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Konzeption Spielen in Offenburg 262.67 KB - Stadt Offenburg

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„<strong>Spielen</strong> <strong>in</strong> <strong>Offenburg</strong>“ 17<br />

Ausblick:<br />

<strong>Spielen</strong> sollte auf vielen unterschiedlichen Flächen und zu vielen unterschiedlichen Gelegenheiten<br />

möglich se<strong>in</strong>. Grünflächen, Straßen, Brachflächen, Bäche und Seeufer, We<strong>in</strong>berge,<br />

Wiesen und Wald s<strong>in</strong>d Bewegungs-, Aufenthalts- und Erkundungsräume für K<strong>in</strong>der und sollten<br />

so weit wie möglich nutzbar se<strong>in</strong>. Angelegte Spielplätze s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Ergänzung, die gezielt<br />

� Schutzraum zum <strong>Spielen</strong> bieten, für K<strong>in</strong>der, die diesen Schutzraum brauchen<br />

� attraktive Spielerlebnisse bieten, die auf anderen Flächen fehlen<br />

Angelegte Spielplätze s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Freigehege für K<strong>in</strong>derspiel, um die Straßen und Grünflächen<br />

von potentiellen Störungen zu entlasten.<br />

„Der Vertreibung der K<strong>in</strong>der vom unkontrollierbaren und deshalb schlechten Ort entspricht auf<br />

der anderen Seite die Fabrikation e<strong>in</strong>er kontrollierten Natur als gutem Ort, der dem »verhäuslichten«<br />

K<strong>in</strong>d zugänglich se<strong>in</strong> soll. Mit der Wende zum 20. Jahrhundert werden für die K<strong>in</strong>der<br />

Spielplätze bereit gestellt (...), e<strong>in</strong>e «k<strong>in</strong>dgerechte« Natur ersetzt gefährlichere Spiele <strong>in</strong> der<br />

freien Natur oder auf der Straße. (...) Und weil auch entschärfte Natur sich noch als zu gefährlich<br />

erwies, gibt es Sicherheitsstandards für Spielplätze, Richtl<strong>in</strong>ien, die verlangen, dass die<br />

Spielgeräte jeweils für e<strong>in</strong>zelne Altersgruppen bestimmt se<strong>in</strong> müssen, räumliche Trennung des<br />

Spiels von kle<strong>in</strong>eren K<strong>in</strong>dern, zum Schutz vor den gefährlichen größeren K<strong>in</strong>dern. (...)<br />

Dabei sche<strong>in</strong>t es schwer, ja geradezu unmöglich, Orte zu konstruieren, die allen Erfordernissen<br />

der Erziehung gerecht werden, und dies müsste bei eigens konstruierten Orten Maxime<br />

se<strong>in</strong>. Dafür müssen auch erreichbare Areale zur Verfügung gestellt werden, Ruhebedürfnisse<br />

der Anwohner berücksichtigt, konkurrierende Nutzungen - etwa durch Jugendliche, Obdachlose<br />

oder Hundebesitzer - <strong>in</strong> Rechnung gestellt werden etc. Kurz: fast alle Abteilungen e<strong>in</strong>er gesamten<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung müssten an e<strong>in</strong>en Tisch gesetzt werden.“<br />

(Aus Bühler-Niederberger: „Natürliche Räume oder Architektur der K<strong>in</strong>dheit", Neue Praxis<br />

2/2003)<br />

Zur Weiterentwicklung der Spielmöglichkeiten <strong>in</strong> <strong>Offenburg</strong> wird diesem <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Ansatz voll zugestimmt. Neben den Abteilungen der <strong>Stadt</strong>verwaltung werden <strong>in</strong> <strong>Offenburg</strong><br />

die Gremien der <strong>Stadt</strong>teile und Ortsteile mit e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Die nächsten Module der <strong>Konzeption</strong> s<strong>in</strong>d<br />

� E<strong>in</strong>e Analyse der Spielplatzsituation für die Ortsteile - <strong>in</strong> Kooperation mit den Ortschaftsräten<br />

� Die Analyse der Spielplatzsituation für die Kernstadt mit den <strong>Stadt</strong>teilkonferenzen<br />

Folgerungen aus Defiziten <strong>in</strong> der Spielraumversorgung sollten fachbereichsübergreifend diskutiert<br />

werden: Gibt es Alternativen? Welche Möglichkeiten wurden noch nicht bedacht?<br />

Wenn e<strong>in</strong> Spielplatz nicht die alle<strong>in</strong>ige Versorgung mit Spielmöglichkeiten bieten muss, dann<br />

muss er auch nicht allen Spielideen gerecht werden. In <strong>Offenburg</strong> gibt es sehr viele Flächen<br />

voller Geräte, die Ausstattung der Spielplätze ähnelt sich zum größten Teil.<br />

Zum e<strong>in</strong>en wurde diese Gerätevielzahl erreicht durch die Anschaffung von qualitativ e<strong>in</strong>facheren<br />

Geräten, die e<strong>in</strong>en höheren Unterhaltungsaufwand und e<strong>in</strong>e kürzere Lebensdauer<br />

haben. Zum anderen war die Anschaffung von vielen günstigen Geräten möglich, <strong>in</strong>dem man<br />

auf kosten<strong>in</strong>tensivere orig<strong>in</strong>elle oder gar e<strong>in</strong>zigartige Geräte bzw. Spielideen verzichtet hat.<br />

Hier wird die f<strong>in</strong>anzielle Situation zu e<strong>in</strong>em Abbau von Geräten führen, da sie nicht mehr unterhalten<br />

werden können. Zukünftig sollten - wo möglich - Akzente gesetzt werden, egal ob <strong>in</strong><br />

Form von Geländegestaltung, Spielideen oder ausgefallenen bzw. teureren aber qualitativ<br />

besseren Geräten. Qualität wird hier zukünftig e<strong>in</strong>deutig vor Quantität gehen.<br />

Neue Wege s<strong>in</strong>d auch bei der Art der Ausstattung zu gehen. <strong>Spielen</strong> auf Plätzen ist nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

an e<strong>in</strong>e fest <strong>in</strong>stallierte Ausstattung gebunden. E<strong>in</strong>e freie, gestaltete, Fläche und mobile<br />

Geräte können das <strong>Spielen</strong> abwechslungsreicher und veränderbarer machen.

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