KRONE trailerforum 2018-01 (DE)
König Kunde
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ZUKUNFT<br />
Das Lastenrad „Movr“ verfügt über eine starke<br />
elektrische Antriebseinheit und ist 25 Kilometer<br />
pro Stunde schnell. Anfahrhilfe und Rückwärtsgang<br />
ermöglichen ein komfortables Handling im Stadtverkehr.<br />
In Berlin testete DHL gemeinsam mit VW und Onlinehändlern<br />
die Zustellung in den Kofferraum. Die Testpersonen<br />
gaben dafür ein Zeitfenster an, in dem der Paketbote das<br />
Auto per GPS an der angegebenen Adresse finden konnte.<br />
Fotos: DVZ/Tien Nyguen, DHL, privat<br />
Der Onlinehandel boomt unaufhörlich, die Städte wachsen<br />
rasant. „Die Mobilität aufrechtzuerhalten, wird unter<br />
diesen Bedingungen zur großen Herausforderung“,<br />
sagt Professor Jan Ninnemann, Leiter des Studiengangs<br />
Logistics Management an der Hamburg School of Business Administration<br />
(HSBA). Insbesondere für die letzte Meile der Citylogistik<br />
seien dringend neue Lösungen gefragt.<br />
Dieser Gedanke treibt auch andere um. Ob in Wien, Berlin<br />
oder Paris – überall sucht man inzwischen auf Hochtouren nach<br />
Konzepten für eine emissionsarme und flexible Belieferung in den<br />
Metropolen. Laut Prognosen der Unternehmensberatung McKinsey<br />
werden im Jahr 2025 rund fünf Milliarden Pakete pro Jahr in<br />
Deutschland verschickt werden – gut doppelt so viele wie heute.<br />
Die Paketdienste experimentieren inzwischen mit Lastenrädern<br />
in verschiedenen deutschen Großstädten. DHL probierte sich mit<br />
VW und mehreren Onlineshops an der Zustellung in den Kofferraum<br />
von Pkws in Berlin aus. Die Deutsche Bahn testete mit Edeka<br />
codierte Schließfächer – teils sogar gekühlt für Lebensmittel – in<br />
ausgewählten Bahnhöfen, und die Deutsche Post hat Lieferroboter<br />
in Hessen eingesetzt. In der breit angelegten Initiative „Smile“<br />
(Smart Last Mile Logistics) der Stadt Hamburg laufen viele Ideen<br />
zusammen, um progressive Möglichkeiten in der Praxis auszuloten:<br />
die Auslieferung per Roboter, Drohne oder E-Lastenrad kombiniert<br />
mit Mikrohubs, zudem die Zustellung beim Arbeitgeber oder in<br />
speziellen Paketkästen am Haus bis hin zu alternativen Antrieben.<br />
»Die Mobilität<br />
aufrechtzuerhalten,<br />
wird unter diesen<br />
Bedingungen<br />
zur großen<br />
Herausforderung.«<br />
Jan Ninnemann<br />
„Nicht alle innovativen Ideen lassen sich allerdings praxistauglich<br />
in den Markt transferieren“, sagt Jan Ninnemann. So habe sich<br />
gezeigt, dass es schwierig ist, Lieferroboter und Drohnen im großen<br />
Stil einzusetzen. „Diese Lösungen eignen sich derzeit eher für<br />
Spezialaufgaben, schon allein aufgrund des geringen Ladevermögens.“<br />
Hier gelte es erst noch, die passenden Anwendungen zu finden.<br />
Anders verhalte es sich mit der Einbindung von E-Lastenrädern<br />
in die Paketzustellung – „einem zentralen Baustein für eine<br />
zukunftsweisende Logistik in den Städten“, urteilt der Wissenschaftler,<br />
der gerade ein Leuchtturmprojekt von UPS ausgewertet<br />
hat. Über zwei Jahre testete der Paketdienst in einem Modellversuch<br />
in Hamburg die Auslieferung per E-Cargobike und Sackkarre<br />
von vier Mikrodepots aus. In zentralen Lagen wurden die Pakete<br />
in Containern zwischengelagert und von dort aus verteilt. Laut<br />
Gutachten entlasten die vier Cargobikes den Verkehr um bis zu<br />
24.000 Fahrzeugkilometer und senken den CO2-Ausstoß um bis<br />
zu 18,6 Tonnen im Jahr. „Würden alle Paketdienste in Hamburg<br />
mitziehen, ließen sich mit 40 Mikrodepots im Stadtgebiet diese<br />
positiven Effekte verzehnfachen“, so Ninnemann.<br />
Das Potenzial hat man längst auch über Deutschlands Grenzen<br />
hinaus erkannt. Entsprechend laufen Tests nicht nur hierzulande,<br />
sondern zum Beispiel auch in Paris, Portland und Dubai. Das Bremer<br />
Start-up Rytle, das aus einer Kooperation zwischen dem Beratungsunternehmen<br />
Orbitak und Krone entstand, hat im März<br />
seine Vision von einer leisen, sauberen und smarten Citylogis-<br />
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