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ISP Magazin Winter Sommer 2017/18

Was ist los bei Intersport Pregenzer? Alle News für die Wintersaison 17/18 und die Sommersaison 2018 finden Sie hier!

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DAS „FISSER BLOCHZIEHEN“<br />

SEIT 2011 IMMATERIELLES KULTURERBE DER UNESCO<br />

IN ÖSTERREICH, FINDET NUR ALLE VIER JAHRE STATT<br />

Das „Fisser Blochziehen“, einer der berühmtesten<br />

Fasnachtsbräuche im Alpenraum,<br />

ist ein äußerst rares Volksgut:<br />

Es findet nur alle vier Jahre in der Tiroler<br />

Ferienregion Serfaus-Fiss-Ladis statt. Am<br />

28.1.20<strong>18</strong> ist es im Dorf Fiss wieder soweit.<br />

Im Allgemeinen haben Fasnachtsbräuche<br />

eine über Jahrhunderte gleichbleibende<br />

Dramaturgie. Die in historischen<br />

Masken und Kostümen handelnden<br />

Akteure, die meist den Widerstreit zwischen<br />

Gut und Böse darstellen, sind immer<br />

gleich. Das nur alle vier Jahre stattfindende<br />

„Blochziehen“ im Tiroler Dorf<br />

Fiss weicht von diesem Schema deutlich<br />

ab: Die Leitfigur ist jedes Mal eine andere.<br />

Stand im Jahr 2010 der „Bajatzl“,<br />

eine schelmische Figur, im Zentrum des<br />

Geschehens, so übernahm 2014 der „Miasmann“<br />

die führende Rolle. Abgelöst<br />

wird er 20<strong>18</strong> vom „Bären“. Die Rolle wird<br />

erneut von einem besonders großen und<br />

starken Burschen aus Fiss übernommen.<br />

Das „Blochziehen“, das seit 2011 in das<br />

Nationale Verzeichnis des immateriellen<br />

Kulturerbes der UNESCO in Österreich<br />

aufgenommen ist, geht auf einen Fisser<br />

Brauch zurück, bei dem ein 35 Meter<br />

langer und sechs Tonnen schwerer Zirbenstamm<br />

- der Bloch - durch das Dorf<br />

gezogen wird. Er steht symbolisch für einen<br />

Pflug, der die Felder zur Aussaat aufbricht<br />

und damit den Frühling einläutet.<br />

Nachdem der Tross die gewaltige Last<br />

am zentralen Dorfplatz ablegen muss,<br />

begeben sich Bärentreiber, Jäger und<br />

Mohrelen alsbald auf große Bärenjagd.<br />

Nachdem dieser eingefangen ist, beginnt<br />

die Rede eines „Schallners“ mit<br />

den Worten:<br />

kann zerreißen, wir halten ihn fest, dass<br />

keine Kette bricht, dafür ist Dankbarkeit<br />

Eure Pflicht.“<br />

Daraufhin wird der „Bär“ mit einer Kette<br />

an die Deichsel gespannt, um gemeinsam<br />

mit dem Tross, den Bloch durch<br />

das Dorf zu ziehen. Das Ende der Kräfte<br />

naht und weitere Verstärkung ist vonnöten.<br />

Das Trio muss sich erneut auf den<br />

Weg begeben, um nun den „Miasmann“,<br />

den Wilden Mann, einzufangen. Auch er<br />

wird schließlich neben dem Bären eingespannt.<br />

Doch der „Bär“ verträgt sich nicht mit<br />

dem „Miasmann“. So haben die Bärentreiber<br />

und der Fuhrmann, die zur<br />

Beaufsichtigung der wilden Gesellen<br />

eingeteilt sind, ihre liebe Not, Ruhe und<br />

Ordnung zu schaffen, um das Ziehen<br />

des Stamms einigermaßen in Gang zu<br />

halten. Doch damit nicht genug: Auch<br />

andere subversive Gestalten treiben ihr<br />

Unwesen, so beispielsweise die Hexen,<br />

die ständig versuchen, „Bär“ und „Miasmann“<br />

von der Kette zu befreien, um<br />

damit den Fortgang des Zugs zu stören.<br />

Das alles geschieht zur höchsten Erheiterung<br />

des Publikums, das sich auch<br />

über die bunten bis schaurigen Masken<br />

der „Mohrelen“, „Schallner“ und der Musikkapelle<br />

erfreut.<br />

Beim „Fisser Blochziehen“ werden über<br />

10.000 Zuschauer erwartet. Der Zug<br />

startet am 28.01.20<strong>18</strong> um 12.30 Uhr am<br />

Kulturhaus in Fiss und endet am Fonnesplatz,<br />

wo der Bloch wieder durch den<br />

Bürgermeister versteigert wird.<br />

„Das ist der große, braune Bär, er<br />

kommt tief vom Walde her, seine Augen<br />

leuchten feuerrot und das bedeutet sicheren<br />

Tod. Wir halten ihn fest in Bann<br />

und Eisen, dass er niemand von Euch<br />

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