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Die Herren von Hirrlingen und das Kloster St. Georgen im ...

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Ötlingen [-Teck], Wellingen <strong>und</strong> Erstein mit allem Zubehör. Und damit der Herzog dies alles beachtet,<br />

schworen seine Leute Burchard <strong>und</strong> Werner.<br />

Der Herr König aber wird eine Unternehmung starten an den ersten Kalenden des Juni [1.6.], die<br />

in der Indiktion 15 sind, in diesem Jahr.<br />

Edition: DFI 12; Monumenta Corbeiensia 383; Übersetzung: BUHLMANN.<br />

Der Hirrlinger Ulrich (II.) gehörte also – an prominenter <strong>St</strong>elle – zu denen, die auf Seiten König<br />

Friedrichs die Übereinkunft mit dem Zähringerherzog beschworen. <strong>Die</strong> Königsurk<strong>und</strong>e<br />

Friedrich Barbarossas vom 25. August 1152 verrät dann „Persönliches“, da sie eine Schenkung<br />

Ulrichs (II.) an <strong>das</strong> Zisterzienserkloster Salem beinhaltet. <strong>Die</strong> Schenkung Ulrichs kurz<br />

vor seinem Tod ist wohl wegen des Seelenheils des Schenkenden geschehen <strong>und</strong> mit Zust<strong>im</strong>mung<br />

seiner Ehefrau <strong>und</strong> seines Sohnes Ulrich (III.). Das lateinische Diplom hat konkret<br />

zum Inhalt (Reg. 42):<br />

Quelle: Schenkung Ulrichs (II.) <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> an <strong>das</strong> <strong>Kloster</strong> Salem (1152 August 25)<br />

(C.) IM NAMEN DER HEILIGEN UND UNGETEILTEN DREIEINIGKEIT. FRIEDRICH, DURCH<br />

DIE GNADE GOTTES KÖNIG DER RÖMER UND AUGUSTUS. Es ziemt sich für alle Anhänger<br />

des christlichen Glaubens, <strong>das</strong>s sie den Gottesdienst hochachten <strong>und</strong> die ehrwürdigen Orte, die<br />

dem göttlichen Gehorsam unterworfen sind, durch entsprechenden Schutz begünstigen. Daher<br />

wollen wir, <strong>das</strong>s allen gegenwärtigen <strong>und</strong> zukünftigen Christgläubigen bekannt wird, <strong>das</strong>s wir die<br />

Güter <strong>und</strong> Besitzungen, die dem ehrwürdigen <strong>Kloster</strong>, gelegen in dem Ort, der Salem heißt, <strong>von</strong><br />

unseren getreuen Adligen wegen der Liebe zum allmächtigen Gott in unserer Anwesenheit geschenkt<br />

wurden, unter königlichen Schutz stellen <strong>und</strong> durch die Urk<strong>und</strong>e des vorliegenden Privilegs<br />

festsetzen, <strong>das</strong>s kein König oder Kaiser oder eine andere große oder kleine Person es wagt,<br />

<strong>das</strong> besagte <strong>Kloster</strong> zu belästigen hinsichtlich dieser oder anderer Besitzungen, seien sie oder<br />

werden sie in Zukunft rechtmäßig erworben. Damit aber <strong>das</strong> Wissen über die besagten Güter für<br />

die Zukunft deutlich gezeigt wird, haben wir veranlasst, diese [Besitzungen] mit eigenen Worten<br />

aufzuführen: Ulrich [II.] <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> [Hurninge] hat mit Zust<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> Bewilligung seiner Frau<br />

<strong>und</strong> seines Sohnes Ulrich [III.] den <strong>im</strong> besagten <strong>Kloster</strong> Gott dienenden Brüdern übergeben zu<br />

ewigen Eigentum die Kirche in Frankenhofen [bei Ehingen] mit dem Dotalgut, den Hörigen, den<br />

Äckern <strong>und</strong> allem rechtlichen Zubehör. Der Pfalzgraf Friedrich <strong>von</strong> Tübingen schenkte den Brüdern<br />

zusammen mit seinem <strong>Die</strong>nstmann Eticho 5 Mansen am Ort, der Hohenbuch heißt, mit dem<br />

ganzen zu diesen Mansen gehörenden Recht. Ernst <strong>von</strong> <strong>St</strong>eußlingen schenkte mit Zust<strong>im</strong>mung<br />

seiner Ehefrau <strong>und</strong> seiner Söhne [den Brüdern] einen Hof, der Tiefenhülben genannt wird, mit allem<br />

Zubehör <strong>und</strong> einen anderen Hof, der Bremfeld heißt, mit allem Zubehör. Der Priester Hermann<br />

<strong>von</strong> <strong>St</strong>eußlingen <strong>und</strong> dessen Bruder Burchard schenkten [den Mönchen] einen Hof, der<br />

ähnlich Hohenbuch genannt wird, mit allem Zubehör. <strong>Die</strong>s alles wurde den besagten Brüdern,<br />

wie oben dargelegt, in unserer Anwesenheit übertragen <strong>und</strong> [ihnen] nach Erbrecht auf ewig zugestanden.<br />

Und damit dies alles <strong>im</strong>mer fest <strong>und</strong> unverändert bestehen bleibt, haben wir angewiesen,<br />

<strong>das</strong> vorliegende Schriftstück durch den Eindruck unseres Siegels zu kennzeichnen, während<br />

die [folgenden] Zeugen anwesend waren: Bischof Gunther <strong>von</strong> Speyer, Herzug Matthäus [I.] <strong>von</strong><br />

[Ober-] Lothringen, Bischof Anselm <strong>von</strong> Havelberg, Markgraf Ottokar [III.] <strong>von</strong> <strong>St</strong>eiermark, Graf<br />

Ulrich <strong>von</strong> Lenzburg, Graf Emicho <strong>von</strong> Leiningen <strong>und</strong> viele andere.<br />

ZEICHEN DES HERRN FRIEDRICH, DES UNÜBERWINDLICHSTEN KÖNIGS DER RÖMER.<br />

(M.)<br />

ICH, KANZLER ARNOLD, habe statt des Mainzer Erzbischofs <strong>und</strong> Erzkanzlers Heinrich rekognisziert.<br />

Gegeben zu Speyer an den 8. Kalenden des September [25.8.] <strong>im</strong> Jahr der Fleischwerdung des<br />

Herrn 1152, Indiktion 15, während der ruhmreiche König der Römer Friedrich regierte. (SI.)<br />

Edition: CDS I 5; DFI 27; Übersetzung: BUHLMANN.<br />

Über zehn Jahre nach der Schenkung Ulrichs (II.) an <strong>das</strong> <strong>Kloster</strong> Salem befand sich sein<br />

Sohn Ulrich (III.) <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> <strong>im</strong> Gefolge des Kaisers, als dieser am 18. April 1163 für <strong>das</strong><br />

1150 gegründete Frauenkloster Rupertsberg (bei Bingen) urk<strong>und</strong>ete. <strong>Die</strong>s geschah auf Bitten<br />

der berühmten Rupertsberger Äbtissin Hildegard <strong>von</strong> Bingen (*1098-†1179), der prophetissa<br />

teutonica, die auch Äbtissin der Eibinger Nonnengemeinschaft war <strong>und</strong> Verfasserin <strong>von</strong><br />

Werken wie „Wisse die Wege“ oder „Über <strong>das</strong> Heilwissen“ (BEUYS, Krank vor Liebe; SCHIP-<br />

Michael Buhlmann, <strong>Die</strong> <strong>Herren</strong> <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Kloster</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> <strong>im</strong> Schwarzwald 18

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