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<strong>unilink</strong><br />
Medienkonferenz:<br />
Viele neue Professoren<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
175-Jahr-Jubiläum:<br />
Wissen schafft Wert<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
<strong>September</strong>/2008<br />
Spinnen: Faszinierend<br />
und Furcht einflössend<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
DIE NACHRICHTEN DER UNIVERSITÄT BERN
Viele neue Gesichter an der Universität<br />
Drei Teilchenphysiker wurden diesen Sommer von Neuchâtel nach<br />
Bern transferiert; die Universität hat in den letzten vier Jahren<br />
einen Viertel ihrer Professorinnen und Professoren neu berufen,<br />
und fast 3000 Studierende nehmen heuer ein Studium in Angriff<br />
– so einige Themen der diesjährigen Jahresmedienkonferenz.<br />
Drei Gruppen von Teilchenphysikern<br />
wurden, rechtzeitig zum Start der Experimente<br />
mit dem Teilchenbeschleuniger<br />
«Large Hadron Collider» am CERN, in<br />
das Physikalische Institut der Universität<br />
Bern integriert. Damit entsteht in Bern ein<br />
national und international bedeutendes<br />
Zentrum für Teilchenphysik. «Dieser<br />
Transfer ist ein gutes Beispiel einer Portfolio-Optimierung,<br />
die Modellcharakter<br />
haben kann», erklärte Rektor Urs Würgler<br />
an der Jahresmedienkonferenz vom 11.<br />
<strong>September</strong>. In den letzten vier Jahren<br />
wurden etwa 25 Prozent der aktuell 327<br />
ordentlichen und ausserordentlichen<br />
Professuren der Universität neu besetzt.<br />
Dies bedeutet für die verschiedenen<br />
Gremien, die sich damit befassen müssen,<br />
einen enormen Aufwand. «Ein einzelnes<br />
Berufungsverfahren dauert etwa eineinhalb<br />
Jahre», so Würgler.<br />
Die 175-Jahr-Feier der Universität, die<br />
2009 stattfinden wird, hat eine weitere<br />
Hürde gemeistert: Der Grosse Rat hat<br />
dem Lotteriefondsbeitrag und der Mittelverwendung<br />
der Universität zugestimmt.<br />
Einen wichtigen Grund für die Zustimmung<br />
sieht Rektor Würgler darin, dass<br />
die geplanten Veranstaltungen im ganzen<br />
Kanton stattfinden sollen.<br />
Philosophische Fakultäten legen zu<br />
In diesem Herbstsemester steigt die<br />
2 <strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
Zahl der Studierenden an der Universität<br />
Bern erneut an: auf 13 477 reguläre<br />
Studentinnen und Studenten, was<br />
gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg<br />
von 1.1 Prozent entspricht. Gunter<br />
Stephan, Vizerektor Lehre, bezeichnete<br />
die Studierenden als wichtige Mitglieder<br />
der Universität, zu denen auch über das<br />
Studium hinaus ein Kontakt bestehen<br />
bleiben soll. Deshalb habe die Universität<br />
zu Beginn des Jahres 2007 die fakultätsübergreifende<br />
Ehemaligen-Organisation<br />
«Alumni UniBE» gegründet. Bei den etwa<br />
2800 Neuimmatrikulierten zeigt sich eine<br />
Verschiebung innerhalb der Fakultäten:<br />
Während die Philosophisch-naturwissenschaftliche<br />
und die Philosophischhistorische<br />
Fakultät stärker anwachsen,<br />
verzeichnen die Rechtswissenschaftliche<br />
und die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche<br />
Fakultät weniger Zulauf als in<br />
den vergangenen Jahren.<br />
Der Nachwuchs wird gefördert<br />
«Wir haben ein Nachwuchsproblem»,<br />
konstatierte Felix Frey, Vizerektor<br />
Forschung. Deshalb werden junge<br />
Forschende jetzt gezielt unterstützt. Ein im<br />
Frühjahr 2008 lanciertes Projekt soll ihnen<br />
bei der Vorbereitung ihres ersten Gesuchs<br />
beim Schweizerischen Nationalfonds (SNF)<br />
helfen. Denn: «Die Erfolgsquote bei Berner<br />
Forschenden war im Jahr 2007 nur halb<br />
Die Universitätsleitung gab<br />
an der Jahresmedienkonferenz<br />
erfreulichen Zuwachs<br />
bekannt: zahlreiche neue<br />
Professorinnen und Professoren<br />
und einen Anstieg<br />
der Studierenden auf<br />
13 477 Personen.<br />
so hoch wie im gesamtschweizerischen<br />
Durchschnitt», so Frey. Zudem unterstützt<br />
die Universitätsleitung die Einrichtung von<br />
Graduate Schools, da ein PhD die Basis<br />
für eine zukünftige Forscherkarriere ist.<br />
In zwei ihrer Profilierungsthemen verfügt<br />
die Universität bereits über Graduate<br />
Schools: in der Biomedizin mit der<br />
«Graduate School for Cellular and Biomedical<br />
Sciences» und in der Klimaforschung<br />
mit der «Graduate School of Climate<br />
Sciences». Zwei Berner Forscher haben<br />
sich im vergangenen Jahre eine hohe<br />
Auszeichnung verdient: Sie erhiel-<br />
ten Förderbeiträge vom Europäischen<br />
Forschungsrat («European Research<br />
Council», ERC). Der Molekularbiologe<br />
Dr. Oliver Mühlemann bekommt einen<br />
«ERC Starting Grant» von zwei Millionen<br />
Franken. 9000 Forscher aus 21<br />
Ländern hatten sich darum beworben,<br />
nur 300 hatten Erfolg. Prof. Dr. Hubertus<br />
Fischer, der im Frühjahr 2008 auf den neu<br />
geschaffenen Lehrstuhl für Experimentelle<br />
Klimaphysik berufen wurde, erhält einen<br />
«ERC Advanced Grant» von 3.4 Millionen<br />
Franken. Vizerektor Frey freute sich über<br />
den Anstieg von Drittmitteln um rund 6<br />
Prozent.<br />
Universitätsbibliothek auf Kurs<br />
Das Projekt «Neue Bibliotheksorganisation<br />
NBO», das die universitären Bibliotheken<br />
in die Universitätsbibliothek (UB) zusammenführt,<br />
kann fristgerecht 2009 abgeschlossen<br />
werden. Verwaltungsdirektor<br />
Daniel Odermatt gab bekannt, dass die<br />
Zentralbibliothek an der Münstergasse<br />
jährlich 400 000 Ausleihen verzeichnet<br />
und von bis zu 900 Personen täglich<br />
besucht wird. Grosse Besorgnis löse jedoch<br />
die jährlich sehr hohe Preissteigerung<br />
der Verlage im Zeitschriftenbereich aus.<br />
Angesichts der stagnierenden Mittel für<br />
den Medienerwerb droht der Universität<br />
dadurch eine gefährliche Ausdünnung des<br />
Medienbestandes. Denn: «Wissenschaft<br />
funktioniert nicht ohne Zeitschriften», so<br />
Odermatt.<br />
Matthias Abplanalp
Wissen schafft Wert<br />
Die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr<br />
2009 laufen auf Hochtouren.<br />
Der Grosse Rat hat dem<br />
Lotteriefondsbeitrag und der<br />
Mittelverwendung der Universität<br />
zugestimmt. Damit ist nun auch<br />
die Finanzierung gesichert, und<br />
die geplanten Projekte können<br />
umgesetzt werden.<br />
Die 175-Jahr-Feier hat eine weitere Hürde<br />
gemeistert: Der Grosse Rat hat in der<br />
<strong>September</strong>session die Finanzbegehren der<br />
Universität Bern diskussionslos bewilligt. Er<br />
setzte so auch ein Zeichen, die Universität<br />
Bern bei ihren Vorhaben im Jubiläumsjahr<br />
unterstützen zu wollen. Neben dem Regierungsrat<br />
steht damit auch der Grosse Rat<br />
hinter «seiner» Universität, worauf wir<br />
stolz sein können und was uns gleichzeitig<br />
Verpflichtung ist.<br />
Das Budget der Universität für das Jubiläum<br />
beträgt 3.14 Millionen Franken,<br />
wobei 950 000 Franken aus dem ordentlichen<br />
Budget und 900 0000 Franken vom<br />
Lotteriefonds des Kantons Bern stammen.<br />
Für den restlichen Betrag von rund 1.2<br />
Millionen Franken kommen diverse Privatfirmen<br />
und Stiftungen auf.<br />
Erster Erfolg des Jubiläums<br />
Dass über ein Drittel des Budgets durch<br />
Sponsorbeiträge Dritter gedeckt werden<br />
kann, darf als erster Erfolg des Jubiläums<br />
gewertet werden. Die Universität hat<br />
bisher nur wenig Erfahrung im Sammeln<br />
privater Gelder vorzuweisen. Die Universitätsleitung<br />
hofft, den Schwung in diesem<br />
Bereich beibehalten zu können und in<br />
den nächsten Jahren weitere langfristige<br />
Engagements Privater für die universitäre<br />
Forschung und Lehre zu erzielen.<br />
Kein Elfenbeinturm: Partnerschaft<br />
Die mediale Kommunikation vor dem<br />
Jubiläum hat sich ebenfalls bewährt: Die<br />
Aussage, dass die Universität ein «Jubiläum<br />
für alle» ausrichten und bei unterschiedlichen<br />
Gelegenheiten zu den Bürgerinnen<br />
und Bürgern in wechselnde Gebiete<br />
des Kantons gehen will, hat zur Akzeptanz<br />
In jeder Hinsicht eine runde Sache: Für die Rahmenkommunikation im Jubiläumsjahr<br />
werden rundgeschnittene Bilder oder Bilder von runden Gegenständen verwendet.<br />
des Vorhabens bei den verschiedenen<br />
politischen Behörden beigetragen. Wohlwollend<br />
wurde registriert, dass einige<br />
der Projekte breitenwirksam und über<br />
das Jubiläumsjahr hinaus angelegt sind.<br />
Die Tatsache, dass viele Vorhaben überdies<br />
gemeinsam mit Partnern realisiert<br />
werden können, verweist darauf, dass<br />
die Universität im Kanton Bern bereits<br />
heute gut verankert ist. Diese Tatsache<br />
will die Universität Bern mit den Jubiläumsanlässen<br />
unterstreichen und vertiefen.<br />
Inzwischen konnten alle Teilprojekte<br />
weiter konkretisiert werden; der aktuelle<br />
Stand wird im nachfolgenden Artikel<br />
beschrieben.<br />
Dosierte Information...<br />
Eine gute Geschichte darf vor allem eines<br />
nicht: langweilen. Darum verzichtet die<br />
<strong>Abteilung</strong> Kommunikation darauf, Sie<br />
bereits Monate vor dem Starttermin am<br />
14. März 2009 mit Informationen zum<br />
Jubiläum zu überhäufen. Wir wählen den<br />
umgekehrten Weg und führen gleichzeitig<br />
eine Neuerung ein: den ersten offiziellen<br />
Uni-Blog. Damit können alle, die diese Art<br />
von Information und Austausch mögen,<br />
In eigener Sache: Spätere<br />
Erscheinungsdaten von <strong>unilink</strong><br />
Unilink passt sich den veränderten<br />
Semesterzeiten und wichtigen Terminen<br />
an und erscheint deswegen ab sofort<br />
jeweils etwa eine Woche später als bisher.<br />
Während <strong>unilink</strong> bis anhin Mitte Monat<br />
auflag, verschiebt sich das Erscheinungsdatum<br />
gegen Ende des Monats. Der<br />
Redaktionsschluss ist neu der 25. des<br />
jeweiligen Vormonats. Wir freuen uns<br />
weiterhin auf Ihre Texte und Anstösse zu<br />
interessanten Themen: <strong>unilink</strong>@unibe.ch.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Unileitung . . . . . . 2<br />
175-Jahr-Jubiläum . . . . . . 3<br />
Köpfe und Karrieren . . . . . . 6<br />
Würdigung . . . . . . 12<br />
Nachrichten und Namen . . . . . . 13<br />
Kurznachrichten . . . . . . 17<br />
Tipps und Termine . . . . . . 18<br />
Neu erschienen . . . . . . 19<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
3
sich fortlaufend über den Stand der<br />
Aktivitäten informieren. In diesem speziellen<br />
Webformat berichten Autorinnen<br />
und Autoren über ihre Erlebnisse bei<br />
der Vorbereitung der Jubiläumsprojekte.<br />
Wer bereits jetzt mehr über das Jubiläum<br />
wissen und sich mit eigenen Kommentaren<br />
beteiligen will, kann dies tun:<br />
http://blog175.unibe.ch.<br />
Der Blog ist vorerst nur uni-intern zugänglich;<br />
der öffentliche Blog wird nach der<br />
internen Versuchsphase mit Beginn des<br />
Jubiläums gestartet. Die wichtigsten<br />
Informationen werden wir immer auch im<br />
<strong>unilink</strong> abdrucken.<br />
...mit langer Planung<br />
Inzwischen läuft der Countdown für die<br />
Kommunikation weiter: Die Programmbroschüre<br />
zum Jubiläum ist nahezu<br />
fertiggestellt. Ebenso ist der Webauftritt<br />
definiert und sind diverse Autorinnen<br />
4 <strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
und Autoren fleissig daran, diesen mit<br />
Inhalten zu füllen. Eine erste Version der<br />
Jubiläums-Website wird Ende November<br />
online gehen. Die Dezember-Ausgabe<br />
von UniPress wird in einer Sonderauflage<br />
gedruckt und vertiefend über die Projekte<br />
berichten. Die Profilierungsbereiche der<br />
Universität Bern im Jubiläumsjahr werden<br />
in den nachfolgenden vier Ausgaben<br />
zusätzlich thematisiert und das Jubeljahr<br />
im April 2010 durch eine Fotoausgabe von<br />
UniPress abschliessend gewürdigt.<br />
Motto zum Jubiläum<br />
Ein Jubiläumsjahr ohne entsprechendes<br />
Motto wäre undenkbar. Wir sind unserer<br />
Maxime auch hier treu geblieben und<br />
haben nach einem Leitsatz gesucht, der<br />
für die Universität Bern auch über 2009<br />
hinaus Bestand haben kann: «Wissen<br />
schafft Wert». Diesem Motto liegen<br />
verschiedene Gedanken zu Grunde:<br />
Universitäten schaffen Wissen. Dieses<br />
Wissen geben sie weiter: in der Lehre den<br />
Studierenden, mit Forschung und Dienstleistungen<br />
der Gesellschaft insgesamt.<br />
Dieses Wissen schafft Wert, Mehrwert<br />
sozusagen: für die Studierenden, die dank<br />
universitären Abschlüssen Zugang zu<br />
qualifizierten Stellen im gewählten Bereich<br />
erhalten; für den Kanton Bern, weil die<br />
Universität als regionale Ausbildungsstätte<br />
mit jährlich Hunderten von gut ausgebildeten<br />
Abgängerinnen und Abgängern<br />
zum Bildungs- und Wissensstandort<br />
beiträgt; für die kantonale Wirtschaft,<br />
weil aus den zahlreichen Kooperationen<br />
von Universität und Privatwirtschaft<br />
komparative Vorteile erwachsen, die ohne<br />
Universität nicht entstehen könnten.<br />
Wissen schafft Wert. Aber nicht nur<br />
ökonomisch und materiell, sondern<br />
auch ideell: Täglich werden durch<br />
die rund 18 000 Universitätsangehörigen<br />
Antworten auf grosse und kleine<br />
Fragen gesucht, wird um Werthaltungen<br />
gerungen, nach Recht und Unrecht<br />
gefragt, das kulturelle Erbe der Menschheit<br />
hinterfragt und so verbreitert.<br />
Marcus Moser, Leiter Kommunikation<br />
Das Jubiläum bietet Einblick in die Universität:<br />
eine Diskussionsrunde in der UniS.
Mit voller Kraft voraus<br />
Zwei grosse gesamtuniversitäre<br />
Veranstaltungen sind die Wegmarken<br />
im vielfältigen Jubiläumsprogramm.<br />
Fünf ausgewählte<br />
Forschungsbereiche präsentieren<br />
sich ausserdem mit ungewöhnlichen<br />
Projekten.<br />
Runde Sachen: ein Treppenhaus in<br />
den Zahnmedizinischen Kliniken.<br />
Seit der letzten Berichterstattung über<br />
die verschiedenen Jubiläumsprojekte (vgl.<br />
März-<strong>unilink</strong>) ist vieles vorangegangen,<br />
und trotz der Mehrbelastung, die diese<br />
Projekte für die meisten mit sich bringen,<br />
ist bei allen Beteiligten Vorfreude zu<br />
spüren: die Freude, gemeinsam Projekte<br />
auf die Beine zu stellen, die ungewöhnlich<br />
sind, die über den universitären Alltag<br />
hinaus reichen und zum Teil das Jubiläumsjahr<br />
auch überdauern werden.<br />
Vom Mond zur Engehalbinsel<br />
Die grosse Ausstellung zum 40. Jahrestag<br />
der Mondladung an der Frühjahrsmesse<br />
der BEA nimmt langsam Gestalt an,<br />
ebenso wie die anderen kleineren Projekte<br />
der Weltraumforschung. Im Teilbereich<br />
«Klima» konnten Partner für den neuartigen<br />
GPS-gestützten Klimalehrpfad im<br />
Berner Oberland und die Waldbegehungen<br />
gewonnen werden. Das Kompetenzzentrum<br />
für Public Management organisiert<br />
mit Hochdruck seine drei Fachtagungen<br />
und eine «smartvoting»-Präsentation an<br />
der BEA. Die Standorte für die Präsentation<br />
intelligenter Operationsinstrumente<br />
des ARTORG Centers wurden festgelegt,<br />
jetzt gilt es die Gestaltung des Operationszeltes<br />
zu konkretisieren. Im Teilbereich<br />
«Geschichte, Kunst und Kultur im regionalen<br />
Kontext» ist zu den Konzerten, dem<br />
Buchprojekt, der Parzival-Ausstellung und<br />
den Rundgängen auf der Engehalbinsel<br />
noch ein weiteres Projekt hinzugekommen:<br />
Studierende des Instituts für englische<br />
Sprachen und Literaturen realisieren eine<br />
interaktive Ausstellung rund um Berner<br />
Auswanderer nach Nordamerika.<br />
Ein Fest für alle<br />
Eine wichtige Sitzung hat Mitte August<br />
stattgefunden. Der StudentInnenrat<br />
(SR) hat einstimmig entschieden, im<br />
kommenden Jahr kein traditionelles Unifest<br />
zu veranstalten und dafür gemeinsam<br />
mit der Universität das grosse Fest vom<br />
6. Juni 2009 zu organisieren. Nun gilt<br />
es, ein Organisationskomitee zu bilden,<br />
um diese herausfordernde Aufgabe in<br />
Angriff zu nehmen. Die Universität will<br />
mit diesem Anlass dem Jubiläum ein<br />
Glanzlicht aufsetzen. Ziel ist es, ein unverwechselbares<br />
Fest zu gestalten, das auch<br />
unbekannte und überraschende Seiten<br />
der Universität zeigt. Es soll den Besucherinnen<br />
und Besuchern – neben einem<br />
reichhaltigen kulturellen Programm, wie es<br />
für ein Unifest üblich ist – auf spielerische<br />
Weise Wissenschaft und wissenschaftliches<br />
Arbeiten näher bringen.<br />
Ein Wissens-Feuerwerk<br />
Eine «ernsthafte» Möglichkeit, die Lehr-<br />
und Forschungstätigkeiten der Universität<br />
zu erleben, bietet sich am Fakultätstag<br />
vom 14. März 2009. An diesem Tag,<br />
übrigens genau der Tag, an dem vor 175<br />
Jahren der Grosse Rat das Hochschulgesetz<br />
gutgeheissen hat, wird das Jubiläumsjahr<br />
offiziell eröffnet. Schon heute sind an<br />
die fünfzig verschiedene Veranstaltungen,<br />
Präsentationen oder Ausstellungen von<br />
den Fakultäten angekündigt – und es<br />
werden fast täglich mehr: ein Feuerwerk<br />
an Wissen, Forschung und Lehre.<br />
Nicola v. Greyerz, Koordinatorin «175<br />
Jahre Universität Bern»<br />
Das Programm in Kürze<br />
Die Feierlichkeiten des 175-Jahr-Jubiläums<br />
werden mit dem Fakultätstag,<br />
der verschiedene Veranstaltungen und<br />
Präsentationen beinhaltet, am 14. März<br />
2009 eröffnet. Einen Höhepunkt bildet<br />
des grosse Fest vom 6. Juni 2009. Die<br />
Uni präsentiert sich im Jubliäumsjahr mit<br />
verschiedenen Projekten der Schwerpunkte:<br />
Weltraumforschung, Klima,<br />
Medizinaltechnik, Public Governance und<br />
Geschichte, Kunst und Kultur im regionalen<br />
Kontext.<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
5
N E U E D E K A N E<br />
Auf das Herbstsemester haben neue<br />
Dekane das Amt übernommen: Prof.<br />
Günter Heine für die Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät, Prof. Winand Emons für die<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche<br />
Fakultät, Prof. Peter Eggli für die Medizinische<br />
Fakultät und Prof. Urs Feller für<br />
die Philosophisch-naturwissenschaftliche<br />
Fakultät.<br />
S C H A F F U N G E I N E R<br />
P R O F E S S U R<br />
Der Regierungsrat hat die Schaffung einer<br />
neuen ordentlichen Professur für Nachhaltige<br />
Nutzung natürlicher Ressourcen am<br />
Geographischen Institut bewilligt.<br />
N E U E R V O R S I T Z E N D E R K P M<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Thom,<br />
Direktor des Instituts für Organisation und<br />
Personal, wurde zum neuen Vorsitzenden<br />
des Ständigen Ausschusses des Kompetenzzentrums<br />
für Public Management<br />
(KPM) gewählt.<br />
N E U E D I R E K T O R I N U B<br />
Als Nachfolgerin von Susanne Bliggenstorfer<br />
hat Marianne Rubli Supersaxo im<br />
August ihre Stelle als Direktorin der Universitätsbibliothek<br />
angetreten.<br />
NEUE FORSCHUNGSZENTREN<br />
Ab dem Herbstsemester nahmen drei<br />
neue interdisziplinäre Forschungszentren<br />
an der Phil.-hist. Fakultät den Betrieb auf:<br />
Center für Cultural Studies (CCS), Center<br />
for Global Studies (CGS) und Center<br />
for the Study of Language and Society<br />
(CSLS). Im Rahmen dieser Zentren werden<br />
neue Master- und Doktorats-Studienprogramme<br />
angeboten und interdisziplinäre<br />
Forschungscluster aufgebaut.<br />
6 <strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
N E U E T I T U L A R -<br />
P R O F E S S U R E N<br />
Monique Jametti Greiner<br />
Dozentin am Institut für Internationales<br />
Privat- und Verfahrensrecht<br />
Patrik André Ducrey<br />
Dozent für schweizerisches und<br />
europäisches Kartellrecht<br />
Martin Philipp Wyss<br />
Dozent für Rechtssetzungslehre<br />
Felix Addor<br />
Dozent für Recht und Methode<br />
internationaler Verhandlungen<br />
N E U E A S S O Z I I E R T E<br />
P R O F E S S U R E N<br />
Thomas von Arx<br />
Stellvertreter des Direktors der Klinik für<br />
Oralchirurgie und Stomatologie an den<br />
Zahnmedizinischen Kliniken<br />
Beat Meier<br />
Dozent an der <strong>Abteilung</strong> Allgemeine<br />
Psychologie und Neuropsychologie<br />
Wolfgang Tschacher<br />
Leiter des Funktionsbereichs Psychotherapie<br />
der Universitätsklinik und Poliklinik<br />
für Psychiatrie<br />
Uyen Huynh-Do<br />
Leitende Ärztin an der Klinik für Nephrologie<br />
und Hypertonie<br />
André Busato<br />
Dozent am Insitut für Evaluative Forschung<br />
in Orthopädischer Chirurgie<br />
N E U E R H O N O R A R -<br />
P R O F E S S O R<br />
Benedikt Weibel<br />
Ehemaliger CEO der SBB und Dozent<br />
für Praktisches Management<br />
N E U E P R I V A T D O Z E N T E N<br />
• Vetsuisse Fakultät<br />
Gaby Hirsbrunner<br />
für Reproduktionsmedizin<br />
Heinz Sager<br />
für Veterinärparasitologie<br />
• Medizinische Fakultät<br />
Mario Togni<br />
für Kardiologie<br />
Peter Vermathen<br />
für Medizinische Magnetresonanz<br />
Aristomenis K. Exadaktylos<br />
für Notfallmedizin<br />
Stephan Zimmerli<br />
für Infektiologie<br />
Karin E. Fattinger<br />
für Innere Medizin/Klinische<br />
Pharmakologie und Toxikologie<br />
Burkhard Möller<br />
für Innere Medizin/Rheumatologie<br />
• Phil.-hist. Fakultät<br />
Michael Bangert<br />
für Allgemeine Kirchengeschichte<br />
Timm Lampert<br />
für Philosophie<br />
Pierfrancesco Basile<br />
für Philosophie<br />
Nicola Suthor<br />
für Allgemeine Kunstgeschichte<br />
Simone De Angelis<br />
für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Vergleichende<br />
Literaturwissenschaft<br />
Dierk Walter<br />
für Neuere und Neueste Geschichte<br />
Irmgard M. Wirtz<br />
für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft<br />
Christa Ebnöther El Haddad<br />
für Archäologie Europas<br />
• Phil.-hum. Fakultät<br />
Ulrich Binder<br />
für Erziehungswissenschaft<br />
• Rechtswissenschaftliche Fakultät<br />
Krista Beth Nadakavukaren Schefer<br />
für Völkerrecht
P R E I S E<br />
Divisionär F.-K. Rünzi-Preis<br />
Prof. Dr. Iwar Werlen, ordentlicher<br />
Professor für Allgemeine Sprachwissenschaft<br />
und Direktor des Instituts für<br />
Sprachwissenschaft, erhielt den Preis der<br />
Stiftung «Divisionär F.-K. Rünzi» für das<br />
Jahr 2008. Die Auszeichnung ist eine<br />
Anerkennung für sein Engagement bezüglich<br />
der Mehrsprachigkeit im Alpenraum<br />
und inbesondere der Zweisprachigkeit im<br />
Kanton Wallis. Der mit 20 000 Franken<br />
dotierte Rünzi-Preis wird seit 1972<br />
verliehen und an Personen vergeben, die<br />
dem Wallis besondere Ehre zukommen<br />
lassen.<br />
Guido-Fanconi-Gedenkpreis<br />
Der Berner Kinderarzt Prof. Christoph<br />
Aebi erhielt den Guido-Fanconi-Gedenkpreis<br />
für seine Verdienste bei der Erforschung<br />
und Bekämpfung von Atemwegsinfektionen<br />
bei Kindern. Aebi leitet am<br />
Inselspital die infektiologische Einheit der<br />
Universitätsklinik für Kinderheilkunde und<br />
des Instituts für Infektionskrankheiten.<br />
Sein international anerkanntes wissenschaftliches<br />
Engagement konzentriert sich<br />
auf Infektionen im Bereich Hals, Nasen<br />
und Ohren. Der Guido-Fanconi-Gedenkpreis<br />
erinnert an den Bündner Kinderarzt,<br />
Forscher und Zürcher Ordinarius für Pädiatrie,<br />
Guido Fanconi (1892-1979).<br />
Cardiovascular Biology Prize<br />
Dr. Michele Miragoli vom Institut für<br />
Physiologie wurde mit dem «Cardiovascular<br />
Biology Prize» ausgezeichnet. Der<br />
mit 30 000 Franken dotierte und von der<br />
Firma Pfizer gestiftete Preis wurde dem<br />
Herzforscher von der Schweizerischen<br />
Gesellschaft für Kardiologie verliehen.<br />
Harry-Spence-Medaille<br />
Die American Association of Genito-<br />
Urinary Surgeons verlieh dem Berner<br />
Urologen Prof. Urs. E. Studer die höchste<br />
Auszeichnung für Ausländer, die Harry-<br />
Spence-Medaille. Der Direktor und Chefarzt<br />
der Urologischen Universitätsklinik<br />
am Inselspital erhielt die Auszeichnung für<br />
seine Forschungs- und Therapieleistungen<br />
in der urologischen Onkologie, besonders<br />
für die Behandlung des Prostata- und<br />
Harnblasenkrebs.<br />
Anerkennungspreis der EASL<br />
Der Berner Leberspezialist Prof. Jürg<br />
Reichen ist von der europäischen Leberforschungsgesellschaft<br />
EASL mit dem<br />
Anerkennungspreis für seine Verdienste<br />
bei der Erforschung und Bekämpfung von<br />
Leberkrankheiten ausgezeichnet worden.<br />
Jürg Reichen ist Chefarzt für Hepatologie<br />
am Inselspital und Ko-Direktor der Klinik<br />
für Viszerale Chirurgie und Medizin.<br />
IADR-Preis<br />
Der Direktor der Klinik für Zahnerhaltung,<br />
Präventiv- und Kinderzahnmedizin, Prof.<br />
Dr. Adrian Lussi, erhielt von der IADR<br />
(International Association for Dental<br />
Research) die Auszeichnung «IADR Distinguished<br />
Scientist Award for Research in<br />
Dental Caries». Lussi wurde für seine<br />
Untersuchungen über Zahnkaries und<br />
Zahnerosionen ausgezeichnet. Die IADR<br />
ist die wichtigste und grösste Vereinigung<br />
aller in der Zahnmedizin tätigen Forscher.<br />
ERC Advanced Grants<br />
Prof. Dr. Hubertus Fischer, der im<br />
Frühjahr auf den neu geschaffenen Lehrstuhl<br />
für Experimentelle Klimaphysik<br />
berufen wurde, erhält vom Europäischen<br />
Forschungsrat (ERC) einen Förderbeitrag<br />
von 3.4 Millionen Franken. Um die prestigeträchtigen<br />
«ERC Advanced Grants»<br />
haben sich über 2100 Spitzenforschende<br />
aus ganz Europa beworben. Sie wurden<br />
dieses Jahr zum ersten Mal vergeben<br />
und haben eine Laufzeit von fünf Jahren.<br />
Hubertus Fischer erhält den Förderbeitrag<br />
für das Projekt «MATRICs», das zum Ziel<br />
hat, globale Klimaschwankungen in der<br />
Vergangenheit genau zu rekonstruieren.<br />
E H R U N G E N<br />
Harald Reuter<br />
Prof. Dr. Harald Reuter, emeritierter<br />
Professor für Pharmakologie, wird im<br />
Oktober in Asilomar (Kalifornien) für seine<br />
«remarkable career in science» mit einem<br />
mehrtägigen Meeting der Biophysical<br />
Society zum Thema «Calmodulin Modulation<br />
of Ion Channels» geehrt.<br />
Brigitte Studer<br />
Prof. Dr. Brigitte Studer, Professorin<br />
für Schweizer und Neueste Allgemeine<br />
Geschichte, wurde in das Gremium «SNSIS<br />
Scientific Committee» des «Réseau universitaire<br />
international de Genève» ernannt.<br />
Urs von Arx<br />
Prof. Dr. Urs von Arx vom Departement<br />
für Christkatholische Theologie ist vom<br />
General Theological Seminary in New<br />
York, der ältesten theologischen Fakultät<br />
der amerikanischen Episkopalkirche, der<br />
Grad eines Doctor of Divinity honoris<br />
causa verliehen worden.<br />
Peter J. Schneemann<br />
Prof. Dr. Peter J. Schneemann, Direktor<br />
der <strong>Abteilung</strong> Kunstgeschichte der Gegenwart,<br />
wurde von der Generalversammlung<br />
der Vereinigung der Kunsthistorikerinnen<br />
und Kunsthistoriker in der Schweiz (VKKS)<br />
zum neuen Präsidenten gewählt. Fast<br />
gleichzeitig wurde Schneemann in das<br />
Advisory Board des Getty Research Center<br />
berufen. Diese Institution in Los Angeles<br />
gehört zu den wichtigsten internationalen<br />
Forschungseinrichtungen für Kunstgeschichte.<br />
Daniel Aebersold<br />
Der oberste Experte für die Bestrahlung<br />
von Tumoren kommt aus dem Inselspital:<br />
Die Schweizer Spezialisten für Radio-<br />
Onkologie haben Prof. Dr. Daniel Aebersold,<br />
Direktor und Chefarzt der Klinik und<br />
Poliklinik für Radio-Onkologie, zu ihrem<br />
neuen Präsidenten gewählt.<br />
Thomas Stocker<br />
Prof. Dr. Thomas Stocker, Professor für<br />
Klima- und Umweltphysik, wird künftig<br />
als Ko-Vorsitzender die Arbeitsgruppe<br />
«Wissenschaft» des Weltklimarats IPCC<br />
leiten, die sich mit den wissenschaftlichen<br />
und technischen Aspekten der Klimaerwärmung<br />
befasst.<br />
Peter Wyss<br />
Peter Wyss, Leiter der <strong>Abteilung</strong> Betrieb<br />
und Technik der Universität Bern, wurde<br />
zum Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Technischen <strong>Abteilung</strong> an wissenschaftlichen<br />
Hochschulen (ATA) in Mainz<br />
gewählt. Es ist das erste Mal, dass nicht<br />
ein Deutscher in dieses wichtige Amt<br />
berufen wurde.<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
7
Neuberufungen<br />
Peter Wurz<br />
Ordentlicher Professor für Experimentelle<br />
Weltraum- und Planetenphysik<br />
Als Nachfolger von Peter Bochsler hat der<br />
Regierungsrat auf Sommer 2008 Peter<br />
Wurz zum ordentlichen Professor für Experimentelle<br />
Weltraum- und Planetenphysik<br />
und Mitdirektor des Physikalischen Instituts<br />
ernannt.<br />
Peter Wurz (47) stammt aus Wien,<br />
studierte an der Technischen Universität<br />
Wien, schloss 1987 in Technischer Physik<br />
ab und promovierte 1990. Nach einem<br />
zweijährigen Aufenthalt als PostDoc am<br />
Argonne National Laboratory (Chicago/<br />
USA) erwarb er 1999 an der Universität<br />
Bern seine Habilitation im Bereich<br />
der experimentellen Methoden in der<br />
Weltraumforschung. Seit 2003 arbeitete<br />
Peter Wurz als Titularprofessor am Physikalischen<br />
Institut in Bern, <strong>Abteilung</strong> für<br />
Weltraumforschung und Planetenphysik.<br />
Wurz nahm an diversen Weltraum-Missionen<br />
der NASA und ESA teil, war an der<br />
Definition der Merkur-Mission der ESA<br />
beteiligt und ist Ko-Investor im Technologie-Entwicklungsprogramm<br />
PRODEX<br />
– mit dem Schweizer Beitrag zur IBEX-<br />
Mission der NASA. Peter Wurz ist zudem<br />
im Rahmen der Rosetta-Mission leitender<br />
Wissenschaftler bei der Entwicklung des<br />
RTOF Sensors des ROSINA-Instrumentes. Er<br />
dozierte auch an der Technischen Universität<br />
Luleå (Schweden) und an der Polytechnischen<br />
Hochschule Lausanne. Seine<br />
Forschungsprojekte sind die chemische<br />
Zusammensetzung von planetaren Atmosphären<br />
und Oberflächen, zum Beispiel die<br />
Merkuratmosphäre oder die Phobosoberfläche,<br />
sowie die interstellare Materie.<br />
8 <strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
Siegfried Nagel<br />
Ordentlicher Professor für Sportwissenschaft<br />
Auf die neu geschaffene Professur für<br />
Sportwissenschaft und als Mitdirektor des<br />
Instituts für Sportwissenschaft hat der<br />
Regierungsrat Siegfried Nagel berufen.<br />
Er hat seine Stelle im August 2008 angetreten.<br />
Siegfried Nagel (40) aus Schwäbisch<br />
Gmünd (Baden-Württemberg) absolvierte<br />
1996 sein erstes Staatsexamen für das<br />
Lehramt an Gymnasien in den Fächern<br />
Mathematik und Sportwissenschaft an<br />
der Universität Tübingen, wo er ebenfalls<br />
2001 promovierte. Zudem schloss er ein<br />
Jahr später ein Studium im Fach Wirtschaftswissenschaften<br />
an der Fernuniversität<br />
Hagen als Diplom-Kaufmann<br />
ab. Nach der Habilitation erhielt Nagel<br />
2005 die Lehrbefugnis für das Fach Sportwissenschaft<br />
an der Universität Tübingen.<br />
Neben dem Studium erwarb er unter<br />
anderem die B-Trainer-Lizenzen Skilanglauf<br />
des Deutschen Skiverbandes und<br />
des Deutschen Volleyballverbandes. 2006<br />
erhielt er den Wissenschaftspreis des deutschen<br />
Olympischen Sportbunds, die «Carl-<br />
Diem-Plakette». Seit 2006 war er Professor<br />
für Sportwissenschaft an der Technischen<br />
Universität Chemnitz. Zu seinen Lehrtätigkeiten<br />
dort gehörten einerseits Theorieangebote<br />
in den sozial-wissenschaftlichen<br />
Themenfeldern der Sportwissenschaft und<br />
andererseits Veranstaltungen zur Theorie<br />
und Praxis der Sportart Skilanglauf. Seine<br />
Forschungsgebiete umfassen Sportvereinsentwicklung,<br />
Sportentwicklung,<br />
insbesondere kommunale Sportstättenentwicklungsplanung,<br />
Sozialisations- und<br />
Lebensverlaufsforschung, Management<br />
und Marketing in Sportorganisationen<br />
sowie Sporttourismus.<br />
Urs Peter Mosimann<br />
Ausserordentlicher Professor für Gerontopsychiatrie<br />
Urs Peter Mosimann wurde von der<br />
Universitätsleitung zum ausserordentlichen<br />
Professor für Gerontopsychiatrie und<br />
Leiter des Funktionsbereichs Gerontopsychiatrie<br />
an der Universitätsklinik und Poliklinik<br />
für Psychiatrie ernannt. Er wird seine<br />
Stelle im Oktober 2008 antreten.<br />
Urs Peter Mosimann (41) hat an den<br />
Universitäten Bern und Leiden (Niederlande)<br />
Medizin studiert und doktoriert.<br />
Während der Ausbildung zum Facharzt<br />
in Psychiatrie und Psychotherapie arbeitete<br />
er an der Psychiatrischen Klinik<br />
Münsingen, der Neurologischen Universitätsklinik<br />
und an der Psychiatrischen Poliklinik<br />
am Inselspital Bern. 2002 zog er mit<br />
einem Forschungsstipendium des Schweizerischen<br />
Nationalfonds an das Institute<br />
for Ageing and Health in Newcastle<br />
upon Tyne (England). Dort doktorierte<br />
er mit PhD und erwarb den englischen<br />
Facharzt in Gerontopsychiatrie. Seit 2006<br />
lehrte und forschte er an der Universität<br />
Newcastle als Senior Clinical Lecturer und<br />
arbeitete klinisch als Honorary Consultant<br />
Old Age Psychiatrist. Urs Peter Mosimann<br />
erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter<br />
ein fünfjähriges Förderungsstipendium<br />
des UK Research Councils. Im Zentrum<br />
seiner Forschungsinteressen stehen visuelle<br />
Störungen und Halluzinationen bei<br />
neurodegenerativen Erkrankungen sowie<br />
Konzepte für ambulante und stationäre<br />
Therapien in der Gerontopsychiatrie.
Andreas Raabe<br />
Ordentlicher Professor für Neurochirurgie<br />
Als Nachfolger von Rolf Seiler hat der<br />
Regierungsrat Andreas Raabe zum<br />
ordentlichen Professor für Neurochirurgie<br />
ernannt. Er trat seine Stelle am 1. August<br />
2008 an. Vom Verwaltungsrat des Inselspitals<br />
Bern wurde er ausserdem zum Chefarzt<br />
für Neurochirurgie sowie zum Direktor<br />
der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie<br />
ernannt.<br />
Andreas Raabe (45) aus Bad Homburg<br />
(Deutschland) studierte 1984 Zahnmedizin<br />
an der Universität Jena und danach bis<br />
1990 Humanmedizin an der Medizinischen<br />
Akademie Carl-Gustav-Carus in Dresden.<br />
Dort absolvierte er 1990 das Medizinische<br />
Staatsexamen mit Approbation als Arzt.<br />
Seine neurochirurgische Ausbildung<br />
erfolgte in Chemnitz, den Facharzt für<br />
Neurochirurgie legte er 1992 in Dresden<br />
ab. Nach einem Forschungsaufenthalt an<br />
der University of Cambridge (England)<br />
wurde er 1997 in Leipzig Oberarzt und<br />
nach seinem Wechsel an die Universität<br />
Frankfurt 1999 Leitender Oberarzt und<br />
Stellvertreter des Klinikdirektors. 2005<br />
wurde ihm der Titel eines Professors<br />
verliehen. Stationen seiner Weiterbildung<br />
waren ausserdem Kopenhagen, München,<br />
Mainz, Hannover und bis heute jährliche<br />
Aufenthalte am Barrow Neurological<br />
Institute in Phoenix (USA). Schwerpunkte<br />
seiner Tätigkeit sind die Chirurgie von<br />
Hirngefässerkrankungen und Tumoren<br />
des Nervensystems, die minimalinvasive<br />
Operation von Bandscheibenvorfällen und<br />
Spinalkanalstenosen sowie die Weiterentwicklung<br />
von Sicherheitskonzepten<br />
während mikrochirurgischer und endoskopischer<br />
Operationen.<br />
Fred Mast<br />
Ordentlicher Professor für Allgemeine<br />
Psychologie und Quantitative Methoden<br />
Der Regierungsrat hat Fred Mast zum<br />
ordentlichen Professor für Allgemeine<br />
Psychologie und Quantitative Methoden<br />
sowie zum Mitdirektor des Instituts für<br />
Psychologie der Universität Bern ernannt.<br />
Er hat seine Stelle am 1. August 2008<br />
angetreten.<br />
Fred Mast (44) aus Lengwil (TG) schloss<br />
das Studium der Psychologie, Neurophysiologie<br />
und Philosophie an der Universität<br />
Zürich 1990 mit dem Lizentiat ab. Nach<br />
fünf Jahren Assistenztätigkeit an der<br />
Biologisch-Mathematischen <strong>Abteilung</strong> des<br />
Psychologischen Instituts promovierte er<br />
an der Universität Zürich und übernahm<br />
danach bis 1998 eine Oberassistenz.<br />
Zwischen 1990 und 1998 fungierte er<br />
zudem als Lehrbeauftragter an der Universität<br />
Zürich sowie der Eidgenössischen<br />
Technischen Hochschule Zürich. Von 1998<br />
bis 2002 war er an der Harvard University<br />
(USA) im Departement für Psychologie und<br />
als assoziierter Forscher am Massachusetts<br />
Institute of Technology (USA) tätig. Im<br />
Jahre 2002 wurde ihm eine Förderungsprofessur<br />
des Schweizerischen Nationalfonds<br />
zugesprochen und 2003 erfolgte die<br />
Habilitation für das Fach Psychologie an<br />
der Philosophischen Fakultät der Universität<br />
Zürich. Mast wurde im Jahre 2005 als<br />
Ordinarius für Kognitive Psychologie an die<br />
Universität Lausanne berufen und leitete<br />
am Collège des Humanités der Eidgenössischen<br />
Technischen Hochschule Lausanne<br />
den Fachbereich Kognitive Psychologie.<br />
Der Forschungsschwerpunkt von Mast<br />
liegt in den Bereichen der Kognitions- und<br />
Wahrnehmungspsychologie sowie der<br />
kognitiven Neurowissenschaften.<br />
Thomas Lutz<br />
Ordentlicher Professor für Veterinärphysiologie<br />
an der Vetsuisse-Fakultät in Zürich<br />
Der Vetsuisse-Rat hat auf den 1. August<br />
2008 Thomas Lutz zum ordentlichen<br />
Professor für Veterinärphysiologie an<br />
der Vetsuisse-Fakultät Standort Zürich<br />
ernannt.<br />
Thomas Lutz (44) aus Trossingen<br />
(Deutschland) studierte an der Freien<br />
Universität (FU) Berlin Veterinärmedizin<br />
und schloss 1989 ab. Danach absolvierte<br />
er am Institut für Veterinärphysiologie der<br />
Universität Zürich ein postgraduales<br />
Studium und promovierte ein Jahr<br />
später. Von 1991 bis 1994 nahm Lutz<br />
an der School of Veterinary Science der<br />
Universität von Queensland, Brisbane<br />
(Australien) an einem Postgraduate Study<br />
Program teil und erlangte ein Jahr später<br />
den PhD. Am Institut für Veterinärphysiologie<br />
der Universität Zürich arbeitete Lutz<br />
von 1996 bis 2004 als wissenschaftlicher<br />
<strong>Abteilung</strong>sleiter. Dort reichte er 1999<br />
seine Habilitation ein und erhielt den<br />
Titel «Privatdozent». Im Jahr 2004 wurde<br />
er zum ausserordentlichen Professor für<br />
Angewandte Physiologie an der Vetsuisse-<br />
Fakultät der Universität Zürich gewählt.<br />
Lutz arbeitet mit zahlreichen nationalen<br />
und internationalen Institutionen und<br />
Organisationen zusammen. Zu seinen<br />
Forschungsschwerpunkten gehören<br />
beispielsweise die Appetitregulation und<br />
Diabetes mellitus bei der Katze.<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
9
Neuberufungen<br />
Achim Elfering<br />
Ausserordentlicher Professor für Arbeits-<br />
und Organisationspsychologie<br />
Die Universitätsleitung hat auf den 1.<br />
August 2008 für die neu geschaffene<br />
Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie<br />
Achim Elfering als Extraordinarius<br />
ernannt.<br />
Achim Elfering (43) ist in Deutschland<br />
aufgewachsen und hat an der Julius-<br />
Maximilians-Universität Würzburg Psychologie<br />
studiert und 1992 mit dem Diplom<br />
abgeschlossen. Er wechselte an die Johann<br />
Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/<br />
Main, wo er von 1993 bis 1997 als Hochschulassistent<br />
am Lehrstuhl für Allgemeine<br />
Psychologie und Methodenlehre arbeitete.<br />
Während dieser Zeit beschäftigte er<br />
sich mit mathematischen Modellen zur<br />
Wahrnehmungs- und Urteilsrelativität in<br />
der Lernforschung. 1997 doktorierte er<br />
mit einer Arbeit zum Einfluss des Arbeitsgedächtnisses<br />
auf das relative Urteilsverhalten.<br />
Im selben Jahr kam er in die<br />
Schweiz und arbeitete als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für Arbeits-<br />
und Organisationspsychologie der Universität<br />
Bern. Seit 1997 ist er massgeblich an<br />
Projekten des SNF zu Arbeitsbedingungen<br />
und Gesundheit beteiligt. Insbesondere<br />
im Bereich des «occupational low back<br />
pain» konnte er international anerkannte<br />
Forschung betreiben. 2001 wurde ihm<br />
der SPINE Journal Young Investigator<br />
Research Award verliehen. Es folgte die<br />
Habilitation an der Universität Bern im<br />
Jahr 2005. Seither arbeitete er in Bern als<br />
Assistenzprofessor mit Tenure Track. Seine<br />
Forschungsschwerpunkte sind Arbeit und<br />
Gesundheit, insbesondere Stressforschung<br />
und Forschung zur Patientensicherheit.<br />
10 <strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
Katharina Henke Westerholt<br />
Ausserordentliche Professorin für Allgemeine<br />
Psychologie und Neuropsychologie<br />
Für die an der Philosophisch-humanwissenschaftlichen<br />
Fakultät neu geschaffene<br />
ausserordentliche Professur für Allgemeine<br />
Psychologie und Neuropsychologie hat<br />
die Universitätsleitung Katharina Henke<br />
Westerholt ernannt. Sie hat ihre Stelle am<br />
1. August 2008 angetreten.<br />
Katharina Henke (46) ist in Bern geboren<br />
und aufgewachsen und studierte an der<br />
Universität Bern Psychologie. Sie promovierte<br />
1992 im Fach Neuropsychologie an<br />
der Universität Konstanz in Deutschland.<br />
Danach arbeitete sie als Neuropsychologie-<br />
Assistentin an der Neurologischen Klinik<br />
am Universitätsspital Zürich. Von 1995 bis<br />
1997 verbrachte sie einen Forschungsaufenthalt<br />
an der University of California<br />
Davis, USA. Anschließend verbrachte<br />
sie zwei weitere Forschungsjahre an der<br />
Neurologischen Klinik für Nuklearmedizin<br />
am Universitätsspital Zürich. Im Jahr 2000<br />
wurde Katharina Henke Forschungsgruppen-Leiterin<br />
und klinisch-neuropsychologische<br />
Leiterin an der <strong>Abteilung</strong> für<br />
Psychiatrische Forschung an der Universität<br />
Zürich. Ihre Habilitation mit Venia Legendi<br />
in Psychologie erfolgte 2005 an der Philosophischen<br />
Fakultät der Universität Zürich.<br />
Kurz danach kehrte sie als Assistenzprofessorin<br />
(mit Tenure Track) für Allgemeine<br />
Psychologie und Neuropsychologie an die<br />
Universität Bern zurück. In ihrer interdisziplinären<br />
Forschung untersucht sie die<br />
genetischen, neuronalen und psychologischen<br />
Mechanismen des bewussten und<br />
unbewussten Lernens und Erinnerns bei<br />
gesunden und hirnverletzten Personen.<br />
Sabine Sczesny<br />
Ausserordentliche Professorin für<br />
Sozialpsychologie<br />
Für die neu geschaffene Professur für<br />
Sozialpsychologie wurde Sabine Sczesny<br />
ernannt. Sie hat ihre Stelle am 1. August<br />
2008 angetreten.<br />
Sabine Sczesny (46) ist in Norddeutschland<br />
aufgewachsen und hat an der Universität<br />
Kiel Psychologie studiert. Danach<br />
erwarb sie die Approbation zur Psychotherapeutin.<br />
Nach der Promotion an der<br />
Universität Kiel im Jahr 1997 wechselte<br />
sie als wissenschaftliche Assistentin an die<br />
Universität Mannheim, wo sie sich 2003<br />
in Psychologie habilitierte. Danach folgten<br />
ein einjähriger Forschungsaufenthalt an<br />
der Northwestern University, Chicago/<br />
Evanston (USA) sowie eine Vertretung der<br />
Professur für Sozialpsychologie an der<br />
Universität Heidelberg. Seit 2005 arbeitete<br />
sie als Assistenzprofessorin für Sozialpsychologie<br />
(mit Tenure Track) an der Universität<br />
Bern. In ihrer Forschung beschäftigt<br />
sie sich mit der Entwicklung und Überprüfung<br />
sozialpsychologischer Theorien<br />
zur Vorhersage menschlichen Verhaltens.<br />
So untersucht sie beispielsweise die<br />
Entstehung aggressiven Verhaltens sowie<br />
Stressreaktionen auf die Erfahrung von<br />
Aggression. Zudem analysiert sie Prozesse<br />
der Informationsverarbeitung, insbesondere<br />
die Entstehung von Vorurteilen und<br />
Stereotypen. Weitere Forschungsinteressen<br />
liegen im Abbau von Aggression<br />
und Diskriminierung, in der Analyse<br />
geschlechtergerechter Sprache sowie der<br />
Optimierung von Führungsverhalten und<br />
Personalauswahl.
Matthias Zwicker<br />
Ordentlicher Professor für Computergrafik<br />
Der Regierungsrat hat als Nachfolger von<br />
Hanspeter Bieri Matthias Zwicker zum<br />
ordentlichen Professor für Computergrafik<br />
und zum Mitdirektor des Instituts für<br />
Informatik und angewandte Mathematik<br />
(IAM) der Universität Bern ernannt. Er hat<br />
seine Stelle am 1. <strong>September</strong> 2008 angetreten.<br />
Matthias Zwicker (35) wurde in Frauenfeld<br />
(TG) geboren und schloss 1998 die<br />
Eidgenössische Technische Hochschule<br />
Zürich mit Dipl.Inf.Ing. ETH ab. Von<br />
1999 bis 2003 war er als Assistent an<br />
der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
Zürich tätig, und erlangte im Jahr<br />
2003 den Doktortitel. Seine Dissertation<br />
wurde in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Mitsubishi Electric Research Laboratories<br />
in Cambridge (USA) entwickelt. Während<br />
der folgenden zwei Jahre arbeitete<br />
Matthias Zwicker als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Massachusetts Institute<br />
of Technology in Cambridge (USA) im<br />
Bereich Computergrafik. Seit 2006 war<br />
er als Assistenzprofessor mit Tenure Track<br />
im Department of Computer Science and<br />
Engineering an der Universität von Kalifornien,<br />
San Diego (USA) tätig. Von 2006<br />
bis 2007 war er zudem Berater für die<br />
Mitsubishi Electric Research Laboratories,<br />
wo er Algorithmen zur Bildverarbeitung<br />
für 3D-Bildschirme entwickelte. Zu seinen<br />
Forschungsschwerpunkten in den Computergrafiken<br />
gehören vor allem Signalverarbeitung<br />
für die Bildgenerierung, punktbasierte<br />
Methoden zur Bildgenerierung und<br />
Modellierung sowie 3D-Modellierung und<br />
Animation.<br />
Alexander R. Markus<br />
Ordentlicher Professor für Schweizerisches<br />
und Internationales Verfahrensrecht<br />
Als Nachfolger von Gerhard Walter hat der<br />
Regierungsrat Alexander R. Markus zum<br />
ordentlichen Professor für Schweizerisches<br />
und Internationales Verfahrensrecht und<br />
Schuldbetreibungs- und Konkursrecht<br />
sowie als Mitdirektor des Instituts für<br />
Internationales Privatrecht und Verfahrensrecht<br />
ernannt. Er hat seine Stelle am 1.<br />
August 2008 angetreten.<br />
Alexander R. Markus (46) aus Thayngen<br />
(SH) schloss 1988 das Rechtsstudium mit<br />
dem juristischen Lizentiat an der Universität<br />
Bern ab. Zwei Jahre später erhielt<br />
er das Rechtsanwaltspatent des Kantons<br />
Zürich. 1996 promovierte Markus an der<br />
Universität Basel und erhielt für seine<br />
Dissertation den Preis der Prof. Walther-<br />
Hug-Stiftung. Nach einer Assistenz an der<br />
Universität Bern war Alexander R. Markus<br />
am Bezirksgericht Zürich als Auditor und<br />
Gerichtssekretär tätig. Von 1991 bis 2008<br />
arbeitete er für das Bundesamt für Justiz.<br />
Er wirkte bei zahlreichen internationalen<br />
Gesetzgebungsprojekten (im Rahmen<br />
der Haager Konferenz für internationales<br />
Privatrecht, der UNO-Kommission für<br />
internationales Handelsrecht, von EU-<br />
EFTA–Arbeitsgruppen) und nationalen<br />
Gesetzgebungsvorhaben (IPRG–Revisionen,<br />
Ratifikationen internationaler Übereinkommen,<br />
Schweizerische ZPO, Schiedsgerichtsbarkeit)<br />
meist als Projektleiter<br />
mit. 2008 habilitierte sich Markus an der<br />
Universität Luzern mit Venia Legendi im<br />
internationalen Privat- und Handelsrecht,<br />
internationalen und schweizerischen Zivilverfahrensrecht,<br />
Schuldbetreibungs- und<br />
Konkursrecht sowie in der Privatrechtsvergleichung.<br />
Julia Eckert<br />
Ordentliche Professorin für Politische<br />
Anthropologie<br />
Der Regierungsrat hat Julia Eckert zur<br />
ordentlichen Professorin für Politische<br />
Anthropologie sowie als Mitdirektorin<br />
des Instituts für Sozialanthropologie der<br />
Universität Bern ernannt. Sie wird ihre<br />
Stelle am 1. Februar 2009 antreten.<br />
Julia Eckert (40) aus Tübingen studierte<br />
von 1988 bis 1990 Politische Wissenschaft,<br />
Soziologie und öffentliches Recht<br />
an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg,<br />
Deutschland. Danach begann sie ein<br />
Politikwissenschafts- und Ethnologiestudium<br />
an der Freien Universität (FU) Berlin,<br />
wo sie 1994 das Diplom in Politischer<br />
Wissenschaft und 2000 die Promotion<br />
erhielt. Von 1991 bis 2003 forschte Eckert<br />
unter anderem in Usbekistan und Indien<br />
zu konflikttheoretischen und rechtsethnologischen<br />
Fragestellungen. Ihre Studie zu<br />
einer Hindu-nationalistischen Bewegung<br />
erschien unter dem Titel «The Charisma<br />
of Direct Action». Ein Projekt zu «Sicherheit,<br />
Staatsbürgerschaft und Demokratie<br />
in einer indischen Metropole» für das<br />
Max-Planck-Institut für Ethnologische<br />
Forschung in Halle folgte. Sie lehrte an<br />
der Freien Universität, an der Humboldt-<br />
Universität in Berlin und am Institut für<br />
Ethnologie der Martin-Luther-Universität<br />
in Halle. 2001 bekam Eckert das Akademiestipendium<br />
der Berlin-Brandenburgischen<br />
Akademie der Wissenschaften. Ein<br />
Jahr später wurde sie Mitglied der Jungen<br />
Akademie. Im Jahr 2007 erhielt sie ein<br />
Jean Monet Fellowship für das europäische<br />
Hochschulinstitut in Fiesole, Italien.<br />
Seit 2005 ist sie ausserordentliche Professorin<br />
und Leiterin der Forschungsgruppe<br />
«Law against the State» am Max-Planck-<br />
Institut für Ethnologische Forschung in<br />
Halle.<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
11
Ernst Känzig<br />
12 <strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
Ernst Känzig, Ordinarius für Steuerrecht,<br />
Steuerwirtschaftslehre und spezielle<br />
Gebiete der Finanzwissenschaft an der<br />
Universität Bern (1966–1977), wäre am<br />
17. August 100 Jahre alt geworden. Er<br />
hat das schweizerische Steuerrecht in der<br />
Nachfolge der Berner Professoren Ernst<br />
und Irene Blumenstein mitbegründet.<br />
Seine am gesunden Menschenverstand<br />
orientierte Beurteilung steuerwirtschaftlicher<br />
Tatbestände fusste auf einem Prädikatsexamen<br />
der Jurisprudenz mit dem Dr.<br />
juris, dem Berner Fürsprecherpatent und<br />
solider Praxis. Ab 1938 ist er rasch zum<br />
Leiter des Rechtsdienstes der direkten<br />
Steuern, dann in der Hauptabteilung<br />
«Wehrsteuer» in der Eidgenössischen<br />
Steuerverwaltung avanciert.<br />
Nach der Habilitation mit der Schrift über<br />
«Die Aktiengesellschaft im Einkommenssteuersystem»<br />
erwarb Känzig 1951 die<br />
Venia legendi für Steuerwirtschaftslehre<br />
an der Universität Bern. 1970 bis 1984<br />
war der als «Nestor der betrieblichen<br />
Steuerwirtschaftlehre in der Schweiz»<br />
Bezeichnete Redaktor und Mitherausgeber<br />
des «Archivs für Schweizerisches Abgaberecht»<br />
– stets eine sachgerechte rechtsstaatliche<br />
Ausgestaltung des Steuerrechts<br />
im Blick. Die zweite Auflage seines Hauptwerks,<br />
des dreibändigen Kommentars «Die<br />
direkte Bundessteuer (Wehrsteuer)», hat<br />
er in der zweiten Auflage (Band I 1982,<br />
Band II 1992) noch im hohen Alter ganz<br />
allein besorgt. Der dritte und letzte Band<br />
ist unter Mitwirkung von Prof. Dr. Urs R.<br />
Behnisch 1992 erschienen.<br />
Dem Grundsatz hominum causa omnes<br />
constitutum est folgend – alles Recht wird<br />
um der Menschen willen gesetzt, es sollte<br />
faire Ausgewogenheit spiegeln – setzte<br />
Känzig dem öffentlichen Fiskalinteresse<br />
der Begehrlichkeit sein tief empfundenes<br />
Rechtsempfinden steuerwirtschaftlich<br />
gerechter, massvoller Besteuerung<br />
entgegen. Als Meister des Promologs,<br />
des fortschreitenden Dialogs, um mittels<br />
logisch sich entwickelnder Gesprächsführung<br />
an den Kern der Problemstellung<br />
heranzuführen, motivierte er Studierende<br />
zu eigenständigem Mitdenken. Lizentiaten,<br />
denen er ein erkenntnisträchtiges<br />
Thema für eine Doktorarbeit anvertraute,<br />
konnten seiner persönlichen Betreuung<br />
wie auch ergebnisoffener Argumentation<br />
sicher sein. Känzigs «lucidité de l’esprit»<br />
akzeptierte eigenständig begründete<br />
Forschungsergebnisse selbst dann, wenn<br />
diese nicht unbedingt seinem Vorverständnis<br />
entsprachen. Sein auf gegenseitiges<br />
Einvernehmen setzender Umgang<br />
im privaten wie beruflichen Wirkungskreis<br />
konkretisierte sich in «Festgaben zu Ehren<br />
von Ernst Känzig», die ihm Kollegen,<br />
Schüler und ehemalige Mitarbeiter zum<br />
70., 75., und 80. Geburtstag widmeten.<br />
Professor Känzig hat sich nicht nur um das<br />
Schweizer Steuerrecht verdient gemacht,<br />
sondern besonders auch als Pädagoge:<br />
Er lebte die menschlichen Werte selbst<br />
vorbildlich vor, die verinnerlicht zu haben<br />
von einem Akademiker, aber auch einem<br />
Beamten erwartet wird. Sein Wirken<br />
findet über seinen Tod am 30. Januar<br />
1995 hinaus in der Biblioteca Prof. Dr.<br />
Ernst Känzig im Centro di Studio Bancari<br />
in der Villa Negroni in Lugano seit dem<br />
Jahre 2000 ein würdiges immerwährendes<br />
Andenken. Den Gründungsfundus der<br />
Bibliothek hat Känzigs Tochter, die Berner<br />
Ballettpädagogin Beatrice Känzig, aus<br />
seinem Nachlass gestiftet.<br />
Prof. Dr. Dr. et lic. rer. pol. Bodo<br />
Gemper, Siegen
Uni-Mitarbeitende am Schwitzen<br />
Angestellte der Berner Hochschulen<br />
wurden auf Herz und<br />
Nieren geprüft: Das Zentrum für<br />
Sport und Sportwissenschaft der<br />
Universität Bern offerierte einen<br />
persönlichen Sport-Check, der<br />
die Grundlage für ein spezielles<br />
Universitätssport-Angebot und<br />
eine Studie zum Zusammenhang<br />
von Sporttyp, Sportangebot und<br />
Sportengagement lieferte.<br />
229 Angestellte der Berner Hochschulen<br />
nahmen Ende Mai am Sport-Check im<br />
Zentrum für Sport und Sportwissenschaft<br />
teil. In einem Circuit durchliefen sie<br />
verschiedene Stationen: Zuerst wurden<br />
die Sportaktivitäten im bisherigen Lebensverlauf<br />
sowie die aktuellen Motive zum<br />
Sporttreiben erfragt. Dann zogen sie<br />
die Turnschuhe an und absolvierten<br />
Fitnesstests. Abschliessend erhielten alle<br />
Teilnehmenden ein individuelles Beratungsgespräch,<br />
in dem Fitness- und Motivzustand<br />
analysiert wurden. Aufgrund der<br />
grossen Nachfrage findet der nächste<br />
Sport-Check bereits im Januar 2009 statt.<br />
Mit Bewegung Ärger abbauen<br />
Mit Hilfe der am Sport-Check erfassten<br />
Daten konnten neun sehr unterschiedliche<br />
Sporttypen bestimmt werden. Grundlage<br />
dazu boten in erster Linie die Motive für<br />
das Sporttreiben. So kristallisierte sich<br />
beispielsweise die Gruppe der Aktiv-Erholerinnen<br />
und -Erholer heraus, der insgesamt<br />
18 Personen zugeordnet werden<br />
konnten. Ihnen ist es wichtig, durch freudvolle<br />
Bewegung neue Energie zu tanken<br />
und dabei Ärger abzubauen und sich zu<br />
entspannen. Nicht wichtig sind den Aktiv-<br />
Erholern hingegen ästhetische Aspekte<br />
des Sports wie die perfekte harmonische<br />
Bewegungsausführung. Interessanterweise<br />
konnten mehr Männer als Frauen diesem<br />
Sporttyp zugeordnet werden. Insgesamt<br />
verfügen die Aktiv-Erholerinnen und<br />
-Erholer über eine sehr gute Fitness, die<br />
sie nicht zuletzt aufgrund ihres vorwiegend<br />
auf Ausdauer orientierten Bewegungsengagements<br />
aufgebaut haben.<br />
Die gesundheits- und figurbewussten<br />
Geselligen schätzen demgegenüber vor<br />
Dr. Heinrich Kläui, 58<br />
Arzt, Medizinische Fakultät<br />
«Den Sport-Check fand ich gut. Es wurden<br />
sinnvolle Tests durchgeführt und interessante<br />
Resultate besprochen.»<br />
Ruth Walther, 43<br />
Leiterin Personal, Uni Bern<br />
«Ich habe den Sport-Check gemacht, um<br />
die verschiedenen motorischen Bereiche<br />
kennenzulernen und ein Sportangebot als<br />
Ergänzung zu dem, was ich schon mache,<br />
zu finden. Es braucht ein Durchbrechen<br />
der bisherigen Gewohnheiten. Der Sport-<br />
Check hat gezeigt, dass ich kräftiger bin,<br />
als ich dachte. Bei mir waren Bewegungslust,<br />
Natur und Entspannung überdurchschnittlich<br />
ausgeprägt.»<br />
Susanna Krähenbühl, 36<br />
Architektin, Uni-Verwaltungsdirektion<br />
«Ich suche nach einer neuen Sportart, um<br />
so richtig zu schwitzen. Der Check war<br />
spannend. Man konnte einmal schauen,<br />
wo man steht. Ich möchte gerne an den<br />
Sportangeboten teilnehmen. Ich fände es<br />
wirklich lässig, etwas in einer Gruppe zu<br />
machen und mit dieser Gruppe während<br />
eines Jahres weiterzukommen.»<br />
Pia Kahraman, 46<br />
Sekretariat Universitätsleitung<br />
«Ich habe Probleme mit dem Knie und<br />
suche Alternativen zum Kondi-Training<br />
des Uni-Sports. Ich fand den Sport-Check<br />
grossartig und aufschlussreich. Bei mir kam<br />
heraus, dass ich aus Bewegungslust und<br />
Gesundheitsgründen Sport treibe. Das habe<br />
ich so erwartet. Ein bisschen ist mir auch<br />
Leistung wichtig, jedoch bin ich kein Wettkampftyp.<br />
Dass ich ein zugeschnittenes<br />
Sportangebot bekomme, finde ich genial.»<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
13
Dr. Christian Kamenik, 36<br />
Wiss. Mitarbeiter, Geographie<br />
«Ich war neugierig und wollte etwas über<br />
mich erfahren. Meine Sportbeweggründe<br />
liegen gemäss Check in den Bereichen<br />
Gesundheit, Natur und Erholung. Ich lasse<br />
mich überraschen, wie’s weitergeht. Ich<br />
überlege mir schon, komplementär zu<br />
meinen aktuellen sportlichen Aktivitäten<br />
ein weiteres Sportangebot zu besuchen.»<br />
Dr. Yves Cocard, 41<br />
Erziehungwissenschaftler, PH Bern<br />
«Ich habe erfahren, wie mein Leistungsspektrum<br />
in verschiedenen Bereichen<br />
ist. Ich bin gespannt, welche auf meine<br />
Möglichkeiten abgestimmten Sportangebote<br />
es gibt.»<br />
14 <strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
Dr. Thomas König, 41<br />
Biologe, Psychiatrische Uniklinik<br />
«Ich habe am Sport-Check teilgenommen,<br />
um ,motivationale Munition’ zu<br />
bekommen, um fit zu bleiben. Ich hoffe,<br />
durch dieses Projekt zukünftig mehr und<br />
gezielter Sport zu treiben.»<br />
Eveline Lüssi, 39<br />
Informatikbetreuerin, PH Bern<br />
«Die Übungen waren abwechslungsreich<br />
und spannend. Ich habe erfahren, dass<br />
ich mit meinen sportlichen Aktivitäten auf<br />
gutem Weg bin.»<br />
allem das Gemeinschaftserlebnis beim<br />
Sporttreiben. Wenn neben der Geselligkeit<br />
noch etwas für die Gesundheit und<br />
für die Gewichtskontrolle getan werden<br />
kann – umso besser. Weitere Typen sind<br />
die kontaktfreudigen Sportlerinnen, die<br />
«zweckfreien» Ästheten, die Gesundheitsorientierten,<br />
die figurbetonten Stressabbauer,<br />
die erholungssuchenden Sportler,<br />
die figurbewussten Ästhetinnen und die<br />
erholungssuchenden Individualisten.<br />
Passgenaues Sportangebot<br />
Die Typologie anhand von Sportmotiven<br />
und -erwartungen bietet einen ersten<br />
Anhaltspunkt für die Konzeption von<br />
bedürfnisorientierten Sportangeboten. Für<br />
die inhaltliche Ausgestaltung wird auch<br />
viel Wert auf den motorischen Funktionszustand<br />
sowie die bisherige sportliche<br />
Biographie der einzelnen Sporttypen<br />
gelegt. Weiterhin gilt: Keiner ist wie der<br />
andere. Trotzdem ist es für die Sportpraxis<br />
notwendig, herauszufinden, inwieweit<br />
manche sich ähnlicher sind als andere,<br />
um eine überschaubare Anzahl zielgruppenspezifischer<br />
Sportprogramme anbieten<br />
zu können. Mit der Durchführung und<br />
wissenschaftlichen Auswertung dieser<br />
Sportangebote im Studienjahr 08/09 wird<br />
eine bisher wenig erforschte Frage untersucht:<br />
Inwiefern führt eine so hergestellte<br />
Abstimmung zwischen Sporttyp und<br />
Sportangebot zu einem langfristigen<br />
Sportengagement?<br />
Carmen Amacker, Institut für Sportwissenschaft<br />
Informationen und Anmeldung<br />
• Weitere Informationen zu den<br />
verschiedenen Sporttypen:<br />
www.ispw.unibe.ch/arbeitsbereiche/<br />
spw1/wsportw.htm<br />
• Anmeldung für den nächsten Sport-<br />
Check:<br />
http://www.ispw.unibe.ch/aktuell.htm
Entschärfte Konflikte<br />
Als erste Ombudsperson der<br />
Universität Bern hatte Brigitta<br />
Ammann zwei Jahre lang ein<br />
offenes Ohr für die Sorgen und<br />
Nöte der Uni-Angestellten – nun<br />
zieht sie Bilanz über ihre Tätigkeit.<br />
«Überall, wo Menschen zusammenarbeiten,<br />
,menschelts’ und ,gwitterts’»,<br />
sagt Brigitta Ammann. Nach ihrer<br />
Emeritierung vor zwei Jahren wurde die<br />
Botanik-Professorin vom Senat zur ersten<br />
Omdudsperson der Universität Bern<br />
ernannt. Da sie sich nun vermehrt ihrer<br />
Familie und anderen Aufgaben widmen<br />
will, hat sie ihr Amt auf Ende August<br />
abgegeben – ihre Nachfolge ist noch<br />
nicht bestimmt. «Manchmal musste ich<br />
Feuerwehr spielen, damit ein Konflikt<br />
nicht eskalierte», erzählt sie. Ihre Aufgabe<br />
bestand darin, aktiv zuzuhören, zu vermitteln,<br />
heikle Situationen zu entschärfen und<br />
Alternativen zu diskutieren. Ihre warmherzige,<br />
offene und bodenständige Art lädt<br />
dazu ein, sich ihr anzuvertrauen. «Ich bin<br />
jedoch weder Psychologin noch Juristin»,<br />
betont Ammann und fährt gleich fort mit<br />
der Aufzählung dessen, was die Ombudsperson<br />
auch nicht ist: kein Coach, keine<br />
Studienberaterin und kein Richter. Vielmehr<br />
sei die Ombudsperson unabhängige<br />
Ansprechpartnerin für alle Angestellten<br />
der Uni Bern bei Konflikten in Arbeitsverhältnissen.<br />
Ratsuchende Personen<br />
verfassen in der Regel einen Brief, wenn<br />
möglich innerhalb von dreissig Tagen nach<br />
dem letzten Vorfall, und treffen sich dann<br />
mit der Ombudsperson, um die Problemlage,<br />
die Zuständigkeit und mögliche<br />
Vorgehensweisen zu klären.<br />
Anfragen querbeet<br />
«Während meiner zweijährigen Tätigkeit<br />
haben sich rund vierzig Personen bei<br />
mir gemeldet, etwas mehr Frauen als<br />
Männer», so Ammann, «das ist aber nicht<br />
besonders viel für eine so riesige Institution<br />
wie die Universität». Die Anfragen<br />
stammten aus fast allen Fakultäten und<br />
Institutionen. Wie zu erwarten war,<br />
Brigitta Ammann, erste Ombudsperson der Universität<br />
Bern: «Für fast die Hälfte der vierzig Ratsuchenden<br />
konnte eine gute Lösung gefunden werden.»<br />
wandten sich vor allem PhD-Studenten,<br />
Doktorierende und Personen aus dem<br />
oberen Mittelbau an Ammann. «Diese<br />
Personengruppen haben häufig einen<br />
schwierigen Stand, kämpfen mit Mühseligkeiten<br />
beim Übergang in eine weitere<br />
Anstellung, werden ins kalte Wasser<br />
geworfen oder herumgereicht wie<br />
Wanderarbeiter», sagt Ammann.<br />
An der Arbeit leiden<br />
Sie unterscheidet grundsätzlich zwei<br />
Ursachen für Konflikte: einerseits «von<br />
aussen» vorgegebene, wozu Umstrukturierungen<br />
und das Ende der Assistenz-Zeit<br />
gehören. Andererseits Konflikte «von<br />
innen» wie Kommunikationsprobleme,<br />
fehlende Wertschätzung und Ausbeutung<br />
von Teilzeit-Angestellten. «Ratsuchende<br />
litten beispielsweise unter dem<br />
ruppigen Umgangston von überforderten<br />
oder desinteressierten Chefs, weitere<br />
erhielten zu wenig Zeit für anspruchsvolle<br />
Aufgaben», erläutert Ammann. Andere<br />
wiederum hätten mit unsachverständigen<br />
Behauptungen oder Einmischungen des<br />
Vorgesetzten zu kämpfen gehabt, und in<br />
einigen Fällen seien Personen mit Zynismus<br />
abgekanzelt worden. Ammann hat<br />
erkannt, dass hinter vielen Konflikten ein<br />
fehlendes Pflichtenheft oder nicht genau<br />
geklärte Hierarchien stehen. «Echtes<br />
Mobbing hingegen ist drei Schuhnummern<br />
zu gross für die Ombudsstelle», führt sie<br />
weiter aus. In diesen Fällen habe sie die<br />
Betroffenen an die Personalabteilung, den<br />
universitären Rechtsdienst, die <strong>Abteilung</strong><br />
für die Gleichstellung für Frauen und<br />
Männer, die psychologische Beratungsstelle<br />
oder an die Ansprechstelle des<br />
Kantons verwiesen.<br />
Ammann freut sich, dass für fast die Hälfte<br />
der vierzig Ratsuchenden eine gute Lösung<br />
gefunden werden konnte. Da teilweise<br />
lange Leidensphasen hinter den um Hilfe<br />
suchenden Frauen und Männern lagen,<br />
rät sie allen Uni-Angehörigen dringend,<br />
Konflikte so schnell wie möglich anzugehen:<br />
«Lasst Probleme nicht anbrennen.»<br />
Die Ombudsstelle hilft, Streitigkeiten<br />
zu schlichten, bevor sie eskalieren, und<br />
ist damit laut Ammann «ein wichtiges<br />
Instrument, den bedeutsamen Platz der<br />
Universität Bern innerhalb der Schweiz<br />
und Europas in Lehre und Forschung zu<br />
erhalten und weiter auszubauen».<br />
Nach ihren Einblicken in die Nöte und<br />
Sorgen der Uni-Angestellten plädiert sie<br />
dafür, der Sozialkompetenz von Stelleninhabern<br />
grösseres Gewicht beizumessen.<br />
Vor allem bei der Besetzung von Führungspositionen<br />
müssten Kriterien wie «Wille<br />
und Fähigkeit zur Personal- und Nachwuchsförderung»<br />
noch viel wichtiger<br />
werden. Denn: «Bei schlechtem Führungsstil<br />
– inklusive Sarkasmus und Zynismus<br />
– gehen die Besten am schnellsten».<br />
Salomé Zimmermann<br />
Ansprechstellen für Ratsuchende:<br />
• Ombudsstelle: www.ombudsperson.<br />
unibe.ch<br />
Der oder die Nachfolger/in von Brigitta<br />
Ammann soll in der nächsten Senats-<br />
sitzung vom Oktober gewählt werden.<br />
• Personalabteilung: www.pers.unibe.ch<br />
• Rechtsdienst: www.rechtsdienst.<br />
unibe.ch<br />
• Gleichstellung: www.gleichstellung.<br />
unibe.ch<br />
• Beratung: www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch<br />
• Kantonale Ansprechstelle (ASP): infoasp@fin.be.ch<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
15
Im Netz der Spinnen<br />
Für uns kaum zugänglich und nicht kontrollierbar<br />
ist die Vibrationswelt der Spinnen. Was bei vielen<br />
Menschen Ängste verursacht, fasziniert den Spinnenforscher<br />
Christian Kropf, Dozent am Institut für<br />
Ökologie und Evolution, Kurator am Naturhistorischen<br />
Museum und Mitorganisator des bisher<br />
grössten europäischen Spinnenkongresses.<br />
Unilink: Viele Menschen haben Angst<br />
vor Spinnen. Müssen wir uns in der<br />
Schweiz fürchten?<br />
Christian Kropf: Die Gefährlichkeit von<br />
Spinnen wird masslos übertrieben. In<br />
unserer heimischen Fauna gibt es die<br />
Dornfingerspinne, deren Biss körperliches<br />
Unwohlsein, verbunden mit Fieber und<br />
Schüttelfrost, verursachen kann. Die<br />
Spinnen lähmen mit ihrem Gift die Beute;<br />
die wenigsten würden es aber schaffen,<br />
die menschliche Haut zu durchdringen.<br />
Gefährlich für den Menschen sind die<br />
Kammspinnen aus Mittel- und Südamerika<br />
und die Schwarze Witwe aus dem<br />
Mittelmeerraum. Da heute die Kühlsysteme<br />
auf den Schiffen viel besser sind,<br />
gelangen diese Arten jedoch kaum noch<br />
als «Bananen-Spinnen» zu uns.<br />
Trotzdem siedeln sich durch den<br />
zunehmenden globalen Handel neue<br />
Spinnenarten in Europa an. Welche<br />
Auswirkungen hat das?<br />
Bis jetzt konnten wir keine gravierenden<br />
Auswirkungen feststellen. Eingeschleppte<br />
Pflanzen wie der Riesenbärenklau aus dem<br />
Kaukasus stören das Ökosystem hingegen<br />
beträchtlich. Unter den Biologen gibt es<br />
zwei Sorten: Einerseits den «Gärtnertyp»,<br />
der geltend macht, dass fast alle Blumen<br />
aus dem Ausland stammen. Andererseits<br />
diejenigen Biologen, die Schreckens-<br />
Szenarien auf uns zukommen sehen. Eine<br />
potenzielle Gefahr besteht bei eingeschleppten<br />
Arten immer, aber die Auswirkungen<br />
sind schwierig abzuschätzen.<br />
Wie erklären Sie sich die weit<br />
verbreitete Angst vor Spinnen?<br />
Ich denke, dass die Vorbildwirkung der<br />
Eltern eine Rolle spielt. Wenn die Eltern<br />
beim Anblick einer Spinne hysterisch<br />
reagieren, schaut das Kind diese Angst<br />
ab. Weiter glaube ich, dass sich viele<br />
Menschen fürchten, weil wir die Spinnen<br />
nicht einschätzen können. Wenn ein<br />
Hund die Zähne fletscht, passen wir auf.<br />
Die Spinnen reagieren jedoch für uns<br />
unerwartet und unvorhersehbar. Das<br />
16 <strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
Der Spinnenforscher Christian<br />
Kropf ist fasziniert von<br />
der Widerstandsfähigkeit der<br />
Spinnen und ihrem kunstvollen<br />
Netzbau.<br />
kommt daher, dass wir in einer optischakustischen<br />
Welt leben, während sich die<br />
Spinnen in einer Vibrationswelt bewegen.<br />
Sie sehen und hören schlecht, können<br />
aber mit zahllosen Sinnesorganen die<br />
Erschütterungen des Bodens und des<br />
Netzes sowie jeden Lufthauch wahrnehmen.<br />
Was hat es mit der Geschichte<br />
von der Beule aus den Ferien an sich,<br />
die plötzlich aufplatzen und aus der<br />
unzählige Spinnen herauskriechen<br />
sollen?<br />
Das ist eine moderne Legende. Nach<br />
momentanem Wissensstand gibt es keine<br />
einzige Spinnenart, die Eier in andere<br />
Organismen legt. Allerdings existieren in<br />
anderen Ländern Fliegen, die ihre Eier<br />
gerne in die Wäsche legen. Von dort aus<br />
fressen sich die parasitären Larven in die<br />
Muskeln. Deshalb bügeln Menschen in<br />
den betroffenen Regionen ihre Kleider<br />
ganz heiss.<br />
Was fasziniert Sie an Spinnen?<br />
Ich bewundere die Spinnen für ihren<br />
kunstvollen Netzbau. Radnetze bestehen<br />
aus zwei verschiedenen Fadenarten. Die<br />
Radialfäden sind straff gespannt und<br />
zeigen Bewegungen an. Demgegenüber<br />
sind die Klebfäden extrem dehnbar und<br />
elastisch, so dass sie nicht zerreissen,<br />
wenn sich ein Insekt verfängt. Die Spinnen<br />
selber kleben wahrscheinlich nicht an<br />
diesen Fangfäden, weil sie mit einem<br />
ölhaltigen Schutzfilm ausgestattet sind.<br />
Mich fasziniert generell, wie Spinnen<br />
funktionieren. Beispielsweise können diese<br />
Tiere blitzschnell laufen, verfügen aber<br />
über keine Streckmuskeln. Sie bewegen<br />
sich mit Hilfe eines erhöhten Körperflüssigkeiten-Drucks<br />
fort – vergleichbar mit<br />
einem Schlauch, der sich füllt und entleert.<br />
Dann gibt es diese spannende Tiergruppe<br />
seit über 380 Millionen Jahren, sie hat<br />
alle Katastrophen überlebt – eine richtige<br />
Erfolgskonstruktion.<br />
Warum sind Spinnen so widerstandsfähig?<br />
Sie sind klein, können sich dadurch gut<br />
verstecken und notfalls auch von der<br />
Erdwärme profitieren. Zudem können<br />
sich Spinnen – wenn nötig – auch selber<br />
einspinnen und in ihrem Kokon Überflutungen<br />
überstehen. Ihr Gift erlaubt es den<br />
Spinnen, auch grössere Beute zu machen<br />
und sich zu verteidigen. Als wechselwarme<br />
Tiere erfrieren Spinnen auch nicht<br />
so schnell. Schliesslich ist die Vielfalt von<br />
Lebensstrategien riesig: Spinnen können<br />
alle Landlebensräume besiedeln.<br />
Interview: Salomé Zimmermann<br />
Arachnologen-Kongress<br />
In der letzten Augustwoche fand an der<br />
Universität Bern der 24. Europäische<br />
Arachnologen-Kongress statt. Berner<br />
Biologen organisierten den Kongress für<br />
170 Spinnenforscher aus 35 Ländern<br />
– den grössten europäischen Spinnenkongress,<br />
den es je gab. Themenschwerpunkte<br />
waren die Erfassung der Artenvielfalt,<br />
Spinnengifte, die Spinnen als Teil des<br />
Ökosystems und Spinnentiere wie Skorpione<br />
oder Weberknechte. Weitere Informationen<br />
unter: www.esa2008.unibe.ch
Dienstleistungen für Mitarbeitende<br />
Optimierte Site<br />
Mit wenigen Klicks zu den wichtigsten<br />
Informationen für Uni-Angehörige<br />
gelangen: Die optimierte Internet-Site<br />
«Direkteinstieg für Mitarbeitende» machts<br />
möglich. Über eine Liste von Kategorien<br />
von «Arbeitsplatz» bis «Weiterbildung»<br />
können Uni-Angestellte einfach und<br />
schnell auf die Leistungen des Zentralbereichs<br />
zugreifen. Diese benutzerfreundliche<br />
Anpassung wurde im Rahmen der Qualitätssicherung<br />
und -entwicklung vorgenommen.<br />
www.unibe.ch/direkt/mitarbeitende.php<br />
Neuer Präsident der CRUS<br />
Antonio Loprieno<br />
Die Rektorenkonferenz der Schweizer<br />
Universitäten (CRUS) wählte Prof. Dr.<br />
Antonio Loprieno, Rektor der Universität<br />
Basel, zu ihrem neuen Präsidenten. Er<br />
übernahm Anfang August das Amt von<br />
seinem Vorgänger Prof. Dr. Hans Weder,<br />
der als Rektor der Uni Zürich und als<br />
Präsident der CRUS zurücktrat. Der 53jährige<br />
Basler Ägyptologe Loprieno sieht<br />
in den nächsten Jahren vor allem zwei<br />
Herausforderungen: «Zum einen gilt es,<br />
ein Konzept zur Portfolio-Entwicklung im<br />
gesamtschweizerischen Universitätsbereich<br />
zu erarbeiten. Ziel dabei ist, dass wir<br />
– national gesehen – nicht mehr Angebote<br />
haben, als wir uns leisten können. Zum<br />
anderen werden wir den Gesetzgebungsprozess<br />
zum neuen Hochschulförderungs-<br />
und -koordinationsgesetz begleiten und<br />
darauf achten, dass die Autonomie der<br />
Hochschulen gewahrt bleibt.»<br />
Projekt «Kernsystem Lehre»<br />
Neue IT-Systeme in Prüfung<br />
Die Universitätsleitung hat entschieden,<br />
anstelle einer Eigenentwicklung ein neues<br />
IT-System zu beschaffen, welches die<br />
bisher verwendeten Systeme ePUB, eVUB<br />
und die Hörraumverwaltung ablösen wird.<br />
Das geeignetste Produkt soll im Rahmen<br />
einer WTO-Ausschreibung beschafft<br />
werden. Mit Hilfe einer Marktanalyse<br />
wurden auf dem Markt drei Produkte<br />
gefunden, welche die Anforderungen<br />
des Projekts «Kernsystem Lehre» weitgehend<br />
erfüllen. Dabei handelt es sich um<br />
CampusNet, Evento und FACTScience.<br />
Die angebotenen Produkte weisen zum<br />
Teil noch Schwachstellen im Bereich der<br />
Benutzerschnittstellen über das Web auf.<br />
Laut Stefan Schindler, Projektleiter «Kernsystem<br />
Lehre», zeigen sich jedoch alle<br />
drei Anbieter bereit, diese Schnittstellen<br />
gemäss den Anforderungen der Uni Bern<br />
zu entwickeln. Der Kaufentscheid für das<br />
zukünftige System soll voraussichtlich<br />
bis Ende 2008 gefällt werden, so dass<br />
Anfang 2009 mit dem Aufbau begonnen<br />
werden kann. Bis dahin werden in User-<br />
Ausschüssen die grundlegenden Prozesse<br />
besprochen und dokumentiert sowie<br />
anschliessend die Benutzermasken mit den<br />
Usern diskutiert.<br />
UniBern Forschungsstiftung<br />
80-Jahr-Jubiläum<br />
Dieses Jahr feiert die «UniBern Forschungsstiftung»,<br />
früher unter dem Namen «Stiftung<br />
zur Förderung der wissenschaftlichen<br />
Forschung an der bernischen Hochschule»<br />
bekannt, ihr 80-jähriges Bestehen. Am 20.<br />
August fand in Anwesenheit des Rektorats<br />
und anderer Persönlichkeiten die offizielle<br />
Jubiläums-Feier statt. Die Stiftung wurde<br />
von Berner Bürgern gegründet, weil die<br />
Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg wirtschaftlich<br />
schwierig waren. Die «UniBern<br />
Forschungsstiftung» unterstützt im Gegensatz<br />
zu anderen Stiftungen und Fonds<br />
alle an der Uni Bern vertretenen Wissenschaften.<br />
Der Anteil der Stiftung an den<br />
gesamten jährlichen privaten Forschungsaufwendungen<br />
für die Uni lag bis in die<br />
1950er Jahre hinein – bis zur Gründung<br />
des Schweizerischen Nationalfonds – bei<br />
über 20 Prozent. Bis heute leistet die Stiftung<br />
einen beträchtlichen Anteil an der<br />
Beschaffung von Geldmitteln für die Uni<br />
Bern.<br />
www.forschungsstiftung.ch<br />
Stiftungs-Datenbank<br />
Neu konzipiert<br />
Die online-Datenbank «Stiftungen und<br />
Fonds» für Studierende und Forschende<br />
mit ungefähr 100 Förderstiftungen und<br />
Fonds wurde überarbeitet und aktualisiert:<br />
Neu sind die Informationen unter anderem<br />
nach den geförderten Disziplinen kategorisiert.<br />
Es können nun gezielt Fördermöglichkeiten<br />
beispielsweise für Stipendien der<br />
Kulturwissenschaften oder medizinische<br />
Forschungsprojekte abgefragt werden.<br />
Die Datenbank ist nur noch mit einem<br />
Login (Campus Account der Universität<br />
Bern oder des Inselspitals) zugänglich.<br />
Diese Zugangsbeschränkung ermöglicht<br />
einen uni-internen Erfahrungsaustausch:<br />
Wer dank erfolgreicher oder erfolgloser<br />
Gesuchstellung bei einer Stiftung wichtige<br />
Tipps geben kann und bereit ist, diese mit<br />
anderen zu teilen, melde sich bitte bei<br />
stiftungen@research.unibe.ch. Hinweise<br />
auf neue Stiftungen, Änderungen und<br />
Kommentare zur Datenbank sind genauso<br />
willkommen.<br />
www.stiftungen.unibe.ch<br />
Shanghai-Ranking 2008<br />
Bern unter den 200 besten Unis<br />
Das Center for World-Class Universities an<br />
der Shanghai Jiao Tong University in China<br />
erstellt seit 2003 jährlich das forschungsorientierte<br />
«Shanghai-Ranking». Die diesjährige<br />
Rangliste der 500 besten Universitäten<br />
der Welt wurde am 15. August 2008<br />
offiziell publiziert. Die Universität Bern<br />
befindet sich im internationalen Vergleich<br />
in der Gruppe der Ränge 152–200, unter<br />
den besten 100 Europas in den Rängen<br />
59–79. Unter den Schweizer Hochschulen<br />
nimmt sie Rang 6 ein. Bewertet wurden<br />
folgende Hochschulen: ETHZ, EPFL, die<br />
Universitäten Zürich, Basel, Genf, Bern,<br />
Lausanne, Fribourg. In den internationalen<br />
Ranglisten wird eine Bandbreite<br />
angegeben (weltweit ab Rang 100, europaweit<br />
ab Rang 35). In einigen Zeitungsmeldungen<br />
wurden Anfang August 2008<br />
Bandbreite und Rang nicht deutlich unterschieden<br />
und daher unpräzise Vergleiche<br />
zum letzten Jahr angestellt. Das methodische<br />
Vorgehen des «Shanghai-Ranking»<br />
ist das gleiche wie 2007.<br />
Die Tabellen des «Shanghai-Ranking» 2008<br />
sind auf der Statistikseite der Universität<br />
Bern unter Rankings abrufbar:<br />
http://www.rektorat.unibe.ch/unistab/<br />
content/reporting/statistiken/index_ger.<br />
html.<br />
Weitere Informationen zum «Shanghai-<br />
Ranking» unter:<br />
http://www.arwu.org/rank2008/EN2008.<br />
htm<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
17
Science und Fiction<br />
Vortragsreihe Collegium generale<br />
Das Collegium generale nimmt das im<br />
Jahr 2009 stattfindende Jubiläum der<br />
ersten bemannten Mondlandung 1969<br />
zum Anlass, seine interdisziplinäre Vorlesungsreihe<br />
im Herbstsemester 2008 dem<br />
Thema Weltraum zu widmen: «Science<br />
und Fiction: Imagination und Realität des<br />
Weltraums».<br />
• Warum in den Weltraum fahren?<br />
Menschliche Motivationen zur Erforschung<br />
des Kosmos.<br />
1. Oktober 2008<br />
Prof. Dr. Regine Kather, Philosophisches<br />
Seminar, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />
i.Br.<br />
• Die Mondlandung<br />
8. Oktober 2008<br />
Prof. Dr. Johannes Geiss, International<br />
Space Science Institute (ISSI), Universität<br />
Bern<br />
• Katastrophen aus dem Weltraum<br />
15. Oktober 2008<br />
Prof. Dr. Christian Koeberl, Center for<br />
Earth Sciences, Universität Wien<br />
• Imagination und Realität in der<br />
Raumfahrt<br />
22. Oktober 2008<br />
Dr. Gerhard Thiele, Leiter des Europäischen<br />
Astronautenzentrums (EAC), Köln<br />
• Reise zum Mars: Medizinische und<br />
biologische Aspekte<br />
29. Oktober 2008<br />
Dr. Augusto Cogoli, Geschäftsleiter der<br />
Firma Zero-g LifeTec, Zürich<br />
Jeweils Mittwoch, 18.15 – 19.45 im<br />
Hauptgebäude der Universität Bern, Hochschulstrasse<br />
4, 1. Obergeschoss Auditorium<br />
Maximum (Raum 110)<br />
Ausschreibung NFS<br />
Nationale Forschungsschwerpunkte<br />
Der Schweizerische Nationalfonds hat eine<br />
dritte Serie von Nationalen Forschungsschwerpunkten<br />
(NFS) ausgeschrieben.<br />
Eingabetermin Skizzen: 15.12.2008<br />
Eingabetermin Anträge: 01.09.2009<br />
Kontakt: www.nfs.ch; nccr@snf.ch<br />
031 301 30 09<br />
18 <strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
Hochsprachen und<br />
Mund-Arten<br />
Collegium generale – Literarische<br />
Lesungen<br />
Der vollständige Titel der aktuellen Reihe<br />
von literarischen Lesungen lautet: «In<br />
unserem Kopf ist Platz für viele Sprachen.<br />
Hochsprachen und Mund-Arten».<br />
28. Oktober 2008<br />
Einführung<br />
Zwischen den Sprachen. Glück und Not<br />
des Schreibens in der Schweiz.<br />
Pedro Lenz, Bern<br />
Beat Sterchi, Bern<br />
Peter Rusterholz, Bern<br />
Jeweils Dienstag, 18.15 – 19.15 im<br />
Hauptgebäude der Universität Bern, Hochschulstrasse<br />
4, Raum 201, Leitung: Prof.<br />
Dr. Peter Rusterholz<br />
Gleichstellung<br />
Kurse<br />
Die <strong>Abteilung</strong> für die Gleichstellung von<br />
Frauen und Männern führt im Herbst<br />
folgende Kurse durch:<br />
Problemlösekompetenz und Konfliktmanagement.<br />
Ein Kurs für Studentinnen<br />
und Wissenschaftlerinnen<br />
Daten: 17./24./31.10.2008<br />
Zeit: 13.30 – 17.30 Uhr<br />
Soll ich oder soll ich nicht? Von der<br />
ersten Idee bis zum Entschluss, eine<br />
Dissertation zu schreiben. Ein Diss-<br />
Workshop für Studentinnen<br />
Datum: 13.11.2008<br />
Zeit: 13.30 – 17.00 Uhr<br />
Wenn nicht alles rund läuft – auf dem<br />
Weg zum erfolgreichen Abschluss<br />
der Dissertation. Ein Diss-Workshop für<br />
Doktorandinnen<br />
Datum: 27.11.2008<br />
Zeit: 13.30 – 17.00 Uhr<br />
Anmeldung über info@afg.unibe.ch oder<br />
www.gleichstellung.unibe.ch<br />
Buch am Mittag<br />
Vortragsreihe der UB<br />
14. Oktober 2008<br />
Galizien – Rotreussen – Halyc-Wolhynien.<br />
Eine Geschichtslandschaft am<br />
Kreuzweg der Kulturen, Konfessionen<br />
und Völker.<br />
Dr. Christophe v. Werdt, Leiter der Schweizerischen<br />
Osteuropabibliothek Bern.<br />
Jeweils am zweiten Dienstag des Monats,<br />
12.30 – 13.00 Uhr im Vortragssaal der<br />
Zentralbibliothek, Münstergasse 63.<br />
Emil Zbinden und<br />
das Buch<br />
Ausstellung<br />
Das buchgestalterische Werk des Berner<br />
Zeichners, Holzschneiders und Typografen<br />
Emil Zbinden ist zu besichtigen vom 12.<br />
<strong>September</strong> 2008 bis 28. Februar 2009.<br />
Zentralbibliothek der Universitätsbibliothek<br />
Bern, Münstergasse 61.<br />
Vortrag<br />
22. Oktober 2008, 18.30<br />
«Die besten Jahre meines Lebens» –<br />
Emil Zbindens Arbeit für die Gotthelf-<br />
Ausgabe der Büchergilde Gutenberg<br />
Rea Brändle, Autorin und Journalistin,<br />
Zürich<br />
Zentralbibliothek, Vortragssaal,<br />
Münstergasse 63<br />
Geschichte des Sehens<br />
Vortragsreihe der Älteren <strong>Abteilung</strong><br />
für Kunstgeschichte<br />
15. Oktober 2008<br />
Getanzte Bilder – Bewegte Ethnographie.<br />
Zur Visualisierung des Fremden<br />
in der hindu-balinesischen Religion<br />
PD Dr. Volker Gottowik, Johann-Wolfgang-<br />
Goethe-Universität, Frankfurt am Main,<br />
Institut für Historische Ethnologie und<br />
Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaft<br />
Wien.<br />
Jeweils Mittwoch, 18.15 – 19.30 Uhr<br />
im Hauptgebäude der Universität Bern,<br />
Hochschulstrasse 4, 2. Stock, Hörsaal 220
Authenticity<br />
Konferenz<br />
Das Institut für englische Sprachen und<br />
Literaturen organisiert am 24. Oktober<br />
2008 eine eintägige Konferenz zum<br />
Thema «Authenticity». Nachwuchswissenschaftler<br />
diskutieren Aspekte der Authentizität<br />
in den anglophonen Literaturen wie<br />
auch in Film und Photographie.<br />
Programm und Anmeldeformular:<br />
www.ens.unibe.ch; Anmeldefrist: 9.10.08<br />
Pretexts<br />
Konferenz<br />
An der Universität Bern findet am 3.<br />
und 4. Oktober die erste Konferenz der<br />
«Swiss Association of Medieval and Early<br />
Modern English Studies» (SAMEMES) zum<br />
Thema «Pretexts, Intertextualities and the<br />
Construction of Textual Identity» statt.<br />
Programm: www.samemes.org<br />
Erkenntnisgrenzen<br />
Ringvorlesung KIKOM<br />
Die Ringvorlesung der Kollegialen Instanz<br />
für Komplementärmedizin behandelt das<br />
Thema «Erkenntnisgrenzen in Medizin und<br />
Wissenschaft – sind sie überwindbar?<br />
• Einleitung, Erkenntnisgrenzen in<br />
Medizin und Wissenschaft – sind sie<br />
überwindbar?<br />
2. Oktober 2008<br />
Dr. med. Peter Heusser, KIKOM, Bern<br />
• Albrecht von Haller: «Ins Innere der<br />
Natur dringt kein erschaffener Geist»<br />
9. Oktober 2008<br />
Prof. Dr. Wolfgang Pross, Institut für<br />
Germanistik, Bern<br />
• Künstliche und menschliche Intelligenz:<br />
Über die Erkenntnisfähigkeit der<br />
Maschinen im Vergleich zum Menschen<br />
16. Oktober<br />
PD Dr. Martin Wolf, Universitätsspital,<br />
Zürich<br />
• Ich glaube nur, was ich sehe.<br />
Erkenntnis in Wissenschaft und<br />
Glauben<br />
23. Oktober 2008<br />
PD Dr. Christina Aus der Au, Theologie/<br />
Dogmatik, Basel<br />
• Erkenntnisgrenzen in der Physik: Ist<br />
eine Überwindung möglich?<br />
30. Oktober 2008<br />
Dr. sc. nat. Stephan Baumgartner, KIKOM,<br />
Bern<br />
Jeweils Donnerstag, 20.00 – 21.00<br />
Uhr, Hauptgebäude der Universität, Hochschulstrasse<br />
4, Audimax (Raum 110)<br />
Reform und Revolution<br />
Ringvorlesung BMZ<br />
• Violent Change in England at a Time<br />
of Great English Prose<br />
2. Oktober 2008<br />
Eric Stanley (Oxford)<br />
• Feminist Theology in the Books of<br />
Margery Kempe and Julian of Norwich<br />
9.Oktober 2008<br />
Fiona Tolhurst<br />
• Die erste Revolution. Die Römer<br />
stürmen 1144 das Kapitol<br />
16. Oktober 2008<br />
Norberto Gramaccini<br />
• Franziskus und die ersten Franziskaner.<br />
Revolutionäre, Reformer,<br />
Utopisten<br />
23. Oktober 2008<br />
Martin George<br />
• Die Reformation als Antwort auf<br />
existentielle Krisenerfahrungen<br />
20. Oktober 2008<br />
Heinrich R. Schmidt<br />
Jeweils Donnerstag, 17.15– 18.45 Uhr,<br />
Hauptgebäude der Universität, Raum 220<br />
Zeit<br />
Koordinationsstelle für Weiterbildung<br />
Der Kurs «Salongespräche: Magische Zeit<br />
– tragische Zeit / gelebte Zeit – berechnete<br />
Zeit» widmet sich an sechs Abenden<br />
mit Gesprächen und Texten einem sorgfältigen<br />
Aufarbeiten von individuellen<br />
und kollektiven Zeit-Erfahrungen. Leitung:<br />
Maja Wicki, Zürich, Philosophin und<br />
Psychoanalytikerin<br />
Kursdaten: 28.10.2008; 4.11.2008;<br />
11.11.2008; 18.11.2008; 25.11.2008;<br />
2.12.2008, jeweils 19.00 – 20.00, UniS,<br />
Schanzeneckstr. 1, Kursraum A015<br />
Anmeldungen: evelyn.fehr@kwb.unibe.ch,<br />
Telefon: 031 631 39 28<br />
Anmeldeschluss: 18.10.08<br />
Thomas Myrach, Sara Margarita Zwahlen<br />
(Hrsg.) im Auftrag des Collegium generale<br />
Virtuelle Welten? Die Realität des<br />
Internets<br />
2008, 280 S., 7 s/w-, 17 farb. Abb., 11 s/w<br />
Tab., Paperback, Fr. 69.–<br />
ISBN 978-3-03911-310-1<br />
Verlag Peter Lang<br />
Hanspeter Bieri, Sara Margarita Zwahlen<br />
(Hrsg.) im Auftrag des Collegium generale<br />
Trinkt, o Augen, was die Wimper<br />
hält, ...<br />
Farbe und Farben in Wissenschaft und<br />
Kunst<br />
Berner Universitätsschriften, Referate einer<br />
Vorlesungsreihe des Collegium generale<br />
2008, 286 S., durchg. vierfarbig, mit 1 CD-<br />
ROM, Fr. 48.–<br />
ISBN 978-3-258-07201-2<br />
Verlag Peter Lang<br />
Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.)<br />
Jeremias Gotthelf<br />
Text und Kritik, Band 178<br />
2008, 160 S., kartoniert/broschiert, Fr. 37.90<br />
ISBN 978-3-88377-913-3<br />
Edition Text + Kritik<br />
Johann Schaller, Simon Gerber, Urs<br />
Kämpfer, Sofia Lejon, Christian Trachsel<br />
Human Blood Plasma Proteins<br />
Structure and Function<br />
2008, 512 S., gebunden, Fr. 197.–<br />
ISBN 978-0-470-01674-9<br />
Verlag John Wiley & Sons<br />
Marion Panizzon, Nicole Pohl, Pierre Sauvé<br />
Gats and the Regulation of International<br />
Trade in Service: World<br />
Trade Forum<br />
Juli 2008, 688 S., gebunden, Fr. 194.–<br />
ISBN 978-0-52189-688-7<br />
Cambridge University Press<br />
Parzival-Projekt Bern (Hrsg.)<br />
Münchner Wolfram-Handschrift<br />
(Cgm 19)<br />
Parzival, Titurel – Tagelieder<br />
Digitalfaksimile, DVD-ROM für Windows<br />
und Macintosh<br />
2008, Farbabbildungen in drei verschie-<br />
denen Grössen, Transkriptionen aus<br />
«Parzival» und «Titurel»<br />
Verlag Müller + Schindler, Bestellung: www.<br />
muellerundschindler.de<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong>/2008<br />
19
Impressum<br />
<strong>unilink</strong> <strong>September</strong> 2008<br />
Die Nachrichten der Universität Bern<br />
Herausgeberin: <strong>Abteilung</strong> Kommunikation<br />
Leitung: Marcus Moser (mm)<br />
Redaktion: Salomé Zimmermann (sz)<br />
Mitarbeit: Nathalie Neuhaus (nan),<br />
Matthias Abplanalp (ma)<br />
Bildnachweise<br />
Titelbild: istockphoto<br />
Seite 2: Adrian Moser<br />
Seite 3–5: Stefan Wermuth<br />
Seite 8: zvg<br />
Seite 9: zvg<br />
Seite 10: zvg<br />
Seite 11: zvg<br />
Seite 12: zvg<br />
Seite 13+14: Mitarbeitende des<br />
Instituts für Sportwissenschaft<br />
Seite 15: Stefan Wermuth<br />
Seite 16: sz<br />
Layout: Salomé Zimmermann<br />
Redaktionsadresse:<br />
<strong>Abteilung</strong> Kommunikation der Universität Bern<br />
Hochschulstrasse 4<br />
CH-3012 Bern<br />
Tel. 031 631 80 44<br />
Fax 031 631 45 62<br />
<strong>unilink</strong>@unibe.ch<br />
Druck: Stämpfli Publikationen AG, Bern<br />
Auflage: 6500 Exemplare<br />
Erscheint monatlich während des Semesters