Gesundheitsfibel
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Eigener Wille<br />
Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsverfügung<br />
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HABEN SIE DAS<br />
gewusst?<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />
die eigene Entscheidung<br />
für oder gegen eine Organspende<br />
schriftlich zu dokumentieren.<br />
Sie können zum Beispiel einen<br />
Organspendeausweis ausfüllen.<br />
Die Entscheidung kann aber<br />
auch in einer Patientenverfügung<br />
bekundet werden. Es ist<br />
wichtig, dass sich die Angaben<br />
in der Patientenverfügung nicht<br />
widersprechen. Die Entscheidung<br />
zur Organspende kann nicht im<br />
Testament festgehalten werden.<br />
Gerade jüngere Menschen beschäftigen<br />
sich ungern mit ihrer<br />
Lebenssituation im Alter und einer<br />
etwaigen Pflegesituation. Den bürokratischen<br />
sowie den finanziellen<br />
Aufwand schiebt man gerne vor sich<br />
her – und man hat ja auch noch soviel<br />
Zeit. Diese Zeit kann allerdings<br />
sehr schnell verrinnen. Denn ein<br />
Unfall oder eine schwere Erkrankung<br />
kann den Alltag plötzlich völlig<br />
verändern, man ist auf Pflege<br />
angewiesen und kann seinen Willen<br />
nicht mehr äußern. Das kann jeden<br />
treffen. Dabei ist es gar nicht so<br />
kompliziert, sich frühzeitig mit den<br />
Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung<br />
aber auch finanzieller<br />
Absicherung im Alter auseinanderzusetzen.<br />
Eine Vorsorgevollmacht ist eine Art<br />
Vertrag, in dem ein Mensch, der Vollmachtgeber,<br />
festlegt, dass ein anderer<br />
Mensch, der Bevollmächtigte, für<br />
ihn oder sie entscheiden soll. So kann<br />
die Bestellung eines Betreuers durch<br />
das Betreuungsgericht verhindert<br />
werden. Der oder die Bevollmächtigte<br />
entscheidet dann zum Beispiel,<br />
ob eine Operation oder der Umzug<br />
in ein Pflegeheim durchgeführt werden<br />
soll, wenn der Vollmachtgeber<br />
durch Unfall oder Krankheit diese<br />
Entscheidung nicht mehr selbst treffen<br />
kann, etwa durch ein Koma oder<br />
einen Schlaganfall. Vorsicht ist bei<br />
Banken geboten. Diese akzeptieren<br />
oft keine Vorsorgevollmacht, sondern<br />
verlangen gesonderte Formulare.<br />
Sprechen Sie daher mit Ihrer<br />
Bank oder Sparkasse. Eine Vorsorgevollmacht<br />
kann auch ohne Notar<br />
erstellt werden, für einige Punkte ist<br />
jedoch eine notarielle Beglaubigung<br />
nötig.<br />
Mit einer schriftlichen Patientenverfügung<br />
können Patienten vorsorglich<br />
festlegen, dass bestimmte medi-