Der Westallgäuer vom 14. Juni 2018
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DIE TAGESZEITUNG FÜ R DAS WESTLICHE ALLGÄ U | GEGRÜ NDET 1852<br />
...<br />
<strong>Der</strong> <strong>Westallgäuer</strong><br />
Allgäuer Zeitung<br />
Lauingen<br />
Bürgermeister<br />
stirbt im Dienst<br />
Bayern<br />
Starkregen<br />
Aufräumen nach dem Unwetter<br />
in Rettenberg und Riezlern<br />
Allgäu-Rundschau<br />
Wieder schöner<br />
Wolken verschwinden,<br />
bis zu 22 Grad<br />
Wetter<br />
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NR. 134 www.westallgaeuer-zeitung.de<br />
PREIS ¤ 1,90<br />
CSU riskiert<br />
den Bruch<br />
mit Merkel<br />
Asylstreit Setzt Innenminister Horst Seehofer<br />
seinen „Masterplan“ im Alleingang durch?<br />
VON BERNHARD JUNGINGER<br />
UND ULI BACHMEIER<br />
Berlin/München Die CSU ist vier<br />
Monate vor der Landtagswahl offenbar<br />
fest entschlossen, im Streit<br />
über die Flüchtlingspolitik auch den<br />
offenen Bruch mit Bundeskanzlerin<br />
und CDU-Chefin Angela Merkel zu<br />
riskieren. „Wir gehen auf maximale<br />
Konfrontation“, sagte ein Mitglied<br />
des CSU-Vorstands im Gespräch<br />
mit unserer Zeitung. Entweder es<br />
gelinge in den nächsten Tagen mit<br />
Unterstützung aus der CDU, Merkel<br />
dazu zu bewegen, auf den Kurs<br />
von Innenminister Horst Seehofer<br />
einzuschwenken, oder es komme in<br />
Berlin zum ganz großen Krach. Seehofer<br />
habe als Bundesinnenminister<br />
die Kompetenz, die umstrittene Zurückweisung<br />
von Flüchtlingen anzuordnen.<br />
Merkel blieben dann nur<br />
zwei Möglichkeiten zu reagieren:<br />
Sie könnte das akzeptieren oder Seehofer<br />
als Minister entlassen. Im ersten<br />
Fall wäre ihre Autorität irreparabel<br />
beschädigt. Im zweiten Fall<br />
wäre die Große Koalition am Ende.<br />
Am Mittwochabend trafen sich<br />
Merkel, Seehofer, der bayerische<br />
Ministerpräsident Markus Söder<br />
(CSU) sowie der hessische Regierungschef<br />
Volker Bouffier und<br />
Kanzleramtsminister Helge Braun<br />
(beide CDU) im Kanzleramt zu Beratungen<br />
für einen Kompromiss.<br />
Über das Ergebnis wurde vorläufiges<br />
Stillschweigen vereinbart. Voraussichtlich<br />
am Donnerstagvormittag<br />
soll entschieden werden, ob noch<br />
im Laufe des Tages oder erst am<br />
Freitag eine Sondersitzung der Unionsfraktion<br />
einberufen wird.<br />
Vor dem Treffen im Kanzleramt<br />
war der Ton im Streit um Seehofers<br />
„Masterplan Integration“ noch einmal<br />
deutlich rauer geworden. „Wer<br />
hier falsch abbiegt, versündigt sich<br />
an unserem Land“, sagte CSU-Generalsekretär<br />
Markus Blume. Thomas<br />
Kreuzer, der Chef der Landtagsfraktion,<br />
betonte im Gespräch<br />
mit unserer Zeitung: „Ich halte es<br />
für unabdingbar, an der Grenze all<br />
jene zurückzuweisen, die keinerlei<br />
Aussicht auf Anerkennung als<br />
Flüchtling haben.“ Sogar über einen<br />
Alleingang Seehofers wird in der<br />
Union spekuliert. Aus Sicht der CSU<br />
hat die Kanzlerin keine Möglichkeit,<br />
ihm im Rahmen ihrer Richtlinienkompetenz<br />
in den Arm zu fallen.<br />
So sagte der stellvertretende<br />
Fraktionschef Georg Nüßlein (CSU)<br />
gegenüber unserer Zeitung: „Diese<br />
Entscheidung fällt in die Ressortverantwortung<br />
des Innenministers.<br />
Auf ihm lastet in der Migrationspolitik<br />
eine enorme Verantwortung.<br />
Deshalb muss die Kanzlerin ihn gewähren<br />
lassen.“ Die CSU werde von<br />
dieser Position nicht abweichen, betonte<br />
Nüßlein, er gehe davon aus,<br />
dass die Kanzlerin einlenken werde.<br />
Sie lehnt die Zurückweisung an den<br />
Grenzen bisher ab, weil sie das Thema<br />
auf europäischer Ebene lösen<br />
will. Viele in der Union vermuten<br />
auch, dass es ihr um etwas ganz<br />
Grundsätzliches geht: Zurückweisungen<br />
könnten wie das Eingeständnis<br />
wirken, dass ihre Flüchtlingspolitik<br />
seit 2015 gescheitert sei.<br />
Zwar fordert auch Entwicklungsminister<br />
Gerd Müller (CSU) im Gespräch<br />
mit unserer Zeitung eine europäische<br />
Lösung, was den Schutz<br />
der Außengrenzen und die Bekämpfung<br />
von Fluchtursachen angeht.<br />
Darüber bestehe aber völlige Einigkeit<br />
mit Seehofer, so Müller. „In der<br />
Frage der möglichen Zurückweisung<br />
von bereits registrierten<br />
Flüchtlingen an den deutschen<br />
Grenzen stehe ich eindeutig im Feld<br />
von Horst Seehofer.“ Auch in den<br />
eigenen Reihen gerät die CDU-Vorsitzende<br />
Merkel stärker unter<br />
Druck. <strong>Der</strong> CDU-Abgeordnete<br />
Axel Fischer etwa fordert, Merkel<br />
müsse schnellstens auf die Linie von<br />
Seehofer einschwenken: „Wer ein<br />
gemeinsames europäisches Handeln<br />
fordert, muss beweisen, dass er auch<br />
national handlungsfähig ist.“<br />
Wie groß der Verdruss in der<br />
CSU über den Kurs der Kanzlerin<br />
ist, lesen Sie in einer Reportage auf<br />
der Dritten Seite.<br />
Zwergenaufstand im Riesenreich?<br />
In Russland rollt der Ball, in Spanien fliegt der Trainer<br />
Es gibt im Fußball keine Kleinen mehr, hat Berti<br />
Vogts, ehemaliger Bundestrainer und selbst kein allzu<br />
Großer, gepredigt, wenn sich seine Auswahl gegen<br />
ein Fußball-Entwicklungsland blamiert hat. Daran<br />
sei der WM-Gastgeber Russland erinnert, wenn er<br />
heute im Eröffnungsspiel auf die vermeintlich kleinen<br />
Saudis trifft (17 Uhr, ARD). Zu den Großen darf<br />
sich zweifellos Spanien zählen, wenngleich die Iberer<br />
gestern den Trainer gewechselt haben. Das ist insofern<br />
überraschend, als dass Trainer meist erst am<br />
Ende einer WM fliegen. Sollte der neue spanische<br />
Coach so lange erfolgreich im Amt bleiben wie Jogi<br />
Löw, darf er 2026 zur ersten WM, die mit 48 Teilnehmern<br />
in drei Ländern stattfindet. Kleine und<br />
Große spielen dann in den USA, Kanada und Mexiko.<br />
Mehr dazu im Sport. Auf Seite 2 finden Sie einen<br />
Leitartikel sowie ein Porträt des russischen Trainers<br />
Stanislaw Tschertschessow. Foto: Ralf Hirschberger, dpa<br />
VW zahlt eine Milliarde Bußgeld<br />
Diesel-Skandal Warum der Konzern den Bescheid nicht anfechten will<br />
Braunschweig/Wolfsburg Im Zusammenhang<br />
mit dem Diesel-Skandal<br />
hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig<br />
gegen den VW-Konzern<br />
ein Bußgeld in Höhe von einer Milliarde<br />
Euro erlassen. „Volkswagen<br />
akzeptiert das Bußgeld und bekennt<br />
sich damit zu seiner Verantwortung“,<br />
heißt es in einer Mitteilung<br />
des Unternehmens. Die Geldbuße<br />
setzt sich danach aus dem gesetzlichen<br />
Höchstmaß von fünf Millionen<br />
Euro sowie einer Abschöpfung der<br />
wirtschaftlichen Vorteile von 995<br />
Millionen Euro zusammen.<br />
Nach den Ermittlungen der<br />
Staatsanwaltschaft sei es zu „Aufsichtspflichtverletzungen<br />
in der Abteilung<br />
Aggregate-Entwicklung“<br />
gekommen, heißt es in der Mitteilung.<br />
Diese seien „mitursächlich“<br />
dafür, dass in den Jahren 2007 bis<br />
2015 insgesamt 10,7 Millionen Dieselfahrzeuge<br />
mit einer unzulässigen<br />
Software zur Abgasmessung beworben<br />
und verkauft worden seien. <strong>Der</strong><br />
Autobauer kündigte an, gegen die<br />
Geldbuße keine Rechtsmittel einlegen<br />
zu wollen: „Volkswagen geht<br />
davon aus, dass die Beendigung dieses<br />
Verfahrens auch erhebliche positive<br />
Auswirkungen auf weitere in<br />
Europa gegen die Volkswagen AG<br />
und ihre Konzerngesellschaften geführte<br />
behördliche Verfahren haben<br />
wird.“ (AZ) »Kommentar<br />
Blickpunkt Lokales<br />
B32: Das sagt das Bauamt<br />
Die staatliche Behörde sieht nur wenige<br />
Varianten für die Ortsumfahrung<br />
von Opfenbach. Dessen Vertreter<br />
äußert sich auch deutlich zu<br />
einem Bürgerbegehren. »Seite 29<br />
Kommentar<br />
Volkswagen<br />
muss büßen<br />
VON STEFAN STAHL<br />
sts@azv.de<br />
Nun ist das Vorurteil widerlegt,<br />
dass die Diesel-Sünder Volkswagen<br />
und Audi in Deutschland<br />
nicht so hart wie in den USA angefasst<br />
werden. Die Mühlen der heimischen<br />
Justiz mahlen zwar langsam,<br />
aber auch gründlich. Wichtig<br />
ist, was hinten rauskommt, wie der<br />
frühere Kanzler Helmut Kohl treffend<br />
festgestellt hat. Und weil hinten<br />
aus Dieselautos zu viele Stickoxid-Abgase<br />
rauskamen und dies<br />
den Autokäufern verschwiegen<br />
wurde, büßt Volkswagen nun. <strong>Der</strong><br />
Konzern muss eine Milliarde zahlen,<br />
was selbst einer Gewinnmaschine<br />
wie VW richtig wehtut.<br />
Die Wolfsburger üben sich in ihrer<br />
Rolle des reuigen Sünders. Sie<br />
haben den Bußgeldbescheid akzeptiert.<br />
Damit ist die Diesel-Affäre<br />
für Volkswagen und die Ingolstädter<br />
Tochter Audi aber noch lange<br />
nicht ausgestanden. Denn die entscheidenden<br />
Fragen harren weiter<br />
der Aufklärung: Wer hat die Software-Manipulationen<br />
angeordnet?<br />
Und vor allem: Wussten Vorstände<br />
wie der frühere VW-Chef Winterkorn<br />
und Audi-Boss Stadler über<br />
diese Betrügereien rechtzeitig Bescheid?<br />
Gerade die Volkswagen-<br />
Beschäftigten und die betroffenen<br />
Autokäufer haben ein Recht, endlich<br />
die Wahrheit zu erfahren.<br />
Heute in Ihrer Zeitung<br />
Blutspender gesucht<br />
Immer weniger Menschen in<br />
Deutschland spenden Blut – doch<br />
der Bedarf ist groß. Geld für Spenden<br />
zu bezahlen, könnte eine Lösung<br />
sein – davon aber sind nicht<br />
alle begeistert. »Panorama<br />
Spahn will Beitrag<br />
für Pflege erhöhen<br />
Berlin Auf die Beschäftigten in<br />
Deutschland kommen angesichts<br />
der steigenden Kosten für die Pflege<br />
höhere Versicherungsbeiträge zu.<br />
Gesundheitsminister Jens Spahn<br />
will den Beitragssatz im Januar um<br />
0,3 Prozentpunkte anheben. <strong>Der</strong>zeit<br />
liegt er bei 2,55 Prozent, Kinderlose<br />
zahlen 2,8 Prozent. Die Gesellschaft<br />
müsse sich fragen, wie viel<br />
ihr gute Pflege und gute Bezahlung<br />
der Pflegekräfte wert seien, sagte<br />
der CDU-Politiker. „Mein Eindruck<br />
ist: Generationenübergreifend<br />
gibt es eine hohe Bereitschaft,<br />
mehr zu zahlen.“<br />
Die Pflegekassen erwarten für<br />
dieses Jahr Mehrausgaben von zwei<br />
Milliarden Euro und ein Defizit von<br />
drei Milliarden Euro. Im vergangenen<br />
Jahr haben sie insgesamt 38,6<br />
Milliarden Euro ausgegeben. (AZ)<br />
Neue Trends auf der Männerbrust<br />
Stil Die Haare dürfen wieder wachsen. Aber nicht einfach so<br />
VON MARKUS BÄR<br />
Manche Nachrichten aus der Welt<br />
der Trends und Moden wirken auf<br />
bodenständige Zeitgenossen – und<br />
die soll es ja gerade hier in Südbayern<br />
angeblich in größerer Zahl geben<br />
– derart albern, dass sie sich<br />
besser die Ohren zuhalten sollten.<br />
In diese Kategorie gehört auch<br />
die aktuelle Meldung, dass der<br />
modebewusste Mann wieder<br />
Brusthaar trägt. Jahrelang wurde<br />
in der Werbung die blank rasierte<br />
Herrenbrust als<br />
Ideal transportiert.<br />
Doch damit ist jetzt<br />
offenkundig<br />
Schluss. Nach der<br />
Rückkehr des<br />
Foto: tverdohlib, Fotolia<br />
Vollbartes darf auch das Brusthaar<br />
wieder sprießen.<br />
Einfach also wuchern lassen? So<br />
einfach ist es dann doch wieder<br />
nicht. Wie das Stil-Magazin Gentleman’s<br />
Quarterly vermeldet, sollte<br />
Adams Brusthaar zwei bis zweieinhalb<br />
Zentimeter lang<br />
und damit etwas länger<br />
sein als das Bauchhaar.<br />
Wenn das nicht von allein<br />
so geschieht, muss getrimmt<br />
werden. Schultern<br />
und Rücken haben weiterhin<br />
blank zu bleiben. Und überdies<br />
müssen auch die<br />
Brustwarzen freigehalten<br />
werden. Sonst sind sie,<br />
was auch sonst, „unsexy“.<br />
Wie üblich entsteht ein Trend in<br />
irgendwelchen fernen Metropolen<br />
und schwappt dann langsam in die<br />
Peripherie. Dort sollte man am besten<br />
weiterhin ganz in Ruhe abwarten.<br />
Viele bodenständige Zeitgenossen<br />
haben sich dort ohnehin bis heute<br />
nicht die Brusthaare abrasiert. Und<br />
auch nicht getrimmt. Sie brauchen<br />
bloß warten. Denn ganz sicher ist<br />
bald auch das frei wachsende Brusthaar<br />
wieder en vogue und ein echter<br />
Großstadttrend. Genauso wie der<br />
Schnäuzer. <strong>Der</strong> ist ja auch schon<br />
wieder im Kommen. Übrigens:<br />
Auch den sieht man bei bodenständigen<br />
Zeitgenossen in der Peripherie<br />
– nach wie vor. Also immer in<br />
der Ruhe bleiben.<br />
Koalition erleichtert<br />
Rückkehr in Vollzeit<br />
Berlin Nach jahrelangem Ringen sollen<br />
Arbeitnehmer in Deutschland ein<br />
Recht auf die Rückkehr von einer<br />
Teilzeitstelle in Vollzeit erhalten.<br />
Die vereinbarte Arbeitszeit soll dabei<br />
für einen Zeitraum zwischen einem<br />
und fünf Jahren verringert werden<br />
können. Einen entsprechenden Gesetzentwurf<br />
von Arbeitsminister Hubertus<br />
Heil (SPD) hat das Kabinett<br />
am Mittwoch beschlossen. Seine<br />
Vorgängerin, die heutige SPD-Chefin<br />
Andrea Nahles, war in der vergangenen<br />
Wahlperiode mit einem<br />
Entwurf für ein Rückkehrrecht noch<br />
an der Union gescheitert. „Im Kern<br />
geht es darum, dass die Arbeit zum<br />
Leben passt“, sagte Heil. Eine Million<br />
Beschäftigte wollten ihre Arbeit<br />
reduzieren, 1,8 Millionen Teilzeitkräfte<br />
wollten ihre Arbeit aufstocken.<br />
(AZ)<br />
»Politik<br />
Die Anleger zögern<br />
Verhalten optimistisch haben sich<br />
die Anleger vor der Sitzung der<br />
US-Notenbank gezeigt. <strong>Der</strong> Dax<br />
schloss mit einem Plus von 0,38<br />
Prozent auf 12 890,58 Punkte. Die<br />
Börsenumsätze gingen jedoch zurück.<br />
»Wirtschaft<br />
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40024<br />
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NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
2 Meinung & Dialog<br />
Leserbriefe<br />
Flüchtlingsdrama vor der Unionsküste<br />
Zeichnung: Haitzinger<br />
<strong>Der</strong> Sport akzeptiert<br />
seine neue Rolle<br />
Leitartikel Die Fußball-WM in Russland verdeutlicht, dass Athleten immer auch<br />
politische Akteure sind – ob sie das wollen oder nicht. Und das ist auch gut so<br />
VON TILMANN MEHL<br />
time@azv.de<br />
Immerhin in diesem Punkt<br />
herrscht mittlerweile Einigkeit.<br />
Sport und Politik lassen sich<br />
nicht getrennt voneinander betrachten.<br />
Über Jahrzehnte hinweg<br />
machten es sich Sportler bequem<br />
mit ihrem Selbstverständnis, einzig<br />
und allein Athlet zu sein, und ignorierten<br />
zumindest öffentlich die politischen<br />
Verhältnisse, in denen sie<br />
liefen, sprangen, spielten.<br />
Während der Fußball-WM 1978<br />
in Argentinien wurden politische<br />
Gegner von der Militärjunta gefangen,<br />
gefoltert und ermordet. Die<br />
Reaktion der deutschen Spieler und<br />
Funktionäre: Man wolle sich auf<br />
den Sport konzentrieren und überdies<br />
habe man keinen Gefangenen<br />
gesehen. Das Erschreckende daran:<br />
Sie kamen damit durch. Auf der<br />
Gegenseite hielt sich die Politik die<br />
Sportler als nützliches Vehikel zur<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Hier ein Besuch<br />
bei der Nationalmannschaft,<br />
Dieser Mann ist nicht zu beneiden<br />
Porträt Stanislaw Tschertschessow trainiert die russische Fußball-Nationalmannschaft.<br />
Die Erwartungen im Land sind groß – aber ist sein Team auch konkurrenzfähig?<br />
Es ist wohl seine Gelassenheit,<br />
die Stanislaw Tschertschessow<br />
den Druck aushalten lässt. Als<br />
Trainer der russischen Fußball-Nationalmannschaft<br />
soll er das Unmögliche<br />
schaffen: den Triumph bei der<br />
Heim-WM. Und das mit einer<br />
Mannschaft außer Form und ohne<br />
Stars. Schon vor Beginn des heutigen<br />
Auftaktspiels gegen Saudi-Arabien<br />
prasselt die Kritik auf den 54-Jährigen<br />
nur so ein. Tschertschessow lässt<br />
sich davon nicht beirren: „Wenn<br />
dich niemand kritisiert, bedeutet<br />
das, dass es kein Schwein interessiert,<br />
was du machst.“<br />
Dass sich einmal sehr viele dafür<br />
interessieren, was Tschertschessow<br />
macht, war in seiner Jugend nicht<br />
abzusehen gewesen, merkte er einmal<br />
an: „Wenn du neun Jahre alt<br />
bist und in den Bergen von Alagir<br />
lebst, wo nicht einmal die Adler hinfliegen<br />
– da fragt dich keiner, wo du<br />
da mal eine Europameisterschaft<br />
ausgerichtet – kommt immer gut<br />
an. Sport und Politik aber solle man<br />
doch bitte nicht vermengen.<br />
Diese Zeiten sind vorbei. <strong>Der</strong><br />
Sport ist politisch und lernt langsam,<br />
dieser Verantwortung gerecht<br />
zu werden.<br />
Am heutigen Donnerstag beginnt<br />
die Fußball-Weltmeisterschaft in<br />
Russland. Dass Großveranstaltungen<br />
in Ländern ausgetragen werden,<br />
die nach unseren Verhältnissen<br />
politisch eher schlecht beleumundet<br />
sind, ist nichts Neues. Die besten<br />
Wintersportler der Welt kamen<br />
schon in Sotschi zu den Olympischen<br />
Spielen zusammen, im<br />
Sommer traf man sich unter den<br />
fünf Ringen in Peking.<br />
Die Argumente, die für eine Vergabe<br />
an von Autokraten regierte<br />
Länder sprechen, laufen auch jetzt<br />
wieder ins Leere. Nein, an der<br />
Menschenrechtssituation wird sich<br />
nichts ändern, weil fünf Wochen<br />
lang der Fokus der Weltöffentlichkeit<br />
auf Russland gerichtet ist. Das<br />
war 1978 in Argentinien nicht der<br />
Fall, das war er nicht in Sotschi<br />
und in Peking ebenso wenig.<br />
Was sich aber geändert hat, ist<br />
in Zukunft einmal sein willst.“ Nun<br />
soll der verheiratete Vater zweier<br />
Kinder also die enorme Erwartungshaltung<br />
erfüllen.<br />
Tschertschessow gab sich im<br />
Vorfeld der Weltmeisterschaft bescheiden.<br />
Natürlich gehöre Russland<br />
nicht zu den Topfavoriten bei<br />
der WM, aber seinen Blutdruck erhöhe<br />
das noch lange nicht. „Ich mache<br />
den Job ja nicht erst seit gestern“,<br />
sagte er kürzlich in einem<br />
Interview. Vor zwei Jahren<br />
übernahm er die Sbornaja –<br />
nach dem blamablen<br />
Vorrunden-Aus bei der<br />
EM in Frankreich. Ein<br />
Tiefpunkt.<br />
Tschertschessow<br />
sollte einen Umbruch<br />
einleiten, um pünktlich<br />
zur WM eine konkurrenzfähige<br />
Mannschaft<br />
zu haben – bisher Foto: dpa<br />
der Umgang der Sportler mit dem<br />
Umfeld, in dem sie sich bewegen.<br />
Ein deutscher Nationalspieler sollte<br />
zum einen ein außergewöhnlich<br />
guter Fußballer sein. Auf der anderen<br />
Seite repräsentiert er auch<br />
sein Land. Wenn auch ungewollt,<br />
so ist er immer Botschafter<br />
Deutschlands. Es ist keine Rolle,<br />
die sich die 23 Männer ausgesucht<br />
haben, die Bundestrainer Joachim<br />
In Argentinien<br />
wurden 1978<br />
Menschen gefoltert<br />
Löw für das Turnier nominiert hat.<br />
Und dennoch darf und muss von<br />
ihnen erwartet werden, Stellung zu<br />
beziehen. Deutschland entsendet<br />
keine kickenden Politik-Aktivisten,<br />
aber ein Einstehen für selbstverständliche<br />
Werte wie Meinungsfreiheit<br />
ist das Mindeste.<br />
Dass ausgerechnet in diesem Zusammenhang<br />
die beiden Spieler<br />
Mesut Özil und Ilkay Gündogan<br />
mehr als nur unangenehm aufgefallen<br />
sind, ist bitter. Sie ließen sich<br />
mit Recep Tayyip Erdogan fotografieren<br />
und so für den Wahlkampf<br />
in der Türkei einspannen. Die<br />
Rechtfertigungen der beiden reichte<br />
vielen Fans nicht. Sie pfiffen laut<br />
beim letzten Testspiel vor der WM.<br />
Ob eine derartig heftige Reaktion<br />
gerechtfertigt ist, steht im Mittelpunkt<br />
mancher Diskussion. Es ist<br />
eine gute Diskussion. Weil sie möglich<br />
ist. Anders als in Russland<br />
oder der Türkei. Hätten dort Nationalspieler<br />
für das Staatsoberhaupt<br />
eines nicht wohlgelittenen Landes<br />
geworben: Sie wären nicht ausgepfiffen<br />
worden. Es wäre nicht diskutiert<br />
worden. Sie hätten einfach<br />
nicht gespielt. Andererseits wäre sicher<br />
auch Manuel Neuer ausgepfiffen<br />
worden, hätte er sich beispielsweise<br />
mit Alexander Gauland<br />
fotografieren lassen. <strong>Der</strong> lautstarken<br />
Kritik an Özil und Gündogan kollektiv<br />
rassistische Gründe zu unterstellen,<br />
ist daher falsch.<br />
Fans und Spieler sind sensibilisiert.<br />
Die Politik ist Teil des Spiels.<br />
Es ist ein Spiel, das schwierig zu gewinnen<br />
ist. Zu verlieren allerdings<br />
ist es ganz leicht: indem man sich<br />
nicht daran beteiligt. Das zeigt so<br />
deutlich wie noch nie die Weltmeisterschaft<br />
in Russland.<br />
mit überschaubarem Erfolg. Beim<br />
Confed Cup im vergangenen Jahr<br />
schied die Sbornaja erneut in der<br />
Vorrunde aus. Tschertschessow<br />
stand kurz vor dem Rauswurf, doch<br />
der mächtige ehemalige Sportminister<br />
Russlands, Witali Mutko, gab<br />
ihm eine Job-Garantie bis zur Weltmeisterschaft<br />
– auch aus Mangel an<br />
Alternativen.<br />
Schließlich hat der Mann aus<br />
Ossetien als ehemaliger Weltklasse-Torhüter<br />
mehrfach bewiesen,<br />
was er sportlich kann.<br />
Zwischen 1993 und 1995 war<br />
Tschertschessow mit dem<br />
markanten Oberlippenbart<br />
und der Glatze<br />
Stammkeeper und Publikumsliebling<br />
beim damaligen<br />
Bundesligisten Dynamo<br />
Dresden. Seine erfolgreichste<br />
Zeit hatte er allerdings<br />
im Trikot des FC Tirol,<br />
mit dem er dreimal österreichischer<br />
Meister wurde. Einer seiner<br />
Meistertrainer damals: Joachim<br />
Löw. Noch heute hat er enge Verbindungen<br />
nach Innsbruck, spricht<br />
zudem sehr gut Deutsch.<br />
In Russland muss sich Tschertschessow<br />
indes neben den sportlichen<br />
Problemen auch mit dem russischen<br />
Staatsdoping beschäftigen.<br />
Nach wie vor steht der gesamte Kader<br />
der WM 2014 unter Verdacht,<br />
Spieler aus dem aktuellen Kader der<br />
Sbornaja wurden vor rund drei Wochen<br />
immerhin von der Fifa entlastet.<br />
Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack.<br />
Wie reagiert Trainer<br />
Tschertschessow? „Doping betrifft<br />
uns nicht. Wir hatten noch keinen<br />
Fall, obwohl die Spieler getestet<br />
werden.“ Ansonsten wiegelt er unangenehme<br />
Fragen zum Skandal ab<br />
oder beteuert, dass das Team damit<br />
nichts zu tun habe. Fabian Kluge<br />
Lustig?<br />
Zu „Trump und Kim rüsten ab“ (Seite 1)<br />
<strong>vom</strong> 13. <strong>Juni</strong>:<br />
Trauriger Witz des Tages: Treffen<br />
zwei egomane, nicht vertrauenswürdige<br />
Staatslenker eine auf Vertrauen<br />
basierende Vereinbarung.<br />
Gert Henne, Westendorf-Dösingen<br />
Klar unberechenbar<br />
Zum Kommentar „Merkel muss Trump<br />
mit aller Härte entgegenstehen“ (Seite<br />
1) von Gregor Peter Schmitz am 11. <strong>Juni</strong>:<br />
Langsam müsste es doch dem „Allerletzten“<br />
klar geworden sein,<br />
dass Donald Trump seine Ankündigungen<br />
auch umgehend umsetzen<br />
will. Ob er seine Gedanken sofort<br />
ausspricht oder nur andenkt, das<br />
spielt für ihn dabei keine große Rolle.<br />
<strong>Der</strong> US-Präsident bleibt ganz<br />
„klar unberechenbar“, und voll auf<br />
(seinem) Kurs; und alle seine<br />
„Mitspieler“ haben anscheinend<br />
seine Spielregeln noch immer nicht<br />
richtig durchgelesen.<br />
Klaus P. Jaworek, Büchenbach<br />
Wer berät Herrn Söder?<br />
Zu „<strong>Der</strong> Pferdefreund“ (Bayern)<br />
<strong>vom</strong> 12. <strong>Juni</strong>:<br />
Das Beispiel, dass Polizeipferde allein<br />
durch ihre Präsenz Einbrüche<br />
verhindern würden, ist einfach lächerlich!<br />
Die Augsburger Puppenkiste<br />
bildet den Lokomotivführer<br />
Jim Knopf auch nicht zum Piloten<br />
aus! Dass Polizeihunde hervorragende<br />
Fahndungseigenschaften<br />
haben und immer wieder mal Einbrecher<br />
verfolgen und auch stellen,<br />
ist jedem Kind spätestens seit<br />
Kommissar Rex bekannt. Kommissar<br />
Fury hab ich aber noch nie<br />
gehört! Schließlich sind Pferde nur<br />
für ganz spezielle und besondere<br />
Einsatzlagen geeignet und speziell<br />
bei Nacht nur äußerst schwierig einsetzbar.<br />
Da stellt sich eindeutig die<br />
Frage, wer unseren Ministerpräsidenten<br />
zu Notwendigkeiten bei<br />
der Polizei in Bayern berät? Oder ist<br />
das alles einem populistischen<br />
Wahlkampf geschuldet?<br />
Hans Wengenmeir, Augsburg<br />
Kriminalhauptkommissar a. D.<br />
Juristische Winkelzüge<br />
Zu „Von der Willkommens- zur<br />
Wutkultur“ (Seite 1) <strong>vom</strong> 11. <strong>Juni</strong>:<br />
Diese erschütternden und unsagbar<br />
traurig machenden Morde wie im<br />
Fall Susanna haben nicht in erster<br />
Linie mit Angela Merkels Politik<br />
zu tun: Anwälte stoppen seit längerem<br />
schon die Ausweisung von<br />
straffällig gewordenen Flüchtlingen<br />
– wie auch im jüngsten Fall. Diese<br />
Anwälte sind die eigentlichen Gestalter<br />
unserer Flüchtlingspolitik<br />
in Bezug auf Abschiebung, weil es<br />
ums Geschäft geht. Wo Moral zugunsten<br />
von Geschäft zurückgedrängt<br />
wird, da sollte der Staat einen<br />
Riegel schnellstmöglich vorschieben.<br />
Winkelzüge und Tricks<br />
der Anwälte ziehen die Verfahren<br />
ins Endlose und werden wohl noch<br />
länger so traurige Folgen nach sich<br />
ziehen wie den Mord an der unschuldigen<br />
Susanna. Dabei fängt das<br />
Wort Anwalt doch genauso an wie<br />
das Wort Anstand.<br />
Harald Probst, Aitrang<br />
Nicht gelernt, Frau Merkel?<br />
Zu „Die Wut wächst“ (Die Dritte Seite)<br />
<strong>vom</strong> 11. <strong>Juni</strong>:<br />
Frau Merkel macht es sich zu leicht,<br />
wenn sie – typisch für den Auftritt<br />
in einer Talkshow – jovial fordert,<br />
dass Menschen, die keinen Aufenthaltsstatus<br />
haben, schnell ihr Verwaltungsgerichtsverfahren<br />
bekommen.<br />
Dann muss sie aber auch<br />
schnellstmöglich dafür Sorge tragen,<br />
dass dort die benötigten Kapazitäten<br />
zur Verfügung stehen und<br />
künftig die Beschwerdegründe gegen<br />
einen ablehnenden Bescheid<br />
konkretisiert werden. Dass die Verwaltungsgerichte<br />
durch eine Massenflut<br />
von Klagen überlastet sind<br />
und manche kurz vor dem Kollaps<br />
stehen, ist Fakt. Und aus der Bamf-<br />
Affäre hat sie scheinbar auch noch<br />
nichts gelernt. Gerade bei Verwaltungsgerichtsverfahren<br />
gilt: Qualität<br />
vor Quantität.<br />
Paul Jörg, Denklingen<br />
Nur eines Staates Bürger<br />
Zu „Deutschtürken sind Erdogans<br />
Trumpf“ (Politik) <strong>vom</strong> 8. <strong>Juni</strong>:<br />
Warum braucht jemand zwei Staatsangehörigkeiten?<br />
Es können ja<br />
auch keine zwei Herzen in einer<br />
Brust schlagen! In dem Beitrag<br />
wird festgestellt, dass sich viele junge<br />
Türken in Deutschland schlecht<br />
integriert fühlen. Integration heißt:<br />
Vereinigung, Verbindung, Einordnung<br />
eines Gliedes in ein Ganzes.<br />
So kann sich jeder einordnen, ohne<br />
seine angeborene Identität aufgeben<br />
zu müssen.<br />
Hela Reiter, Großaitingen<br />
Gündogan und die Pfiffe<br />
Zur Randbemerkung „Das Verhalten<br />
der Fans war unanständig“ von<br />
Tilmann Mehl (Sport) <strong>vom</strong> 11. <strong>Juni</strong>:<br />
Nein, es geht nicht um lapidare „gesellschaftliche<br />
Standards“ (was soll<br />
das sein?), die von zwei Nationalspielern<br />
bei ihrem unsäglichen<br />
Foto mit „ihrem“ Präsidenten missachtet<br />
wurden. Es geht um massive<br />
Menschenrechtsverletzungen im<br />
Namen dieses Präsidenten! Für<br />
den Fototermin nutzten die Spieler<br />
ihr Recht auf Meinungsfreiheit, so<br />
wie die Fans im Stadion mit ihren<br />
Pfiffen. Beides muss eine Demokratie<br />
aushalten. Das unterscheidet<br />
uns von Autokratien und Diktaturen.<br />
Genau für diese Meinungsfreiheit<br />
gingen und gehen Menschen<br />
weltweit ins Gefängnis oder werden<br />
anderweitig mundtot gemacht.<br />
Sollten wir da unsere Freiheiten so<br />
einfach „verspielen“?<br />
Dr. Susanne F. Kohl, Augsburg<br />
Da sollte sich die deutsche<br />
Regierung mal ein Beispiel<br />
nehmen. Die lassen sich von<br />
Erdogan nicht einschüchtern<br />
und schließen Moscheen und<br />
weisen Imame aus dem Land,<br />
die den Islam radikalisieren.<br />
Bravo Österreich.<br />
Günther Englet, Lauingen, zu „Österreich<br />
schließt Moscheen“ (Politik) <strong>vom</strong> 9. <strong>Juni</strong><br />
Endlich<br />
Zu „Nur Straßburg kann Beamten noch<br />
Streikrecht bringen“ (Politik) <strong>vom</strong> 13.6.:<br />
Endlich hat ein Gericht der am<br />
meisten privilegierten Bevölkerungsgruppe<br />
dieses Landes gesagt:<br />
bis hierher und nicht weiter. Das<br />
ist Labsal auf meine Seele, auf die<br />
Seele eines Normalos. Das Gericht<br />
stellte fest, nach Anstellung auf Lebenszeit<br />
und Alimentationsrecht<br />
(ganz zu schweigen von der Krankenversorgung)<br />
kann es kein weiteres<br />
Rosinenpicken, nämlich das<br />
Streikrecht, geben. Es ist so schön.<br />
Michael Venjakob, Bobingen<br />
Und Erdgas?<br />
Zum Titel-Thema „Wege aus der<br />
Verkehrsfalle“ <strong>vom</strong> 9. <strong>Juni</strong>:<br />
In dem Blick auf die Mobilität von<br />
morgen vermisse ich den Erdgasantrieb<br />
als emissionsarme und kostengünstige<br />
Alternative. Immerhin<br />
fahren sämtliche städtischen Busse in<br />
Augsburg mit Erdgas. Und seit einiger<br />
Zeit tue ich es auch! Bioerdgas<br />
als Kraftstoff verwertet bei der<br />
Herstellung Grünabfälle, ist sehr<br />
emissionsarm und zudem günstiger<br />
als Benzin und Diesel. Tankstellen<br />
gibt’s auch. Allein in Augsburg und<br />
Umgebung sieben. Ein Elektroauto<br />
verschlingt bei der Produktion seltene<br />
Erden und im Betrieb Strom,<br />
der bis heute zu zwei Dritteln aus<br />
Kohle und Atom produziert wird.<br />
Elektromobilität heute und morgen:<br />
Ökologische Augenwischerei!<br />
Rainer Groß, Augsburg<br />
Zuschriften schicken Sie bitte an:<br />
Allgäuer Zeitung<br />
Briefe an die Zeitung<br />
Post: Heisinger Str. 14, 87437 Kempten<br />
Fax: 0831/206-123<br />
E-Mail: leserbriefe@azv.de<br />
Geben Sie bei Ihren Zuschriften den Artikel<br />
an, auf den Sie sich beziehen, und Ihre<br />
vollständige Adresse. Haben Sie bitte Verständnis<br />
dafür, dass wir nicht jede Zuschrift<br />
veröffentlichen können und dass wir<br />
uns Kürzungen vorbehalten müssen.
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Die Dritte Seite<br />
3<br />
Alles für die Tonne?<br />
Bayern Die CSU entwickelt im Landtagswahljahr ein Konzept nach dem anderen. Trotzdem geht es in Umfragen bergab. Da scheint der neu<br />
entfachte Flüchtlingsstreit mit der Kanzlerin gerade recht zu kommen. In der Partei schrecken einige nicht mal mehr vor dem Undenkbaren zurück<br />
VON ULI BACHMEIER<br />
München Die Party ist vorbei. Das<br />
Feuerwerk ist verpufft. <strong>Der</strong> Kater<br />
ist da. Und langsam dämmert es den<br />
Granden in der CSU, dass es mit<br />
dem Wechsel des Spitzenkandidaten<br />
für die Landtagswahl im Herbst offenbar<br />
nicht getan war. In Bayern<br />
kommt die Partei unter dem neuen<br />
Ministerpräsidenten Markus Söder<br />
nicht mehr <strong>vom</strong> Fleck und fällt –<br />
wenn die Umfrageergebnisse nicht<br />
täuschen – in der Gunst der bayerischen<br />
Wähler sogar wieder leicht<br />
zurück. Ein neuer Mann, ein „neuer<br />
Aufbruch“ in der Landespolitik,<br />
neue Milliarden für das nörgelnde<br />
Volk – sollte all das wirklich vergebens<br />
gewesen sein?<br />
Dem früheren Ministerpräsidenten<br />
Horst Seehofer, der nach der<br />
versaubeutelten Bundestagswahl<br />
2017 in einem zermürbenden parteiinternen<br />
Machtkampf zum Sündenbock<br />
gemacht und aus München<br />
weggemobbt wurde, bleibt bestenfalls<br />
eine gewisse innere Schadenfreude<br />
– wenn er denn drüber reden<br />
könnte. Kann er aber nicht. Die<br />
„alte Silberlocke“ (Seehofer über<br />
Seehofer) ist immer noch CSU-Vorsitzender<br />
und damit nominell nach<br />
wie vor der erste Hauptverantwortliche<br />
für Wohl und Wehe der Partei.<br />
Aber er ist zugleich einer, der in der<br />
CSU in Bayern (fast) nichts mehr zu<br />
sagen hat. Und in Berlin steht Seehofer<br />
mit dem Rücken zur Wand.<br />
Auch deshalb geht es dort jetzt so<br />
zur Sache. Auch deshalb ist der alte<br />
Die AfD ist allgegenwärtig<br />
und doch nicht zu fassen<br />
Streit mit der Kanzlerin über die<br />
Flüchtlingspolitik neu und heftiger<br />
denn je entbrannt.<br />
Die Idee, mit einer Doppelspitze<br />
ins Landtagswahljahr zu ziehen,<br />
schien perfekt. Das Kalkül war klar:<br />
Wenn es die beiden Herren schon so<br />
schwer miteinander haben, dann<br />
muss man sie getrennt marschieren<br />
lassen. Seehofer sollte sich um Berlin<br />
und dort speziell um das CSU-<br />
Thema Nummer eins, die Sicherheits-<br />
und Flüchtlingspolitik, kümmern.<br />
Söder sollte in München dafür<br />
sorgen, dass die CSU eine neue<br />
Dynamik in der Landespolitik entfacht.<br />
Den Lohn für diese Arbeit<br />
wollte man am <strong>14.</strong> Oktober <strong>2018</strong><br />
kassieren – die Verteidigung der absoluten<br />
Mehrheit der Sitze im Bayerischen<br />
Landtag.<br />
Jetzt, ein halbes Jahr später, beginnt<br />
diese Hoffnung zu zerbröseln.<br />
Gleichzeitig kommt die Angst zurück,<br />
dass die CSU nun vielleicht<br />
endgültig ihre Einzigartigkeit als erfolgreichste<br />
regionale Volkspartei in<br />
Europa verliert. Noch einmal eine<br />
Koalition im Landtag wie 2008 mit<br />
der FDP? Das ginge vielleicht noch.<br />
Aber hätte die CSU danach noch<br />
einmal die Kraft, als alleinherrschende<br />
Partei zurückzukommen,<br />
wie 2013 mit Seehofer an der Spitze?<br />
Das wird bezweifelt.<br />
Die Stimmung in der CSU-Landtagsfraktion,<br />
die sich selbst als<br />
„Herzkammer“ der Partei begreift,<br />
ist von einem seltsamen Widerspruch<br />
geprägt. Die 101 Abgeordneten<br />
stehen fast komplett hinter<br />
Söder. Es herrscht ein Korpsgeist,<br />
wie er selten zuvor in der Geschichte<br />
der Landtags-CSU zu spüren war.<br />
Die Fraktion ist mit sich und ihrem<br />
Chef im Reinen. Umso größer ist die<br />
Verunsicherung über die Umfragen,<br />
die einfach nicht besser werden wollen.<br />
Die Wirkung von Söders Regierungserklärung,<br />
die dem Wahlvolk<br />
in Bayern einen neuen Aufbruch<br />
signalisieren sollte, sei ebenso verpufft<br />
wie das Signal, das er mit der<br />
radikalen Verjüngungskur des Kabinetts<br />
senden wollte.<br />
Noch schlimmer als die Umfragen<br />
ist für viele CSU-Abgeordnete das,<br />
was sie daheim im Stimmkreis erleben.<br />
Es ist der Kampf gegen einen<br />
unsichtbaren Gegner. Die AfD ist<br />
irgendwie allgegenwärtig und doch<br />
nicht zu fassen. Es gibt nicht wenige<br />
CSU-Abgeordnete, die haben ihre<br />
Gegenkandidaten noch nicht einmal<br />
zu Gesicht bekommen. Und kaum<br />
Wahlkampf über Müllcontainern: Markus Söder versucht so einiges, um seine Partei zur absoluten Mehrheit zu führen – von Milliardengeschenken für die Wähler bis zum<br />
Kreuzerlass und seinem Asylkonzept. Doch viele seiner Pläne kommen beim Volk nicht an.<br />
Foto: Stuetzle, Eibner-Pressefoto<br />
In Zahlen ausgedrückt: Die CSU<br />
liegt derzeit in Umfragen bei gut 41,<br />
die AfD bei gut 13 Prozent. Könnten<br />
der AfD rund 4,5 Prozent ihrer<br />
Wähler wieder abspenstig gemacht<br />
werden, dann könnte es für die CSU<br />
mit 45 + x Prozent wieder knapp für<br />
die absolute Mehrheit reichen – vorausgesetzt<br />
die FDP verpasst den<br />
Sprung in den Landtag knapp.<br />
Kommt die FDP rein, dann könnte<br />
mit einer Neuauflage einer schwarzgelben<br />
Koalition immer noch das<br />
Schlimmste für die CSU abgewendet<br />
werden, nämlich zu einer Koalition<br />
mit einem ihrer etablierten Gegner –<br />
der SPD, den Grünen oder den Freien<br />
Wählern – gezwungen zu sein.<br />
Aktuell ist aus dem Plan ein frommer<br />
Wunsch geworden. Die CSU,<br />
ihre Funktionäre und Mandatsträger<br />
müssen zur Kenntnis nehmen,<br />
dass der AfD mit landespolitischen<br />
Argumenten nicht beizukommen<br />
ist, weil sich die AfD für Landespolitik<br />
nicht die Bohne interessiert.<br />
Die Regierungspartei kann sich mit<br />
der SPD über Wohnungs- oder Bildungspolitik<br />
streiten, mit den Grünen<br />
über Artensterben oder Fläein<br />
AfD-Sympathisant interessiert<br />
sich für CSU-Veranstaltungen. Die<br />
CSU-Abgeordneten, die nach ihrer<br />
eigenen Überzeugung viele gute Argumente<br />
für die landespolitischen<br />
Leistungen ihrer Partei hätten, stochern<br />
im Nebel. Ihre Berichte über<br />
den beginnenden Wahlkampf vor<br />
Ort gipfeln zumeist in dem verzweifelten<br />
Satz: „Wir kommen an die<br />
Leute nicht ran.“ Gemeint ist: nicht<br />
an die AfD und vor allem nicht an<br />
deren Wähler.<br />
Dabei hatte man es sich in der<br />
CSU-Parteizentrale so schön ausgedacht.<br />
Die Wähler der AfD, so die<br />
Analyse der Wahlkampfstrategen,<br />
lassen sich in drei Gruppen einteilen:<br />
Ein Drittel seien Rechtsextremisten,<br />
da sei nix zu machen. Ein<br />
Drittel seien Wutbürger, die mit<br />
den etablierten Parteien aus ganz<br />
unterschiedlichen Gründen durch<br />
sind. Auch die seien nicht wieder zu<br />
gewinnen. Das letzte Drittel aber,<br />
die Protestwähler, die „ihrer CSU“<br />
bei der Bundestagswahl nur mal<br />
vors Schienbein treten wollten, die<br />
müssten doch zurückzuholen sein.<br />
Das ist der Plan.<br />
Das Auf und Ab zwischen Angela Merkel und Horst Seehofer in der Flüchtlingspolitik<br />
● Die Flüchtlingskrise 2015 In der<br />
Flüchtlingskrise wird Horst Seehofer<br />
zu einem der schärfsten Widersacher<br />
von Kanzlerin Angela Merkel. Im<br />
September 2015 übt der damalige<br />
bayerische Ministerpräsident heftige<br />
Kritik an Merkels Entscheidung, in Ungarn<br />
gestrandete Flüchtlinge nach<br />
Deutschland einreisen zu lassen: „Das<br />
war ein Fehler, der uns noch lange<br />
beschäftigen wird.“ Seehofer droht Merkel<br />
im Oktober mit dem Gang vor das<br />
Bundesverfassungsgericht, falls der<br />
Bund den Flüchtlingszuzug nicht eindämmen<br />
sollte. Er fordert eine Obergrenze<br />
für die Aufnahme von Flüchtlingen<br />
– ein Thema, das bis zu den Koalitionsverhandlungen<br />
nach der Bun-<br />
destagswahl 2017 für Zündstoff sorgen<br />
wird.<br />
● Eklat in München Auf dem CSU-<br />
Parteitag im November 2015 kommt<br />
es zum Eklat: Die als Gastrednerin eingeladene<br />
Kanzlerin lehnt die von der<br />
CSU geforderte Flüchtlings-Obergrenze<br />
ab – und wird daraufhin von Seehofer<br />
auf offener Bühne scharf kritisiert. Es<br />
ist eine schwere Demütigung der<br />
Kanzlerin, die mit versteinerter Miene<br />
neben Seehofer steht.<br />
● Konkrete Obergrenze Seehofer fordert<br />
erstmals eine konkrete Obergrenze<br />
von 200 000 Flüchtlingen pro<br />
Jahr. Merkel ist strikt dagegen.<br />
● Die „Herrschaft des Unrechts“ Im<br />
Ringen um den Kurs in der Flücht-<br />
lingspolitik legt Seehofer im Februar<br />
2016 nach. „Wir haben im Moment<br />
keinen Zustand von Recht und Ordnung,<br />
es ist eine Herrschaft des Unrechts“,<br />
sagt er in einem Interview. Im November<br />
nimmt Merkel erstmals nicht an<br />
einem CSU-Parteitag teil.<br />
● Bundestagswahl 2017 Schon im<br />
November 2016 macht Seehofer<br />
eine Begrenzung der Zuwanderung zur<br />
Bedingung für eine Regierungsbeteiligung.<br />
Eine Obergrenze für Flüchtlinge<br />
findet sich im Wahlprogramm der<br />
Union nicht, das im Juli vorgestellt wird.<br />
Sie wird im gesonderten „Bayernplan“<br />
der CSU festgehalten. Einen Monat<br />
nach der Bundestagswahl verständigen<br />
sich CDU und CSU auf das<br />
chenverbrauch, mit den Freien<br />
Wählern über Straßenausbaubeiträge<br />
und die Förderung des ländlichen<br />
Raums. Die AfD juckt all das nicht.<br />
Sie zieht mit der simplen Parole<br />
„Merkel muss weg“ in den Wahlkampf<br />
und versucht, die CSU damit<br />
an ihrer verwundbarsten Stelle zu<br />
treffen.<br />
In Hintergrundgesprächen mit<br />
CSU-Politikern im Landtag – einfachen<br />
Abgeordneten wie Kabinettsmitgliedern<br />
– wird schnell klar, dass<br />
die AfD-Strategie längst schon Wirkung<br />
zeigt. Die meisten Christsozialen<br />
in München sehen den einzigen<br />
Grund ihrer Misere in Berlin.<br />
Selbstkritik ist ihnen fremd. Söder,<br />
so sagen sie, habe in München alles<br />
getan, was getan werden konnte.<br />
Nun müsse „Berlin“ in der Flüchtlingspolitik<br />
„endlich liefern“. Auch<br />
Söder selbst lässt intern schon mal<br />
vorsorglich wissen: Unser Problem<br />
ist Berlin.<br />
„Berlin“, das sind nach dieser<br />
Lesart Horst Seehofer und Angela<br />
Merkel. Einige in Staatsregierung<br />
und Fraktion schrecken da nicht<br />
einmal mehr vor dem eigentlich Undenkbaren<br />
zurück. Sie sagen: Sollte<br />
es Seehofer nicht gelingen, eine erkennbare<br />
Wende in der Flüchtlingspolitik<br />
einzuleiten, dann könnte das<br />
in letzter Konsequenz dazu führen,<br />
dass die CSU darüber nachdenken<br />
müsse, die Große Koalition im Bund<br />
platzen zu lassen, um sich sichtbar<br />
von Merkel zu distanzieren. Es sind<br />
beileibe nicht nur junge Hitzköpfe,<br />
die das sagen.<br />
Wer altgediente Parteistrategen<br />
mit diesen Aussagen konfrontiert,<br />
erntet scharfe Gegenworte. „Politisches<br />
Harakiri“ sei das, „eine wahnwitzige<br />
Idee“, „geschichtsvergessenes<br />
Geschwätz“. Es lasse sich kein<br />
einziges Problem dadurch lösen, immer<br />
wieder aufs Neue nach Sündenböcken<br />
zu suchen. Eine CSU, die<br />
sich im Bund vor der Regierungsverantwortung<br />
drückt, sei schlechterdings<br />
undenkbar. Außerdem sei<br />
es ja längst nicht so, dass alle in der<br />
CSU der Kanzlerin überdrüssig seien.<br />
„Etwa 30 bis 40 Prozent“ der<br />
Parteimitglieder stünden klar hinter<br />
Merkel. Nur gemeinsam mit der<br />
CDU sei die Krise zu überwinden.<br />
Die Debatte, worin denn diese<br />
Ziel, maximal 200 000 Flüchtlinge<br />
pro Jahr aufzunehmen. Das Wort „Obergrenze“<br />
taucht nicht auf.<br />
● <strong>Der</strong> Islam und Deutschland Kaum<br />
Innenminister, sorgt Seehofer im<br />
März mit der Äußerung für Aufsehen,<br />
der Islam gehöre nicht zu Deutschland.<br />
Merkel widerspricht öffentlich.<br />
● Abweisung von Flüchtlingen an<br />
der Grenze In seinem „Masterplan<br />
Migration“ will Seehofer eine Abweisung<br />
bestimmter Flüchtlinge an der<br />
Grenze festschreiben. Merkel lehnt nationale<br />
Alleingänge ab – die Präsentation<br />
des Masterplans wird abgesagt.<br />
Zum gestrigen Integrationsgipfel im<br />
Kanzleramt schickt Seehofer einen<br />
Staatssekretär. (afp, dpa)<br />
Krise tatsächlich besteht, habe freilich<br />
in der CSU noch gar nicht richtig<br />
begonnen. Das sei das eigentliche<br />
Problem. Es gehe doch längst nicht<br />
mehr nur um Asyl und Flüchtlinge.<br />
Die CSU habe es in der bürgerlichkonservativen<br />
Wählerschaft mit einer<br />
kritischen Grundstimmung zu<br />
tun, die sich aus allen möglichen<br />
weiteren Quellen nährt: der Angst<br />
vor Digitalisierung und Globalisierung,<br />
der Sorge über die internationalen<br />
Krisen und Konflikte und<br />
über den möglichen „Zerfall des<br />
Westens“ sowie dem Unmut über<br />
die Unübersichtlichkeit der Welt<br />
und dem Misstrauen gegenüber den<br />
politischen Eliten.<br />
<strong>Der</strong>lei Aufforderungen, sich doch<br />
erst einmal zu mäßigen und nachzudenken,<br />
verhallen in der Partei<br />
weitgehend ungehört. Seit Anfang<br />
dieser Woche der Streit mit der<br />
Kanzlerin über die Flüchtlingspolitik<br />
Tag für Tag weiter eskaliert, sehen<br />
sich die Merkel-Kritiker in der<br />
CSU wieder vollauf bestätigt. Man<br />
wolle keinen Streit, aber wenn es<br />
nicht anders geht, werde man dem<br />
Streit auch nicht aus dem Weg gehen<br />
– so tönt es aus der Landtagsfraktion.<br />
Sogar aus der CSU-Landesgruppe<br />
in Berlin heraus wird<br />
trotzig vorgetragen, dass Merkel in<br />
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />
sollte es zu einer Abstimmung über<br />
Seehofers Masterplan kommen,<br />
„keine Mehrheit mehr bekommt“.<br />
Die Große Koalition sofort mit einem<br />
großen Knall aufzukündigen,<br />
wird in der CSU aber offenbar noch<br />
Entweder Merkel schwenkt auf<br />
Seehofers Kurs um – oder…<br />
nicht ernsthaft erwogen. Die Partei<br />
will sich nicht drücken, sie will aber<br />
auch nicht nachgeben. Diskutiert<br />
wird deshalb eine schrittweise Eskalation<br />
nach ungefähr diesem Muster:<br />
Erst einmal gelte es, Nervenstärke<br />
zu zeigen, in der CDU weiter nach<br />
Verbündeten zu suchen und den<br />
Streit am Kochen zu halten. Falls<br />
Merkel in den Gesprächen mit Seehofer<br />
dennoch hart bleibt, könnte<br />
der CSU-Chef damit drohen, die<br />
umstrittene Zurückweisung von<br />
Flüchtlingen, die schon in einem anderen<br />
europäischen Staat registriert<br />
sind, einfach anzuordnen. Wenn<br />
auch diese Drohung die Kanzlerin<br />
nicht umstimmt, könnte er es tatsächlich<br />
tun. Dazu habe er als Bundesinnenminister<br />
die Kompetenz.<br />
Erst das wäre das Ende – die Frage<br />
ist nur, für wen? Für Seehofer,<br />
weil Merkel dann faktisch gezwungen<br />
wäre, ihn zu entlassen? Für die<br />
Koalition, weil die CSU eine Entlassung<br />
ihres Chefs nicht hinnehmen<br />
könnte? Für Merkel, weil sie dann<br />
keine Mehrheit in Fraktion und<br />
Bundestag mehr hätte?<br />
Bezeichnend für die Stimmung in<br />
der Landtags-CSU wie in der Staatsregierung<br />
ist, dass ein derartiges<br />
Szenario dort keinerlei Schrecken<br />
mehr entfaltet. Ob ein Bruch mit<br />
der Kanzlerin und CDU-Chefin der<br />
CSU langfristig nütze oder schade –<br />
wer wisse das schon? Kurzfristig<br />
aber gebe es für die CSU in Bayern<br />
keinen anderen Weg, „sonst ist die<br />
AfD irgendwann bei 20 Prozent“.<br />
Deshalb stehe fest, so heißt es aus<br />
dem Vorstand der Landtagsfraktion,<br />
dass es „eine schnelle Entscheidung<br />
geben muss“. Die Marschroute<br />
laute „maximale Konfrontation“<br />
– entweder Merkel gibt nach und<br />
schwenkt auf Seehofers Kurs in der<br />
Flüchtlingspolitik ein oder sie ist<br />
„schneller Geschichte, als ihr lieb<br />
sein kann“. Eine mögliche Kompromissformel<br />
wie zuletzt im Streit um<br />
eine Obergrenze für Flüchtlinge<br />
gebe es nicht.<br />
Viele Freunde hatte die Bundeskanzlerin<br />
in der CSU in Bayern offenbar<br />
schon vor dem Streit über<br />
den Masterplan nicht mehr. Nach<br />
aktuellem Stand wird Merkel während<br />
des Landtagswahlkampfs nur<br />
ein einziges Mal nach Bayern kommen<br />
– Ende September auf Einladung<br />
von Theo Waigel zu einem<br />
Konzert und einer europapolitischen<br />
Diskussion ins Allgäu nach<br />
Ottobeuren.
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
4 Politik<br />
Das Zitat des Tages<br />
„Unter Präsident<br />
Trump ist der<br />
Atlantik breiter<br />
geworden.“<br />
Außenminister Heiko Maas (SPD)<br />
hat angesichts der Alleingänge<br />
von US-Präsident Donald Trump eine<br />
viel selbstbewusstere Außenpolitik<br />
Europas gefordert<br />
Politik kompakt<br />
BUNDESTAG<br />
Kauf von Kampfdrohnen<br />
immer wahrscheinlicher<br />
Nach jahrelanger Debatte soll die<br />
Bundeswehr erstmals Kampfdrohnen<br />
bekommen. <strong>Der</strong> Haushaltsausschuss<br />
des Bundestags kam am<br />
Mittwoch zu Beratungen zusammen,<br />
um über die Anmietung israelischer<br />
Kampfdrohnen des Typs<br />
„Heron TP“ für 895 Millionen<br />
Euro zu entscheiden, die Mehrheit<br />
galt als sicher. Auch Verteidigungsministerin<br />
Ursula von der<br />
Leyen (CDU) erschien zu der Sitzung.<br />
Über die Bewaffnung selbst<br />
soll laut Koalitionsvertrag erst<br />
„nach ausführlicher völkerrechtlicher,<br />
verfassungsrechtlicher und<br />
ethischer Würdigung“ gesondert<br />
entschieden werden. Demnach<br />
darf zunächst keine Bewaffnung beschafft<br />
und keine „taktische Weiterbildung<br />
des Bedienpersonals von<br />
Heron TP erfolgen“. (dpa)<br />
URTEIL<br />
Sieben Jahre Haft<br />
für IS-Kämpfer<br />
Das Oberlandesgericht Düsseldorf<br />
hat einen Syrer zu sieben Jahren<br />
Haft verurteilt, weil er in seiner<br />
Heimat für Terrormilizen wie den<br />
Islamischen Staat (IS) gekämpft haben<br />
soll. Seine frühere Behauptung,<br />
von der IS-Führung den Auftrag<br />
für einen islamistischen Terroranschlag<br />
in Düsseldorf erhalten<br />
zu haben, hatte sich jedoch als<br />
falsch erwiesen. Das Gericht sprach<br />
deshalb den über die Balkanroute<br />
nach Deutschland eingereisten<br />
Mann lediglich wegen seiner Taten<br />
in Syrien schuldig. Saleh A. hatte<br />
sich in Paris 2016 der Polizei gestellt<br />
und von dem angeblichen Anschlagsplan<br />
geredet. Später hatte<br />
er seine Aussage widerrufen. Zwei<br />
Mitangeklagte, die wegen seiner<br />
früheren Behauptung eineinhalb<br />
Jahre in Untersuchungshaft saßen,<br />
waren daraufhin freigesprochen<br />
worden. Für seine falschen Informationen<br />
soll sich der Syrer eine Belohnung<br />
erhofft haben. (dpa)<br />
GEWALT AN GAZA-GRENZE<br />
USA wollen Länder von<br />
UN-Abstimmung abhalten<br />
Die USA wollen andere Länder davon<br />
abhalten, in der UN-Vollversammlung<br />
über eine Resolution zur<br />
Gewalt an der Gaza-Grenze abzustimmen.<br />
In dem von arabischen<br />
Ländern unterstützten Entwurf<br />
wird die „übermäßige, unverhältnismäßige<br />
und willkürliche Gewalt“<br />
gegen Palästinenser verurteilt.<br />
Die amerikanische UN-Botschafterin<br />
Nikki Haley kritisierte<br />
den Entwurf. <strong>Der</strong> Entwurf sei ein<br />
„grundsätzlich unausgewogener<br />
Text, der einfache Wahrheiten<br />
über die Lage in Gaza ignoriert“. Sie<br />
drängte die UN-Mitgliedstaaten<br />
vor der Abstimmung, eine von den<br />
USA eingebrachte Änderung zu<br />
unterstützen, in der die radikalislamische<br />
Palästinenserorganisation<br />
Hamas verurteilt wird. (dpa)<br />
Das Datum<br />
<strong>14.</strong> <strong>Juni</strong><br />
» 1998 Die 18 Kilometer lange Brückenverbindung<br />
über den Großen<br />
Belt zwischen den dänischen Inseln<br />
Fünen und Seeland wird nach zehn<br />
Jahren Bauzeit für den Verkehr freigegeben.<br />
» 2003 In einem Referendum entscheiden<br />
sich 77 Prozent der<br />
tschechischen Wähler für die EU-Mitgliedschaft<br />
ihres Landes.<br />
Es gibt viele Situationen, in denen der Arzt seine Patienten daheim oder beispielsweise auch in einer Pflegeeinrichtung besuchen muss. Viele Mediziner finden aber, dass diese<br />
Behandlungen außerhalb der eigenen Praxis wegen des Zeitaufwands zu gering vergütet werden.<br />
Foto: Thomas Trutschel, imago<br />
Warum der Arzt seltener kommt<br />
Gesundheit Eine Statistik besagt, dass die Zahl der Hausbesuche bundesweit spürbar zurückgeht.<br />
Spielt die Angst vor Strafen bei zu vielen Behandlungen daheim eine Rolle? In Bayern wohl nicht<br />
VON JOACHIM BOMHARD<br />
Augsburg/Berlin Es gibt noch die<br />
Ärzte, die womöglich morgens<br />
schon vor der Sprechstunde zu<br />
Hausbesuchen rausfahren und<br />
abends noch danach. Aber sie werden<br />
offenbar rarer. Für die Ursachen<br />
dieser Entwicklung gibt es Erklärungsversuche.<br />
Ärzte verweisen<br />
auf die aus ihrer Sicht magere Vergütung.<br />
Immer mehr Patienten holen<br />
sich außerhalb der Sprechstundenzeiten<br />
Hilfe in Bereitschaftspraxen,<br />
sagen andere Experten. <strong>Der</strong><br />
Gesundheitsexperten der Linken im<br />
Bundestag, Achim Kessler, meint,<br />
die Angst von Hausärzten vor<br />
Rückzahlungen für zu viele Hausbesuche<br />
sei ein Auslöser.<br />
Ein Hausbesuch ist immer dann<br />
erforderlich, wenn die Patientin<br />
oder der Patient wegen seines Leidens<br />
nicht in die Praxis kommen<br />
kann. <strong>Der</strong>en Zahl ist bundesweit<br />
zwischen 2009 und 2016 von gut 30<br />
auf gut 25 Millionen zurückgegangen,<br />
erklärt die Bundesregierung in<br />
ihrer Antwort auf eine Anfrage der<br />
Linken. Und sie beruft sich dabei<br />
auf Statistiken der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung.<br />
Ob die vorgelegten Zahlen die<br />
VON SVEN KOUKAL<br />
Wirklichkeit vollständig wiedergeben,<br />
kann bezweifelt werden. Die<br />
Kassenärztliche Vereinigung Bayern<br />
(KVB) verweist ausdrücklich<br />
darauf, dass es seit dem Jahr 2009<br />
die Verträge zur hausarztzentrierten<br />
Versorgung gibt. Die hätten viele<br />
Patienten unterschrieben. <strong>Der</strong>en<br />
Daten lägen der KVB aber nicht<br />
vor. Das mache es unmöglich, „eine<br />
valide Abschätzung bezüglich der<br />
Gesamtentwicklung der Hausbesuche<br />
über die letzten Jahre vorzunehmen“,<br />
erklärte eine Sprecherin.<br />
Im Jahr 2017 wurden in Bayern<br />
laut KVB insgesamt 5,3 Millionen<br />
ärztliche Hausbesuche bei Versicherten<br />
der gesetzlichen Kassen<br />
verzeichnet, und zu 90 Prozent waren<br />
es Hausärzte, die zu ihren Patienten<br />
kamen. Rund fünf Millionen<br />
Besuche waren regulär, 332000 erfolgten<br />
im Bereitschaftsdienst. 2009<br />
wurden den Zahlen der Bundesregierung<br />
zufolge in Bayern knapp 5,2<br />
Millionen Hausarztbesuche (2016:<br />
4,6 Millionen) registriert. Die rückläufige<br />
Entwicklung im Freistaat<br />
macht sich auch in der Zahl der Besuche<br />
pro Hausarzt bemerkbar: Sie<br />
sank im Vergleichszeitraum von 603<br />
pro Arzt und Jahr auf 537.<br />
24 Euro bekommt ein Arzt für<br />
Für einen Besuch<br />
gibt es 24 Euro<br />
einen Hausbesuch, sagt Schwabens<br />
Hausärztechef Jakob Berger (Meitingen,<br />
Kreis Augsburg). Wenn<br />
man davon ausgehe, dass solch ein<br />
Besuch 30 bis 45 Minuten in Anspruch<br />
nimmt, müsse man sich das<br />
schon überlegen. Die Kassenärzte<br />
sind zugleich verpflichtet, wirtschaftlich<br />
zu arbeiten. Überschreiten<br />
sie bei ihren Abrechnungen<br />
deutlich den Durchschnitt, drohen<br />
Honorarrückzahlungen – zum Beispiel<br />
auch, wenn sie zu viele Hausbesuche<br />
machen. „In Bayern kein<br />
Thema mehr“, sagt Berger und wird<br />
auch durch die Zahlen der Bundesregierung<br />
bestätigt: 2009 gab es<br />
noch 118 Fälle, Gesamtrückzahlungssumme<br />
von 843000 Euro,<br />
2016 nur noch drei (26000 Euro).<br />
Linken-Politiker Kessler verweist<br />
dennoch auf einen Einzelfall<br />
aus Hessen, der wegen der Höhe des<br />
Regresses „abschreckende Wirkung“<br />
auf andere Mediziner habe.<br />
50 000 Euro habe der Landarzt zurückzahlen<br />
müssen. Wie oft ein Arzt<br />
zu Hausbesuchen rausfahren darf,<br />
berechnet sich nach Durchschnittswerten,<br />
die von Bundesland zu Bundesland<br />
unterschiedlich sein können.<br />
Betroffene Ärzte in Hessen beklagen<br />
deshalb, dass auch viele Praxen<br />
in Ballungszentren eingerechnet<br />
werden. In Frankfurt oder Wiesbaden<br />
mache aber kaum noch einer der<br />
Kollegen Hausbesuche, was die<br />
Durchschnittswerte nach unten<br />
drücke, betont Kessler.<br />
Von einem alarmierenden Trend<br />
spricht die Deutsche Stiftung Patientenschutz.<br />
Es sei absurd, dass<br />
die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
zu viele Hausbesuche mit Honorarkürzungen<br />
bestraften. „Verlierer<br />
sind pflegebedürftige, demenziell<br />
erkrankte und multimorbide Menschen,<br />
die auf ihren Hausarzt daheim<br />
hoffen“, sagt Vorstand Eugen<br />
Brysch.<br />
Nicht immer ist aber ein Hausbesuch<br />
auch wirklich angesagt. In Ärztekreisen<br />
wird gerne folgende Geschichte<br />
kolportiert: <strong>Der</strong> Arzt<br />
kommt zum Hausbesuch und ihm<br />
wird gesagt, die Patientin sei gerade<br />
nicht da. Auf Rückfrage heiße es<br />
dann, sie sei beim Friseur, er solle<br />
doch morgen noch mal vorbeischauen.<br />
Diese Art Hausbesuch mögen<br />
die Ärzte überhaupt nicht.<br />
Koalition eröffnet einen Weg aus der Teilzeitfalle<br />
Gesetzesentwurf Die Bundesregierung beschließt das seit Jahren zwischen SPD und Union heftig<br />
umstrittene Rückkehrrecht auf eine Vollzeitstelle. Wer von der neuen Regelung profitiert<br />
Berlin Die junge Frau steht mitten<br />
im Leben, möchte im Job kürzertreten,<br />
mehr Zeit mit ihrer Familie<br />
verbringen – doch der Schritt von<br />
der Voll- in die Teilzeitstelle fällt ihr<br />
schwer. Das soll sich ab kommendem<br />
Jahr ändern: Die Bundesregierung<br />
bringt das Rückkehrrecht zur<br />
vorherigen Arbeitszeit auf den Weg.<br />
„Wünsche von Beschäftigten nach<br />
flexibler Gestaltung der Arbeitszeit<br />
sollen damit berücksichtigt werden“,<br />
sagt Arbeitsminister Hubertus<br />
Heil (SPD). Zwei Monate lag der<br />
Entwurf auf Eis, weil sich in der<br />
Union Widerstand regte.<br />
Was steckt hinter dem Gesetzesentwurf?<br />
Wer künftig seine Arbeitszeit freiwillig<br />
zwischen einem und fünf Jahren<br />
reduziert, soll das Recht bekommen,<br />
anschließend wieder in Vollzeit<br />
zu arbeiten. Gründe, wie etwa<br />
die Pflege von Angehörigen oder die<br />
Erziehung von Kindern, müssen<br />
nicht angegeben werden.<br />
Wie kam es jetzt doch noch zur Entscheidung?<br />
Experte für Arbeitsrecht: Rechtsanwalt<br />
Hans-Georg Meier. Foto: DBM<br />
Das Bundeskabinett stimmte am<br />
Mittwoch dem Gesetzentwurf von<br />
Bundesarbeitsminister Hubertus<br />
Heil zu. Die Entscheidung hat einen<br />
hohen politischen Symbolwert, galt<br />
sie doch als Gradmesser, wie sehr<br />
sich die SPD in der Großen Koalition<br />
durchsetzen kann. Schon in der<br />
letzten Legislaturperiode sollte das<br />
Gesetz beschlossen werden, die Union<br />
aber stand lange auf der Bremse.<br />
CSU-Landesgruppenchef Alexander<br />
Dobrindt meldete jüngst weiteren<br />
Nachbesserungsbedarf an.<br />
Wer kann seine Arbeitszeit verringern?<br />
Laut Heil will aktuell fast eine Million<br />
Beschäftigte ihre Arbeitszeit für<br />
eine Phase reduzieren. Für Arbeitsrechtler<br />
Hans-Georg Meier ein zu<br />
hoch gegriffener Wert: „Es stellt<br />
sich die Frage, ob der Bedarf auf<br />
Rückkehr aus Teilzeitstellen überhaupt<br />
so groß ist.“ Prinzipiell soll<br />
künftig jeder Arbeitnehmer einen<br />
Rechtsanspruch haben. Da dies insbesondere<br />
kleine Betriebe vor Probleme<br />
stellen könnte, gilt die Regelung<br />
nur für Unternehmen mit mehr<br />
als 45 Beschäftigten – 15 Millionen<br />
Beschäftigte sind demnach außen<br />
vor. Für Betriebe mit bis zu 200<br />
Mitarbeitern gibt es Einschränkungen.<br />
Dort soll es eine Zumutbarkeitsgrenze<br />
geben: Arbeitgeber<br />
müssen je 15 Arbeitnehmern nur einem<br />
den Anspruch auf Brückenteilzeit<br />
geben.<br />
Wer profitiert <strong>vom</strong> neuen Teilzeitgesetz?<br />
Wer sich bisher vorübergehend für<br />
eine Teilzeitbeschäftigung entschied<br />
und anschließend keine Vollzeitstelle<br />
mehr bekam, steckte in der sogenannten<br />
Teilzeitfalle. Die Zahlen<br />
verraten: Von den knapp neun Millionen<br />
Beschäftigten mit sozialversicherungspflichtigen<br />
Teilzeitjobs<br />
sind fast 80 Prozent weiblich. Die<br />
„Das Gesetz führt zu<br />
dem, was künftig vermieden<br />
werden soll: prekäre<br />
Arbeitsverhältnisse.“<br />
Arbeitsrechtsexperte Hans-Georg Meier<br />
Folge ist oft Armut bis ins hohe<br />
Alter. Denn Teilzeit schmälert auch<br />
die Rentenansprüche. <strong>Der</strong> Trend<br />
zur Teilzeit hält dennoch seit 20 Jahren<br />
weiter an. Im Vorjahr lag der<br />
Wert bei mehr als 15 Millionen Berufstätigen.<br />
Für diese Menschen ist<br />
die Brückenteilzeit eine gute Nachricht.<br />
Deutschland<br />
verpasst Ziele<br />
für Klimaschutz<br />
Stagnation beim<br />
Ausstoß von CO 2<br />
Berlin Deutschland hinkt beim Klimaschutz<br />
seinen selbst gesteckten<br />
Zielen weit hinterher. Statt wie angekündigt<br />
den CO 2 -Ausstoß bis<br />
2020 um 40 Prozent zu senken,<br />
steuert das Land auf eine Reduktion<br />
von nur 32 Prozent im Vergleich zu<br />
1990 zu. Einen Bericht, der die sogenannte<br />
Klimaschutzlücke auf acht<br />
Prozentpunkte beziffert, verabschiedete<br />
das Bundeskabinett am<br />
Mittwoch in Berlin. Bisher war von<br />
fünf bis acht Prozentpunkten die<br />
Rede.<br />
Als Gründe nannte Bundesumweltministerin<br />
Svenja Schulze<br />
(SPD) das unerwartet hohe Bevölkerungs-<br />
und Wirtschaftswachstum.<br />
Zudem habe man die Wirkung<br />
von zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen<br />
überschätzt. Die Aufholjagd<br />
sei „leider nicht ganz“ gelungen,<br />
sagte Schulze im Bundestag.<br />
Aktuelle Trends etwa im Verkehr<br />
ließen befürchten, dass die Lücke<br />
sogar noch größer ausfalle. „Wir<br />
müssen unser 40-Prozent-Etappenziel<br />
so schnell wie möglich erreichen.“<br />
Allerdings gibt es dazu bisher<br />
kaum konkrete Vorschläge der<br />
Bundesregierung. Von Ende <strong>Juni</strong> an<br />
soll eine Kommission über den Ausstieg<br />
aus dem klimaschädlichen<br />
Kohlestrom beraten und darüber,<br />
wie man dem 2020-Ziel möglichst<br />
nahe kommt – Ergebnisse sollen<br />
Ende des Jahres vorliegen.<br />
Eine ähnliche Kommission für<br />
den Verkehr, die auch im Koalitionsvertrag<br />
angekündigt ist, sei kein<br />
Thema im Kabinett gewesen, sagte<br />
Schulze. Die einzig konkret angekündigte<br />
Sofortmaßnahme für den<br />
Klimaschutz, ein schnellerer Ausbau<br />
von Wind- und Sonnenstrom,<br />
steckt fest: SPD und Union streiten<br />
sich um die sogenannten Sonderausschreibungen,<br />
ein entsprechendes<br />
Gesetz von Wirtschaftsminister Peter<br />
Altmaier (CDU) wird wohl nicht<br />
wie geplant vor der Sommerpause<br />
verabschiedet. (dpa)<br />
Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen<br />
des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde<br />
in der Lausitz. Foto: Patrick Pleul, dpa<br />
Was sagen Kritiker zum Gesetzesentwurf?<br />
Nach Ansicht von Arbeitsrechtsexperte<br />
Meier ist der Entwurf kontraproduktiv:<br />
„Die Betriebe müssen,<br />
um die fehlenden Zeiten auszugleichen,<br />
Mitarbeiter befristet einstellen<br />
und kreieren so wiederum prekäre<br />
Arbeitsverhältnisse. Also genau<br />
das, was künftig vermieden werden<br />
soll.“ Auch die Wirtschaft spart<br />
nicht mit Kritik. Es drohen<br />
„schwerwiegende Folgewirkungen<br />
für die Personalplanung der Unternehmen“,<br />
warnt Reinhold von<br />
Eben-Worlée, Präsident des Verbands<br />
der Familienunternehmer.<br />
Das Rückkehrrecht von Teil- auf<br />
Vollzeit verschärfe zudem den Fachkräftemangel.<br />
<strong>Der</strong> Zentralverband<br />
des Deutschen Handwerks bemängelt,<br />
dass „tief in die Entscheidungsfreiheit<br />
der Unternehmen eingegriffen<br />
wird.“ <strong>Der</strong> Deutsche Gewerkschaftsbund<br />
hingegen begrüßt die<br />
Entscheidung und spricht von einem<br />
„wichtigen Schritt“, dem nun weitere<br />
folgen müssen.<br />
Wie geht es nun weiter?<br />
Nach dem Kabinettsbeschluss wird<br />
erwartet, dass der Gesetzentwurf<br />
nach der Sommerpause in erster Lesung<br />
in den Bundestag kommt. In<br />
Kraft treten soll das Gesetz zum 1.<br />
Januar 2019.
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Politik<br />
5<br />
Schmeicheleien für Schurken<br />
Analyse Trumps überschwängliches Lob für den Diktator Kim Jong Un steht in scharfem Kontrast zu seinen Ausfällen<br />
gegen demokratische Verbündete. Das nordkoreanische Staatsfernsehen befindet sich im Triumph-Modus<br />
VON KARL DOEMENS UND<br />
FINN MAYER-KUCKUK<br />
Washington/Singapur Wenige Stunden<br />
nach seinem Abflug griff Donald<br />
Trump zum Handy. Doch anders<br />
als nach dem G7-Gipfel in Kanada<br />
fand der US-Präsident nur<br />
freundliche Worte für seinen Gesprächspartner:<br />
„Danke, Chairman<br />
Kim“, twitterte er, „unsere Zusammenkunft<br />
war historisch.“ <strong>Der</strong><br />
Kontrast zu seiner Botschaft <strong>vom</strong><br />
Samstag, als er den kanadischen<br />
Premierminister Justin Trudeau aus<br />
der Air Force One „sehr unehrlich<br />
und schwach“ schimpfte, könnte<br />
kaum größer sein.<br />
Den ganzen Dienstag lang wurden<br />
die Amerikaner mit Bildern des<br />
Gipfels von Singapur überflutet.<br />
Immer wieder sah man Auszüge aus<br />
Trumps einstündiger Pressekonferenz.<br />
Seinem Lieblingssender Fox<br />
gab er ein Exklusivinterview. Und<br />
die Elogen auf den nordkoreanischen<br />
Diktator Kim Jong Un hörten<br />
„Klug, ehrlich, direkt“ –<br />
das sagt Trump über Kim<br />
nicht auf. „Ehrlich und direkt“ sei<br />
der 34-Jährige, lobte Trump, dazu<br />
„unterhaltsam und strategisch“. Er<br />
schwärmte von seiner „großartigen<br />
Beziehung“ zu dem Machthaber<br />
und urteilte: „Er ist klug, er liebt<br />
sein Volk und liebt sein Land.“<br />
<strong>Der</strong> Führer eines der repressivsten<br />
Regime der Welt als ehrenwerter<br />
Sympathieträger, der Premierminister<br />
des demokratischen Nachbarlandes<br />
als Verräter, der – so formulierte<br />
es Trumps enger Vertrauter<br />
Larry Kudlow – „uns in den Rücken<br />
gestochen hat“? Diese paradoxe<br />
Rollenzuweisung geht einzelnen<br />
Republikanern zu weit. „Man kann<br />
Justin und Kim nicht vergleichen“,<br />
widersprach Susan Collins, die Senatorin<br />
von Maine: „<strong>Der</strong> Präsident<br />
sollte unseren engsten Verbündeten<br />
und größten Handelspartner nicht<br />
so verärgern.“ Doch ansonsten blieb<br />
der konservative Protest eher leise.<br />
Offenbar hat sich die amerikanische<br />
Öffentlichkeit schon an die inflationäre<br />
Verwendung von Schmeicheleien<br />
und Superlativen durch ihren<br />
Präsidenten gewöhnt. Immerhin<br />
hatte er vor kurzem auch Trudeau<br />
einen „großen Freund, Nachbarn<br />
und Verbündeten“ genannt. Wie<br />
sich nun zeigt, ist die Halbwertszeit<br />
solcher Komplimente extrem kurz.<br />
„Solche Äußerungen sollen nicht<br />
die Realität beschreiben, sondern<br />
Die bittere Bilanz zum Abzug<br />
der EU aus dem Kosovo<br />
Hintergrund Die europäische Mission Eulex endet nach zehn Jahren<br />
VON DETLEF DREWES<br />
Brüssel Es gibt keine Feierstunde<br />
und auch kein wehmütiges Einholen<br />
der Europafahne. Selbst die EU-<br />
Verwaltung in Brüssel verkündete<br />
das Ende des Einsatzes von Richtern,<br />
Juristen, Verwaltungsfachleuten<br />
und Politikberatern mit wenigen<br />
kargen Zeilen. Die EU-Mission zur<br />
Unterstützung beim Aufbau des<br />
Justiz- und Polizeiwesens im Kosovo<br />
(Eulex) endet am Freitag. „Wir<br />
können das jetzt selber machen“,<br />
sagte Justizminister Abelard Tahiri<br />
in Pristina. Die „Zeit internationaler<br />
Auslandsmissionen“ in seinem Land<br />
sei vorbei, erklärte Präsident<br />
Hashim Thaçi, der noch nicht weiß,<br />
ob er als großer Held des Kosovo in<br />
Erinnerung bleiben oder als Angeklagter<br />
vor dem neuen Balkantribunal<br />
des Internationalen Strafgerichtshofes<br />
in Den Haag enden wird.<br />
Die Geschichte von Eulex begann<br />
2008. Zunächst hatte eine UN-Mission<br />
in den ersten neun Nachkriegsjahren<br />
versucht, Kriegsverbrechen<br />
aufzuklären und staatliche Strukturen<br />
zu errichten. Die Ergebnisse<br />
waren bescheiden. Dann übernahm<br />
Ausgewählt höflich und herzlich gingen US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un beim Gipfeltreffen<br />
in Singapur miteinander um. In den USA gab es daran auch Kritik.<br />
Foto: KCNA, afp<br />
ganz bestimmte taktische Ziele erreichen“,<br />
analysiert Ex-CIA-Direktor<br />
Michael Hayden. Trump will die<br />
europäischen Partner zu einer veränderten<br />
Handelspolitik nötigen.<br />
Nachdem das Zuckerbrot seines anfänglichen<br />
Werbens nicht funktionierte,<br />
holt er nun die Zoll-Peitsche<br />
heraus. „Es gibt Länder, die uns<br />
ausnutzen“, klagte er auch in Singapur<br />
und beschwerte sich über<br />
Deutschland: „Sie kaufen nicht viel<br />
von uns, und trotzdem senden sie<br />
uns Millionen von ihren Mercedes<br />
und BMW.“ Das klingt nach einer<br />
bizarren Form von enttäuschter<br />
Liebe. Tatsächlich treffen sich in<br />
Trumps extremen Schmeicheleien<br />
zwei Seiten seiner Persönlichkeit:<br />
der Immobilienentwickler und der<br />
Narzisst. <strong>Der</strong> Präsident will etwas<br />
verkaufen und mit dem Verkaufserfolg<br />
zugleich sein Genie beweisen.<br />
Immer wieder hat er geprahlt,<br />
niemandem vor ihm sei es gelungen,<br />
Kim Jong Un zu treffen. „Bin ich<br />
wieder auf dem Cover?“, fragte er<br />
während der Pressekonferenz den<br />
Korrespondenten des Magazins<br />
Time: „Mein lieber Mann, hatte ich<br />
die EU. Zeitweise waren 2000 ausländische<br />
Polizisten, Richter, Zollbeamte<br />
und Staatsanwälte im Einsatz<br />
– mit einem Jahresbudget von<br />
200 Millionen Euro. Die offizielle<br />
Bilanz liest sich denn auch durchaus<br />
vielversprechend: Es gab fast 1000<br />
Aktionen, bei denen nach Vermissten<br />
aus Kriegszeiten gesucht wurde.<br />
Außerdem berieten die Experten<br />
der EU die Politiker bei 130 Gesetzen<br />
und verhandelten Verbrechen<br />
rund um den Kosovokrieg. „Wir<br />
schrecken auch vor hohen Tieren<br />
nicht zurück“, hatten die Eulex-<br />
Vertreter beim Start versprochen.<br />
Doch offenbar ist genau das passiert.<br />
Es geht nach Hause: Nach zehn Jahren<br />
endet die Eulex-Mission der EU. Foto: afp<br />
schon viele Titelgeschichten!“ Einen<br />
skurrilen Höhepunkt erreichte<br />
die Melange aus Süßholzraspeln und<br />
Selbstlob in einem vier Minuten langen<br />
Werbevideo, das Trump eigens<br />
für das Treffen mit Kim produzieren<br />
ließ. <strong>Der</strong> Trailer im kitschigsten<br />
Hollywood-Stil zeigt Schwarz-<br />
Weiß-Bilder <strong>vom</strong> tristen nordkoreanischen<br />
Alltag, die mit bunten<br />
Zukunftsvisionen von Traumstädten<br />
und Hochgeschwindigkeitszügen<br />
kontrastiert werden. „Zwei<br />
Männer, zwei Führer, ein Schicksal“,<br />
heißt es am Ende, und Trump<br />
hält seine Hand in die Höhe.<br />
Solche Propaganda kennt man<br />
sonst nur von autokratischen Staaten.<br />
Und tatsächlich hält Trump<br />
höchstes Lob für den russischen<br />
Präsidenten Wladimir Putin, den<br />
chinesischen Präsidenten Xi Jinping<br />
und eben Kim bereit. Dass in Nordkorea<br />
laut Amnesty International<br />
„fast jeder Aspekt der Menschenrechte<br />
verletzt“ wird, wischt er beiseite:<br />
„An vielen Plätzen ist es rau.<br />
Nicht nur hier.“ Immer lauter wird<br />
die Kritik, dass einstige moralische<br />
Überheblichkeit der USA unter<br />
Genc Nimoni arbeitet für die Nichtregierungsorganisation<br />
Çohu, die<br />
sich für den Aufbau demokratischer<br />
Strukturen und gegen Korruption<br />
engagiert. „Eulex wird als gescheiterte<br />
Mission in Erinnerung bleiben“,<br />
bilanziert er. Und er ist nicht<br />
der Einzige. 2014 gab es massive<br />
Vorwürfe, zwei der Eulex-Richter<br />
hätten sich von der kosovarischen<br />
Mafia bestechen lassen. Recherchen<br />
investigativer Journalisten legen<br />
nahe, dass Staatspräsident Thaçi<br />
selbst in die organisierte Kriminalität<br />
sowie den Waffen-, Drogen- und<br />
Organhandel verstrickt sein soll.<br />
Bis Ende <strong>2018</strong> beendet auch die<br />
Kosovo-Schutztruppe (Kfor), an<br />
der die Bundeswehr beteiligt ist, ihren<br />
Einsatz. <strong>Der</strong>weil wartet seit einem<br />
Jahr das arbeitsbereite Kosovo-<br />
Tribunal in Den Haag auf Arbeit.<br />
Bisher gibt es keine einzige Anklage.<br />
Dabei gehören die Aufarbeitung des<br />
Krieges und die Bestrafung der Verantwortlichen<br />
für alle Verbrechen<br />
zu den Bedingungen, die die EU für<br />
eine Aufnahme der einstigen serbischen<br />
Provinz gestellt hat. Aber damit<br />
hat man in Pristina noch nicht<br />
einmal angefangen.<br />
Trump grenzenlosem Relativismus<br />
gewichen sei. „Trump kommt tatsächlich<br />
weit besser mit Kim Jong<br />
Un aus als mit unseren engsten Verbündeten<br />
Angela Merkel und Justin<br />
Trudeau“, empört sich Tony<br />
Schwartz, der einst als Ghostwriter<br />
für den Milliardär dessen Buch „Die<br />
Kunst des Erfolges“ schrieb und<br />
später zu seinen erbitterten Gegnern<br />
mutierte: „Wir werden zunehmend<br />
zu einem Schurkenstaat.“<br />
Solche moralischen Zweifel sind<br />
den Medien in Nordkorea fremd.<br />
Staatlich gelenkte Medien verkündeten<br />
einen großen Sieg für Machthaber<br />
Kim. Auf allen Zeitungen erschienen<br />
die vorteilhaftesten Fotos<br />
von Kim mit Trump in verschiedenen<br />
Posen und Situationen. Die<br />
Nachrichtenagentur KCNA zitierte<br />
Trump mit den Worten: „Es ist<br />
wichtig, mutige Entscheidungen zu<br />
treffen, um die gegenseitigen Feindseligkeiten<br />
einzustellen“ – und stellte<br />
den Gipfel als Treffen unter<br />
Gleichgestellten dar. KCNA nahm<br />
sogar etwas als beschlossen vorweg,<br />
das Trump am Tag zuvor noch an<br />
zahlreiche Bedingungen geknüpft<br />
In Japan gibt es Kritik an der<br />
Absage der Manöver<br />
hatte. „Die USA bieten eine Sicherheitsgarantie<br />
und haben vor, die<br />
Sanktionen gegen unser Land im<br />
Verlauf von Dialog und Verhandlungen<br />
aufzuheben“, behaupteten<br />
die Propagandisten. Jetzt steht<br />
Trumps Wort gegen Kims – der<br />
amerikanische Präsident hatte nur<br />
in seiner Pressekonferenz nach Ende<br />
des Gipfels klargestellt: eine Aufhebung<br />
der Sanktionen komme erst<br />
nach einer komplett abgeschlossenen<br />
atomaren Abrüstung und einer<br />
Verbesserung der Menschenrechtslage<br />
infrage. Etwas Schriftliches gab<br />
es zu diesem Punkt nicht. Trump<br />
war dagegen bei einem anderen<br />
Thema völlig klar. Er kündigte ein<br />
Ende der gemeinsamen Militärmanöver<br />
seines Landes mit Südkorea<br />
an. Auch das stellte KCNA als großen<br />
Verhandlungserfolg Kims heraus.<br />
<strong>Der</strong> weitere Dialog verlaufe<br />
nun als „schrittweiser Prozess mit<br />
gleichzeitigen Handlungen“.<br />
Das von Raketen bedrohte Nachbarland<br />
Japan zeigte sich demgegenüber<br />
skeptisch. Premier Shinzo Abe<br />
betonte zwar, die gemeinsame Erklärung<br />
sei „von großer Bedeutung“,<br />
sah darin aber lediglich einen<br />
„guten Anfang“, dem nun konkrete<br />
Taten folgen müssten. <strong>Der</strong> japanische<br />
Verteidigungsminister kritisierte<br />
derweil, dass Trump ohne<br />
Absprache die Marinemanöver in<br />
der Region abgesagt habe. Diese seien<br />
wichtig für die Sicherheitslage in<br />
ganz Ostasien. Die Chinesen schlugen<br />
sich halb auf die Seite Kims und<br />
feierten den Gipfel als vollen Erfolg,<br />
der genau den Wünschen Pekings<br />
entspreche. Außenminister Wang<br />
Yi sprach von einem „Dialog auf<br />
Augenhöhe“ und behauptete, der<br />
Gipfel sei nur aufgrund der Vorarbeit<br />
Chinas möglich gewesen.<br />
In der südkoreanischen Bevölkerung<br />
zeigte sich in der Bewertung<br />
des Treffens eine Spaltung nach Generationen,<br />
wie eine Umfrage der<br />
Zeitung Korea Times zeigt. Die jüngeren<br />
Bewohner des Landes sehen<br />
in Kim eher einen Verbrecher. Sie<br />
wollen keine Wiedervereinigung,<br />
weil die Lage auf dem Job- und<br />
Wohnungsmarkt auch so schon<br />
schwierig sei. Nordkorea ist ihnen<br />
fremd. Die Senioren wünschen sich<br />
dagegen tendenziell eine Annäherung<br />
beider Länder mit dem Ziel einer<br />
Wiedervereinigung. Sie sehen<br />
den Gipfel entsprechend positiver.<br />
Ein neuer Name für<br />
Mazedonien<br />
Griechenland Doch es gibt bereits Kritik<br />
Athen Mögliches Ende eines Nachbarschaftsstreits:<br />
Griechenland und<br />
Mazedonien haben ihren über 25<br />
Jahre dauernden Zwist um den Namen<br />
der ehemaligen jugoslawischen<br />
Teilrepublik beigelegt. Bei Umsetzung<br />
der Vereinbarung wird auch<br />
der Weg frei für den Beitritt Mazedoniens<br />
zur Nato und für die Aufnahme<br />
von EU-Beitrittsverhandlungen.<br />
EU und Nato reagierten erfreut<br />
auf die Einigung der Regierungschefs<br />
Mazedoniens und Griechenlands,<br />
Zoran Zaev und Alexis<br />
Tsipras. „Unsere Nachbarn werden<br />
den Namen Republik Nord-Mazedonien<br />
(mazedonisch: Severna Makedonija)<br />
haben“, sagte Tsipras am<br />
Dienstag in einer Ansprache.<br />
Das Wichtigste dieser Vereinbarung<br />
ist laut Tsipras, dass der nördliche<br />
Nachbar Griechenlands nicht<br />
mehr mit dem antiken Mazedonien<br />
verwechselt werden kann, das Athen<br />
als Teil seiner Geschichte versteht.<br />
Vorangegangen waren mehrmonatige<br />
Verhandlungen unter Schirmherrschaft<br />
der UN. Zaev sprach in<br />
Skopje von einer „historischen Einigung“,<br />
mit der ein 25-jähriger Streit<br />
mit dem Nachbarn beendet werden<br />
könne, wenn das Volk bei einem Referendum<br />
im Herbst zustimme. Mazedoniens<br />
Staatspräsident Djordje<br />
Iwanow hat dem Kompromiss jedoch<br />
gestern bereits eine klare Absage<br />
erteilt. „Ich werde diese Vereinbarung<br />
nicht unterschreiben“, sagte<br />
Iwanow. Oppositionschef Hristijan<br />
Mickoski von der nationalistischen<br />
VMRO-DPMNE sprach von „Kapitulation“<br />
und „Exhibitionismus<br />
auf Kosten des Volkes“. Auch die<br />
griechische Oppositionspartei Nea<br />
Dimokratia hat den Kompromiss<br />
kritisiert. Es sei ein „nationaler<br />
Rückzug“, dass Athen die Existenz<br />
einer mazedonischen Sprache und<br />
einer mazedonischen Ethnie akzeptiert<br />
hat, so Parteichef Kyriakos<br />
Mitsotakis.<br />
Als Gegenleistung für die Namensänderung<br />
will sich Athen nicht<br />
mehr gegen den Beitritt dieser Republik<br />
zur Nato sperren und auch<br />
die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen<br />
nicht mehr blockieren,<br />
wie Tsipras mitteilte. <strong>Der</strong> Namensstreit<br />
schwelt, seit Mazedonien 1991<br />
als ehemalige Teilrepublik des zerfallenen<br />
Jugoslawiens die Unabhängigkeit<br />
erklärte. (dpa)<br />
Aquarius<br />
nimmt Kurs<br />
auf Valencia<br />
Hafenstadt verspricht<br />
warmen Empfang<br />
VON RALPH SCHULZE<br />
Madrid Das Drama um das internationale<br />
Rettungsschiff Aquarius hat<br />
in Spanien eine Welle der Hilfsbereitschaft<br />
ausgelöst. Mehr als 200<br />
spanische Kommunen erklärten sich<br />
spontan bereit, die 629 Migranten,<br />
die am Wochenende von der Aquarius<br />
vor der Küste Libyens aufgenommen<br />
worden waren, mit offenen<br />
Armen zu empfangen. Das Schiff<br />
befindet sich inzwischen auf dem<br />
Weg zum spanischen Hafen Valencia.<br />
Italien und Malta hatten der<br />
Aquarius nicht erlaubt, in ihren Häfen<br />
anzulegen. Am Rathausbalkon<br />
in der spanischen Mittelmeerstadt<br />
Valencia, wo die Ankunft der Aquarius<br />
am Samstag erwartet wird, weht<br />
ein großes Willkommenstransparent<br />
mit der Aufschrift: „Valencia,<br />
Stadt der Zuflucht.“<br />
Die Aquarius hatte zwischen Italien<br />
und Libyen 229 Menschen aus<br />
Seenot gerettet. Zudem hatte sie auf<br />
Anweisung der italienischen Seenotzentrale<br />
weitere 400 schiffbrüchige<br />
Migranten von der Küstenwacht<br />
und von Handelsschiffen übernommen.<br />
Wenig später hatte Italiens<br />
rechtspopulistischer Innenminister<br />
Matteo Salvini der Aquarius die Anfahrt<br />
italienischer Häfen verwehrt.<br />
Daraufhin hatte Spaniens sozialistischer<br />
Regierungschef Pedro Sánchez<br />
den Hafen Valencias angeboten.<br />
Nach der Aufnahme von Proviant<br />
und Trinkwasser nahm die Aquarius<br />
in der Nacht zum Mittwoch Kurs auf<br />
Spanien. Begleitet wird sie von zwei<br />
italienischen Marineschiffen. Vor<br />
Beginn der dreitägigen Fahrt nach<br />
Spanien waren die 629 Flüchtlinge<br />
aus Sicherheitsgründen auf diesen<br />
drei Schiffen verteilt worden. Auf<br />
der Aquarius wurden 106 Migranten<br />
untergebracht, auf den beiden italienischen<br />
Schiffen die übrigen mehr<br />
als 500 Schiffbrüchigen.<br />
Jetzt bekommt im Mittelmeer ein<br />
weiteres deutsches Hilfsschiff die<br />
neue harte Linie von Salvini zu spüren.<br />
Das Rettungsschiff Sea Watch 3<br />
bekam bisher keine Erlaubnis, 41<br />
Überlebende eines Bootsunglücks<br />
und die Leichen von zwölf Ertrunkenen<br />
zu einem italienischen Hafen zu<br />
bringen. Die schiffbrüchigen Migranten<br />
und Toten waren von dem<br />
US-Kriegsschiff „USNS Trenton“<br />
am Dienstag vor der Küste Libyens<br />
geborgen worden. „Das Kriegsschiff<br />
hat uns um Hilfe gebeten und gefragt,<br />
ob wir die 41 Überlebenden an<br />
einen sicheren Ort bringen können,<br />
aber wir haben immer noch keine<br />
Antwort aus Italien, ob wir das dürfen“,<br />
twitterte am Mittwoch die<br />
deutsche Hilfsorganisation Sea-<br />
Watch, die ihren Sitz in Berlin hat.<br />
Innenminister Salvini hatte bereits<br />
am Montag nach dem Hafenboykott<br />
für die Aquarius angedeutet,<br />
dass die Hilfsorganisation Sea-<br />
Watch künftig ebenfalls unerwünscht<br />
sei: „Auch die Sea-Watch 3<br />
wartet vor der libyschen Küste darauf,<br />
die zigste Ladung Einwanderer<br />
nach Italien zu bringen. Es reicht.<br />
Italien hat aufgehört zu gehorchen.“<br />
Währenddessen sorgte das Hafenverbot<br />
für die Aquarius für Streit<br />
zwischen Rom und Paris. Frankreichs<br />
Präsident Emmanuel Macron<br />
hatte Italien „Zynismus und Verantwortungslosigkeit“<br />
vorgeworfen<br />
und verlangt, das internationale<br />
Seerecht zu achten. Daraufhin bestellte<br />
Italiens Regierung den französischen<br />
Botschafter ein, um gegen<br />
diese Äußerungen zu protestieren.<br />
Die Aquarius hält Kurs auf die spanische<br />
Hafenstadt Valencia. Foto: dpa
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
6 Wirtschaft<br />
EU regelt<br />
Fischfang<br />
vor Sylt<br />
Deutschland darf<br />
Methoden nicht regeln<br />
Luxemburg Deutschland darf nach<br />
EU-Recht nicht einseitig die Fischerei<br />
mit Schlepp- und Stellnetzen in<br />
den Schutzgebieten Sylter Außenriff<br />
und Pommersche Bucht verbieten.<br />
Dies entschied der Europäische Gerichtshof<br />
in Luxemburg. Ein solches<br />
Verbot würde auch Fischerboote aus<br />
anderen EU-Staaten betreffen. Folglich<br />
betreffe dies die gemeinsame Fischereipolitik<br />
der Europäischen<br />
Union. Zuständig für ein etwaiges<br />
Verbot wäre demnach allein die Europäische<br />
Union. <strong>Der</strong> Deutsche Naturschutzring<br />
hatte in Deutschland<br />
beantragt, die Fangmethoden wegen<br />
negativer Folgen für Umwelt und<br />
Arten in den Schutzgebieten zu verbieten.<br />
Die Naturschützer beklagen,<br />
Schleppnetze könnten Riffe und<br />
Sandbänke in den Schutzgebieten<br />
beeinträchtigen. Die Stellnetze wiederum<br />
sehen sie als Gefahr für<br />
Schweinswale und Seevögel. Die<br />
Schutzgebiete liegen in der deutschen<br />
Wirtschaftszone. Die deutschen<br />
Behörden lehnten ein Verbot<br />
ab, weil für die Frage allein die Europäische<br />
Union zuständig sei. Dagegen<br />
klagte der Umweltverband.<br />
Dieser entschied nun, die beantragten<br />
Maßnahmen dürften tatsächlich<br />
nicht einseitig von einem Mitgliedstaat<br />
erlassen werden. (dpa)<br />
Wie vor Sylt gefischt werden darf, ist Sache<br />
der EU.<br />
Foto: dpa<br />
Wirtschaft kompakt<br />
Wie viel zahlt die Lebensversicherung?<br />
BGH Die Niedrigzinsen treffen Kunden hart – denn die Verzinsung des Vorsorgeklassikers sinkt.<br />
Verbraucher ärgern auch Einschnitte durch eine Reform. Diese wird nun überprüft<br />
Karlsruhe Viele Jahre eingezahlt,<br />
jetzt wird die Lebensversicherung<br />
fällig – und dann die Enttäuschung:<br />
Die Summe fällt seit einiger Zeit oft<br />
kleiner aus als von den Kunden erhofft.<br />
<strong>Der</strong> Bund der Versicherten<br />
(BdV) hat deshalb geklagt. Vor dem<br />
Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe<br />
zeichnet sich nach der Verhandlung<br />
<strong>vom</strong> Mittwoch ein Teilerfolg<br />
ab. Ein Urteil wird aber erst am<br />
27. <strong>Juni</strong> gefällt.<br />
Worum geht es?<br />
Um die Frage, wie viel Geld den<br />
Versicherten am Laufzeitende aus<br />
den Bewertungsreserven zusteht.<br />
Versicherer legen die Kundengelder<br />
am Kapitalmarkt an, größtenteils in<br />
festverzinslichen Papieren wie<br />
Staatsanleihen. <strong>Der</strong>en Wert<br />
schwankt. Sinken die Zinsen, steigt<br />
der Wert älterer, höher verzinster<br />
Staatsanleihen in den Büchern des<br />
Unternehmens. Am Markt könnte<br />
der Versicherer sie für mehr Geld<br />
verkaufen, als er für sie bezahlt hat.<br />
Diese Differenz zwischen Kauf- und<br />
Marktpreis wird als Bewertungsreserve<br />
bezeichnet. Ausscheidende<br />
Kunden waren bis zu einer Gesetzesänderung<br />
2014 daran zur Hälfte<br />
zu beteiligen. Entsprechend hoch<br />
fielen in der Niedrigzins-Phase die<br />
Ausschüttungen aus.<br />
Was ist das Problem?<br />
Klassische Renten- und Lebensversicherungen<br />
leiden selbst unter der<br />
Zinsflaute: Die Versicherer können<br />
die hohen Garantieversprechen der<br />
Vergangenheit kaum noch erwirtschaften.<br />
Die Leidtragenden sind<br />
die Versicherten, deren Verträge<br />
noch länger laufen. Wenn die Assekuranzen<br />
hochprozentige Papiere<br />
jetzt verkaufen müssen, um scheidende<br />
Kunden an den üppigen Reserven<br />
zu beteiligen, geht das in der<br />
Zukunft zu ihren Lasten. Um die<br />
Branche zu stabilisieren, hat 2014<br />
der Gesetzgeber eingegriffen.<br />
Die Lebensversicherung gilt als ein Klassiker zur Altersvorsorge. Aber weil die Versicherer<br />
das Geld in Rentenpapiere stecken, sinken die Zinsen.<br />
Foto: dpa<br />
Mit welchen Folgen?<br />
Die Assekuranzen dürfen Kursgewinne<br />
aus festverzinslichen Wertpapieren<br />
nur noch in dem Maße ausschütten,<br />
wie Garantiezusagen für<br />
die übrigen Versicherten sicher sind.<br />
Für Aktien und Immobilien gilt diese<br />
gesetzlich verordnete Kappung<br />
nicht. Den größten Teil der Kundengelder<br />
legen Versicherer aber in<br />
festverzinslichen Papieren an. Im<br />
Fall des Versicherten, den der BdV<br />
vor Gericht vertritt, bedeutete das:<br />
Kurz vor Inkrafttreten der Reform<br />
hatte ihm die zum Ergo-Konzern<br />
gehörende Victoria Lebensversicherung<br />
unter Vorbehalt eine Beteiligung<br />
an den Bewertungsreserven<br />
von 2821,35 Euro in Aussicht gestellt.<br />
Tatsächlich bekam er wenig<br />
später nur 148,95 Euro.<br />
Wie stehen die Chancen vor Gericht?<br />
In den Vorinstanzen hatte der BdV<br />
keinen Erfolg. <strong>Der</strong> Gesetzgeber<br />
habe „gewichtige Interessen des Allgemeinwohls“<br />
verfolgt, urteilte zuletzt<br />
das Landgericht Düsseldorf.<br />
Die BGH-Richter scheinen diese<br />
Auffassung zu teilen. In der Verhandlung<br />
bemängelte der Senat<br />
aber, dass das Landgericht nicht geprüft<br />
habe, ob die Kürzungen im<br />
konkreten Fall wirklich durch die<br />
wirtschaftliche Situation der Versicherung<br />
gerechtfertigt waren. Aus<br />
der stark geschrumpften Summe ergebe<br />
sich gewisser Erklärbedarf.<br />
Wie geht es jetzt weiter?<br />
Die Frage dürfte die Gerichte noch<br />
eine Weile beschäftigen. <strong>Der</strong> BGH<br />
will am 27. <strong>Juni</strong> sein Urteil verkünden.<br />
Aller Voraussicht nach muss<br />
sich das Landgericht den Fall dann<br />
erneut vornehmen. <strong>Der</strong> BdV ist<br />
auch bereit zur Verfassungsklage.<br />
Das Bundesverfassungsgericht hatte<br />
2005 geurteilt, dass die Versicherten<br />
an Gewinnen, die mit ihrem Geld<br />
erzielt wurden, zu beteiligen sind.<br />
Deshalb war die Ausschüttung aus<br />
den Bewertungsreserven Anfang<br />
2008 überhaupt erst eingeführt worden.<br />
Welche Folgen hat die Kappung der<br />
Bewertungsreserven für die Kunden?<br />
Die Höhe der Bewertungsreserven<br />
schwankt stark. Je nach Stichtag, zu<br />
dem der Vertrag ausläuft, fällt sie<br />
unterschiedlich hoch aus. Die Beteiligung<br />
kann im Einzelfall auch komplett<br />
wegfallen. Allenfalls ein Trend<br />
lässt sich aus einer Auswertung von<br />
Policen direkt ablesen: Ein Käufer<br />
bestehender Policen wertete 12 000<br />
Verträge aus. Danach bekamen<br />
Kunden 2014 am Ende des Vertrages<br />
laut Beispielrechnung bei einer Ablaufsumme<br />
von 100000 Euro im<br />
Schnitt 5580 Euro aus den Bewertungsreserven.<br />
Ein Jahr später waren<br />
es 2740 Euro. Zuletzt stieg die<br />
Summe den Angaben zufolge auf<br />
3410 Euro im Mai. (dpa)<br />
Wann<br />
Befristungen<br />
unzulässig sind<br />
Verfassungsgericht<br />
stärkt Arbeitnehmer<br />
Karlsruhe Schützenhilfe für Arbeitnehmer<br />
<strong>vom</strong> höchsten deutschen<br />
Gericht: Unternehmen dürfen nicht<br />
ohne Grund einen Beschäftigten<br />
wiederholt mit befristeten Arbeitsverträgen<br />
abspeisen. Das Bundesverfassungsgericht<br />
bestätigte in einem<br />
am Mittwoch in Karlsruhe veröffentlichten<br />
Beschluss das Verbot<br />
mehrfacher befristeter Verträge<br />
beim selben Arbeitgeber, das <strong>vom</strong><br />
Bundesarbeitsgericht großzügig<br />
ausgelegt worden war (Az: 1 BvL<br />
7/14 und 1 BvR 1375/14 – Beschluss<br />
<strong>vom</strong> 6. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>).<br />
Nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz<br />
darf ein Arbeitgeber<br />
ohne Grund einen Arbeitnehmer<br />
höchstens zwei Jahre befristet beschäftigen.<br />
So soll der Gefahr von<br />
sogenannten Kettenverträgen vorgebeugt<br />
werden, bei denen ein Arbeitsverhältnis<br />
immer wieder durch<br />
einen neuen befristeten Arbeitsvertrag<br />
verlängert wird.<br />
Damit schütze der Staat das unbefristete<br />
Arbeitsverhältnis als Regelbeschäftigungsform<br />
und den<br />
„strukturell unterlegenen Beschäftigten<br />
im Arbeitsverhältnis“, so die<br />
Karlsruher Richter. Verfassungsrechtlich<br />
nicht zu beanstanden sei es<br />
jedoch, wenn die grundlose Befristung<br />
als Brücke in eine Dauerbeschäftigung<br />
genutzt werde. Auch<br />
wenn eine Vorbeschäftigung sehr<br />
lange zurückliegt oder von kurzer<br />
Dauer war, könne die Befristung<br />
zulässig sein. Als Beispiel nannte das<br />
Gericht Jobs während der Schul-,<br />
Studien- oder Familienzeit oder als<br />
Werkstudent. Das Bundesarbeitsgericht<br />
hatte das Gesetz so ausgelegt,<br />
dass eine neue Befristung ohne<br />
Grund nach drei Jahren möglich ist.<br />
Dem schob das Bundesverfassungsgericht<br />
einen Riegel vor: Gerichte<br />
dürften das Gesetz nicht gegen den<br />
klar erkennbaren Willen des Gesetzgebers<br />
auslegen. (dpa)<br />
AUTOZULIEFERER<br />
Hauptversammlung bei<br />
Grammer verläuft turbulent<br />
Auf der Hauptversammlung des<br />
Autozulieferers Grammer hat der<br />
Großaktionär Hastor für Wirbel gesorgt.<br />
Anwalt Franz Enderle beantragte<br />
die Absetzung von Aufsichtsratschef<br />
Klaus Probst, unterlag<br />
aber in einer Abstimmung. Erst<br />
nach Mittag ging es um das Übernahmeangebot<br />
des chinesischen Autozulieferers<br />
Jifeng. Vorstandschef<br />
Hartmut Müller warb um Vertrauen<br />
für Jifeng. Das chinesische Unternehmen<br />
hält 26 Prozent der Anteile,<br />
Hastor 19 Prozent. (dpa)<br />
GUTE KONJUNKTUR<br />
US-Notenbank erhöht<br />
Leitzins erneut<br />
Die US-Notenbank Federal Reserve<br />
(Fed) hat ihren Leitzins weiter angehoben.<br />
<strong>Der</strong> Schlüsselsatz, zu dem<br />
sich Banken gegenseitig Geld leihen,<br />
steige um 0,25 Punkte auf eine<br />
Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent,<br />
teilten die Währungshüter am Mittwoch<br />
in Washington mit. An den<br />
Finanzmärkten war fest mit dieser<br />
Entscheidung gerechnet worden.<br />
Die Notenbank begründete den<br />
zweiten Zinsschritt in diesem Jahr<br />
mit der guten Lage der Konjunktur<br />
und des Arbeitsmarkts. (dpa)<br />
WEGEN BREXIT<br />
Britische Pubkette will kein<br />
deutsches Weizenbier mehr<br />
Kein Weizenbier mehr aus<br />
Deutschland: Die britische Pubkette<br />
Wetherspoon macht ernst mit<br />
dem Brexit. Künftig werden den<br />
Gästen in den 880 Pubs mehr Getränke<br />
aus dem Vereinigten Königreich<br />
und aus Nicht-EU-Ländern<br />
angeboten, teilte das Unternehmen<br />
mit. So soll es etwa Sekt aus<br />
England statt Champagner aus<br />
Frankreich geben. Deutsches Weizenbier<br />
wird durch amerikanisches<br />
und britisches ersetzt. Wetherspoon-Gründer<br />
Tim Martin ist<br />
Brexit-Anhänger. (dpa)<br />
Tesla steckt in der Krise fest<br />
Autobauer <strong>Der</strong> amerikanische E-Auto-Hersteller entlässt jeden zehnten<br />
Mitarbeiter. Warum macht Elon Musk das?<br />
Palo Alto Elon Musk, Chef des Autoherstellers<br />
Tesla, will rund neun<br />
Prozent seiner Mitarbeiter feuern.<br />
<strong>Der</strong> Firmenchef begründete den<br />
Schritt mit der „Notwendigkeit,<br />
Kosten zu senken und profitabel zu<br />
werden“. Noch in dieser Woche<br />
würden die entlassenen Mitarbeiter<br />
informiert. Wie viele Kündigungen<br />
es konkret gibt, ist nicht ganz klar.<br />
Aus dem letzten Jahresbericht von<br />
Tesla geht hervor, dass das Unternehmen<br />
Ende 2017 rund 37500 Mitarbeiter<br />
hatte. Damit wären weit über<br />
3000 Jobs betroffen. Angesichts der<br />
rasanten Expansion und der Einstellungsoffensive<br />
im Zusammenhang<br />
mit dem Model 3 dürfte die Beschäftigung<br />
in diesem Jahr allerdings<br />
schon kräftig gestiegen sein, sodass<br />
es auch um deutlich mehr Stellen gehen<br />
könnte.<br />
Mit seiner Mission – „den Wandel<br />
der Welt zu nachhaltiger, sauberer<br />
Energie beschleunigen“ – wurde<br />
Musk zum Fahnenträger der Elektromobilität<br />
und gewann viele Fans.<br />
Doch letztlich muss bei Tesla auch<br />
die Wirtschaftlichkeit stimmen,<br />
denn derzeit finanzieren die Aktionäre<br />
das Unternehmen. Die Firma<br />
verdient, von einzelnen Quartalen<br />
abgesehen, kein Geld. „Das ist ein<br />
zulässiger und fairer Kritikpunkt“,<br />
gibt Musk zu.<br />
In den vergangenen zwei Jahren<br />
bezahlte Tesla sein rasantes Wachstum<br />
mit immer größeren Verlusten.<br />
2017 stand unter dem Strich ein Mi-<br />
Mit dem Model 3 wollte Tela den Sprung in den Massenmarkt schaffen. <strong>Der</strong> Chef wollte<br />
schöne und günstige E-Autos für alle bauen.<br />
Foto: afp<br />
nus von fast zwei Milliarden Dollar.<br />
Die Firma investierte massiv, um<br />
mit ihrem ersten günstigeren Wagen,<br />
dem Model 3, den Sprung von<br />
der Luxusnische in den Massenmarkt<br />
zu schaffen. Erschwingliche<br />
E-Autos für die breite Bevölkerung<br />
waren von Anfang an Bestandteil<br />
von Musks Masterplan – die Masse<br />
soll das Geschäft trotz geringer Gewinnspannen<br />
profitabel machen.<br />
Doch ausgerechnet beim Hoffnungsträger<br />
Model 3 misslang der<br />
Start – die Produktion kam bislang<br />
trotz riesigen Aufwands nur langsam<br />
voran. Bis Ende <strong>Juni</strong> will Tesla<br />
pro Woche 5000 Stück herstellen,<br />
dieses Ziel hätte schon Ende 2017<br />
erreicht sein sollen. Zuletzt lag die<br />
wöchentliche Produktion bei rund<br />
3500 Autos. In den vergangenen<br />
Monaten stieg der Druck auf Musk<br />
beträchtlich. Doch der Tesla-Chef<br />
tat wenig, um Bedenken zu zerstreuen.<br />
Im Gegenteil: Er wirkte<br />
ungewohnt dünnhäutig und reagierte<br />
auf Kritik so unsouverän, dass<br />
selbst an der Wall Street Sorgen aufkamen<br />
und die Aktie deutlich litt.<br />
Musk muss auch deshalb liefern,<br />
weil Tesla bei seinen Kunden in der<br />
Kreide steht. Im April 2016 hatte<br />
das Unternehmen begonnen, Vorbestellungen<br />
für das Model 3 entgegenzunehmen.<br />
Um auf die Warteliste<br />
zu kommen, müssen Interessenten<br />
eine Anzahlung von 1000 US-<br />
Dollar leisten. Inzwischen fordern<br />
etliche der über 400 000 Vorbesteller<br />
ihr Geld zurück, weil sie nicht<br />
länger vertröstet werden möchten.<br />
Es ist zu früh, um sagen zu können,<br />
ob Tesla sich übernommen hat.<br />
Gelingt es Musk, die Startschwierigkeiten<br />
zu beheben, kann das Großprojekt<br />
noch der ersehnte Erfolg<br />
werden. Doch die vielen Kündigungen<br />
zeigen, wie schwer sich Tesla<br />
tut. Hannes Breustedt, dpa<br />
Warenmärkte<br />
Bayerische Warenbörse <strong>vom</strong> 13. <strong>Juni</strong>: Großhandelsverkaufspreise<br />
in ¤ für handelsübliche<br />
Waren mittlerer Art und Güte per Tonne. Die<br />
Notierung erfolgte aufgrund der an und außerhalb<br />
der Börse abgeschlossenen Geschäfte<br />
für Lieferung innerhalb von vier Wochen, sofern<br />
kein anderer Termin angegeben ist:<br />
Brotweizen bayer. ab 220 FZ / 11,5 % Pr.<br />
170,00-172,50, 170,00-174,00 (07/<strong>2018</strong>),<br />
175,00-178,00 (08-10/<strong>2018</strong>); Futterweizen<br />
168,00, 170,00-171,00 (07/<strong>2018</strong>), 165,00<br />
(08-10/<strong>2018</strong>); Qualitätsweizen A-Sorten mind.<br />
13 % Pr./40 S 240 FZ 175,50-177,00,<br />
176,00-179,00 (07/<strong>2018</strong>), 175,00-181,00<br />
(08-10/<strong>2018</strong>); Brotroggen bayer. ab 120 FZ<br />
173,00, 171,00 (07/<strong>2018</strong>), 167,00<br />
(08-10/<strong>2018</strong>); Futtergerste HL 63 152,00 ab Station;<br />
Mais 170,00 ab Station, 166,00-170,00<br />
(07/<strong>2018</strong>) ab Station, 170,00 (08-10/<strong>2018</strong>);<br />
Raps 346,00-348,00 (Mannheim), 347,00<br />
(Straubing); Sojaschrot LP 44/7 355,00 (Regensburg);<br />
Sojaschrot LP 44/7 339,00-341,00<br />
(Mainz); Sojaschrot 45,5 % Profat, NON GMO europ.<br />
Herkunft 410,00-412,00 (Straubing); Rapsschrot<br />
228,00 (Mannheim); Rapsschrot<br />
226,00-230,00 (Straubing); Weizenkleie<br />
115,00-120,00 (lose ab Mühle).<br />
Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. in<br />
Kempten <strong>vom</strong> 13. <strong>Juni</strong> (Nach den Zahlen in<br />
Klammern, die jeweils die Notierungen der Vorwoche<br />
betreffen, folgt die Tendenz der Nachfrage):<br />
Deutsche Markenbutter geformt 250 g,<br />
¤/kg 6,00-6,08 (6,00-6,08), ruhiges Geschäft;<br />
Markenbutter lose, 25 kg, ¤/kg 6,10-6,20<br />
(6,10-6,20), abwartend; „Allgäuer Emmentaler“<br />
aus Rohmilch, ab 2 kg, ¤/kg 5,10-7,20<br />
(5,00-5,70), sehr gute Nachfrage; Emmentaler<br />
und Viereck-Hartkäse 45 % Fett i. Tr., ab 2 kg,<br />
¤/kg 3,70-4,80 (3,70-4,80), gute Nachfrage;<br />
Kleinlimburger 20 % Fett i. Tr., ¤/St. 0,92-1,00<br />
(0,92-1,00), gute Nachfrage.<br />
Käse- und Butterlagebericht: Das ruhige Buttergeschäft<br />
hält an. Emmentaler kann gut verkauft<br />
werden. Das Weichkäsegeschäft verläuft gut.<br />
Amtl. Notierungskommission für Schnittkäse<br />
Hannover: Gouda/Edamer (48 %/45 %/40 %<br />
Fett i. Tr.) Blockware (8 bis 16 kg) Tagespreis ¤<br />
2,85-3,10 (2,85-3,05), gute Nachfrage bei festeren<br />
Preisen. Brotware (bis 4 kg) Tagespreis ¤<br />
2,90-3,15 (2,90-3,10), gute Nachfrage bei festeren<br />
Preisen. Preisspanne langfristige Abschlüsse<br />
Blockware Gouda/Edamer (48 %/ 45 %/40 %<br />
Fett i. Tr.) 2,95-3,05 (Mai), (2,90-3,05) (Vormonat).<br />
Errechnete Lebendpreise für Schlachtschweine<br />
<strong>vom</strong> <strong>14.</strong>06. bis 20.06.: C-Spitze Bayern<br />
119,4.<br />
Vereinigungspreis für Schlachtschweine <strong>vom</strong><br />
<strong>14.</strong>06. bis 20.06.: VEZG-Preis 57 %: 1,44.<br />
Errechnete Lebendpreise für Jungbullen, gültig<br />
<strong>vom</strong> 04.06. bis 10.06.: Preisobergrenze Bullen<br />
A: 223,40. Preisfeststellung Hkl. U3: 3,78.<br />
Stuttgarter Gebietsnotierungen <strong>vom</strong> 11.06.:<br />
Preise: Bullen: A 205-215, A-Ø 209,4; B 180-200;<br />
Kühe: A 160-170, A-Ø 168,6; B 145-155, C<br />
120-140, D 90-115; Färsen: A 175-190, A-Ø<br />
185,8, B 165-170, C 130-160; Schweine: A<br />
124-133, C 105-133, C-Ø 130,3. – Tendenz: Bullen,<br />
Kühe, Färsen und Schweine mittel (Quelle:<br />
Vieh- und Fleischhandelsverband Württemberg-<br />
Hohenzollern e. V. Stuttgart).<br />
Schlachtlämmer: Preise der Erzeugergemeinschaft<br />
Bayer. Schafhalter in ¤ je kg o. MwSt. <strong>vom</strong><br />
11.06.: Lebendvermarktung ab Hof. Junge Stallmastlämmer<br />
bis 47 kg: 2,52 bis 2,62. Geschäftsverlauf:<br />
lebhaft.<br />
Heizölpreise<br />
Augsburg l AZ l Nach Angaben der an der Preisfeststellung<br />
beteiligten Heizölhändler wurden am<br />
Mittwoch, 13. <strong>Juni</strong>, in Augsburg folgende Bruttopreise<br />
(inkl. MwSt.) in ¤ erzielt (rechte Spalte Vorwochenpreise):<br />
-<br />
Liter Preise in ¤ je 100 Liter<br />
-<br />
ab 400 88,39–96,18 (89,58–97,25)<br />
ab 800 78,64–80,93 (79,25–82,01)<br />
ab 1500 73,82–74,58 (74,89–76,87)<br />
ab 2500 69,97–71,78 (71,04–72,97)<br />
ab 3500 68,75–73,19 (69,82–72,00)<br />
ab 5500 67,64–69,14 (68,71–70,33)<br />
ab 7500 67,12–68,46 (68,19–69,65)<br />
9500–11 500 66,64–67,94 (67,89–69,13)<br />
Schlachtviehpreise –<br />
Preistendenzen<br />
Die freiwillige Tendenzmeldung und Preisempfehlung<br />
der VEF in €/kg SG<br />
für die Woche <strong>vom</strong> 11.6.<strong>2018</strong> bis 17.6.<strong>2018</strong><br />
Tiere<br />
Gewicht<br />
kg<br />
Jungbullen<br />
340 – 440<br />
Kühe<br />
ca. 320<br />
1547<br />
Preisinfo für Schlachtschweine der VEZG in €/kg SG<br />
für die Zeit <strong>vom</strong> <strong>14.</strong>6.<strong>2018</strong> bis 20.6.<strong>2018</strong><br />
Schweine<br />
84 – 103<br />
Stückzahl<br />
1012<br />
208.100<br />
erwartete<br />
Änderungen<br />
zur Vorwoche<br />
Spanne auf Anweisung<br />
des Ministeriums<br />
eingestellt.<br />
Veränd. ± 0,00<br />
Veränd. + 0,01<br />
ca. 360<br />
Veränd. + 0,01<br />
Färsen 488<br />
Veränd. ± 0,00<br />
Preistendenzen – Nachfrage: Jungbullen und<br />
Färsen normal, Kühe mittel.<br />
1,44 €/kg SG – 0,03<br />
Veränd. + 0,03<br />
QUELLE: BAY. BAUERNVERBAND<br />
Amtl. Preisfeststellung<br />
Vorwoche<br />
HKL U3<br />
3,78<br />
HKL R3<br />
3,38<br />
HKL R3<br />
3,71<br />
AZ INFOGRAFIK
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Wirtschaft<br />
7<br />
Tarif-Flucht<br />
in Bayern<br />
nimmt zu<br />
Böckler-Studie: Lage<br />
im Freistaat ist ernst<br />
München <strong>Der</strong> Vorsitzende des Deutschen<br />
Gewerkschaftsbundes in Bayern,<br />
Matthias Jena, fordert die Unternehmen<br />
im Freistaat auf, wieder<br />
mehr nach Tarif zu bezahlen. „Beschäftigte<br />
in Betrieben ohne Tarifvertrag<br />
leben in einem ständigen<br />
Zustand der Verunsicherung. Denn<br />
der Arbeitgeber bestimmt Arbeitszeit<br />
und Gehalt willkürlich“, sagte<br />
Jena anlässlich der Vorstellung der<br />
Studie „Tarifverträge und Tarifflucht<br />
in Bayern“ in München. Daher<br />
arbeiteten die Beschäftigten dort<br />
länger und verdienten zugleich<br />
deutlich weniger als Beschäftigte in<br />
Betrieben mit Tarifvertrag.<br />
Nur noch knapp über die Hälfte<br />
der Arbeitnehmer in Bayern (53<br />
Prozent) wird laut der Studie der<br />
Hans-Böckler-Stiftung in Bayern<br />
nach Tarif bezahlt. Damit ist der<br />
Freistaat unter den westdeutschen<br />
Bundesländern Schlusslicht. Durchschnittlich<br />
gebe es in Westdeutschland<br />
eine Tarifbindung von 59 Prozent.<br />
„Die Tarifbindung in Bayern<br />
ist im Vergleich zu den anderen<br />
westdeutschen Bundesländern in<br />
den letzten Jahren besonders stark<br />
zurückgegangen“, erklären die Autoren<br />
der Studie. Die Gründe dafür<br />
sind nicht ganz klar. Denn die Wirtschaftsstruktur<br />
in Bayern müsste die<br />
Verbreitung von Tarifverträgen eigentlich<br />
begünstigen, heißt es weiter.<br />
Tatsächlich entscheiden sich<br />
aber die Unternehmensführungen<br />
deutlich häufiger als anderswo gegen<br />
Tarifbindung. Dennoch liege<br />
das Entgeltniveau in Bayern insgesamt<br />
1,4 Prozent oberhalb anderer<br />
westdeutscher Bundesländer. (epd)<br />
Bahnfahren soll günstiger werden<br />
Hintergrund Konzern-Chef Lutz investiert massiv in neue Züge, was dem Staatsunternehmen<br />
viel Geld kostet. Doch dank moderner Technik sinken auch deutlich die Kosten für Energie<br />
Berlin/Krefeld Wer drin sitzt, erkennt<br />
ihn daran, dass die Sitzreservierung<br />
an der Lehne aufleuchtet.<br />
Und dass es Platz für Fahrräder gibt<br />
sowie kaum noch Abteile: <strong>Der</strong> ICE 4<br />
ist der neue Vorzeigezug der Bahn.<br />
Neun sind inzwischen schon mit<br />
Fahrgästen unterwegs. Auch wenn<br />
manch Reisender über Beleuchtung<br />
und Sitze schimpft – am Mittwoch<br />
hat der Aufsichtsrat des Staatskonzerns<br />
begonnen, einen weiteren Bestellschein<br />
auszufüllen.<br />
Mehr neue Züge, mehr neue<br />
Kunden – so hofft man im Berliner<br />
Bahntower. Trotz Milliarden-Ausgaben<br />
soll Bahnfahren günstiger<br />
werden. Wie kann das funktionieren?<br />
„Wir spielen auf Angriff“, bemühte<br />
Bahnchef Richard Lutz am<br />
Wochenende noch einmal die Fußballmetapher.<br />
Das bundeseigene<br />
Unternehmen will sich nicht hinten<br />
reinstellen und zusehen, wie Billigflieger,<br />
Fernbusse und Mitfahrzentralen<br />
beim Kunden punkten.<br />
Lutz will weitere Fahrgastrekorde.<br />
„Mit mehr Zügen, mehr günstigen<br />
Tickets und besserem Service,<br />
etwa kostenlosem WLAN“, wie der<br />
Vorstandschef wirbt.<br />
Ursprünglich hatte die Bahn 130<br />
ICE 4-Züge für 5,3 Milliarden Euro<br />
bestellt, sich dann aber bei gleicher<br />
Gesamtwagenzahl für mehr lange<br />
und weniger kurze Züge entschieden,<br />
insgesamt 119, die Siemens bis<br />
2023 liefert; auch Bombardier arbeitet<br />
an dem Zug mit.<br />
Nun stockt die Bahn die Bestellung<br />
auf. Voraussichtlich eine Milliarde<br />
zusätzlich fließt in weitere<br />
Hochgeschwindigkeitszüge und das<br />
Aufmöbeln alter ICE, die nun länger<br />
durchhalten sollen.<br />
Die Bahn kauft immer mehr neue und sparsamere Züge. Unser Bild zeigt einen ICE<br />
der vierten Generation.<br />
Foto: Maurizio Gambarini , dpa<br />
18 Züge der jüngsten ICE-Generation<br />
sowie 20 neue Eurocity-Züge<br />
kämen hinzu, ist in Aufsichtsratskreisen<br />
zu hören – außerdem 50<br />
Wagen, um schon bestellte ICE zu<br />
verlängern. Sie bieten dann 918 statt<br />
830 Sitzplätze.<br />
Außerdem will die Bahn, wie<br />
schon beschlossen, 120 Doppelstock-Intercity<br />
(IC2) bis zum Jahr<br />
2030 einsetzen. Davon sind 27 schon<br />
im Einsatz, 42 weitere sind fest be-<br />
stellt und werden ab Ende dieses<br />
Jahres nach und nach ausgeliefert.<br />
Gleichzeitig aber geht der Konzern<br />
beim Fahrpreis zum Angriff<br />
über. Mit Fahrkarten ab 19,90 Euro<br />
wird ab August das Sonderangebot<br />
für viele Fahrgäste zum Normalfall.<br />
Seit 2014 sind die Sparpreise um elf<br />
Prozent gesunken, wie Personenverkehrsvorstand<br />
Berthold Huber<br />
kürzlich erklärte. Das rechne sich,<br />
weil es mehr Fahrgäste bringe.<br />
„Dem Gewinn hat zusätzlicher<br />
Verkehr nie geschadet“, sagt auch<br />
Konzernchef Lutz. Neue Züge senken<br />
auch die Kosten. Um einen alten<br />
ICE einen Kilometer fahren zu lassen,<br />
gibt die Bahn 30 Euro aus, etwa<br />
für Strom, Trassengebühren und<br />
Abschreibungen. Beim ICE 4 kalkulieren<br />
die Manager mit nur 25 Euro,<br />
weil der beispielsweise ein Fünftel<br />
weniger Strom verbraucht. Beim<br />
neuen Doppelstock-Intercity kostet<br />
der Kilometer sogar nur 18 Euro.<br />
Und wie geht es beim ICE-Lieferanten<br />
Siemens nach der Bahn-Ehe<br />
mit dem französischen Unternehmen<br />
Alstom weiter? <strong>Der</strong> deutsche<br />
Konzern hält trotzdem am Bau eines<br />
neuen Hochgeschwindigkeitszuges<br />
fest. Mit dem neuen Zug könne Siemens<br />
viele Kunden beliefern, sagte<br />
die Leiterin der Siemens-Mobilitätssparte,<br />
Sabrina Soussan. Außerdem<br />
seien Siemens und Alstom bis<br />
zur Fusion Wettbewerber. Die beiden<br />
Konzerne wollen ihre Bahnsparten<br />
zusammenlegen, um vor allem<br />
der neuen starken Konkurrenz<br />
aus China Paroli zu bieten. Die Zustimmung<br />
der Kartellbehörden<br />
steht noch aus. Siemens stellte in seinem<br />
Krefelder Werk das Konzept<br />
für die nächste Generation des weltweit<br />
verkauften Hochgeschwindigkeitszuges<br />
Velaro vor. Die dann<br />
fünfte Generation des Zuges soll ab<br />
dem Jahr 2023 ausgeliefert werden.<br />
Die nächste Velaro-Generation soll<br />
deutlich weniger Strom verbrauchen.<br />
„Es wird der sparsamste<br />
Hochgeschwindigkeitszug auf dem<br />
Weltmarkt“, sagte Soussan. Bis zu<br />
30 Prozent Energie könnten die<br />
neuen Züge im Vergleich zum ICE 3<br />
bei Tempo 300 einsparen. (dpa)<br />
Wirtschaft kompakt<br />
GETRÄNKE-INDUSTRIE<br />
Mitglieder des Bierkartells<br />
schweigen vor Gericht<br />
Zum Prozessauftakt um das Bierkartell<br />
vor dem Oberlandesgericht<br />
in Düsseldorf haben sich die Betroffenen<br />
am Mittwoch nicht zu den<br />
Vorwürfen der Generalstaatsanwaltschaft<br />
geäußert. Sowohl der<br />
ehemalige Deutschland-Chef der<br />
Carlsberg-Brauerei, Wolfgang<br />
Burgard, als auch die heutige Geschäftsführung<br />
schwiegen. Das<br />
Bundeskartellamt hatte 2014 elf Unternehmen,<br />
einem Verband und<br />
Managern aus der Bierbranche Bußgeldbescheide<br />
über 338 Millionen<br />
zugestellt. <strong>Der</strong> Vorwurf: unerlaubte<br />
Preisabsprachen zum Nachteil der<br />
Verbraucher. <strong>Der</strong> größte Teil der<br />
Bußgeldbescheide – 222 Millionen<br />
Euro – entfiel dabei auf die zu Dr.<br />
Oetker gehörende Radeberger-<br />
Gruppe und Carlsberg. (dpa)<br />
MODEBRANCHE<br />
Zara behauptet sich<br />
im Kampf gegen Amazon<br />
Im Kampf gegen Online-Händler<br />
wie Amazon ist die Zara-Mutter<br />
Inditex mit einem überraschenden<br />
Gewinnplus in ihr Geschäftsjahr<br />
gestartet. Die Erlöse ziehen weiter<br />
kräftig an, so der spanische Modekonzern.<br />
Inditex versucht die Grenzen<br />
zwischen Onlinehandel und<br />
Filialen aufzulösen und seine Shops<br />
attraktiver zu machen. So will der<br />
Konzern gegen Rivalen wie Amazon<br />
und Zalando punkten. Auch ein<br />
größeres Filialnetz soll Inditex helfen.<br />
Allein Zara wuchs binnen eines<br />
Jahres um 25 Shops auf weltweit<br />
2112 Läden. Konzernweit kam Inditex<br />
einschließlich Läden wie Zara<br />
Home, Stradivarius und Pull&Bear<br />
auf 7448 Shops, ein Plus von 63<br />
Filialen. (dpa)<br />
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NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
8 Wirtschaft<br />
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Angaben ohne Gewähr<br />
Quelle: 13.06.<strong>2018</strong><br />
Kunden können bald gemeinsam klagen<br />
Gesetze Noch diese Woche will der Bundestag über die Musterfeststellungsklage entscheiden. Was das bedeutet<br />
Berlin Verbraucherschützer fordern<br />
schon seit Jahren, dass sich Geschädigte<br />
im Streit mit einem Unternehmen<br />
zusammentun und vor Gericht<br />
Schadenersatz für ein fehlerhaftes<br />
Produkt geltend machen können.<br />
An dem Gesetzentwurf zur Musterfeststellungsklage,<br />
der noch in dieser<br />
Woche <strong>vom</strong> Bundestag beschlossen<br />
werden soll, gibt es auch Kritik.<br />
Wie ist die Lage zurzeit?<br />
Jeder Verbraucher, der sich geschädigt<br />
fühlt, muss nach aktueller<br />
Rechtslage selbst klagen – und geht<br />
dabei das Risiko ein, vor Gericht<br />
eine Niederlage zu erleiden und die<br />
Prozesskosten zahlen zu müssen. Bei<br />
vergleichsweise geringen Summen,<br />
etwa einer fehlerhaften Strompreiserhöhung,<br />
ist dieses Risiko deutlich<br />
höher als der Schaden. Daher ziehen<br />
nur die wenigsten vor Gericht. Klagt<br />
ein einzelner Verbraucher, gilt das<br />
Urteil nur für ihn. Andere Betroffene<br />
haben davon erst einmal nichts.<br />
Was sieht das Gesetz zur Musterfeststellungsklage<br />
vor?<br />
Das Gesetz schafft eine Klagemöglichkeit<br />
von Verbänden gegen Unternehmen.<br />
Betroffene können sich<br />
anschließen: Sobald die Klage bei<br />
Gericht eingereicht und an den Be-<br />
Wenn ein Stromanbieter unzulässigerweise die Preise erhöht oder es Ärger mit dem<br />
Bausparvertrag gibt, können betroffene Kunden bald gesammelt klagen. Foto: dpa<br />
klagten zugestellt ist, wird sie in einem<br />
Klageregister des Bundesamts<br />
für Justiz öffentlich gemacht, in dem<br />
sich Verbraucher eintragen können.<br />
So wird der Verjährung vorgebeugt.<br />
Dann wird das sogenannte Musterfeststellungsverfahren<br />
zwischen<br />
Verband und Unternehmen geführt,<br />
das mit einem Vergleich oder einem<br />
Urteil endet. Im Erfolgsfall bekä-<br />
men Betroffene maximal das, was<br />
auch individuell einklagbar wäre.<br />
Verbraucher können noch am Tag<br />
der mündlichen Verhandlung <strong>vom</strong><br />
Musterverfahren zurücktreten und<br />
individuell klagen.<br />
Welche Bedingungen gibt es für<br />
Kläger und die Klage?<br />
Die Musterfeststellungsklage ist laut<br />
Gesetzentwurf nur zulässig, wenn<br />
mindestens zehn Verbraucher ihre<br />
Betroffenheit glaubhaft machen<br />
können und sich mindestens 50 Verbraucher<br />
binnen zwei Monaten nach<br />
der Bekanntmachung anmelden. Bei<br />
den klageberechtigten Verbänden<br />
gilt die Einschränkung, dass sie mindestens<br />
350 Mitglieder oder zehn<br />
Mitgliedsverbände haben.<br />
Um welche Fälle könnte es gehen?<br />
Wichtig ist die zeitnahe Einführung<br />
der Musterfeststellungsklage für die<br />
<strong>vom</strong> VW-Abgas-Skandal betroffenen<br />
Kunden, da viele Ansprüche<br />
zum Jahresende verjähren. Deshalb<br />
soll das Gesetz nach dem Willen der<br />
Regierung Anfang November in<br />
Kraft treten. Denkbar sind Musterfeststellungsklagen<br />
auch dann, wenn<br />
Anbieter die Strom- oder Gaspreise<br />
unrechtmäßig erhöhen, bei Finanzdienstleistungen<br />
wie Lebensversicherungen<br />
und Bausparverträgen<br />
oder im Miet- und Reiserecht.<br />
Wie sieht der Rechtsweg aus?<br />
Nach letzten Änderungen am Gesetzentwurf<br />
soll die Klage nun schon<br />
in erster Instanz vor den Oberlandesgerichten<br />
und nicht an den Landesgerichten<br />
verhandelt werden.<br />
Dadurch wird der Weg zum Bundesgerichtshof<br />
(BGH) verkürzt.<br />
Handwerker sowie kleine und mittlere<br />
Unternehmen sollen bessergestellt<br />
werden, indem sie eigene laufende<br />
Klagen zum selben Thema<br />
aussetzen lassen können, bis das<br />
Musterfeststellungsverfahren entschieden<br />
ist.<br />
Welche Kritik gibt es an dem Gesetzentwurf?<br />
Verbraucherschützer und auch Parteien<br />
finden die Pläne unzureichend.<br />
So beklagen etwa mehrere Anlegerschutzorganisationen<br />
und Umweltverbände<br />
sowie die Grünen die hohen<br />
Anforderungen an die klagenden<br />
Verbände.<br />
Ist die Musterfeststellungsklage<br />
mit US-Sammelklagen vergleichbar?<br />
Die Unterschiede sind groß: In den<br />
USA beantragen Anwälte eine Sammelklage<br />
und Betroffene werden<br />
einbezogen, wenn sie nicht aktiv<br />
austreten (Opt-out statt wie in<br />
Deutschland Opt-in). Neben Schadenersatzzahlungen<br />
werden <strong>vom</strong><br />
Gericht auch Geldstrafen verhängt,<br />
die höher sein können als der tatsächliche<br />
Schaden für die Verbraucher.<br />
Anwälte erhalten Erfolgshonorare.<br />
(afp)<br />
Die aktuellen Kurse: Dax kommt wieder leicht in Schwung<br />
DAX 30<br />
13.06.<strong>2018</strong><br />
12890,58<br />
+ 0,38 %<br />
TECDAX<br />
13.06.<strong>2018</strong><br />
2903,38<br />
+ 1,30 %<br />
DOW JONES<br />
13.06.<strong>2018</strong><br />
25201,20<br />
- 0,47 %<br />
DER EURO IN DOLLAR<br />
13.06.<strong>2018</strong><br />
1,1764<br />
- 0,20 %<br />
MDAX SDAX EURO STOXX 50<br />
26848,84<br />
+ 0,26 %<br />
NASDAQ NIKKEI UMLAUFRENDITE<br />
7695,70<br />
- 0,11 %<br />
12736,54<br />
+ 0,22 %<br />
22966,38<br />
+ 0,38 %<br />
3479,56<br />
+ 0,11 %<br />
0,29<br />
- 9,38 %<br />
GEWINNER & VERLIERER<br />
S&T 21,90+ 5,59 %<br />
SLM Sol. Gr. 36,90+ 5,28 %<br />
Sartorius Vz. 129,70+ 3,93 %<br />
Wirecard 151,55+ 3,66 %<br />
Software 42,88+ 3,62 %<br />
Fraport 84,58+ 3,42 %<br />
Lufthansa vNA 23,85+ 3,25 %<br />
Symrise 74,02+ 3,12 %<br />
aus dem HDAX<br />
Krones 118,00 - 2,56 %<br />
Heidelb.Cem. 77,02 - 2,06 %<br />
Telefónica Dt. 3,62 - 1,90 %<br />
ProS.Sat.1 24,10 - 1,87 %<br />
Pfeiffer Vac. 153,40 - 1,79 %<br />
Osram Licht 51,08 - 1,47 %<br />
Metro St. 11,04 - 1,34 %<br />
CompuGroup 44,12 - 1,30 %<br />
Euro Stoxx 50 (ohne deutsche Indextitel)<br />
Schluss Veränd. 52 Wochen<br />
Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />
AB Inbev (BE) 2,00 83,49 + 0,48 107,47 78,72<br />
Ahold Delhaize (NL) 0,63 20,20 + 0,72 20,20 14,74<br />
Air Liquide (FR) 2,65 110,45 0,00 113,60 91,92<br />
ASML Hold. (NL) 1,40 182,35 + 2,30 182,35 112,99<br />
AXA (FR) 1,26 21,67 - 1,48 27,82 20,98<br />
Banco Santander (ES) 0,06 4,79 - 0,42 6,08 4,59<br />
BBVA (ES) 0,15 6,19 - 0,67 7,90 5,81<br />
BNP Paribas (FR) 3,02 54,38 - 0,22 68,95 53,08<br />
CRH (IE) 0,49 32,59 - 0,91 33,20 26,27<br />
Danone (FR) 1,90 65,71 + 0,12 71,97 62,00<br />
Enel (IT) 0,11 4,80 + 0,06 5,59 4,55<br />
Engie (FR) 0,35 13,62 - 0,48 15,06 12,12<br />
Eni (IT) 0,40 15,46 - 1,64 16,88 12,96<br />
Essilor Internat. (FR) 1,53 119,55 - 0,42 121,75 100,75<br />
Iberdrola (ES) 0,03 6,50 - 0,28 6,92 5,64<br />
Inditex (ES) 0,38 29,80 + 3,54 35,73 23,00<br />
ING Groep (NL) 0,43 12,77 - 0,96 16,70 12,35<br />
Intesa Sanpaolo (IT) 0,08 2,61 + 1,10 3,22 2,40<br />
L’Oréal (FR) 3,55 209,60 + 1,30 210,50 166,00<br />
LVMH (FR) 3,40 295,05 - 0,35 312,45 211,70<br />
Nokia (FI) 0,19 5,13 + 1,95 5,83 3,60<br />
Orange (FR) 0,40 14,55 - 1,46 15,26 13,20<br />
Philips Elec. (NL) 0,80 36,46 + 0,25 36,70 28,70<br />
Safran (FR) 1,60 102,40 - 0,39 104,15 77,77<br />
Sanofi S.A. (FR) 3,03 66,27 + 0,64 89,50 63,10<br />
Schneider Electr. (FR) 0,19 74,66 + 0,65 78,08 65,00<br />
Soc. Générale (FR) 2,22 37,60 - 0,46 50,38 36,73<br />
St. Gobain (FR) 1,30 41,18 - 0,22 52,38 40,74<br />
Telefónica (ES) 0,20 7,44 - 3,32 9,88 7,44<br />
Total (FR) 0,62 51,85 - 0,65 54,88 42,26<br />
Unilever (NL) 0,39 47,42 - 0,61 52,30 41,80<br />
Vinci (FR) 1,76 83,88 - 0,43 88,74 72,86<br />
Vivendi (FR) 0,45 21,74 + 0,65 24,84 18,46<br />
WFD Unibail-Rod. (FR) 5,40 188,40 - 0,11 233,63 178,60<br />
Dax 30 (° = auch im Euro Stoxx 50)<br />
Schluss Veränd. 52 Wochen<br />
Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />
°Adidas NA 2,60 194,90 - 0,84 215,50 163,45<br />
°Allianz vNA 8,00 180,18 - 0,54 206,85 171,40<br />
°BASF NA 3,10 86,63 - 0,94 98,80 78,97<br />
°Bayer NA 2,76 98,87 + 2,51 121,93 87,40<br />
Beiersdorf 0,70 99,22 + 1,00 102,00 85,12<br />
°BMW St. 4,00 84,68 - 0,73 97,50 77,07<br />
Commerzbank 9,48 - 0,73 13,82 8,68<br />
Continental 4,50 218,30 + 0,14 257,40 186,55<br />
Covestro 2,20 78,04 + 0,03 95,78 61,95<br />
°Daimler NA 3,65 61,73 - 0,93 76,48 59,01<br />
°Dt. Bank NA 0,11 9,66 - 0,67 17,13 9,07<br />
Dt. Börse NA 2,45 115,90 - 0,52 119,80 87,83<br />
°Dt. Post NA 1,15 29,60 + 0,48 41,36 29,22<br />
°Dt. Telekom 0,65 13,62 - 1,20 16,94 12,72<br />
°E.ON NA 0,30 8,97 - 1,15 10,81 7,88<br />
Fres. M.C.St. 1,06 86,92 + 0,58 93,82 76,42<br />
°Fresenius 0,75 68,78 + 0,29 80,07 58,96<br />
Heidelb.Cem. 1,90 77,02 - 2,06 96,16 74,58<br />
Henkel Vz. 1,79 109,00 + 1,16 129,90 101,60<br />
Infineon NA 0,25 24,97 + 1,46 25,50 17,83<br />
Linde z.U. 7,00 204,90 + 1,09 217,90 151,10<br />
Lufthansa vNA 0,80 23,85 + 3,25 31,26 17,81<br />
Merck 1,25 83,34 + 0,36 112,65 74,54<br />
°Münch. R. vNA 8,60 182,00 0,00 200,30 166,60<br />
RWE St. 1,50 19,43 + 0,28 23,32 14,71<br />
°SAP 1,40 102,82 + 0,82 103,52 82,05<br />
°Siemens NA 3,70 118,66 + 2,40 127,90 99,78<br />
thyssenkrupp 0,15 23,78 + 1,93 27,07 20,67<br />
Vonovia NA 1,32 40,66 + 0,40 42,68 33,74<br />
°VW Vz. 3,96 159,78 + 0,14 192,46 124,75<br />
MDax 50 (° = auch im Euro Stoxx 50)<br />
Schluss Veränd. 52 Wochen<br />
Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />
Aareal Bank 2,50 38,49 + 0,50 42,93 33,35<br />
°Airbus 1,50 100,20 - 0,22 101,86 68,40<br />
Alstria Office 0,52 12,95 + 0,78 13,49 11,45<br />
Aroundtown 0,16 7,19 - 0,90 7,47 4,67<br />
Aurubis 1,45 70,20 + 0,20 86,80 64,58<br />
Axel Springer vNA 2,00 61,50 + 0,82 74,40 50,81<br />
Brenntag NA 1,05 50,06 - 0,12 55,14 43,02<br />
Ceconomy St. 0,26 8,22 - 0,46 13,40 8,07<br />
CTS Eventim 0,59 42,78 - 0,65 43,50 34,68<br />
Dt. EuroShop NA 1,40 32,14 + 0,88 37,97 28,60<br />
Dt. Pfandbriefbank 1,05 13,87 - 0,07 15,50 10,35<br />
Dt. Wohnen Inh. 0,74 41,05 + 0,61 41,63 32,18<br />
Dürr 2,20 94,84 + 1,96 120,55 80,82<br />
Evonik Industries 1,15 30,69 + 0,52 32,99 26,76<br />
Fielmann 1,80 70,60 + 0,64 77,70 64,30<br />
Fraport 1,50 84,58 + 3,42 97,26 75,18<br />
Fuchs Petrolub Vz. 0,91 45,82 - 0,17 51,91 41,00<br />
GEA Group 0,85 32,21 - 0,80 42,88 31,34<br />
Gerresheimer 1,10 67,65 - 0,44 73,95 59,61<br />
Grand City Prop. 0,68 22,00 + 1,20 22,12 17,12<br />
Hann. Rückvers. NA 5,00 111,00 - 0,27 122,20 94,65<br />
Hella 0,92 56,60 0,00 59,10 41,72<br />
Hochtief 3,38 158,00 + 0,06 173,30 129,20<br />
Hugo Boss NA 2,65 79,20 + 2,06 81,34 61,15<br />
Innogy 1,60 36,58 - 0,11 42,68 28,86<br />
Jungheinrich Vz. 0,50 34,34 - 0,75 42,94 30,70<br />
K+S NA 0,35 22,94 + 0,35 25,86 18,92<br />
Kion Group 0,99 71,52 + 0,39 81,95 64,22<br />
Krones 1,55 118,00 - 2,56 122,80 100,35<br />
Lanxess 0,80 71,68 + 1,24 74,78 60,18<br />
LEG Immobilien 3,04 94,80 + 0,23 98,54 78,70<br />
Leoni NA 1,40 53,16 + 0,80 66,20 44,62<br />
Metro St. 0,70 11,04 - 1,34 20,07 10,93<br />
MTU Aero Engines 2,30 161,80 - 0,31 164,30 114,75<br />
Norma Group NA 1,05 69,35 + 2,21 69,80 45,19<br />
Osram Licht NA 1,11 51,08 - 1,47 79,58 47,10<br />
ProSiebenSat.1 1,93 24,10 - 1,87 38,40 24,10<br />
Rheinmetall 1,70 110,90 + 1,00 119,35 82,71<br />
Rocket Internet 25,26 + 1,69 26,34 16,35<br />
RTL Group 3,00 65,00 - 0,84 72,95 59,85<br />
Salzgitter 0,45 44,51 + 0,13 52,48 32,93<br />
Schaeffler Vz. 0,55 13,00 + 0,19 16,78 11,31<br />
Stada vNA 0,11 81,62 + 0,49 90,24 56,51<br />
Ströer & Co. 1,30 55,55 + 0,09 66,40 50,56<br />
Symrise Inh. 0,88 74,02 + 3,12 74,62 56,91<br />
TAG Immobilien 0,65 18,35 - 0,92 18,60 13,38<br />
Talanx NA 1,40 32,66 - 0,18 37,66 32,41<br />
Uniper NA 0,74 25,30 + 0,20 27,74 16,13<br />
Wacker Chemie 4,50 117,40 + 0,69 176,80 90,59<br />
Zalando 47,20 + 0,36 49,90 36,66<br />
SDax<br />
Schluss Veränd. 52 Wochen<br />
Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />
Adler Real Estate 14,88 + 0,54 15,80 11,99<br />
ADO Properties 0,45 46,54 + 1,57 47,46 35,65<br />
Bertrandt 2,50 97,15 - 0,72 110,50 67,28<br />
Bet-at-home.com 7,50 63,40 - 4,88 142,45 63,05<br />
Bilfinger 1,00 45,50 + 3,88 45,72 32,89<br />
Biotest Vz. 0,04 25,40 - 0,78 27,70 17,90<br />
Borussia Dortmund 0,06 5,94 + 0,94 8,36 4,90<br />
CeWe Stiftung 1,85 86,00 + 0,35 93,30 70,69<br />
Corestate Capital 48,60 + 0,21 57,02 42,26<br />
Delivery Hero 41,06 - 0,24 42,00 25,26<br />
Deutsche Beteiligung 1,40 35,45 + 0,14 52,30 33,95<br />
Deutz 0,15 7,15 - 0,14 8,76 5,98<br />
DIC Asset NA 0,64 9,50 + 0,21 11,12 9,04<br />
Diebold Nixdorf 3,53 58,90 0,00 75,38 58,10<br />
DMG Mori 1,03 49,60 - 0,10 53,85 44,43<br />
ElringKlinger NA 0,50 13,82 + 0,07 19,64 13,37<br />
Encavis 0,22 6,45 - 0,15 7,18 5,95<br />
Grammer 1,30 66,75 + 3,57 68,45 40,48<br />
Grenke NA 0,70 106,50 + 1,43 106,60 63,94<br />
Hamborner Reit 0,45 9,23 - 0,22 10,14 8,73<br />
Hamburger Hafen 0,67 21,04 - 0,66 28,45 17,40<br />
Hapag-Lloyd NA 37,34 + 0,76 40,20 24,81<br />
Heidelberger Druck. 2,69 - 4,60 3,62 2,50<br />
Hornbach Hold. 1,50 66,20 - 0,45 82,38 64,00<br />
Hypoport 166,60 + 1,59 167,00 109,00<br />
Indus Holding 1,50 55,90 - 0,18 66,20 53,60<br />
Jost Werke 0,50 35,45 - 1,25 49,50 27,01<br />
Klöckner & Co. NA 0,30 10,43 + 0,48 11,84 8,91<br />
Koenig & Bauer 0,90 65,80 + 1,08 78,70 57,65<br />
KWS Saat 3,20 323,50 - 1,07 383,15 276,00<br />
Patrizia Immob. NA 17,99 - 0,11 21,22 13,76<br />
Puma 12,50 484,00 - 0,62 539,00 285,50<br />
Rational 11,00 565,00 + 1,07 596,35 461,30<br />
Rhön-Klinikum 0,22 26,10 - 2,90 32,12 25,25<br />
SAF Holland 0,45 16,09 + 1,64 20,08 14,52<br />
Scout24 NA 0,30 45,74 + 0,44 46,34 29,89<br />
SGL Carbon 10,23 + 1,29 14,70 9,72<br />
Sixt St. 1,65 104,10 - 1,51 116,40 51,78<br />
Stabilus 0,80 88,45 + 1,43 89,35 66,51<br />
Steinhoff Intern. 0,03 0,08 - 1,20 4,62 0,07<br />
Südzucker 0,45 14,83 - 0,64 20,17 13,01<br />
Takkt 0,55 18,58 + 1,98 23,35 15,86<br />
Tele Columbus NA 6,44 - 1,83 10,40 5,76<br />
TLG Immobilien 0,82 23,70 - 0,25 24,96 17,57<br />
Vossloh 1,00 43,90 + 0,69 59,90 36,55<br />
VTG 0,90 53,20 - 1,12 56,40 31,94<br />
Wacker Neuson NA 0,60 25,62 - 1,23 33,86 18,85<br />
Washtec 2,45 76,30 - 1,68 83,60 61,00<br />
Wüstenr. & Württ. 0,60 19,26 + 0,21 25,15 18,00<br />
zooplus 163,70 0,00 192,60 127,40<br />
TecDax<br />
Schluss Veränd. 52 Wochen<br />
Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />
1&1 Drillisch 1,60 63,60 - 0,31 72,35 51,59<br />
Aixtron NA 13,05 + 1,60 19,76 5,50<br />
Aumann 63,30 - 0,31 95,48 48,70<br />
Bechtle 0,90 72,80 - 1,15 78,20 55,05<br />
Cancom 0,50 97,05 + 1,36 105,20 51,75<br />
Carl Zeiss Meditec 0,55 61,55 + 0,57 62,05 40,96<br />
CompuGroup Med. 0,35 44,12 - 1,30 60,30 37,64<br />
Dialog Semic. NA 15,32 + 0,82 44,23 14,74<br />
Drägerwerk Vz. 0,46 64,70 + 0,54 102,50 58,50<br />
Evotec 14,92 + 0,13 22,50 11,29<br />
freenet NA 1,65 24,46 - 1,25 32,99 23,86<br />
Isra Vision 0,12 52,80 + 2,72 53,90 25,94<br />
Jenoptik 0,30 39,48 + 0,87 39,54 22,04<br />
Medigene NA 13,17 0,00 19,42 8,53<br />
MorphoSys 95,65 + 1,22 96,70 55,05<br />
Nemetschek 0,75 108,00 + 0,56 111,00 60,34<br />
Nordex 10,46 - 1,27 12,75 6,86<br />
Pfeiffer Vacuum 2,00 153,40 - 1,79 175,40 120,60<br />
Qiagen 31,86 + 1,34 31,97 25,22<br />
RIB Software NA 0,18 20,42 + 1,39 36,10 13,75<br />
S&T 21,90 + 5,59 23,80 12,21<br />
Sartorius Vz. 0,51 129,70 + 3,93 146,30 70,65<br />
Siltronic NA 2,50 142,90 + 2,99 160,55 70,85<br />
SLM Solutions Gr. 36,90 + 5,28 49,70 29,31<br />
SMA Solar Techn. 0,35 42,08 - 0,99 63,15 25,21<br />
Software 0,65 42,88 + 3,62 49,80 34,54<br />
Telefonica Deutschl. 0,26 3,62 - 1,90 4,87 3,57<br />
United Internet NA 0,85 56,88 + 0,14 59,80 46,70<br />
Wirecard 0,16 151,55 + 3,66 154,00 55,25<br />
Xing NA 1,68 289,00 + 0,52 297,00 226,05<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Weitere Deutsche Aktien<br />
Schluss Veränd. 52 Wochen<br />
Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />
11 88 0 Solutions 1,08 - 2,70 1,32 0,68<br />
A.I.S. 0,02 + 2,50 0,11 0,02<br />
AdCapital 3,38 - 3,43 4,94 3,30<br />
ADVA Optical Net. 6,40 + 1,59 10,05 4,23<br />
Agfa-Gevaert 3,28 - 0,24 4,45 2,80<br />
Agrob Imm. St. 0,21 21,20 + 2,91 23,00 18,31<br />
Agrob Imm. Vz. 0,26 20,60 0,00 22,05 17,69<br />
Air Berlin 0,03 + 0,68 0,97 0,02<br />
Akt. Brau. Kaufbeuren 448,00 0,00 550,00 378,00<br />
Albis Leasing 0,04 3,42 + 1,48 4,10 3,28<br />
Allg. Brauhaus 2,00 650,00 0,00 680,00 630,00<br />
Amadeus Fire 3,96 94,50 - 0,21 102,40 70,00<br />
AT&S 0,10 18,08 - 0,55 27,85 9,30<br />
Audi 3,90 792,00 - 1,49 846,00 667,10<br />
Baader Bank 2,00 0,00 2,58 1,70<br />
Bauer 0,10 23,05 + 0,22 32,00 18,24<br />
BayWa NA 0,90 32,00 0,00 37,50 29,40<br />
BayWa vNA 0,90 28,00 - 1,06 33,99 27,00<br />
Beate Uhse 0,01 - 47,62 0,23 0,01<br />
Befesa 0,73 43,45 - 2,91 44,75 27,80<br />
Bertelsm. Gen. 15,00 339,00 + 0,30 356,75 322,00<br />
BHS tabletop 0,11 26,00 0,00 26,00 14,50<br />
Biotest St. 25,65 + 0,20 31,65 20,33<br />
BMW Vz. 4,02 73,95 + 0,89 82,80 66,99<br />
Bürg. Brauh. Imm. 0,63 25,20 0,00 25,20 23,20<br />
Buwog 29,00 - 0,07 29,32 23,84<br />
cash.life 0,20 0,00 0,41 0,16<br />
Cenit 1,00 19,65 0,00 24,00 18,67<br />
Centrotec Sust. 0,30 13,98 - 1,13 20,04 13,00<br />
centrotherm Intern. 2,40 - 3,23 2,98 1,95<br />
Comdirect Bank 0,25 12,42 + 1,64 12,76 9,42<br />
Constantin Medien 2,10 + 2,20 2,40 1,81<br />
CPU Softwarehouse 1,30 + 8,33 1,66 1,14<br />
CropEnergies 0,30 5,89 - 2,48 11,76 4,97<br />
Data Modul 0,12 66,20 0,00 90,34 64,00<br />
Deag Dt. Entert. 3,45 - 4,17 3,60 2,22<br />
Delticom 0,10 8,40 0,00 16,76 8,14<br />
Design Hotels 0,10 5,15xD + 5,10 6,12 4,60<br />
Dierig Hold. 0,20 20,80 - 0,95 22,60 11,56<br />
edel 0,10 3,33 0,00 3,82 2,46<br />
Einhell Germany Vz. 0,80 101,50 + 6,39 105,50 60,71<br />
Energie Bd.-W. 0,50 29,20 0,00 33,00 20,97<br />
Ernst Russ 1,19 - 0,42 1,77 1,08<br />
Euromicron NA 6,70 - 2,33 9,05 6,34<br />
Ferratum Oyj 0,18 20,70 + 0,49 31,75 19,52<br />
Fortec 0,60 21,30 - 2,29 26,80 18,50<br />
Friwo 0,40 33,20 - 2,35 37,80 17,95<br />
Fuchs Petrolub St. 0,90 44,25 - 0,67 44,80 38,25<br />
Gerry Weber Int. 6,57 - 6,54 11,32 6,57<br />
Gesco NA 0,35 28,05 + 0,54 36,10 23,55<br />
GFT Technologies 0,30 13,43 + 1,36 20,02 10,80<br />
Gigaset 0,64 0,00 0,85 0,54<br />
Greiffenberger 1,74 + 0,58 3,24 1,05<br />
GSW Immobilien 1,40 98,00 + 0,51 103,00 83,60<br />
H+R 0,40 11,86 + 2,77 15,60 11,02<br />
Hasen-Immob. 1,00 200,00 0,00 202,00 150,00<br />
Hawesko 1,30 53,00 + 0,95 54,50 46,63<br />
Healthineers 35,62 - 1,06 36,22 29,01<br />
HelloFresh 12,96 - 0,54 14,68 8,86<br />
Henkel & Co. 1,77 96,25 - 0,72 114,25 94,95<br />
Highlight Comm. 5,52 + 0,36 5,71 4,90<br />
Homag Group 1,01 60,00 - 2,28 65,70 55,20<br />
Intershop 1,61 - 1,83 2,30 1,51<br />
InTiCa Systems 6,85 0,00 10,85 6,15<br />
Klassik Radio 7,90 - 0,63 11,00 5,45<br />
KUKA 0,50 111,20 + 10,76 256,00 85,20<br />
Kulmb. Brauerei 1,00 64,00 - 1,54 70,00 50,10<br />
Lechwerke 2,80 98,00 0,00 98,50 70,01<br />
Leifheit 1,05 25,35 + 4,75 36,69 22,75<br />
MAN St. 3,07 93,15 - 0,59 97,35 92,70<br />
MAN Vz. 3,07 91,40 - 1,30 95,60 91,00<br />
AKTIE DES TAGES<br />
S&T 21,90 €<br />
Manz 36,15 - 3,34 41,50 28,50<br />
Masterflex 0,05 8,48 - 0,47 9,72 7,44<br />
MAX Automation 0,15 7,20 + 0,28 9,24 6,97<br />
Mediclin 0,05 6,20 0,00 6,76 5,51<br />
Medion 0,69 15,80 0,00 17,55 15,20<br />
Mensch & Maschine 0,50 26,30 + 0,38 27,80 17,07<br />
MLP 0,08 5,63 - 0,88 6,53 4,74<br />
MPC Münchmeyer 5,02 + 0,40 6,89 4,86<br />
Mühlbauer 1,50 40,30 - 0,74 48,57 30,31<br />
MVV Energie NA 0,90 25,70 - 1,15 26,90 22,11<br />
mybet Hold. konv. 1,58 - 2,17 4,59 0,80<br />
Nebelhornbahn 0,30 32,00 0,00 50,95 23,75<br />
OVB Holding 0,75 19,30 0,00 22,90 17,00<br />
Petro Welt Techn. 6,22 - 0,96 7,50 5,86<br />
Phoenix Solar 0,06 + 16,03 2,88 0,04<br />
PNE Wind NA 0,04 2,40 + 0,21 3,22 2,36<br />
Porsche Vz. 1,76 61,26 - 1,35 80,14 47,33<br />
PSI Software NA 0,23 15,60 - 0,32 20,50 13,90<br />
Renk 2,20 111,00 0,00 123,85 95,75<br />
RWE Vz. 1,50 15,94 + 0,25 19,26 12,58<br />
Senvion 9,56 + 5,17 14,95 8,37<br />
SHW 0,50 35,10 - 0,71 38,10 32,70<br />
Singulus 13,66 + 1,64 18,94 6,55<br />
Sixt Leasing 0,48 18,68 - 2,91 23,31 15,28<br />
Sixt Vz. 1,67 75,40 + 0,94 76,20 41,83<br />
SKW Stahl-Metall. 0,43 + 6,45 2,93 0,16<br />
SMT Scharf 15,20 + 0,66 18,20 11,22<br />
Snowbird 0,25 - - 0,13 0,00<br />
SolarWorld 0,30 + 18,34 2,59 0,22<br />
Stratec Biomed. 0,80 71,70 - 0,28 79,30 49,06<br />
Surteco 0,80 26,00 - 0,38 29,30 23,21<br />
Süss MicroTec NA 13,72 + 0,15 19,72 9,78<br />
Sygnis 1,43 + 2,73 1,99 1,30<br />
technotrans NA 0,88 40,30 - 0,86 52,00 36,40<br />
Teles 0,23 + 12,75 0,44 0,15<br />
Tom Tailor NA 8,05 - 0,12 12,83 6,80<br />
TUI NA 0,65 19,72 + 0,20 20,76 12,50<br />
USU Software 0,40 27,10 + 0,37 31,50 20,42<br />
Uzin Utz 1,30 60,50 - 1,63 71,60 54,50<br />
Value-Holdings 5,20 0,00 6,00 3,86<br />
Verallia Deutschl. 17,06 535,00 0,00 575,00 520,00<br />
Verbio Verein. Bio. 0,20 5,34 - 0,19 13,85 3,82<br />
VIB Vermögen 0,55 22,30 + 1,36 22,30 19,50<br />
Villeroy & Boch Vz. 0,57 17,22 + 1,18 20,91 16,48<br />
Volkswagen St. 3,90 160,50 + 0,69 191,40 128,00<br />
WCM Bet.u.Grundb. 4,08 - 1,45 4,34 3,04<br />
Zapf Creation 26,80 0,00 27,20 12,00<br />
Ausländische Aktien<br />
Schluss Veränd.<br />
13.06. in %<br />
ABB NA (CH) 19,81 - 0,75<br />
Adv. Micro Devices (US) 13,94 + 3,26<br />
AGCO (US) 54,00 + 0,61<br />
Ageas (BE) 44,07 - 0,05<br />
Air France-KLM (FR) 7,16 + 4,74<br />
Alibaba (KY) 176,98 - 0,63<br />
Alphabet Inc. A (US) 978,27 + 0,34<br />
Alstom (FR) 40,59 - 0,51<br />
Altaba (US) 69,09 + 1,90<br />
Altria Group (US) 48,59 - 1,14<br />
Amazon (US) 1450,47 + 0,42<br />
Anglogold Ashanti (ZA) 7,21 + 0,14<br />
Apple Inc. (US) 163,07 - 0,31<br />
ArcelorMittal (LU) 28,77 + 1,09<br />
AstraZeneca (GB) 61,38 + 0,57<br />
AT&T (US) 27,85 - 4,30<br />
BAE Systems (GB) 7,29 - 1,30<br />
Ballard Power Syst. (CA) 2,58G - 1,90<br />
Bangkok Bank (TH) 5,39 - 0,37<br />
Bank of America (US) 25,25 - 0,75<br />
Barclays (GB) 2,29 - 0,48<br />
Berkshire Hath. B (US) 165,52 + 0,08<br />
Boeing (US) 310,07 - 1,46<br />
Bombardier B (CA) 3,20 0,00<br />
BP (GB) 6,55 - 2,24<br />
Broadvision Inc. (US) 1,55G - 4,91<br />
Canon (JP) 28,60 + 0,07<br />
Carrefour (FR) 15,30 - 0,87<br />
Caterpillar (US) 131,99 - 1,63<br />
Cathay Pacific Airways (HK)1,46 0,00<br />
Cerner Corp. (US) 51,36 - 0,72<br />
Chevron Corp. (US) 108,54 + 0,04<br />
China Mobile (HK) 7,70 - 0,52<br />
Cisco Systems (US) 37,74 + 1,67<br />
Citigroup (US) 57,31 - 1,19<br />
Clariant NA (CH) 21,07 - 1,95<br />
Coca Cola (US) 37,65 - 0,16<br />
Crédit Agricole (FR) 12,02 - 0,91<br />
Credit Suisse NA (CH) 13,31 - 2,10<br />
Disney Co. (US) 91,14 + 2,62<br />
eBay (US) 33,61 - 2,38<br />
Ericsson B (SE) 6,46 + 3,23<br />
Exxon Mobil (US) 69,74 - 1,02<br />
Facebook (US) 163,30 - 0,69<br />
Fiat Chrysler (NL) 17,83 - 1,20<br />
Ford Motor (US) 10,20 - 0,39<br />
Gazprom (RU) 3,80 - 1,30<br />
General Electric (US) 11,74 - 1,51<br />
General Motors (US) 37,68 - 0,74<br />
Generali (IT) 14,56 + 0,14<br />
GlaxoSmithKline (GB) 17,58 + 0,46<br />
Gold Fields (ZA) 3,12 - 1,58<br />
Goodyear (US) 21,29 - 0,65<br />
Hennes&Mauritz (SE) 14,15 + 0,14<br />
Honeywell (US) 129,45 + 0,21<br />
HP Inc. (US) 20,10 - 0,05<br />
HSBC Hold. (GB) 8,40 + 1,33<br />
IBM (US) 125,25 + 0,34<br />
Identive Group (US) 3,57 + 1,13<br />
Int. Cons. Airlines (ES) 7,90G + 0,53<br />
Intel (US) 46,88 + 1,36<br />
Johnson&Johnson (US) 104,59 + 0,13<br />
JP Morgan Chase (US) 93,20 - 1,06<br />
Kering (FR) 504,00 - 0,71<br />
Korea Fund (US) 34,24 - 0,64<br />
Lloyds Bank.Group (GB) 0,73 + 0,12<br />
Lockheed Martin (US) 267,62 - 0,21<br />
Logwin NA (LU) 138,00 + 2,22<br />
Mazda Motor (JP) 10,87 - 1,45<br />
McDonald’s (US) 141,76 - 0,11<br />
Merck & Co. (US) 53,02BZ + 0,49<br />
Michelin (FR) 110,00 - 4,80<br />
Microsoft (US) 85,86 - 0,23<br />
Mitsub.M. (JP) 6,73 + 1,82<br />
NCR (US) 26,79 - 0,33<br />
Nestlé NA (CH) 64,44 + 0,16<br />
Nike (US) 63,05 - 0,02<br />
Nissan Motor (JP) 8,52 - 0,35<br />
Nomura Holdings (JP) 4,33 - 2,04<br />
Norsk Hydro (NO) 5,59 - 1,93<br />
Novartis NA (CH) 64,16 - 0,43<br />
Oracle (US) 41,16 + 0,91<br />
Peugeot (FR) 20,73 + 0,63<br />
Pfizer (US) 31,00 + 0,78<br />
Procter & Gamble (US) 65,00 - 1,20<br />
Renault (FR) 83,41 + 0,81<br />
Roche (CH) 183,30 - 0,49<br />
Royal Bk. of Scotl. (GB) 3,00 - 2,69<br />
Royal Dutch Shell A (GB) 29,17 - 0,78<br />
Ryanair Holding (IE) 15,95 - 1,48<br />
Samsung Elec. GDR (KR) 773,00 - 0,89<br />
Sears (US) 2,26 0,00<br />
Sony (JP) 42,56 + 0,14<br />
Swiss Re NA (CH) 75,92 - 0,65<br />
Time Warner New (US) 83,91 + 3,75<br />
Toshiba (JP) 4,97 + 0,81<br />
Toyota (JP) 57,47 + 1,27<br />
Twitter (US) 37,16 - 0,96<br />
UBS Group (CH) 13,46 - 0,44<br />
UniCredit (IT) 14,71 + 1,28<br />
UPM-Kymmene (FI) 31,92 + 0,44<br />
Viacom (US) 28,73 + 2,61<br />
Vinci (FR) 83,88 - 0,43<br />
Vodafone (GB) 2,13 - 2,40<br />
Walmart Inc. (US) 71,67 + 0,89<br />
Zurich Insur. Grp (CH) 257,90 - 1,11<br />
Zinsen & Geldmarkt<br />
(alle Angaben in Prozent) 13.06.<strong>2018</strong><br />
Einlagefazilität -0,40<br />
Basiszinssatz (nach § 247 BGB) -0,88<br />
Hauptrefi. 0,00<br />
Spitzenrefinanzierung 0,25<br />
Rendite Anleihen 3-5 Jahre -0,32<br />
Rendite Anleihen 5-8 Jahre 0,05<br />
Rendite Anleihen 8-15 0,42<br />
Bund-Future 159,80<br />
Bobl-Future 131,04<br />
Wechselkurse<br />
13.06.<strong>2018</strong> / 1 Euro entspr.Verkauf Ankauf<br />
aus Sicht der Bank<br />
Ägyptische Pfund (EGP) 18,05 25,45<br />
Austr. Dollar (AUD) 1,45 1,66<br />
Brit. Pfund (GBP) 0,84 0,91<br />
Dänische Kr. (DKK) 7,11 7,87<br />
Israel. Schekel (ILS) 3,26 5,63<br />
Japan. Yen (JPY) 124,18 138,31<br />
Kanad. Dollar (CAD) 1,46 1,62<br />
Kroat. Kuna (HRK) 5,98 9,10<br />
Neuseel. Dollar (NZD) 1,40 1,97<br />
Norw. Kr. (NOK) 9,05 10,06<br />
Poln. Zloty (PLN) 3,83 4,92<br />
Rumän. Lei (RON) 4,64 4,69<br />
Russ. Rubel (RUB) 66,28 79,04<br />
Schwed. Kr. (SEK) 9,70 10,85<br />
Schweizer Fr. (CHF) 1,12 1,20<br />
Südafrik. Rand (ZAR) 13,90 17,89<br />
Thail. Baht (THB) 30,46 43,64<br />
Tschech. Kr. (CZK) 22,00 28,40<br />
Türk. Lira (TRY) 5,25 5,84<br />
Ungar. Forint (HUF) 268,10 398,07<br />
USA (USD) 1,11 1,24<br />
Metalle & Rohstoffe<br />
Edelmetalle Ankauf Verkauf<br />
Gold ($/31,1g) 1.299,52<br />
Gold verarbeitet 1 g 39,34<br />
Silber unverarb. 1 kg 450,63 497,36<br />
Silber verarb. 1 kg 520,49<br />
Platin 1 g 26,15<br />
Palladium 1 g 30,34<br />
Münzen / Barren Ankauf Verkauf<br />
1 kg Goldbarren 35.266,00 35.865,00<br />
1 oz Britannia 1.105,00 1.143,00<br />
1 oz Krügerrand 1.108,50 1.139,00<br />
1 oz Maple Leaf 1.105,00 1.141,00<br />
10 Rubel Tscherwonez 259,00 295,00<br />
20 Franken Vreneli 204,00 217,50<br />
20 Mark Wilhelm II 249,50 270,70<br />
NE-Metalle (je 100 kg) von - bis<br />
Aluminium 220,00<br />
Blei in Kabeln 235,52<br />
Del-Notiz (Kupfer) 620,01 - 622,66<br />
Kupfer MK 726,55<br />
Messing MS 58 579,00 - 603,00<br />
Messing MS 58-2 631,00 - 639,00<br />
Messing MS 63/37 610,00 - 613,00<br />
Sonstige Rohstoffe<br />
Brent Öl ($/Barrel) 76,62<br />
Investmentfonds<br />
Rücknahmepreise 13.06. Vortag<br />
Aberd. A.M. DEGI EUROPA 1,64 1,64<br />
AFII EurpEqOptVol A* 46,13 46,20<br />
AGI GmbH Adifonds A 136,15 135,89<br />
AGI GmbH Adiverba A 155,99 156,01<br />
AGI GmbH Assecura I ATE 204,02 203,60<br />
AGI GmbH Concentra A 128,71 128,46<br />
AGI GmbH Eur Renten AE 60,33 60,23<br />
AGI GmbH Euro Rentenfonds AT 100,25 100,08<br />
AGI GmbH EuropaVision A 27,46 27,49<br />
AGI GmbH Europazins A 52,85 52,70<br />
AGI GmbH Flexi Rentenf. A 91,07 90,94<br />
AGI GmbH Fondak A 197,55 197,06<br />
AGI GmbH Fondis 82,52 82,24<br />
AGI GmbH Fondra 123,90 123,65<br />
AGI GmbH Fonds Japan A 63,68 63,34<br />
AGI GmbH Global Eq.Divid A 107,87 107,72<br />
AGI GmbH Industria A 104,17 104,19<br />
AGI GmbH Informationst. A 261,30 258,56<br />
AGI GmbH Interglobal A 314,72 313,69<br />
AGI GmbH InternRent A 43,31 43,20<br />
AGI GmbH Plusfonds 150,91 150,41<br />
AGI GmbH Rentenfonds A 83,88 83,78<br />
AGI GmbH Rohstofffonds A 69,70 69,96<br />
AGI GmbH SGB Geldmarkt 72,19 72,19<br />
AGI GmbH Thesaurus AT 1042,89 1040,92<br />
AGI GmbHLux A.Ad.InGlA 96,30 96,07<br />
Alte Leip Aktien Deutschland 123,72 123,31<br />
Alte Leip Trust€uro Cash 45,90 45,90<br />
Ampega Amp Global Renten 16,40 16,39<br />
BNP PAM Bd.Euro Med.Term* 183,32 183,31<br />
BNP PAM Eq.High Div.Europe* 93,08 93,16<br />
BNP PAM Money Mkt Euro* 208,72 208,72<br />
Commerz hausInvest 41,59 41,57<br />
DeAM DWS Akkumula 1070,48 1065,02<br />
DeAM DWS Biotech 196,83 193,38<br />
DeAM DWS Deutschland 246,72 245,64<br />
DeAM DWS EurlStrRent LD 32,54 32,54<br />
DeAM DWS Eurorenta 55,00 54,89<br />
DeAM DWS Glb.SM Cap 70,40 69,84<br />
DeAM DWS Glbl Growth 119,23 118,47<br />
DeAM DWS Inter-Renta LD 14,51 14,50<br />
DeAM DWS Investa 185,81 185,24<br />
DeAM DWS Telemedia O ND 150,91 150,17<br />
DeAM DWS Top Europe 152,68 151,81<br />
DeAM DWS Top World 102,63 102,16<br />
DeAM DWS US Eq.Typ O 393,58 391,51<br />
DeAM DWS Vermbf.I LD 158,34 157,52<br />
DeAM grundb. europa RC 39,87 39,88<br />
Deka Immo b Europa 46,38 46,37<br />
Deka. AriDeka CF 69,25 69,14<br />
Deka. Deka Eu.Stocks TF 38,74 38,60<br />
Deka. DekaFonds CF 115,44 114,97<br />
Deka. DekaLux-Europa TF 61,09 60,94<br />
Deka. DekaLux-Japan CF 719,15 715,16<br />
Deka. DekaLux-PharmaT.CF 268,65 267,54<br />
Deka. DekaRent-Intern. CF 18,59 18,56<br />
Deka. DekaSpezial CF 359,82 358,18<br />
Deka. DekaTresor 87,28 87,27<br />
Deka. RenditDeka 23,47 23,44<br />
Deka. S-BayRent-Deka 51,47 51,44<br />
Deka. TeleMedien TF 71,83 71,36<br />
DJE Real Estate P 0,99 1,00<br />
DJE-Div&Sub I 455,79 454,57<br />
DJE-Div&Sub P 412,85 411,83<br />
Fidelity In European Growth 16,01 16,00<br />
Fidelity In ternational USD 59,03 58,99<br />
Frank.Temp. Growth. Inc.Ad* 27,38 27,39<br />
Frank.Temp. TEM Em.Mkts A* 42,46 42,32<br />
Frank.Temp. TEM Gr.(Eur) Aa* 17,85 17,81<br />
GAM(Lux) JB BF Abs Ret B* 128,89 128,96<br />
GAM(Lux) Loc.Em.Bd(EUR) B* 191,81 192,79<br />
GAM(Lux) SAM Sust Water B* 306,33 305,30<br />
Hauck&Auf Gl Opp HAIG-WoSel 179,50 179,07<br />
Hauck&Auf JRS BestSel. MET 34,14 34,15<br />
Hellerich Global-Flexibel A 724,23 723,55<br />
Hellerich PrinceStre EM Fl B 150,26 150,35<br />
Hellerich Sachwertaktien A 198,02 197,61<br />
iii INTER ImmoProfil 54,58 54,57<br />
INKA Intern Gothaer Euro-Rent 58,80 58,81<br />
Invesco GT Pan Eur.Eq A 21,44 21,42<br />
IP Concept GENO Balance A 47,40 47,30<br />
IP Concept GENO Control A 51,48 51,47<br />
IP Concept GENO Vision A 70,65 70,46<br />
Lomb Europe Privi FidTech $ P* 32,97 32,81<br />
MEAG EuroKapital 48,03 48,09<br />
MEAG EuroRent A 30,16 30,16<br />
Monega Top Dividend 52,48 52,34<br />
Pictet EUR Bonds P dy* 325,26 325,27<br />
Pictet Sh.-Term M.Mkt Pdy 93,40 93,40<br />
Pictet Water P€* 296,29 295,62<br />
Pioneer SA AFII Pio Gl Sel A* 105,09 104,96<br />
Savills SEB ImmoInvest 8,54 8,54<br />
Union BBV-Fonds-Union* 50,52 50,52<br />
Union Invest Global* 90,75 90,63<br />
Union Lux PrivFd:Konseq.* 98,91 98,91<br />
Union Lux PrivFd:Konseq.pro* 116,32 116,27<br />
Union Lux UniEuroSt.50 A* 51,25 51,35<br />
Union Lux UniKonzept: Divi.A* 40,14 40,12<br />
Union Lux UniOpti4* 98,76 98,76<br />
Union PrivFd:Kontr.* 129,97 129,87<br />
Union PrivFd:Kontr.pro* 150,61 150,43<br />
Union UniEuroRenta* 65,30 65,27<br />
Union UniFonds* 55,27 55,29<br />
Union UniGlobal* 217,66 217,37<br />
Union UniKapital* 109,35 109,34<br />
Union UniRak* 120,62 120,56<br />
UniRealEst UniImmo:Dt.* 92,06 92,06<br />
UniRealEst UniImmo:Europa* 55,16 55,15<br />
Universal JRS-Intern. UI* 43,56 43,45<br />
Alle Fonds unter http://fondscontainer.vwd.com/<br />
Pflichtblatt der Bayerischen Börse<br />
Kurse in Euro, soweit nicht anders vermerkt.<br />
Aktien: Dax, MDax, TecDax u. SDax Xetra<br />
Kurse, übrige Aktien Basis Parkett Frankfurt<br />
oder München. HDax = Dax, MDax und TecDax;<br />
NA = Namensaktie; St. = Stammaktie; Vz. =<br />
Vorzugsaktie; xD = ex Dividende; xB = ex Be -<br />
zugsrecht. Dividende: letzt gezahlte in<br />
Landeswährung; Nikkei = © Nihon Keizai<br />
Shimbun, Inc.; Münzen / Barren = Degussa<br />
(Endkunden preise); Edelmetalle = Heraeus;<br />
Sorten = Dt. Bank; * = Preis <strong>vom</strong> Vortag oder<br />
letzt verfügbar; kursiv = nicht in Euro notiert.<br />
Angaben ohne Gewähr.<br />
Quelle
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Panorama<br />
9<br />
Mars-Rover<br />
muss Sturm<br />
überstehen<br />
„Opportunity“ ist seit<br />
15 Jahren unterwegs<br />
Washington Wegen eines gigantischen<br />
Staubsturms wird der Mars-<br />
Rover „Opportunity“ vorübergehend<br />
lahmgelegt. <strong>Der</strong> Sturm wüte<br />
auf einer Fläche größer als Nordamerika<br />
und lasse so gut wie keine<br />
Sonne durch, um die per Sonnenenergie<br />
betriebenen Batterien des<br />
Rovers aufzuladen, teilte die US-<br />
Raumfahrtbehörde Nasa mit. Am<br />
Sonntag habe „Opportunity“ (auf<br />
Deutsch etwa: Möglichkeit) noch<br />
einmal ein kurzes Signal zur Erde<br />
schicken können, das sei ein gutes<br />
Zeichen.<br />
2007 hatte der Rover einen noch<br />
viel größeren Sturm überstanden.<br />
Die damals damit einhergehende<br />
Kälte führte nach Einschätzung der<br />
Nasa-Wissenschaftler wohl zum<br />
Verlust des „Opportunity“-Zwillings<br />
„Spirit“. Die Forscher zeigten<br />
sich zuversichtlich, dass „Opportunity“<br />
den neuen Sturm überstehen<br />
kann – schließlich rollt der Rover<br />
schon seit fast 15 Jahren über den<br />
Mars. Und das, obwohl seine Mission<br />
ursprünglich nur auf 90 Tage angesetzt<br />
war. „Opportunity“ war am<br />
25. Januar 2004 auf dem Mars gelandet.<br />
Seitdem erkundet der rund<br />
185 Kilo schwere sechsrädrige Rover<br />
den Roten Planeten – nicht ohne<br />
Zipperlein, aber doch mit bemerkenswerter<br />
Ausdauer. (dpa)<br />
Die Mission des Rovers war ursprünglich<br />
nur auf 90 Tage angesetzt. Foto: dpa<br />
Geld für Blut?<br />
Weltblutspendetag Immer weniger Menschen spenden Blut – doch der Bedarf ist groß.<br />
Es könnte eine Lösung für das Problem geben. Von der sind aber nicht alle begeistert<br />
VON JUDITH RODERFELD<br />
Augsburg Wer Blut spendet, tut etwas<br />
Gutes. Als Dankeschön gibt es<br />
oft ein kühles Getränk und einen<br />
Snack. Doch die Zahl der Spender<br />
sinkt. Lässt sich der Rückgang aufhalten,<br />
indem Menschen Geld für<br />
ihre Spende erhalten? Wäre eine finanzielle<br />
Entschädigung möglicherweise<br />
die Lösung für das Problem?<br />
Nur etwa drei Prozent der Menschen<br />
in Deutschland spenden Blut,<br />
die meisten von ihnen unentgeltlich.<br />
Aus Sicht des Medizinethikers Georg<br />
Marckmann wäre die Vergütung<br />
zumindest einen Versuch wert.<br />
„Man müsste es einfach einmal ausprobieren“,<br />
sagte er anlässlich des<br />
heutigen Weltblutspendetages. In<br />
einem zweiten Schritt könnte man<br />
nach Ansicht des Experten dann untersuchen,<br />
wie sich die Bezahlung<br />
auf die Spendenbereitschaft auswirkt.<br />
In Deutschland ist das Blutspenden<br />
in der Regel freiwillig und<br />
unentgeltlich. Aber private Spendedienste,<br />
Pharmaunternehmen, manche<br />
Unikliniken und auch staatliche<br />
oder kommunale Dienste zahlen bereits<br />
eine Aufwandsentschädigung<br />
für Vollblutspenden. Meistens liegt<br />
diese bei 20 bis 25 Euro, zum Teil<br />
auch in Form von Gutscheinen, die<br />
dann in Geschäften eingelöst werden<br />
können.<br />
Haema, der größte unabhängige<br />
Blutspendedienst Deutschlands, bietet<br />
zum Beispiel eine Vergütung an.<br />
Vor allem junge Leute spenden dort.<br />
„Mit dem Konzept gelingt es offensichtlich,<br />
viele junge Spender zu motivieren“,<br />
so Haema-Sprecher Jan<br />
Noack. Das Deutsche Rote Kreuz<br />
(DRK) und das Bayerische Rote<br />
Kreuz (BRK) setzen dagegen anstelle<br />
von Geld sozusagen eher auf<br />
Nächstenliebe.<br />
Das DRK ist der größte Anbieter<br />
und sammelt etwa 70 Prozent des<br />
gespendeten Blutes. Spendern werden<br />
dafür – anstelle einer finanziellen<br />
Aufwandsentschädigung –<br />
Im Jahr 2017 gab es erstmals weniger als vier Millionen Vollblutspenden – in früheren Jahren waren es rund eine Million mehr.<br />
Nur wenige Anbieter bieten den Spendern eine finanzielle Aufwandsentschädigung an.<br />
Foto: Jan Woitas, dpa<br />
Snacks, Getränke oder auch kleine<br />
Geschenke angeboten.<br />
Das DRK halte sich an einen internationalen<br />
ethischen Kodex des<br />
Roten Kreuzes, wonach Blutspenden<br />
unentgeltlich und freiwillig sein<br />
sollen, erklärt Kerstin Schweiger,<br />
Sprecherin der DRK-Blutspendedienste.<br />
Aber ist der Kodex auf Dauer zu<br />
halten? Gerade in der Urlaubszeit<br />
oder bei Grippewellen ist die Not<br />
durch fehlende Blutkonserven besonders<br />
groß, weil Spenden dann<br />
zeitweise ausbleiben. Einen künstlichen<br />
Ersatz für Blut gibt es nicht.<br />
Nach geltenden Zulassungskriterien<br />
könnten 33 Prozent der Menschen<br />
Blut spenden. Fakt ist aber: Es sind<br />
eben nur drei Prozent.<br />
„Blutprodukte bieten dem Empfänger<br />
erheblichen Nutzen bis hin<br />
zur Lebensrettung – warum sollte<br />
der Blutspender nicht im Gegenzug<br />
eine Vergütung erhalten?“, fragt<br />
Medizinethiker Marckmann. Blut<br />
sei eine knappe und wertvolle Ressource.<br />
Und Blutspendedienste oder<br />
Unternehmen verdienten damit<br />
Geld, so der Leiter des Instituts für<br />
Ethik an der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität in München weiter.<br />
Marckmann hält 25 Euro pro Stunde<br />
Blutspenden für angebracht.<br />
„Wenn das Blut hinterher kostenlos<br />
weitergegeben würde, wäre das etwas<br />
anderes.“ Dann wäre es sinnvoll,<br />
auch die Spende sozusagen als<br />
selbstlosen Vorgang zu sehen. So sei<br />
es aber nicht.<br />
Insgesamt ist die Zahl der Vollblutspenden<br />
in Deutschland rückläufig.<br />
2017 gab es erstmals weniger<br />
als vier Millionen Spenden, wie aus<br />
Zahlen des Paul-Ehrlich-Instituts<br />
(PEI) hervorgeht. Das DRK will<br />
mit einer großen Kampagne neue<br />
Spender gewinnen. Künftig Geld für<br />
Spenden zu zahlen, soll nach Ansicht<br />
der größten Hilfsorganisation in<br />
Deutschland nicht die Lösung sein.<br />
Jugendliche<br />
missbrauchen<br />
13-Jährige<br />
Tat mit dem<br />
Smartphone gefilmt<br />
Velbert Nach dem schweren Missbrauchsfall<br />
an einem 13-jährigen<br />
Mädchen in Velbert bleiben sechs<br />
verdächtige Jugendliche in Untersuchungshaft.<br />
„Das sind harte Bandagen<br />
für Jugendliche, aber die sind<br />
hier absolut berechtigt“, sagte ein<br />
Sprecher der Staatsanwaltschaft<br />
Wuppertal. Nach weiteren beteiligten<br />
Jugendlichen werde intensiv gefahndet.<br />
Er sprach von „drastischen<br />
Sexualstraftaten“. Die tatverdächtigen<br />
Schüler aus Velbert im Alter<br />
zwischen 14 und 16 Jahren stammen<br />
aus Bulgarien.<br />
Eine Spaziergängerin habe das<br />
13-jährige Mädchen aus den Händen<br />
der mindestens acht Jugendlichen<br />
gerettet. Sie habe zuvor mitbekommen,<br />
dass die Familie der<br />
13-Jährigen nach dem Kind suchte<br />
und die Jugendlichen scharf angesprochen,<br />
als sie auf die Gruppe traf.<br />
Die Jugendlichen hatten das Mädchen<br />
zusammen mit einigen Freundinnen<br />
zunächst in einem Velberter<br />
Freibad belästigt. Als die 13-Jährige<br />
dann allein nach Hause ging, hätten<br />
die Jungen sie verfolgt, in einen<br />
nahe gelegenen Wald gezerrt und<br />
missbraucht. Die Tat habe sich bereits<br />
am 21. April ereignet, sagte der<br />
Sprecher. Um das schwer traumatisierte<br />
Opfer zu schützen, habe man<br />
die Öffentlichkeit aber nicht früher<br />
informiert. Velbert sei eine vergleichsweise<br />
überschaubare Stadt.<br />
Es habe die Gefahr bestanden, dass<br />
das Mädchen erkannt und immer<br />
wieder auf die Tat angesprochen<br />
werden könnte.<br />
Die Beweislage ist eindeutig,<br />
heißt es. Es gebe auch DNA-Spuren.<br />
Außerdem hat die Gruppe die<br />
Tat mit einem Handy gefilmt. Das<br />
Handy ist bereits ausgewertet worden.<br />
<strong>Der</strong> Film sei zwar nicht ins Internet<br />
hochgeladen worden. Es könne<br />
aber sein, dass er als „Trophäe“<br />
auf dem Schulhof herumgezeigt<br />
worden sei. (dpa)<br />
KW 24 Gültig <strong>vom</strong> 13.06. bis 16.06.<strong>2018</strong><br />
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NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
10 Panorama<br />
Namen & Nachrichten<br />
INDIEN<br />
Hindu-Extremisten<br />
demolieren Taj Mahal<br />
Ein Mob aus radikalen Hindus hat<br />
Indiens berühmtes Taj-Mahal-<br />
Denkmal demoliert. Mitglieder der<br />
extremistischen Vishwa-Hindu-<br />
Parishad-Organisation gingen mit<br />
Eisenstangen und Hämmern auf<br />
das westliche Tor des Denkmals los.<br />
Die Aktion sorgte für Panik unter<br />
den Touristen, doch der Polizei gelang<br />
es rasch, die Extremisten zu<br />
stoppen. Die Gruppe begründete<br />
ihre Aktion damit, dass das sogenannte<br />
Basai-Ghat-Tor den Weg zu<br />
einem 400 Jahre alten Shiva-Tempel<br />
blockiere, der 350 Meter <strong>vom</strong><br />
Tor entfernt liegt. Das Taj Mahal<br />
gehört zum Weltkulturerbe der<br />
Unesco. Großmogul Shah Jahan<br />
ließ es im 17. Jahrhundert für seine<br />
verstorbene Lieblingsfrau errichten.<br />
Jedes Jahr strömen acht Millionen<br />
Besucher in die indische Stadt<br />
Agra, um das Mausoleum zu sehen.<br />
Es gilt als Meisterwerk islamischer<br />
Baukunst. (epd)<br />
ERZIEHUNG<br />
Jolie muss Pitt mehr Kontakt<br />
zu Kindern ermöglichen<br />
Ein US-Gericht hat die Schauspielerin<br />
Angelina Jolie, 43, dazu verpflichtet,<br />
Brad Pitt, 54, engeren<br />
Kontakt zu den gemeinsamen Kindern<br />
des ehemaligen Paares zu ermöglichen.<br />
Ansonsten<br />
könne Jolie<br />
das vorrangige<br />
Sorgerecht verlieren,<br />
hieß es in<br />
dem Gerichtsbeschluss.<br />
Jolie<br />
hatte 2016 die<br />
Scheidung von<br />
Angelina Jolie<br />
UNGEWÖHNLICHE BEUTE<br />
Unbekannter stiehlt<br />
Wetterhahn von Kirchturm<br />
Ein Dieb hat im baden-württembergischen<br />
Mössingen den Wetterhahn<br />
von einer Kirchturmspitze gestohlen.<br />
<strong>Der</strong> Unbekannte nutzte<br />
ein Baugerüst an dem Gotteshaus<br />
zum Aufstieg, wie die Polizei in<br />
Reutlingen mitteilte. <strong>Der</strong> Wert des<br />
Wetterhahns aus dem Jahr 1937<br />
wird auf mehrere tausend Euro geschätzt.<br />
(afp)<br />
Mittwochs-Lotto<br />
Lotto 3 4 6 10 46 48<br />
Superzahl 3<br />
Spiel 77 9 1 9 3 0 9 9<br />
Super 6 7 1 9 0 7 1<br />
24. Veranstaltung (Ohne Gewähr)<br />
Zu guter Letzt<br />
Pitt eingereicht.<br />
Sie forderte das<br />
alleinige Sorgerecht für die drei leiblichen<br />
und die drei adoptierten<br />
Kinder im Alter zwischen 9 und 16<br />
Jahren. Das Gericht<br />
beschloss,<br />
dass es schädlich<br />
für die Kinder sei,<br />
keine Beziehung<br />
zu Pitt zu haben.<br />
Zudem wurde<br />
Jolie darauf hingewiesen,<br />
dass die<br />
Sorgerechtsregelung<br />
noch weiter<br />
Brad Pitt<br />
zugunsten von Pitt verändert werden<br />
könne, wenn die Kinder weiterhin<br />
von ihm ferngehalten werden. Er<br />
könne gar das vorrangige Sorgerecht<br />
erhalten. (dpa)<br />
Vermeintliches Krokodil<br />
ruft Polizei auf den Plan<br />
Ein zweieinhalb Meter langes Krokodil<br />
am Ufer der Waldach in Baden-Württemberg<br />
hat am Mittwoch<br />
die Polizei auf den Plan gerufen.<br />
Besorgte Bürger berichteten den<br />
Beamten im Polizeirevier in Nagold<br />
von einer Echse, die regungslos<br />
am Flussufer liege. Eine Funkstreife<br />
konnte das Krokodil wenig<br />
später tatsächlich ausfindig machen<br />
– bei näherer Betrachtung entpuppte<br />
es sich jedoch als täuschend<br />
echt aussehendes Stofftier. Das Krokodil<br />
wurde dann von Mitarbeitern<br />
des Bauhofs fachmännisch entsorgt.<br />
(afp)<br />
Die Banner am Grenfell Tower sollen an die Brandkatastrophe vor einem Jahr erinnern.<br />
„Für immer in unseren Herzen“<br />
London Vor einem Jahr begann die Brandkatastrophe im Grenfell Tower.<br />
Bis heute steht der Betonklotz wie ein Symbol für das, was im Königreich schiefläuft<br />
VON KATRIN PRIBYL<br />
London Wenn Christos Fairbairn die<br />
Augen schließt, schlagen die Erinnerungen<br />
wie Blitze in seine Gedanken<br />
ein. Die Wohnungstür. <strong>Der</strong><br />
Rauch. Das Treppenhaus. Und wie<br />
er durch die Hölle rannte, atemlos,<br />
panisch, hinunter <strong>vom</strong> 15. Stockwerk,<br />
wo er lebte, vorbei an Wohnungen,<br />
in denen Familien mit nassen<br />
Handtüchern am Boden kauerten<br />
und auf Hilfe warteten, weil ihnen<br />
das die Notrufzentrale geraten<br />
hatte. Er rannte durch die 4. Etage,<br />
wo nur wenige Stunden zuvor ein<br />
Kühlschrank explodiert war und<br />
weshalb kurz darauf der Grenfell<br />
Tower lichterloh in Flammen stand.<br />
Fairbairn entkam dem Inferno an<br />
jenem <strong>14.</strong> <strong>Juni</strong> 2017. <strong>Der</strong> Sozialbau<br />
im Londoner Westen ragte stundenlang<br />
wie eine riesige brennende Fa-<br />
„Ein Individuum mit sehr niedrigem IQ“<br />
Schlammschlacht Präsident Trump attackiert US-Schauspieler Robert De Niro<br />
Washington US-Präsident Donald<br />
Trump hat auf Twitter erbost gegen<br />
Hollywoodstar Robert De Niro geschossen:<br />
„Robert De Niro, ein Individuum<br />
mit sehr niedrigem IQ,<br />
hat zu viele Schläge auf den Kopf<br />
bekommen von echten Boxern in<br />
Filmen“, teilte Trump mit.<br />
<strong>Der</strong> preisgekrönte Schauspieler,<br />
der für die Darstellung des Boxers<br />
Jake LaMotta im Film „Wie ein wilder<br />
Stier“ von 1980 den Oscar bekommen<br />
hatte, hatte sich am Sonntag<br />
bei der Verleihung der Tony<br />
Awards in New York über Trump<br />
ausgelassen und dafür stehende<br />
Ovationen bekommen. „Es heißt<br />
nicht länger: ,nieder mit Trump‘, es<br />
heißt: ,fuck Trump‘“, sagte De Niro<br />
unter anderem. <strong>Der</strong> Fernsehsender<br />
CBS, der die Verleihung übertrug,<br />
ckel in den Nachthimmel. 72 Menschen<br />
starben bei der Katastrophe,<br />
einer der größten der vergangenen<br />
Jahrzehnte im Vereinigten Königreich.<br />
<strong>Der</strong> 67 Meter hohe Sozialbau ist<br />
mittlerweile komplett verhüllt von<br />
weißen Planen, an der Spitze sind<br />
Banner angebracht mit grünen Herzen<br />
und den Worten „Grenfell – forever<br />
in our hearts“, „für immer in<br />
unseren Herzen“. Doch die helle<br />
Verschleierung kann zwar das Gerippe,<br />
aber nicht den Schrecken<br />
überdecken, der die Menschen in<br />
dem Viertel verfolgt. Zu tief sitzen<br />
der Schmerz, die Trauer, die Wut.<br />
Das zeigt auch das Ausmaß der öffentlichen<br />
Anhörung, die vor einigen<br />
Wochen begann und akribisch<br />
von der Öffentlichkeit verfolgt<br />
wird. Es geht unter anderem um die<br />
Fragen, wie es zu dem Feuer kom-<br />
Wodka-Museum eröffnet<br />
Polen Warschau hat eine neue Attraktion<br />
Warschau Polen hat seinem hochprozentigen<br />
Nationalgetränk ein eigenes<br />
Museum gewidmet. Das<br />
„Muzeum Polskiej Wodki“ – zu<br />
Deutsch „Museum des polnischen<br />
Wodkas“ – öffnete jetzt unter der<br />
Schirmherrschaft der Polnischen<br />
Wodka-Vereinigung in Warschau<br />
seine Tore. Auf dem Gelände der<br />
ehemaligen Wodkafabrik „Koneser“,<br />
in der früher bekannte Wodkamarken<br />
wie Luksusowa und Wyborowa<br />
abgefüllt wurden, erfahren<br />
Besucher alles rund um die Geschichte<br />
des polnischem Nationalgetränks.<br />
Virtuelle und interaktive Ausstellungen<br />
sollen Gästen den Herstellungsprozess<br />
des polnischen Wodkas<br />
näherbringen.<br />
Auch Brennöfen sind in dem im<br />
Szene-Bezirk Praga gelegenen Museum<br />
zu sehen. Das Haus verfügt<br />
zudem über einen Bar- und Gastronomiebereich,<br />
in dem der Wodka<br />
gekostet werden kann. (dpa)<br />
men konnte und wie ein solches Desaster<br />
in Zukunft vermieden werden<br />
kann. Überlebende und Angehörige<br />
von Opfern erzählen in bewegenden<br />
Statements von ihren Erlebnissen,<br />
Brandschutzexperten werden gehört<br />
sowie Stadtrat, Vertreter der<br />
Mieter-Initiative, Sozialarbeiter und<br />
Feuerwehrleute. Zudem müssen<br />
sich beteiligte Bauunternehmer und<br />
Verantwortliche des Gebäude-Managements<br />
erklären. Dabei war auch<br />
die Fassadenverkleidung Thema –<br />
genau diese hatte sich in der schicksalhaften<br />
Nacht als Brandbeschleuniger<br />
entpuppt. Berichten zufolge<br />
hatten wohlhabende Nachbarn sie<br />
gewünscht, weil der schmucklose<br />
Turm die Aussicht störte. Für die<br />
Ummantelung aber wurde aus Spargründen<br />
entflammbares, günstiges<br />
Material benutzt statt der teureren,<br />
feuerfesten Ausführung. Eine<br />
Keine Freunde: Hollywoodstar Robert De Niro (links) und US-Präsident Donald<br />
Trump.<br />
Foto: Saul Loeb, afp<br />
Foto: Yui Mok, dpa<br />
Brandschutzingenieurin kam in ihrem<br />
Bericht für die richterliche Untersuchung<br />
zu dem Ergebnis, dass<br />
den Bewohnern in jener Nacht<br />
fälschlicherweise aufgetragen wurde,<br />
in ihren Wohnungen auszuharren.<br />
Zu viele befolgten den tödlichen<br />
Rat der Notrufzentrale – und<br />
verbrannten in ihrem Zuhause.<br />
Wer ist schuldig? Das soll nun geklärt<br />
werden. <strong>Der</strong> Londoner Bezirk<br />
Kensington und Chelsea gehört zu<br />
den reichsten im Königreich. Nirgendwo<br />
sonst aber sind gleichzeitig<br />
die sozialen Unterschiede größer.<br />
<strong>Der</strong> verkohlte Betonklotz steht<br />
für viele als Symbol für all das, was<br />
schiefläuft auf der Insel. Die jahrelange<br />
Sparpolitik, die Kürzungen im<br />
Sozialsystem, horrende Immobilienpreise<br />
in London – quasi der<br />
Nährboden für die Katastrophe im<br />
Grenfell Tower.<br />
Lecker Maggi-Eis<br />
Saarland Sogar Japaner wollen es haben<br />
Saarbrücken Maggi-Eis gehört in<br />
der Saarbrücker Eisdiele Favretti<br />
von Uwe Hoffmann jetzt fest zum<br />
Sortiment. Vor einem Jahr hatte der<br />
Saarländer die leicht salzige, cremefarbene<br />
Sorte erfunden: „Wir haben<br />
mittlerweile etliche Stammkunden“,<br />
berichtet Hoffmann.<br />
<strong>Der</strong> 54-Jährige hatte das Maggi-<br />
Eis als etwas „typisch Saarländisches“<br />
kreiert: Denn die Saarländer<br />
liebten die Würze aus der kleinen<br />
Flasche – und kippten sie sich auf<br />
Salate, Nudeln, Mettbrötchen, Pizza<br />
oder Ei. Immer wieder kämen<br />
Kunden nur wegen des Würzeises.<br />
„<strong>Der</strong>, der von am weitesten her<br />
kam, war aus Japan.“ Er sei geschäftlich<br />
in Europa unterwegs gewesen<br />
und als „Maggi-Fan“ eigens<br />
nach Saarbrücken gekommen. „Er<br />
hat zehn Kugeln gegessen und war<br />
total begeistert.“ Wer mag, kann<br />
sein Maggi-Eis auch mit Tomate,<br />
Basilikum, Salz oder Pfeffer nachwürzen.<br />
(dpa)<br />
nutzte die fünf Sekunden Verzögerung<br />
in der Liveübertragung, um<br />
den Kraftausdruck zu überblenden.<br />
Trump reklamierte auch die wirtschaftliche<br />
Situation der USA als seinen<br />
Erfolg. De Niro nehme wohl<br />
nicht wahr, dass „die Wirtschaft die<br />
beste jemals“ sei. „Wach auf, Punchy!“,<br />
sagte der Präsident. „Punchy“<br />
bedeutet im Deutschen<br />
„Faustschlag“.<br />
De Niro hat Trump bereits mehrfach<br />
attackiert. Vor der Wahl hatte<br />
er den Republikaner „offenkundig<br />
dumm“, „total bescheuert“ und einen<br />
„Idioten“ genannt. In einer<br />
Rede an der Brown Universität im<br />
US-Bundesstaat Rhode Island beschrieb<br />
der Filmstar 2017 die<br />
Trump-Regierung als „tragische<br />
Trottel-Komödie“. (afp)<br />
Promi des Tages<br />
Gott singt mit<br />
seiner Tochter<br />
<strong>Der</strong> tschechische Schlagerstar Karel<br />
Gott denkt noch lange nicht ans<br />
Aufhören. Er hat nach gut vier Jahren<br />
wieder ein Album mit neuen<br />
Songs herausgebracht. Es heißt „Ta<br />
prava“ (übersetzt: die Richtige).<br />
<strong>Der</strong> 78-Jährige präsentierte die Lieder<br />
nun vor 12 000 Fans in der Prager<br />
O 2 -Arena.<br />
Alles, was er tue, tue er für seine<br />
Fans, sagte Karel<br />
Gott dem tschechischen<br />
Rundfunk.<br />
„Niemals<br />
wäre mir auch nur<br />
im Traum eingefallen,<br />
dass ich bis<br />
in mein jetziges<br />
Alter singen<br />
könnte – und ich<br />
höre noch lange<br />
Karel Gott<br />
nicht auf“, fügte er hinzu. Auf der<br />
Bühne trat auch seine elfjährige<br />
Tochter Charlotte Ella auf.<br />
Lange Zeit ging es dem in Pilsen<br />
geborenen Weltstar nicht gut. Er<br />
war 2015 an Lymphdrüsenkrebs erkrankt,<br />
wurde aber wieder gesund.<br />
Er hat im Laufe seiner Karriere<br />
schätzungsweise mehr als 30 Millionen<br />
Tonträger verkauft und wurde<br />
mit Gold-, Platin- und Diamant-<br />
Schallplatten ausgezeichnet. (dpa)<br />
Antarktis:<br />
Eis schwindet<br />
stärker<br />
Spiegel der<br />
Weltmeere steigt<br />
Leeds Die Antarktis verliert einer<br />
Hochrechnung zufolge zunehmend<br />
schneller an Eis. Waren es von 1992<br />
bis 2012 durchschnittlich etwa 76<br />
Milliarden Tonnen pro Jahr, lag das<br />
Mittel zwischen 2012 und 2017 bei<br />
219 Milliarden Tonnen jährlich –<br />
fast dreimal so viel. Insgesamt ließ<br />
das schmelzende Eis der Antarktis<br />
den weltweiten Meeresspiegel zwischen<br />
1992 und 2017 um 7,6 Millimeter<br />
steigen. Diese Zahlen stellte<br />
ein internationales Forscherteam<br />
um Andrew Shepherd von der University<br />
of Leeds (Großbritannien)<br />
nun im Fachmagazin Nature vor.<br />
„Laut unseren Analysen ist es in<br />
den letzten zehn Jahren zu einer Beschleunigung<br />
des Masseverlusts in<br />
der Antarktis gekommen“, erklärt<br />
Shepherd. Die Antarktis trage gegenwärtig<br />
zu einem höheren Anstieg<br />
des Meeresspiegels bei als je zuvor<br />
in den vergangenen 25 Jahren. Würde<br />
sämtliches Eis in der Antarktis<br />
verschwinden, hätte das einen Anstieg<br />
des globalen Meeresspiegels<br />
um 58 Metern zur Folge. „Es muss<br />
den Regierungen, denen wir vertrauen,<br />
ein Anliegen sein, unsere<br />
Küstenstädte und -gemeinden zu<br />
schützen“, so Shepherd.<br />
Insgesamt 84 Wissenschaftler von<br />
44 internationalen Organisationen<br />
führten 24 satellitengestützte Eismasseschätzungen<br />
zusammen, um<br />
den Eisverlust zu kalkulieren.<br />
Die Zukunft der Antarktis hat<br />
auch Martin Siegert <strong>vom</strong> Imperial<br />
College London im Blick: „Einige<br />
der Veränderungen, mit denen die<br />
Antarktis konfrontiert ist, sind bereits<br />
irreversibel, wie der Verlust einiger<br />
Schelf-Eisgebiete, aber es gibt<br />
vieles, was wir verhindern oder<br />
rückgängig machen können“, sagt<br />
er. Grund für das Abschmelzen ist<br />
der Anstieg der Temperatur auf der<br />
Welt. (dpa)<br />
Würde alles Eis der Antarktis schmelzen,<br />
würde der Spiegel der Weltmeere um 58<br />
Meter steigen.<br />
Foto: dpa
...<br />
Test<br />
Bist du ein<br />
Flaggenexperte?<br />
Capito<br />
Bayern<br />
Schlammschlacht<br />
Trump attackiert<br />
Robert De Niro<br />
Panorama<br />
AUSGABE NR. 134 Donnerstag, <strong>14.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />
11<br />
Heftiger<br />
Streit um<br />
Grenzpolizei<br />
Opposition spricht von<br />
Etikettenschwindel<br />
VON HENRY STERN<br />
München Während in Berlin über die<br />
mögliche Zurückweisung von<br />
Flüchtlingen an der Grenze gestritten<br />
wird, debattiert der Bayerische<br />
Landtag intensiv die von Ministerpräsident<br />
Markus Söder (CSU) angekündigte<br />
Einführung einer eigenen<br />
„bayerischen Grenzpolizei“.<br />
Allein der Name „Grenzpolizei“<br />
sei mangels eigener bayerischer<br />
Kompetenzen für die Grenzsicherung<br />
ein „Schummelbegriff“, hielt<br />
der SPD-Innenexperte Peter Paul<br />
Ganzer nun im Innenausschuss des<br />
Landtags der CSU vor. Die Wahrheit<br />
sei, dass die CSU-Regierung<br />
bestenfalls die Schleierfahndung im<br />
Hinterland ausbauen könne, weil<br />
die Grenzsicherung auch unter dem<br />
CSU-Bundesinnenminister Horst<br />
Seehofer alleinige Aufgabe der Bundespolizei<br />
bleibe. Die Bundespolizei<br />
sehe die bayerischen Pläne deshalb<br />
„zu Recht als Misstrauensvotum“.<br />
Mehr Sicherheit an der Grenze<br />
schaffe die CSU mit der neu etikettierten<br />
Polizeieinheit deshalb nicht,<br />
glaubt Ganzer. „Sie wollen damit<br />
nur die Ängste beruhigen, die sie<br />
selbst geschürt haben.“ <strong>Der</strong> Freie<br />
Wähler Joachim Hanisch warnte zudem<br />
vor einem organisatorischen<br />
„Wasserkopf“: Mit dem Aufbau einer<br />
neuen, zentral von Passau aus<br />
verwalteten Polizeieinheit werde<br />
„viel Personal verschwendet, das anderswo<br />
dringend gebraucht würde“.<br />
<strong>Der</strong> Name „Grenzpolizei“ sei in<br />
der Tat „eine Reminiszenz an alte<br />
Zeiten“, in denen Bayern noch eigene<br />
Kompetenzen bei der Grenzsicherung<br />
hatte, räumte der CSU-Polizeiexperte<br />
Manfred Ländner ein.<br />
Die neue Grenzpolizei sei dagegen<br />
tatsächlich vor allem „eine Fortentwicklung<br />
der Schleierfahndung“.<br />
Mehr polizeiliche Anstrengungen<br />
im Grenzgebiet seien aber nicht nur<br />
wegen illegaler Migranten, sondern<br />
auch wegen „reisender Straftäter“<br />
nötig, findet Ländner. Die Grenzpolizei<br />
verhindere Straftaten in ganz<br />
Bayern. Mehr sichtbare Präsenz im<br />
Grenzland sei zudem „gut für das<br />
Sicherheitsgefühl der Bevölkerung“.<br />
Die Einrichtung der im Endausbau<br />
rund tausend Beamte umfassenden<br />
Grenzpolizei soll noch vor<br />
der Sommerpause endgültig beschlossen<br />
werden. »Kommentar<br />
Die Partnach ist in Garmisch-Partenkirchen zu einem reißenden Strom geworden. In der Alpen-Gemeinde kam ein Mann ums Leben.<br />
Er wurde von Wassermassen mitgerissen.<br />
Foto: Thomas Sehr, dpa<br />
VON JUDITH RODERFELD<br />
Augsburg Ein Tornado zieht durch<br />
die Region, Straßen stehen unter<br />
Wasser und grelle Blitze zucken<br />
über den Himmel. Man fragt sich:<br />
Was ist zurzeit bloß mit dem Wetter<br />
los?<br />
Bereits im Mai wunderten sich<br />
viele Menschen – allerdings nicht<br />
über Unwetter, sondern über die<br />
Hitze. <strong>Der</strong> heißeste Mai seit 1889<br />
lautete das Fazit des Deutschen<br />
Wetterdienstes. Und jetzt sind es<br />
starke Regenschauer, Sturmböen<br />
und Gewitter, die Bayern heimgesucht<br />
haben und den Menschen Sorgen<br />
bereiten. Denn die Auswirkungen<br />
sind dramatisch: In Garmisch-<br />
Partenkirchen war ein Mann mit<br />
dem Auto auf einer überfluteten<br />
Straße unterwegs. Als er nicht mehr<br />
weiterfahren konnte, stieg er aus<br />
und wurde von den Wassermassen<br />
mitgerissen. <strong>Der</strong> 52-Jährige starb.<br />
Ebenfalls in Garmisch war eine<br />
Schülergruppe zeitweise in der<br />
Partnachklamm <strong>vom</strong> Wasser eingeschlossen.<br />
Hinzu kamen vollgelaufene<br />
Keller, Stromausfälle und Unfälle<br />
im ganzen Freistaat.<br />
„Wir sind überrascht, dass es so<br />
großflächig aufgetreten ist“, sagt<br />
Jens Kühne <strong>vom</strong> Deutschen Wetterdienst.<br />
Unbedingt ungewöhnlich<br />
seien Gewitter und hefige Regenfälle<br />
aber grundsätzlich nicht. Zumindest<br />
nicht im <strong>Juni</strong>. Ebenso wenig<br />
verwunderlich sei der aktuelle<br />
Schneefall auf der Zugspitze. „Ungewöhnlich<br />
wäre es, wenn es durch<br />
den Kaltlufteinbruch bis auf 2000<br />
Meter runtergeschneit hätte.“ Bedenklicher<br />
finde es der Experte hingegen,<br />
dass die Temperaturen auf<br />
der Zugspitze rund drei Grad wärmer<br />
sind als im Durchschnitt. Minus<br />
drei Grad wurden am Mittwoch gemessen,<br />
üblich sind minus sechs.<br />
Vom aktuellen Unwetter waren<br />
Schwaben, Nieder- und Oberbayern<br />
besonders betroffen. Östlich des Erdinger<br />
Mooses hat es nach Ansicht<br />
von Wetterexperte Kühne den heftigsten<br />
Niederschlag gegeben – 92<br />
Liter pro Quadratmeter. „Das ist<br />
normalerweise die Hälfte des gesamten<br />
monatlichen Niederschlags<br />
im <strong>Juni</strong>.“ Auch in der Region gab es<br />
für die Einsatzkräfte viel zu tun: Die<br />
Augsburger Feuerwehr meldete 55<br />
Einsätze seit Dienstagabend. Zahlreiche<br />
Fahrbahnen und Keller waren<br />
überflutet. In der Halder- und<br />
Hermanstraße klagten die Bürger<br />
am Mittwochmorgen über einen<br />
Stromausfall. In der Siebentischstraße<br />
hatte das steigende Wasser am<br />
Dienstag einen Kanaldeckel von unten<br />
aus der Verankerung gedrückt.<br />
In der Öffnung blieb ein Linienbus<br />
hängen. <strong>Der</strong> wurde laut Polizei aber<br />
schnell wieder auf die Straße gebracht,<br />
verletzt wurde niemand.<br />
Ebenfalls am Dienstag sichteten<br />
Leser unserer Zeitung über dem<br />
Kesseltal im Landkreis Dillingen einen<br />
Tornado – ein noch immer seltenes<br />
Spektakel in Deutschland.<br />
Zwischen 50 und 100 gibt es Experten<br />
zufolge pro Jahr. Schäden hat<br />
der Tornado über dem Kesseltal<br />
aber nicht angerichtet.<br />
In Bedernau und Breitenbrunn<br />
im Unterallgäu bekam die Feuerwehr<br />
außergewöhnliche Unterstützung.<br />
Mehrere Landwirte halfen<br />
mit Vakuumfässern aus, um Wasser<br />
aus den vollgelaufenen Kellern zu<br />
pumpen. Auch im Landkreis Neuburg<br />
hatten die Helfer mit dem<br />
Im Kesseltal im Kreis Dillingen wurde ein<br />
Tornado gesichtet. Foto: Tanja Oberfrank<br />
In Furth im Wald wurden Rolläden von<br />
Hagel beschädigt. Foto: T. Linsmeier, dpa<br />
Was ist mit dem Wetter los?<br />
Unwetter Gewitter, Sturmböen und Starkregen treffen die Region. Einen Mann kosten<br />
die Wassermassen das Leben. Ein Experte erklärt, ob die vielen Unwetter noch normal sind<br />
Landwirte helfen<br />
der Feuerwehr<br />
Wasser zu kämpfen – in der Regensburger<br />
Straße in Schrobenhausen<br />
stand es rund 20 Zentimeter hoch<br />
und drohte, in Gebäude zu laufen.<br />
In der Nachbargemeinde Aresing<br />
schlug der Blitz in die Telefonanlage<br />
eines Hauses ein, die Leitungen verschmorten.<br />
Betroffen war außerdem<br />
das Nordries, besonders die Gemeinde<br />
Niederhofen. Durch den<br />
Starkregen trat der Augraben an<br />
mehreren Stellen über das Ufer. Die<br />
Niederhofener Hauptstraße war von<br />
braunem Schlamm überzogen.<br />
Schon vergangenes Wochenende<br />
trafen die Wassermassen das Dorf.<br />
Am Dienstag nun erneut.<br />
Auch Autofahrer waren von den<br />
heftigen Unwettern beeinträchtigt:<br />
Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse<br />
und Aquaplaning gab es auf<br />
der A8 zwischen München und Ulm<br />
mehrere kleine Kollisionen.<br />
Und wie geht es nun weiter? Die<br />
Wetterlage in der Region soll sich<br />
jetzt erst einmal wieder beruhigen,<br />
prognostiziert Wetterexperte<br />
Kühn. Am Freitag werde es voraussichtlich<br />
wieder vorbei sein mit<br />
Starkregen und Gewitter. „Für<br />
Augsburg erwarten wir 23 bis 24<br />
Grad.“ (mit gali, anwo)<br />
Bürgermeister bricht in Stadtratssitzung zusammen<br />
Rettungseinsatz Lauingens Rathauschef Wolfgang Schenk stirbt im Alter von 59 Jahren<br />
VON CORDULA HOMANN<br />
Lauingen Ein dramatischer Zwischenfall<br />
hat am Dienstagabend die<br />
Stadtratssitzung in Lauingen (Kreis<br />
Dillingen) überschattet. Mitten im<br />
öffentlichen Teil ist Lauingens Erster<br />
Bürgermeister Wolfgang Schenk<br />
plötzlich zusammengebrochen. Am<br />
Mittwochmorgen teilte der Zweite<br />
Bürgermeister Dietmar Bulling mit,<br />
dass Schenk die Nacht nicht überlebt<br />
hatte. <strong>Der</strong> 59-Jährige war im<br />
Günzburger Krankenhaus gestorben.<br />
Die Ursache war am Mittwoch<br />
noch unklar.<br />
Nur wenige Stunden zuvor hatte<br />
Schenk entspannt und gut gelaunt<br />
seine Stadtratskollegen und die Besucher<br />
zur Sitzung im Lauinger<br />
Festsaal begrüßt. Eine Dreiviertelstunde<br />
später, es geht gerade um die<br />
Sanierung der Stadtmauer, passiert<br />
es: Schenk sackt in sich zusammen.<br />
Er scheint nicht ansprechbar. Stadträte<br />
und Verwaltungsmitarbeiter legen<br />
den großgewachsenen SPD-<br />
Kommunalpolitiker vorsichtig auf<br />
den Boden und verständigen die<br />
Rettungskräfte. Die anderen Teilnehmer<br />
und Besucher der Sitzung<br />
stehen benommen und schockiert<br />
im Saal, bevor beschlossen wird,<br />
draußen zu warten.<br />
Im Flur begegnen sich angespannte<br />
Mienen, es wird nur geflüstert.<br />
Manche haben Tränen in den<br />
Augen. Andere versuchen, die Angehörigen<br />
zu erreichen, zunächst erfolglos.<br />
Plötzlich kommt Stadträtin<br />
Claudia Stocker aus dem Saal und<br />
fragt nach einem Beatmungsbeutel<br />
oder einem Defibrillator. Es gibt<br />
nur einen Erste-Hilfe-Koffer.<br />
Ein Martinshorn holt die Menschen<br />
aus der Schockstarre, Sanitäter<br />
rennen in den Saal. Dann der<br />
Notarzt. Drinnen werden Tische<br />
und Stühle verschoben, ein Sanitäter<br />
bittet einen der Herumstehenden,<br />
Lauingens Bürgermeister Wolfgang<br />
Schenk ist gestorben. Foto: Stadt Lauingen<br />
ihm kurz beim Tragen zu helfen.<br />
Plötzlich kommt auch noch die Feuerwehr.<br />
Die zehn, 15 Menschen vor<br />
dem Saal ziehen sich immer weiter<br />
von der Tür in den Sitzungssaal zurück.<br />
Eine gelbe Trage wird gebracht,<br />
ansonsten ist nichts zu sehen<br />
und zu hören. Einige Zuschauer stehen<br />
unten vor dem Rathaus, wo die<br />
Rettungswagen auch ein paar<br />
Schaulustige in den Regen locken.<br />
Plötzlich öffnen sich die Türen<br />
des Sitzungssaales, die bangen Blicke<br />
gehen teils zum Boden, teils zum<br />
Bürgermeister, der auf der Trage<br />
zum Rettungswagen gebracht wird.<br />
Zaghaft betreten die Menschen den<br />
Sitzungssaal und versuchen, sich zu<br />
orientieren: Die Tische, die vorher<br />
einen Kreis bildeten, sind samt der<br />
Stühle ganz weit nach rechts verschoben.<br />
Mittendrin ein gewaltiger<br />
freier Platz. Schläuche, Gummihandschuhe<br />
und Plastikverpackungen<br />
liegen herum.<br />
Nun packen alle mit an: helfen<br />
den Rettungskräften beim Aufräumen,<br />
sammeln den Müll in einer<br />
Plastiktüte. Zum Schluss versammelt<br />
Zweiter Bürgermeister Dietmar<br />
Bulling die Stadträte um sich in<br />
einem kleinen Kreis. „Unsere Gedanken<br />
sind bei Wolfgang, wir hoffen<br />
das Beste.“ Er bedankt sich bei<br />
den Kollegen, die geholfen haben,<br />
und beendet die Sitzung. Die Rettungskräfte<br />
sind mit dem schwerkranken<br />
Bürgermeister aber noch<br />
nicht weg. Erst als das Martinshorn<br />
erklingt, verlassen die Menschen<br />
langsam das Rathaus.<br />
Bürgermeister Schenk war seit<br />
2004 im Amt. Er hatte sich mit einem<br />
überraschenden Sieg gegen<br />
Amtsinhaber Georg Barfuß durchgesetzt<br />
und war danach zwei Mal<br />
wiedergewählt worden. Er galt als<br />
ausgleichender, ruhiger Mensch,<br />
dem das Miteinander im Stadtrat<br />
besonders wichtig war.<br />
Im Landkreis Dillingen sind in<br />
den vergangenen zwei Jahren drei<br />
weitere Bürgermeister schwer erkrankt.<br />
Zwei wurden notoperiert<br />
und sind wieder im Amt, Höchstädts<br />
Bürgermeister Stefan Lenz<br />
musste nach einem schweren Herzinfarkt<br />
zurücktreten.<br />
Kommentar<br />
„Grenzpolizei“<br />
ergibt Sinn<br />
VON HENRY STERN<br />
redaktion@azv.de<br />
Markus Söder ist zweifellos ein<br />
Meister der politischen Vermarktung.<br />
Aus diesem Grund stellt<br />
er nicht einfach zusätzliche Polizisten<br />
bereit, um im Hinterland der<br />
bayerischen Grenzen zu Tschechien<br />
und Österreich Schleuser,<br />
Drogendealer oder internationale<br />
Einbrecherbanden besser aufspüren<br />
zu können. Er gründet stattdessen<br />
unter größtmöglichem Getöse: eine<br />
eigene bayerische Grenzpolizei.<br />
„Etikettenschwindel“, schimpft<br />
die Opposition im Landtag – und<br />
hat damit sogar recht. Grenzsicherung<br />
ist und bleibt in Bayern mit<br />
gutem Grund alleinige Aufgabe der<br />
Bundespolizei. Auch künftig wird<br />
kein bayerischer Polizist direkt an<br />
der Grenze stehen und Pässe oder<br />
Kofferräume kontrollieren.<br />
Letztendlich ist die neue bayerische<br />
Grenzpolizei deshalb nichts<br />
anderes als eine personell verstärkte<br />
und zentral organisierte Schleierfahndung.<br />
Jenseits des Streits um die<br />
Begrifflichkeit ist daran aber nichts<br />
Falsches. Im Gegenteil: Die Aufgaben<br />
der Schleierfahndung sind<br />
nicht allein wegen der Flüchtlingskrise<br />
in den letzten Jahren massiv<br />
gewachsen. Mehr Personal, bessere<br />
Ausstattung und eine weitere Professionalisierung<br />
dieser schwierigen,<br />
aber wichtigen Polizeiarbeit sind<br />
deshalb zweifellos im Sinne einer höheren<br />
Sicherheit in Bayern.<br />
Dass Söder mit dem Begriff<br />
„Grenzpolizei“ entgegen der Realität<br />
suggeriert, selbst entscheiden zu<br />
können, wer in den Freistaat einreisen<br />
darf, ist dem Landtagswahlkampf<br />
geschuldet. Dies ändert jedoch<br />
nichts an der Feststellung, dass<br />
sein Etikettenschwindel in der Sache<br />
trotzdem viel Sinn ergibt.<br />
Notizen aus der Region<br />
AUGSBURG<br />
Neuer Termin und kürzere<br />
Laufzeit für Messe afa<br />
Die Augsburger Frühjahrsausstellung<br />
afa wird sich 2019 mit einem<br />
völlig neuen Konzept präsentieren.<br />
Statt bisher im April wird die Verbrauchermesse<br />
künftig Ende Januar,<br />
Anfang Februar stattfinden, statt<br />
neun Tagen wird sie nur noch fünf<br />
Tage dauern. 2019 lädt die afa ihre<br />
Gäste von Mittwoch 30. Januar bis<br />
Sonntag 3. Februar zum Besuch<br />
ein. Auch das Angebot wird angepasst:<br />
Es soll regionaler werden<br />
und Themen wie Outdoor, Touristik,<br />
Garten und Gesundheitssport<br />
in den Mittelpunkt rücken. Damit<br />
reagiert der Veranstalter Afag auf<br />
den deutlichen Besucherrückgang in<br />
diesem Jahr. (nist)<br />
JETTINGEN-SCHEPPACH<br />
Sattelzug brennt<br />
auf der Autobahn aus<br />
Mehrere Feuerwehren sind in der<br />
Nacht auf Mittwoch auf der Autobahn<br />
A8 bei Jettingen-Scheppach<br />
(Kreis Günzburg) im Einsatz gewesen.<br />
Ein Reifen der Zugmaschine<br />
eines Sattelzugs war nach Angaben<br />
des Fahrers geplatzt. Als der Mann<br />
das Fahrzeug auf den Seitenstreifen<br />
gesteuert hatte und ausstieg, sah<br />
er, dass bereits das Führerhaus<br />
brannte. <strong>Der</strong> komplette Sattelzug<br />
brannte aus. <strong>Der</strong> Verkehr wurde<br />
bei Zusmarshausen ausgeleitet, die<br />
Lösch- und Bergungsarbeiten<br />
dauerten bis in die Morgenstunden.<br />
Die A8 war in Richtung Stuttgart<br />
gesperrt. <strong>Der</strong> Schaden liegt laut Polizei<br />
bei gut 120000 Euro. (AZ)
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
12 Bayern<br />
Bayern kompakt<br />
NACH STREIT MIT DER MUTTER<br />
15-Jähriger fährt mit Auto<br />
90 Kilometer zur Freundin<br />
Ein 15-Jähriger hat sich nach einem<br />
Streit mit seiner Mutter deren Auto<br />
geschnappt und ist damit 90 Kilometer<br />
zu seiner Freundin gefahren.<br />
Laut Polizei hatte sich der junge<br />
Mann am Sonntagabend in Hahnbach<br />
in der Oberpfalz in den Wagen<br />
gesetzt. Am Dienstagabend erstattete<br />
der Vater des jungen Mannes<br />
eine Vermisstenanzeige. <strong>Der</strong> Sohn<br />
war unterdessen allerdings schon<br />
wieder aufgetaucht – bei seiner<br />
<strong>vom</strong> Vater getrennt lebenden Mutter.<br />
Die beiden hatten offenbar<br />
nicht miteinander kommuniziert, erklärte<br />
ein Polizeisprecher. Gegen<br />
den 15-Jährigen wurde Anzeige wegen<br />
unbefugten Gebrauchs eines<br />
Kraftwagens und Fahrens ohne<br />
Fahrerlaubnis erstattet. Sein Ausflug<br />
verlief unfallfrei. (dpa)<br />
JUSTIZ<br />
Anwältin: NSU bestand nur<br />
aus Mundlos und Böhnhardt<br />
Die NSU-Hauptangeklagte Beate<br />
Zschäpe war nach Ansicht ihrer<br />
Verteidigerin Anja Sturm kein Mitglied<br />
der Terrorzelle „Nationalsozialistischer<br />
Untergrund“. <strong>Der</strong> NSU<br />
habe allein aus Uwe Mundlos und<br />
Uwe Böhnhardt bestanden und sei<br />
keine terroristische Vereinigung im<br />
strafrechtlichen Sinne gewesen, sagte<br />
Sturm in ihrem Plädoyer vor dem<br />
Münchner Oberlandesgericht. Tatsächlich<br />
muss eine solche Vereinigung<br />
laut Strafgesetzbuch aus mehr<br />
als zwei Personen bestehen. Sturm<br />
aber sagte: „Beate Zschäpe hat den<br />
NSU weder mitbegründet, noch<br />
hat sie sich an ihm beteiligt.“ (dpa)<br />
BADEUNFALL<br />
Kajakfahrer finden Leiche<br />
am Donauufer<br />
Kajakfahrer haben am Donauufer in<br />
Straubing eine Wasserleiche gefunden.<br />
<strong>Der</strong> Tote sei ein seit Sonntag<br />
vermisster Schwimmer, teilte<br />
die Polizei mit. <strong>Der</strong> 20-Jährige war<br />
den Angaben nach am Wochenende<br />
beim Baden von der Strömung<br />
mitgerissen worden und untergegangen.<br />
Umfangreiche Suchmaßnahmen<br />
der Einsatzkräfte waren<br />
erfolglos geblieben. Die Leiche sollte<br />
nach ihrem Fund am Dienstagnachmittag<br />
obduziert werden. Zunächst<br />
gab es keine Hinweise auf<br />
ein Fremdverschulden. (dpa)<br />
VERBRECHEN<br />
Falsche Arznei: Mordanklage<br />
gegen drei Pfleger<br />
Gut zwei Jahre nach dem Tod eines<br />
Mannes in einem Pflegeheim im<br />
Landkreis Dingolfing-Landau hat<br />
die Staatsanwaltschaft Landshut<br />
Anklage gegen drei Pfleger erhoben.<br />
Sie wirft ihnen Mord durch Unterlassen<br />
vor. Die Anklagebehörde geht<br />
davon aus, dass eine Pflegerin im<br />
Mai 2016 bei einem 66-jährigen<br />
Heimbewohner die Medikamente<br />
verwechselte, woraufhin der Mann<br />
eine Woche später starb. Nachdem<br />
sie den Fehler bemerkt hatte, soll sie<br />
nichts unternommen haben, um<br />
dem Mann zu helfen – damit die Verwechslung<br />
nicht auffällt. Die Vorgesetzte<br />
der Frau und ein weiterer<br />
Pfleger hätten von der Verwechslung<br />
gewusst, jedoch auch nichts unternommen.<br />
(dpa)<br />
NACH FESTIVAL IN NÜRNBERG<br />
Späte Müllentsorgung: Stadt<br />
rüffelt „Rock im Park“<br />
Verzögerungen bei der Müllentsorgung<br />
auf dem Nürnberger Gelände<br />
von „Rock im Park“ sorgen für Verstimmung<br />
zwischen der Stadt und<br />
dem Festivalbetreiber. Es sei nicht<br />
hinnehmbar, dass sich rund eineinhalb<br />
Wochen nach dem Festival in<br />
Teilen des Volksparks Dutzendteich<br />
immer noch Abfallreste häuften,<br />
sagte ein Mitarbeiter von<br />
Nürnbergs Bürgermeister Christian<br />
Vogel (SPD). Nach Angaben von<br />
Dario Lob von Argo-Konzerte kam<br />
es vor allem wegen der großen Hitze<br />
zu den Verzögerungen beim Reinigen<br />
des Geländes. „Dadurch<br />
mussten Mitarbeiter mehr Pausen<br />
einlegen als geplant“, betonte Lob<br />
in einer Mitteilung. (dpa)<br />
„Wir fanden es lustig“<br />
Prozess Ein Hochdruckreiniger kann auch zum Malen verwendet werden. Wenn dabei aber ein<br />
Hakenkreuz herauskommt, wird es kriminell – und teuer. Das wurde jetzt in Augsburg deutlich<br />
VON MICHAEL SIEGEL<br />
Eine Säuberungsaktion<br />
geht schief<br />
Augsburg Am Anfang war es angeblich<br />
nur ein mit einem Hochdruckreiniger<br />
gemaltes „X“. Dann kamen<br />
in bierseliger Laune noch vier Striche<br />
dazu – und fertig war das Hakenkreuz.<br />
Auf einem Dach im<br />
Augsburger Stadtteil Inningen.<br />
Deutlich sichtbar für Jedermann.<br />
Diese „dumme Gaudi“, so bezeichnete<br />
der 31 Jahre alte Urheber des<br />
„Kunstwerks“ die Aktion, landete<br />
am Mittwoch vor dem Augsburger<br />
Amtsgericht und endete mit zwei<br />
Geldstrafen.<br />
In der Gerichtsverhandlung sei<br />
deutlich geworden, dass es sich bei<br />
den beiden Angeklagten nicht um<br />
einen „rechtsradikalen Sturmtrupp“<br />
handle, sondern dass sie eher<br />
einen – wenngleich verbotenen –<br />
„plakativen Unfug“ betrieben hatten,<br />
erklärte Richter Roland Fink.<br />
Er verurteilte den 31-Jährigen und<br />
den 30 Jahre alten Hausbesitzer, der<br />
das Hakenkreuz wochenlang auf seinem<br />
Dach geduldet hatte, wegen des<br />
Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger<br />
Organisationen zu<br />
Geldstrafen von jeweils mehr als<br />
5000 Euro.<br />
Es war ein Samstagnachmittag im<br />
Herbst 2017. Drei Kumpels waren<br />
an besagtem Haus zusammengekommen,<br />
um bei Bier und Gegrilltem<br />
ein Vordach mit Teerpappe<br />
auszubessern. Während der 30-jährige<br />
Hausbesitzer gerade unterwegs<br />
war, „kärcherte“ der 31-jährige<br />
Helfer zunächst ein großes X in die<br />
verschmutzten Dachziegel, um es<br />
dann mit den Haken zu verzieren.<br />
„Wir fanden das recht lustig“, erinnerte<br />
sich der Angeklagte vor Gericht.<br />
Noch am selben Abend sei der<br />
Hausbesitzer auf den Scherz hingewiesen<br />
worden. Er beschloss daraufhin:<br />
„Das muss runter“. Gleich am<br />
Sonntag versuchte also der Pflasterer,<br />
das Hakenkreuz mit einem<br />
Schwamm wegzuputzen. Was im<br />
ersten Moment zu gelingen schien,<br />
entpuppte sich beim nächsten Regenguss<br />
als eine etwas unbeholfene<br />
Säuberungsaktion: <strong>Der</strong> Regen förderte<br />
die Leistung des Hochdruckreinigers<br />
zurück ans Licht – das Hakenkreuz<br />
kam wieder zum Vorschein.<br />
Aber, so der 30-jährige Angeklagte,<br />
Laub und Bäume des<br />
Nachbarn hätten zunächst die Sicht<br />
darauf versperrt. Dann fiel jedoch<br />
erst das Laub, später wurden die<br />
Bäume gefällt und im Januar <strong>2018</strong><br />
So sah das Hakenkreuz auf dem Wohnhaus im Augsburger Stadtteil Inningen aus. Ein Vierteljahr lang war es zu sehen – dann<br />
rückte der Staatsschutz an.<br />
Foto: Silvio Wyszengrad<br />
Hakenkreuz und Co.: Diese Symbole sind in Deutschland verboten<br />
● Das wohl bekannteste strafbare<br />
Symbol in Deutschland ist das Hakenkreuz.<br />
Es ist auch verboten, wenn<br />
es seitenverkehrt oder mit gebogenen<br />
Haken verwendet wird. Erlaubt ist<br />
dagegen, wenn die Darstellung Ablehnung<br />
symbolisiert, wie bei einem<br />
durchgestrichenen Hakenkreuz oder<br />
einem, das in einen Mülleimer wandert.<br />
● <strong>Der</strong> Reichsadler, mit ausgebreiteten<br />
Schwingen und Hakenkreuz im Eichenlaubkranz,<br />
war das Hoheitszeichen<br />
des Deutschen Reichs. Während er in<br />
dieser Form nicht verwendet werden<br />
ging bei der Polizei schließlich eine<br />
anonyme Anzeige ein. <strong>Der</strong> Staatsschutz<br />
wurde tätig, die Ziegel des<br />
Dachs wurden umgedeckt, das Hakenkreuz<br />
verschwand.<br />
Ein Kriminalbeamter sagte am<br />
Mittwoch vor Gericht als Zeuge aus,<br />
dass bei einer Hausdurchsuchung<br />
der beiden Angeklagten kein rechtsradikales<br />
Propaganda-Material gefunden<br />
worden sei. Staatsanwältin<br />
darf, ist er ohne Hakenkreuz nicht<br />
strafbar.<br />
● Die Siegrune: Die einfache Ausführung<br />
war das Emblem des Deutschen<br />
Jungvolks, einer Unterorganisation der<br />
Hitler-Jugend. Die Doppelsiegrune<br />
gilt als Symbol der SS. Auch die Verwendung<br />
des SS-Totenkopfes ist<br />
strafbar.<br />
● In Bayern sind die Autokennzeichen<br />
HH und AH in Kombination mit den<br />
Zahlen 88 und 18 verboten. Außerdem<br />
darf niemand mit den Kürzeln NS,<br />
N-PD und N-SU durch die Lande fah-<br />
Melanie Ostermeier wollte es daher<br />
ein „letztes Mal“ für die anderweitig<br />
bereits gerichtsbekannten Angeklagten<br />
bei einer Geldstrafe bewendet<br />
wissen – auch wenn das NS-<br />
Symbol über längere Zeit täglich<br />
von tausenden Benutzern der vorbeiführenden<br />
Inninger Durchgangsstraße<br />
zu sehen gewesen ist.<br />
Die Angeklagten entschuldigten<br />
sich in ihren letzten Worten: „Es tut<br />
ren. Bundesweit verboten sind HJ,<br />
KZ, SA und SS.<br />
● Ebenfalls verboten: <strong>Der</strong> Hitlergruß<br />
und Parolen wie „Heil Hitler“, „Sieg<br />
Heil“ oder „Blut und Ehre“.<br />
● Wie ist es mit Tätowierungen?<br />
Grundsätzlich erlaubt. Verfassungswidrige<br />
Kennzeichen dürfen aber nicht<br />
öffentlich sichtbar sein.<br />
● Es gibt eine Reihe weiterer verbotener<br />
Symbole. Die Staatsregierung<br />
hat diese im Internet auf dem Portal<br />
„Bayern gegen Rechtsextremismus“<br />
zusammengefasst. (slor)<br />
uns leid.“ Richter Fink erkannte das<br />
Geständnis der beiden ohne Rechtsanwälte<br />
erschienenen Männer an. Es<br />
sei klar geworden, dass sie nicht aus<br />
rechtsradikaler Gesinnung gehandelt,<br />
sondern eine Dummheit begangen<br />
hätten. Entsprechend hielt<br />
er die Forderung der Staatsanwältin<br />
für angemessen und übernahm in<br />
sein Urteil auch die geforderten<br />
Summen.<br />
Damit Schüler richtig lesen lernen<br />
Initiative Jeder zehnte Viertklässler hat Probleme beim Textverständnis. Jetzt reagiert der Freistaat<br />
Heute diskutieren rund 350 Lehrer an<br />
der Akademie für Lehrerfortbildung in<br />
Dillingen darüber, wie sie Schüler zum<br />
Lesen bringen können. Herr Kotter,<br />
erste Frage an Sie als Akademie-Leiter:<br />
Ist das eine Reaktion darauf, dass<br />
jeder zehnte Viertklässler in Bayern<br />
nicht richtig lesen kann?<br />
Alfred Kotter: Viele Lehrer nehmen<br />
wahr, dass das Leseverhalten und die<br />
Lesekompetenzen sich verändert<br />
haben und dass es dringend notwendig<br />
ist gegenzusteuern. Bayern ist<br />
im Verhältnis zu anderen Bundesländern<br />
zwar gut aufgestellt. Aber<br />
auch wir müssen die Lesekompetenzen<br />
verbessern. Die heutige Veranstaltung<br />
ist der Auftakt für eine<br />
mehrjährige Initiative, in deren<br />
Zentrum die Förderung der Lesekompetenz<br />
steht.<br />
Sie sind seit Dezember Leiter der Akademie<br />
für Lehrerfortbildung. Weshalb<br />
ist Ihnen die Leseförderung so wichtig?<br />
Kotter: Lehrer haben permanent damit<br />
zu kämpfen, dass Schüler in ihren<br />
Klassen und Lerngruppen sehr<br />
unterschiedliche Voraussetzungen<br />
mitbringen – zum Beispiel, wenn<br />
Kinder mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf dort lernen, oder<br />
Schüler, die kaum Deutsch können.<br />
Man muss sich als Lehrer damit beschäftigen:<br />
Wie kann ich Kinder mit<br />
schlechteren Startbedingungen auch<br />
auf ein gutes Level bringen?<br />
Lesen die Eltern nicht, tun sich auch<br />
die Kinder schwer. Kann Schule da<br />
entgegenwirken?<br />
Kotter: Kinder übernehmen Verhaltensweisen<br />
der Erwachsenen. Wenn<br />
„Das digitale<br />
Zeitalter<br />
verändert das<br />
Leseverhalten<br />
dramatisch.“<br />
Alfred Kotter<br />
in einem Haushalt nicht gelesen<br />
wird, wie sollen Kinder dann ans<br />
Lesen herangeführt werden? Manche<br />
bekommen ein Buch erst in der<br />
Schule in die Hand, bei anderen ist<br />
das Kinderzimmer voll damit. Es ist<br />
schwer, gegen diese Vorprägung anzukommen.<br />
Vergleichstests deuten<br />
darauf hin, dass Schule in diesem<br />
Bereich noch besser werden sollte.<br />
Wie man das erreicht, darum wird es<br />
bei der Leseförderinitiative auch gehen.<br />
Lesen ist ja die entscheidende<br />
Grundlage, um fachliche Inhalte zu<br />
verstehen.<br />
Schreiben Schüler, die schlecht lesen<br />
können, auch schlechtere Noten?<br />
Kotter: Untersuchungen zeigen, dass<br />
viele Kinder, die eigentlich gut rechnen<br />
können, in Mathematik schlechte<br />
Noten haben. Sie können einfach<br />
die Aufgabenstellung nicht richtig<br />
lesen. Lehrer müssen versuchen,<br />
komplexe Sachverhalte so zu vermitteln,<br />
dass Schüler nicht an der<br />
Sprache scheitern. Das ist sicher<br />
noch nicht in allen Schulen und bei<br />
jedem Lehrer angekommen.<br />
Haben Sie ein Beispiel?<br />
Kotter: Es ist ein Unterschied, ob<br />
man einen Arbeitsauftrag auf fünf<br />
Zeilen mit drei Nebensätzen formuliert<br />
oder ihn unterteilt und Schülern<br />
sagt: „Als Erstes machst du das,<br />
als Zweites das und als Drittes das.“<br />
Jugendliche kommunizieren untereinander<br />
oft kurz und knapp über<br />
WhatsApp und soziale Medien. Eine<br />
Gefahr für ihre Fähigkeit, Zusammenhänge<br />
zu erfassen?<br />
Kotter: Ich glaube schon. Ihr Leseverhalten<br />
funktioniert im Umfeld<br />
sozialer Netzwerke, aber nicht bei<br />
komplexen Texten. Das digitale<br />
Zeitalter verändert das Leseverhalten<br />
dramatisch. Soziale Medien verführen<br />
dazu, kurze Botschaften zu<br />
verfassen. Satzstrukturen sind auf<br />
einzelne Wörter, Abkürzungen und<br />
Symbole geschrumpft. In gewisser<br />
Weise wird die Sprache dadurch<br />
aber auch komplexer.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Kotter: In sozialen Medien werden oft<br />
Textelemente mit Symbolen kombiniert.<br />
Ich bin sicher, dass ich viele<br />
Texte, die Schüler untereinander austauschen,<br />
nicht vollständig verstehen<br />
würde. Für Erwachsene sind ihre Abkürzungen<br />
nur Buchstaben, die sie<br />
nicht dekodieren können. Denn Sprache<br />
entwickelt sich analog zu Lebensverhältnissen.<br />
Neue Begriffe tauchen<br />
auf, alte verschwinden. Viele Erwachsene<br />
tun sich auch mit Texten aus der<br />
Goethezeit schwer, weil Begriffe vorkommen,<br />
die heute keine Rolle mehr<br />
spielen. Oder wissen Sie, was ein<br />
Pfund Monstidl ist? Das war früher<br />
die Maßeinheit für knapp 1000 Kubikmeter<br />
Holz. Interview: S. Ritschel<br />
Ach, wie<br />
schön ist<br />
Knobeln<br />
Mathe-Olympiade<br />
mit 200 Schülern<br />
Würzburg Igitt, Mathe! Oft gehört,<br />
oft gelitten, oft gescheitert.<br />
Igitt? Nicht für 200 Mädchen und<br />
Jungen, die es ins Bundesfinale der<br />
Mathematik-Olympiade geschafft<br />
haben. Von heute an zerbrechen sie<br />
sich in den Hörsälen der Universität<br />
Würzburg die Köpfe – und zwar<br />
freiwillig. Wenn man so will, sind<br />
das Deutschlands beste Nachwuchs-<br />
Knobler. Immerhin haben sich etwa<br />
200000 Schüler von der achten bis<br />
zur zwölften Klasse beworben.<br />
Laut offizieller Teilnehmerliste<br />
werden 15 Jugendliche das Team<br />
Bayern vertreten. Darunter ist auch<br />
ein Mädchen aus unserer Region,<br />
eine Neuntklässlerin des Gymnasiums<br />
bei St. Anna aus Augsburg. Insgesamt<br />
ist weniger als ein Drittel der<br />
Teilnehmer weiblich.<br />
Die Schüler müssen sich zwei<br />
viereinhalbstündigen Klausuren mit<br />
je drei Aufgaben stellen. Die Gewinner<br />
stehen am Samstag fest. Bei den<br />
Aufgaben gehe es nicht in erster Linie<br />
ums Rechnen, sagt der Mathematiker<br />
Richard Greiner von der<br />
Universität Würzburg. „Hier geht<br />
es um logisches Schließen. Es geht<br />
um eine vollständige und logische<br />
Herangehensweise und eine schlüssige<br />
Begründung“, so der Geschäftsführer<br />
des Instituts der Mathematik.<br />
Als Beispiel nennt er eine Aufgabe<br />
aus dem Vorjahr für die Neuntklässler:<br />
25 Fußballbild-Sammler in<br />
verschiedenen Städten haben jeweils<br />
ein Bild doppelt, das ein anderer<br />
braucht. Wenn jeder an alle anderen<br />
einen Brief schickt (25 x 24 = 600),<br />
müssten 600 Briefe verschickt werden.<br />
Wie viele Briefe aber reichen<br />
im idealen Fall? „Die Antwort ist<br />
übrigens 48“, sagt Greiner. „Aber es<br />
reicht nicht, zu sagen, dass das die<br />
richtige Antwort ist. Man muss auch<br />
erklären können, warum das so ist.<br />
Und sie müssen ein Argument finden,<br />
warum es mit weniger nicht<br />
geht!“<br />
Neben Zirkel, Papier, Stiften und<br />
Geodreieck sind keine Hilfsmittel<br />
erlaubt – auch kein Taschenrechner.<br />
„Wasser, Apfel und Müsliriegel bekommen<br />
sie von uns“, sagt Greiner.<br />
Dass einer tricksen könnte, glaubt<br />
der Mathematiker nicht. „Da gibt es<br />
wenig Möglichkeiten.“ (dpa, AZ)<br />
Lust auf Mathe? Haben die Teilnehmer<br />
der Olympiade auf jeden Fall. Foto: dpa<br />
Wiesn-Maß kostet<br />
bis zu 11,50 Euro<br />
München Die Maß Bier auf dem Oktoberfest<br />
wird dieses Jahr in manchen<br />
Zelten erstmals mehr als 11<br />
Euro kosten. <strong>Der</strong> Preis liege zwischen<br />
10,70 Euro und 11,50 Euro,<br />
teilte die Stadt München mit. Das<br />
sind durchschnittlich 3,57 Prozent<br />
mehr als im Vorjahr. In der Spitze<br />
müssen die Gäste 55 Cent mehr hinblättern<br />
– in der Regel war der Maßpreis<br />
in den Vorjahren um 25 bis 30<br />
Cent gestiegen. Hauptgrund für die<br />
starke Anhebung ist die höhere Umsatzpacht,<br />
die die Wirte an die Stadt<br />
zahlen müssen. Sie steige im Vergleich<br />
zum Vorjahr sogar um 53 Prozent,<br />
sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer.<br />
Die Abgabe war 2017<br />
eingeführt worden, um die erhöhten<br />
Sicherheitskosten wegen der Terrorgefahr<br />
zu decken und bedeutet für<br />
die Wirte hohe Mehrkosten. (dpa)
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6 66
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
14 <br />
Geld & Leben kompakt<br />
VERKEHR<br />
Urlauber sollten das Auto<br />
nicht überladen<br />
Wer mit der Familie verreist, muss<br />
viele Koffer packen. Autofahrer<br />
sollten aber darauf achten, ihr Fahrzeug<br />
nicht zu überladen, rät die<br />
Zeitschrift Auto Straßenverkehr. Bei<br />
der Frage, wie viel Gewicht geladen<br />
werden darf, sollten Fahrer sich<br />
nicht auf die Angaben im Fahrzeugbrief<br />
verlassen. Hersteller berechnen<br />
das Leergewicht ohne Extras,<br />
sodass das Auto bereits an die<br />
200 Kilo mehr wiegen kann. Fahrer<br />
mit einer Dachbox sollten bedenken:<br />
Sie schafft zwar Platz für<br />
mehr Gepäck, doch ihr Eigengewicht<br />
muss von der Zuladung abgezogen<br />
werden. Außerdem erhöht<br />
sie den Luftwiderstand und damit<br />
den Benzinverbrauch. Beim Beladen<br />
des Kofferraums gehört<br />
schweres Gepäck nach unten, leichtes<br />
nach oben. (dpa)<br />
VORRÄTE<br />
Wie Himbeeren beim<br />
Einfrieren nicht verklumpen<br />
Himbeeren sind lecker – aber<br />
furchtbar empfindlich. Wer mehr<br />
Früchte zu Hause hat, als er auf einmal<br />
essen kann oder die Beeren so<br />
sehr liebt, dass er auch außerhalb<br />
der Saison nicht auf sie verzichten<br />
möchte, sollte sie einfrieren. Doch<br />
wer die Früchte einfach in eine<br />
Box füllt und die in die Tiefkühltruhe<br />
packt, hat am Ende oft einen<br />
großen Beerenklumpen. Wer das<br />
verhindern möchte, muss sich etwas<br />
Arbeit machen: Die Früchte am<br />
besten einzeln auf einen Teller setzen<br />
und in den Tiefkühler stellen.<br />
Sobald sie durchgefroren sind,<br />
kann man sie in eine Dose oder einen<br />
Beutel füllen, erläutert der<br />
Provinzialverband Rheinischer<br />
Obst- und Gemüsebauer. So haben<br />
Verbraucher immer die benötigte<br />
Menge zur Hand. (dpa)<br />
Gärtner im Paragrafen-Dschungel<br />
Recht Bei der Gartengestaltung ist nicht alles erlaubt. Länder und Kommunen machen<br />
bestimmte Vorgaben – und auch die lieben Nachbarn können für böses Blut sorgen<br />
VON HARALD CZYCHOLL<br />
Augsburg Gartenarbeit zählt zu den<br />
großen Hobbys der Deutschen. Ein<br />
neues Gartenhäuschen, ein höherer<br />
Zaun oder ein Gemüsebeet – zu tun<br />
gibt es schließlich immer etwas.<br />
Doch der Kreativität sind Grenzen<br />
gesetzt: Länder und Gemeinden haben<br />
bei der Gartengestaltung mitunter<br />
Mitspracherechte. Und auch die<br />
Nachbarn machen manchmal einen<br />
Strich durch die Gartenplanrechnung.<br />
● Vorgärten Grundsätzlich können<br />
Gartenbesitzer auf ihrem Grundstück<br />
machen, was sie wollen. „Da<br />
jedoch vor allem Vorgärten das Erscheinungsbild<br />
ganzer Wohnviertel<br />
prägen und sich Kommunen oft ein<br />
einheitliches Aussehen wünschen,<br />
können sie mittels sogenannter Vorgartensatzungen<br />
Einfluss auf die<br />
Gartengestaltung nehmen“, erklärt<br />
Michaela Rassat, Juristin des DAS-<br />
Rechtsschutz der Ergo-Versicherung.<br />
Die Vorschriften unterscheiden<br />
sich von Ort zu Ort. Besonderen<br />
Wert legen Kommunen darauf,<br />
Grün in die Vorgärten zu bringen<br />
und zu vermeiden, dass Anwohner<br />
diese als Arbeits-, Lager- oder Stellfläche<br />
nutzen. Bevor Hauseigentürmer<br />
also ihren Vorgarten umgestalten,<br />
sollten sie sich erkundigen, was<br />
in ihrer Gemeinde erlaubt ist. Viele<br />
Städte und Landkreise veröffentlichen<br />
ihre Gartensatzungen auf ihrer<br />
Homepage.<br />
● Zäune Auch bei den Zäunen gibt<br />
es Richtlinien. Die Stadt Düsseldorf<br />
zum Beispiel verbietet Zäune aus<br />
Draht- oder Kunststoffgeflecht. In<br />
München darf die Zaunhöhe laut<br />
Einfriedungssatzung 1,50 Meter<br />
nicht überschreiten. „Wer die Vorgaben<br />
nicht einhält, begeht eine<br />
Ordnungswidrigkeit und muss un-<br />
Wie ein Garten aussehen soll, da hat wohl jeder Besitzer eigene Vorstellungen. Aber<br />
leider darf er sie nicht immer auch umsetzen.<br />
Foto: dpa<br />
bäume zu pflanzen. Auch wer einen<br />
eingewachsenen Garten übernimmt,<br />
kann diesen nicht einfach neu gestalten:<br />
Einige Bebauungspläne verpflichten<br />
Gartenbesitzer nämlich<br />
dazu, bereits bestehende Anpflanzungen<br />
zu erhalten. „Wer diesen<br />
Vorgaben nicht nachkommt, dem<br />
kann die Kommune ein Pflanzverbot<br />
auferlegen“, erläutert Rassat.<br />
● Nachbarn Darüber hinaus müssen<br />
Grundstückseigentümer auch das<br />
sogenannte Nachbarrecht beachten.<br />
Darunter fallen alle Rechtsvorschriften,<br />
die das Verhältnis zum<br />
Nachbargrundstück regeln. Dies<br />
sind zum Beispiel Vorgaben zu Abter<br />
Umständen sogar mit einer<br />
Geldbuße rechnen. Diese kann abhängig<br />
von der Kommune unterschiedlich<br />
hoch ausfallen“, sagt<br />
Rechtsexpertin Rassat.<br />
● Garten Auch im Garten hinter<br />
dem Haus will die Gemeinde mitreden,<br />
und zwar in Form des Bebauungsplans.<br />
Was im Rahmen des jeweiligen<br />
Bebauungsplans erlaubt ist<br />
und was nicht, weiß das zuständige<br />
Bauamt. Grundsätzlich können die<br />
Bebauungspläne sogar regeln, welche<br />
Baumarten die Gartenbesitzer<br />
anpflanzen dürfen. So wird dort<br />
mitunter vorgegeben, ausschließlich<br />
heimische Bäume oder nur Laub-<br />
standsflächen und Grenzbebauungen.<br />
Oft gibt es besondere Nachbarrechtsgesetze,<br />
die zum Beispiel festlegen,<br />
wie hoch eine Hecke sein und<br />
wie nah sie an der Grundstücksgrenze<br />
liegen darf. Daran sollte man sich<br />
tunlichst halten – denn Verstöße<br />
können Auslöser für einen heftigen<br />
Nachbarschaftsstreit sein. Ob es<br />
Baumhäuser für den Nachwuchs<br />
sind, die den vorgeschriebenen<br />
Mindestabstand zum Nachbargrundstück<br />
nicht einhalten, Garagendächer,<br />
die einige Millimeter<br />
über die Grundstücksgrenze ragen<br />
oder Bäume, die zu viel Schatten auf<br />
Nachbars Garten werfen – es gibt<br />
nichts, worüber sich Nachbarn noch<br />
nicht gestritten haben. Nach Angaben<br />
der GfK-Marktforschung beschränken<br />
sich die meisten Streitigkeiten<br />
auf böse Wort- und Briefwechsel<br />
sowie Anwaltsbriefe. Vor<br />
Gericht sind lediglich 1,7 Prozent<br />
der Deutschen deshalb schon mal<br />
gezogen. Das klingt nicht nach viel -<br />
aber bezogen auf die Gesamtbevölkerung<br />
von 82 Millionen Menschen<br />
sind das immerhin 1,4 Millionen<br />
Auseinandersetzungen. Marcus<br />
Lentz, Geschäftsführer der Detektei<br />
Lentz rät zu Toleranz und gegenseitiger<br />
Rücksichtnahme: „Nicht während<br />
der Mittagsruhe Rasen mähen,<br />
statt eines rauchintensiven Holzkohlegrills<br />
einen Gas- oder Elektrogrill<br />
verwenden oder bei Partys die<br />
Musik nach 22 Uhr leiser machen –<br />
und der Frieden bleibt gewahrt.“<br />
Doch was tun, wenn ein Nachbar<br />
sich nie an diese Regeln hält? Lentz<br />
rät: „Ruhe bewahren und nicht direkt<br />
die Konfrontation suchen.“<br />
Seinem Ärger freien Lauf zu lassen,<br />
führe kaum zu dem gewünschten<br />
Ergebnis. „Ein freundliches, offenes<br />
Gespräch zum passenden Zeitpunkt<br />
kann dagegen Wunder bewirken.“<br />
Verbraucher<br />
sollen schneller<br />
gewarnt werden<br />
Verstöße gegen<br />
Hygiene offengelegen<br />
Saarbrücken Die Bundesländer sollten<br />
Verbraucher rasch und einheitlich<br />
über eklatante Verstöße gegen<br />
das Lebensmittelrecht informieren.<br />
Dies sagte der Vorsitzende der Konferenz<br />
der Verbraucherschutzminister<br />
von Bund und Ländern, Saarlands<br />
Ressortchef Reinhold Jost<br />
(SPD). Die Minister beraten bei einem<br />
Treffen, das noch bis Freitag<br />
geht, unter anderem über die Konsequenzen<br />
aus einem Urteil des<br />
Bundesverfassungsgerichts. Das<br />
Gericht hatte im März entschieden,<br />
dass Verbraucher ein Recht darauf<br />
haben, über Hygiene- und Produktmängel<br />
etwa von Restaurants oder<br />
Lebensmittelproduzenten informiert<br />
zu werden.<br />
„Das, was wir jetzt erreicht haben<br />
mit dem Urteil, ist ein Meilenstein“,<br />
sagte Jost. Nun sei es wichtig, eine<br />
„möglichst einheitliche Vorgehensweise“<br />
für alle Bundesländer sicherzustellen.<br />
„Wir wollen keinen Flickenteppich.“<br />
Das Saarland habe<br />
sein Landesamt für Verbraucherschutz<br />
angewiesen, „sofort wieder<br />
mit der Benennung von Verstößen“<br />
zu beginnen. „Ich wäre froh, wenn<br />
viele andere unserem Beispiel folgen<br />
würden.“<br />
Die Bundesländer hatten wegen<br />
der juristischen Klärung vor dem<br />
Bundesverfassungsgericht die Veröffentlichung<br />
von schwerwiegenden<br />
Verstößen, die bei amtlichen Kontrollen<br />
zutage traten, vorübergehend<br />
ausgesetzt. „Jetzt haben wir<br />
grundsätzlich Rechtssicherheit“,<br />
sagte Jost. Das Gericht verlangte in<br />
seinem Urteil von dem Gesetzgeber<br />
noch, bis Ende April 2019 die Dauer<br />
der Veröffentlichung zu regeln.<br />
„Das wollen wir jetzt schnell auf den<br />
Weg bringen“, sagte Jost. (dpa)<br />
Mit Photovoltaik und Stromspeicher unabhängiger werden<br />
Energie Wer den Strom selbst verbraucht, kann auf lange Sicht viel Geld sparen. Und auch ein Akku kann sich lohnen<br />
Eine Photovoltaikanlage ist für<br />
Hausbesitzer nach wie vor eine<br />
lohnende Investition – auch wenn<br />
sie für den Strom, den sie ins Netz<br />
einspeisen, nur relativ wenig Geld<br />
bekommen. <strong>Der</strong> Grund: Die Kosten<br />
für den selbstproduzierten Solarstrom<br />
liegen dank gesunkener<br />
Preise für Photovoltaik-Module<br />
mittlerweile nur noch bei zehn bis<br />
13 Cent pro Kilowattstunde, während<br />
der Energieversorger knapp<br />
30 Cent dafür in Rechnung stellt.<br />
Energie-Tipp<br />
Bei der Frage, ob man sich eine Solaranlage<br />
leistet, ist die Frage, wie<br />
viel eigenen Solarstrom der Hausbesitzer<br />
nutzen kann, entscheidend.<br />
Daher sollte sich die Größe der<br />
Anlage ungefähr am eigenen<br />
Stromverbrauch orientieren. Ange-<br />
im angegebenen Beispiel der<br />
Stromverbrauch zu 30 Prozent gedeckt<br />
werden. Durch den Einbau<br />
eines Batteriespeichers kann der<br />
Anteil des Solarstroms am gesamten<br />
benötigten Strom auf 60 Prozent<br />
oder mehr erhöht werden. Längst<br />
sind alltagstaugliche Systeme auf<br />
dem Markt.<br />
Wie wirtschaftlich die Investition<br />
in einen Batteriespeicher ist, hängt<br />
von der weiteren Strompreisentwicklung<br />
ab. Und die kann nienommen,<br />
ein Vier-Personen-<br />
Haushalt benötigt im Jahr 4000 Kilowattstunden<br />
Strom, dann sollte<br />
eine Anlage mit einer Spitzenleistung<br />
von ungefähr vier bis fünf Kilowatt<br />
auf dem Dach installiert werden<br />
– das entspricht einer PV-Modul-Fläche<br />
von rund 30 Quadratmetern.<br />
Berücksichtigt werden sollte<br />
auch, ob Warmwasser, Heizung<br />
oder Elektro-Auto mitversorgt<br />
werden.<br />
Mit der PV-Anlage allein kann<br />
mand vorhersagen. Steigen die<br />
Stromkosten jährlich um drei bis<br />
vier Prozent, so wie bislang im langjährigen<br />
Mittel, haben sich die<br />
Ausgaben für den Stromspeicher innerhalb<br />
der Lebensdauer der Batterie<br />
amortisiert. Selbst wenn sich<br />
die Strompreise auf dem heutigen<br />
Niveau stabilisieren würden, lohnt<br />
sich ein Stromspeicher meistens.<br />
Die Lebensdauer von Photovoltaik-Modulen<br />
liegt übrigens bei<br />
rund 30 Jahren – sofern man sich<br />
nicht für Billigprodukte entschieden<br />
hat, die oft deutlich früher ersetzt<br />
werden müssen. Auch hier<br />
lohnt es sich also, auf Qualität zu<br />
setzen und sich von einem erfahrenen<br />
Fachmann beraten zu lassen.<br />
Martin Sambale ist<br />
Geschäftsführer des<br />
Energie- und<br />
Umweltzentrums Allgäu,<br />
kurz eza!<br />
Doppelter Rätselspaß<br />
„die<br />
Neue<br />
Welt“<br />
indianische<br />
Siegestrophäe<br />
Hafendamm<br />
spanisches<br />
Landhaus,<br />
-gut<br />
Bollwerk<br />
Weide<br />
tschech.<br />
Fluss<br />
zur Oder<br />
(dt. Name)<br />
israel.<br />
Parlament<br />
Schneckenlinie<br />
6<br />
Schaumwein<br />
nicht<br />
klein<br />
1<br />
in der<br />
Höhe<br />
5<br />
von<br />
geringem<br />
Gewicht<br />
2<br />
Fluss<br />
zur<br />
Weser<br />
3<br />
Abfahrt,<br />
Abflug<br />
Speisesaal<br />
für Studenten<br />
Darlehen<br />
zur Hauserrichtung<br />
4<br />
Gift der<br />
Tollkirsche<br />
scheues<br />
Waldtier<br />
Soße<br />
Kurzform<br />
v.<br />
Friederike<br />
Fleischsülze<br />
Bergmann<br />
Haartracht<br />
ugs.:<br />
Flachsbündel<br />
arktischer<br />
Meeresvogel<br />
Kindertagesstätte<br />
Kurzw.:<br />
Sonderkommission<br />
Ziererei<br />
bayer.<br />
Inn-<br />
Zufluss<br />
7<br />
dt. Schauspielerin<br />
(Nina)<br />
ein Loch<br />
herstellen<br />
Küstenabschnitt<br />
in Heilbädern<br />
Besitzform<br />
im<br />
MA.<br />
Termindruck<br />
Strickmaterial<br />
Getreideart<br />
Gästebetreuerin<br />
gleichfalls<br />
kleine<br />
Büchse<br />
ugs.:<br />
Telefonleitung<br />
nebenbei<br />
bemerkt<br />
<br />
s1313-1405<br />
Ihre Glücksnummer<br />
das<br />
für Schwedenrätsel!<br />
JEDEN TAG 25 EURO!<br />
Rufen Sie folgende Nummer an:<br />
0137 / 822 2716*<br />
Das Lösungswort von heute:<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
*0,50 Euro/Anruf aus dem Festnetz der DTAG,<br />
abweichende Preise aus dem Mobilfunk möglich.<br />
Mitmachen und Gewinnen!<br />
Die Gewinner <strong>vom</strong> 12.06.18<br />
Schwedenrätsel:<br />
Glückwunsch an<br />
G. John, Obergünzburg<br />
Sudoku:<br />
Glückwunsch an<br />
O. Wipfler, Ehingen<br />
Ihre Glücksnummer<br />
das<br />
für Sudoku!<br />
JEDEN TAG 25 EURO!<br />
Rufen Sie folgende Nummer an:<br />
0137 / 822 2717*<br />
Die Lösungszahlen von heute:<br />
*0,50 Euro/Anruf aus dem Festnetz der DTAG,<br />
abweichende Preise aus dem Mobilfunk möglich.<br />
Jeden Tag verlosen wir 25 Euro in unserem Schwedenrätsel und noch einmal 25 Euro in unserem Sudoku-<br />
Gewinnrätsel. Wenn Sie das Lösungswort und / oder die Lösungszahl herausgefunden haben, rufen Sie einfach<br />
unser Glückstelefon an. Annahmeschluss für die heutigen Lösungen ist am Donnerstag um 24:00 Uhr.<br />
Aus allen richtigen Lösungen wird der Gewinner durch Losentscheid ermittelt. Die Gewinner werden schriftlich<br />
benachrichtigt. <strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Mediengruppe Pressedruck, des Allgäuer<br />
Zeitungsverlages und deren Heimatverlage sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Anruf kostet nur<br />
0,50 Euro aus dem Festnetz der DTAG. Anrufe aus den Mobilfunknetzen sind deutlich teurer. Bitte beachten<br />
Sie die Hinweise zum Datenschutz und die Informationspflichten nach Art. 13 DSGVO unter augsburger-allgemeine.de/datenschutz<br />
oder unter Telefon [0821] 777-23 55. Wir wünschen viel Glück!<br />
Die Lösungen <strong>vom</strong> 13.06.18<br />
■ ■<br />
■<br />
■<br />
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a<br />
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■ EC ■ H ■ RUE ■ KLU LS 7 6 2 1 5 8 9 3 4<br />
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■ NIE 3 8 5 2 9 4 1 6 7<br />
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■ ■ NEKUPS E D<br />
E ■ EC 6 2 7 9 1 5 8 4 3<br />
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M HARP E EF G<br />
E ■ H A L A L ■ FIR 5 9 1 8 4 3 7 2 6<br />
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L A N G E<br />
2 5 8 3 6 9 4 7 1<br />
9 7 6 4 2 1 3 8 5<br />
1 4 3 5 8 7 6 9 2<br />
137<br />
1 8 7 3<br />
6 2<br />
4 9 2 5<br />
4 2<br />
1 3 5 9 8<br />
a 7 b 2<br />
2 4 9 3<br />
3 1<br />
8 1 6 2<br />
c<br />
RScan-Raetsel1<br />
Sudoku Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Und so gehts:<br />
Füllen Sie das Rastergitter nur mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei<br />
gilt es folgendes zu beachten: in jeder waagerechten Zeile und in<br />
jeder senkrechten Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen!<br />
Und auch in jedem der neun umrahmten 3 x 3 Felder kommt jede<br />
Zahl von 1 bis 9 nur jeweils einmal vor.
...<br />
Kolumne<br />
Was Marcel Reif<br />
für den Blick<br />
nach Russland empfiehlt<br />
Sport<br />
Eröffnungsspiel<br />
Russland hat<br />
wenig Vertrauen<br />
in die Sbornaja<br />
NUMMER 134 Donnerstag, <strong>14.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />
15<br />
Alles hört auf sein Kommando: Joachim Löw gestern beim ersten Training mit seinen Spielern in Watutinki. WM-Auftakt ist für den Weltmeister am Sonntag (17 Uhr) gegen Mexiko.<br />
TV heute<br />
DIE WM AM DONNERSTAG/ARD<br />
17 Uhr Russland – Saudi-Arabien<br />
WM-SENDUNGEN<br />
Sport1, 11 Uhr WM aktuell<br />
ARD, 15.10 Uhr Philipp Lahm –<br />
Weltmeister im Gespräch mit Jessy<br />
Wellmer 16 Uhr Eröffnungsfeier<br />
WEITERE TV-TIPPS<br />
» RADSPORT<br />
Eurosport, 13.30 Uhr Slowenien-<br />
Rundfahrt, 2. Etappe 15 Uhr<br />
Route d’Occitanie, 1. Etappe aus<br />
Frankreich<br />
» MOTORSPORT<br />
Eurosport, 19/22 Uhr 24-Stunden-<br />
Rennen von Le Mans, Training/<br />
Qualifikation<br />
» VOLLEYBALL Nations League<br />
Sport1, 20.25 Uhr Frauen<br />
Deutschland – Niederlande<br />
Foto: Patrick Stollarz, afp<br />
Wenn alles schweigt und einer spricht<br />
Nationalmannschaft <strong>Der</strong> Fall Gündogan beschäftigt das Team noch immer. Bundestrainer Joachim Löw aber ist angetan<br />
von der Stimmung innerhalb seines Kaders – und überrascht mit einer Aussage zu Mesut Özil<br />
VON TILMANN MEHL<br />
Watutinki Die Vorbereitung auf eine<br />
WM ist immer davon geprägt, <strong>vom</strong><br />
Kleinen auf das Große zu schließen.<br />
Spekulationen statt Fakten, Deutungen<br />
statt Gewissheit. Im Mittelpunkt<br />
der Ahnungen und Vorahnungen<br />
vor dem ersten deutschen<br />
Spiel am Sonntag steht immer noch<br />
Ilkay Gündogan. Eine fundierte<br />
Antwort, wie der Mittelfeldspieler<br />
auf die Pfiffe des letzten Vorbereitungsspiels<br />
reagiert, blieb bislang<br />
aus. Ob der 27-Jährige psychisch<br />
angeschlagen in die Weltmeisterschaft<br />
startet oder gänzlich unbeeindruckt.<br />
Ebenso offen ist der Umgang<br />
Joachim Löws mit Gündogan.<br />
Möglich, dass er ihn vor weiteren<br />
Pfiffen schützen will und ihn vorerst<br />
nicht einsetzt. Vielleicht will er aber<br />
auch ein Zeichen setzen und gewährt<br />
ihm gleich gegen Mexiko<br />
Spielminuten. Nach dem Motto: Ich<br />
lasse mir die Aufstellung nicht von<br />
den Fans diktieren.<br />
Löw selbst vermied bei der ersten<br />
Pressekonferenz in Watutinki eine<br />
ändert.“ Es müsse mittlerweile etwas<br />
geben, dass tiefer geht. Dabei<br />
darf es zumindest als fraglich gelten,<br />
ob das Foto eines deutschen Nationalspielers<br />
mit einem radikalen Politiker<br />
vor vier Jahren für andere<br />
Reaktionen gesorgt hätte, als das<br />
nun der Fall war.<br />
Gündogan jedenfalls – und das ist<br />
eine dieser Spekulationen der Vorbereitungszeit<br />
– wirkte im ersten<br />
und wohl auch einzigen für die Medien<br />
öffentlichen Training der WM<br />
unbeeindruckt. Dabei hatte ihn Löw<br />
nach dem vergangenen Spiel „schon<br />
aufrichten müssen“.<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Fußball-Bund hatte<br />
am Mittwoch zusätzlich zu den<br />
Journalisten noch 100 Schülern der<br />
Deutschen Schule Moskaus das Tor<br />
zum Training geöffnet. Fünf Autominuten<br />
<strong>vom</strong> Mannschaftshotel entfernt,<br />
liegt das Trainingsgelände<br />
von ZSKA Moskau, auf dem Löw<br />
die Mannschaft für das Turnier präpariert.<br />
Ein bisschen aufwärmen, ein paar<br />
Passübungen und dann noch ein<br />
Spiel. In abwechselnden Formatioklare<br />
Ansage, was er mit Mesut Özil<br />
und Ilkay Gündogan im ersten Spiel<br />
vorhat. Und das zumindest darf als<br />
bemerkenswert gelten: Bislang<br />
nämlich stellte er Özil immer eine<br />
Stammplatzgarantie aus. Man wolle<br />
die beiden „so weit in Form bringen,<br />
dass sie einen Mehrwert für die<br />
Mannschaft haben“. Das aber freilich<br />
dürfte so auch für die 21 anderen<br />
Spieler des Kaders gelten.<br />
Im Vergleich zu den Äußerungen<br />
unmittelbar nach dem 2:1 gegen<br />
Saudi-Arabien hat der DFB allerdings<br />
offensichtlich eine Neubewertung<br />
der Lage vorgenommen. Hatten<br />
Löw, Oliver Bierhoff und Co.<br />
nach der Partie das Thema einfach<br />
für beendet erklärt, äußerten sie sich<br />
nun ausgiebig. Dabei überraschte<br />
Verbandspräsident Reinhard Grindel<br />
mit der Aussage, die Pfiffe gegen<br />
Gündogan seien vor allem in einem<br />
gesamtpolitischen Kontext zu sehen.<br />
„2014 wurde die Integration<br />
und die Vielfalt innerhalb der<br />
Mannschaft noch positiv gesehen“,<br />
so Grindel. „Durch die Zuwanderung<br />
seit 2015 hat sich hier etwas ge-<br />
nen Acht gegen Acht. Und dann war<br />
es Gündogan, der dabei das erste<br />
Tor erzielte. Statt Pfiffen wie vergangene<br />
Woche in Leverkusen nun<br />
Jubel der 100 Kinder.<br />
Löw nahm es wohlwollend zur<br />
Kenntnis, am meisten aber konnte<br />
er sich darüber freuen, dass er nicht<br />
noch auf den letzten Metern vor<br />
dem Turnier eine Änderung im Kader<br />
vornehmen muss. Vor zwei Jahren<br />
verletzte sich Antonio Rüdiger<br />
noch im ersten Training in Frankreich<br />
vor der EM. Jonathan Tah<br />
wurde nachnominiert. Diesmal<br />
brach Sami Khedira die Einheit<br />
zwar vorzeitig ab, seine Rückenschmerzen<br />
sollen aber kein Hindernis<br />
für die Teilnahme an der Partie<br />
gegen Mexiko darstellen.<br />
Dann soll die Mannschaft auch<br />
langsam jene Form erreichen, die<br />
eine Titelverteidigung möglich erscheinen<br />
lässt. Vor den Toren Moskaus<br />
will Löw „am Feinschliff arbeiten“.<br />
Vor allem die taktischen Fehler<br />
in den beiden Freundschaftsspielen<br />
gegen Österreich und Saudi-<br />
Arabien hatten den Trainer doch<br />
Sex im Spiel<br />
Wissenschaft Kraftschub oder Leistungskiller? Es kommt darauf an<br />
Köln/Bochum Beflügelnd oder leistungsmindernd?<br />
Kann Sex vor der<br />
WM-Partie den deutschen Nationalspielern<br />
einen positiven Kick geben<br />
oder sollte eher Enthaltsamkeit<br />
die Devise sein?<br />
Experten raten, das Team von<br />
Bundestrainer Joachim Löw nicht<br />
zu einem wochenlangen Mönchs-<br />
Dasein zu verdonnern. Allerdings:<br />
Ein gewisses Regelwerk sei ratsam.<br />
Auf das Maß, das Wann und Wie<br />
könne es durchaus ankommen.<br />
„Sex ist an sich immer gesund,<br />
aber natürlich haben wir es mit körperlicher<br />
Anstrengung zu tun“, sagt<br />
Ingo Froböse von der Deutschen<br />
Sporthochschule Köln. Was passiert?<br />
„<strong>Der</strong> Kreislauf fährt sich<br />
hoch, Muskeln werden beansprucht,<br />
eine Stoffwechsel-Aktivierung<br />
tritt ein und ein Energieverbrauch.“<br />
Die Hormone mischen<br />
mit. „Zu Beginn wird vor allem<br />
Testosteron ausgeschüttet und während<br />
des Prozesses auf einem hohen<br />
Niveau gehalten. Dann verschwindet<br />
das Testosteron und Melatonin<br />
„<strong>Der</strong> Schlaf als wichtige<br />
Regenerationsphase sollte<br />
nicht für Sex geopfert<br />
werden.“<br />
Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln<br />
und Serotonin übernehmen – die<br />
Hormone, die uns entspannen.“ <strong>Der</strong><br />
Daumen geht nach oben. „Körperliche<br />
Aktivität beim Sex in der Nacht<br />
vor einem großen Spiel ist überhaupt<br />
kein Problem, wenn es nicht<br />
gerade eine wahnsinnige Orgie darstellt“,<br />
betont der Leiter des Zentrums<br />
für Gesundheit durch Sport<br />
und Bewegung.<br />
Aber Achtung: „<strong>Der</strong> Schlaf als<br />
wichtigste Regenerationsphase sollte<br />
nicht für Sex geopfert werden.<br />
Sex als Einschlafhilfe zu nutzen, ist<br />
okay. Vor einer WM-Partie ist eine<br />
Limitierung ratsam, also keine Ausdauerleistung.“<br />
<strong>Der</strong> Sportpsychologe<br />
René Paasch bringt es auf eine<br />
einfache Formel: „Wenn alles ganz<br />
normal läuft, dann ist auch alles gut.<br />
Dann sollen die Jungs Jungs sein<br />
dürfen.“ Die angeblich leistungsschwächende<br />
Wirkung von Sex auf<br />
Spitzensportler sei inzwischen<br />
durch Untersuchungen widerlegt,<br />
meint Paasch, der für den VfL Bochum<br />
tätig ist.<br />
Ein oder zwei Stunden vor dem<br />
Spiel sei Sex allerdings nicht ratsam.<br />
überrascht. Als wirklich problematisch<br />
sieht er die bislang gezeigten<br />
Leistungen aber nicht an.<br />
Besonders optimistisch stimmt<br />
den Coach, dass sich in Eppan „ein<br />
sehr guter Teamspirit herauskristallisiert“<br />
habe. Diesen Eindruck<br />
mussten Außenstehende nach den<br />
Testspielen und den Vorfällen rund<br />
um Özil und Gündogan in der Tat ja<br />
nicht zwingend gewinnen. Doch<br />
auch vor vier Jahren hielten Fans<br />
und Journalisten die Wochen vor<br />
der WM nicht für gelungen. Später<br />
galten Trainingslager und das Campo<br />
Bahia als entscheidender Faktor<br />
auf dem Weg zum Titel.<br />
Eine derartige Wohlfühloase erwartet<br />
die Mannschaft in Russland<br />
wohl nicht. Aber es fehle dem Team<br />
auch in Watutinki an nichts, sagte<br />
Löw. Einziger Kritikpunkt: <strong>Der</strong><br />
Rasen des Trainingsplatzes sei ein<br />
paar Millimeter zu hoch. Sollte das<br />
tatsächlich das größte Problem des<br />
Bundestrainers sein, steht einer erfolgreichen<br />
WM vielleicht doch<br />
nicht so viel im Wege, wie bislang<br />
angenommen.<br />
Aus psychologischer Sicht positiv zu<br />
sehen: ein intimes Zusammensein<br />
könne Stress und Nervosität abbauen.<br />
Also noch einmal Daumen hoch.<br />
Froböse empfiehlt: Regelmäßige<br />
Kontakte zu den Partnerinnen sollten<br />
ermöglicht werden. Weiterer<br />
Tipp des Fitness-Experten: „Sex<br />
einfach ins Trainingsprogramm einbauen.“<br />
Eine gewisse Reglementierung<br />
hält er grundsätzlich für richtig:<br />
„Wir haben junge Menschen vor<br />
uns. Die sind eben schon mal eher<br />
triebgesteuert als kopfgesteuert.“<br />
In der Regel reisen Familien und<br />
Frauen bei wichtigen Turnieren mit<br />
und sind in der Nähe, weiß Paasch.<br />
„Erfahrene und moderne Trainer<br />
wie Jogi Löw legen viel Wert auf<br />
Zwischenmenschliches, lassen den<br />
Spielern ausreichend Freiraum und<br />
vertrauen ihnen.“ (dpa)<br />
Randbemerkung<br />
<strong>Der</strong> letzten<br />
Ausreden<br />
beraubt<br />
VON TILMANN MEHL<br />
time@azv.de<br />
Wer tatsächlich der Meinung ist,<br />
dass jedem Anfang ein Zauber<br />
inne wohnt, frage einmal seine<br />
übergewichtige Tante nach ihrem<br />
Befinden vor dem Start der nächsten<br />
Diät. Auch der Start in eine Weltmeisterschaft<br />
ist bei aller Vorfreude<br />
nicht nur von feiner Magie geprägt.<br />
Das gilt für die Spieler wie für<br />
die Journalisten.<br />
Ungewissheit. Stimmt der Formaufbau?<br />
Auch das fragen sich Reporter.<br />
Waren die letzten Texte<br />
nicht von erschreckender Schlichtheit<br />
geprägt? Über allem schwebt<br />
die Frage nach den Arbeitsvoraussetzungen.<br />
Was dem Jogi sein feines<br />
Geläuf ist, ist dem Schreiber eine<br />
stabile Internetverbindung. Ohne<br />
Internet keine Texte.<br />
Das Hotel Salut, in dem ein<br />
Großteil der deutschen Journalisten<br />
während der WM schläft, arbeitet<br />
und abends bei einem Bier die<br />
Trainingseindrücke diskutiert, ließ<br />
erwarten, dass kein Buchstabe jemals<br />
die Bettenburg, geschweige<br />
denn Moskau verlässt. Eine<br />
20-stöckige Reminiszenz an die<br />
sowjetische Architektur-Kunst des<br />
kalten Krieges. Eingebettet in ein<br />
Wohnviertel, das Wiesenhof als<br />
ökologische Freilufthaltung erscheinen<br />
lässt. Auf Fassadenfarbe, die<br />
hätte abblättern können, wurde<br />
wohlweislich verzichtet.<br />
Was nun aber zählt, sind die inneren<br />
Werte. Und die bestechen<br />
Spiel auf engem Raum und mit schneller<br />
Internetverbindung: Journalisten bei der<br />
Arbeit.<br />
Foto: Mehl<br />
durch schnelle Übertragungsraten.<br />
Eine Internetverbindung, die der<br />
Deutschen Bahn jegliche Argumente<br />
beraubt, weshalb es schwierig<br />
sein könnte, Züge eine schnelle kabellose<br />
Datenanbindung an die<br />
Außenwelt angedeihen zu lassen.<br />
Was im Zarenbau funktioniert,<br />
sollte auch im ICE klappen.<br />
Und weil auch der DFB in seinem<br />
schicken Medienzentrum für optimale<br />
Arbeitsbedingungen gesorgt<br />
hat, gibt es nun keinerlei Gründe<br />
für laue Kommentare oder als Einschlafhilfe<br />
dienende Reportagen.<br />
Ob aus Russland von Siegen oder<br />
Niederlagen der deutschen Mannschaft<br />
berichtet wird, ist hingegen<br />
noch vollkommen offen. Trainiert<br />
wird auf dem Trainingsplatz von<br />
ZSKA Moskau. Ein Platz, der auch<br />
in jedem Bundesligastadion als<br />
Spielfläche dienen könnte.<br />
Das Ambiente aber hat so gar<br />
nichts mit der Idylle des Triumphes<br />
von Brasilien gemeinsam. Hier<br />
grenzt kein Strand an das Quartier<br />
des Teams sondern bestenfalls als<br />
Zweckbauten zu bezeichnende<br />
Wohnblocks. Das Campo Bahia ist<br />
Vergangenheit, man wolle nun<br />
eine eigene Geschichte schreiben,<br />
sagt Oliver Bierhoff dazu. Ob es<br />
eine Geschichte des Erfolgs oder der<br />
Enttäuschung wird, weisen die<br />
kommenden Wochen. An dieser<br />
Stelle wird sie dokumentiert. Dank<br />
des russischen Internets.
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
16 Fußball-WM <strong>2018</strong><br />
WM kompakt<br />
FINANZEN<br />
Fifa-Minus 2017:<br />
189 Millionen Dollar<br />
Die Fifa hat im Jahr 2017 weniger<br />
Verlust gemacht als erwartet. Wie<br />
der Weltverband bei seinem Kongress<br />
am Mittwoch in Moskau mitteilte,<br />
wurde das Vorjahr mit einem<br />
Verlust von 189 Millionen Dollar<br />
abgeschlossen. Kalkuliert hatte die<br />
Fifa allerdings sogar ein Netto-<br />
Negativergebnis von 443 Millionen<br />
Dollar. Die Reserven sanken somit<br />
unter die Milliarden-Marke und lagen<br />
zum Jahresabschluss bei 930<br />
Millionen US-Dollar. Die Fifa hatte<br />
nach den Skandaljahren unter dem<br />
ehemaligen Präsidenten Joseph<br />
Blatter ihr Finanzsystem umgestellt<br />
und berechnet die kalkulierten<br />
Einnahmen in WM-Jahren nun<br />
erst zum Abschluss eines Vierjahres-Zyklus.<br />
Da die WM die<br />
Haupteinnahmequelle des Weltverbandes<br />
ist, rechnet die Fifa in ihrem<br />
Finanzausblick mit einem Anstieg<br />
der Reserven in diesem Jahr<br />
auf 1,653 Milliarden Dollar. (dpa)<br />
FALL ÖZIL/GÜNDOGAN<br />
Effenberg: DFB hätte sie<br />
rauswerfen müssen<br />
Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg<br />
vermisst in der Debatte um<br />
Mesut Özil und Ilkay Gündogan<br />
eine klare Linie des Deutschen<br />
Fußball-Bundes. „Wenn man auf<br />
gewisse Werte setzt, so wie das der<br />
DFB immer wieder vermittelt, dann<br />
kann die Entscheidung eigentlich<br />
nur so ausfallen, dass man die beiden<br />
Spieler rauswirft“, sagte der<br />
49-Jährige dem Internetportal t-online.de.<br />
Özil und Gündogan waren<br />
wegen gemeinsamer Fotos mit dem<br />
türkischen Präsidenten Recep<br />
Tayyip Erdogan scharf in die Kritik<br />
geraten. (dpa)<br />
GESUNDHEIT<br />
Wissenschaftler warnen vor<br />
WM als Dickmacher<br />
Die WM ist aus Sicht von Ärzten<br />
und Wissenschaftlern ein potenzieller<br />
Dickmacher für Zuschauer<br />
und Fans. So warnt die Medizinische<br />
Universität Wien davor, während<br />
der Spiele vor dem Fernseher<br />
zu viele zuckerhaltige Getränke zu<br />
trinken. „An manchen Tagen finden<br />
drei Spiele statt. Da lassen sich<br />
mit Schorlen statt Limonaden und<br />
puren Säften viele Kalorien sparen“,<br />
sagt die Ernährungswissenschaftlerin<br />
Maria Wakolbinger. <strong>Der</strong> Berufsverband<br />
der Kinder- und Jugendärzte<br />
kritisiert den DFB für<br />
seine Werbedeals mit McDonald’s<br />
und Coca-Cola. (dpa)<br />
Russland ist nicht Putin<br />
Kolumne Marcel Reif bittet darum, den WM-Gastgebern eine faire Chance zu geben und ihnen nicht mit<br />
Belehrungen zu begegnen. Zu Gündogan und Özil hat der Fußball-Experte eine klare Meinung<br />
Fangen wir an mit – Politik. Russland<br />
ist nicht Putin, jedenfalls<br />
nicht nur. Geben wir den Menschen<br />
in diesem schönen Land eine echte<br />
Chance, sich als freundliche und faire<br />
Gastgeber zu zeigen, anstatt ihnen<br />
mit Vorurteilen und Belehrungen<br />
zu begegnen. Und lasst uns<br />
bitte nicht zu viel verlangen von unseren<br />
Fußballern. Herr Kimmich<br />
muss nicht vor jedem Eckball den<br />
Arm heben und ein Statement verlesen<br />
zu Menschenrechten, zur<br />
Ostukraine oder zu sonst was – das<br />
zu verlangen, wäre heuchlerisch und<br />
eine Überforderung des Sports wie<br />
seiner Protagonisten.<br />
Wenn uns eine WM die Möglichkeit<br />
gibt, einen tiefen Blick auf ein<br />
Land zu werfen, dann sollten wir<br />
nicht blind sein für das, was wir sehen<br />
und was um uns herum geschieht.<br />
Dann dürfen und sollen<br />
wir sagen, wenn uns Dinge nicht gefallen.<br />
Das ist gelebte Meinungsfreiheit,<br />
und auf die haben auch Nationalspieler<br />
im WM-Dienst ein<br />
Recht. Aber das ist ihre persönliche<br />
Sache.<br />
Gilt das auch für Mesut Özil und<br />
Ilkay Gündogan? Nein. Ein solches<br />
Foto mit Herrn Erdogan gibt es<br />
nicht zum Nulltarif. Das hätten die<br />
Fernando Hierro auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Mittwochabend.<br />
Spaniens WM-Team erschüttert<br />
Überraschung Weil Julen Lopetegui nach der WM zu Real Madrid wechselt, muss er seinen<br />
Posten als Nationalcoach räumen. Fernando Hierro springt beim Titelanwärter ein<br />
Krasnodar/Madrid Spaniens Nationalspieler<br />
um Kapitän Sergio Ramos<br />
haben die Blitztrennung von Trainer<br />
Julen Lopetegui unmittelbar vor<br />
Beginn der Fußball-WM nicht verhindern<br />
können. Jetzt soll Interimscoach<br />
Fernando Hierro das plötzliche<br />
Chaos beim Topfavoriten wieder<br />
richten. Innerhalb von wenigen<br />
Stunden und vor dem ersten so<br />
wichtigen Gruppenspiel gegen Europameister<br />
Portugal hatte Verbandschef<br />
Luis Rubiales alles auf<br />
den Kopf gestellt beim Weltmeister<br />
von 2010. „Das Ziel ist, um den Titel<br />
zu kämpfen. Wir haben keine<br />
Zeit, an etwas anderes zu denken.<br />
Alles, was passiert ist in den vergangenen<br />
Tagen, taugt nicht als Rechtfertigung<br />
für irgendwas“, sagte der<br />
bisherige Sportdirektor Hierro am<br />
Abend eines turbulenten Tages in<br />
Krasnodar. Erstaunt reagierte auch<br />
Bundestrainer Joachim Löw auf die<br />
Entwicklung beim Rivalen. „Das<br />
kam für mich völlig unerwartet.<br />
Dass so eine Entscheidung zwei<br />
Tage vor dem ersten Spiel der<br />
Mannschaft getroffen wird, ist ein<br />
Hammer“, sagte Löw. Dies sorge<br />
„mit Sicherheit für unnötige Unruhe<br />
innerhalb des Verbandes und<br />
wohl auch der Mannschaft“.<br />
„Wir haben uns dazu gezwungen<br />
gesehen, ihn seines Amtes zu enthe-<br />
Sie fühlten sich auf den Arm genommen,<br />
und ich glaube, dass es vor<br />
allem deshalb in Leverkusen die<br />
Pfiffe gab gegen Gündogan.<br />
Kann der Fall sogar die ausgerufene<br />
Mission Titelverteidigung gefährden?<br />
Hoffentlich nicht, aber das<br />
gilt genauso für andere – im Vergleich<br />
– Problemchen in der deutschen<br />
Mannschaft.<br />
So darf man fragen, wie die Bayern<br />
das Gefühl abschütteln, eine<br />
verkorkste Saison hinter sich zu haben.<br />
Und ob die Dortmunder<br />
mehr Selbstbewusstsein haben als in<br />
der Bundesliga. Ob Boateng wieder<br />
fit wird und ob der Fuß von<br />
Neuer wirklich hält.<br />
Und man darf sich durchaus<br />
nachdenklich am Kopf kratzen,<br />
wenn man die beiden letzten Testspiele<br />
gesehen hat. Österreich einen<br />
Sieg über die Piefkes im Geschenkpapier<br />
zu überlassen, das<br />
muss nun wirklich nicht sein, aber<br />
okay – Testspiele halt. <strong>Der</strong> Plan,<br />
sich zur Generalprobe mit den Saudis<br />
einen Gegner einzuladen, gegen<br />
den man sich mit einer Handvoll<br />
Törchen in WM-Laune bringt, ist<br />
dann auch danebengegangen. Anstatt<br />
fröhlich pfeifend aufzubrechen,<br />
wurde man von einer pfeifenbeiden<br />
wissen können, nein: müssen.<br />
Und wenn nicht, hätte es einer<br />
aus ihrem Schwarm von Beratern<br />
wissen und ihnen sagen müssen.<br />
Ein privates Treffen wäre ihre<br />
Privatsache gewesen mit privaten<br />
Konsequenzen. Denn eines bleibt:<br />
Sie sind deutsche Nationalspieler –<br />
auch mit Vorbildfunktion! Und Erdogan<br />
ist der, der er ist. Aber der<br />
Termin war Mittel zum Zweck im<br />
Wahlkampf und wurde auch so<br />
verbreitet. Und das hat nur funktioniert,<br />
weil Özil und Gündogan in<br />
ihrer Rolle als deutsche Nationalspieler<br />
aufgetreten sind.<br />
Die Folgen für das Mannschaftsklima<br />
sind gravierend, der Fall ist<br />
zu einer Belastung für alle geworden<br />
und stört die WM-Vorbereitung.<br />
Das liegt auch am jämmerlichen<br />
Krisenmanagement mit dem Tiefpunkt<br />
des inszenierten Treffens im<br />
Schloss Bellevue, in das deutsche<br />
Fußballer sonst nur kommen, um<br />
sich das Silberne Lorbeerblatt abzuholen.<br />
Die Teamleitung hätte<br />
Klartext sprechen müssen, anstatt<br />
mit halbgaren Erklärungen herumzueiern.<br />
Das geht nicht, man kann<br />
Zahnpasta nicht in die Tube zurückdrücken.<br />
Die Menschen haben gemerkt,<br />
wie da taktiert worden ist.<br />
ben“, erklärte Rubiales bei der ersten<br />
Pressekonferenz der Spanier am<br />
Mittwoch im Team-Quartier die<br />
Blitz-Trennung von Lopetegui.<br />
Real Madrid hatte tags zuvor bekannt<br />
gegeben, dass der 51-Jährige<br />
zur neuen Saison Chefcoach beim<br />
Champions-League-Sieger und damit<br />
Nachfolger von Zinédine Zidane<br />
wird. Möglich machte diese eine<br />
Ausstiegsklausel im Vertrag von Lopetegui,<br />
der erst im Mai für zwei<br />
weitere Jahre verlängert hatte. <strong>Der</strong><br />
spanische Verband RFEF kassiert<br />
zwar zwei Millionen Euro Ablöse,<br />
offenbarte aber ein miserables Kri-<br />
Ist nicht mehr spanischer Nationalcoach:<br />
Julen Lopetegui. Foto: Davy, dpa<br />
senmanagement zwei Tage vor dem<br />
Gruppenauftakt am Freitag (20<br />
Uhr/ARD) in Sotschi gegen Portugal<br />
und Superstar Cristiano Ronaldo.<br />
„Wir stecken in einer komplizierten<br />
Situation, die komplizierteste,<br />
die man sich vorstellen kann“,<br />
räumte Rubiales ein und erhob<br />
schwere Vorwürfe gegen Real. „Wir<br />
hatten überhaupt keine Information<br />
über das“, sagte Rubiales. „Julen<br />
hätte es lieber gehabt, wenn die<br />
Dinge anders gehandhabt worden<br />
wären.“ Erst 50 Minuten nach der<br />
Real-Verlautbarung hatte der<br />
RFEF mit einer dürren Presseerklärung<br />
reagiert, in der er die Ausstiegsklausel<br />
in Lopeteguis Vertrag<br />
bestätigte. Offenbar hatte Real den<br />
neuen Verbandschef mit der Pressemitteilung<br />
überrumpelt.<br />
„Ich kann mich nicht auf einen<br />
Anruf fünf Minuten vorher einlassen“,<br />
sagte Rubiales. Die Frage, wer<br />
nun die Übungseinheiten beim<br />
Weltmeister von 2010 leite, konnte<br />
Rubiales zunächst nicht beantworten:<br />
„Wir suchen einen Trainer –<br />
von jetzt an“, sagte er. Zwei Stunden<br />
nach der spektakulären Trennung<br />
von Lopetegui verkündete der<br />
Verband RFEF dann via Twitter,<br />
dass Hierro einspringt. Die Vereinbarung<br />
gilt nur für die WM. „Die<br />
Vergangenheit ist Vergangenheit,<br />
den Kulisse außer Landes geleitet.<br />
Aber das alles wird sich sportlich regeln<br />
lassen, dafür steht schon der<br />
Bundestrainer, der jetzt als Weltmeister<br />
noch ein bisschen unangreifbarer<br />
geworden ist. Nein, die<br />
entscheidende Frage ist: Sind diese<br />
jungen Menschen, die in ihrer<br />
Sportart das Höchste erreicht haben,<br />
was man erreichen kann, wirklich<br />
wieder hungrig genug, um das<br />
noch mal zu schaffen?<br />
Darauf kommt es an: Nicht auf<br />
die Aufstellung, sondern auf die<br />
Einstellung; ob es gelingt, die letzten<br />
Prozent bis zur äußersten Leistungsgrenze<br />
herauszuholen. Das ist<br />
die Herausforderung für einen Titelverteidiger,<br />
und die ist sehr groß.<br />
Deshalb haben es auch erst zwei<br />
Mannschaften geschafft – die letzte<br />
kam aus Brasilien, und das war<br />
1962. Das war in Chile und die zweite<br />
WM, an die ich mich erinnern<br />
kann. Seitdem habe ich jedes Turnier<br />
verfolgt und ich gedenke<br />
nicht, damit aufzuhören. Die Faszination<br />
für das große Spiel ist intakt,<br />
aber ungetrübt kann ich sie<br />
schon lange nicht mehr genießen.<br />
Ich würde gern Ronaldo und Messi,<br />
die beiden besten Fußballer unseres<br />
Planeten, und all die anderen<br />
Foto: Pierre-Philippe Marcou, afp<br />
wir müssen positiv denken. <strong>Der</strong> Tag<br />
war nicht einfach, aber die Jungs<br />
sind professionell und Sportler“,<br />
sagte der 50-Jährige – einst ein eisenharter<br />
Verteidiger – vor seinem<br />
ersten Training. „Die Spieler sind<br />
gewohnt, dass Trainer kommen und<br />
gehen. Wir haben ein sehr schönes,<br />
spannendes Ziel.“<br />
<strong>Der</strong> frühere Real-Profi hat zwischen<br />
1989 und 2002 für La Roja 89<br />
Länderspiele bestritten und hatte<br />
bisher nur den Zweitligisten Real<br />
Oviedo trainiert. 2014 war er für<br />
eine Spielzeit Assistent von Carlo<br />
Ancelotti bei Real. Lopetegui hat in<br />
einer ersten Stellungnahme nach<br />
seinem Rausschmiss aus seinen Gefühlen<br />
keinen Hehl gemacht. „Ich<br />
bin sehr traurig“, räumte Lopetegui<br />
am Mittwoch vor spanischen Journalisten<br />
ein. Nach Informationen<br />
des Fachblatts Marca hätten sich die<br />
Spieler mit Real-Spielführer Ramos<br />
und Andrés Iniesta <strong>vom</strong> FC Barcelona<br />
an der Spitze für den Verbleib<br />
Lopeteguis ausgesprochen.<br />
Die Spieler hätten die Entscheidung<br />
der sofortigen Trennung „akzeptiert“,<br />
sagte hingegen Rubiales.<br />
Unter dem früheren Torhüter Lopetegui<br />
hatte die Seleccion seit seinem<br />
Amtsantritt 2016 als Nachfolger<br />
von Vicente del Bosque keines<br />
ihrer 20 Spiele verloren. (dpa)<br />
Ausnahmespieler auf der Höhe ihrer<br />
Kunst erleben. Und nicht mit<br />
ansehen müssen, wie sie sich beim<br />
wichtigsten Turnier nach einer<br />
elend langen Saison müde und ausgelaugt<br />
über den Platz schleppen.<br />
Und dann ist da diese Vorrunde, die<br />
nur dazu da ist, die Mannschaften<br />
nach Hause zu schicken, von denen<br />
man vorher gewusst hat, dass sie<br />
besser zu Hause geblieben wären.<br />
Nichts gegen die viel zitierten<br />
Kleinen – aber das ist eine WM, das<br />
Turnier der Weltbesten.<br />
Ich will ehrlich sein: Ein bisschen<br />
fürchte ich mich deshalb vor der<br />
Gruppenphase. Das sind gut zwei<br />
Wochen Vorgeplänkel, dann geht<br />
die WM zum zweiten Mal los – aber<br />
dann richtig.<br />
Hinweis Während der WM schreiben<br />
Journalist Udo Muras, TV-<br />
Kommentator Marcel Reif und Ex-<br />
Nationaltorwart Toni Schumacher<br />
als Kolumnisten für unsere Zeitung.<br />
Marcel Reif, 68, kommentierte<br />
zahlreiche Fußballspiele.<br />
<strong>Der</strong> gebürtige Pole<br />
erhielt dafür den Deutschen<br />
Fernsehpreis.<br />
<strong>Der</strong> Ball<br />
kommt<br />
aus dem All<br />
Heute Eröffnungsspiel<br />
Russland gegen<br />
Saudi-Arabien<br />
Moskau Die großen Hoffnungen von<br />
145 Millionen Russen auf den Schultern<br />
– aber dennoch demonstrativ<br />
locker. „Wir werden sehr gut vorbereitet<br />
sein“, betont Russlands Nationaltrainer<br />
Stanislaw Tschertschessow<br />
vor dem WM-Eröffnungsspiel<br />
am heutigen Donnerstag<br />
(17 Uhr) gegen Saudi-Arabien. Vor<br />
den Augen von Wladimir Putin im<br />
renovierten Moskauer Luschniki-<br />
Stadion und Millionen TV-Zuschauern<br />
hofft das sportlich kriselnde<br />
Riesenreich auf den perfekten<br />
Start ins Heimturnier. Zuletzt waren<br />
sogar Putin Zweifel gekommen.<br />
„Ich muss leider zugeben, dass unsere<br />
Mannschaft jüngst keine guten<br />
Ergebnisse erzielt hat“, sagte er.<br />
Nach monatelangen Debatten<br />
über Kosten, Doping und Boykott<br />
sehnt der Gastgeber den Anpfiff der<br />
Weltmeisterschaft herbei – mit einer<br />
Mischung aus Zweifel und Vorfreude.<br />
Ein Gedanke eint das Land: bloß<br />
keine Blamage! Für die schärfsten<br />
Kritiker der Sbornaja ist die Tragödie<br />
fast unausweichlich. Überaltert<br />
sei das Team, sagt etwa Sportjournalist<br />
Juri Semljanow, zudem fehle<br />
es an einer Grundidee.<br />
Zuletzt hagelte es fast nur Niederlagen,<br />
das Team wirke wie wahllos<br />
zusammengewürfelt, meint<br />
Semljanow. Am allerwenigsten interessiert<br />
das vermutlich Tschertschessow.<br />
„Wir arbeiten hart und<br />
konzentriert“, sagt der einstige<br />
Russlands Trainer lässt<br />
sich nicht beirren<br />
Bundesligaprofi von Dynamo Dresden.<br />
„Jeder kann sich davon überzeugen,<br />
auch Präsident Putin. Ich<br />
lade ihn hiermit ein, sich das Training<br />
persönlich anzuschauen.“<br />
Seit Dezember 2010, als die WM<br />
<strong>2018</strong> Russland zugesprochen worden<br />
war, konnte sich das Land auf<br />
die Veranstaltung vorbereiten.<br />
Trainer und Verband sollten eine<br />
konkurrenzfähige Mannschaft aufbauen.<br />
„Diese Zeit ist aber nicht genutzt<br />
worden“, schrieb das Moskauer<br />
Fachblatt Sport-Express. Im<br />
Ausland angeworbene Startrainer<br />
wie Guus Hiddink oder Fabio Capello<br />
strapazierten zwar die Nerven<br />
der Fans und die Kasse des Verbands.<br />
Aber eine Handschrift war<br />
bei ihnen ebenso wenig auszumachen<br />
wie ein Nachwuchsprogramm.<br />
Das Zusammenstellen eines Teams<br />
– es blieb bloß Stückwerk.<br />
Und Russlands Gegner? Durchaus<br />
selbstbewusst dürfte das in der<br />
Weltrangliste drei Plätze besser als<br />
Russland notierte Saudi-Arabien<br />
auflaufen. Das achtbare 1:2 im Testspiel<br />
bei Weltmeister Deutschland<br />
wird dem Außenseiter Auftrieb gegeben<br />
haben. Sollte Russland gegen<br />
Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay<br />
die Gruppenphase überstehen,<br />
wäre das ein Unikat. Noch nie<br />
schaffte die Sbornaja den Sprung ins<br />
WM-Achtelfinale.<br />
Für den ersehnten Sieg im Eröffnungsspiel<br />
bemüht der Gastgeber<br />
daher auch überirdische Kräfte: <strong>Der</strong><br />
Ball kommt aus dem All. Zwei Monate<br />
lang umkreiste das Spielgerät<br />
an Bord der Raumstation ISS die<br />
Erde. Vor wenigen Tagen brachte<br />
ein Astronaut dann die kosmische<br />
Kugel zurück. (dpa)<br />
Steht vor beschäftigungsreichen Tagen:<br />
Russlands langjähriger Torhüter Igor<br />
Akinfejew.<br />
Foto: dpa
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Fußball-WM <strong>2018</strong><br />
17<br />
Die erste Drei-Nationen-WM<br />
Entscheidung Die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 findet in den USA, Kanada und Mexiko statt. Das Amerika-Trio<br />
setzte sich gegen Marokko durch. Das erste Turnier mit drei Gastgebern liefert noch eine weitere Premiere<br />
Moskau US-Präsident Donald<br />
Trump jubelte über den WM-Zuschlag<br />
an das Amerika-Trio, Kreml-<br />
Chef Wladimir Putin genoss seinen<br />
ersten großen Auftritt vor dem<br />
Weltturnier in Russland. Und Fußball-Boss<br />
Gianni Infantino nutzte<br />
die Bühne für eine Wahlkampf-Ansage.<br />
Bei der Wahl der USA, Mexikos<br />
und Kanadas als gemeinsame<br />
Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2026 im XXL-Format<br />
wurde der Fifa-Kongress auch zur<br />
Bühne für die ganz große Politik.<br />
„Gratulation – ein großes Ergebnis<br />
harter Arbeit!“ schrieb Trump am<br />
Mittwoch auf Twitter.<br />
<strong>Der</strong> amerikanische Dreierbund<br />
entschied das Rennen um die erste<br />
WM mit 48 Teilnehmern gegen Außenseiter<br />
Marokko mit deren Botschafter<br />
Lothar Matthäus für sich –<br />
auch, weil dort bereits alle Stadien<br />
stehen. „Wir haben ohne jeden<br />
Zweifel eine sehr starke und solide<br />
Organisation gefunden“, gratulierte<br />
Fifa-Präsident Infantino.<br />
Nach dem Ringen um die Gunst<br />
der 203 wahlberechtigten Mitglieder<br />
der Fifa, in das sich Trump kräftig<br />
eingemischt hatte, votierten 134<br />
Verbände für den Dreierbund.<br />
Auch der Deutsche Fußball-Bund<br />
stand aufseiten der Sieger, hatte<br />
aber deutliche Kritik an Trump für<br />
dessen Drohungen gegen Länder,<br />
die für Marokko stimmen, geübt.<br />
Durch das Votum sieht sich der<br />
DFB in seiner Bewerbung für die<br />
EM 2024 bestätigt. „Das Votum für<br />
die Gemeinschaftsbewerbung USA,<br />
Kanada und Mexiko kann man als<br />
Zeichen werten, dass die große<br />
Mehrheit der Verbände auf Nachhaltigkeit<br />
Wert legt“, sagte DFB-<br />
Präsident Reinhard Grindel. Dies<br />
sei „auch Ermutigung für uns, dass<br />
wir auf dem richtigen Weg sind.“<br />
Auf Marokko entfielen 65 Stimmen.<br />
Das Königreich scheiterte bereits<br />
zum fünften Mal mit einer WM-Bewerbung.<br />
Erstmals seit 1994 steigt ein<br />
Weltturnier wieder in den USA,<br />
Mexiko ist nach 1970 und 1986 das<br />
dritte Mal Gastgeber einer WM. Für<br />
Kanada ist das Turnier eine Premiere<br />
im Männer-Fußball. Die drei Nationalteams<br />
sind aber nicht automatisch<br />
qualifiziert. Bei seiner Last-<br />
Minute-Präsentation setzte das Trio<br />
auf den Faktor Einwanderung und<br />
Weltoffenheit, der in Ghana geborene<br />
und aus Liberia geflohene Nationalspieler<br />
Alphonso Davies sprach<br />
emotional vor den Delegierten.<br />
Russlands Präsident Wladimir<br />
Putin, der eine „tolle, unvergessliche“<br />
WM <strong>2018</strong> versprach, betrieb<br />
indes Wahlwerbung für Infantino,<br />
der seine Kandidatur für eine zweite<br />
Amtszeit an. Dieser habe die Organisation<br />
durch schwierige Zeiten geleitet.<br />
„Er blieb ruhig, er ist ein echter<br />
Kämpfer.“ Und in diesem Stile<br />
inszenierte sich auch der Fifa-Boss<br />
als großer Heilsbringer. „Bei meinem<br />
Amtsantritt war die Fifa eine<br />
Organisation, die klinisch tot war“,<br />
sagte der 48-Jährige. „Heute zwei<br />
Jahre und vier Monate später, lebt<br />
die Fifa, sie ist kerngesund.“<br />
Nach den neuen Fifa-Statuten<br />
kann Infantino noch zweimal für<br />
vier Jahre wiedergewählt werden. In<br />
seiner bisherigen Amtszeit stellte<br />
der Schweizer die Reform des skandalerschütterten<br />
Weltverbands in<br />
den Fokus. Und auch die Finanzen<br />
wertete er zu seinen Gunsten. Kritiker<br />
werfen ihm allerdings vor,<br />
Grundsätze des Prozesses zur Demokratisierung<br />
zu missachten.<br />
Nach den Skandalen um die Ver-<br />
Jubel bei den Delegierten aus den USA sowie aus Kanada und Mexiko: Die drei Nationen richten gemeinsam die Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2026 aus.<br />
Foto: Pavel Golovkin, dpa<br />
gabe der WM <strong>2018</strong> an Russland und<br />
2022 an Katar war auch der Wahlprozess<br />
für den Gastgeber 2026 geändert<br />
worden. Nicht mehr die Fifa-Exekutive,<br />
sondern die Versammlung<br />
aller Mitgliedsverbände<br />
stimmte ab.<br />
Bei der WM in acht Jahren stehen<br />
durch die erhöhte Teilnehmerzahl<br />
80 statt derzeit 64 Spiele an. Die 48<br />
Teams werden in 16 Vorrundengruppen<br />
eingeteilt, 32 Mannschaften<br />
erreichen die K.-o.-Runde. 60<br />
Partien werden in den USA und jeweils<br />
zehn in Mexiko und Kanada<br />
stattfinden. (dpa)<br />
Die bisherigen WM-Gastgeber<br />
Jahr – Gastgeber – Weltmeister<br />
1930 – Uruguay – Uruguay<br />
1934 – Italien – Italien<br />
1938 – Frankreich – Italien<br />
1950 – Brasilien – Uruguay<br />
1954 – Schweiz – Deutschland<br />
1958 – Schweden – Brasilien<br />
1962 – Chile – Brasilien<br />
1966 – England – England<br />
1970 – Mexiko – Brasilien<br />
1974 – Deutschland – Deutschland<br />
1978 – Argentinien – Argentinien<br />
1982 – Spanien – Italien<br />
1986 – Mexiko – Argentinien<br />
1990 – Italien – Deutschland<br />
1994 – USA – Brasilien<br />
1998 – Frankreich – Frankreich<br />
2002 – Japan/Südkorea – Brasilien<br />
2006 – Deutschland – Italien<br />
2010 – Südafrika – Spanien<br />
2014 – Brasilien – Deutschland<br />
<strong>2018</strong> – Russland<br />
2022 – Katar<br />
2026 – USA/Kanada/Mexiko<br />
Kommentar<br />
Schade<br />
um Marokko<br />
VON ANTON SCHWANKHART<br />
as@azv.de<br />
Marokko war chancenlos. Die<br />
Nordafrikaner hatten die Bewerbung<br />
um die WM 2026 verloren,<br />
ehe die erste Stimme der Kongress-Mitglieder<br />
im Abstimmungstopf<br />
lag. Es war ein Favoritensieg<br />
der Drei-Länder-Bewerbung USA-<br />
Kanada-Mexiko und des Weltverbandes.<br />
Die Fifa hat mit ihrer Expansionspolitik<br />
das Turnier in absurde<br />
Dimensionen aufgeblasen und<br />
Bewerbungssoli, zumal von jenseits<br />
der ersten Welt, den Boden<br />
entzogen. Wie soll ein einzelner<br />
afrikanischer Staat eine WM mit<br />
aberwitzigen 48 teilnehmenden<br />
Nationen stemmen?<br />
Da hilft es nicht, dass in Marokko<br />
mehr Fußball-Begeisterung zu<br />
Hause ist als in den USA und in Kanada<br />
zusammen. Die WM geht<br />
dorthin, wo der größte Markt und<br />
das meiste Geld sind. <strong>Der</strong> Drei-<br />
Länder-Gastgeber verspricht mit 14<br />
Milliarden Dollar fast doppelt so<br />
hohe Einnahmen wie Marokko. Bezeichnenderweise<br />
finden drei<br />
Viertel der 80 Spiele allein in den<br />
USA statt und nur ein Viertel in<br />
Kanada und Mexiko zusammen.<br />
Dabei hätten die Amerikaner,<br />
streng genommen, gar nicht antreten<br />
dürfen. Präsident Trump hatte<br />
vor der WM-Vergabe gedroht, im<br />
Fall einer Niederlage Länder abzustrafen,<br />
die gegen die Dreier-Bewerbung<br />
stimmen. Politischen<br />
Druck auszuüben, hat selbst die<br />
laxe Fifa gelegentlich schon mit dem<br />
Entzug der Mitgliedschaft in der<br />
Weltgemeinschaft des Fußballs<br />
bestraft. Aber vor die Wahl gestellt<br />
– USA oder Marokko –, war die<br />
Entscheidung klar.
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
18 Sport<br />
Favoriten<br />
sind andere<br />
Bei den US Open spielt<br />
Kaymer die Nebenrolle<br />
Southampton Am 15. <strong>Juni</strong> 2014<br />
stand Martin Kaymer im Mittelpunkt<br />
der Golf-Welt – vier Jahre<br />
nach seinem Triumph bei den 1<strong>14.</strong><br />
US Open ist es sehr ruhig geworden<br />
um den „Germinator“, wie ihn die<br />
Amerikaner damals ehrfurchtsvoll<br />
nannten. Vier Tage lang hatte Kaymer<br />
in Charlotte die gesamte Weltelite<br />
in Grund und Boden gespielt<br />
und als erster Deutscher die offenen<br />
amerikanischen Meisterschaften gewonnen<br />
– den zweiten Major-Titel<br />
seiner Karriere.<br />
Doch seit dem eindruckvollen<br />
US-Open-Sieg wartet der Profi aus<br />
Mettmann auf einen erneuten Turniererfolg.<br />
„Ich musste in den letzten<br />
Jahren sehr geduldig sein. Ich<br />
mache mir über die sieglose Zeit allerdings<br />
nicht allzu viele Gedanken.<br />
Ich muss niemandem beweisen, dass<br />
ich die großen Turniere gewinnen<br />
und dauerhaft in der Weltspitze<br />
mitspielen kann“, sagte der 33-Jährige<br />
vor den 118. US Open, die ab<br />
diesem Donnerstag in der Nähe von<br />
New York ausgespielt wird.<br />
In der Weltrangliste ist die ehemalige<br />
Nummer eins (Februar<br />
2011) bis auf<br />
Rang 118 zurückgefallen.<br />
Im noblen<br />
Shinnecock<br />
Golf Club auf<br />
Long Island will<br />
Kaymer die Wende<br />
schaffen. Die<br />
Formkurve zeigt<br />
Martin Kaymer<br />
nach oben: Bei<br />
den Italian Open<br />
wurde er Achter – ein kleiner Hoffnungsschimmer<br />
für die US Open.<br />
„Es ist ein deutlicher Aufwärtstrend<br />
erkennbar. In Italien ist vieles<br />
schon so gelaufen, wie ich es mir<br />
vorstelle und ich habe vier konstante<br />
Runden gespielt. Darauf lässt sich<br />
sehr gut aufbauen“, sagte der<br />
Rheinländer. Selbst für Weltklasse-<br />
Golfer sei es schwierig, das Spiel auf<br />
konstant hohem Niveau zu halten.<br />
Oft machen nur Kleinigkeiten den<br />
Unterschied zwischen Erfolg und<br />
Misserfolg aus, so Kaymers Erklärung.<br />
„Es gibt ja diesen Spruch, dass<br />
90 Prozent des Spiels zwischen den<br />
Ohren stattfindet.“<br />
Bei den US-Open zählt Kaymer<br />
nicht zu den Favoriten auf den Siegerscheck<br />
von fast zwei Millionen<br />
Dollar. <strong>Der</strong> Weltranglistenerste<br />
Dustin Johnson aus den USA, Nordirlands<br />
Golfstar Rory McIlroy, US-<br />
Topspieler Justin Thomas, der Spanier<br />
Jon Rahm sowie der wiedererstarkte<br />
Tiger Woods sind die heißen<br />
Kandidaten auf die Trophäe. (dpa)<br />
Münchner Basketballer vergeben erste Titelchance<br />
Alba Berlin hat den vorzeitigen Titelgewinn des FC Bayern München in<br />
der Basketball-Bundesliga verhindert. <strong>Der</strong> Hauptstadtklub gewann gegen<br />
den Pokalsieger mit 72:68 (29:34) und schaffte am Mittwoch in der<br />
Best-of-Five-Finalserie um die deutsche Meisterschaft den Ausgleich<br />
zum 2:2. Damit kommt es am Samstag (20.30 Uhr) in München zum entscheidenden<br />
fünften Spiel zwischen den beiden besten Teams der Hauptrunde.<br />
Während die Berliner sich erstmals seit zehn Jahren wieder zum<br />
Meister krönen können, ist für München weiterhin das erste Double der<br />
Vereinsgeschichte möglich. Erfolgreichster Werfer wurde bei Alba Kapitän<br />
Niels Giffey (20 Punkte), für die Bayern trafen Jared Cunningham<br />
und Danilo Barthel je elfmal. Im Bild greift Berlins Spencer Butterfield<br />
(links) den Münchner Cunningham an.<br />
Foto: Annegret Hilse, dpa<br />
Die Attraktion Federer bleibt Stuttgart erhalten<br />
Tennis <strong>Der</strong> Schweizer verhinderte in drei Sätzen ein frühes Aus gegen Mischa Zverev. <strong>Der</strong> Neuanfang auf Rasen<br />
ist trotz Problemen geglückt. Mit einem Finaleinzug würde der Publikumsliebling ein großes Ziel erreichen<br />
Boateng darf Bayern verlassen<br />
Bundesliga <strong>Der</strong> Abwehrspieler hegt laut Berater Nerlinger Wechselabsichten.<br />
Bei Mittelstürmer Lewandowski stellt sich Vorstandschef Rummenigge dagegen stur<br />
München Fußball-Weltmeister<br />
Jérôme Boateng steht beim FC Bayern<br />
vor dem Absprung, in der Causa<br />
Robert Lewandowski bleibt die<br />
Klubführung der Münchner hingegen<br />
hart. Abwehr-Hüne Boateng<br />
bekam von Vorstandschef Karl-<br />
Heinz Rummenigge überraschend<br />
grünes Licht für Vertragsverhandlungen.<br />
„Wenn ein Verein kommt<br />
und er kundtut, dass er zu diesem<br />
Verein wechseln möchte, werden<br />
wir uns damit befassen“, sagte<br />
Rummenigge laut übereinstimmenden<br />
Zeitungsberichten.<br />
Boatengs Berater Christian Nerlinger<br />
habe den Klub darüber informiert,<br />
dass der 29 Jahre alte Profi<br />
Wechselgedanken habe. „Wir wissen<br />
daher, dass das Thema möglicherweise<br />
auf uns zukommen<br />
kann“, sagte Rummenigge. Boateng<br />
bereitet sich mit der Nationalmannschaft<br />
auf die WM in Russland vor.<br />
Auch einen Abgang von Mittelfeld-<br />
Stuttgart Nach seinem geglückten<br />
Comeback gegen Mischa Zverev<br />
pustete Tennis-Topstar Roger Federer<br />
erst einmal erleichtert durch.<br />
„Es war knapp. <strong>Der</strong> erste Satz war<br />
ziemlich frustrierend. Ich habe mich<br />
rausgekämpft“, sagte der Rekord-<br />
Grand-Slam-Sieger, als er nach seinem<br />
Achtelfinal-Erfolg in Stuttgart<br />
von seinem Tennis-Outfit zu einer<br />
schwarzen Jogginghose und einem<br />
weißen T-Shirt gewechselt hatte.<br />
Serve-and-Volley-Spezialist Mischa<br />
Zverev forderte den Publikumsliebling<br />
bei dessen erstem Auftritt seit<br />
81 Tagen beim 6:3, 4:6, 2:6 zwar erheblich,<br />
unterlag aber auch im<br />
sechsten Duell. „Ich habe eigentlich<br />
ganz ok gespielt. Ich habe wenigstens<br />
mal einen Satz gegen Roger gewonnen“,<br />
bilanzierte der 30-jährige<br />
Hamburger.<br />
Weil sich neben dem Bruder von<br />
Alexander Zverev auch der baldige<br />
Tennis-Rentner Florian Mayer und<br />
Talent Rudolf Molleker verabschiedeten,<br />
ist von den anfangs sieben gestarteten<br />
deutschen Profis nur noch<br />
einer dabei: Paris-Achtelfinalist<br />
Maximilian Marterer trifft am Donnerstag<br />
auf den australischen Mitfavoriten<br />
Nick Kyrgios. Anders als im<br />
Vorjahr blieb dem mit 729 340 Euro<br />
dotierten Turnier immerhin das frühe<br />
Aus des Topgesetzten erspart:<br />
Obwohl Federer die fehlende Spielpraxis<br />
anzumerken war und ihm<br />
Gedanken an sein Auftakt-Aus in<br />
Stuttgart gegen Tommy Haas vor<br />
einem Jahr im Kopf spukten, löste<br />
der Schweizer die knifflige erste<br />
spieler Thiago schloss Rummenigge<br />
nicht aus. „Wir planen weiter mit<br />
ihm. Wobei ich sagen muss, dass wir<br />
sehr viele Mittelfeldspieler im Kader<br />
haben“, sagte er.<br />
Über allem aber steht das Thema<br />
Lewandowski. Nach Präsident Uli<br />
Hoeneß erteilte auch Rummenigge<br />
den Wechselabsichten des polnischen<br />
Nationalspielers erneut eine<br />
klare Abfuhr. „Ich habe schon vor<br />
Wochen gesagt, ich nehme Wetten<br />
auf Lewandowskis Verbleib bei uns<br />
an – die nehme ich heute noch an“,<br />
sagte Rummenigge. Damit scheinen<br />
die Münchner kurz vor dem Start<br />
der Fußball-WM einem sich anbahnenden<br />
Transfer-Theater um den<br />
als unverkäuflich titulierten Torgaranten<br />
einen Riegel vorschieben zu<br />
wollen.<br />
Lewandowski hat als Topverdiener<br />
bei den Münchnern noch einen<br />
Vertrag bis zum Sommer 2021,<br />
wollte aber die sofortige Freigabe<br />
Aufgabe nach der freiwillig ausgelassenen<br />
Sandplatz-Saison. Für ihn<br />
geht es am Freitag gegen den Argentinier<br />
Guido Pella oder den Inder<br />
Prajnesh Gunneswaran um den Einzug<br />
ins Halbfinale. Mit dem Erreichen<br />
des Endspiels am Weissenhof<br />
würde der Schweizer den Spanier<br />
Rafael Nadal als Nummer eins der<br />
Weltrangliste ablösen. „Ich kann<br />
Geglückter Einstand nach langer Pause: Roger Federer gewann zum Auftakt in Stuttgart.<br />
für einen Wechsel in diesem Sommer.<br />
Sein umtriebiger Berater Pini<br />
Zahavi hatte in einem Sport Bild-Interview<br />
unlängst für Aufsehen gesorgt.<br />
Denn so deutlich war der<br />
Wechselwille des Polen noch nie<br />
<strong>Der</strong> Abgang von Jérôme Boateng von den<br />
Bayern deutet sich an. Foto: dpa<br />
Foto: dpa<br />
formuliert worden. „Robert fühlt,<br />
dass er eine Veränderung und eine<br />
neue Herausforderung in seiner<br />
Karriere braucht. Die Verantwortlichen<br />
des FC Bayern wissen darüber<br />
Bescheid“, sagte der Israeli, der<br />
schon den 222-Millionen-Transfer<br />
von Stürmerstar Neymar <strong>vom</strong> FC<br />
Barcelona nach Paris einfädelte. Im<br />
WM-Trainingslager der polnischen<br />
Nationalmannschaft hielt sich Lewandowski<br />
bedeckt. „Mit Transferangelegenheiten<br />
beschäftigt sich<br />
mein Manager. Ich will mich nur auf<br />
das Wichtigste konzentrieren, also<br />
auf die Vorbereitung auf die WM“,<br />
sagte er. Laut einem Kicker-Bericht<br />
hatte bislang nur der FC Chelsea ein<br />
konkretes Angebot vorgelegt.<br />
Auch Paris Saint-Germain und<br />
Manchester United sollen interessiert<br />
gewesen sein. Bei Lewandowskis<br />
Wunschverein Real Madrid<br />
soll der Pole hingegen kein Thema<br />
mehr sein. (dpa)<br />
jetzt ziemlich glücklich sein mit diesem<br />
Comeback. Wir werden sehen,<br />
wie viel Selbstvertrauen ich aus dem<br />
Spiel ziehen kann. Ich glaube nicht<br />
sehr viel. <strong>Der</strong> Rhythmus ist noch<br />
nicht so da“, sagte Federer.<br />
Gegen den Weltranglisten-54.<br />
Mischa Zverev wirkte der Rekord-<br />
Grand-Slam-Sieger teils unsicher<br />
und zunächst unzufrieden. Missbilligend<br />
schüttelte er den Kopf, als er<br />
Mitte des ersten Satzes eine relativ<br />
einfache Vorhand seitlich ins Aus<br />
schlug. Mit einem Volley-Fehler<br />
überließ er dem Davis-Cup-Spieler<br />
dann das erste Break. Zverev ging<br />
mit 5:3 in Führung und sicherte sich<br />
vier Punkte später seinen ersten<br />
Satzgewinn gegen den Topstar<br />
überhaupt. Ab dem zweiten Satz<br />
steigerte sich der Favorit. „Ich denke,<br />
das ist das Positive, dass ich nicht<br />
den Kopf hängen gelassen habe“,<br />
sagte Federer.<br />
Für die deutschen Profis verlief<br />
der dritte Turniertag nach den Regenverzögerungen<br />
der letzten Tage<br />
dagegen wenig erfreulich. <strong>Der</strong> Bayreuther<br />
Mayer beendete seinen letzten<br />
Auftritt auf dem Weissenhof mit<br />
einem 3:6, 4:6 gegen den Usbeken<br />
Denis Istomin. <strong>Der</strong> erst 17-jährige<br />
Molleker aus dem brandenburgischen<br />
Oranienburg musste sich im<br />
Achtelfinale dem französischen<br />
Vorjahressieger Lucas Pouille 3:6,<br />
4:6 geschlagen geben. Nur Marterer<br />
schaffte nach anfänglichen Problemen<br />
mit dem 3:6, 6:4, 6:1 einen Erfolg<br />
gegen den kroatischen Außenseiter<br />
Viktor Galovic. (dpa)<br />
Sport kompakt<br />
FUSSBALL<br />
Bundesligist FC Augsburg<br />
reist erneut nach England<br />
Nach den positiven Erfahrungen im<br />
vergangenen Jahr reist Fußball-<br />
Bundesligist FC Augsburg ein weiteres<br />
Mal in einer Saisonvorbereitung<br />
nach England. Am Samstag, 4.<br />
August, tritt die Mannschaft von<br />
Trainer Manuel Baum beim Premier-League-Teilnehmer<br />
Newcastle United an. Womöglich<br />
wird dieses Testspiel in eine mehrtägige<br />
Reise eingebettet, wie der<br />
FCA mitteilte. Zuvor stehen Trainingslager<br />
in Mals (Südtirol, 2. bis 9.<br />
Juli) und Längenfeld (Österreich,<br />
27. Juli bis 3. August) an. Testspiele<br />
bestreitet der FCA noch gegen<br />
Austria Lustenau (8. Juli), Kickers<br />
Würzburg (<strong>14.</strong> Juli) und SC Olching<br />
(19. Juli). (AZ)<br />
HANDBALL<br />
Das Wiedersehen wird<br />
zum Schützenfest<br />
Die deutsche Nationalmannschaft<br />
hat beim Wiedersehen mit Erfolgscoach<br />
Dagur Sigurdsson ein<br />
Schützenfest gefeiert. Im ersten<br />
von zwei Aufeinandertreffen mit Japan<br />
kam die verjüngte Auswahl<br />
von Sigurdsson-Nachfolger Christian<br />
Prokop am Mittwoch in<br />
Tokushima zu einem ungefährdeten<br />
37:24 (21:11)-Testspielsieg. Vor<br />
2000 Zuschauern war Patrick<br />
Groetzki (6 Tore) der erfolgreichste<br />
Werfer für die DHB-Mannschaft,<br />
die Japan-Trainer Sigurdsson 2016<br />
zum EM-Triumph geführt hatte.<br />
Am Samstag treffen beide Teams<br />
erneut aufeinander. (dpa)<br />
BESCHLUSS<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
will die Ski-WM 2025<br />
Garmisch-Partenkirchen will sich<br />
für die alpinen Ski-Weltmeisterschaften<br />
2025 bewerben. Dafür<br />
stimmte der Marktgemeinderat<br />
am Mittwochabend. Die Lokalpolitiker<br />
befürworteten, die für eine<br />
Bewerbung notwendigen Finanzmittel<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Als nächstes stehen Gespräche mit<br />
dem Deutschen Skiverband an, bis<br />
1. Mai 2019 muss eine Kandidatur<br />
beim Weltverband FIS eingereicht<br />
werden. Die Vergabe der Titelkämpfe<br />
in knapp sieben Jahren erfolgt<br />
im Mai 2020. Bislang haben<br />
Crans-Montana (Schweiz) und<br />
Saalbach-Hinterglemm (Österreich)<br />
ihr Interesse bekundet. (dpa)<br />
EISHOCKEY<br />
Kölner Haie holen<br />
Raubein Pinizzotto<br />
<strong>Der</strong> Deutsch-Kanadier Steve Pinizzotto<br />
wechselt innerhalb der Deutschen<br />
Eishockey Liga von Meister<br />
EHC Red Bull München zu den<br />
Kölner Haien. <strong>Der</strong> 34 Jahre alte<br />
Stürmer, der wegen überharter<br />
Aktionen für Schlagzeilen gesorgte<br />
hatte, bestritt in seinen drei Jahren<br />
in der DEL 141 Spiele und erzielte<br />
39 Tore. (dpa)<br />
FUSSBALL<br />
Korruptionsskandal um<br />
Roms neues Stadion<br />
Im Zusammenhang mit einem geplanten<br />
neuen Fußballstadion in<br />
Rom sind neun Menschen wegen<br />
Korruptionsverdachts festgenommen<br />
worden. Beobachtern zufolge<br />
könnte damit der umstrittene und<br />
etwa 1,1 Milliarden Euro teure Bau<br />
hinausgezögert oder möglicherweise<br />
sogar ganz gestoppt werden.<br />
Das Stadion ist für den AS Rom<br />
gedacht. Sechs der Festgenommenen<br />
kamen ins Gefängnis (dpa)<br />
SPEERWERFEN<br />
Olympiasieger Röhler<br />
verpasst vierten Sieg<br />
Olympiasieger Thomas Röhler hat<br />
seinen vierten Sieg in dieser Saison<br />
verpasst. <strong>Der</strong> 26-Jährige aus Jena<br />
kam am Mittwochabend beim<br />
Leichtathletik-Meeting im tschechischen<br />
Ostrava auf 87,28 Meter<br />
und musste sich nur Vizeweltmeister<br />
Jakub Vadlejch geschlagen geben.<br />
<strong>Der</strong> Tscheche schaffte beim<br />
Meeting „Golden Spike“ mit 88,36<br />
Meter die Tagesbestweite. (dpa)
Wiesentag<br />
Rund ums Säen<br />
und Mähen<br />
Allgäu-Rundschau<br />
AZ<br />
Allgäu-Rundschau<br />
Firmenjubiläum<br />
Druckerei Kösel<br />
blickt zurück<br />
Allgäu-Wirtschaft<br />
...<br />
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NR. 134<br />
www.all-in.de<br />
„Am schlimmsten ist der Schlamm“<br />
Unwetter Am Tag nach dem sintflutartigen Regen am Grünten und im Kleinwalsertal beseitigen Anwohner<br />
Schmutz und Geröll. Bagger, Lastwagen und Traktoren sind pausenlos im Einsatz, um Bachläufe freizuräumen<br />
VON STEFANIE DÜRR<br />
UND SIBYLLE METTLER<br />
Rettenberg/Riezlern Entwurzelte<br />
Bäume, freigelegte Rohre und Massen<br />
an Geröll und Kies. Was in Baad<br />
im Kleinwalsertal zu Wochenbeginn<br />
noch ein geordnetes Flussbett war,<br />
hat das matschbraune, schlickige<br />
Wasser in eine verwüstete Kraterlandschaft<br />
verwandelt. In all dem<br />
Chaos steht ein gelber Bagger, der<br />
sich mühsam durch die Geröllmassen<br />
arbeitet. Sintflutartige Regenfälle<br />
hatten sich am Dienstag fast zeitgleich<br />
übers Kleinwalsertal und das<br />
Grüntengebiet ergossen. Brennpunkt<br />
im Oberallgäu war Kranzegg<br />
(wir berichteten). Schäden gibt es<br />
auch im Burgberg und in Teilen<br />
Sonthofens. Überall zeichnete sich<br />
ein ähnliches Bild ab: Wassermassen<br />
standen auf Straßen und Wiesen, rissen<br />
Bäume mit sich, verlegten Bäche.<br />
Keller wurden überschwemmt, einzelne<br />
Häuser beschädigt.<br />
In Riezlern machte sich nach Angaben<br />
von Gemeindesekretär Dr.<br />
Roland Ritsch ein Hang selbstständig.<br />
Er rutschte zur Landesstraße,<br />
die das Kleinwalsertal mit der Außenwelt<br />
verbindet. Deswegen war<br />
die einzige Zufahrt zum Tal gestern<br />
nur halbseitig befahrbar. Die nahe<br />
Gaststätte Waldhaus wurde evakuiert.<br />
„Die Gäste habe ich aus Sicherheitsgründen<br />
vorher schon weggeschickt“,<br />
sagt Besitzerin Sandra<br />
Staara tags darauf. Sie will mit ihrer<br />
Familie erst zurückkehren, wenn<br />
ein Geologe grünes Licht gegeben<br />
hat. Dieser sollte das Kleinwalsertal<br />
gestern begutachten.<br />
„Das war kein Fluss mehr, sondern<br />
eine Schlammlawine“, berichtet<br />
Hubert Riezler, Disponent im<br />
Kieswerk in Bödmen. Dort hatten<br />
die Fluten der Breitach einen Teil<br />
des Geländes überschwemmt. „Das<br />
Wasser hat einen unserer Kies-Containern<br />
mitgerissen.“ Gefunden<br />
habe man den bisher noch nicht.<br />
Nur eineinhalb Stunden nach dem<br />
Wolkenbruch sei das Wasser wieder<br />
im Flussbett geflossen. Laut der Gemeindeverwaltung<br />
wurden im<br />
Kleinwalsertal Böschungen unterspült,<br />
kleine Brücken weggerissen<br />
und Wanderwege beschädigt.<br />
Teilweise zerstört sei auch der<br />
Alpweg oberhalb der Erzgruben in<br />
Burgberg, berichtet Bürgermeister<br />
Dieter Fischer. Nahe der Alpe Kehr<br />
Spuren eines Unwetters, das am Dienstagnachmittag fast zeitgleich im Kleinwalsertal und am Grünten (Oberallgäu) gewütet hat: Willy Halblaub aus Kranzegg zeigt, wie hoch<br />
am Dienstagabend das Wasser in seinem Haus stand (Bild oben Mitte). Sein Garten gleicht einem Trümmerfeld (oben rechts). Im Kleinwalsertal rutschte eine Mure gefährlich<br />
nah an die einzige Zufahrt zum Tal (oben links). Die Breitach schwoll dort zu einem reißenden Fluss an (unten links). Auch in Burgberg rissen die Fluten Bäume und Steine mit<br />
sich, die an der Südseite des Grüntens nach der Alpe Kehr einen Durchlass verstopften und Wege wegspülten. Fotos: Benjamin Liss (3), Dieter Fischer, Feuerwehr Riezlern<br />
sei die kleine Straße eineinhalb Meter<br />
hoch überschüttet gewesen. Von<br />
vollgelaufenen Kellern und überfluteten<br />
Flächen berichtet auch die<br />
Feuerwehr von Berghofen, einem<br />
Stadtteil von Sonthofen.<br />
Besonders schwer getroffen hat es<br />
das Berghaus am Grünten-Steinbruch<br />
in Kranzegg. Extremer Modergeruch<br />
empfängt dort Besucher.<br />
Besitzer Willy Halblaub deutet auf<br />
die hüfthohe nasse Linie im Erdgeschoss:<br />
„So hoch stand hier gestern<br />
das Wasser.“ In der Küche<br />
schwimmt der Boden immer noch.<br />
<strong>Der</strong> Raum ist gesperrt. Zu groß sei<br />
die Gefahr, dass der Holzboden<br />
durchbricht, erklärt der 81-Jährige<br />
in einem Trümmerfeld aus Geröll,<br />
Möbeln und Matschebrühe, das fast<br />
60 Jahre lang sein Zuhause war.<br />
Durch sein Haus bahnten sich die<br />
Wassermassen ihren Weg ins Tal,<br />
vorbei am nagelneuen Wohnhaus<br />
und dem Betriebsgebäude von Petra<br />
und Bernhard Göhl, den Inhabern<br />
von Bernardi-Bräu. Sie haben sich<br />
oberhalb von Kranzegg eine Existenz<br />
aufgebaut, brauen 1500 Hektoliter<br />
Bier pro Jahr. Als es plötzlich dunkel<br />
wie am späten Abend wurde und<br />
binnen Minuten Wassermassen den<br />
Hang herunterliefen, watete Bernhard<br />
Göhl durch hüfthohe Brühe<br />
zum Traktor, erinnert sich seine<br />
Frau. „Das war, wie wenn man die<br />
Iller über den Kammeregger Weg<br />
umleitet“, schildert er. Während<br />
Gullideckel hochsprangen, baggerte<br />
er einen Wall, der die Flut <strong>vom</strong> Haus<br />
umleitete. „Ohne das wären wir gnadenlos<br />
abgesoffen“, sagt seine Frau.<br />
Die größten Schäden gibt es im Außenbereich.<br />
„Am schlimmsten ist der<br />
Schlamm“, sagt Petra Göhl. Die<br />
Brauerei selbst ist weitgehend intakt<br />
geblieben. Er wolle bald wieder Bier<br />
brauen, sagt Bernhard Göhl und<br />
spritzt den Dreck weg.<br />
»Weitere Fotos im Internet:<br />
www.all-in.de/bilder<br />
Allgäuer Radltour findet zum zehnten Mal statt<br />
Freizeit 2000 Teilnehmer strampeln am Sonntag gemeinsam. Organisatoren sind Aktienbrauerei und Landkreis Ostallgäu<br />
Kaufbeuren Sozusagen ein Tandem<br />
bilden die Stadt Kaufbeuren und der<br />
Landkreis Ostallgäu, wenn heuer<br />
zum zehnten Mal die ABK Allgäuer<br />
Radltour startet. Denn die 2000<br />
Radler, die der Tourismusverband<br />
Ostallgäu erwartet, fahren vor dem<br />
Fast immer mit einem Lächeln auf den Lippen waren die Teilnehmer 2017 unterwegs.<br />
Damals startete die Tour am Festspielhaus in Füssen. Archivfoto: Johanna Lang<br />
Kaufbeurer Rathaus los. Gemeinsam<br />
drehen die Hobbyradler eine 58<br />
Kilometer lange Runde um die alte<br />
Reichsstadt.<br />
Ambitionierte Sportler treten sogar<br />
auf einer Strecke von gut 90 Kilometern<br />
in die Pedale: Und mit Abstechern<br />
nach Wildpoldsried (Oberallgäu)<br />
und Markt Rettenbach (Unterallgäu)<br />
zeigen sie, warum die<br />
Veranstaltung ABK Allgäuer<br />
Radltour heißt. Organisiert wird die<br />
Tour <strong>vom</strong> Landkreis gemeinsam<br />
mit der Aktienbrauerei.<br />
Mit jährlich rund 2000 Teilnehmern<br />
hat sich die Tour zu einer der<br />
größten Breitensportveranstaltungen<br />
in Bayern gemausert, heißt es<br />
aus dem Landratsamt. Natürlich<br />
komme der Großteil der Teilnehmer<br />
aus der engeren Region, berichtet<br />
Wiebke Flaßhoff <strong>vom</strong> Tourismusverband<br />
Ostallgäu. „Wir haben<br />
aber auch viele treue Besucher, die<br />
seit Jahren aus dem Raum München,<br />
Stuttgart oder Landsberg<br />
kommen.“ Wer die ABK-Route<br />
hinter sich hat, den erwartet von 13<br />
Uhr bis 16.30 Uhr ein Abschlussfest<br />
im Kaufbeurer Zentrum. (vit)<br />
O Start der ABK Allgäuer Radltour<br />
ist am Sonntag, 17. <strong>Juni</strong>, um 9 Uhr direkt<br />
vor dem Kaufbeurer Rathaus in der<br />
Kaiser-Max-Straße. Die Teilnehmer<br />
sammeln sich dort ab 8 Uhr.<br />
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Mann stirbt<br />
nach Sturz<br />
von Leiter<br />
Altusried Ein 48-Jähriger ist noch<br />
auf dem Weg ins Krankenhaus im<br />
Rettungshubschrauber gestorben,<br />
nachdem er am Montag von einer<br />
Leiter gefallen war und sich schwere<br />
Verletzungen zugezogen hatte. Als<br />
es zu dem Sturz kam, war der Mann<br />
gerade mit Arbeiten an einem Stall<br />
in Altusried beschäftigt, teilt die Polizei<br />
mit. Angehörige haben ihn gegen<br />
Mittag gefunden und sofort den<br />
Rettungsdienst alarmiert. (az)<br />
Schüler fällt von<br />
Traktor und gerät<br />
unter Viehwagen<br />
Obergünzburg/Ebersbach Beim<br />
Sturz <strong>vom</strong> Beifahrersitz eines Traktors<br />
ist ein 15-Jähriger am Dienstag<br />
unter einen Viehanhänger mit zwei<br />
Rindern geraten. Dabei klemmte<br />
der Anhänger den Schüler laut Polizei<br />
im Beckenbereich ein. Sein<br />
21-jähriger Bruder, der hinter dem<br />
Steuer saß, war mit dem Traktor auf<br />
einem aufgeweichten Waldweg von<br />
der Fahrspur abgekommen und gegen<br />
einen Baum geprallt. Nachdem<br />
der Notarzt den 15-Jährigen versorgt<br />
hatte, brachte ihn ein Hubschrauber<br />
ins Krankenhaus. (az)<br />
Drogentest:<br />
Gefälschter Urin<br />
fliegt auf<br />
Lindau Mit gefälschtem Urin hat ein<br />
24-jähriger Autofahrer versucht,<br />
Polizisten bei einem Drogentest am<br />
Dienstag in Lindau hereinzulegen.<br />
Doch den Schleierfahndern fiel der<br />
Trick mit dem sogenannten Fake-<br />
Urin gleich auf. Dieser wird künstlich<br />
hergestellt, erklärt die Polizei.<br />
Bei der Kontrolle kurz nach Österreich<br />
stimmte der Autofahrer einem<br />
Drogentest zu. Anschließend wollte<br />
er den gefälschten Urin aus einem<br />
Behälter, den er um den Bauch geschnallt<br />
hatte, als seinen eigenen<br />
ausgeben. Trotz der Distanz, um die<br />
Intimsphäre des Mannes zu wahren,<br />
bemerkten die Beamten den Manipulationsversuch.<br />
Schließlich musste<br />
der Fahrer eine echte Probe abgeben.<br />
<strong>Der</strong> Test verlief positiv auf<br />
Cannabis. Gefälschten Urin finden<br />
die Beamten immer wieder. Dass jedoch<br />
tatsächlich jemand versuche,<br />
einen Test damit zu manipulieren,<br />
komme selten vor, sagt Polizeisprecher<br />
Christian Eckel. (az)<br />
Sechs Unfälle in<br />
drei Stunden auf<br />
regennasser A7<br />
Oberallgäu/Ostallgäu 100 000 Euro<br />
Schaden sind bei sechs Unfällen in<br />
drei Stunden am Dienstagmittag auf<br />
der A7 entstanden. Aufgrund starken<br />
Regens hatten die Fahrer die<br />
Kontrolle über ihre Fahrzeuge verloren.<br />
Sie krachten in der Folge gegen<br />
die Schutzplanken oder kamen<br />
von der Straße ab. Für die Bergungsarbeiten<br />
musste die A7 immer<br />
wieder teilweise gesperrt werden.<br />
Verletzt wurde bei den Unfällen<br />
niemand, teilte die Polizei mit. Auf<br />
Höhe Oy-Mittelberg (Oberallgäu)<br />
ist zum Beispiel ein 57-jähriger<br />
Kemptener erst rechts und dann<br />
links gegen die Leitplanke gekracht.<br />
Auf Höhe Hopferau (Ostallgäu)<br />
kam ein 20-Jähriger mit seinem<br />
Auto von der Straße ab und überschlug<br />
sich. Beim Allgäuer Dreieck<br />
kollidierten ein Auto und ein Lastwagen.<br />
(az)
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
20 Allgäu-Rundschau<br />
Geburtshilfe<br />
in Immenstadt<br />
ist gesichert<br />
Immenstadt/Kempten Bisher wird<br />
die Geburtshilfe an der Klinik in<br />
Immenstadt von Belegärzten betrieben.<br />
Doch immer weniger Gynäkologen<br />
mit eigener Praxis sind im<br />
südlichen Oberallgäu bereit, den zusätzlichen<br />
Zeitaufwand und die Bereitschaftsdienste<br />
auf sich zu nehmen.<br />
Deshalb hat die Station zunehmend<br />
ein Problem, die Schwangeren<br />
rund um die Uhr zu versorgen.<br />
Da springt künftig der Klinikverbund<br />
Kempten-Immenstadt ein: Ab<br />
Herbst gibt es eine gemeinsame<br />
Hauptabteilung Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe für Immenstadt und<br />
Kempten. Sie sorgt im südlichen<br />
Oberallgäu für eine 24-Stunden-Betreuung<br />
– sowohl mit Ärzten als<br />
auch mit Hebammen. (sf)<br />
Blickpunkte<br />
BAD HINDELANG<br />
Frau übergießt Nachbarn<br />
mit heißem Wasser<br />
Eine Frau hat in Bad Hindelang ihren<br />
Nachbarn im Treppenhaus eines<br />
Mehrfamilienhauses mit heißem<br />
Wasser übergossen. <strong>Der</strong> Mann<br />
wurde dabei leicht verletzt. <strong>Der</strong> Angriff<br />
ereignete sich bereits Ende<br />
Mai, wurde der Polizei aber erst<br />
jetzt mitgeteilt. Die genauen Umstände<br />
müssen noch ermittelt werden.<br />
(az)<br />
SCHEIDEGG<br />
Unbekannter schlägt<br />
auf 73-Jährige ein<br />
Ein unbekannter Mann hat am<br />
Montagvormittag an einer Tankstelle<br />
in der Bahnhofstraße in Scheidegg<br />
auf eine 73-jährige Frau eingeschlagen.<br />
Als ihr Ehemann zur<br />
Hilfe kam, schlug der Mann im<br />
mittleren Alter auch auf ihn ein,<br />
teilte die Polizei mit. <strong>Der</strong> circa<br />
zwei Meter große, schlanke Täter<br />
hatte braune kurze Haare und war<br />
ungefähr 35 Jahre alt. Die Polizeiinspektion<br />
Lindenberg bittet um<br />
Hinweise unter der Telefonnummer<br />
08381/92010. (az)<br />
KEMPTEN<br />
Prunkräume und Justiz bei<br />
Tag der offenen Tür erleben<br />
Das Landgericht Kempten lädt im<br />
Rahmen der Feierlichkeiten „200<br />
Jahre vereintes Kempten“ am Freitag,<br />
15. <strong>Juni</strong>, ab 11 Uhr zu einem<br />
Tag der offenen Tür in die Residenz<br />
ein. Dabei können bis 17 Uhr die<br />
Prunkräume sowie die Verwaltungsräume<br />
des Landgerichts<br />
(ehemals fürstäbtliche Gästezimmer),<br />
die sonst nicht für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich sind, besichtigt<br />
werden. (az)<br />
Viele strahlende Gesichter<br />
Abo-Journal Die jüngsten Leser unserer Zeitung freuen sich über zahlreiche Hauptgewinne bei Verlosung<br />
Kempten Viele glückliche Gewinner<br />
hat es gestern wieder bei der Kinder-Hauptpreisverleihung<br />
des Abo-<br />
Journals im Allgäuer Medienzentrum<br />
in Kempten gegeben. Geschäftsführer<br />
Markus Brehm übergab<br />
zusammen mit der Medienmaus<br />
Rudi, dem Maskottchen unserer<br />
Zeitung, die Gewinne.<br />
33 Kinder, Eltern und Großeltern<br />
freuten sich zum Beispiel über Familieneintrittskarten<br />
für den Hallenspielplatz<br />
Allgäulino in Wertach,<br />
Tickets für den Allgäu<br />
Skyline Park in Bad<br />
Wörishofen, Ehrenkarten<br />
für den Europa<br />
Park in Rust sowie<br />
spannende Spiele.<br />
Auch ein Gutschein für das Karl-<br />
Heinz Riedle Fußball-Camp und die<br />
AZ-Jugendreise in ein Sommerferienlager<br />
nach Italien gehörten zu den<br />
Preisen.<br />
Das Gewinnspielheft Abo-Journal<br />
der Allgäuer Zeitung und ihren<br />
Heimatausgaben wurde in diesem<br />
Jahr zum 22. Mal aufgelegt. In der<br />
aktuellen Ausgabe gab es nahezu<br />
1000 Einzelpreise im Gesamtwert<br />
von 25000 Euro zu gewinnen. Mitgemacht<br />
haben bei der Verlosung<br />
10 000 Leserinnen und Leser. 2000<br />
Einsendungen gab es für die Kinderpreise.<br />
(az)<br />
Mindestens 20 Arten<br />
Extensive Wiesen lassen Raum für<br />
Artenvielfalt und Naturschutz. Sie<br />
werden nicht gedüngt und sehr wenig<br />
gemäht. Außerdem zeichnet sie<br />
eine lockere Grasschicht mit Ober-,<br />
Mittel- und Untergräsern aus. Auf<br />
einer Fläche von 25 Quadratmetern<br />
muss es mindestens 20 Pflanzenarten<br />
geben. Die Wiesen beherbergen<br />
zudem eine große Vielfalt<br />
an Insekten. (jes)<br />
Unser Bild zeigt die glücklichen Gewinner mit Markus Brehm, Geschäftsführer des Allgäuer Zeitungsverlags (hinten links) und Rudi, der Medienmaus, bei der Preisverleihung<br />
im Allgäuer Medienzentrum.<br />
Foto: Martina Diemand<br />
Wo es blüht, fühlen Tiere sich wohl<br />
Natur Schwäbischer Wiesentag widmet sich naturbelassenen Grünflächen. Auf was es bei der Pflege ankommt<br />
VON JESSICA STIEGELMAYER<br />
Günztal Seltene Pflanzenarten, lockere<br />
Grasschichten und eine schonende<br />
Pflege: Das Hundsmoor im Günztal<br />
ist ein Paradies für zahlreiche Tierarten.<br />
Damit bot es sich gerade zu an,<br />
als Schauplatz des Schwäbischen<br />
Wiesentages zu fungieren. Bei dem<br />
Rundgang durch das Naturschutzgebiet<br />
drehte sich alles rund um extensive<br />
Wiesen. „Wir wollen zeigen, wie<br />
man solche Wiesen pflegen und wiederherstellen<br />
kann“, erklärte Susanne<br />
Kuffer von der Regierung von<br />
Die Gewinner<br />
Alina Knäbler (Burgberg), Jonas Zeller<br />
(Wiggensbach), Julian Brändle (Lauben),<br />
Hannes Herb (Kraftisried), Lorenz<br />
Bechteler (Betzigau), Sebastian<br />
Demmeler (Egg a.d. Günz), Lena Michl<br />
(Buchloe), Linda Buchner (Wolfertschwenden),<br />
Fiona Fischer (Sontho-<br />
fen), Maximilian und Paul Stich<br />
(Sontheim), Jonathan Bufler (Memmingen),<br />
Jonas Demel (Kaufbeuren),<br />
Franziska und Katharina Meyer (Nesselwang),<br />
Kilian Lenz (Sonthofen),<br />
Fabian Renger (Krugzell), Simon Vogt<br />
(Sulzberg), Ronja Bendig (Halblech),<br />
Anna Blenka (Haldenwang), Lukas<br />
Schweiger (Nesselwang), Julia Jäger<br />
(Altusried), Stefan Utz (Memmingen),<br />
Verena Siegel (Kaufbeuren),<br />
Kathrin Altenried (Böhen), Angelika<br />
Kaufmann (Oy-Mittelberg), Mona<br />
Basler (Markt Rettenbach), Christa<br />
Schwaben – einer der Veranstalter,<br />
neben der Stiftung KulturLandschaft<br />
Günztal und der Bayerischen Akademie<br />
für Naturschutz und Landschaftspflege.<br />
Was auf einer Wiese zu viel ist,<br />
kann auf einer anderen helfen: Uwe<br />
Kießling <strong>vom</strong> Landschaftspflegeverband<br />
Unterallgäu stellte die Mähund<br />
Samengutübertragung vor. Dabei<br />
landet die Mahd einer artenreichen<br />
Wiese auf einer nahegelegenen,<br />
bisher artenarmen Fläche. Bis sich<br />
auch dort die gewünschte Blütenvielfalt<br />
zeigt, brauche es etwas Geduld.<br />
„Es dauert schon zwei Jahre.“<br />
Doch das Warten lohnt sich.<br />
Denn: „Die Pflanzen vor Ort sind<br />
besser an die Umwelt angepasst“,<br />
sagte Michaela Schneller <strong>vom</strong> Bund<br />
Naturschutz im östlichen Donauried.<br />
Gerade das sei der Vorteil von gebietseigenem<br />
Saatgut. „Ziel ist, dass<br />
jede Empfängerfläche mal eine Spenderfläche<br />
wird“, fügte Kießling hinzu.<br />
Das helfe, die artenreichen Wiesen<br />
nicht zu sehr auszureizen.<br />
Wie sich Saatgut schonend von einer<br />
Wiese für eine andere gewinnen<br />
lässt, zeigte Christian Fendt. <strong>Der</strong><br />
Landwirt aus Gessertshausen brachte<br />
ein besonderes Gerät mit: den<br />
eBeetle aus der Schweiz. „Man<br />
bürstet das Saatgut aus, ohne den<br />
Bestand zu verändern“, erklärte<br />
Fendt die Funktionsweise. Das gesammelte<br />
Material landet dann in einem<br />
Auffangbehälter – sollten<br />
Kleinstiere darunter sein, können<br />
sie später beim ersten Trocknen einfach<br />
wieder zurück in die Wiese<br />
„Wir sind alle von Sicherheits- auf Turnschuhe umgestiegen“, erzählte Christian<br />
Fendt. Denn mit dem Samensammler eBeetle müsse er ganz schön viel laufen. Dafür<br />
komme er auch gut an kleine Flächen heran.<br />
Foto: Jessica Stiegelmayer<br />
Scheftschik (Woringen), Angelika<br />
Nebel (Rettenberg), Tanja Stebani<br />
(Kaufbeuren), Claudia Helmreich<br />
(Kempten), Noah Markefka (Pfronten),<br />
Valentina Stauffer (Wildpoldsried),<br />
Moritz Fichtl (Ebenhofen), Jonas Ostenrieder<br />
(Kaufbeuren).<br />
hüpfen. Großer Vorteil an den von<br />
Biologen weiterentwickelten eBeetle:<br />
Er ist flexibel und eignet sich sehr<br />
gut für kleine Flächen.<br />
Wie klappt schonendes Mähen?<br />
Auf was es beim schonenden Mähen<br />
ankommt, erklärte schließlich<br />
Jens Franke <strong>vom</strong> Landschaftsverband<br />
Unterallgäu. „Du musst das<br />
Gebiet kennen – wissen, wie der<br />
Boden reagiert und wo Wasserlöcher<br />
sind“, schilderte er. Im<br />
Hundsmoor mähen die Landschaftspfleger<br />
die Flächen zu unterschiedlichen<br />
Zeiten, damit Tiere<br />
immer auf Nebenstreifen ausweichen<br />
können.<br />
Statt eines rotierenden Mähwerks<br />
kommen Messermähbalken zum<br />
Einsatz. In einer Höhe von zehn bis<br />
zwölf Zentimetern gleiten sie über<br />
die Wiese, um die Tiere am Boden<br />
zu schützen. Und schließlich fahren<br />
Schlepper und Ladewagen auf zwei<br />
unterschiedlichen Spuren. „<strong>Der</strong><br />
Druck auf den Boden muss sich gut<br />
verteilen“, erklärte Franke. Auch<br />
Bereifung und Geschwindigkeit tragen<br />
dazu bei, die Grasnarbe nicht zu<br />
durchbrechen.<br />
<br />
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<strong>Der</strong><br />
Anzeigenteil<br />
der<br />
Tageszeitung<br />
hat einen fast einzigartigen<br />
Informationsumfang.<br />
Zeitungsleser erfahren aus<br />
dem Anzeigenteil nicht nur,<br />
was es auf dem Markt gibt,<br />
sondern auch, wo es was gibt.<br />
Zeitungsleser haben damit<br />
einen Vorsprung und ihnen<br />
bleibt durch die Zeitung und<br />
ihren Anzeigenteil mancher<br />
vergebliche Weg erspart.<br />
Wer Anzeigen liest, kann Marktund<br />
Preisverhältnisse besser beurteilen und<br />
ist sicherer beim Einkauf.
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Allgäu-Wirtschaft<br />
21<br />
Vom Krimi bis zum Kunstdruck<br />
Firmenjubiläum Die Druckerei Kösel in Altusried blickt auf 425 Jahre zurück. Ihre Wurzeln liegen in<br />
der Kemptener Residenz. Trotz Smartphones und Tablets ist dem Unternehmen für die Zukunft nicht bange<br />
Aufwendig gestaltete Bücher werden immer einen bestimmten Kundenkreis ansprechen,<br />
auch im Zeitalter von Smartphone und Tablet. Davon sind in der Altusrieder<br />
Druckerei Kösel (von links) Vertriebs-Chef Martin Schöllhorn, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter Erik Kurtz und Prokurist Clemens Kippes überzeugt. Das Unternehmen<br />
feiert am kommenden Samstag sein 425-jähriges Bestehen. Fotos: Matthias Becker<br />
Ein Blick in die Geschichte von Kösel<br />
● 1593 Gründung der Druckerei als<br />
„Typographia Ducalis Campidonensis“<br />
in Kempten<br />
● 1794 Joseph Kösel übernimmt den<br />
inzwischen „Hofdruckerei“ heißenden<br />
Betrieb<br />
● 1828 Nach dem Tod von Joseph Kösel<br />
Verkauf an den Kaufmann Nikolaus<br />
Bail. Als dieser 1833 stirbt, Verkauf<br />
an Johann Huber, der als Prokurist<br />
und Betriebsleiter tätig war. Familie<br />
Huber hält dann über mehrere<br />
Generationen hinweg die Mehrheit an<br />
dem Betrieb<br />
● 1848 Josef Huber gründet die Allgäuer<br />
Zeitung<br />
● 1927 <strong>Der</strong> Kösel-Verlag siedelt nach<br />
München über. Die Druckerei bleibt<br />
in Kempten<br />
● 1933 Das Nazi-Regime zwingt den<br />
Kösel-Verlag dazu, die Allgäuer Zeitung<br />
sowie inzwischen existierende<br />
Niederlassungen in Lindau, Kaufbeuren<br />
und Koblenz zu verkaufen.<br />
● 1949 Paul Huber kommt aus der<br />
Kriegsgefangenschaft heim und<br />
baut den Betrieb wieder auf.<br />
● 1974 Kaufmännischer Leiter Gottfried<br />
Kölbl wird zum Mitgeschäftsführer<br />
der Druckerei berufen, die jetzt<br />
als „Kösel GmbH & Co. KG“firmiert<br />
● 1979 tritt Heinz A. Kurtz als technischer<br />
Leiter und Prokurist ein<br />
● 2000 Umzug in die neue Produktionsstätte<br />
bei Altusried-Krugzell<br />
● 2003 Verkauf der Kemptener Immobilie<br />
● 2013 Gründung der Tochterfirma<br />
„Kösel Media“ für den Digitaldruck<br />
● <strong>2018</strong> Aktuell<br />
gehört Kösel den<br />
Inhabern Erik Kurtz<br />
(70 Prozent)<br />
und<br />
Ulrike<br />
Schafheutle<br />
(30<br />
Prozent).<br />
Geschäftsführer<br />
sind Erik Kurtz, Martin<br />
Schöllhorn und Clemens<br />
Kippes. (az)<br />
VON STEFAN BINZER<br />
Altusried Die Jugend schaut nur<br />
noch aufs Smartphone, Urlauber lesen<br />
Bücher am Strand immer öfter<br />
auf dem Tablet. Und auch in den eigenen<br />
vier Wänden greifen die<br />
Menschen zunehmend nicht mehr<br />
ins Bücherregal, sondern schalten<br />
den Computer an, wenn sie etwas lesen<br />
wollen. Wie kann bei diesen<br />
Tendenzen eine alteingesessene<br />
Buchdruckerei überhaupt noch<br />
überleben? „Mit Qualität und innovativen<br />
Produkten“, sagt Vertriebs-<br />
Geschäftsführer Martin Schöllhorn<br />
von der Kösel GmbH und Co. KG<br />
im Altusrieder Ortsteil Krugzell<br />
(Oberallgäu). Das Unternehmen<br />
feiert kommendes Wochenende sein<br />
425-jähriges Bestehen.<br />
Etwa hundert Jahre nach der Erfindung<br />
des Buchdrucks 1593 in der<br />
Kemptener Residenz als „Typographia<br />
Ducalis Campidonensis“ gegründet,<br />
stellte die Druckerei für<br />
die Fürstäbte und Pfarrer ausschließlich<br />
liturgische Schriften her.<br />
Heute ist die Produktpalette viel<br />
bunter. Kösel druckt und bindet unter<br />
anderem Bestseller wie den Krimi<br />
„Erlösung“ von Jussi Adler-Olsen,<br />
die kommentierte Neuauflage<br />
von Hitlers „Mein Kampf“ und den<br />
Katalog des Brücke-Museums Berlin<br />
mit Bildern von Gaugin.<br />
Bücher gibt<br />
Endlich eine Goldmedaille<br />
für die Weißwurst<br />
Auszeichnung Die Fleischer-Azubis der Berufsschule III in Kempten<br />
erzielen einen lange ersehnten Erfolg. Das liegt auch an einer Maschine<br />
es trotz der Digitalisierung immer<br />
noch wie Tablets am Meer. Allein in<br />
Deutschland erscheinen pro Jahr<br />
75000 neue Titel. Die Zahl der verkauften<br />
Bücher und der Umsätze<br />
gehen jedoch seit zehn Jahren zurück.<br />
Wer da als Verlag und Druckerei<br />
bestehen will, muss sich immer<br />
wieder was Neues einfallen lassen<br />
und sich auch Nischen suchen.<br />
Kösel hat dabei Kunden im Blick,<br />
„die sehr qualitätssensibel sind“,<br />
sagt kaufmännischer Leiter Clemens<br />
Kippes. Das sind zum Großteil Verlage,<br />
die hochwertige Bücher auf<br />
den Markt bringen. Aber auch die<br />
Industrie, die aufwendig gestaltete<br />
Image-Hefte oder Jahresbilanzen<br />
ordert. So hat Kösel zum Beispiel<br />
für Miele ein Buch zum Firmenjubiläum<br />
produziert, das einen Metalldeckel<br />
hat, der die verkleinerte<br />
Rückwand einer Waschmaschine<br />
darstellt.<br />
Experimentierfreudige Kunden<br />
Solche Herausforderungen liebt Kösel.<br />
„Wir haben eine sehr experimentierfreudige<br />
Kundschaft und<br />
auch einen großartigen Spirit in unserer<br />
Mannschaft“, sagt Schöllhorn.<br />
Zwei weitere Beispiele: Das Unternehmen<br />
hat mit „Lamello“ für dicke<br />
und große Bücher eine Kombination<br />
aus Hard- und Softcover entwickelt,<br />
die zum einen eine hohe Stabilität<br />
gewährleistet und zum anderen in<br />
der Hand sehr biegsam<br />
ist. Und mit<br />
dem sogenannten<br />
„Farbschnitt“<br />
bringt Kösel<br />
farbige<br />
Motive oben,<br />
unten und vorne<br />
auf die Schnittkanten<br />
eines Buches, wie<br />
etwa Schmetterlinge für<br />
den Roman die „Schmetterlingsinsel“<br />
von Corina Bomann.<br />
Aufgrund solcher Einfälle hat<br />
Bildmotive auf den Schnittkanten: Dieser sogenannte<br />
Farbschnitt ist eine Spezialität von Kösel.<br />
sich Kösel zum Innovationsführer in<br />
der Buchproduktion entwickelt.<br />
Dafür gibt es seit Jahren regelmäßig<br />
den Druck- und Medienaward in<br />
der Kategorie „Buchdrucker des<br />
Jahres“, „Kunstdrucker des Jahres“<br />
und „Druckverarbeiter des Jahres“.<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Erik Kurtz wurde 2016 sogar zum<br />
„Druckerei-Manager des Jahres“<br />
gekürt.<br />
Wegen solcher imagefördernder<br />
Auszeichnungen ist den Managern<br />
denn auch nicht bange um die Zukunft.<br />
Kösel produziert mit 180<br />
Mitarbeitern rund 13 Millionen Bücher<br />
pro Jahr und erzielte damit zuletzt<br />
einen Umsatz von 20 Millionen<br />
Euro. Damit die Zahlen weiterhin<br />
gut sind, hat Kösel bereits im Jahr<br />
2013 auf den technischen Wandel in<br />
der Branche reagiert und die Tochterfirma<br />
„Kösel Media“ für digitale<br />
Prozesse gegründet. Für den Digitaldruck<br />
wurde auch eine neue Maschine<br />
angeschafft.<br />
Den Grundstein für den geschäftlichen<br />
Erfolg hat Kösel aber noch<br />
ein paar Jahre früher gelegt. Im Jahr<br />
2000 zog das Unternehmen <strong>vom</strong> angestammten<br />
Firmensitz in der<br />
Kemptener Altstadt hinaus auf die<br />
„grüne Wiese“ am Rande von<br />
Krugzell. „In der Kemptener Wartenseestraße<br />
hatten wir keine Erweiterungsmöglichkeiten<br />
mehr.<br />
Auch gab es dort ständig Probleme<br />
mit den Anliegern wegen des Lärms<br />
der Druckmaschinen und der Papierlaster“,<br />
erklärt Schöllhorn. Weil<br />
die Stadt Kempten damals keine<br />
Grundstücksalternative habe anbieten<br />
können, sei nur der Umzug aufs<br />
Land geblieben. „Ohne diesen<br />
Schritt würde es Kösel heute nicht<br />
mehr geben“, ist sich Schöllhorn sicher.<br />
O Tag der offenen Tür Kösel feiert am<br />
Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, das Firmenjubiläum<br />
mit einem „Tag der offenen Tür“ von 11<br />
bis 15 Uhr. Anschließend findet eine<br />
Gautschfeier statt, bei der auf traditionelle<br />
Weise die frischgebackenen Drucker-<br />
Gesellen und Medien-Gestalter in einem<br />
Wasserbottich die Druckertaufe erhalten.<br />
„Bibeln“ für<br />
Betriebsräte<br />
Ratgeber Christian Betz verzichtet in seinen<br />
Leitfäden auf juristischen Schnickschnack<br />
Bosch wächst weiter<br />
Das Oberallgäuer Boschwerk Blaichach-Immenstadt<br />
wächst und<br />
wächst. Neue Produkte, wie der<br />
Bremskraftverstärker für E-Autos<br />
(iBooster2), kurbeln die Fertigung<br />
an. Mehr Stückzahlen sorgen für<br />
höheren Platzbedarf. Deshalb wurde<br />
jetzt für 6,5 Millionen Euro eine<br />
Logistikhalle in Immenstadt-Seifen<br />
gebaut. Auch die Mitarbeiterzahl<br />
steigt beharrlich und nähert sich laut<br />
Firmenangaben der 4000er-Marke<br />
an.<br />
sf/Foto: Dominik Berchtold<br />
Gymnasiasten<br />
besuchen<br />
Handwerksbetriebe<br />
Oberstdorf Gemeinsam mit dem<br />
Gertrud-von-le-Fort Gymnasium<br />
Oberstdorf organisiert die Handwerkskammer<br />
(HWK) für Schwaben<br />
am 19. Juli erstmals einen Wandertag<br />
mit vertiefter Berufsorientierung.<br />
Die Schüler einer 9. Klasse<br />
besuchen mit ihrem Klassenlehrer<br />
sowie Nina Seitz, der Beraterin für<br />
Gymnasiasten im Handwerk, zwei<br />
Betriebe. Vormittags steht im Dentallabor<br />
Krutsch in Sonthofen das<br />
Zahntechnikerhandwerk auf dem<br />
Programm. Nachmittags geht es bei<br />
der Firma Möbel Müller GmbH in<br />
Sonthofen um Berufe rund um die<br />
Holzverarbeitung. Die Jugendlichen<br />
haben die Möglichkeit, einen<br />
genauen Blick in die dortigen Werkstätten<br />
zu werfen und erhalten Infos<br />
zu Abläufen und Ausbildungsinhalten.<br />
Abgerundet wird der Wandertag<br />
mit einem gemeinsamen Picknick.<br />
(az)<br />
O Kontakt Weitere interessierte Gymnasien<br />
können sich an die HWK, Hauptabteilung<br />
Berufsausbildung, unter Telefon<br />
0821/3259-1458 wenden.<br />
Kempten/Allgäu Seit 2003 nehmen<br />
die Auszubildenden des Fleischerhandwerks<br />
aus dem ganzen Allgäu<br />
in der Berufsschule III in Kempten<br />
unter der Leitung von Fachlehrer<br />
Johann Reffler mit großem Erfolg<br />
am Wettbewerb der Deutschen<br />
Landwirtschaftsgesellschaft (DLG)<br />
teil. Nun endlich, im 15. Jahr, war<br />
es soweit: Auch die Weißwurst wurde<br />
im Rahmen der internationalen<br />
Die Staatliche Berufsschule III in Kempten wurde für die von den Fleischer-Azubis<br />
hergestellte Wurstwaren durch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) ausgezeichnet.<br />
Die Auszeichnungen und prämiierten Wurstwaren präsentieren (von<br />
links): Schulleiter Hans Etzler, Azubi David Fischbach, Fachlehrer Johann Reffler,<br />
Azubi Leonora Axhijaj und Karl Schuster, stellvertretender Obermeister der Fleischer-Innung<br />
Allgäu.<br />
prb/Foto: Lilo Brückner<br />
Qualitätsprüfung der DLG mit Gold<br />
ausgezeichnet.<br />
Silbermedaillen für die Weißwurst<br />
hatte es schon oft genug gegeben,<br />
nur Gold fehlte noch in der<br />
Sammlung. Dass es dafür noch nie<br />
ganz gereicht hat, lag nicht an dem<br />
Können von Johann Reffler und seinen<br />
Auszubildenden, sondern an<br />
der Technik, betonen übereinstimmend<br />
Karl Schuster, stellvertretender<br />
Obermeister der Fleischer-Innung<br />
Allgäu, und Schulleiter Hans<br />
Etzler. Bei der schon etwas in die<br />
Jahre gekommenen Füllmaschine<br />
lassen sich nämlich Lufteinschlüsse<br />
– wenn auch nur ganz kleine – nicht<br />
immer vermeiden, was aber von den<br />
strengen DLG-Prüfern mit Punktabzug<br />
gewertet wird. Umso mehr<br />
freuten sich nun Schuster und Etzler<br />
mit Reffler über die so heiß ersehnte<br />
Goldmedaille, und dass endlich auch<br />
die Technik mitgespielt hatte und<br />
somit alles perfekt war.<br />
Aber auch die übrigen Ergebnisse<br />
stellen erneut das hohe Niveau der<br />
Fleischer-Ausbildung der Berufsschule<br />
III unter Beweis: Die von den<br />
Klassen 11 und 12 ebenfalls eingereichten<br />
Proben wurden alle ausgezeichnet:<br />
Für Kalbskäse und Gelbwurst<br />
gab es Silber sowie für Kalbskäse<br />
mit Petersilie Bronze. Bei der<br />
DLG-Qualitätsprüfung werden Frische,<br />
Aussehen, Zusammensetzung,<br />
Konsistenz und Geschmack geprüft.<br />
Lehrlinge aus dem ganzen Allgäu<br />
In den 15 Jahren, in denen sich die<br />
Fleischer-Azubis der BS III Kempten<br />
an der DLG-Prüfung beteiligen,<br />
wurden 23 Gold-, 24 Silber- und 20<br />
Bronzemedaillen gewonnen. Das<br />
Einzugsgebiet für die schulische<br />
Ausbildung der künftigen Fleischer-Gesellen<br />
der Berufsschule III<br />
Kempten ist weit: Es reicht bis Wasserburg<br />
am Bodensee und von<br />
Oberstdorf bis Buchloe und Mindelheim.<br />
(prb)<br />
Kempten Viel Fachkunde, wenig lesbare<br />
Literatur – so fiel das Urteil von<br />
Christian Betz aus bei der Sichtung<br />
von Büchern für Betriebsräte. Dagegen<br />
schreibt der frühere Allgäuer<br />
Verdi-Geschäftsführer an. Mittlerweile<br />
hat er vier Bücher auf dem<br />
Markt, und zwar „ohne juristischen<br />
Schnickschnack“.<br />
Praxisbezogen zeigt der 66-Jährige<br />
auf, welche Rechte und Pflichten<br />
auf Betriebsräte zukommen. Dabei<br />
greift der gelernte Industriekaufmann<br />
auf einen Erfahrungsschatz<br />
aus 40 Jahren Mitbestimmung<br />
zurück. „Ich<br />
habe selbst beinahe 1000<br />
Prozesse geführt“, sagt<br />
der Sachverständige.<br />
Auf Taktik und Strategie<br />
geht Betz ausführlich<br />
ein, wenn es<br />
darum geht,<br />
dass Betriebsräte<br />
ihre Belegschaft<br />
optimal<br />
vertreten.<br />
In<br />
vielen<br />
Unternehmen stehen zurzeit die Betriebsratswahlen<br />
an. Auch für Beschäftigte,<br />
die mit dem Gedanken<br />
spielen, sich in einem Gremium zu<br />
engagieren, hat Betz Tipps. Mittlerweile<br />
führen auch etliche Universitätsbuchhandlungen<br />
die Werke, die<br />
im Verlag BoD Norderstedt erscheinen.<br />
Nach wie vor ist Betz aktiv als<br />
externer Berater für Betriebsräte<br />
und leitet Seminare für Bildungsträger.<br />
Ab Dezember – dann mit 67<br />
Jahren – will er kürzertreten. Beim<br />
Landesarbeitsgericht München<br />
agiert er als ehrenamtlicher Richter.<br />
Von Betz erschienen:<br />
● Neu im Betriebsrat – und jetzt?<br />
ISBN 9 783739 221618<br />
● Betriebsrat und personelle Mitbestimmung<br />
ISBN 9 783746<br />
063683<br />
● Betriebsrat und Einigungsstelle<br />
(5. Auflage)<br />
ISBN 9 783732<br />
296941<br />
● Betriebsratswahl<br />
– ich kandidiere?!<br />
ISBN 9 783744<br />
810104. (se)<br />
Christian Betz ist Experte,<br />
was die Arbeit<br />
in Betriebsräten angeht.<br />
Vier Bücher hat<br />
er dazu mittlerweile<br />
veröffentlicht.<br />
Foto: Martina Diemand<br />
Viehmärkte<br />
Nutzkälberauktion <strong>vom</strong> 11. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> in der<br />
Buchloer Schwabenhalle<br />
Marktverlauf: sehr flott<br />
Anzahl Ø-Gew. Ø-Preis ¤/kg<br />
verkauft kg netto brutto<br />
Stierkälber<br />
alle Rassen 255<br />
Braunvieh 88 81 4,11 4,55<br />
Fleckvieh 63 85 6,65 7,36<br />
Schwarzbunt 25 64 2,84 3,14<br />
Sonstige Rassen 11 74 3,48 3,85<br />
FV-Kreuzungen 18 83 5,11 5,66<br />
Braunvieh x WBB 50 83 6,31 6,99<br />
Kuhkälber<br />
alle Rassen 77<br />
Braunvieh 2 71 1,84 2,04<br />
Fleckvieh 14 78 3,88 4,30<br />
Schwarzbunt 3 69 1,97 2,18<br />
FV-Kreuzungen 11 74 3,11 3,44<br />
Braunvieh x WBB 47 79 3,96 4,38<br />
Nutzkälberfestvermarktung Allgäuhalle Kempten<br />
Gewicht Preis netto Preis inkl.<br />
¤/kg MwSt. ¤/kg<br />
Stierkälber<br />
Braunvieh bis 85 4,20 4,65<br />
Fleckvieh bis 85 6,40 7,08<br />
BV x Blond bis 85 5,50 6,09<br />
FV-Kreuzungen bis 85 4,80 5,31<br />
Braunvieh x WBB bis 85 6,10 6,75<br />
Holstein Stck. 100–160 111–171<br />
Kuhkälber<br />
Braunvieh bis 75 1,00 1,11<br />
Fleckvieh bis 80 3,80 4,21<br />
BV x Blond bis 80 3,90 4,32<br />
FV-Kreuzungen bis 80 2,80 3,10<br />
Braunvieh x WBB bis 80 3,70 4,10<br />
Preise für direkt von der AHG vermittelte Kälber im Inland.<br />
(Veröffentlichung – ohne Gewähr – nach Angaben der<br />
Auktionsveranstalter).
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
22 Allgäu-Wirtschaft<br />
Blickpunkte<br />
KEMPTEN<br />
Er brachte VW-Manager<br />
Martin Winterkorn zu Fall<br />
Dr. Peter Mock ist Geschäftsführer<br />
des International Council on Clean<br />
Transportation (zu deutsch etwa;<br />
Internationaler Rat für sauberen<br />
Verkehr) in Europa. Er ist der<br />
Mann, der mit seinen Veröffentlichungen<br />
den früheren VW-Chef<br />
Martin Winterkorn zu Fall gebracht<br />
hat. Mock hält am Montag,<br />
18. <strong>Juni</strong>, um 14 Uhr an der Hochschule<br />
Kempten (Hörsaal S 0.14) einen<br />
Vortrag mit dem Titel: „Im<br />
Jahr drei nach Diesel-Gate: Was haben<br />
wir gelernt? Was haben wir<br />
geändert? Was kommt noch auf uns<br />
zu? <strong>Der</strong> Eintritt zu diesem Vortrag<br />
ist frei. (bb)<br />
HINDELANG<br />
Baumit will zwei<br />
Firmen übernehmen<br />
<strong>Der</strong> Baustoff-Hersteller Baumit aus<br />
Bad Hindelang (Oberallgäu) plant<br />
sowohl die Vertriebsgesellschaft<br />
Schaefer Krusemark in Diez<br />
(Rheinland-Pfalz) als auch das langjährige<br />
Partnerunternehmen Krusemark<br />
Edelputz zu übernehmen,<br />
mit dem Ziel, den Standort in<br />
Mühlheim am Main (Hessen) auf einem<br />
erweiterten Betriebsgelände<br />
aufzubauen und aufzuwerten. Die<br />
Baumit GmbH (früher Wachter-<br />
Bayosan) ist die deutsche Tochtergesellschaft<br />
der international tätigen<br />
Baustoffgruppe Schmid Industrieholding<br />
mit Sitz in Wopfing<br />
(Niederösterreich). Die Baumit<br />
GmbH beschäftigt an zehn Werksstandorten<br />
in Deutschland über 500<br />
Mitarbeiter. Zu ihren Kunden<br />
zählen Baustofffachhändler, Malerfachhändler,<br />
Stuckateure, Maler,<br />
Bodenleger, Architekten und Planer.<br />
(az)<br />
HOLZGÜNZ<br />
Dämmstoffwerk Joma steigt<br />
bei Kärntner Firma ein<br />
<strong>Der</strong> Dämmstoffspezialist Joma aus<br />
Holzgünz (Unterallgäu) hat in die<br />
EPS Leichtbeton GmbH investiert<br />
und ist neuer Hauptgesellschafter<br />
des österreichischen Unternehmens<br />
mit Sitz in Gödersdorf (Kärnten).<br />
Die Höhe der Investition kommuniziert<br />
Joma nicht. Mit der Beteiligung<br />
vervollständigt Joma auch sein<br />
Lieferprogramm im Bereich<br />
Estrichdämmung. Die 1956 gegründete<br />
Joma GmbH ist einer der führenden<br />
Anbieter von hochwertigen<br />
Dämmstoffmaterialien für nachhaltiges<br />
und energiesparendes Bauen.<br />
Produkte sind Dämmplatten<br />
und Dämmstoffe zur Dämmung von<br />
Fassaden, Wärmedämmung und<br />
Akustikdämmung. Sie zählt zur<br />
mittelständischen Mang-Firmengruppe,<br />
der auch die Joma Dämmstoffwerk<br />
Cretzschwitz GmbH mit<br />
Sitz in Gera-Cretzschwitz (Thüringen)<br />
und die Josef Mang Bauunternehmung<br />
GmbH (Holzgünz) angehören.<br />
Insgesamt sind 130 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter für<br />
die Unternehmen der Mang-<br />
Gruppe tätig. (az)<br />
„Wir haben viel erreicht“<br />
Gästeder Redaktion Am Ende ihrer fünfjährigen Amtsperiode ziehen die Allgäuer Repräsentanten der Industrie- und<br />
Handelskammer eine positive Bilanz. Aber sie haben auch Sorgen wegen des „brutalen“ Wandels im Handel und Trump<br />
VON STEFAN BINZER<br />
UND MARKUS RAFFLER<br />
Allgäu Die Zahl der Lehrstellen nach<br />
oben geschraubt, bei neuen Ausbildungsverträgen<br />
die Abiturientenquote<br />
von elf auf 19,5 Prozent erhöht.<br />
Den vierspurigen Ausbau der<br />
B 12 zwischen Kempten und Buchloe<br />
endlich auf den Weg gebracht.<br />
Die Elektrifizierung der Bahnstrecke<br />
von München über Memmingen<br />
nach Lindau angeschoben. Unternehmer-Workshops<br />
sowie unzählige<br />
Beratungen und Weiterbildungen<br />
angeboten. Eine der niedrigsten<br />
Arbeitslosenquoten in ganz<br />
Deutschland erreicht. Und nicht zuletzt<br />
die Beiträge für die Mitglieds-<br />
Unternehmen halbiert: Viel Positives<br />
ist aus Sicht der Industrie- und<br />
Handelskammer (IHK) im Allgäu in<br />
den vergangenen fünf Jahren passiert.<br />
Und: Für die meisten dieser<br />
Punkte haben die Wirtschaftsvertreter<br />
nach ihrer Einschätzung<br />
wichtige Impulse geliefert.<br />
Angesichts dieser Bilanz zeigten<br />
sich die Vorsitzenden der IHK-Regionalversammlungen<br />
Markus<br />
Brehm (Kempten/Oberallgäu),<br />
Gerhard Pfeifer (Memmingen/Unterallgäu)<br />
und Gerhard Schlichtherle<br />
(Kaufbeuren/Ostallgäu) für die zu<br />
Ende gehende fünfjährige Periode<br />
dieser Unternehmer-Parlamente<br />
sehr zufrieden. Beim Redaktionsgespräch<br />
im Allgäuer Medienzentrum<br />
sagten auch die beiden Allgäuer<br />
IHK-Geschäftsführer Stefan Sprinkart<br />
und Markus Anselment unisono:<br />
„Wir haben viel erreicht.“<br />
Zum Thema Ausbildung und<br />
Fachkräfte-Gewinnung betonte<br />
„Wir bieten als Kammer<br />
aktive Beratung für<br />
unsere Mitglieder<br />
und ein dichtes<br />
Netzwerk an.“<br />
Stefan Sprinkart , IHK-<br />
Geschäftsführer Kempten/Oberallgäu<br />
und<br />
Kaufbeuren/Ostallgäu<br />
Jahrzehnte lang dauerte das Bemühen um die Elektrifizierung der ersten Strecke durch das Allgäu. Engagiert in dieser Sache war auch immer die Wirtschaft in der Region. Das<br />
gilt auch für den vierspurigen Ausbau der viel befahrenen B12 zwischen Kempten und Buchloe, der in den kommenden Jahren beginnen kann. Fotos: Jordan/Becker<br />
Brehm: „Wir haben Hunderte von<br />
Schulpartnerschaften, runde Tische<br />
mit Schulleitern und Landratsämtern,<br />
Azubi-Messen, die Berufsoffensive<br />
und Allgäuer Lehrstellenbörse<br />
mitgestaltet.“ Dieses Engagement<br />
habe in der Region Wirkung<br />
gezeigt und werde auch in den<br />
nächsten fünf Jahren so fortgesetzt.<br />
Sorgen macht den Wirtschafts-<br />
Repräsentanten dagegen der Wandel<br />
im Handel. Das gehe manchmal<br />
„sehr schnell und brutal“, sagte<br />
Pfeifer. Lokale Einzelhändler seien<br />
immer mehr auf dem Rückzug. In<br />
den Städten machten sich Handels-<br />
Ketten breit. Wobei viele Einzelhändler<br />
den Onlinehandel zu lange<br />
„Manche Einzelhändler müssen<br />
aufpassen,<br />
dass sie nicht von<br />
Zalando & Co.<br />
niedergemacht<br />
werden.“<br />
Markus Brehm,<br />
IHK-Vorsitzender<br />
Kempten/Oberallgäu<br />
großer Konzern handelt nach anderen<br />
Kriterien.“<br />
Auch am heißen Eisen Donald<br />
Trump kam die Diskussionsrunde<br />
nicht vorbei. Man müsse genau beobachten,<br />
was der US-Präsident<br />
mache. Alte politische Regeln gelten<br />
nicht mehr und Strukturen brechen<br />
auf. Zu den von Trump verhängten<br />
und angekündigten Handelsschranken<br />
sagte Schlichtherle: „Strafzölle<br />
auf deutsche Autos hätten natürlich<br />
auch Auswirkungen bis in unsere<br />
Region.“ Denn im Allgäu sitzen<br />
auch viele Zulieferer für die Auto-<br />
Industrie. Dennoch dürfe man sich<br />
auch im Allgäu von diesem Thema<br />
nicht verrückt machen lassen, sonignoriert<br />
hätten. Da müssten einige<br />
aufpassen, dass sie nicht von Branchenriesen<br />
wie Zalando & Co. niedergemacht<br />
werden, sagte Brehm.<br />
Beim Thema Online sei es auch ganz<br />
wichtig, den Breitband-Ausbau in<br />
der Region voranzutreiben, ergänzte<br />
Schlichtherle.<br />
Pfeifer kritisierte, dass Kundenmagnet<br />
Ikea, der am Memminger<br />
Autobahnkreuz über 100 Millionen<br />
Euro investieren wollte, seine Pläne<br />
vor Kurzem auf Eis gelegt hat. Da<br />
hätten manche Kommunalpolitiker<br />
anfangs aufgrund des parallel geplanten<br />
Fachmarktzentrums zu zögerlich<br />
agiert. Dabei interessierten<br />
lokale Befindlichkeiten nicht: „Ein<br />
„Wir lassen den Finger bei<br />
der B12 so lange<br />
in der Wunde,<br />
bis es weitergeht.“<br />
Gerhard Schlichtherle,<br />
IHK-Vorsitzender<br />
Kaufbeuren/Ostallgäu<br />
„Die Qualifizierung von<br />
Menschen ist<br />
und bleibt ein<br />
ganz<br />
besonderes<br />
Thema.“<br />
Gerhard Pfeifer,<br />
IHK-Vorsitzender Memmingen/Unterallgäu<br />
dern müsse sich auf die international<br />
gefragten Stärken der Unternehmen<br />
konzentrieren.<br />
Vieles, was die IHK bewegt, betrifft<br />
auch das Handwerk. Wäre es<br />
da nicht sinnvoll, die beiden Kammern<br />
zusammenzulegen? Hier kam<br />
von den IHK-Vertretern ein klares<br />
„Nein“. Zum einen bestehe bei<br />
wichtigen Themen seit Jahren eine<br />
enge Kooperation mit der Handwerkskammer.<br />
Zum anderen hätten<br />
beide Kammern ein unterschiedliches<br />
Klientel. Bei den Handwerkern<br />
bestünden so viele Traditionen, die<br />
eine von Industrie und Handel geprägte<br />
Interessenvertretung nicht in<br />
dieser Form abdecken könne.<br />
„Wir werden versuchen, die<br />
Gründungsoffensive<br />
wieder<br />
stärker zu<br />
beleben.“<br />
Markus Anselment,<br />
IHK-Geschäftsführer<br />
Memmingen/Unterallgäu,<br />
Lindau/Bodensee<br />
Demmeler baut Standort aus<br />
Grundsteinlegung Maschinenbauer erweitert Produktions- und Logistikzentrum in Heimertingen für elf Millionen Euro<br />
Heimertingen Das Maschinenbau-<br />
Unternehmen Demmeler erweitert<br />
sein Produktions- und Logistikzentrum<br />
in Heimertingen (Unterallgäu)<br />
um etwa 50 Prozent. Auf über 7500<br />
Quadratmeter zusätzlicher Hallenfläche<br />
wird die Endmontage für<br />
Rundtische, ein neues Logistikzentrum<br />
für mehrere tausend Schweißtische<br />
sowie eine neue doppelspurige<br />
Lackierstraße und der Großteilestahlbau<br />
untergebracht. Vor allem<br />
die Kapazitäten des bestehenden<br />
Lagers reichen nach Firmenangaben<br />
nicht mehr aus, um der stetig wachsenden<br />
Produktnachfrage und der<br />
schnellen Lieferfähigkeit gerecht zu<br />
werden. Insgesamt investiert das<br />
Unternehmen etwa elf Millionen<br />
Euro in das Projekt.<br />
„Ich bin sehr stolz auf das, was<br />
hier entsteht“, sagte Geschäftsführer<br />
und Gesellschafter Johannes<br />
Demmeler bei der Grundsteinle-<br />
gung. Und er vergaß nicht, den vielen<br />
Mitarbeitern seines Unternehmens<br />
und den beteiligten Baufirmen<br />
zu danken.<br />
Um den Energiebedarf der Hallenerweiterung<br />
so nachhaltig wie<br />
möglich abzudecken, setzt Demmeler<br />
bei der Gebäudetechnik auf eine<br />
ressourcenschonende Photovoltaik-<br />
Anlage. Für ein optimales Raumklima<br />
sollen eine Wärmepumpe und<br />
eine Raumluftfilteranlage sorgen.<br />
Aber nicht nur<br />
die Produktionsfläche,<br />
sondern<br />
auch die Mitarbeiteranzahl<br />
soll<br />
weiter steigen.<br />
Aktuell beschäftigt<br />
das Unternehmen<br />
etwa 250<br />
Johannes Demmeler<br />
Personen. Mittelfristig<br />
sollen weitere 100 dazukommen.<br />
Laut der Firmenleitung haben<br />
Innovationen, die sich zum Standard<br />
für das Handwerk und die Industrie<br />
entwickelten, die Unternehmensgeschichte<br />
geprägt.<br />
Demmeler gehört nach eigenen<br />
Angaben mit einer Vielzahl an Patenten<br />
zu den weltweit führenden<br />
Herstellern im Bereich 3D-Spannsysteme,<br />
Manipulatoren, Rundtische,<br />
Werkzeugwechselsysteme auf<br />
Roboterbasis und Werkzeugmaschinenkomponenten.<br />
(az)<br />
WOLFERTSCHWENDEN/SOFIA<br />
Multivac eröffnet neues<br />
Werk in Bulgarien<br />
<strong>Der</strong> Verpackungsmaschinen-Hersteller<br />
Multivac mit Hauptsitz in<br />
Wolfertschwenden (Unterallgäu)<br />
hat ein neues Produktionswerk in<br />
Bozhurishte (Bulgarien) in der Nähe<br />
der Hauptstadt Sofia eingeweiht.<br />
Es hat eine Gesamtfläche von etwa<br />
20 000 Quadratmetern. <strong>Der</strong> Komplex<br />
umfasst neben einem Fabrikgebäude<br />
auch ein modernes Lager<br />
bzw. Logistikzentrum, ein Trainingscenter<br />
und ein Verwaltungsgebäude.<br />
Insgesamt investierte<br />
Multivac 18,8 Millionen Euro in<br />
das Werk, das mehr als 150 Arbeitsplätze<br />
bietet. Neben dem neuen<br />
Werk in Bulgarien verfügt Multivac<br />
über elf weitere Produktionsstätten<br />
in Deutschland, Österreich,<br />
Spanien, Brasilien, Japan, Finnland<br />
und den USA sowie mehr als 80<br />
Vertriebs- und Servicegesellschaften.<br />
Die Multivac- Gruppe beschäftigt<br />
weltweit etwa 5300 Mitarbeiter,<br />
am Hauptsitz in Wolfertschwenden<br />
sind es etwa 1900 Mitarbeiter.<br />
(az)<br />
„Outdoor“ diesmal auch mit Thema Stadt<br />
Outdoor: also Wald und Wiesen, Berge und Täler, Flüsse und Seen.<br />
Zu den Aktivitäten im Freien zählt die Branche inzwischen aber auch<br />
die Städte. Daher ist bei der Messe „Outdoor“ in Friedrichshafen<br />
diesmal auch der „Urban Style“ Thema – also das schicke Relaxen auf<br />
Plätzen, in Fußgängerzonen und Straßencafés. Die „Outdoor Friedrichshafen<br />
“ ist eine reine Messe für Fachbesucher. Sie findet statt von<br />
Sonntag, bis Mittwoch, 17. bis 20. <strong>Juni</strong>.<br />
Foto: Anja Köhler<br />
Berger erweitert Werk in Ottobeuren<br />
Etwa 3,5 Millionen Euro investiert die Firma Berger<br />
Präzisionsdrehteile in die Erweiterung ihres Werkes<br />
in Ottobeuren (Unterallgäu). Dort soll in Verlängerung<br />
der bestehenden großen Halle bis Jahresende<br />
ein 54 Meter langer Neubau entstehen. Betriebsleiter<br />
Peter Steiner sagte beim Start des Bauprojektes, dass<br />
von den circa 3600 Quadratmetern etwa 2400 Quadratmeter<br />
auf die Produktionsfläche entfallen werden.<br />
Daneben entstehen Sozial- und Technikräume.<br />
Anfang nächsten Jahres sollen laut Steiner Maschinen<br />
für die Herstellung von hochpräzisen Teilen „für die<br />
modernste Einspritztechnologie der neuesten Generation<br />
von Verbrennungsmotoren“ in den Anbau<br />
einziehen.<br />
bum/Foto: Matthias Becker
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Allgäu-Sport<br />
23<br />
Tennis<br />
Herren<br />
Bezirksliga:<br />
TSV Pöttmes – TC Memmingen 2:7<br />
TC Dillingen – TC Augsburg Siebentisch II 7:2<br />
Neu-Ulmer TK BW – TSV Pöttmes 9:0<br />
TC Memmingen – TC Schießgr. Augsburg II 7:2<br />
TTC Füssen – TSV Pfuhl 6:3<br />
Bezirksklasse 1:<br />
Tussenhausen-Mattsies – Bad Wörishofen II 3:6<br />
TC Lindau – TS Weißenhorn 6:3<br />
TC Wasserburg – TSV Illertissen 7:2<br />
TC Günzburg – TSV Pfuhl II 8:1<br />
Bezirksklasse II – Allgäu:<br />
A: FC Burlafingen – TSV Babenhausen 5:4<br />
TSV Babenhausen – TC Neugablonz 2:7<br />
TSC Krumbach – TC Buchloe 2:7<br />
TC RW Krumbach – TC Illertissen 5:4<br />
Burlafingen – Tussenhausen-Mattsies II 8:1<br />
B: TC Benningen – TC Kirchheim 2:7<br />
FC Westerheim – TC Holzgünz 7:2<br />
TC Hindelang – ESV Immenstadt 2:7<br />
TSV Wiggensbach – TSV Dietmannsried 6:3<br />
FC Westerheim – ESV Immenstadt 5:4<br />
Kreisklasse 1 – Allgäu:<br />
B: BC Wolfertschwenden – BW Oberstaufen 4:5<br />
ESV Immenstadt II – TC Wasserburg II 4:5<br />
TSV Buchenberg – TC Ottobeuren 8:1<br />
TC Lindenberg – BC Wolfertschwenden 4:5<br />
TC Kempten – TC Wasserburg II 9:0<br />
D: TC Kaufbeuren – TC Pfronten 3:6<br />
Kaufbeuren a. Kl. – TSV Marktoberdorf 3:6<br />
SpVgg Rieden – TTC Füssen II 5:4<br />
Kaufbeuren a. Kl. – TC Pfronten 2:7<br />
TSV Marktoberdorf – TTC Füssen II 5:4<br />
SpVgg Rieden – Skiclub Pfronten 5:4<br />
TC Kaufbeuren – SV Oberostendorf 8:1<br />
H 30, Regionalliga:<br />
TSV Kottern – STK Garching 2:7<br />
TC Thyrnau-Kellberg – SpVgg Zolling 6:3<br />
TSV Feldkirchen – TC RC Sport Leipzig 4:5<br />
TSV Altenfurt – TC Bad W. Hirsch Dresden 4:5<br />
H, 30, Landesliga:<br />
TC Seefeld – TC Gauting 2:7<br />
TC Neuburg/Donau – TC RW Eschenried 4:5<br />
Wolfratshausen – TeG Memmingen a. Berg 6:3<br />
TTC Bad Wörishofen – Harlaching München 5:4<br />
H 30, Bezirksliga:<br />
TSV Diedorf – SV Unterschneitbach 0:9<br />
FSV Inningen – TSV Kottern II 4:5<br />
TC Dillingen – SVO Germaringen 8:1<br />
H 40, Regionalliga:<br />
Iphitos München – TC Augsburg Siebentisch 4:5<br />
TeG Dachau-Süd – TC RW Landshut 7:2<br />
TSV Kottern – Münchner Sportclub 9:0<br />
TC RB Regensburg – TC Ingolstadt-Mailing 6:3<br />
H 40, Bayernliga:<br />
TC Sport Scheck – TSV Feldkirchen 3:6<br />
TC Schw. Augsburg – Wacker Burghausen 4:5<br />
TC Sportpark Deisenhofen – TC Pfarrkirchen 2:7<br />
TC Pliening – TSV Kottern II 7:2<br />
H 40, Landesliga:<br />
TC Weilheim – TC Eichenau 6:3<br />
TC Friedberg – TC Peiting 5:4<br />
TC Penzberg – TC Schwangau 8:1<br />
TC Günzburg – TC Wasserburg 5:4<br />
H 40, Bezirksliga:<br />
DJK Augsburg-Lechhausen – TC Illertissen 7:2<br />
TC Schießgr. Augsburg – Lech-Schmuttertal 7:2<br />
TSV/TC Haunstetten – TC Meitingen 6:3<br />
TC Sonthofen – TC Pfronten 3:6<br />
H 50, Bayernliga:<br />
Iphitos München – GW Luitpoldp. München 2:7<br />
TC Bruckmühl-Feldkirchen II – TSV Kottern 1:8<br />
Bruckmühl-Feldk. – Ausstellungsp. München 8:1<br />
TSV Feldafing – TeG Dachau-Süd 1:8<br />
H 50, Landesliga:<br />
TC Friedberg – MTV München 9:0<br />
TC Rottach-Egern – TV Stockdorf 7:2<br />
TC Ay Senden – TTC Füssen 5:4<br />
TC BW Gräfelfing – TC Kaufering 1:8<br />
H 50, Bezirksliga:<br />
TC Illertissen – DJK Augsburg-Pfersee 6:3<br />
TC Weiler – TSV Harburg 5:4<br />
SVO Germaringen – TC Wertingen 4:5<br />
TC Wertingen – TC Weiler 6:3<br />
TSV/TC Haunstetten – TC Illertissen 2:7<br />
TC Kaufbeuren-Kronenberg – Germaringen 7:2<br />
H 55, Bayernliga:<br />
TSV Kottern – TC GW Gräfelfing 7:2<br />
TSV Starnberg – TP St. Florian München 2:7<br />
TC Seefeld – TC RW Gersthofen 5:4<br />
TC Viechtach – TSV Haar II 4:5<br />
H 55, Landesliga:<br />
BCF Wolfratshausen – TV Memmingen 3:6<br />
FC Heimertingen – FC München 7:2<br />
TC Reisensburg – TC Nersingen-Leibi 4:5<br />
TC Blutenburg München – TC Aichach 5:4<br />
H 55, Bezirksliga:<br />
SC Vöhringen – TC Nesselwang 5:4<br />
Kaufbeuren-Kronenberg – BC Schretzheim 6:3<br />
TC Nesselwang – Kaufbeuren-Kronenberg 3:6<br />
H 60, Bayernliga:<br />
TC BW Fürstenzell – TC Hopfen am See 7:2<br />
TC Gernlinden – TSV Moosach München 7:2<br />
TC Schrobenhausen – SpVgg Zolling 4:5<br />
TSV Kottern – TC Plattling 4:5<br />
H 60, Bezirksliga:<br />
DJK Augsburg-Pfersee – TV Memmingen 6:3<br />
SSV Margertshausen – SV Münsterhausen 1:8<br />
TC Schießgr. Augsburg – TC Donauwörth 6:3<br />
TC RW Krumbach – TV Memmingen 6:3<br />
SSV Margertshausen – TSV Pfuhl 6:3<br />
H 65, Bezirksliga:<br />
FC Heimertingen – DJK Augsburg-Lechh. 1:5<br />
TSV Rehling – TSV Augsburg-Kriegshaber 4:2<br />
TSV Augsburg-Kriegsh. – FC Heimertingen 3:3<br />
TSV Rehling – DJK Augsburg-Lechhausen 2:4<br />
TC Mertingen – TC Hopfen am See 3:3<br />
H 70, Regionalliga:<br />
GW Luitpoldpark München – TC Aschheim 4:2<br />
TC GW Bayreuth – 1. FC Nürnberg 3:3<br />
TSV/TC Haunstetten – SSV Wildpoldsried 1:5<br />
1. FC Nürnberg – TSV/TC Haunstetten 4:2<br />
SSV Wildpoldsried – TC Bad Reichenhall 2:4<br />
TC Aschheim – TC GW Bayreuth 3:3<br />
GW Luitpoldpark München – Polizei SV Haar 3:3<br />
H 70, Bayernliga:<br />
TC Kempten – TC Großhesselohe 4:2<br />
TSV Feldafing – TC Weilheim 2:4<br />
TC Schießgr. Augsburg – Münchner SC 3:3<br />
TC BW Gräfelfing – TC Pfaffenhofen/Ilm 4:2<br />
TC Pfaffenhofen/Ilm – TSV Feldafing 2:4<br />
TC Großhesselohe – TC BW Gräfelfing 2:4<br />
TC Schießgraben Augsburg – TC Kempten 4:2<br />
Münchner Sportclub – TC Weilheim 0:6<br />
H 70, Landesliga:<br />
TSV/TC Haunstetten II – TC Memmingen 0:6<br />
TC Murnau – TF Fürstenfeldbruck 1:5<br />
TTC Bad Wörishofen – TSV Oberbeuren 3:3<br />
TC Aichach – TTC Bad Wörishofen 2:4<br />
TSV Oberbeuren – TC Murnau 3:3<br />
TC Memmingen – TF Fürstenfeldbruck 4:2<br />
H 70, Bezirksliga:<br />
Neu-Ulmer TK BW – TC am Brandl-Neuburg 0:6<br />
DJK Augsburg-Lechhausen – SV Lenzfried 5:1<br />
TSV Leitershofen – TC Kaufbeuren 4:2<br />
TC am Brandl-Neuburg – TSV Leitershofen 1:5<br />
SV Lenzfried – Neu-Ulmer TK BW 5:1<br />
TC Kaufbeuren – DJK Augsburg-Lechhausen 4:2<br />
H75, Landesliga:<br />
St. Emmeram München –<br />
TC Hopfen a. See 2:4<br />
TC Hopfen am See – TC<br />
BW Gräfelfing 1:5<br />
» Frauen- und <strong>Juni</strong>oren-<br />
Resultate folgen<br />
Allgäu Rugby hat den TSV Nördlingen im Griff<br />
Es war das Spitzenspiel der Rugby-Verbandsliga Bayern Süd, das Duell<br />
des Ersten mit dem Zweiten. Und dennoch war das Heimspiel des Teams<br />
Allgäu Rugby, einer Abteilung des TV Kempten, gegen den TSV Nördlingen<br />
eine klare Angelegenheit. Die Hausherren führten schon zur Pause<br />
mit 49:0, am Ende gewannen die Allgäuer (links Ben Hollingworth,<br />
VON THOMAS WEISS<br />
UND STEPHAN SCHÖTTL<br />
Kempten/Allgäu Mit der Partie von<br />
Gastgeber Russland gegen Saudi-<br />
Arabien beginnt heute Abend (17<br />
Uhr/ARD) die Fußball-Weltmeisterschaft.<br />
Wir haben uns im Vorfeld<br />
bei Allgäuern Trainer umgehört:<br />
Wer sind die Favoriten? Und wie<br />
schneidet die deutsche Nationalmannschaft<br />
ab?<br />
● Stephan Baierl, 41, FC Memmingen<br />
Vollkommen von den Socken<br />
war Baierl gestern Mittag, als er von<br />
der Entlassung des spanischen Nationaltrainers<br />
Julen Lopetegui erfuhr.<br />
„Das ist ja der Wahnsinn einen<br />
Tag vor dem Eröffnungsspiel.“ Spanien<br />
scheide damit endgültig als<br />
ernster Konkurrent um den WM-<br />
Titel aus. „Die meisten Spieler haben<br />
ihren Zenit eh überschritten.“<br />
Baierl ist sich auch sicher, dass die<br />
DFB-Elf die jüngsten Probleme<br />
nicht so einfach abschütteln kann.<br />
Die Leistungen in den Testspielen,<br />
die internen Querelen um Özil und<br />
Gündogan („unglaublich, wie<br />
schlecht sich der DFB da positioniert<br />
hat“) und die fehlende Hierarchie<br />
in der deutschen Mannschaft<br />
(„Flache Strukturen hin oder her:<br />
Mir sind die Führungsspieler alle zu<br />
glatt gebügelt“) – all das sorge dafür,<br />
dass die Deutschen im Moment<br />
für ihn nicht zu den Favoriten gehören.<br />
England oder Frankreich würde<br />
er den Titel gönnen. Und: „Ich<br />
hoffe ein bisschen, dass der Kelch an<br />
Brasilien vorbei geht.“<br />
● Esad Kahric, 59, TSV Kottern<br />
Frisch aus dem Urlaub aus der Türkei<br />
zurück, ist Kahric schon wieder<br />
zu 100 Prozent beim Fußball. Gestern<br />
leitete er nach der Blitz-Zusage<br />
das erste Training beim Bayernligisten<br />
TSV Kottern. „Auf der Vorbereitung<br />
liegt in den nächsten Tagen<br />
und Wochen sicher der volle Fokus.“<br />
Dennoch freue er sich als alter<br />
Taktikfuchs jetzt auch auf die WM.<br />
Beim Favoriten zögert er keine Sekunde:<br />
„Deutschland!“ Egal, ob<br />
schlechte Vorbereitung oder das<br />
Gezeter um Gündogan und Özil,<br />
„wir waren immer eine Turniermannschaft.<br />
Die relativ leichte Vorrunde<br />
bietet die Chance, sich von<br />
Spiel zu Spiel zu steigern.“ Außerdem<br />
verfüge Löw mit Neuer als<br />
Torwart, mit dem Bayern-Duo<br />
Boateng und Hummels in der Abwehr<br />
sowie mit Khedira und Kroos<br />
im Mittelfeld über Individualisten,<br />
dieses Mal nicht so stark ein“, sagt<br />
der 36-Jährige, bei dem sich auch<br />
zuhause in den kommenden vier<br />
Wochen alles um die Fußball-WM<br />
dreht. „Es ist zwar Sommerpause,<br />
aber eine fußballlose Zeit gibt’s heudie<br />
weltweit zu den Besten gehörten.<br />
Lediglich der Sturm ist für<br />
Kahric eine kleine Überraschungstüte:<br />
„Keiner weiß, wie Thomas<br />
Müller drauf ist. Da sehe ich Timo<br />
Werner sogar im<br />
Vorteil.“ Für eine<br />
Turniersensation<br />
könnte Belgien<br />
sorgen: „Die haben<br />
eine super<br />
Qualifikation gespielt<br />
und ein unheimlich<br />
großes<br />
Potenzial an Topspielern“.<br />
● Yusuf Bakircioglu,<br />
44, 1. FC<br />
Sonthofen Vorgestern<br />
hat beim<br />
1. FC Sonthofen<br />
die Vorbereitung<br />
auf die kommende<br />
Saison begonnen<br />
– und die hat<br />
Esad Kahric<br />
für den neuen<br />
Coach des Bayernligisten<br />
oberste<br />
Priorität. Die<br />
WM gerät da zum<br />
Nebenschauplatz.<br />
Er werde<br />
sich nur ausgewählte<br />
Spiele im Yusuf Bakircioglu<br />
Fernsehen anschauen,<br />
sagt Bakircioglu. „Ich bin<br />
ja fast jeden Tag selbst auf dem<br />
Platz“, meint er. Die Partien seiner<br />
Favoriten Frankreich, Spanien und<br />
Deutschland will er aber nicht verpassen.<br />
„Die Duelle der eher schwä-<br />
rechts Niko Haag gegen Nördlingens Sven Thienel) sogar mit 72:10. Damit<br />
sind sie bereits vorzeitig für die Aufstiegsrunde qualifiziert, die Ende<br />
<strong>Juni</strong> beginnt. Ob sie dann als Erster oder Zweiter der Süd-Staffel antreten,<br />
entscheidet sich am kommenden Wochenende in der Auswärtspartie<br />
bei Verfolger Ulm.<br />
Foto: Erwin Hafner<br />
Wer holt den WM-Titel?<br />
Fußball Trainer aus dem Allgäu glauben nicht an den nächsten Triumph der deutschen<br />
Nationalmannschaft. Esad Kahric hingegen ist sich sicher: Keiner ist so stark wie Jogis Jungs<br />
Stephan Baierl<br />
cheren Länder interessieren mich<br />
dagegen weniger“, sagt er. Brasilien,<br />
meint der 44-Jährige, spiele bei<br />
der WM in Russland keine entscheidende<br />
Rolle: „Sie haben zwar Stars<br />
wie Neymar, sind<br />
aber noch keine<br />
homogene Einheit<br />
auf dem<br />
Platz.“<br />
Markus Reichart<br />
Florian Niemeyer<br />
Andreas Bauer<br />
● Markus Reichart,<br />
36, FC Lindenberg/Westallgäu<br />
Dieser Mann<br />
kennt sich mit Titeln<br />
aus. Erst vor<br />
Kurzem hat der<br />
Coach des FC<br />
Lindenberg als<br />
Meister der<br />
Kreisliga A den<br />
Aufstieg in die<br />
Bezirksliga gefeiert.<br />
„Es wird auch<br />
heuer einer der<br />
Großen machen“,<br />
sagt er. Sprich:<br />
Deutschland hat<br />
er als Top-Favorit<br />
ebenso auf<br />
dem Zettel wie<br />
Frankreich, Brasilien<br />
und Argentinien.<br />
„Nur Spanien<br />
schätze ich<br />
Sie greifen in Russland nach dem fünften Stern, dem fünften WM-Titel: die deutschen<br />
Nationalspieler um Trainer Joachim Löw, hier nach dem 1:0-Finalsieg 2014 in Brasilien.<br />
Fotos: dpa, Ralf Lienert, Günter Jansen, Ronald Maior, Andreas Filke, Dirk Klos<br />
er nicht“, meint er lachend. Freilich<br />
dürfen auch die obligatorischen<br />
Tippspiele im Büro und Freundeskreis<br />
nicht fehlen. Reichart: „Bei<br />
meinen Tipps gewinnt immer<br />
Deutschland.“<br />
● Florian Niemeyer, 31, FC Thalhofen<br />
Hausbau und Saisonvorbereitung –<br />
so richtig im WM-Fieber ist der<br />
Trainer des Kreisliga-Meisters und<br />
Bezirksliga-Aufsteigers aus dem<br />
Ostallgäu noch nicht. „Aber ich<br />
glaube, spätestens zum ersten<br />
Deutschland-Spiel kribbelt’s auch<br />
bei mir wieder“, sagt er. Wobei er<br />
Jogis Jungs den großen Wurf, sprich<br />
die Titelverteidigung, nicht zutraut<br />
(„Spätestens im Halbfinale ist Endstation.“).<br />
Großer Favorit ist für<br />
Niemeyer das Star-Ensemble aus<br />
Brasilien. Dank Deutschland. Denn<br />
der 31-Jährige meint: „Die 1:7-Niederlage<br />
bei der WM vor vier Jahren<br />
gegen Deutschland hat die Brasilianer<br />
noch stärker gemacht. Die<br />
Mannschaft ist daran gewachsen.“<br />
Auch Frankreich traut er einiges zu<br />
– „weil das Team sehr viele gute<br />
Einzelspieler in seinen Reihen hat“.<br />
● Andreas Bauer, 54, Skisprung-<br />
Bundestrainer der Frauen und Diplom-Fußballlehrer<br />
„Ich will so viele<br />
Spiele wie möglich anschauen – und<br />
zwar möglichst allein oder in ganz<br />
kleinen Gruppen“, sagt Bauer.<br />
Denn als Mitglied der Prüfungskommission<br />
für B-Lizenz-Trainer<br />
in Bayern hat er sich vorgenommen,<br />
sich intensiv und ohne Ablenkung<br />
über die neuesten Taktik-Trends zu<br />
informieren: „Ich bin gespannt, wie<br />
sich die Spielsysteme zwischen<br />
Dreier- und Fünferkette verschieben.“<br />
Den Fußball bei der WM zu<br />
studieren, ist Bauer schon deshalb<br />
wichtig, weil er sich Ende Juli zu einer<br />
DFB-Fortbildung in Dresden<br />
angemeldet hat – erfahrungsgemäß<br />
berichte da auch Bundestrainer Löw<br />
über seine neuesten Erkenntnisse.<br />
Die Titelverteidigung ist für Bauer<br />
in weiter Ferne. „Es gibt zu viele<br />
Störfeuer im deutschen Team.“ Als<br />
Trainer wisse er: „So etwas nervt<br />
und kann eine Mannschaft nachhaltig<br />
beeinflussen.“ Favorit ist seiner<br />
Meinung nach Frankreich, weil sie<br />
über die stärksten Einzelspieler verfügen.<br />
Und wem drückt er noch die<br />
Daumen? „Island“, sagt der Oberstdorfer<br />
und fügt an: „Ich bin gespannt,<br />
wie weit sie diesmal mit ihren<br />
altbackenen Methoden kommen.<br />
Die können damit auch ein<br />
paar ganz Große aushebeln.“<br />
Sport in Kürze<br />
EISHOCKEY<br />
Hindelang wieder in die<br />
DEB-Führung gewählt<br />
Das Präsidium des Deutschen-Eishockey-Bundes<br />
ist bei der Mitgliederversammlung<br />
in München mit<br />
großer Mehrheit wiedergewählt<br />
worden. Neben Präsident Franz<br />
Reindl wurde unter anderem auch<br />
der Lindauer Marc Hindelang als einer<br />
von drei Vizepräsidenten im<br />
Amt bestätigt. <strong>Der</strong> 51-Jährige ist<br />
zudem Präsident seines Heimatvereins,<br />
dem EV Lindau, und seit<br />
Kurzem Pressesprecher beim<br />
Fußball-Bundesligisten Eintracht<br />
Frankfurt. Bei der Versammlung<br />
gab es auch eine besondere Auszeichnung<br />
für den Mindelheimer<br />
Eishockey-Profi Patrick Reimer:<br />
<strong>Der</strong> 35-Jährige wurde für besondere<br />
Leistungen für die deutsche<br />
Eishockey-Nationalmannschaft<br />
geehrt. Er hatte nach dem Gewinn<br />
der Silbermedaille bei den Olympischen<br />
Winterspielen <strong>2018</strong> seinen<br />
Rücktritt aus dem Nationalteam<br />
erklärt. (az)<br />
FUSSBALL<br />
80 Teams spielen bei<br />
„Kick & Rock“ in Eggenthal<br />
In Eggenthal/Ostallgäu spielen am<br />
kommenden Samstag 80 Hobbymannschaften<br />
um den Titel beim<br />
„Kick&Rock“-Fußballfestival.<br />
Anstoß der ersten Partie ist um 9<br />
Uhr. „In WM-Jahren ist der Hype<br />
immer besonders groß“, sagt Peter<br />
Schweiger <strong>vom</strong> Organisationsteam.<br />
Drei Weltmeisterschaften hat<br />
„Kick&Rock“ schon erlebt, zum<br />
ersten Mal stieg das Event 2005.<br />
Seitdem ist die Veranstaltung eine<br />
feste Größe im Terminkalender der<br />
Allgäuer Fußballer. Auch in diesem<br />
Jahr waren die 100 zunächst<br />
ausgeschriebenen Startplätze binnen<br />
weniger Tage weg. Das Los entschied<br />
letztlich, welche Mannschaften<br />
unter den 80 endgültigen<br />
Teilnehmern sind. Mittlerweile<br />
sind auch immer mehr Mädchen<br />
und junge Frauen dabei. (az)<br />
RADSPORT<br />
Baldauf wird deutscher<br />
Vizemeister am Berg<br />
Radprofi Sebastian Baldauf aus Niedersonthofen<br />
ist erfolgreich in die<br />
Saison gestartet. Bei der deutschen<br />
Bergmeisterschaft im sächsischen<br />
Langenweißbach sicherte sich der<br />
29-jährige Allgäuer im Trikot von<br />
„WSA Pushbikers“ nach 120 Kilometern<br />
und etwa 3000 Höhenmetern<br />
hinter dem Thüringer Immanuel<br />
Stark die deutsche Vizemeisterschaft.<br />
Einen ebenfalls überzeugenden<br />
Auftritt legte Baldauf beim<br />
dreitägigen Gemenc Grand Prix im<br />
ungarischen Szekszard hin. Nach<br />
Platz vier im 2-km-Prolog (Baldauf<br />
strampelte in den vier Minuten<br />
durchschnittlich 504 Watt) und<br />
Rang fünf nach der ersten Etappe<br />
über 160 Kilometer kam es auf der<br />
zweiten und letzten Etappe zum<br />
Massensprint. Baldauf wurde insgesamt<br />
Sechster. (az)<br />
Fußball <strong>vom</strong> Dienstag<br />
C-JUNIOREN, SPARKASSENPOKAL<br />
JFG Tannenbichl – SpVgg Kaufbeuren 1:6<br />
FC Thalhofen – SG Blonhofen 0:3<br />
C-JUNIOREN KREISLIGA<br />
TSV Kottern – FC Memmingen II 2:4<br />
Memmingen II 17 41<br />
Illertissen II 17 36<br />
JFG OAL Nord 16 35<br />
Ottobeuren 18 29<br />
Wertachtal 17 26<br />
TSV Kottern 17 24<br />
Germaringen 17 20<br />
Kaufbeuren II 16 18<br />
SG Fellheim 16 18<br />
JFG Illerwinkel 16 11<br />
VfB Durach 17 7<br />
D-JUNIOREN KREISLIGA<br />
JFG Kronburg – SpVgg Kaufbeuren II 2:5<br />
SG Buchloe 19 39<br />
JFG OAL Nord 19 35<br />
Kaufbeuren II 19 34<br />
Wertachtal 19 34<br />
Wiggensbach 19 34<br />
Memmingen II 19 31<br />
FC Kempten 19 31<br />
Sonthofen II 19 27<br />
Kronburg 19 21<br />
VfB Durach 19 18<br />
Ottobeuren 19 12<br />
FV Illertissen II 19 8<br />
So erreichen Sie uns<br />
ALLGÄU-SPORTREDAKTION<br />
Telefon 0 831/206-339<br />
Telefax 0 831/206-484<br />
E-Mail redaktion.sport@azv.de
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
24 Wetter | Roman<br />
Heute: Teils Sonne, teils Wolken<br />
REGIONALWETTER HEUTE<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
bei einem Mix aus Sonnenschein und einigen<br />
Wolkenfeldern bleibt es meist trocken.<br />
Die Höchsttemperaturen bewegen<br />
sich zwischen 19 und 22 Grad. <strong>Der</strong> Wind<br />
weht schwach aus nördlichen Richtungen.<br />
In der kommenden Nacht ist es teils locker,<br />
teils stark bewölkt, und die Sterne<br />
kommen nur gelegentlich hervor. Regentropfen<br />
fallen nicht. Am Freitag erwartet<br />
uns dann freundliches Wetter.<br />
Dieter Hackenthal<br />
Diplom-Meteorologe<br />
ALPENWETTER<br />
3000 m<br />
2000 m<br />
1000 m<br />
REISEWETTER<br />
ALLGÄUER ALPEN<br />
Teils wechselnd bewölkt, teils aber auch längere<br />
Zeit grau in grau. Dabei kaum Schauer. In den<br />
Tälern 15 bis 19 Grad.<br />
ÖSTERREICH<br />
Nach Nebel- oder Wolkenfeldern gebietsweise<br />
Sonnenschein, vereinzelt noch Regenschauer.<br />
16 bis 23 Grad.<br />
SCHWEIZ<br />
Nach örtlichem Frühnebel teils freundlich, teils<br />
dichte Wolken und weitgehend trocken. 16 bis<br />
23, imTessin bis 26 Grad.<br />
SÜDTIROL<br />
Teils stark, teils locker bewölkt, dabei aber<br />
kaum Schauer. Gebietsweise Nordföhn.Temperaturanstieg<br />
auf 21 bis 29 Grad.<br />
Unsere Seen<br />
Ammersee<br />
Starnberger See<br />
Bodensee<br />
Großer Alpsee<br />
Fränkisches Seenland<br />
Tegernsee<br />
Chiemsee<br />
Gardasee<br />
Minimale Temperatur<br />
Maximale Temperatur<br />
Regenwahrscheinlichkeit in Prozent<br />
Sonnenstunden am Tag<br />
UV-Index:<br />
0-1: schwach – keine Maßnahmen erforderlich,<br />
2-4: mittel – Schutzmaßnahmen empfehlenswert<br />
5-7: hoch – Schutzmaßnahmen erforderlich<br />
8-10: sehr hoch – Schutzmaßnahmen unbedingt<br />
erforderlich<br />
Fellhorn<br />
9° 0°<br />
Zugspitze<br />
2° -4°<br />
21° 10°<br />
21°<br />
21°<br />
22°<br />
20°<br />
23°<br />
22°<br />
21°<br />
20°<br />
WIND<br />
22° 10°<br />
N<br />
Weißenburg<br />
W O 22° 10°<br />
S<br />
20% 10h<br />
NW<br />
Aalen Nördlingen<br />
10 km/h<br />
UV<br />
Donauwörth<br />
20% 9h<br />
Neuburg<br />
5<br />
Ingolstadt<br />
Dillingen<br />
Wertingen 21° 8°<br />
Günzburg<br />
Aichach<br />
Ulm Neu-Ulm 4 UV AUGSBURG<br />
20% 9h<br />
Freising<br />
N<br />
Illertissen<br />
W O 20° 11°<br />
Krumbach<br />
Friedberg<br />
Schwabmünchen<br />
München<br />
S<br />
Mindelheim Landsberg<br />
Biberach<br />
N<br />
Buchloe Ammersee<br />
10 km/h<br />
20% 8h Memmingen<br />
21° 12° Starnberger<br />
19° 9° Kaufbeuren<br />
See<br />
Marktoberdorf<br />
Tegernsee<br />
20% 9h Staffelsee<br />
Wangen<br />
KEMPTEN<br />
Kochelsee<br />
Bodensee<br />
Forggensee<br />
Lindau 20% 7h<br />
4 UV<br />
N<br />
Füssen<br />
19° 6°<br />
Garmisch-<br />
W O<br />
Sonthofen<br />
Partenkirchen<br />
S<br />
Oberstdorf Zugspitze<br />
N<br />
10 km/h<br />
20% 6h<br />
Zillertaler<br />
Alpen<br />
Donau<br />
Dolomiten<br />
Lech<br />
Wertach<br />
Innsbruck Bozen Riva Verona<br />
Athen<br />
Barcelona<br />
Brüssel<br />
Budapest<br />
Florenz<br />
Helsinki<br />
Istanbul<br />
Lissabon<br />
London<br />
Madrid<br />
Moskau<br />
Oslo<br />
Paris<br />
Prag<br />
Rom<br />
4° -6° 4° -6°<br />
List<br />
Travemünde<br />
Rimini<br />
Antalya<br />
Kreta<br />
Nizza<br />
Palma<br />
Malaga<br />
Tunis<br />
Las Palmas<br />
Dom. Republik<br />
30° 14° 26° 17° 26° 15°<br />
HEUTE<br />
wolkig 32°<br />
sonnig 25°<br />
wolkig 20°<br />
Regen 21°<br />
Gewitter 26°<br />
heiter 21°<br />
heiter 29°<br />
wolkig 25°<br />
Schauer 23°<br />
wolkig 28°<br />
wolkig 19°<br />
Regen 16°<br />
wolkig 21°<br />
wolkig 20°<br />
wolkig 25°<br />
LUFT<br />
Schauer 18°<br />
Schauer 23°<br />
Gewitter 25°<br />
wolkig 29°<br />
sonnig 30°<br />
heiter 25°<br />
sonnig 27°<br />
sonnig 29°<br />
heiter 28°<br />
wolkig 25°<br />
wolkig 33°<br />
MORGEN<br />
sonnig 30°<br />
sonnig 25°<br />
wolkig 22°<br />
Schauer 23°<br />
sonnig 28°<br />
wolkig 21°<br />
wolkig 32°<br />
sonnig 28°<br />
wolkig 22°<br />
sonnig 32°<br />
sonnig 20°<br />
wolkig 21°<br />
sonnig 22°<br />
sonnig 23°<br />
heiter 27°<br />
WASSER<br />
17°<br />
19°<br />
24°<br />
27°<br />
24°<br />
22°<br />
20°<br />
19°<br />
22°<br />
20°<br />
28°<br />
SCHNEEFALLGRENZE:<br />
NULLGRADGRENZE:<br />
NORDAMERIKA<br />
17<br />
Vancouver<br />
Seattle<br />
21<br />
San Francisco<br />
21<br />
Phoenix<br />
43<br />
USA<br />
Houston<br />
37<br />
Isar<br />
KANADA<br />
27<br />
Winnipeg<br />
18<br />
Ottawa<br />
Toronto<br />
29 20<br />
Chicago<br />
FRANKREICH<br />
Im Norden wechselnd bewölkt, gebietsweise<br />
Regen, sonst oft sonnig. 17 bis 26 Grad.<br />
ITALIEN<br />
Oft sonnig, teilweise wolkig. Im Süden lokale<br />
Schauer und Gewitter. 24 bis 31 Grad.<br />
SPANIEN UND PORTUGAL<br />
Im Osten und Süden Spaniens heiter, sonst teilweise<br />
wolkiger. 24 bis 32 Grad.<br />
BALEAREN<br />
Häufig Sonnenschein bei 24 bis 27 Grad.<br />
KANARISCHE INSELN<br />
Heiter bis wolkig, 22 bis 25 Grad.<br />
2600 m<br />
3300 m<br />
27<br />
New York<br />
Washington D.C.<br />
30<br />
32<br />
Miami<br />
ASTRONOMISCHE DATEN KEMPTEN<br />
MONDPHASEN<br />
HEUTE<br />
MORGEN<br />
05:20 21:18 06:06 21:58 05:20 21:19 07:06 22:58 20.6. 28.6. 6.7. 13.7.<br />
AUSSICHTEN<br />
NÖRDLICHES SCHWABEN, FRANKEN UND OBERBAYERN<br />
FREITAG SAMSTAG SONNTAG MONTAG<br />
24°<br />
30%<br />
12°<br />
8h<br />
SERVICE<br />
BIOWETTER<br />
Anfangs fühlt man sich heute wohl, imTagesverlauf<br />
nimmt die Belastung für den Organismus<br />
jedoch zu. Dann stellen sich bei wetterempfindlichen<br />
Menschen Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden<br />
ein. Auch Rheuma- und Arthritispatienten<br />
müssen sich darauf einstellen, dass<br />
die Schmerzen imTagesverlauf zunehmen.<br />
POLLENTELEGRAMM<br />
Gräser- und Ampferpollen fliegen immer noch<br />
mäßig bis stark.Wegerichpollen sind in schwachen<br />
bis mäßigen Konzentrationen in der Luft.<br />
Roggenpollen fliegen gebietsweise noch<br />
schwach.<br />
OZON UND LUFTDRUCK gestern<br />
Grenzwert: 180 μg/m3 Luft hPa<br />
Augsburg<br />
63 1012,3<br />
Ingolstadt<br />
k.A. 1011,4<br />
Neu-Ulm<br />
56 1013,2<br />
Kempten<br />
64 1013,6<br />
Konstanz<br />
41 1014,2<br />
München<br />
44 1011,2<br />
Stuttgart<br />
54 1013,9<br />
GARTENTIPP<br />
Steingartenpflanzen:Verwelkte Blüten undTriebe<br />
von Blaukissen und Steinbrech werden abgeschnitten,<br />
um die Selbstaussaat zu vermeiden.<br />
Bei anderen Pflanzen ist ein solcher<br />
Schnitt nicht erforderlich. Außerdem schneidet<br />
man die zu langenTriebe von Pflanzen mit kriechenden<br />
Ausläufern zurück<br />
PEGELSTÄNDE gestern, 5 Uhr Veränderung<br />
Konstanz<br />
407 cm +4<br />
Donauwörth<br />
173 cm +50<br />
Ingolstadt<br />
232 cm +26<br />
REKORDE<br />
Augsburg<br />
Kempten<br />
<strong>14.</strong> JUNI:<br />
Max. (Jahr) Min. (Jahr)<br />
33,3° (1980) 2,1° (1998)<br />
32,0° (1980) 2,3° (1998)<br />
DEUTSCHLAND<br />
Sonne und teilweise dichte Wolken<br />
wechseln sich ab. Nachmittags ziehen<br />
im Nordwesten Regenschauer<br />
heran. Abends erreichen die Regenwolken<br />
Nordrhein-Westfalen und<br />
Schleswig-Holstein. DieTemperaturen<br />
steigen auf 19 bis 25 Grad. An<br />
der Nordsee ist es bei Seewind<br />
kühler. <strong>Der</strong> Wind weht im Nordwesten<br />
mäßig bis frisch mit starken<br />
Böen aus Südwest. Sonst kommt der<br />
Wind schwach bis mäßig aus verschiedenen<br />
Richtungen.<br />
EUROPA<br />
Lissabon<br />
Malaga<br />
Dublin<br />
Bordeaux<br />
Madrid<br />
W<br />
N<br />
S<br />
W<br />
NW<br />
10 km/h<br />
London<br />
Paris<br />
N<br />
S<br />
O<br />
SW<br />
40 km/h<br />
DIE WETTERLAGE<br />
Zunächst bestimmt noch ein Hoch das Wetter in<br />
Mitteleuropa. Dabei ist es meist freundlich. Nur<br />
im äußersten Süden und Osten sind noch<br />
O<br />
Brüssel<br />
Barcelona<br />
Palma<br />
Algier<br />
Cannes<br />
Köln<br />
WETTERSTATISTIK<br />
WÄRMSTE & KÄLTESTE STÄDTE*<br />
MITTLERES SCHWABEN UND OBERBAYERN<br />
JAHRESVERGLEICH KEMPTEN<br />
FREITAG SAMSTAG SONNTAG MONTAG DER LETZTEN SIEBEN TAGE<br />
23°<br />
30%<br />
9°<br />
9h<br />
25°<br />
20%<br />
12°<br />
9h<br />
ALLGÄU UND BAYERISCHES VORALPENLAND<br />
FREITAG SAMSTAG SONNTAG MONTAG<br />
22°<br />
30%<br />
10°<br />
9h<br />
27°<br />
30%<br />
23°<br />
30%<br />
14°<br />
9h<br />
12°<br />
9h<br />
23°<br />
60%<br />
21°<br />
60%<br />
20°<br />
60%<br />
12°<br />
5h<br />
11°<br />
3h<br />
11°<br />
3h<br />
Kanarische Inseln<br />
Las Palmas<br />
22°<br />
20%<br />
21°<br />
20%<br />
20°<br />
60%<br />
13°<br />
6h<br />
11°<br />
7h<br />
10°<br />
7h<br />
Venedig<br />
Tunis<br />
+<br />
–<br />
Bern<br />
Oslo<br />
Kopenhagen<br />
Emden<br />
23° 13°<br />
22° 13°<br />
Rom<br />
Hamburg<br />
Berlin<br />
Kiel<br />
Hannover<br />
Wien<br />
Budapest<br />
Kassel<br />
Saarbrücken<br />
Stuttgart<br />
23° 12°<br />
17°C Ingolstadt<br />
17°C Straubing<br />
16°C Augsburg<br />
14°C Kempten<br />
14°C Ulm<br />
14°C Oberstdorf<br />
Tageshöchstwerte (aktuell)<br />
Tageshöchstwerte (letztes Jahr)<br />
Tagestiefstwerte (aktuell)<br />
Tagestiefstwerte (letztes Jahr)<br />
Konstanz<br />
Athen<br />
22° 14°<br />
Warschau<br />
Dubrovnik<br />
23° 13°<br />
22° 12°<br />
Leipzig<br />
22° 12°<br />
München<br />
St. Petersburg<br />
Kiew<br />
Rostock<br />
Dresden<br />
N<br />
W<br />
Istanbul<br />
Berlin<br />
22° 12°<br />
S<br />
O<br />
NW<br />
10 km/h<br />
Moskau<br />
* bis gestern, 16 Uhr<br />
Schauer und ein paar Gewitter unterwegs. Im<br />
Tagesverlauf ziehen in den Nordwesten dann<br />
neue Regenwolken.<br />
Symbole<br />
heiter wolkig bedeckt Schauer Regen Gewitter<br />
H<br />
T<br />
Schneeschauer<br />
Schneefall<br />
Schneeregen<br />
Nebel Vollmond Neumond Hoch Tief Warmfront Kaltfront Okklusion Warmluft Kaltluft<br />
Weitere Wetter-Infos unter www.all-in.de<br />
< -15 -15/-10 -10/-5 -5/0 0/5 5/10 10/15 15/20 20/25 25/30 30/35 > 35<br />
Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt (65)<br />
Willi Kufalt ist das, was man einen Knastbruder nennt.<br />
Er kommt aus dem Schlamassel, aus seinen Verhältnissen,<br />
aus seinem Milieu einfach nicht heraus. Hans Fallada, der<br />
große Erzähler, schildert die Geschichte des Willi Kufalt<br />
mitfühlend-tragikomisch. ©Projekt Guttenberg<br />
Maack belohnte ihn: „Du,<br />
Deutschmann, gehst mit Fasse<br />
und mietest uns ein Geschäftslokal.<br />
Möglichst in der Nähe von der Firma<br />
– wie heißt sie doch?“<br />
„Emil Gnutzmann, Stielings<br />
Nachfolger“, half Kufalt aus.<br />
„Also schön. Ein Zimmer genügt.<br />
Meinethalben unter’m Dach. Gutes<br />
Licht. Nicht mehr als dreißig<br />
Mark…“<br />
„Ob ich das schaffe!“<br />
„Keinesfalls mehr als dreißig<br />
Mark!!! Hier hast du Geld, unterschreib<br />
die Quittung. Und lass dir<br />
eine von unserem neuen Hauswirt<br />
geben…“<br />
„In Ordnung“, sagt Deutschmann.<br />
„Mach’ ich. Wer sorgt für<br />
Lampen?“<br />
„Wart’s ab. Sie, Herr Jänsch…“<br />
„Hör bloß mit dem Getu auf!<br />
Hier nennen wir uns jetzt alle du, wo<br />
wir schon unser Geld zusammengeschmissen<br />
haben.“<br />
Maack sagt höflich: „Danke<br />
schön, Jänsch. Also, ich bitte dich,<br />
geh mit Sager und Monte los und<br />
besorg die Möbel. Vielleicht kriegt<br />
ihr Leihmöbel, sonst kauft ihr einfach<br />
Böcke, über die man Bretter<br />
nageln kann. Dazu drei, vier alte<br />
Ziehlampen. Hier ist Geld und<br />
Quittung. Und bitte Belege mitbringen.“<br />
„Versteht sich alles. Sabbel bloß<br />
nicht so viel.“<br />
„Ich geh mit Kufalt und besorg<br />
die Maschinen. Um sieben Uhr dreißig<br />
treffen wir uns hier bei Kufalt<br />
wieder, und melden, wie alles erledigt<br />
ist.“ Mit ernster Besorgnis:<br />
„Aber, Jungens, ihr wißt, es muß<br />
klappen, morgen müssen wir unbedingt<br />
sitzen und tippen.“<br />
„Besorg du nur die Maschinen,<br />
ich schaff die Möbel schon an.“<br />
„Und ich die Wohnung.“<br />
„Und was mach’ ich?“ fragt Oeser.<br />
„Ja, du“, sagt Maack und wird<br />
von einer fast verlegenen Feierlichkeit<br />
ergriffen. „Für dich hab’ ich einen<br />
Spezialauftrag…“<br />
„Quatsch dich rein aus. Daß ich<br />
die dreckigste Arbeit machen soll,<br />
ist mir schon klar.“<br />
„Gar nicht. Nur, ich weiß nicht,<br />
ob es dir unangenehm ist. Ich muß<br />
dich was fragen, ich habe mal so was<br />
gehört…“<br />
„Nu aber los, Maack“, sagt Jansen.<br />
„Ich hör’ zu“, sagt Oeser. „Zuhören<br />
kann man, man muß nicht gleich<br />
hauen.“<br />
„Also ich hab’ so was gehört, Oeser“,<br />
fängt Maack wieder an, „aber<br />
es kann natürlich Gesabbel gewesen<br />
sein…“<br />
„Jetzt hau’ ich aber gleich!“ erklärt<br />
Jänsch.<br />
„Falschmünzerei?“ fragt Maack.<br />
Oeser ist ein langer, schlenkriger<br />
Mann, Mitte der Dreißiger, mit einem<br />
kantigen, scharfen Gesicht,<br />
fuchsroten Haaren, langen Händen<br />
mit komischen Fingern, die überall<br />
Buckel zu haben scheinen.<br />
„Sabbel nur weiter“, sagt er. „Ich<br />
hör’ schon zu…“<br />
„Ihr wißt doch, der Kufalt soll<br />
morgen eine Bestätigung abgeben<br />
über die Vereinbarung zwischen unserer<br />
und deren Firma. Nun haben<br />
wir doch keine Briefbogen mit Firmeneindruck<br />
und kriegen so schnell<br />
keine und wissen noch nicht einmal,<br />
wo wir wohnen. Ob du das wohl<br />
kannst, daß du uns einen oder zwei<br />
Briefbogen machst mit der Hand,<br />
weißt du, daß sie genauso wie gedruckt<br />
aussehen? Hast du mal die<br />
von Presto gesehen?“<br />
„Red nur weiter, ich schlag’ dir<br />
schon zur rechten Zeit hinter die<br />
Löffel.“ Aber Oeser grinst.<br />
Darum fährt Maack auch eifriger<br />
fort: „Briefbogen müssen wir haben,<br />
es macht sonst einen zu<br />
schlechten Eindruck. Und, weißt<br />
du, es müßte ein bißchen nett aussehen,<br />
so was Modernes, vielleicht ein<br />
junges Mädchen an der Schreibmaschine,<br />
Schreibstube Cito-Presto,<br />
modernster Betrieb des Kontinents,<br />
und dann noch: Unerhört rasch –<br />
unerhört billig – unerhört genau,<br />
und ein Blitz vielleicht durch alles.<br />
Weil wir so schnell arbeiten. Aber es<br />
müßte genau wie Gedrucktes aussehen…“<br />
„Arschloch!“ brüllt Oeser los,<br />
aber begeistert. „Hund, dämlicher!<br />
Ich habe Zwanzigmarkscheine gemacht<br />
mit den Guillochelinien, das<br />
sind die ganz feinen verschlungenen<br />
Linien, die kein Mensch nachmachen<br />
kann, und ich hab’ sie nachgemacht<br />
und kein Mensch hat’s gemerkt<br />
und die Reichsbank hat sie in<br />
Zahlung genommen – und ich soll<br />
nicht so ’nen Pimpel-Pampel-Pumpel-Druck-Briefbogen<br />
nachmachen<br />
können?!!! Kohlköppe, ihr, von wegen<br />
Blitz, weil wir so schnell arbeiten!<br />
Haut bloß alle ab, laßt mich allein,<br />
und heute abend um sieben<br />
Uhr dreißig sollt ihr Bauklötzer husten!<br />
Gib mir fünf Mark her, ich unterschreib’,<br />
kriegst nachher die Belege…<br />
Geht doch los, ihr, glotzt<br />
nicht so – Kindersch, so ’ne Arbeit,<br />
das ist doch ’ne Arbeit für ’nen<br />
Facharbeiter! Ich hab’ immer gedacht<br />
(glotzt nicht so!), wenn ich so<br />
’ne Arbeit noch mal im Leben kriege,<br />
aber solide, solide, denn bei mir<br />
stinkt’s immer nach Zet – ach, haut<br />
bloß ab, laßt ’nen Arbeiter seine Arbeit<br />
alleine arbeiten… Haut bloß<br />
ab!“<br />
„<strong>Der</strong> ist ja rein durchgedreht!“<br />
„Na, mach’s gut, Oeser!“<br />
„Mach bloß keine Zwanzigmarkscheine<br />
auf die Bogen!“<br />
Und lachend ziehen sie los.<br />
4<br />
Sicher war die Aufgabe keiner Abteilung<br />
ganz leicht, aber ebenso sicher<br />
– darüber waren sich Maack<br />
und Kufalt ganz einig –: ihre Aufgabe<br />
war die schwerste. Sechs Schreibmaschinen<br />
für hundertachtzig borgen,<br />
leihen, kaufen – das war schon<br />
so eine Sache. Sie hatten ihre Hoffnung<br />
auf Herrn Louis Grünspohm<br />
gesetzt. Louis Grünspohm inserierte<br />
regelmäßig in den Hamburger Zeitungen,<br />
daß man auf seinem unerhört<br />
reichhaltigen Lager gebrauchte<br />
und neue Maschinen, die modernsten<br />
Maschinen aller Systeme, kaufen<br />
könne. In Monatsraten von zehn<br />
Mark an!<br />
Es erwies sich, daß das Geschäftslokal<br />
des Herrn Grünspohm in einer<br />
etwas abgelegenen, dunklen Trödelgasse<br />
lag, daß Herr Grünspohm<br />
ein langer, bleicher, strubbelbärtiger<br />
Mann war, der über Schreibmaschinen<br />
aller Modelle seit Erfindung<br />
der Schreibmaschine an befehligte,<br />
daß man aber mindestens einen Ministerpräsidenten<br />
oder Bankdirektor<br />
als Referenz aufgeben mußte,<br />
um in den Genuß einer Monatsrate<br />
von zehn Mark zu gelangen. Grünspohm<br />
sah die beiden Kunden mit<br />
seinen eiligen, trüben, schwarzen<br />
Äuglein unverwandt an und sagte<br />
dabei: „Nehmen Sie doch die! So<br />
eine schöne Maschine! Neunzig<br />
Mark, zwei Drittel Anzahlung bar,<br />
der Rest auf Vierteljahreswechsel<br />
mit einem guten, sicheren Giranten.“<br />
Die beiden sahen die schöne<br />
Maschine an: sie trug auf ihrer Stirn<br />
eine Tabelle mit Buchstaben, eine<br />
Nadel tippte den gewünschten<br />
Buchstaben, eine Walze kam ins<br />
Trudeln und wackelte gegen das Papier,<br />
oho, oho, schon stand ein<br />
Buchstabe auf dem Papier – Kufalt<br />
und Maack bewegten die Schultern.<br />
„So ein schönes Maschinchen“,<br />
versicherte Herr Grünspohm. „Wie<br />
eine Puppe schreibt es, wie eine<br />
Puppe!“ (Und das war nicht einmal<br />
gelogen.) „Ich will Ihnen was sagen“,<br />
erklärte Maack.<br />
»66. Fortsetzung folgt
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Gute Nachrichten<br />
» capito@azv.de<br />
Kugeln<br />
voller Samen<br />
Hast du auch Lust aufs Gärtnern?<br />
Wenn du die Welt ein<br />
bisschen bunter haben willst,<br />
gibt es eine einfache Idee. Probiere<br />
doch einfach mal Samenkugeln<br />
aus! Das sind kleine Kugeln<br />
aus Samen, Erde und Tonpulver.<br />
Hierzu brauchst du einheimische<br />
Pflanzensamen wie<br />
etwa Mohn, Klee oder Kresse.<br />
Die Samen vermischst du mit<br />
dreimal so viel Kompost und<br />
fünfmal so viel Tonerde. Füge<br />
dann Wasser hinzu und knete<br />
das Ganze durch. Aus dem Brei<br />
formst du nun mit deinen Händen<br />
Kugeln – etwa so groß wie<br />
ein Tischtennisball. Nach zwei<br />
Tagen sind die Kugeln getrocknet<br />
und einsatzbereit. Die Samenkugeln<br />
kannst du nun auf<br />
einer Wiese in deinem Garten<br />
auswerfen. Oder auch in einen<br />
Blumenkasten legen. Einbuddeln<br />
ist nicht nötig. Die Samen<br />
sind in der Kugel gut geschützt<br />
und von ausreichend Erde umschlossen.<br />
Bei Regen saugen sich<br />
die Kugeln mit Wasser voll.<br />
Dann können die Samen darin<br />
keimen.<br />
Euer<br />
-Team<br />
Wie graue Eier sehen die Samenkugeln<br />
aus, wenn sie fertig sind. Foto: dpa<br />
Witzig, oder?<br />
Yannick kennt diesen Witz:<br />
Es treffen sich ein Bein und ein<br />
Auge. Das Auge sagt: „Ich<br />
gehe jetzt!“ Da sagt das Bein:<br />
„Das will ich sehen.“<br />
300 Flugdrohnen mit rosa Licht an Bord<br />
sorgen zurzeit über einer Messe in Hannover<br />
für Aufsehen. Die rosa Lichtstreifen<br />
sind durch eine Langzeitbelichtung<br />
entstanden. Foto: H.-C. Dittrich, dpa<br />
Drohnen sorgen<br />
für Aufsehen<br />
Wenn Menschen in den Himmel<br />
starren und „aaah!“ und<br />
„oooh!“ rufen, liegt das oft an<br />
einem Feuerwerk. In der Stadt<br />
Hannover gibt es jedoch gerade<br />
etwas anderes am Himmel zu sehen:<br />
eine Drohnenlichtshow!<br />
300 Drohnen steigen seit Dienstag<br />
an mehreren Abenden in den<br />
Nachthimmel auf und tanzen<br />
den Zuschauern etwas vor. Sie<br />
leuchten in verschiedenen Farben<br />
und formen zum Beispiel<br />
Sterne, Herzen und Gesichter.<br />
Das Ganze passiert auf der Cebit.<br />
Das ist eine große Messe<br />
rund um Computer und Technik.<br />
Um die Menschen dort zu<br />
unterhalten, gibt es auch Konzerte.<br />
Oder eben solche besonderen<br />
Lichtershows, die ein<br />
bisschen an ein Feuerwerk erinnern.<br />
Am Freitag ist die Cebit<br />
wieder zu Ende. (dpa)<br />
Bist du ein Flaggenexperte?<br />
Capito-Aktion Heute endet die Capito-Flaggenserie und die Fußballweltmeisterschaft beginnt.<br />
Nun kannst du noch einmal dein Wissen zu den Länderfahnen testen. Viel Spaß!<br />
VON LEA THIES<br />
Hurra, endlich ist es soweit!<br />
Heute beginnt die Fußballweltmeisterschaft!<br />
In Russland treten<br />
nun die besten Fußballspieler<br />
der Welt gegeneinander an,<br />
um den wohl berühmtesten Pokal<br />
der Welt zu ergattern. In den<br />
vergangenen Wochen hat dir die<br />
Klasse 3b der Laurentius<br />
Grundschule Bobingen Spannendes<br />
zu den Flaggen der Teilnehmerländer<br />
herausgefunden.<br />
Dafür gibt es an dieser Stelle<br />
schon einmal ein ganz großes<br />
Dankeschön an alle beteiligten<br />
Buben und Mädchen – und zur<br />
Belohnung lädt das Capito-<br />
Team außerdem die ganze Klasse<br />
ins Kino ein. Als krönenden<br />
Abschluss der Capito-Flaggenserie<br />
gibt es für alle anderen<br />
Capito-Leser heute ein kleines<br />
Flaggen-Quiz. Na, wie gut<br />
kennst du dich aus? Teste selbst<br />
– die Auflösung steht im sandfarbenen<br />
Kasten, verdeck sie am<br />
besten gleich mal, damit du die<br />
Lösung nicht sofort siehst:<br />
1. Wie nennt man Flaggenforscher?<br />
a. Flaggologen<br />
b. Vexillologen<br />
c. Fahnologen<br />
2. Wofür steht das Gelb in der deutschen<br />
Flagge?<br />
a. für die Sonne<br />
b. für goldene Münzen<br />
c. für goldglänzende Uniformknöpfe<br />
3. Wie heißt die Flagge des Vereinigten<br />
Königreichs Großbritannien<br />
und Nordirland?<br />
a. Union Jack<br />
b. Stars and Stripes<br />
c. Trikolore<br />
4. Welche Farben haben die panslawischen<br />
Flaggen?<br />
a. Grün, Gelb, Rot<br />
b. Weiß, Blau, Rot<br />
c. Grün, Gelb, Schwarz<br />
5. Welches Land hat die älteste<br />
Flagge der Welt?<br />
a. Dänemark<br />
b. Schweden<br />
c. England<br />
6. Welche dieser Flaggen hat kein<br />
Kreuz?<br />
a. die Japanische<br />
b. die Britische<br />
c. die Schwedische<br />
Die Kinder der Klasse 3b der Laurentius Grundschule in Bobingen freuen sich auf die WM. Die Buben und Mädchen sind Flaggenexperten.<br />
Bist du auch einer? Finde es bei diesem kleinen Quiz heraus.<br />
Foto: Susanne Rummel<br />
7. In welcher Flagge taucht eine Armillarsphäre<br />
auf?<br />
a. In der Portugiesischen<br />
b. In der Kroatischen<br />
c. In der Brasilianischen<br />
8. Welches Land hat das Kreuz des<br />
Südens in seiner Flagge?<br />
a. Island<br />
b. Australien<br />
c. Schweiz<br />
9. Welche Flagge beinhaltet kein<br />
Grün?<br />
a. Saudi-Arabien<br />
b. Senegal<br />
c. Uruguay<br />
10. Welche dieser Flaggen kommt<br />
ohne Stern aus?<br />
a. Marokko<br />
b. Panama<br />
c. Japan<br />
11. Wie heißt das Zeichen in der<br />
Mitte der südkoreanischen Flagge?<br />
a. Yin-Yang<br />
b. Kling-Klang<br />
c. Taegeukgi<br />
1b, 2c, 3a, 4b, 5a, 6a, 7a, 8b,<br />
9c, 10c, 11a, 12a, 13b, 14a,<br />
15c, 16b, 17a, 18a, 19c, 20b<br />
Auflösung des Flaggenquiz<br />
12. Von welchem Land hat sich<br />
Russland seine Flagge abgeguckt?<br />
a. Niederlande<br />
b. Kroatien<br />
c. Deutschland<br />
13. Welche Flagge sieht aus wie die<br />
von Indonesien und Monaco – bloß<br />
umgedreht?<br />
a. die peruanische Flagge<br />
b. die polnische Flagge<br />
c. die kolumbische Flagge<br />
<strong>14.</strong> Welche Farbzusammenstellung<br />
kommt am häufigsten in den weltweit<br />
verbreiteten Flaggen vor?<br />
a. Rot, Blau, Weiß<br />
b. Rot, Weiß<br />
c. Rot, Weiß, Grün<br />
15. Welche Flagge hat mit der Legende<br />
<strong>vom</strong> schlangenfressenden<br />
Adler zu tun?<br />
a. die Peruanische<br />
b. die Saudi-Arabische<br />
c. die Mexikanische<br />
16. Welche Flagge hat die gleichen<br />
Farben wie die Deutsche?<br />
a. die Französische<br />
b. die Belgische<br />
c. die Österreichische<br />
17. Auf welchen Flaggen scheint<br />
nicht die Sonne?<br />
a. Kolumbien<br />
b. Uruguay<br />
c. Argentinien<br />
18. Die Flagge welches Landes hat<br />
sich „Mister Flag Man“ Taiwo Akinkunmi<br />
ausgedacht?<br />
a. Nigeria<br />
b. Japan<br />
c. Spanien<br />
19. Auf der Flagge welches Landes<br />
gibt es keine Krone?<br />
a. Serbien<br />
b. Spanien<br />
c. Costa Rica<br />
20. Welches Tier ist auf der ägyptischen<br />
Flagge?<br />
a. ein Lama<br />
b. ein Adler<br />
c. ein Löwe<br />
© Watterson/UPS/Distr. Bulls<br />
„Jetzt rühren sie aber Beton an“<br />
Fußball-Geplapper Wir erklären dir zur Fußball-WM in einer neuen Serie bestimmte Sprüche von Fußballreportern<br />
Bestimmte Sprüche von Reportern<br />
und anderen Fußball-<br />
Fachleuten sollte man<br />
nicht allzu wörtlich<br />
nehmen. Im Fußball<br />
gibt es fast schon eine<br />
eigene Sprache, auch<br />
rund um die WM. In dieser<br />
heute startenden Serie<br />
erfährst du, was die Experten<br />
wirklich meinen.<br />
In solchen Mischern wird normalerweise auf einer Baustelle Beton<br />
angerührt. Was der Baustoff mit Fußball zu tun hat, erfährst<br />
du heute auf Capito.<br />
Foto: beermedia/Fotolia<br />
Elisa zeigt dir hier<br />
die iranische Flagge.<br />
Foto: Susanne<br />
Rummel<br />
Gerade hat die eine Mannschaft<br />
das 2:1 geschossen. Nur<br />
noch zehn Minuten<br />
sind bis zum Abpfiff<br />
zu spielen.<br />
„Oha, jetzt rühren<br />
sie aber Beton<br />
an“, kommentiert der Reporter.<br />
Beton? Den braucht man<br />
doch, um Häuser zu bauen.<br />
Genau daher stammt der Vergleich:<br />
Beton ist ein Baustoff,<br />
der hart und robust ist. Er besteht<br />
zum Beispiel aus Kies, Zement<br />
und Wasser. Eine Mauer<br />
aus Beton bekommt man nicht<br />
so leicht kaputt. Das Team, das<br />
auf dem Fußballplatz Beton anrührt,<br />
baut natürlich nicht wirklich<br />
irgendetwas auf. Es konzentriert<br />
sich auf die Abwehr. Es<br />
will also zum Beispiel einen<br />
knappen Vorsprung verteidigen.<br />
Man könnte auch sagen:<br />
Die Mannschaft mauert. Das<br />
In diesem Rechteck<br />
stecken der Islam<br />
und die Revolution<br />
VON DER 3B DER LAURENTIUS<br />
GRUNDSCHULE BOBINGEN<br />
Die iranische Flagge schaut seit<br />
dem 29. Juli 1980 so aus. Die<br />
Flagge hat drei horizontale<br />
Streifen. Die grüne Farbe steht<br />
für den Islam. Das ist die vorherrschende<br />
Religion im Iran.<br />
Weiß symbolisiert den Frieden.<br />
<strong>Der</strong> rote Streifen erinnert an das<br />
Blut, das im Krieg vergossen<br />
wurde. Rot steht auch für den<br />
Mut. Wichtig ist das Schriftzeichen<br />
in der Mitte der Flagge. Es<br />
ist das „Hoheitszeichen des<br />
Iran“ und bedeutet „Allah“ (auf<br />
Deutsch: „Gott“).<br />
Schau dir dieses Zeichen genau<br />
an: Es besteht aus vier<br />
Mondsicheln und einem<br />
Schwert in der Mitte. Die vier<br />
Monde und das Schwert symbolisieren<br />
die fünf Säulen des Islam.<br />
Die fünf Säulen des Islam<br />
sind fünf wichtige Regeln, die<br />
man als Moslem befolgen soll:<br />
das tägliche Beten, das Fasten,<br />
das Reisen nach Mekka, das<br />
Spenden und das öffentliche<br />
Glaubensbekenntnis.<br />
Im grünen und roten Streifen<br />
sind weiße Muster zu erkennen.<br />
Es handelt sich um eine Schrift<br />
und bedeutet: „Allahu Akbar“<br />
(auf Deutsch: „Gott ist am größten“).<br />
Das steht dort 22 Mal. Elf<br />
Mal auf dem grünen und elf Mal<br />
auf dem roten Streifen. Und warum<br />
steht es dort genau 22 Mal?<br />
Im Iran gab es eine Revolution.<br />
Dieser Umsturz fand genau am<br />
22. Tag des elften Monats nach<br />
dem Iranischen Kalender statt.<br />
Nach unserem Kalender war die<br />
Revolution am 11. Februar<br />
1979.<br />
Für die iranische Fußballnationalmannschaft<br />
spielt zum<br />
Beispiel Ashkan Dejagah. Er ist<br />
der Kapitän. Die Mannschaft ist<br />
<strong>2018</strong> zum fünften Mal bei einer<br />
Fußball-WM dabei. Die Mannschaft<br />
hat den Spitznamen:<br />
„Team Melli“. Ihr erstes Spiel<br />
hat Team Melli am Freitag gegen<br />
Marokko.<br />
OInfo Zum Iran stand<br />
nicht viel in unserem<br />
Flaggenbuch.<br />
Deshalb haben<br />
wir hauptsächlich<br />
bei Wikipedia<br />
recherchiert.<br />
kann bedeuten, dass sogar die<br />
Spieler verteidigen, die eigentlich<br />
fürs Toreschießen zuständig<br />
sind. Manchen Zuschauern ist<br />
das zu langweilig. Deshalb ist so<br />
eine Taktik beim Publikum<br />
nicht besonders beliebt. Manche<br />
Mannschaften waren damit aber<br />
schon sehr erfolgreich – das<br />
Mauern kommt beim Fußball<br />
gar nicht selten vor. (dpa)
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
26 Feuilleton<br />
Feuilleton kompakt<br />
AUS DEN USA<br />
Gestohlener Kolumbus-Brief<br />
kehrt in den Vatikan zurück<br />
Ein aus dem Vatikan gestohlenes<br />
Dokument über die Entdeckung<br />
Amerikas durch Christoph Kolumbus<br />
kehrt am Donnerstag in die<br />
Vatikanische Bibliothek zurück.<br />
Nach Angaben der US-Botschaft<br />
beim Heiligen Stuhl handelt es sich<br />
um eine von 1493 stammende lateinische<br />
Fassung des Berichts, den<br />
der Entdecker an König Ferdinand<br />
und Königin Isabella von Spanien<br />
sandte. <strong>Der</strong> Brief war unbemerkt<br />
aus dem Vatikan entwendet worden<br />
und wurde 2004 von einem Sammler<br />
in Atlanta gekauft. Ermittler des<br />
US-Ministeriums für Innere Sicherheit<br />
klärten den Fall 2017 auf.<br />
Das seltene Exemplar aus einer<br />
Edition des in Rom tätigen Druckers<br />
Stephan Plannck befand sich<br />
als Geschenk des Jesuitenordens ab<br />
1921 im Besitz des Vatikan. Zu einem<br />
unbekannten Zeitpunkt wurde<br />
das vierseitige Dokument mit dem<br />
Titel „Epistula de insulis nuper inventis“<br />
(„Brief über kürzlich entdeckte<br />
Inseln“) aus der Apostolischen<br />
Bibliothek gestohlen und<br />
durch eine Kopie ersetzt. (kna)<br />
DEUTSCHE KLASSIK-CHARTS<br />
Jonas Kaufmann ist zum<br />
zehnten Mal Nummer eins<br />
<strong>Der</strong> Tenor Jonas Kaufmann kann in<br />
den offiziellen deutschen Klassik-<br />
Charts mit „Verdi: Otello“ das<br />
zehnte Nummer-eins-Album seiner<br />
Karriere feiern. Wie GfK Entertainment<br />
am Mittwoch in Baden-<br />
Baden mitteilte,<br />
stieg Kaufmanns<br />
Rollendebüt<br />
als Otello<br />
am Londoner Covent<br />
Garden direkt<br />
auf Platz eins<br />
der monatlichen<br />
Klassik-Charts<br />
Jonas Kaufmann<br />
ein. Zehn Top-<br />
Alben in der<br />
Klassik-Hitliste hatte laut GfK<br />
Entertainment zuletzt Anna Netrebko,<br />
als sie 2013 mit „Verdi“<br />
ihr zehntes Nummer-eins-Album<br />
feierte – inzwischen sind es sogar<br />
13. Jonas Kaufmann singt am 28.<br />
<strong>Juni</strong> die Titelpartie von Wagners<br />
„Parsifal“ in einer Neuproduktion<br />
der Bayerischen Staatsoper in<br />
München. (dpa, AZ)<br />
GEFÄHRDETES WELTERBE<br />
Wien soll weiter auf<br />
der Roten Liste bleiben<br />
Das historische Zentrum Wiens<br />
bleibt wahrscheinlich auf der Roten<br />
Liste des gefährdeten Weltkulturerbes.<br />
Das sieht der Entscheidungsentwurf<br />
vor, den die Unesco<br />
vor der jährlichen Tagung des<br />
Unesco-Komitees – in diesem Jahr<br />
Ende <strong>Juni</strong> – aufsetzt. Die Unesco<br />
würdigt in dem Entwurf die Bemühungen<br />
der österreichischen Regierung<br />
zur Bewahrung des Stadtbilds.<br />
Dennoch kritisiert das Welterbekomitee,<br />
dass drei geplante<br />
Bauvorhaben, darunter ein Hochhaus,<br />
den Charakter des Welterbes<br />
gefährdeten. Deshalb kam Wien<br />
2017 auf die Rote Liste. Bis Februar<br />
2019 hat Österreich nun voraussichtlich<br />
Zeit, einen Fortschrittsbericht<br />
vorzulegen. (dpa)<br />
ZWISCHEN ROCK UND JAZZ<br />
Schlagzeuger Jon Hiseman<br />
ist gestorben<br />
<strong>Der</strong> britische Jazz- und Rockschlagzeuger<br />
Jon Hiseman ist tot. <strong>Der</strong><br />
73-jährige Musiker sei an den Folgen<br />
einer Hirntumor-Operation<br />
gestorben, teilte ein Sprecher des<br />
Musikverlags Temple Music am<br />
Mittwoch mit. <strong>Der</strong> Autodidakt Hiseman,<br />
1944 in London geboren,<br />
spielte meist mit zwei Bass Drums<br />
und war bekannt für seine bis zu 15<br />
Minuten langen Soli. Er gehörte<br />
Bands wie etwa John Mayalls<br />
Bluesbreakers und Tempest an.<br />
Große Erfolge feierte er aber vor<br />
allem mit der Band Colosseum. <strong>Der</strong><br />
Schlagzeuger und seine Ehefrau,<br />
die Saxofonistin Barbara Thompson,<br />
gehörten 1976 zu den ersten<br />
Mitgliedern des United Jazz + Rock<br />
Ensembles, in dem sich viele namhafte<br />
Musiker versammelten. (dpa)<br />
Mit dem „Bullen“ kam der Erfolg<br />
Künstlerkarrieren (29) <strong>Der</strong> Schriftsteller Franz Dobler veröffentlicht seit 30 Jahren Bücher.<br />
Es gab Zeiten, da musste er durch andere Jobs dazuverdienen. Dann landete er einen Bestseller<br />
VON MIRIAM ZISSLER<br />
Augsburg Franz Dobler hat in den<br />
vergangenen Monaten viel in Klammern<br />
geschrieben. Es waren nicht<br />
kleine Zusatzinformationen, mit denen<br />
Journalisten manchmal Situationen<br />
in Interviews beschreiben:<br />
etwa „(lacht)“ oder „(lacht laut)“.<br />
Es waren ganze Abhandlungen. Mit<br />
dem in Klammern Gesetzten hat<br />
Dobler Atmosphärisches beschrieben,<br />
Charaktere und Hintergründe<br />
erläutert. Im Auftrag des Bayerischen<br />
Rundfunks verfasste er ein<br />
Hörspiel.<br />
Es ist nicht das erste Drehbuch,<br />
das der 58-jährige Schriftsteller für<br />
eine Radiosendung geschrieben hat,<br />
genauso wenig, wie die beiden erfolgreichen<br />
Fallner-Geschichten<br />
seine ersten Romane waren. Dobler<br />
veröffentlichte bereits vor 30 Jahren<br />
sein erstes Buch. Viele weitere folgten.<br />
Manche fanden den Zuspruch<br />
der Leser, manche nicht. Letzteres<br />
war für Dobler nie ein Grund hinzuwerfen,<br />
er machte einfach weiter:<br />
schrieb weiter Romane und Radiotexte,<br />
hielt weiter Lesungen und<br />
legte als DJ auf.<br />
Und auch, wenn er schon immer<br />
„alles gemacht“ hat, wie er gerne<br />
betont, ist heute doch etwas Entscheidendes<br />
anders. „Jetzt kann ich<br />
mich auf Sachen konzentrieren, die<br />
ich machen will. Ich bin freier.“<br />
Dobler hat immer einen Auftrag in<br />
der Warteschleife, meistens sind es<br />
zwei oder drei Projekte, mit denen<br />
er sofort loslegen könnte. Als<br />
Nächstes will er an einem Gedichtband<br />
arbeiten – oder an einem neuen<br />
Roman. <strong>Der</strong> Klett-Cotta-Verlag hat<br />
ihm grünes Licht für beide Projekte<br />
gegeben und ihm überlassen, was er<br />
als erstes anpackt. Unzufrieden ist<br />
er also nicht mit seiner momentanen<br />
Lebenssituation. Müsste er sie in einer<br />
Klammer beschreiben, würde<br />
da wohl stehen: (läuft gut).<br />
Dobler ist in Schongau aufgewachsen<br />
und hat früh mit dem<br />
Schreiben begonnen. Erst bei der<br />
Lokalzeitung seiner Heimatstadt,<br />
später schrieb der Musikliebhaber<br />
für die Süddeutsche Zeitung und das<br />
Magazin für Popkultur Spex. In den<br />
80ern lebte er in München. Dort<br />
half er von 1983 bis 1989 bei der Organisation<br />
des Literaturfestivals<br />
„Sage & Schreibe“ mit. „Das war<br />
eine tolle Zeit, das war Punk“, sagt<br />
er. Man war frei, erhielt zwei, drei<br />
Mal eine kleine Unterstützung des<br />
Kulturreferats und behalf sich ansonsten<br />
mit seiner Do-it-yourself-<br />
Einstellung. Für Dobler waren diese<br />
Abende Abenteuer. „Wir konnten<br />
uns austoben“, erinnert er sich.<br />
Seit 1991 wohnt er in Augsburg.<br />
Er ist verheiratet, Tochter Pola lebt<br />
inzwischen in München. München<br />
oder Augsburg – für ihn macht das<br />
keinen großen Unterschied. „Mün-<br />
„Jetzt kann ich mich auf Sachen konzentrieren, die ich machen will“: Schriftsteller Franz Dobler.<br />
chen ist für mich keine andere Welt.<br />
Die Stadt ist einfach größer.“ Auch<br />
in Augsburg tobt er sich aus – literarisch<br />
und musikalisch. Er mag die<br />
Abwechslung: Er schreibt über<br />
Johnny Cash, über sich, über den alternativen<br />
Münchner Buch- und<br />
Musikverlag Trikont, er schreibt<br />
Erzählungen, Krimis, Gedichte.<br />
Und wenn er nicht gerade an einem<br />
Projekt arbeitet, schreibt er Ideen<br />
auf einen Zettel und legt sie in eine<br />
Kladde.<br />
Vor dem Erscheinen der Fallner-<br />
Geschichten gab es auch Durststrecken.<br />
Da arbeitete er als Spüler in<br />
der Kulperhütte, einem beliebten<br />
Augsburger Ausflugslokal an der<br />
Wertach. Dobler kennt beide Seiten<br />
des Künstlerdaseins. <strong>Der</strong> Spaß daran<br />
ging ihm nie verloren. Auch<br />
nicht, vor Publikum aufzutreten.<br />
Nicht die Unterhaltung reizt ihn,<br />
die Auseinandersetzung mit den Besuchern<br />
ist es, die ihn immer wieder<br />
eine neuen Veranstaltung organisieren<br />
und ihn immer wieder Ja zu einem<br />
neuen Projekt sagen lässt. „Ich<br />
finde es selber nicht so spannend, 20<br />
Mal denselben Text zu lesen. Ich bin<br />
ja kein Vorleser. Es gibt andere Gestaltungsmöglichkeiten:<br />
Sachen, die<br />
währenddessen passieren können,<br />
Zwischenrufe.“<br />
In der jetzt zu Ende gehenden<br />
Spielzeit veranstaltete er gemeinsam<br />
mit seinem Freund, dem Münchner<br />
Autor Friedrich Ani, das „Benno-<br />
Ohnsorg-Theater“ im Augsburger<br />
Hofmannkeller. In der launigen Literaturrunde<br />
wurden Gäste eingeladen,<br />
Texte und<br />
Musik präsentiert.<br />
Dabei blieb<br />
Zeit zur zum Philosophieren,<br />
über<br />
Alltägliches und<br />
Grundlegendes zu<br />
reden. Friedrich<br />
Ani ist inzwischen ausgestiegen.<br />
„Ihm war das zu stressig“, sagt<br />
Dobler. Ob er das Format in der<br />
kommenden Spielzeit weiterführen<br />
wird, weiß er noch nicht. Wenn<br />
nicht, kommt etwas anderes.<br />
Die Öffentlichkeit ist für ihn<br />
nicht alles. Viele Jahre besuchte<br />
Dobler die Jugendlichen, die in einem<br />
Jugendgefängnis in Augsburg<br />
einsaßen, um mit ihnen über Texte<br />
Foto: Silvio Wyszengrad<br />
zu sprechen. Heute engagiert er sich<br />
im Augsburger Flüchtlingsrat. Umgekehrt<br />
hat die Öffentlichkeit in den<br />
vergangenen Jahren mehr und mehr<br />
Notiz von dem Schriftsteller genommen.<br />
Feuilletons und Leser waren<br />
gleichermaßen angetan von seinen<br />
beiden Kriminalromanen „Ein<br />
Bulle im Zug“ (ein Verkaufserfolg,<br />
für den er 2015 den Deutschen Krimi-Preis<br />
erhielt) und „Ein Schlag<br />
ins Gesicht“: <strong>Der</strong> viel beschriebene<br />
Dobler-Sound, die schnörkellose<br />
Schreibe, die mal tiefgründig, mal<br />
verzweifelt und auch mal komisch<br />
ist und so den Leser packt, hatte ihre<br />
Fans gefunden.<br />
Deswegen ist es nicht verwunderlich,<br />
dass es einen dritten Roman<br />
über den Ex-Kommissar Fallner gehen<br />
wird. Wann, das weiß Dobler<br />
allerdings noch nicht. Er hat keine<br />
Eile, keinen Zwang, schnell ein weiteres<br />
Abenteuer des beliebten Kommissars<br />
nachlegen zu müssen. Im<br />
Gegensatz zu anderen Krimi-Reihen<br />
will er Fallner kein festes Profil<br />
verpassen. „Es ist keine Person, die<br />
immer gleich handeln muss.“ Franz<br />
Dobler ist das auch nicht.<br />
„Ich habe<br />
viel Glück<br />
gehabt“<br />
Kinderbuchautorin<br />
Judith Kerr wird 95<br />
VON BIRGIT MÜLLER-BARDORFF<br />
Ihr großer Traum sei es, 95 zu werden,<br />
sagte die Schriftstellerin Judith<br />
Kerr im Alter von 93 Jahren in einem<br />
Beitrag für die Zeit, weil sie bis<br />
dahin noch das Buch, an dem sie gerade<br />
arbeite, zu Ende schreiben<br />
könne. <strong>Der</strong> Traum ist in Erfüllung<br />
gegangen: Heute feiert Kerr ihren<br />
95. Geburtstag, in wenigen Tagen<br />
erscheint ihr Bilderbuch „Meine<br />
Katze Katinka“. „Mehr will ich<br />
nicht, ich habe in meinem Leben<br />
schon sehr viel Glück gehabt“, fügte<br />
Kerr damals noch hinzu. Damit<br />
spielte sie darauf an, dass sie, die<br />
Tochter des berühmten Berliner<br />
Feuilletonisten Alfred Kerr, mit ihren<br />
Eltern und ihrem Bruder der<br />
Verfolgung der Nationalsozialisten<br />
entkommen konnte. In dem Kinderbuch<br />
„Als Hitler das rosa Kaninchen<br />
stahl“ hat Kerr von dieser<br />
Flucht, die über die Schweiz und<br />
Frankreich nach England führte, erzählt.<br />
Das Buch ist auch fast 50 Jahre<br />
nach seinem Erscheinen noch<br />
Schullektüre.<br />
Erst im Alter von 40 Jahren hatte<br />
Kerr, die ein Kunststudium in London<br />
absolviert hatte, begonnen, Bücher<br />
zu verfassen und zu illustrieren.<br />
„Ich bin zuerst Zeichnerin,<br />
dann Kinderbuchautorin<br />
und<br />
dann Schriftstellerin“,<br />
hat sie einmal<br />
gesagt. Das<br />
Zusammenspiel<br />
von Wort und<br />
Bild war ihr immer<br />
besonders<br />
wichtig. Kerrs Judith Kerr<br />
erster großer Erfolg<br />
wurde das Bilderbuch „Ein Tiger<br />
kommt zum Tee“, gefolgt von<br />
„Mog, der vergessliche Kater“. Des<br />
von ihr so verehrten und geliebten<br />
Vaters, der einer kleinen Robbe auf<br />
dem Balkon seiner Berliner Wohnung<br />
Asyl gewährt hatte, gedachte<br />
sie in ihrem Kinderbuch „Ein Seehund<br />
für Herrn Albert“.<br />
In ihrem Haus im Südwesten<br />
Londons blickt Judith Kerr auf ein<br />
glückliches Leben zurück. Dazu gehört<br />
neben der gelungenen Flucht<br />
auch die über ein halbes Jahrhundert<br />
dauernde Ehe mit dem britischen<br />
Fernsehautor Nigel Kneal.<br />
Das einzige, was sie seit dessen Tod<br />
2006 tröste, sei die Tatsache, dass sie<br />
nun 24 Stunden am Tag arbeiten<br />
könne, erzählte Judith Kerr in einem<br />
Interview. Gut möglich, dass es<br />
bei diesem Arbeitseifer nun Judith<br />
Kerrs großer Traum ist, 100 Jahre<br />
alt zu werden, damit sie noch einige<br />
Bücher vollenden kann.<br />
Kritische Kunst hat ihren Preis<br />
Art Basel Die Messe verzeichnet wieder einmal Verkäufe in Millionenhöhe. Welche Künstler sind gefragt?<br />
Basel Sie glänzt und glitzert und besteht<br />
aus 40000 Schusspatronen, die<br />
auf den Besucher gerichtet sind. Robert<br />
Longo hat aus ihnen eine Kugel<br />
gebildet, die auf der Art Basel eines<br />
der beliebtesten Smartphone-Motive<br />
ist. Mit „Death Star II“ spielt der<br />
amerikanische Künstler auf die zunehmenden<br />
Amokläufe und Massenschießereien<br />
in den USA an. Für<br />
1,5 Millionen Euro wurde die schillernde<br />
Kunstkritik noch vor der Publikumseröffnung<br />
der Art Basel an<br />
diesem Donnerstag verkauft.<br />
Den Trend zur Repolitisierung<br />
der Kunst illustrieren auf der Art<br />
Basel auch hunderte Schuhputzerschachteln<br />
aus Ghana des afrikanischen<br />
Künstlers Ibrahim Mahama<br />
und die Installation „Freiheit kann<br />
man nicht simulieren“ von Rirkrit<br />
Tiravanija in der Galerie Neuger/<br />
Riemschneider aus Berlin. Hochaktuell<br />
auch die Videoinstallation „Incoming“<br />
von Richard Mosse, der<br />
mit einer Wärmebildkamera, wie sie<br />
<strong>vom</strong> Militär benutzt wird, Rettungsaktionen<br />
und Lebensbedingungen<br />
von Migranten zeigt.<br />
Man habe wieder viele politische<br />
Statements auf der Messe vertreten,<br />
sagt der Direktor der Weltmesse für<br />
Beliebtes Schuss-Motiv in Basel: Robert Longos „Death Star II“.<br />
moderne und zeitgenössische<br />
Kunst, Marc Spiegler. Bis noch vor<br />
zwei Jahren etwa wurde auf der alljährlichen<br />
Pressekonferenz der<br />
weltweit größten Branchenmesse<br />
Foto: Glaubitz, dpa<br />
lieber von neuen Kunstmärkten<br />
statt von Politik geredet. Ob das<br />
Comeback der kritischen Kunst auf<br />
der Art Basel nur ein Instrument im<br />
Rennen um die Top-Position im<br />
Kunst-Business ist, bleibt abzuwarten.<br />
Auch die #MeToo-Debatte ist<br />
in Basel eingezogen, wie das Talk-<br />
Programm der Art Basel zeigt. Die<br />
Kunstwelt sei im Wandel begriffen,<br />
sagt Spiegler. Wie der Direktor erläutert,<br />
sind auf der Messe etwa 30<br />
Prozent der Galerien im Besitz von<br />
Frauen. Zu ihnen gehören etwa Helga<br />
de Alvear (Madrid), Marianne<br />
Boesky (New York) und Nathalie<br />
Obadia (Paris).<br />
Innerhalb weniger Stunden wurden<br />
bereits am Dienstag auf der Art-<br />
Basel-Preview für Sammler und<br />
VIPs wieder dicke Geschäfte abgeschlossen.<br />
Die ersten Verkäufe der<br />
insgesamt 290 Galerien aus 35 Ländern<br />
wurden fast im Minutentakt<br />
bekannt. Die Nische der Pace Gallery<br />
aus New York war fast ausverkauft.<br />
Den Besitzer wechselten<br />
Werke von Lee Ufan, Robert Ryman<br />
und ein Gemälde von David<br />
Hockney für 2,1 Millionen Euro.<br />
Auf der bis 17. <strong>Juni</strong> dauernden Art<br />
Basel werden rund 4000 Künstler<br />
gezeigt, darunter Klassiker der Moderne<br />
und Stars der zeitgenössischen<br />
Szene wie Ai Weiwei, Jeff Koons<br />
und Damien Hirst. Wie Art-Basel-<br />
Chef Spiegler erklärt, verzeichneten<br />
die Galerien 2017 einen Umsatz, der<br />
über der 50-Millionen-Dollar-<br />
Grenze lag.<br />
Bei der Zürcher Galerie Gmurzynska<br />
wechselte für 900000 Euro<br />
ein Gemälde von Roberto Matta den<br />
Besitzer, ein Picasso war für acht<br />
Millionen Euro reserviert. Zu den<br />
Schätzen der Galerie zählte auch<br />
eine der wenigen „Schachteln im<br />
Koffer“ von Marcel Duchamp. Das<br />
tragbare Mini-Museum mit kleinen<br />
Reproduktionen seiner bekanntesten<br />
Werke, darunter das berühmte<br />
Pissoir, stand aber zunächst noch für<br />
1,3 Millionen Euro zum Verkauf.<br />
Sabine Glaubitz, dpa
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Kino<br />
27<br />
Klappe, die 56.<br />
Hilfe, wir sind<br />
„überstarwarst“<br />
VON LEA THIES<br />
kino@azv.de<br />
Es war schon bei der Vorpremiere<br />
von „Solo: A Star Wars Story“<br />
irgendwie seltsam: keine verkleideten<br />
Fans wie sonst. Kein Run auf<br />
die Tickets wie sonst. Ein neuer<br />
Star-Wars-Film und keiner sprach<br />
vorher groß drüber, im Gegensatz<br />
zu sonst. Eigentlich schier unglaublich,<br />
wenn man den immer<br />
wiederkehrenden Hype um die<br />
Sternensaga der vergangenen Jahrzehnte<br />
mitverfolgt hat. Doch mit<br />
„Solo“ hat der Disney-Konzern nun<br />
erstmals eine Star-Wars-Bruchlandung<br />
hingelegt. Die Bilanz an<br />
den Kinokassen ist ernüchternd:<br />
So schlecht wie „Solo“ ist noch kein<br />
Star-Wars-Film angelaufen. In<br />
zwei Wochen hat die Geschichte um<br />
den jungen Han Solo weltweit 271<br />
Millionen US-Dollar eingespielt –<br />
nur knapp 20 Millionen US-Dollar<br />
mehr als Star Wars 7 am ersten Wochenende<br />
in den USA. Branchenexperten<br />
vermuten, dass Disney<br />
dieses Mal sogar draufzahlen wird.<br />
Das wird der Megakonzern verkraften,<br />
dennoch stellt sich die Frage:<br />
Wie konnte das passieren?<br />
Hinter dem Misserfolg steckt ein<br />
Ursachencocktail: ungünstiger<br />
Starttermin im Sommer (statt wie<br />
bisher im Winter), zu viel Action-<br />
Konkurrenz durch Blockbuster wie<br />
Avengers 3, Deadpool 2 und<br />
Jurassic World 2, eine flache Story.<br />
Höchstwahrscheinlich ist das Publikum<br />
aber einfach auch „überstarwarst“.<br />
Jährlich ein neuer Film,<br />
dazu das Storm-Trooper- und<br />
Darth-Vader-Übermaß an Merchandisingartikeln<br />
in den Supermärkten.<br />
Dass der Star-Wars-<br />
Markt bald übersättigt sein wird,<br />
sobald Disney in dem Weltraummärchen<br />
das Sagen hat, haben Kritiker<br />
schon beim Einstieg des Konzerns<br />
im Jahr 2012 befürchtet. Das<br />
ist nun eingetreten. Bleibt zu hoffen,<br />
dass Disney aus dem Flop lernt.<br />
Star Wars 9 jedenfalls soll im Dezember<br />
2019 hierzulande anlaufen –<br />
endlich eine kleine Verschnaufpause,<br />
in der wir unsere Vorfreude<br />
wieder etwas päppeln können.<br />
Papst Franziskus stand insgesamt acht Stunden für Interviews zur Verfügung. Wim Wenders baute zusammen mit Archivmaterial ein facettenreiches Porträt des Pontifex.<br />
VON MARTIN SCHWICKERT<br />
Wim Wenders hat sich zunehmend<br />
im Dokumentarfilm profiliert. Sein<br />
„Buena Vista Social Club“ (1999)<br />
entwickelte sich zum Kultfilm und<br />
brachte der kubanischen Altherren-<br />
Band ihren späten Ruhm. Mit<br />
„Pina“ (2011) setzte Wenders der<br />
Wuppertaler Tanztheater-Pionierin<br />
Pina Bausch ein cineastisches Denkmal<br />
in feinstem 3D. Zuletzt porträtierte<br />
er in „Das Salz der Erde“<br />
(2014) den brasilianischen Fotografen<br />
Sebastião Saldago.<br />
Jeder dieser Filme wurden mit einer<br />
Oscar-Nominierung beehrt, sie<br />
lebten von der seelenverwandtschaftlichen<br />
Nähe zwischen Regisseur<br />
und Sujet, <strong>vom</strong> cineastischen<br />
Blick auf Künstler, die – genau wie<br />
Wenders – nach eigenen Wegen in<br />
ihrem Metier gesucht haben. Nun<br />
hat Wenders mit „Papst Franziskus<br />
– Ein Mann seines Wortes“ einen<br />
Film über das Oberhaupt der katholischen<br />
Kirche gedreht und ist seiner<br />
Herangehensweise treu geblieben.<br />
Mit der gleichen Neugier, Intensität<br />
und Sympathie, mit der er einer kubanischen<br />
Renterband, dem Werk<br />
einer Choreografin und eines engagierten<br />
Fotoreporters entgegentrat,<br />
geht er nun auch auf den Papst zu.<br />
Die Idee kam nicht von ihm. <strong>Der</strong><br />
Vatikan ist an Wenders herangetreten<br />
und sicherte dem Filmemacher<br />
vollkommene inhaltliche und<br />
künstlerische Freiheit zu. <strong>Der</strong><br />
Propaganda-Verdacht hat<br />
sich nach der ersten halben<br />
Kinostunde schnell zerstreut.<br />
Nicht weil Wenders<br />
das Wirken des Pontifex besonders<br />
kritisch ins Visier<br />
nimmt. Vielmehr sind die Fragen<br />
und Haltungen, die hier formuliert<br />
und demonstriert werden, von derart<br />
übergeordneter Dringlichkeit,<br />
dass potenzielle Profilierungsstrategien<br />
in den Hintergrund treten.<br />
Denn dieser Papst, der sich programmatisch<br />
nach Franz von Assisi<br />
benannt hat, legt den Finger in die<br />
Wunden unserer Zeit. Das obszöne<br />
weltweite Gefälle zwischen Arm<br />
und Reich steht ganz oben auf seiner<br />
Agenda. Und so reist er an die Ränder:<br />
in brasilianische Favelas, in ein<br />
zentralafrikanisches Kinderhospital,<br />
zu den Flüchtlingscamps auf der<br />
griechischen Insel Lesbos oder in ein<br />
Gefängnis in Philadelphia, wo er den<br />
Häftlingen die Füße wäscht. Mit<br />
symbolischen Gesten wie diesen<br />
oder dem gebrauchten Kleinwagen,<br />
mit dem er sich auf<br />
Staatsbesuchen zwischen all<br />
den Riesenlimousinen<br />
chauffieren lässt, demonstriert<br />
dieser Papst jenen Einklang<br />
zwischen Worten und Taten,<br />
welcher der katholischen Kirche<br />
stets wieder abhandenkommt.<br />
Insgesamt acht Stunden lang hat<br />
Wenders den Oberhirten interviewt.<br />
Von dem Menschenrecht auf<br />
Arbeit, der Kritik an der Konsumgesellschaft,<br />
religiöser Toleranz, der<br />
Gefahr des Klimawandels bis zum<br />
sexuellen Missbrauch in der katholi-<br />
schen Kirche reichen die Themen.<br />
Und das, was Franziskus dazu zu sagen<br />
hat, ist nicht nur für einen Papst<br />
erstaunlich radikal. In einer Zeit, in<br />
der Populisten den Egoismus zur<br />
Staatsdoktrin erheben, vertritt dieser<br />
Mann Positionen, die eine gemeinsame<br />
und solidarische Lösung<br />
globaler Problemstellungen einfordern<br />
und von einem klaren moralischen<br />
Kompass geleitet sind.<br />
Das rührt sogar abgebrühte US-<br />
Kongressabgeordnete, die angesichts<br />
der mahnenden Worte des<br />
Papstes in Tränen ausbrechen. Auf<br />
diesen offensiven Anti-Zynismus<br />
legt Wenders den Fokus seiner Betrachtung<br />
und zeigt, welche verändernde<br />
Kraft darin stecken könnte.<br />
Dass es bis dahin in einer schwerfälligen<br />
Institution noch ein sehr langer<br />
Weg ist, zeigt der Film nicht. Aber<br />
die langen Gesichter der Kurienkardinäle,<br />
denen Franziskus den Kopf<br />
wäscht, lassen erahnen, auf welche<br />
Widerstände dieser Papst auch in<br />
den eigenen Reihen stößt.<br />
Foto: Universal Pict.<br />
<strong>Der</strong> Glaubwürdige<br />
Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes Regisseur Wim Wenders durfte acht Stunden lang den Pontifex interviewen.<br />
Er porträtiert einen Menschen, der von einem klaren moralischen Kompass geleitet wird<br />
Kurz informiert<br />
Papst Franziskus – Ein Mann seines<br />
Wortes (1 Std. 36 Min.),<br />
Dokumentarfilm, I/CH/D/F <strong>2018</strong><br />
Regie Wim Wenders<br />
Mit Papst Franziskus<br />
Wertung ★★★★✩<br />
Kino aktuell<br />
Das läuft gut<br />
DIE TOP-3 DER KINOCHARTS<br />
● Jurassic World: Das gefallene<br />
Königreich 571 000 Besucher sahen<br />
am Wochenende die Dinos.<br />
● Solo: A Star Wars Story Jetzt<br />
spielt Alden Ehrenreich den Han in<br />
einem spaßigen Weltraum-Western.<br />
● Deadpool 2 <strong>Der</strong> ungezogene Junge<br />
unter den Marvel-Superhelden<br />
schlägt wieder zu.<br />
Sonst noch angelaufen<br />
● Die brillante Mademoiselle Neila<br />
Sie kommt aus der berüchtigten<br />
Vorstadt und hat algerische Wurzeln.<br />
<strong>Der</strong> Pariser Juraprofessor Mazard<br />
(Daniel Auteuil) stellt Neila Salah<br />
(Camélia Jordana) gleich in der<br />
ersten Vorlesung mit rassistisch-anzüglichen<br />
Witzen bloß. Die Buße<br />
folgt prompt: Mazard soll Neila auf<br />
einen Rhetorikwettbewerb vorbereiten.<br />
Das Ziel: Nichts weniger als<br />
der Sieg. Mit Hilfe von Schopenhauer<br />
und antiken Philosophen liefern<br />
sich die beiden einen scharfen<br />
rhetorischen Schlagabtausch.<br />
● Overboard Vor 30 Jahren kam die<br />
Komödie „Overboard – Ein Goldfisch<br />
fällt ins Wasser“ mit Goldie<br />
Hawn und Kurt Russell ins Kino.<br />
Nun wird die Geschichte um zwei, aus<br />
verschiedenen Welten stammende<br />
Hauptfiguren in abgeänderter Version<br />
neu gespielt. Kate (Anna Faris),<br />
eine junge Mutter, die allein erziehend<br />
ist und hart ums wirtschaftliche<br />
Überleben kämpft, soll als Putzfrau<br />
das Boot eines reichen mexikanischen<br />
Gigolos schrubben – Leonardo<br />
behandelt sie wie Dreck. Bis<br />
Kate den Spieß umdreht. (dpa)<br />
Blasse Erinnerungen<br />
Vom Ende einer Geschichte Ein Brief trifft<br />
Tony wie ein Echo aus der Vergangenheit<br />
VON ANDRÉ WESCHE<br />
Tony Webster (Jim Broadbent) ist<br />
ein stiller und nicht übermäßig<br />
freundlicher, älterer Herr. Sein Laden<br />
in London ist kaum größer als<br />
eine Telefonzelle. Hier bietet er alte<br />
Leica-Kameras feil. Von Margaret<br />
(Harriet Walter) ist Tony schon<br />
ewig geschieden. Aber die Ex-Frau<br />
ist ein wichtiger Partner in seinem<br />
Leben geblieben. Auch jetzt, wo die<br />
gemeinsame Tochter Susie (Michelle<br />
Dockery) ein Kind erwartet. Da<br />
Margaret physisch nicht dazu in der<br />
Lage ist, begleitet Tony sein Mädchen<br />
zum Geburtsvorbereitungskurs.<br />
Das Baby wird wohl ohne Vater<br />
aufwachsen.<br />
Das Leben des Tony Webster<br />
würde sich wohl unspektakulär seinem<br />
Ende entgegen neigen, würde<br />
ihn nicht eines Tages das Einschreiben<br />
eines Anwaltsbüros erreichen.<br />
Es ist wie ein Echo aus einer Vergangenheit,<br />
in der Tony als Student<br />
die Welt aus den Angeln heben<br />
wollte. Sarah Ford (Emily Mortimer)<br />
ist verstorben, die Mutter von<br />
Tonys erster, großer Liebe Veronica<br />
(jung dargestellt von Freya Mavor).<br />
Sie hinterlässt ihm völlig überraschend<br />
ein wenig Geld und das Tagebuch<br />
von Adrian Finn (Joe Alwyn).<br />
<strong>Der</strong> junge Mann mit dem brillanten<br />
Verstand war früher Tonys<br />
bester Freund und kurzzeitig dessen<br />
Nachfolger an Veronicas Seite.<br />
Dann beging er urplötzlich Selbstmord.<br />
Veronica (nun Charlotte<br />
Rampling), die Tony seit jenen Tagen<br />
nie wieder begegnet ist, will das<br />
Buch nicht herausgeben. Ein Treffen<br />
der beiden verläuft unterkühlt<br />
und der alte Brief, den Veronica an<br />
Tony aushändigt, zieht ihm den Boden<br />
unter den Füßen weg. <strong>Der</strong> Film<br />
von Ritesh Batra („Lunchbox“) ist<br />
eine Adaption des Romans von Julian<br />
Barnes. Die Story setzt sich auf<br />
zwei kunstvoll verwobenen Zeitebenen<br />
mit der Frage auseinander, welchen<br />
Veränderungen die eigene Lebensgeschichte<br />
unterliegt, wenn die<br />
Erinnerungen verblassen.<br />
»Vom Ende einer Geschichte (1 Std.<br />
48 Min.), Drama, Großbritannien 2017<br />
Wertung ★★★✩✩<br />
Ein Erbe verändert das Leben von Tony<br />
(Jim Broadbent). Foto: Wild Bunch<br />
Omas Geheimnis<br />
Hereditary Kleinste Andeutungen und eine<br />
unerträgliche Stille lehren hier das Fürchten<br />
VON JONAS-ERIK SCHMIDT<br />
Manchmal ist es ein Klacken,<br />
manchmal ein Huschen. Manchmal<br />
ist es einfach auch gar nichts. Aber<br />
da man darauf wartet, dass irgendwas<br />
passieren muss im Haus der<br />
Grahams, direkt am Waldrand, strapaziert<br />
auch dieses Nichts die Nerven.<br />
Man hält es kaum aus. Wenn<br />
jemand im Kinosaal aufsteht, zuckt<br />
man sofort zusammen. Es sind keine<br />
großen Dinge, die Regisseur Ari Aster<br />
nutzt, um seinen Film „Hereditary<br />
– Das Vermächtnis“ zu einem<br />
Horrorfilm zu machen. Das Allermeiste<br />
spielt sich im Kopf ab, über<br />
Töne, Zeichen und kleine Gesten.<br />
Familie Graham: Milly Shapiro, Toni Collette,<br />
Gabriele Byrne. Foto: Splendid Film<br />
Oft vertraut Aster einfach auf die<br />
Macht der Bilder und eine unerträgliche<br />
Stille. Zumindest solange, bis<br />
er endlich das Geheimnis lüftet, was<br />
mit der Familie Graham um Mutter<br />
Annie, gespielt von Toni Collette<br />
(„Little Miss Sunshine“), nicht<br />
stimmt. „Hereditary“ beginnt damit,<br />
dass die Großmutter der amerikanischen<br />
Familie stirbt. Fortan hat<br />
man das Gefühl, dass die verblichene<br />
Oma ein Geheimnis hatte. Ihr<br />
Tod hängt wie ein Schleier über dem<br />
Leben der Grahams. Es passieren<br />
seltsame Dinge.<br />
Neben Mutter Annie gehören<br />
noch Vater Steve (Gabriel Byrne),<br />
Sohn Peter (Alex Wolff) und Tochter<br />
Charlie (Milly Shapiro) zur Familie.<br />
Während Peter kifft, zieht<br />
sich seine kleine Schwester in ihr<br />
Baumhaus zurück, um dort aus<br />
Tierteilen und Unrat kleine Totems<br />
zu basteln. Man erfährt, dass das introvertierte<br />
Mädchen der Liebling<br />
der Oma war. Mutter Annie geht<br />
derweil zu einer Selbsthilfegruppe,<br />
um über den Tod der Mutter zu<br />
sprechen, und lernt eine Frau kennen,<br />
die sich etwas zu sehr für dunkle<br />
Spielarten der Spiritualität interessiert.<br />
All das folgt einem Plan und<br />
irgendwann werden aus Andeutungen<br />
Realitäten. Bis dieser Punkt erreicht<br />
ist, lässt sich Ari Aster viel<br />
Zeit. Jedes Teil in dem Film hat einen<br />
wohldurchdachten Platz.<br />
»Hereditary – Das Vermächtnis<br />
(2 Std. 3 Min.), Horror, USA <strong>2018</strong><br />
Wertung ★★★★✩<br />
Notgeil im<br />
Seniorenheim<br />
Das ist erst der Anfang<br />
Eine banale Komödie<br />
Ron Sheltons „Das ist erst der Anfang“<br />
lockt mit einer erstklassigen<br />
Besetzung: Mit Tommy Lee Jones,<br />
Morgan Freeman und Rene Russo<br />
treten hier erfahrene Hollywood-<br />
Veteranen an, die sich als zuverlässige<br />
Publikumsmagneten bewährt haben.<br />
Aber das beste Ensemble nutzt<br />
nichts, wenn das abgrundtief banale<br />
Drehbuch den Akteuren keine Angebote<br />
machen kann. Shelton hat<br />
seine Story in einer luxuriösen Seniorenresidenz<br />
in Palm Beach angesiedelt,<br />
wo es sich Duke (Freeman)<br />
als Objektmanager gut gehen lässt.<br />
Regelmäßig bedient er sich in der<br />
Portokasse und erfreut sich auch an<br />
sexuellen Zuwendungen seitens einer<br />
allzeit willigen Witwenschar.<br />
Konkurrenz bekommt der Casanova<br />
durch den Neuankömmling<br />
Leo (Jones), der den Platzhirsch am<br />
Poker-Tisch, beim Golf und in der<br />
Damenwelt die lange Nase zeigt.<br />
Vor allem wetteifern die beiden erlahmten<br />
Alpha-Tiere um die Aufmerksamkeit<br />
der unnahbaren Suzie<br />
(Russo), die sich jedoch schon bald<br />
als Controllerin des Mutterkonzerns<br />
outet und dem korrupten Residenzleiter<br />
das Handwerk legen soll. Es ist<br />
schon ziemlich armselig, Charakterdarsteller<br />
dieses Kalibers in die Rolle<br />
von notgeilen Senioren zu stecken<br />
und so manche Szene erhält einen<br />
bitteren Beigeschmack. (schwi)<br />
»Das ist erst der Anfang (1 Std. 33<br />
Min.), Actionkomödie, USA 2017<br />
Wertung ★✩✩✩✩
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
28 Sommeraktion<br />
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Untere<br />
Lauchalpe<br />
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Weißach<br />
Hochgratbahn<br />
Stempelstelle<br />
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nach<br />
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Grän<br />
P<br />
Füssener<br />
Jöchle-<br />
Bahn<br />
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Haldensee<br />
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Stempelstelle<br />
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nach<br />
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Wengen<br />
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P<br />
308<br />
Stempelstelle<br />
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Hündlebahn<br />
Wiedemannsdorf<br />
Thalkirchdorf<br />
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alpe<br />
nach<br />
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P<br />
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308<br />
Alpe Stempelstelle<br />
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nach<br />
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STEMPELFELD STEMPELFELD STEMPELFELD STEMPELFELD<br />
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308<br />
Zaumberg<br />
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Bühl<br />
Stempelstelle<br />
P<br />
nach<br />
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nach<br />
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7<br />
Hopfen<br />
P<br />
P<br />
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Stempelstelle<br />
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P<br />
Nebelhornbahn<br />
Imbergbahn<br />
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Stempelstelle<br />
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Steibis<br />
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Station<br />
Seealpe<br />
nach<br />
Oberstdorf<br />
Stempelstelle<br />
Seeköpfle<br />
<br />
Nebelhorn<br />
Gipfelstation<br />
Station<br />
Höfatsblick<br />
Großer<br />
Seekopf<br />
STEMPELFELD STEMPELFELD STEMPELFELD STEMPELFELD<br />
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□
Brandstiftung<br />
Flammen verwüsten<br />
Wangener Metzgerei<br />
Lokales, Seite 32<br />
W A<br />
Westallgäu<br />
Relegation<br />
Wie die Chancen für<br />
den SV Eglofs stehen<br />
Sport, Seite 35<br />
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NR. 134 www.westallgaeuer-zeitung.de<br />
29<br />
...<br />
Hinter den Hügeln bei Ghazzé in der Bekaa-Ebene liegt Syrien. Wegen der Nähe zu dem <strong>vom</strong> Bürgerkrieg gebeutelten Land landen besonders viele Menschen auf der Flucht in Ghazzé: 30000 hat die 6000-Einwohner-<br />
Gemeinde aufgenommen. Gut die Hälfte lebt in Flüchtlingslagern. Unser Foto zeigt die Ankunft der <strong>Westallgäuer</strong> Delegation in der von Zeltlagern gesäumten Kommune.<br />
Foto: Ingrid Grohe<br />
Heimenkirch engagiert sich in der Bekaa-Ebene<br />
Entwicklungszusammenarbeit Marktgemeinde wählt Ghazzé als libanesische Partnerkommune. In der Gemeinde ist das<br />
Zusammenleben von Einheimischen und Geflüchteten aus Syrien nicht einfach. Ein Bürgerpark soll Entspannung bringen<br />
VON INGRID GROHE<br />
Heimenkirch Die Marktgemeinde<br />
Heimenkirch wird sich im Rahmen<br />
des Programms „Kommunales<br />
Know-how für Nahost“ in der Bekaa-Ebene<br />
im Libanon engagieren.<br />
Das hat der Gemeinderat bei zwei<br />
Gegenstimmen beschlossen. In der<br />
Gemeinde Ghazzé unweit der syrischen<br />
Grenze geht es darum, einen<br />
Bürgerpark wiederzubeleben, der<br />
der libanesischen Bevölkerung wie<br />
auch den Bewohnern der Flüchtlingslager<br />
zur Erholung und zur Begegnung<br />
dient. Heimenkirch steigt<br />
hier in ein bereits laufendes, von der<br />
Vereinigung der Niederländischen<br />
Gemeinden finanziertes Projekt ein.<br />
Ein Bürgerpark als Entwicklungsprojekt?<br />
Auch Georg Lindl,<br />
der als einer der <strong>Westallgäuer</strong> Ge-<br />
„Bürgerbegehren würde uns<br />
relativ wenig beeindrucken“<br />
Ortsumfahrung Staatliches Bauamt sieht nur wenige Varianten für neue<br />
Trasse der B32 bei Opfenbach. Enteignungen nicht ausgeschlossen<br />
Opfenbach Im Gemeinderat Opfenbach<br />
hat der neue, für die seit Monaten<br />
diskutierte B 32-Ortsumfahrung<br />
zuständige Leiter im Staatlichen<br />
Bauamt gleich mehrfach deutliche<br />
Worte gefunden. Ein Raunen in den<br />
Reihen der gut 30 Zuhörer und Teilen<br />
des Rates löste er vor allem mit<br />
seiner Aussage zu einem negativen<br />
Votum bei einem möglichen Bürgerbegehren<br />
aus. „Das würde uns<br />
relativ wenig beeindrucken“, sagte<br />
Werner Schmid. Er schließt auch<br />
Enteignungen nicht aus.<br />
Schmid verwies auf den positiven<br />
Beschluss des Gemeinderates. <strong>Der</strong><br />
sei für das Bauamt das Signal gewesen,<br />
dass die Ortsumfahrung gewünscht<br />
sei. Er verwies zudem auf<br />
den Planungsauftrag, der sich aus<br />
dem Bundesverkehrswegeplan ergibt.<br />
Demnach sei die geplante Verlegung<br />
der B32 dringend notwendig<br />
und aufgrund eines guten Preis-/<br />
Leistungsverhältnisses auch zügig<br />
zu realisieren.<br />
Thema war die Ortsumfahrung<br />
aufgrund der jetzt vorliegenden Ergebnisse<br />
der sogenannten Raumempfindlichkeitsanalyse.<br />
Dafür hat<br />
ein Münchner Planungsbüro im<br />
Auftrag des Straßenbauamtes die<br />
möglichen Auswirkungen einer<br />
neuen B32-Trasse in einem insgesamt<br />
145 Hektar großen Gebiet untersucht.<br />
Eingeflossen sind dabei<br />
Wegen, die sich bei Regen in<br />
Matschpisten verwandeln.<br />
Seit sieben Jahren tobt im nur 20<br />
Kilometer Luftlinie entfernten<br />
Nachbarland der Bürgerkrieg. Die<br />
Bewohner Ghazzés haben die Geflüchteten<br />
selbstverständlich aufgenommen,<br />
schilderte Bürgermeister<br />
Mohammad Majzoub seinen deutschen<br />
Gästen. <strong>Der</strong> jahrelange Zustrom<br />
allerdings überfordert nicht<br />
nur die Leistungsfähigkeit der Gemeindeverwaltung,<br />
sondern strapaziert<br />
auch den Großmut der Bürger.<br />
Die Stimmung werde schlechter.<br />
Vom Bürgerpark verspricht sich<br />
Bürgermeister Majzoub Entspannung.<br />
Im Jahr 2004 mit Spenden<br />
von Auslandslibanesen angelegt, ist<br />
das sechs Hektar große Gelände der<br />
ganze Stolz von Ghazzé – mit Palmen,<br />
Spiel- und Sportplätzen, eimeindevertreter<br />
im Libanon mehrere<br />
Kommunen kennegelernt hat,<br />
war zunächst skeptisch, als der Bürgermeister<br />
von Ghazzé seinen deutschen<br />
Gästen den Park als sein Anliegen<br />
vorstellte. Inzwischen ist<br />
Lindl von dem Projekt überzeugt.<br />
Er warb bei den Gemeinderatskollegen<br />
dafür mit den Worten: „Das ist<br />
absolut unterstützenswert.“<br />
Ghazzé befindet sich in einer Extremsituation:<br />
Bei etwa 6000 Bewohnern<br />
haben in dieser Gemeinde<br />
30 000 aus Syrien geflüchtete Menschen<br />
Zuflucht gefunden. Gut die<br />
Hälfte wohnt in Lagern. Von ihren<br />
schwierigen Lebensumständen hat<br />
sich die Allgäuer Delegation ein Bild<br />
gemacht: Durchschnittlich sieben<br />
Menschen teilen sich eine der kaum<br />
befestigten, ärmlichen Behausungen,<br />
Müll liegt auf den staubigen<br />
mögliche Auswirkungen auf Menschen<br />
ebenso wie auf Tiere, Pflanzen,<br />
Klima, Landschaft, Wasser sowie<br />
Kultur- und Sachgüter.<br />
Das Ergebnis interpretierte<br />
Amtsleiter Werner Schmid dahingehend,<br />
dass es für eine neue Trasse<br />
der B 32 „wenige Variationen“ gibt.<br />
In jedem Fall sei ein Abzweig von<br />
der jetzigen Straßenführung südlich<br />
von Wigratzbad und ein Anschluss<br />
der Ortsumfahrung östlich von Opfenbach<br />
die einzige sinnvolle<br />
Variante. Genaue Trassenvorschläge<br />
könne es aber erst nach nun anstehenden<br />
Vermessungen und Probebohrungen<br />
geben, sagte Schmid.<br />
Für die etwa 700 Meter lange neue<br />
Straße rechnet der Bund mit Kosten<br />
von 3,8 Millionen Euro. Den Bau eines<br />
Tunnels schließt Schmid aus:<br />
„Ich lehne ihn nicht ab, halte ihn<br />
aber aufgrund der Kosten nicht für<br />
realistisch.“<br />
Von Ratsmitglied Paul Straub darauf<br />
angesprochen, wollte Schmid<br />
auch Enteignungen nicht ausschließen:<br />
„Diese Möglichkeit gibt es<br />
nach der Planfeststellung.“ Bis dahin<br />
sei es aber noch ein weiter Weg.<br />
Ziel sei immer der Grunderwerb:<br />
„Eine Enteignung ist die absolut<br />
letzte Instanz.“ Dem müsste auch<br />
das Landratsamt zustimmen. So sei<br />
eine Enteignung am Ende auch<br />
„eine politische Entscheidung“, betonte<br />
Schmid. Straub war es auch,<br />
der einen möglichen Kreisverkehr<br />
zur Entschärfung der Verkehrssituation<br />
in der Ortsmitte ansprach.<br />
Dazu fehle es laut Schmid aber an<br />
den notwendigen Grundstücken.<br />
Und: „Ein Kreisverkehr würde an<br />
den Haustüren der Anlieger vorbei<br />
führen.“ Auch eine abknickende<br />
Vorfahrt der B 32 wie in früheren<br />
Jahren schloss er als Lösung aus:<br />
„Das soll nicht mehr sein.“<br />
Eine Gesamtbetrachtung der<br />
Verkehrssituation im Westallgäu sei<br />
möglicherweise wünschenswert,<br />
sagte Schmid. Allerdings gehe es<br />
jetzt um die Entlastung der Ortsmitte<br />
von Opfenbach. Und die sei vergleichsweise<br />
schnell und kostengünstig<br />
mit der Ortsumfahrung zu<br />
realisieren.<br />
Die B 32 ist für Schmid die „unumstrittene<br />
Nummer Eins“ der anstehenden<br />
Projekte im Westallgäu.<br />
Daher gehe es nun auch Schritt für<br />
Schritt weiter. Die Vermessungsarbeiten<br />
sollen im Sommer erfolgen,<br />
die Bohrungen zur Bodenuntersuchung<br />
in Abstimmung mit den<br />
Grundstücksbesitzern „in einer<br />
Zeit, in der es wenig Flurschäden<br />
gibt“. Sein Ziel sei es, in einem Jahr<br />
einen Vorentwurf vorlegen zu können.<br />
Die Gemeinde habe Gelegenheit,<br />
im Rahmen der Bauplanung<br />
wieder Stellung zu nehmen. (owi)<br />
nem Freilichttheater und einem<br />
Veranstaltungssaal. Inzwischen bietet<br />
der Park auch syrischen Familien<br />
die einzige Möglichkeit, für Stunden<br />
dem erbärmlichen Lagerleben zu<br />
entkommen – für die Einheimischen<br />
verliert er durch die intensive Nutzung<br />
an Attraktivität.<br />
Ziel des von den Holländern angestoßenen<br />
und von der Amerikanischen<br />
Universität in Beirut durchgeplanten<br />
Projekts ist es, den Park so zu<br />
gestalten und aufzuwerten, dass er<br />
allen dient – auch als Begegnungsraum<br />
zwischen Syrern und Libanesen.<br />
Ein wesentlicher Aufgabenbereich<br />
dabei ist der Wasserhaushalt,<br />
weil Teile des Areals trocken liegen,<br />
andere zuweilen überschwemmt<br />
sind. Wegen mangelhafter Entwässerung<br />
in der ganzen Gegend droht zudem<br />
die Verschmutzung des Grund-<br />
wassers. Bei diesen Themen möchte<br />
Heimenkirch einsteigen, erläuterte<br />
Bürgermeister Markus Reichart dem<br />
Gemeinderat und ergänzte, man lege<br />
dabei Wert auf Nachhaltigkeit und<br />
ehrenamtliches Engagement der<br />
Menschen in Ghazzé – Einheimische<br />
wie Geflüchtete.<br />
Nach dem Beschluss des Gemeinderats<br />
hat Reichart tags darauf das<br />
50000 Euro umfassende „Schnellstarter-Paket<br />
1“ der Initiative<br />
„Kommunales Know-how für Nahost“<br />
beantragt. Damit sollen unter<br />
anderem eine Begegnung der Heimenkircher<br />
Delegierten mit holländischen<br />
Partnern am 22. <strong>Juni</strong> in Rotterdam<br />
sowie eine Reise nach Ghazzé<br />
im Herbst finanziert werden. Im<br />
nächsten Jahr will Heimenkirch weitere<br />
250000 Euro beantragen und<br />
beim Bürgerpark mit anpacken.<br />
Die Heimenkircher nehmen die Möglichkeit des Austauschs am Wochenmarkt gerne<br />
wahr. Hier diskutiert Gebhard Natterer mit Anton Volkwein (rechts). Foto: I. Grohe<br />
Bürger sprechen<br />
Probleme an<br />
Breitband Ausbau geht in Heimenkirch<br />
bisher relativ reibungsarm vonstatten<br />
Heimenkirch Über den Stand beim<br />
Breitbandausbau in den Außenbereichen<br />
informierte Heimenkirchs<br />
Bürgermeister Markus Reichart den<br />
Gemeinderat. 16,5 Kilometer Leerrohre<br />
seien bereits verlegt; von den<br />
130 Anträgen auf Hausanschluss sei<br />
die Hälfte erledigt.<br />
Dass die Arbeiten vergleichsweise<br />
reibungsarm vonstatten gehen,<br />
schreibt Reichart auch dem Engagement<br />
der Gemeindebediensteten zu.<br />
Bauamtsleiter Markus Grotz, Verwaltung<br />
und Bauhof engagierten<br />
sich bei der Bauüberwachung, sagte<br />
er. Auch nähmen Bürger die Möglichkeit<br />
wahr, bei Problemen mit<br />
Vertretern der Baufirmen und der<br />
Gemeindeverwaltung zu sprechen.<br />
Gelegenheit dazu haben sie jeweils<br />
beim „Jour fix“ jeden Dienstag um<br />
10 Uhr auf dem Wochenmarkt. „Es<br />
gab auch vereinzelt Beschwerden“,<br />
räumte Reichart ein, „wenn beispielsweise<br />
Aushub auf einem<br />
Grundstück abgelagert wurde“.<br />
Wenn so etwas bekannt wurde, hätten<br />
sich Gemeinde und Bauunternehmen<br />
bemüht, das Problem zu<br />
bereinigen. Als Dank an die vier<br />
Bautrupps spendierte die Gemeinde<br />
eine Brotzeit im Wert von 200 Euro.<br />
Reichart lobte auch die Kooperationsbereitschaft<br />
von Landwirten<br />
und Grundstücksbesitzern. Er warb<br />
um Geduld bei etwaigen Unannehmlichkeiten:<br />
„Uns muss bewusst<br />
sein: Jede angeschlossene Immobilie<br />
erfährt auch eine Wertsteigerung.“<br />
Die Bauabnahme durch Bauamtsleiter<br />
Grotz ist für September geplant.<br />
Bürger, denen Mängel aufgefallen<br />
sind, können diese bis Ende<br />
August im Rathaus melden. (ins)<br />
Streit unter<br />
Asylbewerbern<br />
Wangen Wegen Bedrohung ermittelt<br />
die Polizei gegen einen 36-Jährigen,<br />
der am Dienstag gegen 21 Uhr<br />
mit einem 30-jährigen Mitbewohner<br />
in Streit geraten ist und diesen dabei<br />
mit einer abgebrochenen Flasche<br />
bedroht haben soll. Wie der Geschädigte<br />
anzeigte, habe er deshalb aus<br />
dem Fenster springen müssen und<br />
sich dabei am Fuß verletzt. Da der<br />
30-Jährige angegeben hatte, dass<br />
der 36-Jährige mit mehreren Landsmännern<br />
Drogen konsumiert habe,<br />
durchsuchte die Polizei nach richterlicher<br />
Anordnung das Zimmer<br />
des Tatverdächtigen. Betäubungsmittel<br />
fanden die Beamten nicht,<br />
aber eine Paintball-Pistole. Wie sich<br />
herausstellte, bestand gegen den<br />
36-Jährigen, der sich widerrechtlich<br />
im Zimmer des Geschädigten aufhielt,<br />
bereits ein Hausverbot. <strong>Der</strong><br />
Tatverdächtige hat sich nun wegen<br />
Bedrohung, Hausfriedensbruch und<br />
eines Verstoßes gegen das Waffengesetz<br />
zu verantworten. (wa)<br />
Diebe stehlen 130<br />
Meter Kupferblech<br />
Wangen Auf einer Länge von über<br />
130 Metern haben unbekannte Täter<br />
in der Nacht zum Montag die Kupferverblendung<br />
an zwei Flachdachgaragenreihen<br />
im Schießstattweg in<br />
Wangen im Gesamtwert von etwa<br />
1500 Euro demontiert und entwendet.<br />
Hinweise an die Polizei Wangen,<br />
Telefon (07522)984-0. (wa)<br />
Während der Fahrt<br />
Bier getrunken<br />
Wangen Vor den Augen einer Streifenwagenbesatzung<br />
hat ein 30-jähriger<br />
Autofahrer am Dienstagabend<br />
aus einer Bierflasche getrunken. Bei<br />
der anschließenden Überprüfung<br />
des Mannes stellten die Beamten<br />
entsprechende Anzeichen von Alkoholeinwirkung<br />
fest. Nach einem positiven<br />
Alkoholtest untersagten sie<br />
die Weiterfahrt des 30-Jährigen.<br />
<strong>Der</strong> Mann hat nun mit einem Bußgeld,<br />
Punkten in Flensburg und einem<br />
Fahrverbot zu rechnen. (wa)<br />
Auffahrunfall:<br />
Zwei Leichtverletzte<br />
Wangen Zwei Leichtverletzte und<br />
Sachschaden von etwa 5000 Euro<br />
sind die Bilanz eines Auffahrunfalls<br />
am Dienstagnachmittag auf der B32.<br />
Wie die Polizei mitteilt, war eine<br />
22-Jährige in Richtung Amtzell unterwegs<br />
und bemerkte kurz vor der<br />
Autobahnauffahrt zu spät, dass eine<br />
vorausfahrende 39-Jährige zu einem<br />
Obstverkaufsstand abbiegen wollte.<br />
Beim ungebremsten Aufprall wurden<br />
beide Frauen leicht verletzt. <strong>Der</strong><br />
Rettungsdienst brachte sie zur ambulanten<br />
Behandlung ins Krankenhaus.<br />
<strong>Der</strong> Wagen der Verursacherin<br />
musste abgeschleppt werden. (wa)<br />
Opfenbach erhält<br />
eine Panoramatafel<br />
Opfenbach Spaziergänger sollen<br />
schon bald in der Nähe des Opfenbacher<br />
Ortsteils Beuren auf eine Panoramatafel<br />
schauen und sich einen<br />
Überblick über die nähere und weitere<br />
Umgebung machen können.<br />
<strong>Der</strong> Gemeinderat hat den Vorschlag<br />
der Wanderwegepaten für gut befunden,<br />
eine solche Tafel in Eigenregie<br />
aufzustellen. Zugleich sagte<br />
das Gremium eine Kostenübernahme<br />
von maximal rund 3000 Euro<br />
durch die Gemeinde zu. (owi)
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
30 Service | Aus dem Westallgäu<br />
Büchereien<br />
Öffnungszeiten<br />
Vorträge<br />
kKDonnerstag<br />
14<br />
<strong>Juni</strong><br />
Namenstage<br />
Gottschalk<br />
Spruch des Tages<br />
Es gibt nichts Schlimmeres als<br />
freundschaftliche Bevormundung.<br />
(Anton Tschechow)<br />
Temperaturen vor einem Jahr<br />
höchster Wert: 27° C<br />
niedrigster Wert: 12° C sonnig<br />
Von Wetterstation Martin Aichele<br />
Ausstellungen<br />
LINDENBERG<br />
„Hutfabrik Ottmar Reich“, Aufstieg –<br />
Hochzeit – Fall, bis 2. September, 9.30<br />
bis 17 Uhr, Deutsches Hutmuseum, Museumsplatz<br />
1.<br />
BREGENZ<br />
„Wacker im Krieg. Erfahrungen eines<br />
Künstlers“, bis 17. Februar, 10 bis 20<br />
Uhr, Vorarlbergmuseum, Kornmarktplatz.<br />
Mika Rottenberg, bis 1. Juli, 10 bis 20<br />
Uhr, Kunsthaus, Karl-Tizian-Platz.<br />
ISNY<br />
Anthimos Toupheksis „Nervenkunst“,<br />
bis 24. <strong>Juni</strong>, 15 bis 18 Uhr, Städtische Galerie<br />
im Turm (Espantor).<br />
LINDAU<br />
August Macke, Bilderausstellung<br />
„Flaneur im Garten der Kunst“, bis 26.<br />
August, 10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum Cavazzen,<br />
in den Gewölberäumen. Führungen<br />
um 10.30 und 14 Uhr.<br />
OBERSTAUFEN<br />
„Alte Handwebkunst“ – Webmuseum<br />
mit Teppichausstellung, Dauerausstellung,<br />
10 bis 18 Uhr, Thalkirchdorf.<br />
WANGEN<br />
„KinderZeit – schöne Zeit“, bis 15. Juli,<br />
14 bis 17 Uhr, städtische Galerie in der<br />
Badstube, Lange Gasse 9.<br />
Bäder<br />
LINDENBERG<br />
Hallenbad geschlossen, Damensauna,<br />
13 bis 21 Uhr.<br />
Waldseebad, 5 Uhr, Eintritt frei.<br />
WEILER-SIMMERBERG<br />
Bade-Erlebniswelt, Kristinusstraße, 9<br />
bis 20 Uhr, Tel. 0 83 87/6 56.<br />
ARGENBÜHL<br />
Naturweiher Moorbad Burg in Eglofs,<br />
10 bis 19 Uhr, Tel. 0 75 66/3 82.<br />
BREGENZ<br />
Strandbad, 9 bis 20 Uhr, Bei schlechtem<br />
Wetter Hallenbad ab 10 Uhr. Infos im Internet<br />
unter www.stadtwerke-bregenz.at<br />
Vitalium (Sauna), Strandweg 1, 14 bis<br />
22 Uhr.<br />
HEIMENKIRCH<br />
Leiblachbad, Freibadstraße 9, 10 bis 19<br />
Uhr, Tel. 0 83 81/8 45 74.<br />
ISNY<br />
Schwimmbad und Saunalandschaft<br />
Überruh in Bolsternang, 17 bis 22 Uhr.<br />
LINDAU<br />
Badestelle im Lindenhofpark, Eintritt<br />
frei.<br />
Limare Spaßbad, Bregenzer Straße 37,<br />
13.30 bis 18 Uhr. Limare Vitalbad<br />
(Sauna), 14 bis 22 Uhr, www.limare.de<br />
Naturbad Eichwald, 10 bis 19 Uhr.<br />
OBERREUTE<br />
Freibad, 9 bis 19 Uhr, Tel. 0 83 87/31 19.<br />
OBERSTAUFEN<br />
Erlebnisbad Aquaria, 9 bis 22 Uhr.<br />
RÖTHENBACH<br />
Freibad in Rentershofen, 9.30 bis 19<br />
Uhr, Tel. 0 83 84/4 52.<br />
SCHEIDEGG<br />
Alpenfreibad, 9 bis 19 Uhr, Tel.<br />
0 83 81/14 40.<br />
WANGEN<br />
Freibad Stefanshöhe, Burgelitz 15, 7 bis<br />
20.30 Uhr, Tel. 0 75 22/12 25.<br />
WASSERBURG<br />
Freibad Aquamarin, Reutenerstraße 12,<br />
9 bis 20 Uhr, Tel. 0 83 82/2 51 87.<br />
Bergbahnen<br />
BREGENZ<br />
Pfänderbahn, 8 bis 19 Uhr.<br />
OBERSTAUFEN<br />
Hochgratbahn, 8.45 bis 16.30 Uhr.<br />
Hündle-Gondelbahn, 9 bis 16.30 Uhr,<br />
Tel. 0 83 86/27 20.<br />
Imbergbahn, Steibis, 9 bis 16.30 Uhr,<br />
Tel. 0 83 86/81 12.<br />
LINDENBERG<br />
Stadtbücherei, Brennterwinkel 4, 10 bis<br />
12 u. 15 bis 18 Uhr.<br />
WEILER-SIMMERBERG<br />
Gemeindebücherei im Gästeamt,<br />
Hauptstraße 14, 9 bis 11 Uhr.<br />
HERGATZ<br />
Gemeindebücherei im Gemeindesaal,<br />
Wohmbrechts, 16 bis 18.30 Uhr.<br />
HERGENSWEILER<br />
Bücherei im Rathaus, Friedhofweg 7,<br />
16.30 bis 18.30 Uhr.<br />
LINDAU<br />
Stadtbücherei, Maximilianstraße 52, 16<br />
bis 19 Uhr.<br />
OBERREUTE<br />
Bücherei im Gästeamt, Hauptstraße 34,<br />
8.30 bis 12 u. 13.30 bis 16.30 Uhr.<br />
OBERSTAUFEN<br />
Bücherei im Haus des Gastes, 10 bis<br />
12 u. 13 bis 16 Uhr.<br />
RÖTHENBACH<br />
Gemeindebücherei, im Anbau der<br />
Grundschule, 15 bis 18 Uhr.<br />
SCHEIDEGG<br />
Gemeindebücherei, im Bücherbus auf<br />
dem Pfarrplatz, 16.30 bis 18.30 Uhr.<br />
STIEFENHOFEN<br />
Gemeindebücherei in der Schule,<br />
15.30 bis 17.30 Uhr.<br />
WANGEN<br />
Stadtbücherei im Kornhaus, 11 bis<br />
18.30 Uhr.<br />
Freizeitangebote<br />
WEILER-SIMMERBERG<br />
Minigolfplatz beim Fußballstadion, 14<br />
bis 22 Uhr, Tel. 0 160/2 20 03 36.<br />
BREGENZ<br />
Alpenwildpark Pfänder, 8 bis 19 Uhr.<br />
GRÜNENBACH<br />
Minigolfplatz im Freizeitparadies, 13<br />
bis 22 Uhr, 0 83 83/76 22.<br />
LINDAU<br />
Minigolfplatz am Aeschacher Ufer, 11<br />
bis 20 Uhr, Tel. 0 83 82/2 58 75.<br />
Minigolfplatz in Bad Schachen, Lindenhofweg,<br />
14 bis 20 Uhr.<br />
MAIERHÖFEN/GRÜNENBACH<br />
Eistobel, 9 bis 17 Uhr.<br />
OBERSTAUFEN<br />
Sommerrodelbahn am Hündle, 13 bis<br />
17 Uhr, (bei trockenem Wetter).<br />
SCHEIDEGG<br />
Baumwipfelpfad „Skywalk Allgäu“,<br />
Oberschwenden 25, 10 bis 18 Uhr.<br />
Minigolfplatz in der Kurstraße, 14 bis<br />
21 Uhr, die Schläger sind in der Sportalm<br />
erhältlich, Tel. 0 83 81/92 64 20.<br />
Ponyhof, Denzenmühle, 13 bis 18 Uhr.<br />
Reptilienzoo, Gretenmühle 9, 10 bis 17<br />
Uhr.<br />
Scheidegger Wasserfälle, Gretenmühle,<br />
9 bis 19 Uhr.<br />
WANGEN<br />
Minigolfplatz, Am Scherrichmühlweg,<br />
11 bis 21 Uhr, www.minigolf-wangen.de<br />
Museen<br />
LINDENBERG<br />
Deutsches Hutmuseum, Museumsplatz<br />
1, 9.30 bis 17 Uhr.<br />
WEILER-SIMMERBERG<br />
Pflanzenkundliche Schausammlung,<br />
Fridolin-Holzer-Straße 13, 9 bis 17 Uhr.<br />
BREGENZ<br />
Heimatmuseum im Martinsturm,<br />
Oberstadt, 10 bis 18 Uhr.<br />
Kunsthaus, Karl-Tizian-Platz, 10 bis 20<br />
Uhr.<br />
Vorarlbergmuseum, Kornmarktplatz 1,<br />
10 bis 20 Uhr.<br />
DORNBIRN<br />
Inatura – Natur, Mensch und Technik<br />
erleben, Jahngasse 9, 10 bis 18 Uhr.<br />
ISNY<br />
Kunsthalle im Schloss, 14 bis 18 Uhr,<br />
mit Dauerausstellung von Friedrich Hechelmann.<br />
LINDAU<br />
Ehemals Reichsstädtische Bibliothek,<br />
14 bis 17.30 Uhr, im Alten Rathaus auf<br />
der Insel. <strong>Der</strong> Eintritt ist frei.<br />
Friedensräume in der Villa Lindenhof,<br />
Lindenhofweg 25, 10 bis 17 Uhr.<br />
OBERREUTE<br />
Skimuseum im Gästeamt, Hauptstraße<br />
34, 8.30 bis 12 u. 13.30 bis 16.30 Uhr.<br />
RÖTHENBACH<br />
Modelleisenbahn im Eisenbahnwaggon<br />
am Bahnhof, 17 bis 19 Uhr.<br />
WANGEN<br />
Museen in der Eselmühle, Eselberg 1,<br />
14 bis 17 Uhr.<br />
LINDENBERG<br />
„Kleidung & mehr“, Kleiderladen des<br />
Kinderschutzbundes, Weinstraße 6, 15<br />
bis 17 Uhr.<br />
Kleiderladen des BRK, Löwenstraße 4,<br />
9 bis 12 u. 14 bis 17 Uhr.<br />
Tafelladen, Weinstraße, 10.30 bis 12<br />
Uhr, nur mit Berechtigungsausweis.<br />
Unternehmen Chance – Kaufhaus,<br />
„Wertstatt“, Glasbühlstraße 28, 9 bis<br />
12.30 u. 13.30 bis 18 Uhr.<br />
LINDAU<br />
Kleiderladen des BRK, Fischergasse 15,<br />
10 bis 17 Uhr.<br />
Lindauer Tafel, Freihofstraße 5, 10.30<br />
bis 12 Uhr, nur mit Berechtigungsausweis.<br />
Nachbarschaftshilfe Kleiderladen,<br />
Kemptener Straße 10, 10 bis 16 Uhr.<br />
WANGEN<br />
Tafelladen „Hand in Hand“, Am Buchweg,<br />
14 bis 17 Uhr.<br />
Wertstoffhöfe<br />
LINDENBERG<br />
Wertstoffhof Weihers, 14 bis 18 Uhr.<br />
LINDAU<br />
Müllumladestation und Wertstoffhof,<br />
Bösenreutiner Steig, 7.30 bis 12 u. 13 bis<br />
17 Uhr.<br />
Wertstoffhof, Robert-Bosch-Straße 19,<br />
14 bis 18 Uhr.<br />
WEISSENSBERG/SCHWATZEN<br />
Kompostplatz, 8 bis 12 u. 13 bis 17 Uhr.<br />
Rat & Hilfe<br />
„Hilfe für Frauen in Not“,<br />
0 171/2 19 79 52.<br />
Arbeitskreis Medizingeschädigter<br />
(Isny), 0 75 62/39 95.<br />
Beirat für Menschen mit Behinderung<br />
im Landkreis Lindau, 0 83 82/7 57 23.<br />
Hilfe für Schlaganfall-Betroffene, Kontakttelefon<br />
in der Neurologie der Fachklinik<br />
Wangen 0 75 22/7 97 11 79.<br />
Hospizzentrum Haus Brög zum Engel,<br />
Lindau, Telefon 0 83 82/94 43 74.<br />
Psychologische Beratungsstelle für<br />
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung<br />
Lindenberg, 8.30 bis 12.30 u.<br />
14 bis 17 Uhr, Telefon 0 83 81/34 43.<br />
Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ)<br />
Westallgäu in Lindenberg, Telefon<br />
0 83 81/4 88 61 20.<br />
VdK-Kreisverband Lindau, Zwanziger<br />
Straße 16, 8 bis 12 u. 12.30 bis 16 Uhr.<br />
Für die Sprechstunde in Lindenberg, die<br />
freitags von 9 bis <strong>14.</strong>30 Uhr stattfindet, ist<br />
eine Terminvereinbarung erforderlich unter<br />
Telefon 0 83 82/2 46 66.<br />
Führungen<br />
ISNY<br />
Dethleffs Reisemobile und Caravans:<br />
Werksbesichtigung, 9 Uhr, Rangenbergweg.<br />
Anmeldung: Telefon 07562/9870.<br />
Kinder und Jugend<br />
LINDENBERG<br />
Rockzipfel-Plus-Gruppe des Kinderschutzbundes,<br />
für Kinder bis sechs Jahren<br />
in Begleitung, 9 bis 12 Uhr, Nadenberg<br />
34 (blaues Haus).<br />
WANGEN<br />
Jugendcafé, 15 bis 20 Uhr, Jugend- und<br />
Vereinshaus, Leutkircher Straße 5.<br />
Kaspertheater „Kasper und das geheimnisvolle<br />
Rumpel-Pumpel-Paket“,<br />
15 Uhr, Wangener Puppentheater „Max“,<br />
Lange Gasse 43. Reservierung: Telefon<br />
0 75 22/91 43 53, oder im Internet unter<br />
www.wangener-puppentheater.de<br />
Märkte<br />
ISNY<br />
Wochenmarkt, 7 Uhr.<br />
SCHEIDEGG<br />
Wochenmarkt, 8 bis 12.30 Uhr.<br />
Senioren<br />
LINDENBERG<br />
Seniorengymnastik des BRK, <strong>14.</strong>30 bis<br />
15.30 Uhr, kath. Pfarrheim, Austraße 2.<br />
LINDAU<br />
„Seniorenbegegnung Wallstüble“, 14<br />
bis 17 Uhr, Auf dem Wall 6.<br />
Theater & Konzerte<br />
WANGEN<br />
„Musik für die Argen“, mit John Gillard,<br />
Ana Bienek, Robert Kopf, Verena Gillard<br />
und der Stubenmusik Eglofs, 20 Uhr,<br />
Stadtbücherei im Kornhaus.<br />
Sommerabendkonzert mit der Musikkapelle<br />
Primisweiler, 20 Uhr, Stadtmauer<br />
an der Eselmühle.<br />
STIEFENHOFEN<br />
„Wie wir die Blockaden unserer Entwicklung<br />
lösen können“ von Wolfram<br />
Kölling, 10.15 Uhr, Hochgrat-Klinik<br />
Wolfsried.<br />
Was ist sonst noch los<br />
LINDENBERG<br />
Faszien-Training mit dem Kneippverein<br />
Scheidegg, 10 bis 11 Uhr, Physiotherapie<br />
Markus Holland, Lindenberg-Passage,<br />
Hauptstraße 54.<br />
SCHEIDEGG<br />
Stricktreff „Die Woll-Drätzer“, 16 Uhr,<br />
„Im Steinkreis“, Zollstraße 6, Anmeldung<br />
Telefon 0 83 87/39 03 67.<br />
Gästeämter Freitag<br />
SCHEIDEGG 0 83 81/895 55<br />
Pferdekutschfahrt nach Hagspiel,<br />
Dauer zirka drei Stunden. Treffpunkt, 14<br />
Uhr, Tourist-Info.<br />
„Allgäuer Spezialitäten selbst gemacht“,<br />
17 Uhr, im Treffpunkt.<br />
Eine Anmeldung ist erforderlich.<br />
Kino-Wochenprogramm<br />
LINDENBERG<br />
Neues Krone Kino: „Jurassic World: Das<br />
gefallene Königreich“ (ab 12 Jhr.) tägl.<br />
(außer Mo) 20 Uhr; Sa, So auch 17 Uhr. -<br />
„Arthur & Claire“ (ab 12 Jhr.) So 10.30<br />
Uhr. - „Sherlock Gnomes“ So 15 Uhr.<br />
IMMENSTADT<br />
Union Filmtheater: „Swimming with<br />
Men“ Do - So 19 Uhr; Sa, So auch 16.30<br />
Uhr. - „Papst Franziskus - Ein Mann seines<br />
Wortes“ Do - So 20 Uhr; Sa, So auch 16<br />
Uhr. - „Zeit für Utopien“ Do - So 21 Uhr.<br />
ISNY<br />
Neues Ringtheater: „Deadpool 2“ (ab<br />
16 Jhr.) Do, Sa, Di 20 Uhr. - „Jurassic<br />
World: Das gefallene Königreich“ (ab 12<br />
Jhr.) tägl. (außer Mo) 20 Uhr; Sa auch 17<br />
Uhr, So auch 15, 17 Uhr. - „Solo: A Star<br />
Wars Story“ (ab 12 Jhr.) Fr, So 20 Uhr, Sa<br />
17 Uhr. - „Luis und die Aliens“ (ab 6 Jhr.)<br />
So 15 Uhr. - „Auf der Jagd - Wem gehört<br />
die Natur?“ (ab 6 Jhr.) So 17.45 Uhr, Mi<br />
20 Uhr.<br />
LINDAU<br />
Parktheater: „Papst Franziskus - Ein<br />
Mann seines Wortes“ tägl. 20.30 Uhr; Sa,<br />
So auch 17.30 Uhr. - „Jurassic World: Das<br />
gefallene Königreich“ (ab 12 Jhr.) tägl.<br />
20.30 Uhr; Sa auch 17.30 Uhr, So auch<br />
15, 17.30 Uhr. - „Arthur & Claire“ So<br />
10.30 Uhr. - „Jim Knopf und Lukas der<br />
Lokomotivführer“ So 17.30 Uhr.<br />
WANGEN<br />
Lichtspielhaus Sohler: „Jurassic World:<br />
Das gefallene Königreich 3D“ (ab 12 Jhr.)<br />
Do, Mo, Di, Mi 20 Uhr, Fr, Sa 17, 19.30,<br />
22 Uhr, So auch 15, 20 Uhr; So - Mi (außer<br />
Mo) 17.30 Uhr. - „Wohne lieber ungewöhnlich“<br />
Do, Sa, Mi 20.15 Uhr; Fr - Di<br />
(außer Mo, Sa) 18 Uhr. - „Liliane Susewind<br />
- Ein tierisches Abenteuer“ (o.A.) Fr -<br />
So 16 Uhr. - „<strong>Der</strong> Buchladen der Florence<br />
Green“ Fr, So 20 Uhr, Sa, Mi 18 Uhr. -<br />
„Blumhouse präsentiert: Wahrheit oder<br />
Pflicht“ (ab 16 Jhr.) Fr, Sa 22 Uhr. - „Museum<br />
Hours“ Mo, Di 20.15 Uhr.<br />
Ärztliche Notdienste<br />
Augenarzt, 01 80/1 92 93 46.<br />
Bereitschaftsdienst (Allgemeinarzt,<br />
Hals-Nasen-Ohren), 116 117.<br />
Zahnarzt, 0 180/5 05 99 91, oder im Internet<br />
unter www.zahnaerzte-lindau.de<br />
In Notfällen<br />
Feuerwehr, 1 12.<br />
Krankentransporte, 0 831/1 92 22.<br />
Polizei Lindenberg, 0 83 81/92 01 -0.<br />
Polizei Notruf, 1 10.<br />
Rettungsdienst und Feuerwehr, 1 12.<br />
Giftnotruf, 0 89/1 92 40.<br />
Apotheken-Notdienste<br />
Post-Apotheke, Bahnhofstraße 9, Weiler,<br />
8 bis 8 Uhr, 0 83 87/83 83.<br />
So erreichen Sie uns<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
für die<br />
Service-Seite<br />
Dagmar Ihler<br />
Sekretariat:<br />
Telefon 0 83 87/3 99-29<br />
Telefax 0 83 87/ 27 29<br />
I E-Mail Redaktion:<br />
redaktion@westallgaeuer-zeitung.de<br />
Klimaschutzmanagerin Irene Juhre (links) und Gästeamtsleiterin Kathrin Felle freuen<br />
sich über das neue Angebot für E-Auto-Nutzer.<br />
Foto: Stadt Lindenberg<br />
Bis zu drei Stunden<br />
Aufladen kostenlos<br />
E-Mobilität Neues Angebot der Stadt soll<br />
einen Beitrag zum Klimaschutz leisten<br />
Beim Mittelalterfest<br />
kreisen die Greifvögel<br />
Vorführungen Falknerei, Natur und Jagd<br />
stehen am Wochenende in Lindau im Fokus<br />
Lindau Greifvögel und die Jagd stehen<br />
dieses Jahr im Mittelpunkt des<br />
Mittelalterfests in Lindau. Eröffnet<br />
wird das Festwochenende am Samstag,<br />
16. <strong>Juni</strong>, um 11 Uhr. Dann werden<br />
Greifvogelträger, Jagdhornbläser,<br />
Falkner und eine mittelalterliche<br />
Spielgruppe <strong>vom</strong> Hospital über<br />
den Marktplatz an den Kirchen vorbei<br />
zur Wiese bei der Lindauer<br />
Spielbank ziehen, wo die Vorführungen<br />
stattfinden.<br />
In Zusammenarbeit mit dem<br />
Kreisjagdverband Lindau und der<br />
Jagdschule „Jagen Lernen“ wird das<br />
Hospital an beiden Tagen auf der<br />
Spielbankwiese mehrmals eine<br />
Flugschau mit Greifvögeln sowie die<br />
Falknerei mit Balg- und Federspiel<br />
präsentieren. Im Innenhof des Senioren-<br />
und Pflegeheims wird mittelalterliches<br />
Treiben herrschen.<br />
Daneben gibt es eine Greifvogelschau,<br />
das „Schüsseltreiben“ (weidmännischer<br />
Ausdruck für das Essen<br />
nach der Jagd) sowie mittelalterliche<br />
Musik. Ergänzt wird das Programm<br />
durch eine Ausstellung im historischen<br />
Gewölbesaal.<br />
Auf der Spielbankwiese können<br />
Besucher erleben, was es mit der<br />
Falknerei auf sich hat. Wie kommt<br />
der Greifvogel auch ohne (angebundene)<br />
Lockschnur zum Falkner zurück?<br />
Wie ist die Flugtechnik der<br />
Greifvögel? Was ist ein Balg oder Federspiel?<br />
Die Falknerei reicht in der<br />
Geschichte weit zurück. So erließ<br />
etwa Karl der Große um das Jahr 800<br />
ein Gesetz, das auch die Jagd mit Falken,<br />
Habichten und Sperbern erwähnt.<br />
Die Beizjagd (so bezeichnet<br />
man in der Falknersprache die Jagd<br />
Lindenberg Die Stadt Lindenberg<br />
fördert das Thema Elektromobilität:<br />
Ab sofort können Besucher des<br />
Hutmuseums und städtischer Kulturveranstaltungen<br />
auf dem Kulturboden<br />
sowie Touristen mit der Allgäu-Walser-Card<br />
ihr E-Auto kostenlos<br />
an der Kulturfabrik aufladen.<br />
Für diesen Service liegt eine entsprechende<br />
Ladekarte zum Abholen<br />
im Foyer des Hutmuseums bereit.<br />
Wer die nutzen möchte, muss eine<br />
Kaution hinterlegen, kann damit<br />
dann aber die Batterie seines Fahrzeugs<br />
bis zu drei Stunden lang kostenlos<br />
an der Säule aufladen. Danach<br />
ist das Laden kostenpflichtig mit elf<br />
Cent pro Minute. <strong>Der</strong> festgelegte<br />
Drei-Stunden-Zeitraum soll nach<br />
Angaben von Klimaschutzmanagerin<br />
Irene Juhre verhindern, dass die<br />
Ladesäule zu lange blockiert wird.<br />
Kultur- und Gästeamtsleiterin<br />
Kathrin Felle erläutert, dass das Herausgeben<br />
von Ladekarten zur Unterstützung<br />
der E-Auto-Fahrer bereits<br />
mehrfach im Hutmuseum<br />
nachgefragt worden ist – und so etwas<br />
mittlerweile in vielen deutschen<br />
Museen zum Service gehört.<br />
Mitarbeiter fahren mit Strom<br />
Auch die Mitarbeiter des städtischen<br />
Bauamtes sind weiterhin klimafreundlich<br />
unterwegs. Die Stadtverwaltung<br />
hat für weitere vier Jahre<br />
ein Elektroauto geleast. Die monatliche<br />
Rate beträgt 240 Euro plus<br />
70 Euro für die Batterie.<br />
Das bisherige Modell wurde vor<br />
allem für Kurzstrecken im Stadtgebiet<br />
genutzt (5000 Kilometer pro<br />
Jahr). Das neue Modell, erneut ein<br />
Renault ZOE, verfügt über eine<br />
doppelte Reichweite (400 Kilometer<br />
pro Ladung) und kann auch für weitere<br />
Fahrten genutzt werden. <strong>Der</strong><br />
Verbrauch liegt bei 13,3 Kilowattstunden<br />
auf 100 Kilometer, was laut<br />
der Klimaschutzmanagerin einem<br />
Verbrauch von 1,3 Litern Diesel<br />
entspricht. (bes, wa)<br />
Hospital-Stiftungsverwalter und Heimleiter<br />
Klaus Höhne, selbst im Besitz eines<br />
Falknerscheins, präsentiert einen Ger-<br />
Saker-Falken.<br />
Foto: privat<br />
mit Greifvögeln) wurde hoffähig.<br />
Unter Friedrich II. von Hohenstaufen<br />
(1194 bis 1250) gelangte die Falknerei<br />
schließlich zu ihrer höchsten<br />
Blüte. Kaiser Friedrich war ein begnadeter<br />
Beobachter, großer Naturwissenschaftler<br />
und ein begeisterter<br />
Anhänger der Falknerei. Sie inspirierte<br />
ihn zu dem Werk „De arte<br />
venandi cum avibus“ – Über die<br />
Kunst, mit Vögeln zu jagen. (wa)<br />
O Das Mittelalterfest mit Falknerei und<br />
Greifvogelschau findet am Wochenende,<br />
16. und 17. <strong>Juni</strong>, statt. Am Samstag<br />
wird von 11 bis 18 Uhr gefeiert, am<br />
Sonntag von 11 bis 15 Uhr. Das detaillierte<br />
Programm gibt es im Internet:<br />
www.hospital-lindau.de
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
<br />
31<br />
Ein neues Zuhause für das neue Fahrzeug<br />
Einweihung Die Abteilung Eglofs der Feuerwehr Argenbühl nimmt am Sonntag offiziell ihr neues Gerätehaus in Betrieb<br />
VON OLAF WINKLER<br />
Eglofs Die Not war groß bei der Abteilung<br />
Eglofs der Feuerwehr Argenbühl:<br />
Das alte Gerätehaus in der<br />
Ortsmitte war etwa 100 Jahre alt<br />
und nicht isoliert. Bis zu acht Grad<br />
unter Null haben die Feuerwehrler<br />
im Gebäude gemessen. Umkleiden<br />
gab es gleich gar nicht: Nach jeder<br />
Probe und jedem Einsatz nahm jeder<br />
der Aktiven sein Häs mit nach<br />
Hause. Als der Ersatz des in die Jahre<br />
gekommenen Löschfahrzeuges<br />
anstand, war klar, dass das neue<br />
Fahrzeug auch ein neues Zuhause<br />
braucht. Und das steht jetzt zwischen<br />
Schule, Sporthalle und Fußballplatz.<br />
Dort ist in den vergangenen<br />
15 Monaten das neue Gerätehaus<br />
entstanden, dessen Einweihung<br />
die Wehr am Sonntag feiert.<br />
Bis es soweit kommen konnte,<br />
waren allerdings viele Gespräche,<br />
Überlegungen und Planungen notwendig.<br />
„Seit 2012 haben wir uns<br />
intensiv damit beschäftigt“, blickt<br />
Abteilungskommandant Wolfgang<br />
Kempter zurück. Zunächst war ein<br />
Festprogramm<br />
Die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses<br />
am Sonntag,<br />
17. <strong>Juni</strong>, beginnt um 9 Uhr mit dem<br />
Festgottesdienst in der Pfarrkirche<br />
St. Martin in Eglofs. Anschließend<br />
findet die Segnung des Gebäudes<br />
statt, bevor die Musikkapelle<br />
den Frühschoppen umrahmt. Zu<br />
Kaffee und Kuchen am Nachmittag<br />
spielen die Heublechler auf. Das<br />
Gerätehaus steht ganztags zur Besichtigung<br />
offen. (owi)<br />
An- beziehungsweise Umbau des<br />
bestehenden Gebäudes geplant. Als<br />
sich allerdings abzeichnete, dass die<br />
Eglofser Feuerwehr zwei kleinere<br />
Fahrzeuge als Ersatz für ihr bisheriges<br />
Löschfahrzeug erhalten sollte,<br />
war klar: Ein Neubau muss her. Daraus<br />
folgte die Standortsuche.<br />
Viele Aktive wünschten sich einen<br />
möglichst zentralen Standort.<br />
Flächen gegenüber des bestehenden<br />
Gerätehauses und beim Feriendorf<br />
waren im Gespräch. Dass die Entscheidung<br />
im Gemeinderat schließlich<br />
für den jetzigen Standort beim<br />
Fußballplatz fiel, löste in den Reihen<br />
der Feuerwehr nur wenig Begeisterung<br />
aus. Denn die An- und<br />
Abfahrt führt durch ein Wohngebiet.<br />
Zudem ist die Parkplatzsituation<br />
schwierig. „Es ist der 1B-Standort“,<br />
sagt denn auch heute noch<br />
Kommandant Kempter. Die Schaffung<br />
von 15 Parkplätzen für die<br />
Feuerwehr und die Zusage, die Zufahrtsstraße<br />
zu verbreitern, haben<br />
ihn und manch anderen Aktiven mit<br />
dem Standort versöhnt.<br />
Die Freude über das neue Gebäude<br />
ist ohnehin groß. Für etwa 720000<br />
Euro ist ein Gerätehaus entstanden,<br />
das heutigen Ansprüchen genügt.<br />
Auf einer Grundfläche von 280 Quadratmetern<br />
finden sich im Erdgeschoss<br />
zwei Stellplätze für Fahrzeuge,<br />
Umkleiden, Sanitärräume, ein<br />
Büro und ein Technikraum. Im<br />
Obergeschoss ist der circa 100 Quadratmeter<br />
große Schulungsraum untergebracht.<br />
Vor allem hier haben<br />
sich die Feuerwehraktiven bis heute<br />
mit rund 1000 ehrenamtlich geleisteten<br />
Stunden eingebracht. Sie haben<br />
aber auch ihre Spinde selbst gezimmert,<br />
Decken- und Bodenelemente<br />
installiert sowie zahlreiche Montage-<br />
arbeiten erledigt. Ungezählt sind die<br />
Stunden während der Planungsphase.<br />
Entstanden ist der Neubau in<br />
Massivbauweise. Minusgrade im Gebäude<br />
gehören der Vergangenheit<br />
an. Es ist über eine Fernleitung an<br />
das Heizsystem der Schule und der<br />
Sporthalle angeschlossen.<br />
Dem Spatenstich im März 2017<br />
folgte schon im Mai vergangenen<br />
Jahres das Richtfest. Im Dezember<br />
fand dann ein erster Umzug statt:<br />
Das im Oktober 2016 in Dienst gestellte<br />
Tragkraftspritzen-Fahrzeug<br />
Wasser (TSF-W) steht seitdem im<br />
neuen Gebäude – daneben das inzwischen<br />
29 Jahre alte Löschfahrzeug.<br />
Hier steht aber bald der<br />
Tausch gegen einen neuen Mannschaftstransportwagen<br />
(MTW) an.<br />
<strong>Der</strong> Umzug der 42 Aktiven erfolgte<br />
in weiteren Schritten. Seit Februar<br />
nutzen sie ihre Spinde und Umkleideräume.<br />
Letzte Handgriffe im<br />
Schulungsraum sollen bis zur Einweihung<br />
ebenfalls erledigt sein.<br />
Gut gerüstet sei die Eglofser<br />
Wehr künftig für Einsätze, freut<br />
sich Kempter. Und er ist dankbar,<br />
dass es heuer während der Bauphase<br />
bislang nur zwei Einsätze gab. Üblicherweise<br />
müssen die Aktiven zehn<br />
bis 15 Mal jährlich ausrücken.<br />
Fördergeber springen auch bei Mehrkosten ein<br />
Cavazzen Fachleute rechnen beim Umbau des Lindauer Stadtmuseums mit unliebsamen Überraschungen<br />
Lindau Die Vorarbeiten zur Sanierung<br />
des Cavazzen laufen planmäßig.<br />
<strong>Der</strong> Depotbau ist im Kosten- und<br />
Zeitplan. Fördergeber geben Zeichen,<br />
dass sie sich auch an möglichen<br />
Mehrkosten beteiligen. Zugleich<br />
läuft die Macke-Ausstellung sehr<br />
gut. Das haben OB Gerhard Ecker,<br />
Museumschefin Barbara Reil und<br />
Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn<br />
im Kulturausschuss berichtet.<br />
Es gebe Gespräche mit der Regierung<br />
von Schwaben, die die verschiedenen<br />
Fördergeber koordiniert,<br />
sagte der OB. Die Gesprächspartner<br />
wüssten um die schwierige<br />
Aufgabe, ein historisches Gebäude<br />
von Grund auf zu erneuern und zu<br />
modernisieren. Kostensteigerungen<br />
von mehr als einem Zehntel seien da<br />
normal, im Fall des Cavazzen wären<br />
das mehr als zwei Millionen Euro.<br />
Die Fördergeber ließen Lindau damit<br />
nicht allein, sondern erhöhen<br />
ihre Zuschüsse entsprechend, wenn<br />
die Stadt nachweisen kann, dass sie<br />
diese Kostensteigerungen nicht zu<br />
verantworten hat, berichtete Ecker.<br />
Am östlichen Ortsrand beim Fußballplatz ist das neue Feuerwehrhaus in Eglofs entstanden. Umkleideräume und Spinde (unten,<br />
rechts) hatten die Aktiven noch nie. Sie mussten ihre Kleidung bislang mit nach Hause nehmen. Abteilungskommandant Wolfgang<br />
Kempter freut sich: Im neuen Gebäude ist auch Platz für ein kleines Büro.<br />
Fotos: Olaf Winkler<br />
Vor diesem Hintergrund ist es aber<br />
gut, dass der Neubau des Depots<br />
völlig im Rahmen der Planung verläuft,<br />
wie Museumschefin Reil erklärte.<br />
Inzwischen sei das Gebäude<br />
verputzt und gestrichen. Die Planung<br />
des neuen Stadtmuseums<br />
schreite immer weiter voran, ergänzte<br />
Reil. Museumsplaner und<br />
Gestalter arbeiten immer besser zusammen.<br />
Fachplaner prüften derzeit,<br />
welche der neuen Ideen im Gebäude<br />
auch technisch umsetzbar<br />
wären. Infolge der Bauarbeiten wird<br />
es im Cavazzen vorerst keine großen<br />
Ausstellungen mehr geben. Und die<br />
Suche nach Ersatzräumen war laut<br />
Warmbrunn bisher vergeblich.<br />
Umso mehr freut sich der Kulturamtsleiter,<br />
dass die laufende Macke-<br />
Ausstellung erfolgreich ist. Die Zahl<br />
von 20000 Besuchern habe man früher<br />
erreicht als bei der Klee-Ausstellung<br />
vor einem Jahr. Die Zahlen<br />
sind eindrucksvoll: 146 öffentliche<br />
Führungen, 68 Sonderführungen,<br />
50 Schulworkshops und drei Schulführungen<br />
gab es bereits. „Wir sind<br />
weit und breit das Museum mit dem<br />
größten museumspädagogischen<br />
Angebot“, sagte Warmbrunn.<br />
Stolz ist der Kulturamtsleiter<br />
auch auf das Rahmenprogramm, als<br />
dessen Höhepunkt Kurator Roland<br />
Doschka am 27. Juli im Stadttheater<br />
einen Vortrag hält: „Vom Gartentraum<br />
zum Kunstraum“. <strong>Der</strong> Vortrag<br />
soll Ersatz sein für die in früheren<br />
Jahren so beliebten Kuratorenführungen,<br />
die Doschka aus gesundheitlichen<br />
Gründen heuer nicht so<br />
oft anbieten kann. (dik/sz)<br />
Blickpunkt<br />
LINDENBERG<br />
„Kommunikation mit<br />
Kindern“ – Elternfortbildung<br />
Zum Thema „Kommunikation mit<br />
Kindern“ veranstaltet der Kinderschutzbund<br />
Lindenberg eine<br />
Elternfortbildung ab Donnerstag,<br />
21. <strong>Juni</strong>, ab 19.30 Uhr. <strong>Der</strong> Kurs<br />
geht über drei Donnerstagabende<br />
und dauert jeweils zirka zweieinhalb<br />
Stunden. Die Leitung haben<br />
Anja Kronenberg und Melanie<br />
Spengler. Anmeldung unter Telefon<br />
(0 83 81) 44 36, Informationen<br />
im Internet www.kinderschutzbund-lindenberg.de<br />
WEILER-SIMMERBERG<br />
Vortrag über<br />
essbare Wildkräuter<br />
Ein Fachvortrag über essbare<br />
Wildkräuter findet im Rahmen<br />
des Kräuterjahres <strong>2018</strong> am Freitag,<br />
16. <strong>Juni</strong>, ab 19.30 Uhr im Kornhaus<br />
in Weiler statt. In dem eineinhalbstündigen<br />
Vortrag zeigt<br />
Wildkräuterfrau Christine Giera,<br />
was die Natur an essbaren Kräutern<br />
kostenlos abgibt.<br />
CHRISTAZHOFEN<br />
Zwei Tage lang<br />
viel Musik im Dorf<br />
Das Dorffest in Christazhofen beginnt<br />
am Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, um 20<br />
Uhr mit der Gruppe „Blasmusik<br />
Grenzenlos“. Einlass ist ab 16<br />
Jahren mit Partypass. <strong>Der</strong> Musikverein<br />
Dietingen (Landkreis<br />
Rottweil) spielt zum Frühschoppen<br />
am Sonntag, 17. <strong>Juni</strong>, ab 11 Uhr<br />
auf. Für die kleinen Gäste gibt es<br />
ein kunterbuntes Kinderprogramm.<br />
Die Musikkapelle Christazhofen<br />
bietet eine Instrumentenvorstellung<br />
im Rahmen des<br />
Dorffestes an. Bei gutem Wetter<br />
findet das Fest auf dem Schulhof,<br />
bei schlechtem in der Turn- und<br />
Festhalle statt.<br />
LINDAU<br />
VW-Busse treffen sich<br />
auf dem Campingplatz<br />
Zum Reisen und Camping gehört<br />
das Fahren – und dazu unweigerlich<br />
das T-Modell von VW. Auf<br />
dem Campingplatz Gitzenweiler<br />
Hof in Lindau findet am morgigen<br />
Freitag und am Samstag, 15./16.<br />
<strong>Juni</strong>, ein Treffen der Vereinigung<br />
Bodenseebusse Friedrichshafen<br />
statt. Fachsimpeln und schmucke<br />
Fahrzeuge bewundern ist auch<br />
eine Woche später möglich: Vom<br />
22. bis 24. <strong>Juni</strong> stehen die Busse<br />
des T4-Forum-Treffens auf dem<br />
Campingplatz.<br />
25 Jahre Kindergarten: Jubiläumsprogramm in Oberreute<br />
Unter dem Motto „Karneval der Tiere“ feiert der<br />
Kindergarten Sonnenschein in Oberreute am Samstag,<br />
16. <strong>Juni</strong>, seinen 25. Geburtstag. Normalerweise ist<br />
samstags der Sandkasten im Garten verwaist, die<br />
Schaukeln baumeln ruhig, und die Dreiräder und Taxifahrzeuge<br />
stehen ordentlich unterm Dach. Nicht so<br />
am 16. <strong>Juni</strong>. Dann nämlich heißt es „Auf zur Geburtstagsparty<br />
in den Kindergarten Sonnenschein“. Die gemeindliche<br />
Einrichtung feiert ihr 25-jähriges Bestehen<br />
mit einem bunten Programm. Neben der großen Aufführung<br />
der knapp 50 Kindergartenkinder sowie Musik<br />
der Jugendkapelle Oberreute und einem Trio gibt<br />
es eine große Bastelaktion, einen Luftballonkünstler<br />
und eine große Fotoausstellung, bei der sich vielleicht<br />
so manch „Ehemaliger“ entdeckt. Gegrilltes, Kaffee<br />
und Kuchen sowie Hofgut-Eis werden am Verköstigungsstand<br />
angeboten. Geprobt, organisiert, gebastelt<br />
und gebaut wird natürlich schon seit Wochen.<br />
Schließlich soll das Fest für Kinder, Eltern, Angehörige<br />
und Ehemalige ein besonderes Erlebnis werden.<br />
Von 14 bis 18 Uhr sind alle Bürger aus Oberreute willkommen.<br />
scs/Foto: Simone Schmid-Berger<br />
Opferstockdieb<br />
gesteht<br />
15 Einbrüche<br />
Doren Ein 36-Jähriger hat gestanden,<br />
zwischen Mai und Anfang <strong>Juni</strong><br />
insgesamt 15 Opferstöcke in Vorarlberg<br />
aufgebrochen zu haben. Nach<br />
Angaben der Landespolizeidirektion<br />
sitzt der Mann, der in Polen<br />
wohnt, jetzt in der Justizanstalt<br />
Feldkirch. Am Sonntag war in der<br />
Kirche in Doren (Bregenzerwald)<br />
der Opferstock aufgebrochen worden.<br />
Die Ermittlungen der Polizei<br />
Hittisau ergaben, dass in diesem Zusammenhang<br />
ein Zeuge ein Auto mit<br />
polnischem Kennzeichen wahrgenommen<br />
hat. Daraufhin wurde eine<br />
landesweite Fahndung nach diesem<br />
Wagen in die Wege geleitet. Am<br />
Nachmittag desselben Tages wurde<br />
in der Kirche Bildstein ein weiterer<br />
Opferstock aufgebrochen. Polizisten<br />
aus Wolfurt und Lauterach kontrollierten<br />
daraufhin Zufahrtsstraßen<br />
und hielten ein polnisches Fahrzeug<br />
an. Bei dessen Durchsuchung<br />
fanden die Beamten Einbruchswerkzeug<br />
und Münzgeld. <strong>Der</strong> Fahrer,<br />
ein 36-jähriger in Polen wohnhafter<br />
Mann, wurde festgenommen.<br />
Die weiteren Ermittlungen, die in<br />
Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt<br />
erfolgten, ergaben,<br />
dass der Mann für insgesamt 15 Einbrüche<br />
in Opferstöcke in Vorarlberg<br />
verantwortlich ist. (wa)
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
32 Aus dem Westallgäu<br />
Signal übersehen:<br />
Lastwagen reißt<br />
Bahnschranke ab<br />
Sigmarszell Ein Lastwagen hat am<br />
Dienstagvormittag die Bahnschranke<br />
am Bahnübergang in der Sigmarszeller<br />
Hauptstraße abgerissen.<br />
Wie die Polizei mitteilt, passierte<br />
gegen 10.30 Uhr ein 43-Jähriger mit<br />
seinem Lkw den Übergang. Dabei<br />
übersah er die rote leuchtende<br />
Lichtzeichenanlage und touchierte<br />
die sich bereits senkende Schranke,<br />
die dadurch abriss. Ein Verantwortlicher<br />
der Deutschen Bahn repariere<br />
die Schranke noch während der Unfallaufnahme<br />
notdürftig, sodass sie<br />
wieder in Betrieb genommen werden<br />
konnte. <strong>Der</strong> Bahnverkehr wurde<br />
nicht eingeschränkt. Es entstand<br />
ein Sachschaden von etwa 1500<br />
Euro. (wa)<br />
Aus dem Kirchenleben<br />
Scheidegg: Abendliedersingen auf<br />
dem Kreuzberg am Sonntag, 17.<br />
<strong>Juni</strong>, ab 19.30 Uhr. Bei Regen in der<br />
St.-Gallus-Kapelle am Fuß des<br />
Höhenwegs.<br />
Hergensweiler: <strong>Der</strong> Seniorennachmittag<br />
am Dienstag, 19. <strong>Juni</strong>, wird<br />
um eine Woche verschoben. <strong>Der</strong><br />
nächste Termin ist am Dienstag,<br />
26. <strong>Juni</strong>, ab <strong>14.</strong>30 Uhr.<br />
Kommunalpolitik<br />
Lindenberg: Sitzung des Stadtrats<br />
am Montag, 18. <strong>Juni</strong>, ab 18 Uhr im<br />
Rathaus. Tagesordnung: Waldsee –<br />
Informationen über das Thema<br />
Blaualgen und anstehende Untersuchungen;<br />
Bebauungsplan Ellgasser<br />
Straße Teil 2; Erhöhung des Stundenumfangs<br />
für die Jugendsozialarbeit<br />
an der Grundschule; Tätigkeitsbericht<br />
der Klimaschutzmanagerin;<br />
Errichtung einer Schnellladestation<br />
auf dem Stadtplatz; Start<br />
ins Car-Sharing; Antrag der Stadtkapelle<br />
auf Zuschuss für eine<br />
Trachtenbeschaffung.<br />
Grünenbach: Gemeinderatssitzung<br />
am Montag, 18. <strong>Juni</strong>, ab 20 Uhr in<br />
der Alten Schule. Tagesordnung:<br />
Sanierung/Neubau von Kindergarten/Kinderkrippe;<br />
Gestaltung<br />
der Ortseingangstafeln; Bauanträge.<br />
Sigmarszell: Bauausschusssitzung<br />
mit anschließender Gemeinderatssitzung<br />
am Dienstag, 19. <strong>Juni</strong>, ab 19<br />
Uhr im Rathaus in Schlachters.<br />
Tagesordnung: Bauanträge; Vorstellung<br />
des überarbeiteten Sanierungskonzeptes<br />
für die Alte Schule<br />
Bösenreutin; Schmutzwassersammelkanal<br />
Bösenreutin-Sigmarszell<br />
in der Ortsdurchfahrt Witzigmänn;<br />
Ortskernsanierung und -entwicklung<br />
in Schlachters im Zuge<br />
der Schaffung des Bahnhalts.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Westallgäuer</strong><br />
Allgäuer Zeitung<br />
Die Tageszeitung für das westliche Allgäu<br />
Gegründet 1852<br />
Verlag: Holzer Druck und Medien, 88171 Weiler im Allgäu<br />
und Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, 87435 Kempten<br />
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Trauchburg✝, Ellinor Holland✝, Günter Holland✝,<br />
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Chefredaktion (verantwortlich für den allgemeinen<br />
Textteil): Dr. Gregor Peter Schmitz.<br />
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Brandstifter verwüsten Wangener Metzgerei<br />
Vandalismus Unbekannte zünden vor dem Geschäft eine Holzsau an. Und am Bienenlehrpfad brennt eine Bärenskulptur<br />
VON BERND TREFFLER<br />
Wangen Erst brennt ein Bär, dann<br />
steht eine Sau in Flammen: In der<br />
Nacht zum Dienstag haben zwei<br />
Fälle von Brandstiftung bei Holzfiguren<br />
die Wangener Feuerwehr in<br />
Atem gehalten. Dabei wurde die<br />
Metzgerei Blaser in der Altstadt<br />
stark in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Die Kriminalpolizei ermittelt und<br />
sucht Zeugen (wir berichteten kurz).<br />
„So eine Sauerei!“ <strong>Der</strong> Kommentar<br />
einer Passantin vor der Metzgerei<br />
am Postplatz trifft – ob gewollt<br />
oder nicht – wortwörtlich ins<br />
Schwarze. Die Frau steht vor dem<br />
rot-weißen Absperrband, das die<br />
Polizei rund um den Eingangsbereich<br />
gespannt hat, und schüttelt<br />
ungläubig den Kopf. Ihr bietet sich<br />
ein Bild blinder Zerstörungswut:<br />
Die hölzernen Schiebetüren des<br />
Fachgeschäfts sind teilweise<br />
schwarz, Wände und bemalte Fassade<br />
<strong>vom</strong> Rauch gezeichnet. Rechts<br />
daneben, nun vors Schaufenster ge-<br />
<strong>Der</strong> oder die Täter zerstörten wohl auch<br />
eine Bärenskulptur am Bienenlehrpfad.<br />
stellt, steht der „Übeltäter“: ein<br />
verkohltes Holzschwein. Die Tierfigur<br />
war einst das Geschenk eines<br />
Bekannten gewesen und stand schon<br />
seit einigen Jahren links am Eingang<br />
der Metzgerei. Das wusste wohl<br />
auch der Brandstifter.<br />
Es ist kurz nach Mitternacht, als<br />
die Wangener Feuerwehr zum ersten<br />
Mal alarmiert wird. Neben dem<br />
Parkplatz beim Klösterle im Vorderen<br />
Ebnet, in der Nähe des Bienenlehrpfads,<br />
brennt eine geschnitzte<br />
Bären-Holzskulptur. Das Feuer ist<br />
zwar rasch gelöscht, aus dem hölzernen<br />
„Braunbären“ wird jedoch ein<br />
„Schwarzbär“ – fast komplett verkohlt.<br />
Die Polizei vermutet, dass die<br />
Skulptur vorsätzlich in Brand gesetzt<br />
wurde, und schätzt den Schaden<br />
auf 500 Euro.<br />
Etwa dreieinhalb Stunden später,<br />
gegen halb Vier, geht der nächste<br />
Feueralarm ein. Die Meldung diesmal:<br />
offener Brand an einer Gebäudefassade<br />
am Postplatz. „Wenn so<br />
etwas in der Altstadt ist, dann sind<br />
wir sensibel und alarmieren lieber<br />
ein paar Leute mehr“, sagt Wangens<br />
Kommandant Christoph Bock. Als<br />
er und seine Kollegen mit einem<br />
kompletten Löschzug eintreffen,<br />
bietet sich ihnen ein nicht alltägliches<br />
Bild: Eine Holzsau, die am Eingang<br />
der Metzgerei Blaser steht,<br />
brennt. Die Flammen steigen bereits<br />
außen am Seitenteil der Tür<br />
hoch und sind gerade dabei, in den<br />
Innenraum vorzudringen. <strong>Der</strong> innen<br />
befindliche Türvorhang ist bereits<br />
verbrannt.<br />
Die Wehr löscht rasch das Feuer<br />
im Außenbereich und kontaktiert<br />
gleichzeitig, kurz vor 4 Uhr, den Inhaber<br />
der Metzgerei. „Das war fünf<br />
Minuten, bevor mein Wecker eh geklingelt<br />
hätte“, erinnert sich Andreas<br />
Kiechle aus Schwarzenberg (Gemeinde<br />
Hergatz). Er eilt herbei, öffnet<br />
den Einsatzkräften die Eingangstür<br />
und gibt damit den Blick<br />
frei auf einen verunstalteten Ver-<br />
Wegen Brandstiftung ist in der Nacht zum Dienstag die Metzgerei Blaser stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine später<br />
beiseite geräumte Holzsau (rechts im Bild) im Eingangsbereich hatte gebrannt.<br />
Fotos: Bernd Treffler<br />
kaufsraum. „Das war gerade noch<br />
rechtzeitig, bevor das Feuer sich<br />
durch die Ladentür hätte fressen<br />
und auf das Holzmobiliar hätte<br />
übergreifen können“, sagt Bock:<br />
„<strong>Der</strong> Ruß hat sich aber auf der gesamten<br />
Einrichtung abgesetzt.“<br />
Für das Sortiment im Laden<br />
kommt deshalb jede Rettung zu<br />
spät. „Die Ware kann ich nicht<br />
mehr verwenden“, sagt Andreas<br />
Kiechle. „Das Schlimmste ist der<br />
Rauch.“ Die Einrichtung könne<br />
zwar weiter genutzt, müsse aber<br />
grundgereinigt werden. „Wenn es<br />
nach mir geht, dann will ich schon in<br />
ein paar Tagen wieder öffnen.“ Sollte<br />
es doch länger dauern, sei auch<br />
ein Verkaufswagen vor dem Geschäft<br />
eine Option. Grundsätzlich ist<br />
für Kiechle der ganze Vorfall aber<br />
fast schon Glück im Unglück: „Es<br />
gab keinen Personenschaden, es ist<br />
nichts Größeres passiert und die<br />
Produktion ist nicht betroffen.“ In<br />
einer ersten Schätzung geht die Polizei<br />
jedoch von einem Schaden in<br />
Höhe von 25000 Euro aus.<br />
Ob die beiden Fälle von Brandstiftung<br />
zusammenhängen, ob es<br />
sich also um den oder die selben Täter<br />
handelt, wollte die Kripo nicht<br />
sagen. Die Ermittlungen dauern an.<br />
Auch dass dem Vernehmen nach<br />
Benzin als Brandbeschleuniger im<br />
Spiel war, wollte die Polizei weder<br />
bestätigen noch dementieren. Sie<br />
geht davon aus, dass der Zeitpunkt<br />
der zweiten Brandstiftung an der<br />
Metzgerei am Dienstag gegen 3 Uhr<br />
war. Und sie sucht dringend Zeugen,<br />
die verdächtige Personen gesehen<br />
haben oder sonst sachdienliche<br />
Hinweise geben können.<br />
Am Dienstagabend noch steht<br />
Andreas Kiechle vor seiner Metzgerei,<br />
das Mobiltelefon in der<br />
Hand, und unterhält sich mit Passanten.<br />
Die Handwerker sind angefragt,<br />
ebenso eine Reinigungsfirma,<br />
die den Verkaufsraum wieder auf<br />
Vordermann bringen soll. <strong>Der</strong> Betrieb<br />
soll so schnell wie möglich<br />
weitergehen. Die Tage der Holzsau<br />
vor dem Geschäft dürften dagegen<br />
gezählt sein.<br />
Hinweise zu den beiden Brandstiftungen<br />
an das Kriminalkommissariat<br />
Ravensburg, Telefon (0751)<br />
803-0. (sz)<br />
Hans-Christian Winter ist neuer Vorsitzender<br />
Erneuerbare Energien Lindenberger folgt beim Förderverein auf Steffen Riedel. <strong>Der</strong> Stellvertreterposten bleibt unbesetzt<br />
Scheidegg Seit Dezember vergangenen<br />
Jahres gehört der Landkreis<br />
Lindau zum Bodensee-Oberschwaben<br />
Verkehrsbund, kurz Bodo.<br />
Auch wenn noch nicht alles reibungslos<br />
läuft, sind die Verantwortlichen<br />
mit dem Start zufrieden. Das<br />
erklärten sie bei einem Vor-Ort-<br />
Termin in Scheidegg. Als „Mini-<br />
Roadshow“ bezeichnen die Verantwortlichen<br />
die Tour durch den<br />
Landkreis Lindau, mit der sie für<br />
den neuen Verkehrsbund und die<br />
gelben Busse als Transportmittel<br />
werben wollen. Die Bürger Scheideggs<br />
nahmen das Informationsangebot<br />
kaum an. Während des einstündigen<br />
Aufenthalts in der Ortsmitte<br />
stellte niemand Fragen.<br />
Neun Stationen fährt der Bus im<br />
<strong>Juni</strong> an, im Herbst soll es dann weitergehen.<br />
Nahezu alle 19 Kommunen<br />
des Landkreises wollen Bodo-<br />
Geschäftsführer Jürgen Löffler, der<br />
Lindau Hans-Christian Winter aus<br />
Lindenberg ist neuer Vorsitzender<br />
des Fördervereins für erneuerbare<br />
Energien und effiziente Energienutzung<br />
(FEE). Er wurde bei der Jahreshauptversammlung<br />
zum Nachfolger<br />
von Steffen Riedel gewählt,<br />
der auch Klimaschutzmanager des<br />
Landkreises ist. Da Zweite Vorsitzende<br />
Heidi Stöhr nicht mehr für<br />
den Posten kandidierte und sich aus<br />
den Reihen der anwesenden Mitglieder<br />
niemand fand, der für das<br />
Amt kandidiert, bleibt die Stelle<br />
vorerst unbesetzt.<br />
Als Kassier wurde Joachim Seitz<br />
bestätigt. Rechnungsprüfer bleiben<br />
Anton Wiedemann und Klaus Röthele.<br />
Dem Fachbeirat, der den<br />
Vorstand bei seiner Vereinsaufgabe<br />
unterstützt, gehören Elmar Anzenbacher,<br />
Steffen Riedel, Nikolaus Fischer<br />
und Hanni Windhaber an.<br />
Winter hat sich vorgenommen,<br />
das Thema Mobilität verstärkt zu<br />
bearbeiten in Richtung E-Mobilität<br />
und Mobilität allgemein. Ferner<br />
möchte der Diplom-Ingenieur<br />
Schwerpunkte setzen bei der LED-<br />
Beleuchtung, bei Bildung im weitesten<br />
Sinne, wozu auch Veranstaltungen<br />
und Aktionen gehören, sowie im<br />
Bereich Wärme und Verbrennung.<br />
Die Versammlung stand unter<br />
dem Motto „Was ist los mit Energiewende<br />
und Klimaschutz im<br />
Lindauer RBA-Betriebsleiter Hans<br />
Klose und Eduard Stützle, beim<br />
Landratsamt unter anderem für den<br />
ÖPNV zuständig, mit ihrem gelben<br />
Bus einen Besuch abstatten.<br />
Während die Bevölkerung diesen<br />
in Scheidegg kaum wahrnahm, betonte<br />
Bürgermeister Ulrich Pfanner<br />
gegenüber dem <strong>Westallgäuer</strong>, gerade<br />
für seine Gemeinde als touristischer<br />
Ort sei der ÖPNV sehr wichtig. Bodo-Geschäftsführer<br />
Löffler hob den<br />
einheitlichen Tarif hervor. Mit der<br />
bisherigen Resonanz sei er zufrieden,<br />
auch wenn er einräumt: „Es<br />
braucht Zeit, bis es angenommen<br />
wird.“ Löffler verwies auch auf<br />
neue Angebote, mit denen der Bodo<br />
die Menschen <strong>vom</strong> Bus- und Bahnfahren<br />
überzeugen will. So gibt es<br />
etwa ein Seniorenticket und Gruppentarife,<br />
zudem können Kinder<br />
und Jugendliche nachmittags mit ihrem<br />
Schülerticket im ganzen Bodo-<br />
Landkreis Lindau?“. Riedel resümierte,<br />
dass derzeit Klimaschutz<br />
und Energiewende der Wind hart<br />
ins Gesicht blase: „Wenn er denn<br />
wenigstens zum Antrieb von Windkraftanlagen<br />
dienen würde.“ Tatsache<br />
sei, dass lediglich elf bis 13 Prozent<br />
der elektrischen Energie im<br />
Landkreis regenerativ gedeckt werde,<br />
wodurch der Landkreis weit unter<br />
dem Bundesschnitt von mittlerweile<br />
über 33 Prozent liege.<br />
Zwar hätten, wie Teilnehmer anmerkten,<br />
einige Gemeinden einen<br />
weitaus höheren Anteil, unter anderem<br />
wegen Solarstromfreiflächenanlagen,<br />
aber Riedel meinte, dass<br />
solche Anlagen von Naturschützern<br />
<strong>Der</strong> Bodo reist durch die Lande<br />
Öffentlichkeitsarbeit In Scheidegg stößt der Informationsbus auf wenig<br />
Interesse. Verantwortliche erläutern Vorteile des Verkehrsverbunds<br />
Gebiet kostenfrei fahren.<br />
Dass nun nicht mehr die Bahncard<br />
für die Tickets angerechnet<br />
werden kann, nannte Eduard Stützle<br />
<strong>vom</strong> Landratsamt den „Negativ-<br />
Punkt“ beim gemeinsamen Verkehrsbund.<br />
Man versuche jedoch,<br />
dies abzufangen mit der eCard. Nutzen<br />
Reisende diese Karte, erhalten<br />
sie bis zu 20 Prozent Ermäßigung<br />
auf ihren Fahrpreis. <strong>Der</strong>zeit funktioniere<br />
diese allerdings im Landkreis<br />
Lindau noch nicht wie geplant.<br />
„Es müssen 600 Busse umgerüstet<br />
werden, das dauert einfach“, sagte<br />
Löffler. Doch auch jetzt können die<br />
rund 500 Nutzer der Karte im<br />
Landkreis schon von der Ermäßigung<br />
profitieren. „Sie zeigen sie<br />
beim Busfahrer vor und bekommen<br />
dann ein vergünstigtes Barticket.“(feß)<br />
I Weitere Infos zum Bodo:<br />
www.bodo.de<br />
nicht gewollt seien und deshalb wohl<br />
die Ausnahme blieben. Damit aber<br />
gerade im Bereich Solarstrom etwas<br />
voran ginge, sei er froh, dass es dem<br />
Landkreis gelang, mit den Gemeinden<br />
ein Solarpotenzialkataster in<br />
Auftrag zu geben.<br />
Riedel blickte auf die einzelnen<br />
Aktivitäten des FEE zurück. Das<br />
Energiefahrrad wurde instandgesetzt<br />
und an Energieaktive verliehen.<br />
Riedel erinnerte daran, dass<br />
der FEE vor mehr als 20 Jahren <strong>vom</strong><br />
damaligen Landrat Klaus Henniger<br />
als Verein des Landkreises für den<br />
Landkreis gegründet wurde. Er regte<br />
deshalb an, die Energieteams in<br />
den Landkreisgemeinden stärker zu<br />
unterstützen. Roland Hämmerle bat<br />
auch darum, die Reparaturteams zu<br />
unterstützen, die helfen, kaputte<br />
Geräte wieder instand zu setzen und<br />
damit einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Ressourcen-Schonung leisteten.<br />
Ein besonderes Anliegen des FEE<br />
sei es auch gewesen, die Empfänger<br />
von Grundsicherung und Hartz IV<br />
im oberen Landkreis durch Unterstützung<br />
beim Kauf eines effizienten<br />
Kühlschranks im Rahmen des<br />
Stromsparchecks zu unterstützen.<br />
So wurde auch im vergangenen Jahr<br />
die Beschaffung von etwa 20 Geräten<br />
unterstützt, die den Betroffenen<br />
helfen, ihre Stromrechnung spürbar<br />
zu senken. (wa)<br />
Eine besondere Station machte der gelbe Bodo-Bus in Scheidegg. Nicht Fahrgäste<br />
konnten ein- oder aussteigen, sondern die Verantwortlichen machten bei ihrer kleinen<br />
„Roadshow“ Werbung fürs Bus- und Bahnfahren und erzählten von den ersten<br />
fünf Monaten. Das Bild zeigt (von links): Eduard Stützle (Landratsamt), Bürgermeister<br />
Ulrich Pfanner, Bodo-Geschäftsführer Jürgen Löffler, Hans Klose (Lindauer RBA-<br />
Betriebsleiter) und Marina Boll (Scheidegg-Tourismus).<br />
Foto: Anna Feßler
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Ab in die Natur<br />
33<br />
Prima<br />
Ausblicke<br />
Allgäu „Ab in die Natur“ – auf diesen<br />
Seiten können unsere Leser zeigen,<br />
was sie fotografieren, wenn sie<br />
unterwegs sind.<br />
Ganz gewiss ein<br />
weites Feld, denn<br />
die Aufnahmen<br />
können ebenso<br />
gut eine Bergwanderung<br />
zeigen wie<br />
einen Spaziergang<br />
im Wald, Tiere<br />
oder den Blick auf<br />
Wiesen und Seen.<br />
Ob die Fotos<br />
aus dem Allgäu<br />
oder von weiter<br />
weg sind, spielt<br />
keine Rolle. Allerdings<br />
müssen schon ein paar Infos<br />
zum Bild dabei sein: Was zeigt es,<br />
warum gefällt es Ihnen, was galt es<br />
bei der Aufnahme zu beachten?<br />
Auf dieser Seite sind schöne Blicke<br />
auf die Natur zu sehen – im Allgäu<br />
und etwas weiter weg. Viel<br />
Freude beim Anschauen! (az)<br />
„Es ist einfach schön hier“<br />
„Um halb acht kommt die Sonne langsam ins Tal, es ist noch<br />
recht frisch in der Frühe, das schöne Maiengrün und das<br />
Sonnenlicht, dazu der blaue Himmel locken den Fotografen<br />
hinaus in die Natur. Es ist einfach schön hier im Allgäu!“<br />
Winfried Egger hat ja so recht. Auch wenn Ausschlafen auch<br />
was hat – solche Bilder gibt es halt nur früh am Morgen.<br />
Natur-Fotos mailen<br />
»Ihre schönsten Fotos zu unserer Aktion<br />
„Ab in die Natur“ können Sie mailen an:<br />
Natur@azv.de<br />
Mit Stativ lange belichtet<br />
„Um Bildrauschen durch hohen ISO-Wert zu vermeiden, habe ich<br />
mit längerer Belichtungszeit (1/3 Sekunde) und Stativ fotografiert“,<br />
informiert Fabian Zocher. Sein Foto zeigt die Wallfahrtskirche Maria<br />
Gern bei Berchtesgaden.<br />
Möge alles gutgehen!<br />
Das sah nach aber ziemlich Regen aus, als Suzanne Bernert bei Grünenbach<br />
im Westallgäu unterwegs war. Aber sie schreibt nicht, dass<br />
sie in einen Wolkenbruch gekommen ist. Hoffen wir also das Beste!<br />
Prämien für schönste Fotos<br />
Gelungen!<br />
Ein Regenbogen vor dem Tegelberg, dazu schon wieder viel blauer<br />
Himmel und von schlechtem Wetter fast keine Spur mehr: Dieses<br />
schöne Foto gelang Andrea Senn.<br />
An unserer Fotoserie „Ab in die Natur“<br />
beteiligt sich Erdgas Schwaben als<br />
Aktionspartner. Das Motto überzeugte<br />
sofort, da der regionale Energiedienstleister<br />
auf Themen wie „Umwelt“<br />
oder „Heimat“ besonderen Wert<br />
legt. So sind wir in den kommenden<br />
Wochen gemeinsam gespannt auf<br />
viele weitere Bilder unserer Leser und<br />
freuen uns sehr, dass Erdgas Schwaben<br />
die Aktion mit Prämien für die<br />
schönsten Motive unterstützt. Am<br />
Ende des Projekts wählt eine Jury Fotos<br />
aus, die auch in der Zeitung veröffentlicht<br />
werden. Unsere Leser können<br />
dann über die Plätze eins bis drei<br />
abstimmen. Unter allen Leserstimmen<br />
sowie für die drei Gewinner gibt es<br />
Geldpreise im Gesamtwert von 1000<br />
Euro. Die Gewinner werden selbstverständlich<br />
zu einer Preisverleihung<br />
eingeladen. Zudem ist am Aktionsende<br />
eine Bilderausstellung mit ausgewählten<br />
Motiven geplant.<br />
Dürr<br />
Auf dem Weg zur Dürrenberg Alpe ist Harald Stransky an diesem zugegeben<br />
recht vertrocknet aussehenden Baum vorbeigekommen.<br />
Klar, dass er da schreibt: „Da hat die Natur noch was vor, wenn der<br />
Baum wieder grün werden soll.“ Apropos „vorbeikommen“: Die<br />
Alpe liegt auf einem sonnigen Platz nordöstlich von Reutte und bietet<br />
einen der schönsten Ausblicke auf den Reuttener Talkessel, die Tannheimer<br />
Berge und das Lechtal. Vorbeikommen lohnt sich also!<br />
Er kann’s halt…<br />
Vieles zwischen den Zeilen<br />
Bernd Günther ist immer für gelungene Bilder gut,<br />
schiebt das aber wie auch in diesem Fall nicht auf sein<br />
fotografisches Können, sondern auf die Umgebung:<br />
„Bei der Musauer Alm findet man die tollsten Motive.<br />
Wasser, Berge, Wald – das muss ein schönes Bild<br />
ergeben.“<br />
Nicht nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort, sondern<br />
auch noch ein gutes Auge für die Bildgestaltung.<br />
Es liegt eine ganze Menge in dem kurzen Satz verborgen,<br />
den Steffen Westphal seinem Foto beifügte:<br />
„Ich habe dieses Bild zu Sonnenaufgang am Hopfensee<br />
aufgenommen.“
Biederstaedt<br />
und der Glaube<br />
Schauspieler war<br />
schwer krank<br />
<strong>Der</strong> Schauspieler Claus Biederstaedt<br />
(„Drei Männer im Schnee“) betet<br />
häufig zu Gott. Mit der Kirche habe<br />
er zwar nichts am Hut, „mit Gott<br />
aber schon“, sagte der 89-Jährige.<br />
„Ich danke ihm für meine zweite<br />
Chance.“ Bei Biederstaedt,<br />
der in<br />
der Nähe von<br />
München wohnt,<br />
war 2011 ein bösartiger<br />
Tumor auf<br />
der Zunge ent-<br />
Claus Biederstaedt<br />
deckt worden.<br />
<strong>Der</strong> Schauspieler<br />
war in den 50er<br />
Jahren durch verschiedene<br />
Filmrollen, etwa an der<br />
Seite von Heinz Rühmann und<br />
Romy Schneider, bekannt geworden.<br />
Unter anderem war er auch die<br />
Synchronstimme von Marlon Brando<br />
und Paul Newman. (dpa)<br />
Fernsehen aktuell<br />
Kurz vor Prozessbeginn muss sich Holly (Molly Windsor) erneut ihrer schmerzhaften Vergangenheit stellen (Szene aus dem Film<br />
„Three Girls - Warum glaubt uns niemand?“, der heute auf Arte läuft).<br />
Foto:Sophie Mutevelian, ARTE France, BBC, dpa<br />
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
Die Sex-Mafia<br />
Tipp des Tages Arte zeigt eine Serie über<br />
ein perfides Netzwerk in Großbritannien<br />
Arte, 20.15 Uhr Ruby (Liv Hill)<br />
lutscht verstört am Daumen, als sie<br />
darauf wartet, ihr Kind abzutreiben.<br />
Sie ist erst 13. Geistig zurückgeblieben.<br />
Missbraucht. Ausgeliefert von<br />
einem Ring skrupelloser Zuhälter an<br />
einen Familienvater Mitte 30. Kein<br />
Einzelfall – nur eines von rund 1000<br />
Opfern.<br />
Eine TV-Reporterin wird es später<br />
auf den Punkt bringen, warum<br />
der erschreckende Missbrauchskandal<br />
zusätzlich so heikel ist: „Sämtliche<br />
Männer sind pakistanischer<br />
Herkunft, während ihre Opfer ohne<br />
Ausnahme weiß sind.“ Lange Jahre<br />
ignorieren Behörden alle Hinweise<br />
vergewaltigter Mädchen aus der<br />
Unterschicht. Nach Strafanzeigen<br />
werden Anklagen fallengelassen.<br />
Davon berichtet das BBC-Drama<br />
„Three Girls – Warum glaubt uns<br />
niemand?“ auf Arte. Die dreiteilige<br />
Mini-Serie heute ab 20.15 Uhr greift<br />
den wahren Fall aus Großbritannien<br />
auf. In Nordengland hatten sich<br />
über Jahre Netzwerke gebildet:<br />
Orte wie Telford, Oldham, Rochdale<br />
stehen als Synonym für eine<br />
Kultur des Wegsehens.<br />
Zwischen 2003 und 2012 kam es<br />
dort immer wieder zu systematischer<br />
sexueller Ausbeutung junger<br />
Mädchen. Das Bekanntwerden der<br />
Machenschaften von Banden aus<br />
Südasien bedeutete für die liberale<br />
Einwanderungsgesellschaft eine Belastungsprobe.<br />
Nicht die Taten stehen<br />
im Mittelpunkt von Philippa<br />
Lowthorpes preisgekrönter Inszenierung.<br />
Die Kamera dreht weg,<br />
zeigt Aufnahmen aus der Ferne.<br />
Es geht um die Vorgeschichte und<br />
den schwer fassbaren Umgang der<br />
Behörden mit den Außenseiterinnen,<br />
bei dem die Mädchen in einen<br />
Topf mit Prostituierten geworfen<br />
wurden. (dpa)<br />
ARD ZDF BR RTL SAT.1 PRO 7 VOX<br />
5.00 Plusminus 5.30 ARD-Morgenmagazin<br />
9.00 Tagesschau 9.05 Live nach Neun 9.55<br />
Sturm der Liebe 10.44 Tagesschau 10.45<br />
Meister des Alltags 11.15 Gefragt – Gejagt<br />
12.00 Tagesschau 12.15 ARD-Buffet. Leben<br />
& genießen. U.a.: Heute kocht Vincent<br />
Klink Piroggen mit dreierlei Füllung. Zu Gast:<br />
Dr. Yael Adler 13.00 ZDF-Mittagsmagazin<br />
<strong>14.</strong>00 J I Tagesschau<br />
<strong>14.</strong>10 J I Rote Rosen Telenovela<br />
15.00 J I Tagesschau<br />
15.10 J Fußball: Weltmeisterschaft<br />
u. a. Philipp Lahm – Weltmeister<br />
im Gespräch mit Jessy Wellmer;<br />
ca. 16.00 Eröffnungsfeier<br />
17.00 J I v Fußball:<br />
Weltmeisterschaft (VPS 15.10)<br />
Eröffnungsspiel: Russland –<br />
Saudi-Arabien. Aus dem Luschniki-Stadion<br />
in Moskau (RUS)<br />
Kommentar: Tom Bartels<br />
19.50 J I Wetter vor acht<br />
19.55 J Börse vor acht (VPS 19.50)<br />
20.00 J I Tagesschau<br />
5.30 ARD-Morgenmagazin 9.00 heute<br />
Xpress 9.05 Volle Kanne – Service täglich.<br />
Magazin. U.a.: WM-Wetten und Tippspiele:<br />
Legal oder illegal? Zu Gast: Adel Tawil (Musiker),<br />
Mario Basler (Ex-Fußballprofi) 10.30<br />
Notruf Hafenkante. Grabräuber 11.15 SO-<br />
KO Wismar. Krimiserie 12.00 heute 12.10<br />
drehscheibe 13.00 ZDF-Mittagsmagazin<br />
<strong>14.</strong>00 I heute – in Deutschland<br />
<strong>14.</strong>15 I Die Küchenschlacht Show<br />
15.00 J I heute Xpress<br />
15.05 J I Bares für Rares<br />
Magazin. Die Trödel-Show<br />
16.00 J I heute – in Europa<br />
16.10 J I v Die Rosenheim-Cops<br />
17.00 J I heute<br />
17.10 J hallo deutschland Magazin<br />
17.45 J I Leute heute Magazin.<br />
U.a.: Meghans erster Solo-Auftritt<br />
18.00 J I SOKO Stuttgart Tabu<br />
19.00 J I heute<br />
19.20 J I Wetter<br />
19.25 J I v Notruf Hafenkante<br />
Actionserie. Endlich schlank<br />
5.30 Space Night 6.00 Dahoam is Dahoam<br />
6.30 Sturm der Liebe 7.20 Tele-Gym 7.35<br />
Bergwetter 8.30 Tele-Gym 8.45 Das Waisenhaus<br />
für wilde Tiere 9.35 Leopard, Seebär<br />
& Co. 10.25 Kängurus – Australiens<br />
Rote Riesen 11.10 Länder – Menschen –<br />
Abenteuer 11.55 Fährpassagen 12.40<br />
Dings <strong>vom</strong> Dach 13.25 In aller Freundschaft<br />
<strong>14.</strong>10 I Kunst + Krempel<br />
<strong>14.</strong>40 J I Wer weiß denn sowas?<br />
Show. Moderation: Kai Pflaume<br />
15.30 I Schnittgut. Alles aus<br />
dem Garten Magazin<br />
16.00 J I Rundschau<br />
16.15 J I Wir in Bayern Magazin<br />
17.30 I Abendschau –<br />
<strong>Der</strong> Süden Magazin<br />
Das Wichtigste aus Südbayern<br />
18.00 J I Abendschau Magazin<br />
18.30 J I Rundschau<br />
19.00 J I mehr/wert Magazin<br />
19.30 J I v Dahoam is Dahoam<br />
Soap. Aus allen Wolken gefallen<br />
20.00 J I Tagesschau<br />
5.25 Exclusiv – Das Star-Magazin 5.35 Explosiv<br />
– Das Magazin 6.00 Guten Morgen<br />
Deutschland. Magazin. Moderation: Wolfram<br />
Kons, Angela Finger-Erben 8.30 Gute Zeiten,<br />
schlechte Zeiten 9.00 Unter uns . Daily<br />
Soap 9.30 Betrugsfälle 10.00 Hebammen<br />
im Einsatz 11.00 Hebammen im Einsatz<br />
12.00 Punkt 12. Das RTL-Mittagsjournal<br />
<strong>14.</strong>00 I Meine Geschichte<br />
15.00 I Verdachtsfälle Doku-Soap<br />
16.00 I Verdachtsfälle Doku-Soap<br />
Doku-Serie. Die Sendung basiert<br />
auf fiktiven Geschehnissen<br />
und behandelt in jeder Folge<br />
eine vermeintliche Straftat.<br />
17.00 I Betrugsfälle Die Doku-Soap<br />
17.30 I Unter uns Daily Soap<br />
18.00 I Explosiv – Das Magazin<br />
18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin<br />
18.45 I Aktuell<br />
19.03 Wetter<br />
19.05 J I Alles was zählt<br />
19.40 J I Gute Zeiten,<br />
schlechte Zeiten Daily Soap<br />
5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. ViP mit Vanessa<br />
Blumhagen 10.00 Klinik am Südring.<br />
Doku-Soap 11.00 Im Namen der Gerechtigkeit<br />
. Doku-Soap 12.00 Anwälte im Einsatz.<br />
Doku-Soap. Erfahrene Juristen kämpfen<br />
in Familienrechtsfällen oder auch in Sachen<br />
Arbeitsrecht, Strafrecht und Baurecht. 13.00<br />
Anwälte im Einsatz. Doku-Soap<br />
<strong>14.</strong>00 Inspektion 5 – Köln Mülheim<br />
15.00 Auf Streife – Berlin Doku-Soap<br />
16.00 Klinik am Südring<br />
Doku-Soap. Hier zeigen echte<br />
Mediziner, Pfleger und Krankenschwestern,<br />
wie es im Krankenhausalltag<br />
wirklich läuft.<br />
17.30 Schicksale – und plötzlich<br />
ist alles anders Doku-Soap<br />
18.00 Auf Streife –<br />
Die Spezialisten Doku-Soap<br />
19.00 Die Ruhrpottwache Doku-Soap<br />
In je drei Geschichten pro Folge<br />
begleitet die Reihe echte Einsätze<br />
der Kripo und von Streifenpolizisten.<br />
19.55 Sat.1 Nachrichten<br />
5.40 Malcolm mittendrin 6.25 Mike & Molly<br />
6.50 2 Broke Girls 7.45 The Big Bang Theory<br />
8.55 Two and a Half Men 10.20 The<br />
Middle 11.15 Mike & Molly. Comedyserie<br />
11.40 How I Met Your Mother. Comedyserie.<br />
Zwei durchtriebene Hunde / Café der Trennungen<br />
12.35 2 Broke Girls. Comedyserie<br />
13.25 Two and a Half Men. Comedyserie<br />
<strong>14.</strong>45 The Middle Comedyserie<br />
<strong>Der</strong> Heilungsprozess / Die Gebrüder<br />
Heck. Mit Patricia Heaton<br />
15.40 The Big Bang Theory Comedyserie.<br />
Die Schweige-Verpflichtung /<br />
Das künstliche Koffein-Problem /<br />
Das Kohabitations-Experiment<br />
17.00 taff Magazin<br />
Schutzengel extrem / Stars, die<br />
von der Schule geflogen sind<br />
18.00 Newstime<br />
18.10 Die Simpsons Trickserie. Fantasien<br />
einer durchgeknallten Hausfrau<br />
/ Geschichtsstunde mit Marge<br />
19.05 Galileo Magazin. Topthema: Wieviel<br />
China steckt in Deutschland?<br />
5.10 CSI: NY. Die Schlafwandlerin 5.55 CSI:<br />
NY. Trautes Heim 6.50 Verklag mich doch!<br />
7.45 Verklag mich doch! 8.50 Verklag mich<br />
doch! 9.50 Verklag mich doch! 10.50 vox<br />
nachrichten 10.55 4 Hochzeiten und eine<br />
Traumreise. Doku-Soap. Tag 3: Kathrin, Gütersloh<br />
12.00 Shopping Queen. Doku-Soap<br />
13.00 Zwischen Tüll und Tränen. Doku-Soap<br />
<strong>14.</strong>00 I Mein Kind, dein Kind –<br />
Wie erziehst du denn?<br />
Doku-Soap. Stefanie vs. Simona<br />
15.00 I Shopping Queen Doku-Soap<br />
16.00 I 4 Hochzeiten und<br />
eine Traumreise Doku-Soap<br />
Tag 4: Sandra, Rotthalmünster<br />
17.00 I Zwischen Tüll und Tränen<br />
Moritzburg, „Princess“ / Bochum,<br />
„Lavie“ / Mainz, „la Mode Abyssale“<br />
18.00 I First Dates – Ein Tisch für<br />
zwei Moderation: Roland Trettl<br />
19.00 I Das perfekte Dinner<br />
Tag 4: Evelyn, Russische Küche /<br />
Hauptspeise: Bœuf Stroganoff<br />
20.00 I Prominent! Magazin<br />
20.15 H J I v Schandfleck –<br />
<strong>Der</strong> Usedom-Krimi TV-Kriminalfilm,<br />
D 2015. Mit Katrin Sass, Lisa<br />
Maria Potthoff, Peter Schneider<br />
21.45 J I Kontraste Magazin<br />
Rendite statt Pflegepersonal –<br />
Wie internationale Finanzinvestoren<br />
mit deutschen Altenheimen<br />
Kasse machen / Fragwürdige Förderpolitik<br />
– Mit Israelhassern gegen<br />
Extremismus? / Putins WM<br />
22.15 J I Tagesthemen<br />
22.45 J I Carolin Kebekus: Pussy-<br />
Terror TV Zu Gast: J. Michaelsen,<br />
Micky Beisenherz, Felix Lobrecht<br />
23.30 J I „Wie soll ich sagen ...?“<br />
Show. Das Soloprogramm<br />
mit Jürgen von der Lippe<br />
0.15 J I Nachtmagazin<br />
0.35 H J I v Schandfleck –<br />
<strong>Der</strong> Usedom-Krimi<br />
TV-Kriminalfilm, D 2015. Mit Katrin<br />
Sass. Regie: Oliver Schmitz<br />
2.08 I Tagesschau<br />
2.10 H J I Herzen in Fesseln –<br />
Judiths Entscheidung TV-Melodram,<br />
D 2002. Mit Gaby Dohm<br />
20.15 J I Lena Lorenz<br />
Familienserie. Ein Fall von Liebe<br />
Als sie Quirin begegnet, der<br />
gerade die Scheune auf dem<br />
Lorenzhof umbaut, ist Lena von<br />
dem jungen Mann angetan.<br />
21.45 J I heute-journal Wetter<br />
22.15 J I maybrit illner<br />
<strong>Der</strong> Polit-Talk im ZDF. Trumps<br />
neue Weltordnung – Feinde umarmen,<br />
Freunde verlassen? Zu Gast:<br />
Sigmar Gabriel, Alexander Graf<br />
Lambsdorff, Nataly Jung-Hwa Han,<br />
Peter Rough, Constanze Stelzenmüller.<br />
Moderation: Maybrit Illner<br />
23.15 J I Markus Lanz<br />
Talkshow. Russland! – Gespräche<br />
mit ziemlich fremden Freunden<br />
0.45 I heute+ Mod.: D. Bröckerhoff<br />
1.00 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />
(VPS 0.59). Titel & Titten<br />
1.45 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />
(VPS 1.44). Dramaserie<br />
2.25 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />
Ich hab auf sein Grab gepinkelt<br />
3.10 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />
3.55 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />
20.15 J I quer Magazin. U.a.: Zeitenwende:<br />
Porsche-Fahrer am<br />
Abgas-Abgrund / Extremwetter:<br />
Überschwemmungsopfer ohne<br />
Schutz. Moderation: Christoph Süß<br />
21.00 I Schlachthof Show<br />
Mitwirkende: Maxi Schafroth, Konstantin<br />
Wecker, Martin Zingsheim<br />
21.45 J I Rundschau Magazin<br />
22.00 I Vereinsheim Schwabing<br />
Zu Gast: Michael Mittermeier, Matthias<br />
Ningel, Ulan & Bator, Nora<br />
Boeckler, Die CubaBoarischen<br />
Moderation: Constanze Lindner<br />
22.45 J I Schlawiner Die Putzfrau<br />
23.15 I Woidboyz on the Road<br />
Reportagereihe. Per Anhalter<br />
durch Bayern. Mit Basti<br />
Kellermeier, Uli Nutz, Andi Weindl<br />
23.45 I Startrampe Unterwegs mit<br />
der Indie-Band Rikas aus Stuttgart<br />
0.15 I PULS Open Air<br />
Konzert. Mit Claire, Moderat<br />
1.15 Rundschau Nacht<br />
1.25 J I v Dahoam is Dahoam<br />
1.55 J I Wir in Bayern<br />
3.10 I Abendschau – der Süden<br />
SWR FERNSEHEN RTL II KABEL 1 3SAT<br />
ARTE ORFeins ORF 2<br />
6.30 SWR Aktuell BW 7.00 NaturNah 7.35<br />
made in Südwest 8.05 SWR Landesschau<br />
BW 8.50 ARD-Buffet 9.35 Seehund, Puma<br />
& Co. 10.25 Panda, Gorilla & Co. 11.15<br />
Planet Wissen 12.15 Wer weiß denn sowas?.<br />
Show. Zu Gast: Wolfram Kons, Annett Möller.<br />
Moderation: Kai Pflaume 13.00 Meister des<br />
Alltags. Show 13.30 Paarduell. Show<br />
<strong>14.</strong>15 I Eisenbahn-Romantik<br />
<strong>14.</strong>45 I Eisenbahn-Romantik<br />
15.15 I Schönes Portugal<br />
16.05 I Kaffee oder Tee<br />
17.05 I Kaffee oder Tee (VPS 16.05)<br />
18.00 I SWR Aktuell BW<br />
18.15 J I Die Rezeptsucherin<br />
18.45 J I SWR Landesschau BW<br />
19.30 J I SWR Aktuell BW<br />
20.00 J I Tagesschau<br />
20.15 J Zur Sache BW! U.a.: Angst<br />
vor kriminellen Flüchtlingen – Muss<br />
die Politik härter durchgreifen?<br />
21.00 I Die Schrottveredler<br />
Ivan und Zoran – Oldtimer<br />
für Jedermann Doku<br />
21.45 I SWR Aktuell BW Magazin<br />
22.00 I odysso – Wissen im SWR<br />
22.45 I Kunscht! Magazin<br />
23.15 I lesenswert sachbuch<br />
23.45 Mata, Mata – Spiel des Lebens<br />
Dokumentarfilm, D/BRA 2013<br />
1.15 J I Wader Wecker Vater<br />
Land Dokumentarfilm, D 2011<br />
5.10 Privatdetektive im Einsatz 5.55 Privatdetektive<br />
im Einsatz 6.55 Die Straßencops<br />
West – Jugend im Visier 7.55 Die<br />
Straßencops West – Jugend im Visier 8.55<br />
Frauentausch. Doku-Soap 10.55 Die Reimanns<br />
– Ein außergewöhnliches Leben<br />
11.55 Family Stories 12.55 Hilf mir! Jung,<br />
pleite, verzweifelt ... Doku-Soap<br />
<strong>14.</strong>00 Köln 50667<br />
15.00 Berlin – Tag & Nacht<br />
Doku-Soap<br />
16.00 Hilf mir! Doku-Soap<br />
17.00 Hilf mir! Jung, pleite,<br />
verzweifelt ... Doku-Soap<br />
18.00 I Köln 50667<br />
Doku-Soap, D <strong>2018</strong><br />
19.00 Berlin – Tag & Nacht Doku-Soap<br />
20.00 RTL II News<br />
20.10 I RTL II Wetter<br />
20.15 Pop-Giganten Dokureihe. Fetenhits<br />
Fußball WM <strong>2018</strong>. Die Doku<br />
erinnert auch an die Zeit, als die<br />
deutsche Fußball-Nationalmannschaft<br />
selber zum Mikrofon griff.<br />
22.15 Bierparadies Deutschland Doku<br />
23.15 The Walking Dead Horrorserie<br />
Tod vor der Tür. Mit Andrew Lincoln<br />
0.05 The Walking Dead<br />
1.05 The Walking Dead Horrorserie<br />
Kriegsrecht. Mit Andrew Lincoln<br />
1.50 The Walking Dead<br />
2.35 The Walking Dead<br />
6.35 Ghost Whisperer 8.25 Beauty and<br />
the Beast 9.15 Navy CIS: L.A. 10.10 Navy<br />
CIS 11.10 Without a Trace 12.05 Numb3rs<br />
13.00 Castle <strong>14.</strong>00 The Mentalist <strong>14.</strong>55<br />
Navy CIS: L.A. Omni 15.50 News 16.00<br />
Navy CIS 16.55 Abenteuer Leben täglich<br />
17.55 Mein Lokal, Dein Lokal – <strong>Der</strong> Profi<br />
kommt 18.55 Schrauben, sägen, siegen –<br />
Das Duell 20.15 Bodyguard. Thriller, USA<br />
1992. Mit Kevin Costner. Regie: Mick Jackson<br />
23.00 Wehrlos – Die Tochter des Generals.<br />
Kriminalfilm, USA/D 1999 1.15 Bodyguard.<br />
Thriller, USA 1992 3.30 Wehrlos – Die Tochter<br />
des Generals. Kriminalfilm, USA/D 1999<br />
ARD ALPHA<br />
12.05 Tagesgespräch 13.00 Schwarze Löcher<br />
– Eine Zeitreise ins Universum 13.50<br />
Xenius <strong>14.</strong>15 Länder – Menschen – Abenteuer<br />
15.00 Willi wills wissen 15.30 Felix<br />
und die wilden Tiere 16.00 Pforten 16.30<br />
Einfach genial 17.00 science.talk 17.45 nano<br />
18.15 Planet Wissen 19.15 Werner Heisenberg<br />
19.30 alpha-demokratie-weltweit<br />
20.00 Tagesschau 20.15 Eisenbahn-Romantik<br />
XL 21.00 Schwarze Löcher – Rätsel<br />
des Weltalls 21.45 nacht:sicht 22.15 Campus<br />
Magazin 22.45 Gesundheit! 23.15 The<br />
Day – News in Review 23.45 Die Tagesschau<br />
vor 20 Jahren 0.00 Bob Ross 0.30<br />
Space Night 1.30 alpha-Centauri<br />
20.15 I Alarm für Cobra 11 –<br />
Die Autobahnpolizei Actionserie<br />
Operation Hiob. Aus einer Biotechfirma<br />
wird Botox gestohlen. Die<br />
Chemikalie ist nicht nur Faltenauffüller,<br />
sondern auch ein Gift.<br />
21.15 I Alarm für Cobra 11 –<br />
Die Autobahnpolizei Actionserie.<br />
Bestellt, entführt, geliefert<br />
22.15 J I Bad Cop –<br />
kriminell gut Krimiserie<br />
Paradiesvögel. Ein Travestiekünstler<br />
wird ermordet. Luís und Bea glauben,<br />
in einem Straßenjungen<br />
den Täter gefunden zu haben.<br />
23.05 I Countdown – Die Jagd<br />
beginnt Krimiserie. Schulmädchen<br />
0.00 I RTL Nachtjournal<br />
0.27 RTL Nachtjournal – Das Wetter<br />
0.35 I Alarm für Cobra 11<br />
1.25 J I Alarm für Cobra 11<br />
2.25 I Countdown –<br />
Die Jagd beginnt<br />
3.15 I Verdachtsfälle Doku-Soap<br />
4.10 I Betrugsfälle<br />
4.35 I Meine Geschichte –<br />
Mein Leben Doku-Soap<br />
7.00 nano 7.30 Alpenpanorama 9.05 Kulturzeit<br />
9.45 nano 10.15 Kölner Treff 11.45<br />
Thema 12.30 ECO 13.00 ZIB 13.20 Zug<br />
um Zug 13.45 Zug um Zug <strong>14.</strong>05 Zug um<br />
Zug <strong>14.</strong>30 Zug um Zug <strong>14.</strong>50 Zug um Zug<br />
15.15 Zug um Zug 15.35 Abenteuer Moskau<br />
16.20 Abenteuer Moskau 17.05 Abenteuer<br />
Moskau 17.45 Abenteuer Moskau<br />
18.30 nano 19.00 heute 19.20 Kulturzeit<br />
20.00 Tagesschau 20.15 Wissen aktuell<br />
22.00 ZIB 2 22.25 Die Affäre. Liebesdrama,<br />
F 2009 23.45 Wild Target – Romanze<br />
in Blei. Krimikomödie, GB/F 2010 1.20<br />
10vor10 (VPS 21.50) 1.45 So liebt die Welt<br />
HÖRFUNK<br />
BAYERN 1 5.05 Am Morgen 9.05 Am<br />
Vormittag 12.05 Bayern 1 – Mittags in ...<br />
13.05 Am Nachmittag 17.05 Das Bayernmagazin<br />
20.05 Bayern 1 23.05 Die Nacht<br />
auf Bayern 1 0.09 Die Nacht auf Bayern 1<br />
BAYERN 2 8.30 kulturWelt 9.05 radio-<br />
Wissen 10.05 Notizbuch 12.05 Tagesgespräch<br />
13.05 radioWelt 13.30 Bayern 2<br />
<strong>14.</strong>05 kulturLeben 15.05 radioWissen am<br />
Nachmittag 16.05 Eins zu Eins 17.05 radioWelt<br />
18.05 IQ 18.30 radioMikro 19.05<br />
Zündfunk 20.05 kulturLeben 21.05 radio-<br />
Texte am Donnerstag 22.05 Eins zu Eins<br />
23.05 Nachtmix 0.05 Reflexionen<br />
20.15 Criminal Minds Krimiserie<br />
Atemnot. In einem Vorort werden<br />
drei Frauen getötet: <strong>Der</strong> Täter fesselte<br />
sie ans Bett, missbrauchte sie<br />
stundenlang und strangulierte sie<br />
schließlich. Offenbar dient ihm ein<br />
BDSM-Liebesroman als Vorlage.<br />
21.15 Criminal Minds<br />
Krimiserie. Du gehörst mir. Eine<br />
Frau findet einen Männer-Torso in<br />
einer Mülltonne, kurz darauf wird<br />
wieder ein Mann zerstückelt.<br />
22.15 Criminal Minds<br />
Krimiserie. Liebling der Frauen<br />
Mit Thomas Gibson, A. J. Cook<br />
23.15 Criminal Minds Krimiserie<br />
Das blaue Kleid. In Oklahoma<br />
werden nacheinander zwei blonde<br />
Frauen ermordet aufgefunden. <strong>Der</strong><br />
Mörder scheint derselbe zu sein.<br />
0.10 Criminal Minds Krimiserie. Die<br />
Namen der Lüge. Mit J. Mantegna<br />
1.00 Criminal Minds<br />
Krimiserie. Hass ohne Ende<br />
1.40 Criminal Minds Krimiserie<br />
Atemnot. Mit Thomas Gibson<br />
2.20 Criminal Minds Krimiserie<br />
10.55 Edward Bernays und die Wissenschaft<br />
der Meinungsmache 11.50 Animalisch<br />
– Das Tier und wir 12.15 Re: 12.50<br />
Arte Journal 13.00 Stadt Land Kunst<br />
13.45 Kramer gegen Kramer. Drama, USA<br />
1979 15.25 Animalisch – Das Tier und wir<br />
15.55 Tierisch alt! 16.45 X:enius 17.10<br />
Abenteuer Archäologie 17.40 Inseln der<br />
Zukunft 18.35 Mit dem Zug ... 19.20 Arte<br />
Journal 19.40 Re: 20.15 Three Girls. Neu<br />
21.05 Three Girls 21.55 Three Girls 22.50<br />
Geschwister. Drama, D/A/RUM/SRB/MTN<br />
2016 0.35 Dallas Buyers Club. Biografie,<br />
USA 2013 2.25 Augenschmaus<br />
BR-KLASSIK 5.03 ARD-Nachtkonzert<br />
6.05 Allegro 9.05 Philharmonie. Werke von<br />
J.S. Bach, Weber, Chabrier, J. Haydn, R. Schumann,<br />
Brahms, Schubert 12.05 Mittagsmusik<br />
<strong>14.</strong>05 Panorama 16.05 Leporello 18.05<br />
Klassik-Stars 19.05 KlassikPlus. Faust in der<br />
Oper 20.05 Thema Musik. (Live aus der<br />
Versicherungskammer in München-Giesing)<br />
Anschl.: Anschließend um 21.30 Uhr: Musik<br />
mit dem Pianisten Kirill Gerstein 22.05<br />
Horizonte. Ny-él. Klänge aus dem weißen<br />
Garten. Die griechische Komponistin und Dirigentin<br />
Konstantia Gourzi 23.05 Jazztime<br />
0.05 ARD-Nachtkonzert 2.03 ARD-Nachtkonzert.<br />
Werke von Beethoven, J. Haydn<br />
20.15 H Hüter der Erinnerung –<br />
The Giver Sci-Fi-Film, USA/CDN/<br />
SA 20<strong>14.</strong> Mit Jeff Bridges. Regie:<br />
Phillip Noyce. In einer scheinbar<br />
perfekten Gesellschaft ohne Krieg<br />
und Leid wird ein Junge zum „Hüter<br />
der Erinnerung“ auserwählt.<br />
22.10 Horror Tattoos – Deutschland,<br />
wir retten deine Haut Doku-Soap<br />
Hannover. Mit Randy Engelhard,<br />
Mick Mark, Nancy Mietzi, Bertram<br />
„Berti“ Krause. <strong>Der</strong> ehemalige<br />
Bundeswehrsoldat Uwe, ein Kandidat<br />
aus der ersten Staffel, hat sein<br />
Horror-Tattoo lasern lassen.<br />
23.25 Horror Tattoos – Deutschland,<br />
wir retten deine Haut<br />
Doku-Soap. Leipzig<br />
0.40 Tattoo Fixers on Holiday –<br />
Die Cover up-Profis<br />
Doku-Soap. Tattoo für zwei<br />
1.40 Tattoo Fixers on Holiday –<br />
Die Cover up-Profis<br />
Doku-Soap. Die sündhafte Banane<br />
2.20 Let’s Face Reality Doku-Soap<br />
3.40 ProSieben Spätnachrichten<br />
3.45 Worst Week Comedyserie<br />
<strong>14.</strong>20 Scrubs (VPS <strong>14.</strong>30) <strong>14.</strong>45 How I<br />
Met Your Mother (VPS <strong>14.</strong>50) 15.30 Fußball:<br />
Weltmeisterschaft 16.30 Fußball: Weltmeisterschaft.<br />
Die Eröffnung 16.50 Fußball:<br />
Weltmeisterschaft. Eröffnungsspiel: Gruppe<br />
A, Russland – Saudi-Arabien. Aus Moskau<br />
18.55 Fußball: Weltmeisterschaft 19.05 Österreich<br />
– BRD 1978 19.45 ZIB Magazin<br />
19.54 Wetter 20.00 ZIB 20 20.15 Immer<br />
wieder Cordoba? 21.30 Österreich – BRD<br />
1978 (VPS 21.15) 22.35 ZIB Flash (VPS<br />
22.25) 22.45 Das Objekt der Begierde (VPS<br />
22.35) 23.40 ZIB 24 0.00 Österreich –<br />
BRD 1978 1.45 Immer wieder Cordoba?<br />
SWR 1 5.00 Guten Morgen Baden-<br />
Württemberg 10.00 Leute. Zu Gast: Egon<br />
Ramms (Ex-General und NATO-Befehlshaber<br />
für Afghanistan) 12.00 Aktuell um<br />
Zwölf 13.00 <strong>Der</strong> Nachmittag 16.00 <strong>Der</strong> Tag<br />
20.00 <strong>Der</strong> Abend. Magazin 0.00 Die Nacht<br />
SWR 2 12.00 Aktuell 12.33 Journal<br />
13.05 Mittagskonzert <strong>14.</strong>30 Fortsetzung<br />
folgt 15.05 Cluster 16.05 Impuls 17.05<br />
Forum 17.50 Jazz vor Sechs 18.00 Aktuell<br />
18.30 Aktuell – Wirtschaft 18.40 Kultur<br />
aktuell 19.05 Tandem 20.03 Alte Musik<br />
21.03 Radiophon 22.03 „Nachtflug“ 23.03<br />
NOWJazz 0.05 ARD-Nachtkonzert<br />
20.15 H J Sisters Komödie, USA 2015<br />
Mit Amy Poehler, Maya Rudolph<br />
Regie: Jason Moore. Die ungleichen<br />
Schwestern Maura und Kate<br />
werden von ihren Eltern informiert,<br />
dass diese ihr Haus verkaufen<br />
wollen. Die Frauen beschliessen,<br />
eine letzte Party in ihrem früheren<br />
Daheim zu veranstalten.<br />
22.35 I Die Notrufzentrale Doku<br />
Polizei Osnabrück / Feuerwehr<br />
München. Die Dokureihe gibt<br />
Einblicke in die Arbeit der Einsatzleitstellen<br />
von Feuerwehr, Rettungsdiensten<br />
und der Polizei.<br />
23.35 I Die Notrufzentrale<br />
Dokureihe. Polizei Potsdam /<br />
Feuerwehr Osnabrück<br />
0.35 I vox nachrichten<br />
0.55 H J Sisters Komödie,<br />
USA 2015. Mit Amy Poehler<br />
2.40 J I Medical Detectives –<br />
Geheimnisse der Gerichtsmedizin<br />
Dokureihe. Last der Beweise<br />
3.30 J I Medical Detectives – Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin<br />
Dokureihe. Zeugen der Opfer<br />
13.00 ZIB 13.15 Mittag in Österreich<br />
<strong>14.</strong>05 Eingeschenkt – Weinland Österreich<br />
<strong>14.</strong>30 Wege zum Glück (VPS <strong>14.</strong>25)<br />
15.15 Wege zum Glück 16.00 Die Barbara<br />
Karlich Show 17.05 Aktuell in Österreich<br />
17.30 Daheim in Österreich 18.30 Konkret<br />
18.51 infos & tipps 19.00 Bundesland heute<br />
19.23 Wetter aus dem Bundesland (VPS<br />
19.00) 19.30 Zeit im Bild 19.49 Wetter<br />
19.55 Sport aktuell 20.05 Seitenblicke<br />
20.15 Die Rosenheim-Cops 21.05 Am<br />
Schauplatz 22.00 ZIB 2 22.30 <strong>Der</strong> Freischütz<br />
1.00 Deckname Holec. Drama, A/CZ<br />
2016 2.35 Am Schauplatz (VPS 2.30)<br />
SERVUSTV<br />
7.10 Brasiliens Küsten 8.05 Ich, Bauer<br />
9.05 Terra Mater 10.10 Tiere und ihr<br />
Erfolgsgeheimnis 11.05 Wie Städte funktionieren<br />
12.05 Aufgedeckt – Rätsel der<br />
Geschichte 13.00 Moderne Wunder <strong>14.</strong>00<br />
Brasiliens Küsten 15.05 Spektakuläre Bauwerke<br />
16.00 McLeods Töchter 17.00 Moderne<br />
Wunder 18.05 CEBIT Spezial <strong>2018</strong><br />
18.35 Landträume 19.10 Spektakuläre<br />
Bauwerke 20.15 Millions. Komödie, GB/USA<br />
2004 22.05 The Brain – Das menschliche<br />
Gehirn 23.05 kulTOUR mit Holender 23.35<br />
Talk im Hangar-7 0.35 Red Bull Soapbox<br />
Race 1.20 Millions. Komödie, GB/USA 2004<br />
2.50 The Brain – Das menschliche Gehirn
DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />
Sport im Westallgäu<br />
35<br />
Fußball-Torjägerliste<br />
24 TORE<br />
Mathias Stadelmann (FV Weiler)<br />
23 TORE<br />
Pius Wilges (FC Scheidegg)<br />
21 TORE<br />
Daniel Deinhart (Wohmbrechts II)<br />
Jasmin Ferber (SV Eglofs)<br />
20 TORE<br />
David Berg (FC Isny)<br />
18 TORE<br />
Michael Geser (TSV Wohmbrechts)<br />
Christian Hatzelmann (SV Eglofs II)<br />
Kerim Saritekin (FC Lindenberg)<br />
16 TORE<br />
Horst Tschöll (SV Eglofs II)<br />
15 TORE<br />
Andreas Reichart (FV Weiler I/II)<br />
14 TORE<br />
Jürgen Eyenbach (SV Maierhöfen I/II)<br />
Egzon Kabashi (SV Maierhöfen II)<br />
Ellen Olschyna (SV Maierhöfen)<br />
12 TORE<br />
Andre Baum (TSV Wohmbrechts)<br />
Okan Housein (FC Wangen)<br />
Angelina Netzer (SV Eglofs)<br />
Yilmaz Özcelik (TSV Heimenkirch II)<br />
Felix Stöckeler (TSV Röthenbach II)<br />
11 TORE<br />
Emre Alagöz (FC Lindenberg)<br />
Andreas Lau (TSV Wohmbrechts)<br />
Fabian Meroth (SV Eglofs)<br />
Benjamin Schnepf (FC Lindenberg II)<br />
Dominic Wagner (SV Maierhöfen)<br />
Tobias Wegmann (SV Maierhöfen)<br />
10 TORE<br />
Manuel Albrecht (SV Maierhöfen II)<br />
Harald Heim (TSV Hergensweiler)<br />
Raimond Hehle (FV Weiler)<br />
Pascal Rasch (SV Eglofs)<br />
Quellen: Spielberichte der Vereine,<br />
fussball.de, Fupa<br />
Kein anderer Fußballer aus dem Westallgäu<br />
war in der Saison 2017/18 so treffsicher<br />
wie Mathias Stadelmann: <strong>Der</strong><br />
Stürmer des FV Rot-Weiß Weiler hat 24<br />
Tore erzielt. Damit wurde der Dribbelkünstler<br />
auch Torschützenkönig in der<br />
Landesliga.<br />
Foto: Florian Wolf<br />
Überspringt Eglofs die erste Hürde?<br />
Fußball In der Relegation zur Bezirksliga treffen die Argenbühler morgen auf die SpVgg Lindau.<br />
Beide haben eine ähnliche Saisonbilanz. Die Trainer verteilen die Favoritenrolle unterschiedlich<br />
VON MANFRED SENDLINGER<br />
Eglofs Für den SV Eglofs wird es<br />
ernst: In der ersten Relegationsrunde<br />
zur Bezirksliga treffen die Argenbühler<br />
am morgigen Freitag ab 18<br />
Uhr in Schlachters auf die SpVgg<br />
Lindau (Vizemeister Kreisliga A II).<br />
Im statistischen Vergleich schenken<br />
sich die beiden Aufstiegsaspiranten<br />
nicht viel. Während Eglofs 15<br />
Siege in 26 Saisonspielen einfahren<br />
hat können, gelangen den Männern<br />
aus der Inselstadt zwei Dreier mehr.<br />
Ein Blick auf die nahezu gleiche Tordifferenz<br />
(Eglofs +24, Lindau +21)<br />
lohnt sich aber trotzdem. <strong>Der</strong> SVE<br />
hat mit 61 Treffern den zweitbesten<br />
Sturm seiner Liga gestellt, musste<br />
aber auch 37 Mal den Ball aus dem<br />
eigenen Netz holen. Lindau hingegen<br />
hat mit nur 46 Toren gerade einmal<br />
dieselbe Ausbeute geschafft wie<br />
der Drittletzte Oberteuringen. Dafür<br />
stellte das Team von Trainer Karsten<br />
Krannich mit 21 Gegentoren die beste<br />
Abwehr der Liga.<br />
Dreimal müsste der SV Eglofs gewinnen,<br />
um in die Bezirksliga aufzusteigen:<br />
jetzt gegen Lindau, dann<br />
gegen den SV Vogt und schließlich<br />
gegen den Bezirksligisten Tettnang.<br />
„Bockschwer, aber nicht unmöglich“,<br />
kommentiert Trainer Klaus<br />
Schmähl das Unterfangen. „Bei der<br />
Relegation vor zwei Jahren waren<br />
wir noch zu unerfahren. Aber mittlerweile<br />
sind wir alle reifer geworden<br />
und als Team ganz eng zusammengewachsen.“<br />
Schmähl hebt den Kräfteverschleiß<br />
in der Relegation hervor, der<br />
seinen Tribut fordern wird: „Drei<br />
Spiele innerhalb einer Woche, das<br />
ist ein gigantischer Kraftaufwand<br />
für Hobbyfußballer.“ In den Trainingseinheiten<br />
legen er und sein<br />
Trainerkollege Franz Haas (beide<br />
hören nach dieser Saison auf) den<br />
Schwerpunkt auf Balltechnik, Koordinationsläufe<br />
und Spielverständnis.<br />
„Man muss die Jungs dann auch<br />
Gelingt dem SV Eglofs diesmal der Sprung in die Bezirksliga? Kapitän Fabian Meroth<br />
(rechts) und seine Teamkollegen treffen morgen in der ersten Relegationsrunde auf<br />
die SpVgg Lindau.<br />
Foto: Florian Wolf<br />
mal einfach bloß kicken lassen“,<br />
schiebt Schmähl nach. Seine Personallage<br />
bringt er markant auf den<br />
Punkt: „Die, die ich brauche, habe<br />
ich.“ Auf eine Favoritenrolle angesprochen<br />
meint der SVE-Trainer:<br />
„Die Chancen stehen 50 zu 50. Es<br />
wird wieder einmal der oft zitierten<br />
Tagesform überlassen bleiben, wer<br />
das Rennen macht.“<br />
<strong>Der</strong> Ex-Profi ist nicht dabei<br />
Erst zu Saisonschluss ist die SpVgg<br />
Lindau so richtig in Tritt gekommen<br />
und hat den Relegationsplatz<br />
erst am letzten Spieltag perfekt gemacht.<br />
Nach der Trennung von Ex-<br />
Profitrainer Srdan Gemaljevic hat<br />
sich Sportvorstand Karsten Krannich<br />
selbst auf die Trainerbank gesetzt<br />
und den Klub zur Vizemeisterschaft<br />
geführt. <strong>Der</strong> 52-Jährige sieht<br />
seine Mannschaft morgen als krassen<br />
Außenseiter: „Mit Klaus<br />
Schmähl, meinem Ex-Spielerkollegen<br />
<strong>vom</strong> FC Wangen, hat der SV<br />
Eglofs einen Top-Coach, der seine<br />
Mannschaft zu einem kampfstarken,<br />
kompakten und spielerisch sicheren<br />
Team geformt hat.“ Zu seiner Personalsituation<br />
sagt Krannich: „Gut<br />
sieht anders aus. Mir fehlen einige<br />
Stammspieler.“ So fällt Stammtorhüter<br />
Alexander Koppers mit<br />
Kreuzbandriss aus und Regisseur<br />
Reinhard Bergmann plagt sich mit<br />
einem Muskelfaserriss. <strong>Der</strong> 35-jährige<br />
Ex-Profi Robert Schellander<br />
fehlt berufsbedingt. <strong>Der</strong> gebürtige<br />
Klagenfurter hat Erfahrung aus der<br />
österreichischen Bundesliga (FC<br />
Kärnten) und der deutschen Zweiten<br />
Liga (Greuther Fürth), spielte<br />
zuletzt beim FC Bizau und wechselte<br />
im Winter nach Lindau. Ein alter<br />
Bekannter bei der SpVgg ist Roman<br />
Hurka (früher FC Lindenberg und<br />
TSV Heimenkirch).<br />
<strong>Der</strong> Sieger spielt am Dienstag in<br />
Haslach gegen den SV Vogt (Kreisliga<br />
A I), der für die erste Runde das<br />
Freilos bekommen hatte.<br />
260 Radler strampeln durch Scheidegg<br />
Ausdauersport Wegen des Bodensee-Triathlons am Sonntag ist die Ortsdurchfahrt gesperrt<br />
Bregenz/Scheidegg 240 Einzelstarter<br />
(darunter auch welche <strong>vom</strong> LTC<br />
Wangen) und 20 Staffeln (darunter<br />
auch „Die Lindenberger“ Cilian<br />
Claus, Nicolas Roos und Hubert<br />
Schneider) nehmen am kommenden<br />
Sonntag den Triathlon Bregenz in<br />
Angriff. Dessen Radstrecke führt<br />
durch Scheidegg, weshalb die Ortsdurchfahrt<br />
teilweise gesperrt wird.<br />
Ausrichter ist der Verein Trigantium<br />
Bregenz. Er hat 140 Mitglieder<br />
– und erfüllt sich am Sonntag einen<br />
Traum: ein klassischer Triathlon<br />
über die Olympische Distanz mit 1,5<br />
Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer<br />
Radfahren und zehn Kilometer<br />
Laufen. Die Dreikämpfer springen<br />
um 8 Uhr am Platz der Wiener Symphoniker<br />
in den Bodensee. Die Radstrecke<br />
führt über Lochau, Hörbranz,<br />
Hohenweiler und Möggers<br />
nach Scheidegg. Dort ist deshalb<br />
von 8.30 bis 11.15 Uhr die Ortsdurchfahrt<br />
gesperrt. <strong>Der</strong> Verkehr<br />
auf der Strecke wird zu dieser Zeit<br />
auch nur in Fahrtrichtung der Radler<br />
möglich sein. Auf dem Parkplatz<br />
im Ortszentrum findet im Rahmenprogramm<br />
ein Frühschoppen mit<br />
Bewirtung durch den Verkehrsverein<br />
und Musik von „Feinripp Schiaßer“<br />
statt. Über Scheffau und Langen<br />
geht’s zurück nach Bregenz.<br />
Die Laufstrecke führt entlang der<br />
Promenade mit Ziel im Casino-Stadion.<br />
Die schnellsten Athleten werden<br />
dort gegen 10.15 Uhr erwartet.<br />
Die Siegerehrung ist auf 13 Uhr angesetzt.<br />
(bes)<br />
Verrückte Idee bringt 5000 Euro ein<br />
Swingolf SGC Allgäu-Bodensee absolviert Spendenmarathon einmal quer durch Deutschland<br />
Radsport<br />
Führung<br />
verteidigt in<br />
Bundesliga<br />
Benjamin Krüger in<br />
der U15 in Top-Form<br />
Gestratz Benjamin Krüger <strong>vom</strong> TSV<br />
Niederstaufen/Stevens Schubert<br />
Racing Team hat in der Nachwuchsbundesliga<br />
die Gesamtführung<br />
in seiner Altersklasse U15 verteidigt.<br />
Beim Rennen in Wetter an<br />
der Ruhr (Nordrhein-Westfalen)<br />
belegte er den ersten Platz.<br />
Die siebte Station der zehnteiligen<br />
Rennserie war aufgeteilt in einen<br />
Technikslalom und ein Cross-<br />
Country-Rennen. Obwohl er wegen<br />
der langen Anreise den mit Paletten<br />
und Steilkurven gespickten Parcours<br />
erst am Tag selbst besichtigen<br />
konnte, wurde der Gestratzer Erster<br />
mit zweimal Bestzeit.<br />
Beim Rennen am nächsten Tag<br />
war die Strecke aufgrund von Regen<br />
extrem matschig, eine Auffahrt war<br />
nicht zu fahren, sondern musste zu<br />
Fuß bewältigt werden. Gleich nach<br />
dem Start setzte sich Benjamin Krüger<br />
mit einen Kontrahenten <strong>vom</strong><br />
Rest des 70-köpfigen Feldes ab. Als<br />
sie in der letzten Runde nach einer<br />
Bachdurchfahrt wieder <strong>vom</strong> Rad<br />
mussten, zog sein Rivale entscheidend<br />
davon. Benjamin Krüger kam<br />
nach 34:54 Minuten mit 44 Sekunden<br />
Rückstand als Zweiter ins Ziel.<br />
In der Addition reichte das aber für<br />
den Sieg in der Gesamtwertung. Es<br />
war zugleich das letzte Bundesligarennen<br />
vor der Deutschen Meisterschaft<br />
im Juli<br />
Sein älterer Bruder Maximilian<br />
nahm – am gleichen Ort – an einem<br />
internationalen <strong>Juni</strong>orenrennen teil,<br />
dem Ruhrbike-Festival. Er belegte<br />
Platz 15 in der Altersklasse U19. Am<br />
morgigen Freitag startet der Gestratzer<br />
bei der Deutschen Meisterschaft<br />
im Sprint in Kirchzarten<br />
(Schwarzwald). Hier muss er in der<br />
Elite antreten. (bes, wa)<br />
Benjamin Krüger aus Gestratz fuhr bei<br />
der Nachwuchssichtung auf den ersten<br />
Platz.<br />
Foto: Max Fuchs<br />
Sport in Kürze<br />
FUSSBALL<br />
Hier gibt’s Public Viewing:<br />
Termine zur WM gemeldet<br />
Das Bistro Gleis 1 am Bahnhof in<br />
Röthenbach bietet zur WM wieder<br />
Public Viewing im Zelt auf Großbildleinwand<br />
an. Gezeigt werden<br />
alle Deutschland-Spiele, aber auch<br />
die meisten anderen Partien. <strong>Der</strong><br />
Eintritt ist immer frei. Beim ersten<br />
Deutschland-Spiel am Sonntag gegen<br />
Mexiko (17 Uhr) spielt vorher<br />
und nachher die Band „BBQ“. Bei<br />
jedem Sieg der DFB-Elf erhält jeder<br />
Gast ein Freibier. Alle Deutschland-Spiele<br />
sowie ausgewählte Partien<br />
der K.-o.-Runde (inklusive<br />
Finale) sind auch in „Holz-Michel’s<br />
Einkehr“ in Riedhirsch (Heimenkirch)<br />
zu sehen. Auch der EV Lindau<br />
bietet wieder Public Viewing in<br />
der Eissportarena an. Auf einer 20<br />
Quadratmeter großen HD-Videoleinwand<br />
werden zunächst alle deutschen<br />
Gruppenspiele gezeigt (Eintritt<br />
frei). Bei der EM 2016 kamen<br />
hier 7000 Besucher. (bes)<br />
Westallgäu Die verrückte Idee wurde<br />
noch verrückter – und der Ertrag<br />
dafür aber umso höher: <strong>Der</strong> Swingolf-Club<br />
Allgäu-Bodensee hat bei<br />
einer Tour quer durch die Republik<br />
5000 Euro für einen guten Zweck<br />
erspielt. Das Geld geht an die Deutsche<br />
Kinderkrebshilfe.<br />
Vor einem Jahr hatten die Spieler<br />
einen Spendenmarathon auf fünf<br />
Plätzen in Süddeutschland bestritten<br />
und dabei 2000 Euro gesammelt.<br />
Heuer wollten sie das toppen und an<br />
einem Tag erneut fünf Anlagen bespielen<br />
– diesmal allerdings bis hinauf<br />
nach Schleswig-Holstein.<br />
Los ging’s um 4.45 Uhr auf der<br />
„heimischen“ Anlage in Markdorf,<br />
wo der Bundesligist trainiert und<br />
spielt, seit es den Swingolfplatz in<br />
Opfenbach nicht mehr gibt. Nach 70<br />
Minuten hatten alle neun Spieler die<br />
18-Loch-Anlage durch. Weiter ging<br />
es ins württembergische Renningen.<br />
Abschlag war um 7.20 Uhr – und<br />
nach einer Stunde waren auch hier<br />
alle durch. Nun galt es, Fahrt aufzunehmen.<br />
<strong>Der</strong> nächste Stopp sollte<br />
das niedersächsische Bad Harzburg<br />
sein. Als die <strong>Westallgäuer</strong> dort um<br />
14 Uhr ankamen, konnten sie allerdings<br />
nicht spielen. Regen und Gewitter<br />
waren schuld. Sie beschlossen,<br />
das auf der Rückfahrt am<br />
nächsten Tag nachzuholen – und<br />
fuhren weiter in die Nähe von Neumünster<br />
in Schleswig-Holstein.<br />
Dort sollte der Abschlag um 17.30<br />
Uhr sein. Doch ein Stau auf Höhe<br />
Elbtunnel, viel Verkehr und Pannen-Lkws<br />
sorgten für zweieinhalb<br />
Stunden Verspätung. Die Nerven<br />
Die Swingolfer des SGC Allgäu-Bodensee haben 5000 Euro erspielt: (hinten von links) Timotheus Grall, Peter Zodel, Martin Schuler,<br />
Daniel Keck, Reinhard Philipp, Carsten Heß, Joachim Senf, Reiner Pilz, (vorne von links) Anja Niebler sowie die Betreuerinnen<br />
Beate Senf und Elke Pilz.<br />
Foto: SGC Allgäu-Bodensee<br />
lagen blank, denn es war klar, dass<br />
das Tagesziel nicht mehr erreicht<br />
werden konnte. Dennoch bewältigten<br />
die neun Spieler den Platz innerhalb<br />
von 70 Minuten. Um 23 Uhr<br />
erreichten sie schließlich den Zielort<br />
Waabs. Aufgrund von Dunkelheit<br />
war aber kein Spiel mehr möglich.<br />
Die 18-Loch-Anlage spielten die<br />
<strong>Westallgäuer</strong> dann am nächsten Tag<br />
anlässlich der Schleswig-Holstein-<br />
Open. Auf der Rückfahrt absolvierten<br />
sie dann noch die Anlage im<br />
westfälischen Herzebrock-Clarholz,<br />
um so die fünf Plätz voll zu haben.<br />
Denn die Anlage in Bad Harzburg<br />
war aufgrund von Regen auch im<br />
zweiten Anlauf nicht bespielbar.<br />
Obwohl der Marathon nicht zu<br />
100 Prozent an einem Tag erfüllt<br />
werden konnte, war die Aktion ein<br />
Erfolg. 5000 Euro kamen zusammen.<br />
Alle Platzbetreiber spendeten<br />
die Startgebühren. Eine Teilnehmerin<br />
gab 1,50 Euro pro gespieltem<br />
Birdie – und das waren 158. <strong>Der</strong> befreundete<br />
SGC Iserloy spendete 700<br />
Euro, dazu unterstützten Spieler<br />
und Vereine aus ganz Deutschland<br />
die Aktion, die es auch 2019 geben<br />
soll. (bes, wa)<br />
Sport in Kürze<br />
EISHOCKEY<br />
Ex-Nationalspieler kommt<br />
aus Polen nach Lindau<br />
Oberligist EV Lindau hat einen neuen<br />
Mittelstürmer verpflichtet:<br />
Vom polnischen Erstligisten Orlik<br />
Opole wechselt der ehemalige <strong>Juni</strong>oren-Nationalspieler<br />
Filip Stopinski<br />
(23) an den Bodensee. Er hat in<br />
der Saison 2013/14 auch schon für<br />
die Füchse Duisburg gespielt. <strong>Der</strong><br />
Kontakt nach Lindau kam über Torhüter<br />
David Zabolotny zustande.<br />
MOTORSPORT<br />
<strong>Der</strong> Vize-Weltmeister geht<br />
in Möggers an den Start<br />
Große Freude beim MCC Möggers:<br />
Für das Motocross-Wochenende<br />
am <strong>14.</strong>/15. Juli hat sich Jeremy Seewer<br />
angekündigt. <strong>Der</strong> Schweizer<br />
ist amtierender Vize-Weltmeister in<br />
der MX2-Klasse und nutzt das<br />
rennfreie WM-Wochenende für einen<br />
Auftritt bei den ADAC-MX-<br />
Masters in Vorarlberg.
NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />
36 <br />
Blasmusik am<br />
Sommerabend<br />
Konzertreihe in<br />
Argenbühl<br />
Argenbühl Seit 20 Jahren unterhalten<br />
die fünf Argenbühler Musikkapellen<br />
im Rahmen der Sommerabendkonzerte<br />
die Zuhörer mit erstklassiger<br />
Blasmusik. Die Konzerte<br />
finden dienstags abwechselnd in den<br />
verschiedenen Ortschaften statt:<br />
Am Dienstag, 19. <strong>Juni</strong>, spielt die<br />
Musikkapelle Ratzenried im<br />
Schlosshof, am 26. <strong>Juni</strong> die Musikkapelle<br />
Eglofs auf dem historischen<br />
Dorfplatz. Das Repertoire reicht<br />
von traditioneller Marschmusik<br />
über moderne Unterhaltungsmusik<br />
bis hin zur konzertanten Blasmusik.<br />
Unterm Kastanienbaum im Sonnengarten<br />
Eisenharz unterhält die<br />
Musikkapelle Eisenharz die Zuhörer<br />
am 3. Juli, und der Musikverein<br />
Christazhofen spielt auf dem Schulhof<br />
am 10. Juli auf. Das Vororchester<br />
und das Jugendblasorchester<br />
Argenbühl gestalten den Abend des<br />
17. Juli im Sonnengarten in Eisenharz.<br />
Sternmarsch nach Eglofs<br />
Höhepunkt ist der 20. Sternmarsch<br />
mit allen Musikkapellen und dem<br />
Jugendblasorchester auf dem Dorfplatz<br />
in Eglofs am 24. Juli. Märsche<br />
und Polka tragen zu dem beliebten<br />
Ereignis ebenso bei wie die jeweiligen<br />
Fahnenabordnungen. Beim Gesamtchor<br />
unter der Leitung des Dirigenten<br />
der Musikkapelle Ratzenried<br />
spielen etwa 300 Musikantinnen<br />
und Musikanten. (wa)<br />
I Die weiteren Konzerttermine:<br />
www.argenbuehl.de<br />
O Bei allen Konzerten bewirten die<br />
Vereine und Gasthäuser vor Ort. Die<br />
Konzerte finden nur bei trockener Witterung<br />
statt. Ausweichtermin für den<br />
Sternmarsch ist der 31. Juli.<br />
An die Instrumente<br />
Tag der offenen Tür Musikschule Lindenberg<br />
stellt ihre Fächer und Angebote vor<br />
Lindenberg Beim Tag der offenen<br />
Tür der Musikschule Lindenberg<br />
gibt es viel zu erleben und auszuprobieren.<br />
Die Lehrerinnen und Lehrer<br />
stehen am Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, von 14<br />
bis 17 Uhr zur Beratung und Information<br />
bereit. Außerdem sind Mitmachstunden<br />
geplant.<br />
Das Schnuppern bei der Musikalischen<br />
Früherziehung für Kinder<br />
zwischen dreieinhalb und sechs Jahren<br />
ist um 15 Uhr möglich; der Musikgarten<br />
für Kinder ab eineinhalb<br />
Jahre wird um 16 Uhr präsentiert.<br />
Für das leibliche Wohl der Besucher<br />
wird selbstverständlich ebenso gesorgt<br />
sein wie für eine passende musikalische<br />
Umrahmung.<br />
Hierbei spielt vor allem die Vorstellung<br />
der verschiedenen Instrumente<br />
unter dem Motto „20 Instrumente<br />
in 30 Minuten“ eine wichtige<br />
Rolle, Beginn ist um 14 Uhr in der<br />
Aula. Danach können die Gäste aus<br />
Gerti Felix stellt ihre farbenfrohen Bilder<br />
aus.<br />
Foto: Veranstalter<br />
dem Angebot der Musikschule jedes<br />
Instrument selbst ausprobieren.<br />
Schnuppern im Unterricht<br />
In der darauffolgenden Woche, <strong>vom</strong><br />
18. bis 22. <strong>Juni</strong>, bietet die Musikschule<br />
die „Woche des offenen Unterrichts“<br />
an. An diesen Tagen sind<br />
alle Interessierten eingeladen, ohne<br />
Voranmeldung in die Fächer hinein<br />
zu schnuppern und eine Unterrichtsstunde<br />
zu erleben. Zeitpläne<br />
für diese besondere Woche sind am<br />
Tag der offenen Tür und im Büro<br />
der Musikschule erhältlich.<br />
O Neuanmeldungen und Ummeldungen<br />
sind bis zum 30. <strong>Juni</strong> möglich.<br />
Weitere Informationen gibt es an Schultagen<br />
im Büro der Musikschule: Montag<br />
bis Freitag von 9.30 bis 12 Uhr und<br />
Dienstag von 14 bis 17 Uhr; Telefon<br />
(0 83 81) 89 17 09-28, E-Mail:<br />
musikschule@lindenberg.de<br />
Künstlerinnen bitten ins Atelier<br />
Viel Zuspruch fand das „Offene Atelier“ in Heimenkirch. Zwölf<br />
Künstlerinnen beleben das Atelierhaus K4 mit Malerei, Fotografie,<br />
Bronze, textilen Objekten bis hin zu Schmuck-Design. Neben der Vielfalt<br />
beeindruckte die Gäste das künstlerische Niveau. Geleitet wird das<br />
Künstlerhaus von Ragela Bertoldo, die dort seit vielen Jahren Ausstellungen<br />
und Veranstaltungen auf die Beine stellt. Ergänzend zum „Offenen<br />
Atelier“ zeigt K4 auch am 16.und 17. <strong>Juni</strong> jeweils von 14 bis 18<br />
Uhr einen Querschnitt der künstlerischen Ansätze. Foto: Bertoldo<br />
Farbenspiele im Heimathaus<br />
Ausstellung Die Lindenberger Malerin Gerti Felix präsentiert<br />
in Gestratz Bilder in Aquarell, Pastell, Öl und Mischtechnik<br />
Gestratz Gelb, orange und rot leuchten<br />
die Blumen aus dem grünen<br />
Blätterhintergrund heraus. So farbenfroh<br />
wie dieser Blumenstrauß<br />
präsentieren sich alle Bilder von<br />
Gerti Felix, die ab Sonntag, 17. <strong>Juni</strong>,<br />
im Gestratzer Heimathaus unter<br />
dem Namen „Farben Spiele“ zu sehen<br />
sind. Die Ausstellungseröffnung<br />
ist um 14 Uhr.<br />
In der alten Schmiede in Zwirkenberg<br />
aus dem Jahre 1750 werden<br />
alte handwerkliche Berufe dargestellt.<br />
Das unter enormen Arbeitseinsatz<br />
hergerichtete kleine<br />
Museum mit seinem rustikalen<br />
Charme, das der Gestratzer Heimatverein<br />
betreut und belebt, bietet<br />
im <strong>Juni</strong>, Juli und August jeden<br />
dritten Sonntag im Monat ab 14<br />
Uhr den passenden Rahmen für die<br />
farbenfrohen Werke der 80-jährigen<br />
Lindenberger Künstlerin. Gerti<br />
Felix malt in Aquarell, Pastell, Öl<br />
und Mischtechnik. Die Bilder zeigen<br />
Porträts, Gegenständliches,<br />
Abstraktes und Landschaften.<br />
Die frühere Direktrice der Hutfabrik<br />
Ottmar Reich in Lindenberg<br />
hat mit der Malerei eine Fortsetzung<br />
ihres kreativen Berufes gefunden.<br />
Ihre Malerei versteht sie nicht<br />
als bloße Außenansicht. Vielmehr<br />
fließen stets auch Wahrnehmungen<br />
und Erfahrungen in die Bilder mit<br />
ein. (wa)<br />
O Die Ausstellung dauert bis Ende August,<br />
Führungen werden auch außerhalb<br />
der Öffnungszeiten nach Vereinbarung<br />
angeboten, Telefon (0 83 81)<br />
7689.<br />
Kultursplitter<br />
LINDAU<br />
Erich Puchta liest im Hospiz<br />
<strong>Der</strong> evangelische Geistliche Erich<br />
Puchta liest am Freitag, 15. <strong>Juni</strong>,<br />
ab 19 Uhr im Lindauer Hospiz Haus<br />
Brög zum Engel unter dem Titel<br />
„Florenz, im Rosengarten“ eine<br />
Auswahl von eigenen Geschichten<br />
und Gedichten. Puchta verbringt in<br />
der Kulturmetropole immer wieder<br />
ein paar Wochen und bringt seine<br />
Eindrücke zu Papier. Musikalische<br />
Begleiterin an diesem Abend ist<br />
Barbara Deuring an der Harfe.<br />
<strong>Der</strong> Eintritt ist frei. Spenden werden<br />
gern entgegengenommen.<br />
WANGEN<br />
Im Museum<br />
<strong>Der</strong> österreichische Film „Museum<br />
Hours“, den die Initiative „Weiße<br />
Wand“ am 18. und 19. <strong>Juni</strong> ab 20.15<br />
Uhr im Kino Wangen zeigt, erzählt<br />
von Johann, Museumswärter im<br />
prächtigen Kunsthistorischen Museum<br />
in Wien. In Off-Monologen<br />
spricht er von seinen Beobachtungen<br />
und Kunstbetrachtungen und<br />
von seinem Lieblingsraum, dem<br />
Saal mit den Bruegel-Gemälden. Die<br />
Begegnung mit der Kanadierin<br />
Anne bietet Anlass, nach draußen ins<br />
städtische Leben zu blicken.<br />
WANGEN<br />
Ohrwürmer am Sonntag<br />
Ein „erfrischendes Konzert mit bekannten<br />
Ohrwürmern“ kündigt<br />
die Jugendmusikschule Württembergisches<br />
Allgäu wird für Sonntag,<br />
17. <strong>Juni</strong>, ab 11 Uhr in der<br />
Stadthalle Wangen an. Auf der<br />
Bühne stehen Schlagzeugensembles<br />
unter der Leitung von Uwe Eichele,<br />
die „BläserKids“, dirigiert<br />
von Ferdinand Fremerey, und das<br />
Bläservororchester unter der Leitung<br />
von Andrea Osti. <strong>Der</strong> Eintritt<br />
ist frei.<br />
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Die Tageszeitung informiert<br />
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(0 83 87) 3 99-55<br />
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Trauerdrucksachen