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<strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>189</strong> 6. Juni 2018 Seite 2<br />
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Gespräch an der Theke<br />
Hallo Karl! Schon wieder drei Wochen her, dass wir hier<br />
zusammen saßen. Pfingsten war doch ein echt eindrucksvolles<br />
Wochenende in Detmold! Das Straßentheater-Festival hat<br />
unserer „Wunderschönen“ die Krone aufgesetzt, findest Du<br />
nicht? Ich habe mich in unserer Stadt lange nicht so wohl<br />
gefühlt wie an den Festivaltagen...<br />
Das stimmt, Hermann, das war ein absolut tolles Erlebnis!<br />
Laut den Zählungen vom KulturTeam waren 100.000 Menschen<br />
zu Gast und haben sich die unzähligen Aufführungen<br />
angesehen. Auch ich war sehr positiv überrascht von unserer<br />
Stadt: so viele interessierte Besucherinnen und Besucher, so<br />
eindrucksvolle Aufführungen...<br />
… und keiner hat wie heute üblich den Blick stur nach unten<br />
aufs Smartphone gerichtet! Wir nennen uns ja „Die Kulturstadt<br />
am Teutoburger Wald“, und das konnte man zu Pfingsten echt<br />
spüren! Meine Hochachtung gilt dem KulturTeam der Stadt um<br />
Reinhold Seeg, die haben dem Slogan echt Leben eingehaucht!<br />
Hermann, da haben andere Veranstaltungen echt dran zu<br />
knapsen: Zwei Wochen später war das Weinfest in Detmold.<br />
Die Veranstaltung könnte ein paar neue Ideen vertragen.<br />
Und auch das Schützenfest muss sich wandeln und mit<br />
der Zeit gehen, Karl! Erste positive Zeichen sind da. Zum<br />
Beispiel gibt es in diesem Jahr erstmals eine offene Bühne.<br />
In der aktuellen Ausgabe des <strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong>s haben wir<br />
acht Seiten Programm zum Herausnehmen. Schließlich gibt<br />
es eine tolle Tradition, weil es doch heißt: „Zu ‘70, da zogen<br />
die Lippischen Schützen… und zum Truderidera“. Der<br />
Schützenverein ist ein echter Traditionsverein und der hat<br />
auch seine Berechtigung!<br />
Der Unterschied ist doch: Auf der einen Seite sind die Ehrenamtlichen<br />
von Werbegemeinschaft und Schützen, auf der<br />
anderen die Profis des KulturTeams. Wäre es nicht besser, alle<br />
würden miteinander kooperieren?<br />
Ich möchte auch gern mit Dir kooperieren, Karl, und zwar bei<br />
der Bestellung eines neuen Hopfenblütentees. Noch ein Bier?<br />
Aber sicher, denn jümmer mant sehr teom Segen, Karl.<br />
khN<br />
4,6 Millionen Euro Fördermittel vom Land – Heller: „Wunschtraum seit 25 Jahren“<br />
Spatenstich zur Umgestaltung des<br />
Bahnhofsumfelds<br />
„Detmold bekommt nicht das erste<br />
Mal Geld aus unseren Töpfen“,<br />
berichtet Dr. Ulrich Conradi, Verbandsvorsteher<br />
des Zweckverbands<br />
Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)<br />
zum offiziellen ersten Spatenstich<br />
auf dem ehemaligen Güterbahnhof<br />
in Detmold. Bereits 2009 habe<br />
damals der Verkehrsverbund OWL<br />
Fördermittel zur Umgestaltung<br />
des Busbahnhofs und des Bahnhofsvorplatzes<br />
beigesteuert – „das<br />
zeigt die Bedeutung von Detmold<br />
als Nahverkehrsknotenpunkt in der<br />
Region.“ Von den 25 Millionen, die<br />
das Land jährlich zur Verfügung<br />
stelle, fließe mit 4,6 Millionen Euro<br />
ein erheblicher Teil in die Park-and-<br />
Ride-Anlage und den Durchstich des<br />
Tunnels nach Detmold, so Conradi.<br />
Als einen „Großen Traum“ bezeichnete<br />
Bürgermeister Rainer Heller<br />
die Umgestaltung der ehemaligen<br />
Ladestraße und den Durchgang zum<br />
Kronenplatz, der jetzt Wirklichkeit<br />
werde. „Seit mehr als 25 Jahren steht<br />
das Thema Neugestaltung des Bahnhofsumfelds<br />
auf der Wunschliste der<br />
Politik. Jetzt geht es auf dieser Seite<br />
weiter. Es dauert halt alles so seine<br />
Zeit“ berichtete er augenzwinkernd<br />
auch über den langen Weg der Genehmigungen<br />
durch das Eisenbahnbundesamt,<br />
die jetzt aber alle vorlägen.<br />
So könne mit der besseren Anbindung<br />
des Kronenplatzes, dem größten Platz<br />
in Detmold, dessen Attraktivität gesteigert<br />
werden, in dem er noch besser<br />
an die Stadt angebunden werde. „Ich<br />
mache mir manchmal einen Spaß daraus<br />
und stelle Leuten die Frage, was<br />
sie davon halten würden, wenn es in<br />
einer Stadt 450 Meter vom Marktplatz<br />
entfernt Parkplätze gebe, auf denen<br />
man für 1,50 Euro den ganzen Tag<br />
parken könne.“ Toll wäre das, würde<br />
er immer als Antwort bekommen.<br />
Symbolischer erster Spatenstich am Bahnhof Detmold (v.l.): Martin Nowosad (Deutsche Bahn), Dr. Ulrich<br />
Conradi (Verbandsvorsteher Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe), Bürgermeister Rainer Heller,<br />
der technischer Beigeordnete der Stadt Detmold, Thomas Lammering, und Andreas Schlichting (technischer<br />
Leiter Stadtwerke Detmold) freuten sich, dass es auf dem ehemaligen Güterbahnhof los geht.<br />
Foto: Niederkrüger<br />
„Und so einen Platz haben wir in<br />
Detmold: den Kronenplatz!“ Martin<br />
Nowosad, Bahnhofsmanager bei<br />
der Deutschen Bahn AG, skizzierte<br />
den geschichtlichen Ablauf der<br />
Eisenbahn in Detmold. Durch das<br />
zögerliche Verhalten des Lippischen<br />
Fürstenhauses sei Detmold im Jahr<br />
1880 erst sehr spät an das Eisenbahnnetz<br />
angeschlossen worden,<br />
zuerst als Kopfbahnhof am Ende der<br />
Bahnlinie Herford-Detmold, ab 1995<br />
als Durchgangsbahnhof mit der Strecke<br />
nach Altenbeken. „Heute sieht<br />
das ganz anders aus: Gerade wird in<br />
unserer Konzernzentrale in Berlin<br />
über Ein Programm zur Attraktivitätssteigerung<br />
von Bahnhofsumfeldern<br />
diskutiert. Da konnte ich den<br />
Kollegen dort nur sagen: das machen<br />
wir in Ostwestfalen-Lippe schon<br />
seit vielen Jahren“, so Nowosad.<br />
Dieser überreichte anschließend<br />
dem technischen Beigeordneten der<br />
Stadt Detmold, Thomas Lammering,<br />
einen prall gefüllten Aktenordner mit<br />
Plangenehmigungen der Deutschen<br />
Bahn. „Damit liegen uns mit dem<br />
heutigen Tag alle Genehmigungen<br />
vor“, freute sich Lammering und<br />
Rat verabschiedet neue Gebührenordnung für Parkgebühren<br />
Für Dauerparker jetzt günstiger:<br />
an den Parkscheinautomaten der<br />
Parkzonen rund um den Innenstadtring<br />
kann jetzt für 3,50 Euro<br />
pro Tag geparkt werden. Die dazu<br />
nötige Dauernutzerkarte kostet<br />
nicht mehr 45 Euro pro Jahr,<br />
sondern nur noch eine Mindestaufladung<br />
von 10 Euro jährlich.<br />
Foto: Niederkrüger<br />
ergänzte den historischen Rückblick:<br />
„Bereits im Jahr 1992 gab es einen<br />
Plan mit ersten Überlegungen zu<br />
einem Durchstich unter den Gleisen<br />
hindurch.“ Detlef Wehrmann als Projektleiter<br />
der Stadt Detmold rechnet<br />
mit insgesamt vier Jahren Bauzeit, die<br />
jetzt mit der Park-and-Ride-Anlage<br />
beginnen. Ab 2020 soll dann die<br />
Unterführung als Verlängerung des<br />
Tunnels gebaut werden. Im Sommer<br />
2019 wollen die Stadtwerke den geplanten<br />
Energiespeicherturm für die<br />
Fernwärmeversorgung errichten.<br />
khN<br />
Dauerparken wird günstiger – Elektroautos parken kostenlos<br />
Das Parken in Detmold wird für<br />
einige günstiger: Bei zwei Gegenstimmen<br />
votierte der Rat in seiner<br />
jüngsten Sitzung mehrheitlich für<br />
eine neue Gebührenordnung, die<br />
neben redaktionellen Änderungen<br />
auch zwei Preissenkungen enthält:<br />
Dauerparken in den Parkzonen B<br />
bis H (alles außerhalb des „Innenstadtrings“)<br />
wird günstiger, und<br />
Elektroautos parken auf städtischen<br />
Flächen kostenlos.<br />
Bislang galt nur für ausgewiesene<br />
Parkplätze wie beispielsweise den<br />
Kaiser-Wilhelm-Platz ein Höchstbetrag<br />
von 3,50 pro Tag, wenn zuvor<br />
eine 45 Euro teure Dauernutzerkarte<br />
gekauft wurde. Künftig wird es<br />
an allen Parkscheinautomaten der<br />
Parkzonen B bis H möglich sein,<br />
für 3,50 Euro pro Tag zu parken.<br />
Der Jahresbetrag für die dazu nötige<br />
Dauernutzerkarte wurde von 45 Euro<br />
auf jetzt 10 Euro gesenkt und in einen<br />
Mindestladebetrag umgewandelt –<br />
somit entfällt die Jahresgebühr von<br />
45 Euro. Noch günstiger parken<br />
künftig Elektroautos mit dem „E-<br />
Kennzeichen“: Bislang konnten<br />
diese nur auf den Parkflächen an<br />
den Ladestationen während des<br />
Ladevorgangs kostenlos abgestellt<br />
werden, jetzt wird es noch günstiger:<br />
„Im Zuge der Elektromobilität<br />
werden E-Fahrzeuge innerhalb der<br />
Parkraumbewirtschaftungszone der<br />
Stadt Detmold… von der Entrichtung<br />
der Parkgebühren befreit“, so die<br />
Beschlussvorlage der Verwaltung.<br />
khN