Gesundheitsfibel
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Verlags-/Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung Füssen vom 5. März 2024, Nr. 54<br />
rundum g′sund
2<br />
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liebe Leserin,<br />
Lieber Leser,<br />
„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit<br />
ist alles nichts.“ Das wusste schon der deutsche<br />
Philosoph Arthur Schopenhauer. Wer könnte ihm<br />
da widersprechen? Schließlich nehmen wir die<br />
Gesundheit als allzu selbstverständlich hin. Nur<br />
wenn sie abwesend ist, merken wir plötzlich, wie<br />
elementar sie für uns ist.<br />
Bei vielen der von uns behandelten Themengebieten<br />
wird beschrieben, dass Bewegung für die<br />
Heilung ein so wichtiger Aspekt ist. Das bezieht<br />
sich nicht nur auf unseren Körper, sondern auch<br />
und im Besonderen auf unsere Seele. Wir sollten<br />
unsere Psyche pflegen. Das funktioniert mit Sport,<br />
vorrangig an der frischen Luft, besonders gut.<br />
S4<br />
S6<br />
S8<br />
S10<br />
S12<br />
S14<br />
S16<br />
AQUA-FITNESS<br />
BALLASTSTOFFE<br />
HÖRVERLUST<br />
HEILKRÄUTER<br />
PFLEGEBERUFE<br />
SYMPTOME BEWÄLTIGEN<br />
KÄSE<br />
Lieferant wichtiger Nährstoffe<br />
In dieser Beilage wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen<br />
und Leser, Informationen über einige Krankheitsbilder,<br />
deren Ursachen und Symptome sowie<br />
Behandlungsmethoden geben. Natürlich ist es<br />
nicht unsere Intention, Sie zum Hypochonder zu<br />
machen. Allerdings bitten wir Sie, beschriebene<br />
Symptome, die Sie beim Lesen bei sich erkennen,<br />
zum Anlass zu nehmen, einen Arzt zu konsultieren.<br />
Auch wenn Sie ein Anzeichen bei einem Familienmitglied<br />
oder einem Menschen aus Ihrem Freundes-<br />
oder Kollegenkreis erkennen, dann sprechen<br />
Sie ihn mit der gebotenen Sensibilität darauf an.<br />
S18<br />
S20<br />
S22<br />
S24<br />
KRAFTORT HEIMAT<br />
HYPERTONIE<br />
DARM<br />
EINSAMKEIT IM ALTER<br />
Gesellschaftliche Herausforderung<br />
Ein weiteres Thema zieht sich bei den unterschiedlichen<br />
Krankheitsbildern durch wie ein roter<br />
Faden: Je früher die Diagnose gestellt und eine<br />
Therapie beginnt, desto besser sind die Heilungschancen,<br />
beziehungsweise der Verlauf. Für Ihre<br />
Beschwerden wünschen wir Ihnen eine gute Besserung<br />
– ansonsten bleiben Sie gesund.<br />
Ihr Redaktionsteam<br />
S26<br />
S28<br />
S30<br />
S32<br />
S34<br />
S36<br />
S38<br />
RÜCKENSCHMERZEN<br />
SCHWANGERSCHAFT<br />
HERZGESUND<br />
WELLNESS<br />
VORSORGE<br />
ZAHNIMPLANTATE<br />
Notfallnummern<br />
Wichtige Nummern im Überblick
4<br />
««<br />
Aqua<br />
Fi t n e ss –<br />
eine erfrischende<br />
Möglichkeit, fit zu bleiben<br />
Aqua Fitness kann während<br />
einer Verletzung oder nach einer<br />
Verletzungspause dabei helfen,<br />
die Fitness und die Muskulatur<br />
wieder aufzubauen, ohne dabei<br />
Gelenke, Bänder und Sehnen zu<br />
sehr zu belasten.<br />
««<br />
Bewegung im Wasser ist besonders<br />
gelenkschonend und hilft auch<br />
beim Abnehmen, da durch die<br />
Bewegung im kühlen Wasser viele<br />
Kalorien verbrannt werden.<br />
Foto: karelnoppe – stock.adobe.com<br />
Aqua Fitness, früher auch bekannt<br />
als Wassergymnastik oder Aquagymnastik<br />
hat seit einigen Jahren immer<br />
mehr an Beliebtheit gewonnen und<br />
gilt als erfrischende Möglichkeit, fit<br />
zu bleiben oder zu werden. Mittlerweile<br />
beschränkt sich die Fitness aber<br />
nicht mehr nur auf Gymnastik, sondern<br />
beinhaltet unter anderem auch<br />
Aquajogging, Aquazumba, Aquajumping,<br />
Aquadancing, Aquaspinning<br />
oder Aquaboxing. Aqua Fitness findet<br />
im Wasser statt und kombiniert Aerobic-Übungen<br />
und Trendsportarten<br />
mit Widerstandstraining.<br />
Angeboten werden Aqua-Fitness-<br />
Kurse in der Regel in Gruppen, was<br />
den Spaßfaktor erhöht. Der Trainer<br />
steht dabei meist neben dem Becken<br />
und macht die Übungen vor.<br />
Für Aqua Fitness gibt es viele Gründe.<br />
Die Belastung der Gelenke ist im<br />
Wasser geringer als außerhalb, da der<br />
Auftrieb des Wassers den Druck auf<br />
die Gelenke, Sehnen und Bänder erheblich<br />
reduziert. Das macht Aqua<br />
Fitness zu einer schonenden Option<br />
für Menschen mit Gelenkproblemen<br />
oder Verletzungen. Somit werden<br />
auch die Risiken von Überlastungen<br />
oder Verletzungen minimiert.<br />
Im Wasser werden zudem nahezu<br />
alle Muskelgruppen trainiert, da man<br />
ständig gegen den Widerstand des<br />
Wassers arbeitet. Dadurch können<br />
sowohl Kraft als auch Ausdauer verbessert<br />
werden, indem man Arme<br />
und Beine trainiert und Kniebeugen<br />
ausführt.<br />
Durch die Kombination von Cardiound<br />
Widerstandsübungen werden<br />
sowohl die Herz-Kreislauf-Fitness als<br />
auch Ausdauer und Muskelkraft verbessert.<br />
Dies kann nicht nur die allgemeine<br />
Leistungsfähigkeit erhöhen,<br />
sondern auch dazu beitragen, das
Aqua Fitness – eine erfrischende Möglichkeit, fit zu bleiben<br />
5<br />
Foto: Nomad_Soul – stock.adobe.com<br />
Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
zu senken.<br />
Für Menschen, die abnehmen wollen,<br />
ist Aqua Fitness ideal, denn es kann<br />
eine effektive Möglichkeit sein, Kalorien<br />
zu verbrennen und gleichzeitig<br />
Spaß zu haben. Da Wasser einen<br />
höheren Widerstand bietet als Luft,<br />
werden mehr Muskeln beansprucht,<br />
was zu einem höheren Kalorienverbrauch<br />
führt.<br />
Das Training im Wasser erfordert ausserdem<br />
eine gute Standfestigkeit, da<br />
man ständig gegen den Wasserwiderstand<br />
arbeitet. Der Wasserauftrieb<br />
und das Schweben im Wasser schulen<br />
dabei den Gleichgewichtssinn und regen<br />
die Konzentration an, was einem<br />
auch im Alltag und bei anderen sportlichen<br />
Aktivitäten zugute kommt.<br />
Aqua Fitness ist für Menschen jeden<br />
Alters und jeden Fitness-Levels ein<br />
guter Sport. Sie wird sowohl für Kraftund<br />
Ausdauertraining als auch für<br />
Stretching- und Entspannungsübungen<br />
genutzt. Vor allem Menschen mit<br />
Wirbelsäulen- und Gelenkproblemen<br />
sowie mit Übergewicht und Schwangere<br />
profitieren von Aqua Fitness.<br />
Bei einer Wassertiefe bis zur Höhe<br />
des Halses, ist der Wasserauftrieb so<br />
hoch, dass Muskeln, Sehnen, Bänder<br />
und Knochen nur ein Zehntel des<br />
tatsächlichen Gewichtes tragen. Besonders<br />
für Senioren ist Aqua Fitness<br />
geeignet, da sie im Wasser nicht umfallen<br />
und sich verletzen können.<br />
Bei Vorerkrankungen wie einem kürzlich<br />
erlittenen Herzinfarkt oder einem<br />
akuten Bandscheibenvorfall ist<br />
von Aqua Fitness aber abzuraten und<br />
man sollte auf Sport im Wasser verzichten.<br />
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6<br />
6 Ballaststoffe – die Bedeutung für eine gesunde Ernährung<br />
Ballaststoffe<br />
Die Bedeutung für eine gesunde Ernährung<br />
Fotos: AkuAku – stock.adobe.com (2)<br />
Ballaststoffe sind ein wichtiger<br />
Teil unser täglichen Ernährung.<br />
Ein Mangel kann die Entstehung<br />
von Adipositas, Schwankungen<br />
des Blutzuckerspiegels und Diabetes<br />
zur Folge haben.<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Pilze enthalten viele Ballaststoffe<br />
– zwischen zwei und 16<br />
Gramm pro 100 Gramm. Sie<br />
regen den Darm an und fördern<br />
die Verdauung.<br />
Foto: pikselstock – stock.adobe.com<br />
Ballaststoffe sind ein wesentlicher<br />
Bestandteil einer ausgewogenen und<br />
gesunden Ernährung und spielen<br />
eine entscheidende Rolle für unser<br />
Wohlbefinden. Sie sind in pflanzlichen<br />
Lebensmitteln wie Obst und Gemüse,<br />
Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten,<br />
Nüssen, Samen und Pilzen enthalten.<br />
Obwohl, oder gerade weil unser Körper<br />
sie nicht verdauen kann, haben<br />
Ballaststoffe zahlreiche positive Auswirkungen<br />
auf unsere Gesundheit.<br />
Ballaststoffe fördern die Verdauung<br />
und regulieren den Stuhlgang, indem<br />
sie die Darmbewegungenerleichtern,<br />
was Verstopfungen vorbeugt und die<br />
Darmgesundheit unterstützt.<br />
Ballaststoffe können auch dabei helfen,<br />
den Cholesterinspiegel zu senken,<br />
insbesondere den den „schlechten“<br />
LDL-Cholesterins. Durch die<br />
Bindung von Gallensäuren im Darm<br />
reduzieren Ballaststoffe die Aufnah-<br />
me von Cholesterin und fördern dessen<br />
Ausscheidung.<br />
Zudem verlangsamen Ballaststoffe<br />
die Aufnahme von Zucker im Blut und<br />
helfen so, den Blutzuckerspiegel zu<br />
stabilisieren. Dies ist besonders wichtig<br />
für Menschen mit Diabetes, da ein<br />
stabiler Blutzuckerspiegel dazu beiträgt,<br />
Schwankungen zu vermeiden<br />
und das Risiko von Komplikationen<br />
zu verringern.<br />
Ballaststoffreiche Lebensmittel sorgen<br />
für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl,<br />
was verhindern kann,<br />
dass wir zu viel essen und so unser<br />
Gewicht besser kontrollieren können.<br />
Indem sie den Magen füllen, ohne<br />
viele Kalorien zu liefern, helfen Ballaststoffe<br />
nämlich dabei, das Hungergefühl<br />
zu stillen. Schließlich dienen<br />
Ballaststoffe auch als Nahrung für<br />
die guten Bakterien in unserem Darm<br />
und fördern so die Gesundheit der
Ballaststoffe – die Bedeutung für eine gesunde Ernährung<br />
7<br />
Darmflora. Eine ausgewogene<br />
Darmflora ist entscheidend für<br />
ein starkes Immunsystem und<br />
die Vorbeugung von entzündlichen<br />
Darmerkrankungen.<br />
Es gibt zwei Arten von Ballaststoffen.<br />
Zu den wasserlöslichen<br />
gehören beispielsweise<br />
Inulin, Pektin oder Psyllium, die<br />
in erster Linie in Gemüse und Obst<br />
vorkommen, aber auch in Form von<br />
Hemizellulosen in Hülsenfrüchten.<br />
Psyllium ist vor allem in Flohsamen<br />
enthalten. Durch die Wasserbindefähigkeit<br />
der Ballaststoffe bleiben<br />
Speisen länger im Magen und verlängern<br />
so die Sättigung. Zudem können<br />
sie den Stoffwechsel von Glukose und<br />
Fetten beeinflussen.<br />
SAATEN<br />
& Kerne<br />
Saaten, Samen und Kerne<br />
liefern gesunde, mehrfach ungesättigte<br />
Fettsäuren. Leinsamen<br />
sind ein wichtiger Lieferant der<br />
wichtigen Omega-3-Fettsäuren.<br />
Dazu kommt noch ein<br />
sehr hoher Eiweißgehalt.<br />
Wasserunlösliche Ballaststoffe, wie<br />
Zellulose und Lignin, sind hauptsächlich<br />
in Getreideprodukten, Pilzen,<br />
Hülsenfrüchten oder Kartoffeln enthalten.<br />
Aufgrund ihrer groben Faserstruktur<br />
müssen diese Lebensmittel<br />
länger und intensiver gekaut werden,<br />
wodurch mehr Speichel produziert<br />
wird, was wiederum zur Folge hat,<br />
dass die Säurelast der Nahrungsmittel<br />
reduziert wird. Außerdem quellen<br />
diese Ballaststoffe auf und haben dadurch<br />
Einfluss auf die Darmfunktion<br />
und -aktivität.<br />
Trotz ihrer zahlreichen Vorteile konsumieren<br />
viele Menschen zu wenige<br />
Ballaststoffe. Die empfohlene tägliche<br />
Menge für Erwachsene liegt bei etwa<br />
25 bis 30 Gramm. Indem wir genügend<br />
Ballaststoffe zu uns nehmen, können<br />
wir das Risiko von Herzkrankheiten<br />
und Diabetes verringern und unser gesamtes<br />
Wohlbefinden verbessern.<br />
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8<br />
Hörgesundheit – Wie uns hören hilft<br />
Tritt ein Hörverlust von 20 bis 25<br />
Dezibel auf, spricht man von einer<br />
Schwerhörigkeit. Diese kann sich in<br />
Problemen beim Hören selbst oder<br />
beim Verstehen von Gesprächen<br />
äußern.<br />
««<br />
Moderne Hörgeräte schaffen es,<br />
sogar schweren Hörverlust auszugleichen<br />
und sind dabei trotzdem<br />
so klein, dass sie in ein Ohr passen.<br />
Foto: Bäckersjung – stock.adobe.com<br />
TIPP<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Verwenden Sie keine Wattestäbchen<br />
zur Reinigung der Ohren.<br />
Dabei schiebt das Wattestäbchen<br />
das Ohrenschmalz lediglich<br />
weiter in den Gehörgang hinein<br />
und kann so einen Hörverlust<br />
verursachen.<br />
Bei vielen beliebt, aber dennoch zu<br />
vermeiden sind die Ohrenstäbchen.<br />
Foto: Bäckersjung – stock.adobe.com<br />
Hörverlust<br />
Welche Ursachen<br />
er haben kann<br />
Einen Hörverlust bemerken viele<br />
nicht gleich selbst, doch in einem<br />
schleichenden Prozess kann die<br />
stetige Verschlechterung des Hörvermögens<br />
immer mehr Schwierigkeiten<br />
verursachen — gerade bei der<br />
Kommunikation mit anderen oder<br />
auch im Straßenverkehr. Manches<br />
wird dann völlig anders verstanden<br />
als es gesagt wurde, oder wir hören<br />
die Geräusche hinter uns erst viel zu<br />
spät oder gar nicht und „schimpfen“<br />
dann zum Beispiel über rücksichtslose<br />
Radfahrer.<br />
Oftmals fallen Betroffene durch lautes<br />
Reden oder Telefonieren auf. In<br />
Gesprächen fragen sie öfter nach und<br />
geben teilweise trotzdem unpassende<br />
Antworten. Fernseher und Radio<br />
stellen Betroffene ebenfalls häufig<br />
auffällig laut ein.<br />
Einsicht kommt oft sehr spät<br />
Doch nur selten werden sie auch<br />
auf ihr Hördefizit angesprochen<br />
und selbst wenn, nehmen die meisten<br />
Personen diese ersten Symptome<br />
nicht ernst. Die Einsicht kommt<br />
oft erst nach vielen Jahren. Doch<br />
schlechtes Hören vermindert die Lebensqualität<br />
erheblich und schränkt<br />
auch die Sicherheit im Alltag stark<br />
ein. Darum sollte man erste Anzeichen<br />
nicht ignorieren, sondern rechtzeitig<br />
handeln.<br />
Fachlich trennen wir das Ohr in zwei<br />
Bereiche ein. Einmal das sogenannte<br />
Außenohr und das Innenohr. Der äußere<br />
Bereich des Ohres kann durch<br />
verschiedene Umstände „verstopft“<br />
oder beeinträchtigt sein. Die Ursachen<br />
sind hier unterschiedlich, am<br />
bekanntesten dürfte unser Ohrenschmalz<br />
sein. Hierbei ist eine Diagnose<br />
recht schnell gestellt und meistens<br />
auch leichter Abhilfe zu schaffen.<br />
Komplizierter wird es, wenn die Ursache<br />
im Innenohr, dem „Hörorgan“<br />
liegt. Diese Art von Hörverlust ist die<br />
mit Abstand am häufigsten vorkommende<br />
Diagnose des Ohrenarztes. Im<br />
Innenohr befinden sich feinste Haarsinneszellen,<br />
die jedes Geräusch, jeden<br />
Ton erkennen, codieren und an<br />
das Gehirn weiterleiten. Unser Gehirn<br />
hingegen entschlüsselt die gelieferten<br />
Signale und gibt ihnen dann die<br />
richtige Bedeutung. Somit können<br />
wir zum Beispiel Sprache erkennen,<br />
Geräusche zuordnen, Warnsignle<br />
wahrnehmen und dementsprechend<br />
reagieren.<br />
Wichtig für unser tägliches Leben<br />
Das Hören ist also ein sehr komplexer<br />
Prozess und enorm wichtig für unser<br />
tägliches Leben. Die Haarsinneszellen<br />
sind im Innenohr sehr gut geschützt<br />
da sie sehr empfindlich sind.<br />
Sind diese Haarsinneszellen beschädigt,<br />
dann liegt ein Hörverlust vor. Zu<br />
den häufigsten Ursachen zählt hier<br />
eine lange oder sehr starke Lärmbelastung,<br />
starke Medikamente oder<br />
viel Stress. Leider können sich diese<br />
Zellen nicht mehr erholen und es<br />
bleibt bei einer Beeinträchtigung des<br />
Hörvermögens.
Hörverlust – Welche Ursachen er haben kann<br />
9<br />
Foto: labOHR<br />
Auch genetische Faktoren, ein Hörsturz<br />
oder Erkankungen wie eine<br />
Hirnhautentzündung oder Masern<br />
können eine Schwerhörigkeit begünstigen.<br />
In vielen Fällen ist aber<br />
einfach nur der natürliche Alterungsprozess<br />
die Ursache für eine Verschlechterung<br />
des Gehörs. Altersschwerhörigkeit<br />
entwickelt sich über<br />
das ganze Leben hinweg und betrifft<br />
beide Ohren. In einigen Fällen tritt<br />
eine Hörverschlechterung gemeinsam<br />
mit Tinnitus auf. Bleibt ein Hörverlust<br />
unversorgt, beeinträchtigt er<br />
zunehmend unser tägliches Leben.<br />
Besonders problematisch ist, dass<br />
das Hörvermöqen schneller abnimmt,<br />
je Iänqer man wartet. Dazu<br />
treten qerade bei älteren Patienten<br />
Folgeerkrankungen wie Altersdemenz<br />
und Altersdepressionen auf, da<br />
das Gehirn bei einem vorliegendem<br />
Hörverlust durch die verminderte<br />
Wahrnehmung nicht mehr trainiert<br />
wird. Eine gezielte Behandlung durch<br />
Hörakustiker ist daher bereits am Anfang<br />
eines Hörverlustes wichtig und<br />
steigert die Lebensqualität und die<br />
damit verbundene Sicherheit erheblich.<br />
So können die Auswirkungen<br />
der Schwerhörigkeit bereits frühzeitig<br />
minimiert werden. Wie behandelt<br />
wird, hängt von der Art und Schwere<br />
der Hörstörung ab. Zu den Behandlungsmöglichkeiten<br />
zählen Hörgeräte,<br />
Hörtraining, Hörtherapie, logopädische<br />
Behandlungen, aber auch<br />
elektronische Hörprothesen, die in<br />
den Körper eingesetzt werden.<br />
Um gar nicht erst in die Situation<br />
eines Hörverlustes zu kommen, sollte<br />
man bereits frühzeitig präventive<br />
Maßnahmen ergreifen. Überall werden<br />
wir mit lauten Geräuschen aus<br />
unserer Umgebung konfrontiert, sei<br />
es in der Arbeit, im Restaurant oder in<br />
Diskotheken. Nicht immer kann man<br />
dieser Geräuschkulisse entkommen,<br />
daher sollte man den Gebrauch von<br />
Gehörschutz in Betracht ziehen.<br />
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««<br />
10<br />
Heilkräuter<br />
Natürliche Unterstützung für Körper und Geist<br />
Heilkräuter wurden bereits bei<br />
den alten Ägyptern zur Bekämpfung<br />
von Krankheiten<br />
eingesetzt und Hildegard von<br />
Bingen berichtete im frühen<br />
Mittelalter über die Ursache und<br />
die Heilung von Krankheiten mit<br />
Heilpflanzen.<br />
««<br />
Das Öl von Gewürznelken<br />
wirkt schmerzstillend, zum<br />
Beispiel bei Zahnschmerzen<br />
sowie desinfizierend und entzündungshemmend.<br />
Foto: M. Schuppich – stock.adobe.com<br />
Heilkräuter haben eine lange Geschichte<br />
als natürliche Mittel zur Bekämpfung<br />
bestimmter Krankheiten<br />
und zur Förderung der Gesundheit.<br />
Kräuter werden seit Jahrtausenden<br />
in verschiedenen Kulturen auf der<br />
ganzen Welt wegen ihrer heilenden<br />
Eigenschaften geschätzt. Sie enthalten<br />
eine Vielzahl von Wirkstoffen wie<br />
ätherische Öle, sekundäre Pflanzenstoffe<br />
(Flavonoide), Schleimstoffe,<br />
Gerbstoffe und Bitterstoffe, die eine<br />
positive Wirkung auf den Körper haben<br />
können – von der Steigerung des<br />
Wohlbefindens bis hin zur Linderung<br />
von Beschwerden.<br />
Heilkräuter bieten eine zusätzliche,<br />
mitunter sogar alternative Möglichkeit<br />
zur konventionellen Medizin.<br />
Immer mehr Menschen suchen nach<br />
natürlichen Lösungen für ihre gesundheitlichen<br />
Probleme und entdecken<br />
die Wirksamkeit von Heilkräutern.<br />
Im Gegensatz zu synthetischen<br />
Medikamenten haben Heilkräuter oft<br />
weniger bis gar keine Nebenwirkungen<br />
und sind daher schonender für<br />
den Körper.<br />
Die Anwendungsmöglichkeiten von<br />
Heilkräutern sind vielfältig und reichen<br />
von der Einnahme in Form von<br />
Tees, Tinkturen oder Kapseln bis zur<br />
äußerlichen Anwendung in Salben,<br />
Ölen, Bädern oder Kosmetika. Jede<br />
Pflanze hat ihre spezifischen Wirkungen<br />
und kann je nachdem bei verschiedenen<br />
Beschwerden eingesetzt<br />
werden. Hier vier Beispiele von Heilpflanzen,<br />
die auch im Allgäu wachsen:<br />
Kamille ist – wie auch Minze – bekannt<br />
für ihre beruhigenden Eigenschaften<br />
und wird daher oft bei Magenbeschwerden<br />
und zur Entspannung<br />
genommen. Außerdem ist sie krampflösend<br />
und fördert die Wundheilung.<br />
Ingwer besitzt entzündungshemmende<br />
Eigenschaften und wird häufig
Heilkräuter – natürliche Unterstützung für Körper und Geist<br />
11<br />
Foto: Sebastian Duda – stock.adobe.com<br />
zur Linderung von Übelkeit, Verdauungsbeschwerden,<br />
Schwindel und bei<br />
Durchblutungsstörungen eingesetzt.<br />
Der beruhigende Duft von Lavendel<br />
wird in der Regel in ätherischen<br />
Ölen, Bädern oder auch Tees und als<br />
Kapseln verwendet, um Stress abzubauen<br />
und einen erholsamen Schlaf<br />
zu fördern.<br />
Salbei wirkt antiseptisch, antibiotisch,<br />
antibakteriell und entzündungshemmend<br />
und schafft oft bei Halsschmerzen<br />
und Halsentzündungen sowie<br />
Verdauungsbeschwerden, Übelkeit<br />
und entzündetem Zahnfleisch Linderung.<br />
Trotz aller Vorteile ist bei Einsatz von<br />
Heilkräutern auch Vorsicht geboten.<br />
Einige Kräuter können Wechselwirkungen<br />
mit Medikamenten oder unerwünschte<br />
Nebenwirkungen haben,<br />
insbesondere, wenn sie in großen<br />
Mengen eingenommen werden. Vor<br />
der Anwendung von Heilkräutern<br />
sollte man sich daher von seinem Arzt<br />
oder seiner Ärztin beraten lassen.<br />
Viele Heilkräuter wachsen wild, weshalb<br />
eine übermäßige Ernte ihren<br />
dauerhaften Fortbestand gefährden<br />
könnte. Die meisten Kräuter können<br />
aber auch im heimischen Garten oder<br />
auf dem Balkon gezüchtet werden. So<br />
bereitet man nicht nur eine reichhaltige<br />
Tafel für Insekten wie Bienen und<br />
Schmetterlinge, sondern trägt auch<br />
dazu bei, den Bedarf an wild gesammelten<br />
Pflanzen zu reduzieren und<br />
die Umwelt zu schonen.<br />
Und außerdem macht es doch auch<br />
Spaß, etwas wachsen zu sehen.<br />
Heilpflanzenund<br />
Wildkräuter-<br />
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12<br />
Pflegeberufe – Interessant und vielseitig<br />
Pflegeberufe<br />
Interessant und vielseitig – eine Ausbildung in der Pflege<br />
Foto: Halfpoint – stock.adobe.com<br />
««<br />
Ein Pflegebruf ist nicht<br />
nur interessant und abwechslungsreich,<br />
er ist<br />
auch krisensicher.<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
In der Pflege werden in<br />
Einrichtungen des öffentlichen<br />
Dienstes bereits in der Ausbildung<br />
Gehälter zwischen 1.000 und 1.300<br />
Euro pro Monat gezahlt.<br />
Foto: Andrey Popov – stock.adobe.com<br />
Eine qualifizierte Ausbildung in der<br />
Pflege ist von entscheidender Bedeutung,<br />
um eine hochwertige Versorgung<br />
und Betreuung von Patienten<br />
zu gewährleisten. In einer alternden<br />
Bevölkerung und angesichts komplexer<br />
medizinischer Bedürfnisse ist der<br />
Bedarf an gut ausgebildetem Pflegepersonal<br />
größer denn je.<br />
In der dreijährigen Ausbildung<br />
Pflegefachmann/Pflegefachfrau dienen<br />
die ersten beiden Jahre der Generalisten-Ausbildung<br />
und umfassen<br />
alle Bereiche der Pflege: Akutpflege,<br />
Langzeitpflege, Kinderkrankenpflege,<br />
Altenpflege, ambulante Pflege<br />
usw. Dann folgt eine Zwischenprüfung.<br />
Im letzten Jahr kann man sich<br />
entweder einem Spezialgebiet wie<br />
Altenpflege, Kinderkrankenpflege,<br />
psychiatrische Versorgung und dergleichen<br />
widmen oder die Generalisten-Ausbildung<br />
fortsetzen.<br />
Die Pflegeausbildung ist, wie auch<br />
andere Ausbildungen, in einen schulischen<br />
und einen praktischen Teil<br />
untergliedert. Dabei umfasst der Unterricht<br />
an einer Pflege- oder Berufsfachschule<br />
2.100 Stunden, der praktische<br />
Teil in Pflegeeinrichtungen<br />
2.500 Stunden.<br />
Die Ausbildung umfasst eine Vielzahl<br />
von Themen wie Grundlagen der Anatomie<br />
und Physiologie, Krankheitslehre,<br />
pharmakologische Kenntnisse,<br />
ethische Grundsätze und Kommunikationstechniken.<br />
Darüber hinaus ist<br />
eine ständige, lebenslange Weiterbildung<br />
ebenfalls Teil des Berufes.<br />
Kaum ein Ausbildungsberuf ist also<br />
so vielfältig und abwechslungsreich<br />
wie die Pflege. Während im Krankenhaus<br />
akute Ereignisse im Vordergrund<br />
stehen, geht es in der Langzeit- und<br />
Tagespflege und bei ambulanten<br />
Diensten um eine dauerhafte Pflege,<br />
Beratung und Betreuungsaufgaben.<br />
Am Ende der Ausbildung können Pflegekräfte<br />
in Krankenhäusern, Pflegeheimen,<br />
ambulanten Einrichtungen,<br />
Hospizen oder der häuslichen Pflege<br />
arbeiten.
13<br />
Kreisverband Ostallgäu<br />
Bayerisches<br />
Rotes<br />
Kreuz<br />
© Marketingagentur Tenambergen<br />
Ein<br />
für Deine<br />
Zukunft!<br />
Ausbildung beim Roten Kreuz Ostallgäu<br />
Beim sozialen Dienstleister BRK Ostallgäu steht jeder Mensch im Mittelpunkt, der Hilfe benötigt. Uns<br />
liegt aber auch Dein guter Start ins Berufsleben am Herzen. Durch unsere modernen Ausbildungsmethoden<br />
sowie ein erfahrenes Ausbilderteam führen wir Dich zum Erfolg – auch nach der Ausbildung!<br />
Organisieren, kochen, pflegen, erziehen, retten … was passt zu Dir?<br />
Wir bieten verschiedene Fachausbildungen in folgenden Berufsfeldern an:<br />
• Pflege<br />
• Heilerziehungspflege<br />
• Rettung<br />
• Verwaltung<br />
• Hauswirtschaft/Gastronomie<br />
Wir sind ein modernes Unternehmen, das die traditionellen Grundsätze der Rot-Kreuz-Gemeinschaft<br />
achtet. Unsere rund 900 Mitarbeitenden sind im Rettungsdienst tätig oder pflegen und betreuen<br />
Senior*innen oder Menschen mit einer psychischen Erkrankung in sechs Einrichtungen und ambulant.<br />
Wir bieten Dir:<br />
• Leistungsgerechte Vergütung nach dem BRK-Ausbildungs-Tarifvertrag<br />
• Praktikum zum Kennenlernen, ob der Beruf zu Dir passt<br />
• Möglichkeiten der Übernahme und Weiterbildung<br />
• Tätigkeit in einer sinnstiftenden Organisation<br />
Interessiert? Weitere Informationen und Online-Bewerbung:<br />
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BRK Kreisverband Ostallgäu, Ralf Skoog, Personalmanagement<br />
Mühlsteig 33, 87616 Marktoberdorf, Tel. 08342 / 969 14 10<br />
Mail: ralf.skoog@kvostallgaeu.brk.de<br />
Wir sind anerkannte Einsatzstelle für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ)<br />
und Bundesfreiwilligendienst (BFD).
««««<br />
14<br />
Symptome<br />
bewälti gen<br />
Psychosomatische<br />
Behandlung – oder die<br />
eigene Sprache erlernen<br />
««<br />
Federica Akkaya, Chefärztin<br />
der Akut-Psychosomatik an der<br />
Alpcura Fachklinik Allgäu.<br />
Foto: Fachklinik Allgäu<br />
Einst fand ein Patient sehr passende<br />
Worte, für das, was viele Menschen<br />
nach meist längerem Leidensweg<br />
und Überwindung von Scham, Hemmungen<br />
und Vorurteilen dazu bringt,<br />
eine stationäre psychosomatische<br />
Behandlung aufzusuchen.<br />
Er stellte sich aufgrund von unterschiedlichsten<br />
und wechselnden körperlichen<br />
Beschwerden vor (unter<br />
anderem Herzrasen, Magenproblemen,<br />
Schwindel, Atemnot), die ihn<br />
seit über einem Jahr von Arzt zu Arzt<br />
führten und ihn immer mehr aus seinem<br />
bisher zufriedenen Leben gerissen<br />
hatten.<br />
Einer seiner ersten Sätze lautete:<br />
„Ich glaube mittlerweile, dass mein<br />
Körper mir etwas sagen will, aber ich<br />
kann ihn nicht verstehen. Können sie<br />
mir helfen herauszufinden, was er<br />
mir mitteilen will? Denn ich glaube,<br />
dass es etwas Wichtiges ist.“ Dieser<br />
Patient hatte aufgehört, seine Erkrankung<br />
und seine Beschwerden als<br />
Feinde zu sehen, die schnellstmöglich<br />
bekämpft werden und verschwinden<br />
müssen. Er hatte begonnen sich<br />
selbst, seinem Körper, seinen Phantasien<br />
und Gedanken zuzuhören und<br />
neugierig zu werden. Er kam mit dem<br />
Wunsch seine ganz eigene Sprache<br />
zu lernen, um damit aufhören zu können,<br />
Angst vor dem Unverständlichen<br />
zu haben und es zu bekämpfen.<br />
„Meine Art zu arbeiten und psychische<br />
Erkrankungen zu verstehen<br />
findet sich in dem Satz des Patienten<br />
wieder. Psychische Krankheitssymptome,<br />
ganz egal ob körperlich<br />
(zum Beispiel: Schmerzen, Übelkeit)<br />
oder im Verhalten zu sich selbst (zum<br />
Beispiel: Selbstverletzungen, Suchtverhalten)<br />
oder anderen gegenüber<br />
(zum Beispiel: Wutausbrüche oder<br />
Rückzug aus sozialen Kontakten),<br />
sehe ich als einen Versuch, eine in-
Symptome bewältigen – Psychosomatische Behandlung<br />
15<br />
Foto: fidaolga - stock.adobe.com<br />
nere oder äußere Schwierigkeit zu<br />
bewältigen und sich weiter zu entwickeln.<br />
Das hat nichts mit schwach,<br />
dumm sein oder es nicht hinbekommen<br />
zu tun, sondern zeigt mir, dass<br />
ein Mensch bemüht ist, etwas für ihn<br />
Belastendes bestmöglich, mit dem<br />
was ihm zur Verfügung steht, zu bewältigen“,<br />
so Chefärztin Federica<br />
Akkaya.<br />
Während der Behandlung im psychosomatischen<br />
Krankenhaus der Fachklinik<br />
Allgäu geht es darum herauszufinden,<br />
welche Herausforderung der<br />
Mensch mit seinem Symptom gerade<br />
versucht zu bewältigen, denn das ist<br />
dem Einzelnen meist zunächst gar<br />
nicht bewusst. „Des Weiteren versuchen<br />
wir, Menschen die zu uns kommen,<br />
eine Möglichkeit zu bieten, weitere<br />
Bewältigungsmöglichkeiten zu<br />
entdecken und diese im Klinikalltag<br />
auszuprobieren (getreu dem Motto<br />
„Übung macht den Meister“).“ Dies<br />
erhöht dann die eigene Freiheit im Alltag<br />
nach einem Klinikaufenthalt um<br />
aus einer größeren Menge an Gedanken<br />
und Verhaltensweisen auswählen<br />
zu können und es verringert Gefühle<br />
von Ohnmacht und Hilflosigkeit.<br />
„Ich freue mich, wenn es Menschen<br />
nach der Behandlung bei uns besser<br />
geht und ihre Symptome nachgelassen<br />
haben. Aber noch wichtiger ist es<br />
für uns, den Patientinnen und Patienten<br />
dabei zu helfen, sich selbst etwas<br />
besser zu verstehen und ihre eigene<br />
Sprache zu erlernen“, berichtet<br />
Akkaya.<br />
Wenn auch Sie darunter leiden, sich<br />
selbst und andere nicht gut zu verstehen,<br />
neugierig auf ihre Symptome<br />
geworden sind, und ihre ganz persönliche<br />
innere Sprache besser kennenlernen<br />
möchten, dann sind Sie im<br />
psychosomatischen Krankenhaus der<br />
Fachklinik Allgäu willkommen.<br />
In der Fachklinik Allgäu stehen 18 Betten für die akut stationäre Krankenhausbehandlung<br />
im Fachbereich Psychosomatik bereit.<br />
Die psychosomatische und psychotherapeutische Medizin ist für uns ein wichtiger und<br />
sehr wesentlicher Versorgungsbereich in der Region. Unser Behandlungsschwerpunkt<br />
liegt auf engmaschiger Einzel- und Gruppen-Therapie mit fachärztlicher Versorgung.<br />
Wir bieten eine flexible, individuelle, ressourcenorientierte Therapie für Menschen in<br />
akuten, subakuten und ggf. chronischen Krisensituationen an. Für Ihre Behandlung<br />
nehmen wir uns gerne die Zeit, die es braucht.<br />
Wir bieten kurzfristige Aufnahmemöglichkeiten an. Kontaktieren Sie uns<br />
gerne, um die Details zu besprechen.
16<br />
Käse – ein wichtiger Lieferant von Nährstoffen<br />
Ist doch alles Käse, oder?<br />
Käse ist, in Maßen genossen, ein Lieferant wichtiger Nährstoffe<br />
Foto: Olena Rudo – stock.adobe.com<br />
««<br />
Käse ist mit seinem niedrigen<br />
Kohlenhydrat- und hohem<br />
Kalzium- und Phosphatgehalt<br />
ideal für eine zahngesunde<br />
Ernährung, da er hilft, den<br />
pH-Wert im Mund aufrechtzuerhalten<br />
und die Neubildung<br />
von Speichel anregt.<br />
Käsesorten wie Parmesan oder<br />
Grana Padano haben dank ihrer<br />
Tripeptide einen ACE-hemmenden<br />
Effekt und können sogar<br />
den Blutdruck senken.<br />
Foto: fabiomax – stock.adobe.com<br />
Käse ist ein vielseitiges und beliebtes<br />
Lebensmittel, das in den unterschiedlichsten<br />
Teturen, Geschmacksrichtungen<br />
und Formen erhältlich ist.<br />
Weltweit gibt es etwa 4.000 Käsesorten.<br />
Sie können nach verschiedenen<br />
Prinzipien sortiert werden, beispielsweise<br />
nach ihrem Fettgehalt in der<br />
Trockenmasse (Fett i.Tr.) oder nach<br />
ihrem Wassergehalt. Von milden Sorten<br />
wie Mozzarella bis hin zu kräftigen<br />
Sorten wie Blauschimmelkäse<br />
gibt es bei Käse eine breite Palette<br />
von Aromen – und das seit Tausenden<br />
von Jahren.<br />
Die Käseherstellung ist ein sehr altes<br />
Handwerk, das schon in der Antike<br />
bekannt war. In der Regel beginnt<br />
die Herstellung mit Milch von Kühen,<br />
Ziegen, Schafen oder sogar Büffeln<br />
(Büffel-Mozzarella). Diese Milch wird<br />
als erstes erwärmt und mit einem<br />
Säuerungsmittel wie Lab oder einer<br />
mikrobiellen Kultur vesetzt. Dadurch<br />
gerinnt die Milch und zerfällt in festen<br />
Käsebruch und flüssige Molke.<br />
Außer bei Frisch- und Weichkäse wird<br />
der Käsebruch dann geschnitten, gekocht<br />
und in eine Form gepresst, um<br />
die restliche Molke zu entfernen und<br />
dem Käse die gewünschte Form zu<br />
geben. Als nächstes wird der Käse<br />
gesalzen, um den Geschmack zu verbessern<br />
und eine längere Haltbarkeit<br />
zu erreichen. Der anschließende<br />
Reifungsprozess dauert, je nach Art<br />
des Käses, zwischen wenigen Wochen<br />
und mehreren Jahren. Während<br />
dieser Zeit entwickelt er seinen Geschmack<br />
und seine Textur.<br />
Das fertige Produkt ist dann eine<br />
wertvolle Quelle für wichtige Nährstoffe.<br />
Es ist reich an Kalzium, Phosphor,<br />
Zink, Natrium, Chlorid, Jod, Vitamin<br />
A, B2, B12 und Folsäure. Diese<br />
Nährstoffe können zur Stärkung von<br />
Knochen, Muskeln und des Immun-
Käse – ein wichtiger Lieferant von Nährstoffen<br />
17<br />
systems beitragen. Außerdem ist<br />
Käse aufgrund seines hohen Proteinund<br />
geringen Kohlenhydratgehalts<br />
sehr beliebt bei Menschen, die auf<br />
eine kohlenhydratarme und proteinreiche<br />
Ernährung Wert legen. darüber<br />
hinaus kann Käse eine schmackhafte<br />
und nahrhafte Ergänzung zu<br />
einer Reihe von Speisen sein wie Salate,<br />
Sandwiches, Pasta und Pizza.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
empfielt eine maximale Menge<br />
von 40 bis 50 Gramm Käse pro Tag.<br />
Das sind zwei normal geschnittene<br />
Scheiben. Käse ist nämlich nicht<br />
nur sehr kalorienreich, sondern auch<br />
reich an gesättigten Fettsäuren. Die<br />
Käseverordnung definiert genau,<br />
was zur Herstellung von Erzeugnissen<br />
namens Käse verwendet werden<br />
darf. Außerdem darf Käse aus bestimmten<br />
anderen Milcherzeugnissen<br />
hergestellt werden, beispielsweise<br />
Süß- oder Sauermolke, Sahne oder<br />
Sauermilchquark. Wichtig ist: Milchfremdes<br />
Fett, etwa Pflanzenfett, ist in<br />
der Käseherstellung tabu. Und auch<br />
sonst ist die mögliche Zutatenliste<br />
von Käse kurz. Käse verliert in Laufe<br />
seiner Lagerung an Wasser und damit<br />
auch an Gewicht. Dadurch ändert<br />
sich auch sein absoluter Fettgehalt,<br />
er wächst. Die einfache Formel dahinter:<br />
je weniger Wasser, also je geringer<br />
das Gesamtgewicht, umso höher<br />
der absolute Fettgehalt. Deshalb wird<br />
Käse immer mit seinem Fettgehalt<br />
bezogen auf die Trockenmasse (Fett i.<br />
Tr.) gekennzeichnet.<br />
Foto: Chopard Photography – stock.adobe.com<br />
Unsere eigenen Produkte sind gentechnikfrei<br />
und werden aus tagesfrischer,<br />
silofreier Milch hergestellt.<br />
Lassen Sie sich aus unserem<br />
reichhaltigen Käsesortiment verwöhnen.<br />
Sie erhalten auch andere regionale<br />
Produkte.<br />
Unser Highlight: Bergkäse<br />
in sechs verschiedenen Reifezeiten.<br />
Bergkäserei Weizern eG<br />
Weizern 3 · 87637 Eisenberg · Telefon 0 83 64/280<br />
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Wir sind täglich für Sie da !<br />
Auch an Sonn- und Feiertagen!<br />
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18<br />
Kraftort Heimat<br />
„Bloß it hudle“ – naturnahe Entspannung im Alltag erleben<br />
««<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Im Wald zu sein, tut den Menschen<br />
gut. Wälder spielen eine sehr<br />
bedeutende Rolle für Gesundheit<br />
und Wohlbefinden. Pfronten<br />
hat einen zertifizierten Kurwald:<br />
Im Rahmen des Projektes des<br />
Bayerischen Staatsministeriums<br />
„Das Potential des Waldes als<br />
ortsgebundenes Heilverfahren in<br />
bayerischen Kurorten“ wurde der<br />
Wald auf Grundlage des Kriterienkatalogs<br />
der Ludwig-Maximilian-<br />
Universität München im Juli 2022<br />
ausgezeichnet.<br />
Im Pfrontener Tal und der umliegenden<br />
Bergwelt liegen zahlreiche<br />
besondere Orte, die den Einheimischen<br />
seit jeher als Kraftort und Inspirationsquelle<br />
dienen. In modernen,<br />
schnelllebigen Zeiten ist die Fähigkeit<br />
eines umsichtigen und achtsamen<br />
Umgangs mit den Ressourcen<br />
der Umwelt und insbesondere auch<br />
den persönlichen Energiereserven<br />
wichtiger denn je.<br />
Entspannung im Alltag<br />
Im Alltag ist es jedoch nicht immer<br />
einfach, bewusst achtsame Momente<br />
zu schaffen und eine führende Hand<br />
ist häufig hilfreich, um Routinen oder<br />
ein eingefahrenes Gedanken karussell<br />
zu durchstoßen. Ideale Bedingungen<br />
für mehr Entspannung im Alltag bietet<br />
eine Einheit Waldbaden nach Feierabend.<br />
Im Grün des Allgäuer Bergwaldes<br />
genießt ihr eine bewusste<br />
Auszeit, reduziert Stress, stärkt das<br />
Immunsystem und belebt alle Sinne<br />
– und das alles unter der Anleitung<br />
eines ausgebildeten Waldgesundheitstrainers.<br />
Der Duft des Waldes<br />
Nadelbäume, Moose, Farne und sattes<br />
Grün, soweit das Auge reicht.<br />
Schon der Gedanke daran sorgt für<br />
Wohlbefinden. Jetzt stellt euch vor,<br />
wie ihr den würzigen Duft des Waldes<br />
einatmet, während das Licht spielerisch<br />
durch die Baumwipfel schimmert,<br />
eure Zehen im weichen Moos<br />
des Waldbodens versinken und der<br />
Untergrund sanft unter den Füßen<br />
federt. Beim Waldbaden geht es um<br />
Entschleunigung, Achtsamkeit, Entspannung<br />
und Ruhe. Dazu braucht es<br />
keine spezielle Badebekleidung, wie<br />
der Name vielleicht vermuten lässt,<br />
sondern einfach die Bereitschaft,<br />
sich voll und ganz auf den Naturraum<br />
Wald einzulassen.
Kraftort Heimat – naturnahe Entspannung im Alltag erleben<br />
19<br />
Fotos: Vipasana Roy(2)<br />
Diese kleine, fast schon meditative<br />
Auszeit eignet sich perfekt für alle,<br />
die sich im Alltag nach Entspannung<br />
sehnen und nicht wissen, wie sie<br />
aus ihrem inneren Hamsterrad aussteigen<br />
können. Ganz nach der Allgäuer<br />
Devise „Bloß it hudle“ nehmt<br />
ihr Geschwindigkeit aus dem Alltag,<br />
kommt nach und nach zu mehr Gelassenheit<br />
und bekommt hilfreiche<br />
Tipps für Achtsamkeitsmomente die<br />
alle Sinne ansprechen: Sehen, Hören,<br />
Riechen, Schmecken, Fühlen. Nutzt<br />
die wohltuende Kraft unserer Heimat<br />
und nehmt Anregungen mit, um auch<br />
nachhaltig mehr Bewusstsein und<br />
Gelassenheit in eurem Alltag zu integrieren.<br />
Wer es lieber etwas sportlicher mag,<br />
kann bei Yoga-Flows in einzigartiger<br />
Bergkulisse oder mit Alpakas entspannen.<br />
Nachweislich bewirkt Yoga<br />
vielfältige gesundheitsförderliche<br />
Effekte. Verschiedene Atem- und<br />
Körperübungen machen Faszien<br />
und Gelenke geschmeidiger, stärken<br />
die Muskulatur und können Beschwerden<br />
lindern. Als Meditation in<br />
Bewegung sollen jedoch vor allem<br />
auch Geist und Seele beruhigt werden.<br />
Besonders harmonisch funktioniert<br />
diese Erdung in der freien<br />
Natur.<br />
Kreatives Schaffen<br />
Kreative Köpfe entspannen am liebsten<br />
an der Leinwand. Die ist in Pfronten<br />
nicht nur klassisch im Atelier,<br />
sondern auch mit einer Baumrinde<br />
verschmolzen. Bei „BaumArt“ wird<br />
die Natur sprichwörtlich festgehalten.<br />
Ausgestattet mit Pinsel, Farbe<br />
und Stoff macht ihr euch auf die Suche<br />
nach einer Staffelei der etwas<br />
anderen Art – einem Baum. Hier beginnt<br />
das kreative Schaffen. Frei von<br />
jeglicher Erwartungshaltung lasst<br />
ihr euch von der Form des Baumes,<br />
seiner Borke und seiner Umgebung<br />
führen und inspirieren. Am Ende wird<br />
das Kunstwerk auf einem Keilrahmen<br />
aufgezogen, den ihr unter fachmännischer<br />
Anleitung selbst baut.<br />
Erlebnisangebote buchen<br />
Wer jetzt bereit ist für den ersten<br />
Schritt ins Abenteuer Achtsamkeit<br />
erlebt mit den buchbaren Erlebnisangeboten<br />
von Pfronten Tourismus<br />
besondere Momente in der Allgäuer<br />
Natur. Die Buchung erfolgt schnell<br />
und unkompliziert online auf www.<br />
pfronten.de/achtsamkeit oder vor Ort<br />
in der Touristinformation in Pfronten<br />
im Allgäu.
20<br />
Hypertonie – die Volkskrankheit Nummer 1<br />
««<br />
Bei einer Blutdruckentgleisung,<br />
also Werten von über 230/130<br />
mmHg, und Anzeichen wie<br />
Atemnot, starker Brustenge,<br />
Verwirrtheit, Seh- oder Sprechstörungen,<br />
sollte der Notarzt<br />
gerufen werden.<br />
Weitere Anzeichen einer Blutdruckentgleisung<br />
bei sehr hohem<br />
Blutdruck können sein roter Kopf<br />
oder Wangen, Kopfschmerzen,<br />
Schwindel und Übelkeit sein.<br />
TIPP<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Foto: Pixel-Shot – stock.adobe.com<br />
Mit Sportarten, die das Herz-<br />
Kreislauf-System ankurbeln, wie<br />
Schwimmen, Radfahren oder<br />
Nordic Walking setzen kann<br />
Hypertonie gelindert werden.<br />
Nordic Walking ist eine Sportart<br />
für Jung und Alt und auch<br />
für Hypertonie-Patienten.<br />
Foto: Suzi Media– stock.adobe.com<br />
Hypertonie<br />
Die Volkskrankheit Nummer 1<br />
Hypertonie, allgemein als Bluthochdruck<br />
bekannt, ist eine Erkrankung,<br />
die weltweit Millionen Menschen betrifft.<br />
In Deutschland ist jeder Dritte<br />
Erwachsene betroffen, denn das<br />
Risiko, daran zu erkranken, steigt mit<br />
jedem Lebensjahr an. Das Herz pumpt<br />
mit jedem Schlag Blut in die Blutgefäße,<br />
wodurch von innen heraus Druck<br />
auf die Gefäßwände entsteht. Diese<br />
setzen aber den sogenannten Gefäßwiderstand<br />
entgegen. Beides zusammen<br />
ergibt die Höhe des Blutdrucks.<br />
Bei Bluthochdruck ist der Druck des<br />
Blutes in den Adern dauerhaft erhöht.<br />
Wird das nicht oder zu spät erkannt,<br />
kann dieser Zustand zu schwerwiegenden<br />
Folgen führen wie Herzinfarkt,<br />
Schlaganfall, Nierenversagen,<br />
Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen,<br />
einer koronaren Herzkrankheit<br />
bis hin zu einer Demenz. Übrigens<br />
wären laut Statistik etwa 50<br />
Prozent der Schlaganfälle und Herzinfarkte<br />
vermeidbar, wenn Bluthochdruck<br />
rechtzeitig erkannt worden<br />
wäre.<br />
Die Ursachen von Hypertonie sind<br />
ganz unterschiedlich und können nur<br />
in den seltensten Fällen genau zugeordnet<br />
werden. Zu den häufigsten Ursachen<br />
gehören ungesunde Lebensgewohnheiten<br />
wie eine zu salzreiche<br />
Ernährung mit zu vielen gesättigten<br />
Fetten, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum<br />
und Bewegungsmangel.<br />
Übergewicht und Fettleibigkeit belasten<br />
das Herz-Kreislauf-System und<br />
können, wie auch chronischer Stress<br />
ebenfalls zu Bluthochdruck führen.<br />
Viele Menschen haben eine familiäre,<br />
genetische Veranlagung zu Bluthochdruck<br />
und können trotz Idealgewicht<br />
und gesunder Lebensweise darunter<br />
leiden. Darüber hinaus steigt das Risiko<br />
an Hypertonie zu erkranken mit<br />
zunehmendem Alter und es können<br />
auch Krankheiten wie Nierenprobleme,<br />
Schilddrüsenerkrankungen, eine<br />
Aortenklappeninsuffizienz oder auch<br />
chronische Schmerzen und Schlafapnoe<br />
zu einem erhöhten Blutdruck<br />
beitragen.<br />
Hypertonie wird oft als „stiller Killer“<br />
bezeichnet, da er lange keine Symptome<br />
verursacht und die Menschen sich<br />
gesund fühlen. In fortgeschrittenen<br />
Fällen können Symptome wie Schwindel,<br />
Kurzatmigkeit, Brustschmerzen,<br />
Schweißausbrüche, Schlafstörungen,<br />
Kopfschmerzen, Rötung im Gesicht,<br />
Ohrensausen, Nervosität und innerer<br />
Unruhe, Nasenbluten und Sehstörungen<br />
auftreten. Da diese Symptome<br />
auch bei anderen Krankheiten vorkommen<br />
können, ist eine regelmäßige<br />
Blutdruckmessung entscheidend,<br />
um eine Hypertonie rechtzeitig zu<br />
erkennen.<br />
Ärzte teilen Bluthochdruck in verschiedene<br />
Schweregrade ein. Dabei<br />
ist der erste Wert der systolische<br />
(wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht),<br />
der zweite der diasto-
Hypertonie – die Volkskrankheit Nummer 1<br />
21<br />
Foto: Andrey Popov – stock.adobe.com<br />
INFOS<br />
Broschüre<br />
Die Deutsche Hochdruckliga<br />
hat eine neue Broschüre<br />
„ Häufige Fragen und Antworten<br />
zum Thema Bluthochdruck“<br />
veröffentlicht. Diese steht<br />
zum Download unter<br />
www.hochdruckliga.<br />
de bereit.<br />
lische (wenn der Herzmuskel erschlafft).<br />
Von Hochdruck spricht man,<br />
wenn die Werte 140/90 mmHg liegen.<br />
Dabei gelten Werte von 140-159/90-<br />
99 mmHg als leichte Hypertonie, von<br />
160-179/100-109 mmHg als mittelgradig<br />
erhöht und 180/mehr als 110<br />
mmHg als schwere Hypertonie.<br />
Bei einem Anstieg des Blutdrucks<br />
in kürzester Zeit über Werte von<br />
230/130 mmHg, gilt dies als hypertensive<br />
Krise, ein medizinischer<br />
Notfall, denn sie können eine akute<br />
Schädigungen des Gehirns, einen<br />
Herzinfarkt oder Herzversagen auslösen.<br />
Die Behandlung von Hypertonie<br />
kann schon durch gesunde Ernährung<br />
mit wenig Salz, ohne Alkohol<br />
und Nikotin und mit viel Bewegung<br />
und Gewichtsabbau, mitunter zusätzlich<br />
durch die Gabe von Kalium<br />
und Magnesium, erfolgen. In der täglichen<br />
Ernährung können Hypertonie-Patienten<br />
viel Vollkornprodukte,<br />
Gemüse und Obst wie Rote Beete,<br />
Bananen oder rote Früchte, Pflaumen,<br />
Himbeeren, Maulbeeren, Spinat,<br />
Salat oder Lebensmittel wie Lachs<br />
und Thunfisch vermehrt integrieren.<br />
Techniken wie Meditation, Yoga oder<br />
Atemübungen helfen andererseits<br />
dabei, Stress abzubauen und so den<br />
Blutdruck zu senken. Reichen diese<br />
Maßnahmen nicht aus, können Medikamente<br />
wie Diuretika, Betablocker,<br />
ACE-Hemmer, Kalziumantagonisten<br />
oder Sartane helfen.<br />
Um Hypertonie vorzubeugen, ist es<br />
wichtig, einen gesunden Lebensstil<br />
zu pflegen und, besonders mit fortschreitendem<br />
Alter, den Blutdruck<br />
regelmäßig zu kontrollieren.<br />
Foto: Aaamulya – stock.adobe.com<br />
Praxisteam Nesselwang<br />
Hauptstraße 16<br />
87484 Nesselwang<br />
Tel: 08361-3206<br />
Fax: 08361-3740<br />
Info@hausarzt-nesselwang.de<br />
Praxisteam Pfronten<br />
Allgäuerstraße 36<br />
87645 Pfronten<br />
Tel: 08363-5031<br />
Fax: 08363-7224<br />
Info@hausarzt-pfronten.de
22<br />
Darm<br />
Nicht nur für die<br />
Verdauung zuständig:<br />
Mythen und Fakten<br />
zum Mikrobiom<br />
««<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Wer seine Mahlzeiten hastig herunterschlingt,<br />
mutet seinem Darm viel<br />
Extraarbeit zu. Nach dem Motto:<br />
„Gut gekaut ist halb verdaut“ sollte<br />
jeder Bissen etwa 15- bis 30-mal<br />
gekaut werden. Apropos Arbeit:<br />
Auch der Verzicht auf viele Zwischenmahlzeiten<br />
kann zu mehr<br />
Darmgesundheit beitragen, denn<br />
so bekommt das größte innere<br />
Organ die Möglichkeit, Pausen einzulegen<br />
und sich zu regenerieren.<br />
Foto: Gennaro Leonardi – stock.adobe.com<br />
Der Darm ist das Kraftwerk des Körpers<br />
– er schließt die Nahrung so auf,<br />
dass die darin enthaltene Energie für<br />
den Körper nutzbar wird. Er ist aber<br />
auch eine Art Kommunikationszentrale,<br />
die mit vielen anderen Organen<br />
und Organsystemen in Verbindung<br />
steht. Bei beiden Aufgaben spielt das<br />
Darmmikrobiom eine wichtige und<br />
lange Zeit unterschätzte Rolle: Die<br />
Mikrobengemeinschaft unterstützt<br />
nicht nur bei Verdauungsprozessen,<br />
sondern beeinflusst über Botenstoffe,<br />
Stoffwechselprodukte und Giftstoffe<br />
auch weit entfernt liegende Körperregionen.<br />
Wie diese Interaktionen im<br />
Einzelnen ablaufen, ist Gegenstand<br />
aktueller Forschung – Ende vergangenen<br />
Jahres wurde der renommierte<br />
Paul Ehrlich-Preis für Arbeiten zum<br />
Thema Darmbakterien und Immunfunktion<br />
vergeben.<br />
Die Zahl der Mikroben, die den<br />
menschlichen Darm besiedeln, geht<br />
in die Milliarden. Es sind hauptsächlich<br />
Bakterien, die sich dort tummeln,<br />
aber auch Archaeen (vormals: Archaebakterien),<br />
Viren und Pilze tragen zur<br />
mikrobiotischen Masse bei. Lange Zeit<br />
geisterte durch die Medien etwa die<br />
Annahme, dass das Mikrobiom 1,5 bis<br />
zwei Kilogramm wiegt – laut Professor<br />
Dr. med. Andreas Stallmach, Direktor<br />
der Klinik für Innere Medizin IV am<br />
Universitätsklinikum Jena, ein gutes<br />
Beispiel dafür, dass man Ergebnissen<br />
der Mikrobiomforschung teils auch<br />
kritisch begegnen müsse. „Hier wurde<br />
die Zahl der Mikroorganismen pro<br />
Gramm Stuhl hochgerechnet – offenbar<br />
aber leider fehlerhaft.“<br />
Es sei davon auszugehen, dass die<br />
Mikrobiommasse deutlich leichter ist.<br />
Die genaue Zusammensetzung des<br />
Mikrobioms ist von Mensch zu Mensch<br />
unterschiedlich und bleibt auch im<br />
Laufe des Lebens nicht konstant. „Die<br />
individuelle genetische Veranlagung
Darmgesundheit – Mythen und Fakten zum Mikrobiom<br />
23<br />
Foto: Kiattisak – stock.adobe.com<br />
spielt dabei ebenso eine Rolle wie die<br />
Ernährung, Bewegung, Hormone und<br />
die Einnahme von Medikamenten“,<br />
sagt Stallmach.<br />
„Schlechtes“ Mikrobiom?<br />
Umgekehrt nehmen Zusammensetzung<br />
und Zustand des Mikrobioms<br />
auch Einfluss auf die Gesundheit ihres<br />
Trägers. Ein gesundes Mikrobiom<br />
trägt dazu bei, die Darmbarriere aufrechtzuerhalten<br />
und potenziell krankmachende<br />
Keime und Giftstoffe am<br />
Übertritt in das Blut zu hindern. Auch<br />
hat es einen regulierenden Einfluss<br />
auf die Immunaktivität. Eine gestörte<br />
Darmökologie dagegen wird in Verbindung<br />
mit chronischen Entzündungen<br />
gebracht und ist möglicherweise<br />
an der Entstehung verschiedenster<br />
Erkrankungen beteiligt – von Stoffwechselleiden<br />
und Adipositas bis hin<br />
zu neurologischen Erkrankungen,<br />
Atemwegserkrankungen und Herz-<br />
Kreislauf-Leiden. „Gesichert wissen<br />
wir aber lediglich, dass bei vielen Erkrankungen<br />
das Mikrobiom verändert<br />
ist. Eine kausale Beziehung zwischen<br />
Erkrankung und Veränderungen im<br />
Mikrobiom ist nur bei Clostridioides<br />
difficile und der damit verbunden<br />
Antibiotikatherapie nachgewiesen.“<br />
Daher rät Stallmach auch von einer<br />
kommerziellen Mikrobiomanalyse ab,<br />
die nur selten zur Gesundheit von Patient<br />
bei tragen könne. Die auf dem<br />
freien Markt angebotenen Analysen<br />
seien zumeist zu oberflächlich und<br />
auch nicht zweifelsfrei interpretierbar.<br />
Heilungschancen trotz Ekel-Stigma?<br />
Kann ein nachhaltig beschädigtes Mikrobiom<br />
geheilt werden? Der Mikrobiomtransfer<br />
– die sogenannte Stuhltransplantation<br />
– bei Colitis ulcerosa<br />
wird derzeit in Jena und weiteren Kliniken<br />
in der Bundesrepublik im Rahmen<br />
der Fresco-Studie erforscht. Erste Ergebnisse<br />
zeigten bereits, dass ein einmaliger<br />
Stuhltransfer nicht ausreicht,<br />
um einen Krankheitsstillstand oder<br />
gar eine Remission – also Beschwerdefreiheit<br />
– zu erreichen, berichtet<br />
Stallmach aus der Forschungsgruppe.<br />
„Die noch laufende Studie macht Hoffnung,<br />
dass wir mit dem Stuhltransfer<br />
den hohen Leidensdruck Betroffener<br />
mildern können. Es gilt dennoch, die<br />
finalen Ergebnisse abzuwarten“, sagt<br />
Stallmach.<br />
DGVS<br />
30.000<br />
T o nn e n<br />
Der Darm hat im Laufe unseres<br />
Lebens viel zu tun. Er verarbeitet<br />
beispielsweise während eines<br />
75-jährigen Lebens rund 30<br />
Tonnen Lebensmittel. Hinzu<br />
kommen rund 50.000<br />
Liter Flüssigkeit.<br />
Foto: Grispb - stock.adobe.com
24<br />
Einsamkeit – eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung<br />
Ein Haustier kann älteren Menschen<br />
helfen, sich weniger einsam<br />
zu fühlen. Tägliche Spaziergänge<br />
mit dem Hund fördern zudem die<br />
Gesundheit und führen nicht selten<br />
auch zu neuen Kontakten.<br />
««<br />
Es ist doch auch schön, freudig<br />
begrüßt zu werden, wenn man vom<br />
Einkaufen nach Hause kommt und<br />
jemand hat, der einen immer so<br />
akzeptiert, wie man ist.<br />
TIPP<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Foto: aerogondo– stock.adobe.com<br />
Sportvereine oder Unternehmungen<br />
mit Menschen, die die<br />
gleichen Interessen haben,<br />
können auch älteren Menschen<br />
dabei helfen, neue Kontakte zu<br />
knüpfen und damit ein erfülltes<br />
und gesünderes Leben zu führen.<br />
Sport im mit anderen macht nicht nur<br />
Spaß, sondern ist auch gesund.<br />
Foto: Kzenon – stock.adobe.com<br />
Einsamkeit<br />
im Alter<br />
Wachsende gesellschaftliche<br />
Herausforderung<br />
Älterwerden ist ein natürlicher Teil<br />
des Lebens, der oft mit Weisheit, Gelassenheit<br />
und einem Gefühl der Erfüllung<br />
in Verbindung gebracht wird.<br />
Dennoch gibt es eine Seite des Alterns,<br />
die übersehen wird, nämlich<br />
die Einsamkeit im Alter. Viele ältere<br />
Menschen sind mit sozialer Isolation<br />
und einem Mangel an Unterstützung<br />
konfrontiert. Diese Realität des Unsichtbarseins<br />
betrifft Millionen älterer<br />
Menschen weltweit und hat schwerwiegende<br />
Auswirkungen auf ihre physische<br />
und psychische Gesundheit<br />
sowie ihre Lebensqualität. Mit dem<br />
Fortschreiten der Lebenserwartung<br />
und dem demografischen Wandel<br />
wird das Thema immer relevanter.<br />
Studien zeigen, dass Einsamkeit im<br />
Alter keine Seltenheit ist. Eine Kombination<br />
aus verschiedenen Faktoren<br />
kann dazu führen, dass ältere Menschen<br />
sich alleine und einsam fühlen.<br />
Der Verlust von Ehepartnern oder engen<br />
Freunden, die Kinder, die in entfernte<br />
Städte ziehen, der Ruhestand<br />
und der damit verbundene Verlust<br />
beruflicher Kontakte sowie gesundheitliche<br />
Probleme und Mobilitätseinschränkungen<br />
sind nur einige der<br />
Gründe, warum ältere Menschen einsam<br />
werden können.<br />
Auch gesellschaftliche Faktoren wie<br />
Altersdiskriminierung, die Abnahme<br />
traditioneller Familienstrukturen und<br />
die zunehmende Digitalisierung können<br />
dazu beitragen, dass sich ältere<br />
Menschen von sozialen Aktivitäten<br />
und Beziehungen ausgeschlossen<br />
fühlen.<br />
Die Auswirkungen von Einsamkeit im<br />
Alter können verheerend sein. Einsa-<br />
Foto: Sanja – stock.adobe.com<br />
me Senioren haben ein erhöhtes Risiko<br />
an Depressionen, Angstzuständen<br />
und anderen psychischen Gesundheitsproblemen<br />
zu erkranken. Einsamkeit<br />
kann auch körperliche Gesundheitsprobleme<br />
verschlimmern<br />
und das Risiko von Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen, Bluthochdruck und<br />
anderen chronischen Krankheiten<br />
erhöhen. Darüber hinaus kann sich<br />
die kognitive Funktion verschlechtern,<br />
was zu einem höheren Risiko<br />
für Demenz führen kann. Einsamkeit<br />
im Alter kann auch das Immunsystem<br />
schwächen und die Lebenserwartung<br />
verkürzen.<br />
Es gibt verschiedene Ansätze, um<br />
Einsamkeit im Alter anzugehen und<br />
älteren Menschen zu helfen, ein erfülltes<br />
und sozial verbundenes Leben<br />
zu führen. Ein wichtiger Schritt<br />
ist es, die soziale Infrastruktur für<br />
Senioren zu stärken, indem Gemeinschaftszentren,<br />
Seniorenvereine und<br />
Freizeitaktivitäten gefördert werden.<br />
Auch Programme, die soziale Interaktion<br />
und Freiwilligenarbeit fördern,<br />
können von unschätzbarem Wert<br />
sein. Es ist wichtig, ältere Menschen<br />
in die Gemeinschaft einzubeziehen<br />
und sie als aktive Mitglieder der Gesellschaft<br />
zu betrachten.
Einsamkeit – eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung<br />
25<br />
Darüber hinaus ist die Sensibilisierung<br />
der Gesellschaft für das Thema<br />
Einsamkeit im Alter von entscheidender<br />
Bedeutung. Indem wir das Bewusstsein<br />
für die Herausforderungen<br />
älterer Menschen schärfen und die<br />
Menschen dazu ermutigen, sich um<br />
ältere Familienmitglieder, Freunde<br />
und Nachbarn zu kümmern, können<br />
wir dazu beitragen, Einsamkeit im Alter<br />
zu verringern.<br />
Die Verbesserung der Mobilität durch<br />
öffentliche Verkehrsmittel, barrierefreie<br />
Infrastruktur und Transportdienste<br />
kann dazu beitragen, dass<br />
ältere Menschen weiter am gesellschaftlichen<br />
Leben teilhaben können.<br />
Auch ist es wichtig, gegen Altersdiskriminierung<br />
in allen Lebensbereichen<br />
vorzugehen, um Senioren ein<br />
Gefühl der Wertschätzung und Dazugehörigkeit<br />
zu vermitteln.<br />
Eine verbesserte Gesundheitsversorgung,<br />
insbesondere in Bezug auf die<br />
psychische Gesundheit, kann dabei<br />
helfen, Einsamkeit und die damit verbundenen<br />
Probleme rechtzeitig zu<br />
erkennen und zu behandeln. Technologische<br />
Lösungen wie Videotelefonie<br />
und soziale Medien können ebenfalls<br />
helfen, ältere Menschen mit Familie<br />
und Freunden in Kontakt zu halten,<br />
insbesondere wenn persönliche Treffen<br />
schwierig oder sogar unmöglich<br />
geworden sind.<br />
Einsamkeit im Alter ist ein ernstes gesellschaftliches<br />
Problem, das komplexe<br />
und weitreichende soziale Herausforderungen<br />
mit sich bringt, die nicht<br />
unterschätzt und ignoriert werden<br />
sollten. Indem die Gesellschaft die<br />
Bedürfnisse älterer Menschen ernst<br />
nimmt und ihnen die Unterstützung<br />
und soziale Interaktion bietet, die sie<br />
benötigen, können alle dazu beitragen,<br />
die Lebensqualität von Senioren<br />
zu verbessern und das Gefühl der Isolation<br />
zu verringern.<br />
Es liegt an jedem Einzelnen, eine<br />
Gesellschaft zu schaffen, in der sich<br />
Menschen jeden Alters gehört, geschätzt,<br />
unterstützt und verbunden<br />
fühlen.<br />
In unserer Einrichtung mit Bergblick,<br />
führen Sie ein soziales Leben mit<br />
Aktivitäten, die jede:n einschließen.<br />
Auch im Alter: Mittendrin<br />
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Sie gerne.
««<br />
26<br />
Rückenschmerzen<br />
Ursachen, Symptome, Behandlung<br />
Bei Rückenschmerzen können<br />
nicht medikamentöse Therapien<br />
wie Krankengymnastik, Bewegungsbäder,<br />
Massagen, manuelle<br />
Therapien, Wärmebehandlungen<br />
Chiropraktik oder Akupunktur<br />
eine Linderung bringen.<br />
««<br />
In Deutschland sind Rückenschmerzen<br />
die häufigste<br />
Ursache für Krankschreibungen<br />
bei Arbeitnehmern – rund ein<br />
Fünftel aller Fehlzeiten.<br />
Foto: Yeti Studio – stock.adobe.com<br />
In Deutschland leidet rund ein Drittel<br />
der Erwachsenen und ein Fünftel<br />
der Kinder unter Rückenschmerzen.<br />
Weltweit ist rund eine halbe Milliarde<br />
Menschen betroffen. Rückenschmerzen<br />
sind ein weitverbreitetes<br />
Gesundheitsproblem, das nicht nur<br />
ältere Menschen, sondern Personen<br />
jeden Alters betrifft. Allerdings steigt<br />
die Häufigkeit mit dem Alter und<br />
Frauen sind häufiger betroffen als<br />
Männer. Die Schmerzen können von<br />
leicht über stark bis chronisch reichen<br />
und die Ursachen sind vielfältig.<br />
Zu den häufigsten Auslösern gehören<br />
Muskelverspannungen, Bandscheibenvorfälle,<br />
Wirbelkörperfrakturen<br />
und Wirbelsäulenverkrümmungen<br />
wie Skoliose. Mit zunehmendem Alter<br />
können degenerative Erkrankungen<br />
wie Osteoarthritis und Osteoporose<br />
zu Rückenschmerzen führen.<br />
Auch Unfälle, Stürze oder Sportverletzungen<br />
können akute oder chroni-<br />
sche Rückenschmerzen zur Folge haben.<br />
Eine schlechte Körperhaltung,<br />
falsches Heben schwerer Gegenstände<br />
oder übermäßige Belastung<br />
der Rückenmuskulatur zum Beispiel<br />
durch Übergewicht, können ebenfalls<br />
eine Ursache für Rückenschmerzen<br />
sein. Schließlilch können auch Stress,<br />
Angstzustände und Depressionen<br />
Rückenschmerzen verstärken oder<br />
chronisch werden lassen. In seltenen<br />
Fällen sind Erkrankungen der Nieren,<br />
des Magen-Darm-Trakts, der Bauchspeicheldrüse,<br />
der Bauchschlagader,<br />
eine Gürtelrose, Entzündung, Infektion<br />
oder Krebserkrankung der Auslöser<br />
von Rückenschmerzen.<br />
Die Symptome von Rückenschmerzen<br />
können je nach Ursache und<br />
Schweregrad variieren. Zu den häufigsten<br />
gehören Schmerzen im unteren,<br />
mittleren oder oberen Rückenbereich.<br />
Auch eine Steifheit oder<br />
eingeschränkte Bewegungsfähig-
Rückenschmerzen – Ursachen, Symptome, Behandlung<br />
27<br />
Foto: Chanelle Malambo/peopleimages.com – stock.adobe.com<br />
keit sowie ein Taubheitsgefühl oder<br />
Kribbeln in den Armen oder Beinen<br />
können ebenso Symptome sein wie<br />
eine Schwäche in den Muskeln und<br />
Schmerzen, die sich beim Bewegen,<br />
Bücken, Sitzen oder Liegen verschlimmern.<br />
Die Behandlung von Rückenschmerzen<br />
hängt von der Ursache und<br />
der Schwere der Beschwerden ab.<br />
Je nachdem können Schmerzmittel,<br />
Muskelrelaxantien und entzündungshemmende<br />
Medikamente zur<br />
Linderung eingesetzt werden. Auch<br />
gezielte Übungen, Massagen und<br />
Physiotherapie können dabei helfen,<br />
die Muskeln zu stärken und so die<br />
Beweglickeit zu verbessern und die<br />
Schmerzen zu lindern.<br />
Um dauerhaft dem Rückenschmerz<br />
zu Leibe zu rücken, ist Bewegung<br />
und körperliche Aktivität das A und<br />
O. Hierbei geht es nicht um sportliche<br />
Höchstleistungen, sondern darum,<br />
einfach mehr Bewegung in den<br />
Alltag einzubauen. So steigert man<br />
Schritt für Schritt die Leistungsfähigkeit<br />
und stärkt die Muskulatur.<br />
Ein mittleres Bewegungspensum hat<br />
sich laut Experten als sehr vorteilhaft<br />
erwiesen.<br />
Eine ausgewogene Balance zwischen<br />
Be- und Entlastung schützt – vor<br />
allem zu Beginn – vor einer Überlastung<br />
und Überanstrengung. Eine<br />
aktuelle Leitlinie basierend auf aktuellen<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
empfiehlt mindestens zweimal<br />
pro Woche mehr als 15 Minuten bei<br />
nicht-spezifischen Rückenschmerzen<br />
aktiv zu sein. Das steigert die<br />
körperliche Fitness und hat einen<br />
positiven Trainingseffekt.<br />
Ihre Gesundheit in besten Händen<br />
Foto: VALUEINVESTOR – stock.adobe.com<br />
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28<br />
Schwangerschaft – Physiotherapie und Naturheilkunde als Unterstützung<br />
Erlebnis<br />
Schwangerschaft<br />
Physiotherapie und Naturheilkunde als Unterstützung<br />
für werdende und junge Mütter<br />
««<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Eine Schwangerschaft stellt Frauen<br />
und ihren Körper vor ganz besondere<br />
Herausforderungen und bringt<br />
oft gesundheitliche Probleme mit<br />
sich. Sowohl für die körperlichen Beschwerden,<br />
als auch bei psychischen<br />
Belastungen kann Physiotherapie<br />
und Naturheilkunde eine wichtige<br />
Unterstützung für Frauen sein.<br />
Von Januar bis Oktober 2023 wurden<br />
577.600 Kinder geboren. Das<br />
waren 7,5 Prozent weniger Geburten<br />
als im gleichen Zeitraum 2022.<br />
Von allen Geborenen waren 46 Prozent<br />
die ersten Kinder, 35 Prozent<br />
die zweiten Kinder und 19 Prozent<br />
die dritten oder weiteren Kinder.<br />
TIPP<br />
Foto: sushytska – stock.adobe.com<br />
Durch traumatisierende und<br />
überfordernde Erlebnisse<br />
während der Geburt aber auch<br />
durch besonders belastende Situationen<br />
nach der Geburt (zum<br />
Beispiel verlängerter Krankenhausaufenthalt<br />
durch Krankheit<br />
der Mutter oder des Babys), kann<br />
die junge Mutter eine Wochenbettdepression<br />
oder posttraumatische<br />
Belastungsstörung<br />
entwickeln.<br />
Bei Anzeichen können sich<br />
Frauen zum Beispiel über die KoKi<br />
(Netzwerk frühe Kindheit) oder<br />
anderen Beratungsstellen (www.<br />
schwanger-in-bayern.de) Hilfe<br />
holen. Außerdem sollte man eine<br />
Psychotherapie in Erwägung ziehen.<br />
Begleitend kann Kinesiologie<br />
eine Möglichkeit sein, Erlebnisse<br />
zu verarbeiten.<br />
Schon in der Phase des Kinderwunsches<br />
können die ersten Probleme<br />
auftreten, wenn sich die gewünschte<br />
Schwangerschaft einfach nicht einstellen<br />
will. Das sorgt für Stress, Frustration<br />
und eine zunehmende Verunsicherung<br />
bezüglich der Ursachen.<br />
Bevor der Weg dann letztendlich in<br />
eine Kinderwunschklinik führt und<br />
manchmal in einer Hormontherapie<br />
oder künstlichen Befruchtung endet,<br />
sollten einige Alternativen nicht<br />
unversucht bleiben. Zuerst können<br />
mit Kinesiologie (eine Form der Biofeedback-Methode<br />
zum Beispiel über<br />
Muskeltests) mögliche Ursachenebenen<br />
(körperlich, mental, emotional<br />
oder seelisch) ausgetestet werden.<br />
Für alle Blockaden im geistig-emotionalen<br />
Bereich stellt Kinesiologie<br />
auch eine sehr effektive Behandlungsmethode<br />
dar. Mit Osteopathie<br />
können manche Ursachen auf der<br />
körperlichen Ebene lokalisiert und<br />
gelöst werden. Falls ein Hormonungleichgewicht<br />
als Ursache in Frage<br />
kommt, kann eine Therapie mit bioidentischen<br />
Phytohormonen oder<br />
homöopathischen Hormonen sehr<br />
gute Erfolge bringen.<br />
Übelkeit und Erbrechen, vor allem in<br />
den ersten drei Schwangerschaftsmonaten,<br />
können mit Fußreflexzonentherapie,<br />
Akupunktur oder Kräu-<br />
termischungen aus der traditionellen<br />
chinesischen Medizin (zusammengestellt<br />
von einem TCM-Therapeuten)<br />
sehr gut gelindert und behandelt<br />
werden. Symptome wie Rücken-,<br />
Schambein-, Kreuzbein, ISG- oder Ischiasschmerzen<br />
gehören in die Hände<br />
eines Physiotherapeuten, der auf<br />
die Therapie dieser Symptome bei<br />
Schwangeren spezialisiert ist.<br />
In den letzten Wochen vor der Geburt<br />
machen manchen Frauen Wassereinlagerungen<br />
in den Beinen und Füßen,<br />
Händen oder im Gesicht das Leben<br />
schwer. Hier sollten unbedingt vom<br />
Sanitätshaus angepasste Kompressionsstrümpfe<br />
getragen werden und die<br />
Schwellungen mit manueller Lymphdrainage<br />
von einem Physiotherapeuten<br />
behandelt werden. Sowohl die<br />
Kompression als auch die Lymphdrainage<br />
kann vom Arzt auf Rezept verordnet<br />
werden. Hierdurch werden die<br />
Schwellungen gelindert und eine zu
Schwangerschaft – Physiotherapie und Naturheilkunde als Unterstützung<br />
29<br />
große Ausweitung der Gefäße kann<br />
verhindert werden, die auch nach der<br />
Schwangerschaft zu bleibenden Beschwerden<br />
wie Krampfadern führen<br />
kann.<br />
Nach der Geburt sollten der Heilungsverlauf<br />
eventueller Geburtsverletzungen,<br />
der Verlauf der Gebärmutterrückbildung,<br />
die Größe<br />
der Rektusdiastase (der Spalt zwischen<br />
den Muskelbäuchen der geraden<br />
Bauchmuskeln), die Beckenbodenfunktion<br />
und die psychische<br />
Gesundheit der Mutter gut im Auge<br />
behalten werden. Die gezielte Narbenbehandlung<br />
der Kaiserschnitt-,<br />
Dammschnitt- oder Dammrissnarbe<br />
spielt hierbei eine sehr bedeutende<br />
Rolle, denn gute Wundheilung und<br />
eine weiche, elastische, nicht verklebte<br />
Narbe sind die Grundlage<br />
für Beweglichkeit und Schmerzfreiheit.<br />
Auch die Tatsache, dass gut behandelte<br />
Narben später glatter und<br />
blasser sind, spielt eine große Rolle<br />
für das Wohlbefinden der Frau im<br />
eigenen Körper. Eine energetische<br />
Narbenentstörung ist ebenfalls eine<br />
wichtige Therapie, da sie mögliche<br />
Taubheitsgefühle und Schmerzen im<br />
Bereich der Narbe verringern und beheben<br />
kann. Die gezielte Behandlung<br />
einer Rektusdiastase gehört in die<br />
Hände eines Physiotherapeuts und<br />
erfordert Übungen, die an die Größe<br />
und Lokalisation der Rektusdiastase<br />
angepasst sein sollten. Bei anhaltenden<br />
Beschwerden der Beckenbodenund<br />
Bauchmuskulatur wie Inkontinenz,<br />
Beckenbodenschwäche oder<br />
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr<br />
auch noch nach dem Besuch eines<br />
Rückbildungskurses, kann ein Physiotherapeut<br />
mit gezielten Übungen<br />
begleiten.<br />
Fotos: Anja Gutensohn (2)<br />
Physiotherapie (auch<br />
für Babys und Kinder)<br />
Osteopathie, Kinesiologie<br />
Naturheilkunde<br />
rund um Schwangerschaft, Geburt<br />
und Rückbildung<br />
Kurse<br />
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* *<br />
*
30<br />
Herzgesund<br />
Kranke Schilddrüse<br />
schädigt auch unser Herz<br />
««<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Ohne Jod, kein Schilddrüsenhormon.<br />
Es wird als Grundstoff<br />
für die Produktion der<br />
Schilddrüsenhormone benötigt,<br />
die unter anderem für die<br />
Regulierung von Stoffwechselprozessen<br />
verantwortlich<br />
sind und das Körper- und<br />
Organwachstum anregen.<br />
Foto: beats - stock.adobe.com<br />
Die Schilddrüse ist ein kleines, aber<br />
äußerst wirkmächtiges Organ: Sie<br />
produziert Substanzen, die den kompletten<br />
Organismus beeinflussen –<br />
die Schilddrüsenhormone. Praktisch<br />
alle Zellen des Körpers stehen unter<br />
der Regie dieser chemischen Botenstoffe.<br />
Besonders ausgeprägt sind<br />
die Effekte der Schilddrüsenhormone<br />
T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin)<br />
auf Herz und Kreislauf, deren zentrale<br />
Steuerung durch das Gehirn erfolgt.<br />
Beide Hormone sind unerlässlich für<br />
den Stoffwechsel des Körpers und<br />
wahre Multiplayer.<br />
Schilddrüsenhormone regulieren<br />
den Energieverbrauch, sind wichtig<br />
für das Aufrechterhalten der Körpertemperatur,<br />
regulieren Blutdruck<br />
und Cholesterinspiegel, bestimmen<br />
die Funktionen des Gehirns und der<br />
Muskeln, spielen entscheidend mit<br />
bei Wachstum und Entwicklung und<br />
noch vieles mehr. „Das Herz ist ein<br />
wesentliches Zielorgan der Schild-<br />
drüsenhormone“, betont der Hamburger<br />
Kardiologe Prof. Dr. Thomas<br />
Meinertz von der Deutschen Herzstiftung.<br />
„Die Botenstoffe der Schilddrüse<br />
regulieren die Kraft des Herzens,<br />
die Herzschlagfolge, also die<br />
Herzfrequenz, und das zirkulierende<br />
Blutvolumen. Eine Funktionsstörung<br />
der Schilddrüse wirkt sich deshalb<br />
immer auch auf Herz und Kreislauf<br />
aus.“ Bei einer Erkrankung des Herz-<br />
Kreislauf-Systems müsse daher stets<br />
an die Schilddrüse gedacht werden,<br />
betont Meinertz, Mitglied im wissenschaftlichen<br />
Beirat der Herzstiftung.<br />
„Trotzdem wird die Diagnose oft erst<br />
mit Verspätung und als Zufallsbefund<br />
gestellt.“<br />
Klein, aber wirkmächtig<br />
Kaum daumengroß und nur 20 bis 30<br />
Gramm schwer liegt die Schilddrüse<br />
wie ein Schild unterhalb des Kehlkopfs.<br />
Ihre beiden mit einer Gewebe-
Herzgesund – Kranke Schilddrüse schädigt auch unser Herz<br />
31<br />
Foto: Rasi – stock.adobe.com<br />
brücke verbundenen Seitenlappen<br />
umspannen die Luftröhre in der Form<br />
eines Schmetterlings. Daher spricht<br />
man häufig auch von der „Schmetterlingsdrüse“.<br />
In unserem Gehirn sitzt<br />
die kirschkerngroße Hirnanhangdrüse<br />
(Hypophyse), die wiederum eng<br />
mit dem Hypothalamus verbunden<br />
ist, einem Areal im Zwischenhirn. Beide<br />
zusammen regeln über Steuerhormone<br />
die Funktion aller Hormondrüsen.<br />
Für die Schilddrüse zuständig ist das<br />
vom Hypothalamus gebildete Steuerhormon<br />
TRH (Thyreotropin Releasing<br />
Hormone). Es gelangt in die Hypophyse<br />
und veranlasst sie dazu, ein<br />
weiteres Hormon zu produzieren: das<br />
schilddrüsenstimulierende Hormon<br />
TSH. Mit dem Blut gelangt TSH in die<br />
Schilddrüse und beauftragt deren<br />
Zellen, die Schilddrüsenhormone T3<br />
(Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) zu<br />
bilden. Herzmuskelzellen sind hauptsächlich<br />
auf T3 angewiesen.<br />
Schilddrüsenüberfunktion<br />
„Dass eine überaktive Schilddrüse mit<br />
Herz-Kreislauf-Beschwerden einhergehen<br />
kann, sollten sowohl Patienten<br />
als auch ihr behandelnder Arzt mitbedenken,<br />
wenn entsprechende Symptome<br />
auftreten“, betont der Internist<br />
Prof. Dr. Franz Rinninger, Facharzt für<br />
Endokrinologie und Diabetologie am<br />
Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf<br />
(UKE). Eine solche Überfunktion<br />
der Schilddrüse, Hyperthyreose<br />
genannt, kommt bei einer unter 100<br />
Personen vor. Die Schilddrüse schüttet<br />
dabei zu viele Hormone aus und<br />
kurbelt Herz und Kreislauf an, beide<br />
arbeiten unnötigerweise auf Hochtouren.<br />
„Die Folge sind dann Herzrasen<br />
oder Herzstolpern, Zittern, Nervosität<br />
und Unruhe sowie ein erhöhter Blutdruck“,<br />
berichtet Rinninger.<br />
Nicht oder nur unzureichend behandelt,<br />
könne eine Schilddrüsenüberfunktion<br />
zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
wie Vorhofflimmern führen<br />
oder gar lebensbedrohlich verlaufen.<br />
Bei der Hyperthyreose unterscheidet<br />
man zwei Verlaufsformen: die latente<br />
Form, die keine Beschwerden verursacht,<br />
und die manifeste mit deutlichen<br />
Beschwerden. Die latente Form<br />
wird häufig übersehen, nicht selten<br />
ist Vorhofflimmern das einzige darauf<br />
hindeutende Zeichen. Eine manifeste<br />
Überfunktion zeigt in der Blutanalyse<br />
erhöhte T3- und T4-Werte. Die<br />
manifeste Überfunktion ist behandlungsbedürftig<br />
und es werden Thyreostatika<br />
gegeben, die die Bildung der<br />
Schilddrüsenhormone hemmen.<br />
Funktionsstörung<br />
Bei Patienten mit Herzerkrankungen<br />
ist wiederum das Medikament Amiodaron<br />
nicht selten der Grund für eine<br />
Funktionsstörung der Schilddrüse.<br />
Amiodaron ist der am häufigsten eingesetzte<br />
und effektivste Arzneistoff,<br />
um Herzrhythmusstörungen zu behandeln,<br />
die mit einer schnellen Herzschlagfolge<br />
einhergehen (tachykarde<br />
Herzrhythmusstörung). Bei 20 bis 25<br />
Prozent der länger mit Amiodaron behandelten<br />
Patienten kann das Medikament<br />
jedoch aufgrund seines hohen<br />
Jodgehalts funktionelle Störungen<br />
der Schilddrüse auslösen.<br />
Foto: natali_mis - stock.adobe.com
32<br />
Wellness – abschalten und die Seele baumeln lassen<br />
Wellness<br />
Einfach mal abschalten<br />
««<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Ein entspannendes Bad bei Kerzenschein<br />
und sanfter Musik, ein<br />
Spaziergang im Wald, ein gutes<br />
Essen mit Freunden oder sportliche<br />
Betätigung im Freien können<br />
das Wohlbefinden steigern.<br />
In einer Welt, die von Stress, Hektik,<br />
ständiger Erreichbarkeit und Sorgen<br />
geprägt ist, ist es wichtiger denn je,<br />
dass wir uns um unser Wohlbefinden<br />
kümmern, sowohl physisch als auch<br />
psychisch. Mal abzuschalten, zu entspannen<br />
und sich eine Auszeit vom<br />
Alltag zu nehmen und seine eigene<br />
Gesundheit für ein paar Tage in den<br />
Vordergrund zu stellen, kann kleine<br />
Wunder bewirken.<br />
Eine Auszeit in einer Therme oder<br />
einem Wellnesshotel gibt Körper<br />
und Geist neue Kraft, den Alltag<br />
wieder besser zu bewältigen und<br />
fördert die allgemeine Gesundheit.<br />
TIPP<br />
Foto: Rido – stock.adobe.com<br />
Studien zeigen, dass Menschen,<br />
die sich im Urlaub aktiv bewegen,<br />
erholter zurückkommen als<br />
Menschen, die nur auf der faulen<br />
Haut gelegen haben. Und sie<br />
haben auch etwas für ihre<br />
Gesundheit getan.<br />
Sport im Urlaub macht nicht nur Spaß,<br />
sondern ist auch gesund.<br />
Foto: Drazen – stock.adobe.com<br />
Hier hat sich Wellness zu einem<br />
wichtigen Konzept entwickelt, das<br />
nicht nur Entspannung und Erholung<br />
bringt, sondern auch einen positiven<br />
Effekt auf unsere Geundheit haben<br />
kann. Einer der eindeutigsten Vorteile<br />
ist der Stressabbau. Durch die<br />
bewusste Entscheidung, sich Zeit für<br />
Entspannung zu nehmen, können die<br />
Stresshormone im Körper reduziert<br />
werden. Man fühlt sich nach einem<br />
Wellness-Wochenende sowohl körperlich<br />
als auch geistig spürbar entlastet.<br />
Sicher, man kann sich auch daheim<br />
einen Wellnesstag gönnen, meist<br />
fehlt einem dazu aber doch die Zeit<br />
oder die Geduld. Da sieht man hier<br />
den Wäscheberg, dort den Staub, und<br />
die Familie und der Hund wollen auch<br />
Aufmerksamkeit bekommen.<br />
Egal, ob durch Massagen, Yoga, Meditation<br />
oder Zeit in der Sauna – die<br />
verschiedenen Angebote in Wellnesstempeln<br />
fördern Enspannung auf<br />
unterschiedliche Weise und ermöglichen<br />
es dem Körper, sich zu regenerieren.<br />
Eine der Schlüsselkomponenten<br />
für eine gute Gesundheit ist ausreichender<br />
und qualitativ hochwertiger<br />
Schlaf. Stress und Hektik führen<br />
jedoch oft dazu, dass unser Schlaf<br />
gestört ist. In einem Wellness-Urlaub<br />
bekommen wir die Gelegenheit,<br />
unseren Schlaf zu verbessern. Durch<br />
Massagen und andere entspannende<br />
Behandlungen wird der Körper in<br />
einen Zustand der Ruhe versetzt, der<br />
es ihm ermöglicht, sich vollständig<br />
zu erholen und tiefer und besser zu<br />
schlafen.<br />
Stress kann unser Immunsystem<br />
schwächen und uns so anfälliger für<br />
Krankheiten machen. Indem man<br />
sich Zeit für Entspannung und Wellness<br />
nimmt, kann das Immunsystem<br />
wieder gestärkt werden. Studien haben<br />
gezeigt, dass regelmäßige Entspannungspraktiken<br />
wie Meditation<br />
und Yoga das Immunsystem stärken<br />
und die Anfälligkeit für Krankheiten<br />
verringern können. Ein Wellnessurlaub<br />
oder -wochenende bietet die<br />
perfekte Gelegenheit, diese Praktiken<br />
zu erlernen und unsere Gesundheit<br />
langfristig zu fördern.<br />
Neben den physischen Vorteilen kann<br />
ein Wellness-Aufenthalt auch die<br />
mentale Gesundheit fördern. Die bewusste<br />
Auszeit vom Alltag ermöglicht<br />
es uns, den Geist zu beruhigen und<br />
negative Gedankenmuster zu durch-
Wellness – abschalten und die Seele baumeln lassen<br />
33<br />
Foto: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com<br />
brechen. Durch Meditation und Achtsamkeitsübungen<br />
kann man lernen,<br />
im gegenwärtigen Moment zu leben<br />
und Stressfaktoren gelassener zu begegnen.<br />
Darüber hinaus bieten viele<br />
Wellness-Einrichtungen Programme<br />
zur Stressbewältigung und mentalen<br />
Gesundheit an, die uns helfen, unsere<br />
psychische Widerstandsfähigkeit zu<br />
stärken.<br />
Nicht zuletzt trägt ein Wellnesswochenende<br />
oder -urlaub dazu bei,<br />
unser allgemeines Wohlbefinden zu<br />
steigern. Indem man sich Zeit für sich<br />
selbst nimmt und sich verwöhnen<br />
lässt, fühlt man sich erfrischt, revitalisiert<br />
und gestärkt. Diese positive<br />
Energie kann sich auf alle Bereiche<br />
des Lebens auswirken und dazu führen,<br />
dass man sich insgesamt glücklicher<br />
und ausgeglichener fühlt.<br />
Wellness besteht aber nicht nur aus<br />
einem besonderen Wochenende oder<br />
Urlaub, in dem man dem stressigen<br />
Alltag entfliehen kann. Wellness umfasst<br />
das ganze Leben, da man auch<br />
im Alltag auf sein Wohlbefinden achten<br />
sollte. Das fängt an bei gesunder,<br />
ausgewogener Ernährung, ausreichend<br />
Bewegung, kombiniert mit<br />
Achtsamkeit und Entspannung. Dabei<br />
können auch tägliche Spaziergänge<br />
oder das Lesen eines Buchs entspannend<br />
sein.<br />
Von großer Bedeutung für unser<br />
Wohlbefinden sind zudem gute, soziale<br />
Kontakte, denn schließlich ist der<br />
Mensch ein Rudeltier und für Gesellschaft<br />
geschaffen.<br />
Dennoch ist ein Wellness-Aufenthalt<br />
und eine Auszeit vom Alltag mehr als<br />
nur ein Luxus, den man sich hin und<br />
wieder mal gönnen sollte. Er ist eine<br />
Investition in unsere Gesundheit und<br />
unser Wohlbefinden.<br />
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««<br />
34<br />
Eigener Wille<br />
Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsverfügung<br />
««<br />
HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />
die eigene Entscheidung<br />
für oder gegen eine Organspende<br />
schriftlich zu dokumentieren.<br />
Sie können zum Beispiel einen<br />
Organspendeausweis ausfüllen.<br />
Die Entscheidung kann aber<br />
auch in einer Patientenverfügung<br />
bekundet werden. Es ist<br />
wichtig, dass sich die Angaben<br />
in der Patientenverfügung nicht<br />
widersprechen. Die Entscheidung<br />
zur Organspende kann nicht im<br />
Testament festgehalten werden.<br />
Gerade jüngere Menschen beschäftigen<br />
sich ungern mit ihrer<br />
Lebenssituation im Alter und einer<br />
etwaigen Pflegesituation. Den bürokratischen<br />
sowie den finanziellen<br />
Aufwand schiebt man gerne vor sich<br />
her – und man hat ja auch noch soviel<br />
Zeit. Diese Zeit kann allerdings<br />
sehr schnell verrinnen. Denn ein<br />
Unfall oder eine schwere Erkrankung<br />
kann den Alltag plötzlich völlig<br />
verändern, man ist auf Pflege<br />
angewiesen und kann seinen Willen<br />
nicht mehr äußern. Das kann jeden<br />
treffen. Dabei ist es gar nicht so<br />
kompliziert, sich frühzeitig mit den<br />
Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung<br />
aber auch finanzieller<br />
Absicherung im Alter auseinanderzusetzen.<br />
Eine Vorsorgevollmacht ist eine Art<br />
Vertrag, in dem ein Mensch, der Vollmachtgeber,<br />
festlegt, dass ein anderer<br />
Mensch, der Bevollmächtigte, für<br />
ihn oder sie entscheiden soll. So kann<br />
die Bestellung eines Betreuers durch<br />
das Betreuungsgericht verhindert<br />
werden. Der oder die Bevollmächtigte<br />
entscheidet dann zum Beispiel,<br />
ob eine Operation oder der Umzug<br />
in ein Pflegeheim durchgeführt werden<br />
soll, wenn der Vollmachtgeber<br />
durch Unfall oder Krankheit diese<br />
Entscheidung nicht mehr selbst treffen<br />
kann, etwa durch ein Koma oder<br />
einen Schlaganfall. Vorsicht ist bei<br />
Banken geboten. Diese akzeptieren<br />
oft keine Vorsorgevollmacht, sondern<br />
verlangen gesonderte Formulare.<br />
Sprechen Sie daher mit Ihrer<br />
Bank oder Sparkasse. Eine Vorsorgevollmacht<br />
kann auch ohne Notar<br />
erstellt werden, für einige Punkte ist<br />
jedoch eine notarielle Beglaubigung<br />
nötig.<br />
Mit einer schriftlichen Patientenverfügung<br />
können Patienten vorsorglich<br />
festlegen, dass bestimmte medi-
Eigener Wille – Wünsche und Vorstellungen vorab formulieren<br />
35<br />
Foto: vegefox.com – stock.adobe.com<br />
zinische Maßnahmen durchzuführen<br />
oder zu unterlassen sind, falls sie<br />
nicht mehr selbst entscheiden können.<br />
Damit wird sichergestellt, dass<br />
der Patientenwille umgesetzt wird,<br />
auch wenn er in der aktuellen Situation<br />
nicht mehr geäußert werden<br />
kann. Es ist sinnvoll, sich von einem<br />
Arzt oder einer anderen fachkundigen<br />
Person beraten zu lassen.<br />
Treffen die konkreten Festlegungen<br />
in einer Patientenverfügung auf die<br />
aktuelle Lebens- und Behandlungssituation<br />
des Patienten zu, sind die<br />
Ärzte wie auch die Pflegekräfte daran<br />
gebunden. Der Vertreter hat dem<br />
Willen des Patienten lediglich Ausdruck<br />
und Geltung zu verschaffen<br />
und prüft, ob die Behandlungssituation<br />
der in der Patientenverfügung<br />
genannten Festlegungen entspricht.<br />
Für Ärzte ist eine solche Verfügung<br />
unmittelbar verbindlich – zumindest<br />
dann, wenn sie konkret genug formuliert<br />
ist. Grundsätzlich muss eine<br />
Patientenverfügung nicht notariell<br />
beglaubigt werden. Wirksam wird sie<br />
mit der eigenhändigen Unterschrift.<br />
Es kann allerdings durchaus sinnvoll<br />
sein, einen Notar zu konsultieren,<br />
um Unsicherheiten über die Form<br />
und den Inhalt des Dokuments auszuräumen.<br />
Änderungen möglich<br />
Bei den genannten Verfügungen<br />
und Vollmachten gilt: Sie sind nicht<br />
in Stein gemeißelt. Sie können und<br />
sollten – wenn sich die Lebenssituation<br />
verändert – angepasst, ergänzt<br />
oder widerrufen werden. Daher ist<br />
es ratsam, alle zwei bis drei Jahre<br />
die Versorgungsmappe in die Hand<br />
zu nehmen, um zu prüfen, ob der<br />
eigene Wille noch abgebildet ist.<br />
Foto: Birgit Reitz-Hofmann – stock.adobe.com<br />
Ein weiterer Aspekt, der viele Menschen<br />
beschäftigt, ist die finanzielle<br />
Situation im Alter. Wie kann ich<br />
einen gewünschten Pflegestandard<br />
finanzieren? Erstmal gibt es die gesetzliche<br />
Pflegeversicherung, die<br />
Pflicht ist. Privat Krankenversicherte<br />
unterliegen der privaten Pflegepflichtversicherung.<br />
In beiden Fällen<br />
reichen die Leistungen jedoch oftmals<br />
nicht aus, um den gewünschten<br />
Standard zu erreichen, wodurch<br />
Betroffene hohe Eigenleistungen<br />
aufbringen müssten. Hier ist der<br />
Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung<br />
ratsam. Wer sich<br />
frühzeitig um diese private Vorsorge<br />
kümmert, ist im Vorteil. Da bei einer<br />
Pflegezusatzversicherung meist<br />
eine Gesundheitsprüfung nötig ist,<br />
fällt der Beitrag bei Abschluss in<br />
jungen Jahren in der Regel deutlich<br />
günstiger aus.
36 1 xxxxxxxxxxxxxx – xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
Zahnimplantate<br />
Eine moderne Lösung für dauerhaften Zahnersatz<br />
Zahnimplantate gab es schon in<br />
der Zeit von Jesus Christus. Die<br />
moderne Implantologie hat ihren<br />
Ursprung aber in den 1980er<br />
Jahren – dank des schwedischen<br />
Orthopäden und Forschers Per-<br />
Ingvar Brånemark.<br />
««<br />
Bei richtiger Pflege können Zahnimplantate<br />
Jahrzehnte, im Grunde<br />
sogar ein Leben lang halten – auch<br />
bei jungen Menschen.<br />
Foto: graphixchon – stock.adobe.com<br />
Zahnimplantate sind eine ideale Lösung<br />
für Menschen, die einen dauerhaften<br />
Zahnersatz für verlorene<br />
oder beschädigte Zähne suchen. Im<br />
Gegensatz zu herausnehmbaren Prothesen<br />
bieten Implantate eine langfristige<br />
Lösung, die herkömmlichem<br />
Zahnersatz sowohl optisch als auch<br />
funktional überlegen ist.<br />
Implantate sind künstliche Wurzeln,<br />
die in den Kieferknochen eingesetzt<br />
werden, um einen festen und<br />
dauerhaften Halt für Zahnersatz wie<br />
Kronen, Brücken oder Prothesen zu<br />
bieten. Sie bestehen in der Regel aus<br />
Titan, einem biokompatiblen Material,<br />
das vom Körper gut vertragen wird<br />
und mit dem Knochen verschmilzt.<br />
Die Vorteile von Implantaten gegenüber<br />
herausnehmbarem Zahnersatz<br />
liegen auf der Hand. Sie sehen aus<br />
wie natürliche Zähne und fühlen sich<br />
auch so an, was die Lebensqualität<br />
der Betroffenen verbessern kann. Zudem<br />
sind Implantate dafür bekannt,<br />
lange zu halten; wenn sie ordnungsgemäß<br />
gepflegt werden, oft ein Leben<br />
lang. Implantate helfen auch, den<br />
Kieferknochen zu erhalten, da sie wie<br />
natürliche Zahnwurzeln stimulieren<br />
und den Knochenabbau verhindern.<br />
Ein großer Vorteil ist auch, dass benachbarte<br />
Zähne – im Gegensatz zu<br />
Brücken – nicht beschliffen werden<br />
müssen. Für das Implantat muss kein<br />
zusätzlicher Platz geschaffen werden,<br />
was die Unversehrtheit der gesunden<br />
Zähne bewahrt.<br />
Bei einer Implantation führt der<br />
Zahnarzt zunächst eine gründliche<br />
Untersuchung durch, um die Gesundheit<br />
des Kieferknochens zu bewerten<br />
und den geeigneten Behandlungsplan<br />
zu erstellen.<br />
Das Implantat wird unter örtlicher<br />
Betäubung in den Kieferknochen eingesetzt.<br />
Nach der OP dauert es ein<br />
paar Monate, bis es mit dem Knochen<br />
verwachsen ist – die soganannte Osseointegration.<br />
Sobald das Implantat
Zahnimplantate – Lösung für dauerhaften Zahnersatz<br />
37<br />
Foto: Aldeca Production – stock.adobe.com<br />
fest in den Knochen eingewachsen<br />
ist, wird eine Krone, Brücke oder eine<br />
Prothese darauf befestigt, um die Optik<br />
und Funktionalität wiederherszustellen.<br />
Natürlich gibt es aber auch Risiken<br />
bei einer Implatation und es können<br />
mögliche Komplikationen auftreten.<br />
Zahnimplantate weisen zwar<br />
eine hohe Erfolgsrate auf, dennoch<br />
können Infektionen, Schäden an umliegenden<br />
Zähnen oder bereits vorhandenem<br />
festen Zahnersatz vorkommen.<br />
Auch ist es möglich, dass<br />
das Implantat nicht einwächst. Eine<br />
gründliche Untersuchung und gute<br />
Mundhygiene können diese Risiken<br />
aber minimieren.<br />
Alles in Allem bieten Zahnimplantate<br />
eine moderne und effektive Lösung<br />
für den Ersatz verlorener oder beschädigter<br />
Zähne. Sie verbessern<br />
nicht nur das ästhetische Bild, sondern<br />
auch die Lebensqualität der<br />
Menschen.<br />
Der Nachteil von Implantaten sind<br />
die hohen Kosten, die in der Regel<br />
selbst getragen werden müssen. Die<br />
Krankenkassen bezuschussen lediglich<br />
die Kronen und Brücken mit<br />
einem gewissen Prozentsatz. Eine<br />
Behandlung im Ausland, wie etwa<br />
in Ungarn oder der Türkei, ist zwar<br />
meist günstiger, die individuelle<br />
Planung, Vor- und Nachbehandlung<br />
sind jedoch oft nicht gegeben. Ganz<br />
zu schweigen, wenn es Komplikationen<br />
gibt und der behandelnde Arzt<br />
hunderte oder tausende Kilometer<br />
entfernt ist.<br />
IMPRESSUM<br />
Verlagsanzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung Kempten<br />
vom Montag, 5. März 2024, Nummer 54<br />
Geschäftsführung: Thomas Huber<br />
Verlagsleitung:<br />
Reiner Elsinger<br />
Verantwortlich für Anzeigenteil und Textteil i. S. d. P.:<br />
Christian Schneider, Telefon 0 83 62 / 50 79-85, schneider@azv.de<br />
Koordination:<br />
PR-Redaktion:<br />
Lena Reichart<br />
Regina Berkmiller, Petra Wiesmayer<br />
Titelbilder: Jean-Philippe WALLET– stock.adobe.com,<br />
Halfpoint – stock.adobe.com,<br />
RossandHelen photographers- stock.adobe.com,<br />
ARochau - stock.adobe.com<br />
Technische Gesamtherstellung:<br />
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH,<br />
Heisinger Straße 14, 87437 Kempten<br />
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2024 | Für Texte und von uns gestaltete Anzeigen beim<br />
Verlag, Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische<br />
Speicherung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />
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