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Das Erbe der Zarenzeit<br />

St. Petersburg Kunst und „Weiße Nächte“<br />

Im Winterpalast kann mit der Eremitage eines der größten Museen der Welt besucht werden. Fotos(2) dpa<br />

Von Horst Heinz Grimm<br />

Am Ufer eines Newa-Armes in<br />

St. Petersburg liegt das Kriegsschiff,<br />

das die politische Geschichte<br />

des russischen Reiches entscheidend<br />

beeinflusst hat. Es ist der<br />

gepanzerte Kreuzer „Aurora“, deren<br />

Besatzung 1917 mit einem Kanonenschuss<br />

das Signal zur Oktoberrevolution<br />

gab. Ein Besuch gehört für Besucher<br />

der Metropole St. Petersburg<br />

zum Pflichtprogramm.<br />

Touristen drängen sich in der von<br />

Peter dem Großen 1703 gegründeten<br />

Stadt mit ihren Palästen. Im Zweiten<br />

Weltkrieg durchlebte die Stadt unter<br />

deutscher Belagerung 900 Tage ein<br />

unvorstellbares Martyrium.<br />

Umfangreiche Restaurierungen<br />

machten St. Petersburg international<br />

attraktiv. Die UNESCO erhob die<br />

Stadt schon 1990 zum Welterbe. 15<br />

Prozent der Gebäude im Zentrum gelten<br />

als Denkmale.<br />

Drei Millionen<br />

Exponate<br />

Als die „Aurora“ feuerte, setzten<br />

die Bolschewiken zum Sturm auf den<br />

im russischen Barockstil erbauten<br />

Winterpalast an und stürzten die bürgerliche<br />

Regierung. Der Zar hatte<br />

längst abgedankt. Heute beherbergt<br />

das weitläufige Gebäude die Eremitage,<br />

eines der berühmtesten und<br />

größten Kunstmuseen der Welt mit<br />

ab<br />

E 366,–<br />

Prunk und Pracht regieren in der Peter-und-Paul-Kathedrale.<br />

mehr als drei Millionen Exponaten.<br />

Die umfangreiche Sammlung europäischer<br />

Kunst enthält Werke von Leonardo<br />

da Vinci bis Wassily Kandinsky.<br />

Dem imposanten Schlossplatz gegenüber<br />

liegt das klassizistische bogenförmige<br />

Generalstabsgebäude mit<br />

einer Breite von fast 600 Metern. Vor<br />

dem Winterpalast spielte sich 1905<br />

ein Drama ab, das als „Blutsonntag“<br />

in die Geschichte einging. Damals<br />

feuerten Soldaten des Zaren auf Ar-<br />

beitermassen, die für menschenwürdigere<br />

Bedingungen inden Fabriken<br />

demonstrierten. Zwölf Jahre später<br />

begann die Revolution.<br />

„St. Petersburg sollte man zu Fuß<br />

durchwandern, auch wenn die Entfernungen<br />

groß sind“, sagt die Fremdenführerin<br />

Tanja Bogdonawa und geht<br />

in Richtung Newskij-Prospekt, der<br />

viereinhalb Kilometer langen Hauptstraße<br />

mit Kaffeehäusern, Geschäften,<br />

Theatern, Adelspalästen und Kirchen,<br />

darunter die Kasan-Kathedrale mit ihren<br />

bogenförmigen Kolonnaden.<br />

Etwa eine Viertelstunde geht man<br />

von der Hauptstraße zur Isaaks-Kathedrale<br />

mit ihrer vergoldeten Kuppel.<br />

Als Baumaterialien dienten roter<br />

Granit und grauer Marmor. Zar Alexander<br />

I. ließ sie 1818 errichten.<br />

„Diese prächtigste Kirche der Stadt ist<br />

auch das größte orthodoxe Gotteshaus<br />

der Welt und bietet etwa 14000<br />

Gläubigen Platz“, erklärt Bogdanowa.<br />

„Nehmen Sie sich Zeit für St. Petersburg“,<br />

rät der österreichische Geschäftsmann<br />

Hannes Obermeier, der<br />

regelmäßig in die Stadt kommt. Er<br />

schwärmt besonders von den „Weißen<br />

Nächten“, die bis Mitte dieses<br />

Monats dauern. Dann liegt ein ganz<br />

besonderer Zauber über der Stadt, es<br />

wird nie ganz dunkel, und die Menschen<br />

feiern auf den Straßen und an<br />

den Ufern der Newa. Dort herrscht in<br />

den frühen Morgenstunden, wenn die<br />

Brücken hochschwenken, reger<br />

Schiffsverkehr. In dieser Zeit drängen<br />

sich im Hafen auch die Kreuzfahrtschiffe.<br />

Es sind so viele, dass sie<br />

selbst an Kais, an denen sonst nur<br />

Güter umgeschlagen werden, festmachen<br />

müssen.<br />

Die Geschichte der Stadt begann in<br />

der von der Newa umflossenen Peterund-Paul-Festung.<br />

Die Baupläne dafür<br />

zeichnete Peter der Große selbst. Die<br />

gleichnamige Kathedrale im Zentrum<br />

der Festung ziert ein mehr als 122<br />

Meter hoher goldener Glockenturm.<br />

Sie ist auch die Grabkirche der Zaren.<br />

Besonders gut kann man die weitläufige<br />

Anlage mit ihren Wehrmauern<br />

vom Wasser aus auf einem Boot sehen.<br />

Park mit raffinierten<br />

Wasserspielen<br />

Zwei Attraktionen liegen außerhalb<br />

der Metropole. Am Ufer der Ostsee<br />

ließ der Zar 29 Kilometer westlich<br />

von St. Petersburg seinen Peterhof<br />

mit ausgedehnten Gärten, einem Park<br />

und raffinierten Wasserspielen errichten.<br />

Kaum ein Tourist versäumt es,<br />

das „russische Versailles“ zu besuchen.<br />

Ebenso pilgern die Massen zur<br />

25 Kilometer südlich liegenden Sommerresidenz<br />

Katharinenpalast. 100<br />

Kilo Blattgold wurden für die Innendekoration<br />

dieses 300 Meter langen<br />

Bauwerks mit seinen Prachträumen<br />

verwendet. Hier finden Touristen<br />

auch einen aufwendigen Nachbau<br />

des legendären Bernsteinzimmers.<br />

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RN<br />

Alles dreht sich<br />

um Luise<br />

Ausstellungen, Festspiele, Stadtführungen:<br />

In Mecklenburg-Vorpommern<br />

dreht sich 2010 alles<br />

um Luise. Die<br />

Prinzessin aus<br />

dem Hause Mecklenburg-Strelitz<br />

und spätere preußische<br />

Königin ist<br />

vor 200 Jahren gestorben.<br />

An ihrem<br />

Todestag, 19. Juli,<br />

eröffnet in Hohenzieritz die Ausstellung<br />

„Luise. Der Tod der Königin“.<br />

Den Spuren der „Königin der Herzen“<br />

folgt eine Führung durch Neustrelitz.<br />

Ebenfalls in Neustrelitz steht bei den<br />

Schlossgartenfestspielen die Operette<br />

„Königin Luise –Herzenskönigin von<br />

Preußen“ auf dem Spielplan.<br />

Lichtersommer<br />

in Grömitz<br />

Im Ostseebad Grömitz gibt es erstmals<br />

einen „Lichtersommer“. Jeweils<br />

mittwochs sind dafür<br />

zwischen dem<br />

14. Juli und 25.<br />

August an wechselnden<br />

Orten Inszenierungen<br />

aus<br />

Feuer, Licht und<br />

Laser geplant. Den<br />

Auftakt macht eine<br />

Show aus Laserstrahlen<br />

am Himmel des Grömitzer<br />

Kurparks. Im Jachthafen setzt ein<br />

Feuerwerk den Schlusspunkt eines<br />

Sambakonzerts, imehemaligen Kloster<br />

Cismar wird der Innenhof zu Barockmusik<br />

in Licht getaucht. Den Abschluss<br />

macht ein Fackelmarsch mit<br />

Musikbegleitung. Informationen:<br />

www.groemitz.de<br />

Faithful zitiert<br />

Shakespeare<br />

Zum Würzburger Hafensommer vom<br />

23. Juli bis 15. August reisen Künstler<br />

aus allen Himmelsrichtungen<br />

an. Dazu zählen<br />

französische Jazzmusiker<br />

genauso<br />

wie der Schlagzeuger<br />

Tony Allen aus<br />

Nigeria. Marianne<br />

Faithful wird ausnahmsweise<br />

nicht<br />

singen, sondern am 24. Juli zu Cello-<br />

Begleitung Shakespeare-Sonette zitieren.<br />

Zum Auftakt des Hafensommers<br />

spielt das Philharmonische Orchester<br />

des Mainfrankentheaters. Informationen<br />

bei der Tourist Information im<br />

Falkenhaus am Markt, 97070 Würzburg.<br />

Oder im Internet:<br />

www.hafensommer-wuerzburg.de<br />

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Sie die Schönheit Südenglands.<br />

Leistungen: Fahrt im modernen Reisebus,<br />

Fährüberfahrten Calais-Dover-Calais, 3 x<br />

Übernachtung mit Halbpension im 4-Sterne-<br />

Hotel Holiday Inn, Spaziergang durch Windsor,<br />

Besichtigung von Blenheim Palace,<br />

Stadtrundgang in Oxford und Rundfahrt<br />

durch die Cotswolds, Fahrt nach Stonehenge<br />

und Stadtbesichtigung in Bath, Aufenthalt in<br />

Canterbury, Reiseleitung,<br />

4-Tage-Busreise ab E 349,– p.P.<br />

13.08.10 • 10.09.10 • 24.09.10<br />

15.10.10

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