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Die Herren von Hirrlingen und das Kloster St. Georgen im ...

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sich wahrscheinlich auf die <strong>Herren</strong> <strong>von</strong> Bühl (bei Tübingen), auf die Brüder (<strong>und</strong> Söhne Ulrichs<br />

(I.)?) Kuno <strong>und</strong> Rudolf (1120/30) <strong>und</strong> auf Burkhard <strong>von</strong> Bühl (ca.1140/50) zurückführen<br />

lässt (Reg. 26, 38). Jedenfalls sind in der 2. Hälfte des 12. <strong>und</strong> <strong>im</strong> 13. Jahrh<strong>und</strong>ert einige<br />

<strong>Herren</strong> <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> bezeugt, ohne <strong>das</strong>s wir genaue verwandtschaftliche Zusammenhänge<br />

erkennen können. Gottfried <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> ist edelfreier Zeuge bei der Erneuerung des rheinfränkischen<br />

Landfriedens durch Kaiser Friedrich I. am 18. Februar 1179 <strong>und</strong> war vielleicht<br />

um 1200 in Köln behe<strong>im</strong>atet (Reg. 73, 76). Ein Sigeboto <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> findet sich 1162/80<br />

als Vertreter der Liutgard <strong>von</strong> Kaufbeuren bei einer Besitzübergabe an <strong>das</strong> Benediktinerkloster<br />

Ottobeuren (Reg. 74). Mönche waren: ein Heinrich <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> in <strong>St</strong>. Gallen (1228), ein<br />

weiterer Heinrich auf der Reichenau (1238 bis 1268, u.a. als Küster <strong>und</strong> Thesaurar nachweisbar),<br />

ein weiterer Sigeboto auf der Reichenau, der Bruder Heinrichs (1240) (Reg. 77ff).<br />

Auch ein Werner <strong>und</strong> Konrad <strong>von</strong> Ortenberg (ca.1140, 1166, 1167, 1170), benannt nach der<br />

<strong>das</strong> elsässische Weilertal beherrschenden Burg, werden wohl zu den späten Hirrlingern gehört<br />

haben (Reg. 67, 69f). Dasselbe gilt für eine unbekannte Adlige, die nach 1180 dem<br />

Prämonstratenserkloster Adelberg eine Jahrzeit stiftete (Reg. 75).<br />

Beerbt haben die Hirrlinger, die <strong>im</strong> Verlauf des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts ausstarben, die Grafen <strong>von</strong><br />

Hohenberg (um <strong>Hirrlingen</strong> <strong>und</strong> <strong>im</strong> Weilertal), vielleicht auch die Edelfreien <strong>von</strong> Ebersberg (<strong>im</strong><br />

Tübinger Raum). <strong>Die</strong> umfangreichen Güter der Hirrlinger lagen dabei zu Zeiten der drei Ulriche<br />

in <strong>und</strong> um Hugshofen <strong>und</strong> dem Weilertal (Hugshofen, Ortenberg, Bilstein, Ramstein,<br />

Scherweiler, Ebershe<strong>im</strong>), in <strong>und</strong> um <strong>Hirrlingen</strong>, als <strong>St</strong>reubesitz bei Speyer <strong>und</strong> Worms (Niederflörshe<strong>im</strong>,<br />

Mettenhe<strong>im</strong>, Hernshe<strong>im</strong>, Reichenbach, Ibershe<strong>im</strong>, Hilleshe<strong>im</strong>, Alzey), bei Weil<br />

der <strong>St</strong>adt (Weil der <strong>St</strong>adt, Friolzhe<strong>im</strong>, vielleicht Tiefenbronn), <strong>im</strong> Schurwald (Adelberg), vielleicht<br />

bei Schelklingen <strong>und</strong> Urspring, in <strong>und</strong> um Herrlingen (Herrlingen, Oberherrlingen, Hohenstein,<br />

Sondernach, Frankenhofen, vielleicht Laichingen) (JÄNICHEN, Herrschafts- <strong>und</strong><br />

Territorialverhältnisse, S.23-36).<br />

VI. Zusammenfassung<br />

Wir haben die Geschichte der <strong>Herren</strong> <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> <strong>von</strong> der Wende zum 11. Jahrh<strong>und</strong>ert bis<br />

zum 12./13. Jahrh<strong>und</strong>ert verfolgen können. Werner <strong>von</strong> Ortenburg, der Gründer des oberelsässischen<br />

<strong>Kloster</strong>s Hugshofen (1000), steht am Anfang Hirrlinger Geschichte. Mit Werners<br />

Sohn Folmar <strong>und</strong> den Brüdern Kuno <strong>und</strong> Burkhard erfassen wir die nächsten zwei Generationen.<br />

Unter Ulrich (I.) <strong>und</strong> Ulrich (II.) <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> gab es intensive Beziehungen zum <strong>Kloster</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> <strong>im</strong> Schwarzwald. Ulrich (I.) war mit Helica, der Witwe des <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er<br />

<strong>Kloster</strong>vogts Hermann aus der <strong>St</strong>ifterfamilie der Schwarzwälder Mönchsgemeinschaft, verheiratet.<br />

Vielleicht arbeiteten der vermutliche <strong>Kloster</strong>vogt Ulrich (I.) <strong>und</strong> Abt Theoger <strong>von</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georgen</strong> sogar bei der Reform des <strong>Kloster</strong>s Hugshofen zusammen (vor bzw. um 1110). Der<br />

Tod Helicas (ca.1110) beendete diese Einigkeit. <strong>Die</strong> Besitzstreitigkeiten zwischen den beiden<br />

Ulrichen <strong>und</strong> dem <strong>Kloster</strong> an der Brigach auch auf Gr<strong>und</strong> erbrechtlicher Ansprüche haben<br />

sich <strong>von</strong> ca.1110 bis 1124/25 hingezogen, bis sie durch ein Urteil Kaiser Heinrichs V. zu<br />

Gunsten des <strong>Kloster</strong>s entschieden wurden. Danach muss Einvernehmen zwischen Ulrich (II.)<br />

<strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> <strong>und</strong> der Mönchsgemeinschaft bestanden haben, war doch Ulrich als Zeuge<br />

anwesend bei der Urspringer Schenkung der <strong>Herren</strong> <strong>von</strong> Schelklingen an <strong>das</strong> <strong>Kloster</strong> <strong>St</strong>.<br />

Michael Buhlmann, <strong>Die</strong> <strong>Herren</strong> <strong>von</strong> <strong>Hirrlingen</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Kloster</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> <strong>im</strong> Schwarzwald 21

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