ist eine Sonderorganisation der<br />

Vereinten Nationen, gegründet 1967 mit dem Ziel, den traditionellen Abstand zwischen<br />

Industrieländern und Entwicklungsländern - und neuerdings Schwellenländern - zu<br />

verringern. Sitz ihres Sekretariats ist Wien, 169 Länder sind Mitglieder. Die UNIDO<br />

bündelt die vereinten Kräfte von Regierungen und privatem Sektor und agiert als<br />

neutraler Berater, um wettbewerbsfähige Industriezweige zu fördern, internationale<br />

Partnerschaften zu entwickeln und eine sozial gerechte sowie umweltfreundliche<br />

Industrieentwicklung voranzutreiben. Sie ist die einzige weltweite Organisation, die sich<br />

mit dem Bereich Industrie ausschließlich unter dem Gesichtspunkt seiner Entwicklung<br />

befasst und diesbezüglich uneigennützige, neutrale und spezialisierte Dienstleistungen<br />

erbringt.<br />

Die Aktivitäten der UNIDO konzentrieren sich auf Investitionen und Technologien, die<br />

eine umweltfreundliche und nachhaltige industrielle Entwicklung sicherstellen. Unter<br />

Wahrung ihres universellen Charakters und ihrer obliegenden Berufung erbringt die<br />

UNIDO nach geographischen, sektoralen und thematischen Gesichtspunkten unterteilte<br />

Dienstleistungen für Entwicklungs- und Schwellenländer, wobei diese vor allem kleinen<br />

und mittleren Unternehmen angeboten werden.<br />

Investitionen und Technologien sind nachweislich der entscheidende Schlüssel zum<br />

Erfolg auf dem Weltmarkt. Viele Länder stehen jedoch vor enormen Schwierigkeiten,<br />

Investoren einzuwerben oder sich Zugang zu Technologien und Märkten zu verschaffen.<br />

Die UNIDO legt deshalb großes Gewicht auf Dienstleistungen dieser Ausrichtung, u.a.<br />

durch die Schaffung einer einzigartigen Business-Informations-Einrichtung - der<br />

UNIDO Exchange, die computergestützte Informationstechnologien optimal nutzt, um<br />

Mitgliedern Informationen und Wissen zur Verfügung zu stellen.<br />

Es existieren 44 örtliche UNIDO-Repräsentanzen in Entwicklungsländern und 12<br />

Investitionsförderungsbüros: in Bahrain, China (in Beijing und Shanghai), Ägypten,<br />

Frankreich, Griechenland, Italien (in Mailand und Bologna), Japan, Polen, der Republik<br />

Korea und der Russischen Föderation. Sie ermöglichen Geschäftskontakte zwischen<br />

ihren Gastgeberländern und dem Ausland.<br />

Das Warschauer UNIDO-Büro für Investitions- und Technologieförderung (ITPO) ist<br />

1983 als Teil des UNIDO-Netzwerks für Investitions- und Technologieförderung<br />

eingerichtet worden,. Durch die Nutzung der durch die UNIDO Exchange auf<br />

elektronischer Basis vermittelten Kontakte trägt das ITPO Warschau zur Beseitigung<br />

des Nachholbedarfs in der industriellen Entwicklung bei, indem Investitionen und neue<br />

Technologien in Polen und den Ländern Mittel- und Osteuropas sowie Mittelasiens, die


Business in Polen<br />

einer Förderung am dringendsten bedürfen, angeboten werden. Gleichzeitig eröffnet das<br />

ITPO Warschau polnischen Investoren und Technologieunternehmen neue<br />

Möglichkeiten, potentielle Geschäftspartner in wirtschaftlichen Transformationsländern<br />

zu finden. Zu den Aufgaben des Büros gehört ebenfalls die Förderung kleiner und<br />

mittlerer polnischer Unternehmen, die auf Märkte in den Ländern Mitteleuropas,<br />

Osteuropas und Mittelasiens Fuß fassen.<br />

Die Hauptaufgaben des Büros sind:<br />

• Förderung industrieller Investitionen und Technologien in Entwicklungsländern, in<br />

Polen und Ländern wirtschaftlichen Übergangs,<br />

• Unterstützung der polnischen Industrie durch Manager-Schulung.<br />

Bei seinen Maßnahmen bedient sich das Warschauer UNIDO-Büro der vom UNIDO-<br />

Sekretariat entwickelten Methoden, Praktiken und Förderinstrumente. Die wichtigsten<br />

sind die Länder-Präsentationen. Sie bieten Informationen über Wirtschaft und rechtliche<br />

Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen in den Entwicklungs- und<br />

Reformländern. Darüber hinaus werden individuelle industrielle Investitionsprojekte in<br />

Polen und in Entwicklungsländern gefördert.<br />

Das ITPO unterstützt den Entwicklungsprozess der polnischen Industrie durch<br />

verschiedene Management-Kurse (Einschätzung der Marktchancen beim Produktexport,<br />

Moderne Techniken der Angebotsgestaltung, Marketing und Verhandlungsführung, z.B.<br />

beim Technologietransfer). Ein weiteres Beispiel für Schulungsmaßnahmen ist die<br />

Einführung von COMFAR, einer von der UNIDO entwickelten Software zur Bewertung<br />

industrieller Investitionsprojekte, zur Geschäftsentwicklung, zur Finanzanalyse und zur<br />

Unternehmensdiagnose.<br />

Außerdem umfassen die ITPO-Dienstleistungen die Beschaffung und Verbreitung von<br />

Informationen mit Hilfe der UNIDO Exchange über<br />

• polnische Exportangebote,<br />

• polnische Technologien,<br />

• polnische Handelsgesellschaften, die an Investitionen und/oder technischer<br />

Kooperation mit ausländischen Partnern interessiert sind.<br />

Andere Formen der Hilfestellung umfassen die Herausgabe und Verbreitung von<br />

Business-Handbüchern und artverwandten Publikationen. Diesbezüglich stehen an erster<br />

Stelle: das „Handbuch zur Erarbeitung industrieller Machbarkeitsstudien“, die jährlich<br />

aktualisierte, für ausländische Investoren bestimmte Publikation „Business in Polen“<br />

und - für polnische Unternehmer - länderbezogene Handbücher, die Informationen und<br />

Richtlinien für die Geschäftstätigkeit auf den Märkten Mitteleuropas, Osteuropas und<br />

Mittelasiens enthalten.<br />

61


62<br />

II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die Dienstleistungen des Warschauer UNIDO-Büros werden Partnern aus den<br />

Entwicklungs- und Reformländern, ebenso ausländischen Investoren, polnischen<br />

Institutionen, Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen angeboten.<br />

Das ITPO unterstützt Unternehmen aus den Entwicklungs- und Reformländern bei ihrer<br />

Suche nach potentiellen polnischen Partnern, die an technischer Kooperation,<br />

Subunternehmeraufträgen, Technologietransfer, Durchführung von joint-venture-<br />

Gründungen oder den Erwerb eines Unternehmens in dem betreffenden Entwicklungs-<br />

bzw. Reformland interessiert sind.<br />

Die ITPO-Dienste, die polnischen Firmen, Organisationen und Institutionen angeboten<br />

werden, umfassen die Anbahnung von Kontakten zu potentiellen Kooperationspartnern<br />

und strategischen Investoren, die Verbesserung von Managerfähigkeiten und -fertigkeiten<br />

durch Schulungen über die Erarbeitung von Businessplänen und Machbarkeitsstudien,<br />

Marketing-Techniken und die Implementierung von ISO-Standards.<br />

Angesichts der ehrgeizigen Absicht, Polens Wirtschaft auf die Mitgliedschaft in der<br />

Europäischen Union vorzubereiten, ist es notwendig, die entwicklungsbedingte und<br />

strukturelle Lücke zwischen Polen und den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu<br />

schließen. Daher konzentrieren sich die Aktivitäten der ITPO auf das strategische Ziel,<br />

polnischen Unternehmen und Institutionen die Vorteile zuteil werden zu lassen, die aus<br />

dem Sachverstand und der Erfahrung der UNIDO auf dem Feld der industriellen<br />

Entwicklung erwachsen.<br />

Gleichzeitig trägt die Neuorientierung der Aktivitäten des ITPO Warschau dem<br />

Umstand Rechnung, dass Polen Mitglied der OECD geworden ist und schließlich<br />

Mitglied der Europäischen Union, dann aber auch Nettozahler, sein wird. In diesem<br />

Zusammenhang konzentrieren sich die Aktivitäten des Büros auf folgende strategische<br />

Bereiche:<br />

• Förderung polnischer Exporte, vor allem in Transform- und Entwicklungsländer,<br />

unter Nutzung von Förderinstrumenten wie Wirtschaftsforen, Länder-<br />

Präsentationen, Länderhandelsprogramme, Dienstleistungen für polnische und<br />

ausländische Handelsbüros, Aufbau einer polnischen Export-Datenbank zwecks<br />

Förderung über UNIDO-Kanäle,<br />

• Technologieförderung (nach außen und innen) einschließlich der Förderung<br />

umweltfreundlicher Technologien, das heißt durch Klassifizierung ausgewählter<br />

polnischer Industrietechnologien, die über UNIDO Exchange und andere Kanäle<br />

zu fördern sind,<br />

• Kapazitätserweiterung und Erleichterung der Entwicklung im privaten Sektor,<br />

besonders KMU, einschließlich der Durchsetzung von UNIDO-Standards bei der<br />

Vorbereitung von Machbarkeitsstudien, geschäftlichen Vorhaben, Finanzanalysen<br />

und BOT-Projekten, Organisation von Schulungen, die sich auf UNIDO-Methoden


Business in Polen<br />

gründen (zum Technologie-Management und zur Verhandlungsführung beim<br />

Technologietransfer), Unterstützung bei der Einführung von QM-Systemen in<br />

kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

• Unterstützung bei der Schaffung und Einhaltung der Rahmenbedingungen<br />

polnischer Entwicklungshilfepolitik, das heißt polnische Behörden zu ermuntern,<br />

sich an UNIDO-Hilfsprogrammen für Entwicklungsländer (UNIDO-integrierte<br />

Programme) zu beteiligen.<br />

Es sei noch angemerkt, dass einige der oben genannten Publikationen gleichfalls online<br />

und auf CD verfügbar sind. Bei der Förderung moderner Technologielösungen für die<br />

Industrie bedient sich das ITPO in kundenfreundlicher Weise auch selbst moderner<br />

Informationstechnik und bietet seine Dienstleistungen unter www.unido.pl an.<br />

63


64<br />

III. Außenhandel<br />

III. AUSSENHANDEL<br />

Aufgrund des in Polen existierenden außerordentlich hohen Produktbedarfs bietet sich<br />

ausländischen Unternehmen, der KMU-Bereich eingeschlossen, eine breite Palette von<br />

Exportmöglichkeiten. Andererseits nehmen alljährlich mehr und mehr Unternehmen<br />

eine Produktionstätigkeit auf, so dass sich ausländische Exporteure zunehmend mit einer<br />

sich verstärkenden Wettbewerbssituation konfrontiert sehen. Im Zeitraum von etwas<br />

mehr als einer Dekade wirtschaftlicher Transformation trat eine große Anzahl moderner,<br />

innovativer Unternehmen in Erscheinung, die notwendige Voraussetzungen für deren<br />

Expansion auf ausländischen Märkten geschaffen haben. Diese Unternehmen bieten ein<br />

weites Spektrum von qualitativ hochwertigen Erzeugnissen, und dies sehr oft zu<br />

überdurchschnittlich wettbewerbsfähigen Preisen.<br />

Ausgehend von seiner geographischen Lage, den bereits existierenden Handelsvereinbarungen<br />

und der Bereitschaft Polens, wirtschaftliche Kooperationsbeziehungen<br />

mit ausländischen Partnern zu entwickeln, existiert hinsichtlich des Auslands eine von<br />

Flexibilität gekennzeichnete Erwartungshaltung. Ausländischen Unternehmen sollte<br />

bewusst gemacht werden, das es in vielen Fällen profitabler ist, ein kurzzeitiges, auf<br />

schnellen Gewinn ausgerichtetes Engagement zugunsten langfristiger Ertragsmöglichkeiten<br />

aufzugeben und in Kooperationsformen zu investieren, die auf einem wesentlich<br />

höher Niveau stehen, die Errichtung von Produktionsstätten in Polen eingeschlossen.<br />

Möglichkeiten dazu sind in Fülle vorhanden.<br />

Vorschriften für den Ex- und Import<br />

Allen Unternehmen in Polen, und somit auch Unternehmen mit ausländischer<br />

Kapitalbeteiligung, verfügen über gleiche Bedingungen bezüglich des Außenwirtschaftsverkehrs.<br />

Im allgemeinen sind alle Waren und Dienstleistungen ohne<br />

Beschränkungen handelbar. Aber, auch hier gibt es Ausnahmen. Laut Gesetz über die<br />

wirtschaftliche Tätigkeit vom 19. November 1999 bedürfen der Im- und Export von<br />

Produkten und Technologien des polizeilichen und militärischen Bereichs, wie<br />

Sprengstoffe, Waffen, Munition sowie Waffen- und Munitionsteile einer Genehmigung.<br />

Gesonderte rechtliche Vorschriften betreffen den Ex- bzw. Import von Waren wie z.B.<br />

Antiquitäten und Gefahrengut.<br />

Eine Genehmigung ist ebenfalls für einen zeitlich begrenzten Produktimport, der in<br />

Polen unter zollamtlicher Aufsicht steht, erforderlich. Es ist eine schriftliche Bestätigung<br />

mit der Angabe über den Zeitpunkt der Wiederausfuhr der Waren aus Polen<br />

beizubringen. Wertfreie bzw. Handelsmuster mit geringem Wert können für gewöhnlich<br />

zollfrei eingeführt werden, insofern an den polnischen Zoll eine schriftliche Bestätigung<br />

über den Wert des Musters und dessen Unverkäuflichkeit durch das importierenden<br />

Unternehmen gerichtet wird.


Business in Polen<br />

Es existieren ein vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales festgelegtes<br />

Quoten-, sprich Kontingentsystem, sowie zeitweilige Importverbote. Diese unterliegen<br />

jedoch Veränderungen in Abhängigkeit von der Bedarfslage auf dem polnischen Markt<br />

und der weltweiten Wirtschaftssituation. Teilweise resultieren sie auch aus<br />

internationalen Abkommen, denen Polen beigetreten ist und beziehen sich auf<br />

Erzeugnisgruppen sowie Erzeuger- bzw. Warenherkunftsländer. In den letzten Jahren<br />

kamen diese Handelsbarrieren nur relativ wenig zur Anwendung, vorwiegend nur zum<br />

Schutz des Agrarmarktes bzw. bezüglich einiger weniger Länder. Ein striktes<br />

Einfuhrverbot besteht für Abfälle (Müll) und giftige Substanzen.<br />

Der Import als auch der Export von Waren unterliegt einer zollmäßigen Abfertigung, die<br />

auf der Grundlage des SAD-Dokuments, zusammen mit Zollerklärung und<br />

Ursprungszertifikat, durchgeführt wird.<br />

Um den Warenexport zu erleichtern wurde in Polen auf der Grundlage des Gesetzes<br />

vom 8. Juni 2001 über die Refinanzierung von festverzinslichen Exportkrediten ein<br />

Programm zur Refinanzierung von festen Zinssätzen bei Exportkrediten (DOKE)<br />

gestartet und es wird von einer Reihe Durchführungsbestimmungen des Ministers der<br />

Finanzen reguliert. Das Programm lehnt sich an das in der OECD-Vereinbarung über<br />

Richtlinien für Exportkredithilfen der Öffentlichen Hand (OECD-Konsens) praktizierte<br />

Modell, übernommen vom Europa-Recht, an. Das DOKE-Programm führt einen<br />

Stabilisierungsmechanismus für Zinssätze ein, der es polnischen Exporteuren,<br />

Geschäftsbanken und anderen Finanzinstitutionen erlaubt, langfristige Exportkreditierungen<br />

(Laufzeit mindestens 2 Jahre) zu einem Festzins für die Finanzierung des<br />

polnischen Exports auszureichen. Damit wird das Risiko von Verlusten durch<br />

marktbedingte Veränderungen der Zinssätze ausgeschlossen.<br />

Dieser Mechanismus basiert auf periodisch festgelegten Regelungen zwischen der<br />

staatlichen Landeswirtschaftsbank (BGK), die das DOKE-Programm im Namen des<br />

Staatsschatzes verwaltet, und Geschäftsbanken, die festverzinsliche Exportkredite im<br />

Rahmen langfristiger Verträge ausreichen. Falls der CIRR-Satz während der Gültigkeit<br />

der Regelung niedriger als die Finanzierungskosten (der marktbedingte kurzfristige<br />

Zinssatz für eine jeweilige Währung plus einer Abweichung von 80 bis 170 Punkten) ist,<br />

wird von der BGK eine entsprechende Ausgleichszahlung an die Geschäftsbank<br />

ausgelöst. Im entgegengesetzten Fall ist die Geschäftsbank zum Transfer des<br />

Mehrbetrags an die BGK verpflichtet.<br />

Die CIRR-Sätze für die Währungen der am OECD-Konsens beteiligten Länder werden<br />

monatlich vom OECD-Sekretariat veröffentlicht.<br />

65


66<br />

Zölle<br />

III. Außenhandel<br />

Polen ist bei weitem kein Neuling im Rahmen internationaler Kooperations- und<br />

Wirtschaftsbeziehungen. Als 25-jähriges GATT-Mitgliedsland nahm Polen an den<br />

Verhandlungen der Uruguay-Runde teil, beteiligte sich aktiv an der Ausarbeitung von<br />

Zolltarifkonzessionen für die GATT-Mitgliedsstaaten und setzte seine Unterschrift unter<br />

das Schlussprotokoll der Uruguay-Runde. Polen trat gleichfalls der WTO bei und passte<br />

in der Folge seinen Außenhandel an die Richtlinien der WTO- Handelspolitik an.<br />

Polens Zollpolitik wird in großem Maße durch bestehende internationale<br />

Handelsabkommen bestimmt. Dazu zählen das EU-Beitrittsabkommen, EFTA, CEFTA<br />

sowie eine Reihe von zwischenstaatlichen und WTO- Vereinbarungen.<br />

Zölle werden auf der Grundlage des Warenwertes, d.h. des zu zahlenden Preises bzw.<br />

der entstehenden Verbindlichkeit, einschließlich aller Kosten, die dem Käufer entstehen<br />

und nicht im Preis enthalten sind (Transportkosten, Versicherungsaufwendungen,<br />

Kommissionsgebühren, Verpackungskosten und verschiedene, mit dem Kauf der Waren<br />

verbundenen Lizenzgebühren) berechnet.<br />

Das Zollgesetz vom 9. Januar 1997, und seit Anfang 1998 in Kraft, gestattet dem<br />

Ministerrat die Regulierung von Zöllen und Zollsätzen mit der Maßgabe, die<br />

Wirtschaftsentwicklung in Einklang mit staatspolitischen Richtlinien zu stimulieren. Am<br />

17. Dezember 2002 wurde vom Ministerrat eine Verordnung über ein neues und<br />

gegenwärtig geltendes Zolltarifsystem erlassen.<br />

Innerhalb des neuen Tarifsystems sind die folgenden Arten von Zöllen verankert:<br />

• Unabhängige Zölle, für Waren, deren Herkunftsländer nicht WTO-Staaten sind,<br />

die nicht von der Vorzugsländerklausel betroffen werden und auf welche keine<br />

Präferenzzölle zur Anwendung kommen. Zur Anwendung kommt diese Zollart<br />

ebenfalls, falls für die fraglichen Waren der Konventionalzoll höher als der<br />

unabhängige Zoll ist bzw. keine Klassifizierung existiert. In Ermangelung eines<br />

Präferenzzolls werden unabhängige Zölle auch für Waren aus Staaten, die sich auf<br />

der Entwicklungsländerliste befinden, und aus den wenigen Nicht-WTO-<br />

Schwellenländern, für die ebenfalls die Vorzugsländerklausel nicht gilt, erhoben.<br />

• Konventionalzölle, für Waren aus WTO-Staaten und -Regionen sowie aus Staaten,<br />

den Polen auf der Grundlage von bilateralen bzw. unilateralen Abkommen die<br />

Vorzugsländerklausel einräumt, es sei denn sie sind höher als unabhängige Zölle.<br />

• Präferenzzölle, 2 Arten, angewandt gemäß des polnischen Zollpräferenzsystems<br />

für Waren aus Entwicklungs- und Schwellenländern.


Business in Polen<br />

• Reduzierte Zölle, für Waren aus der EU, den EFTA-Staaten, der Tschechischen<br />

Republik, Estland, von den Färöer-Inseln, aus Ungarn, Israel, Litauen, Lettland,<br />

Rumänien, der Slowakei, Slowenien und der Türkei.<br />

• Stückzahlzollabgaben in Höhe von 3,5 % des Gesamtzollwerts, in Form einer<br />

Zollpauschale für Waren in Paketsendungen von natürlichen Personen aus dem<br />

Ausland, und bestimmt für natürliche Personen, und für Waren im persönlichen<br />

Reisegepäck, falls diese bezüglich ihrer Art und Menge keine Handelsware<br />

darstellen, vorausgesetzt, ihr Gesamtwert übersteigt 350 EUR nicht und ist größer<br />

als 45 EUR (für Pakete) bzw. 175 EUR (für persönliches Reisegepäck),<br />

entsprechend Bestimmungen Art. 190 10 und 190 14 Zollgesetz.<br />

In jedem Fall ist ein Ursprungszeugnis gemäß WTO-Standards vorzulegen. Kann das<br />

Land bzw. die Region des Warenursprungs nicht festgestellt werden, so wird nach<br />

Vergleich zwischen unabhängigem Zoll und Konventionalzoll stets der höhere, mit<br />

einem Aufschlag von 100 %, angesetzt.<br />

In den letzten Jahren hat Polen kontinuierlich seine Zollpolitik den Standards der<br />

Europäischen Union angeglichen. Im Jahre 2002 ist eine weitere Absenkung der Zölle<br />

für Agrarprodukte und Industriewaren erreicht worden. Dies führte zu einer<br />

Verminderung des durchschnittlichen Zollsatzes auf 2,08 % im Jahre 2003.<br />

Das polnische Zollrecht beugt mit der Möglichkeit der Anwendung von Anti-Dumping-<br />

Zöllen dem Import von Waren zu Niedrigpreisen nach Polen vor. Diesbezügliche<br />

Vorgehensweisen, die in der Praxis zur Handhabung von Anti-Dumping-Zöllen führen<br />

können, werden vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, gestützt auf ein<br />

bestätigtes Ersuchen eines betroffenen inländischen Unternehmens, in die Wege geleitet.<br />

Das Ministerium kann ebenso Verfahren mit dem Ziel, stichhaltige Beweise für<br />

Dumping-Praktiken zu erlangen, in Gang setzen. Im Verlauf derartiger Anti-Dumping-<br />

Verfahren arbeitet das Ministerium mit dem Amt für Kartellrecht und<br />

Verbraucherschutz zusammen.<br />

Zu erwähnen ist, dass das Zentrale Zollamt seit dem 30. April 2002 nicht mehr existent<br />

ist. Ab dem 1. Mai 2002 wurden dessen Pflichten 17 regionalen Zollverwaltungen und<br />

dem Ministerium der Finanzen übertragen. Dies brachte jedoch keine Veränderungen<br />

der zollmäßigen Abfertigungsverfahren mit sich.<br />

67


68<br />

Zollbefreiungen<br />

III. Außenhandel<br />

Einige Warenpositionen, einschließlich nach Polen für bestimmte Zeit eingeführte<br />

unverkäufliche Waren- und Handelsmuster, die für Werbe- bzw. Ausstellungszwecke<br />

Verwendung finden, sind zollfrei. Eine ausführliche Auflistung zollfreier Waren ist in<br />

Art. 190 4 - 190 48 des gegenwärtig geltenden Zollgesetzes vom 9. Januar 1997 enthalten.<br />

Der Art. 190 11 bezieht sich auf die Zollbefreiung hinsichtlich der Geschäftsanteile von<br />

Unternehmern, die ihre operative Geschäftstätigkeit aus dem Ausland nach Polen<br />

verlegen. Generell fallen Geschäftsanteile von Unternehmern, die ihre Geschäftstätigkeit<br />

im Ausland einstellen und die Aufnahme einer ähnlichen Geschäftstätigkeit in Polen<br />

beabsichtigen, unter die Zollbefreiung.<br />

Ebenso sind <strong>Gesellschaft</strong>santeile eines ausländischen Partners, die in Form einer<br />

Sacheinlage in ein Joint-Venture-Unternehmen eingebracht wurden und deren<br />

Eigentumsrechte im Laufe von 3 Jahren ab dem Tage ihrer zollmäßigen Abfertigung<br />

nicht veräußert werden, zollfrei. Diesbezügliche Bestimmungen sind in dem bereits<br />

genannten Art. 190 11 Zollgesetz enthalten, jedoch die Befreiung an sich wird durch<br />

Verordnung des Ministerrates gewährleistet. Weitere Informationen zu rechtlichen<br />

Regelungen bezüglich dieser Befreiungen sind im Kapitel V. enthalten.<br />

Vorrangig betreffen diese Regelungen Unternehmen mit ausländischer Beteiligung, die<br />

ihren Sitz auf dem Territorium der Republik Polen haben. Der Begriff „Sacheinlage“ im<br />

Sinne einer Zollbefreiung ist in Art. 190 2 Zollgesetz exakt definiert. Es handelt sich<br />

hierbei um aus dem Ausland importierte ganzheitliche dingliche Sachen, bzw. Teile, die<br />

das Attribut der Vollständigkeit erfüllen, und vom Tage ihrer Einfuhr an (mit Rechnung)<br />

in einem Zeitraum von mindestens 3 Jahren genutzt werden.<br />

Neben der generellen Behandlung von Ex- und Importangelegenheiten sieht das<br />

Zollrecht gesonderte Verfahrensweisen zur Erlangung von Zollbefreiungen,<br />

Erstattungen und Zahlungsaufschub für Waren, die für spezielle Zwecke nach Polen<br />

importiert bzw. reimportiert werden, vor. Diese Verfahren betreffen zeitlich befristete<br />

Zollabfertigungen, Transitgüter, im Ausland lohnveredelte Waren und Produkte die für<br />

Zolllager, Lohnveredlung und Verarbeitung unter Zollaufsicht vorgesehen sind. Die<br />

Anwendung dieser Verfahren ermöglicht z.B., die Erfüllung behördlicher<br />

Anforderungen vorausgesetzt, die Erstattung von allen einbehaltenen Zöllen auf<br />

Rohstoffe, Halbfabrikate und Baugruppen von Exportgütern.


Außenhandel - Resultate<br />

Business in Polen<br />

Die Liberalisierung der Wirtschaft und das rasche Wirtschaftswachstum haben die<br />

Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen auf dem polnischen Binnenmarkt<br />

steigen lassen. Polen steht nunmehr vor der Herausforderung, für polnische Waren<br />

größere Marktanteile auf ausländischen Märkten zu erlangen. Die nachstehende Tabelle<br />

veranschaulicht die Struktur der polnischen Aus- und Einfuhr in den letzten acht Jahren.<br />

Sie spiegelt die äußerst dynamische Entwicklung wider, die im polnischen Außenhandel<br />

eingetreten ist. Im geschilderten Zeitabschnitt ist der Export als auch der Import um das<br />

Doppelte gestiegen. Es ist zweifelsohne ein großer Erfolg, obwohl kaum vergleichbar<br />

mit dem Pro-Kopf Anteil des Ex- und Imports in den EU-Staaten.<br />

Der Export war eine wichtige Antriebskraft der Wirtschaft und beschleunigte ihr<br />

Wachstumstempo in den letzten Jahren. Laut Angaben des Hauptamtes für Statistik<br />

(GUS) wuchs der Export im Jahre 2002 um 13,6 % und erreichte den Wert von 41<br />

Milliarden USD, wogegen der Import nur um 9,6 % stieg und sich auf 55 Mrd. USD<br />

belief. Eines der wichtigsten Merkmale der Außenhandelsergebnisse im Vorjahr bestand<br />

darin, dass der Export wesentlich schneller als der Import anstieg. Dadurch verringerte<br />

sich das vierte Jahr in Folge das Außenhandelsdefizit und belief sich auf 14,1 Milliarden<br />

USD, im Vergleich zu 14,2 Milliarden USD im Jahre 2001.<br />

Außenhandel (in Mio. USD)<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

AUSFUHR 22.895 24.440 25.751 28.229 27.407 31.651 36,092 41.010<br />

Nahrungsgüter und Lebendvieh 2.100 2.460 3.026 2.839 2.328 2.367 2,.669 2.968<br />

Getränke und Tabakwaren 164 131 104 96 102 120 140 126<br />

Rohstoffe, außer Brennstoffen<br />

1.029 825 820 803 839 894 915 1.011<br />

(keine Nahrungsgüter)<br />

Mineralöle, Schmiermittel 1.870 1.675 1.719 1.547 1.377 1.610 2,043 2.041<br />

Öle, Fette und Wachse 35 38 43 38 46 23 18 14<br />

Chemikalien 1.774 1.887 2.027 1.898 1.696 2.151 2,278 2.608<br />

Fertigprodukte 6.314 6.316 6.830 7.116 6.986 7.856 8,614 9.753<br />

Maschinen und Verkehrsmittel 4.829 5.719 5.560 8.019 8.278 10.820 13,056 15.411<br />

Gemischtwaren 4.772 5.379 5.611 5.865 5.750 5.805 6,355 7.071<br />

E<strong>IN</strong>FUHR 29.050 37.137 42.308 47.054 45.911 48.940 50,275 55.113<br />

Nahrungsgüter und Lebendvieh 2.339 3.143 2.894 2.993 2.537 2.558 2,724 2.754<br />

Getränke und Tabakwaren 217 249 299 305 368 198 233 313<br />

Rohstoffe, außer Brennstoffen<br />

1.562 1.737 1.762 1.669 1.419 1.643 1,578 1.636<br />

(keine Nahrungsgüter)<br />

Mineralöle, Schmiermittel 2.651 3.389 3.710 2.989 3.281 5.297 5,082 5.040<br />

Öle, Fette und Wachse 189 216 239 284 190 164 174 206<br />

Chemikalien 4.340 5.120 5.839 6.462 6.584 6.881 7,337 8.148<br />

Fertigprodukte 6.266 7.455 8.283 9.801 9.526 9.788 10,333 11.362<br />

Maschinen und Verkehrsmittel 8.688 12.272 15.228 18.014 17.544 18.114 18,324 20.699<br />

Gemischtwaren 2.701 3.435 3.950 4.452 4.380 4.218 4,416 4.868<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />

69


70<br />

III. Außenhandel<br />

Die offiziellen Statistiken lassen jedoch den Handel mit den Nachbarstaaten<br />

(„Butterfahrten“), der sich im grenznahen Bereich abspielt und besonders mit<br />

<strong>Deutsch</strong>land betrieben wird, unberücksichtigt. Schätzungsweise handelt es sich dabei<br />

um einen Umsatz in Höhe von mehreren Milliarden USD jährlich. Würde dieser<br />

„unsichtbare“ Handel mitgerechnet werden, ließe dies den Außenhandelsdefizit minder<br />

groß erscheinen. Es ist daher im Einklang mit den Angaben der <strong>Polnische</strong>n<br />

Nationalbank anzunehmen, deren Berechnungen auf aktuellen Zahlungsgrößen basieren,<br />

dass sich das Außenhandelsdefizit im Jahre 2002 auf 10,4 Milliarden USD belief, ein<br />

Fakt, der sich auch in der Zahlungsbilanz widerspiegelt.<br />

Milliarden USD<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Export<br />

Import<br />

Export und Import<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Die Industrieländer dominieren sowohl im polnischen Export als auch Import. Ihr Anteil<br />

beträgt 75,1 % beziehungsweise 70,2 %. Wichtigster Außenhandelspartner Polens ist die<br />

Bundesrepublik <strong>Deutsch</strong>land. Von dort stammen fast ein Viertel der polnischen Importe<br />

und ein Drittel des polnischen Exports geht nach <strong>Deutsch</strong>land.<br />

EU<br />

68,7%<br />

Export 2002 - Geographische Struktur<br />

Andere<br />

6,4%<br />

Entwicklungslände<br />

6,6%<br />

Zentral- und<br />

Osteuropa<br />

19,0%


Business in Polen<br />

Der Anteil der ost- und mitteleuropäischen Staaten am polnischen Export beträgt 19,0 %<br />

und am Import 17,1 %, der Entwicklungsländer 5,9 % am Export und 12,7 % am<br />

Import. Russland bleibt der wichtigste Handelspartner im Osten, obwohl sein Anteil am<br />

polnischen Außenhandel, einst bei knapp 40 %, im Jahre 2002 ganze 3,2 % des<br />

polnischen Exports und 8,0 % des Imports ausmachte. Insgesamt ist im letzten Jahr der<br />

Exportanteil Polens am Handelsumsatz mit Ost- und Mitteleuropa sowie mit den<br />

Industriestaaten und Entwicklungsländern gestiegen.<br />

EU<br />

61,7%<br />

Importe 2002 - Geographische Struktur<br />

Entwicklungslände<br />

11,9%<br />

Export Polen 2002 - wichtigste Handelspartner<br />

Andere<br />

8,5%<br />

Mio. USD Anteil in %<br />

<strong>Deutsch</strong>land 13.248 32,3<br />

Frankreich 2.473 6,0<br />

Italien 2.256 5,5<br />

Großbritannien 2.126 5,2<br />

Niederlande 1.841 4,5<br />

Tschechische Republik 1.640 4,0<br />

Russland 1.332 3,2<br />

Belgien 1.330 3,2<br />

Schweden 1.329 3,2<br />

Ukraine 1.181 2,9<br />

Zentral- und<br />

Osteuropa<br />

17,1%<br />

Gesamtexport 2002 41.010 100,0<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />

71


72<br />

III. Außenhandel<br />

Import Polen 2002 - wichtigste Handelspartner<br />

Mio. USD Anteil in %<br />

<strong>Deutsch</strong>land 13.402 24,3<br />

Italien 4.613 8,4<br />

Russland 4.407 8,0<br />

Frankreich 3.841 7,0<br />

Großbritannien 2.124 3,9<br />

China 2.077 3,8<br />

Niederlande 1.935 3,5<br />

USA 1.795 3,3<br />

Tschechische Republik 1.788 3,2<br />

Belgien 1.529 2,8<br />

Gesamtimport 2002 55.113 100,0<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />

Die Ausweitung des polnischen Exports im Transformationszeitraum ging einher mit<br />

einer Vervollkommnung der Warenstruktur. Dies resultierte in einer zunehmenden<br />

Bedeutung von hochwertigen Produkten, insbesondere im ingenieurtechnischen Bereich<br />

(Vergrößerung des Anteils am Export von 20 % im Jahre 1992 auf 38,6 % im Jahre<br />

2002). Demgegenüber ist die Bedeutung von Rohstoffen und Halbfabrikaten<br />

(mineralische Produkte, Holz und Holzprodukte, Metallurgieerzeugnisse) für den Export<br />

spürbar zurückgegangen. Dieser Wandel steht im Wesentlichen mit den ausländischen<br />

Direktinvestitionen in Zusammenhang.<br />

Im Jahre 2002 waren Maschinen und Transportmittel sowohl im Export als auch im<br />

Import (jeweils 37,6 %) vorherrschend. In der Ausfuhr folgen dann Industriewaren<br />

(23,8 %), sonstige Waren (17,2 %) und Nahrungsmittel (7,2 %). Der Anteil der<br />

Industriewaren am Import betrug 20,6 %, der chemischen Produkte 14,8 %, der<br />

Brennstoffe und Mineralöle 9,1 %.<br />

Obwohl die Außenhandelsbilanz negativ ist, sinkt seit 1999 das Defizit allmählich. Es<br />

gibt einige Warengruppen, bei denen Überschüsse erwirtschaftet werden. Im Jahre 2002<br />

gehörten dazu:<br />

• Dieselmotoren mit einem Exportwert von ca. 1,52 Milliarde USD und Importen in<br />

Höhe von 0,15 Mrd. USD (Überschuss von 1,37 Milliarden USD),<br />

• Autositze, deren Exportwert 1,51 Mrd. USD, der Importwert 0,21 Mrd. USD<br />

betrug(Überschuss von 1,1 Mrd. USD),<br />

• Andere Möbelerzeugnisse, deren Exportwert 1,25 Mrd. USD, der Importwert 0,20<br />

Milliarden USD betrug (Überschuss von 1,05 Milliarden USD),<br />

• TV-Geräte mit einem Exportwert von 1,09 Mrd. USD und Importen in Höhe von<br />

0,22 Mrd. USD (Überschuss von 0,87 Mrd. USD).


Business in Polen<br />

Andere wichtige Beispiele hochentwickelter Exportartikel sind Personenkraftwagen und<br />

andere Fahrzeuge zur Personenbeförderung und Lastkraftwagen.<br />

Bei der Einfuhr ist das Außenhandelsdefizit großenteils eine Folge von wirtschaftlich<br />

wichtigen Rohstoffimporten sowie Käufen von Investitionsgütern und -artikeln, die zu<br />

Kooperationszwecken getätigt werden, sowie von Lieferungen, die für die industrielle<br />

Entwicklung und die wirtschaftliche Umstrukturierung unerlässlich sind. Der Anteil des<br />

Imports von Rohstoffen und Komponenten am Gesamtimport betrug im Jahre 2002<br />

mehr als 59,3 %, der Import von Investitionsgütern - 19,2 %.<br />

Folglich steht die Einfuhr von Mineralölen an der Spitze. Zu den wichtigsten<br />

Importartikeln gehören Erdgas, Kraftfahrzeugteile und -zubehör, Computer, Maschinen<br />

und integrierte Schaltanlagen.<br />

Die Privatwirtschaft spielt im Außenhandel eine immer wichtigere Rolle. Im Jahre 2002<br />

stammten 88,7 % der Ausfuhr (im Vergleich zu 42 % im Jahre 1993) aus dem<br />

Privatsektor, 92,3 % des Imports waren für die Privatwirtschaft bestimmt (60 % im<br />

Jahre 1993).<br />

Diese eindrucksvolle Entwicklung im Bereich des Außenhandels wurde zweifelsohne<br />

durch die politische und wirtschaftliche Integration Polens in die Weltwirtschaft,<br />

besonders aber durch die Vorbereitungen auf den EU-Beitritt Polens begünstigt<br />

(s. Kapitel VI).<br />

Nichtsdestoweniger sollten die positiven Entwicklungen des vergangenen Jahres und die<br />

gesamtwirtschaftliche Situation Polens in einem breiteren internationalen<br />

Zusammenhang gesehen werden. Die laufende polnische Ausfuhr ähnelt in hohem Maße<br />

derjenigen kleinerer Staaten der Region. Der Anteil des Exports am polnischen BIP<br />

beläuft sich auf 22 %, wogegen die entsprechenden Kennziffern der Tschechischen<br />

Republik und in der Slowakei um das Zwei- bis Dreifache höher liegen. Im Jahre 2002<br />

betrug der Pro-Kopf-Exportwert in Polen 1.060 USD, somit knapp die Hälfte des<br />

tschechischen, slowakischen und ungarischen Niveaus, wobei die überwiegende<br />

Mehrzahl der OECD-Staaten diesbezüglich mehr als das Zehnfache erreicht hat.<br />

Die laufende Zahlungsbilanz war über mehrere Jahre hinweg negativ (s. nachfolgende<br />

Tabelle). Jedoch ist erwähnenswert, dass seit dem Jahre 2000 ein positiver Trend einer<br />

alljährlichen Verringerung des Defizits bei den laufenden Umsätzen zu verzeichnen ist.<br />

73


74<br />

III. Außenhandel<br />

Zahlungs- und Leistungsbilanz 1995-2002 (in Mio. USD)<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Ertragsbilanz 5.310 -1.371 -4.309 -6.862 -11.558 -9.946 -7,166 -6.700<br />

Exporterlöse 22.878 24.453 27.229 30.122 26.347 28.256 30,275 32.945<br />

Importausgaben 24.790 32.632 38.549 43.842 40.727 41.424 41,950 43.297<br />

Handelsbilanz -1.912 -8.179 -11.320 -13.720 -14.380 -13.168 -11,675 -10.352<br />

Nettoleistungen 146 -213 305 -508 -1.624 -1.684 -976 -1.005<br />

Nettoeinnahmen -613 -356 -455 -571 -793 -761 -896 -1.588<br />

Nettotransfer 544 1.002 1.150 1.942 1.605 1.680 1986 2.180<br />

Unaufgeschlüsselt 7.145 6.375 6.011 5.995 3.634 3.987 4395 4.065<br />

Quelle: Nationalbank Polens (NBP), 2003<br />

Dieses ist freilich durch einen starken Posten in der Rubrik Kapital und Finanzen<br />

ausgeglichen worden. Folglich stiegen die Währungsreserven konstant. Im Jahre 1993<br />

beliefen sich die offiziellen Reserven auf 4,3 Milliarden USD. Seitdem stiegen sie stetig<br />

und stabilisierten sich Ende der 90er Jahre auf einem Niveau von 27-29 Mrd. USD.<br />

Ende 2002 betrugen sie 29,8 Mrd. USD, was dem polnischen Importaufkommen von<br />

über 6 Monaten entspricht.<br />

Milliarden USD<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

4,3<br />

6,0<br />

Staatliche Währungsreserven 1993-2002<br />

15,0<br />

18,2<br />

21,4<br />

28,3 27,3 27,5 26,6<br />

29,8<br />

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Dieses Wachstum ist größtenteils dem grenznahen Handel, den ausländischen<br />

Direktinvestitionen sowie dem Währungsumtausch-Portfolio und kurzfristigen Anlagen<br />

zu verdanken.


Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Business in Polen<br />

IV. PRIVATISIERUNG<br />

Der aktuellen rechtliche Rahmen der Privatisierung in Polen basieren auf dem Gesetz<br />

über die Kommerzialisierung * und Privatisierung staatlicher Unternehmen vom<br />

30. August 1996, das im April 1997 in Kraft getreten ist. Es regelt zwei grundlegende<br />

Verfahren - die indirekte Privatisierung, d.h. die Privatisierung durch Bildung von<br />

Kapitalgesellschaften und die Direktprivatisierung auch als Privatisierung durch<br />

Abwicklung bezeichnet.<br />

Das Gesetz erlaubt auf Veranlassung verschiedener Behörden die Kommerzialisierung<br />

und Privatisierung staatlicher Unternehmen, deren Rechtslage vom Gesetz über<br />

Staatsunternehmen vom 25. September 1981 bestimmt wird. Es sind dies der zuständige<br />

Ressortleiter (Minister, u.a. der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales), der<br />

Wojewode und der Bürgermeister einer Gemeinde.<br />

Das Programm der Massenprivatisierung verfolgt den Zweck, die Vorteile der<br />

Eigentumsreform auf das ganze Volk zu verteilen und basiert auf dem Gesetz über die<br />

Nationalen Investitionsfonds und deren Privatisierung vom 30. April 1993. Das<br />

Programm wurde 1995 gestartet.<br />

Andere gesetzliche Regelungen, die diese Materie betreffen, sind im Gesetz über die<br />

finanzielle Umstrukturierung von Banken und Unternehmen vom 3. Februar 1993 und<br />

im Gesetz über die Verwaltung des Staatlichen Fonds für Agrareigentum vom 19.<br />

Oktober 1993 enthalten.<br />

Drei Institutionen sind für die Privatisierung der polnischen Wirtschaft verantwortlich:<br />

• das Ministerium des Staatsschatzes,<br />

• die Staatliche Agentur für Agrareigentum,<br />

• die Privatisierungsagentur<br />

Seit dem 1. April 2002 sind nur die zwei ersteren verblieben, da die<br />

Privatisierungsagentur per 31. März 2002 seine Tätigkeit einstellte.<br />

* Überführung von Staatsunternehmen in Privatrecht. In Polen gilt eine Handelsgesellschaft mit<br />

staatlicher Alleinbeteiligung nicht als privatisiert, sondern als "kommerzialisiert" (Anm. d.Übers.).<br />

75


76<br />

Das Ministerium des Staatsschatzes<br />

IV. Privatisierung<br />

Das Schatzministerium wurde am 1. Oktober 1996 als Nachfolger des Privatisierungsministeriums<br />

gegründet, das vom 1. Oktober 1991 an 5 Jahre lang existiert hatte.<br />

Die wichtigsten Aufgaben und Zuständigkeiten des Schatzministeriums sind:<br />

• die Initiierung von gesetzlichen Regelungen,<br />

• die Aufsicht über das Eigentums des Staatsschatzes,<br />

• die Durchsetzung von Ansprüchen aus Eigentumsrechten an Beteiligungen und<br />

Anteilen, die dem Staatsschatz gehören,<br />

• die Standardisierung der Regelungen betr. der Vertretung des Staatsschatzes,<br />

• die Aufsicht über die Finanzierung (über 200 Unternehmen),<br />

• die Gewährleistung von Vertretungen des Staatsschatzes,<br />

• die exekutive Vertretung des Staatsschatzes,<br />

• Durchführung der Eigentumsreformpolitik,<br />

• Aufsicht über die Privatisierungsagentur:<br />

- der Agentur für Staatliches Agrareigentum,<br />

- der Agentur für Militäreigentum,<br />

- der Agentur für Wohnanlagen des Militärs.<br />

Im Ministerium sind die nachstehenden fünf Abteilungen mit dem Privatisierungsprozess<br />

in den jeweiligen Branchen befasst. Ihre Kompetenzbereiche sind nachfolgend<br />

aufgeführt:<br />

Abteilung für Finanzinstitutionen<br />

Nationale Investitionsfonds und Unternehmen, die am Privatisierungsprogramm<br />

teilnehmen, Institutionen aus den Bereichen Bankwesen, Finanz- und Kapitalmarkt,<br />

Versicherungsunternehmen und Stiftungen;<br />

Abteilung für Umstrukturierung und staatliche Beihilfen<br />

Erdgasindustrie (Förderung, Vertrieb, Handel), Erdölindustrie, Chemieindustrie;<br />

Abteilung für Verteidigungsfragen und Informationsschutz<br />

Verteidigungsindustrie;<br />

Abteilung Privatisierung I und Abteilung Privatisierung II<br />

Sonstige Wirtschaftszweige.<br />

Im Jahre 2002 wurden aus der Privatisierung Erträge in Höhe von lediglich 2,86 Mrd.<br />

PLN, um ein Mehrfaches weniger als die angestrebten 6,8 Mrd. PLN, erzielt. Laut<br />

Regierungsplanung sollen im Jahr 2003 Privatisierungserträge in Höhe von über 9 Mrd.


Business in Polen<br />

PLN, davon 8,7 Mrd. PLN über indirekte Privatisierungsvorhaben, erwirtschaftet<br />

werden.<br />

Aus den Privatisierungserträgen des Jahres 2003 sollen 1,5 Mrd. USD zur Deckung von<br />

Privatisierungskosten, Umstrukturierungskosten im Zuge der Rentabilitätssteigerung<br />

ausgewählter Industriezweige bzw. Unternehmen und der Aufwendungen für<br />

Reprivatisierungsvorhaben im Ministerium verbleiben.<br />

Erwähnenswert ist, dass laut neuesten gesetzlichen Festlegungen (Gesetz über die<br />

Privatisierung und Kommerzialisierung von Staatsbetrieben) ca. 4 Mrd. PLN für die<br />

Reform des Sozialversicherungssystems und ca. 0,2 Mrd. PLN (2 % der Erlöse aus der<br />

Privatisierung) für die Bereiche Wissenschaft und Technologie vorgesehen sind.<br />

Privatisierung 2003 – Pläne und Zielstellungen<br />

In den gegenwärtigen Vorgaben der Privatisierungspolitik ist der Abschluss<br />

wesentlicher Eigentumsumgestaltungen in Polen für das Jahr 2005 vorgesehen. Zu<br />

diesem Zeitpunkt sollen die Eigentumsstrukturen in der Wirtschaft Polens denen der<br />

EU-Mitgliedsstaaten, mit einem Anteil zwischen 10 und 20 %, entsprechen.<br />

Die Zielstellungen des Privatisierungsprozesses im Jahre 2003 haben sich im Vergleich<br />

zu den Vorjahren kaum geändert. Sie bestehen in:<br />

• der Erhöhung der Rentabilität von privaten Unternehmen,<br />

• der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit,<br />

• der Förderung des Privatisierungsprozesses und<br />

• der weitere Entwicklung des Kapitalmarktes.<br />

Dabei werden von staatlicher Seite folgende Schwerpunkte gesetzt:<br />

• Implementierung und Fortführung von Privatisierungsvorhaben in Sektoren von<br />

strategischer Bedeutung und der Infrastruktur, gemäß den Umstrukturierung- und<br />

Privatisierungszeitplänen der jeweiligen Wirtschaftszweige,<br />

• Gewährung von Hilfen und Unterstützung bei der Privatisierung in sog.<br />

„sensiblen“ Wirtschaftssektoren,<br />

• Beschleunigung des Abschlusses des direkten Privatisierungsprozesses in<br />

Unternehmen, an denen der Staat Minderheitsbeteiligungen hält.<br />

Für das Jahr 2003 ist die weitere Privatisierung im Bankensektor geplant. Vorrangig<br />

geht es hierbei um die öffentliche Veräußerung von Minderheitsbeteiligungen an den<br />

Banken PKO BP S.A. und der Bank für Nahrungsgüterwirtschaft (Termin: Ende 2003,<br />

77


78<br />

IV. Privatisierung<br />

Anfang 2004). Das Ministerium des Staatsschatzes erwartet darüber hinaus wesentliche<br />

Einnahmen aus Privatisierungsvorhaben im Energiesektor. Zunächst sind jedoch<br />

entsprechend dem energiepolitischen Regierungsprogramm bis zum Jahre 2020 eine<br />

Reihe von Konsolidierungsprozesses innerhalb des Energiesektors vorgesehen.<br />

Fortgeführt wird die weitere Privatisierung bei den Energieerzeugern, an die sich dann<br />

die Privatisierung bei den Netzbetreibern anschließen soll.<br />

Privatisierungsvorhaben in den Bereichen Erdgas, Erdöl und von Großunternehmen der<br />

chemischen Industrie setzen weitergehende Konsolidierungs- und Umstrukturierungsphasen<br />

der beteiligten Unternehmen voraus. Insgesamt werden im Rahmen des vom<br />

Ministerium des Staatsschatzes gelenkten indirekten Privatisierungsweges ca. 90<br />

Unternehmen erfasst. Des Weiteren sollen ca. 150 Staatsunternehmen, die der Aufsicht<br />

der staatlichen Verwaltung in den Regionen, den Wojewoden, unterstehen in den<br />

direkten Privatisierungsprozess einbezogen werden.<br />

Die Privatisierungsagentur<br />

Die Agentur wird vom Schatzminister beaufsichtigt. Ihre Hauptaufgabe bestand in der<br />

Privatisierung von Unternehmen, die ganz oder teilweise Eigentum des Staatsschatzes<br />

sind. Sie nimmt diese Zuständigkeit im Namen des Schatzministers wahr.<br />

Die Agentur führte die Privatisierung auf der Grundlage des Gesetzes über die<br />

Kommerzialisierung und Privatisierung von Staatsunternehmen vom 30. August 1996<br />

aus, indem sie öffentliche Ausschreibungen durchführt und zu Verhandlungen einlud.<br />

Die Agentur veräußerte <strong>Gesellschaft</strong>saktien und Unternehmensanteile sowie<br />

Vermögensbestandteile von Staatsunternehmen nach Maßgabe des Schatzministers, der<br />

den Umfang und die Bedingungen des jeweiligen Privatisierungsvorhabens bestimmt.<br />

Von 1997 bis zu ihrer Abschaffung am 31. März 2002 veräußerte die Agentur für<br />

Privatisierung Anteile von 125 KMU-Unternehmen aus folgenden Wirtschaftszweigen:<br />

Elektrotechnik, Bauwesen und Herstellung von Baumaterialien, Handel und Dienstleistungen,<br />

Lebensmittelindustrie, Gewürzherstellung, Transportwesen und verwandte<br />

Dienstleistungen, Förderung und Verarbeitung von Mineralstoffen, Glasindustrie,<br />

Textilindustrie, Chemische Industrie und Pharmazeutik, Musikinstrumentenherstellung,<br />

Lederindustrie, Tourismus, Keramik, Holz, Möbel, Papier, Bildungsdienstleitungen.<br />

Die Ergebnisse der Aktivitäten der Privatisierungsagentur bezüglich abgeschlossener<br />

Privatisierungsvorhaben und Investitionshöhen verdeutlichen die nachfolgenden<br />

Diagramme.


Anzahl der abgewickelten<br />

Privatisierungsprojekte<br />

Millionen PLN<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Business in Polen<br />

Verkauf von <strong>Gesellschaft</strong>en aus dem Portfolio der<br />

Privatisierungsagentur<br />

6 7<br />

22<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Wertumfang der durch die Privatisierungsagentur abgewickelten<br />

Privatisierungsvorhaben<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Investitionen<br />

Investitionszusagen<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Es sei jedoch darauf verwiesen, dass sich die dargestellten Werte jeweils nur auf die<br />

realisierten Privatisierungsverträge beziehen. In einer Reihe von Veräußerungen über<br />

Ratenzahlungen wurden die Verträge nicht ordnungsgemäß umgesetzt.<br />

35<br />

40<br />

15<br />

79


80<br />

Vielfältige Maßnahmenpalette<br />

IV. Privatisierung<br />

Von Anfang an galt die Privatisierung als eine der drei wichtigsten Komponenten der<br />

Wirtschaftsreform, zu denen auch die Stabilisierung und Liberalisierung der Wirtschaft<br />

gehörten. Im Juli 1990 waren 8.441 staatliche Unternehmen registriert. Seit Beginn der<br />

Privatisierung staatlicher Unternehmen, d.h. vom 1. August 1990 bis Ende 2002, wurden<br />

6.982 davon dieser Maßnahme unterzogen. Von dieser Anzahl wurden 22,0 % in<br />

Privatrecht überführt (erste Etappe der mittelbaren Privatisierung), in 28,6 % der<br />

Unternehmen wurde die Direktprivatisierung eingeleitet, 25,7 % der Unternehmen<br />

wurden wegen ihrer schlechten wirtschaftlichen Verfassung aufgelöst. Die restlichen<br />

23,7 % umfassen die Liquidierung unrentabler landwirtschaftliche Staatsgüter, deren<br />

Vermögen von der Staatlichen Agentur für Agrareigentum übernommen wurde.<br />

Die Verfahrensvielfalt ist ein besonders charakteristisches Merkmal der Privatisierung in<br />

Polen. Dieser Vielfalt liegt die Absicht zugrunde, die auf die Größe, Finanzlage und<br />

Bedeutung des zu privatisierenden Unternehmens am besten zugeschnittene Methode zu<br />

wählen. Der originelle Beitrag Polens zur Privatisierung besteht auch in der<br />

sektorspezifischen Handhabung dieser Maßnahme. Ganze Wirtschaftssektoren und<br />

Industriezweige wurden untersucht und eine Privatisierungsstrategie für sie entwickelt.<br />

Früher hatte sich damit das Privatisierungsministerium befasst, doch nach seiner<br />

Gründung übernahm das Schatzministerium diese Aufgaben. So entscheidet es über die<br />

für den Einzelfall effektivsten Verfahren, über die Rolle ausländischen Kapitals bei der<br />

Privatisierung der einzelnen Sektoren und über die Auswahl der Unternehmen, die<br />

ausländischen Anlegern angeboten werden können.<br />

Das Gesetz sieht zwei Hauptverfahren der Privatisierung staatlicher Unternehmen vor.<br />

Die erstere ist die indirekte Privatisierung. Sie besteht in einer „Kommerzialisierung“<br />

des staatlichen Unternehmens, d.h. dessen Umwandlung in eine privatrechtliche<br />

Handelsgesellschaft des Staatsschatzes, entweder Aktiengesellschaft oder GmbH. Die<br />

Beteiligungen bzw. Aktien werden anschließend Dritten angeboten. Dieses Verfahren<br />

wird gewöhnlich bei großen und mittelgroßen Staatsunternehmen angewandt.<br />

Kommerzialisiert<br />

Direktprivatisierung begonnen<br />

Liquidierungsverfahren eingeleitet<br />

Liquidierte landwirtschaftliche Staatsgüter<br />

Privatisierungsergebnisse Ende 2002 (%)<br />

23,7%<br />

25,7%<br />

22,0%<br />

28,6%


Business in Polen<br />

Das andere Verfahren ist die Direktprivatisierung (über die Liquidation). Diese gilt<br />

meist für kleine und mittlere staatliche Unternehmen. Auf die Liquidation folgt ein<br />

Direktangebot von Vermögenswerten (ebenso das Unternehmen insgesamt) an Dritte<br />

zum Kauf oder zur Pacht. Das Vermögen einer liquidierten <strong>Gesellschaft</strong> kann auch auf<br />

ein bestehendes Unternehmen übertragen werden.<br />

Die Regierung stützt sich bei der Überführung von Unternehmen in Privathand auch auf<br />

Art. 19 des Gesetzes über Staatsunternehmen vom 25. September 1981. Es handelt sich<br />

dabei gewöhnlich um die Auflösung eines insolventen Unternehmens und den<br />

anschließenden Verkauf seines Vermögens, um die Ansprüche der Gläubiger zu<br />

befriedigen. Ende 2002 waren 1.795 Unternehmen in Liquidation begriffen. Zu diesem<br />

Zeitpunkt war das Verfahren bei 852 Unternehmen abgeschlossen (47 %).<br />

Schließlich wurde ein beachtlicher Erfolg mit der sog. „kleinen Privatisierung“ erreicht.<br />

Hunderttausende kleiner und mittlerer Einzelhandelsgeschäfte und Großhandelsfirmen,<br />

Gaststätten usw., ehemals kommunales Eigentum, wurden rasch veräußert.<br />

Privatisierung über Kapitalgesellschaften<br />

Eine traditionelle Form der Privatisierung über Kapitalgesellschaften wird in bezug auf<br />

Großunternehmen angewandt. In der ersten Etappe wird das Unternehmen in eine<br />

Kapitalgesellschaft umgewandelt, in der alle Beteiligungen bzw. Anteile Eigentum des<br />

Staatsschatzes sind (Kommerzialisierung). Die Unternehmen unterliegen einer<br />

unabhängigen Bewertung, es werden Börsenprospekte erstellt und die Aktien<br />

anschließend gezeichnet und endgültig zugeteilt. Eine beschleunigte Privatisierung<br />

erfahren mittelgroße und kleine Unternehmen, die insgesamt oder in Teilen an einzelne<br />

Interessenten verkauft werden können.<br />

Die Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft oder <strong>Gesellschaft</strong> mit<br />

beschränkter Haftung, deren einziger <strong>Gesellschaft</strong>er bzw. Anteilseigner der Staatsschatz<br />

ist, bildet den ersten Schritt der Privatisierung durch Überführung ins Privatrecht.<br />

Dadurch wird für eine übersichtliche Struktur der Geschäftsleitung gesorgt, die der<br />

Größe der <strong>Gesellschaft</strong> angepasst ist.<br />

Eine solche Umwandlung kann veranlasst werden durch:<br />

• den Schatzminister, der diese Entscheidung selbständig trifft und den<br />

Unternehmensleiter, Belegschaftsrat und das Gründungsorgan darüber informiert<br />

(eine Zustimmung dieser Organe ist nicht mehr erforderlich);<br />

• den Unternehmensleiter und der Belegschaftsrat;<br />

• das Gründungsorgan des Unternehmens.<br />

81


82<br />

IV. Privatisierung<br />

Die neugegründete <strong>Gesellschaft</strong> übernimmt alle Forderungen und Verbindlichkeiten des<br />

umgewandelten Staatsunternehmens und, mit bestimmten Ausnahmen, die Mehrzahl der<br />

Beschäftigten des jeweiligen Unternehmens. Die Eröffnungsbilanz der <strong>Gesellschaft</strong> ist<br />

gleichzeitig die Schlussbilanz des Staatsunternehmens. Das Kapital besteht aus der<br />

Summe des Stammkapitals des Unternehmens und der einbehaltenen Gewinne. Die<br />

<strong>Gesellschaft</strong>ssatzung teilt das <strong>Gesellschaft</strong>skapital in Nominalkapital (Stammkapital)<br />

und Rücklagen. Nachdem die Satzung beschlossen worden ist, beantragt die<br />

<strong>Gesellschaft</strong>sleitung die Eintragung der neugegründeten <strong>Gesellschaft</strong> in das Handelsregister.<br />

Das Staatsunternehmen wird im Register der staatlichen Unternehmen gelöscht.<br />

Dann sind die privaten Investoren am Zug. Vor der öffentlichen Bietung der<br />

Beteiligungen kann das Schatzministerium eine Buchprüfung zwecks Bewertung des<br />

<strong>Gesellschaft</strong>svermögens veranlassen, um überdies festzustellen, ob die <strong>Gesellschaft</strong><br />

zuerst umstrukturiert werden muss, insbesondere, wenn zwischen der Umwandlung in<br />

eine GmbH und der Ausschreibung ein Zeitabstand liegt. Das Ministerium kann<br />

ebenfalls eine Prüfung des Rechtsstatus des <strong>Gesellschaft</strong>svermögens anordnen, um zu<br />

ermitteln, ob widersprüchliche Forderungen vorliegen. Das Schatzministerium kann (mit<br />

Zustimmung des Finanzministers) einen Teil oder die gesamten Schulden der<br />

<strong>Gesellschaft</strong> übernehmen, um ihre Attraktivität für eventuelle Anleger zu steigern.<br />

Die vier Hauptmethoden der Bietung sind: Ausschreibung, Verhandlungen auf der Basis<br />

einer öffentlichen Einladung, der Angebotsweg sowie die Annahme des Angebots eines<br />

Anteileigner, Anteile anderer Teilhaber zu erwerben. Die Arbeitnehmer der <strong>Gesellschaft</strong><br />

sind berechtigt, bis 15 % der Beteiligungen kostenlos zu übernehmen. Diese Anteile<br />

dürfen in einem Zeitraum von 2 bis 3 Jahren nicht an der Börse gehandelt werden.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen können Bauern und Fischer auf der gleichen Basis<br />

wie die Arbeitnehmer Beteiligungen bzw. Anteile an <strong>Gesellschaft</strong>en übernehmen, mit<br />

denen sie einen langfristigen Vertrag abgeschlossen haben. Staatliche Unternehmen<br />

benötigen die Erlaubnis des Finanzministers, um Beteiligungen bzw. Anteile an anderen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en zu erwerben.<br />

Ende 2002 waren laut Angaben des Hauptamtes für Statistik 1.535 Unternehmen<br />

kommerzialisiert und 1.521 staatliche Unternehmen in Aktiengesellschaften bzw.<br />

GmbHs mit staatlicher Alleinbeteiligung umgewandelt. Auf dem Weg über Kapitalgesellschaften<br />

sind 330 von ihnen vollständig privatisiert (davon 111 mit ausländischer<br />

Kapitalbeteiligung), 512 dagegen der Massenprivatisierung unterzogen worden.<br />

Das Schatzministerium hat eine Liste der individuell zu privatisierenden <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

erstellt und ausländischen Anlegern angeboten. Diese Liste versorgt die potentiellen<br />

Einleger mit grundsätzlichen Informationen über die augenblicklich im Freihandverkauf<br />

und aufgrund öffentlicher Ausschreibung privatisierten <strong>Gesellschaft</strong>en. Ansprechpartner


Business in Polen<br />

für die potentiellen Anleger sind Berater aus der Branche bzw. Unternehmensberater<br />

bzw. die entsprechende Abteilung im Ministerium. Die Liste befindet sich auf der<br />

Internetseite des Ministeriums.<br />

Die wichtigsten Kriterien, nach denen die Anleger ausgewählt werden, sind:<br />

• der Angebotspreis für Anteile bzw. Beteiligungen und die Zahlungsbedingungen,<br />

• die Investitionsverpflichtungen,<br />

• Exportfreundlichkeit der Investition unter dem Gesichtspunkt der Liberalisierung<br />

des Handels zwischen Polen und der EU,<br />

• soziale Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern und Subunternehmern (im Falle<br />

der Lebensmittelindustrie),<br />

• Investitionspläne im Bereich des Umweltschutzes,<br />

• Übereinstimmung mit den Verpflichtungen Polens gegenüber der EU und der<br />

OECD.<br />

Die Preisbildung, der Verkauf und die Verteilung der Beteiligungen bzw. Anteile wird<br />

beaufsichtigt und entsprechend kontrolliert. Die Preisfestlegung für das jeweilige<br />

Unternehmen erfolgt nach streng marktwirtschaftlichen Maßstäben. Eine aktive<br />

Antimonopol-Politik fördert den Wettbewerb und verhindert, dass ein einzelner Investor<br />

eine marktbeherrschende Stellung in einem bestimmten Marktsegment gewinnt.<br />

Privatisierung durch Schuldenübernahme - Equity Swaps<br />

Eine Form der Kapitalprivatisierung. Der Vorschlag eines solchen Eigentumswandels<br />

stammt vom Unternehmensleiter und muss vom Schatzminister gebilligt werden. Nach<br />

diesem Verfahren werden staatliche Unternehmen in GmbH umgewandelt, Die Gläubiger<br />

übernehmen Anteile in Höhe ihrer Forderungen. Die Privatisierung durch<br />

Schuldenübernahme findet gemäß den Vorschriften des Gesetzes über<br />

Kommerzialisierung und Privatisierung statt. Bis Ende 2002 wurden nur 14 Unternehmen<br />

auf diese Weise privatisiert.<br />

Direktprivatisierung<br />

Ein Unternehmen kann durch Liquidation direkt privatisiert werden. Es ist der rascheste<br />

und bevorzugte Weg zur Privatisierung. Es handelt sich dabei um den direkten Verkauf<br />

oder die Verpachtung des Vermögens eines in Liquidation begriffenen Unternehmens.<br />

Bis Ende 2002 wurde die Privatisierung durch Liquidation in 1.998 Unternehmen<br />

begonnen und in 1.911 abgeschlossen. Dieses Verfahren ist für kleinere <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

bestimmt. In den meisten Fällen werden die privatisierten Unternehmen an<br />

Arbeitnehmer oder an die Geschäftsführung des Unternehmens verkauft oder verpachtet.<br />

Die Direktprivatisierung wird sich nicht nur bevorzugt bedient, sie ist auch äußerst<br />

83


84<br />

IV. Privatisierung<br />

effizient. 96 % der staatlichen Unternehmen, die auf diesem Wege privatisiert worden<br />

sind, haben dieses Verfahren bereits abgeschlossen. Die Direktprivatisierung kann<br />

verschiedene Formen annehmen:<br />

Verkauf von Vermögen: Alle Vermögensbestandteile können im Rahmen der gleichen<br />

Verfahren wie beim Angebot von Beteiligungen bzw. Anteilen von einheimischen oder<br />

ausländischen Investoren ohne besondere Genehmigung erworben werden. Wenn ein<br />

Unternehmen als Ganzes verkauft wird und ein berechtigtes Eigentum an Grund und<br />

Boden oder sonstigem Anlagevermögen begründet wurde, kann eine<br />

„Schnellprivatisierung“ durchgeführt werden. In solchen Fällen gilt eine vereinfachte<br />

Preisbildung, bei der sich die Bewertung in bestimmten vorgeschriebenen Grenzen am<br />

Buchwert des Unternehmens und am Jahresgewinn orientiert. Dadurch wird das<br />

Verfahren beschleunigt, und es sinken die Privatisierungskosten. Ein Unternehmen kann<br />

in Raten verkauft werden. In einem solchen Falle beläuft sich die erste Rate auf min.<br />

20 % des vereinbarten Preises. Der restliche Betrag zuzüglich Zinsen ist innerhalb von 5<br />

Jahren abzubezahlen. 22 % der Privatisierungsvorhaben wurden über diesen direkten<br />

Weg abgeschlossen.<br />

Einlage von Vermögen: Vermögen kann in eine bereits bestehende oder eine besonders<br />

für den Zweck der Vermögensübernahme gegen Beteiligungen gegründete <strong>Gesellschaft</strong><br />

eingelegt werden. Da in einem solchen Fall der Staatsschatz zum <strong>Gesellschaft</strong>er wird, ist<br />

ein strategischer Investor leichter zu gewinnen. Die vom Staatsschatz gekauften<br />

Beteiligungen bzw. Anteile können eventuell auf dem öffentlichen Angebotswege<br />

verkauft werden.<br />

Kauf durch Mitarbeiter (Pacht des Unternehmens): Das Unternehmen wird aufgelöst<br />

und die neue <strong>Gesellschaft</strong> pachtet Vermögenswerte kraft eines Vertrags, der im Auftrag<br />

des Staatsschatzes vom Gründungsorgan des aufgelösten Unternehmens ausgehandelt<br />

worden ist. In dem Vertrag kann der Pächterin eine Kaufoption eingeräumt werden.<br />

Wenn nur ein Teil der Vermögenswerte gepachtet wird, können die restlichen an eine<br />

andere <strong>Gesellschaft</strong> verkauft oder in eine andere <strong>Gesellschaft</strong> eingelegt werden. Die<br />

Auflösung mittels Pacht gilt als ein für kleine <strong>Gesellschaft</strong>en geeignetes Verfahren und<br />

hat sich als die beliebteste Methode erwiesen. Im Rahmen der Direktprivatisierung ist<br />

von ihr in fast 65 % der Fälle Gebrauch gemacht worden.


Agentur für Staatliches Agrareigentum<br />

Business in Polen<br />

Die Agentur für Staatliches Agrareigentum ist auf der Grundlage des Gesetzes über die<br />

Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Immobilien des Staatsschatzes vom 19. Oktober<br />

1991 gegründet worden. Die Agentur ist eine treuhänderische Einrichtung, vom<br />

Staatsschatz ermächtigt, Eigentumsrechte an landwirtschaftlichem Staatseigentum<br />

wahrzunehmen und dazu verpflichtet, das Eigentum der liquidierten Staatsgüter sowie<br />

sonstige landwirtschaftlichen Immobilien des Staatsschatzes und des Nationalen<br />

Bodenfonds zu übernehmen. Außerdem ist diese Agentur laut Vorschriften des<br />

Sozialversicherungsgesetzes vom 20. November 1990 verpflichtet, von<br />

rentenberechtigten Landwirten auf deren Antrag hin landwirtschaftliche Immobilien für<br />

den Staatsschatz abzukaufen.<br />

Gegenwärtig fällt der Agentur infolge der Umwandlung des staatlichen Landwirtschaftsektors<br />

die strategische Aufgabe zu, den staatlichen Agrarbesitz zu privatisieren.<br />

Gemäß existierender Vorschriften kann die Agentur landwirtschaftliche Nutzflächen an<br />

Ausländer, die eine entsprechende Genehmigung erhalten haben, veräußern bzw.<br />

verpachten. Bis Ende 2002 wurden von der Agentur für Staatliches Agrareigentum 747<br />

ha Land an Ausländer verkauft sowie 114.200 ha verpachtet. Im gleichen Zeitraum<br />

erwarben polnische Unternehmen mit ausländischen Minderheitsbeteiligungen 38.743<br />

ha und nahmen 60.336 ha in Pacht.<br />

Die Agentur für Staatliches Agrareigentum nimmt ihre Aufgaben als staatliche<br />

Rechtsperson wahr und finanziert sich selbst. Nach Übernahme der Aktiva eines<br />

liquidierten staatlichen Agrarunternehmens werden diese auf der Grundlage<br />

entsprechender Umstrukturierungsprogramme ihrer weiteren Nutzung bzw. Bestimmung<br />

zugeführt. In der Regel handelt es sich dabei um:<br />

• Verkauf,<br />

• Pacht oder Vermietung,<br />

• Sacheinlagen (einschließlich in Unternehmen, die von der Agentur gegründet<br />

wurden),<br />

• Überstellung zu Managementzwecken an staatliche Rechtsträger ohne<br />

Rechtspersönlichkeit,<br />

• Überantwortung zu Verwaltungszwecken,<br />

• Bestandskonversionen.<br />

85


86<br />

IV. Privatisierung<br />

Von der Agentur für Staatliches Agrareigentum übernommener Landbesitz und dessen<br />

Umverteilung 1994-2002 (zum jeweiligen Jahresende, in 1000 ha)<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

I. Die von der Agentur übernommene<br />

Gesamtfläche<br />

davon:<br />

4.232 4.413 4.506 4.592 4.646 4.666 4.694 4.700 4.705<br />

Ehemalige Staatsgüter 3.728 3.741 3.750 3.751 3.752 3.754 3.758 3.759 3.759<br />

Nationaler Bodenfonds 436 538 570 579 594 602 608 608 608<br />

sonstige<br />

II. Grund und Boden aus dem<br />

Agenturbestand<br />

1) umverteilt durch:<br />

68 134 186 262 300 310 328 333 338<br />

Verkauf 124 240 432 581 728 846 967 1.114 1.272<br />

Gebührenfreien Transfer 21 51 85 107 148 182 210 233 244<br />

Einlagen in Unternehmen<br />

2) umverteilt durch:<br />

7 8 9 9 13 14 14 15 15<br />

Verpachtung 1.981 2.744 2.928 2.890 2.810 2.695 2.619 2.508 2.408<br />

Management, Nießbrauch 20 41 65 107 122 123 122 115 112<br />

Verwaltung 374 333 268 248 208 135 39 12 5<br />

3) auf Warteliste 1,705 996 719 650 617 671 682 652 584<br />

Quelle: Agentur für Staatliches Agrareigentum, 2003<br />

Immobilien, die landwirtschaftliches Eigentum des Staatsschatzes sind, können auch<br />

territorialen Selbstverwaltungen, der <strong>Polnische</strong>n Akademie der Wissenschaften, den<br />

Landwirtschaftskammern und dem Landesverband der Landwirtschaftskammern zwecks<br />

Investitionen in die Infrastruktur und ebenso zwecks Erfüllung satzungsmäßiger<br />

Aufgaben der staatlichen Hochschulen und ebenso staatlichen Instituten für Forschung<br />

und Entwicklung kostenlos übergeben werden. Landwirtschaftliche Nutzflächen von<br />

niederer Bodenklasse kann den Staatlichen Forsten übergeben werden bzw. als<br />

Brachbestand existieren.<br />

Abgesehen von Vermögen, das der Agrarproduktion dient, sind Vermögenswerte von<br />

historischer oder nationaler Bedeutung, die als Kulturerbe gelten, Eigentum des<br />

Staatsschatzes. Es sind dies Grund und Boden mit Bauten, Anlagen, Bäumen usw.<br />

Die Agentur wird von einem Präsidenten geleitet. Um ihre Aufgaben effizient erfüllen<br />

zu können, bildete sie 11 regionale Zweigstellen und 6 Büros. Eines davon hat seinen<br />

Sitz in Warschau und ist u.a. für Unternehmen von besonderer volkswirtschaftlicher<br />

Bedeutung (Tierzucht, Pflanzenzucht) zuständig.<br />

Die Agentur verkauft oder verpachtet Vermögen auf dem Ausschreibungsweg<br />

(Versteigerung oder Einreichung schriftlicher Angebote). Die Liste der aus ihrem Besitz<br />

zum Verkauf oder zur Verpachtung angebotenen Vermögensgegenstände und die<br />

Bekanntmachung der Ausschreibung werden an Anschlagtafeln des zuständigen


Business in Polen<br />

Gemeindeamtes, in der zu verkaufenden bzw. zu verpachtenden Immobilie und in der<br />

zuständigen regionalen Zweigstelle der Agentur ausgehängt. Die Information über den<br />

beabsichtigten Verkauf von Sachwerten, deren Wert voraussichtlich den Wert von<br />

10.000 Doppelzentnern Getreide erreicht (der auf der Basis der Agrarsteuergesetzes<br />

bestimmt wird), ist in Zeitungen von mindestens regionaler Verbreitung zu<br />

veröffentlichen. Eine Liste der zu verkaufenden bzw. zu verpachtenden Vermögenswerte<br />

ist 14 Tage vor Einladung zur Einreichung von Angeboten bekannt zu machen.<br />

Die Agentur kann ebenfalls beschränkte Ausschreibungen organisieren, die an eine<br />

bestimmte Gruppe von Bietern gerichtet sind, und Immobilien zu Preisen verkaufen, die<br />

auf gesetzlich vorgeschriebene Weise für die einzelnen Kategorien von Käufern gelten,<br />

die das Vorkaufsrecht in bezug auf die betreffende Immobilie haben.<br />

Massenprivatisierung<br />

Das Programm der Massenprivatisierung (MPP) beschleunigt die Privatisierungsverfahren<br />

maßgeblich und sorgt für eine breite Streuung von Eigentum unter dem<br />

polnischen Volk. Jeder erwachsene polnische Bürger war berechtigt, am Massenprivatisierungsprogramm<br />

teilzunehmen, das am 30. April 1993 in Form des Gesetzes<br />

über die Nationalen Investitionsfonds verabschiedet und Ende 1994 in Kraft gesetzt<br />

wurde. Das MPP umfasste 512 meist mittelgroße <strong>Gesellschaft</strong>en (ca. 10 % der<br />

polnischen Industrie).<br />

Zunächst wurden 15 Nationale Investitionsfonds (NIF) als Träger der Anteile an diesen<br />

Unternehmen gebildet. Jeder NIF wird von einem Aufsichtsrat kontrolliert, der die<br />

Aufgabe hat, die Interessen der Anteilseigner zu vertreten. Anfänglich gehörten alle<br />

polnischen Bürger dazu, die MPP-Anteile besaßen. Der Aufsichtsrat setzt sich aus<br />

entsprechend qualifizierten Personen zusammen, die von einem besonders dazu<br />

berufenen Ausschuss ausgewählt und ernannt worden sind. Laut Gesetz müssen zwei<br />

Drittel des Aufsichtsrates und der Präsident polnische Bürger sein.<br />

Die MPP ist als die geeignetste und zweckmäßigste Methode der Privatisierung und<br />

Umstrukturierung einer großen Anzahl von staatlichen Unternehmen in Polen entwickelt<br />

worden, um auf diese Weise die Umwandlung der polnischen Industrie zu<br />

beschleunigen. Ein aktives Management der Fondsvermögen, das polnische sowie<br />

prominente ausländische Geschäfts- und Investitionsbanken und darüber hinaus<br />

Beratergesellschaften vereint, dürfte langfristig eine erhebliche Wertsteigerung der<br />

meisten NIF herbeiführen.<br />

Beteiligungen an den NIF wurden anfangs als Inhaber-Anteilscheine ausgestellt. Der<br />

Preis dieser MPP-Anteilscheine, die alle erwachsenen polnischen Bürger beziehen<br />

konnten, belief sich auf 20 PLN (8 USD) pro Stück. Die Eigentümer konnten sie frei<br />

87


88<br />

IV. Privatisierung<br />

verkaufen. Ab Juni 1996 wurden die Anteilscheine an der Warschauer Börse notiert. Die<br />

Ausgabe von Anteilscheinen begann im November 1996; zu Ende der Ausgabezeit<br />

hatten 25,8 Millionen von 28,3 Berechtigten Anteilscheine bezogen.<br />

Anfang April 1997 billigte die Wertpapierkommission den Börsenhandel aller 15<br />

Nationalen Investitionsfonds. Die Umwandlung der MPP-Anteilsscheine in NIF-Aktien<br />

(1 Anteilschein in 1 Aktie eines jeden der 15 NIF) begann im Mai 1997 und endete am<br />

31. Dezember 1998. Seit Juni 1997 werden NIF-Aktien an der Warschauer Börse<br />

gehandelt.<br />

Laut ministeriellen Angaben hat der Staatsschatz Ende 2002 wurden 39 der 512 NFI-<br />

Unternehmen an der Börse gehandelt, 28 an der Warschauer Börse und 11 am OTC-<br />

Markt. Weitere 10 Unternehmen gingen in Liquidation, in 83 wurden Insolvenzverfahren<br />

eingeleitet.<br />

Ein institutioneller strategischer und privater ausländischer Investor kann sich in<br />

verschiedener Weise an der Massenprivatisierung beteiligen:<br />

• Anleger können NIF-Aktien kaufen und mit ihnen handeln;<br />

• Kapitalanleger und strategische Investoren können sich aktiv an der<br />

Umstrukturierung von im Programm befindlichen Einzelgesellschaften durch den<br />

Kauf ihrer Aktien beteiligen, wenn sie von den NIF angeboten werden, durch den<br />

Kauf ganzer Unternehmen oder die Bildung von joint ventures;<br />

• Institutionelle Anleger können nach Wunsch Aktien in einzelnen vom Programm<br />

betroffenen <strong>Gesellschaft</strong>en kaufen.<br />

Reprivatisierung<br />

Die Nationalisierung wurde in Polen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund einer<br />

Reihe von Nationalisierungserlassen durchgeführt, die den Staatsschatz ermächtigten,<br />

Privatbesitz an Immobilien zu übernehmen. Seit Beginn des politischen und<br />

wirtschaftlichen Wandlungsprozesses in Polen stand fest, dass es die Pflicht des Staates<br />

sei, die Eigentümer, deren Interessen verletzt worden waren, zu entschädigen. Dies wird<br />

durch Verfassungsrechte wie Rechtsstaatlichkeit, soziale Gerechtigkeit und die<br />

Unantastbarkeit privaten Eigentums garantiert. Das Problem der Reprivatisierung<br />

jedoch, d.h. der Rückgabe des nationalisierten Vermögens an dessen ursprüngliche<br />

Eigentümer, ist bis jetzt noch nicht endgültig gelöst worden, denn es sind noch keine<br />

Reprivatisierungsvorschriften rechtskräftig erlassen worden (Stand Juni 2003).<br />

Das Parlament war mehrere Jahre mit der Reprivatisierungsproblematik beschäftigt. Es<br />

herrschte generelles Einvernehmen, dass nicht alle nationalisierten Vermögenswerte in<br />

natura oder in Form einer Entschädigung den Eigentümern zurückgegeben werden<br />

können. An dieser Stelle aber hörte die Übereinstimmung auf.


Business in Polen<br />

Jedoch können nach wie vor rechtswidrige bzw. durch Rechtsbeugung zustande<br />

gekommene Enteignungsentscheidungen verfassungsrechtlich angefochten werden.<br />

Dieser Prozess setzte mit den politischen und wirtschaftlichen Reformen zu Beginn der<br />

90er Jahre ein. Auf der Grundlage verwaltungsrechtlicher Bestimmungen wurden<br />

mehreren Tausend ehemaligen Eigentümern ihr Besitz zurückgegeben bzw.<br />

Entschädigungen gezahlt. In mehreren Tausend anderer Fällen steht ein Gerichtsurteil<br />

noch aus. Trotz des Fehlens diesbezüglicher allgemeiner rechtlicher Grundlagen ist<br />

somit der Prozess von Eigentumsrückführung bzw. Entschädigungsleistungen im Gange.<br />

Die Implementierung rechtsverbindlicher Reprivatisierungsgrundsätze ist nicht nur eine<br />

moralische Verpflichtung, sondern ist auch von immenser praktischer Bedeutung, da in<br />

einigen Fällen die ungeklärte Rechtslage den Privatisierungsprozess behindert hat. Die<br />

Regierung hat 5 % der Aktien der privatisierten Unternehmen als "Reserve" zur<br />

Befriedigung von Rückführungsansprüchen nach Inkrafttreten einer entsprechender<br />

gesetzlicher Regelungen vorgesehen.<br />

Kapitalmärkte<br />

Die erste Warschauer Börse wurde am 12. Mai 1817 eröffnet. Im 19. Jh. wurden die<br />

meisten Pfandbriefe und anderen Schuldverschreibungen an der Warschauer Börse<br />

gehandelt. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es 7 Börsen in Polen, mehr als 90 der<br />

Börsengeschäfte wurden in Warschau getätigt.<br />

Im Jahre 1989 begann die neue nichtkommunistische Regierung Strukturen des<br />

Kapitalmarkts wiederaufzubauen. Die neue Rechtsgrundlage, das Gesetz über den<br />

Wertpapierhandel und Treuhandfonds, wurde im März 1991 verabschiedet. Im April<br />

1991 wurde die Warschauer Börse gegründet. Zur selben Zeit wurde die<br />

Wertpapierkommission gebildet und ihr Präsident vom Ministerpräsidenten ernannt.<br />

Sowohl die Struktur als auch die gesetzlichen Regelungen des polnischen<br />

Kapitalmarktes wurden den modernsten und effizientesten Systemen, die in anderen<br />

Ländern der Welt Anwendung finden und der polnischen Situation angemessen waren,<br />

nachempfunden. Nach einer gründlichen Prüfung verschiedener Märkte wurde ein<br />

System gewählt und eingeführt, das auf französischen Erfahrungen basiert.<br />

Die Warschauer Börse, die einzige Wertpapierbörse in Polen, ist eine selbständige<br />

Organisation. Gemäß dem Börsengesetz muss die <strong>Polnische</strong> Wertpapierkommission die<br />

Börsenordnung der Warschauer Börse einhalten.<br />

Die Warschauer Börse ist eine gemeinnützige Börsengesellschaft. Ihr Stammkapital<br />

beläuft sich auf 42 Millionen PLN und teilt sich in 60.000 registrierte Anteile. Aktien<br />

der Warschauer Börse können von Banken, Brokerfirmen, dem Staatsschatz,<br />

89


90<br />

IV. Privatisierung<br />

Treuhandfonds, Versicherungsgesellschaften und Emittenten von Wertpapieren<br />

erworben werden, die zum Börsenverkehr zugelassen und an der Warschauer Börse<br />

registriert sind.<br />

Struktur der Warschauer Börse:<br />

Hauptversammlung<br />

Die Hauptversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium der Warschauer<br />

Börse. Sie nimmt Änderungen der Börsenordnung vor, setzt die Bestimmungen<br />

durch und wählt die Mitglieder des Aufsichtsrates. Sie setzt sich aus allen<br />

Anteilseignern zusammen.<br />

Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat kontrolliert die Börsengeschäfte, lässt Wertpapiere zum<br />

Börsenverkehr zu, bewilligt die Börsenmitgliedschaft und beruft Mitglieder ab. Der<br />

Aufsichtsrat setzt sich aus 12 Mitgliedern zusammen, die von der<br />

Hauptversammlung bestimmt worden sind und die Anteilseigner vertreten.<br />

Vorstand<br />

Der Vorstand koordiniert das Tagesgeschäft an der Börse und führt Wertpapiere in<br />

den Börsenhandel ein. Der Vorstand setzt sich aus 5 Mitgliedern zusammen. Der<br />

Präsident, der von der Hauptversammlung für eine dreijährige Amtszeit gewählt<br />

wird, leitet die Arbeiten des Vorstands.<br />

Das hohe Niveau der Regelungen und Geschäfte an der Warschauer Börse ist von der<br />

internationalen Gemeinschaft anerkennend gewürdigt worden. Im Oktober 1994 wurde<br />

die Warschauer Börse als Vollmitglied in die Internationale Vereinigung der<br />

Wertpapierbörsen (FIBV) aufgenommen.<br />

Das neue Wertpapiergesetz vom 21. August 1997, das seit dem 4. Januar 1998 in Kraft<br />

ist, erleichtert die Weiterentwicklung des polnischen Kapitalmarktes. Zu den Gesetzesänderungen<br />

gehören: eine weitere Anpassung des Gesetzes an die Erfordernisse der<br />

OECD-Vorschriften und das Recht der Europäischen Union, die Einführung des<br />

Verfahrens für die Wertpapierleihe, eine Präzisierung des Instituts der Zeichnung.<br />

Am 21. Februar 1998 wurde das Gesetz über Investmentfonds verabschiedet, um neue<br />

Investitionsinstrumente zu entwickeln. Die Rentenreform (s. Kpt. II, Rentenreform)<br />

führte Rentenfonds ein und verstärkte die institutionelle Investitionsbasis. Obwohl es auf<br />

dem Markt schon einige offene Fonds gibt, braucht der polnische Wertpapiermarkt mehr<br />

institutionelles Investment.


Business in Polen<br />

Als ein großer Erfolg der Warschauer Börse ist zu werten, dass sie Millionen von Polen<br />

sowie eine große Anzahl privater Investoren anzieht. Dies ist aufgrund einer langen<br />

Börsenhausse und des schnellen Wirtschaftswachstums, der politischen Stabilität und<br />

eines effizienten, transparenten Marktes sowie klarer und verständlicher Spielregeln<br />

möglich geworden.<br />

Gegenwärtig gelten für die Börsentätigkeit nachfolgend genannte rechtliche Rahmen:<br />

• Gesetz über die Wertpapierkommission vom 21. August 1997,<br />

• Gesetz über Handelsgesellschaften vom 15. September 2000,<br />

• Satzung der Warschauer Börse,<br />

• Regelwerk der Warschauer Börse,<br />

• Regelwerk des Börsengerichts.<br />

Es existieren zwar über 1 Million Investmentkonten, jedoch aufgrund der<br />

Vormachtstellung des bear-market verzeichnet der Jahresumsatz der polnischen Börse in<br />

den letzten zwei Jahren eine rückläufige Tendenz. Im Jahre 2002 erreichte er ein Niveau<br />

von 150 Mrd. PLN, d.h. 150 Millionen USD pro Session (200 Mio. USD 2001) erreicht<br />

hat. Im Jahre 2002 dominierten Aktien den Geldmarkt an der Warschauer Börse und<br />

sorgten für fast 92,2 % des Börsenhandels insgesamt. Der übrige Teil - 7,7 % - stammte<br />

aus Schuldverschreibungen, der Rest (Termingeschäfte, Optionsscheine, Investmentzertifikate<br />

und Anteilscheine) war kaum signifikant. Der bear-market resultierte in<br />

einem spürbaren Rückgang des Geldmarkthandels (-21 %), ebenso des futures-market-<br />

Handels (-22 %) mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 77,4 Mrd. PLN (höher als das<br />

Geldmarktumsatzniveau). Die nachstehende Tabelle die wichtigsten statistischen Daten<br />

zum Umsatz im vergangenen Jahr.<br />

Struktur Geldmarkthandel 2002 (in Mio. PLN)<br />

Finanzinstrumente<br />

Parketthandel<br />

Wert Anteile in %<br />

Blockhandel Sonstige* Insgesamt<br />

Aktien 47.729 92,17 15.933 3.826 67.488<br />

Optionsscheine 7 0,01 - - 7<br />

Zeichnungsrechte 24 0,05 2 - 26<br />

Schuldverschreibungen 3.986 7,70 145 - 4.131<br />

Investmentzertifikate 27 0,05 - - 27<br />

Termingeschäfte 8 0,02 - - 8<br />

Geldmarkt insgesamt 51.781 100,00 16.080 3.826 71.686<br />

* einschließlich öffentliche Angebote und substantielle Anteilsakquisition Quelle: Warschauer Börse, 2003<br />

91


92<br />

IV. Privatisierung<br />

Zukunftsmärkte – Handelsstruktur 2002 (in Mio. PLN)<br />

Finanzinstrumente<br />

Wert<br />

Umsatz<br />

Anteil in %<br />

Umfang<br />

(Verträge) Anteil in %<br />

Index futures 75.521 97,58 3.077.836 89,97<br />

Stock futures 1.332 1,72 92.097 2,69<br />

Currency futures 482 0,62 5.975 0,17<br />

Index participation units 62 0,08 245.019 7,16<br />

Zukunftsmärkte insgesamt 77.396 100,00 3.420.909 100,00<br />

Quelle: Warschauer Börse, 2003<br />

Die eindrucksvolle Dynamik der Warschauer Börse spiegelt wohl die steigende Zahl der<br />

notierten <strong>Gesellschaft</strong>en als auch die rapide wachsenden Kapitalisierung am besten<br />

wider, die im Laufe der letzten vier Jahre um 50 % anstieg und Ende 2002 über 110<br />

Milliarden PLN (ca. 25 Mrd. USD) betrug. Jedoch blieb seit 1999 demgegenüber<br />

sowohl die Anzahl börsennotierter Unternehmen als auch die Kapitalisierung mehr oder<br />

minder konstant. Ende 2002 waren 216 Unternehmen an der Warschauer Börse notiert<br />

(132 im Primär-, 57 im Sekundär- sowie 27 im freien Marktsegment).<br />

Die Indizes der Aktien und Schuldverschreibungen werden entsprechend in Anh. 15 und<br />

16 vorgestellt.<br />

Die <strong>Polnische</strong> Wertpapierkommission ist als einzige Behörde ermächtigt, Wertpapiere in<br />

den Verkehr zu bringen. Ein Unternehmen, das die Börsenzulassung von Anteilen oder<br />

Schuldverschreibungen anstrebt, ist verpflichtet, einen Börsenprospekt zu erstellen. Die<br />

<strong>Polnische</strong> Wertpapierkommission bestätigt, dass der Prospekt die rechtlichen<br />

Voraussetzungen erfüllt und erteilt die Börsenzulassung. Die Ausstellung von GDR und<br />

ADR muss ebenfalls von der Wertpapierkommission gebilligt werden.<br />

Die <strong>Polnische</strong> Wertpapierkommission übt die verwaltungsmäßige Aufsicht über die<br />

Tätigkeit der Brokerfirmen aus und erteilt Genehmigungen für jeden einzelnen<br />

Spezialbereich der Brokertätigkeit. Zur Zeit (30. April 2003) sind 35 Brokerfirmen in<br />

Polen tätig, 5 davon sind Bankeneigentum und 30 unabhängig. Alle im<br />

Wertpapiergeschäft tätigen Broker verfügen über eine Lizenz der <strong>Polnische</strong>n<br />

Wertpapierkommission.<br />

Auf dem polnischen Markt sind 19 Investmentfonds tätig, die 124 Fonds verwalten<br />

(Stand 30. Januar 2003). Die Großen sind bereits auf dem Markt tätig, eine Anzahl<br />

weiterer plant, Aktivitäten in Polen zu starten. Es existieren 53 Einrichtungen<br />

(einschließlich 21 Brokerfirmen), die zur Veräußerung von Fondsanteilen autorisiert<br />

sind.


Business in Polen<br />

Nachstehend ist die sektorale Struktur der an der Warschauer Börse im Mai 2003<br />

notierten Unternehmen dargestellt.<br />

Die Börsenkapitalisierung zu<br />

Jahresende (in Mrd. PLN)<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Warschauer Börse - Zahl der börsennotierten Unternehmen<br />

und die Börsenkapitalisierung zu Jahresende<br />

11,271<br />

65<br />

24,000<br />

83<br />

143<br />

43,766<br />

198<br />

72,422<br />

221<br />

123,411<br />

225<br />

130,085<br />

230<br />

103,370<br />

216<br />

110,565<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

Anzahl der börsennotierten<br />

Unternehmen<br />

Der Markt steht vor der Herausforderung, die Warschauer Börse in einen<br />

vollentwickelten Kapitalmarkt zu verwandeln, der eine wichtige wirtschaftliche Rolle<br />

spielt. Anfang 1993 war die Warschauer Börse praktisch unbekannt. Anfang 1994<br />

berichtete Reuters bereits über sie und die Financial Times verfolgte ihre Entwicklung.<br />

Im Juni 1995 erließ die Regierung eine Vorschrift über den over-the-counter-market. Im<br />

Mai 2003 handelten hierin 30 Unternehmen.<br />

Anfang Juli 1996 begann die Warschauer Börse eine fortlaufende Kursnotierung der<br />

fünf meistgehandelten Aktienbestände (Bank Inicjatyw Gospodarczych - BIG, Bank<br />

Przemyslowo-Handlowy, Reifenfabrik Debica, Elektrim und Rolimpex). Ende 2002<br />

waren es bereits 152 <strong>Gesellschaft</strong>en.<br />

Es bestehen keinerlei Einschränkungen für ausländische Investoren. Sie sind ebenso wie<br />

einheimische Investoren zur Rechnungslegung verpflichtet. Die Steuervorschriften<br />

betreffend ausländischer Investoren sind durch Regierungsabkommen über die<br />

Vermeidung der Doppelbesteuerung oder Vereinbarungen über die Gegenseitigkeit<br />

geregelt. Solche Abkommen hat Polen mit den meisten OECD-Staaten (s. Anhang 6). In<br />

Polen herrscht der Grundsatz des freien Börsenzugangs für ausländische Anleger.<br />

Gewinne können genehmigungsfrei transferiert werden.<br />

93


94<br />

Sektor<br />

IV. Privatisierung<br />

Warschauer Börse – Marktsektoren in Zahlen (Stand vom 19.06.2002)<br />

Untenehmenzahl<br />

Marktanteil<br />

(%)<br />

Marktwert<br />

Mio. PLN<br />

Buchwert<br />

Mio. PLN<br />

P/BV P/E P/E * Dividende<br />

(%)<br />

<strong>IN</strong>DUSTRIE 120 27,2 27.507 24.616 1,12 88,1 16,6 2,2<br />

Lebensmittelindustrie 18 5,4 5.459 4.827 1,13 94,1 40,2 4,2<br />

Leichtindustrie 12 0,1 110 272 0,40 x 5,5 1,4<br />

Holz und Papier 7 3,2 3.235 1.333 2,43 15,8 14,4 7,4<br />

Chemie 14 11,1 11.266 9.937 1,13 16,6 16,5 0,7<br />

Baumaterialien 8 1 1.036 551 1,88 x 52,6 0,7<br />

Bauwesen 30 1,8 1.866 1.788 1,04 x 28,4 0,6<br />

Elektromaschinen 17 0,6 601 832 0,72 x 10,8 0,7<br />

Metall 13 3,5 3.500 4.962 0,71 31,4 8,4 0,5<br />

Sonstige 1 0,4 436 112 3,89 18,1 18,1 -<br />

F<strong>IN</strong>ANZEN 21 44,5 45.073 31.893 1,14 44,6 21,6 2,9<br />

Bankwesen 15 42,1 42.598 30.346 1,40 47,8 22 3<br />

Versicherungen 2 1,2 1.249 842 1,48 19,7 19,7 1,4<br />

Sonstige 4 1,2 1.226 704 1,74 22 14,9 -<br />

DIENSTLEISTUNGEN 52 28,3 28.644 24.368 1,18 x 19,5 0,1<br />

Groß- und Einzelhandel 16 1,8 1.783 1.100 1,62 16,4 14 0,1<br />

Informatik 16 3,5 3.586 1.444 2,48 x 20,1 -<br />

Telekommunikation 4 19,1 19.293 18.293 1,05 x 18,8 -<br />

Medien 6 2,6 2.588 1.195 2,17 52,3 33,4 -<br />

Sonstige 10 1,4 1.394 2.337 0,60 x 25,8 1,9<br />

<strong>IN</strong>SGESAMT 193 100,0 101.225 80.877 1,25 x 19,4 1,9<br />

Quelle: Warschauer Börse, 2003<br />

* Kennziffern von <strong>Gesellschaft</strong>en, die Gewinne erwirtschaften<br />

Im Jahre 2002 betrug der Anteil ausländischer Anleger an den polnischen<br />

Unternehmensaktien, die an der Warschauer Börse gehandelt wurden, 35 %. <strong>Polnische</strong><br />

Individualanleger beteiligten sich zu 29 %, polnische institutionelle Anleger zu 36 % an<br />

diesem Aktiengeschäft. <strong>Polnische</strong> Individualanleger dominierten die Termingeschäfte<br />

(79 %), hier betrug der Anteil an institutionellen Anlagern 19 %, der von ausländischen<br />

Anlegern 2 %.


Rechtslage<br />

Business in Polen<br />

V. AUSLANDS<strong>IN</strong>VESTITIONEN<br />

Seit dem 1. Januar 2001 regeln das Gesetz über die Gewerbstätigkeit vom 19. November<br />

1999 und das Handelsgesetzbuch vom 15. September 2000 Geschäftstätigkeiten, die von<br />

Personen mit Wohnsitz im Ausland auf dem Territorium Polens ausgeübt werden.<br />

Ausgehend davon können ausländische Unternehmen sowie ausländische natürliche<br />

Personen in Polen gemäß den auch für die inländischen Unternehmer verbindlichen<br />

allgemeinen Grundsätzen geschäftlich tätig werden. Für die Gründung einer <strong>Gesellschaft</strong><br />

mit ausländischer Beteiligung ist keine behördliche Genehmigung erforderlich.<br />

Gleichzeitig wurde mit dem 1. Januar 2001 das vorher bestehende Handelsregister durch<br />

das Nationale Unternehmensregister ersetzt. Gemäß des Gesetzes über das Nationale<br />

Unternehmensregister vom 20. August 1997 sind <strong>Gesellschaft</strong>en des Handelsrechts,<br />

staatliche Unternehmen, Genossenschaften und andere Rechtspersonen verpflichtet, sich<br />

registrieren zu lassen. Dies gilt auch für natürliche Personen, die in Polen eine<br />

gewerbliche Tätigkeit aufzunehmen beabsichtigen.<br />

Eine <strong>Gesellschaft</strong>, die in Polen registriert ist, erlangt mit der Eintragung in das<br />

<strong>Gesellschaft</strong>sregister des Nationalen Unternehmensregisters am jeweils für den Sitz des<br />

in Gründung befindlichen Unternehmens zuständigen Wirtschaftsgerichts, den Status<br />

einer Rechtsperson.<br />

Ausländische Rechtspersonen können in folgenden Rechtsformen eine Geschäftstätigkeit<br />

ausüben:<br />

• Kommanditgesellschaft (Spółka komandytowa);<br />

• <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung (Spółka z ograniczoną odpowiedzialnością);<br />

• Aktiengesellschaft (Spółka Akcyjna).<br />

Außerdem können ausländische Rechtspersonen und natürliche Personen Filialen,<br />

Vertretungen und Personengesellschaften gründen sowie als Einzelkaufmann tätig<br />

werden, allerdings unter dem Vorbehalt, dass sie eine Bescheinigung des für ihren<br />

Wohnsitz im Ausland zuständigen polnischen diplomatischen Vertretung vorlegen, in<br />

der bestätigt wird, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen ihres Heimatstaates es<br />

polnischen Bürgern und <strong>Gesellschaft</strong>en erlaubt, in ähnlicher Weise tätig zu werden. In<br />

der Praxis kann es aufgrund von rechtlichen Unterschiede zwischen Polen und in<br />

anderen Ländern gewisse Probleme bereiten, eine solche Bescheinigung zu erhalten.<br />

In Polen registrierte Unternehmen, die in ausländischem Besitz sind, werden genauso<br />

wie Unternehmen, deren Eigentümer polnische Staatsbürger sind, behandelt.<br />

95


96<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

Ausländische Investoren könne Anteile an <strong>Gesellschaft</strong>en, die bereits in Polen bestehen,<br />

erhalten bzw. erwerben. Dies kann auf dem Wege öffentlicher Ausschreibungen, an der<br />

Börse und, wenn die <strong>Gesellschaft</strong> nicht an der Börse notiert ist, durch individuelle<br />

Verhandlungen mit den Eigentümern erfolgen.<br />

Das Gesetz über die wirtschaftliche Tätigkeit benennt mehrere Geschäftsfelder, wie z.B.<br />

den Abbau von natürlichen Rohstoffen, Luftverkehr, Waffen- und Sprengstoffhandel, in<br />

denen eine Geschäftstätigkeit nur nach vorheriger Gewährung einer entsprechenden<br />

Lizenz erlaubt ist. Derartige Lizenzen werden für mindestens zwei, jedoch nicht länger<br />

als fünfzig Jahre ausgestellt. Darüber hinaus ist in einigen weiteren Bereichen eine<br />

Genehmigung gemäß gesonderter Gesetzesvorschriften erforderlich.<br />

Das neue Gesetz hat die Problematik des Genehmigungsverfahrens geändert. Für viele<br />

früher genehmigungspflichtige Fälle, hat das Gesetz Änderungen eingeführt, denen<br />

zufolge diese Pflicht in ein Genehmigungserfordernis umgewandelt wurde. Nach Maßgabe<br />

des neuen Gesetzes hängt eine positive Entscheidung über die Erteilung einer Erlaubnis<br />

lediglich von der Übereinstimmung mit entsprechenden Satzungsbestimmungen ab. Auf<br />

diese Weise wurde die Willkürlichkeit bei Entscheidungen über die Vergabe von<br />

gewerblichen Genehmigungen abgeschafft. Dies betrifft u.a. Geschäftstätigkeiten wie die<br />

Produktion von Tabakwaren, Leistungen von Detekteien, Kurierdienstleistungen,<br />

Zollagenturen und Fremdenverkehrs-dienstleistungen. Das neue Gesetz verzichtet<br />

vollständig auf die Regulierung von manchen Geschäfts-bereiche wie z.B. verarbeitende<br />

Industrie, Handel mit Nichteisenmetallen und Markt-dienstleistungen.<br />

Es gibt keinen Mindestwert für Anteile am Stammkapital durch ausländischer Partner<br />

(es gelten die Vorschriften über Mindestbeträge für Kapitalanteile an <strong>Gesellschaft</strong>en)<br />

und keine Vorschrift hinsichtlich eines prozentualen Mindest- bzw. Höchstanteils für<br />

ausländische Beteiligungen am Stammkapital von Unternehmen. Es können auch<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en gegründet werden, deren Anteile ausschließlich von Ausländern geeignet<br />

werden. Nichtsdestoweniger kann in Ausnahmefällen eine <strong>Gesellschaft</strong> von einem<br />

spezifischen Tätigkeitsgebiet ausgeschlossen werden, insofern der Anteil ausländischer<br />

Parteien am Gesamtkapital eine bestimmte Höhe übersteigt (z.B. Rundfunk).<br />

Laut polnischem Handelsgesetzbuch (Gesetz über Handelsgesellschaften) beträgt das<br />

Mindestkapital bei der Gründung von <strong>Gesellschaft</strong>en:<br />

• bei <strong>Gesellschaft</strong>en mit beschränkter Haftung 50.000 PLN (etwa 12.500 USD) und<br />

muss am Tage der Eintragung voll eingezahlt sein; Der Mindestwert eines Anteils<br />

beträgt 500 PLN, die Mindestzahl der Gründer beträgt eine Person;<br />

• bei Aktiengesellschaften beträgt das Mindestkapital 500.000 PLN (etwa 125.000<br />

USD). Mindestens 25 % des Stammkapitals muss am Tage der Eintragung<br />

eingezahlt sein. Der Mindestnominalwert einer Aktie beträgt 1 PLN und die<br />

Mindestzahl der Gründer ist eine Person.


Business in Polen<br />

Schon bestehende <strong>Gesellschaft</strong>en, deren Stammkapital niedriger als der Mindestbetrag<br />

ist, der ab dem 31. Dezember 2000 gilt, sind verpflichtet, ihr Stammkapital innerhalb<br />

einer Frist von fünf Jahren an die neue Mindesthöhe anzupassen.<br />

Weitere Informationen über die Gründung von <strong>Gesellschaft</strong>en finden Sie in Kapitel X.<br />

Beteiligungen von ausländischen Investoren am Stammkapital können in Form von<br />

Sacheinlagen, in Bargeld (in PLN aus dokumentierten Quellen) oder in ausländischer<br />

Währung, die von ausländischen Investoren über ausländische Banken transferiert<br />

werden, eingebracht werden. Sacheinlagen in Aktiengesellschaften werden durch<br />

bestellte Sachverständige geprüft.<br />

Anlagevermögen als <strong>Gesellschaft</strong>ereinlage ist gemäß Verordnung des Ministerrates vom<br />

28. Dezember 2001 (Verordnung über andere Zollbefreiungen als in Art. 190 1 - 190 41<br />

Zollgesetz festgelegt) von der Zollpflicht befreit, insofern die Eigentumsrechte an diesen<br />

Gütern innerhalb von 3 Jahren nach ihrer zollmäßigen Abfertigung nicht überschrieben<br />

werden.<br />

Darüber hinaus werden durch die Änderungen des Zollrechts vom 9. Januar 1997,<br />

eingeführt mit dem Gesetz über die Mehrwertsteuer und Verbrauchssteuer vom 22<br />

Dezember 2000, das ab den 1. Januar 2002 in Kraft getreten ist, einige Zollbefreiungen<br />

für Anlagevermögen von Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit vom Ausland nach<br />

Polen verlegen, gewährt.<br />

Generell unterliegt das Anlagevermögen von Unternehmen, die Ihre Geschäftstätigkeit<br />

im Ausland beenden und beabsichtigen, in ähnlicher Weise in Polen unternehmerisch<br />

tätig zuwerden, einer Zollbefreiung, wenn die nachfolgend genannten Bedingungen<br />

erfüllt werden:<br />

• das Anlagevermögen wurde vom Unternehmen am ausländischen Betriebsstandort<br />

in einem Zeitraum von mindestens 12 Monaten vor der Beendigung der<br />

Geschäftstätigkeit genutzt,<br />

• das Anlagevermögen wird im Rahmen der Geschäftstätigkeit des Unternehmens in<br />

Polen in ähnlicher Weise wie am ausländischen Standort genutzt,<br />

• Art und Menge des Anlagevermögens entspricht dem Umfang und der Skala der<br />

vom Unternehmen betriebenen Geschäftsfelder.<br />

Im Einzelnen sind die Bestimmungen zu den vorbenannten Sachverhalten in Art. 190 11<br />

des gegenwärtig geltenden Zollgesetzes vom 9. Januar 1997 enthalten. Gleichermaßen<br />

nimmt die Verordnung des Ministerrates vom 28. Dezember 2001 Bezug auf diese<br />

Befreiungen Bezug.<br />

97


98<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

Ausländische <strong>Gesellschaft</strong>er haben das Recht, nach Annahme der Jahresbilanz durch die<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er (und nach Prüfung durch den Wirtschaftprüfer, sofern die <strong>Gesellschaft</strong><br />

gemäß ihrer Satzung dazu verpflichtet ist) den gesamten Gewinn, nach Abzug der<br />

Ertragsteuer, ins Ausland zu transferieren. Ausländischen Investoren ist es gleichfalls<br />

erlaubt, den Transfer von Erträgen aus dem Verkauf von Aktien und Anteilen sowie<br />

anderer Vermögensbestandteile oder erhaltene Kompensationen ins Ausland<br />

vorzunehmen.<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en steht es frei, Personen Ihrer Wahl, darunter aus Ausländer (für die<br />

allerdings eine Arbeitserlaubnis einzuholen ist) zu beschäftigen. Die Bestimmung der<br />

Höhe ihrer Löhne und Gehälter liegt im Ermessen der <strong>Gesellschaft</strong>en (wobei die<br />

Gesetze über Mindestlöhne zu beachten sind). Ausländische Mitarbeiter sind berechtigt,<br />

in Polen erhaltene Vergütungen (in PLN) in andere Währungen umzutauschen und die<br />

Devisen ins Ausland zu überweisen. Umgekehrt kann der Arbeitgeber das Gehalt<br />

abzüglich Steuern direkt auf das Konto des Beschäftigten bei einer ausländischen Bank<br />

überweisen. Die Banken können jedoch einen Nachweis über die Entrichtung von<br />

Steuern verlangen.<br />

Die Interessen und Rechte ausländischer Investoren sowie ihr Eigentum werden durch<br />

das polnische Recht geschützt. Polen hat mit einer Reihe von Staaten bilaterale<br />

Vereinbarungen über den Schutz und die Förderung ausländischer Investitionen<br />

unterzeichnet (siehe Anhang 8). Ausländischen Investoren wird eine Entschädigung im<br />

Falle einer Verstaatlichung oder Enteignung ihres Eigentums garantiert. Polen ist auch<br />

Mitglied der MIGA und der OECD.<br />

Radikale Änderungen traten infolge der Verabschiedung des Gesetzes über die<br />

wirtschaftliche Tätigkeit vom 19. November 1999 ein, welches am 1 Januar 2001 in<br />

Kraft trat. Kraft dieses Gesetzes werden auf Grundlage des Prinzips der Gegenseitigkeit<br />

polnische und ausländische Bürger bezüglich ihrer Geschäftstätigkeit gleichbehandelt.<br />

Aber selbst dort, wo keine Gegenseitigkeit besteht, haben ausländische Unternehmen<br />

größere Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Rechtsform ihrer wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten in Polen erhalten, da ihnen jetzt für ihre Geschäftstätigkeit gleichfalls die<br />

Rechtsform einer Kommanditgesellschaft offen steht.


Staatliche Beihilfen für Neuinvestitionen<br />

Business in Polen<br />

Im Hinblick auf die Förderung wirtschaftlichen Wachstums und die Schaffung von<br />

Erleichterungen für die Realisierung von Neuinvestitionen hat das polnische Parlament<br />

am 20. März 2002 ein neues Gesetz über Finanzhilfen für Investitionen verabschiedet.<br />

Laut diesem Gesetz können Unternehmern finanzielle Beihilfen für Neuinvestitionen<br />

(definiert durch das Gesetz über Öffentliche Hilfen, s. Ende dieses Abschnitts) in<br />

nachfolgend genannten Fällen gewährt werden:<br />

• Die Neuinvestition besitzt einen Umfang von mindestens 10 Mio. EUR.<br />

• Die Aufwendungen für eine Neuinvestition betragen mindestens 500.000 EUR und<br />

sie ist auf die Entwicklung bzw. Modernisierung eines bereits existierenden<br />

Unternehmens sowie der Sicherung von mindestens 100 Arbeitsplätzen (50<br />

Arbeitsplätzen, falls die Investition in einer unterentwickelten Region realisiert<br />

wird) für mindestens 5 Jahre ausgerichtet ist.<br />

• Eine Neuinvestition führt zur Schaffung von mindestens 20 neuen Arbeitsplätzen<br />

für mindestens 5 Jahren.<br />

• Eine Neuinvestition ist mit der Einführung neuer Technologien gekoppelt.<br />

• Eine Neuinvestition zeichnet sich durch besondere Umweltfreundlichkeit aus.<br />

Darüber hinaus können zusätzlich zu den bereits genannten Sachverhalten einem<br />

Unternehmer Finanzhilfen gewährt werden, wenn die Investition mindestens 2 der<br />

nachfolgenden Bedingungen erfüllt:<br />

• Die Investition führt zu einem spürbaren Anschub der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung einer Region.<br />

• Die Investitionsansiedlung erfolgt in einer wirtschaftlich wenig entwickelten<br />

Region.<br />

• Mit der Investition sind technologische Innovationen verbunden.<br />

• Die Investition leistet einen Beitrag für die Entwicklung der Zusammenarbeit mit<br />

ortsansässigen wissenschaftlichen und Forschungseinrichtungen.<br />

• Die Investition hat günstige Auswirkungen auf den lokalen Arbeitsmarkt.<br />

Die finanziellen Beihilfen werden vom Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales<br />

gewährt. Begünstigter kann ein Unternehmer und/oder eine Kommune sein. In letzterem<br />

Fall dient die Finanzhilfe der Schaffung und Modernisierung der technischen<br />

Infrastruktur, die unmittelbar mit der Neuinvestition in Zusammenhang steht.<br />

Finanzielle Beihilfen können im Rahmen von Neuinvestitionen eine oder mehrere der<br />

nachfolgend genannter Formen annehmen:<br />

• Maximal 50 % der Höchstsumme an öffentlichen Hilfen für die Bereiche, die in<br />

Art. 13 § 1 des Gesetzes über Öffentliche Hilfen festgelegt sind.<br />

99


100<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

• Bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, maximal 4.000 EUR für jeden neu<br />

entstandenen Arbeitsplatz, wobei diese Beihilfe die Gesamthöhe der zweijährigen<br />

Bruttolohnkosten für einen neuen Arbeitsplatz nicht übersteigen dürfen.<br />

• Für Qualifizierungsmaßnahmen gemäß Art. 22 §§ 2 und 3 des Gesetzes über<br />

Öffentliche Hilfen (Fachqualifizierung und Grundqualifizierung) in einer Höhe<br />

gemäß Art. 22 §§ 4 und 5 (25 % Kosten der Fachqualifizierung, 50 % Kosten der<br />

Grundqualifizierung, vorwiegend für den KMU-Bereich), jedoch maximal pro<br />

Mitarbeiter 1.150 EUR.<br />

Staatliche Beihilfen für Unternehmer werden durch das Gesetz über Öffentliche Hilfen<br />

vom 27. Juli 2002 geregelt, das am 26. Oktober 2002 in Kraft trat. Es definiert<br />

Neuinvestitionen als:<br />

• Investitionen in Sachanlagen für die Gründung eines neuen Unternehmens, zur<br />

Förderung der Umsatzentwicklung eines bereits bestehenden Unternehmens sowie<br />

für neue wirtschaftliche Aktivitäten, die zu grundlegenden Veränderungen<br />

bezüglich Produktion, Produktionsprozess und Produktpalette eines existierenden<br />

Unternehmens führen.<br />

• Investitionen in immaterielle Werte durch Erwerb von Patenten, Verkaufslizenzen<br />

sowie nichtpatentierten technischen, technologischen, organisatorischen und<br />

Management know how.<br />

Die Gewährung maximaler öffentlicher Hilfen für Unternehmer ist grundsätzlich vom<br />

jeweiligen Wirtschaftszweig und dem Standort der Investition abhängig. Diesbezüglich<br />

existiert eine Reihe von Durchführungsbestimmungen des Ministerrates aus dem Jahre<br />

2001, die diese Sachverhalte im Detail regeln.<br />

Sonderwirtschaftszonen (SWZ)<br />

Das Gesetz über Sonderwirtschaftszonen vom 20. Oktober 1994 bildet die Grundlage<br />

für die Gründung und das Betreiben von Sonderwirtschaftszonen (poln. Abk. SSE). Es<br />

bot Investoren, die in diesen Zonen tätig werden, verschiedene Anreize und<br />

Steuerermäßigungen. Zu den wichtigsten gehören die teilweise bzw. völlige Befreiung<br />

von der Körperschaftssteuer sowie die Anrechnung eines Teils der Investitionsaufwendungen<br />

als abzugsfähige Betriebsausgaben.<br />

Das Gesetz definiert den Zweck, dem die Sonderwirtschaftszonen dienen sollen, die Art<br />

und Weise, in der sie angelegt werden, sowie die Regeln und Bedingungen, die<br />

hinsichtlich Investitionen in den SWZ sowie bezüglich der Gewinne der Investoren zur<br />

Anwendung kommen. In Bezug auf diejenigen Investoren, die vor Ende 2000 ihre<br />

Tätigkeit in den Sonderwirtschaftszonen aufgenommen haben, gelten die bis dahin


Business in Polen<br />

geltenden, rechtsverbindlichen Vorschriften. Für Investoren, die ihre Geschäftstätigkeit<br />

im Jahre 2001 und danach aufgenommen haben, finden die Vorschriften der<br />

Gesetzesnovelle vom 16. November 2000 und das Gesetz über Öffentliche Hilfen vom<br />

30. Juni 2000 (Neuauflage vom 27. Juli 2002, seit dem 26. Oktober 2002 in Kraft).<br />

Anwendung. Diese Vorschriften sind gänzlich dem EU-Recht angepasst.<br />

Wenn ein Investor regionale Förderung in Anspruch nehmen möchte, muss er eine<br />

Genehmigung für die Ausübung seiner Geschäftstätigkeit in einer Sonderwirtschaftzone<br />

einholen und deren Bedingungen und Vorschriften einhalten. Die Genehmigung wird<br />

von der Verwaltung der jeweiligen Sonderwirtschaftszone (s. Anhang 23, Aufstellung in<br />

Polen existierenden Sonderwirtschaftszonen) über Ausschreibungen bzw. Dem<br />

Verhandlungswege auf der Grundlage öffentlicher Einladungen vergeben. Eine derartige<br />

Genehmigung spezifiziert das Tätigkeitsgebiet, die Größe der Investitionen und die<br />

künftige Beschäftigungshöhe.<br />

Darüber hinaus muss der Investor die vom Gesetz über öffentliche Förderung<br />

bezeichneten Bedingungen einhalten. Während einer Frist von 5 Jahren ist der Investor<br />

verpflichtet:<br />

• der Geschäftstätigkeit nachzugehen, die in der Genehmigung ausgewiesen wird,<br />

• die Anteile nicht zu veräußern, die infolge der Investitionen in der Sonderwirtschaftszone<br />

erworben wurden (sofern regionale Förderung dem Investor mit einer<br />

Investitionsauflage gewährt wurde),<br />

• die geschaffenen Arbeitsplätze zu sichern (sofern dem Investor regionale<br />

Förderung mit einer Beschäftigungsauflage gewährt wurde).<br />

Regionale Förderung in Sonderwirtschaftzonen wird in Form von Ertragsteuerbefreiungen<br />

gewährt. Investoren steht es frei zu entscheiden, ob die Förderung<br />

zusammen mit einer Investitionsauflage (mindestens 100.000 EUR) oder aber der<br />

Auflage, neue Arbeitsplätze zu schaffen, zuerkannt wird.<br />

Mit Ausnahme des Krakauer Technologie - Parks wird in allen Sonderwirtschaftszonen<br />

eine maximale Förderung angeboten. Generell darf der Wert der Förderung 50 % der<br />

anfänglichen Investitionsaufwendungen bzw. 50 % der Arbeitskosten binnen zwei<br />

Jahren nicht überschreiten. Eine günstigere Behandlung wird kleinen und mittleren<br />

Unternehmen zuteil. In diesen Fällen steigt der Höchstsatz der öffentlichen Förderung<br />

auf 65 %. In der erwähnten Krakauer Sonderwirtschaftszone beträgt der Höchstsatz der<br />

öffentlichen Förderung 40 % im Falle großer Unternehmen und 55 % im Falle kleiner<br />

bzw. mittlerer Unternehmen.<br />

Für manche Geschäftstätigkeiten werden keine Genehmigungen bzw. öffentliche<br />

Förderung gewährt: Produktion von Sprengstoffen, Produktion von Tabakerzeugnissen,<br />

Herstellung, Abfüllung und Verarbeitung von hochprozentigen Spirituosen und<br />

101


102<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

alkoholischen Getränken, Verarbeitung von Mineralöl, Betrieb von Spielkasinos<br />

Spielhallen, Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Installation, Reparatur und<br />

dem Unterhalt von Maschinen und Ausstattung, die dazu verwendet werden, eine<br />

Geschäftstätigkeit in der Sonderwirtschaftszone auszuüben, bestimmte Baudienstleistungen,<br />

mit Einzel- und Großhandel verbundene Dienstleistungen, Reparatur<br />

von Motorrädern, Haushalts- und persönlichen Artikeln, Hotel- und Kateringleistungen,<br />

Finanzvermittlung, Dienstleistungen im Immobilienbereich, Miete/Pacht, Bildungs- und<br />

Geschäftstätigkeit, Dienstleistungen im Bereich Öffentliche Verwaltung, Nationale<br />

Verteidigung, gesetzliche Sozialversicherung, Bildung, Gesundheitsfürsorge,<br />

kommunale Dienste und bestimmte geschäftliche Aktivitäten, die eine Lizenz erfordern.<br />

Als erste Sonderwirtschaftszone wurde der Euro-Park Mielec eingerichtet. Ende 1998<br />

gab es 17 Sonderwirtschaftszonen in Polen. Zwei dieser SWZ wurden aufgrund<br />

fehlender Investoreneinwerbung im Jahre 2001 geschlossen. Darüber hinaus schlossen<br />

sich 2 Sonderwirtschaftszonen, die SWZ Tczew und Żarnowiec, im Jahre 2001 zur<br />

Sonderwirtschaftszone Pommern (Pomorska SSE) zusammen.<br />

Die folgende Tabelle veranschaulicht die von den 14 SWZ in Polen erzielten Ergebnisse<br />

(Stand: 31. März 2003).<br />

Bezeichnung<br />

Erteilte<br />

Genehmig<br />

ungen<br />

Erteilte<br />

Genehmigungen<br />

nach dem<br />

01.01.01<br />

Anzahl tätiger<br />

Unternehmen<br />

Investitionshöhe<br />

(in Mio. PLN) Beschäftigung<br />

SWZ Mielec 63 9 55 1.995,8 7.342<br />

SWZ Suwałki 85 5 53 341,4 2.704<br />

SWZ Katowice 99 10 56 5.690,5 12.503<br />

SWZ Legnica 34 2 14 1.729,2 3.430<br />

SWZ Wałbrzych 31 3 20 1.055,7 6.328<br />

SWZ Łódź 32 2 19 712,2 1.870<br />

SWZ Kamienna Góra 23 3 13 39,3 910<br />

SWZ Kostrzyń-Słubice 59 6 10 343,4 656<br />

SWZ Kraków 18 2 6 232,9 745<br />

SWZ Pommern (Pomorska) 65 3 18 546,4 4.130<br />

SWZ Słupsk 19 4 16 80,6 863<br />

SWZ Starachowice 33 8 25 125,1 1.453<br />

SWZ Tarnobrzeg 59 11 52 353,6 6.069<br />

SWZ Ermland und Masuren 49 4 15 73,7 655<br />

Insgesamt: 669 68 372 13.410,7 49.658<br />

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, 2003


Business in Polen<br />

Unter Berücksichtigung von Gesetzgebung und der praktischen Ergebnisse muss bis<br />

zum gegenwärtigen Zeitpunkt festgestellt werden, dass sich die Aufnahme einer<br />

Geschäftstätigkeit in Sonderwirtschaftszonen in Polen für die Investoren als sehr<br />

vorteilhaft erwiesen hat. Bis zum 31. März 2003 waren 372 Unternehmen bei<br />

669 erteilten Genehmigungen in Sonderwirtschaftzonen tätig. Als sich im Jahre 2001 die<br />

Investitionsbedingungen veränderten (Begrenzung der Anzahl möglicher Steuererleichterungen)<br />

wurden lediglich 68 neue, gegenwärtig noch gültige Genehmigungen<br />

erteilt.<br />

Die Palette von Steuererleichterungen ist in Abhängigkeit der jeweiligen SWZ zum Teil<br />

unterschiedlich groß. Insbesondere betrifft dies den Bereich der lokalen Steuern sowie<br />

die Art und den Umfang von Leistungen, die dem Investor von der Verwaltung der<br />

Sonderwirtschaftszone geboten werden. Aus diesem Grund ist eine detaillierte Kenntnis<br />

über die in der jeweiligen Sonderwirtsaftszone gebotenen Vorteile vor Investitionsbeginn<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Die Sonderwirtschaftszonen waren allerdings eines der schwierigsten<br />

Verhandlungsprobleme zwischen Polen und der Europäischen Union. Die Europäische<br />

Kommission gab zwar ihre Zustimmungen zu den per 1. Januar 2001 beschlossenen<br />

staatlichen Beihilfen, erkennt jedoch die umfassenden Investitionsvorteile für<br />

Unternehmen, die sich gemäß früherer rechtlicher Bestimmungen (vor 2001) in den<br />

SWZ ansiedeln, und auf die SWZ-Investoren nur unwillig werden verzichten wollen,<br />

nicht an. Die polnische Regierung stand somit vor der komplizierten Aufgabe, den<br />

entstandenen Interessenskonflikt beizulegen.<br />

Im Dezember 2002, zum Abschluss der Beitrittsverhandlungen, einigte man sich auf<br />

folgende Kompromisslösungen:<br />

• Übergangszeiten (in den die erworbenen Investorenrechte respektiert werden) für<br />

kleine Unternehmen bis 2011, für mittlere Unternehmen - bis 2010,<br />

• Für Großunternehmen, die ihre Genehmigung bis Ende 1999 erhielten, wird die<br />

maximale staatliche Förderhöhe auf maximal 75 %, bei Erteilung der Genehmigung<br />

im Jahre 2000 auf höchstens 50 % der Investitionskosten festgesetzt,<br />

• Für Unternehmen aus der Automobilindustrie beträgt die maximale Höhe staatlicher<br />

Hilfen 30 % der Investitionskosten.<br />

Diese Bedingungen sind in der Neuauflage des Gesetzes über Sonderwirtschaftszonen<br />

sowie anderen gesetzlichen Regelungen, die gegenwärtig mit der Europäischen<br />

Kommission abgestimmt werden, verankert.<br />

103


104<br />

Freihandelszonen<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

Zollfreie Gebiete und Zolllager werden durch das Zollgesetz vom 9. Januar 1997<br />

geregelt, welcher diese als vom polnischen Zollhoheitsgebiet ausgesonderte Gebiete<br />

bezeichnet, in denen ausländische Waren in Bezug auf deren Verzollung und andere im<br />

Bereich der Wareneinfuhr geltende handelspolitische Instrumente behandelt werden, als<br />

ob sie sich außerhalb der polnischen Zollgebiets befänden, es sei denn, sie unterliegen<br />

einem Zollverfahren oder sie werden unter Verletzung der zollgesetzlichen Vorschriften<br />

genutzt. Falls Binnenwaren in eine Freihandelszone oder ein Zolllager verbracht werden,<br />

führt dies zu einer Behandlung wie im Falle des Exports.<br />

Unternehmen, die in zollfreien Zonen tätig sind, steht es frei, jegliche Produktions-,<br />

Dienstleistungs- und Handelstätigkeit zu führen. Einzelhandel ist ausgeschlossen, doch<br />

betrifft diese Ausnahme nicht Duty-free-Bereiche an Flug- und Seehäfen sowie an<br />

Wassergrenzübergängen.<br />

Im Juni 2003 existierten in Polen 7 Freihandelszonen: in Gdansk, Gliwice, Małaszewice<br />

(Gemeinde Terespol), Mszczonów, Szczecin, Świnoujście und am Flughafen Okęcie in<br />

Warschau. In Warschau sind es reine duty-free-shops, die anderen 6 sind auf die<br />

Abwicklung von unternehmerischen Aktivitäten ausgelegt.<br />

Die Freihandelszonen besitzen Anbindungen zu Hauptverkehrsstraßen oder sind in<br />

Häfen lokalisiert (das erlaubt ihnen die Einflussnahme auf das Warenvolumen innerhalb<br />

der polnischen Transitverkehrs sowie die Größe der zum Wiederexport bestimmten<br />

Produktmenge).<br />

Der Handel zwischen Freihandelszonen und Drittstaaten unterliegt weder<br />

Einfuhrquoten, Grenzgenehmigungen noch Abgaben oder Gebühren. Nach geltendem<br />

Rechts werden per Verordnung des Finanzministers in Zusammenarbeit mit dem<br />

Wirtschaftsminister Freihandelszonen eingerichtet, die von polnischen Rechtssubjekten,<br />

somit natürlichen bzw. Rechtspersonen, betrieben werden, die entweder Eigentümer von<br />

Grund und Boden der Freihandelszone sind oder aber ewigen Nießbrauch daran<br />

besitzen. Freihandelszonen und Zolllager werden auf dem Verordnungsweg durch den<br />

Finanzminister gebildet, der auch den Verwalter bestellt und die Fläche des jeweiligen<br />

Terrains festlegt. Es gibt keine zeitlichen Beschränkungen hinsichtlich der Verweildauer<br />

von Waren in Freihandelszonen.<br />

Freihandelszonen sollen der Kapitaleinwerbung und der Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

dienen sowie den Export erleichtern. Jedoch spielen sie gegenwärtig keine bedeutende<br />

Rolle innerhalb der Wirtschaft Polens. Mit der Anpassung polnischen Rechts<br />

hinsichtlich Freihandelszonen an EU-Reguhlarien sind für diesen Bereich keine<br />

Veränderungen nach dem EU-Beitritt Polens vorgesehen.


Business in Polen<br />

Institutionelle Strukturen für ausländische Direktinvestitionen<br />

Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Ausländische Investitionen (PAIZ) wurde von der polnischen<br />

Regierung gegründet, um aktiv für Investitionsmöglichkeiten in Polen zu werben und<br />

ausländische Unternehmen zu ermuntern, sich für Polen als Standort ihrer Investitionen<br />

zu entscheiden. Die Agentur ist als Vermittlungsseinrichtung ausgelegt und bedient<br />

Einzelinvestoren und Unternehmensinvestitionen. Sie bietet ausländischen Unternehmen<br />

entsprechendes know-how und ist bei der Kontaktanbahnung mit behördlichen<br />

Einrichtungen und Wirtschaftspartnern behilflich. Die Agentur verfolgt drei Ziele: sie<br />

möchte ausländischen Unternehmen helfen, in Polen zu investieren, Standortwerbung<br />

für Polen als attraktives Investitionsland betreiben und polnische Behörden dabei<br />

beraten, wie die gesetzlichen Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen<br />

verbessert werden könnten. Die PAIZ-Aktivitäten beinhalten:<br />

• schnelle und kundengerechte Bereitstellung von Informationen über die<br />

wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Polen;<br />

• Informationen über Einzelbereiche der Wirtschaft Polens und in Polen tätiger<br />

Unternehmen;<br />

• Unterstützung bei der Kontaktanbahnung mit entsprechenden polnischen Geschäftspartnern<br />

und der Auswahl günstiger Standorte für eine Geschäftstätigkeit;<br />

• Hilfeleistungen in der Anfangsphase des Investitionsprozesses;<br />

• Begleitung bei allen formalrechtlichen Verfahren im Rahmen von Kontakten mit<br />

zentralen und lokalen Behörden;<br />

• Bereitstellung aktualisierter Publikationen - Die größten ausländischen Investoren in<br />

Polen - sowie wirtschaftliche Branchenanalysen u.v.a.m. Die PAIZ bietet<br />

potentiellen ausländischen Investoren ein breitgefächertes, kostenfreies Angebot an<br />

Information, Beratung und Hilfeleistungen.<br />

Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Auslandsinvestitionen stellt ein umfassendes<br />

Informationsangebot, Beratung und Begleitung von potenziellen Investoren bei<br />

Realisierung von Investitionsvorhaben kostenfrei zur Verfügung.<br />

Es sind zwei staatliche Institutionen, die für die Privatisierung der Wirtschaft Polens und<br />

die am Privatisierungsprozess beteiligten ausländischen Investoren zuständig sind. An<br />

erster Stelle steht das Ministerium des Staatsschatzes. Die zweite Institution, zuständig<br />

für den Bereich Landwirtschaft, ist die Agentur für Staatliches Agrareigentum.<br />

Informationen über beide Einrichtungen finden Sie in Kapitel IV.<br />

Oftmals nehmen potentielle ausländische Investoren ersten Kontakt mit den Büros der<br />

polnischen Handelsräte und den Handelsabteilungen der polnischen Botschaften auf, die<br />

Anfangskontakte mit polnischen Partnern erleichtern sowie einige sehr nützliche<br />

Wirtschaftsdaten und -informationen übermitteln können.<br />

105


106<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

In einem gewissen Umfang befassen sich auch die <strong>Polnische</strong> Wirtschaftskammer und<br />

andere sektorale und bilaterale Kammern mit der Förderung ausländischer Investitionen<br />

in Polen.<br />

Das Warschauer Büro der Organisation für Industrieentwicklung der UNO (UNIDO),<br />

das potentiellen ausländischen Investoren Unterstützung anbietet, spielt ebenfalls bei der<br />

Förderung ausländischer Direktinvestitionen eine wichtige Rolle. Als das Büro für<br />

Investitions- und Technologieförderung 1983 in Warschau eröffnet wurde, war die<br />

UNIDO eine der ersten internationalen Organisationen, die enge Beziehungen mit Polen<br />

aufnahm.<br />

Das UNIDO-Büro in Warschau ist im Rahmen seiner Aktivitäten in höchstem Maße<br />

bemüht, ausländische Investoren für den Investitionsstandort Polen zu gewinnen. Bereits<br />

in den späten achtziger Jahren organisierte es Internationale Investorenforen, die es den<br />

internationalen Geschäfts-und Finanzkreisen ermöglichten, sich mit dem<br />

investitionsbegleitenden Umfeld und den diesbezüglichen Möglichkeiten in Polen<br />

bekannt zu machen.<br />

Weitere Informationen über laufende Aktivitäten der UNIDO und insbesondere des<br />

Warschauer UNIDO-Büros werden in Kapitel II, Unterkapitel UNIDO und seine<br />

Aktivitäten in Polen, vorgestellt.<br />

Warum lohnt es sich, in Polen zu investieren?<br />

In den ersten Jahren der Transformation war der Zufluss ausländischer Investitionen<br />

nach Polen im Vergleich zu anderen Ländern Mittelosteuropas relativ schwach. Erst ab<br />

1992 fand Polen bei ausländischen Investoren größere Beachtung. Dafür waren<br />

verschiedene Gründe ausschlaggebend:<br />

• ein kontinuierliches, stabiles und relativ schnelles Wirtschaftswachstum,<br />

• die Größe des polnischen Marktes mit 38.6 Millionen Einwohnern, 40 % mehr als<br />

in der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn zusammen,<br />

• Fortführung der marktorientierten Politik, unabhängig von politischen<br />

Veränderungen,<br />

• der anstehende EU-Beitritt Polens am 1. Mai 2004,<br />

• produktives, motiviertes, gut ausgebildetes und relativ kostengünstiges<br />

Arbeitskräftereservoir,<br />

• Polens Lage in der Mitte Europas, ein sehr guter Brücken-Standort, der einen<br />

leichten Zugang von Waren, die in Polen produziert werden, in beide Richtungen,<br />

sowohl die EU als auch die östlichen Märkte, sichert,


Business in Polen<br />

• der Erfolg der ausländischen Unternehmen, die sich schon seit den frühen<br />

Neunzigern auf diesen Markt begeben haben und andere zu diesem Schritt<br />

ermutigen,<br />

• Gleichbehandlung aus- und inländischer Investitionen, in Übereinstimmung mit<br />

OECD Regelungen und den Prinzipien des freien Handels und der Wirtschaftspolitik<br />

eines offenen Marktes,<br />

• besondere Investitionsanreize,<br />

• Unterstützung und positive Bewertung durch internationale Institutionen wie den<br />

IWF und die Weltbank.<br />

Zu Informationen über verschiedene Arten von Steuererleichterungen und anderweitige<br />

Vergünstigungen, sowohl für ausländische als auch Unternehmen s. Unterabschnitt<br />

„Sonderwirtschaftszonen“ und Kapital VII – „Steuersystem“.<br />

Gründe ausländischer Investoren für ein Engagement in Polen<br />

Die Ergebnisse einer Studie ∗ aus dem Jahre 1999 belegen, dass sich die größten<br />

ausländischen Investoren bei ihrer Investitionsentscheidung für Polen von marktspezifische<br />

Aspekten leiten ließen. Von den befragten Investoren wurden drei<br />

ausschlaggebende Faktoren hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Ansiedlungsentscheidung<br />

hervorgehoben, die sich im Ranking unter den führenden vier Spitzenplätzen befanden:<br />

Erschließung neuer Märkte (Platz 1), die Bedeutung des existierenden polnischen<br />

Verbrauchermarktes (Platz 3) und die geringere Wettbewerbsfähigkeit lokaler<br />

Unternehmen (Platz 4).<br />

Die Kostenfrage spielte jedoch ebenfalls eine signifikante Rolle. Ausschlaggebend für<br />

eine Investitionsentscheidung waren u.a. geringere Arbeitskosten (Platz 2), günstigere<br />

Immobilienpreise (Platz 6), besseres Preisniveau bei Rohstoffen und Halbfabrikaten<br />

(Platz 7), niedrigere Energiekosten, (Platz 8), geringere Umweltaufwendungen (Platz 9).<br />

In ihrer Bedeutsamkeit standen die allerdings die zuletzt genannten Motive jedoch hinter<br />

der Vorrangigkeit rein marktspezifischer Faktoren zurück.<br />

Politische Aspekte wurden von den ausländischen Investoren ebenfalls ins Kalkül<br />

gezogen. Sie waren jedoch im Vergleich zu beiden erstgenannten Motiven weitaus<br />

weniger bedeutsam.<br />

∗ W. Karaszewski, „Przedsiębiorstwa z udziałem kapitału zagranicznego w Polsce (miejsce<br />

w gospodarce kraju, czynniki i perspektywy rozwojowe)”- „Unternehmen mit ausländischer<br />

Kapitalbeteiligung in Polen (Stellung in der Wirtschaft, Faktoren und Perspektiven ihrer<br />

Entwicklung)”, Nikolaus-Kopernikus-Universität, Toruń, 2001.<br />

107


108<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

Die verschieden Investitionsmotive, geordnet nach ihrer Gewichtung, sind im<br />

nachfolgenden Diagramm dargestellt.<br />

Hauptgründe ausländischer Großinvestoren für ein wirtschaftliches Engagement in Polen<br />

Erschließung neuer Märkte<br />

Geringere Arbeitskosten<br />

Bedeutung des e xistierenden polnischen Verbrauchermarktes<br />

Geringere Wettbewerbsfähigkeit lokaler Unternehmen<br />

Geringere steuerliche Belastung<br />

Günstigere Immobilienpreise<br />

Besseres Preisniveau bei Rohstoffen und Halbfabrikaten<br />

Geringere Energiekosten<br />

Geringere Umweltaufwendungen<br />

Weniger behördliche Barrieren<br />

Längere Arbeitszeiten<br />

Weniger Importbarrieren<br />

Bessere Zulieferbedingungen<br />

Relevanzkoeffizient<br />

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9<br />

0,17<br />

0,25<br />

0,25<br />

0,23<br />

0,23<br />

0,37<br />

0,36<br />

0,35<br />

Quelle: W. Karaszewski, „Przedsiębiorstwa z udziałem kapitału zagranicznego w Polsce (miejsce<br />

w gospodarce kraju, czynniki i perspektywy rozwojowe)”- „Unternehmen mit<br />

ausländischer Kapitalbeteiligung in Polen (Stellung in der Wirtschaft, Faktoren und<br />

Perspektiven ihrer Entwicklung)”, Nikolaus-Kopernikus-Universität, Toruń, 2001.<br />

Die umfangreichsten Untersuchungen über die Investitionsmotive ausländischer<br />

Investoren wurden in den Jahren 1993, 1995, 1997, 2000 und 2003 vom Zentrum für<br />

Marktforschung <strong>IN</strong>DIKATOR, im Auftrag der <strong>Polnische</strong>n Agentur für Auslandsinvestitionen<br />

(PAIZ), durchgeführt. Ein Vergleich der jeweiligen Ergebnisse eröffnet die<br />

Möglichkeit, bestimmte Veränderungen der Relevanz von einzelnen Indikatoren für die<br />

Investitionsentscheidung nachzuvollziehen. Es wurde festgestellt, dass fünf der im<br />

vorangegangenen Diagramm dargestellten Motive ihre Spitzenstellung seit 1995<br />

uneingeschränkt beibehalten haben, wobei es nur zu unwesentlichen Veränderungen<br />

hinsichtlich ihrer Reihenfolge kam.<br />

0,32<br />

0,52<br />

0,61<br />

0,74<br />

0,80


Business in Polen<br />

Aspekte des Wirtschaftswachstums, Platz 3 in den Jahren 1993 und 1995, nahmen in<br />

ihrer Bedeutung zu (Platz 2 im Jahre 1997 und Platz 1 in den Jahren 2000 und 2003). In<br />

den vergangenen zwei Jahren schob sich der Bereich Arbeitskosten auf Platz 2, die<br />

Größe des polnischen Marktes platzierte sich an dritter Stelle.<br />

Ausgehend von der Bedeutsamkeit von Aspekten des Wirtschaftswachstums, die<br />

vorwiegend mit Erwartungen hinsichtlich der landesinternen wirtschaftlichen Situation,<br />

und hier im Besonderen mit der Marktsituation in Verbindung steht<br />

(Wirtschaftswachstum steht in engen Zusammenhang mit einer Steigerung der<br />

Inlandsnachfrage), wurde mit diesen Untersuchungen ebenso der Beweis des Primats<br />

von Marktfaktoren für die Investitionsentscheidung von ausländischen Investoren<br />

erbracht.<br />

Hauptgründe für ein wirtschaftliches Engagement von ausländischen Investoren in Polen<br />

Motive<br />

Ranking<br />

1993 1995 1997 2000 2003<br />

Angaben<br />

in %<br />

Ranking<br />

Angaben<br />

in %<br />

Ranking<br />

Angaben<br />

in %<br />

Ranking<br />

Angaben<br />

in %<br />

Ranking<br />

109<br />

Angaben<br />

in %<br />

Wirtschaftswachstum 1 53,5 3 48,7 2 52,6 1 49,8 1 62,1<br />

Arbeitskosten 3 44,7 1 60,8 1 57,6 2 46,4 2 61,5<br />

Größe Inlandsmarkt Polen 2 47,5, 2 49,1 3 47,3 3 44,6 3 59,4<br />

Möglichkeit der Kostensenkung 5 31,6 5 37,2 5 40,0 5 38,0 4 53,9<br />

Arbeitskräftereservoire 4 33,9 4 44,4 4 42,1 4 39,3 5 52,5<br />

Quelle: CBM <strong>IN</strong>DIKATOR, „Opinia inwestorów zagranicznych o społecznych i ekonomicznych<br />

warznkach działalności gospodarczej w Polsce" /Meinungen ausländischer Investoren über<br />

die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine Geschäftstätigkeit<br />

in Polen/, J Garlicki, J Błuszkowski im Auftrag der <strong>Polnische</strong>n Agentur für Auslandsinvestitionen,<br />

Warschau, 2003.<br />

Die Analyse der Untersuchungsergebnisse über die Motivationen für ein wirtschaftliches<br />

Engagement von ausländischen Investoren in Zentral- und Osteuropa spiegelt die<br />

dominierende Stellung von Kosten- und Marktfaktoren wider. Dies ist der Grundtenor<br />

der Mehrheit diesbezüglicher Untersuchungen, ungeachtet ihrer Unterschiedlichkeit in<br />

Methodologie, Art der Fragestellung, Beispielauswahl Anzahl der Befragten u.ä.<br />

Bestätigt wird zudem die Feststellung, das für ausländische Investoren einerseits<br />

marktrelevante Aspekte wesentlicher als Kostenfaktoren sind und politische Aspekte<br />

sowie der Zulieferbereich von untergeordneter Bedeutung sind.


110<br />

Meinungen von Investoren<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

General Motor hat sich entschieden, eine der größten Auslandsinvestitionen in Polen<br />

vorzunehmen. Die neue Produktionsstätte der Opel Polska in Gliwice wurde im Oktober<br />

1998 in Betrieb genommen. Die Fabrik soll 150.000 Pkw jährlich produzieren. Mit einer<br />

Investitionshöhe von 360 Millionen USD Ende 1998 gehört Opel Polska zu den „top<br />

twenty“ des PAIZ - Rankings der bedeutendsten Investoren in Polen. Ende 1998<br />

beschäftigte das Unternehmen etwa 1200 Mitarbeiter. Wenn die Fabrik die volle<br />

Produktionskapazität erreicht haben wird, wird die Beschäftigtenzahl auf fast 3000<br />

ansteigen. Vertreter von General Motors sind der Ansicht, dass die hiesige<br />

Produktionsstätte es ermöglichen wird, die Präsenz von Opel auf den ost- und<br />

mitteleuropäischen Märkten zu stärken. Sie gaben preis, dass die Entscheidung, in Polen<br />

zu investieren, das Ergebnis einer umfassenden vergleichenden Standortstudie gewesen<br />

sei, in deren Rahmen verschiedene Standorte in Mitteleuropa, einschließlich Ungarns<br />

und der Tschechischen Republik, sowie 75 weitere Standorte in Polen einer Prüfung<br />

unterzogen worden waren. Im Ergebnis dieser Studie entschied sich General Motors für<br />

Gliwice als neuen Unternehmensstandort. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren<br />

die exzellente Unterstützung seitens der Regierung, die vorhandene Infrastruktur, die<br />

Vorteile im Zusammenhang mit der Tatsache, dass der Standort in einer<br />

Sonderwirtschaftszone angesiedelt ist, und, was sehr wichtig war, die breite Basis an<br />

Zulieferern, die in der Region von Gliwice vorhanden war.<br />

Die Bereiche ausländischer Investitionen in Polen sind so vielgestaltig wie die<br />

Wirtschaft Polens selbst, doch die Meinungen von Investoren sind in ihrer Tendenz<br />

ähnlich, unabhängig davon, welchen Wirtschaftssektor bzw. welches Ursprungsland sie<br />

vertreten. Wir möchten Ihnen dies anhand von Beispielen zeigen.<br />

Als führender Anbieter von Benzin und Motorölen möchte BP Amoco natürlich dort<br />

sein, wo auch unsere Kunden sind. Polen ist eindeutig solch ein Standort. Mit fast 40<br />

Millionen Einwohnern bietet Polen einen großen Inlandsmarkt und hervorragende<br />

Möglichkeiten, den Verkauf unserer Produkte zu steigern. Überdies ist die polnische<br />

Bevölkerung relativ jung, was gleichbedeutend mit einer zunehmenden<br />

Verbraucherbasis ist. Und sie kaufen jedes Jahr mehr Autos! Außerdem liegt das Land<br />

in der Mitte Europas, am Schnittpunkt der Verkehrswege von Ost nach West und von<br />

Nord nach Süd. Das ist besonders wichtig für ein Unternehmen, das den Bereich<br />

Transport beliefert.<br />

Ein weiterer Faktor, der uns nach Polen geführt hat, waren die Arbeitskräfte. In Polen<br />

gibt es eine großes Angebot an jungen Arbeitskräften, die in Bezug auf die<br />

Arbeitskosten wettbewerbsfähig sind. Die potentiellen Mitarbeiter kennzeichnet eine<br />

hohes Niveau an technischer Qualifikation, gute Arbeitseinstellung sowie eine<br />

außergewöhnliche Flexibilität. Die Besten unter ihnen arbeiten für Unternehmen wie BP<br />

Amoco.


Business in Polen<br />

Außerdem gibt es ein neues Polen. Viele meinen, Polen sei wegen seiner sehr schnellen<br />

und anhaltenden Wirtschaftsentwicklung Europas Wirtschaftstiger. Das schafft<br />

einzigartige Geschäftsmöglichkeiten. Nach langen Jahren der Vernachlässigung<br />

entwickelt sich die Infrastruktur schnell, auch die Telekommunikation wird von Tag zu<br />

Tag besser. Straßen werden modernisiert, neue Straßen zügig gebaut. In Polen zu<br />

investieren bedeutet beispielhaftes klassisches “ground floor”-Investment, so die<br />

Meinung von W. Heydel, Entwicklungsdirektor von BP Polen.<br />

„Eurocash wurde 1995 auf dem polnischen Markt aktiv. Damals wie heute waren die<br />

Größe des Marktes und die hervorragenden Wachstumsperspektiven die wichtigsten<br />

Triebkräfte für unsere Investition. Die politische Stabilität und das Wirtschaftswachstum<br />

schaffen eine glänzendes Investitionsklima. In Polen beschäftigen wir zur Zeit 1200<br />

Mitarbeiter. Insgesamt erfüllt das Personal unsere Erwartungen: den Beschäftigten<br />

bereitet es keine Probleme, eine Fremdsprache zu lernen, sie sind auch stolz darauf, in<br />

einem ausländischen Unternehmen zu arbeiten. Ich persönlich muss gestehen, dass mich<br />

die Lebensqualität, die das Leben in Polen bietet, sehr überrascht hat“. So die Ansichten<br />

von Luis Amaral, Länder-Manager bei Eurocash JMB Polen.<br />

ITT Sheraton betont, dass der Entscheidung, in das Sheraton Hotel Warschau zu<br />

investieren, eine Machbarkeitsstudie vorausgegangen war. Die Studie ergab, dass es<br />

wegen der Wirtschaftslage und der Wirtschaftsentwicklung Polens zu einer steigenden<br />

Nachfrage nach Hotelzimmern seitens Geschäftsreisenden kommen würde. Als zweiter<br />

Faktor wurde in der Studie der Tourismus genannt. Touristengruppen sowie<br />

Einzelreisende weisen ein hohes Interesse an Reisen nach Warschau und Polen auf.<br />

Diese zwei Faktoren haben die ITT Sheraton zu dem Schluss geführt, dass die<br />

Nachfrage nach Hotelzimmern in Warschau steigen würde, was sich später auch<br />

bewahrheitet hat.<br />

Schließlich eine Meinung der französischen Alcatel: „Viele ausländische Investoren,<br />

einschließlich Alcatel, haben sich dafür entschieden, in Polen eine Endgeräteproduktion<br />

zu starten. Der Telekommunikationsmarkt boomt. Die Zahl der neuen Telefonanschlüsse<br />

wächst kontinuierlich. Alcatel ist seit 1972 hier auf dem Markt. 1993<br />

beschlossen wir, einige große Investitionen vorzunehmen. Aufgrund der Tatsache, dass<br />

wir zwei große polnische Telekommunikationsgesellschaften gekauft haben, konnten<br />

wir unsere Investition erfolgreich durchführen. Wir möchten unsere führende Rolle auf<br />

dem polnischen Markt beibehalten“.<br />

111


112<br />

Ausländische Direktinvestitionen<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Ausländische Investitionen (PAIZ) schätzt, dass seit<br />

Einleitung der marktwirtschaftlichen Transformation im Jahre 1989 ausländische<br />

Unternehmer insgesamt mehr als 65,11 Milliarden USD in Polen direkt investiert haben<br />

(Stand Ende 2002). Diese Angabe beruhen auf den von PAIZ im Jahre 2002 und den<br />

Jahren zuvor erfassten Investitionen und berücksichtigen ebenso Investitionsabgänge.<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,8<br />

1,8<br />

2,9<br />

Ausländische Direktinvestitionen in Polen<br />

(in Mrd. US D)<br />

auflaufend<br />

jährlich<br />

4,4<br />

6,4<br />

8,7<br />

14,0<br />

20,6<br />

30,7<br />

38,9<br />

49,4<br />

56,8<br />

65,1<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Investitionsvorhaben in einem Gesamtwert von mehr als einer Million USD, die von der<br />

PAIZ erfasst werden, beliefen sich insgesamt auf 61,45 Milliarden, Investitionen von<br />

weniger als 1 Million USD werden auf einen Gesamtwert von etwa 3,67 Milliarden<br />

USD geschätzt. Geplant sind weitere Investitionen in einem Wertumfang von ca. 13<br />

Milliarden USD.<br />

Das Jahr 2002 hat bewiesen, dass Polen nach wie vor ein sehr attraktives Zielland für<br />

ausländische Investoren geblieben ist, ungeachtet das es seine Spitzenposition unter<br />

MOE-Ländern verloren hat. Tschechien hat im Jahre 2002 die Position des<br />

Spitzenreiters mit Auslandsinvestitionen in Höhe von 8,4 Mrd. USD übernommen,<br />

demgegenüber Polen eine Höhe von 6,06 Milliarden USD verzeichnete.<br />

Hinsichtlich des Gesamtbestandes an ausländischen Direktinvestitionen ist Polen<br />

allerdings nach wie vor führend. Betrachtet man jedoch die Investitionshöhe pro Kopf<br />

der Bevölkerung, so liegt Polen mit 1.700 USD hinter Tschechien und Ungarn (Zum<br />

Vergleich: letztes Jahr betrugen die ausländischen Direktinvestitionen pro Kopf der<br />

Bevölkerung in der Tschechischen Republik 3.700 USD und in Ungarn 2.700 USD).


Business in Polen<br />

Ende 2002 belief sich die Zahl der in Polen gegründeten <strong>Gesellschaft</strong>en mit<br />

ausländischer Kapitalbeteiligung auf mehr als 47.000 (im Jahre 2002 allein 1.500). Ihr<br />

Anteil war vor allem im der Hotel- und Gaststättengewerbe (34,1 %) und im Bereich<br />

Handel und Instandhaltung (25,2 %) besonders hoch Die Anzahl ausländischer<br />

Unternehmen, die in Polen mehr als 1 Million USD investierten, stieg um 8 %, von 906<br />

Ende 2001 auf 979 Ende 2002. Auch die Anzahl der Herkunftsländer ausländischer<br />

Direktinvestitionen ist auf 35 gestiegen.<br />

Die dynamische Entwicklung ausländischer Investitionen in Polen spiegelt sich auch in<br />

der quantitativen Zunahme von <strong>Gesellschaft</strong>en mit ausländischer Kapitalbeteiligung<br />

während der Transformationsperiode wieder (s. nachfolgende Tabelle).<br />

Jahr<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en mit ausländischer Kapitalbeteiligung von 1991-2002<br />

Unternehmen mit<br />

ausländischer<br />

Kapitalbeteiligung<br />

Anteil von Unternehmen mit ausländischer<br />

Kapitalbeteiligung an der Gesamtzahl<br />

polnischer Unternehmen (%)<br />

1991 5.583 4,1<br />

1992 10.817 6,9<br />

1993 15.814 8,6<br />

1994 20.324 10,4<br />

1995 24.635 11,7<br />

1996 29.157 12,2<br />

1997 33.459 12,8<br />

1998 37.355 12,6<br />

1999 40.910 12,3<br />

2000 44.229 11,6<br />

2001 46.258 10,6<br />

2002 47.352 10,0<br />

Quelle: Auslandsinvestitionen in Polen, Forschungsinstitut des Außenhandels, Warschau 2003<br />

Unter den Investoren, die in der PAIZ-Liste aufgeführt sind, bilden deutsche<br />

Unternehmen mit 231 <strong>Gesellschaft</strong>en die größte Gruppe, gefolgt von den USA mit 128,<br />

Frankreich mit 93, den Niederlanden mit 91 und Italien mit 62 Unternehmen.<br />

Im Jahre 2002 betrug der Anteil der EU-Mitgliedsländer an den ausländischen<br />

Direktinvestitionen in Polen 71,6 %. Gleichzeitig betrug der Anteil nordamerikanische<br />

Investoren über 14,2 %, Investitionen aus Fernost - 3 %.<br />

Im Jahre 2002 investierten multinationale Konzerne aus Großbritannien 1,37 Mrd. USD<br />

in Polen (22,6 % des Gesamtaufkommens an ausländischen Direktinvestitionen). Dazu<br />

gehörten die Investitionen des Unternehmens Tesco (320 Mio. PLN) im Einzelhandel,<br />

des Unternehmens Energis im Bereich Telekommunikation (150 Mio. PLN) und des<br />

Pharma-Konzerns GlaxoSmithKline (139,5 Mio. PLN).<br />

113


114<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

Im Jahre 2002 waren die Niederlande mit 1,07 Mrd. USD zweitgrößtes Herkunftsland<br />

von ausländischen Investitionen in Polen., gefolgt von den USA (887 Mio. USD),<br />

Frankreich (742 Mio. USD) und <strong>Deutsch</strong>land (561 Mio. USD).<br />

Die größten Einzelinvestitionen des Jahres kamen allerdings aus Belgien (KBC Bank<br />

NV, Investitionserweiterung im Banken- und Versicherungssektor /Kredyt Bank und<br />

Warta) in einer Höhe von 442 Mio. PLN.<br />

Im Hinblick auf die Gesamthöhe bisher erfolgter Auslandsinvestitionen ist mit<br />

insgesamt über 12,17 Mrd. USD Frankreich der klare Spitzenreiter. Auf Platz 2 liegen<br />

die USA mit 8,74 Mrd. USD, gefolgt von <strong>Deutsch</strong>land mit 7,84 Mrd. USD, den<br />

Niederlanden mit 5,58 Mrd. USD und Großbritannien mit 4,05 Mrd. USD. (s. ebenso<br />

Anhänge 12, 13 und 14).<br />

Eine Analyse der Angaben der <strong>Polnische</strong>n Agentur für Auslandsinvestitionen (PAIZ)<br />

bestätigt die Tendenz zu einer hohen Kapitalkonzentration. Ende Dezember 2002<br />

entfielen 63 % aller ausländischen Direktinvestitionen in einer Höhe von über eine<br />

Million USD auf die fünf führenden Investorenländer. Die „top ten” der von PAIZ<br />

erfassten Unternehmen haben 15,2 Milliarden USD investiert, was laut PAIZ-<br />

Monitoring ca. ein Viertel des gesamten Kapitalzuflusses ausmacht. Die Investitionsaufwendungen<br />

von 12 Unternehmen erreichten die Marke von einer Milliarde USD.<br />

in Mrd. USD<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe/Industrie<br />

Ausländische Direktinvestitionen nach Sektoren*<br />

Finanzdienstleistungen<br />

Handel und<br />

Reparaturdienstleistungen<br />

Transport, Lagerhaltung und<br />

Kommunikation<br />

* Auslandsinvestitionen über 1 Mio. USD<br />

Bauwesen<br />

Energie-, Gas-,<br />

Wasserversorgung<br />

Kommunale, soziale<br />

Dienstleistungen<br />

Immobilien<br />

Hotelwesen und Gastronomie<br />

Sonstige


Business in Polen<br />

Bei der Betrachtung der Branchenstruktur fällt auf, dass das produzierende Gewerbe mit<br />

Abstand an der Spitze liegt (40 % der Investitionen mit je über 1 Mio. USD, 24,5<br />

Milliarden USD). Innerhalb dieses Wirtschaftssektors konzentrieren sich fast 6,2<br />

Milliarden USD auf den Fahrzeugbau, die Nahrungsgüterindustrie 6,0 Milliarden USD<br />

und 3,4 Milliarden USD auf die Produktion von nichtmetallischen Erzeugnissen. Die<br />

bedeutendsten ausländischen Investitionen entfallen, abgesehen von der industriellen<br />

Produktion, auf die Sektoren Finanzdienstleistungen (USD 13,4 Milliarden USD),<br />

Handel und Instandhaltung (7,6 Milliarden USD) sowie Transport-, Lagerwesen und<br />

Telekommunikation (6,3 Milliarden USD).<br />

24,8%<br />

Auslandsinvestitionen im produzierenden Gewerbe*<br />

14,1%<br />

8,0%<br />

7,2%<br />

7,0%<br />

5,6%<br />

25,8%<br />

7,5%<br />

T ransportausrüstungen Lebensmittel, Getränke, T abakprodukte<br />

Sonstige nichtmetallische Produkte<br />

Zellulose, Papier, Verlagswesen und Druck<br />

Chemie und chemische Erzeugnisse<br />

Elektromaschinen, Anlagen<br />

Holz und Holzprodukte Sonstige<br />

* Auslandsinvestitionen über 1 Mio. USD<br />

Ein wichtiger Aspekt des ausländischen Investitionsengagements besteht darin, dass im<br />

Allgemeinen die Unternehmen, die bereits in Polen tätig sind, den Großteil ihres<br />

erwirtschafteten Gewinns für die Entwicklung ihrer Geschäftstätigkeit vor Ort<br />

reinvestieren. Trotz des anhaltenden Trends, dass ausländische <strong>Gesellschaft</strong>en es<br />

vorziehen, ein Investitionsvorhaben auf der „grünen Wiese“ zu realisieren als sich in<br />

eine bestehendes polnisches Unternehmen einzukaufen, dominierte jedoch die zuletzt<br />

genannte Möglichkeit bei Markteinstiegsvorhaben.<br />

Bei green-field-Investitionen wird oft ein Mittelweg beschritten, d.h. Grundstücke und<br />

Gebäude werden gekauft oder geleast, nur die Maschinen und die Ausstattung werden<br />

installiert. Eine derartige Vorgehensweise, die manchmal „brown-field”-Investition<br />

genannt wird, folgt aus dem in Polen vorhandenen großen Angebot an Grundstücken mit<br />

nicht genutzten Gebäuden.<br />

115


116<br />

<strong>Deutsch</strong>land<br />

12,8%<br />

USA<br />

14,2%<br />

* Auslandsinvestitionen über 1 Mio. USD<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

Geographische Struktur<br />

der ausländischen Direktinvestitionen in Polen*<br />

Großbritannien<br />

6,6%<br />

Niederlande<br />

9,5%<br />

Italien<br />

6,0%<br />

Schweden<br />

4,5%<br />

Multinationale<br />

Unternehmen<br />

3,9%<br />

Frankreich<br />

19,8%<br />

Sonstige<br />

22,6%<br />

Die große Bedeutung ausländischer Unternehmen für die Wirtschaft Polens entspringt der<br />

Tatsache, dass diese <strong>Gesellschaft</strong>en nicht nur neue Arbeitsplätze schaffen, sondern durch<br />

die Einführung moderner Technologie und Managementmethoden auch effizienter ihre<br />

Geschäftstätigkeit gestalten. Das spiegelt sich z.B. in ihrer Arbeitsproduktivität wider.<br />

Ein weiteres wesentliches Charakteristikum sind ihre Aktivitäten im Bereich<br />

Außenhandel. Im Jahre 2002 exportierten Unternehmen mit ausländischer<br />

Kapitalbeteiligung Waren und Güter in einem Gesamtwert von 22,3 Mrd. USD und<br />

bestritten somit 54,5 % des polnischen Exportaufkommens insgesamt. Andererseits<br />

importierten diese Unternehmen Waren im Wert von 32,1 Mrd. USD (58,2 % des<br />

polnischen Imports). Das entstandene Defizit in Höhe von 10 Mrd. USD entspricht 70 %<br />

des Außenhandelsdefizits Polens.<br />

Die Wirtschaft Polens ist imstande, noch wesentlich mehr an ausländischem Kapital zu<br />

absorbieren. Es besteht die Hoffnung, dass in den nächsten Jahren ausländische<br />

Investitionen in Polen weiterhin eine hohe Wachstumsrate aufweisen werden.<br />

Insbesondere gründet sich diese Hoffnung auf eine Zuwachs an Investitionen aus den<br />

USA über die Realisierung der Off-Set-Vereinbarungen im Rahmen des F-16-<br />

Kaufvertrags. Darüber hinaus wird mit dem EU-Beitritt Polens im Jahre 2004 mit einem<br />

Zuwachs ausländischer Direktinvestitionen aus den EU-Ländern gerechnet.<br />

Trotz der Führungsposition Polens innerhalb der MOE-Region bezüglich des<br />

Gesamtwerts an ausländischer Direktinvestitionen hat das Jahr 2002 den Beleg erbracht,<br />

dass Auslandsinvestoren zunehmend anderen Ländern der Region, insbesondere<br />

Tschechien und Ungarn, bei Investitionsvorhaben den Vorzug geben. Obgleich die<br />

Inlandsmärkte kleiner sind, bestehen in diesen Ländern, so die Meinung vieler


Business in Polen<br />

ausländischer Investoren, rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen von<br />

höherer Effizienz.<br />

Erwähnenswert ist, dass Polen, obgleich in sehr bescheidenem Ausmaß, seinerseits<br />

Direktinvestitionen im Ausland tätigt. Laut Schätzungen der Nationalbank Polens (NBP)<br />

erreicht das polnische Kapitalengagement im Ausland einen Gesamtwert von ca. einer<br />

Milliarde USD. Nichtsdestoweniger ist dies ein Symptom des wachsenden polnischen<br />

Wirtschaftspotenzials. Bei anhaltendem Wirtschaftswachstum kann man zweifellos<br />

davon ausgehen, dass das Volumen polnischer Auslandsinvestitionen zunehmen wird.<br />

Weitere Informationen zum Thema polnische Direktinvestitionen s. nächster Abschnitt.<br />

<strong>Polnische</strong> Direktinvestitionen im Ausland<br />

Der Kapitalexport hat sich in den letzten Jahren zu einem Bereich entwickelt, der die<br />

größten Zuwachsraten im Rahmen der internationalen Wirtschaftskooperation<br />

aufzuweisen hat. Die zunehmende Bedeutung des internationalen Kapitalflusses kam<br />

insbesondere in der letzten Dekade zum Ausdruck, in der der jährliche Zuwachs an<br />

ausländischen Direktinvestitionen weltweit die Zuwachsraten des Welthandels<br />

insgesamt überstieg. Der Wertumfang der ausländischen Produktion großer<br />

multinationaler Konzerne stieg spürbar stärker als der Umfang ihres Exports an.<br />

Die zunehmende Internationalisierung von Produktion und Dienstleistungen ist ein<br />

zweckdienliches Instrument des Schutzes von Marktpräsenzen vor zunehmender<br />

Konkurrenz seitens großer Mitwettbewerber. Mehr und mehr tritt zu Tage, dass die<br />

Nutzung von Möglichkeiten der Ansiedlung von Produktion und Dienstleistungen im<br />

Ausland ein effektiver Weg für ein Bestehen im internationalen Wettbewerb ist.<br />

Eingedenk des stetig zunehmenden Wettbewerbsdrucks stellen sich polnische<br />

Unternehmen auch angesichts begrenzter Finanzmittel den Anforderungen<br />

internationaler Märkte, auf denen sie gegenüber ihren „Rivalen“ substantielle Vorteile<br />

aufweisen. Die Rede ist von Märkten in Zentral- und Osteuropa, den unmittelbaren<br />

Nachbarn Polens. Bis dato jedoch ist der Anteil der polnischen Wirtschaft an der<br />

ökonomischen Globalisierung von geringfügiger Größe. Dies kommt im Vergleich mit<br />

anderen Staaten insbesondere am Anteil Polens am Welthandel insgesamt und der<br />

begrenzten Anzahl an polnischen ausländischen Direktinvestitionen zum Ausdruck.<br />

<strong>Polnische</strong> ausländische Direktinvestitionen 1995-2001 (in Mio. USD)<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Investitionen weltweit 355.284 391.554 474.010 684.039 1.042.051 1.379.493 620.713<br />

Polen 42 53 45 316 31 17 14*<br />

Anteil (in %) 0,012 0,014 0,009 0,046 0,003 0,001 0,002<br />

* Laut Angaben der Nationalbank Polens (NBP) weist Polen ein Negativsaldo bei seinen ausländischen<br />

Direktinvestitionen aus. Die Angaben des WIR 2002 werden durch den nächsten Jahresbericht<br />

höchstwahrscheinlich verifiziert. Quelle: World Investment Report 2002, UNO, 2002<br />

117


118<br />

V. Auslandsinvestitionen<br />

Traditionell ist Polen im Hinblick auf ausländische Direktinvestitionen Nettoempfänger.<br />

Eigene ausländische Direktinvestitionen betrugen im Zeitraum von 1995-2001 insgesamt<br />

415 Mio. USD, das sind gerade einmal 1 % im Vergleich zur Höhe der in Polen<br />

angesiedelten ausländischen Investitionen. Die bescheidenen Kapitalbewegungen<br />

polnischer ausländischer Direktinvestitionen bewegten sich - mit Ausnahme der Jahre<br />

1998 und 2001 - bis dato auf einem Niveau zwischen 17 und 53 Mio. USD. Im Jahre 1998<br />

verzeichnete die Nationalbank Polen die größten Kapitalbewegungen in Form von<br />

polnischen ausländischen Direktinvestitionen. Gründe dafür waren einerseits ein Zuwachs<br />

von Beteiligungen an Unternehmen, die ihren Sitz im Ausland hatten, andererseits eine<br />

Zunahme von Darlehen polnischer Unternehmer an ausländische Unternehmen, in welche<br />

sie bereits direkt investiert hatten (vorwiegend im Bankensektor).<br />

Im Jahre 2001 war erstmalig der Wertumfang polnischer ausländischer Direktinvestitionen<br />

rückläufig, d.h. der Wert zurückgezogener Investitionen war größer als der<br />

Wertumfang für Neuinvestitionen im Ausland.<br />

Der Rückzug polnischer ausländischer Direktinvestitionen wurde durch die<br />

Veräußerung von Unternehmensbeständen und Anteilen durch polnische Unternehmer<br />

hervorgerufen und betrug 70 Mio. USD, die Rückzahlung von Darlehen durch<br />

ausländische Firmen an polnische Investoren erreichte ein Niveau von 50 Mio. USD.<br />

Diese Erscheinungen standen im Wesentlichen mit einer Verringerung des Auslandsengagements<br />

polnischer Banken in Zusammenhang.<br />

<strong>Polnische</strong> ausländische Direktinvestitionen – Kapitalfluss 1995-2001 (in Mio. USD)<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Ausländische Direktinvestitionen<br />

Kapitalfluss davon:<br />

42 53 45 316 31 17 -89<br />

- Anteile, Sacheinlagen 29 12 24 117 98 111 -52<br />

- Umwandlung von Darlehen und<br />

Dividenden in Anteile<br />

k.A. k.A. k.A. k.A. 1 0 4<br />

- Reinvestierter Gewinn (Netto)* 13 21 -3 -31 -40 -12 9<br />

- Investorendarlehen 0 20 24 230 -28 -82 -50<br />

* Bis 1996 waren in reinvestierten Gewinnen Bilanzverluste nicht enthalten<br />

Quelle: Zahlungsbilanz auf der Grundlage von Zahlungsvorgängen in den Jahren 1998-2001,<br />

Nationalbank Polens, 2002<br />

Im Jahre 2001 wurden Anteile an ausländischen Unternehmen in OECD-Ländern<br />

veräußert, z.B. in Belgien, Luxemburg, Großbritannien, <strong>Deutsch</strong>land und Österreich.<br />

Der Rückzug polnischen Kapitals erfolgte vorrangig aus Produktionsunternehmen und<br />

von Finanzdienstleistern.<br />

Neben Investoren, die sich aus dem investiven Auslandsgeschäft zurückzogen, gab es<br />

jedoch eine Reihe von polnischen Unternehmern, die sich Neuinvestitionen widmeten.


Business in Polen<br />

Hauptsächlich fand polnisches Kapital seinen Weg in die Schweiz (12 % der Kapitalbewegungen),<br />

die Niederlande (9 %) und die Ukraine (7 %). Bevorzugte Bereiche waren<br />

Dienstleistungen (84 %), Handel und Instandhaltung (7 %), Bergbau (7 %) und<br />

Bauwesen (2 %).<br />

Die höchsten Erträge wurden laut Angaben der Nationalbank Polens von polnischen<br />

Unternehmen in afrikanischen Ländern (46 %), Europa (28 %, vorwiegend in<br />

<strong>Deutsch</strong>land und Russland) und in Zentralamerika (26 %) erzielt. Sie wurden in den<br />

Bereichen Transport, Lagerwesen, und Kommunikation (46 %), Immobilienservice,<br />

Vermietung und Unternehmensberatung (21 %) sowie im produzierenden Gewerbe<br />

(19 %) und im Bauwesen (14 %) erwirtschaftet.<br />

Ende 2002 war in folgenden Branchen ein polnisches Kapitalengagement zu<br />

verzeichnen: Finanzdienstleistungen (49 %), Handel und Instandhaltung (12 %),<br />

sonstige Dienstleistungen (11 %), produzierendes Gewerbe und Immobilienservice,<br />

Vermietung und Unternehmensberatung (je 8 %), Transport, Lagerwesen und<br />

Kommunikation (5 %), Bergbau (4 %) und Bauwesen (3 %).<br />

119


120<br />

VI. Wirtschaftliche Integration<br />

VI. WIRTSCHAFTLICHE <strong>IN</strong>TEGRATION<br />

Integration in die Europäische Union<br />

Seit dem Beginn des politischen und wirtschaftlichen Transformationsprozesses im<br />

Jahre 1989 bestand das wichtigste Ziel polnischer Politik in der politischen und<br />

wirtschaftlichen Integration mit der Europäischen Union, h. h. sowohl der Beitritt zu den<br />

Sicherheitsstrukturen des Nordatlantikpaktes und als auch dem gemeinschaftlichen<br />

Markt. Das erstere wurde am 12. März 1999 erreicht, als der polnische Außenminister<br />

Geremek die Ratifikationsurkunde bei der NATO hinterlegte. Die Integration mit der<br />

Europäischen Union erfolgt mit der EU-Mitgliedschaft Polens am 1. Mai 2004.<br />

Die Integration in die EU stellt eine einzigartige Möglichkeit dar, die wirtschaftliche und<br />

soziale Entwicklung Polens zu beschleunigen. Zu den wichtigsten Vorteilen sind zu<br />

zählen:<br />

• ein besserer Zugang polnischer Waren und Dienstleitungen zum EU-Markt, nicht nur<br />

durch die Abschaffung von Zollbarrieren, sondern auch durch die Aufhebung des<br />

Erfordernisses zusätzlicher Testierungen und Zertifizierung für verschiedene<br />

Erzeugnisse,<br />

• Produktion entsprechend harmonisierten EU-Standards, Einklang von Konformitätsstandards<br />

und obligatorischen Sicherheitserfordernissen,<br />

• Erhöhung der Investitionsattraktivität Polens,<br />

• Verbesserung der Position Polens auf internationalen Finanzmärkten,<br />

• Import moderner Technologie als Beitrag zur Qualitätsverbesserung und<br />

Kosteneffizienz,<br />

• größere Möglichkeiten für unternehmerische Zusammenarbeit und Kontakte mit EU-<br />

Partnern.<br />

Direkt nach der wirtschaftlichen Liberalisierung im Jahre 1990 nahm Polen<br />

Verhandlungen über die wirtschaftliche Integration mit der Europäischen Union auf. Im<br />

März 1992 trat ein Übergangsabkommen über den Handelsverkehr zwischen Polen und<br />

der Europäischen Union in Kraft. Am 1. Februar 1994 wurde es durch das<br />

Assoziierungsabkommen, das sog. Europa-Abkommen, ersetzt, nachdem es vom<br />

<strong>Polnische</strong>n Parlament und den damals 12 Mitgliedsländern der EU ratifiziert worden<br />

war. Am 8. April des gleichen Jahres stellte Polen formal den Antrag auf eine EU-<br />

Mitgliedschaft. Ab 1995, als drei neue Mitgliedsländer der EU beitraten, erstreckt sich<br />

das Abkommen auf die Beziehungen Polens zu allen 15 Mitgliedsländern.<br />

Zweck des Assoziierungsabkommens ist es, eine Freihandelszone zwischen Polen und<br />

der EU zu schaffen. Das Abkommen sieht eine asymmetrische Regelung vor, d.h. der<br />

Gemeinschaftsmarkt öffnet sich polnischen Produkten schneller als der polnische Markt


Business in Polen<br />

europäischen Erzeugnissen. Jedes Jahr am 1. Januar beginnt eine neue Etappe in der<br />

Liberalisierung des Handels.<br />

Zuerst wurden Quotenbegrenzungen für polnische Industrieimporte in die<br />

Gemeinschaft, mit Ausnahme von s.g. sensiblen Erzeugnissen, aufgehoben. Dies betrifft<br />

fünf Kategorien von Textilien und sowie landwirtschaftliche Produkte, die von der<br />

allgemeinen Liberalisierung des Assoziierungsabkommens nicht erfasst werden. Die<br />

Quotenbegrenzungen im Bereich Textilien bestanden bis Ende 1997. Mit dem 1. Januar<br />

1998 trat dann der uneingeschränkte Zugang für polnische Exportprodukte zum EU-<br />

Markt ein. Seit dem 1. Januar 2002 hat Polen seinerseits alle noch vorher bestandenen<br />

Einfuhrbarrieren für Exporte aus dem EU-Ländern aufgehoben.<br />

Die geringste Liberalisierung und die geringfügigsten Konzessionen gab es bei<br />

landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Milch, Fleisch und Lebendvieh. Die EU hat sich<br />

jedoch selbst dazu verpflichtet, die Importrestriktionen für Lebensmittelerzeugnisse<br />

schneller als auf der Gegenseite Polen zu reduzieren. Schließlich wurde am 27.<br />

September 2000 ein Abkommen über die Liberalisierung des Agrarhandels<br />

unterzeichnet, das am 1 Januar 2001 in Kraft trat. Das Abkommen sieht zollfreie Quoten<br />

für den Handel mit sensiblen Produkten, einschließlich Schweine-, Rind- Geflügel- und<br />

Kalbfleisch, Milch und anderen Molkereiprodukten, Weizen und Getreide, vor. Diese<br />

Quoten steigen jedes Jahr um 10 %. Außerdem wird die EU ihre Lebensmittelexporte<br />

nach Polen nicht subventionieren.<br />

Eine der wichtigsten Aufgaben im Zusammenhang mit dem Beitritt zur Europäischen<br />

Union ist die in Artikel 68 des Assoziierungsabkommens zwischen Polen und der<br />

Europäischen Union festgelegte Verpflichtung, das polnische Recht dem EU-Recht<br />

anzugleichen. Das Assoziierungsabkommen definiert folgende Bereiche, die eine<br />

Harmonisierung erfordern: Rechnungswesen, Bankrecht, Wettbewerbsschutz,<br />

Unternehmensbesteuerung, Verbraucherschutz, Zollrecht, Arbeitnehmerschutz, Umweltschutz,<br />

Finanzdienstleistungen, soziale Fürsorge, indirekte Besteuerung, Schutz von<br />

geistigem Eigentum, Schutz von Tieren und Pflanzen, technische Normen und<br />

Regelungen sowie Transportwesen. Dies bedeutet aber nicht, dass andere Bereiche keiner<br />

Harmonisierung bedürfen. Das Screening des polnischen Rechts in Hinsicht auf die<br />

Kompatibilität mit dem EU-Recht wurde 1994 eingeleitet und wird intensiv fortgesetzt.<br />

Beim Europäischen Gipfel in Cannes im Juni 1995 wurde das „Weißbuch“<br />

angenommen. Es enthält eine Sammlung von Rechtsakten, die in den Augen der EU das<br />

Fundament des gemeinsamen Binnenmarktes darstellen. Die Akzeptanz der Regelungen<br />

des Weißbuchs durch die Beitrittsländer war Voraussetzung für die Aufnahme von<br />

Beitrittsverhandlungen. Der Gipfel entschied des weiteren, dass der Vorbereitungsprozess<br />

auf die Mitgliedschaft in der EU nicht nur die Angleichung des Rechts, sondern<br />

auch die Schaffung entsprechender Strukturen zu dessen Umsetzung umfassen müsse.<br />

121


122<br />

VI. Wirtschaftliche Integration<br />

Im Juli 1996 wurde Polen das 28. Mitglied der OECD und gehört zu den<br />

höchstentwickelten Ländern in der Welt. Der Beitritt Polens zu dieser Organisation stellt<br />

einen Meilenstein im Zusammenhang mit der Integration in die europäischen Strukturen<br />

dar. Die Mitgliedschaft stärkt Polens Glaubwürdigkeit und verbessert seine Notierung<br />

auf den Finanzmärkten und fördert auf diese Weise den Zufluss ausländischen Kapitals.<br />

Im Jahre 1996 wurde das Komitee für Europäische Integration gebildet, um den<br />

Angleichungs- und Integrationsprozess der Wirtschaft Polens an die der Europäischen<br />

Union zu beschleunigen. Das Komitee, welchem der Ministerpräsidenten vorsitzt,<br />

gehört zu den zentralen Behörden der staatlichen Verwaltung. Das Komitee für<br />

Europäische Integration wurde im Ergebnis einer Reform der polnischen staatlichen<br />

Behörden gegründet und spielt eine instrumentale Rolle für die Zusammenarbeit, den<br />

Informationsfluss und die Aufgabenverteilung zwischen verschiedenen Ministerien, die<br />

sich mit den Beziehungen zur Europäischen Union befassen. Die Aufgaben des<br />

Komitees umfassen die Vorbereitung und Koordination des Anpassungsprozesses an die<br />

Erfordernisses der Gemeinschaft sowie die Koordination von Aktivitäten der<br />

Zentralverwaltung auf dem Gebiet der Beitrittsunterstützung aus dem Ausland.<br />

Die formellen Verhandlungen über die Vollmitgliedschaft Polens wurden im November<br />

1998 aufgenommen. Kurz vor Verhandlungsbeginn veröffentlichte die Europäische<br />

Kommission ihren regelmäßigen Bericht über Polens Fortschritt auf dem Weg zum<br />

Beitritt. Die Kommission legt in ihrem Bericht ihre Einschätzung darüber dar, inwieweit<br />

Polen für die Verhandlungen und die künftige Mitgliedschaft bereit ist. Dem Bericht<br />

zufolge erfüllt Polen die Grundkriterien der Wettbewerbsfähigkeit am Binnenmarkt.<br />

Dem Land wird eine dynamische Marktwirtschaft bestätigt, in dem ein hohes Maß an<br />

makroökonomischer Stabilität und Bedingungen herrschen, die dem Wirtschaftswachstum<br />

förderlich sind.<br />

Die Verhandlungen finden auf der Grundlage von ausgearbeiteten Verhandlungspositionen<br />

statt, die in Dokumentenform von Fachgruppen des aus Vertretern<br />

unterschiedlicher Ministerien bestehenden Beraterstabes für die Vorbereitung der<br />

Beitrittsverhandlungen mit der EU vorbereitet werden. Als nächstes werden diese<br />

Vorlagen der Verhandlungsdelegation zwecks letzter Korrekturen und Bestätigung<br />

übermittelt. Nach erfolgter Bewertung von finanziellen Kosten und sozialpolitischen<br />

Auswirkungen werden sie dem Komitee für Europäische Integration vorgelegt.<br />

Schließlich bedürfen die Dokumente der Annahme durch den gesamten Ministerrat. Die<br />

Verhandlungen wurden in 31 Verhandlungsgebiete, Kapitel genannt, aufgeteilt. Das<br />

letzte Kapitel „Sonstiges“ ist technischer Art, die restlichen 30 aber sind<br />

Verhandlungsgebiete von tragender Bedeutung.<br />

Im Dezember 2000 wurden auf dem EU-Gipfel in Nizza mit Blick auf die anstehende<br />

Osterweiterung eine Vereinbarung über institutionelle Reformen innerhalb der


Business in Polen<br />

Gemeinschaft getroffen. Von besonderer Bedeutung für die polnische Seite war dabei<br />

die Festlegung, dass allen EU-Mitgliedsstaaten, den alten wie auch den neuen, die<br />

gleichen Rechte eingeräumt werden. Polen wurden 27 Stimmen im Europa-Rat und 50<br />

Mandate im Europäischen Parlament - damit wird Polen zu einer der sechs stärksten<br />

Länderfraktionen im Europäischen Parlament - zugesprochen.<br />

Polen beendete am 13. Dezember 2002 erfolgreich seine Beitrittsverhandlungen mit der<br />

EU und unterzeichnete am 16. April 2003 gemeinsam mit den anderen neun Ländern,<br />

die im Jahre 2004 Mitglieder der EU werden, den Beitrittsvertrag auf dem EU-Gipfel in<br />

Athen.<br />

Der Beitrittsvertrag ist das komplexeste internationale Vertragswerk, das jemals<br />

erarbeitet worden ist. Es beinhaltet den eigentlichen Beitrittsvertrag, das Beitrittsrecht<br />

und eine Reihe von Protokollen und Zusatzbestimmungen, die jede für sich<br />

rechtsverbindlichen Charakter besitzen. Darüber hinaus finden sich in diesem Vertrag<br />

eine Anzahl von Deklarationen unilateralen Charakters, und obwohl diese keine<br />

Rechtskraft haben, so sind sie für die Interpretation der vertraglichen Festlegungen von<br />

außerordentlicher Wichtigkeit. Der eigentliche Beitrittsvertrag betrifft alle zehn im Jahre<br />

2004 der EU beitretenden Länder, währenddessen andere vertragliche Dokumente<br />

innerhalb des Vertrags neben alle Länder betreffende Teile ebenso Abschnitte bezüglich<br />

einzelner Länder enthalten.<br />

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass der eigentliche Beitrittsvertrag aus nur drei<br />

Artikeln besteht. Der Artikel 1 erklärt den Beitritt der zehn Kandidatenländer zur EU,<br />

die restlichen zwei Artikel legen die Vertragssprache und den Termin seines<br />

Inkrafttretens fest. Kernstück des Vertrages ist das Beitrittsrecht, das sämtliche Details,<br />

die aus dem Beitritt resultieren - u.a. Übergangsregelungen und Änderungen des EU-<br />

Rechts - näher beschreibt. Der Beitrittsvertrag 2003 für die Länder Tschechische<br />

Republik, Estland, Zypern, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta. Polen, Slowenien und die<br />

Slowakei, signiert am 16. April 2003 in Atrhens, ist auf der EU-Internetseite<br />

http://www.europa.eu.int/comm/enlargement/negotiations/treaty_of_accession_2003/<br />

nachzulesen. Eine Download-Möglichkeit besteht ebenfalls.<br />

Unter den Festlegungen, die im speziellen Polen betreffen, verdienen die nachfolgend<br />

genannten Bereiche besonderer Erwähnung:<br />

• Freizügigkeit bei Dienstleistungen - im Hinblick auf existierende Kompensationsschemata<br />

für Investoren wurde Polen ein Übergangszeitraum bis Ende des Jahres<br />

2007 eingeräumt, um ein Mindestniveau diesbezüglicher Kompensationen zu<br />

erreichen.<br />

• Freier Kapitalverkehr - Polen wurde eine 5-jährige Übergangszeit zugesprochen, in<br />

der die nationale Rechtssprechung hinsichtlich der Zweitwohnsitzproblematik<br />

angewandt werden kann. Darüber hinaus gilt ein Übergangszeitraum von 12 Jahren<br />

123


124<br />

VI. Wirtschaftliche Integration<br />

für den Bereich Erwerb von Grund und Boden. Staatsbürger von EU-<br />

Mitgliedsländern, die als selbständige Landwirte in ihren Ländern tätig sind,<br />

betrifft die Übergangsregelung nicht, entsprechend geltenden spezifischen<br />

Festlegungen in den Beitrittsländern.<br />

• Wettbewerbspolitik - Übergangszeiten sind mit Polen hinsichtlich staatlicher<br />

Fördermaßnahmen im Umweltschutz vereinbart worden. Diese betreffen<br />

Investitionsvorhaben, deren Realisierung Anforderungen entsprechen, für die<br />

Übergangsregelungen gemäß Kapitel Umweltschutz gewährt wurden. Während der<br />

Übergangszeiten ist die Förderung auf das Niveau der Regionalförderung, mit<br />

15 % für KMU, begrenzt. Für existierende Vorhaben im IPPC-Bereich, für die<br />

gemäß Kapitel Umweltschutz Übergangsfristen gelten, ist eine Maximalförderung<br />

in Höhe von 30 % bis Ende 2010 vorgesehen. Für IPPC-Vorhaben, die nicht von<br />

Übergangszeiten gemäß Kapitel Umweltschutz tangiert werden, gilt eine<br />

Förderhöhe von 30 % bis Ende 2007. Für Großverbrennungsanlagen gilt ein<br />

Förderniveau von 50 %, sofern für derartige Investitionen gemäß Kapitel<br />

Umweltschutz Übergangsfristen eingerichtet wurden. Darüber hinaus wurde ein<br />

Übergangszeitraum (bis zum 31. Dezember 2006) für die Umstrukturierung der<br />

Stahlindustrie vereinbart.<br />

• Steuern - Polen wurde die Beibehaltung eines verminderten Mehrwertsteuersatzes<br />

im Gaststätten- und Bauwesen bis Ende 2007, die Anwendung eines<br />

Mehrwertsteuersatzes „0“ für Bücher sowie eine weitgehende MwSt.-Reduzierung<br />

für Lebensmittel und landwirtschaftliche Produktionsmittel (ausgenommen<br />

Landmaschinen) bis zum 31. Dezember 2007 bzw. 30. April 2008 gewährt. Anders<br />

als im acquis vorgesehen können alle Beitrittsländer eine höhere<br />

Umsatzbemessungsgrenze anlegen, um kleine und mittlere Unternehmen in den<br />

Genuss einer MwSt.-Befreiung zu bringen. Ebenso könne Leistungen im<br />

Passagierflugverkehr von einer Mehrwertbesteuerung befreit werden. Des<br />

Weiteren ist Polen eine einjährige Übergangsfrist für die Beibehaltung eines<br />

verminderten Verbrauchsteuersatzes für Biokraftstoffe gewährt worden.<br />

Am 7. und 8. Juni 2003 wurde in Polen das EU-Beitrittsreferendum durchgeführt. 59 %<br />

der wahlberechtigten polnischen Bürger nahmen an diesem historischen Ereignis teil,<br />

77 % der abgegebenen Stimmen sprachen sich für einen EU-Beitritt, 23 % gegen die<br />

Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union aus. Diese klare Ergebnis war die<br />

Bestätigung für das Engagement und die Konsequenz Polens in den Jahren der<br />

Umgestaltung, in Richtung einer modernen Demokratie, eines funktionierenden<br />

marktwirtschaftlichen Systems und der EU-Mitgliedschaft.


Business in Polen<br />

Europäische Freihandelsassoziation EFTA<br />

Ein weiteres wichtiges Element der europäischen Integration Polens ist dessen<br />

Partnerschaft mit der EFTA. Im Jahre 1992 hat Polen mit den EFTA-Ländern eine<br />

Vereinbarung über den Handel mit Industrie- und Landwirtschaftserzeugnissen sowie<br />

ein Fischereiabkommen unterzeichnet. Seit März 1993 können polnische Exporteure<br />

diese Waren zu günstigeren Bedingungen in den EFTA-Ländern verkaufen. Die<br />

Abschaffung von Zöllen betraf von Beginn an ebenso sensible Produkte wie z.B. Stahl,<br />

Textilien und Kleidung, auch bestimmte Chemikalien.<br />

Von Anfang an berücksichtigte das Abkommen die Möglichkeit, dass einige EFTA-<br />

Länder der Europäischen Union beitreten könnten. Deswegen sind viele seiner<br />

Bestimmungen mit denen identisch, die das Assoziierungsabkommen mit der EU<br />

enthält, oder aber sie ähneln ihnen. Daher hat die Entscheidung Österreichs, Finnlands<br />

und Schwedens, Mitglied der EU zu werden, ihre Beziehung zu Polen nicht wesentlich<br />

tangiert. Die wichtigsten Änderungen betreffen Finnland, da Polen ein besonderes<br />

Freihandelsabkommen mit diesem Land unterzeichnet hatte.<br />

Infolge des europäischen Integrationsprozesses entstand am 1. Januar 1994 die größte<br />

Freihandelszone, der Europäische Wirtschaftsraum, der die EFTA- und die EU-Länder<br />

umfasste. Obwohl der EFTA-Anteil am polnischen Außenhandel gegenwärtig relativ<br />

gering ist, sind in den letzten Jahren Wachstumstendenzen zu verzeichnen. Im Jahre<br />

2002 betrug der EFTA-Anteil am polnischen Import bei 2,6 % und bei 2,7 % beim<br />

Export.<br />

Im Zusammenhang mit der Liberalisierung des Handelsverkehrs zwischen Polen und der<br />

EFTA ist folgendes hervorzuheben:<br />

• Auf der Grundlage des multilaterale Abkommen mit den EFTA - Ländern wurde<br />

Ende 2001 eine Freihandelszone für Industrieerzeugnisse, Fisch und Lebensmittel<br />

geschaffen. Das Abkommen sieht gleichfalls eine teilweise Liberalisierung für den<br />

Warenaustausch landwirtschaftlicher Produkte vor;<br />

• Das Abkommen enthielt einige ungleiche Regelungen bezüglich der Abschaffung<br />

von Zollpflichten durch Polen und andere EFTA-Länder - die Partnerländer haben<br />

ihrerseits die Einfuhrrestriktionen eher als Polen abschafft;<br />

• Polen hat zugestimmt, Waren aus der EFTA nicht schlechter zu behandeln als<br />

diejenigen, die aus der Europäischen Union importiert werden;<br />

• Das multilaterale EFTA Abkommen wird durch bilaterale Vereinbarungen über<br />

den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten (mit Ausnahme von Fisch,<br />

Fischerzeugnissen und verarbeiteten Lebensmittel, die schon vom EFTA-<br />

Abkommen erfasst sind) ergänzt, die Polen mit jedem EFTA-Land einzeln<br />

abgeschlossen hat.<br />

125


126<br />

VI. Wirtschaftliche Integration<br />

Mitteleuropäische Freihandelsassoziation CEFTA<br />

Polen hat mit der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn ein Abkommen<br />

über die Schaffung einer Freihandelszone unterzeichnet. Auf diese Weise entstand die<br />

CEFTA - Freihandelszone. Dem CEFTA - Abkommen, das die Liberalisierung des<br />

Handels in Mittelosteuropa zum Gegenstand hat, stand das EFTA - Abkommen Pate.<br />

Infolge des Abkommens, das am 1. April 1993 in Kraft trat, wurden die Einfuhrzölle für<br />

Rohstoffe und verarbeitete Erzeugnisse, die in keinem direkten Wettbewerb zu den<br />

heimischen Produkten standen, in den betreffenden Ländern sofort abgeschafft. Zölle für<br />

einige Waren (Beleuchtungskörper, medizinische Geräte und Ausrüstungen,<br />

Keramikerzeugnisse, Fahrzeuge) wurden in 2 Etappen, 1995 und 1996, aufgehoben. Bei<br />

Erzeugnissen, die als besonders sensibel gelten (Textilien, Stahlerzeugnisse und PKW),<br />

dauert die Liberalisierung länger (5 - 7 Jahre).<br />

Das Abkommen bewirkt ebenso eine Angleichung rechtlicher Bestimmungen mit dem<br />

Ziel, Wettbewerb, Kooperation und den Informationsaustausch über Subventionen und<br />

Schutzmaßnahmen hinsichtlich des Binnenmarktes sowie Regeln und Verfahren im<br />

Bereich Warenursprung zu unterstützen. Das Hauptziel jedoch lautet, spätestens im<br />

Jahre 2002 eine Freihandelszone zwischen den Mitgliedsländern einzurichten.<br />

Das CEFTA - Abkommen betrifft sowohl Industrie- als auch Agrarprodukte, doch ist<br />

die Liberalisierung für landwirtschaftliche Erzeugnisse begrenzt. Die Grenzzölle sind<br />

hier nur reduziert worden und quantitative Einschränkungen bestehen weiterhin. Das<br />

Abkommen besagt deutlich, dass im Falle ernsthafter Schäden für die heimischen<br />

Produzenten die Liberalisierung in dem jeweiligen Bereich vorübergehend ausgesetzt<br />

werden kann. Deshalb ist der Liberalisierungsprozess im Bereich Handel mit der<br />

CEFTA noch nicht abgeschlossen. Zeitweise kommt es, zum Teil alle Länder<br />

umfassend, zu Wiederaufnahmen von Zollgebühren.<br />

Seit September 1995 steht das CEFTA - Abkommen auch anderen Ländern, unabhängig<br />

ihrer geographischen Lage, offen, allerdings müssen sie Mitglied der WTO sein. Die<br />

ersten Länder, die der CEFTA beitraten, waren Slowenien und Rumänien, gefolgt von<br />

Bulgarien Ab dem 1. März 2003 wird Kroatien ebenso als CEFTA-Mitglied behandelt,<br />

obwohl der Ratifizierungsvorgang noch nicht abgeschlossen ist (Stand Juni 2003). Um<br />

die Mitgliedschaft bemühen Litauen, Lettland und die Ukraine.<br />

Die Liberalisierungsprozesse innerhalb der CEFTA führten zu einem Anwachsen der<br />

Handels zwischen den einzelnen Mitgliedsländern. Im Jahr 2002 entfielen 8,9 % der<br />

polnischen Exporte und 7,.3 % der Importe auf CEFTA-Länder. Als negative<br />

Erscheinung ist Polens Handelsdefizit mit dieser Ländergruppe zu erwähnen, das im<br />

Jahr 2002 ein Niveau von 397,7 Mio. USD erreichte. Dabei stieg im Vergleich zum<br />

Jahre 2001 der Export um 0,5 Mrd. USD, der Import jedoch nur um 0,3 Mrd. USD.


Steuern<br />

Business in Polen<br />

VII. STEUERSYSTEM<br />

In Polen entscheidet das Parlament über alle Steuern. Das polnische Steuersystem<br />

erlebte in den letzten Jahren substanzielle Änderungen, die darauf abzielten, ein<br />

transparenteres System mit Besteuerungsstandards aufzubauen, die denjenigen in<br />

Ländern mit Marktwirtschaft entsprechen würden. Obwohl das polnische Steuerrecht<br />

relativ einfach ist, kann seine Anwendung in der Praxis Schwierigkeiten bereiten.<br />

Insbesondere überlässt es in einigen Bereichen der Auslegung Freiräume für<br />

Interpretationsvarianten. Infolgedessen kann es dazu kommen, dass Beamte in<br />

demselben Steuerbezirk beim Zusammentreffen gleicher Angelegenheiten zu<br />

unterschiedlichen Schlussfolgerungen im Rahmen der steuerliche Behandlung geraten.<br />

Darüber hinaus nehmen einige Gebiete der Steuergesetzgebung auf Begriffe Bezug, die<br />

entweder einer gesetzlichen Definition entbehren oder eine andere Bedeutung haben als<br />

diejenige, die in anderen Gesetzen zu Grunde gelegt wurde.<br />

Steuerzahler sollten in Erinnerung behalten, dass alle Steuern monatlich als<br />

Vorauszahlung abzuführen sind und die Verzugszinsen für nicht fristgemäß abgeführte<br />

Steuern 14 % p.a. betragen.<br />

Die wichtigsten Steuern in Polen:<br />

• Körperschaftssteuer (Einkommenssteuer von juristischen Personen): Mit<br />

Ausnahme von Partnerschaften, die keine juristische Person sind, unterliegen alle<br />

juristischen Personen und Organisationseinheiten mit juristischer Persönlichkeit der<br />

Körperschaftssteuer. Steuerbemessungsgrundlage ist der Gewinn, d.h. der<br />

Ertragsüberschuss über die abzugsfähigen Betriebskosten. Im Jahr 2003 beläuft sich der<br />

Steuersatz auf 27 %. Im Juni 2003 hat sich der Ministerrat für einen<br />

Körperschaftssteuersatz von 19 % im Jahre 2004 ausgesprochen.<br />

Während des Transformationsprozesses hat Polen ständig die Anteil des Staates am<br />

Wirtschaftsgeschehen verringert, was sich in der Verringerung der Steuerbelastung<br />

widerspiegelt. Die folgende Graphik illustriert die Senkung des jetzigen und zukünftigen<br />

Körperschaftssteuersatzes im Zeitraum von 1997-2004.<br />

127


128<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

%<br />

38<br />

VII. Steuersystem<br />

Körperschaftssteuer - Steuersätze in Polen<br />

in den Jahren 1997-2004<br />

36<br />

34<br />

30<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Körperschaftssteuern finden keine Anwendung auf:<br />

- Einkommen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit, mit Ausnahme von Einkommen<br />

aus besonderen Zweigen der landwirtschaftlichen Produktion,<br />

- Einkommen aus Forstwirtschaft in den durch das Forstgesetz bezeichneten<br />

Grenzen,<br />

- Einkommen aus Tätigkeiten, die nicht Gegenstand von rechtlich wirksamen<br />

Verträgen sein können.<br />

Steuerpflichtige Körperschaften, die ihren Sitz bzw. den Sitz ihres Vorstands auf dem<br />

Hoheitsgebiet der Republik Polen haben, unterliegen der unbegrenzten Steuerpflicht,<br />

d.h. ihr gesamtes Einkommen, unabhängig davon, wo es erwirtschaftet wurde, unterliegt<br />

der Körperschaftssteuer. Steuerzahler, die weder einen Sitz noch den Vorstand auf dem<br />

Hoheitsgebiet der Republik Polen haben, sind begrenzt steuerpflichtig, d.h. nur das<br />

Einkommen, das auf dem Hoheitsgebiet der Republik Polen erwirtschaftet wurde,<br />

unterliegt der Körperschaftssteuer.<br />

Verluste können während fünf Jahren abgeschrieben werden, jedoch können in einem<br />

Jahr nicht mehr als 50 % der Verluste abgeschrieben werden. Die Praxis kennt keinen<br />

Verlustvortrag. Viele Steuerermäßigungen, die das Körperschaftssteuergesetz vom 15.<br />

Februar 1992 (mit späteren Änderungen) enthielt, wurden abgeschafft, obwohl die<br />

diesbezüglichen Vorschriften auf Investitionen, die vor dem 1. Januar 2000 getätigt<br />

wurden, weiterhin Anwendung finden.<br />

Das Gesetz bezeichnet näher die Ausgaben, die nicht als Kosten anerkannt werden. Bei<br />

der letzten Novelle des Körperschaftssteuergesetzes im November 1999 wurden Fragen<br />

der Wertminderung und Abschreibung ins Gesetz aufgenommen, die früher durch<br />

Verordnung geregelt wurden.<br />

28<br />

28<br />

27<br />

19


Business in Polen<br />

Transferpreise: <strong>Gesellschaft</strong>en und natürliche Personen, die Geschäfte mit verbundenen<br />

Unternehmen bzw. natürlichen Personen (sowohl in- als auch ausländischen) oder mit<br />

Unternehmen oder natürlichen Personen abwickeln, die ihren Standort in steuerrechtlich<br />

günstigen Regionen („tax havens“) haben, müssen im Besitz einer umfassenden<br />

Transferpreisdokumentation sein. Diese Dokumentation muss einem Steuerinspektor auf<br />

Verlangen innerhalb von 7 Tagen zugänglich gemacht werden. Gewinne, die bei einer<br />

Untersuchung der Transferpreise festgestellt werden, unterliegen einer Sanktion in Form<br />

eines Steuersatzes von 50 % zusätzlich der Strafzinsen (z. Zt. 14 % p.a.). Verbundene<br />

Unternehmen und Personen werden als solche definiert, deren direktes oder indirektes<br />

Eigentum 5 % oder mehr beträgt. Die Definition der Transferpreise entspricht OECD-<br />

Richtlinien.<br />

• Mehrwertsteuer auf Waren und Dienstleistungen (VAT): Diese Steuer wurde<br />

im Juli 1993 eingeführt und ersetzte die Umsatzsteuer. Der Basissatz beträgt 22 %.<br />

Abgesehen vom Basissatz gibt es noch einen Vorzugssatz von 7 % auf bestimmte<br />

landwirtschaftliche Produktionsmittel (Dünger, Pflanzenschutzmittel, landwirtschaftliche<br />

Geräte), Waren für Kinder, Waren, die mit dem Gesundheitsschutz in<br />

Verbindung stehen, Baumaterial und Baudienstleistungen sowie einige andere<br />

Dienstleistungen wie z.B. Transport (mit Ausnahme von Taxis) usw.<br />

Es gibt auch noch einen Null-Mehrwertsteuersatz, der auf Ausfuhren anzuwenden ist.<br />

Dienstleistungen, die aus dem Ausland in Auftrag gegeben, aber in Polen erbracht<br />

werden, unterliegen einer Mehrwertsteuer von 22 %. Nur Dienstleistungen, die<br />

außerhalb Polens erbracht werden, werden wie Ausfuhren behandelt und unterliegen<br />

einer Mehrwertsteuer von 0 %. Überdies sind einige Grundlebensmittel sowie soziale<br />

und kulturelle Dienstleistungen von der Mehrwertsteuer befreit. Das gilt z.B. für<br />

Bildungs-, Gesundheits- sowie Postdienstleistungen.<br />

Der Mehrwertsteuersatz für Rohprodukte beträgt 3 %. Die MwSt-Pflicht für den<br />

Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten besagt: Ein Landwirt, der kein MwSt-<br />

Zahler, sondern Pauschalsteuerzahler ist, erhält, wenn er seine Erzeugnisse verkauft,<br />

neben dem Kaufpreis einen Pauschal-Mehrwertsteuerbetrag, der ihm vom Erwerber<br />

seiner Erzeugnisse gezahlt wird. Diese beträgt 3 % des Kaufwerts, abzüglich der<br />

erstatteten Pauschalsteuer.<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en und natürliche Personen müssen sich als Mehrwertsteuerzahler<br />

registrieren lassen, wenn ihr Jahresumsatz 10.000 EUR (40.900 PLN im Jahre 2003)<br />

überschreitet. Mehrwertsteuer wird erhoben auf Waren und Dienstleistungen, es sei denn,<br />

sie sind als Ausnahme davon, oder in Form des NULL-Steuersatzes, von der<br />

Mehrwertsteuer befreit. Wie in den meisten europäischen Ländern wird die<br />

Mehrwertsteuer ausländischen Touristen erstattet, die Polen verlassen und Erzeugnisse<br />

aus Polen ausführen. Ausländischen Touristen können sich die Mehrwertsteuer erstatten<br />

129


130<br />

VII. Steuersystem<br />

lassen, sofern ihre Einkäufe den Wert von 200 EUR (einschl. MwSt.) übersteigt und die<br />

Grenzbehörden bestätigen, dass die Waren das Hoheitsgebiet Polens unbeschadet und<br />

nicht später als am letzten Tage des dritten Monats nach Produkterwerb verlassen haben.<br />

Die Mehrwertsteuergesetzgebung verursacht den Steuerzahlern die meisten Probleme,<br />

besonders wenn Waren und Dienstleistungen nicht eindeutig klassifiziert sind.<br />

• Verbrauchsteuer/Akzisensteuer: Zusätzlich zur Mehrwertsteuer unterliegen<br />

einige Waren der Verbrauchssteuer. Das betrifft ca. 200 Produkte, einschließlich<br />

Erzeugnisse wie PKW, Jagdwaffen, Benzin und Mineralöle, Plastikverpackungen, Salz,<br />

alkoholische Getränke, Tabakwaren sowie Konsumgüter wie HiFi-Geräte,<br />

Videokameras, Yachten und Motorboote, Parfums u.a.. Der Verbrauchssteuersatz ist<br />

davon abhängig, um welche Warenart es sich handelt und ob die betreffenden<br />

Erzeugnisse im Inland produziert oder eingeführt wurden. Im Falle von importierten<br />

Waren ist der Verbrauchssteuersatz stets höher.<br />

• Dividendensteuer: Diese Steuer betrifft sowohl juristische als auch natürliche<br />

Personen, die Aktien an <strong>Gesellschaft</strong>en besitzen. Einkünfte von Holdinggesellschaften,<br />

die von anderen in Polen registrierten <strong>Gesellschaft</strong>en der Holding stammen, sind von der<br />

Steuer befreit. Der Steuersatz beträgt 15 %, es sei denn existierende Abkommen zur<br />

Vermeidung der Doppelbesteuerung enthalten diesbezüglich andere Ausführungen.<br />

Um als polnischer Steuerzahler den reduzierten Steuersatz gemäß einem geltendem<br />

Doppelbesteuerungsabkommen in Anspruch nehmen, muss der Empfänger dem Zahler<br />

eine von den Steuerbehörden des Empfängers ausgestellte Bescheinigung über den<br />

steuerrechtlich relevanten Wohnsitz aushändigen. Durch die Bescheinigung wird<br />

bestätigt, dass der Steuerzahler für Veranlagungszwecke seinen Sitz in dem Land hat, in<br />

dem die Dividende ausgezahlt wird.<br />

• Einkommensteuer von natürlichen Personen: Dieser Steuer unterliegt das<br />

Einkommen natürlicher Personen, unabhängig von der Einkommensquelle. Der Einkommenssteuersatz<br />

besitzt progressiven Charakter. Im Jahre 2003 gelten folgende Steuersätze:<br />

Bemessungsgrundlage (in PLN) EST (in PLN)<br />

bis 37.024 19 % minus 530,08<br />

von 37.024 bis 74.048 6.504,48 + 30 % des Einkommens, das 37.024 überschreitet<br />

ab 74.048 17.611,68 + 40 % des Einkommens, das 74.048 überschreitet<br />

Ehegatten können ihr Einkommen getrennt oder aber gemeinsam veranlagen, indem die<br />

Summe ihre Einkommens gesplittert wird. Eine ähnliche Regelung besteht für Alleinerziehende<br />

und deren Kinder. Es gibt Möglichkeiten, getragene Kosten steuerlich geltend<br />

zu machen, in erster Linie für den Kauf eines Grundstücks und für Wohneigentum.


Business in Polen<br />

Insgesamt definiert das Gesetz über die Einkommensteuer natürlicher Personen mehr als<br />

hundert Arten von Befreiungen von der Einkommensteuer sowie verschiedene<br />

Möglichkeiten für eine Herabsetzung von Bemessungsgrundlage und Steuer.<br />

• Erbschafts- und Schenkungssteuer: Die Grundlage für die Besteuerung bildet der<br />

Verkehrswert von Waren und Eigentumsrechten, die aufgrund von Erbschaft, Schenkung<br />

und Ersitzung erworben werden. Der Steuersatz ist progressiv und seine Höhe hängt von<br />

der Beziehung zwischen Schenkungsgeber (Erblasser) und Empfänger ab.<br />

• Steuern auf Zivil- und Rechtsgeschäfte: Am 1. Januar 2001 trat das neue Gesetz<br />

über Steuern auf Zivil- und Rechtsgeschäfte in Kraft, das am 9. September 2000<br />

verabschiedet werde. Der Steuerpflichtige muss ohne Aufforderung der Steuerbehörde<br />

seine Steuer berechnen und eine Erklärung einreichen. Die Steuer muss binnen 14 Tagen<br />

nach Entstehen der Steuerpflicht entweder bar oder per Überweisung an das Finanzamt<br />

abgeführt werden.<br />

• Stempelgebühr: Am 1. Januar 2001 trat ein neues Gesetz über die Stempelgebühr,<br />

verabschiedet am 9. September 2000, in Kraft. Der Stempelsteuerpflichtige muss ohne<br />

Aufforderung der Steuerbehörde seine Stempelsteuer berechnen und eine Erklärung<br />

einreichen. Die Stempelsteuer muss innerhalb von 14 Tagen nach Entstehen der<br />

Steuerpflicht entweder bar oder per Überweisung an das Finanzamt abgeführt werden.<br />

• Lokale Steuern: Die örtlichen Behörden sind berechtigt, die Steuersätze und den<br />

Umfang der Ermäßigungen der örtlichen Steuern zu bestimmen. Der Steuersatz darf aber<br />

die vom Parlament festgelegten Höchstwerte nicht überschreiten. Örtliche Steuern und<br />

Abgaben umfassen die Immobiliensteuer, die Hundesteuer sowie Markt- und<br />

Standgebühren.<br />

• Immobiliensteuer: Alle Immobilien unterliegen der Immobiliensteuer bis zu einer<br />

Höchstgrenze, die vom Finanzminister festgelegt und in einer entsprechenden<br />

Verordnung jedes Jahr veröffentlicht wird. Jedes Jahr wird der Steuersatz durch<br />

Beschluss der örtlichen Selbstverwaltung auf Gemeindeebene festgelegt und kann in<br />

jeder Verwaltungseinheit unterschiedlich ausfallen. Die Immobiliensteuer - Höchstsätze<br />

für das Jahr 2003 für verschiedene Immobilientypen sind in der folgenden Tabelle<br />

angeführt:<br />

Immobilientyp Steuer/m 2 p.a.<br />

Wohngebäude 0,51 PLN<br />

Gewerbegebäude 17,31 PLN<br />

Sonstige Bauten 5,78 PLN<br />

Gewerbeflächen 0,62 PLN<br />

Sonstige Flächen 0,30 PLN<br />

131


132<br />

VII. Steuersystem<br />

Das Ministerium der Finanzen plante, diese Steuer, die von der Eigentumsgröße<br />

abhängig ist, durch eine Katastersteuer zu ersetzen, die vom Immobilienwert abhängen<br />

wird. Mit der Einführung dieses Änderung ist jedoch in absehbarer Zeit nicht zu<br />

rechnen. Es war vorgesehen, dass das Finanzministerium eine Mindeststeuerhöhe<br />

festlegen wird und die örtlichen Behörden das Recht eingeräumt, die Steuer bis zu max.<br />

30 % anzuheben.<br />

Steuerermäßigungen für die Verwendung wiederverwendbarer Altstoffe<br />

Laut Körperschaftssteuergesetzes ist eine Teil des Erlöses, der aus Geschäftsvorgängen<br />

erwirtschaftet wird, bei denen in Polen entstandene Abfall- bzw. Altstoffe verwendet<br />

werden, von der Steuer befreit. Dieser Teil wird definiert als Verhältnis des Wertes der<br />

verwendeten Abfallstoffe zum Gesamtwert von Rohstoffen und Abfallstoffen, die<br />

innerhalb des Produktionsprozesses verwendet wurden. Eine Aufstellung der<br />

Abfallstoffe, die für eine solche Befreiung in Frage kommen, sowie gesonderte<br />

Regelungen zur Wertbestimmung beinhaltet die Verordnung des Finanzministers vom 7.<br />

Januar 1998 (mit späteren Änderungen). In der Liste sind u.a. Schmieröle, Batterien,<br />

gebrauchte Reifen, Papier und Pappe als Recyclingmaterialien, Altglas u.ä. aufgeführt.<br />

Steuererbefreiungen für Behinderten-Betriebe<br />

Die Behinderten-Betriebe sind von einigen Steuerpflichten, einschließlich der<br />

Mehrwertsteuer befreit. Dies gilt aber nicht für die Ertragsteuer, die Verbrauchssteuer,<br />

die Zollpflicht und die Glücksspielsteuer.<br />

Laut Gesetz über die Berufliche und Soziale Rehabilitation und Beschäftigung von<br />

Behinderten, Schwerbehinderten und Erwerbsunfähigen (mit späteren Änderungen) vom<br />

27. August 1997 wird der Status eines Behinderten-Betriebes einem Unternehmen<br />

zuerkannt, das nicht weniger als 25 Mitarbeiter beschäftigt, seit mindestens 12 Monaten<br />

geschäftstätig ist und im Laufe der letzten, mindestens sechs Monate folgende<br />

Anforderungen erfüllt:<br />

a) die behinderte Mitarbeiter dürfen nicht weniger als 40 % des Personalstammes<br />

ausmachen, 10 % von ihnen müssen zu den Erwerbsunfähigkeitsgruppen I und II<br />

zählen und 30 % der Beschäftigten blind bzw. teilweise oder schwere geistige<br />

Behinderungen aufweisen;<br />

b) die Räumlichkeiten, die für die Produktion genutzt werden, müssen notwendigen<br />

Kriterien bezüglich allgemeiner Standards und Regeln erfüllen, wobei die<br />

spezifischen Bedürfnisse Behinderter berücksichtigt werden müssen (behindertengerechte<br />

Arbeitsplätze und Sanitäreinrichtungen, Zugang zu städtischen<br />

Verkehrsmitteln);<br />

c) das Unternehmen muss für medizinische Betreuung, soziale Beratung bzw.<br />

Anleitung und Rehabilitationsleistungen Sorge tragen.


Business in Polen<br />

Der wichtigste Steueranreiz für Behinderten-Betriebe ist das Recht auf eine teilweise<br />

oder völlige Erstattung der bezahlten Mehrwertsteuer. Die Höhe der Erstattung ist von<br />

drei Faktoren abhängig:<br />

• der Zahl der beschäftigten Behinderten, umgerechnet in Vollzeitstellen;<br />

• dem Behinderungsgrad;<br />

• der Höhe des Mindestlohns, der am letzten Tage des vergangenen Abrechnungsmonats<br />

galt und vom Minister für Arbeit und Soziales veröffentlicht wurde.<br />

Bei Behinderten mit einem geringen Behinderungsgrad wird die Höhe als Produkt der<br />

Zahl der Behinderten und des Mindestlohns bestimmt. Bei Behinderten mit einem<br />

mittleren Behinderungsgrad wird der Mindestlohn verdoppelt, bei Behinderten mit<br />

einem hohen Behinderungsgrad wird er verdreifacht.<br />

Die Mehrwertsteuererstattung in einem jeden Monat ist hinsichtlich ihrer Höhe auf den<br />

Betrag beschränkt, der in dem fraglichen Monat an das Finanzamt abgeführt wurde. Das<br />

Finanzamt ist verpflichtet, die zustehende Mehrwertsteuer in Höhe des entrichteten<br />

Betrags binnen 25 Tagen nach Zahlung zu erstatten.<br />

Die o. g. Vorschriften für eine Mehrwertsteuererstattungen finden keine Anwendung bei<br />

Verbrauchssteuerzahlern oder anderen Unternehmen, die verbrauchssteuerpflichtige<br />

Waren, ausgenommen Elektroenergie, Salz, Kosmetika, Parfümerieartikel und<br />

Spielkarten, herstellen. Überdies steht Steuerzahlern, die am Tage der Einreichung ihrer<br />

Steuererstattungserklärung in gegenüber dem Finanzamt in Zahlungsverzug sind, keine<br />

Erstattung zu, es sei denn, das Finanzamt schuldet diesen Steuerzahlern eine frühere<br />

Erstattung.<br />

Unternehmen, die Behinderte beschäftigen und nicht den Status eine Behinderten-<br />

Betriebes besitzen, stehen dennoch verschiedene Steuervorzüge zu, die je nach<br />

Behinderten-Anteil im Unternehmen differieren.<br />

Abschreibungen<br />

Seit dem 1. Januar 2000 regelt das Gesetz über die Körperschaftssteuer vom 15. Februar<br />

1992 (mit späteren Änderungen) die Wertminderung und die Abschreibung sowie ihre<br />

Anwendung.<br />

Steuerzahlern steht es frei, alle Ausgaben in einer Höhe bis zu 3.500 PLN kostenseitig<br />

zu veranlagen. Die aktuellen Wertminderungs- und Abschreibungsraten sind in Anhang<br />

I des Körperschaftssteuergesetzes aufgeführt. Für bestimmte Kategorien von Immobilien<br />

und Fabrikanlagen sowie Maschinen kann die Buchwert-Abschreibungsmethode<br />

angewandt werden, so dass die Wertminderung mit einem höheren Abschreibungssatz<br />

133


134<br />

VII. Steuersystem<br />

angesetzt werden kann. Die Abschreibungssätze werden berechnet, indem der übliche<br />

Satz mit einem bestimmten Faktor (per Gesetz zwischen 1,2 und 2,0) multipliziert wird.<br />

Andererseits ist es auch möglich, die angeführten Wertminderungs- und<br />

Abschreibungssätze zu verringern, doch darf die Verringerung 50 % nicht überschreiten.<br />

Es gibt 10 Gruppen von Wertminderungs- und Abschreibungssätzen.<br />

Hier die wichtigsten Abschreibungssätze im Jahre 2003:<br />

Abschreibung<br />

Gebäude 2,5 %<br />

Bauten 4,5 %<br />

Maschinen und Anlagen (allgemein) 10 %<br />

Sonstige Maschinen und Anlagen 7 %-25 %<br />

Fahrzeuge 20 %<br />

Computersysteme 30 %<br />

Die Regierung unterbreitete eine Reihe von Vorschlägen, die einige Aspekte des<br />

Steuerrechts radikal ändern werden. Die vorgeschlagenen Veränderungen beinhalten<br />

präziser gefasste Regelungen hinsichtlich der Besteuerung von Nichtresidenten, die<br />

Einführung einer vierteljährlichen MwSt-Berechnung für kleinere Unternehmen auf<br />

Cash-Basis und Vereinfachungen bezüglich der Körperschaftssteuer. Aktualisierte<br />

Details dazu sind auf der Grant Thornton-Internetseite www.pkgt.org, Publikationen, zu<br />

finden.<br />

Doppelbesteuerungsabkommen<br />

Polen befolgt das Modell des OECD-Übereinkommens bei seinen Verhandlungen über<br />

Steuerabkommen. Bis zum Juni 2002 hatte Polen mit 79 Ländern Abkommen zur<br />

Vermeidung der Doppelbesteuerung unterzeichnet. Diese Abkommen stützen sich auf<br />

das Prinzip der Gegenseitigkeit und tragen in der Praxis zur Reduzierung bzw.<br />

Eliminierung von Steuern bei. Eine Lise der Staaten, mit denen Polen DBA-Abkommen<br />

unterzeichnet hat, finden Sie in Anhang 6.


Business in Polen<br />

VIII. IMMOBILIEN UND BAUWIRTSCHAFT<br />

Gesetzlicher Rahmen für Immobilien<br />

Die rechtlichen Grundlagen über die Nutzung und das Eigentum von Immobilien durch<br />

Ausländer in Polen sind:<br />

• das Gesetz über den Erwerb von Immobilien durch Ausländer vom 24. März 1920;<br />

• das Gesetz über die Entwicklung von in Staatseigentum befindlichem und für die<br />

landwirtschaftliche Nutzung bestimmten Agrarflächen vom 19. Oktober 1991;<br />

• das Gesetz über die Verwaltung von Immobilien vom 21. August 1997.<br />

Entsprechende Vorschriften des polnischen Zivilgesetzbuches, des Verwaltungsrechts<br />

sowie die Entscheidungen des Obersten Gerichts finden auf alle Angelegenheiten<br />

Anwendung, die durch die vorgenannten Gesetze nicht geregelt werden.<br />

Formen des Immobilieneigentums<br />

Das polnische Rechtssystem unterscheidet zwischen drei Rechtsgruppen hinsichtlich<br />

Grund- bzw. Immobilienbesitzes: „Realrechte“, „Beschränkte Realrechte“ und<br />

„Vertragsrechte“. Der Grund für diese Unterscheidung entspringt dem Umfang an<br />

Rechten und Pflichten, die von den jeweiligen Immobilienhaltern bzw. –nutzern<br />

eingegangen werden.<br />

Es gibt zwei Formen des Immobilieneigentums in Polen, die denen in anderen Ländern<br />

ähneln:<br />

• Eigentum - entspricht dem absoluten Recht „in rem“,<br />

• Ewiger Nießbrauch (mindestens 40, höchstens 99 Jahre, erneuerbar) - eine Art von<br />

„in rem“ Recht, das dem Erbbaurecht entspricht. Dieser Rechtsanspruch ist mit der<br />

Entrichtung einer jährlichen Pachtgebühr an den Besitzer der Immobilie (den Staat<br />

bzw. die Kommune) verbunden. Bauten und Gebäude, die auf dem Erbpachtgrund<br />

entstehen bzw. errichtet werden, sind Eigentum des Pächters.<br />

Beide Formen des Eigentums an Grund bzw. Immobilien können gemäß polnischem<br />

Recht als Kreditsicherungen (Hypotheken) genutzt werden.<br />

Eigentum an Immobilien kann frei übertragen werden, doch muss die<br />

Eigentumsübertragung in Form einer notariellen Urkunde geschehen und in das<br />

Grundbuch eingetragen werden. Das polnische Zivilgesetzbuch sieht eine Reihe von<br />

beschränkten „in rem“ Rechten vor, z.B.: Nießbrauchrecht an fremdem Eigentum,<br />

135


136<br />

VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />

Hypotheken, Eigentumsrechte an Genossenschaftswohnungen, Genossenschaftsgeschäftsräumen<br />

sowie genossenschaftlichen Einfamilienhäusern.<br />

Vertragliche Eigentumsrechte - Miete und Pacht<br />

• „Miete“ (Najem) - Der Eigentümer sichert dem Mieter gegen Mietzahlung die<br />

Nutzung von Wohn- bzw.- Geschäftsräumen für eine bestimmte Frist (nicht länger<br />

als 10 Jahre) oder auf unbestimmte Zeit zu;<br />

• „Pacht“ (Dzierżawa) - Der Eigentümer sichert dem Pächter gegen Entgelt zu, dass<br />

dieser den Grund und Boden binnen eines bestimmten Zeitraums (nicht länger als<br />

30 Jahre) oder auf unbestimmte Zeit nutzen kann und Vorteile daraus ziehen kann.<br />

(ausgeschlossen Bodenschätze).<br />

Erwerb von Immobilien durch Ausländer<br />

Das Gesetz über den Erwerb von Immobilien durch Ausländer von 1920 regelt die<br />

Eigentumsrechte von Ausländern an Grund und Boden sowie Immobilien. Das Gesetz<br />

wurde im Mai 1996 verändert und liberalisiert.<br />

Als „Ausländer“ gelten:<br />

1. natürliche Personen, die keine polnische Bürger sind,<br />

2. Rechtspersonen mit Firmensitz im Ausland,<br />

3. zwischen den o.g. Personen, oder nach ausländischem Recht gegründete<br />

Unternehmen mit Firmensitz im Ausland,<br />

4. eine Partnergesellschaft oder ein Unternehmen ohne Rechtspersönlichkeit mit<br />

Firmensitz in Polen, die von den o.g. unmittelbar bzw. mittelbar kontrolliert wird.<br />

Im Allgemeinen erfordert der Erwerb von Grund und Boden oder die Übernahme des<br />

Nießbrauchrechts, gleichermaßen auch die Übernahme von Anteilen an einem<br />

Unternehmen mit Sitz in Polen, das den Rechtstitel bzw. das Nießbrauchrecht an Grund<br />

und Boden besitzt, eine Genehmigung des Ministers für Innere Angelegenheiten und<br />

Verwaltung.<br />

Genehmigungen werden von der Abteilung Genehmigungen und Lizenzen<br />

(Departament Zezwoleń i Koncesji) des Ministeriums für Innere Angelegenheiten und<br />

Verwaltung in Form einen Bescheids nach Prüfung eines entsprechenden Antrags des<br />

Ausländers erteilt. Die Genehmigung ist ein Jahr nach Ausstellungsdatum gültig. Im<br />

Rahmen des Genehmigungsverfahrens kommen die Bestimmungen des Verwaltungsverfahrensrechts<br />

zur Anwendung.<br />

Gegenwärtig benötigt ein Ausländer in den nachfolgend genannten Fällen keine<br />

Genehmigung:


Business in Polen<br />

• Kauf von Immobilien durch Ausländer, die mindestens fünf aufeinanderfolgende<br />

Jahre in Polen gelebt haben, von dem Tag an gerechnet, an dem sie eine<br />

Daueraufenthaltsgenehmigung erhalten haben;<br />

• Kauf von Immobilien durch Ausländer, die mit polnischen Bürgern/innen<br />

verheiratet sind und in Polen mindestens zwei aufeinanderfolgende Jahre gelebt<br />

haben, von dem Tag an gerechnet, an dem sie die eine Daueraufenthaltsgenehmigung<br />

erhalten haben, und insofern die Immobilie zu einem Teil des<br />

ehelichen Vermögens wird;<br />

• Erwerb von Immobilien durch Ausländer, wenn sie am Tage des Erwerbs<br />

berechtigt sind, den Eigentümer zu beerben, sofern der Eigentümer des Rechtstitels<br />

an dem Eigentum mindestens fünf Jahre lang Inhaber der Erbpachtrechts bzw.<br />

Eigentümer war;<br />

• Kauf einer Eigentumswohnung durch Ausländer;<br />

• Kauf eines Grundstücks durch eine Partnergesellschaft oder ein Unternehmen ohne<br />

Rechtspersönlichkeit mit Firmensitz in Polen, die von den unter 1., 2. und<br />

3. genannten. unmittelbar bzw. mittelbar kontrolliert wird, im Einklang mit deren<br />

satzungsmäßigen Zwecken, sofern die Gesamtfläche des Grundstückes im<br />

Stadtbereich 0,4 ha nicht überschreitet;<br />

• Erwerb einer Immobilie durch Ausländer als Bank und gleichzeitigem<br />

Hypothekengläubiger, im Resultat einer ergebnislosen Auktion bei<br />

Zwangsvollstreckungen;<br />

• Erwerb bzw. Übernahme von Aktien bzw. Anteilen an Unternehmen (s. Art. 3c des<br />

Gesetzes über den Erwerb von Immobilien durch Ausländer) durch eine Bank mit<br />

juristischer Rechtspersönlichkeit (s. Art. 1 Abs. 2, Pkt. 4) aufgrund von<br />

Ansprüchen der Bank aus Bankdienstleistungen.<br />

Die Ausnahmeregelung betr. der Einholung von Genehmigungen gilt nicht für<br />

Immobilien, die in Grenzgebieten gelegen sind, desgleichen, wenn die Gesamtfläche des<br />

in landwirtschaftlichen Gebieten gelegenen Grund und Bodens die Fläche von 1 ha<br />

übersteigt.<br />

Darüber hinaus genießen EU-Unternehmer laut Art. 7 des Gesetzes bestimmte<br />

Präferenzen. Es wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass einem Unternehmer aus der<br />

Europäischen Union eine entsprechende Genehmigung zu erteilen ist, wenn das<br />

Unternehmen bzw. deren Niederlassung auf dem Territorium Polens gegründet ist und<br />

die Genehmigung für die Durchführung der Geschäftstätigkeit, zu deren Zweck das<br />

Unternehmen bzw. Niederlassung eingerichtet wurde, notwendig ist. Eine Genehmigung<br />

kann nur dann zurückgenommen werden, falls dies sozialpolitische Aspekte, Fragen der<br />

öffentlichen Ordnung und Sicherheit oder der Gesundheitsschutz erfordern<br />

137


138<br />

VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />

Im Jahr 2002 hat der Minister für Innere Angelegenheiten und Verwaltung 1.595<br />

Genehmigungen für den Kauf von Liegenschaften bzw. Immobilien an Ausländer erteilt.<br />

Die meisten von ihnen (1.223) betrafen ausländische Unternehmen, die in Polen<br />

Investitionen tätigten. 450 Genehmigungen wurden zwecks Erwerb von Aktien bzw.<br />

Anteilen an polnischen <strong>Gesellschaft</strong>en ausgestellt, die Immobilien in Polen eigneten. Die<br />

Zahl der Genehmigungen, die zwecks Kauf von Grundstücken bzw. Immobilien<br />

ausgestellt wurden, sowie die Summe der Grundstücksflächen, für die Genehmigungen<br />

erteilt wurden, werden im folgenden Diagramm veranschaulicht und sind in gewisser<br />

Weise Maßstab für das Interesse ausländischer Investoren an Polen.<br />

Gesamtfläche (in ha)<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

Genehmigungen für den Kauf von Grundstücken durch Ausländer<br />

0<br />

565<br />

604<br />

876<br />

967<br />

1291<br />

1342<br />

1454<br />

2001<br />

2187<br />

2304<br />

1478<br />

1536<br />

1595<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Im Jahre 2002 erhielten ausländische Unternehmen im Rahmen von Investitionsvorhaben<br />

Genehmigungen für den Erwerb von ca. 4.800 ha Grund und Boden, bei 372<br />

Einzelpersonen waren es Genehmigungen für etwas über 100 ha. Die Genehmigungen<br />

betrafen vor allem Grund und Boden in Zentral- und Südwestpolen. Im Jahre 2002<br />

wurden die größten Flächen von Unternehmen und natürlichen Personen aus<br />

<strong>Deutsch</strong>land, gefolgt von Antragstellern aus den Niederlanden, erworben. Nach<br />

Angaben des Ministeriums für Innere Angelegenheiten und Verwaltung erhielten in den<br />

Jahren 1990-2002 Ausländer die Erlaubnis erteilt, insgesamt etwa 34.165 ha Grund und<br />

Boden in Polen zu erwerben.<br />

Geschäftsabschlusskosten<br />

• Erwerb eines Unternehmens: Stempelgebühr für Firmenanteile: 1 %;<br />

• Erwerb einer Immobilie:<br />

- Liegenschaft: keine MwSt., Stempelgebühr: 2 %,<br />

- Gebäude: falls MwSt.-Zahler -MwSt. 22 %, keine Stempelgebühr,<br />

falls Nicht-MwSt.-Zahler -Stempelgebühr 2 %, keine MwSt.;<br />

• Leasing: MwSt. 22 %.<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Anzahl der Genehmigungen


Zusätzlich anfallende Kosten<br />

Business in Polen<br />

• Genehmigungsgebühr: 1.000 PLN;<br />

• Notargebühr: abhängig vom Immobilienwert, Maximalwertbemessung;<br />

• Bei Unternehmensgründung: s. Anhang 2;<br />

• Gerichtskosten: vertragsabhängig;<br />

• Vermittlungsgebühr:<br />

- Kauf: 1 - 2 % des Vertragswertes,<br />

- Pacht: 10 - 15 % des jährlichen Pachtzinses plus MwSt., in der Regel vom<br />

Besitzer zu entrichten.<br />

Immobiliensteuer<br />

• Die Höhe der Immobiliensteuer wird auf der Grundlage der jährlich vom Minister der<br />

Finanzen erlassenen Höchstsätze von der Gemeinde bestimmt (s. auch Abschnitt VII).<br />

• Die jährliche Nießbrauchsteuer ist auf 3 % des Wertes der Erbpacht festgelegt.<br />

• Eigentümer von bestimmtem Immobilienarten, einschließlich Besitzer von<br />

Agrarflächen, müssen eine Agrarsteuer bezahlen. Die Höhe hängt von der Größe, dem<br />

Typ, der Bonität und dem jeweiligen Steuerbezirk ab.<br />

Professionelle Dienstleistungen auf dem Immobilienmarkt<br />

Das Gesetz über die Verwaltung von Immobilien (verabschiedet am 21. August 1997)<br />

und die Durchführungsbestimmungen (herausgegeben vom Ministerrat im Jahre 1998)<br />

regeln die berufliche Tätigkeit auf dem Immobilienmarkt.<br />

Staatlich geprüfte Immobiliensachverständige<br />

Seit dem 1. Januar 1998 sind nur staatlich zugelassene Immobiliengutachter befugt,<br />

Bewertungen von Vermögensteilen durchzuführen. Jede Person, die diesen Beruf<br />

ausüben möchte, muss folgende Qualifikationen aufweisen:<br />

• Geschäfts- und Rechtsfähigkeit;<br />

• sie darf nicht wegen einer strafbaren Handlung verurteilt sein, die dem<br />

Berufsimage abträglich ist;<br />

• Hochschulabschluss;<br />

• Abschluss eines postgradualen Studium in der Fachrichtung Bewertung von<br />

Sachanlagen und Vermögensteilen;<br />

• einschlägige Berufserfahrung;<br />

• erfolgreicher Abschluss des Qualifizierungsverfahren, das vom Staatlichen<br />

Zulassungskomitee durchgeführt wird;<br />

• Lizenz, ausgestellt vom Amt für Wohnungswesen und Stadtentwicklung.<br />

139


140<br />

VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />

Das Gesetz legt den Immobiliensachverständigen die Pflicht auf, ihren hohen<br />

Wissensstand durch Weiterbildung zu vervollkommnen, ebenso existiert ein Komitee<br />

für Fragen der beruflichen Ethik, dem sie sich zu verantworten haben. Es gibt zur Zeit<br />

etwa 3.500 staatlich geprüfte Immobiliengutachter, die bei lokalen Geschäftsstellen der<br />

<strong>Polnische</strong>n Föderation der Verbände der Immobiliengutachter eingeschrieben sind. Die<br />

Föderation ist Mitglied der Europäischen Gruppe hauptamtlicher staatlich geprüften<br />

Gutachter (TEGOVA) und des Internationalen Komitees für Standardevaluierung<br />

(IVSC).<br />

Immobilienmakler<br />

Das Gesetz über die Verwaltung von Immobilien bestimmt, dass ausschließlich<br />

Personen mit Berufszulassung Immobiliengeschäfte durchführen dürfen. Personen, die<br />

die vom Amt für Wohnungswesen und Stadtentwicklung festgelegten<br />

Qualifikationskriterien erfüllen, können eine Lizenz als hauptberuflicher Immobilienmakler<br />

beantragen. Kriterien:<br />

• Oberschulabschluss;<br />

• Abgeschlossene Fachhochschule oder Spezialkurse;<br />

• abgeschlossenes Verfahren vor dem Staatlichen Ernennungskomitee;<br />

• Lizenz, ausgestellt vom Amt für Wohnungswesen und Entwicklung.<br />

Immobilienhändler sind verpflichtet, ihre Geschäftstätigkeit in Übereinstimmung mit<br />

geltendem Recht und entsprechenden Verordnungen auszuüben. Zudem müssen sie die<br />

beruflichen und berufsständischen Normen befolgen sowie für einen gleichbleibend<br />

guten Wissensstand sorgen. Die Immobilienhändler unterstehen einem Komitee für<br />

Standesrichtlinien. Der polnische Immobilienverband legt als Organisation der<br />

Immobilienhändler die Berufsstandards einschließlich der ethischen Geschäftspraktiken<br />

fest. Der Verband arbeitet mit ähnlichen Organisationen in der ganzen Welt eng<br />

zusammen.<br />

Immobilienverwalter<br />

Immobilienverwalter sind nach Maßgabe des Gesetzes Personen, die über die<br />

erforderlichen Qualifikationen und eine Lizenz verfügen, um Immobilien im Namen des<br />

Eigentümers zu verwalten. Immobilieneigentümer benötigen keine Lizenz, um ihr<br />

Eigentum zu verwalten. Die Kriterien für eine Lizenzvergabe an<br />

Berufsimmobilienverwalter ähneln denen für Immobilienhändler. Laut neuen<br />

Vorschriften müssen Personen, die Dienstleistungen als Immobilienverwalter anbieten,<br />

versichert sein. Vertreten wird diese Berufsgruppe durch den <strong>Polnische</strong>n Verband der<br />

Immobilienverwalter.


Immobilienmarkt nach Segmenten<br />

Bürogebäude<br />

Angebot<br />

Business in Polen<br />

Der Bestand an modernen Büroimmobilien in Warschau hat im Jahre 2002 weiter<br />

zugenommen. Über 200.000 m 2 neuer Büroflächen bereicherten das Angebot am<br />

Immobilienmarkt. Der größte Teil (83 %) betraf neu entstandene Bürokapazitäten in<br />

peripheren Geschäftslagen (NCL). Eine Zunahme des Angebots von gegenwärtig im<br />

Entstehen befindlichen Büroflächen in zentralen Geschäftslagen (CBD) in einer<br />

Gesamtfläche von über 100.000 m 2 wird im Laufe des Jahres 2003 erwartet. Ausgehend<br />

von einer kontinuierlichen Geschäftstätigkeit von Projektentwicklern und einem<br />

zunehmenden Wettbewerb in diesem Marktsegment ist abzusehen, dass die Qualität<br />

neuer Projekte ein noch höheren Niveau aufweisen und der Marktanteil erfahrener<br />

Projektentwickler zunehmen wird. Neue Projekte von Bürokomplexen gehen nicht nur<br />

mit Mietanforderungen und dem diesbezüglichen Bedarf einher, sondern sind vor allem<br />

auf die Erwartungen von Investoren ausgerichtet. Der Mangel an hochwertigen<br />

institutionellen Produkten veranlasst Investoren, sich bereits in einem frühen Stadium<br />

des Projektentwicklungsprozesses festzulegen (z.B. durch Erwerb im Voraus), um sich<br />

die qualitativ besten Angebote zu sichern.<br />

CBD-Bestand (in 1.000 m2)<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Büroimmobilien – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003* 2004* 2005*<br />

CBD-Bestand kumulativ NCL-Bestand kumulativ<br />

CBD-Zuwachs p.a. NCL-Zuwachs p.a.<br />

* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

NCL-Bestand (in 1.000 m2)<br />

141


142<br />

Nachfrage<br />

VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />

Im Jahre 2002 wurden Anzeichen einer Erholungsphase am Markt sichtbar. Ungeachtet<br />

rezessiver gesamtwirtschaftlicher Erscheinungen stieg die Bedarfsrealisierung mit über<br />

237.000 m 2 um 30 %. Fast 29 % des Gesamtbedarfs wurden über Vermietungen, weitere<br />

19 % über Mietverlängerungen realisiert. Im Jahre 2002 war der Bedarf mit 77 % in<br />

peripheren Geschäftslagen wesentlich größer als in zentralen Geschäftslagen (23 %).<br />

Das Niveau an Leerständen blieb über das Jahr 2002 stabil.<br />

Vermietung<br />

Die Mietpreise sollten sich im Jahre 2003 dem erwarteten hohen Angebot anpassen. Das<br />

Entstehen von erstklassigen Marktsegmenten in zentralen und peripheren<br />

Geschäftslagen Warschaus sollte sich fördernd für eine Investitionsentscheidung<br />

auswirken und die einnahmeseitigen Erwartungshaltungen des Marktes stabilisieren.<br />

USD / m2 / Monat<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Büroimmobilien – Mietpreise<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003*<br />

NCL -Durchschnitt NCL-Oberklasse<br />

CBD -Durchschnitt CBD-Oberklasse<br />

* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />

Einzelhandel<br />

Angebot<br />

Die Entwicklung des Einzelhandels hat in Polen in allen Großstädten, Warschau<br />

eingeschlossen, weiter zugenommen. In der polnischen Hauptstadt wurden im Jahre<br />

2002 über 100.000 m 2 Verkaufsfläche an den Einzelhandel übergeben. Wachstumstendenzen<br />

werden sowohl in anderen großen, aber auch in kleineren Städten, in denen<br />

der Einzelhandel mit neuen Einkaufsobjekten die Ziele seiner Expansionspläne<br />

realisiert, sichtbar. Der Bereich Einzelhandelslager, in dem gegenwärtig viel Bewegung<br />

zu verzeichnen ist und der hochwertige Produkte und eine langfristige Mietsicherung


Business in Polen<br />

bietet, eröffnet ebenfalls für institutionelle Investoren neue Geschäftsmöglichkeiten.<br />

Landesweit ist ein zunehmender Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten zu<br />

beobachten, der eine Ausdehnung bereits existierender Schemata und geplanter neuer<br />

Entwicklungsrichtungen mit sich bringen wird. Jedoch steht die Auswahl des qualitativ<br />

besten Produkts auf der Prioritätenliste von Investoren ganz oben. Dies wird für den<br />

Markt zu einem Test nach der ersten Entwicklungsphase in diesem Segment werden.<br />

Gesamtbestand (in 1.000 m2)<br />

3 000<br />

2 500<br />

2 000<br />

1 500<br />

1 000<br />

500<br />

0<br />

Einzelhandel – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003* 2004*<br />

Warschau-Gesamtbestand<br />

Gesamtbestand in anderen Städten (65)<br />

Zuwachs p.a. in 7 weiteren Großstädten<br />

Gesamtbestand in 7 weiteren Großstädten<br />

Warschau-Zuwachs p.a.<br />

Zuwachs p.a. in anderen Städten (65)<br />

* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />

Nachfrage<br />

Der Einzelhandelsimmobilienmarkt verzeichnete im Jahre 2002 ungeachtet der globalen<br />

wirtschaftlichen Rezessionserscheinungen und dem zunehmenden Wettbewerb eine<br />

gesunde Entwicklung. Der Bedarfslage kam eine Reihe von neuen Projektentwicklungen<br />

entgegen, das Belegungsniveau war hoch. Die weitere Anwendung existierender<br />

Projektentwicklungen, insbesondere auch auf dem wettbewerbsträchtigen Markt<br />

Warschaus, war Ausdruck einer erfolgreichen strategischen Ausrichtung.<br />

Vermietung<br />

Das erzielte Mietpreisniveau bei einigen Projektentwicklungen bestätigte deren<br />

kommerziellen Erfolg und damit wurden echte Maßstäbe hinsichtlich der Projektpositionierung<br />

in unterschiedlichen Marktsegmenten gesetzt. Im Bereich Ladengeschäfte<br />

wurde im Jahre 2002, parallel zu erfolgten innerstädtischen Sanierungsprojekten,<br />

ebenfalls Zuwachs verzeichnet. Das Mietpreisniveau zwischen neuen und<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

143<br />

Zuwachs p.a. (in 1.000 m2)


144<br />

VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />

älteren Ladengeschäften variiert erheblich. In diesem Segment ist jedoch das<br />

Investitionsinteresse zunehmend, was zu einer größeren Transparenz sich verändernder<br />

Marktsegmente führen sollte.<br />

USD / m2 / Monat<br />

Einzelhandel – Vermietung<br />

* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />

Industrie/Gewerbe<br />

Angebot<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003*<br />

Ladengeschäfte Exclusivlagen<br />

Boutique-Läden Geschäft mittlerer Größe<br />

Mittelwert<br />

Zu den Immobilienunternehmen, die bereits in diesem Marktsegment seit über 5 Jahren<br />

tätig sind, sind erfahrene internationale Projektentwickler hinzu gekommen. Bauliche<br />

Aktivitäten werden von einer gesunden Bedarfslage an Logistikflächen bestimmt und<br />

dienen als Grundlage für die weitere landesweite Expansion im Einzelhandel. Die sog.<br />

„built-to-suit“-Projekte, einschließlich einer entsprechenden Infrastruktur, haben sich am<br />

Markt besonders bewährt. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes im Raum Warschau ist<br />

nach wie vor hoch, verstärkte Aktivitäten sind in der Umgebung anderer polnischer<br />

Großstädte zu verzeichnen. Neben der Hauptstadt sind gegenwärtig die Stadt Łódź und<br />

die Region Schlesien von besonderer Attraktivität hinsichtlich der Ansiedlung derartiger<br />

Projekte.


Gesamtbestand (in 1.000 m2)<br />

Business in Polen<br />

Industrie- und Gewerbeflächen – Auflaufender Bestand und jährlicher Zuwachs<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003*<br />

Bestand auflaufend Järlicher Zuwachs<br />

* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />

Bedarf<br />

In der Region Warschau ist das Leerstandsniveau in diesem Marktsegment von 25 % im<br />

Jahre 2000 auf gegenwärtig nur 12 % gefallen. Es wird erwartet, dass die Rolle Polens<br />

im gesamteuropäischen Vertriebsnetz mit dem EU-Beitritt zunehmen wird. Die Größe<br />

des Inlandsmarktes und die geographische Lage des Landes, als das Tor zu den<br />

entsehenden attraktiven Ostmärkten, sollten Unternehmen erneut davon überzeugen, in<br />

Polen regionale Vertriebszentren anzusiedeln. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen<br />

sollte mit dem wirtschaftlichen Wachstum, insbesondere nach dem EU-Beitritt, erneut<br />

zunehmen.<br />

Vermietung<br />

Das Mietpreisniveau erreichte im Jahre 2002 einen Tiefstand, da sich die Mehrheit von<br />

Geschäftsabwicklungen auf außerhalb von Städten gelegenen Lager- und Gewerbeflächen,<br />

die von Logistikunternehmen betrieben werden, konzentrierte.<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Bestand p.a. (in 1.000 m2)<br />

145


146<br />

USD / m2/ Monat<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

VIII. Immobilien und Bauwirtschaft<br />

Industrie- und Gewerbeflächen – Vermietung und Leerstände<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003*<br />

Vermietung Leerstand<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

* Schätzungen Quelle: Cushman & Wakefield Healey & Baker, 2003<br />

Bauwirtschaft<br />

Die Geschäftsaktivitäten der Bauwirtschaft haben in den Jahren 1997-2000 stark<br />

zugenommen. Zu diesem Wachstum kam es hauptsächlich dank ausländischer<br />

Investitionen in den Bereichen Industrie-, Einzelhandel- und Bürogebäude, aber auch die<br />

durch polnisches Kapital getätigten Investitionen nahmen zu. Im Jahre 2001 verkehrte<br />

sich diese Tendenz zum ersten Mal nach 10 Jahren Wachstum in ihr Gegenteil. Im Jahre<br />

2002 sank die Produktion der hiesigen Bauwirtschaft um 8 %.<br />

Ausschlaggebend für das Gesamtergebnis der Branche waren eine rückläufige Tendenz<br />

von 8 % im Privatsektor und Produktionseinbußen von 15 % bei staatlichen<br />

Bauunternehmen. Im Jahr 2002 ist der Anteil des Privatsektors an der Bauwirtschaft<br />

weiter angestiegen und erreichte ca. 98 %.<br />

Neuinvestitionen und Modernisierungsprojekte herrschen in diesem Wirtschaftszweig<br />

vor. Sie belaufen sich auf 72,4 % der Gesamtvorhaben, Instandhaltungen und<br />

Reparaturen auf 27,6 %. Laut Angaben des Hauptamtes für Statistik kamen im Jahre<br />

2002 106.105 neue Wohnungen auf den Markt und der Bau von 76.961 neuer<br />

Wohnungen wurde in Angriff genommen. Ende des Jahres befanden sich ca. 696.700<br />

Wohnungen in Bau.<br />

5%<br />

0%


Business in Polen<br />

IX. GEWERBLICHE SCHUTZRECHTE UND GEISTIGES EIGENTUM<br />

Am 22. August 2001 trat das neues Gesetz über gewerbliche Schutzrechte vom 30 Juni<br />

2000 in Kraft, das 4 vorher geltende Gesetze (Gesetz über Erfindungen, Markenzeichen,<br />

Patente und das Patentamt) ablöste. Die neuen gesetzlichen Rahmen regeln die Bereich<br />

Erfindungen, Gebrauchsmuster, Industriedesign, Markenzeichen, geographische<br />

Indikatoren, Schaltpläne, sowie die Grundsätze deren Anwendung durch verschiedenen<br />

Einrichtungen und Vergütungsrichtlinien für Erfinder.<br />

Patentgesetze<br />

Polen ist Vertragspartei der Stockholmer Fassung der Pariser Konvention über<br />

gewerbliche Schutzrechte. Seit 1990 ist Polen ebenso Signatarstaat des Vertrags über<br />

Kooperation im Patentwesen. Das Gesetz über gewerbliche Schutzrechte reguliert den<br />

Schutz von Erfindungen durch Patente und Gebrauchsmuster. Falls jedoch durch<br />

internationale Vereinbarungen spezielle Verfahrensweisen für den Patentschutz<br />

festgelegt sind, dann erstreckt sich das Gesetz über gewerbliche Schutzrechte auf die<br />

Bereiche, die durch die internationale Vereinbarung nicht tangiert werden bzw. in die<br />

Kompetenz nationaler Behörden fallen. Anmeldungen sind beim <strong>Polnische</strong>n Patentamt<br />

einzureichen. Ausländische Antragsteller müssen sich durch polnische Patentanwälte<br />

vertreten lassen.<br />

Eingetragene Patente haben eine Geltungsdauer von 20 Jahren ab dem Zeitpunkt der<br />

Einreichung. Patente für die Produktherstellung umfassen ebenso die Produkte, die aus<br />

dem Herstellungsprozess resultieren. Das Schutzrecht eines Gebrauchsmusters ist<br />

10 Jahre gültig. Zur Erhaltung des Patents oder Schutzrechts sind Jahresgebühren zu<br />

zahlen.<br />

Patente werden nicht erteilt für:<br />

• Erfindungen, deren Anwendung Prinzipien von öffentlicher Ordnung und des<br />

Gemeinwohls entgegenstehen,<br />

• neue Pflanzen- und Tierzüchtungen sowie rein biologische Verfahren zur<br />

Pflanzen- oder Tierzucht, wobei dies nicht für mikrobiologische Kultivierungsverfahren<br />

im Pflanzen- und Tierzuchtbereich und deren Ergebnisse zutrifft,<br />

• operative und therapeutische Methoden der Behandlung von Krankheiten sowie<br />

diagnostische Methoden in Human- und Veterinärmedizin, ausgeschlossen<br />

Produkte, die für die Diagnose und Behandlung eingesetzt werden.<br />

Patente werden nach Prüfung einer Erfindung auf Innovativität, Originalität der<br />

Forschungstätigkeit und kommerzieller Relevanz erteilt. Ein Gebrauchsmuster muss<br />

neu, nützlich und in Form, Aufbau bzw. Struktur Beständigkeit aufweisen.<br />

147


148<br />

IX. Gewerbliche Schutzrechte und geistiges Eigentum<br />

Das Patent bzw. Schutzrecht eines Gebrauchsmusters verleiht dem Inhaber das<br />

ausschließliche Nutzungsrecht auf dem Territorium Polens für den Zeitraum der<br />

Gültigkeitsdauer. Das ausschließliche Recht darf jedoch nicht missbraucht werden,<br />

insbesondere nicht durch unzulässige Monopolpraktiken.<br />

Insbesondere finden Patentrechte dann keine Anwendung, wenn zur Nutzung Dritte<br />

notwendig sind, um entsprechenden Marktbedürfnissen zu entsprechen, und falls das<br />

öffentliche Interesse dies erforderlich macht, des weiteren in dem Fall, insofern<br />

Quantität bzw. Qualität des Produkts unwesentlich ist oder der Preis unbotmäßige<br />

Ausmaße annimmt. Diese Vorschrift kommt jedoch in den ersten 3 Jahren nach der<br />

Patentregistrierung nicht zur Anwendung.<br />

Die Verweigerung von Patentrechten wie auch die Verhinderung oder Beseitigung eines<br />

nationalen Notstands können Anlass für die Beantragung einer Zwangslizenz sein.<br />

Spezielle Lizenzvorschriften gibt es nicht. Der Inhaber eines Patents oder einer<br />

ausschließlichen Lizenz hat das Recht, wegen Gewinnminderung und/ oder Schadens<br />

auf Unterlassung zu klagen. Strafrechtliche Verfolgung droht bei falscher<br />

Kennzeichnung und Schutzrechtsverletzung. Die Kennzeichnung von Produkten mit<br />

einer Patentnummer ist üblich, aber nicht vorgeschrieben.<br />

Erwähnensewert ist, dass das neue Gesetz über den Gewerbeschutz vom 6. Juni 2002<br />

eine Reihe neuer, zusätzlicher Schutzrechte definiert, die mit dem EU-Beitritt Polens in<br />

Kraft treten. Von diesem Zeitpunkt an greifen diese zusätzlichen Schutzrechte auf dem<br />

gesamten Territorium der Republik Polen, gestützt auf die Regelungen über zusätzliche<br />

Schutzzertifikate für medizinische Produkte und Pflanzenschutzmittel in der<br />

Europäischen Union.<br />

Markenzeichen<br />

Polen ist Vertragspartei des Madrider Abkommens über die Registrierung von<br />

Markenzeichen und den Schutz vor falschen oder irreführenden Angaben über die<br />

Herkunft von Waren. Seit 1991 ist Polen auch Vertragspartei des Madrider Abkommens<br />

über die internationale Registrierung von Markenzeichen - seit Frühjahr 1997 auch des<br />

zu diesem Abkommen gehörenden Protokolls.<br />

Folgende Arten der Kennzeichnung sind registrierbar:<br />

• Markenzeichen für Waren (Warenzeichen),<br />

• Markenzeichen für Dienstleistungen,<br />

• Kollektive Markenzeichen,<br />

• Gütesiegel.


Business in Polen<br />

Die Anmeldung muss die Waren und Dienstleistungen beschreiben, die durch ein<br />

eingetragenes Markenzeichen gekennzeichnet werden sollen. Das Anmeldeverfahren,<br />

die gewährten Rechte und die Arten registrierbarer und nicht registrierbarer<br />

Markenzeichen sind im o.g. Gesetz über gewerbliche Schutzrechte geregelt.<br />

Anmeldungen werden beim <strong>Polnische</strong>n Patentamt eingereicht. Ein Vorrang nach<br />

Maßgabe der Pariser Konvention kann gegebenenfalls geltend gemacht werden.<br />

Ein eingetragenes Markenzeichen gilt 10 Jahre lang ab dem Zeitpunkt der Anmeldung,<br />

es sei denn, es ist erwiesenermaßen in 5 aufeinander folgenden Jahren nicht benutzt<br />

worden. Die Registrierung kann für weitere 10 Jahre erneuert werden.Nach der<br />

Eintragung kann der Inhaber des Markenzeichens einem Dritten eine Lizenz erteilen.<br />

Bei Schutzrechtsverletzung kann er oder der Lizenznehmer rechtliche Maßnahmen<br />

ergreifen.<br />

Das Schutzrecht kann auf eine geographische Region bzw. deren Bezeichnung erweitert<br />

werden, sofern die Bezeichnung auf einen bestimmten Ursprungsort bzw. ein Gebiet,<br />

mit dem das Produkt assoziiert werden kann, in Zusammenhang gebracht wird bzw. falls<br />

Produkteigenschaften mit einer sie näher bestimmenden Bezeichnung verbunden sind.<br />

Ausländische Antragsteller müssen sich in Polen durch einen örtlichen Patentanwalt<br />

vertreten lassen. Das Patentamt Polens verfügt über eine entsprechende Liste<br />

zugelassener Patentanwälte (www.uprp.pl).<br />

Urheberrechte (Copyrights)<br />

Urheberrechte werden in Polen durch das Gesetz über Urheberrechte und verwandte<br />

Rechte vom 4. Februar 1994 geschützt. Das Gesetz hat im Juni 2000 und im Oktober<br />

2002 wesentliche Änderungen erfahren. Die Neufassung wird den Anforderungen<br />

zeitgemäßer internationaler Standards gerecht und entspricht den Prinzipien des freien<br />

Handels mit geistigem Eigentum und ist EU-Regelungen angepasst.<br />

Der Umfang des urheberrechtlichen Schutzes ist beträchtlich erweitert worden. Das neue<br />

Gesetz bezieht sich nicht nur auf den Schutz des Urheberrechts im traditionellen Sinn,<br />

sondern auch auf ihm verwandte Rechte. Das Gesetz trifft für neue Rechte und neue<br />

Rechtsinhaber eine Regelung, die letztere in die Lage versetzt, selbst zu entscheiden, wie<br />

der Ertrag ihrer Arbeit verwendet werden soll, und es ihnen ermöglicht, die finanziellen<br />

Früchte ihrer Arbeit zu ernten. Der Kreis der neuen Rechtsinhaber umschließt<br />

Produzenten von Musik- und Videoaufnahmen sowie Fernseh- und Rundfunksender<br />

ebenso wie ausübende Künstler. Das neue Gesetz gewährt den Schutz geistigen<br />

Eigentums im Bereich von Wissenschaft, Technologie und Handwerk, unter Einschluss<br />

von Computerprogrammen, Industriedesign etc. Bei Computersoftware gibt es ähnliche<br />

Schutzmechanismen wie in EU-Ländern.<br />

149


150<br />

IX. Gewerbliche Schutzrechte und geistiges Eigentum<br />

Das Recht auf Manifestation schöpferischer Aktivitäten von individuellem Charakter in<br />

jedweder Form, ungeachtet ihres Werts, Zweck und Darstellungsart, sind geschützt. Die<br />

Schutzdauer für geistiges Eigentum ist verlängert worden und beträgt nun 70 Jahre ab<br />

dem Tode des Urhebers oder, falls das Urheberrecht einem anderen zusteht, 70 Jahre ab<br />

der Verleihung des Rechts.<br />

Das Gesetz sieht auch eine pauschale Entschädigungsregelung zum Ausgleich solcher<br />

Verluste vor, die Schöpfern, Künstlern und Produzenten durch unkontrollierte und<br />

massenhafte Reproduktion ihrer Werke für den Hausgebrauch entstehen. Produzenten<br />

und Importeure von VCRs, Tonbandrecordern, Scannern, Kopiergeräten sowie anderem<br />

audio- und videotechnischem Gerät, auch von unbespielten Tonbandkassetten, CDs etc.<br />

müssen an die Schöpfer, die ausübenden Künstler und die Hersteller eine Abgabe<br />

zahlen, die bis zu 3 % des durch den Verkauf der Produkte erzielten Erträge beträgt.<br />

Das neue Gesetz schafft die Grundlage für effizientere Verfahren zur Durchsetzung des<br />

urheberrechtlichen Schutzes. Gesetzwidrig erlangte Vermögensvorteile können<br />

eingezogen und dem wahren Rechtsinhaber zugeführt werden. Das Gesetz sieht für die<br />

Verletzung geistigen Eigentums auch Strafen, Geldstrafen und Freiheitsentzug bis zu 5<br />

Jahren, vor.<br />

Die neue Gesetzgebung hat den Schutz des Urheberrechts in Polen beträchtlich<br />

verstärkt. Sie hat auch dazu beigetragen, Erscheinungen von Produktpiraterie<br />

zurückzudrängen. Die Anpassung an den internationalen Standard des Schutzes von<br />

geistigem Eigentum schafft günstige Bedingungen für ausländische Investitionen, bei<br />

denen von solchen Rechten Gebrauch gemacht wird.<br />

Darüber hinaus schützt das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb polnische und<br />

ausländische Handelsgesellschaften beispielsweise gegen:<br />

• Versuche, die Öffentlichkeit glauben zu machen, dass Waren oder Dienstleistungen<br />

aus anderer Quelle stammen als vom wahren Produzenten oder<br />

Lieferanten,<br />

• Schädigungen des Images von Handelsgesellschaften durch Weitergabe<br />

ungeprüfter Informationen oder Veröffentlichung ihres geschäftlichen oder<br />

innerbetrieblichen technisch Wissens (Betriebsgeheimnisse) etc.


Business in Polen<br />

X. GEWERBLICHE TÄTIGKEIT <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

Gewerbliche Formen im Geschäftsleben<br />

Die polnischen Vorschriften erlauben folgende legale Formen der gewerblichen<br />

Tätigkeit:<br />

• Unternehmen, die von einer natürlichen Person betrieben werden (Einmannfirmen);<br />

sie müssen sich je nach Art und Reichweite ihrer geschäftlichen Tätigkeit<br />

registrieren lassen,<br />

• <strong>Gesellschaft</strong>en bürgerlichen Rechts, gegründet nach den Bestimmungen des<br />

<strong>Polnische</strong>n Zivilgesetzbuchs,<br />

• Handelsgesellschaften, gegründet von natürlichen oder juristischen Personen nach<br />

den Bestimmungen des <strong>Polnische</strong>n Gesetzbuchs über Handelsgesellschaften,<br />

• Genossenschaften (Kooperativen), gegründet von natürlichen oder juristischen<br />

Personen,<br />

• staatseigene Unternehmen.<br />

Das Gesetzbuch über Handelsgesellschaften vom 15. September 2000 regelt zwei<br />

Gruppen von <strong>Gesellschaft</strong>en:<br />

• Partnergesellschaften (eingetragene <strong>Gesellschaft</strong>, Kommanditgesellschaft, Berufspartnerschaft<br />

und Kommanditgesellschaft auf Aktienbasis),<br />

• Verbandsgesellschaften (Aktiengesellschaft und <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter<br />

Haftung). Zur Basisinformation über solche <strong>Gesellschaft</strong>en siehe die<br />

Rechtsausführungen in Kapitel V.<br />

Vereine, Stiftungen und Gewerkschaften können sich ebenfalls wirtschaftlich betätigen.<br />

Gründung einer <strong>Gesellschaft</strong><br />

Aufgrund des Gesetzes über gewerbliche Tätigkeit vom 19. November 1999 können<br />

sich ausländische <strong>Gesellschaft</strong>en und Ausländer (mit ausländischem Wohnsitz) in Polen<br />

in jeder legalen Form geschäftlich betätigen, wobei Gegenseitigkeit Voraussetzung ist.<br />

Das Gegenseitigkeitserfordernis gilt allerdings nicht für Kommanditgesellschaften,<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en mit beschränkter Haftung und Aktiengesellschaften.<br />

Die Gründung von <strong>Gesellschaft</strong>en der beiden letzteren Typen durch ausländische<br />

Rechtsträger war schon nach früheren Vorschriften zulässig. Diese Typen sind für alle<br />

Geschäfte - ausgenommen die kleineren Umfangs - gut geeignet; deshalb steht zu<br />

erwarten, dass sich ausländische Geschäftstätigkeit auch künftig überwiegend solcher<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en bedient. Da die Kommanditgesellschaft der einzige andere legale<br />

<strong>Gesellschaft</strong>styp ist, der ausländischen Investoren offen steht, ohne dass diese dafür eine<br />

151


152<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

Gegenseitigkeitsbescheinigung vom <strong>Polnische</strong>n Konsulat ihres Heimatlandes beibringen<br />

müssen, kann auch dieser <strong>Gesellschaft</strong>styp, namentlich für kleinere <strong>Gesellschaft</strong>en und<br />

Einzelpersonen, attraktiv sein.<br />

Aktiengesellschaft und <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung<br />

Bevor das Eintragungsverfahren für eine <strong>Gesellschaft</strong> beginnen kann, müssen Satzung<br />

(Aktiengesellschaft) oder <strong>Gesellschaft</strong>svertrag (<strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung)<br />

fertiggestellt, ordnungsgemäß unterzeichnet und notariell beurkundet sein. Bevor diese<br />

Urkunden bei der notariellen Konsultation ihre endgültige Fassung erhalten, sollten die<br />

Rechtsberater den <strong>Gesellschaft</strong>sgründern einen Entwurf vorgelegt haben.<br />

Bei einer Aktiengesellschaft sollte die notarielle Urkunde folgende Angaben enthalten:<br />

• Firmenname und Sitz der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

• Gegenstand der Geschäftstätigkeit,<br />

• Dauer der <strong>Gesellschaft</strong>, falls begrenzt,<br />

• Höhe des Stammkapitals, Höhe des vor Eintragung eingezahlten Kapitals,<br />

Nominalwert der Aktien und deren Zahl, mit der Angabe, ob es sich um Inhaber-<br />

oder Namensaktien handelt,<br />

• bei Sonderaktien gegebenenfalls deren Zahl und die darin verbrieften Rechte,<br />

• Namen und Anschriften der Gründer,<br />

• Zahl der Mitglieder von Leitungs- und Aufsichtsorganen oder zumindest deren<br />

Höchst- und Mindestzahl sowie die Bezeichnung des Organs, das die Mitglieder<br />

ernennt,<br />

• zumindest die ungefähren Aufwendungen für die Kosten der Unternehmensgründung,<br />

• eine Zeitung/Zeitschrift für Bekanntmachungen, falls die <strong>Gesellschaft</strong> ihre<br />

Bekanntmachungen andernorts als im Amtsblatt (Monitor Sądowy i Gospodarczy)<br />

veröffentlichen will.<br />

Abgesehen davon sollte die Satzung Bestimmungen enthalten über: Zahl und Art von<br />

Dokumenten, die dem Inhaber Gewinnbeteiligungsrechte oder Ansprüche auf Anteile<br />

am <strong>Gesellschaft</strong>svermögens verleihen, auch etwa damit verbundene Befugnisse,<br />

Zusatzverpflichtungen, die sich auf den Erwerb von Aktien, Bedingungen und Art und<br />

Weise des Rückkaufs von Aktien beziehen, Beschränkungen der Übertragbarkeit oder<br />

des Verkaufs von Aktien sowie alle Sonderrechte, die einzelnen Aktionären gewährt<br />

worden sind.<br />

Bei einer <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung sollte die notarielle Urkunde folgende<br />

Angaben enthalten:<br />

• Name und Sitz der <strong>Gesellschaft</strong>,


Business in Polen<br />

• Gegenstand der Geschäftstätigkeit,<br />

• Dauer der <strong>Gesellschaft</strong>, falls begrenzt,<br />

• Höhe des Stammkapitals,<br />

• Angabe, ob ein <strong>Gesellschaft</strong>er nur einen Geschäftsanteil oder mehrere Geschäftsanteile<br />

halten darf,<br />

• Zahl und Höhe der Geschäftsanteile der jeweiligen Einzelgesellschafter.<br />

Abgesehen davon sollte die Urkunde Bestimmungen über Sacheinlagen und etwaige<br />

Vereinbarungen, durch die <strong>Gesellschaft</strong>ern Sondervorteile eingeräumt und/oder<br />

Zusatzpflichten auferlegt worden sind, enthalten.<br />

Weitere Dokumente, die beim Notar benötigt werden, sind:<br />

• eine Liste der Namen der <strong>Gesellschaft</strong>er sowie die Höhe und Anzahl der von den<br />

Gründern gehaltenen Geschäftsanteile,<br />

• Entwurf der Bestellung des Vorstands/der Geschäftsführer,<br />

• Entwurf der Bestellung des Aufsichtsrats (obligatorisch bei Aktiengesellschaften)<br />

und der Revisionskommission, falls eine solche gesetzlich oder im <strong>Gesellschaft</strong>svertrag<br />

vorgesehen ist.<br />

Wenn der <strong>Gesellschaft</strong>er eine juristische Person ist, sind vorzulegen:<br />

• eine Kopie des Handelsregistereintrags (mit dreimonatiger Gültigkeit!),<br />

• ein Beschluss des zuständigen Organs der <strong>Gesellschaft</strong>, mit dem der Beteiligung an<br />

der zu gründenden <strong>Gesellschaft</strong> zugestimmt wird,<br />

• notariell beglaubigte Vollmachten, wenn die zeichnungsberechtigten Vertreter des<br />

<strong>Gesellschaft</strong>ers nicht persönlich erscheinen, sondern sich durch Bevollmächtigte<br />

vertreten lassen.<br />

Fremdsprachige Dokumente müssen von der polnischen Botschaft oder dem polnischen<br />

Konsulat des jeweiligen Orts dahingehend bestätigt sein, dass sie entsprechend rechtlich<br />

verbindlicher Länderbestimmungen ausgestellt sind; beizufügen ist ebenso eine<br />

beglaubigte Übersetzung.<br />

Der nächste Schritt ist die Eintragung der <strong>Gesellschaft</strong> im Nationalen Gerichtsregister.<br />

Dies erledigt das Registergericht, und zwar auf einen Eintragungsantrag hin, der vom<br />

Vorstand einzureichen ist und folgende Angaben enthält:<br />

• Name, Sitz und Geschäftsgegenstand der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

• Höhe des Grund- oder Stammkapitals (sowie Zahl und Nominalwert der Aktien bei<br />

Aktiengesellschaften),<br />

• Namen der Vorstandsmitglieder und Vertretungsregelung (sowie die Anschriften<br />

der Geschäftsführer bei <strong>Gesellschaft</strong>en mit beschränkter Haftung),<br />

153


154<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

• Namen der Mitglieder des Aufsichtsrats (obligatorisch bei Aktiengesellschaften)<br />

und der Revisionskommission, falls eine solche gesetzlich oder im <strong>Gesellschaft</strong>svertrag<br />

vorgesehen ist),<br />

• Dauer der <strong>Gesellschaft</strong>, falls begrenzt,<br />

• eine Zeitung/Zeitschrift für Bekanntmachungen, falls in der Satzung oder im<br />

<strong>Gesellschaft</strong>svertrag vorgesehen,<br />

• Aufstellung der von <strong>Gesellschaft</strong>ern eingebrachten Sacheinlagen,<br />

• Angabe, ob ein <strong>Gesellschaft</strong>er nur einen Geschäftsanteil oder mehrere Geschäftsanteile<br />

halten darf (<strong>Gesellschaft</strong>en mit beschränkter Haftung),<br />

• Zahl der Vorzugsaktien und Art der Vorzüge (Aktiengesellschaften),<br />

• Gesamtkapital, falls in der Satzung vorgesehen (Aktiengesellschaften),<br />

• vor Eintragung eingezahltes Kapital (Aktiengesellschaften),<br />

• alle Sonderrechte einzelner <strong>Gesellschaft</strong>er, falls in der Satzung vorgesehen.<br />

Zu den sonst für die Eintragung benötigten Dokumenten gehören:<br />

• die <strong>Gesellschaft</strong>ssatzung oder der <strong>Gesellschaft</strong>svertrag;<br />

• Dokumente über die Bestellung der Leitungsorgane, mit genauer Bezeichnung der<br />

ernannten Mitglieder; bei der <strong>Gesellschaft</strong> mit beschränkter Haftung jedoch nur,<br />

wenn diese nicht im <strong>Gesellschaft</strong>svertrag genannt sind;<br />

• Eine Erklärung aller Vorstandsmitglieder, dass sämtliche Einlagen in das<br />

Stammkapital durch die Teilhaber vollständig getätigt wurden (GmbH), bzw. das<br />

die Zahlungen für die Übernahme von Aktien und die Einbringung von<br />

Sachanlagen gemäß <strong>Gesellschaft</strong>ervertrag erfolgt ist (Aktiengesellschaft);<br />

• eine von allen Vorstandsmitgliedern unterzeichnete Liste mit den Namen der<br />

Anteilseigner (Individualpersonen und <strong>Gesellschaft</strong>en), der Anzahl und dem<br />

Nominalwert ihrer Anteile;<br />

• Unterschriftsproben der Vorstandsmitglieder, notariell beglaubigt oder vor Gericht<br />

persönlich geleistet.<br />

Darüber hinaus gibt es bezüglich der für die Eintragung einer Aktiengesellschaft<br />

benötigten Dokumente noch einige weitere Anforderungen gemäß Art. 320 des<br />

Gesetzbuchs über Handelsgesellschaften. Die Registriergebühr beträgt 1.000 PLN.<br />

Die Eintragung muss nach gesetzlicher Vorschrift im Amtsblatt öffentlich bekannt<br />

gemacht werden. Dies ist mit der Entrichtung einer Gebühr in Höhe von 500 PLN<br />

verbunden.<br />

Nach der Eintragung beim Gericht muss jeder <strong>Gesellschaft</strong> eine statistische Nummer<br />

vom zuständigen Amt für Statistik zugeteilt werden. Die Zuteilung der Nummer<br />

geschieht auf Antrag der <strong>Gesellschaft</strong>; der Antrag muss enthalten:<br />

• den Namen der <strong>Gesellschaft</strong>,


Business in Polen<br />

• den Geschäftsbereich,<br />

• den Zeitpunkt der Aufnahme des Geschäftsbetriebs,<br />

• die geplante Anzahl der Mitarbeiter.<br />

Dem Antrag sind eine Kopie der Satzung oder des <strong>Gesellschaft</strong>svertrags und eine<br />

beglaubigte Kopie des Handelsregistereintrags beizufügen.<br />

Schließlich muss sich die <strong>Gesellschaft</strong> bei der Sozialversicherungsanstalt (ZUS) und<br />

(nach Eröffnung eines Bankkontos) beim für den Sitz des Unternehmens zuständigen<br />

Finanzamt anmelden.<br />

Kommanditgesellschaft<br />

Die Kommanditgesellschaft ist eine <strong>Gesellschaft</strong>, in der mindestens ein <strong>Gesellschaft</strong>er<br />

gegenüber den Gläubigern unbeschränkt haftet (Komplementär) und die Haftung<br />

mindestens eines <strong>Gesellschaft</strong>ers beschränkt ist (Kommanditist). Der<br />

<strong>Gesellschaft</strong>svertrag muss notariell beurkundet werden und sollte folgende Angaben<br />

enthalten:<br />

• Firmenname und Sitz der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

• Gegenstand der Geschäftstätigkeit,<br />

• Dauer der <strong>Gesellschaft</strong>, falls begrenzt,<br />

• Einlagen eines jeden Partners und deren Wertumfang,<br />

• Betrag, bis zu dem jeder Kommanditist gegenüber den Gläubigern haftet,<br />

• falls ein Kommanditist seine Einlage in Sachwerten leistet, muss die Sacheinlage<br />

nach Art, Wert und Person des sie leistenden <strong>Gesellschaft</strong>ers bezeichnet werden.<br />

Der nächste Schritt ist die Eintragung der <strong>Gesellschaft</strong> in das Nationale Unternehmensregister.<br />

Es entstehen hierbei die gleichen Gebühren wie im Falle der Registrierung<br />

anderer Handelsgesellschaften. Der Antrag auf Eintragung einer Kommanditgesellschaft<br />

muss enthalten:<br />

• Firmenname und Sitz der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

• Gegenstand der Geschäftstätigkeit,<br />

• Namen der Komplementäre und, hiervon gesondert, Namen der Kommanditisten,<br />

gegebenenfalls auch die Umstände, die sich auf Beschränkungen der Handlungsbefugnisse<br />

von <strong>Gesellschaft</strong>ern beziehen,<br />

• Namen der zur Vertretung der <strong>Gesellschaft</strong> Berechtigten, Art und Weise der<br />

<strong>Gesellschaft</strong>svertretung und, falls die Komplementäre bloß einzelne von Ihnen mit<br />

der Geschäftsführung beauftragt haben, die Angabe dieses Umstands,<br />

• Betrag, bis zu dem die Kommanditisten haften.<br />

155


156<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

Eine Kommanditgesellschaft entsteht mit ihrer Eintragung. Danach muss sie sich ihre<br />

statistische Nummer zuteilen lassen, sich bei der Sozialversicherung (ZUS) und nach<br />

Eröffnung eines Bankkontos beim zuständigen Finanzamt anmelden.<br />

In manchen Geschäftsbereichen erfordert die Aufnahme der Geschäftstätigkeit eine<br />

Zulassung oder Erlaubnis unabhängig davon, ob es sich um eine in- oder ausländische<br />

<strong>Gesellschaft</strong> handelt. Die genehmigungspflichtigen Geschäftsbereiche sind<br />

hauptsächlich im Gesetz über Wirtschaftstätigkeit vom 19. November 1999 aufgeführt.<br />

Anzumerken ist, dass in einigen anderen Bereichen die Genehmigungspflicht durch<br />

gesonderte Vorschriften geregelt wird.<br />

Zweigniederlassungen ausländischer <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

Nach Maßgabe der Bestimmungen des Gesetzes über Wirtschaftstätigkeit vom 19.<br />

November 1999 können ausländische Unternehmen Zweigstellen und Vertretungen in<br />

Polen eröffnen. Anders als nach früheren Vorschriften bedarf es dazu keiner Erlaubnis.<br />

Für die Registrierung wird jedoch eine Gegenseitigkeitsbescheinigung des betreffenden<br />

polnischen Konsulats verlangt.<br />

Zweigniederlassung<br />

Ausländische <strong>Gesellschaft</strong>en können auf der Basis der Gegenseitigkeit Zweigniederlassungen<br />

in Polen gründen, um auch hier, aber ausschließlich im Rahmen ihres<br />

Geschäftszwecks, tätig zu werden. Eine ausländische Firma, die eine Zweigniederlassung<br />

einrichtet, muss eine dort zu ihrer Vertretung berechtigte Person benennen. Eine<br />

Zweigniederlassung darf ihre Tätigkeit erst aufnehmen, wenn sie im Nationalen<br />

Unternehmensregister eingetragen ist.<br />

Zweigniederlassungen müssen eine getrennte Buchführung in polnischer Sprache und<br />

gemäß den polnischen Buchführungsvorschriften unterhalten. Sie sind auch verpflichtet,<br />

dem polnischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales gegebenenfalls Mitteilung<br />

zu machen über:<br />

• dem Beginn der Liquidation der Stammfirma, welche die Zweigniederlassung in<br />

Polen eröffnet hat,<br />

• Verlust des Rechts eines ausländischen Unternehmens auf Geschäftstätigkeit,<br />

• dem Verlust des Rechts der Stammfirma, über ihr Vermögen zu verfügen.<br />

Darüber hinaus müssen Zweigniederlassungen den Namen der Stammfirma in der<br />

Landessprache des Firmensitzes führen, und zwar unter Angabe der (ins <strong>Polnische</strong><br />

übersetzten) Bezeichnung ihrer Rechtsform und unter Hinzufügung der Worte „oddział<br />

w Polsce“ (Zweigniederlassung in Polen).


Vertretungen<br />

Business in Polen<br />

Ausländische <strong>Gesellschaft</strong>en dürfen Vertretungen in Polen nur zum Zweck der<br />

Selbstdarstellung und Eigenwerbung einrichten. Dies erfordert eine Eintragung im<br />

Register der Vertretungen ausländischer Handelsfirmen, das beim Minister für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Soziales geführt wird. Die Eintragung erfolgt auf der Grundlage<br />

eines Antrags der betreffenden <strong>Gesellschaft</strong>. Der Antrag muss in polnischer Sprache<br />

folgende Angaben enthalten:<br />

• Name, Sitz und Rechtsform der ausländischen <strong>Gesellschaft</strong>, von der die Vertretung<br />

eröffnet wird,<br />

• Eigenkapital oder Anfangskapital der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

• Gegenstand ihrer Geschäftstätigkeit,<br />

• Name und polnische Anschrift einer Person in der Vertretung, die zur Vertretung<br />

der <strong>Gesellschaft</strong> befugt ist.<br />

Dem genannten Antrag sind folgende Dokumente beizufügen:<br />

• Gründungsurkunde (<strong>Gesellschaft</strong>svertrag, Satzung) der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

• Abschrift der Eintragung im Handelsregister oder eines gleichbedeutenden<br />

Dokuments,<br />

• Erklärung der <strong>Gesellschaft</strong> über die Einrichtung der Vertretung und<br />

• gegebenenfalls über den eingezahlten Betrag des Aktienkapitals.<br />

Soweit diese Dokumente fremdsprachig sind, ist ihnen eine beglaubigte Übersetzung in<br />

die polnische Sprache beizufügen.<br />

Vertretungen müssen den Namen der <strong>Gesellschaft</strong> in der Sprache ihres Registrierungslands<br />

führen, und zwar unter Angabe ihrer Rechtsform in polnischer Übersetzung und<br />

mit dem Zusatz „przedstawicielstwo w Polsce“ (Vertretung in Polen).<br />

Ebenso wie Zweigniederlassungen haben Vertretungen eine getrennte Buchführung in<br />

polnischer Sprache und gemäß den polnischen Buchführungsvorschriften zu unterhalten<br />

und müssen dem polnischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Soziales gegebenenfalls<br />

Mitteilung machen über:<br />

• Beginn oder Beendigung der Liquidation der ausländischen Firma, welche die<br />

Vertretung in Polen eröffnet hat,<br />

• den Verlust des Rechts der Firma zur Fortführung ihrer Geschäftstätigkeit,<br />

• den Verlust des Rechts der Firma, über ihr Vermögen zu verfügen, und<br />

• jede Veränderung, die Angaben im Eintragungsantrag der Vertretung und den<br />

Betrag des eingezahlten Kapitals betrifft.<br />

157


158<br />

Wettbewerb und Verbraucherschutz<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

Die polnische Wettbewerbsbehörde, das Kartellamt, wurde auf der Grundlage des<br />

Gesetzes über die Bekämpfung von Monopolpraktiken und den Verbraucherschutz vom<br />

24. Februar 1990 eingerichtet, dessen Aufgabe im der Gewährleitung der Entwicklung<br />

eines fairen Wettbewerbs, dem Schutz von Unternehmen vor Monopolpraktiken und<br />

Verbraucherinteressen besteht. Im Oktober 1996 wurden seine Kompetenzbereiche<br />

durch weitere rechtliche Bestimmungen erweitert, und sein Name in Amt für<br />

Wettbewerb und Verbraucherschutz umgewandelt.<br />

Die Verordnung vom 24. Februar 1990 zur Bekämpfung monopolistischer Praktiken<br />

und zum Schutz der Verbraucher war bis zum 1. April 2001 Grundlage für den Schutz<br />

des freien Wettbewerbs. Am 1. April 2001 trat die Verordnung über Wettbewerb und<br />

Verbraucherschutz vom 15. Dezember 2000 in Kraft. Die neue Verordnung ändert<br />

insbesondere die sogenannte „rule of reason“ (Vertretbarkeitsklausel), die sie nun<br />

vollständig der im EU-Recht angenommenen Formel anpasst. Sie ersetzt das relative<br />

Verbot des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Position durch ein absolutes Verbot<br />

und definiert die Verträge minderer Bedeutung, die nach der Verordnung nicht untersagt<br />

sind.<br />

Das Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz wacht über den freien Wettbewerb und<br />

schützt die Verbraucher in Polen. Der Hauptsitz des Amtes befindet sich in Warschau<br />

und es existieren weitere 9 Regionalbüros in polnischen Großstädten. Zu seinen<br />

zentralen Aufgaben gehören die Bekämpfung monopolistischer Praktiken, die<br />

Fusionskontrolle und der Verbraucherschutz. Aus der Sicht ausländischer Investoren<br />

sind wahrscheinlich diejenigen Maßnahmen des Amts und seiner regionalen<br />

Dienststellen die interessantesten, die sich auf die Fusionskontrolle beziehen.<br />

Die Zustimmung des Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz ist bei<br />

Unternehmensfusionen erforderlich, deren gemeinsame Umsatzhöhe in den Folgejahren<br />

50 Mio. EUR übersteigt. Die Zustimmung des Amtes betrifft im Einzelnen:<br />

• den Zusammenschluss von zwei oder mehreren unabhängigen Unternehmen,<br />

• Übernahmen durch Erwerb von Aktien, anderen Vermögenswerten, Anteilen, eines<br />

Unternehmens oder Teilen von diesem bzw. anderweitig, sodass eine direkte bzw.<br />

indirekte Kontrolle über ein oder mehrere Unternehmen erzielt wird,<br />

• Gründung eines Joint-Venture- Unternehmens,<br />

• Erwerb von Anteilen einer anderen <strong>Gesellschaft</strong> in einem Umfang, der mindestens<br />

25 % der Stimmen auf der Teilhaber- bzw. Aktionärshauptversammlung sichert,<br />

• Die Übernahme von Funktionen in Konkurrenzunternehmen auf Vorstandsebene<br />

bzw. in Kontrollorganen durch ein und dieselbe Person.


Business in Polen<br />

Ein Zusammenschluss kann erst dann wirksam werden, wenn ihn das Amt für<br />

Wettbewerb und Verbraucherschutz bewilligte. Die neue Verordnung beschreibt ebenso<br />

die Voraussetzungen der Befreiung von der Mitteilungspflicht (Zusammenschlüsse von<br />

Unternehmen, deren Marktanteil zusammengenommen keine Bedrohung des<br />

Wettbewerbs darstellt).<br />

Um die Effizienz des Amtes für Wettbewerb und Verbraucherschutz zu steigern,<br />

modifiziert die neue Verordnung Verfahrensvorschriften - bei wettbewerbsbeschränkenden<br />

Praktiken kann ein Untersuchungsverfahren eingeleitet werden, um ein<br />

kostenträchtigeres und umfangreiches Kartellverfahren in Fällen zu erübrigen, in denen<br />

es ausreicht, die Entscheidung anhand des in einem kürzeren Verfahren gesammelten<br />

Beweismaterials zu fällen. Außerdem sind die neuen Vorschriften auch besser auf die<br />

Bearbeitung solcher Fälle zugeschnitten, in denen die betroffenen Unternehmer eine<br />

starke Marktposition haben.<br />

Darüber hinaus kam die Frage nach der Mitteilungspflicht transnationaler<br />

(grenzüberschreitender) Firmenzusammenschlüsse auf. Artikel 1 der Verordnung über<br />

Wettbewerb und Verbraucherschutz sieht vor, dass die Verordnung auf alle<br />

wettbewerbsbeschränkenden Praktiken Anwendung findet, “deren Folgen innerhalb des<br />

Gebiets der Republik Polen eintreten oder eintreten können“. Auf Grundlage dieser<br />

Bestimmung wurde entschieden, dass Vertragsparteien transnationaler Firmenzusammenschlüsse<br />

die Absicht ihres Zusammenschlusses dem Amt für Wettbewerb und<br />

Verbraucherschutz mitzuteilen verpflichtet sind, wenn:<br />

• eines der Unternehmen Niederlassungen in Polen hat oder<br />

• Vertriebsnetze in Polen unterhält oder<br />

• dauernd Umsätze auf dem Gebiet Polens tätigt.<br />

Die Verordnung verbietet ausdrücklich Abreden mit dem Ziel, den Wettbewerb zu<br />

eliminieren, zu beschränken oder anderweitige Wettbewerbsverzerrungen in bestimmten<br />

Marktsegmenten herbeizuführen. Insbesondere handelt es sich hierbei um Abreden über:<br />

• direkte oder indirekte Absprachen über Preise und andere Bedingungen für den<br />

Ein- bzw. Verkauf von Waren,<br />

• Begrenzungen bzw. die Kontrolle von Produktion und Lieferungen bzw.<br />

technischen Entwicklungen oder Investitionen,<br />

• Marktaufteilungen,<br />

• Anwendung erschwerender bzw. ungleicher Vertragsbedingungen bei ähnlichen<br />

Geschäftsvorfällen mit Dritten, sodass sich daraus für diese unterschiedliche<br />

Wettbewerbsbedingungen entstehen,<br />

• Vertragsabschlüsse, die der Akzeptanz und der Realisierung einer anderen<br />

Vertragspartei obliegt, ohne substantielle bzw. geschäftsübliche Beziehungen zum<br />

eigentlichen Vertragsgegenstand,<br />

159


160<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

• Beschränkungen des Marktzugangs bzw. Verdrängung von Unternehmern, die<br />

nicht Vertragspartei sind,<br />

• Bedingungen eines Bieterangebots bei Ausschreibungen, insbesondere hinsichtlich<br />

Leistungsumfang und Vergütung.<br />

Im Jahr 2002 wurden vom Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz 580 Entscheide<br />

getroffen. Dabei handelte es sich in 40 Fällen um wettbewerbsbeschränkende<br />

Vereinbarungen, in 19 dieser Fälle sprach der Direktor des Amtes eine Untersagung aus.<br />

Darüber hinaus prüfte das Amt 169 Unternehmensfusionen., von denen 168 zugunsten<br />

der fusionierenden Unternehmen abgeschlossen wurden. In einem Fall gab es einen<br />

vorbehaltlichen Entscheid. Außerdem behandelte des Amt 353 Fälle von Marktdominanz,<br />

von denen 82 untersagt wurden.<br />

Buchführung und Rechnungsprüfung<br />

Alle Firmen, die in Polen tätig sind, müssen die Standards der polnischen Buchführung<br />

einhalten. Dabei ist das System der doppelten Buchführung zugrunde zu legen. Jede<br />

<strong>Gesellschaft</strong> muss eine Buchhaltung haben. Eine einheitliche Form ist dafür - anders nur<br />

bei staatlichen Behörden - nicht vorgeschrieben. Jedoch muss die Buchhaltung<br />

bestimmten Anforderungen genügen, insbesondere so beschaffen sein, dass sich daraus<br />

Vermögensstand, Produktionskosten und Gewinne der <strong>Gesellschaft</strong> erkennen lassen.<br />

Buchhaltungsunterlagen, Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung sind in polnischer<br />

Währung zu erstellen und in polnischer Sprache abzufassen.<br />

In Bezug auf Richtigkeit und Transparenz der Buchhaltung und der Handelsbücher<br />

unterschieden sich die diesbezüglichen Anforderungen nicht von denen, die<br />

üblicherweise in westeuropäischen Ländern gestellt werden. Buchhaltungsunterlagen,<br />

Dokumente, Geschäftsberichte etc. müssen 5 Jahre lang aufbewahrt werden.<br />

Am 1. Januar 2002 trat auf der Grundlage der Gesetzesnovelle über Änderungen des<br />

Gesetzes über das Rechnungswesen vom 9. November 2000 ein neues Gesetz über das<br />

Rechnungswesen in Kraft. Neben einer Reihe von konkreter formulierten<br />

Bestimmungen trifft es Aussagen über die Anforderungen an buchhalterische Systeme.<br />

Anzumerken ist, dass eine Anzahl von Bestimmungen, insbesondere bezüglich des<br />

Aufbaus und der Struktur von Finanzberichten, bereits ab dem 1. Januar 2001 Gültigkeit<br />

besaß. Die Veränderungen betreffen vor allem neue Definitionen im Bereich Finanz-<br />

und operatives Leasing (die eine Kapitalisierung von Leasingvorgängen mit<br />

Finanzcharakter, unabhängig von deren Rechtsform, notwendig machen) und die<br />

Einstellung nach bestimmter Zeit fälliger Steueranteile.<br />

Das Gesetz über das Rechnungswesen gibt die (optionale) Anwendung polnischer<br />

Grundsätze des Rechnungswesens (die gegenwärtig noch nicht präsent sind) vor. Fehlt


Business in Polen<br />

ein polnischer Standard, kann der entsprechende IAS-Standard angewendet werden. In<br />

der Praxis bedeutet dies, dass viele Unternehmen nicht auf IAS-Standards zurückgreifen,<br />

da das Gesetz über das Rechnungswesen bestimmte Sachlagen nicht kennt.<br />

Laut Vorschriften über die Wirtschaftstätigkeit ist ein Unternehmer verpflichtet,<br />

geschäftliche Zahlungen über ein Bankkonto abzuwickeln, falls:<br />

• der Zahlungsbetrag 3.000 EUR überschreitet,<br />

• der Zahlungsbetrag 1.000 EUR überschreitet und im vorausgegangenen Monat der<br />

Gesamtumsatz mit demselben Partner den Wert von 10.000 EUR überschritten hatte.<br />

Der Unternehmer muss seine Absicht, ein Geschäftskonto zu eröffnen, dem zuständigen<br />

Finanzamt anzeigen. Hat er mehrere Bankkonten eröffnet, so ist er verpflichtet, eines der<br />

Konten als Hauptkonto zu bezeichnen und Bank sowie Finanzamt hiervon zu informieren.<br />

Aktiengesellschaften, Banken und Versicherungsunternehmen, Pensionskassen und<br />

Rechtsträger, deren Tätigkeit dem Gesetz über den Vertrieb öffentlicher Anleihen und<br />

Investmentfonds unterliegt, haben sich einer jährlichen Bilanz- und Rechnungsprüfung<br />

zu unterziehen.Dies gilt auch für andere <strong>Gesellschaft</strong>en, bei denen im vorausgegangenen<br />

Jahr mindestens zwei der folgenden Voraussetzungen erfüllt waren:<br />

• die Anzahl der Beschäftigten beträgt über 50 Mitarbeiter,<br />

• die Bilanzsumme beläuft sich auf über 2,5 Millionen EUR,<br />

• der Nettogewinn beläuft sich über 5 Millionen EUR.<br />

Der Prüfungsbericht muss dem für die <strong>Gesellschaft</strong> zuständigen Finanzamt sowie dem<br />

Registergericht vorgelegt werden; er kann von der Öffentlichkeit eingesehen werden.<br />

Alle Wirtschaftsprüfer müssen der Nationalen Kammer eingetragener Wirtschaftsprüfer<br />

angehören und sind ihren Weisungen unterworfen; dort ist ebenfalls eine Liste<br />

zugelassener Wirtschaftsprüfer erhältlich.<br />

Öffentliches Auftragswesen<br />

Das öffentliche Auftragswesen in Polen unterliegt dem Gesetz über öffentliche Aufträge<br />

vom 10. Juni 1994 in der zuletzt geänderten Fassung. Das Gesetz bestimmt Grundsätze,<br />

Formen und Verfahren bei öffentlichen Aufträgen, außerdem die für das Auftragswesen<br />

zuständigen Regierungsstellen und das Verfahren der Behandlung von Einsprüchen und<br />

Beschwerden, die im Lauf des Auftragsverfahrens eingereicht werden. Mit wenigen<br />

Ausnahme bei Sonderfällen ist das Gesetz überall dort, wo öffentliche Gelder zur<br />

Finanzierung von Bauleistungen, Warenproduktion und Dienstleistungen verwendet<br />

werden, anwendbar. Im besonderen greift das Gesetz nicht bei öffentlichen<br />

Ausschreibungen für Waren und Dienstleistungen mit einem Wert unter 3.000 EUR.<br />

161


162<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

Das Amt für öffentliche Aufträge, das durch dieses Gesetz eingerichtet wurde,<br />

veröffentlicht ein Bulletin, in dem alle unbeschränkten Ausschreibungsangebote über<br />

30.000 EUR verzeichnet sind; üblicherweise wird dabei das freihändige Vergabeverfahren<br />

gewählt.<br />

Bei Ausschreibungen mit einem Wertvolumen von über 30.000 EUR ist der<br />

Ausschreibende verpflichtet, eine Ausschreibungskommission zu bilden und ein<br />

Vadium in Höhe von 0,5 - 3 % des Ausschreibungswertes zu erheben. Bei<br />

Ausschreibungen mit geringerem Wertvolumen sind dem Ausschreibenden die Bildung<br />

einer Kommission und die Erhebung eines Vadiums freigestellt. Ein Bieter kann nur ein<br />

Angebot einreichen. Ein Angebot bleibt entsprechend den jeweiligen Ausschreibungsbestimmungen<br />

für einen bestimmten Zeitraum bindend, der jedoch 45 Tage nicht<br />

überschreiten darf.<br />

Solang Polen noch nicht EU-Mitglied ist werden im Rahmen von Ausschreibungen<br />

Inlandspräferenzen gesetzt. Gemäß Verordnung des Ministerrates über die Anwendung<br />

von Inlandspräferenzen bei der Durchführung von öffentlichen Ausschreibungen vom 28.<br />

Dezember 1994 ist die Anwendung von Inlandspräferenzen hinsichtlich Neukalkulation<br />

des Preises für den Vergleich und die Bewertung von Angeboten obligatorisch.<br />

Im Fall von Warenlieferungen werden Inlandspräferenzen Anbietern gewährt, die<br />

mindestens 50 % des Wertes durch inländische Rohstoffe und Fertigprodukte bei der<br />

Realisierung der Ausschreibung bereitstellen.<br />

Bei Ausschreibungen von Dienstleistungen sind Inlandspräferenzen hinsichtlich der<br />

Bereitstellung von mindestens 50 % des Wertes über inländische Rohstoffe und<br />

Fertigprodukte verbindlich.<br />

Bei Ausschreibungen im Bauwesen sind Inlandspräferenzen ebenso hinsichtlich der<br />

Bereitstellung von mindestens 50 % des Wertes über inländische Rohstoffe und<br />

Fertigprodukte sowie die Teilnahme von inländischen Bauunternehmen an mindestens<br />

50 % der Realisierung baulicher Leistungen verbindlich.<br />

Konkurs und Zahlungsunfähigkeit<br />

Konkurs und Zahlungsunfähigkeit sind in Polen Gegenstand zweier<br />

Durchführungsbestimmungen zum Handelsgesetzbuch von 1934, des Konkursgesetzes<br />

und des Vergleichsverfahrensgesetzes, die beide am 24. Oktober 1934 beschlossen und<br />

vielfach geändert worden sind, um alle Arten von Wirtschaftsunternehmen,<br />

Staatsbetriebe, <strong>Gesellschaft</strong>en und Einzelpersonen einzubeziehen und den Bedürfnissen<br />

der modernen Wirtschaft Rechnung zu tragen.


Business in Polen<br />

Das Konkursrecht gleicht demjenigen entwickelter Volkswirtschaften und sieht vor,<br />

dass das in Konkurs gegangene Unternehmen das Recht der Verfügung über sein<br />

Vermögen an einen Konkursverwalter abtritt. Konkurseröffnung findet statt, wenn ein<br />

Wirtschaftsunternehmen seine Zahlungen eingestellt hat; handelt es sich aber nur um<br />

Zahlungsverzug aufgrund vorübergehender Schwierigkeiten, so ist dies kein<br />

hinreichender Konkursgrund.<br />

Bei staatlichen Unternehmen, Genossenschaften, Aktiengesellschaften, <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

mit beschränkter Haftung oder anderen juristischen Personen, die sich wirtschaftlich<br />

betätigen, ebenso bei in Liquidation befindlichen Offenen Handelsgesellschaften,<br />

eingetragenen Vereinen, Berufs-Partnerschaften und Kommanditgesellschaften auf<br />

Aktienbasis wird Konkurs auch bei Überschuldung eröffnet. In allen Fällen unterliegen<br />

die Vorgänge strenger gerichtlicher Aufsicht.<br />

Tritt eine Situation ein, bei der sich ein Konkursgrund ergibt, so muss der Unternehmer<br />

binnen 2 Wochen die Konkurseröffnung beantragen. Unterlässt er dies schuldhaft,<br />

macht er sich strafbar.<br />

Auch ein Gläubiger aus der <strong>Gesellschaft</strong> kann wie jeder andere Gläubiger die<br />

Konkurseröffnung beantragen. Bei Offenen Handelsgesellschaften, eingetragenen<br />

Vereinen, Berufs-Partnerschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktienbasis ist<br />

jeder <strong>Gesellschaft</strong>er oder Anteilseigner berechtigt, den Antrag auf Konkurseröffnung zu<br />

stellen, bei juristischen Personen und anderen Organisationen steht dieses Recht jedem<br />

Vertretungsberechtigten zu.<br />

Bei Zahlungsunfähigkeit können folgende Verfahren eingeschlagen werden:<br />

• Konkurs,<br />

• Vergleich innerhalb des Konkursverfahrens,<br />

• Vergleich,<br />

• bankmäßige Schuldenabkommen.<br />

Der Konkurs einer <strong>Gesellschaft</strong> führt zur Veräußerung des gesamten Vermögens, zur<br />

Feststellung sämtlicher Verbindlichkeiten und zur Zusammenfassung aller Schulden.<br />

Soweit möglich sollten zahlungsunfähige Unternehmen noch bei laufendem<br />

Geschäftsbetrieb verkauft werden. Das Vergleichsverfahrensgesetz bezweckt die<br />

Vermeidung des Konkurses bei solchen Wirtschaftsunternehmen, die in kurzfristige<br />

Liquiditätschwierigkeiten geraten sind.<br />

Nach dem Vergleichsverfahrensgesetz kann ein Wirtschaftsunternehmen, das infolge<br />

außergewöhnlicher, von ihm nicht zu vertretender Umstände die Zahlungen eingestellt<br />

hat oder voraussichtlich einstellen muss, die Eröffnung des Vergleichsverfahrens mit<br />

dem Ziel beantragen, einen Vergleich mit den Gläubigern anzustrengen.<br />

163


164<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Konkursverfahren sehr langwierig sind und nicht<br />

in dem Maße wie es in Westeuropa Gang und Gebe ist, Schuldnerschutz gewährleisten.<br />

Wichtiger Hinweis! Mit dem 1. Oktober 2003 tritt ein neues Insolvenzgesetz in Kraft.<br />

Es ersetzt das bisher geltende Konkursgesetz und die Vergleichsverfahrensordnung.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass Gesetzgebung auf das Jahr 1934 zurückgeht, spiegelt es<br />

trotz erfolgter Neuauflagen nicht mehr die moderne Unternehmensrealität wider.<br />

Ziel des neues Gesetzes ist die Gewährleistung eines umfangreicheren Schutzes von<br />

Kreditgebern und fördert die Möglichkeiten von Umstrukturierungsmaßnahmen<br />

während des Insolvenzverfahrens. Dabei geht es hauptsächlich um die Sicherung der<br />

weiteren Geschäftstätigkeit einer <strong>Gesellschaft</strong> im Hinblick auf Beschäftigung und<br />

Unternehmensintegrität.<br />

Darüber hinaus zielt das Gesetz auf die Erholung des Unternehmens, Befriedigung der<br />

Gläubiger, den Schutz vor erneuter Insolvenz, Anwendung von Umschuldungsmaßnahmen<br />

und eine Verstärkung verantwortungsbewussten unternehmerischen Handelns.<br />

Die gesetzlichen Vorschriften beziehen sich auf Unternehmer, <strong>Gesellschaft</strong>en mit<br />

beschränkter Haftung, Aktiengesellschaften, Partnergesellschaften und Niederlassungen<br />

ausländischer Banken in Polen.<br />

Das neue Gesetz schließt die Anwendung von Insolvenzverfahren aus in Bezug auf:<br />

• den Staatsschatz,<br />

• lokale Behörden und Verwaltungseinrichtungen,<br />

• Einrichtungen des staatlichen Gesundheitswesens,<br />

• Institutionen und Einrichtungen, die per Parlamentsgesetz bzw. durch gesetzgebende<br />

Verfügungen von dafür bevollmächtigte Einrichtungen gegründet worden sind,<br />

• Landwirte,<br />

• Bildungseinrichtungen.<br />

Der Insolvenzverwalter ist innerhalb von 14 Tagen nach Eintreten der Insolvenz<br />

verpflichtet, einen entsprechenden formalen Antrag zu stellen. Ein Ausbleiben kann<br />

zivilrechtliche Konsequenzen, die Untersagung der Geschäftstätigkeit und das Verbot<br />

der Ausübung von Funktionen als Direktor bzw. Aufsichtsratmitglied in Unternehmen<br />

führen. Zusätzlich können Personen, die unwahr handeln bzw. den Insolvenzprozess zu<br />

behindern versuchen, strafrechtlich verfolgt werden.<br />

Das neue Gesetz verfügt über eingeschränkte Möglichkeiten hinsichtlich seiner<br />

Anwendung auf Einzelpersonen, da diesbezüglich nur Insolvenzgründe in Betracht<br />

gezogen werden, die von der jeweiligen Einzelperson nicht beeinflussbar sind. Das<br />

Gesetz ist ebenfalls nicht auf nichtkommerzielle Einrichtungen anwendbar.


Business in Polen<br />

Der Insolvenzprozess ist in zwei Etappen unterteilt. Die erste Etappe umfasst die<br />

Bekanntgabe und Offenlegung der Insolvenz und des Insolvenzprozesses als solchen,<br />

falls Insolvenzgründe vorliegen. Die zweite Phase betrifft die Durchführung des<br />

Insolvenzprozesses, die mit der vollständigen bzw. teilweisen Befriedigung von<br />

Gläubigeransprüchen, oder mit der Annahme von Kompromisslösungen endet.<br />

Die Wahl des Weges zur Befriedigung der Gläubiger wird gerichtlich festgelegt.<br />

Das neue Gesetz implementiert ein Konzept der Sicherung der Aktiva eines insolventen<br />

Unternehmens. Ziel ist, dass die Unternehmensaktiva des insolventen Unternehmens<br />

nicht im Zeitraum zwischen Bekanntgabe der Insolvenz und dem Moment der<br />

Bestimmung eines Insolvenzverwalters bzw. eines Gerichtsbevollmächtigten veräußert<br />

werden.<br />

Eine wesentliche Veränderung, die das neue Gesetz mit sich bringt, ist die Möglichkeit<br />

einer Unternehmensumstrukturierung. Dieses Verfahren ist gerichtet auf eine<br />

beschleunigte Lösungsfindung und wird in der Praxis vom insolventen Unternehmen<br />

selbst durchgeführt. Anwendung findet diese Möglichkeit im Fall von Unternehmen, die<br />

zumindest einen Teil ihrer Verbindlichkeiten regulieren können, sich dennoch aber in<br />

Insolvenzgefahr befinden. Grundlage für die Rettung des Unternehmens ist ein<br />

Umstrukturierungsplan. Umstrukturierungen können jedoch nur im Fall von im<br />

Gerichtsregister eingetragenen Unternehmen angewendet werden.<br />

Das Gesetz erweitert darüber hinaus die Anwendung von grenzüberschreitenden<br />

Insolvenz- und Umstrukturierungsverfahren. Im Moment der Insolvenz eines<br />

ausländischen Unternehmens gelten für dessen polnische Niederlassungen und<br />

Repräsentanzen die Vorschriften des Insolvenzgesetzes. Das polnische Rechts stützt sich<br />

hierbei auf das Rechtsmodell der UNICITRAL-Bestimmungen von 1997. Mit dem EU-<br />

Beitritt Polens werden innereuropäische Insolvenzverfahren entsprechend EU-Recht<br />

verbindlich.<br />

Die Konsequenz aus den vorbenannten Sachverhalten besteht somit darin, dass<br />

Niederlassungen und Repräsentanzen nach dem Insolvenzrecht des am Sitz der<br />

eingetragenen <strong>Gesellschaft</strong> geltenden Bestimmungen behandelt werden.<br />

165


166<br />

Mitarbeiter<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en mit ausländischen Anteilseignern, Niederlassungen und Zweigstellen<br />

dürfen Personal in beliebigem Umfang beschäftigen. Beschränkungen gibt es weder<br />

bezüglich der Zahl der Beschäftigten noch hinsichtlich ihrer Vergütung. Einzige<br />

Ausnahme ist das Mindestlohnlimit, das für alle Wirtschaftsunternehmen in Polen gilt;<br />

es liegt zur Zeit (Juni 2003) für Vollzeitbeschäftigte bei einem Bruttobetrag von<br />

monatlich 800 PLN, also bei ca. 210 USD.<br />

Ausländische Beschäftigte benötigen in Polen eine Arbeitserlaubnis, die von den<br />

Wojewodschaftsbehörden ausgestellt wird. Jedoch existieren laut Verordnung des<br />

Ministers für Arbeit und Soziales vom 19. Dezember 2001 Ausnahmen von dieser<br />

Regel. Die Verordnung legt 15 Ausnahmen fest, die eine Arbeitserlaubnis für Ausländer<br />

in Polen nicht erfordern. Sie betreffen:<br />

• Ausländer mit Wohnsitz im Ausland, die bis zu 3 Monaten von ihrem<br />

ausländischen Arbeitgeber nach Polen zur Durchführung nachfolgend genannter<br />

Tätigkeiten delegiert werden:<br />

- Montage, Instandhaltung und Reparaturen von Maschinen und Anlagen,<br />

Ausrüstungen u.ä., die vom ihrem Arbeitgeber hergestellt werden,<br />

- Abnahme von Maschinen und Anlagen, die bei einem polnischen Produzenten<br />

geordert wurden,<br />

- Schulungen von polnischen Mitarbeitern für die Bedienung von Maschinen und<br />

Anlagen, die von ihrem Arbeitgeber hergestellt und in Polen in Betrieb<br />

genommen werden,<br />

- Auf- und Abbau von Messeständen, falls ihr ausländischer Arbeitgeber<br />

Ausstellerstatus besitzt;<br />

• Lehrkräfte für Fremdsprachen und für die fremdsprachige Weiterbildung von<br />

Lehrern, die im Rahmen von internationalen Abkommen mit dem Ministerium für<br />

Volksbildung und Sport zum Einsatz kommen,<br />

• NATO-Militärangehörige und Zivilbeschäftigte,<br />

• Schauspieler, Sänger, Dirigenten u.ä., die sich zu Gastspielen bis zu 30 Tagen in<br />

Polen aufhalten,<br />

• Studenten, die an polnischen Hochschuleinrichtungen eingeschrieben sind, im<br />

Rahmen einer Erwerbstätigkeit innerhalb von 3 Monaten während der<br />

Semesterferien.<br />

Ausländische Unternehmen dürfen auch unbezahlte Leistungen von Personen in<br />

Anspruch nehmen, die von einem ausländischen Geschäftspartner hierzu abgestellt<br />

werden; solche Personen sind keine Angestellten der ausländischen <strong>Gesellschaft</strong> und<br />

werden auch nicht von ihr bezahlt.


Business in Polen<br />

Für alle Angelegenheiten, die sich auf das Beschäftigungsverhältnis beziehen, ist das<br />

polnische Recht maßgebend; das gilt für das vertragliche Arbeitgeber-Arbeitnehmer-<br />

Verhältnis, Arbeitsbedingungen, Sozialversicherung und Gewerkschaften.<br />

Der Arbeitgeber muss einen schriftlichen Anstellungsvertrag mit dem Beschäftigten<br />

schließen. Der Vertrag hat die auszuführende Arbeit zu beschreiben, den Zeitpunkt des<br />

Vertragsbeginns festzulegen und die Vergütung zu bestimmen. Der Anstellungsvertrag<br />

kann für unbestimmte oder bestimmte Dauer oder auch für die Zeit bis zur Erledigung<br />

einer bestimmten Aufgabe geschlossen werden.<br />

Arbeitgeber haben das Recht, ihren Mitarbeitern Konkurrenzverbote auszusprechen.<br />

Diesbezügliche Festlegungen können in Form eines absoluten Verbotes der<br />

Zusammenarbeit mit einem Konkurrenzunternehmen bzw. dem Verbot der<br />

Arbeitsaufnahme in einem solchen nach Ausscheiden des Mitarbeiters aus dem<br />

Unternehmen abgefasst werden. Falls Mitarbeiter die Konkurrenzverbotsklausel<br />

unterlaufen, können sie dafür finanziell haftbar gemacht werden.<br />

Der Beschäftigte ist verpflichtet, gehorsam und gewissenhaft zu arbeiten, sich an die<br />

vom Unternehmen festgelegten Arbeitszeiten zu halten, diese effektiv zu nutzen, stets<br />

den Nutzen des Unternehmens im Auge zu behalten und Arbeitsanweisungen der<br />

Vorgesetzten Folge zu leisten. Der Beschäftigungsvertrag kann fristlos gekündigt<br />

werden, wenn der Beschäftigte vorsätzlich einen schweren Vertragsbruch begeht, eine<br />

Straftat verübt oder aus eigenem Verschulden einem Qualifikationsnachweis verlustig<br />

geht, den er zur Ausführung seiner Arbeit benötigt.<br />

Grundsätzlich müssen Beschäftigte mindestens 18 Jahre alt sein. Doch gibt es besondere<br />

Regelungen für die Beschäftigung Jugendlicher. Beschäftigte, die weniger als zwei Jahre<br />

bis zur Erreichung ihres Pensionsalters und/oder dem Erwerb von Pensionsrechten<br />

haben (65 Jahre bei Männern, 60 Jahre bei Frauen), dürfen nur bei Konkurs oder<br />

Liquidation der <strong>Gesellschaft</strong> entlassen werden. Gleiches gilt für Beschäftigte während<br />

Urlaubszeiten, von Krankschreibungen, Mutterschaftsurlaubs oder eines vorher<br />

beantragten Sonderurlaubs.<br />

Bei Beendigung des Beschäftigungsvertrags muss das Unternehmen dem Beschäftigten<br />

eine Beurteilung ausstellen. Diese Beurteilung sollte die für einen neuen Arbeitgeber<br />

notwendige Angaben darüber enthalten, welche Art von Arbeit der Beschäftigte<br />

verrichtete, welche Stellung er einnahm, wie hoch seine Vergütung war und wie sie sich<br />

zusammensetzte, in welcher Form und aus welchen Gründen das Arbeitsrechtsverhältnis<br />

beendet wurde.<br />

Löhne und Gehälter werden in polnischer Währung mindestens einmal im Monat<br />

gezahlt. Die Arbeitszeit beträgt bis zu 8 Stunden täglich und im Durchschnitt 40 Stunden<br />

167


168<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

pro Woche (im Jahre 2001 galt noch die41-Stunden-Woche) Im Jahre 2003 gibt es in<br />

Polen 10 gesetzliche Feiertage: Neujahr (1. Januar), Ostermontag (21. April), 1. und 3.<br />

Mai, Fronleichnam (19. Juni), 15. August, Allerheiligen (1. November), Tag der<br />

Unabhängigkeit (11. November) und Weihnachten (25. und 26. Dezember).<br />

In besonderen Fällen verlängert sich die höchstzulässige Arbeitszeit auf bis zu 12<br />

Stunden täglich. Dabei darf sich die Mehrarbeit aber nur auf die Wahrnehmung solcher<br />

Pflichten beziehen, die außerhalb der durch die Vorschriften des Arbeitsgesetzbuchs<br />

gezogenen Zeitgrenzen erfüllt werden müssen. Die Voraussetzungen, unter denen solche<br />

Mehrarbeit zulässig ist, sind eingehend geregelt und betreffen insbesondere:<br />

• Notfälle zur Rettung von menschlichem Leben, Gesundheit oder persönlicher Habe<br />

oder zur Schadensbeseitigung,<br />

• spezielle Bedürfnisse des Arbeitgebers.<br />

Die Mehrarbeitszeit darf in solchen Fällen 4 Stunden pro Person und Tag sowie 150<br />

Stunden im Jahr nicht überschreiten.<br />

Für geleistete Überstunden steht dem Beschäftigten neben der sonstigen Vergütung ein<br />

Zuschlag zu:<br />

• 50 % der Vergütung für jede Überstunde an Arbeitstagen und an Feiertagen, die als<br />

Arbeitstage gelten,<br />

• 100 % der Vergütung für jede Überstunde an Feiertagen, die keine Arbeitstage<br />

sind, und bei Nachtarbeit.<br />

Beschäftigte haben Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub; die Bezahlung richtet sich<br />

nach dem in den letzten drei Monaten erzielten Verdienst. Nach dem ersten Halbjahr der<br />

Beschäftigung steht ihnen der halbe, nach einem ganzen Jahr der volle Jahresurlaub zu.<br />

Die Länge des Urlaubs hängt von der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses ab und<br />

reicht von 18 Tagen (nach einem Jahr) bis zu 26 Tagen (nach 10 Jahren).<br />

Frauen erhalten bezahlten Mutterschaftsurlaub von 16 Wochen bei Erstgeburt eines<br />

Kindes, 18 Wochen bei der Geburt des zweiten und jeden weiteren Kindes und von 26<br />

Wochen bei Mehrlingsgeburten. Sie haben außerdem Anspruch auf drei Jahre<br />

Arbeitsfreistellung (die von der Zentralstelle für Sozialversicherungen - ZUS - bezahlt<br />

werden) für die Erziehung von Kindern unter 4 Jahren. Ferner können alle Beschäftigten<br />

jährlich 1 bis 2 Arbeitstage Urlaub aus familiären Gründen nehmen, etwa bei<br />

Eheschließung, Geburten, Heirat von Kindern oder Tod nächster Angehöriger.<br />

Zusätzlich besteht Anspruch auf Urlaub von jährlich 2 Arbeitstagen zur Versorgung von<br />

Kindern unter 14 Jahren.


Business in Polen<br />

Im Jahre 2002 beläuft sich die Summe der Sozialversicherungsbeiträge auf 47,50 % der<br />

Arbeitsvergütung. Dieser Betrag setzt sich wie folgt zusammen: Sozialversicherungsbeiträge,<br />

die den größten Anteil ausmachen, 36,90 % (Rentenversicherung 19,52 %,<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung 13 %, Krankenversicherung 2,45 %, Unfallversicherung<br />

1,93 %), Gesundheitsvorsorgeversicherung 8 %, Arbeitslosenversicherung 2,45 % und<br />

Fondsbeiträge für garantierte Arbeitnehmerleistungen (Fundusz Gwarantowanych<br />

Świadczeń Pracowniczych) 0,15 %. Die Sozialversicherungseinrichtung (ZUS) führt von<br />

den 19,52 % der Rentenversicherungsbeiträge einen Anteil von 7,3 % an die freiwilligen<br />

Rentenkassen für alle Beschäftigten ab, die deren Mitglieder sind.<br />

Zu beachten ist, dass die Beiträge zur Unfalölversicherung in Abhängigkeit von Größe<br />

und Geschäftsumfang zwischen 0,97 und 3,86 % schwanken können. Darüber hinaus<br />

sollen die Beiträge zur Krankenversicherung jährlich um 0,25 % angehoben werden und<br />

somit im Jahre 2007 die 9-Prozent-Grenze erreichen.<br />

Einige Beiträge sind vom Arbeitgeber, einige vom Arbeitnehmer zu zahlen, andere<br />

wiederum werden zwischen beiden geteilt. Dem Arbeitgeber obliegt die Entrichtung der<br />

Beiträge zur Unfallversicherung, Arbeitslosenversicherung und zum Konkursausfallsgeldfonds.<br />

Der Beschäftigte hat die Beiträge zur Krankenversicherung und zur<br />

Gesundheitsvorsorgeversicherung zu zahlen, während die Beiträge zur Renten- und<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung je zur Hälfte von beiden zu leisten sind. Dementsprechend<br />

belaufen sich die Sozialabgaben des Arbeitgebers auf 20,79 % der<br />

Arbeitsvergütung. Die maximale Bemessungsgrenze der meisten Bestandteile der<br />

Sozialversicherungsbeiträge wird auf das 30-fache des monatlichen Durchschnittseinkommens,<br />

festgelegt für das jeweilige Jahr im Haushaltsgesetz, begrenzt. Für 2003<br />

sind es 65.850 PLN.<br />

Wichtig ist, dass jedes Unternehmen binnen einer Frist von 7 Tagen nach<br />

Arbeitsaufnahme ihres ersten Beschäftigten die Anmeldung bei der für ihren Sitz<br />

zuständigen ZUS-Stelle vornehmen muss.<br />

Ausländern, die bei einem Unternehmen in Polen oder einer joint-venture-<strong>Gesellschaft</strong><br />

beschäftigt sind, steht es frei, sich Löhne oder Gehälter in fremder Währung auszahlen<br />

zu lassen und diese entweder selbst ins Ausland zu transferieren oder durch ihren<br />

Arbeitgeber direkt auf ein ausländisches Bankkonto überweisen zu lassen.<br />

169


170<br />

Leben in Polen<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

Wohnraum und Unterkunft in verschiedenen Formen stehen ohne weiteres zur<br />

Verfügung. Die meisten Stadteinwohner leben in Wohnblöcken mit relativ kleinen<br />

Wohneinheiten. Häuser sind meist beträchtlich teurer. Überall in Polen gibt es<br />

zahlreiche Immobilienbüros, die eine große Auswahl von Grundbesitz im Angebot<br />

haben. Allein in Warschau sind gut über einhundert Immobilienmakler tätig.<br />

Für Touristen und Besucher bietet Polen eine große Palette an Unterkunftsmöglichkeiten,<br />

angefangen von modernen Hotels bis zu Privatunterkünften (s. ebenso<br />

Kapitel XI). Die Hotels der oberen Kategorie verfügen über sehr gute Zimmer,<br />

Restaurants und Zimmer-Service, sind aber - wie überall - eher teuer. Reservierungen<br />

kann man über Reisebüros oder direkt beim Hotel vornehmen. Es gibt mehrere hundert<br />

Reisebüros, die Unterkünfte, Reise- und Beförderungsmöglichkeiten sowie andere<br />

logistische Serviceleistungen anbieten.<br />

Der Großteil bekannter ausländischer Zeitungen ist in Polen erhältlich, ebenso wie<br />

fremdsprachige Periodika, die hier publiziert werden, so die Wochenzeitschrift „The<br />

Warsaw Voice“ und „Warsaw Business Journal“.<br />

In einigen größeren Städten gibt es Schulen für ausländische Kinder, in denen in<br />

Fremdsprachen unterrichtet wird.<br />

Die meisten Städte verfügen über ein gut entwickeltes Nahverkehrssystem (Bus und<br />

Straßenbahn). Fahrkarten müssen vor Fahrtantritt gekauft werden und sind im Bus, in<br />

der Straßenbahn oder in der U-Bahn durch Lochen oder Stempeln zu entwerten. In<br />

einigen Städten, z.B. in Warschau, können Vergessliche die Fahrkarten ebenso beim<br />

Fahrer käuflich erwerben. Busse und Straßenbahnen verkehren während der<br />

Spitzenzeiten in relativ kurzen Abständen bis 22 bzw. 23 Uhr. Bus- und<br />

Straßenbahnlinien sind auf den meisten Stadtplänen verzeichnet. Die Dichte des<br />

Nahverkehrs in Warschau, wie auch in anderen größeren Städten, ist in den letzten<br />

Jahren schnell gewachsen, und Verkehrsstaus gehören zum Alltag. Das System von<br />

Intercity- Verbindungen per Schiene sind gut ausgebaut.<br />

Die Anzahl ärztlicher Privatpraxen nimmt stark zu. Landesweit und in schneller Folge<br />

sind zahlreiche kleine und mittlere Privatkliniken entstanden. Einige bieten stationäre<br />

Vollversorgung, unterstützt durch englischsprechendes Personal. Innerhalb der breiten<br />

Palette medizinischer Dienstleistungen geben Hausbesuche ausländischen Gästen in<br />

Polen das Gefühl, gut betreut und umsorgt zu sein. Es empfiehlt sich, im Rahmen der<br />

Risikobegrenzung Versicherungsbedingungen genau zu studieren und eine Versicherung<br />

zu finden, die Vorsorge- und Therapiekosten übernimmt.


Business in Polen<br />

Polen unterhält regelmäßige Direktflugverbindungen mit den meisten europäischen<br />

Ländern wie auch mehrere Interkontinentalverbindungen, die von der nationalen<br />

Fluggesellschaft LOT und ausländischen Fluggesellschaften bedient werden. Auch<br />

können Charterflüge zu beliebten Ferienzielen gebucht werden. Auf diesem Gebiet<br />

wächst der Wettbewerb ständig, wobei zunehmend polnische Fluggesellschaften auf den<br />

Markt drängen und die Preise kostengünstig gestalten. Auch gibt es direkte Inlandsflüge<br />

von Warschau zu anderen größeren Städten Polens.<br />

Touristen, die im Auto unterwegs sind, können über zahlreiche Grenzübergänge nach<br />

Polen einreisen. Mietwagenfirmen sind vorhanden; die Autos kann man in größeren<br />

Städten oder an Flughäfen mieten. Voraussetzung dafür ist im allgemeinen, dass man<br />

mindestens 21 Jahre alt ist, einen Führerschein, einen Pass sowie eine Kreditkarte<br />

besitzt.<br />

Ausländer müssen sich innerhalb von 2 Tagen nach der Einreise in Polen anmelden.<br />

Einzelpersonen als Hotel- und Motelgäste sowie als Camper auf offiziellen<br />

Campingplätzen sind persönlich von dieser Pflicht befreit - dies besorgt für sie die<br />

unterbringende Einrichtung. Die Prozedur ist einfach und kostet nur wenige Minuten.<br />

Die angemeldete Person erhält eine amtliche Anmeldebescheinigung, die bei der<br />

Ausreise an der polnischen Grenze vorzulegen ist. Bei längerem Aufenthalt (mehr als<br />

2 Monate) ist der Behördenweg etwas komplizierter, zeitaufwändiger und erfordert auch<br />

die Hilfe des Wohnungsvermieters. Die Anmeldung ist in dem für den Aufenthaltsort<br />

zuständigen Gemeindeamt, Abteilung Bürgerangelegenheiten (Meldeamt), zu erledigen.<br />

Bei Einzelhandelsgeschäften gibt es unterschiedliche Öffnungszeiten. Im allgemeinen<br />

sind sie von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Manche Lebensmittelgeschäfte haben rund um die<br />

Uhr geöffnet. Einkaufen ist, wie in anderen europäischen Ländern auch, einfach, so<br />

ziemlich alles ist zu bekommen. In kleineren Geschäften wird üblicherweise nur bar<br />

bezahlt. Größere Ladengeschäfte und Restaurants, insbesondere im Innenstadtbereich<br />

und in Urlauberressorts akzeptieren weltweit anerkannte Kreditkarten wie VISA,<br />

American Express, MasterCard oder andere. Meist sind sie auch länger geöffnet.<br />

Insgesamt gibt es ca. 100.000 Einrichtungen, die Zahlungen per Kreditkarte<br />

entgegennehmen. Generell wird der Gebrauch von Kreditkarten in Polen immer<br />

populärer (s. auch Kapitel II, nach Abschnitt Bankwesen). In ländlichen Gebieten steht<br />

man jedoch ohne Bargeld meistens hilflos da, andererseits sind die Preise dor wesentlich<br />

günstiger.<br />

Hinsichtlich des generellen Preisniveaus ist Warschau für Ausländer sicherlich<br />

preisgünstiger als New York, Moskau und St. Petersburg, mit aller Wahrscheinlichkeit<br />

jedoch teurer als Prag und Budapest. Alles hängt davon ab, was man tun will und wie.<br />

171


172<br />

X. Gewerbliche Tätigkeit in Polen<br />

Nach einem harten Arbeitstag im Büro ist etwas Entspannung willkommen. Restaurants<br />

jeder Art - ganz gleich ob Küche, Ambiente und Qualität - gibt es reichlich. Die<br />

traditionelle polnische Küche ist ob ihrer Köstlichkeiten besonders empfehlenswert. Die<br />

Zahl der Pubs wächst rasch, sie sind oft sehr gut, aber eher teuer.<br />

Kinos (Achtung: Rauchverbot!) bieten gute Programme und haben aktuelle Filme im<br />

Angebot. Filme werden üblicherweise in der Originalfassung - mit polnischen<br />

Untertiteln - gezeigt. Auch viele Theater lohnen einen Besuch. Das „Teatr Wielki“<br />

(Großes Theater) in Warschau imponiert durch sein Ballett- und Opernprogramm, und<br />

oft gibt es auch sehr gute Konzerte in der Warschauer Philharmonie oder sommers am<br />

Chopin-Denkmal im wunderschönen königlichen Lazienki-Park.<br />

In Polen zu leben, ist - wie in jeder fremden Kultur - nicht ganz einfach. Die polnische<br />

<strong>Gesellschaft</strong> birgt viele Widersprüche in sich, aber mit etwas Geduld und Ausdauer ist<br />

es leicht, akzeptiert zu werden und dauerhafte Freundschaften zu schließen. Alles in<br />

allem ist Polen ein Land, in dem es sich sehr gut leben läßt.<br />

Mit seinen fast 40 Millionen Konsumenten, seiner Lage im Herzen Europas und am<br />

Schnittpunkt der großen Nord-Süd- und Ost-West-Achsen ist Polen einer der<br />

dynamischsten Wachstumsmärkte der Welt; es verfügt über ein fast unbegrenztes<br />

Wachstumspotential. Trotz spektakulärer makroökonomischer Erfolge und vieler<br />

günstiger Umstände sieht sich Polen jedoch - ebenso wie seine Hauptstadt Warschau -<br />

manchen Problemen gegenüber. Es fehlt noch an Parkflächen in Tiefgaragen, Finanz-,<br />

Einkaufs-, Erholungs- und Einkaufszentren. Das Straßennetz, wiewohl es recht<br />

ausgedehnt ist, hat wenig Schnellstraßen, und modernisierungsbedürftige Fahrbahnen<br />

behindern zumeist einen flüssigen Straßenverkehrverkehr. <strong>Polnische</strong> und gleichermaßen<br />

ausländische Unternehmen beklagen die ständig wechselnden rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen, die wenig klaren Durchführungsbestimmungen und undurchsichtigen<br />

Verwaltungsverfahren. Doch muss man sich dabei vor Augen halten, dass sich<br />

dieses Land im Übergang befindet und der grundlegende Wandel der rechtlichen wie<br />

institutionellen Struktur erwartungsgemäß gewisse Mängel und Missstände in der<br />

örtlichen Infrastruktur aufdeckt. All diese Probleme sind eine Herausforderung für<br />

Investoren, ihre Lösung jedoch bringt jedoch Vorteile für alle.


Business in Polen<br />

XI. TOURISMUS <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

Die Aufnahme eines Kapitels über Tourismus in einem Ratgeber, der Handel und<br />

Wirtschaft zum Gegenstand hat, verfolgt eine doppelte Absicht. Zum einen soll damit<br />

der Leser mit den zahlreichen Vorzügen Polens als Reiseland bekannt gemacht werden,<br />

andererseits aber auch um zu zeigen, dass man in Polen nicht nur geschäftlich tätig sein,<br />

sondern sich auch erholen und wohlfühlen kann. Wir möchten aber auch - gerade weil<br />

dieser Sektor der polnischen Wirtschaft rasch wächst - einen Überblick über die<br />

polnische Tourismusbranche geben, um deren Marktpotential und die damit<br />

verbundenen Chancen geschäftlichen Engagements darzustellen.<br />

Dieses Kapitel gliedert sich deshalb in zwei Teile. Der erste befasst sich mit dem Land<br />

als Touristenziel aus der Perspektive des Urlaubers. Er richtet sich an alle, die nicht<br />

geschäftliche Chancen erkunden wollen, sondern die darauf aus sind, sich - mehr oder<br />

weniger aktiv - zu erholen. Er enthält einige praktische Informationen und einen kurzen<br />

Abriss ausgewählter Sehenswürdigkeiten und Regionen Polens, deren Besichtigung<br />

weithin als „Pflicht“ gilt und die von Touristen wie Besuchern gleichermaßen gerühmt<br />

werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Ausrichtung dieses Ratgebers nur<br />

eine äußerst beschränkte Darstellung zulässt.<br />

In der Tat war es sehr schwierig, sich über die Zusammensetzung dieses Abschnitts<br />

schlüssig zu werden, also zu entscheiden, ob die Darstellung mehr oder weniger alle<br />

Regionen und Sehenswürdigkeiten abdecken oder sich auf einige ausgewählte<br />

konzentrieren sollte. Schließlich wurde der letztere Ansatz gewählt, weil man sich sonst<br />

bei dem knappen Raum, der in diesem Führer für Touristeninformation reserviert ist, mit<br />

einer bloßen Aufzählung begnügen müsste, die nicht einmal erschöpfend wäre.<br />

Wenn Sie einen längeren Urlaub in Polen planen, sollten Sie einige spezielle<br />

Touristenführer zu Rate ziehen, die in vielen Sprachen sowohl in Polen als auch im<br />

Ausland zu haben sind. Dieser Abschnitt kann nur Schlaglichter werfen. Sollten Sie hier<br />

also etwas Gesuchtes vermissen, so bedeutet das nur, dass unsere Skizze Ihr<br />

Interessengebiet leider nicht abdeckt. Wenn Sie sich aber erkundigen und einen<br />

speziellen Reiseführer durchsehen, finden Sie sicher die Orte und Veranstaltungen, die<br />

Sie besuchen möchten.<br />

Der zweite Abschnitt richtet sich an Geschäftsleute, die sich einen Eindruck von der<br />

Touristenbranche in Polen verschaffen möchten. Er beruht auf den neuesten Erhebungen<br />

und Daten, die von der <strong>Polnische</strong>n Institut für Touristik veröffentlicht worden sind.<br />

Wenn Sie an Investitionsmöglichkeiten auf diesem Gebiet interessiert sind oder eine<br />

geschäftliche Kooperation ins Auge fassen, wird Ihnen dieser Teil das Marktpotential<br />

aufzeigen und viele wertvolle Daten liefern. Gleichwohl wird empfohlen, auch den<br />

173


174<br />

XI. Tourismus in Polen<br />

ersten Abschnitt dieses Kapitels zu lesen, sei es auch nur zum Erwerb von<br />

Hintergrundwissen, um die Fakten sozusagen in den richtigen Rahmen zu setzen.<br />

Ein beusch in Polen<br />

Praktische Tipps<br />

• Pass: zur Einreise nach Polen braucht man einen gültigen Pass. Falls ein<br />

Einreisevisum erforderlich ist, sollte der Pass mindestens noch sechs Monate nach<br />

der voraussichtlichen Abreise aus Polen gültig sein.<br />

• Visum: Ein polnisches Visum benötigen alle Reisenden, die keinen polnischen<br />

Pass besitzen, mit Ausnahme von Touristen aus Ländern, die im Anhang<br />

9 aufgeführt sind (mit einigen Ausnahmen,dazu s. ebenso Anhang 9).<br />

• Geld, Bedarf: 100 PLN täglich, nicht weniger als 500 PLN, außer bis zu 3 Tagen<br />

(300 PLN), Personen unter 16 Jahren die Hälfte.<br />

• Geld, Einreise: Wenn Sie mehr als 5.000 EUR an Bargeld oder bargeldgleichen<br />

Werten mit sich führen, müssen Sie beim Zoll eine Devisendeklaration ausfüllen<br />

und abstempeln lassen.<br />

• Geld, Ausreise: Ausführen dürfen Sie außer Ihrer persönlichen Habe und<br />

Souvenirs Fremdwährung bis zu 5.000 EUR ebenso wie nach Polen eingeführte<br />

Fremdwährung mit einer zollamtlich bestätigten Devisendeklaration.<br />

• Geldwechsel: In Polen können Sie Geld entweder auf der Bank oder in einem der<br />

„Kantor“-Wechselstuben tauschen. Es gibt sie auf den Flughäfen und in den<br />

meisten Hotels, doch gewöhnlich bekommt man einen günstigeren Kurs bei den<br />

freien Wechselstuben, die man fast überall findet.<br />

• Kreditkarten: VISA, American Express, Diner's Club und MasterCard werden in<br />

den meisten Hotels, Restaurants und Geschäften akzeptiert.<br />

• Transfer vom Flughafen Okęcie in Warschau: City-Bus 175 und 188 sowie ein<br />

Nachtbus. Einige Hotels unterhalten für ihre Gäste einen eigenen Minibusservice<br />

von und zum Flughafen.<br />

• Taxi: Am Flughafen Okęcie: Meiden Sie Taxifahrer, die Sie im Flughafen<br />

ansprechen, sie berechnen sie Ihnen einen überhöhten Fahrpreis. Verlassen Sie die<br />

Empfangshalle des Flugplatzes und nehmen Sie das erste in der vor dem Eingang<br />

parkenden Taxis. Sie sind vom Flughafen lizenziert. Für andere Fahrten finden Sie<br />

eine Liste mit Telefonnummern zuverlässiger Taxibetriebe in der größten<br />

Tageszeitung Polens, der „Gazeta Wyborcza“. Oder Sie fragen einfach. Die Taxis<br />

holen Sie ohne Aufpreis an jedem gewünschten Ort innerhalb Warschaus ab und<br />

sind gewöhnlich innerhalb weniger Minuten zur Stelle.<br />

• Mietwagen: mehrere der größten Mietwagenfirmen Europas haben Schalter in den<br />

Ankunftshallen polnischer Flughäfen und in einigen Hotels.


Business in Polen<br />

• Elektrischer Strom: 230 Volt / Wechselstrom.<br />

• Öffentliche Telefone sind Kartentelefone. Telefonkarten sind an Kiosken<br />

erhältlich.<br />

• Notfallnummern: Rettungsdienst: 999, Feuerwehr: 998, Polizei: 997;<br />

Erwarten Sie aber nicht, dass Ihr Anrufpartner eine Fremdsprache spricht.<br />

Das Land im Überblick<br />

In Polen kommt sowohl der Tourist, der hier einen längeren Urlaub verbringt, als<br />

auch der Reisende, der bloß für ein bis zwei Wochenenden bleiben kann, auf seine<br />

Kosten. Das Land lohnt den Aufenthalt zu jeder Jahreszeit, und Sie werden stets<br />

etwas Neues entdecken.<br />

Die Burgen und Schlösser erinnern an Polens wechselvolle Geschichte. Zu den<br />

wichtigsten gehören das königliche Wawel-Schloß in Krakau und das Königsschloss<br />

in Warschau, das während des zweiten Weltkriegs zerstört und danach<br />

wiederaufgebaut worden ist. Die Altstädte von Warschau, Krakau, Danzig, Posen<br />

und Wroclaw geben Zeugnis von Jahrhunderte währender Vergangenheit.<br />

Die tausendjährige Geschichte der katholischen Religion spiegelt sich in den<br />

zahlreichen Kirchen, Kapellen und Klöstern wider. Zu den berühmtesten zählen die<br />

Klosteranlage Jasna Góra in Tschenstochau, wo das Bildnis der Schwarzen<br />

Madonna alljährlich Millionen Pilger aus aller Welt anzieht, und die Marienkirche<br />

in Krakau. Es gibt aber auch Hunderte heiliger Stätten und Dorfkirchen, die - von<br />

mystischer Atmosphäre durchwoben - durchaus einen Besuch wert sind.<br />

Polen gehört zu den wenigen Ländern, die mit einer großen Vielfalt ganz<br />

unterschiedlicher Landschaften aufwarten. Der Süden wird von den Bergketten des<br />

Sudeten- und Tatra-Gebirges eingefasst, die hervorragende Möglichkeiten zum<br />

Wandern und Wintersport bieten. Trekkingtouren und Ausflüge sind ganzjährig<br />

möglich, empfehlen sich aber besonders im Sommer und Herbst, wenn es überall im<br />

Lande noch grünt und blüht. Im Winter können Sie zum Skilaufen fahren, zum<br />

Beispiel nach Szczyrk oder Zakopane, Ferienorte, die wegen ihrer Folklore weithin<br />

bekannt sind.<br />

Zum Norden hin beginnen große Ebenen. Hier findet man im Frühling<br />

Storchennester, stößt auf kleine dörfliche Ansiedlungen und trifft auf großflächige<br />

Waldgebiete. Der berühmteste ist der Nationalpark von Bialowieza nahe der<br />

Ostgrenze, der - von einzigartigem Reiz - noch heute dem europäischen Bison<br />

Heimstatt bietet. Alles in allem gibt es in Polen 23 Nationalparks mit einer<br />

Ausdehnung von über 314.000 Hektar - das entspricht 1 % der gesamten<br />

Landesfläche. Umfangreiche Informationen über die Nationalparks in Polen sind<br />

175


176<br />

XI. Tourismus in Polen<br />

unter www.mos.gov.pl/kzpn zu finden. Reiter und Jagdbegeisterte finden in Polen<br />

vielerlei Gelegenheit, ihrem Hobby zu frönen.<br />

Noch weiter nördlich liegen Seen, darunter die des Masurischen Seengebiets, das<br />

auch als „Land der tausend Seen“ bekannt ist: ein Band von Seen erstreckt sich über<br />

mehr als 750 km. Man kann tagelang durch die Flüsse und ein Netz von Kanälen<br />

segeln. Dies ist dank des klaren Wassers der Seen, des Grüns der Landschaft und<br />

ihrer Ursprünglichkeit ein Paradies für Wassersportler und Angler. Im Winter, bei<br />

Temperaturen, die nicht selten tief unter den Gefrierpunkt sinken, bieten die<br />

zugefrorenen Seen auch Gelegenheit zum Eissegeln.<br />

Schließlich folgt als nördliche Begrenzung die Küste der Ostsee: ein überaus langer<br />

Streifen aus goldfarbenem Sand, Strand und Dünen. Das Kap Rozewie, die<br />

Halbinsel Hel, die Danziger Bucht und die Insel Wollin sind nur einige Beispiele für<br />

die zahllosen Schaustücke der Natur, die jeden Touristen begeistern, der die Küste<br />

entlang fährt. Darüber hinaus kann man in dieser Region auch Salzthermal- und<br />

heilende Schlammbäder nehmen, vor allem - das ganze Jahr über - in Kolobrzeg.<br />

Städte, Kunst und Kultur in Polen<br />

<strong>Polnische</strong> Kunst und Kultur waren schon immer Element Westeuropas und Brücke<br />

zum Osten zugleich.<br />

Polen hat viel zur europäischen Kultur beigetragen; dazu gehören unter anderem das<br />

Genie des Kopernikus, die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Marie Sklodowska-<br />

Curie, die Kompositionen Chopins, die Musik Krzystof Pendereckis, die Filme von<br />

Andrzej Wajda und Krzystof Kieślowski, die Theaterstücke von Tadeusz Kantor,<br />

die Dichtung von Adam Mickiewicz und der polnischen Nobelpreisträger Czesław<br />

Miłosz und Wiesława Szymborska.<br />

Außerdem finden wir in Polen Werke von Künstlern aus ganz Europa, wie des<br />

italienischen Malers Bernardo Bellotto (Canaletto), der Architekten Bernardo<br />

Morando und Domenico Merlini, des deutsche Bildhauers Veit Stoß und des<br />

niederländischen Architekt Tijlman van Gameren.<br />

Es gibt in Polen viele Städte, die eine Reise wert sind. In den besseren Touristenführern<br />

sind sie gut beschrieben. Hier beschränken wir uns auf eine Skizze von<br />

Warschau und Krakau, der zweifellos berühmtesten polnischen Städte.<br />

Warschau ist Polens Hauptstadt. Man muss sich vor Augen halten, dass diese Stadt,<br />

vor dem Zweiten Weltkrieg eine der lebendigsten und weltoffensten Metropolen<br />

Europas war, 1945 zerstört wurde und zu 90 % nur noch aus Ruinen bestand. Nach


Business in Polen<br />

dem Krieg wurde die Stadt wieder aufgebaut; nur dank der Entschlossenheit und<br />

Opferbereitschaft derer, die dort überlebt hatten, erhob sie sich aus den Trümmern.<br />

Wiewohl die Besichtigung des Stadtzentrums auch Gelegenheit bietet, moderne<br />

Architektur zu betrachten, entdeckt man das Herz Warschaus eigentlich erst, wenn<br />

man die Altstadt durchstreift, wo neben Gebäuden und Häusern, die nach altem<br />

Muster wiedererrichtet wurden, hier und da wie durch ein Wunder ein Bau aus der<br />

Vorkriegszeit erhalten geblieben ist. Es ist ein Erlebnis, in der Altstadt<br />

herumzugehen und einzutauchen in die magische Atmosphäre vergangener Zeiten,<br />

die erneut lebendig geworden ist, als Erfolg des erstaunlichen Wiederaufbaus, der in<br />

den fünfziger Jahren das Warschau des 17. und 18. Jahrhunderts wiedererstehen<br />

ließ. Zauberhaftes Flair verbreiten die Parks und Gärten, der breite Flußlauf der<br />

Weichsel und das reichhaltige Kulturleben dieser Stadt, die nach wie vor<br />

kosmopolitisch ist, ohne darüber ihren eigentümlichen, ursprünglichen Charme<br />

verloren zu haben.<br />

Bei einem Besuch des Königsschlosses kann man die Innenräume bewundern, auch<br />

die dort aufbewahrten Kunstwerke, darunter manche von der Hand der weltbesten<br />

Maler. Ein weiteres „Muß“ für den Besucher ist die polnische Porträtgalerie im<br />

Schloß Wilanow, einer herrlichen Barock-Residenz des Königs Jan III Sobieski.<br />

Nicht zu vergessen auch das Große Theater, ein bemerkenswertes Beispiel<br />

klassizistischer Architektur, des weiteren der schöne Lazienki-Park aus dem 18.<br />

Jahrhundert, hochbeliebt bei allen Spaziergängern und alljene, die dem städtischen<br />

Lärm entfliehen wollen, das Nationalmuseum mit seiner Ausstellung wertvoller<br />

Sammlungen polnischer Kunst, und vieles andere mehr.<br />

Krakau verdankt seine Einzigartigkeit in erster Linie dem ganz besonderen<br />

Kulturerbe, das innerhalb seiner Mauern beherbergt wird. Hier, auf der Wawel-<br />

Anhöhe, wo jetzt die Kronjuwelen aufbewahrt werden und flämische Gobelins<br />

hängen, hatte man die Burg, Krönungsort und Grabstätte der Könige, errichtet.<br />

Krakau vom 11. bis zum 17. Jahrhundert Polens Hauptstadt. Hier wurde 1364 die<br />

Krakauer Akademie gegründet, die erste Universität Polens (heute bekannt als<br />

Jagiellonen- Universität).<br />

Das Stadtbild hat sich im Lauf der Jahrhunderte gewandelt. Im Mittelalter war<br />

Krakau eine sichere, reiche, befestigte Stadt, umschlossen von Wällen mit 55<br />

Türmen (Überreste der Stadtbefestigung haben sich bis zum heutigen Tage<br />

erhalten). In der Renaissancezeit wurde Krakau zum Zentrum fortschrittlicher Ideen<br />

und Sammelpunkt von Humanisten, Schriftstellern, Baumeistern und Musikern.<br />

Den Brennpunkt des städtischen Lebens bildet der Marktplatz, der nach dem<br />

Markusplatz in Venedig der zweitgrößte Europas ist. Wohin man sich wendet:<br />

177


178<br />

XI. Tourismus in Polen<br />

überall gehen Tradition und Moderne ineinander über, und buchstäblich jeder Stein<br />

erzählt seine eigene Geschichte. Groß ist die Zahl baulicher Denkmäler, nach<br />

Schätzungen gibt es 6.000 Gebäude und Bauwerke. Darüber hinaus zählt man etwa<br />

2,5 Millionen sonstige Zeugnisse menschlichen Schaffens, die in Museen, in<br />

Kirchen und an anderen öffentlich zugänglichen Plätzen ausgestellt sind. 1978<br />

wurde - in Anbetracht der außergewöhnlichen Vielzahl geschichtlichen Kulturguts -<br />

das historische Zentrum der Stadt als erstes von 10 Objekten in Polen in die<br />

UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.<br />

Tourismus<br />

Im Jahre 2002 verzeichnete Polen 50,7 Millionen Einreisen aus dem Ausland, wobei<br />

diese Zahl sowohl Touristen als auch Tagesbesucher umfasst. Die Einreisezahlen, die<br />

seit Beginn der 90er Jahre stetig gestiegen waren, gingen jedoch im Jahr 2000 um 5,2 %<br />

und im Jahre 2001 war ein weiterer leichter Rückgang von 17 % zu verzeichnen. Damit<br />

fiel Polen in der Rangliste der meistbesuchten Länder auf den 13. Platz. Im Jahr 2002<br />

belief sich der Anteil Polens am innereuropäischen Touristenverkehr auf 3,4 %<br />

Bei einer Gliederung nach Länderzugehörigkeit überwiegen unverkennbar die<br />

<strong>Deutsch</strong>en, deren Einreisen die Hälfte aller Einreisenden ausmachen.<br />

Im Jahre 2002 wurde bei folgenden Ländern der größte Rückgang bei Einreisen nach<br />

Polen verzeichnet: <strong>Deutsch</strong>land (-24 %), Slowakei (-20 %), Weißrussland (-18 %),<br />

Kasachstan (- 18 %). Andererseits verzeichneten im Jahre 2002 Besucher aus folgenden<br />

Ländern den größten Zuwachs an Einreisen nach Polen: Rumänien (25 %), Südkorea<br />

(24 %), Kroatien (23 %), Bulgarien (18 %).<br />

Nach Schätzungen des Tourismus-Instituts gab es im Jahr 2002 etwa 14 Millionen<br />

Einreisen von Touristen (d. h. Besuchern, die mindestens einmal über Nacht, aber nicht<br />

länger als ein Jahr in Polen blieben), das sind 6,8 % weniger als im Jahre zuvor. Die<br />

Wojewodschaft Mazowieckie verbuchte mit Warschau allein 3,4 Millionen Touristen,<br />

fast das Dreifache im Vergleich zur nächstfolgenden Wojewodschaft Wielkopolskie<br />

(jeweils 1,5 Millionen Touristen).<br />

Zwischen 1992 und 2001 betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ausländischer<br />

Touristen 4,8 bis 5,1 Übernachtungen. Im Jahr 2001 erreichte sie 4,5 Übernachtungen<br />

gegenüber 4,8 im Jahr 2000. Im Jahre 2002 fiel sie erneut, auf 3,9 Nächte. Im Jahr 2002<br />

machten Geschäftsreisen den Hauptanteil touristischer Einreisen aus (27,4 %), dicht<br />

gefolgt vom Freizeittourismus (23,4 %). Rechnet man jedoch zum Freizeittourismus<br />

auch den Besuch von Verwandten und Freunden (21,5 %), dann überwiegt bei den<br />

Motiven ausländischer Polenbesucher immer noch diese Kategorie.


Business in Polen<br />

Die Gliederung touristischer Einreisen nach dem Besuchszweck geht aus der<br />

nachstehenden Grafik hervor:<br />

Touristische Einreisen in Polen nach Besuchszwecken 2002<br />

in Prozent<br />

Freizeittourismus<br />

Geschäftsreisen<br />

Einkaufsreisen<br />

Freundschafts- und Verwandtenbesuche<br />

Transit<br />

Sonstige<br />

9,4<br />

8,7<br />

10,6<br />

21,5<br />

23,4<br />

27,4<br />

179<br />

Quelle: Tourismus-Institut Warschau,2003<br />

Im Jahre 2002 beliefen sich die Deviseneinnahmen durch Touristen und Tagesbesucher<br />

auf annähernd 4,5 Milliarden USD, das waren 6,7 % weniger als noch im Jahre 2001.<br />

Nicht berücksichtigt sind dabei jedoch ausländische Besucher, die eine Arbeit in Polen<br />

aufnehmen und deren Zahl auf etwa 500.000 geschätzt wird. Die Durchschnittsausgaben<br />

von Touristen für Unterbringung in Polen betrugen ähnlich wie im vergangenen Jahr pro<br />

Person 132 USD. Die durchschnittlichen Tagesausgaben von Touristen erhöhten sich<br />

leicht (um 3,6 %) und beliefen sich auf 29 USD, die Spannweite reichte von 23 USD bei<br />

Touristen aus Übersee bis zu 38 USD bei Touristen aus Weißrussland.<br />

Die Durchschnittsausgaben von Tagesbesuchern, die vornehmlich zum Einkaufen nach<br />

Polen kamen, nahmen zu. Im Jahre 2002 betrugen sie 46 USD, ein Zuwachs um 12,2 %<br />

im Vergleich zum Vorjahr, und schwankten zwischen 10 USD (Slowakei) und 95 USD<br />

(Ukraine).<br />

Insgesamt verringerten sich die Ausgaben von Touristen nicht in dem Maße wie die der<br />

Tagesbesucher und deshalb war bei ersteren ein Zuwachs ihres Anteils an den<br />

Deviseneinnahmen auf ca. 62,4 % (2,8 Mrd. USD) zu verbuchen.<br />

Auch die Zusammensetzung der von Touristen getätigten Ausgaben veränderte sich im<br />

Vergleich zur Vorjahresstruktur. Weniger Geld wurde für Übernachtungen (32 %),<br />

Nahrungsmittel (21,3 %), dafür mehr (22,1 %) für Einkäufe aufgewendet. Wie bereits in<br />

den vorangegangenen Jahren waren Einkäufe (auch zum Zwecke des Wiederverkaufs)<br />

bei Touristen aus Weißrussland, der Ukraine, Litauen und Russland vorrangiger<br />

Einreisegrund.


180<br />

XI. Tourismus in Polen<br />

Die Veränderungen bei den Durchschnittsausgaben von Tagesbesuchern in den letzten<br />

zwei Jahren hatten - wie nachfolgend gezeigt - deutlichen Einfluss auf die<br />

Zusammensetzung der Gesamteinnahmen aus Reisen nach Polen.<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

3,6<br />

2,5<br />

3,3<br />

3,3<br />

Deviseneinnahmen 1994-2002 in Mrd. USD<br />

4,4<br />

4,0<br />

4,3<br />

4,4<br />

4,4<br />

3,6<br />

3,4<br />

2,7<br />

3,1<br />

3,0<br />

2,9 2,8<br />

1,9 1,7<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Tagesbesucher Ausgaben von Touristen<br />

Quelle: Tourismus-Institut Warschau, 2003<br />

Auch im Jahre 2002 war <strong>Deutsch</strong>land wieder der wichtigste touristische Markt für<br />

Polen, obwohl auch hier ein Einnahmenrückgang bezüglich deutscher Touristen und<br />

Besucher zu verzeichnen war. Die Einnahmen aus dem deutschen Markt beliefen sich<br />

auf 1,6 Milliarden USD und machten annähernd 36 % der Gesamteinnahmen aus ∗ .<br />

Die Entwicklung der polnischen Wirtschaft insgesamt widerspiegelt sich deutlich bei<br />

den Auslandsreisen polnischer Bürger wider. Wirtschaftswachstum hat natürlich zur<br />

Folge, dass Menschen wohlhabender werden (siehe die Steigerung des Pro-Kopf-<br />

Einkommens und das Wachstum des Bruttosozialprodukts, dargestellt in Kapitel II), und<br />

dies wiederum führt zur Steigerung ihrer Ausgaben für Reisen ins Ausland. Andererseits<br />

hinterließ aber auch die wirtschaftlichen Rezessionserscheinungen ihre Spuren. Im Jahre<br />

2002 betrug das Volumen polnischer Auslandsreisen 45,0 Millionen; im Vergleich zum<br />

Vorjahr ein Rückgang um 15,2 %. Damit wurde der in den 90er Jahren anhaltende<br />

Aufwärtstrend unterbrochen, nachdem sich die Zahl der Auslandsreisen in der Zeit<br />

zwischen 1991 und 2001 nahezu verdreifacht hatte.<br />

∗ nicht berücksichtigt Zahlungen über die Nationalbank Polens


Business in Polen<br />

Dieser Trend wird auch durch die nachfolgende Grafik widergespiegelt.<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

20,8<br />

Auslandsreisen von polnischen Bürgern 1991-2002<br />

29,3 31,4<br />

34,3 36,4<br />

44,7<br />

48,6<br />

49,3<br />

55,1<br />

56,7<br />

53,1<br />

45,0<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

181<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, Grenzkontrollorgane, 2003<br />

Nach vorläufigen Schätzungen des Tourismus-Instituts hatten 8,4 Millionen von<br />

insgesamt 45 Millionen Reisen touristischen Charakter (Zuwachs um 9,1 %). Ebenso<br />

wie bei der Einreise nach Polen nimmt <strong>Deutsch</strong>land auch als Ziel des polnischen<br />

Auslandstourismus die Spitzenposition, obgleich mit 32 % weniger deutlich, ein (2,65<br />

Millionen). Andere bevorzugte Reiseziele waren für polnische Bürger die Tschechische<br />

Republik (0,7 Millionen), Frankreich (0,55 Millionen), Griechenland (0,55 Millionen)<br />

und die Slowakei (0,55 Millionen). Dessen ungeachtet bleibt anzumerken, dass<br />

Touristenreisen nach <strong>Deutsch</strong>land, in die Tschechische Republik und die Slowakei oft<br />

mit einer Weiterreise in andere west- bzw. südeuropäische Länder verknüpft sind. Polen,<br />

die ins Ausland reisen, suchen vor allem Freizeit und Erholung. Insgesamt nahmen 14 %<br />

aller Polen im Alter von über 15 Jahren im Jahre 2002 an Touristenreisen ins Ausland<br />

teil.<br />

Hinsichtlich des Inlandstourismus unternahmen im Jahre 2002 etwa 33 % der<br />

polnischen Bürger Langzeitreisen (von mindestens 5 Tagen) und 35 % Kurzzeitreisen.<br />

Während Langzeitreisen vor allem im Sommer - mit ziemlich gleichen Anteilen an den<br />

drei anderen Jahreszeiten - stattfinden, verteilen sich Kurzzeitreisen interessanterweise<br />

mehr oder weniger gleichmäßig über das ganze Jahr, was die nachfolgende Aufstellung<br />

verdeutlicht. Polen ist eben ein Reiseland für alle Jahreszeiten.


182<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

12<br />

61<br />

15<br />

12<br />

XI. Tourismus in Polen<br />

Aufgliederung touristischer Inlandsreisen<br />

nach Jahreszeiten 2002<br />

21<br />

38<br />

24<br />

17<br />

Langzeitreisen Kurzreisen<br />

Frühling<br />

Sommer<br />

Herbst<br />

Winter<br />

Quelle: Tourismus-Institut Warschau, 2003<br />

Zum Schluss noch ein Wort zu den Übernachtungsseinrichtungen in Polen. In den<br />

letzten Jahren hat sich deren Anzahl mehr oder minder konstant gehalten. Jedoch<br />

erhöhte sich im Zeitraum von 1995-2001 die Anzahl an Hotels um 45 %. Im Jahre 2001<br />

gab es laut Zentralamt für Statistik in Polen insgesamt 7.613 Übernachtungsseinrichtungen<br />

mit insgesamt 640.000 Betten, inkl. 966 Hotels mit einer Bettenkapazität<br />

von insgesamt 98.000. Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht die Hotelzimmerstruktur<br />

in Polen in Abhängigkeit von der jeweiligen Hotelkategorie.<br />

Hotels und Hotelzimmer 2000-2001<br />

Hotels Hotelzimmer<br />

2000 2001 2000 2001<br />

Insgesamt 924 966 50.413 51.858<br />

***** 6 6 1.329 1.278<br />

**** 41 39 5.487 5.619<br />

*** 332 343 23.772 23.966<br />

** 285 315 11.739 12.611<br />

* 260 263 8.086 8.354<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003<br />

Im Jahre 2002 nutzten in Polen 14,17 Millionen polnische und 3,2 Millionen<br />

ausländische Touristen die unterschiedlichsten touristischen Übernachtungseinrichtungen<br />

wie Hotels, Motels, Campingplätze, Urlauberressorts u.ä.. Der Großteil<br />

ausländischer Touristen (über 75 %) stieg in Hotels ab.<br />

Die Größe des Marktes, die politische Stabilität und ein eindrucksvolles<br />

Wirtschaftswachstum bieten Anreize für Investitionen. Nach Angaben der <strong>Polnische</strong>n<br />

Agentur für Auslandsinvestitionen (PAIZ) betrug Ende 2002 das Gesamtvolumen<br />

ausländischer Direktinvestitionen mit einem Investitionsaufkommen von über 1Million<br />

USD in der Hotel- und Gastronomiebranche 650 Millionen USD.


Business in Polen<br />

XII. WIRTSCHAFTS- UND GESCHÄFTS<strong>IN</strong>FORMATIONEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

Ausgehend von den angewandten Methoden der Informationsverbreitung als auch<br />

bezüglich der Zugangsmöglichkeiten können die Quellen von Wirtschafts- und<br />

Geschäftsinformationen grundsätzlich in 3 verschiedene Gruppen unterteilt werden:<br />

• Institutionen,<br />

• Printmedien (Publikationen, Zeitungen und Zeitschriften),<br />

• Internet.<br />

Für gewöhnlich ermöglicht eine institutionelle Informationsquelle den Zugang zu dem von<br />

ihr angebotenen Informationsmaterial entweder über direkte Konsultationsmöglichkeiten,<br />

Publikationen unterschiedlicher Art oder über ihre home-page im Internet.<br />

Für englischsprachige Ausländer stellt der Zugang zu Informationen aus Wirtschaft und<br />

Finanzen in Polen keinerlei Schwierigkeit dar. Staatliche als auch wissenschaftliche<br />

Forschungseinrichtungen beschäftigen heutzutage hochqualifizierte Mitarbeiter, unter denen<br />

einen Englisch sprechenden zu finden kein Problem darstellt. Zu klären wäre jedoch, ob es<br />

gegebenenfalls die Person mit der größtmöglichen Kompetenz hinsichtlich des von Ihnen<br />

angesprochenen Sachverhalts ist. Deshalb sollte vor einer Terminvereinbarung geprüft<br />

werden, ob die Anwesenheit eines Dolmetschers geboten ist oder nicht.<br />

Englischsprachige Publikationen zur Wirtschaft Polens beinhalten das gesamte<br />

Spektrum notwendiger Informationen, von aktuellen Börsennachrichten und<br />

entsprechenden Kommentaren, über Fragen der rechtlichen Aspekte einer<br />

Firmengründung in Polen bis hin zu Marktanalysen. Letztendlich besteht ebenso die<br />

Möglichkeit, jederzeit eine Erarbeitung, in der Sprache Ihrer Wahl, zu spezifischen<br />

wirtschaftlichen Sachverhalten bei Consultingfirmen bzw. Unternehmensberatern in<br />

Auftrag zu geben. Nicht zu vergessen, weil der einfachste und preiswerteste Weg, um an<br />

mehr als reichliche Informationen zu gelangen, ist das Internet. Es existiert eine Vielzahl<br />

von Internetseiten, die sich gezielt und ausschließlich auf Aspekte wirtschaftlicher und<br />

finanzieller Natur konzentrieren, und mit etwas Geduld findet man in der Regel die<br />

benötigten Informationen.<br />

Institutionen<br />

Staatliche als auch wissenschaftliche Forschungseinrichtungen gelten als eine der<br />

berufendsten Quellen für Wirtschaftsinformationen. In Anhang 17 ist eine Übersicht<br />

zentraler Institutionen und Ministerien enthalten. Fast alle der dort aufgeführten<br />

Einrichtungen gibt eine Reihe von Veröffentlichungen (einige in Englisch) heraus und<br />

verfügen über eigene Internetseiten, denen eine englischsprachige Version beigefügt ist.<br />

183


184<br />

XII. Wirtschafts- und Geschäftsinformationen in Polen<br />

Natürlich ist es naheliegend, das ein Ausländer sich zuallererst an seine Botschaft in<br />

Polen bzw. eine polnische Botschaft im Ausland wendet. Eine Aufstellung über in Polen<br />

tätige Botschaften ist in Anhang 30 enthalten. Ein Verzeichnis von Handelsabteilungen<br />

polnischer Botschaften und Konsulate im Ausland ist in Anhang 31 zu finden. Des<br />

weiteren sind bilaterale Industrie- und Handelskammern zu nennen, von denen eine<br />

Auswahl in Anhang 29 zur Verfügung steht.<br />

Die Wahl der jeweiligen Institution ist natürlich von der geschäftlichen Interessenslage<br />

des Informationssuchenden in Polen abhängig. Aus diesem Grund fällt es schwer, sich<br />

für einen Kontakt zu als den besten zu entscheiden, der jedermanns Bedarf befriedigt.<br />

Handelt es sich um Direktinvestitionen, so ist die <strong>Polnische</strong> Agentur für<br />

Auslandsinvestitionen (PAIZ) mit Sicherheit die beste Wahl. PAIZ veröffentlicht eine<br />

ganze Serie von hochqualitativen englischsprachigen Publikationen zu den<br />

verschiedenartigsten Themenbereichen, beginnend beim Bauwesen bis hin zum<br />

Bankwesen und bietet eine umfangreiche Leistungspalette für ausländische Investoren<br />

kostenfrei an. Zu mehr Informationen über PAIZ, s. Institutionelle Struktur für<br />

Auslandsinvestitionen in Kapitel V. Ebenso kann das UNIDO-Büro Warschau,<br />

Herausgeber der vorliegenden Publikation, Unterstützung und Hilfestellung geben.<br />

Für ein Unternehmen, das am Privatisierungsprozess in Polen teilzunehmen<br />

beabsichtigt, ist das Ministerium des Staatsschatzes (zu Aufgaben und Tätigkeit des<br />

Ministeriums, s. Kapitel IV) der vorrangige Ansprechpartner. Das Ministerium für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Soziales verantwortlich für die Wirtschaftspolitik, Außenhandel<br />

u.ä., bietet ebenso nützliche allgemeine wie auch spezielle Informationen an.<br />

Handels- und Kooperationsangebote werden u.a. von der <strong>Polnische</strong>n Industrie- und<br />

Handelskammer erfasst und angeboten, die ebenso unternehmensbezogene „duediligence“-Leistungen<br />

anbietet. Die Kammer gibt regelmäßig ein Bulletin über<br />

Wirtschaftstrends und Neuigkeiten aus der Finanzwelt heraus.<br />

Das Hauptamt für Statistik ist eine unschätzbare Quelle für Informationen, die bereits in<br />

englischer Sprache in den zweisprachigen Publikationen des Amtes zugänglich sind.<br />

Die <strong>Polnische</strong> Presseagentur (PAP) hat ein informatives und umfangreiche<br />

Nachschlagewerk über Polens Politik und Wirtschaft sowie Aspekte allgemeiner Natur<br />

mit Angaben zur Warschauer Börse und aktuellen Wechselkursaufstellungen,<br />

wenngleich zu einem recht ordentlichen Kaufpreis, im Angebot. Das verwendete<br />

Englisch erscheint zeitweise etwas unkontrolliert, ist aber zweckdienlich.<br />

Internationale Presseagenturen wie Reuters, Bloomberg, die deutsche Presseagentur<br />

(dpa) stehen insgesamt als Quelle für Tages- und Wocheninformationen aus dem<br />

Finanzbereich zur Verfügung, bringen jedoch für den uneingeweihten Leser Probleme


Business in Polen<br />

aufgrund nur geringer bzw. zusammenhangloser Analysen mit sich und rufen bei einem<br />

durchschnittlichen Informationsbedarf die übliche Preisfrage hervor.<br />

Darüber hinaus hat eine Reihe von internationalen Organisationen ihren Sitz in<br />

Warschau, die Fakten und Daten in informativer Weise aufbereiten und zur Verfügung<br />

stellen. Einige dieser Organisationen sind in Anhang 18 aufgelistet.<br />

Schließlich seien die Wirtschaftsinformationsdienste genannt, deren Leistungen in Polen<br />

in immer größerem Maße in Anspruch genommen werden. Die Informationen dieser<br />

Firmen geben einen tiefgehenden Einblick in Unternehmen und bieten vertrauliche,<br />

wenngleich kostenpflichtige Auskünfte (in Polnisch oder in Englisch) über die<br />

Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Für einen potenziellen Geschäftspartner, der<br />

Einzelheiten über ein Unternehmen in Erfahrung bringen will, sollten diese<br />

Informationen den veranschlagten Preis wert sein.<br />

Ausgewählte Wirtschaftsinformationseinrichtungen (s. Anhang 32).<br />

Zeitungen und Zeitschriften<br />

Englischsprachige Presseerzeugnisse in Polen, begonnen beim ältesten und am weitesten<br />

verbreiteten wöchentlich erscheinenden Wirtschaftsblatt „The Warsaw Voice“ bis hin<br />

zum „Insider“, thematisch und vom Informationsgehalt dem Unterhaltungsbereich<br />

gewidmet (http://www.warsawinsider.pl), bieten dem Englisch sprechenden Ausländer<br />

eine vielfältige Themenauswahl. „The Warsaw Voice“ gibt gleichfalls ein Wirtschaft-<br />

und Business-Jahrbuch heraus, das auf Wunsch beim Redaktionsbüro erhältlich ist.<br />

Das „Warsaw Business Journal“ bietet seinen Lesern die wohl umfassendsten<br />

Informationen aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, obgleich „The Warsaw<br />

Voice“ recht ordentliche wöchentlich erscheinende Berichte zu Themen wie Börse und<br />

Geld sowie Tiefenanalysen führender Märkte und Industriezweige veröffentlicht. Das<br />

„Warsaw Business Journal“ gibt zudem sein allseits bekanntes „Book of Lists“, eine<br />

nützliche Datenbank für Unternehmer, heraus. Die Webseite des „Warsaw Business<br />

Journal”, http://www.wbj.pl, enthält Auszüge des „Warsaw Insider“ sowie eine Auswahl<br />

von Informationen aus „Poland AM”, einer allmorgendlich Nachrichtenausgabe des<br />

Hauses.<br />

Die Internetseite von „The Voice of Warsaw”, http://www.warsawvoice.pl, bietet in<br />

guter Präsentation einen leichten, benutzerfreundlichen Zugang zu umfangreichen<br />

Wirtschafts- und Businessinformationen. Wöchentlichen Aktualisierungen über den<br />

Geldmarkt, die Warschauer Börse, aber auch Sonderbeiträge und Artikel über<br />

verschiedenen Sektoren der Industrie sowie Nachrichten sind auf diesen kostenfrei<br />

zugänglichen Seiten zu finden.<br />

185


186<br />

XII. Wirtschafts- und Geschäftsinformationen in Polen<br />

„Polish Market”, eine Business-Monatszeitschrift, bietet seiner Leserschaft ein<br />

nützliches Kompendium von Daten und Informationen über die Wirtschaftspolitik der<br />

Regierung, beschäftigt sich mit Investment-, Immobilien- und Dienstleistungsaspekten<br />

und informiert über führende polnische Industrieunternehmen sowie national und<br />

international ausgezeichnete Spitzenprodukte. Die Zeitschrift ist zu einem<br />

Werbeinstrument für verschiedene Regionen geworden, die ihre wirtschaftliche<br />

Entwicklung und ihre Investitionsangebote auf diesem Wege einer breiten Öffentlichkeit<br />

darbieten. Präsent sind ebenfalls führende Unternehmer sowie die größten polnischen<br />

und ausländischen Investoren. Interessante Artikel aus aktuellen und früheren Ausgaben<br />

der Zeitschrift sind unter http://www.polishmarket.com.pl zu finden.<br />

Eine weitere Informationsquelle ist die BOSS Informations- und Verlagsagentur, die seit<br />

12 Jahren als unabhängiges, auf die Informationsweitergabe spezialisiertes Unternehmen<br />

am Markt tätig ist. Das Angebot umfasst im wesentlichen Analysen und Berichte über<br />

unterschiedliche wirtschaftliche Aspekte sowie 3 Publikationen, u.a. „Business News<br />

Poland“, eine englischsprachige Wochenzeitschrift mit ausführlichen Geschäfts-,<br />

Wirtschafts- und rechtlichen Informationen für ausländische Investoren. Regelmäßig<br />

erscheinen Branchenanalysen, Statistiken, Prognosen, Trends, Kommentare,<br />

Unternehmerinfos, besprochen werden Steuer- und Rechtsvorschriften, Nachrichten aus<br />

dem Geschäfts- und Wirtschaftsleben in komprimierter Form dargestellt. Die<br />

Internetadresse lautet: http://www.boss.com.pl.<br />

Einige andere Quellen für Geschäfts- und Finanzinformationen sind ausländischer<br />

Herkunft. Entsprechende Veröffentlichungen sind in jedem größeren Hotel, in<br />

englischsprachigen Buchläden und mit etwas Glück an vielen Straßenkiosken erhältlich.<br />

Am oberen Ende des Wirtschaftsinformationsmarktes steht der „Economist Intelligence<br />

Unit’s Quarterly Business Report“ über Polen. Andere Quellen sind Berichte<br />

internationaler Organisationen wie der Weltbank oder der OECD, die für gewöhnlich<br />

ein Mal pro Jahr veröffentlicht werden.<br />

Internet<br />

In den letzten Jahren ist es zu einer wahren Schwemme von Internetseiten (von denen<br />

allerdings auch einige nach ihrem Erscheinen bald wieder von der Bildfläche<br />

verschwanden) zur Wirtschafts- und Finanzthematik in Polen, wobei sich diese neuen<br />

Internetprodukte fast gegenseitig auf die Füße traten, da hinsichtlich Layout und Inhalt,<br />

wenn auch geringfügig, stets etwas neues angeboten wurde. Nachfolgend sind die<br />

wichtigsten Internetquellen für Business- und Finanzinformationen aufgeführt. Für all<br />

jene, die an wirklich glaubwürdigen Wirtschaftsinformationen, an Handels- und<br />

Geschäftsangeboten, praktischen Ratschlägen über rechtliche, steuerliche bzw.<br />

versicherungsrechtliche Aspekte interessiert sind, bietet das Internet Englisch sprechenden


Business in Polen<br />

Ausländern und denjenigen im Ausland ohne Zugang zu unmittelbaren vor-Ort-<br />

Informationsquellen ideale Bedingungen.<br />

Für die Zuverlässigkeit und Aktualität von Informationen ist es mit Sicherheit das Beste,<br />

sich diese „von der Quelle“ zu beschaffen, sprich, sie aus berufenem Munde zu<br />

vernehmen. Für das Internet bedeutet dies, das diese Informationen vom Anbieter auf den<br />

jeweiligen Seiten sichtbar gemacht werden. Wer also zuverlässige Business-Informationen<br />

über Polen erhalten möchte, ist gut beraten, sich an die offiziellen Webseiten verschiedener<br />

polnischer Ministerien und anderer Regierungseinrichtungen sowie ihr nahestehender<br />

Institutionen zu halten. Zum überwiegenden Teil existieren Verweise auf eine englische<br />

Sprachversion, die, wenn auch nicht alle, so jedoch die hauptsächlichsten<br />

Präsentationspunkte der polnischen Originalseite darbieten.<br />

Hinsichtlich Business-Informationen sind die Internetseiten des Ministeriums für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Soziales, des Staatsschatzministeriums und der PAIZ besonders<br />

empfehlenswert. Darüber hinaus sind spezifische Wirtschaftsdaten auf den Webseiten der<br />

Warschauer Börse und der Nationalbank Polens zu finden (Webseiten staatlicher<br />

Einrichtungen s. Anhang 17).<br />

Nachfolgend ist eine kurze Beschreibung von allgemeinen Webseiten über Polen und die<br />

Geschäftstätigkeit in Polen aufgeführt. Aufgrund der äußerst dynamischen Entwicklung<br />

des Internets kann es aber durchaus sein, das dem Leser, wenn er diese Information liest,<br />

andere, ebenso qualitative, oder vielleicht sogar noch bessere Webseiten zugänglich sein<br />

werden.<br />

Poland Home Page<br />

http://www.poland.pl - Sie ist Polens offizielle Webseite und präsentiert allgemeine<br />

Informationen über das Land und aktuelle Nachrichten und bietet mit Hilfe entsprechender<br />

Links eine breite Palette von landesspezifischen Informationen mit den Schwerpunkten<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung, Kultur und Kunst. Die Seite bietet Zugang zu<br />

Business-, Finanz- und Wirtschaftsinformationen, allerdings verfügen nicht alle Seiten<br />

über eine englischsprachige Version.<br />

Internetportal Exportförderung Polen<br />

http://www.polishproducts.gov.pl http://www.exporter.gov.pl - das Portal steht unter der<br />

Regie des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Soziales. Es enthält aktuelle<br />

Kurzinformationen über die Wirtschaft Polens, einschließlich Angaben über Industrie,<br />

Landwirtschaft, Außenhandel, Preise, Löhne und Gehälter u.ä. Eine Datenbank polnischer<br />

Exportunternehmen ist integraler Bestandteil des Portals, über die Geschäftskontakte zu<br />

Unternehmen angebahnt werden können.<br />

187


188<br />

XII. Wirtschafts- und Geschäftsinformationen in Polen<br />

BMB Promotions<br />

http://www.export-import.pl - diese Seite ist ein Internetservice für den Exportbereich und<br />

verschafft dem Benutzer Zugang zu mehreren tausend Ex- und Importangeboten<br />

polnischer Unternehmen. Dieser Service wird von der Firma BMB Promotions betrieben,<br />

die ebenfalls eine gedruckte Katalogform in Englisch, Russisch und <strong>Deutsch</strong> anbietet; des<br />

weiteren existiert eine CD-ROM Version. BMB Promotions hat dazu noch eine allgemein<br />

zugängliche Datenbank über das Wirtschaftspotential und die Investitionsbedingungen<br />

aller territorialen Selbstverwaltungen eingerichtet, die ebenfalls mehrere tausend<br />

Investitionsangebote polnischer Kreise, Städte und Gemeinden umfaßt (Zugang unter:<br />

www.gminy.pl). Parallel dazu sind diese Informationen in englischer Sprachversion und<br />

auf CD-ROM vorhanden. Eine Datenbank über Ausschreibungen lokaler polnischer<br />

Behörden ist die neueste Errungenschaft des BMB Promotion Service. Sie liegt jedoch<br />

gegenwärtig nur in polnischer Sprache vor.<br />

Darüber hinaus existieren einige qualitativ gute Web-Seiten, die von den Handelsabteilungen<br />

verschiedener polnischer Botschaften und Konsulate ins Netz gestellt worden<br />

sind. An erster Stelle sind hierfür die Webseiten http://www.handelsratpolen.at<br />

(Österreich)), http://www.poland-canada.org (Kanada), http://www.wirtschaft-polen.de<br />

(<strong>Deutsch</strong>land), http://www.polishemb-trade.co.uk (GB) und http://www.brhusa.com sowie<br />

http://www.polandembassy.org (beide USA) zu nennen. Eine vollständige Aufstellung der<br />

Handelsabteilungen der Botschaften der Republik Polen im Ausland sind in Anhang 31 zu<br />

finden. Aktualisierungen dieser Aufstellung sind auf der Web-Site des Ministeriums für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Soziales www.mpips.gov.pl nachzulesen.<br />

Schließlich, für alle an Handelsbeziehungen interessierte Internetnutzer ist die Webseite<br />

http://www.targi.com zu empfehlen, die einen Überblick über alle wichtigen in Polen<br />

stattfindenden Messen und Messeveranstaltungen vermittelt. Die Seite wird in<br />

regelmäßigen Abständen aktualisiert und enthält Informationen zu über 400 alljährlich in<br />

Polen durchgeführter Messen. Des weiteren finden sich auf dieser Seite Links zu über 70<br />

Messeorganisatoren. Eine Vollversion in englischer Sprache ist ins Netz gestellt worden.<br />

Als Alternative kann die Internetseite der <strong>Polnische</strong>n Messevereinigung<br />

(www.polfair.com.pl) genutzt werden, die ähnliche Informationen, teilweise auch in<br />

Englisch, anbietet.


Business in Polen<br />

XIII. ANHÄNGE<br />

1. Eckdaten der Wirtschaftsentwicklung 2002 ..........................................................................191<br />

2. Gründung einer <strong>Gesellschaft</strong> mbH – Handlungsablauf..............................................................192<br />

3. Gründung einer Aktiengesellschaft (AG) – Handlungsablauf ....................................................194<br />

4. Gesetzgeberische Grundlagen für eine Geschäftstätigkeit in Polen.......................................196<br />

5. Basissteuern............................................................................................................................197<br />

6. Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung ...........................................................198<br />

7. Abkommen über gegenseitige Förderung und Schutz von Investitionen...............................200<br />

8. Abkommen über visafreien Personenverkehr – Länderaufstellung ....................................202<br />

9. Die Top-50 der polnischen Unternehmen 2002...................................................................204<br />

10. Produktionsvolumen von Schlüsselerzeugnissen und Rohstoffen im Jahre 2002 ..............206<br />

11. Durchschnittliche Einzelhandelspreise ausgewählter Nahrungsmittel................................207<br />

12. Ausländische Direktinvestitionen nach Herkunftsländern.....................................................208<br />

13. Ausländische Direktinvestitionen nach Geschäftsfeldern......................................................209<br />

14. Die 30 führenden ausländischen Investoren in Polen ............................................................210<br />

15. Die Warschauer Börse – Anteilsindizes ..............................................................................211<br />

16. Die Warschauer Börse – Wertpapier-Indizes ......................................................................212<br />

17. Zentrale Behörden und Ministerien .....................................................................................213<br />

18. Internationale Organisationen und UNO-Vertretungen in Polen...........................................217<br />

19. Territoriale Regierungsverwaltung - Wojewodschaftsämter...............................................218<br />

20. Wirtschaftsabteilungen der Kreisgerichte in Polen .............................................................219<br />

21. Regionalfilialen und Zweigstellen der Agentur für Staatliches Agrareigentum .................220<br />

22. <strong>Polnische</strong> Technologie-Institutionen .....................................................................................221<br />

23. Sonderwirtschaftszonen .......................................................................................................222<br />

24. Banken in Polen (Zentralen) ................................................................................................223<br />

25. Filialen ausländischer Banken in Polen...............................................................................226<br />

26. Nationale Investitionsfonds .................................................................................................227<br />

27. Venture Kapitalfonds ...........................................................................................................228<br />

28. Führende Consulting- und Rechtsberatungsunternehmen in Polen .......................................229<br />

29. Ausgewählte bilaterale Industrie- und Handelskammern....................................................230<br />

30. Ausgewählte Botschaften und Handelsabteilungen in Polen.................................................231<br />

31. Handelsabteilungen polnischer Botschaften und Konsulate ...............................................233<br />

32. Ausgewählte Wirtschaftsinformationsdienste .......................................................................241<br />

33. Vertretungen der UNIDO......................................................................................................242<br />

189


Business in Polen<br />

ANHANG 1<br />

ECKDATEN DER WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG 2002<br />

Wachstum BIP 1,4 %<br />

Wachstum Kapitalaufwand brutto - 6,8 %<br />

Wachstum Industrieproduktion 1,4 %<br />

Wachstum Produktivität 4,5 %<br />

Wachstum Bauwesen - 8,0 %<br />

Arbeitslosenquote 18,1 %<br />

Inflationsrate 1,9 %<br />

Diskontsatz (Dezember) 7,5 %<br />

Haushaltsdefizit 5,1 % BIP<br />

Auslandsverschuldung 43,3 % BIP<br />

Öffentliche Verschuldung 45,8 % BIP<br />

Außenhandel, SAD-Statistik:<br />

Einnahmen Export<br />

Ausgaben Import<br />

Handelsdefizit<br />

41,0 Mrd. USD<br />

55,1 Mrd. USD<br />

14,1 Mrd. USD<br />

Liquidität - Importsicherung 6 Monate<br />

Auslandsverschuldung/Export ratio 2,0<br />

Devisenreserven (Dezember) 29,8 Mrd. USD<br />

Ausländische Direktinvestitionen 6,06 Mrd. USD<br />

Gesamtwert von Ausländische Direktinvestitionen 65,11 Mrd. USD<br />

Mittlerer Wechselkurs 4,0795 PLN/USD<br />

3,8557 PLN/EUR<br />

Durchschnittlicher Monatslohn brutto 2.133 PLN<br />

Mindestlohn brutto 800 PLN<br />

191


192<br />

Schritte der<br />

Unternehmensgründung<br />

1. <strong>Gesellschaft</strong>svertrag/<br />

Gründungsurkunde<br />

2. Eintragung des<br />

Unternehmens<br />

3. Veröffentlichung der<br />

Unternehmenseintragung<br />

im Amtsblatt "Monitor<br />

Sądowy i Gospodarczy"<br />

4. Vergabe einer<br />

statistischen Nummer<br />

5. Registrierung des<br />

Unternehmens bei der<br />

Staatlichen<br />

Sozialversicherung (ZUS)<br />

6. Genehmigungen bzw.<br />

Betriebserlaubnisse, wenn<br />

erforderlich<br />

7. Eröffnung eines<br />

Firmenkontos<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 2<br />

GRÜNDUNG E<strong>IN</strong>ER GESELLSCHAFT MBH – HANDLUNGSABLAUF<br />

Institution Anmerkungen Kosten<br />

Notariat Laut Handelsgesetzbuch muss der<br />

<strong>Gesellschaft</strong>svertrag über die Gründung<br />

einer GmbH in Form einer notariellen<br />

Urkunde erstellt werden.<br />

Nationales<br />

Registriergericht<br />

Büro des Amtsblatts<br />

"Monitor Sądowy i<br />

Gospodarczy",<br />

Ministerium für<br />

Justiz – über das<br />

Sekretariat des<br />

zuständigen<br />

Wirtschaftsgerichtes.<br />

Wojewodschaftsamt<br />

für Statistik<br />

(Wojewódzki Urząd<br />

Statystyczny)<br />

Staatliche<br />

Sozialversicherung<br />

(Zakład<br />

Ubezpieczeń<br />

Społecznych)<br />

Zuständige<br />

Institutionen für die<br />

Vergabe von<br />

Genehmigungen,<br />

Betriebserlaubnissen<br />

und Lizenzen<br />

Die Eintragung erfolgt an dem für den<br />

Sitz des Unternehmens zuständigen<br />

Wirtschaftsgericht. Mit der Eintragung<br />

erhält das Unternehmen den Status einer<br />

Rechtsperson.<br />

Der Antrag auf Eintragung des<br />

Unternehmens in das REGON System ist<br />

persönlich an dem für den Sitz des<br />

Unternehmens zuständigen<br />

Wojewodschaftsamt für Statistik<br />

einzureichen.<br />

Innerhalb von 10 Tagen nach Einstellung<br />

der ersten Mitarbeiter hat sich das<br />

Unternehmen bei der zuständigen Filiale<br />

der Staatlichen Sozialversicherung (ZUS)<br />

registrieren zu lassen<br />

Eine Aufstellung von<br />

genehmigungspflichtigen<br />

Geschäftsaktivitäten ist bei PAIZ<br />

erhältlich.<br />

Bank Das Unternehmen ist verpflichtet, ein<br />

PLN-Konto (bei jeder Bank,<br />

ausgenommen die Nationalbank Polens)<br />

einrichten und kann über Devisenkonten<br />

bei Banken, die gemäß Devisengesetz für<br />

Außenwirtschaftsaktivitäten zugelassen<br />

sind, verfügen.<br />

1. Notargebühr.<br />

2. Steuer auf<br />

Rechtsgeschäfte.<br />

Die Höhe dieser<br />

Gebühren richtet sich<br />

nach der Höhe des<br />

Stammkapitals des<br />

Unternehmens .<br />

Feststehende Gebühr<br />

in Höhe von 1000<br />

PLN<br />

Entrichtung einer<br />

Vorausgebühr an das<br />

Büro des Amtsblatts<br />

in Höhe von<br />

mindestens 500 PLN.<br />

Unentgeltlich.<br />

Unentgeltlich.<br />

Stempelgebühr, Höhe<br />

in Abhängigkeit von<br />

der Art der<br />

Genehmigung.<br />

Gemäß<br />

Geschäftsbedingunge<br />

n der Bank.


Schritte der<br />

Unternehmensgründung<br />

8. MwSt.- und EST-<br />

Anmeldung<br />

Business in Polen<br />

Institution Anmerkungen Kosten<br />

Zuständiges<br />

Finanzamt<br />

Mit Aufnahme der Geschäftstätigkeit, die<br />

zur Rechnungslegung führt, ist das<br />

Unternehmen verpflichtet, sich beim<br />

zuständigen Finanzamt anzumelden.<br />

193<br />

Steuernummer (NIP)<br />

unentgeltlich,<br />

Registriergebühr 152<br />

PLN.<br />

Quelle: Diverse Rechtsvorschriften<br />

Notargebühren – vom Minister für Justiz festgelegte Höchstsätze<br />

Stammkapital Gebühren<br />

Bis PLN 5.000 PLN 200<br />

Über PLN 5.000 bis PLN 15.000 PLN 200 + 3 % des Betrages über PLN 5.000<br />

Über PLN 15.000 bis PLN 30.000 PLN 500 + 2 % des Betrages über PLN 15.000<br />

Über PLN 30.000 bis PLN 60.000 PLN 800 + 1 % des Betrages über PLN 30.000<br />

Über PLN 60.000 bis PLN 1.000.000 PLN 1.100 + 0,5 % des Betrages über PLN 60.000<br />

Über PLN 1.000.000 PLN 5.800 + 0,25 % des Betrages über PLN 1.000.000<br />

Diese Gebühren unterliegen einer 22 %-igen MwSt.-Pflicht.<br />

Steuer auf Rechtsgeschäfte – Gründungsurkunde<br />

Stammkapital Steuer<br />

Bis PLN 20.000,- 1 %<br />

Über PLN 20.000 bis PLN 30.000,- PLN 200 + 0,5% für den Betrag über PLN 20.000,-<br />

Über PLN 30.000,- PLN 250 + 0,1% für den Betrag über PLN 30.000,-


194<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 3<br />

GRÜNDUNG E<strong>IN</strong>ER AKTIENGESELLSCHAFT (AG) – HANDLUNGSABLAUF<br />

Schritte der<br />

Unternehmensgründung<br />

1. <strong>Gesellschaft</strong>svertrag/<br />

Gründungsurkunde<br />

2. Gestellung des<br />

Aktienkapitals<br />

3. Eintragung des<br />

Unternehmens<br />

4. Veröffentlichung der<br />

Unternehmenseintragun<br />

g im Amtsblatt<br />

"Monitor Sądowy i<br />

Gospodarczy"<br />

5. Vergabe einer<br />

statistischen Nummer<br />

6. Registrierung des<br />

Unternehmens bei der<br />

Staatlichen<br />

Sozialversicherung<br />

(ZUS)<br />

7. Genehmigungen<br />

bzw.<br />

Betriebserlaubnisse,<br />

wenn erforderlich<br />

Institution Anmerkungen Kosten<br />

Notariat Laut Handelsgesetzbuch muss der<br />

<strong>Gesellschaft</strong>svertrag über die<br />

Gründung einer AG in Form einer<br />

notariellen Urkunde erstellt werden.<br />

Finanzkontrollbehörden<br />

(in bestimmten Fällen)<br />

Nationales<br />

Registriergericht<br />

Büro des Amtsblatts<br />

"Monitor Sądowy i<br />

Gospodarczy",<br />

Ministerium für Justiz –<br />

über das Sekretariat des<br />

zuständigen<br />

Wirtschaftsgerichtes.<br />

Wojewodschaftsamt für<br />

Statistik<br />

(Wojewódzki Urząd<br />

Statystyczny)<br />

Staatliche<br />

Sozialversicherung<br />

(Zakład Ubezpieczeń<br />

Społecznych)<br />

Zuständige Institutionen<br />

für die Vergabe von<br />

Genehmigungen,<br />

Betriebserlaubnissen<br />

und Lizenzen<br />

- Sofortige Gründung (durch<br />

Zeichnung von Aktien durch<br />

<strong>Gesellschaft</strong>sgründer und Dritte)<br />

- Konsekutive Gründung (durch<br />

öffentliche Zeichnung von Aktien,<br />

wobei eine Genehmigung der<br />

Finanzkontrollbehörden<br />

erforderlich ist<br />

Die Eintragung erfolgt an dem für<br />

den Sitz des Unternehmens<br />

zuständigen Wirtschaftsgericht. Mit<br />

der Eintragung erhält das<br />

Unternehmen den Status einer<br />

Rechtsperson.<br />

Der Antrag auf Eintragung des<br />

Unternehmens in das REGON<br />

System ist persönlich an dem für<br />

den Sitz des Unternehmens<br />

zuständigen Wojewodschaftsamt für<br />

Statistik einzureichen.<br />

Innerhalb von 10 Tagen nach<br />

Einstellung der ersten Mitarbeiter<br />

hat sich das Unternehmen bei der<br />

zuständigen Filiale der Staatlichen<br />

Sozialversicherung (ZUS)<br />

registrieren zu lassen<br />

Eine Aufstellung von<br />

genehmigungspflichtigen<br />

Geschäftsaktivitäten ist bei PAIZ<br />

erhältlich.<br />

1. Notargebühr.<br />

2. Steuer auf<br />

Rechtsgeschäfte..<br />

Die Höhe dieser<br />

Gebühren richtet sich<br />

nach der Höhe des<br />

Aktienkapitals des<br />

Unternehmens .<br />

Feststehende Gebühr<br />

in Höhe von 1000<br />

PLN<br />

Entrichtung einer<br />

Vorausgebühr an das<br />

Büro des Amtsblatts in<br />

Höhe von mindestens<br />

500 PLN.<br />

Unentgeltlich.<br />

Unentgeltlich.<br />

Stempelgebühr, Höhe<br />

in Abhängigkeit von<br />

der Art der<br />

Genehmigung.


Schritte der<br />

Unternehmensgründung<br />

8. Eröffnung eines<br />

Firmenkontos<br />

9. MwSt.- und EST-<br />

Anmeldung<br />

Business in Polen<br />

Institution Anmerkungen Kosten<br />

Bank Das Unternehmen ist verpflichtet,<br />

ein PLN-Konto (bei jeder Bank,<br />

ausgenommen die Nationalbank<br />

Polens) einrichten und kann über<br />

Devisenkonten bei Banken, die<br />

gemäß Devisengesetz für<br />

Außenwirtschaftsaktivitäten<br />

zugelassen sind, verfügen.<br />

Zuständiges Finanzamt Mit Aufnahme der<br />

Geschäftstätigkeit, die zur<br />

Rechnungslegung führt, ist das<br />

Unternehmen verpflichtet, sich beim<br />

zuständigen Finanzamt anzumelden.<br />

Notarkosten und Steuer auf Rechtsgeschäfte, s. Anhang 2<br />

195<br />

Gemäß<br />

Geschäftsbedingungen<br />

der Bank.<br />

Steuernummer (NIP)<br />

unentgeltlich,<br />

Registriergebühr 152<br />

PLN.<br />

Quelle: Diverse Rechtsvorschriften


196<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 4<br />

GESETZGEBERISCHE GRUNDLAGEN<br />

FÜR E<strong>IN</strong>E GESCHÄFTSTÄTIGKEIT <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

Rechtliche Grundlagen Gesetzblatt (Dz. U.)<br />

Gesetz über das Rechnungswesen vom 24. Dz. U. Nr. 76, Position 694, 2002 - Einheitstext<br />

September 1994<br />

Gesetz über den Erwerb von Grund und Boden Dz. U. Nr.245, Position 245, 1996 - Einheitstext<br />

durch Ausländer vom 24. März 1920<br />

Vergleichsverfahrensordnung<br />

Dz. U. Nr. 93, Position 836, 1934<br />

Gesetz vom 24. Oktober 1934<br />

Insolvenzgesetz vom 24. Oktober 1934 Dz. U. Nr. 118, Position 512, 1991 - Einheitstext<br />

ZGB vom 23. April 1964<br />

Dz. U. Nr. 16, Position 93,1964<br />

Gesetz über <strong>Gesellschaft</strong>en des Handelsrechts Dz. U. Nr. 94, Position 1037, 2000<br />

vom 15. September 2000<br />

Kartellrecht und Verbraucherschutz<br />

Dz. U. Nr. 122, Position 1319, 2000<br />

Gesetz vom 15. Dezember 2000<br />

Insolvenz- und Sanierungsrecht für Unternehmen Dz. U. Nr. 60, item 535 of 2003<br />

Gesetz vom 28.Februar 2003<br />

Urheberrecht<br />

Dz. U. Nr.24, Position 83, 1994<br />

Gesetz vom 4. Februar 1994<br />

Zollgesetz vom 9. Januar 1997 Dz. U. Nr. 23, Position 117, 1997<br />

Wirtschaftstätigkeit<br />

Dz. U. Nr. 101, Position 1178, 1999<br />

Gesetz vom 19. November 1999<br />

Finanzhilfen für Investitionen<br />

Dz. U. Nr. 41, Position 363, 2002<br />

Gesetz vom 20. März 2002<br />

Devisenrecht Dz. U. Nr. 141, item 1178 of 2002<br />

Gewerbliche Eigentumsrechte<br />

Gesetz vom 30. Juni 2000<br />

Dz. U. Nr. 49, Position 508, 2001<br />

AGB vom 26. Juni 1974 Dz. U. Nr. 21, Position 94, 1998 - Einheitstext<br />

Öffentliche Hilfen<br />

Gesetz vom 27. Juli 2002<br />

Dz. U. Nr. 141, item 1177 of 2002


Business in Polen<br />

ANHANG 5<br />

BASISSTEUERN<br />

Steuerart Steuersatz Steuerpflichtige Anmerkungen Rechtliche Grundlage<br />

Körperschaftssteuer<br />

Mehrwertsteuer 22 %<br />

7 %<br />

3 %<br />

0 %<br />

Verbrauchssteuer<br />

/<br />

Akzisensteuer<br />

Dividendensteuer<br />

EST für<br />

natürliche<br />

Personen<br />

27 %* Juristische<br />

Personen<br />

Unterschiedliche<br />

Steuersätze<br />

Juristische und<br />

natürliche<br />

Personen<br />

Juristische und<br />

natürliche<br />

Personen<br />

15 % Teilhaber von<br />

Unternehmen,<br />

juristische und<br />

natürliche<br />

Personen<br />

19 %<br />

30 %<br />

40 %<br />

Agrarsteuer Unterschiedliche<br />

Steuersätze<br />

Grundsteuer Unterschiedliche<br />

Steuersätze<br />

natürliche<br />

Personen<br />

Juristische und<br />

natürliche<br />

Personen<br />

Eigentümer an<br />

Grund und<br />

Boden,<br />

juristische und<br />

natürliche<br />

Personen<br />

Einnahmen aus dem Ausland<br />

unterliegen dieser Steuerart<br />

Indirekte Steuer<br />

22 % Basissatz<br />

7 % Präferenzsatz<br />

3 % Rohprodukte<br />

0 % Exportsatz<br />

einige Waren und Dienstleistungen<br />

sind MwSt.-befreit<br />

Indirekte Steuer, begrenzt auf ca. 200<br />

Produkte, höherer Sätze für<br />

Importwaren<br />

Holdinggesellschaften sind praktisch<br />

steuerbefreit. Der Steuersatz kann<br />

aufgrund DBA-Festlegungen reduziert<br />

werden. Bei Anwendung eines<br />

herabgesetzten Steuersatzes ist eine<br />

Bescheinigung über den Steuerort der<br />

Teilhaber erforderlich.<br />

Ausländer, die sich aufgrund eines<br />

Arbeitsrechtsverhältnisses in einem<br />

Unternehmen mit ausländischer<br />

Beteiligung zeitweise in Polen<br />

aufhalten, entrichten EST nur auf das<br />

in Polen erzielte Einkommen und in<br />

Polen entgeltlich verrichtete andere<br />

Tätigkeiten (begrenzte Steuerpflicht)<br />

Berechnet in Abhängigkeit der Größe<br />

der landwirtschaftlichen Nutzfläche,<br />

die Steuersätze variieren je nach<br />

Bodenklasse<br />

LOKALE STEUERN<br />

Steuersätze pro m 2 gemäß Beschluss<br />

der örtlichen Behörden<br />

* Reduzierung des Steuersatzes auf 19 % im Jahre 2004 vorgesehen.<br />

197<br />

Körperschaftssteuergesetz (Dz.<br />

U. Nr. 106, Position 482, 1993,<br />

m. sp. Ä.)<br />

Mehrwertsteuergesetz und<br />

Durchführungsbestimmungen<br />

(Dz. U. Nr. 11, Position 50,<br />

1993, m. sp. Ä.)<br />

Mehrwertsteuergesetz und<br />

Durchführungsbestimmungen<br />

(Dz. U. Nr. 11, Position 50,<br />

1993, m. sp. Ä.)<br />

Verordnung des Ministers der<br />

Finanzen über die<br />

Verbrauchssteuer (Dz. U. Nr.<br />

119, Position 1259, 2000, m.<br />

sp. Ä.)<br />

Körperschaftssteuergesetz (Dz.<br />

U. Nr. 106, Position 482, 1993,<br />

m. sp. Ä.)<br />

Gesetz über die<br />

Einkommenssteuer natürlicher<br />

Personen (Dz. U. Nr. 90,<br />

Position 416, 1993, m. sp. Ä.)<br />

Gesetz über die Agrarsteuer<br />

(Dz. U. Nr. 9, Position 31,<br />

1991, m. sp. Ä)<br />

Gesetz über Steuern und lokale<br />

Abgaben (Dz. U. Nr. 9,<br />

Position 31, 1991, m. sp. Ä.)<br />

Quelle: Diverse Rechtsvorschriften


198<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 6<br />

ABKOMMEN ZUR VERMEIDUNG DER DOPPELBESTEUERUNG<br />

Abkommen<br />

Lfd. Land<br />

ratifiziert In kraft<br />

Praktiziert<br />

seit<br />

Gesetzblatt<br />

(Dziennik Ustaw)<br />

1. Ägypten 24.06.1996 01.01.2002<br />

2. Albanien 05.03.1993 27.06.1994 01.01.1995 1994/Nr. 101, Position 492<br />

3. Algerien 31.01.2000<br />

4. Armenien 14.07.1999<br />

5. Aserbaidschan 26.08.1997<br />

6. Australien 07.05.1991 04.03.1992 01.01.1993 1992/Nr. 41, Position 177<br />

7. Bangladesh 08.07.1997 28.01.199 2000/Nr. 106<br />

8. Belgien<br />

14.09.1976 21.09.1978 01.01.1979 1978/Nr. 24, Position 109<br />

Belgien**<br />

20.08.2001<br />

9. Bulgarien 11.04.1994 10.05.1995 01.01.1996 1995/Nr. 137, Position 679<br />

10. Chile 12.03.2000 - - -<br />

11. China 07.06.1988 07.01.1989 01.01.1990 1989/Nr. 13, Position 65<br />

12. Dänemark 06.12.2001 13.12.2002 01.01.2002 2003/Nr .43, Position 368<br />

13. <strong>Deutsch</strong>land<br />

18.12.1972 14.09.1975 01.01.1972 1975/Nr. 31, Position 163<br />

Protokoll<br />

24.10.1979<br />

14.05.2003<br />

1982/Nr. 1, Position 1<br />

14. Estland 09.05.1994 09.12.1994 01.01.1995 1995/Nr. 77, Position 388<br />

15. Finnland<br />

26.10.1977 30.03.1979 01.01.1980 1979/Nr. 12, Position 84<br />

Protokoll<br />

28.04.1994 25.01.1995 -- 1993/Nr. 106, Position 517<br />

16. Frankreich 20.06.1975 12.09.1976 01.01.1974 1977/Nr. 1, Position 5<br />

17. Georgien 05.11.1999<br />

18. Griechenland 20.11.1987 28.09.1991 01.01.1992 1991/Nr. 120, Position 524<br />

19. Großbritannien 16.12.1976 25.02.1978 01.04.1975 1978/Nr. 7, Position 20<br />

20. Indien 21.06.1989 26.10.1989 01.01.1990 1990/ Nr. 8, Position 46<br />

21. Indonesien 06.10.1992 25.08.1993 01.01.1994 1994/Nr. 46, Position 187<br />

22. Iran 02.10 1998<br />

23. Irland 13.11.1995 21.12.1995 01.01.1996 1996/Nr. 29, Position 187<br />

24. Island 19.06.1998 20.06.1999 01.01.2000 1999/Nr. 79, Position 890<br />

25. Israel 22.05.1991 10.12.1991 01.01.1992 1992/Nr. 28, Position 124<br />

26. Italien 21.06.1985 26.09.1989 01.01.1984 1989/Nr. 62, Position 374<br />

27. Japan 20.02.1980 23.12.1982 01.01.1982 1983/Nr. 12, Position 60<br />

28. Jordanien 04.10.1997 22.04.1999 01.01.2000 1999/Nr. 61, Position 654<br />

29. Jugoslawien* 12.06.1997 17.06.1998 01.01.1999 2001/Nr. 101, Position 1137<br />

30. Kanada 04.05.1987 30.11.1989 01.01.1989 1990/Nr. 38, Position 216<br />

31. Kasachstan 21.09.1994 13.05.1995 01.01.1996 1995/Nr. 121, Position 586<br />

32. Kirgistan 19.11.1998<br />

33. Kroatien 19.10.1994 11.02.1996 01.01.1997 1996/Nr. 78, Position 370<br />

34. Kuwait 16.11.1996 25.04.2000 01.01.1996 2000/Nr. 69, Position 811<br />

35. Lettland 17.11.1993 30.11.1994 01.01.1995 1995/Nr. 53, Position 285<br />

36. Libanon 26.07.1999<br />

* Abkommen in Neuverhandlung<br />

** Neuverhandlungen abgeschlossen


Business in Polen<br />

Lfd. Land<br />

ratifiziert In kraft<br />

Abkommen<br />

Praktiziert<br />

seit<br />

Gesetzblatt<br />

(Dziennik Ustaw)<br />

37. Litauen 20.01.1994 19.07.1994 01.01.1995 1995/Nr. 51, Position 277<br />

38. Luxemburg 14.06.1995 11.07.1996 01.01.1997 1996/Nr. 110, Position 527<br />

39. Malaysien 16.09.1977 05.12.1978 01.01.1977 1979/Nr. 10, Position 62<br />

40. Malta 07.01.1994 24.11.1994 01.01.1995 1995/Nr. 49, Position 256<br />

41. Marokko 24.10.1994 29.03.1995 01.01.1996 1996/Nr. 110, Position 529<br />

42. Mazedonien 28.11.1996 17.12.1999 01.01.2000 2002/Nr..206, Position 1744<br />

43. Mexiko 29.11.1998 06.09.2002 01.01.2003 2003/Nr. 13, Position 131<br />

44. Moldawien 16.11.1994 27.10.1995 01.01.1996 1996/Nr. 38, Position 166<br />

45. Mongolei 18.04.1997 21.07.2001 01.01.2002 2002/Nr. 206, Position 1746<br />

46. Niederlande 13.02.2002 18.03.2003 01.01.2004<br />

47. Nigeria 12.02.1999<br />

48. Norwegen 24.05.1977 30.10.1979 01.01.1976 1979/Nr. 27, Position 157<br />

49. Österreich* 02.10.1974 21.09.1975 01.01.1974 1975/Nr. 24, Position 129<br />

50. Pakistan 25.10.1974 14.11.1975 01.01.1973 1976/Nr. 9, Position 47<br />

51. Philippinen 09.09.1992 07.04.1997 01.01.1998<br />

52. Portugal 09.05.1995 04.02.1998 01.01.1999 1998/Nr. 48, Position 304<br />

53. Rumänien 23.06.1994 15.09.1995 01.01.1996 1995/Nr. 109, Position 530<br />

54. Russland 22.05.1992 22.02.1993 01.01.1994 1993/Nr. 125, Position 569<br />

55. Schweden* 05.06.1975 18.02.1977 01.01.1974 1977/Nr. 13, Position 51<br />

56. Schweiz 02.09.1991 25.09.1992 01.01.1992 1993/Nr. 22, Position 92<br />

57. Singapur 23.04.1993 27.11.1993 01.01.1993 1994/Nr. 38, Position 139<br />

58. Slowakische Republik 18.08.1994 21.12.1995 01.01.1996 1996/Nr. 30, Position 131<br />

59. Slowenien 28.06.1996 10.03.1998 01.01.1999 1998/Nr. 35, Position 198<br />

60. Spanien 15.11.1979 06.05.1982 01.01.1983 1982/Nr. 17, Position 127<br />

61. Sri Lanka 25.04.1980 21.10.1983 01.01.1983 1988/Nr. 5, Position 38<br />

62. Südafrika 10.11.1993 05.12.1995 01.01.1996 1996/Nr. 28, Position 125<br />

63. Südkorea 21.06.1991 21.02.1992 01.01.1991 1992/Nr. 28, Position 126<br />

64. Syrien 15.08.2001<br />

65. Thailand 08.12.1978 13.05.1983 01.01.1983 1983/Nr. 37, Position 170<br />

66. Tschechische Republik 24.06.1993 20.12.1993 01.01.1994 1994/Nr. 47, Position 189<br />

67. Tunesien 29.03.1993 15.11.1993 01.01.1994 1994/Nr. 78, Position 357<br />

68. Türkei 03.11.1993 01.10.1996 01.01.1998 1997/Nr. 11, Position 58<br />

69. Ukraine 12.01.1993 11.03.1994 01.01.1995 1994/Nr. 63, Position 269<br />

70. Ungarn<br />

23.09.1992 10.09.1995 01.01.1996 1995/Nr. 125, Position 602<br />

Protokoll<br />

27.06.2000<br />

71. Uruguay 02.08.1991<br />

72. USA 08.10.1974 23.07.1976 01.01.1974 1976/Nr. 31, Position 178<br />

73. Usbekistan 11.01.1995 29.04.1995 01.01.1996 1995/Nr. 116, Position 560<br />

74. Vereinigte Arabische<br />

Emirate<br />

31.01.1993 21.04.1994 01.01.1995 1994/Nr. 81, Position 373<br />

75. Vietnam 31.08.1994 20.01.1995 01.01.1996 1995/Nr. 49, Position 258<br />

76. Weißrussland 18.11.1992 30.07.1993 01.01.1994 1993/Nr. 120,Position 534<br />

77. Zambia 19.05.1995<br />

78. Zimbabwe 09.07.1993 28.11.1994 01.01.1995 1995/Nr. 62, Position 318<br />

79. Zypern 04.06.1992 07.07.1993 01.01.1994 1993/Nr. 117,Position 523<br />

Quelle: Ministerium der Finanzen, 2003<br />

199


200<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 7<br />

ABKOMMEN ÜBER GEGENSEITIGE FÖRDERUNG UND SCHUTZ<br />

VON <strong>IN</strong>VESTITIONEN<br />

Lfd. Land ratifiziert In kraft<br />

Gesetzblatt<br />

(Dziennik Ustaw)<br />

1. Ägypten 01.07.1995 17.01.1998 1998/Nr. 48, Position 302<br />

2. Albanien 05.03.1993 09.08.1993 1993/Nr. 122, Position 547<br />

3. Argentinien 31.07.1991 01.09.1992 1993/Nr. 124, Position 567<br />

4. Aserbaidschan 26.08.1997<br />

5. Australien 07.05.1991 27.03.1992 1992/Nr. 39, Position 166<br />

6. Bangladesh 08.07.1997 19.11.1999 2000/Nr. 43, Position 492<br />

7. Belgien-Luxemburg 19.05.1987 02.08.1991 2001/Nr. 21, Position 266<br />

8. Bulgarien 11.04.1994 09.03.1995 1995/Nr. 62, Position 322<br />

9. Chile 05.07.1995 17.01.2000 2000/Nr. 21, Position 266-<br />

10. China 07.06.1988 07.01.1989 1989/Nr. 13, Position 67<br />

11. Dänemark 01.05.1990 13.10.1990 1992/Nr. 28, Position 122<br />

12. <strong>Deutsch</strong>land 10.11.1989 17.04.1990 1991/Nr. 27, Position 116<br />

13. Estland 06.05.1993 06.08.1993 1995/Nr. 39, Position 196<br />

14. Finnland 25.11.1996 13.03.1998 1998/Nr. 54, Position 342<br />

15. Frankreich 14.02.1989 10.02.1990 1990/Nr. 38, Position 220<br />

16. Griechenland 14.10.1992 20.02.1995 1995/Nr. 51, Position 275<br />

17. Großbritannien 08.12.1987 14.04.1988 1988/Nr. 12, Position 93<br />

18. Indien 07.10.1996 31.12.1997 1998/Nr. 34, Position 186<br />

19. Indonesien 06.10.1992 01.07.1993 1994/Nr. 46, Position 185<br />

20. Iran 17.04 1997 30.10.2001<br />

21. Israel 22.05.1991 06.05.1992 1993/Nr. 124, Position 562<br />

22. Italien 10.05.1989 09.01.1993 1994/Nr. 42, Position 157<br />

23. Jordanien 04.11.1997<br />

24. Jugoslawien 03.09.1996 23.01.1997 1997/Nr. 39, Position 236<br />

25. Kanada 06.04.1990 22.11.1990 1991/Nr. 27, Position 114<br />

26. Kasachstan 21.09.1994 25.05.1995 1995/Nr. 121, Position 584<br />

27. Kroatien 21.02.1995 04.10.1995 1995/Nr. 26, Position 126<br />

28. Kuwait 05.03.1990 18.12.1993 1994/Nr. 50, Position 199<br />

29. Lettland 26.04.1993 19.07.1993 1993/Nr. 122, Position 549<br />

30. Litauen 28.09.1992 06.08.1993 1993/Nr. 122, Position 543<br />

31. Malaysien 21.04.1993 23.03.1994 1994/Nr. 78, Position 359<br />

32. Marokko 24.10.1994 29.05.1995 1999/Nr. 76, Position 858<br />

33. Mazedonien 28.11.1996<br />

34. Moldawien 16.11.1994 27.07.1995 1995/Nr. 118, Position 568<br />

35. Mongolei 08.11.1995<br />

36. Niederlande 07.09.1992 01.02.1994 1994/Nr. 57, Position 235<br />

37. Norwegen 06.05.1990 24.10.1990 1990/Nr. 84, Position 488<br />

38. Österreich 24.11.1988 01.11.1989 1989/Nr. 54, Position 321<br />

39. Portugal 11.03.1993 09.10.1993 1995/Nr. 19, Position 90<br />

40. Rumänien 23.06.1994 30.12.1995 1995/Nr. 77, Position 386<br />

41. Russland 02.10.1992<br />

42. Schweden 13.10.1989 04.01.1990 1990/Nr. 38, Position 218


Business in Polen<br />

Lfd. Land ratifiziert In kraft<br />

Gesetzblatt<br />

(Dziennik Ustaw)<br />

43. Schweiz 08.11.1989 18.04.1990 1990/Nr. 63, Position 366<br />

44. Singapur 03.06.1993 29.12.1993 1994/Nr. 57, Position 237<br />

45. Slowakei 18.08.1996 14.03.1996 1996/Nr. 55, Position 246<br />

46. Slowenien 28.06.1996 31.03.2001 2001/Nr. 106, Position 1119<br />

47. Spanien 30.07.1992 01.05.1993 1993/Nr. 124, Position 563<br />

48. Südkorea 01.11.1989 02.02.1990 1990/Nr. 8, Position 48<br />

49. Thailand 18.12.1992 10.08.1983 1994/Nr. 8, Position 26<br />

50. Tschechische Republik 16.07.1993 29.06.1994 1994/Nr. 97, Position 469<br />

51. Tunesien 29.03.1993 22.09.1993 1994/Nr. 8, Position 28<br />

52. Türkei 11.08.1991 19.08.1994 1994/Nr. 112, Position 539<br />

53. Ukraine 12.01.1993 14.09.1993 1993/Nr. 125, Position 575<br />

54. Ungarn 23.09.1992 16.06.1995 1995/Nr. 113, Position 512<br />

55. Uruguay 02.08.1991 21.10.1994 1995/Nr. 55, Position 291<br />

56. USA 21.03.1990 06.08.1994 1994/Nr. 97, Position 366<br />

57. Usbekistan 01.11.1995 29.04.1995 1995/Nr. 116, Position 561<br />

58. Vereinigte Arabische Emirate 31.01.1993 09.04.1994 1994/Nr. 81, Position 371<br />

59. Vietnam 31.08.1994 24.11.1994 1994/Nr. 41, Position 210<br />

60. Weißrussland 24.04.1992 18.01.1993 1993/Nr. 122,Position 545<br />

61. Zypern 04.06.1992 06.07.1993 1993/Nr. 117,Position 521<br />

Quelle Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, 2003<br />

201


202<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 8<br />

ABKOMMEN ÜBER VISAFREIEN PERSONENVERKEHR –<br />

LÄNDERAUFSTELLUNG<br />

Land In kraft Anmerkungen<br />

Andorra 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Argentinien 22.11.1990 bis zu 90 Tagen<br />

Belgien 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Bolivien 29.04.1994 bis zu 90 Tagen<br />

Brasilien 14.07.1999 bis zu 90 Tagen<br />

Bulgarien 08.06.1965 bis zu 30 Tagen<br />

Chile 24.02.1995 bis zu 90 Tagen<br />

Costa Rica 08.07.1992 bis zu 90 Tagen<br />

Dänemark 01.03.1991 bis zu 90 Tagen<br />

<strong>Deutsch</strong>land 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Ekuador 04.03.1999 bis zu 90 Tagen<br />

Estland 26.02.1993 bis zu 30 Tagen<br />

Finnland 01.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Frankreich 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Griechenland 24.06.1995 bis zu 90 Tagen<br />

Großbritannien 01.07.1992 bis zu 180 Tagen<br />

Honduras 11.01.1994 bis zu 90 Tagen<br />

Hong Kong bis zu 90 Tagen<br />

Irland 20.11.1992 bis zu 90 Tagen<br />

Island 01.07.1992 bis zu 90 Tagenr<br />

Israel 29.12.1999 bis zu 90 Tagen<br />

Italien 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Japan 14.02.1999 bis zu 90 Tagen<br />

Kirgistan - bis zu 30 Tagen, einseitig nur für polnische Staatsbürger<br />

Kroatien 08.12.1992 bis zu 90 Tagen<br />

Lettland 17.12.1992 bis zu 90 Tagen<br />

Liechtenstein 03.09.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Litauen 07.05.1993 bis zu 90 Tagen<br />

Luxemburg 09.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Macau bis zu 90 Tagen<br />

Malaysien 24.05.1998 bis zu 90 Tagen<br />

Malta 01.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Mexiko 08.06.1999 bis zu 90 Tagen<br />

Monaco 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Niederlande 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Nikaragua 10.02.1995 bis zu 90 Tagen<br />

Norwegen 15.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Österreich 01.09.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Panama 23.08.2002 bis zu 90 Tagen<br />

Philippinen 20.05.1994 bis zu 21 Tagen, einseitig nur für polnische Staatsbürger<br />

Portugal 30.03.1993 bis zu 90 Tagen<br />

Rumänien 28.06.1971 bis zu 30 Tagen


Business in Polen<br />

Land In kraft Anmerkungen<br />

Russland 13.12.1979 Urlaubsreisen- Pass und Voucher erforderlich;<br />

Privatreisen- Pass und Einladung erforderlich;<br />

Geschäfts- u. offizielle Besuche- Pass mit "AB"-Vermerk<br />

San Marino 18.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Santa Lucia 01.04.1997 bis zu 28 Tagen, , einseitig nur für polnische Staatsbürger<br />

Schweden 01.06.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Schweiz 03.09.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Singapur 02.09.1999 bis zu 90 Tagen<br />

Slowakische<br />

28.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Republik<br />

Slowenien 15.12.1992 bis zu 90 Tagen<br />

Spanien 31.01.1994 bis zu 90 Tagen<br />

Südkorea 24.12.1993 bis zu 90 Tagen<br />

Tschechische 28.05.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Republik<br />

Ukraine 17.08.1997 bis zu 90 Tagen<br />

Ungarn 08.10.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Uruguay 02.09.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Vereinigte Staaten 15.04.1991 einseitig, bis zu 90 Tagen nur für amerikanische Staatsbürger<br />

von Amerika<br />

Weißrussland 13.12.1979 Urlaubsreisen- Pass und Voucher erforderlich;<br />

Privatreisen- Pass und Einladung erforderlich;<br />

Geschäfts- u. offizielle Besuche- Pass mit "AB"-Vermerk<br />

Zypern 27.10.1992 bis zu 90 Tagen<br />

Andorra 08.04.1991 bis zu 90 Tagen<br />

Argentinien 22.11.1990 bis zu 90 Tagen<br />

Quelle: Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, 2003<br />

Hinweis:<br />

1. Die o.g. Abkommen finden bei Reisen zu Erwerbszwecken, Studium und Auswanderungsabsichten<br />

keine Anwendung.<br />

2. In Verbindung mit dem EU-Beitritt Polens wird ab dem 1. Oktober 2003 für Staatsbürger aus<br />

Weißrussland, Russland und der Ukraine die Visapflicht eingeführt.<br />

203


204<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 9<br />

DIE TOP-50 DER POLNISCHEN UNTERNEHMEN 2002<br />

(NACH VERKAUFSZAHLEN, ANGABEN <strong>IN</strong> TPLN)<br />

Firma<br />

Einnahmen aus<br />

Kerngeschäft<br />

Einnahmen<br />

insgesamt<br />

Gewinn vor<br />

Steuern<br />

Nettogewinn<br />

1. Polski Koncern Naftowy ORLEN<br />

SA, Płock<br />

23.891.830 24.053.951 616.301 382.270<br />

2. Telekomunikacja Polska SA GK,<br />

Warszawa<br />

18.000.861 18.734.587 997.031 840.391<br />

3. PZU SA GK, Warszawa 15.787.500 15.787.500 1.782.400 1.240.800<br />

4. Polskie Sieci Elektroenergetyczne<br />

SA, Warszawa<br />

15.123.140 15.385.598 48.261 5.568<br />

5. Metro AG Polska, Warszawa 10.505.280 10.505.280 266.100 209.000<br />

6. PGNiG SA, Warszawa 9.361.223 10.912.996 511.414 339.541<br />

7. PKO BP SA, Warszawa 9.054.456 9.164.174 1.457.386 1.057.231<br />

8. Bank Pekao SA, Warszawa 7.195.069 7.411.176 1.354.980 801.747<br />

9. PZU Życie SA, Warszawa 6.582.210 6.582.210 481.330 302.390<br />

10. Rafineria Gdańska SA, Gdańsk 6.334.256 6.340.507 160.910 107.418<br />

11. PKP Cargo SA, Warszawa 5.889.463 5.896.708 226.788 150.059<br />

12. Poczta Polska PPUP, Warszawa 5.395.547 5.434.202 77.950 26.897<br />

13. Jeronimo Martins Dystrybucja sp.<br />

z o.o., Poznań<br />

4.991.829 5.096.105 -312.049 -312.049<br />

14. Era GSM PTC sp. z o.o. GK,<br />

Warszawa<br />

4.929.824 n.a. 568.838 346.476<br />

15. Polkomtel SA, Warszawa 4.710.300 4.803.200 776.900 515.800<br />

16. BPH PBK SA, Kraków 4.420.349 4.481.470 190.800 129.592<br />

17. KGHM Polska Miedź SA, Lubin 4.354.450 4.503.032 253.514 191.498<br />

18. Fiat Auto Poland SA,<br />

Bielsko-Biała<br />

4.190.615 4.250.098 89.883 89.883<br />

19. Volkswagen Motor Polska<br />

sp. z o.o., Polkowice<br />

3.972.353 3.994.458 50.692 49.466<br />

20. Węglokoks SA, Katowice 3.955.386 4.012.435 36.877 19.248<br />

21. Lasy Państwowe PP, Warszawa 3.856.109 3.952.230 16.851 16.851<br />

22. Ruch SA, Warszawa 3.820.624 3.854.701 18.249 11.780<br />

23. Południowy Koncern<br />

Energetyczny SA, Katowice<br />

3.702.363 3.750.565 117.582 68.812<br />

24. PHS SA O/Huta Katowice,<br />

Katowice<br />

3.621.136 3.656.809 -395.093 -395.117<br />

25. Thomson Multimedia Polska sp. z<br />

o.o., Piaseczno<br />

3.575.026 3.582.653 155.484 82.429<br />

26. Carrefour Polska, Warszawa 3.500.000 n.a. n.a. n.a.<br />

27. PTK Centertel sp. z o.o.,<br />

Warszawa<br />

3.459.971 3.669.193 -417.954 -122.092<br />

28. BP Polska sp. z o.o., Kraków 3.328.199 3.328.199 -7.808 -8.567<br />

29. Geant Polska sp. z o.o., Warszawa 3.251.286 3.257.317 n.a. n.a.<br />

30. Bank Handlowy SA, Warszawa 3.220.968 3.289.011 360.977 242.689


Business in Polen<br />

Firma<br />

Einnahmen aus<br />

Kerngeschäft<br />

Einnahmen<br />

insgesamt<br />

Gewinn vor<br />

Steuern<br />

Nettogewinn<br />

31. Polska Grupa Farmaceutyczna SA<br />

GK, Łódź<br />

3.157.798 3.251.773 34.844 25.410<br />

32. Auchan Polska, Warszawa 11) 3.090.000 n.a. n.a. n.a.<br />

33. Elektrownia Bełchatów SA,<br />

Rogowiec<br />

3.086.027 3.111.275 -18.745 4.767<br />

34. <strong>IN</strong>G Bank Śląski SA, Katowice 3.016.839 3.061.237 226.018 153.953<br />

35. Tesco GK, Kraków 2.972.000 n.a. n.a. n.a.<br />

36. Impexmetal SA GK, Warszawa 2.959.162 2.988.899 15.648 16.103<br />

37. Browary Żywiec SA GK, Żywiec 2.956.538 2.981.940 102.588 78.592<br />

38. PKP Polskie Linie Kolejowe SA,<br />

Warszawa<br />

2.799.654 2.821.047 -424.542 -424.541<br />

39. Bank Zachodni WBK SA,<br />

Wrocław<br />

2.747.561 2.796.702 364.237 270.357<br />

40. Katowicki Holding Węglowy SA,<br />

Katowice<br />

2.746.233 2.852.534 74.547 63.964<br />

41. Polskie Linie Lotnicze LOT SA,<br />

Warszawa<br />

2.712.265 3.069.249 167.116 109.345<br />

42. Bank Millennium SA, Warszawa 2.633.215 2.675.283 175.013 183.930<br />

43. Commercial Union TUnŻ SA,<br />

Warszawa<br />

2.552.890 2.715.341 381.140 276.090<br />

44. Kredyt Bank SA, Warszawa 2.524.173 2.579.387 -303.850 -331.806<br />

45. Górnośląski Zakład<br />

Elektroenergetyczny, Gliwice<br />

2.446.562 2.526.603 32.680 69.842<br />

46. Budimex SA GK, Warszawa 2.442.119 2.488.464 -26.102 -38.612<br />

47. Elektrim SA GK, Warszawa 2.393.332 2.487.579 -631.762 -689.408<br />

48. Jastrzębska Spółka Węglowa SA,<br />

Jastrzębie Zdrój<br />

2.388.786 2.608.593 1.832 1.753<br />

49. Totalizator Sportowy sp. z o.o.,<br />

Warszawa<br />

2.380.987 2.417.402 299.289 181.558<br />

50. Farmacol SA GK, Katowice 2.375.219 2.398.155 50.808 37.461<br />

Quelle: Rzeczpospolita, 7. Mai 2003<br />

205


206<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 10<br />

PRODUKTIONSVOLUMEN VON SCHLÜSSELERZEUGNISSEN<br />

UND ROHSTOFFEN<br />

Erzeugnis Einheit 2002<br />

Steinkohle Mio. t 103,5<br />

Braunkohle Mio. t 58,2<br />

Koks Mio. t 8,8<br />

Heizöl Mio. t 4,7<br />

Kraftstoffe(inkl. Flugwesen) Mio. t 4,0<br />

Dieselkraftstoff Mio. t 4,6<br />

Zement Mio. t 10,9<br />

Rohstahl Mio. t 8,4<br />

Kupfererz Mio. t 29,7<br />

Schwefel T t. 917<br />

Zucker T t. 2.070<br />

PKW T t. 288<br />

Traktoren T t 4,9<br />

Fernseher T t. 7.772<br />

Hochseeschiffe T BRT 484<br />

Schnittholz Festmeter 1.788<br />

Erdgas hm 3<br />

5.259<br />

Elektroenergie TWh 141,3<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003


Business in Polen<br />

ANHANG 11<br />

DURCHSCHNITTLICHE E<strong>IN</strong>ZELHANDELSPREISE AUSGEWÄHLTER<br />

NAHRUNGSMITTEL UND ANDERER PRODUKTE (Stand April 2003)<br />

Produkt Menge Preis (in PLN)<br />

Milch, Fettgehalt 2 - 2,5% 1 Liter 1,30<br />

Weizenmehl "Poznańska" 1 kg 2,56<br />

Weizenbrot 1 kg 1,46<br />

Butter (Fettgehalt 82,5 %) 11,85<br />

Rindfleisch, ausgelöst, (Vorderschinken) 1 kg 14,32<br />

Kochschinken 1 kg 18,24<br />

Kristallzucker, weiß 1 kg 2,19<br />

Herrenanzug, Woll-Polyester-Gemisch Set 435,08<br />

Herrenoberhemd, Baumwoll-Polyester-Gemisch Stk. 74,62<br />

Damenkostüm, Woll-Polyester-Gemisch Set 306,95<br />

Kühl-Gefrier-Kombination 280 l Stk. 1638<br />

Waschmaschine mit Trockner Stk. 1803<br />

TV-Set, 21 Zoll Stk. 899<br />

Waschpulver für Waschmaschinen 0,6 kg 5,64<br />

Toilettenseife 100 g. Stk. 2,09<br />

Haarshampoo 200 ml. Pck. 5,42<br />

Zahnpasta 75 ml Pck. 7,00<br />

Elektroenergie (Haushalte) kWh 0,39<br />

Erdgas (Haushalte) 1 m 3 1,33<br />

Warmwasserversorgung 1 m 3 13,11<br />

Zentralheizung 1 m 2 Wohnfläche 2,97<br />

Kraftstoff, Euro-Super 1 Liter 3,44<br />

Normalfahrkarte Schnellzug, 2. Klasse, 181-200 km 33,66<br />

Normalfahrkarte Überlandbus, 41-50 km einfach 7,65<br />

Taxi, Tagestarif, 5 km Fahrt 12,36<br />

Normalfahrt Bus-Nahverkehr einfach 1,81<br />

Eintrittskarte (Kino) 1 11,75<br />

207<br />

Quelle: Zentralamt für Statistik, 2003


208<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 12<br />

AUSLÄNDISCHE DIREKT<strong>IN</strong>VESTITIONEN NACH HERKUNFTSLÄNDERN<br />

(STAND: 31. DEZEMBER 2002)<br />

Lfd. Land<br />

Aufwendungen<br />

(in Mio. USD)<br />

Verpflichtungen Unternehmens-<br />

(in Mio. USD) anzahl<br />

1. Frankreich 12.172,1 2.261,2 93<br />

2. USA 8.736,1 2.522,5 128<br />

3. <strong>Deutsch</strong>land 7.841,0 1.672,3 231<br />

4. Niederlande 5.846,1 728,3 91<br />

5. Großbritannien 4.051,8 515,8 45<br />

6. Italien 3.696,2 1.085,5 62<br />

7. Schweden 2.788,8 334,6 57<br />

8. Internationale Unternehmen 2.424,7 697,0 17<br />

9. Dänemark 1.839,2 303,0 43<br />

10. Belgien 1.645,3 205,8 23<br />

11. Südkorea 1.465,3 1,2 4<br />

12. Russland 1.323,2 300,0 3<br />

13. Irland 1.059,7 31,2 2<br />

14. Zypern 998,9 185,0 3<br />

15. Schweiz 925,0 334,9 24<br />

16. Österreich 795,3 81,1 39<br />

17. Spanien 592,2 38,5 13<br />

18. Portugal 560,2 66,6 4<br />

19. Griechenland 558,0 4,0 4<br />

20. Finnland 405,6 102,8 16<br />

21. Japan 351,8 365,5 11<br />

22. Kanada 314,0 284,4 14<br />

23. Norwegen 304,3 73,9 13<br />

24. Kroatien 173,0 16,0 2<br />

25. Luxemburg 143,3 23,3 10<br />

26. Türkei 100,1 58,0 4<br />

27. Israel 70,4 131,0 4<br />

28. Tschechische Republik 60,7 0,0 4<br />

29. Ungarn 59,4 100,0 3<br />

30. China 45,0 45,0 2<br />

31. Australien 28,5 1,0 2<br />

32. Slovenien 27,0 40,0 2<br />

33. RSA 25,0 40,0 1<br />

34. Lichtenstein 14,4 17,0 4<br />

35. Taiwan 5,7 200,0 1<br />

Direktinvestitionen über 1 Million USD insgesamt 61.447,4 12.866,4 979<br />

Geschätzter Investitionsaufwand von<br />

Direktinvestitionen unter 1 Mio. USD<br />

3.667,2<br />

Gesamtwert von Direktinvestitionen in Polen 65.114,6<br />

Quelle: PAIZ, 2003


Business in Polen<br />

ANHANG 13<br />

AUSLÄNDISCHE DIREKT<strong>IN</strong>VESTITIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN<br />

(STAND: 31. DEZEMBER 2002)<br />

Geschäftsfeld<br />

/nach NACE-Code/<br />

Aufwendungenper<br />

31.12.2002<br />

(in Mio. USD)<br />

Geplante<br />

Investitionen<br />

(in Mio. USD)<br />

Produktion 24.053,7 5.475,3<br />

Automobilindustrie 6.219,4 927,3<br />

Nahrungsmittelverarbeitung 5.984,0 417,5<br />

sonstige nichtmetallische Produkte 3.383,4 950,2<br />

Chemie und Chemieprodukte 1.925,0 796,4<br />

Verlagswesen und Druckindustrie 1.728,1 287,4<br />

Elektromaschinen- und Apparatebau 1.678,1 279,9<br />

Holz und Holzprodukte 1.339,6 203,2<br />

Gummi und Plaste 647,9 408,8<br />

Metall und Metallerzeugnisse 548,1 787,1<br />

sonstiger Maschinen- und Apparatebau 524,4 86,4<br />

Möbel und Konsumgüter 452,3 284,5<br />

Stoffe und Textilien 308,8 46,1<br />

Leder und Lederwaren 14,6 0,5<br />

Finanzdienstleistungen 13.393,2 197,4<br />

Groß- und Einzelhandel, Instandhaltung 7.586,3 908,5<br />

Transport, Lagerwirtschaft und Verkehr 6.251,4 625,9<br />

Bauwesen 3.274,8 1.225,7<br />

Kommunale, soziale und sonstige Dienste 2.272,2 1.306,1<br />

Elektroenergie, Gas und Wasserversorgung 1.825,7 535,9<br />

Immobilien 1.174,2 2.261,2<br />

Hotelwesen und Gastronomie 652,6 301,2<br />

Bergbau 218,5 13,0<br />

Landwirtschaft 44,8 16,3<br />

Direktinvestitionen über 1 Million USD insgesamt 61.447,4 12.866,4<br />

Geschätzter Investitionsaufwand von Direktinvestitionen<br />

unter 1 Mio. USD<br />

3.667,2<br />

Gesamtwert von Direktinvestitionen in Polen 65.114,6<br />

209<br />

Quelle: PAIZ, 2003


210<br />

Lfd. Investor<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 14<br />

DIE 30 FÜHRENDEN AUSLÄNDISCHEN <strong>IN</strong>VESTOREN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

(Stand: 31. Dezember 2002, Angaben in Mio. USD)<br />

bisherige<br />

Aufwen-<br />

dungen<br />

Herkunftsland Branchen<br />

1. France Telecom 3.199,4 Frankreich Telekommunikation<br />

2. Fiat 1.749,3 Italien Automobilindustrie, Bankwesen,<br />

Versicherungen<br />

3. Daewoo 1.452,3 Korea Automobilindustrie, Elektromaschinen<br />

und Apparatebau, Bauwesen,<br />

Versicherungen<br />

4. HVB 1.336,0 <strong>Deutsch</strong>land Bankwesen<br />

5. Citibank 1.300,0 USA Finanzdienstleistungen<br />

6. OAO Gazprom 1.283,8 Russland Construction<br />

7. Vivendi 1.243,4 Frankreich Telekommunikation<br />

8. United Pan-Europe 1.200,0 Niederlande Medien und Unterhaltungsindustrie<br />

9. UniCredito Italiano 1.200,0 Italien Bankwesen<br />

10. EBRD 1.194,6 International Bankwesen, Kapitalinvestment<br />

11. KBC Bank N. F. 1.146,0 Belgien Bankwesen, Versicherungen<br />

12. Metro AG 1.125,0 <strong>Deutsch</strong>land Großhandel<br />

13. Kronospan Holdings Ltd. 954,6 Zypern Holz und Holzprodukte<br />

14. Casino 923,0 Frankreich Einzelhandel<br />

15. Tesco Plc 850,0 Großbritannien Einzelhandel<br />

16. Carrefour 814,7 Frankreich Einzelhandel<br />

17. General Motors<br />

800,0 USA Automobilindustrie<br />

Corporation<br />

18. Allied Irish Bank Plc 746,7 Irland Bankwesen, Versicherungen<br />

19. Credit Agricole 740,0 Frankreich Bankwesen<br />

20. <strong>IN</strong>G Group NV 677,0 Niederlande Bankwesen, Versicherungen<br />

21. Enterprise Investors 665,3 USA Kapitalinvestment<br />

22. Auchan 658,5 Frankreich Einzelhandel<br />

23. Saint-Gobain 610,0 Frankreich Sonstige nichtmetallische Produkte<br />

24. Vattenfall AB 533,0 Schweden Energie-, Gas- und Wasserversorgung<br />

25. Electricite de France<br />

Internationale<br />

523,0 Frankreich Energie-, Gas- und Wasserversorgung<br />

26. CC HBC (Coca-Cola<br />

513,0 Griechenland Nahrungsmittelverarbeitung<br />

Hellenic Bottling Company)<br />

27. Eureko B. V. 503,0 International Versicherungen<br />

28. Philip Morris 500,0 USA Tabakindustrie<br />

29. Imperial Tobacco Plc 500,0 Großbritannien Tabakindustrie<br />

30. CBR Baltic BV 496,5 Niederlande Sonstige nichtmetallische Produkte<br />

Quelle: PAIZ, 2003


Business in Polen<br />

ANHANG 15<br />

DIE WARSCHAUER BÖRSE – ANTEILS<strong>IN</strong>DIZES<br />

Eckdaten 2002 2001 2000 1999 1998<br />

<strong>IN</strong>DIZES<br />

WIG (Abschluß) 14.366,65 13.922,16 17.847,55 18.083,6 12.795,6<br />

WIG20 (Abschluß) 1.175,64 1.208,34 1.816,19 1.755,8 1.221,0<br />

MIDWIG (Abschluß) 950,24 1.020,49 1.004,68 1.098,7 777,0<br />

PLN-Kapitalertrag WIG Index (%) 3,2 -22 -1,3 41,3 -12,8<br />

PLN-Kapitalertrag WIG20 Index (%) -2,7 -33,5 3,4 43,8 -16,2<br />

PLN-Kapitalertrag MIDWIG Index (%) -6,9 1,6 -8,6 41,4 -22,3<br />

UNTERNEHMEN<br />

Anzahl der Börsenunternehmen (Abschluß) 216 230 225 221 198<br />

Kapitalisierung (Jahresende - Mio. PLN) 110.565 103.370 130.085 123.411 72.442<br />

Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 63.662 80.443 169.096 88.974 62.305<br />

Anzahl an Sessionen 249 250 250 249 250<br />

Anzahl an Anlegerkonten (Abschluß in 1.000) 1.016 1.085 1.236 1.158 1.262<br />

PARKETTHANDEL<br />

Anzahl der Börsenunternehmen (Abschluß) 152 141 102 99 82<br />

Transaktionen pro Session 11.190 12.097 6.157 4.085 1.626<br />

Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 47.599 60.032 58.329 28.667 8.766<br />

E<strong>IN</strong>ZELPREISGEBOTE<br />

Anzahl der Börsenunternehmen (Abschluß) 64 89 123 221 198<br />

Transaktionen pro Session 165 409 8.777 7.827 11.299<br />

Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 130 516 45.329 42.164 44.521<br />

PAKETHANDEL (<strong>IN</strong>SGESAMT)<br />

Anzahl an Transaktionen (Einzeltransaktionen) 688 1.159 2.681 2.030 1.308<br />

Mittlerer Transaktionswert (Mio. PLN) 11,6 8,6 12,20 4,47 3,46<br />

Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 15.933 19.895 65.438 18.143 9.051<br />

Quelle, Warschauer Börse, 2003<br />

211


212<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 16<br />

DIE WARSCHAUER BÖRSE –WERTPAPIER-<strong>IN</strong>DIZES<br />

ORDER BOOK TRANSACTIONS<br />

2002 2001 2000 1999 1998<br />

Anzahl Wertpapieremissionen (Jahresende) 61 53 48 47 44<br />

Umsätze insgesamt (Mio. PLN) 3.986 5.093 4.381 4.676 4.950<br />

Mittlerer Umsatz pro Session (Mio. PLN) 16 20 18 19 20<br />

Transaktionen pro Session 331 525 534 544 601<br />

Mittlerer Transaktionswert (PLN) 24.222 19.386 16.408 17.260 16.473<br />

NEGOTIATED DEALS<br />

Anzahl 45 13 45 38 327<br />

Mittelwert (Mio. PLN) 1,61 1,55 2,32 1,19 5,55<br />

Umsatzvolumen Mio. PLN) 145 40 209 91 3.632<br />

Quelle: Warschauer Börse, 2003


Kanzlei des Präsidenten der Republik Polen<br />

Kancelaria Prezydenta RP<br />

ul. Wiejska 10 ; 00-902 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6952900; Fax: 6951109<br />

www.prezydent.pl<br />

Kanzlei des Sejm<br />

Kancelaria Sejmu RP<br />

ul. Wiejska 4/6/8 ; 00-902 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6942500; Fax: 6942252<br />

www.sejm.gov.pl<br />

Kanzlei des Senats der Republik Polen<br />

Kancelaria Senatu RP<br />

ul. Wiejska 6; 00-902 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6942500; Fax: 6942224<br />

www.senat.gov.pl<br />

Staatskanzlei des Ministerpräsidenten<br />

Kancelaria Premiera<br />

Al. Ujazdowskie 1/3; 00-583 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6946000; Fax: 6216686<br />

www.kprm.gov.pl<br />

Verfassungsgericht<br />

Trybunał Konstytucyjny<br />

Al. Szucha 12a; 00-918 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6574531; Fax: 6574532<br />

www.trybunal.gov.pl<br />

Oberstes Gericht<br />

Sąd Najwyższy<br />

Pl. Krasińskich 2/4/6; 00-951 Warszawa<br />

Tel.: (+48-225308000; Fax: 6201354<br />

www.sn.pl<br />

Oberverwaltungsgericht<br />

Naczelny Sąd Administracyjny<br />

ul. Jasna 6; 00-013 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8276031; Fax: 8276687<br />

Oberste Kontrollkammer<br />

Najwyższa Izba Kontroli<br />

ul. Filtrowa 57;00-950 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8254481; Fax: 8257376<br />

www.nik.gov.pl<br />

Business in Polen<br />

ANHANG 17<br />

ZENTRALE BEHÖRDEN UND M<strong>IN</strong>ISTERIEN<br />

Nationalbank Polens<br />

Narodowy Bank Polski<br />

ul. Świętokrzyska 11/21; 00-950 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6531000; Fax: 8264123<br />

www.nbp.pl<br />

Ministerium für Landwirtschaft und ländliche<br />

Entwicklung<br />

Ministerstwo Rolnictwa i Rozwoju Wsi<br />

ul. Wspólna 30; 00-930 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6231000; Fax: 6232750<br />

www.minrol.gov.pl<br />

Ministerium für Nationale Verteidigung<br />

Ministerstwo Obrony Narodowej<br />

ul. Klonowa 1; 00-909 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6280031<br />

www.wp.mil.pl<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Soziales<br />

Ministerstwo Gospodarki, Pracy i Polityki Socjalnej<br />

Plac Trzech Krzyży 3/5; 00-507 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6935000; Fax: 6286808<br />

www.mgpips.gov.pl<br />

Ministerium für Umweltschutz<br />

Ministerstwo Środowiska<br />

ul. Wawelska 52/54; 00-922 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22)5792900<br />

www.mos.gov.pl<br />

Ministerium der Finanzen<br />

Ministerstwo Finansów<br />

ul. Świętokrzyska 12 ; 00-916 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6945555; Fax: 8266352<br />

www.mofnet.gov.pl<br />

Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten<br />

Ministerstwo Spraw Zagranicznych<br />

Al. Szucha 23; 00-580 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5239000; Fax: 6298635<br />

www.msz.gov.pl<br />

Ministerium für Gesundheit und Sozialführsorge<br />

Ministerstwo Zdrowia i Opieki Społecznej<br />

ul. Miodowa 15; 00-952 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6349600; Fax: 6359245<br />

www.mzios.gov.pl<br />

213


214<br />

Ministerium für Infrastruktur<br />

Ministerstwo Infrastruktury<br />

ul. Chałubińskiego 4/6; 00-928 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 6301000<br />

www.mi.gov.pl<br />

Ministerium für Innere Angelegenheiten und<br />

Verwaltung<br />

Ministerstwo Spraw Wewnętrznych i Administracji<br />

ul. Batorego 5; 02-514 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6212020 6289979; Fax: 497494<br />

www.mswia.gov.pl<br />

Ministerium für Justiz<br />

Ministerstwo Sprawiedliwości<br />

Al. Ujazdowskie 11; 00-950 Warszawa<br />

Tel.: (+48-225212888; Fax: 6282575<br />

www.ms.gov.pl<br />

Ministerium für Volksbildung und Sport<br />

Ministerstwo Edukacji Narodowej<br />

Al. Szucha 25; 00-918 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6280461; Fax: 6297241<br />

www.men.waw.pl<br />

Ministerium für Wissenschaft und<br />

Informationstechnologie<br />

Ministerstwo Nauki i Informatzacji<br />

ul. Wspólna 1/3; 00-529 Warszawa<br />

Tel. : (+48-22)5292718; Fax: 6280922<br />

www.kbn.gvn.pl<br />

Ministerium des Staatsschatzes<br />

Ministerstwo Skarbu<br />

ul. Krucza 36/Wspólna 6; 00-916 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6958000; Fax: 6280872<br />

www.mst.gov.pl<br />

Agentur für den Agrarmarkt<br />

Agencja Rynku Rolnego<br />

ul. Nowy Świat 6/12; 00-400 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6617203; Fax: 6289353<br />

www.arr.gov.pl<br />

Agentur für Staatliches Agrareigentum<br />

Agencja Własności Rolnej Skarbu Państwa<br />

ul. Dolańskiego 2; 00-215 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6355353 Fax: 6350060<br />

www.awrsp.gov.pl<br />

XIII. Anhänge<br />

Technisches Aufsichtsamt<br />

Urząd Dozoru Technicznego<br />

ul. Szczęśliwicka 34; 02-353 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5722100; Fax: 8227209<br />

www.udt.gov.pl<br />

Hauptamt für Meßprüfung<br />

Główny Urząd Miar<br />

ul. Elektoralna 2; 00-950 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6200241; Fax: 6208378<br />

www.gum.gov.pl<br />

Zentralamt für Statistik<br />

Główny Urząd Statystyczny<br />

Al. Niepodległości 208; 00-925 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6083000; Fax: 6083863<br />

www.stat.gov.pl<br />

Amt für Kartellrecht und Verbraucherschutz<br />

Urząd Ochrony Konkurencji i Konsumenta<br />

Pl. Powstańców Warszawy 1; 00-950 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5560800; Fax: 8265076<br />

www.uokik.gov.pl<br />

Generaldirektion für Landesstraßen und<br />

Autobahnen<br />

Generalna Dyrekcja Dróg Krajowych i Autostrad<br />

ul. Wspólna 1/3; 00-921 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5292718; Fax: 6219557<br />

email: kancelaria@gddkia.gov.pl<br />

Regierungszentrum für Strategische Studien<br />

Rządowe Centrum Studiów Strategicznych<br />

ul. Wspólna 4; 00-926 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6618601; Fax: 6212550<br />

www.rcss.gov.pl<br />

Oberste Bergbehörde<br />

Wyższy Urząd Górniczy<br />

ul. Wilcza 46; 00-679 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6295863; Fax: 6285980<br />

www.wug.gov.pl<br />

Agentur für Industrieentwicklung<br />

Agencja Rozwoju Przemysłu S.A.<br />

ul. Domaniewska 41; 02-672 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6403799; Fax: 4603701<br />

Institut für Nationales Gedenken<br />

Instytut Pamięci Narodowej<br />

Pl. Krasińskich 2/4/6 ; 00-207 Warszawa<br />

Tel. (+48-22) 5308625<br />

www.ipn.gov.pl


Agentur für Kommunalentwicklung<br />

Agencja Rozwoju Komunalnego<br />

Nowy Świat 42; 00-363 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8283895; Fax: 6225495<br />

www.ark.com.pl<br />

Landesrat für Hörfunk und Fernsehen<br />

Krajowa Rada Radiofonii i Telewizji<br />

Skwer Kard. Stefana Wyszyńskiego 9<br />

01-015 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6359925; Fax: 8383501<br />

www.krrit.gov.pl<br />

Landespräsidium der Polizei<br />

Komenda Główna Policji<br />

ul. Puławska 148/150; 02-514 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6012046; Fax: 6012671<br />

www.kgp.gov.pl<br />

Amt des Komitees für Europäische Integration<br />

Urząd Komitetu Integracji Europejskiej<br />

Al. Ujazdowskie 9; 00-918 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 4555349 ; Fax: 4555348<br />

www.ukie.gov.pl<br />

Amt für Wohnungswirtschaft und<br />

Stadtentwicklung<br />

Urząd Mieszkalnictwa i Rozwoju Miast<br />

ul. Wspólna 2/4; 00-920 Warszawa<br />

Tel.: 6618111; Fax: 6285887<br />

www.umirm.gov.pl<br />

Amt für Kriegsveteranen und Verfolgte<br />

Urząd ds. Kombatantów i Osób Represjonowanych<br />

ul. Wspólna 2/4; 00-926 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6618644; Fax: 6618111<br />

www.kprm.gov.pl/udskior<br />

<strong>Polnische</strong> Akademie der Wissenschaften<br />

Polska Akademia Nauk<br />

Pałac Kultury i Nauki<br />

00-901 Warszawa; PO Box 24<br />

Tel.: (+48-22) 6204970; Fax: 624910<br />

www.pan.waw.pl<br />

<strong>Polnische</strong> Agentur für Information und<br />

Auslandsinvestitionen<br />

Polska Agecja Informacji i Inwestycji Zagranicznych<br />

ul. Bagatela 12, 00-585 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 3349800; Fax: 3349999<br />

www.paiz.gov.pl<br />

Business in Polen<br />

<strong>Polnische</strong> Agentur für Entwicklung des<br />

Unternehmertums<br />

Polska Agencja Rozwoju Przedsiębiorczości<br />

Al. Jerozolimskie 125/127; 02-017 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6997044 ; Fax: 6997046<br />

www.parp.gov.pl<br />

Landeswirtschaftksmmer<br />

Krajowa Izba Gospodarcza<br />

ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6309600; Fax: 8274673<br />

www.kig.pl<br />

<strong>Polnische</strong> Komitee für Standardisierung<br />

Polski Komitet Normalizacyjny<br />

ul. Elektoralna 2; 00-139 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 55677551; Fax5567416<br />

www.pkn.pl<br />

<strong>Polnische</strong>s Zentrum für Warenprüfung und<br />

Zertifizierung<br />

Polskie Centrum Badań i Certyfikacji<br />

ul.Kłobucka 23a; 02-699 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8579916; Fax: 6471222<br />

www.pcbc.gov.pl<br />

Patentamt der Republik Polen<br />

Urząd Patentowy RP<br />

Al. Niepodległości 188/192;<br />

00-950 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8258001; Fax: 8250581<br />

www.uprp.pl<br />

Amt für Öffentliche Aufträge<br />

Urząd Zamówień Publicznych<br />

Al. Szucha 2/4; 00-582 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 4587777; Fax: 4587700<br />

www.uzp.gov.pl<br />

Staatliche Agentur für Atomistik<br />

Państwowa Agencja Atomistyki<br />

ul. Krucza 36; 00-921 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6959800; Fax: 6290164<br />

www.paa.gov.pl<br />

Staatliches Komitee für wissenschaftliche<br />

Forschungen<br />

Komitet Badań Naukowych<br />

ul. Wspólna 1/3; 00-529 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5292718; Fax: 6280922<br />

www.kbn.gov.pl<br />

215


216<br />

Staatliche Hygieneinspektion<br />

Institut für wissenschaftliche Forschungen<br />

Państwowy Zakład Higieny<br />

Instytut Naukowo-Badawczy<br />

ul. Chocimska 24; 00-791 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5421400; Fax: 8497484<br />

www.pzh.gov.pl<br />

Hauptinspektion für Umweltschutz<br />

Główny Inspektorat Ochrony Srodowiska<br />

ul. Wawelska 52/54; 02-067 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8250001; Fax: 8250465<br />

www.pios.gov.pl<br />

Staatliche Arbeitsinspektion<br />

Zentralstelle für Arbeitsschutz<br />

Państwowa Inspekcja Pracy<br />

Główny Inspektorat Pracy<br />

ul. Krucza 38/42; 00-926 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6618111; Fax: 6254770<br />

www.pip.gov.pl<br />

Wertpapierkommission<br />

Komisja Papierów Wartościowych<br />

Pl. Powstańców Warszawy 1<br />

00-950 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5560800; Fax: 8268100<br />

www.kpw.gov.pl<br />

Oberste Aufsichtsbehörde für Versicherungen<br />

und Rentenfonds<br />

Komisja Nadzoru Ubezpieczeń i Funduszy<br />

Emerytalnych<br />

ul. Niedźwiedzia 6E; 02-737 Warszawa<br />

Tel. (+48-22) 5487240; Fax: 5487245<br />

www.knuife.gov.pl<br />

----------------------------------------------------------------<br />

Korporation für Exportkreditversicherung<br />

Korporacja Ubezpieczeń Kredytów Eksportowych SA<br />

ul. Widok 5; 00-023 Warszawa<br />

Tel. (+48-22) 8277884 827311; Fax: 8273587<br />

www.kuke.com.pl<br />

Industrie- und Handelskammer ausländischer<br />

Investoren<br />

Izba Przemysłowo-Handlowa Inwestorów<br />

Zagranicznych<br />

ul. Krakowskie Przedmieście 47/51<br />

00-071 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8261822; Fax: 8268593<br />

www.iphiz.com.pl<br />

XIII. Anhänge<br />

Institut für Tourismus<br />

Instytut Turystyki<br />

ul. Merliniego 9a; 02-511 Warszawa<br />

Tel. (+48-22) 8446347; Fax: 8441263<br />

www.intur.com.pl<br />

<strong>Polnische</strong> Kammer für Patentanwälte<br />

Polska Izba Rzeczników Patentowych<br />

Ul. Swiętokrzyska 36 lok. 5 IIIp, 00-116 Warszawa<br />

Tel. (+48-22) 6523881/82<br />

www.pirp.org.pl<br />

<strong>Polnische</strong> Föderation der Verbände der<br />

Immobilienverwalter<br />

Polska Federacja Stowarzyszeń Zarządców<br />

Nieruchomości<br />

ul. Warecka 9 / 16; 00-034 Warszawa<br />

Tel./Fax: (+48-22) 8261091<br />

www.pfszn.com.pl<br />

<strong>Polnische</strong> Föderation der Vereinigungen der<br />

Vermögensgutachter<br />

Polska Federacja Stowarzyszeń Rzeczoznawców<br />

Majątkowych<br />

ul. Złota 79, 00-819 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6202321; Fax: 6202594<br />

www.pfva.com.pl<br />

<strong>Polnische</strong> Immobilienföderation<br />

Polska Federacja Rynku Nieruchomości<br />

ul. Śliska 52, 00-816 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8253956; Fax: 8253495<br />

www.pref.org.pl<br />

<strong>Polnische</strong> Organisation für Tourismus<br />

Polska Organizcja Turystyczna<br />

ul. Chałubińskiego 4/6; 00-613 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6301736; Fax: 6301742<br />

www.pot.gov.pl<br />

Warschauer Börse<br />

Giełda Papierów Wartościowych<br />

ul. Ksiązęca 4; 00-498 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6283232 ; Fax: 6281754<br />

www.gpw.com.pl/<br />

Wloclawek Unternehmenszone<br />

Włocławska Strefa Pszedsiębiorczości<br />

Aleja Kazimierza Wielkiego 7<br />

87-800 Włocławek<br />

Tel./Fax: 54/230 31 15<br />

e-mail: wsp.prezes.@w3wl.pl, wsp.v-ce@w3wl.pl


Business in Polen<br />

ANHANG 18<br />

<strong>IN</strong>TERNATIONALE ORGANISATIONEN UND UNO-VERTRETUNGEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

Weltbank<br />

ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 5208000; Fax: 5208001<br />

www.worldbank.org.pl<br />

Internationaler Währungsfonds<br />

ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 5207100; Fax: 5207101<br />

www.imf.org<br />

Europäische Bank für Wiederaufbau und<br />

Entwicklung<br />

ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 5205700; Fax: 5205800<br />

www.ebrd.org<br />

Internationale Finanzkorperation<br />

ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 5206100; Fax: 5206101<br />

www.ifc.org<br />

Vertretung der Europäischen Kommission<br />

ul. Emilii Plater53; 00-113 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 5208200; fax: 5208282<br />

www.europa.delpopl.pl<br />

Umbrella Projekt<br />

Al. Niepodległości 186; 00-608 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6283624, Fax: 6299566<br />

www.umbrella.org.pl<br />

Internationale Arbeitsorganisation<br />

Nationale Vertretung Polen<br />

ul. Nowogrodzka 1/3; 00-513 Warschau<br />

Tel.: (+48-226214019, Fax: 6610650<br />

UNO-Entwicklungshilfeprogramm<br />

Al. Niepodległości 186; 00-608 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 8259245; Fax: 8254958<br />

www.undp.org.pl<br />

UNO –Organisation für Industrielle Entwicklung<br />

Al. Niepodległości 186; 00-608 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 8259186, 8259467; Fax: (22) 8258970<br />

www.unido.pl<br />

UNO-Internationales Antidrogenprogramm<br />

Al. Niepodległości 186, 1 . Etage, 00-608 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 8259245, Fax: 8254958<br />

217<br />

UNO-Wirtschaftskommission für Europa<br />

Zentralstelle Transeuropäische Nord-Süd-Autobahn<br />

ul. Golędzinowska 10; 03-302 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6145397; Fax: 6145401<br />

Zentrum für Umweltinformation<br />

UNO-Umweltprogramm - GRID Warschau<br />

ul. Sobieszyńska 8; 00-764 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 8406664; Fax: 8516201<br />

www.gridw.pl<br />

UNFPA<br />

Al. Niepodległości 186, 1. . Etage, 00-608 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 8259245; Fax: 8254958<br />

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten<br />

Nationen - Amt des Vertreters in Polen<br />

Al. Róż 2; 00-556 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6286930; Fax: 6256124<br />

www.unhcr.pl<br />

UNO-Informationszentrum Warschau<br />

Al. Niepodległości 186, 1. . Etage, 00-608 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 8252557, 8259245; Fax: 8254958<br />

www.unic.un.org.pl<br />

Welthungerhilfe (WFP)<br />

Al. Niepodległości 186, 1. . Etage, 00-608 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 8259245; Fax: 8254958<br />

Weltgesundheitsorganisation<br />

Verbindungsbüro Polen<br />

ul. Długa 38/42; 00-238 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6359496; Fax: 8310892<br />

www.who.int<br />

FAO-Landeskomittee Polen - Ministerium für<br />

Landwirtschaft und ländliche Entwicklung -<br />

Abteilung für Internationale Beziehungen<br />

ul. Wspólna 30; 00-930 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6231303; Fax: 6212326<br />

UNICEF-Komitee Polen<br />

Al. Szucha 16/15; 00-582 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6290676; tel/Fax: 6280301<br />

www.unicef.org.pl<br />

UNESCO-Landeskommission Polen<br />

und Ständiges Kommissionssekretariat<br />

Pałac Kultury i Nauki; 7. . Etage; 00-901 Warschau<br />

Tel./Fax: (+48-22) 6203355, 6203362


218<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 19<br />

TERRITORIALE REGIERUNGSVERWALTUNG - WOJEWODSCHAFTSÄMTER<br />

Dolnośląskie<br />

Wojewoda: Stanisław Łopatowski<br />

Dolnośląski Urząd Wojewódzki<br />

Pl. Powstańców Warszawy 1, 50-951 Wrocław<br />

tel.: (+48-71) 3406000; fax: 7907119<br />

www.uwoj.wroc.pl<br />

Kujawsko-Pomorskie<br />

Wojewoda: Romuald Kosieniak<br />

Kujawsko-Pomorski Urząd Wojewódzki<br />

ul. Jagiellońska 3, 85-950 Bydgoszcz<br />

tel.: (+48-52) 3497913; fax: 3497460<br />

www.uwoj.bydgoszcz.pl<br />

Lubelskie<br />

Wojewoda: Andrzej Kurowski<br />

Lubelski Urząd Wojewódzki<br />

ul. Spokojna 4, 20-914 Lublin<br />

tel.: (+48-81) 5324543; fax: 5324826<br />

www.lublin.uw.gov.pl<br />

Lubuskie<br />

Wojewoda: Andrzej Korski<br />

Lubuski Urząd Wojewódzki<br />

ul. Jagiellończyka 8, 66-400 Gorzów Wlkp.<br />

tel.: (+48-95) 7215600; fax: 7223680<br />

www.wojewodalubuski.pl<br />

Łódzkie<br />

Wojewoda: Krzysztof Makowski<br />

Łódzki Urząd Wojewódzki<br />

ul. Piotrkowska 104, 90-926 Łódź<br />

tel.: (+48-42) 6641000; fax: 6641040<br />

www.lodz.uw.gov.pl<br />

Małopolskie<br />

Wojewoda: Jerzy Adamik<br />

Małopolski Urząd Wojewódzki<br />

ul. Basztowa 22, 31-156 Kraków<br />

tel.: (+48-12) 6160200; fax: 4227208<br />

www.uwoj.krakow.pl<br />

Mazowieckie<br />

Wojewoda: Leszek Mizieliński<br />

Mazowiecki Urząd Wojewódzki<br />

Pl. Bankowy 3/5, 00-950 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 6956997; fax: 6203704<br />

www.mazowsze.uw.gov.pl<br />

Opolskie<br />

Wojewoda: Elżbieta Rutkowska<br />

Opolski Urząd Wojewódzki<br />

ul. Piastowska 14, 45-082 Opole<br />

tel.: (+48-77) 4524100; fax: 4544575<br />

www.opole.uw.gov.pl<br />

Podkarpackie<br />

Wojewoda: Jan Kurp<br />

Podkarpacki Urząd Wojewódzki<br />

ul. Grunwaldzka 15, 35-959 Rzeszów<br />

tel.: (+48-17) 8623032; fax: 8627181<br />

www.uw.rzeszow.pl<br />

Podlaskie<br />

Wojewoda: Marek Strzaliński<br />

Podlaski Urząd Wojewódzki<br />

ul. Mickiewicza 3, 15-213 Białystok<br />

tel.: (+48-85)7439201; fax: 7322486<br />

www.bialystok.uw.gov.pl<br />

Pomorskie<br />

Wojewoda: Jan Ryszard Kurylczyk<br />

Pomorski Urząd Wojewódzki<br />

ul. Okopowa 21/27, 80-958 Gdańsk<br />

tel.: (+48-58) 3077274; fax: 3011417<br />

www.uw.gda.pl<br />

Śląskie<br />

Wojewoda: Lechosław Jarzębski<br />

Śląski Urząd Wojewódzki<br />

ul. Jagiellońska 25, 40-032 Katowice<br />

tel.: (+48-32) 2077777; fax: 2654245<br />

www.katowice.uw.gov.pl<br />

Świętokrzyskie<br />

Wojewoda: Włodzimierz Wójcik<br />

Świętokrzyski Urząd Wojewódzki<br />

Al. IX Wieków Kielc 3, 25-516 Kielce<br />

tel.: (+48-41) 3421800; fax: 3444832<br />

www.kielce.uw.gov.pl<br />

Warmińsko-Mazurskie<br />

Wojewoda: Stanisław Leszek Szatkowski<br />

Warmińsko-Mazurski Urząd Wojewódzki<br />

Al. Piłsudskiego 7/9, 10-959 Olsztyn<br />

tel.: (+48-89) 5232201; fax: 5237754<br />

www.uw.olsztyn.pl<br />

Wielkopolskie<br />

Wojewoda: Andrzej Nowakowski<br />

Wielkopolski Urząd Wojewódzki<br />

Al. Niepodległości 16/18, 60-713 Poznań<br />

tel.: (+48-61) 8541071; fax: 8527327<br />

www.poznan.uw.gov.pl<br />

Zachodniopomorskie<br />

Wojewoda: Stanisław Wziątek<br />

Zachodniopomorski Urząd Wojewódzki<br />

ul. Wały Chrobrego 4, 70-502 Szczecin<br />

tel.: (+48-91) 4303500; fax: 4330250<br />

www.zuw.szczecin.uw.gov.pl


Business in Polen<br />

ANHANG 20<br />

WIRTSCHAFTSABTEILUNGEN DER KREISGERICHTE <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

(UNTERNEHMENSREGISTRIERUNG)<br />

XII Wydział Gospodarczy<br />

15-017 Białystok ul. Łąkowa 3<br />

tel.: (0-85) 7408980<br />

VIII Wydział Gospodarczy<br />

43-300 Bielsko-Biała ul. Bogusławskiego 24<br />

tel.: (0-33) 8163760 ext. 14<br />

XIII Wydział Gospodarczy<br />

85-023 Bydgoszcz ul. Toruńska 64A<br />

tel.: (0-52) 3262736<br />

XII / XVI Wydział Gospodarczy<br />

81-364 Gdynia ul. 10 Lutego 24<br />

tel.: (0-58) 6278001<br />

X Wydział Gospodarczy<br />

44-100 Gliwice ul. Kościuszki 15<br />

tel.: (0-32) 3380233<br />

VIII Wydział Gospodarczy<br />

40-040 Katowice ul. Lompy 14<br />

tel.: (0-32) 7313441<br />

X Wydział Gospodarczy<br />

25-312 Kielce ul. Warszawska 44<br />

tel. (0-41) 3441056<br />

IX Wydział Gospodarczy Rejestrowy<br />

75-625 Koszalin ul. Wł. Andersa 34<br />

tel.: (0-94) 3428260<br />

XI / XII Wydział Gospodarczy<br />

31-547 Kraków ul. Przy Rondzie 7<br />

tel.: (0-12) 6195172<br />

XI Wydział Gospodarczy<br />

20-340 Lublin ul. Garbarska 20<br />

tel.: (0-81) 7101110<br />

XX Wydział Gospodarczy Rejestrowy<br />

90-928 Łódź ul. Pomorska 37<br />

tel.: (0-42) 6305200<br />

VIII Wydział Gospodarczy<br />

10-523 Olsztyn ul. Partyzantów 70<br />

tel. (0-89) 5354099<br />

VIII Wydział Gospodarczy<br />

45-057 Opole ul. Ozimska 19<br />

tel. (0-77) 4545221<br />

XXI / XXII Wydział Gospodarczy<br />

61-752 Poznań ul. Grochowe Łąki 6<br />

tel. (0-61) 8566467<br />

XII Wydział Gospodarczy<br />

35-324 Rzeszów ul. Trembeckiego 11a<br />

tel. (0-17) 8628933 ext. 45<br />

XVII Wydział Gospodarczy<br />

70-485 Szczecin ul. Królowej Korony Polskiej 31<br />

tel.: (0-91) 4224990<br />

VII Wydział Gospodarczy Rejestrowy<br />

87-100 Toruń ul. Młodzieżowa 31<br />

tel.: (0-56) 6105864<br />

XIX / XX / XXI Wydział Gospodarczy<br />

02-315 Warszawa ul. Barska 28/30<br />

tel. (0-22) 5705116<br />

VI / IX Wydział Gospodarczy<br />

53-234 Wrocław ul. Grabiszyńska 269<br />

tel. (0-71) 3348210<br />

VIII Wydział Gospodarczy<br />

65-364 Zielona Góra ul. Kożuchowska 8<br />

tel.: (0-68) 3220256<br />

219


220<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 21<br />

REGIONALFILIALEN UND ZWEIGSTELLEN<br />

DER AGENTUR FÜR STAATLICHES AGRAREIGENTUM<br />

Lfd. Adresse Telefon Fax<br />

Zentrale<br />

00-215 Warszawa<br />

ul. Dolańskiego 2<br />

(0-22) 6355353 6350060<br />

1. Warschau 00-095 Warszawa<br />

Plac Bankowy 2<br />

(0-22) 6351000 6354000<br />

Zweigstelle 91-420 Łódź<br />

(0-42) 6362972 6329133<br />

ul. Północna 27/29<br />

6365326<br />

2. Bydgoszcz 85-039 Bydgoszcz<br />

(0-52) 3493781 3493797<br />

ul. Hetmańska 38<br />

3493793 3229840<br />

3. Gdańsk 80-809 Gdańsk<br />

(0-58) 3023451 3004843<br />

ul. Milskiego 1<br />

3023223<br />

4. Gorzów Wlkp. 66-400 Gorzów Wlkp. (0-95) 7215340 7215433<br />

ul. Jagiellończyka 8<br />

7215506<br />

Zweigstelle 65-225 Zielona Góra<br />

(0-68) 3254641 3272006<br />

ul. Lwowska 25<br />

3272006<br />

5. Lublin 20-027 Lublin<br />

ul. Karłowicza 4<br />

(0-81) 5325967 5320511<br />

6. Olsztyn 10-448 Olsztyn<br />

(0-89) 5235193 5235685<br />

ul. Głowackiego 6<br />

5235029<br />

Zweigstelle 16-400 Suwałki<br />

(0-87) 5651297 5665861<br />

ul. Sportowa 22<br />

5663591<br />

Zweigstelle 82-300 Elbląg<br />

(0-55) 2324613 2325593<br />

ul. Nowodworska 10b<br />

2324597<br />

7. Opole 45-068 Opole<br />

ul. 1 Maja 6<br />

(0-77) 4000900 4000951<br />

8. Poznań 61-701 Poznań<br />

(0-61) 8515091 8515092<br />

ul. Fredry 12<br />

8532102<br />

Zweigstelle 64-920 Piła<br />

(0-67) 2123001 2123527<br />

ul. Motylewska 7<br />

2123682<br />

9. Rzeszów 35-959 Rzeszów<br />

(0-17) 8626477 8628315<br />

ul. 8 Marca 13<br />

8627170<br />

10. Szczecin 70-502 Szczecin<br />

ul. Wałz Chrobrego 4<br />

(0-91) 8144200 8144222<br />

Zweigstelle 75-411 Koszalin<br />

(0-94) 3433930 3433695<br />

ul. Partyzantów 15a<br />

3430515<br />

11. Wrocław 54-610 Wrocław<br />

ul. Mińska 60<br />

(0-71) 3575068 3579097


Transition Technologies S.A.<br />

ul. Dzika 4; 00-194 Warszawa<br />

Tel. (+48 22) 3318020<br />

Fax. (+48 22) 3318030<br />

www.tt.com.pl<br />

Forschungsinstitut für Pharmazie<br />

ul. Rydygiera 8; 01-793 Warszawa<br />

Tel. (+48 22) 6338555<br />

Fax.(+48 22)6338296<br />

Verkehrsinstitut<br />

ul. Szachowa 1; 04-894 Warszawa<br />

Tel. (+48 22) 5128169<br />

Fax.(+48 22) 5128185<br />

www.itl.waw.pl<br />

Business in Polen<br />

ANHANG 22<br />

POLNISCHE TECHNOLOGIE-<strong>IN</strong>STITUTIONEN<br />

KOMAG Zentrum für Mechanisierung des<br />

Bergbaus<br />

ul. Pszczyńska 37; 44-101 Gliwice<br />

Tel. (+48 22) 2374100<br />

Fax.(+48 22) 2310843<br />

www.komag.gliwice.pl<br />

Med & Life Polska Sp. z o.o.<br />

ul. Marii Dąbrowskiej 45; 05-806 Komorów<br />

Tel.(+48 22) 7591515<br />

Fax.(+48 22) 7591519<br />

www.medandlife.com<br />

Institut für Naturfasern<br />

ul. Wojska Polskiego 71 B; 60-630 Poznań<br />

Tel.(+48 61) 8480061<br />

Fax.(+48 61) 8417830<br />

www.iwn.inf.poznan.pl<br />

Institut für Plastverarbeitung<br />

„METALCHEM”<br />

ul. M. Skłodowskiej 55; 87-100 Toruń<br />

tel. (+48 56) 6500044<br />

fax. (+48 56) 6500333<br />

www.ipts-metalchem.torun.pl<br />

Institut für Gießereiwesen<br />

ul. Zakopiańska 73; 30-418 Kraków<br />

Tel. (+48 12) 2618111<br />

Fax. (+48 12) 2660870<br />

www.iod.krakow.pl<br />

X-Serwis Sp. z o.o.<br />

ul. Piłsudskiego 200; 05-260 Marki<br />

Tel.(+48 22) 7619168<br />

Fax. (+48 22) 7619168<br />

www.x-serwis.casper.pl<br />

--------------------------------------------------<br />

Vereinigung <strong>Polnische</strong>r Erfinder und<br />

Rationalisatoren<br />

Stowarzyszenie Polskich Wynalazców<br />

i Racjonalizatorów<br />

ul. Rydygiera 8; 01-793 Warszawa<br />

tel./fax: (+48-22) 6338482, 6339511 ext..2105<br />

e-mail : eswir@poczta.onet.pl<br />

Organisationsbüro Technologiepark<br />

Biuro Organizacji Parku Technologicznego<br />

ul. Kaliskiego 2; 00-908 Warszawa<br />

tel./fax: (+48-22) 6837745, 6839192<br />

e-mail: boptech@wat.edu.pl<br />

www.wat.edu.pl<br />

221


222<br />

Sonderwirtschaftszone Kamienna Góra<br />

Kamiennogórdka Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />

Małej Przedsiębiorczości S.A.<br />

ul. Jana Pawła II 11a, 58-400 Kamienna Góra<br />

Tel.: (+48-75) 6451503/4/5/6; Fax: 7442017<br />

e-mail: strefa@ssemp.pl<br />

www.ssemp.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Katowice<br />

Katowicka Specjalna Strefa Ekonomiczna S.A.<br />

ul. Sienkiewicza 28 ; 40-032 Katowice<br />

Tel.: (+48-32) 2510958, Fax: (+48-32) 2510736<br />

e-mail: ksse@ksse.com.pl<br />

www.ksse.com.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Kostrzyn-Słubice<br />

Kostrzyńsko-Słubicka Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />

ul. Orła Białego 22; 66-470 Kostrzyn n. Odrą<br />

Tel.: (+48-95) 7524166; Fax: 7524167<br />

e-mail: info@kassse.pl www.kassse.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Kraków<br />

Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />

Krakowski Park Technologiczny<br />

Centrum Zaawansowanych Technologii-Kraków<br />

ul. Jana Pawła II 37; 31-864 Kraków<br />

Tel.: (+48-12) 6401940; Fax: 6401945<br />

e-mail: biuro@sse.krakow.pl www.sse.krakow.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Legnica<br />

Legnicka Specjalna Strefa Ekonomiczna S.A.<br />

ul. Kardynała B. Kominka 9, 59-220 Legnica<br />

Tel.: (+48-76) 8522446/7; Fax: 8522443<br />

e-mail: strefaleg@cuprum.com.pl<br />

www.cuprum.com.pl/strefa<br />

Sonderwirtschaftszone Łódź<br />

Łódzka Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />

ul. Ks. Tymienieckiego 22/24, 90-349 Łódź<br />

Tel./Fax: (+48-42) 6762753; Fax: 6762755<br />

www.sse.lodz.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Mielec<br />

Agencja Rozwoju Przemysłu Oddział w Mielcu<br />

EURO-PARK Mielec<br />

ul. Partyzantów 25; 39-300 Mielec<br />

Tel.: (+48-17) 7887236; Fax: 7887769<br />

e-mail: europark@europark.com.pl<br />

www.europark.com.pl<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 23<br />

SONDERWIRTSCHAFTSZONEN<br />

Sonderwirtschafstzone Olsztyn<br />

Warmińsko-Mazurska<br />

Specjalna Strefa Ekonomiczna S.A.<br />

ul. Mickiewicza 21/23; 10-508 Olsztyn<br />

tel/Fax: (+48-89) 5350241<br />

e-mail: wmsse@wmsse.tpnet.pl<br />

www.mwsse.com.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Słupsk<br />

Słupska Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />

Pomorska Agencja Rozwoju Regionalnego S.A.<br />

ul. Poznańska 1a; 76-200 Słupsk<br />

Tel./Fax: (+48-59) 8425116, 8413261<br />

e-mail: office@parr.slupsk.pl www.parr.slupsk.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Starachowice<br />

Specjalna Strefa Ekonomiczna Starachowice S.A.<br />

ul. Radomska 29; 27-200 Starachowice<br />

Tel.: (+48-41) 2754101; Fax: 2754102<br />

e-mail: biuro@sse.com.pl<br />

www.sse.com.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Suwałki<br />

Suwalska Specjalna Strefa Ekonomiczna S.A.<br />

ul. Noniewicza 49; 16-400 Suwałki<br />

Tel./Fax: (+48-87) 5652217<br />

e-mail: ssse@ssse.com.pl www.ssse.com.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Tarnobrzeg<br />

Agencja Rozwoju Przemysłu S.A.<br />

Tarnobrzeska Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />

ul. Zakładowa 48; 39-405 Tarnobrzeg<br />

Tel.: (+48-15) 8229999, Tel./Fax: 8236888<br />

e-mail: tsse@tg.onet.pl www.tsse.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Wałbrzych<br />

Wałbrzyska Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />

Invest-Park Sp. z o.o.<br />

ul. Uczniowska 21; 58-306 Wałbrzych<br />

Tel.: (+48-74) 8413500; Fax: 8410177<br />

e-mail: invest@invest-park.com.pl<br />

www.invest-park.com.pl<br />

Sonderwirtschaftszone Pommern<br />

Pomorska Specjalna Strefa Ekonomiczna<br />

ul. Władysława IV 9; 80-703 Sopot<br />

Tel.: (+48-58) 5559700; Fax: 5559711<br />

e-mail: marketing@strefa.gda.pl www.strefa.gda.pl


Business in Polen<br />

ANHANG 24<br />

BANKEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong> (ZENTRALEN)<br />

Name Adresse<br />

Narodowy Bank Polski 00-919 Warszawa<br />

ul. Świętokrzyska 11/21<br />

ABN AMRO Bank (Polska) SA 02-134 Warszawa<br />

ul. 1 Sierpnia 8A<br />

AIG Bank Polska SA 00-450 Warszawa<br />

ul. Przemysłowa 26A<br />

Bank Amerykański w Polsce SA "AmerBank" 00-102 Warszawa<br />

ul. Marszałkowska 115<br />

Bank Gospodarki Żywnościowej SA 01-211 Warszawa<br />

ul. Kasprzaka 10/16<br />

Bank Gospodarstwa Krajowego 00-955 Warszawa<br />

Al. Jerozolimskie 7<br />

Bank Handlowy w Warszawie SA 00-923 Warszawa<br />

ul. Senatorska 16<br />

Bank Inicjatyw Społeczno-Ekonomicznych SA 00-184 Warszawa<br />

ul. Dubois 5A<br />

Bank Millenium SA 00-924 Warszawa<br />

ul. Kopernika 36/40<br />

Bank Ochrony Środowiska SA 00-950 Warszawa<br />

Al. Jana Pawła II 12<br />

Bank of Tokyo-Mitsubishi (Polska) SA 00-113 Warszawa<br />

ul. Emilii Plater 53<br />

Bank Pocztowy SA 85-959 Bydgoszcz<br />

ul. Jagiellońska 17<br />

Bank Polska Kasa Opieki SA<br />

00-950 Warszawa<br />

Grupa Pekao SA<br />

ul. Grzybowska 53/57<br />

Bank Polskiej Spółdzielczości SA 01-231 Warszawa<br />

ul. Płocka 9/11B<br />

Bank Przemysłowo-Handlowy PBK SA 31-548 Kraków<br />

Al. Pokoju 1<br />

Bank Przemysłowy SA 90-365 Łódź<br />

ul. Tymienieckiego 5<br />

Bank Rozwoju Budownictwa Mieszkaniowego SA 00-099 Warszawa<br />

ul. Senatorska 29/31<br />

Bank Rozwoju Cukrownictwa SA 60-959 Poznań<br />

ul. Mickiewicza 35<br />

Bank Svenska Handelsbanken (Polska) SA 02-135 Warszawa<br />

ul. Iłżecka 26<br />

Bank Współpracy Europejskiej SA 00-082 Warszawa<br />

ul. Senatorska 14<br />

Bank Zachodni WBK SA 50-950 Wrocław<br />

Rynek 9/11<br />

Bankgesellschaft Berlin Bank (Polska) SA 00-828 Warszawa<br />

Al. Jana Pawła II 15<br />

223<br />

Telefon<br />

Fax<br />

0-22 6531000<br />

8264123<br />

0-22 5730500<br />

5730501<br />

0-22 5235300<br />

5235350<br />

0-22 5280600<br />

6249981<br />

0-22 8604000<br />

8605000<br />

0-22 5229112<br />

6270378<br />

0-22 6577200<br />

6577580<br />

0-22 8601100<br />

8601103<br />

0-22 6575718<br />

6575059<br />

0-22 8508735<br />

8508891<br />

0-22 5208165<br />

5205236<br />

0-52 3499100<br />

3270407<br />

0-22 6560000<br />

6560203<br />

0-22 8623133<br />

5395222<br />

0-12 4223333<br />

4216914<br />

0-42 6402790<br />

6845513<br />

0-22 3329000<br />

8277349<br />

0-61 8532201<br />

8532385<br />

0-22 8787387<br />

8787388<br />

0-22 8299800<br />

8260261<br />

0-71 3701000<br />

3702787<br />

0-22 6977800<br />

6977802


224<br />

XIII. Anhänge<br />

Name Adresse<br />

BNP - Paribas Bank Polska SA 00-108 Warszawa<br />

ul. Zielna 41/43<br />

BRE Bank SA 00-950 Warszawa<br />

ul. Senatorska 18<br />

CC - Bank SA 60-324 Poznań<br />

ul. Marcelińska 90<br />

Credit Lyonnais Bank Polska SA 00-950 Warszawa<br />

Al. Jerozolimskie 65/79<br />

DaimlerChrysler Services (debis) Bank Polska SA 00-828 Warszawa<br />

Al. Jana Pawła II 15<br />

Danske Bank Polska SA 00-688 Warszawa<br />

ul. Emilii Plater 28<br />

<strong>Deutsch</strong>e Bank 24 SA 31-047 Kraków<br />

ul. J. Sarego 2 i 4<br />

<strong>Deutsch</strong>e Bank Polska SA 00-609 Warszawa<br />

al. Armii Ludowej 26<br />

DOM<strong>IN</strong>ET BANK SA 59-300 Lubin<br />

ul. Tysiąclecia 2<br />

Dresdner Bank Polska SA 02-017 Warszawa<br />

al. Jerozolimskie 123<br />

Euro Bank SA 50-126 Wrocław<br />

ul. Świętego Mikołaja 72<br />

FCE Bank Polska SA 02-222 Warszawa<br />

Al. Jerozolimskie 181<br />

Fiat Bank Polska SA 02-678 Warszawa<br />

ul. Szturmowa 2<br />

Fortis Bank Polska SA 02-676 Warszawa<br />

ul. Postępu 15<br />

GE Bank Mieszkaniowy SA 02-822 Warszawa<br />

ul. Poleczki 21<br />

GE Capital Bank SA 80-853 Gdańsk<br />

ul. Wały Jagiellońskie 36<br />

GMAC Bank Polska SA 02-515 Warszawa<br />

ul. Puławska 15<br />

Gospodarczy Bank Wielkopolski SA 61-725 Poznań<br />

ul. Mielżyńskiego 22<br />

Górnośląski Bank Gospodarczy SA 40-006 Katowice<br />

ul. Warszawska 6<br />

HypoVereinsbank Bank Hipoteczny SA 00-805 Warszawa<br />

ul. Chmielna 132/134<br />

<strong>IN</strong>G Bank Ślaski SA 40-086 Katowice<br />

ul. Sokolska 34<br />

<strong>IN</strong>VEST - BANK SA 04-175 Warszawa<br />

ul. Ostrobramska 77<br />

Kredyt Bank SA 01-211 Warszawa<br />

ul. Kasprzaka 2/8<br />

LG Petro Bank SA 93-172 Łódź<br />

ul. Rzgowska 34/36<br />

Telefon<br />

Fax<br />

0-22 6546263<br />

6972329<br />

0-22 8290000<br />

8290033<br />

0-61 8609400<br />

8609402<br />

0-22 6306888<br />

6354500<br />

0-22 6976420<br />

6976419<br />

0-22 3377100<br />

3377101<br />

0-12 6182388<br />

4219652<br />

0-22 5799000<br />

5799001<br />

0-76 8404100<br />

8404103<br />

0-22 5253112<br />

5253159<br />

0-71 7955500<br />

7955501<br />

0-22 6086900<br />

6086901<br />

0-22 6074801<br />

6074849<br />

0-22 5669000<br />

5669010<br />

0-22 5450500<br />

5450501<br />

0-58 3040634<br />

3007952<br />

0-22 5215400<br />

5215401<br />

0-61 8562400<br />

8522730<br />

0-32 2008500<br />

2008685<br />

0-22 6562169<br />

6562188<br />

0-32 3577000<br />

7353740<br />

0-22 5145100<br />

5145106<br />

0-22 6345400<br />

6345335<br />

0-42 6894000<br />

6846192


Business in Polen<br />

Name Adresse<br />

LUKAS Bank SA 53-674 Wrocław<br />

ul. Legnicka 36<br />

Mazowiecki Bank Regionalny SA 01-747 Warszawa<br />

ul. Elbląska 15/17<br />

MHB Bank Polska SA 00-380 Warszawa<br />

ul. Kruczkowskiego 8<br />

Nordea Bank Polska SA 81-303 Gdynia<br />

ul. Kielecka 2<br />

Polski Kredyt Bank SA 01-402 Warszawa<br />

ul. Ciołka 10<br />

Powszechna Kasa Oszczędności - Bank Polski SA 00-975 Warszawa<br />

ul. Puławska 15<br />

Rabobank Polska SA 00-958 Warszawa<br />

al. Jana Pawła II 27<br />

Raiffeisen Bank Polska SA 00-549 Warszawa<br />

ul. Piekna 20<br />

RHE<strong>IN</strong>HYP-BRE Bank Hipoteczny SA 00-609 Warszawa<br />

Al. Armii Ludowej 26<br />

Societe Generale SA<br />

00-102 Warszawa<br />

-Succursale de Varsovie<br />

ul. Marszałkowska 111<br />

Śląski Bank Hipoteczny SA 02-587 Warszawa<br />

ul. Wiktorska 63<br />

Toyota Bank Polska SA 02-672 Warszawa<br />

ul. Domaniewska 41<br />

Volkswagen Bank Polska SA 00-828 Warszawa<br />

Al. Jana Pawła II 15<br />

Westdeutsche Landesbank Polska SA<br />

00-688 Warszawa<br />

ul. Emilii Plater 28<br />

225<br />

Telefon<br />

Fax<br />

0-71 3559511<br />

3553005<br />

0-22 6634025<br />

6636112<br />

0-22 5250700<br />

5250710<br />

0-58 6691111<br />

6691110<br />

0-22 6346501<br />

6346522<br />

0-22 5217795<br />

5216981<br />

0-22 6535000<br />

6535004<br />

0-22 5852000<br />

5852585<br />

0-22 5797500<br />

5797589<br />

0-22 5284000<br />

5284444<br />

0-22 5401700<br />

5401701<br />

0-22 8744755<br />

8744754<br />

0-22 6977800<br />

6977888<br />

0-22 6530500<br />

6530501<br />

Wschodni Bank Cukrownictwa SA 20-022 Lublin<br />

0-81 5322220<br />

ul. Okopowa 1<br />

5329005<br />

Quelle: Nationalbank Polen, 2003


226<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 25<br />

FILIALEN AUSLÄNDISCHER BANKEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

Name Adresse<br />

Telefon<br />

Fax<br />

AO "PRIORBANK", Minsk 02-072 Warszawa<br />

0-22 8251891<br />

ul. Langiewicza 2 apt.1<br />

8251891<br />

ASB "BELARUSBANK", Minsk 02-511 Warszawa<br />

0-22 6460595<br />

ul. Bielawska 6 m.57<br />

8444480<br />

BELVNESHECONOMBANK, Minsk 02-703 Warszawa<br />

0-22 8530127<br />

ul. Bukowińska 24A apt.118 8475180<br />

BEL<strong>IN</strong>VESTBANK, Minsk 02-611 Warszawa<br />

0-22 8443301<br />

ul. Krasickiego 12A m.1<br />

8443301<br />

BANCA-<strong>IN</strong>TESA S.p.A., Milan 00-193 Warszawa<br />

0-22 8606451<br />

ul. Stawki 2, floor 37<br />

8606455<br />

Banca Nazionale del Lavoro S.p.A., Rome 00-697 Warszawa<br />

0-22 6306780<br />

Al. Jerozolimskie 65/79 p.1824 6306781<br />

Bank of America, National Association, Charlotte 02-135 Warszawa<br />

0-22 5757200<br />

ul. Iłżecka 26<br />

5757406<br />

Crédit Agricole Indosuez, Paris 00-697 Warszawa<br />

0-22 6306860<br />

al. Jerozolimskie 65/79<br />

6306861<br />

Crédit Industriel et Commercial, Paris 00-193 Warszawa<br />

0-22 8606503<br />

ul. Stawki 2<br />

8606504<br />

EUROHYPO Aktiengesellschaft Europäische 00-609 Warszawa<br />

0-22 5797780<br />

Hypothekenbank der <strong>Deutsch</strong>en Bank<br />

ul. Armii Ludowej 26<br />

5797780<br />

Hamburgische Landesbank - Girozentrale - 00-113 Warszawa<br />

0-22 4561060<br />

Hamburg<br />

ul. Emilii Plater 53 XXX floor 4561069<br />

Investkredit Bank AG, Wien 00-121 Warszawa<br />

0-22 8503300<br />

ul. Sienna 39<br />

8503301<br />

Istituto Bancario San Paolo di Torino - Istituto 00-193 Warszawa<br />

0-22 8606200<br />

Mobiliare Italiano S.p.A., Turin<br />

ul. Stawki 2<br />

8606205<br />

JPMorgan Chase Bank, New York 00-113 Warszawa<br />

0-22 5205100<br />

ul. Emilii Plater 53<br />

5205120<br />

Landesbank Baden - Württemberg, Stuttgart 00-845 Warszawa<br />

0-22 6541689<br />

ul. Łucka 20 lik. 15<br />

6541687<br />

Nova Ljubljanska Banka d.d., Lublana 00-805 Warszawa<br />

0-22 5711110<br />

ul. Chmielna 85/87<br />

5811131<br />

UBS AG, Zurych & Basel 00-536 Warszawa<br />

0-22 5258400<br />

Al. Ujazdowskie 51<br />

5258433<br />

The Export-Import Bank, Taiwan, Taipei 02-672 Warszawa<br />

0-22 8743582<br />

ul. Domaniewska 41<br />

8743583<br />

Source: Nationalbank Polen, 2003


I. Nationaler Investitionsfonds<br />

FOND 1. SA<br />

BRE/Private Equity<br />

ul. Dworkowa 3; 00-784 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6468546; Fax: 6468536<br />

e-mail: fund.1@firstnif.com.pl<br />

II. Nationaler Investitionsfonds SA<br />

PZU NIF Management Sp. z o.o.<br />

ul. Jagiellońska 15; 03-719 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8713400; Fax: 8713440<br />

e-mail: info@pzunfi.pl<br />

IV. Nationaler Investitionsfonds<br />

PROGRESS SA<br />

PZU NIF Management Sp. z o.o.<br />

ul. Jagiellońska 15; 03-719 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8713400; Fax: 8713440<br />

V. Nationaler Investitionsfonds<br />

VICTORIA SA<br />

BRE/Private Equity<br />

ul. Dworkowa 3; 00-784 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6468546; Fax: 6468536<br />

VI. Nationaler Investitionsfonds<br />

MAGNA POLONIA SA<br />

AIB WBK Fund Management Sp. z o.o.<br />

ul. Biała 3; 02-895 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6204183; Fax: 6204184<br />

e-mail: aibfund@aib.pl<br />

VII. Nationaler Investitionsfonds<br />

KAZIMIERZ WIELKI SA<br />

ul. L. Krzywickiego 34; 01-201 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6321088; Fax: 6320098<br />

VIII. Nationaler Investitionsfonds<br />

OCTAVA SA<br />

KP Konsorcjum Sp. z o.o.<br />

Krakowskie Przedmieście 4/6; 00-333 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8281465; Fax: 80312<br />

Business in Polen<br />

ANHANG 26<br />

NATIONALE <strong>IN</strong>VESTITIONSFONDS<br />

IX. Nationaler Investitionsfonds<br />

E. KWIATKOWSKI SA<br />

PZU NIF Management Sp. z o.o.<br />

ul. Jagiellońska 15, 03-719 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8713400; Fax: 8713440<br />

e-mail: info@pzunfi.pl<br />

X. Nationaler Investitionsfonds<br />

FOKSAL SA<br />

ul. Krzywickiego 34; 02-078 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6311292; Fax: 6314535<br />

e-mail: finanse@foksal nfi.com.pl<br />

JUPITER Nationaler Investitionsfonds<br />

Trinity Management<br />

ul. Nowogrodzka 47a; 00-695 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5259900; Fax: 5259998<br />

e-mail: jupiter@jupiter-nfi.pl<br />

XII. Nationaler Investitionsfonds<br />

PIAST SA<br />

KP Konsorcjum Sp. z o.o.<br />

ul. Gryzbowska 2, 00-131 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 4360503; Fax: 4360468<br />

e-mail: piast@piast.com.pl<br />

XIII. Nationaler Investitionsfonds<br />

FORTUNA SA<br />

BRE/Private Equitiy<br />

ul. Dworkowa 3; 00-784 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6468546; Fax: 6468536<br />

XIV. Nationaler Investitionsfonds<br />

ZACHODNI SA<br />

Baring Private Equity Partners<br />

ul. Wolska 45a; 00-201 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6320098; Fax: 6310698<br />

e-mail: nifzach5@supermedia.pl<br />

XV. Nationaler Investitionsfonds<br />

HETMAN SA<br />

Creditanstalt SCG Fund Management SA<br />

ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5209350; Fax: 5209351<br />

e-mail: nfihetman@nfihetman.com.pl<br />

227


228<br />

Advent International Sp. z o.o.<br />

ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 6275141<br />

fax: (+48-22) 6275140<br />

www.adventinternational.com<br />

Armada Asset Management<br />

ul. Tymienieckiego 30A; 90-350 Łódź<br />

tel.: (+48-42) 6775555<br />

fax: (+48-42) 6775501<br />

email : aam@armada.pl<br />

www.armada.pl<br />

Caresbac Polska S.A.<br />

ul. Polna 40; 00-635 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 8256205<br />

fax: (+48-22) 8254650<br />

e-mail: caresbac@it.com.pl<br />

Copernicus Capital Management Sp. z o.o.<br />

Krakowskie Przedmieście 79; 00-079 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 8268580<br />

fax: (+48-42) 8264462<br />

e-mail: mailbox@copernicus.pl<br />

Enterprise Investors<br />

ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 4588500<br />

fax: (+48-22) 4588555<br />

e-mail: info@ie.com.pl<br />

www.ei.com.pl<br />

Environmental Investment Partners<br />

ul. Piaskowa 12C; 05-510 Konstancin-Jeziorna<br />

tel.: (+48-22) 7563232<br />

fax: (+48-22) 7564919<br />

e-mail: eip@eip.com.pl<br />

www.eip.biz<br />

European Covergence Partners Sp. z o.o.<br />

ul. Biała 3; 00-895 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 6549011<br />

fax: (+48-22) 6549511<br />

e-mail: vencap@ecpartners.com.pl<br />

www.pioneerpolandfund.pl<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 27<br />

VENTURE KAPITALFONDS<br />

Hals Fundusz Kapitałowy Sp. z o.o.<br />

Długi Targ 1/7; 80-828 Gdańsk<br />

tel.: (+48-58) 3016849<br />

fax: (+48-58) 3203408<br />

email: gdansk@hals.pl<br />

www.hals.pl<br />

Innova Cappital Ltd.<br />

Arum, ul. Waliców 11; 00-865 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 5839400<br />

fax: (+48-22) 5839420<br />

e-mail: mail@innova.com<br />

www.innovacap.com<br />

MCI Management S.A.<br />

ul.Św. Mikołaja 7, III piętro; 50-125 Wrocław<br />

tel.: (+48-71) 7817380-386<br />

fax: (+48-71) 7817383<br />

www.mci.com.pl<br />

Oresa Ventures Polska<br />

ul. Sapieżyńska 10, 00-215 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 5314100<br />

fax: (+48-22) 5314111<br />

www.oresaventures.com<br />

Regional Investment Funds<br />

ul. Wróblewskiego 18, 93-578 Łódź<br />

tel.: (+48-42) 6812516; fax: (+48-42) 6848968<br />

e-mail: rfilodz@post.ld.onet.pl<br />

Towarzystwo Inwestycji Społeczno-<br />

Ekonomicznych S.A.<br />

ul. Nalewki 8, apt. 27; 00-158 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 6360740<br />

fax: (+48-22) 6362902<br />

e-mail: inwestycje@tise.com.pl


Business in Polen<br />

ANHANG 28<br />

FÜHRENDE CONSULT<strong>IN</strong>G-<br />

UND RECHTSBERATUNGSUNTERNEHMEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

Altheimer and Gray Polska Sp. z o.o.<br />

ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 5205000<br />

fax: (+48-22) 5205001<br />

Allen & Overy Poland Sp. z o.o.<br />

ul. Żelazna 28/30; 00-832 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 8206100<br />

fax: (+48-22) 8266199<br />

Deloitte & Touche Sp. z o.o.<br />

ul. Fredry 6; 00-097 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 5110811<br />

fax: (+48-22) 5110813<br />

www.deloitte.com.pl<br />

dpoland@deittece.com<br />

Ernst & Young SA<br />

ul. Sienna 39; 00-121 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 5287777<br />

fax: (+48-22) 5287778<br />

e-mail: Warszawa@ey.com.pl<br />

www.ernstandyoung.com.pl<br />

KPMG Polska Sp. z o.o.<br />

ul. Chłodna 51, XVI floor; 00-867 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 5281100<br />

fax: (+48-22) 5281009<br />

www.kpmg.pl<br />

M. Łukowicz & Partners Law Office<br />

ul. Mazowiecka 13; 00-052 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 8273322<br />

fax: (+48-22) 8268319<br />

e-mail: office@lukowicz..pl<br />

Marciniuk & Partners Ltd.<br />

Marciniuk i Partnerzy Sp. z o.o.<br />

Al. Szucha 13/15; 00-580 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 6272323<br />

fax: (+48-22) 6273033<br />

e-mail: marciniuk@mip.com.pl<br />

Mazars Pologne<br />

ul. Foksal 16<br />

00-372 Warszawa<br />

tel.: (48 22) 826 46 30<br />

fax : (48 22) 826 51 34<br />

www.mazars.pl<br />

McKinsey & Company Poland<br />

Pl. Trzech Krzyży 10/14; 00-499 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 8205700<br />

fax: (+48-22) 8205800<br />

e-mail: wa_recruit@mckinsey.com.pl<br />

www.mckinsey.pl<br />

Law Office E.Piontek, S.Rymar, A.Wiśniewski<br />

Limited Partners<br />

ul. Świętojerska 5/7; 00-236 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 6350560/61<br />

fax: (+48-22) 6350617<br />

e-mail: lawyer@pol.pl<br />

Potworowski Kinast Grant Thornton<br />

ul. Jasna 1; 00-013 Warsaw<br />

tel.: (+48-22) 8274933<br />

fax: (+48-22) 8274531<br />

e-mail: admi@pkgt.pl<br />

PricewaterhouseCoopers Poland Sp. z o.o.<br />

ul. Nowogrodzka 68; 02-014 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 5234000<br />

fax: (+48-22) 5234040<br />

Rastawicki Spółka Komandytowa<br />

in association with<br />

Beiten Burkhardt Rechtsanwalte<br />

ul. Ks. Ignacego Skorupki 5; 00-546 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 5837100<br />

fax: (+48-22)5837109<br />

Ryszard Kuciński Law Office<br />

Kancelaria Prawnicza dr. Ryszard Kuciński<br />

ul. Marszałkowska 55/73, Apt.19<br />

00-676 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 6212173, 6251671<br />

fax: (+48-22) 6286423<br />

Wardyński & Partners<br />

Advocates and Legal Advisers<br />

Al. Ujazdowskie 10; 00-478 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 4378200<br />

fax: (+48-22) 4378201<br />

e-mail: warsaw@wardynski.com.pl<br />

White and Case Sp. z o.o.<br />

ul. Bagatela 12; 00-585 Warszawa<br />

tel.: (+48-22) 6226767<br />

fax: (+48-22) 6282228<br />

229


230<br />

XIII. Anhänge<br />

ANHANG 29<br />

AUSGEWÄHLTE BILATERALE <strong>IN</strong>DUSTRIE- UND HANDELSKAMMERN<br />

Vereinigung für wirtschaftliche Kooperation<br />

zwischen Polen und dem Osten<br />

ul. Marszałkowska 115; 00-102 Warszawa<br />

Tel.(+48-22) 6200301; Fax: 8269601<br />

e-mail: swpzb@supermedia.pl<br />

Amerikanische Handelskammer in Polen<br />

Amerykańska Izba Gospodarcza w Polsce<br />

ul. Emilii Plater 53; 00-113 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5205999; Fax: 5205998<br />

Britische Handelskammer in Polen<br />

Brytyjska Izba Handlowa w Polsce<br />

ul. Zimna 2 apt. 1; 00-138 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6545971; Fax: 6541675<br />

Dänisch-<strong>Polnische</strong> Handelskammer<br />

Duńsko-Polska Izba Gospodarcza<br />

ul. Starościńska 5; 02-516 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8497414; Fax: 6464930<br />

Französische Industrie- und Handelskammer<br />

in Polen<br />

Francuska Izba Handlowo-Przemysłowa w Polsce<br />

ul.Świetokrzyska 36/14; 00-116 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6225525; Fax: 6225545<br />

Italienisches Institut für Außenhandel<br />

Włoski Instytut Handlu Zagranicznego<br />

Al. Jerozolimskie 11/19; 00-508 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6221394; Fax: 6221343<br />

Handelskammer Polen-Israel<br />

Izba Gospodarcza Polska-Izrael<br />

ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6309600; Fax: 8274673<br />

Polnisch-Weißrussische Industrie- und<br />

Handelskammer<br />

Polsko-Białoruska Izba Handlowo-Przemysłowa<br />

ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6309793; Fax: (+48-22) 6309794<br />

Polnisch-Belgisch-Luxemburgische<br />

Handelskammer<br />

Polsko-Belgijsko-Luksemburska Izba Handlowa<br />

ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6309600; Fax: 8274673<br />

Polnisch-<strong>Deutsch</strong>e Handelskammer<br />

Polsko-Niemiecka Izba Przemysłowo-Handlowa<br />

ul. Miodowa 14; 00-246 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22)5310500; Fax: 5310600<br />

e-mail: info@ihk.pl<br />

Polnisch-Kasachische Handelskammer<br />

Polsko-Kazachstańska Izba Gospodarcza<br />

ul. Podbipięty 31/110; 02-732 Warszawa<br />

Tel./Fax: (+48-22) 8479607<br />

e-mail: pkig@wp.pl<br />

Vereinigung kasachischer Industrie- und<br />

Handelskammern – Repräsentanz in Polen<br />

Przedstawicielstwo Związku Izb Handlowo-<br />

Przemysłowych Republiki Kazachstan w Polsce<br />

ul. Nowowiejska 10; 00-643 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8758567; Fax: 8255683<br />

Polnisch-Lettische Industrie- und Handelskammer<br />

Polsko-Łotewska Izba Handlowo-Przemysłowa<br />

ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6309702 ; Fax: 8274673, 8263506<br />

Polnisch-Litauische Wirtschaftskammer<br />

Polsko-Litewska Izba Gospodarcza<br />

Al. Niepodległości 210; 02-577 Warszawa<br />

Tel/Fax: (+48-22) 8257545<br />

Polnisch-Russische Industrie- und Handelskammer<br />

Polsko-Rosyjska Izba Handlowo-Przemysłowa<br />

ul. Marszałkowska 115; 00-102 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6243166; Fax: 6249485<br />

Polnisch-Schweizerische Industrie- und<br />

Handelskammer<br />

Polsko-Szwajcarska Izba Przemysłu i Handlu<br />

ul. Szpitalna 6; 00-031 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8277621; Fax: 8277623<br />

e-mail: psiph@psiph.pl<br />

Polnisch-Ukrainische Wirtschaftskammer<br />

Polsko-Ukrainska Izba Gospodarcza<br />

ul. Trębacka 4; 00-074 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6309793 ; Fax: (+48-22) 6309794<br />

e-mail: puig@chamber.pl<br />

Schwedisch-<strong>Polnische</strong> Handelskammer<br />

Szwedzko-Polska Izba Handlowa<br />

ul.Chmielna 101/102; 80-748 Gdańsk<br />

Tel.: (+48-58) 7631469; Fax: 7631480


Australische Botschaft<br />

ul. Nowogrodzka 11 ; 00-513 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)5213444; Fax: 6273500<br />

Botschaft des Königreiches Belgien<br />

ul. Senatorska 34 ; 00-095 Warschau<br />

Tel.: (+48-22):8270233 ; Fax: 8285711<br />

Botschaft der Volksrepublik China<br />

ul. Bonifraterska 1; 00-203 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8313836; Fax: 6354211<br />

Botschaft des Königreiches Dänemark<br />

ul. Rakowiecka 19 ; 02-517 Warschau<br />

Tel.:(+48-22) 5652900; Fax: 5652970<br />

Botschaft der Bundesrepublik <strong>Deutsch</strong>land<br />

ul. Dąbrowiecka 30 ; 03-932 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6173011; Fax: 6173582<br />

Economic & Commercial Section<br />

ul. Jazdów 12B ; 00-467 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6219231/36; Fax: 6290520<br />

Botschaft der Republik Estland<br />

ul. Karwińska 1; 00-639 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 8811810; Fax: 8811812<br />

Botschaft der Republik Finnland<br />

ul. Chopina 4/8 ; 00-559 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6294091; Fax: 6213412<br />

Botschaft Republik Frankreich<br />

ul. Puławska 17; 02-515 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 5293000; Fax: 5293001<br />

Botschaft der Republik Griechenland<br />

ul. Górnośląska 35 ; 00-432 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6229460 ; Fax: 6229464<br />

Botschaft des Vereinigten Königreiches<br />

von Großbritannien<br />

Al. Róż 1 ; 00-556 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6281001/05; Fax: 6217161<br />

Handelsabteilung<br />

ul. Emilii Plater 28 ; 00-688 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6253030 ; Fax: 6253472<br />

Business in Polen<br />

ANHANG 30<br />

AUSGEWÄHLTE BOTSCHAFTEN<br />

UND HANDELSABTEILUNGEN <strong>IN</strong> <strong>POLEN</strong><br />

Botschaft der Republik Indonesien<br />

ul. Estońska 3/5; 03-903 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6175179; satellite Fax: 39121885<br />

Botschaft der Republik Irland<br />

ul. Humańska 10 ; 00-789 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8496655; Fax: 8498431<br />

Botschaft der Republik Israel<br />

ul. Krzywickiego 24 ; 02-078 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8250028; Fax: 8251607<br />

Botschaft der Republik Italien<br />

pl. J.H. Dąbrowskiego 6 ; 00-055 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8263471; Fax: 8278507<br />

Japanische Botschaft<br />

ul. Szwoleżerów 8; 00-464 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6965000; Fax: 6965001<br />

Kanadische Botschaft<br />

ul.Matejki 1/5; 00-4817 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)5843100<br />

Botschaft der Republik Kasachstan<br />

ul. Królowej Marysieńki 14; 02-516 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6425388; Fax:6423427<br />

Botschaft der Republik Korea<br />

ul. Chłodna 51; 24. Stock ; 00-867 Warschau<br />

(Handelszentrum Warschau)<br />

Tel.: (+48-22) 8483337; Fax: 5282500<br />

Botschaft der Republik Lettland<br />

ul. Królowej Aldony 19; 03-928 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6174389; Fax: 480201<br />

Botschaft der Republik of Litauen<br />

Al. Szucha 5 ; 00-580 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6253368 ; Fax: 6253440<br />

Botschaft der Islamischen Republik Malaysia<br />

ul. Gruzińska 3 ; 03-902 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6174413; Fax: 39120490<br />

231


232<br />

Botschaft der Vereinigten Staaten von Mexiko<br />

ul. Starościńska 1B m 4/5 ; 02-516 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6468800; Fax: 6464222<br />

Botschaft des Königreiches Marokko<br />

ul. Starościńska 1 m 11-12; 02-516 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8496341; Fax: 8481840<br />

Botschaft des Königreichs der Niederlande<br />

ul. Chocimska 6 ; 00-791 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8492351; Fax: 8488345<br />

Botschaft des Königreiches Norwegen<br />

ul. Chopina 2A ; 00-559 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6964030; Fax: 6280938<br />

Botschaft der Bundesrepublik Österreich<br />

ul. Gagarina 34 ; 00-748 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8410081; Fax: 8410085<br />

Handelsabteilung der Philippinen<br />

ul. Mokotowska 48 m.204 ; 00-543 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6289291; Fax: 6217658<br />

Botschaft der Republik Portugal<br />

ul. Zwycięzców 12 ; 03-941 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6176021; Fax: 6174498<br />

Botschaft der Russischen Föderation<br />

ul. Belwederska 49 ; 00-761 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6213453; Fax: 6253016<br />

Handelsvertretung<br />

ul. Belwederska 25 ; 00-761 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8495817: Fax: 84190463<br />

Botschaft der Slowakischen Republik<br />

ul. Litewska 6 ; 00-581 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)5258110; Fax: 5258112<br />

Botschaft der Republik Südafrika<br />

ul. Koszykowa 54 ; 00-675 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6256228; Fax: 6256270<br />

Botschaft des Königreiches Spanien<br />

ul. Myśliwiecka 4 ; 00-459 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)622 42 50; Fax: 622 54 08<br />

Büro des Handelsrates<br />

ul. Genewska 16 ; 03-940 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6179408; Fax: 6172911<br />

XIII. Anhänge<br />

Botschaft des Königreiches Schweden<br />

ul. Bagatela 3 ; 00-585 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6408900; Fax: 6408983<br />

Handelsabteilung<br />

ul. Wołodyjowskiego 74 ; 02-724 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8532030; Fax: 8532021<br />

Botschaft der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

Al. Ujazdowskie 27 ; 00-540 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)62804 81/82; Fax: 6210548<br />

Botschaft des Königreiches Thailand<br />

ul. Willowa 7 ; 02-790 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)8492655; Fax: 8492630<br />

Botschaft der Tschechischen Republik<br />

ul. Koszykowa 18 ; 00-555 Warschau<br />

tel:(+48-22) 6287221; Fax: 6298045<br />

Botschaft der Türkischen Republik<br />

ul. Malczewskiego 32 ; 02-622 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6464321; Fax: 6463437<br />

Botschaft der Ukraine<br />

Al. Szucha 7 ; 00-580 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6293446 ; Fax: 6298103<br />

Botschaft der Republik Ungarn<br />

ul. Chopina 2 ; 00-559 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)6284451; Fax: 6218561<br />

Botschaft der Republik Weißrussland<br />

ul. Ateńska 67 ; 03-978 Warschau<br />

Tel.: (+48-22) 6173212; Fax: 6178441<br />

Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika<br />

Al. Ujazdowskie 29/31 ; 00-540 Warschau<br />

Tel.: (+48-22)5042000 ; Fax: 5042688<br />

Handelsabteilung<br />

Al. Jerozolimskie 56 C "IKEA"; 00-803 Warschau<br />

Tel.: 6254374, 6254300


Business in Polen<br />

ANHANG 31<br />

HANDELSABTEILUNGEN POLNISCHER BOTSCHAFTEN UND KONSULATE<br />

Ägypten<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

8, Ahmed Nessim St. Giza; Cairo<br />

tel.: (+20-2) 3379683; fax: 3609353<br />

e-mail: brhkair@egyptonline.com<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

5 El Aziz Osman Str., Zamalek, Cairo<br />

tel.: (+202) 3417456, 3409583<br />

e-mail: polemb@idsc.gov.eg<br />

Algerien<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

4 bis, rue Rabah Bourbia; El-Biar, Alger<br />

tel.: (+213-2) 921706, 921828; fax: 921622<br />

e-mail: brhalger@ist.cerist.dz<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

37 Av. Mustapha Ali Khodja, El-Biar, Alger 2<br />

tel.: (+213-2) 923474, 922533; fax: 921435<br />

e-mail: marckmal@wissal.dz<br />

Argentinien<br />

Embajada de la Republica de Polonia<br />

Departamento Economico y Comercial<br />

Vi rrey del Pino 3147; 1426-Buenos Aires<br />

tel.: (+54-1) 5515397; fax: 5515097<br />

e-mail: brhaires@correo.com.ar<br />

Embajada de la Republica de Polonia<br />

Calle Alejandro Maria de Aguado 2870<br />

1425 Buenos Aires<br />

tel.: (+54-1) 48029681; 48029683<br />

e-mail: polemb@datamarkets.com.ar<br />

Australien<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

10 Trelawney Street, Woollahra,<br />

NSW 2025, Sydney<br />

tel.: (+61-2) 93639821; fax: 9327856<br />

e-mail:brhsydney@bigpond.com.au<br />

Embassy od the Republic of Poland<br />

7 Turrana Str., Yarralumla, ACT 2600 Canberra<br />

(+61-02) 62721000, 62731208; fax: 2733184<br />

e-mail: ambpol@clover.com.au<br />

Azerbajdschan<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

65, Teymour Aliyew Street, 370069 Baku<br />

tel.: (+99412) 612242; fax: 410957<br />

Belgien<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

18, Avenue de l`Horizon; 1150 Bruxelles<br />

tel.: (+322) 7716815; fax: 7711839<br />

e-mail: compolambox@free-way.net<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Avenue des Gaulois 29, 1040 Bruxelles<br />

tel.: (+322) 7357212; fax: 7361881<br />

e-mail: polambbxl@free-way.net<br />

Brasilien<br />

Embaixada da Republica da Polonia<br />

Escritorio do Conselheiro Comercial<br />

Avenida das Nacoes, Lote 33;<br />

Caixa Postal 07376, Brasilia<br />

tel.: (+55-61) 2428698; fax: 2428738<br />

e-mail: brh-b@conectanet.com.br<br />

Consulado General da Republica de Polonia<br />

Economic and Commercial Section<br />

Avenida das Nacoes, Lote 33,<br />

Caixa Postal 07376, Brasil<br />

tel.: (+5561) 2428698; fax: 2428738<br />

e-mail: brhpol@macbbs.com.br<br />

Bulgarien<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

ul. Ewłogi Georgiew 125; 1504 Sofia<br />

tel.: (+359-2) 9434245; fax: 9434814<br />

e-mail : wehplsofia@bsbg.net<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Chan Krum 46, 1000 Sofia<br />

tel.: (+3592) 9872610, 9872660; fax. 987293<br />

e-mail: polamba@internet-bg.net<br />

233


234<br />

Volksrepublik China<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

1, Ri Tan Lu, Beijing, 100600 Beijing<br />

tel.: (+86-10) 65321888; fax: 65325364<br />

e-mail: commoff@public.bta.net.cn<br />

www.polecom.com.cn<br />

Consulate General of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Jianguo Xi Lu 618, Shanghai<br />

tel.: (+8621) 64334735; fax: 64330161<br />

e-mail: commoff@uninet.com.cn<br />

www.polandshanghai.com<br />

Consulate General of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Shamian Dajie 63, Kanton<br />

tel.: (+8620) 81877991; fax: 81853992<br />

e-mail: wehgz@sinaman.com<br />

Consulate General of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

2009,Two Pacific Place, 88 Queensway, Hong Kong<br />

tel.: (+852) ) 28400779/814; fax: 29189109<br />

e-mail: kgcommhk@netvigator.com<br />

www.polandtrade.com.hk<br />

Dänemark<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Ryvangs Alle 46; Copenhagen - 2900 Hellerup<br />

tel.: (+45) 39622633; fax: 39622554<br />

e-mail: brhdania@post10.tele.dk<br />

www.brh-dania.dk<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Richelieus Allé 12, 2900 Hellerup Copenhagen<br />

tel.: (+45) 39467700; fax: 39467766<br />

e-mail: ambaspol@post4.tele.dk<br />

<strong>Deutsch</strong>land<br />

Botschaft der Republik Polen<br />

Lassenstr. 19-21, 14193 Berlin<br />

tel.: (+49-30) 223130; fax: 22313155<br />

e-mail: info@botschaft-polen.de<br />

Botschaft der Republik Polen<br />

Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />

Glinkastrasse 5-7, 10117 Berlin, <strong>Deutsch</strong>land<br />

tel.: (+49-30) 2292739; fax: 2292451<br />

e-mail: ambasada@wih-berlin.de<br />

www.wirtschaft-polen.de<br />

XIII. Anhänge<br />

Generalkonsulat der Republik Polen<br />

Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />

81675 Munchen Ismaninger Str. 62a<br />

tel.: (+4989) 41860842; fax: 471318<br />

e-mail: 114132.46@compuserve.com<br />

Generalkonsulat der Republik Polen<br />

Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />

Grundgenstr. 20; 22309 Hamburg<br />

tel.: (+4940) 6311181; fax: 6325030<br />

e-mail: info.hamburg@wirtschaft-polen.de<br />

Generalkonsulat der Republik Polen<br />

Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />

Gorber str.14; 04105 Leipzig<br />

tel.: (+49341) 9800281; fax: 9802043<br />

e-mail: info.leipzig@wirtschaft-polen.de<br />

Estland<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Narva mnt.9A, 10117 Tallin, Estonia<br />

tel.: (+372) 6604378; fax: 6604380<br />

e-mail: poola@poola.ee<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Pärnu Mnt. 8, 10-148 Tallinn, PO Box 247<br />

tel.: (+372) 6278210, 6278208; fax: 445221<br />

e-mail: ambrptal@netexpress.ee<br />

Europäische Union<br />

Mission de la République de Pologne<br />

Auprès des Communautés Européennes<br />

282-284 Av. de Tervuren; 1150 Bruxelles<br />

tel.: (+322) 7777224; fax: 7777287<br />

e-mail: 101642.2616@compuserve.com<br />

Finnland<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Risto Rytin tie 7; 00-580 Helsinki<br />

tel.: (+3589) 6847240; fax: 6848907<br />

e-mail: commercial@poland.inet.fi<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Armas Lindgrenin tie 21, 00570 Helsinki<br />

tel.: (+3589) 6848077, 6848090; fax: 6847477<br />

e-mail: amb.poland@helsinki.inet.fi


Frankreich<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

1 rue de Talleyrand, 75007 Paris<br />

tel.: (+33-1) 43173400; fax: 43173507<br />

www.ambassade.pologne.net<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

86, rue de la Faisanderie; 75116 Paris<br />

tel.: (+33-1) 45041020; fax: 45046317<br />

www.weh.ambassade.pologne.net<br />

Consulat Général de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Lyon 79, rue Crillon, 69458 Lyon<br />

tel.: (+33-4) 78931480; fax: 37511236<br />

www.lyon.consulat.pologne.net<br />

Griechenland<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

22, Chrysanthemon Str,. Paleo Psychico<br />

152-54 Athens<br />

tel.: (+30-1) 6778260, 6725793; fax: 6718394<br />

e-mail: atenyamb@internet.gr<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

1, Kondoleondos Street<br />

GR-154 52 Psychico, Athens<br />

tel.: (+30-210) 6726176; fax: 6721952<br />

e-mail: wehateny@ath.forthnet.gr<br />

www.wehateny.gr<br />

Großbritannien<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

47 Portland Place, London W1N 4JH<br />

tel.: (+44171) 8707742700; fax: 2073234018<br />

e-mail: polishembassy@polishembassy.org.uk<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

15, Devonshire Street; London W1N 2AR<br />

tel.: (+44-20) 75807472; fax: 73230195<br />

e-mail: weh@polishemb-trade.co.uk<br />

www.polishemb-trade.co.uk<br />

Indien<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

50-M, Shantipath, Chanakyapuri,<br />

New Delhi 11021<br />

tel.: (+91-11) 26889215; fax: 26872033<br />

e-mail: morhan2@vsnl.net<br />

www.poltradeindia.org<br />

Business in Polen<br />

Consulate of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Manavi Apartments, 36, B.G. Kher Marg,<br />

Malabar Hill, Mumbai 400 006<br />

tel.: (+91-22) 23633863; fax: 23633376<br />

e-mail: consulate@polishconsulate.com<br />

www.polishconsulate.com<br />

Indonesien<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

JI.H.R.Rasuna Said Kav.X Blok IV/3<br />

Kuningan, Jakarta Selatan 12950<br />

tel.: (+62-21) 2525938, 2525947; fax: 2525960<br />

e-mail: radca@polandembjak.org<br />

www.polandembjak.org<br />

Irland<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

5, Ailesbury Road, Ballsbridge, Dublin 4<br />

tel.: (+353-1) 2830855; fax: 2698309<br />

e-mail: polembas@iol.ie<br />

Embassy of Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

4 The Vicarage St John`s Road; Dublin 4<br />

tel.: (+353-1) 2691370; fax: 2697662<br />

e-mail: brh@dublin.polishembassy.ie<br />

www.polishembassy.ie<br />

Israel<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

16, Soutine St., 64-684 Tel-Aviv<br />

tel.: (+972-3) 5240186 ; fax: 5237806<br />

e-mail: embpol@netvision.net.il<br />

www.embpol.org<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

79, Yehuda Hamaccabi St., 62-300 Tel-Aviv<br />

tel.: (+972-3) 5446246; fax: 5446247<br />

e-mail: brhtlv@inter.net.il<br />

Italien<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Via P.O.Rubens 20,<br />

Monti Parioli 00197, Roma<br />

tel.: (+3906) 3224455, 3216073; fax: 3217895<br />

www.abasciatapolonia.it<br />

235


236<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Via Olona 2/4; 00198 Roma<br />

tel.: (+39-06) 8548189; fax: 8553391<br />

e-mail: info@infopolonia.it<br />

www.infopolonia.it<br />

Consulat Général de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Via Capecelatro 53/4; 20148 Milano<br />

tel.: (+39-02) 48713164; fax: 405303<br />

Japan<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

2-13-5 Mita, Meguro-ku, Tokyo 153-0062<br />

tel.: (+81-3) 57947050; fax: 57947053<br />

e-mail: brhtokio@twies.com<br />

Jugoslawien<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Kneza Milośa 38, 11000 Beograd<br />

tel.: (+38111) 36115287; fax: 3616939<br />

e-mail: ambrpfrj@eunet.yu<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Debarska 12; 11000 Beograd,<br />

tel.: (+38111) 4448484; fax: 4449525<br />

e-mail: wehfrj@eunet.yu<br />

Kanada<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

443 Daly Avenue, Ottawa 2, Ontario K1N 6H3<br />

tel.: (+1-613) 7890468, 7893376; fax: 7891218<br />

e-mail: polamb@alphainter.net<br />

Consulate General of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

of the Trade Commissioner’s Office<br />

3501 Av. du Musee; Montreal, Quebec H3G 2C8<br />

tel.: (+1-514) 2820080; fax: 2821784<br />

e-mail: tradeoffice@poland-canada.org<br />

www.poland-canada.org<br />

Economic and Commercial Section of the Consulate<br />

General of the Republic of Poland<br />

Toronto Branch - Trade Commissioner’s Office<br />

3300 Bloor Street-West, Suite 220 Mezzanine<br />

Toronto, Ontario, M8X 2X3<br />

tel.: (+1-416) 2336571; fax: 2339578<br />

e-mail: tradeoffice.toronto@poland-canada.org<br />

XIII. Anhänge<br />

Kasachstan<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Dzarkentskaia 9-11, Iskanderova 13,<br />

480100 Almaty, P.O.Box 228<br />

tel.: (+7-3272) 581550<br />

e-mail: ambpol@asdc.kz<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Almaty 480051; ul. Baturina 4<br />

tel/fax: (+7-3272) 647911<br />

e-mail: brhala@asdc.kz<br />

Republik Korea<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

4F, DongKyung Bld., 604 Hannam-Dong,<br />

Yongsan-gu Seoul 140-210<br />

tel.: (+822) 37852471 fax: 7970853<br />

e-mail: polska@shinbiro.com<br />

www.buypoland.or.kr<br />

Kroatien<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

ul. Rokefellerova 49; 41000 Zagreb<br />

tel/fax: (+385-1) 4683128<br />

e-mail: utsa-republike-poljske@zg.tel.hr<br />

http://www.hinet.hr/utsa-republike-poljske/<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Krlezin Gvozd 3, 10000 Zagreb<br />

tel.: (+3851) 4899444; fax: 4834576<br />

e-mail: ambasada-polska@zg.tel.hr<br />

Lettland<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Elizabetes iela 2; 1340 Riga<br />

tel.: (+371) 7039751; fax: 7039755<br />

e-mail: weh@poltrade.lv<br />

www.poltrade.lv<br />

Litauen<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Smelio g-ve 20A. MTP Vilnius<br />

tel.: (+3702) 709001; fax: 709007<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Kastonu g.N 2/14; 20-01 Vilnius<br />

tel.: (+370-2) 617960; fax: 610686<br />

e-mail: brh@takas.lt


Malaysia<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

No 495, 4 ½ Miles Jalan Ampang,<br />

68000 Ampang Selangor<br />

50704 Kuala Lumpur<br />

tel.: (+603) 4576733, 4576719; fax: 4570123<br />

e-mail: polamba@tm.net.my<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

45 Jalan Tun Ismail;<br />

50480 Kuala Lumpur<br />

tel.: (+60-3) 4430940; fax: 4430216<br />

e-mail: brhmsia@tm.net.my<br />

Marokko<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

23, Rue Ogbah, Rabat, Maroc B.P.425<br />

tel.: (212 37) 771173, 771791; fax: 775320<br />

e-mail: apologne@onpt.net.ma<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Boite Postale 384; Rabat, Maroc<br />

tel.: (+212-37) 768368; fax: 769068<br />

e-mail: commerpl@maghrebnet.net.ma<br />

Consulat Général de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

9 rue d’Alger; BP 13600 Casablanca<br />

tel.: (+212-22) 279138; fax: 279139<br />

e-mail: conspl@iam.net.ma<br />

Moldawien<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

MD-2009 Chisinau, str. Plamadeala 3<br />

tel.: (+3732) 236551; fax: 238553<br />

e-mail: ambpolsk@ch.moldpac.md<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

MD-2009 Chisinau, str. Plamadeala 3<br />

tel.: (+3732) 238956; faz: 238957<br />

e-mail: wehamb@ ch.moldpac.md<br />

Niederlande<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Alexanderstraat 25, 2514 JM Den Haag<br />

tel.: (+31-70) 3602806; fax: 3602810<br />

e-mail: ambhaga@polamb.nl<br />

Business in Polen<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Van Lennepweg 51; 2597 LG Den Haag<br />

tel.: (+31-70) 3069944; fax: 3543966<br />

e-mail: brhhaga@polamb.nl<br />

www.polamb.nl/weh/polish/index.html<br />

Nigeria<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

10, Idejo Street, Victoria Island, Lagos<br />

tel.: (+2341) 2614684, 2614686; fax: 2614685<br />

e-mail: polemb@linkserve.com.ng<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

1, Amado Tijani Street Victoria Island<br />

P.O. Box 8356, Lagos<br />

tel.: (+2341) 2620660; fax: 2620649<br />

e-mail: brh.nig@hyperia.com<br />

www.polnig.org<br />

Norwegen<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Olav Kyrres plass 1, 0244 Oslo<br />

tel.: (+4722) 555536, 430015; fax: 444839<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Uranienborg terasse 11; 0351-Oslo 3<br />

tel.: (+47-22) 602448; fax: 565381<br />

e-mail: tradepol@broadpark.no<br />

237<br />

Österreich<br />

Botschaft der Republik Polen<br />

Hietzinger Hauptstraße 42c, 1130 Wien; PO Box 17<br />

tel.: (+43-1) 8777444; fax: 8777444238<br />

e-mail: polambas@ping.at<br />

Botschaft der Republik Polen<br />

Wirtschafts-und Handelsbeteilung;<br />

Titlgasse 15; 1130 Wien<br />

tel.: (+43-1) 8778341; fax: 8776342<br />

e-mail: info@hadelsratpolen.at<br />

www.handelsratpolen.at<br />

Portugal<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Avenida das Descobertas 2, 1400-092 Lisboa<br />

tel.: (+ 352-1) 3012350, 213013; fax: 213010<br />

e-mail: embpol@mail.telepac.pl


238<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Avenida da Republica, 9-7; 1050 Lisboa<br />

tel.: (+351-1) 3526170; fax: 3526174<br />

e-mail: brh.lizbona@mail.telepac.pt<br />

www.negociosnapolonia.com<br />

Republik Südafrika<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

P.O.Box 1547, Houghton 2041,<br />

Johannesburg, RSA<br />

tel.: (+2711) 7886597; fax: 4425375<br />

e-mail: brhpljhb@iafrica.com<br />

www.brhjhb.org.za<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

14 Amos Street, Colbyn, Pretoria 0083<br />

tel.: (+2712) 432631/2, 432621; fax: 432608<br />

e-mail: amb.pol@pixie.co.za<br />

Rumänien<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Al. Alexandru 23, 71237 Bucuresti<br />

tel.: (+40-401) 2302330, 2302619; 2307832<br />

e-mail: ambpolemb@dial.kappa.ro<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Bd Aviatorilor 24; Bucuresti<br />

tel.: (+40-21) 2307714; fax: 2307732<br />

e-mail: brh.buk@dnt.ro www.polonia.ro<br />

Rußland<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

123557 Moscou, rue Klimashkina 4<br />

tel.: (+7 095) 2311611, 2311536; fax: 2311615<br />

e-mail: poland@polweh.ru<br />

www.polweh.ru www.polandemb.ru<br />

Consulat Général de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Rue 5-ya Sovietskaya 12; Sankt Petersburg<br />

tel.: (+7 812) 2744314; fax: 2744318<br />

e-mail: konsgenrp@peterlink.ru<br />

Consulat Général de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Kashtanova 51; 236000 Kaliningrad<br />

tel.: (+7 0112) 273577; fax: 555436<br />

e-mail: polkon@baltnet.ru<br />

XIII. Anhänge<br />

Singapur<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

435 Orchard Road, 10-01/02 Wisma Atria<br />

Singapore 238877<br />

tel.: (+65) 67340466; fax: 67346129<br />

e-mail: polish-embassy@pacific.net.sg<br />

Slowakische Republik<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Hummelova 4, 814 91 Bratyslava<br />

tel.: (+4212) 54413175; fax: 54413184<br />

e-mail: bratampl@netlab.sk<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Zelena 6; 81-426 Bratyslava<br />

tel.: (+4212) 54432744; fax: 54432007<br />

e-mail: polskyobchradca@brh.sk<br />

www.weh.polamb.sk<br />

Slowenien<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

XV Cesta št 18, 1000 Ljubljana<br />

tel.: (+3861) 4232882/3; fax: 4232881<br />

e-mail: ambpol.si@siol.net<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

1000 Lublana, Gradisce št 8/5<br />

tel/fax: (+38661) 1261448<br />

e-mail: utsrpoljske@siol.net<br />

www.pl-brh.si<br />

Spanien<br />

Embajada de la Republica de Polonia<br />

Oficina del Consejero Comercial de Polonia<br />

Va. Del Dr. Arce, 25; 28002 Madrid<br />

tel.: (+34-1) 5901280; fax: 5615108<br />

e-mail: brhmadrid@radhan-es.com<br />

www.embajada-polonia.org<br />

Embajada de la Republica de Polonia<br />

c.Guisando 23 bis, 28035 Madrid<br />

tel.: (+3491) 3736605/6<br />

e-mail: madryt@embajada-polonia.org<br />

Schweden<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Karlavagen 35, S-114 32 Stockholm<br />

tel.: (+46 8) 50575000; fax: 50575086<br />

e-mail: info.polen@swipnet.se<br />

www.polemb.se


Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Friggagatan 4, 114 27 Stockholm<br />

tel.: (+46 8) 4538420; fax: 216188<br />

e-mail: polens.ambassad@mbox300.swipnet.se<br />

www.polcommerce.com<br />

Schweiz<br />

Botschaft der Republic Polen<br />

Elfenstraβe 20a, CH-3006 Bern<br />

tel.: (+41 31) 3520452/3; fax: 3523416<br />

e-mail: polishemb@dial.eunet.ch<br />

Botschaft der Republik Polen<br />

Wirtschafts-und Handelsabteilung<br />

Elfenstrasse 9; CH-3006 Bern<br />

tel.: (+41 31) 3511935; fax: 3513457<br />

e-mail: brh.bern@bluewin.ch<br />

www.weh-pl-bern.ch<br />

Thailand<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Sri-Yukhon Building, 8 A Sukhumvit<br />

Road, Soi 5, P.O. Box 1167, 10110 Bangkok<br />

tel.: (+662) 2518891/3; fax: 2518895<br />

e-mail: jintn@asiaaccess.net.th<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

142 Sukhumvit Road<br />

11 th Fl., Two Pacific Place; Bangkok 10-110<br />

tel.: (+66-2) 6532014; fax: 6532013<br />

e-mail: poltrade@loxinfo.co.th<br />

Tschechische Republik<br />

Ambassade de République de Pologne<br />

Valdstejnská 8, 11801 Praha 1<br />

tel.: (+4202) 57530388; fax: 57530399<br />

e-mail: ambrpchechy@mbox.vol.cz<br />

www.ambpol.cz<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

ul. Hradešinska 1931/58; 10100 Praha 1<br />

tel.: (+4202) 72739327; fax: 738016<br />

e-mail: weh@weh.cz<br />

www.weh.cz<br />

Consulat Général de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Blahoslavova 4, 72827 Ostrava 1<br />

tel.: (+42069) 6120460<br />

e-mail: konsulatrp.ostrava@grendel.cz<br />

Business in Polen<br />

Tunesien<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

5, Impasse No 1, Rue de Cordoue,<br />

2092 El Manar I, Tunis<br />

tel.: (+21 6) 71873837; fax: 71872987<br />

e-mail: amb-pologne@ati.tn<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

5, Rue ibn Assaker, 1004 Tunis, Tunisie<br />

tel.: (+216-7) 751907; fax: 1238812<br />

e-mail: ambweh.tunis@planet.tn<br />

Türkei<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Atatürk Bulvari 241, Kavaklider PK 20<br />

06650 Ankara<br />

tel.: (+90312) 4675619, 4673315; fax: 4273987<br />

e-mail: polamb@dominet.in.com.tr<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

And Sokak No 8/17, 06680 Cankaya-Ankara<br />

tel.: (+90-312) 4680471; fax: 4281234<br />

e-mail: brh.ankara@service.raksnet.com.tr<br />

Consulate General of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

Toprakkale Sok. No 6, Burak Apt. D-3<br />

Etiler - 80630, Istanbul<br />

tel.: (+90212) 2658609; fax: 2650722<br />

e-mail: commdivisionist@hotmail.com<br />

Ukraine<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Jaroslawiw Wal 12, 01034 Kiev -34<br />

tel.: (+ 38044) 2300703; fax: 4641336<br />

e-mail: ambasada@polska.com.ua<br />

239<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

ul. Wolodymyrska 45; 01034 Kiev<br />

tel.: (+38044) 2291298; fax: 2281140<br />

e-mail: wehamb@ukrnet.net weh@polska.com.ua<br />

Consulat Général de la République de Pologne<br />

Economic and Commercial Section<br />

Sarachowa 78a III, 79026 Lviv<br />

tel/fax: (+380322) 972012, 971353<br />

e-mail: kgpol@txnet.com<br />

www.wehkg-lv.txnet.com


240<br />

Consulat Général de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

Artioma 16, 401 room, 61000 Charkiev<br />

tel.: (+0380572) 585424; fax: 585425<br />

e-mail : weh_khr@lin.com.ua<br />

Ungarn<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Városligeti fasor 16, 1068 Budapest<br />

tel.: (+36-1) 3511300; 3511301; fax: 3511722<br />

e-mail: amb.bud@ind.eunet.hu<br />

Lengyel Koeztarsasag Nagykoevetsege<br />

Kereskedelmi Tanacsos Hivatala<br />

Stefania ut 65, 1143 Budapest XIV<br />

tel.: (+36-1) 2514677; fax: 2529289<br />

e-mail: brh.bud@ind.eunet.hu<br />

www.ambpl-weh.org.hu<br />

USA<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

2640 16 th Street, N.W.,<br />

Washington D.C.20009<br />

tel.: (+1 202) 2343800, 3632189; fax: 3286271<br />

e-mail: embpol@dgs.dgsys.com<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

675 Third Ave. (19 th Floor)<br />

New York, N.Y. 10017<br />

tel.: (+1 212) 3705300; fax: 8189623<br />

e-mail: brhusa@ix.netcom.com<br />

www.brhusa.com<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

1503 21 st Street N.W., Washington, D.C. 20036<br />

tel.: (+1 202) 4676693; fax: 4664005<br />

e-mail: economic@ioip.com<br />

www.polishworld.com/polemb<br />

Consulate General of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

333 East Ontario Street, Suite 39-06B<br />

Chicago, ILL.60611<br />

tel.: (+1 312) 6424102; fax: 6428829<br />

e-mail: comconpl@interaccess.com<br />

http://homepage.interaccess.com/~comconpl<br />

XIII. Anhänge<br />

Consulate General of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

12400 Wilshire Blvd., Suite 555<br />

Los Angeles, CA 90025<br />

tel.: (+1 310) 4428500; fax: 4428526<br />

e-mail: tradeconsul@pan.net<br />

http://pan.net/tradeconsul/<br />

Usbekistan<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Firdavsiy 66, Yunasabadskiy Rayon<br />

700084 Tashkent, Uzbekistan<br />

tel.: (+998 71) 1208650; fax: 1208651<br />

e-mail: ambasada@bcc.com.uz<br />

www.ambpol.uz<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

ul. Mahatma Gandi, 1 tupik 4;<br />

700000 Tashkent<br />

tel.: (+998-71) 1339650; fax: 1339750<br />

e-mail: weh-amb@bcc.com.uz<br />

Republik Weißrußland<br />

Ambasade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

ul. Wołodarskiego 6; 220050 Minsk<br />

tel.: (+37-5172) 224819; fax: 204074<br />

e-mail: weh@nsys.by<br />

http://embassypoland.nsys.by<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

P. Rumiancewa 6, 20034 Minsk<br />

tel.: (+375-17) 2882313; fax: 2364992<br />

Vietnam<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

Service Economique et Commercial<br />

5, Ba Huyen Thanh Quan<br />

Boite Postale No. 21; Hanoi<br />

tel.: (+84-4) 8425155; fax: 8430517<br />

Ambassade de la République de Pologne<br />

3 Chua Mot Cot, Hanoi, SRW<br />

tel.: (+84 4) 8452027, 8453728; fax: 8236914<br />

Zypern<br />

Embassy of the Republic of Poland<br />

Economic and Commercial Section<br />

11 Acharnon str.- 2027 Stravolos, Nicosia<br />

tel.: (+357-22) 427007; fax: 313031<br />

e-mail: wans@cytanet.com.cy


Business in Polen<br />

ANHANG 32<br />

AUSGEWÄHLTE WIRTSCHAFTS<strong>IN</strong>FORMATIONSDIENSTE<br />

(Datenbanken, Geschäftsdaten und/oder Unternehmensverzeichnisse)<br />

BMB Promotions Sp. z o.o.<br />

ul. Mazowiecka 6/8 ; 00-048 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8268749;Fax: 8273773<br />

e-mail: bmb@bmb.pl www.bmb.pl<br />

Dun & Bradstreet Poland Sp. z o.o.<br />

ul. Jana Olbrachta 94 ; 01-102 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5332400; Fax: 5332424<br />

Institut für Konjunktur und Außenhandel<br />

Instytut Koniunktur i Cen Handlu Zagranicznego<br />

ul. Zurawia 4a ; 00-503 Warszawa<br />

Tel. (+48-22) 6934767; 6934547<br />

www.ikchz.warszawa.pl<br />

Cushman and Wakefield, Healey and Baker<br />

ul. Sienna 73; 00-833 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8202020 ; Fax: 8202021<br />

www.healey-baker.com<br />

Hi-Tech Co., Ltd<br />

ul. Akademicka 3 , 02-038 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8234252<br />

Fax: (+48-22) 6688390<br />

www.hitech.com.pl<br />

Info-Net KIG Sp. z o.o.<br />

ul. Trębacka 4 ; 00-074 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6309693, 6309623<br />

Fax: (+48-22) 8289921, 8274080<br />

e-mail: infodata.kig.pl www. kig.pl<br />

Zentrum für Informationsverarbeitung<br />

Al. Niepodległości 188b ; 00-950 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 8251240-42, Fax: 8253319<br />

e-mail: opi@opi.org.pl www.opi.org.pl<br />

Kompass Poland Ltd.<br />

ul. Mokotowska 49; 00-542 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6600420; Fax: 6600510<br />

e-mail: kompass@kompass.com.pl<br />

www.kompass.com.pl<br />

Stiftung für Marktwirtschaft und Unternehmen<br />

ul. Emilii Plater 47; 00-118 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 6521621; Fax: 6209974<br />

BOSS Wirtschaftsinformationen Sp. z o.o.<br />

Aleje Jerozolimskie 87, 02-001 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 3310715; Fax: 3310720<br />

e-mail: boss@boss.com.pl www.boss.com.pl<br />

Mediatex<br />

ul. Kochanowskiego 12b ; 01-864 Warszawa<br />

Tel./Fax: (+48-22) 6331595<br />

www.mediatex.pnet.pl<br />

<strong>Polnische</strong> Agentur für Information und<br />

Auslandsinvestitionen ∗<br />

ul.Bagatela 12, 00-585 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 3349800; Fax: 3349999<br />

www.paiz.gov.pl<br />

PAP <strong>Polnische</strong> Presseagentur Wirtschaftsdienst<br />

ul. Pawia 55; 00-950 Warszawa<br />

Tel. (+48-22) 6280001<br />

www.pap.com.pl<br />

TeleAdreson Sp. z o.o.<br />

ul. Trubadurów 11; 80-205 Gdańsk<br />

Tel.: (+48-58) 3454655; Fax: 3454680<br />

www.teleadreson.com.pl<br />

Gelbe Seiten<br />

Panorama Polska Sp. z o.o.<br />

ul. Domaniewska 41; 02-672 Warszawa<br />

Tel.: (+48-22) 5422000; Fax: 5422001<br />

e-mail: panorama@pf.com.pl<br />

www.pf.pl<br />

241<br />

∗ Hinweis: Die <strong>Polnische</strong> Agentur für Information<br />

und Auslandsinvestitionen wurde im Juni 2003<br />

gegründet und ist der Rechtsnachfolger der<br />

<strong>Polnische</strong>n Agentur für Auslandsinvestitionen, die<br />

als Institution an mehreren Stellen der Publikation<br />

genannt wird.


242<br />

Anhänge<br />

ANHANG 33<br />

VERTRETUNGEN DER UNIDO<br />

BÜROS FÜR <strong>IN</strong>VESTITIONS- UND TECHNOLOGIEFÖRDERUNG<br />

UNIDO IPO Ägypten<br />

Mr. Enrico Sasdelli, Direktor<br />

Adly Sreet 8, Cairo, Egypt<br />

Tel: +202 3915901, 3910417; Fax: + 202 3957631<br />

e-mail: itpo.cairo@unido.org<br />

UNIDO IPO Bahrain<br />

Mr. Hashim Hussein, Direktor<br />

Bahrain Development Bank House<br />

P.O. Box 10523, Bldg. No. 170.Road 1703<br />

Manama 317, Bahrain<br />

Tel: +973 536881; Fax: +973 536883<br />

e-mail: itpo.bahrain@unido.org<br />

UNIDO ITPO Belgien<br />

Ministère de la Region Wallonne<br />

Agence Wallonne à l’Exportation<br />

Place Sainctelette, 2; B-1080 Brussels, Belgien<br />

Tel: +32 2 4218211; Fax: +32 2 4218787<br />

e-mail: itpo.walloon-region@unido.org<br />

UNIDO ITPO China<br />

Mr. Tao Dong, Direktor<br />

UNIDO Shanghai Investment Promotion Center<br />

16F New Town Center, 83, Loushanguan Road<br />

Shanghai, 200336, China<br />

Tel: +8621 62368800; Fax: +8621 62368024<br />

e-mail: itpo.shanghai@unido.org<br />

Mr. Yuandong HU, Direktor<br />

No. 17, Xi WU Jei, San Li tun<br />

Chaoyang District, Beijing 100600, China<br />

Tel: +8610 65326140, 65326141; Fax: +8610 65326145<br />

e-mail: itpo.beijing@unido.org<br />

UNIDO ITPO Griechenland<br />

Mr. Alexandros Roussopoulos, Direktor<br />

7, Stadiou Street, 7th Floor, Syntagma<br />

10562 Athenes, Greece<br />

Tel: +302 10 3248319, 3248367; Fax: + 302 10 3248778<br />

e-mail: itpo.athens@unido.org<br />

UNIDO ITPO Großbritannien<br />

Mr. John McFadzean, Direktor<br />

Renaissance House<br />

P.O.Box 37, Centre Park<br />

Warrington Cheshiere WA1 1XB, Großbritannien<br />

Tel: +44 1925 400100; Fax: +44 1925 400400<br />

e-mail: info@nwda-unido.org.uk


Business in Polen<br />

UNIDO ITPO Frankreich<br />

Mr. Gérard Gaveau, Direktor<br />

Service de l’ONUDI en France<br />

9, rue Notre Dame des Victoires, F-75002 Paris, France<br />

Tel: +331 44550505; Fax: +331 49269726<br />

e-mail: itpo.paris@unido.org<br />

UNIDO ITPO Italien<br />

Mr. Stefano Giovannelli, Direktor<br />

c/o Fiera di Milano: Largo Domodossola 1<br />

I-20145 Milan, Italy<br />

Tel: +3902 4815522; Fax: +3902 4985925<br />

e-mail: itpo.milano@unido.org<br />

Mr. Stefano Giovannelli, Direktor<br />

Via della Beverara, 123, I-40131 Bologna, Italy<br />

Phone: +378 690002, +39051 6343031; Fax: +378 690003, +39051 6341186<br />

e-mail: itpo.bologna@unido.org<br />

UNIDO ITPO Japan<br />

Mr. Hideo Nakanishi, Direktor<br />

Shin-Aoyama Building, W-16F<br />

1-1-1 Minami-Ayoama, Minato-Ku<br />

Tokyo 107, Japan<br />

Tel: +813 34029341; Fax: +813 34029384<br />

e-mail: itpo.tokyo@unido.org<br />

UNIDO IPO Jordanien<br />

Ms. Monica Carcó, Direktor<br />

c/o Jordan Investment Board<br />

P.O.Box 893; Amman 11821, Jordan<br />

Tel: +962 6 5608400; Fax: +962 65517626<br />

e-mail: unido@jib.com.jo<br />

UNIDO ITPO Südkorea<br />

Mr. Wan-Gil Kang, Direktor<br />

c/o Korea International Cooperation Agency (KOICA)<br />

128, Yunkun-dong, Chongro-gru<br />

Seoul 110-460, Republic of Korea<br />

Tel: +82 2 747891, 7478192; Fax: +82 2 7478193<br />

e-mail: itpo.seoul@unido.org<br />

UNIDO IPO Marokko<br />

Ms. Serena Massimi, Direktor<br />

c/o Unité de Promotion des Investissements<br />

Office pour le Développement Industriel<br />

10 Rue Ghandi; BP 211 – Rabat, Morocco<br />

Tel: +212 37 737979, 737889; Fax: +212 37 738070<br />

e-mail: itpo.rabat@unido.org<br />

UNIDO ITPO Poland<br />

Mr. Krzysztof Loth, Direktor<br />

Aleja Niepodległości 186, 00-608, Warsaw<br />

PO Box 10, Warsaw 12, Poland<br />

Tel: +48 22 8259186 Fax: +48 22 8258970<br />

e-mail: ips-waw@unido.pl<br />

243


244<br />

Anhänge<br />

UNIDO ITPO Russische Föderation<br />

Mr. Mikhail V. Rytchev, Direktor<br />

UNIDO Center for International Industrial Coop.<br />

Ulitsa Kuusinena 21B, 125252 Moskau, Russische Föderation<br />

Tel: +7 095 9430021, 1989809; Fax: +7 095 9430018<br />

e-mail: itpo.moscow@unido.org<br />

UNIDO IPO Tunesien<br />

Mr. Antonino Trimarchi, Büroleiter<br />

c/o Ministry of International Cooperation<br />

98, Avenue Med. V 1002, Tunis-Belvedere, Tunesien<br />

Tel: +216 71 845145; Fax: +216 71 846747<br />

e-mail: itpo.tunis@unido.org<br />

UNIDO IPO Uganda<br />

Mr. Andrea Negri, Büroleiter<br />

c/o Uganda Investment Authority<br />

The Investment Centre<br />

Plot 28, Kampala Road<br />

P.O.Box 7418, Uganda<br />

Tel: +256 41 251561/-5<br />

Fax: +256 41 342903<br />

e-mail: uipunido@ucpc.co.ug<br />

<strong>IN</strong>TERNATIONALE UND NATIONALE TECHNOLOGIEZENTREN –<br />

UNIDO-KOOPERATIONSPARTNER<br />

InterTec Ltd. Österreich<br />

Brahmsplatz 8/3<br />

A-1040 Wien, Österreich<br />

Tel: +431 5044091; Fax: +431 5044094<br />

Information: info@intertec.co.at<br />

Internationales Zentrum für Genetik und Biotechnologie Italien<br />

Dott. Decio Ripandelli, ICGEB – Area di Ricerca, Padriciano 99<br />

34012 Trieste – Italien<br />

Tel: +39 040 3757345; Fax: +39 040 3757363<br />

e-mail: decio@icgeb.org<br />

Nationale Zentrum für Technologietransfer – Kyiv (TTC) Ukraine<br />

Kyiv 03150, a/я 52, Ukraine<br />

Tel/fax: +044 – 2276502<br />

e-mail: contact@uatechnology.org<br />

Nationale Zentrum für Technologietransfer (NCTT) Weißrussland<br />

k.106, Akaдемическая 1,<br />

220072 Minsk, Weißrussland<br />

Tel/fax: +375 17 2841499<br />

e-mail: ictt@pochtamt.ru


Business in Polen<br />

<strong>IN</strong>TERNATIONALE TECHNOLOGIEZENTREN UND PARTNERE<strong>IN</strong>RICHTUNGEN<br />

Internationales Zentrum für Solarenergie (CASE) Australien<br />

Mr. Gordon Thompson, Geschäftsführer<br />

220 St. Georges Terrace<br />

Perth, Western Australia 6000<br />

Tel: +618 93217600; Fax: +618 93217497<br />

e-mail: case@case.gov.au<br />

The International Materials Assessment and Application Centre (IMAAC) in Austria<br />

Mr. Vladimir Kozharnovich, Programm- Manager<br />

Abteilung Qualität, Technologie und Investment<br />

Investment Promotion & Institutional Capacity-Building Division<br />

UNIDO<br />

Wien International Centre<br />

P.O.Box 300, A-1400 Wien, Österreich<br />

Tel: +431 26026 3720/3702; Fax: +431 26026 6809<br />

e-mail: vkozharnovich@unido.org<br />

Internationales Zentrum für Moderne Industrietechnologie Indien<br />

Mr. Vinod Kumar Yadav, Direktor<br />

Core 5A, Ist Floor, BMTPC Office<br />

India Habitat Centre. Lodi Road<br />

New Delhi – 110003 Indien<br />

Tel: +91 80 24647083; Fax: +91 80 24647082<br />

e-mail: v.yadav@unido.org , vkuadav@icamt.org<br />

Internationales Zentrum für Wissenschaft und Hochtechnologie Italien<br />

Mr. Francesco Pizzio, Geschäftsführer<br />

AREA Science Park, Padriciano 99<br />

34012 Trieste, Italien<br />

Tel: +39 040 9228101; Fax: +39 040 9228101<br />

e-mail: info@ics.trieste.it<br />

Internationales Zentrum für Wasserkarftanlagen (ICSHP) China<br />

Prof. Tong Jiandong, Direktor<br />

P.O.Box 202, 136 Nanshan Road<br />

Hangzhou 310002 Volksrepublik China<br />

Tel: +86 571 87023380; Fax: +86 571 87023353<br />

e-mail: hic@mail.hz.zj.cn<br />

Internationales Zentrum für Materialtechnologie (ICM) China<br />

Prof. Yan Yao (Ms)<br />

Präsident der Chinesischen Akademie für Baustoffe<br />

Guanzhuang, Chaoyang District<br />

Beijing 100024, Volksrepublik China<br />

Tel: +86 10 65750105, 65761325<br />

Fax: +86 10 65762976<br />

e-mail: yaoyan@public2.bta.net.cn<br />

Internationales Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ICMB) Russische Föderation<br />

Mr. Nikolay Durmanov, Koordinator<br />

Ulitsa Kuusinena 21B<br />

125252 Moskau, Russische Föderation<br />

Tel: +7 095 2010051; Fax: +7 095 7254636<br />

e-mail: durmanov@postman.ru<br />

245

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