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Allgäuer Anzeigeblatt vom 14. Juni 2018

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<strong>Allgäuer</strong> <strong>Anzeigeblatt</strong><br />

<strong>Allgäuer</strong> Zeitung<br />

Lauingen<br />

Bürgermeister<br />

stirbt im Dienst<br />

Bayern<br />

Starkregen<br />

Aufräumen nach dem Unwetter<br />

in Rettenberg und Riezlern<br />

Allgäu-Rundschau<br />

Wieder schöner<br />

Wolken verschwinden,<br />

bis zu 22 Grad<br />

Wetter<br />

DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NR. 134 www.allgaeuer-anzeigeblatt.de<br />

PREIS ¤ 1,90<br />

CSU riskiert<br />

den Bruch<br />

mit Merkel<br />

Asylstreit Setzt Innenminister Horst Seehofer<br />

seinen „Masterplan“ im Alleingang durch?<br />

VON BERNHARD JUNGINGER<br />

UND ULI BACHMEIER<br />

Berlin/München Die CSU ist vier<br />

Monate vor der Landtagswahl offenbar<br />

fest entschlossen, im Streit<br />

über die Flüchtlingspolitik auch den<br />

offenen Bruch mit Bundeskanzlerin<br />

und CDU-Chefin Angela Merkel zu<br />

riskieren. „Wir gehen auf maximale<br />

Konfrontation“, sagte ein Mitglied<br />

des CSU-Vorstands im Gespräch<br />

mit unserer Zeitung. Entweder es<br />

gelinge in den nächsten Tagen mit<br />

Unterstützung aus der CDU, Merkel<br />

dazu zu bewegen, auf den Kurs<br />

von Innenminister Horst Seehofer<br />

einzuschwenken, oder es komme in<br />

Berlin zum ganz großen Krach. Seehofer<br />

habe als Bundesinnenminister<br />

die Kompetenz, die umstrittene Zurückweisung<br />

von Flüchtlingen anzuordnen.<br />

Merkel blieben dann nur<br />

zwei Möglichkeiten zu reagieren:<br />

Sie könnte das akzeptieren oder Seehofer<br />

als Minister entlassen. Im ersten<br />

Fall wäre ihre Autorität irreparabel<br />

beschädigt. Im zweiten Fall<br />

wäre die Große Koalition am Ende.<br />

Am Mittwochabend trafen sich<br />

Merkel, Seehofer, der bayerische<br />

Ministerpräsident Markus Söder<br />

(CSU) sowie der hessische Regierungschef<br />

Volker Bouffier und<br />

Kanzleramtsminister Helge Braun<br />

(beide CDU) im Kanzleramt zu Beratungen<br />

für einen Kompromiss.<br />

Über das Ergebnis wurde vorläufiges<br />

Stillschweigen vereinbart. Voraussichtlich<br />

am Donnerstagvormittag<br />

soll entschieden werden, ob noch<br />

im Laufe des Tages oder erst am<br />

Freitag eine Sondersitzung der Unionsfraktion<br />

einberufen wird.<br />

Vor dem Treffen im Kanzleramt<br />

war der Ton im Streit um Seehofers<br />

„Masterplan Integration“ noch einmal<br />

deutlich rauer geworden. „Wer<br />

hier falsch abbiegt, versündigt sich<br />

an unserem Land“, sagte CSU-Generalsekretär<br />

Markus Blume. Thomas<br />

Kreuzer, der Chef der Landtagsfraktion,<br />

betonte im Gespräch<br />

mit unserer Zeitung: „Ich halte es<br />

für unabdingbar, an der Grenze all<br />

jene zurückzuweisen, die keinerlei<br />

Aussicht auf Anerkennung als<br />

Flüchtling haben.“ Sogar über einen<br />

Alleingang Seehofers wird in der<br />

Union spekuliert. Aus Sicht der CSU<br />

hat die Kanzlerin keine Möglichkeit,<br />

ihm im Rahmen ihrer Richtlinienkompetenz<br />

in den Arm zu fallen.<br />

So sagte der stellvertretende<br />

Fraktionschef Georg Nüßlein (CSU)<br />

gegenüber unserer Zeitung: „Diese<br />

Entscheidung fällt in die Ressortverantwortung<br />

des Innenministers.<br />

Auf ihm lastet in der Migrationspolitik<br />

eine enorme Verantwortung.<br />

Deshalb muss die Kanzlerin ihn gewähren<br />

lassen.“ Die CSU werde von<br />

dieser Position nicht abweichen, betonte<br />

Nüßlein, er gehe davon aus,<br />

dass die Kanzlerin einlenken werde.<br />

Sie lehnt die Zurückweisung an den<br />

Grenzen bisher ab, weil sie das Thema<br />

auf europäischer Ebene lösen<br />

will. Viele in der Union vermuten<br />

auch, dass es ihr um etwas ganz<br />

Grundsätzliches geht: Zurückweisungen<br />

könnten wie das Eingeständnis<br />

wirken, dass ihre Flüchtlingspolitik<br />

seit 2015 gescheitert sei.<br />

Zwar fordert auch Entwicklungsminister<br />

Gerd Müller (CSU) im Gespräch<br />

mit unserer Zeitung eine europäische<br />

Lösung, was den Schutz<br />

der Außengrenzen und die Bekämpfung<br />

von Fluchtursachen angeht.<br />

Darüber bestehe aber völlige Einigkeit<br />

mit Seehofer, so Müller. „In der<br />

Frage der möglichen Zurückweisung<br />

von bereits registrierten<br />

Flüchtlingen an den deutschen<br />

Grenzen stehe ich eindeutig im Feld<br />

von Horst Seehofer.“ Auch in den<br />

eigenen Reihen gerät die CDU-Vorsitzende<br />

Merkel stärker unter<br />

Druck. Der CDU-Abgeordnete<br />

Axel Fischer etwa fordert, Merkel<br />

müsse schnellstens auf die Linie von<br />

Seehofer einschwenken: „Wer ein<br />

gemeinsames europäisches Handeln<br />

fordert, muss beweisen, dass er auch<br />

national handlungsfähig ist.“<br />

Wie groß der Verdruss in der<br />

CSU über den Kurs der Kanzlerin<br />

ist, lesen Sie in einer Reportage auf<br />

der Dritten Seite.<br />

Zwergenaufstand im Riesenreich?<br />

In Russland rollt der Ball, in Spanien fliegt der Trainer<br />

Es gibt im Fußball keine Kleinen mehr, hat Berti<br />

Vogts, ehemaliger Bundestrainer und selbst kein allzu<br />

Großer, gepredigt, wenn sich seine Auswahl gegen<br />

ein Fußball-Entwicklungsland blamiert hat. Daran<br />

sei der WM-Gastgeber Russland erinnert, wenn er<br />

heute im Eröffnungsspiel auf die vermeintlich kleinen<br />

Saudis trifft (17 Uhr, ARD). Zu den Großen darf<br />

sich zweifellos Spanien zählen, wenngleich die Iberer<br />

gestern den Trainer gewechselt haben. Das ist insofern<br />

überraschend, als dass Trainer meist erst am<br />

Ende einer WM fliegen. Sollte der neue spanische<br />

Coach so lange erfolgreich im Amt bleiben wie Jogi<br />

Löw, darf er 2026 zur ersten WM, die mit 48 Teilnehmern<br />

in drei Ländern stattfindet. Kleine und<br />

Große spielen dann in den USA, Kanada und Mexiko.<br />

Mehr dazu im Sport. Auf Seite 2 finden Sie einen<br />

Leitartikel sowie ein Porträt des russischen Trainers<br />

Stanislaw Tschertschessow. Foto: Ralf Hirschberger, dpa<br />

VW zahlt eine Milliarde Bußgeld<br />

Diesel-Skandal Warum der Konzern den Bescheid nicht anfechten will<br />

Braunschweig/Wolfsburg Im Zusammenhang<br />

mit dem Diesel-Skandal<br />

hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig<br />

gegen den VW-Konzern<br />

ein Bußgeld in Höhe von einer Milliarde<br />

Euro erlassen. „Volkswagen<br />

akzeptiert das Bußgeld und bekennt<br />

sich damit zu seiner Verantwortung“,<br />

heißt es in einer Mitteilung<br />

des Unternehmens. Die Geldbuße<br />

setzt sich danach aus dem gesetzlichen<br />

Höchstmaß von fünf Millionen<br />

Euro sowie einer Abschöpfung der<br />

wirtschaftlichen Vorteile von 995<br />

Millionen Euro zusammen.<br />

Nach den Ermittlungen der<br />

Staatsanwaltschaft sei es zu „Aufsichtspflichtverletzungen<br />

in der Abteilung<br />

Aggregate-Entwicklung“<br />

gekommen, heißt es in der Mitteilung.<br />

Diese seien „mitursächlich“<br />

dafür, dass in den Jahren 2007 bis<br />

2015 insgesamt 10,7 Millionen Dieselfahrzeuge<br />

mit einer unzulässigen<br />

Software zur Abgasmessung beworben<br />

und verkauft worden seien. Der<br />

Autobauer kündigte an, gegen die<br />

Geldbuße keine Rechtsmittel einlegen<br />

zu wollen: „Volkswagen geht<br />

davon aus, dass die Beendigung dieses<br />

Verfahrens auch erhebliche positive<br />

Auswirkungen auf weitere in<br />

Europa gegen die Volkswagen AG<br />

und ihre Konzerngesellschaften geführte<br />

behördliche Verfahren haben<br />

wird.“ (AZ) »Kommentar<br />

Blickpunkt Lokales<br />

Geburtshilfe ist gesichert<br />

Ärzte aus Kempten sollen die<br />

Zukunft der Geburtshilfe im<br />

Krankenhaus Immenstadt sichern.<br />

Ab Herbst gibt es eine gemeinsame<br />

Hauptabteilung. »Seite 29<br />

Kommentar<br />

Volkswagen<br />

muss büßen<br />

VON STEFAN STAHL<br />

sts@azv.de<br />

Nun ist das Vorurteil widerlegt,<br />

dass die Diesel-Sünder Volkswagen<br />

und Audi in Deutschland<br />

nicht so hart wie in den USA angefasst<br />

werden. Die Mühlen der heimischen<br />

Justiz mahlen zwar langsam,<br />

aber auch gründlich. Wichtig<br />

ist, was hinten rauskommt, wie der<br />

frühere Kanzler Helmut Kohl treffend<br />

festgestellt hat. Und weil hinten<br />

aus Dieselautos zu viele Stickoxid-Abgase<br />

rauskamen und dies<br />

den Autokäufern verschwiegen<br />

wurde, büßt Volkswagen nun. Der<br />

Konzern muss eine Milliarde zahlen,<br />

was selbst einer Gewinnmaschine<br />

wie VW richtig wehtut.<br />

Die Wolfsburger üben sich in ihrer<br />

Rolle des reuigen Sünders. Sie<br />

haben den Bußgeldbescheid akzeptiert.<br />

Damit ist die Diesel-Affäre<br />

für Volkswagen und die Ingolstädter<br />

Tochter Audi aber noch lange<br />

nicht ausgestanden. Denn die entscheidenden<br />

Fragen harren weiter<br />

der Aufklärung: Wer hat die Software-Manipulationen<br />

angeordnet?<br />

Und vor allem: Wussten Vorstände<br />

wie der frühere VW-Chef Winterkorn<br />

und Audi-Boss Stadler über<br />

diese Betrügereien rechtzeitig Bescheid?<br />

Gerade die Volkswagen-<br />

Beschäftigten und die betroffenen<br />

Autokäufer haben ein Recht, endlich<br />

die Wahrheit zu erfahren.<br />

Heute in Ihrer Zeitung<br />

Blutspender gesucht<br />

Immer weniger Menschen in<br />

Deutschland spenden Blut – doch<br />

der Bedarf ist groß. Geld für Spenden<br />

zu bezahlen, könnte eine Lösung<br />

sein – davon aber sind nicht<br />

alle begeistert. »Panorama<br />

Spahn will Beitrag<br />

für Pflege erhöhen<br />

Berlin Auf die Beschäftigten in<br />

Deutschland kommen angesichts<br />

der steigenden Kosten für die Pflege<br />

höhere Versicherungsbeiträge zu.<br />

Gesundheitsminister Jens Spahn<br />

will den Beitragssatz im Januar um<br />

0,3 Prozentpunkte anheben. Derzeit<br />

liegt er bei 2,55 Prozent, Kinderlose<br />

zahlen 2,8 Prozent. Die Gesellschaft<br />

müsse sich fragen, wie viel<br />

ihr gute Pflege und gute Bezahlung<br />

der Pflegekräfte wert seien, sagte<br />

der CDU-Politiker. „Mein Eindruck<br />

ist: Generationenübergreifend<br />

gibt es eine hohe Bereitschaft,<br />

mehr zu zahlen.“<br />

Die Pflegekassen erwarten für<br />

dieses Jahr Mehrausgaben von zwei<br />

Milliarden Euro und ein Defizit von<br />

drei Milliarden Euro. Im vergangenen<br />

Jahr haben sie insgesamt 38,6<br />

Milliarden Euro ausgegeben. (AZ)<br />

Neue Trends auf der Männerbrust<br />

Stil Die Haare dürfen wieder wachsen. Aber nicht einfach so<br />

VON MARKUS BÄR<br />

Manche Nachrichten aus der Welt<br />

der Trends und Moden wirken auf<br />

bodenständige Zeitgenossen – und<br />

die soll es ja gerade hier in Südbayern<br />

angeblich in größerer Zahl geben<br />

– derart albern, dass sie sich<br />

besser die Ohren zuhalten sollten.<br />

In diese Kategorie gehört auch<br />

die aktuelle Meldung, dass der<br />

modebewusste Mann wieder<br />

Brusthaar trägt. Jahrelang wurde<br />

in der Werbung die blank rasierte<br />

Herrenbrust als<br />

Ideal transportiert.<br />

Doch damit ist jetzt<br />

offenkundig<br />

Schluss. Nach der<br />

Rückkehr des<br />

Foto: tverdohlib, Fotolia<br />

Vollbartes darf auch das Brusthaar<br />

wieder sprießen.<br />

Einfach also wuchern lassen? So<br />

einfach ist es dann doch wieder<br />

nicht. Wie das Stil-Magazin Gentleman’s<br />

Quarterly vermeldet, sollte<br />

Adams Brusthaar zwei bis zweieinhalb<br />

Zentimeter lang<br />

und damit etwas länger<br />

sein als das Bauchhaar.<br />

Wenn das nicht von allein<br />

so geschieht, muss getrimmt<br />

werden. Schultern<br />

und Rücken haben weiterhin<br />

blank zu bleiben. Und überdies<br />

müssen auch die<br />

Brustwarzen freigehalten<br />

werden. Sonst sind sie,<br />

was auch sonst, „unsexy“.<br />

Wie üblich entsteht ein Trend in<br />

irgendwelchen fernen Metropolen<br />

und schwappt dann langsam in die<br />

Peripherie. Dort sollte man am besten<br />

weiterhin ganz in Ruhe abwarten.<br />

Viele bodenständige Zeitgenossen<br />

haben sich dort ohnehin bis heute<br />

nicht die Brusthaare abrasiert. Und<br />

auch nicht getrimmt. Sie brauchen<br />

bloß warten. Denn ganz sicher ist<br />

bald auch das frei wachsende Brusthaar<br />

wieder en vogue und ein echter<br />

Großstadttrend. Genauso wie der<br />

Schnäuzer. Der ist ja auch schon<br />

wieder im Kommen. Übrigens:<br />

Auch den sieht man bei bodenständigen<br />

Zeitgenossen in der Peripherie<br />

– nach wie vor. Also immer in<br />

der Ruhe bleiben.<br />

Koalition erleichtert<br />

Rückkehr in Vollzeit<br />

Berlin Nach jahrelangem Ringen sollen<br />

Arbeitnehmer in Deutschland ein<br />

Recht auf die Rückkehr von einer<br />

Teilzeitstelle in Vollzeit erhalten.<br />

Die vereinbarte Arbeitszeit soll dabei<br />

für einen Zeitraum zwischen einem<br />

und fünf Jahren verringert werden<br />

können. Einen entsprechenden Gesetzentwurf<br />

von Arbeitsminister Hubertus<br />

Heil (SPD) hat das Kabinett<br />

am Mittwoch beschlossen. Seine<br />

Vorgängerin, die heutige SPD-Chefin<br />

Andrea Nahles, war in der vergangenen<br />

Wahlperiode mit einem<br />

Entwurf für ein Rückkehrrecht noch<br />

an der Union gescheitert. „Im Kern<br />

geht es darum, dass die Arbeit zum<br />

Leben passt“, sagte Heil. Eine Million<br />

Beschäftigte wollten ihre Arbeit<br />

reduzieren, 1,8 Millionen Teilzeitkräfte<br />

wollten ihre Arbeit aufstocken.<br />

(AZ)<br />

»Politik<br />

Die Anleger zögern<br />

Verhalten optimistisch haben sich<br />

die Anleger vor der Sitzung der<br />

US-Notenbank gezeigt. Der Dax<br />

schloss mit einem Plus von 0,38<br />

Prozent auf 12 890,58 Punkte. Die<br />

Börsenumsätze gingen jedoch zurück.<br />

»Wirtschaft<br />

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.


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

2 Meinung & Dialog<br />

Leserbriefe<br />

Flüchtlingsdrama vor der Unionsküste<br />

Zeichnung: Haitzinger<br />

Der Sport akzeptiert<br />

seine neue Rolle<br />

Leitartikel Die Fußball-WM in Russland verdeutlicht, dass Athleten immer auch<br />

politische Akteure sind – ob sie das wollen oder nicht. Und das ist auch gut so<br />

VON TILMANN MEHL<br />

time@azv.de<br />

Immerhin in diesem Punkt<br />

herrscht mittlerweile Einigkeit.<br />

Sport und Politik lassen sich<br />

nicht getrennt voneinander betrachten.<br />

Über Jahrzehnte hinweg<br />

machten es sich Sportler bequem<br />

mit ihrem Selbstverständnis, einzig<br />

und allein Athlet zu sein, und ignorierten<br />

zumindest öffentlich die politischen<br />

Verhältnisse, in denen sie<br />

liefen, sprangen, spielten.<br />

Während der Fußball-WM 1978<br />

in Argentinien wurden politische<br />

Gegner von der Militärjunta gefangen,<br />

gefoltert und ermordet. Die<br />

Reaktion der deutschen Spieler und<br />

Funktionäre: Man wolle sich auf<br />

den Sport konzentrieren und überdies<br />

habe man keinen Gefangenen<br />

gesehen. Das Erschreckende daran:<br />

Sie kamen damit durch. Auf der<br />

Gegenseite hielt sich die Politik die<br />

Sportler als nützliches Vehikel zur<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Hier ein Besuch<br />

bei der Nationalmannschaft,<br />

Dieser Mann ist nicht zu beneiden<br />

Porträt Stanislaw Tschertschessow trainiert die russische Fußball-Nationalmannschaft.<br />

Die Erwartungen im Land sind groß – aber ist sein Team auch konkurrenzfähig?<br />

Es ist wohl seine Gelassenheit,<br />

die Stanislaw Tschertschessow<br />

den Druck aushalten lässt. Als<br />

Trainer der russischen Fußball-Nationalmannschaft<br />

soll er das Unmögliche<br />

schaffen: den Triumph bei der<br />

Heim-WM. Und das mit einer<br />

Mannschaft außer Form und ohne<br />

Stars. Schon vor Beginn des heutigen<br />

Auftaktspiels gegen Saudi-Arabien<br />

prasselt die Kritik auf den 54-Jährigen<br />

nur so ein. Tschertschessow lässt<br />

sich davon nicht beirren: „Wenn<br />

dich niemand kritisiert, bedeutet<br />

das, dass es kein Schwein interessiert,<br />

was du machst.“<br />

Dass sich einmal sehr viele dafür<br />

interessieren, was Tschertschessow<br />

macht, war in seiner Jugend nicht<br />

abzusehen gewesen, merkte er einmal<br />

an: „Wenn du neun Jahre alt<br />

bist und in den Bergen von Alagir<br />

lebst, wo nicht einmal die Adler hinfliegen<br />

– da fragt dich keiner, wo du<br />

da mal eine Europameisterschaft<br />

ausgerichtet – kommt immer gut<br />

an. Sport und Politik aber solle man<br />

doch bitte nicht vermengen.<br />

Diese Zeiten sind vorbei. Der<br />

Sport ist politisch und lernt langsam,<br />

dieser Verantwortung gerecht<br />

zu werden.<br />

Am heutigen Donnerstag beginnt<br />

die Fußball-Weltmeisterschaft in<br />

Russland. Dass Großveranstaltungen<br />

in Ländern ausgetragen werden,<br />

die nach unseren Verhältnissen<br />

politisch eher schlecht beleumundet<br />

sind, ist nichts Neues. Die besten<br />

Wintersportler der Welt kamen<br />

schon in Sotschi zu den Olympischen<br />

Spielen zusammen, im<br />

Sommer traf man sich unter den<br />

fünf Ringen in Peking.<br />

Die Argumente, die für eine Vergabe<br />

an von Autokraten regierte<br />

Länder sprechen, laufen auch jetzt<br />

wieder ins Leere. Nein, an der<br />

Menschenrechtssituation wird sich<br />

nichts ändern, weil fünf Wochen<br />

lang der Fokus der Weltöffentlichkeit<br />

auf Russland gerichtet ist. Das<br />

war 1978 in Argentinien nicht der<br />

Fall, das war er nicht in Sotschi<br />

und in Peking ebenso wenig.<br />

Was sich aber geändert hat, ist<br />

in Zukunft einmal sein willst.“ Nun<br />

soll der verheiratete Vater zweier<br />

Kinder also die enorme Erwartungshaltung<br />

erfüllen.<br />

Tschertschessow gab sich im<br />

Vorfeld der Weltmeisterschaft bescheiden.<br />

Natürlich gehöre Russland<br />

nicht zu den Topfavoriten bei<br />

der WM, aber seinen Blutdruck erhöhe<br />

das noch lange nicht. „Ich mache<br />

den Job ja nicht erst seit gestern“,<br />

sagte er kürzlich in einem<br />

Interview. Vor zwei Jahren<br />

übernahm er die Sbornaja –<br />

nach dem blamablen<br />

Vorrunden-Aus bei der<br />

EM in Frankreich. Ein<br />

Tiefpunkt.<br />

Tschertschessow<br />

sollte einen Umbruch<br />

einleiten, um pünktlich<br />

zur WM eine konkurrenzfähige<br />

Mannschaft<br />

zu haben – bisher Foto: dpa<br />

der Umgang der Sportler mit dem<br />

Umfeld, in dem sie sich bewegen.<br />

Ein deutscher Nationalspieler sollte<br />

zum einen ein außergewöhnlich<br />

guter Fußballer sein. Auf der anderen<br />

Seite repräsentiert er auch<br />

sein Land. Wenn auch ungewollt,<br />

so ist er immer Botschafter<br />

Deutschlands. Es ist keine Rolle,<br />

die sich die 23 Männer ausgesucht<br />

haben, die Bundestrainer Joachim<br />

In Argentinien<br />

wurden 1978<br />

Menschen gefoltert<br />

Löw für das Turnier nominiert hat.<br />

Und dennoch darf und muss von<br />

ihnen erwartet werden, Stellung zu<br />

beziehen. Deutschland entsendet<br />

keine kickenden Politik-Aktivisten,<br />

aber ein Einstehen für selbstverständliche<br />

Werte wie Meinungsfreiheit<br />

ist das Mindeste.<br />

Dass ausgerechnet in diesem Zusammenhang<br />

die beiden Spieler<br />

Mesut Özil und Ilkay Gündogan<br />

mehr als nur unangenehm aufgefallen<br />

sind, ist bitter. Sie ließen sich<br />

mit Recep Tayyip Erdogan fotografieren<br />

und so für den Wahlkampf<br />

in der Türkei einspannen. Die<br />

Rechtfertigungen der beiden reichte<br />

vielen Fans nicht. Sie pfiffen laut<br />

beim letzten Testspiel vor der WM.<br />

Ob eine derartig heftige Reaktion<br />

gerechtfertigt ist, steht im Mittelpunkt<br />

mancher Diskussion. Es ist<br />

eine gute Diskussion. Weil sie möglich<br />

ist. Anders als in Russland<br />

oder der Türkei. Hätten dort Nationalspieler<br />

für das Staatsoberhaupt<br />

eines nicht wohlgelittenen Landes<br />

geworben: Sie wären nicht ausgepfiffen<br />

worden. Es wäre nicht diskutiert<br />

worden. Sie hätten einfach<br />

nicht gespielt. Andererseits wäre sicher<br />

auch Manuel Neuer ausgepfiffen<br />

worden, hätte er sich beispielsweise<br />

mit Alexander Gauland<br />

fotografieren lassen. Der lautstarken<br />

Kritik an Özil und Gündogan kollektiv<br />

rassistische Gründe zu unterstellen,<br />

ist daher falsch.<br />

Fans und Spieler sind sensibilisiert.<br />

Die Politik ist Teil des Spiels.<br />

Es ist ein Spiel, das schwierig zu gewinnen<br />

ist. Zu verlieren allerdings<br />

ist es ganz leicht: indem man sich<br />

nicht daran beteiligt. Das zeigt so<br />

deutlich wie noch nie die Weltmeisterschaft<br />

in Russland.<br />

mit überschaubarem Erfolg. Beim<br />

Confed Cup im vergangenen Jahr<br />

schied die Sbornaja erneut in der<br />

Vorrunde aus. Tschertschessow<br />

stand kurz vor dem Rauswurf, doch<br />

der mächtige ehemalige Sportminister<br />

Russlands, Witali Mutko, gab<br />

ihm eine Job-Garantie bis zur Weltmeisterschaft<br />

– auch aus Mangel an<br />

Alternativen.<br />

Schließlich hat der Mann aus<br />

Ossetien als ehemaliger Weltklasse-Torhüter<br />

mehrfach bewiesen,<br />

was er sportlich kann.<br />

Zwischen 1993 und 1995 war<br />

Tschertschessow mit dem<br />

markanten Oberlippenbart<br />

und der Glatze<br />

Stammkeeper und Publikumsliebling<br />

beim damaligen<br />

Bundesligisten Dynamo<br />

Dresden. Seine erfolgreichste<br />

Zeit hatte er allerdings<br />

im Trikot des FC Tirol,<br />

mit dem er dreimal österreichischer<br />

Meister wurde. Einer seiner<br />

Meistertrainer damals: Joachim<br />

Löw. Noch heute hat er enge Verbindungen<br />

nach Innsbruck, spricht<br />

zudem sehr gut Deutsch.<br />

In Russland muss sich Tschertschessow<br />

indes neben den sportlichen<br />

Problemen auch mit dem russischen<br />

Staatsdoping beschäftigen.<br />

Nach wie vor steht der gesamte Kader<br />

der WM 2014 unter Verdacht,<br />

Spieler aus dem aktuellen Kader der<br />

Sbornaja wurden vor rund drei Wochen<br />

immerhin von der Fifa entlastet.<br />

Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack.<br />

Wie reagiert Trainer<br />

Tschertschessow? „Doping betrifft<br />

uns nicht. Wir hatten noch keinen<br />

Fall, obwohl die Spieler getestet<br />

werden.“ Ansonsten wiegelt er unangenehme<br />

Fragen zum Skandal ab<br />

oder beteuert, dass das Team damit<br />

nichts zu tun habe. Fabian Kluge<br />

Lustig?<br />

Zu „Trump und Kim rüsten ab“ (Seite 1)<br />

<strong>vom</strong> 13. <strong>Juni</strong>:<br />

Trauriger Witz des Tages: Treffen<br />

zwei egomane, nicht vertrauenswürdige<br />

Staatslenker eine auf Vertrauen<br />

basierende Vereinbarung.<br />

Gert Henne, Westendorf-Dösingen<br />

Klar unberechenbar<br />

Zum Kommentar „Merkel muss Trump<br />

mit aller Härte entgegenstehen“ (Seite<br />

1) von Gregor Peter Schmitz am 11. <strong>Juni</strong>:<br />

Langsam müsste es doch dem „Allerletzten“<br />

klar geworden sein,<br />

dass Donald Trump seine Ankündigungen<br />

auch umgehend umsetzen<br />

will. Ob er seine Gedanken sofort<br />

ausspricht oder nur andenkt, das<br />

spielt für ihn dabei keine große Rolle.<br />

Der US-Präsident bleibt ganz<br />

„klar unberechenbar“, und voll auf<br />

(seinem) Kurs; und alle seine<br />

„Mitspieler“ haben anscheinend<br />

seine Spielregeln noch immer nicht<br />

richtig durchgelesen.<br />

Klaus P. Jaworek, Büchenbach<br />

Wer berät Herrn Söder?<br />

Zu „Der Pferdefreund“ (Bayern)<br />

<strong>vom</strong> 12. <strong>Juni</strong>:<br />

Das Beispiel, dass Polizeipferde allein<br />

durch ihre Präsenz Einbrüche<br />

verhindern würden, ist einfach lächerlich!<br />

Die Augsburger Puppenkiste<br />

bildet den Lokomotivführer<br />

Jim Knopf auch nicht zum Piloten<br />

aus! Dass Polizeihunde hervorragende<br />

Fahndungseigenschaften<br />

haben und immer wieder mal Einbrecher<br />

verfolgen und auch stellen,<br />

ist jedem Kind spätestens seit<br />

Kommissar Rex bekannt. Kommissar<br />

Fury hab ich aber noch nie<br />

gehört! Schließlich sind Pferde nur<br />

für ganz spezielle und besondere<br />

Einsatzlagen geeignet und speziell<br />

bei Nacht nur äußerst schwierig einsetzbar.<br />

Da stellt sich eindeutig die<br />

Frage, wer unseren Ministerpräsidenten<br />

zu Notwendigkeiten bei<br />

der Polizei in Bayern berät? Oder ist<br />

das alles einem populistischen<br />

Wahlkampf geschuldet?<br />

Hans Wengenmeir, Augsburg<br />

Kriminalhauptkommissar a. D.<br />

Juristische Winkelzüge<br />

Zu „Von der Willkommens- zur<br />

Wutkultur“ (Seite 1) <strong>vom</strong> 11. <strong>Juni</strong>:<br />

Diese erschütternden und unsagbar<br />

traurig machenden Morde wie im<br />

Fall Susanna haben nicht in erster<br />

Linie mit Angela Merkels Politik<br />

zu tun: Anwälte stoppen seit längerem<br />

schon die Ausweisung von<br />

straffällig gewordenen Flüchtlingen<br />

– wie auch im jüngsten Fall. Diese<br />

Anwälte sind die eigentlichen Gestalter<br />

unserer Flüchtlingspolitik<br />

in Bezug auf Abschiebung, weil es<br />

ums Geschäft geht. Wo Moral zugunsten<br />

von Geschäft zurückgedrängt<br />

wird, da sollte der Staat einen<br />

Riegel schnellstmöglich vorschieben.<br />

Winkelzüge und Tricks<br />

der Anwälte ziehen die Verfahren<br />

ins Endlose und werden wohl noch<br />

länger so traurige Folgen nach sich<br />

ziehen wie den Mord an der unschuldigen<br />

Susanna. Dabei fängt das<br />

Wort Anwalt doch genauso an wie<br />

das Wort Anstand.<br />

Harald Probst, Aitrang<br />

Nicht gelernt, Frau Merkel?<br />

Zu „Die Wut wächst“ (Die Dritte Seite)<br />

<strong>vom</strong> 11. <strong>Juni</strong>:<br />

Frau Merkel macht es sich zu leicht,<br />

wenn sie – typisch für den Auftritt<br />

in einer Talkshow – jovial fordert,<br />

dass Menschen, die keinen Aufenthaltsstatus<br />

haben, schnell ihr Verwaltungsgerichtsverfahren<br />

bekommen.<br />

Dann muss sie aber auch<br />

schnellstmöglich dafür Sorge tragen,<br />

dass dort die benötigten Kapazitäten<br />

zur Verfügung stehen und<br />

künftig die Beschwerdegründe gegen<br />

einen ablehnenden Bescheid<br />

konkretisiert werden. Dass die Verwaltungsgerichte<br />

durch eine Massenflut<br />

von Klagen überlastet sind<br />

und manche kurz vor dem Kollaps<br />

stehen, ist Fakt. Und aus der Bamf-<br />

Affäre hat sie scheinbar auch noch<br />

nichts gelernt. Gerade bei Verwaltungsgerichtsverfahren<br />

gilt: Qualität<br />

vor Quantität.<br />

Paul Jörg, Denklingen<br />

Nur eines Staates Bürger<br />

Zu „Deutschtürken sind Erdogans<br />

Trumpf“ (Politik) <strong>vom</strong> 8. <strong>Juni</strong>:<br />

Warum braucht jemand zwei Staatsangehörigkeiten?<br />

Es können ja<br />

auch keine zwei Herzen in einer<br />

Brust schlagen! In dem Beitrag<br />

wird festgestellt, dass sich viele junge<br />

Türken in Deutschland schlecht<br />

integriert fühlen. Integration heißt:<br />

Vereinigung, Verbindung, Einordnung<br />

eines Gliedes in ein Ganzes.<br />

So kann sich jeder einordnen, ohne<br />

seine angeborene Identität aufgeben<br />

zu müssen.<br />

Hela Reiter, Großaitingen<br />

Gündogan und die Pfiffe<br />

Zur Randbemerkung „Das Verhalten<br />

der Fans war unanständig“ von<br />

Tilmann Mehl (Sport) <strong>vom</strong> 11. <strong>Juni</strong>:<br />

Nein, es geht nicht um lapidare „gesellschaftliche<br />

Standards“ (was soll<br />

das sein?), die von zwei Nationalspielern<br />

bei ihrem unsäglichen<br />

Foto mit „ihrem“ Präsidenten missachtet<br />

wurden. Es geht um massive<br />

Menschenrechtsverletzungen im<br />

Namen dieses Präsidenten! Für<br />

den Fototermin nutzten die Spieler<br />

ihr Recht auf Meinungsfreiheit, so<br />

wie die Fans im Stadion mit ihren<br />

Pfiffen. Beides muss eine Demokratie<br />

aushalten. Das unterscheidet<br />

uns von Autokratien und Diktaturen.<br />

Genau für diese Meinungsfreiheit<br />

gingen und gehen Menschen<br />

weltweit ins Gefängnis oder werden<br />

anderweitig mundtot gemacht.<br />

Sollten wir da unsere Freiheiten so<br />

einfach „verspielen“?<br />

Dr. Susanne F. Kohl, Augsburg<br />

Da sollte sich die deutsche<br />

Regierung mal ein Beispiel<br />

nehmen. Die lassen sich von<br />

Erdogan nicht einschüchtern<br />

und schließen Moscheen und<br />

weisen Imame aus dem Land,<br />

die den Islam radikalisieren.<br />

Bravo Österreich.<br />

Günther Englet, Lauingen, zu „Österreich<br />

schließt Moscheen“ (Politik) <strong>vom</strong> 9. <strong>Juni</strong><br />

Endlich<br />

Zu „Nur Straßburg kann Beamten noch<br />

Streikrecht bringen“ (Politik) <strong>vom</strong> 13.6.:<br />

Endlich hat ein Gericht der am<br />

meisten privilegierten Bevölkerungsgruppe<br />

dieses Landes gesagt:<br />

bis hierher und nicht weiter. Das<br />

ist Labsal auf meine Seele, auf die<br />

Seele eines Normalos. Das Gericht<br />

stellte fest, nach Anstellung auf Lebenszeit<br />

und Alimentationsrecht<br />

(ganz zu schweigen von der Krankenversorgung)<br />

kann es kein weiteres<br />

Rosinenpicken, nämlich das<br />

Streikrecht, geben. Es ist so schön.<br />

Michael Venjakob, Bobingen<br />

Und Erdgas?<br />

Zum Titel-Thema „Wege aus der<br />

Verkehrsfalle“ <strong>vom</strong> 9. <strong>Juni</strong>:<br />

In dem Blick auf die Mobilität von<br />

morgen vermisse ich den Erdgasantrieb<br />

als emissionsarme und kostengünstige<br />

Alternative. Immerhin<br />

fahren sämtliche städtischen Busse in<br />

Augsburg mit Erdgas. Und seit einiger<br />

Zeit tue ich es auch! Bioerdgas<br />

als Kraftstoff verwertet bei der<br />

Herstellung Grünabfälle, ist sehr<br />

emissionsarm und zudem günstiger<br />

als Benzin und Diesel. Tankstellen<br />

gibt’s auch. Allein in Augsburg und<br />

Umgebung sieben. Ein Elektroauto<br />

verschlingt bei der Produktion seltene<br />

Erden und im Betrieb Strom,<br />

der bis heute zu zwei Dritteln aus<br />

Kohle und Atom produziert wird.<br />

Elektromobilität heute und morgen:<br />

Ökologische Augenwischerei!<br />

Rainer Groß, Augsburg<br />

Zuschriften schicken Sie bitte an:<br />

<strong>Allgäuer</strong> Zeitung<br />

Briefe an die Zeitung<br />

Post: Heisinger Str. 14, 87437 Kempten<br />

Fax: 0831/206-123<br />

E-Mail: leserbriefe@azv.de<br />

Geben Sie bei Ihren Zuschriften den Artikel<br />

an, auf den Sie sich beziehen, und Ihre<br />

vollständige Adresse. Haben Sie bitte Verständnis<br />

dafür, dass wir nicht jede Zuschrift<br />

veröffentlichen können und dass wir<br />

uns Kürzungen vorbehalten müssen.


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Die Dritte Seite<br />

3<br />

Alles für die Tonne?<br />

Bayern Die CSU entwickelt im Landtagswahljahr ein Konzept nach dem anderen. Trotzdem geht es in Umfragen bergab. Da scheint der neu<br />

entfachte Flüchtlingsstreit mit der Kanzlerin gerade recht zu kommen. In der Partei schrecken einige nicht mal mehr vor dem Undenkbaren zurück<br />

VON ULI BACHMEIER<br />

München Die Party ist vorbei. Das<br />

Feuerwerk ist verpufft. Der Kater<br />

ist da. Und langsam dämmert es den<br />

Granden in der CSU, dass es mit<br />

dem Wechsel des Spitzenkandidaten<br />

für die Landtagswahl im Herbst offenbar<br />

nicht getan war. In Bayern<br />

kommt die Partei unter dem neuen<br />

Ministerpräsidenten Markus Söder<br />

nicht mehr <strong>vom</strong> Fleck und fällt –<br />

wenn die Umfrageergebnisse nicht<br />

täuschen – in der Gunst der bayerischen<br />

Wähler sogar wieder leicht<br />

zurück. Ein neuer Mann, ein „neuer<br />

Aufbruch“ in der Landespolitik,<br />

neue Milliarden für das nörgelnde<br />

Volk – sollte all das wirklich vergebens<br />

gewesen sein?<br />

Dem früheren Ministerpräsidenten<br />

Horst Seehofer, der nach der<br />

versaubeutelten Bundestagswahl<br />

2017 in einem zermürbenden parteiinternen<br />

Machtkampf zum Sündenbock<br />

gemacht und aus München<br />

weggemobbt wurde, bleibt bestenfalls<br />

eine gewisse innere Schadenfreude<br />

– wenn er denn drüber reden<br />

könnte. Kann er aber nicht. Die<br />

„alte Silberlocke“ (Seehofer über<br />

Seehofer) ist immer noch CSU-Vorsitzender<br />

und damit nominell nach<br />

wie vor der erste Hauptverantwortliche<br />

für Wohl und Wehe der Partei.<br />

Aber er ist zugleich einer, der in der<br />

CSU in Bayern (fast) nichts mehr zu<br />

sagen hat. Und in Berlin steht Seehofer<br />

mit dem Rücken zur Wand.<br />

Auch deshalb geht es dort jetzt so<br />

zur Sache. Auch deshalb ist der alte<br />

Die AfD ist allgegenwärtig<br />

und doch nicht zu fassen<br />

Streit mit der Kanzlerin über die<br />

Flüchtlingspolitik neu und heftiger<br />

denn je entbrannt.<br />

Die Idee, mit einer Doppelspitze<br />

ins Landtagswahljahr zu ziehen,<br />

schien perfekt. Das Kalkül war klar:<br />

Wenn es die beiden Herren schon so<br />

schwer miteinander haben, dann<br />

muss man sie getrennt marschieren<br />

lassen. Seehofer sollte sich um Berlin<br />

und dort speziell um das CSU-<br />

Thema Nummer eins, die Sicherheits-<br />

und Flüchtlingspolitik, kümmern.<br />

Söder sollte in München dafür<br />

sorgen, dass die CSU eine neue<br />

Dynamik in der Landespolitik entfacht.<br />

Den Lohn für diese Arbeit<br />

wollte man am <strong>14.</strong> Oktober <strong>2018</strong><br />

kassieren – die Verteidigung der absoluten<br />

Mehrheit der Sitze im Bayerischen<br />

Landtag.<br />

Jetzt, ein halbes Jahr später, beginnt<br />

diese Hoffnung zu zerbröseln.<br />

Gleichzeitig kommt die Angst zurück,<br />

dass die CSU nun vielleicht<br />

endgültig ihre Einzigartigkeit als erfolgreichste<br />

regionale Volkspartei in<br />

Europa verliert. Noch einmal eine<br />

Koalition im Landtag wie 2008 mit<br />

der FDP? Das ginge vielleicht noch.<br />

Aber hätte die CSU danach noch<br />

einmal die Kraft, als alleinherrschende<br />

Partei zurückzukommen,<br />

wie 2013 mit Seehofer an der Spitze?<br />

Das wird bezweifelt.<br />

Die Stimmung in der CSU-Landtagsfraktion,<br />

die sich selbst als<br />

„Herzkammer“ der Partei begreift,<br />

ist von einem seltsamen Widerspruch<br />

geprägt. Die 101 Abgeordneten<br />

stehen fast komplett hinter<br />

Söder. Es herrscht ein Korpsgeist,<br />

wie er selten zuvor in der Geschichte<br />

der Landtags-CSU zu spüren war.<br />

Die Fraktion ist mit sich und ihrem<br />

Chef im Reinen. Umso größer ist die<br />

Verunsicherung über die Umfragen,<br />

die einfach nicht besser werden wollen.<br />

Die Wirkung von Söders Regierungserklärung,<br />

die dem Wahlvolk<br />

in Bayern einen neuen Aufbruch<br />

signalisieren sollte, sei ebenso verpufft<br />

wie das Signal, das er mit der<br />

radikalen Verjüngungskur des Kabinetts<br />

senden wollte.<br />

Noch schlimmer als die Umfragen<br />

ist für viele CSU-Abgeordnete das,<br />

was sie daheim im Stimmkreis erleben.<br />

Es ist der Kampf gegen einen<br />

unsichtbaren Gegner. Die AfD ist<br />

irgendwie allgegenwärtig und doch<br />

nicht zu fassen. Es gibt nicht wenige<br />

CSU-Abgeordnete, die haben ihre<br />

Gegenkandidaten noch nicht einmal<br />

zu Gesicht bekommen. Und kaum<br />

Wahlkampf über Müllcontainern: Markus Söder versucht so einiges, um seine Partei zur absoluten Mehrheit zu führen – von Milliardengeschenken für die Wähler bis zum<br />

Kreuzerlass und seinem Asylkonzept. Doch viele seiner Pläne kommen beim Volk nicht an.<br />

Foto: Stuetzle, Eibner-Pressefoto<br />

In Zahlen ausgedrückt: Die CSU<br />

liegt derzeit in Umfragen bei gut 41,<br />

die AfD bei gut 13 Prozent. Könnten<br />

der AfD rund 4,5 Prozent ihrer<br />

Wähler wieder abspenstig gemacht<br />

werden, dann könnte es für die CSU<br />

mit 45 + x Prozent wieder knapp für<br />

die absolute Mehrheit reichen – vorausgesetzt<br />

die FDP verpasst den<br />

Sprung in den Landtag knapp.<br />

Kommt die FDP rein, dann könnte<br />

mit einer Neuauflage einer schwarzgelben<br />

Koalition immer noch das<br />

Schlimmste für die CSU abgewendet<br />

werden, nämlich zu einer Koalition<br />

mit einem ihrer etablierten Gegner –<br />

der SPD, den Grünen oder den Freien<br />

Wählern – gezwungen zu sein.<br />

Aktuell ist aus dem Plan ein frommer<br />

Wunsch geworden. Die CSU,<br />

ihre Funktionäre und Mandatsträger<br />

müssen zur Kenntnis nehmen,<br />

dass der AfD mit landespolitischen<br />

Argumenten nicht beizukommen<br />

ist, weil sich die AfD für Landespolitik<br />

nicht die Bohne interessiert.<br />

Die Regierungspartei kann sich mit<br />

der SPD über Wohnungs- oder Bildungspolitik<br />

streiten, mit den Grünen<br />

über Artensterben oder Fläein<br />

AfD-Sympathisant interessiert<br />

sich für CSU-Veranstaltungen. Die<br />

CSU-Abgeordneten, die nach ihrer<br />

eigenen Überzeugung viele gute Argumente<br />

für die landespolitischen<br />

Leistungen ihrer Partei hätten, stochern<br />

im Nebel. Ihre Berichte über<br />

den beginnenden Wahlkampf vor<br />

Ort gipfeln zumeist in dem verzweifelten<br />

Satz: „Wir kommen an die<br />

Leute nicht ran.“ Gemeint ist: nicht<br />

an die AfD und vor allem nicht an<br />

deren Wähler.<br />

Dabei hatte man es sich in der<br />

CSU-Parteizentrale so schön ausgedacht.<br />

Die Wähler der AfD, so die<br />

Analyse der Wahlkampfstrategen,<br />

lassen sich in drei Gruppen einteilen:<br />

Ein Drittel seien Rechtsextremisten,<br />

da sei nix zu machen. Ein<br />

Drittel seien Wutbürger, die mit<br />

den etablierten Parteien aus ganz<br />

unterschiedlichen Gründen durch<br />

sind. Auch die seien nicht wieder zu<br />

gewinnen. Das letzte Drittel aber,<br />

die Protestwähler, die „ihrer CSU“<br />

bei der Bundestagswahl nur mal<br />

vors Schienbein treten wollten, die<br />

müssten doch zurückzuholen sein.<br />

Das ist der Plan.<br />

Das Auf und Ab zwischen Angela Merkel und Horst Seehofer in der Flüchtlingspolitik<br />

● Die Flüchtlingskrise 2015 In der<br />

Flüchtlingskrise wird Horst Seehofer<br />

zu einem der schärfsten Widersacher<br />

von Kanzlerin Angela Merkel. Im<br />

September 2015 übt der damalige<br />

bayerische Ministerpräsident heftige<br />

Kritik an Merkels Entscheidung, in Ungarn<br />

gestrandete Flüchtlinge nach<br />

Deutschland einreisen zu lassen: „Das<br />

war ein Fehler, der uns noch lange<br />

beschäftigen wird.“ Seehofer droht Merkel<br />

im Oktober mit dem Gang vor das<br />

Bundesverfassungsgericht, falls der<br />

Bund den Flüchtlingszuzug nicht eindämmen<br />

sollte. Er fordert eine Obergrenze<br />

für die Aufnahme von Flüchtlingen<br />

– ein Thema, das bis zu den Koalitionsverhandlungen<br />

nach der Bun-<br />

destagswahl 2017 für Zündstoff sorgen<br />

wird.<br />

● Eklat in München Auf dem CSU-<br />

Parteitag im November 2015 kommt<br />

es zum Eklat: Die als Gastrednerin eingeladene<br />

Kanzlerin lehnt die von der<br />

CSU geforderte Flüchtlings-Obergrenze<br />

ab – und wird daraufhin von Seehofer<br />

auf offener Bühne scharf kritisiert. Es<br />

ist eine schwere Demütigung der<br />

Kanzlerin, die mit versteinerter Miene<br />

neben Seehofer steht.<br />

● Konkrete Obergrenze Seehofer fordert<br />

erstmals eine konkrete Obergrenze<br />

von 200 000 Flüchtlingen pro<br />

Jahr. Merkel ist strikt dagegen.<br />

● Die „Herrschaft des Unrechts“ Im<br />

Ringen um den Kurs in der Flücht-<br />

lingspolitik legt Seehofer im Februar<br />

2016 nach. „Wir haben im Moment<br />

keinen Zustand von Recht und Ordnung,<br />

es ist eine Herrschaft des Unrechts“,<br />

sagt er in einem Interview. Im November<br />

nimmt Merkel erstmals nicht an<br />

einem CSU-Parteitag teil.<br />

● Bundestagswahl 2017 Schon im<br />

November 2016 macht Seehofer<br />

eine Begrenzung der Zuwanderung zur<br />

Bedingung für eine Regierungsbeteiligung.<br />

Eine Obergrenze für Flüchtlinge<br />

findet sich im Wahlprogramm der<br />

Union nicht, das im Juli vorgestellt wird.<br />

Sie wird im gesonderten „Bayernplan“<br />

der CSU festgehalten. Einen Monat<br />

nach der Bundestagswahl verständigen<br />

sich CDU und CSU auf das<br />

chenverbrauch, mit den Freien<br />

Wählern über Straßenausbaubeiträge<br />

und die Förderung des ländlichen<br />

Raums. Die AfD juckt all das nicht.<br />

Sie zieht mit der simplen Parole<br />

„Merkel muss weg“ in den Wahlkampf<br />

und versucht, die CSU damit<br />

an ihrer verwundbarsten Stelle zu<br />

treffen.<br />

In Hintergrundgesprächen mit<br />

CSU-Politikern im Landtag – einfachen<br />

Abgeordneten wie Kabinettsmitgliedern<br />

– wird schnell klar, dass<br />

die AfD-Strategie längst schon Wirkung<br />

zeigt. Die meisten Christsozialen<br />

in München sehen den einzigen<br />

Grund ihrer Misere in Berlin.<br />

Selbstkritik ist ihnen fremd. Söder,<br />

so sagen sie, habe in München alles<br />

getan, was getan werden konnte.<br />

Nun müsse „Berlin“ in der Flüchtlingspolitik<br />

„endlich liefern“. Auch<br />

Söder selbst lässt intern schon mal<br />

vorsorglich wissen: Unser Problem<br />

ist Berlin.<br />

„Berlin“, das sind nach dieser<br />

Lesart Horst Seehofer und Angela<br />

Merkel. Einige in Staatsregierung<br />

und Fraktion schrecken da nicht<br />

einmal mehr vor dem eigentlich Undenkbaren<br />

zurück. Sie sagen: Sollte<br />

es Seehofer nicht gelingen, eine erkennbare<br />

Wende in der Flüchtlingspolitik<br />

einzuleiten, dann könnte das<br />

in letzter Konsequenz dazu führen,<br />

dass die CSU darüber nachdenken<br />

müsse, die Große Koalition im Bund<br />

platzen zu lassen, um sich sichtbar<br />

von Merkel zu distanzieren. Es sind<br />

beileibe nicht nur junge Hitzköpfe,<br />

die das sagen.<br />

Wer altgediente Parteistrategen<br />

mit diesen Aussagen konfrontiert,<br />

erntet scharfe Gegenworte. „Politisches<br />

Harakiri“ sei das, „eine wahnwitzige<br />

Idee“, „geschichtsvergessenes<br />

Geschwätz“. Es lasse sich kein<br />

einziges Problem dadurch lösen, immer<br />

wieder aufs Neue nach Sündenböcken<br />

zu suchen. Eine CSU, die<br />

sich im Bund vor der Regierungsverantwortung<br />

drückt, sei schlechterdings<br />

undenkbar. Außerdem sei<br />

es ja längst nicht so, dass alle in der<br />

CSU der Kanzlerin überdrüssig seien.<br />

„Etwa 30 bis 40 Prozent“ der<br />

Parteimitglieder stünden klar hinter<br />

Merkel. Nur gemeinsam mit der<br />

CDU sei die Krise zu überwinden.<br />

Die Debatte, worin denn diese<br />

Ziel, maximal 200 000 Flüchtlinge<br />

pro Jahr aufzunehmen. Das Wort „Obergrenze“<br />

taucht nicht auf.<br />

● Der Islam und Deutschland Kaum<br />

Innenminister, sorgt Seehofer im<br />

März mit der Äußerung für Aufsehen,<br />

der Islam gehöre nicht zu Deutschland.<br />

Merkel widerspricht öffentlich.<br />

● Abweisung von Flüchtlingen an<br />

der Grenze In seinem „Masterplan<br />

Migration“ will Seehofer eine Abweisung<br />

bestimmter Flüchtlinge an der<br />

Grenze festschreiben. Merkel lehnt nationale<br />

Alleingänge ab – die Präsentation<br />

des Masterplans wird abgesagt.<br />

Zum gestrigen Integrationsgipfel im<br />

Kanzleramt schickt Seehofer einen<br />

Staatssekretär. (afp, dpa)<br />

Krise tatsächlich besteht, habe freilich<br />

in der CSU noch gar nicht richtig<br />

begonnen. Das sei das eigentliche<br />

Problem. Es gehe doch längst nicht<br />

mehr nur um Asyl und Flüchtlinge.<br />

Die CSU habe es in der bürgerlichkonservativen<br />

Wählerschaft mit einer<br />

kritischen Grundstimmung zu<br />

tun, die sich aus allen möglichen<br />

weiteren Quellen nährt: der Angst<br />

vor Digitalisierung und Globalisierung,<br />

der Sorge über die internationalen<br />

Krisen und Konflikte und<br />

über den möglichen „Zerfall des<br />

Westens“ sowie dem Unmut über<br />

die Unübersichtlichkeit der Welt<br />

und dem Misstrauen gegenüber den<br />

politischen Eliten.<br />

Derlei Aufforderungen, sich doch<br />

erst einmal zu mäßigen und nachzudenken,<br />

verhallen in der Partei<br />

weitgehend ungehört. Seit Anfang<br />

dieser Woche der Streit mit der<br />

Kanzlerin über die Flüchtlingspolitik<br />

Tag für Tag weiter eskaliert, sehen<br />

sich die Merkel-Kritiker in der<br />

CSU wieder vollauf bestätigt. Man<br />

wolle keinen Streit, aber wenn es<br />

nicht anders geht, werde man dem<br />

Streit auch nicht aus dem Weg gehen<br />

– so tönt es aus der Landtagsfraktion.<br />

Sogar aus der CSU-Landesgruppe<br />

in Berlin heraus wird<br />

trotzig vorgetragen, dass Merkel in<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

sollte es zu einer Abstimmung über<br />

Seehofers Masterplan kommen,<br />

„keine Mehrheit mehr bekommt“.<br />

Die Große Koalition sofort mit einem<br />

großen Knall aufzukündigen,<br />

wird in der CSU aber offenbar noch<br />

Entweder Merkel schwenkt auf<br />

Seehofers Kurs um – oder…<br />

nicht ernsthaft erwogen. Die Partei<br />

will sich nicht drücken, sie will aber<br />

auch nicht nachgeben. Diskutiert<br />

wird deshalb eine schrittweise Eskalation<br />

nach ungefähr diesem Muster:<br />

Erst einmal gelte es, Nervenstärke<br />

zu zeigen, in der CDU weiter nach<br />

Verbündeten zu suchen und den<br />

Streit am Kochen zu halten. Falls<br />

Merkel in den Gesprächen mit Seehofer<br />

dennoch hart bleibt, könnte<br />

der CSU-Chef damit drohen, die<br />

umstrittene Zurückweisung von<br />

Flüchtlingen, die schon in einem anderen<br />

europäischen Staat registriert<br />

sind, einfach anzuordnen. Wenn<br />

auch diese Drohung die Kanzlerin<br />

nicht umstimmt, könnte er es tatsächlich<br />

tun. Dazu habe er als Bundesinnenminister<br />

die Kompetenz.<br />

Erst das wäre das Ende – die Frage<br />

ist nur, für wen? Für Seehofer,<br />

weil Merkel dann faktisch gezwungen<br />

wäre, ihn zu entlassen? Für die<br />

Koalition, weil die CSU eine Entlassung<br />

ihres Chefs nicht hinnehmen<br />

könnte? Für Merkel, weil sie dann<br />

keine Mehrheit in Fraktion und<br />

Bundestag mehr hätte?<br />

Bezeichnend für die Stimmung in<br />

der Landtags-CSU wie in der Staatsregierung<br />

ist, dass ein derartiges<br />

Szenario dort keinerlei Schrecken<br />

mehr entfaltet. Ob ein Bruch mit<br />

der Kanzlerin und CDU-Chefin der<br />

CSU langfristig nütze oder schade –<br />

wer wisse das schon? Kurzfristig<br />

aber gebe es für die CSU in Bayern<br />

keinen anderen Weg, „sonst ist die<br />

AfD irgendwann bei 20 Prozent“.<br />

Deshalb stehe fest, so heißt es aus<br />

dem Vorstand der Landtagsfraktion,<br />

dass es „eine schnelle Entscheidung<br />

geben muss“. Die Marschroute<br />

laute „maximale Konfrontation“<br />

– entweder Merkel gibt nach und<br />

schwenkt auf Seehofers Kurs in der<br />

Flüchtlingspolitik ein oder sie ist<br />

„schneller Geschichte, als ihr lieb<br />

sein kann“. Eine mögliche Kompromissformel<br />

wie zuletzt im Streit um<br />

eine Obergrenze für Flüchtlinge<br />

gebe es nicht.<br />

Viele Freunde hatte die Bundeskanzlerin<br />

in der CSU in Bayern offenbar<br />

schon vor dem Streit über<br />

den Masterplan nicht mehr. Nach<br />

aktuellem Stand wird Merkel während<br />

des Landtagswahlkampfs nur<br />

ein einziges Mal nach Bayern kommen<br />

– Ende September auf Einladung<br />

von Theo Waigel zu einem<br />

Konzert und einer europapolitischen<br />

Diskussion ins Allgäu nach<br />

Ottobeuren.


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

4 Politik<br />

Das Zitat des Tages<br />

„Unter Präsident<br />

Trump ist der<br />

Atlantik breiter<br />

geworden.“<br />

Außenminister Heiko Maas (SPD)<br />

hat angesichts der Alleingänge<br />

von US-Präsident Donald Trump eine<br />

viel selbstbewusstere Außenpolitik<br />

Europas gefordert<br />

Politik kompakt<br />

BUNDESTAG<br />

Kauf von Kampfdrohnen<br />

immer wahrscheinlicher<br />

Nach jahrelanger Debatte soll die<br />

Bundeswehr erstmals Kampfdrohnen<br />

bekommen. Der Haushaltsausschuss<br />

des Bundestags kam am<br />

Mittwoch zu Beratungen zusammen,<br />

um über die Anmietung israelischer<br />

Kampfdrohnen des Typs<br />

„Heron TP“ für 895 Millionen<br />

Euro zu entscheiden, die Mehrheit<br />

galt als sicher. Auch Verteidigungsministerin<br />

Ursula von der<br />

Leyen (CDU) erschien zu der Sitzung.<br />

Über die Bewaffnung selbst<br />

soll laut Koalitionsvertrag erst<br />

„nach ausführlicher völkerrechtlicher,<br />

verfassungsrechtlicher und<br />

ethischer Würdigung“ gesondert<br />

entschieden werden. Demnach<br />

darf zunächst keine Bewaffnung beschafft<br />

und keine „taktische Weiterbildung<br />

des Bedienpersonals von<br />

Heron TP erfolgen“. (dpa)<br />

URTEIL<br />

Sieben Jahre Haft<br />

für IS-Kämpfer<br />

Das Oberlandesgericht Düsseldorf<br />

hat einen Syrer zu sieben Jahren<br />

Haft verurteilt, weil er in seiner<br />

Heimat für Terrormilizen wie den<br />

Islamischen Staat (IS) gekämpft haben<br />

soll. Seine frühere Behauptung,<br />

von der IS-Führung den Auftrag<br />

für einen islamistischen Terroranschlag<br />

in Düsseldorf erhalten<br />

zu haben, hatte sich jedoch als<br />

falsch erwiesen. Das Gericht sprach<br />

deshalb den über die Balkanroute<br />

nach Deutschland eingereisten<br />

Mann lediglich wegen seiner Taten<br />

in Syrien schuldig. Saleh A. hatte<br />

sich in Paris 2016 der Polizei gestellt<br />

und von dem angeblichen Anschlagsplan<br />

geredet. Später hatte<br />

er seine Aussage widerrufen. Zwei<br />

Mitangeklagte, die wegen seiner<br />

früheren Behauptung eineinhalb<br />

Jahre in Untersuchungshaft saßen,<br />

waren daraufhin freigesprochen<br />

worden. Für seine falschen Informationen<br />

soll sich der Syrer eine Belohnung<br />

erhofft haben. (dpa)<br />

GEWALT AN GAZA-GRENZE<br />

USA wollen Länder von<br />

UN-Abstimmung abhalten<br />

Die USA wollen andere Länder davon<br />

abhalten, in der UN-Vollversammlung<br />

über eine Resolution zur<br />

Gewalt an der Gaza-Grenze abzustimmen.<br />

In dem von arabischen<br />

Ländern unterstützten Entwurf<br />

wird die „übermäßige, unverhältnismäßige<br />

und willkürliche Gewalt“<br />

gegen Palästinenser verurteilt.<br />

Die amerikanische UN-Botschafterin<br />

Nikki Haley kritisierte<br />

den Entwurf. Der Entwurf sei ein<br />

„grundsätzlich unausgewogener<br />

Text, der einfache Wahrheiten<br />

über die Lage in Gaza ignoriert“. Sie<br />

drängte die UN-Mitgliedstaaten<br />

vor der Abstimmung, eine von den<br />

USA eingebrachte Änderung zu<br />

unterstützen, in der die radikalislamische<br />

Palästinenserorganisation<br />

Hamas verurteilt wird. (dpa)<br />

Das Datum<br />

<strong>14.</strong> <strong>Juni</strong><br />

» 1998 Die 18 Kilometer lange Brückenverbindung<br />

über den Großen<br />

Belt zwischen den dänischen Inseln<br />

Fünen und Seeland wird nach zehn<br />

Jahren Bauzeit für den Verkehr freigegeben.<br />

» 2003 In einem Referendum entscheiden<br />

sich 77 Prozent der<br />

tschechischen Wähler für die EU-Mitgliedschaft<br />

ihres Landes.<br />

Es gibt viele Situationen, in denen der Arzt seine Patienten daheim oder beispielsweise auch in einer Pflegeeinrichtung besuchen muss. Viele Mediziner finden aber, dass diese<br />

Behandlungen außerhalb der eigenen Praxis wegen des Zeitaufwands zu gering vergütet werden.<br />

Foto: Thomas Trutschel, imago<br />

Warum der Arzt seltener kommt<br />

Gesundheit Eine Statistik besagt, dass die Zahl der Hausbesuche bundesweit spürbar zurückgeht.<br />

Spielt die Angst vor Strafen bei zu vielen Behandlungen daheim eine Rolle? In Bayern wohl nicht<br />

VON JOACHIM BOMHARD<br />

Augsburg/Berlin Es gibt noch die<br />

Ärzte, die womöglich morgens<br />

schon vor der Sprechstunde zu<br />

Hausbesuchen rausfahren und<br />

abends noch danach. Aber sie werden<br />

offenbar rarer. Für die Ursachen<br />

dieser Entwicklung gibt es Erklärungsversuche.<br />

Ärzte verweisen<br />

auf die aus ihrer Sicht magere Vergütung.<br />

Immer mehr Patienten holen<br />

sich außerhalb der Sprechstundenzeiten<br />

Hilfe in Bereitschaftspraxen,<br />

sagen andere Experten. Der<br />

Gesundheitsexperten der Linken im<br />

Bundestag, Achim Kessler, meint,<br />

die Angst von Hausärzten vor<br />

Rückzahlungen für zu viele Hausbesuche<br />

sei ein Auslöser.<br />

Ein Hausbesuch ist immer dann<br />

erforderlich, wenn die Patientin<br />

oder der Patient wegen seines Leidens<br />

nicht in die Praxis kommen<br />

kann. Deren Zahl ist bundesweit<br />

zwischen 2009 und 2016 von gut 30<br />

auf gut 25 Millionen zurückgegangen,<br />

erklärt die Bundesregierung in<br />

ihrer Antwort auf eine Anfrage der<br />

Linken. Und sie beruft sich dabei<br />

auf Statistiken der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung.<br />

Ob die vorgelegten Zahlen die<br />

VON SVEN KOUKAL<br />

Wirklichkeit vollständig wiedergeben,<br />

kann bezweifelt werden. Die<br />

Kassenärztliche Vereinigung Bayern<br />

(KVB) verweist ausdrücklich<br />

darauf, dass es seit dem Jahr 2009<br />

die Verträge zur hausarztzentrierten<br />

Versorgung gibt. Die hätten viele<br />

Patienten unterschrieben. Deren<br />

Daten lägen der KVB aber nicht<br />

vor. Das mache es unmöglich, „eine<br />

valide Abschätzung bezüglich der<br />

Gesamtentwicklung der Hausbesuche<br />

über die letzten Jahre vorzunehmen“,<br />

erklärte eine Sprecherin.<br />

Im Jahr 2017 wurden in Bayern<br />

laut KVB insgesamt 5,3 Millionen<br />

ärztliche Hausbesuche bei Versicherten<br />

der gesetzlichen Kassen<br />

verzeichnet, und zu 90 Prozent waren<br />

es Hausärzte, die zu ihren Patienten<br />

kamen. Rund fünf Millionen<br />

Besuche waren regulär, 332000 erfolgten<br />

im Bereitschaftsdienst. 2009<br />

wurden den Zahlen der Bundesregierung<br />

zufolge in Bayern knapp 5,2<br />

Millionen Hausarztbesuche (2016:<br />

4,6 Millionen) registriert. Die rückläufige<br />

Entwicklung im Freistaat<br />

macht sich auch in der Zahl der Besuche<br />

pro Hausarzt bemerkbar: Sie<br />

sank im Vergleichszeitraum von 603<br />

pro Arzt und Jahr auf 537.<br />

24 Euro bekommt ein Arzt für<br />

Für einen Besuch<br />

gibt es 24 Euro<br />

einen Hausbesuch, sagt Schwabens<br />

Hausärztechef Jakob Berger (Meitingen,<br />

Kreis Augsburg). Wenn<br />

man davon ausgehe, dass solch ein<br />

Besuch 30 bis 45 Minuten in Anspruch<br />

nimmt, müsse man sich das<br />

schon überlegen. Die Kassenärzte<br />

sind zugleich verpflichtet, wirtschaftlich<br />

zu arbeiten. Überschreiten<br />

sie bei ihren Abrechnungen<br />

deutlich den Durchschnitt, drohen<br />

Honorarrückzahlungen – zum Beispiel<br />

auch, wenn sie zu viele Hausbesuche<br />

machen. „In Bayern kein<br />

Thema mehr“, sagt Berger und wird<br />

auch durch die Zahlen der Bundesregierung<br />

bestätigt: 2009 gab es<br />

noch 118 Fälle, Gesamtrückzahlungssumme<br />

von 843000 Euro,<br />

2016 nur noch drei (26000 Euro).<br />

Linken-Politiker Kessler verweist<br />

dennoch auf einen Einzelfall<br />

aus Hessen, der wegen der Höhe des<br />

Regresses „abschreckende Wirkung“<br />

auf andere Mediziner habe.<br />

50 000 Euro habe der Landarzt zurückzahlen<br />

müssen. Wie oft ein Arzt<br />

zu Hausbesuchen rausfahren darf,<br />

berechnet sich nach Durchschnittswerten,<br />

die von Bundesland zu Bundesland<br />

unterschiedlich sein können.<br />

Betroffene Ärzte in Hessen beklagen<br />

deshalb, dass auch viele Praxen<br />

in Ballungszentren eingerechnet<br />

werden. In Frankfurt oder Wiesbaden<br />

mache aber kaum noch einer der<br />

Kollegen Hausbesuche, was die<br />

Durchschnittswerte nach unten<br />

drücke, betont Kessler.<br />

Von einem alarmierenden Trend<br />

spricht die Deutsche Stiftung Patientenschutz.<br />

Es sei absurd, dass<br />

die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

zu viele Hausbesuche mit Honorarkürzungen<br />

bestraften. „Verlierer<br />

sind pflegebedürftige, demenziell<br />

erkrankte und multimorbide Menschen,<br />

die auf ihren Hausarzt daheim<br />

hoffen“, sagt Vorstand Eugen<br />

Brysch.<br />

Nicht immer ist aber ein Hausbesuch<br />

auch wirklich angesagt. In Ärztekreisen<br />

wird gerne folgende Geschichte<br />

kolportiert: Der Arzt<br />

kommt zum Hausbesuch und ihm<br />

wird gesagt, die Patientin sei gerade<br />

nicht da. Auf Rückfrage heiße es<br />

dann, sie sei beim Friseur, er solle<br />

doch morgen noch mal vorbeischauen.<br />

Diese Art Hausbesuch mögen<br />

die Ärzte überhaupt nicht.<br />

Koalition eröffnet einen Weg aus der Teilzeitfalle<br />

Gesetzesentwurf Die Bundesregierung beschließt das seit Jahren zwischen SPD und Union heftig<br />

umstrittene Rückkehrrecht auf eine Vollzeitstelle. Wer von der neuen Regelung profitiert<br />

Berlin Die junge Frau steht mitten<br />

im Leben, möchte im Job kürzertreten,<br />

mehr Zeit mit ihrer Familie<br />

verbringen – doch der Schritt von<br />

der Voll- in die Teilzeitstelle fällt ihr<br />

schwer. Das soll sich ab kommendem<br />

Jahr ändern: Die Bundesregierung<br />

bringt das Rückkehrrecht zur<br />

vorherigen Arbeitszeit auf den Weg.<br />

„Wünsche von Beschäftigten nach<br />

flexibler Gestaltung der Arbeitszeit<br />

sollen damit berücksichtigt werden“,<br />

sagt Arbeitsminister Hubertus<br />

Heil (SPD). Zwei Monate lag der<br />

Entwurf auf Eis, weil sich in der<br />

Union Widerstand regte.<br />

Was steckt hinter dem Gesetzesentwurf?<br />

Wer künftig seine Arbeitszeit freiwillig<br />

zwischen einem und fünf Jahren<br />

reduziert, soll das Recht bekommen,<br />

anschließend wieder in Vollzeit<br />

zu arbeiten. Gründe, wie etwa<br />

die Pflege von Angehörigen oder die<br />

Erziehung von Kindern, müssen<br />

nicht angegeben werden.<br />

Wie kam es jetzt doch noch zur Entscheidung?<br />

Experte für Arbeitsrecht: Rechtsanwalt<br />

Hans-Georg Meier. Foto: DBM<br />

Das Bundeskabinett stimmte am<br />

Mittwoch dem Gesetzentwurf von<br />

Bundesarbeitsminister Hubertus<br />

Heil zu. Die Entscheidung hat einen<br />

hohen politischen Symbolwert, galt<br />

sie doch als Gradmesser, wie sehr<br />

sich die SPD in der Großen Koalition<br />

durchsetzen kann. Schon in der<br />

letzten Legislaturperiode sollte das<br />

Gesetz beschlossen werden, die Union<br />

aber stand lange auf der Bremse.<br />

CSU-Landesgruppenchef Alexander<br />

Dobrindt meldete jüngst weiteren<br />

Nachbesserungsbedarf an.<br />

Wer kann seine Arbeitszeit verringern?<br />

Laut Heil will aktuell fast eine Million<br />

Beschäftigte ihre Arbeitszeit für<br />

eine Phase reduzieren. Für Arbeitsrechtler<br />

Hans-Georg Meier ein zu<br />

hoch gegriffener Wert: „Es stellt<br />

sich die Frage, ob der Bedarf auf<br />

Rückkehr aus Teilzeitstellen überhaupt<br />

so groß ist.“ Prinzipiell soll<br />

künftig jeder Arbeitnehmer einen<br />

Rechtsanspruch haben. Da dies insbesondere<br />

kleine Betriebe vor Probleme<br />

stellen könnte, gilt die Regelung<br />

nur für Unternehmen mit mehr<br />

als 45 Beschäftigten – 15 Millionen<br />

Beschäftigte sind demnach außen<br />

vor. Für Betriebe mit bis zu 200<br />

Mitarbeitern gibt es Einschränkungen.<br />

Dort soll es eine Zumutbarkeitsgrenze<br />

geben: Arbeitgeber<br />

müssen je 15 Arbeitnehmern nur einem<br />

den Anspruch auf Brückenteilzeit<br />

geben.<br />

Wer profitiert <strong>vom</strong> neuen Teilzeitgesetz?<br />

Wer sich bisher vorübergehend für<br />

eine Teilzeitbeschäftigung entschied<br />

und anschließend keine Vollzeitstelle<br />

mehr bekam, steckte in der sogenannten<br />

Teilzeitfalle. Die Zahlen<br />

verraten: Von den knapp neun Millionen<br />

Beschäftigten mit sozialversicherungspflichtigen<br />

Teilzeitjobs<br />

sind fast 80 Prozent weiblich. Die<br />

„Das Gesetz führt zu<br />

dem, was künftig vermieden<br />

werden soll: prekäre<br />

Arbeitsverhältnisse.“<br />

Arbeitsrechtsexperte Hans-Georg Meier<br />

Folge ist oft Armut bis ins hohe<br />

Alter. Denn Teilzeit schmälert auch<br />

die Rentenansprüche. Der Trend<br />

zur Teilzeit hält dennoch seit 20 Jahren<br />

weiter an. Im Vorjahr lag der<br />

Wert bei mehr als 15 Millionen Berufstätigen.<br />

Für diese Menschen ist<br />

die Brückenteilzeit eine gute Nachricht.<br />

Deutschland<br />

verpasst Ziele<br />

für Klimaschutz<br />

Stagnation beim<br />

Ausstoß von CO 2<br />

Berlin Deutschland hinkt beim Klimaschutz<br />

seinen selbst gesteckten<br />

Zielen weit hinterher. Statt wie angekündigt<br />

den CO 2 -Ausstoß bis<br />

2020 um 40 Prozent zu senken,<br />

steuert das Land auf eine Reduktion<br />

von nur 32 Prozent im Vergleich zu<br />

1990 zu. Einen Bericht, der die sogenannte<br />

Klimaschutzlücke auf acht<br />

Prozentpunkte beziffert, verabschiedete<br />

das Bundeskabinett am<br />

Mittwoch in Berlin. Bisher war von<br />

fünf bis acht Prozentpunkten die<br />

Rede.<br />

Als Gründe nannte Bundesumweltministerin<br />

Svenja Schulze<br />

(SPD) das unerwartet hohe Bevölkerungs-<br />

und Wirtschaftswachstum.<br />

Zudem habe man die Wirkung<br />

von zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen<br />

überschätzt. Die Aufholjagd<br />

sei „leider nicht ganz“ gelungen,<br />

sagte Schulze im Bundestag.<br />

Aktuelle Trends etwa im Verkehr<br />

ließen befürchten, dass die Lücke<br />

sogar noch größer ausfalle. „Wir<br />

müssen unser 40-Prozent-Etappenziel<br />

so schnell wie möglich erreichen.“<br />

Allerdings gibt es dazu bisher<br />

kaum konkrete Vorschläge der<br />

Bundesregierung. Von Ende <strong>Juni</strong> an<br />

soll eine Kommission über den Ausstieg<br />

aus dem klimaschädlichen<br />

Kohlestrom beraten und darüber,<br />

wie man dem 2020-Ziel möglichst<br />

nahe kommt – Ergebnisse sollen<br />

Ende des Jahres vorliegen.<br />

Eine ähnliche Kommission für<br />

den Verkehr, die auch im Koalitionsvertrag<br />

angekündigt ist, sei kein<br />

Thema im Kabinett gewesen, sagte<br />

Schulze. Die einzig konkret angekündigte<br />

Sofortmaßnahme für den<br />

Klimaschutz, ein schnellerer Ausbau<br />

von Wind- und Sonnenstrom,<br />

steckt fest: SPD und Union streiten<br />

sich um die sogenannten Sonderausschreibungen,<br />

ein entsprechendes<br />

Gesetz von Wirtschaftsminister Peter<br />

Altmaier (CDU) wird wohl nicht<br />

wie geplant vor der Sommerpause<br />

verabschiedet. (dpa)<br />

Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen<br />

des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde<br />

in der Lausitz. Foto: Patrick Pleul, dpa<br />

Was sagen Kritiker zum Gesetzesentwurf?<br />

Nach Ansicht von Arbeitsrechtsexperte<br />

Meier ist der Entwurf kontraproduktiv:<br />

„Die Betriebe müssen,<br />

um die fehlenden Zeiten auszugleichen,<br />

Mitarbeiter befristet einstellen<br />

und kreieren so wiederum prekäre<br />

Arbeitsverhältnisse. Also genau<br />

das, was künftig vermieden werden<br />

soll.“ Auch die Wirtschaft spart<br />

nicht mit Kritik. Es drohen<br />

„schwerwiegende Folgewirkungen<br />

für die Personalplanung der Unternehmen“,<br />

warnt Reinhold von<br />

Eben-Worlée, Präsident des Verbands<br />

der Familienunternehmer.<br />

Das Rückkehrrecht von Teil- auf<br />

Vollzeit verschärfe zudem den Fachkräftemangel.<br />

Der Zentralverband<br />

des Deutschen Handwerks bemängelt,<br />

dass „tief in die Entscheidungsfreiheit<br />

der Unternehmen eingegriffen<br />

wird.“ Der Deutsche Gewerkschaftsbund<br />

hingegen begrüßt die<br />

Entscheidung und spricht von einem<br />

„wichtigen Schritt“, dem nun weitere<br />

folgen müssen.<br />

Wie geht es nun weiter?<br />

Nach dem Kabinettsbeschluss wird<br />

erwartet, dass der Gesetzentwurf<br />

nach der Sommerpause in erster Lesung<br />

in den Bundestag kommt. In<br />

Kraft treten soll das Gesetz zum 1.<br />

Januar 2019.


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Politik<br />

5<br />

Schmeicheleien für Schurken<br />

Analyse Trumps überschwängliches Lob für den Diktator Kim Jong Un steht in scharfem Kontrast zu seinen Ausfällen<br />

gegen demokratische Verbündete. Das nordkoreanische Staatsfernsehen befindet sich im Triumph-Modus<br />

VON KARL DOEMENS UND<br />

FINN MAYER-KUCKUK<br />

Washington/Singapur Wenige Stunden<br />

nach seinem Abflug griff Donald<br />

Trump zum Handy. Doch anders<br />

als nach dem G7-Gipfel in Kanada<br />

fand der US-Präsident nur<br />

freundliche Worte für seinen Gesprächspartner:<br />

„Danke, Chairman<br />

Kim“, twitterte er, „unsere Zusammenkunft<br />

war historisch.“ Der<br />

Kontrast zu seiner Botschaft <strong>vom</strong><br />

Samstag, als er den kanadischen<br />

Premierminister Justin Trudeau aus<br />

der Air Force One „sehr unehrlich<br />

und schwach“ schimpfte, könnte<br />

kaum größer sein.<br />

Den ganzen Dienstag lang wurden<br />

die Amerikaner mit Bildern des<br />

Gipfels von Singapur überflutet.<br />

Immer wieder sah man Auszüge aus<br />

Trumps einstündiger Pressekonferenz.<br />

Seinem Lieblingssender Fox<br />

gab er ein Exklusivinterview. Und<br />

die Elogen auf den nordkoreanischen<br />

Diktator Kim Jong Un hörten<br />

„Klug, ehrlich, direkt“ –<br />

das sagt Trump über Kim<br />

nicht auf. „Ehrlich und direkt“ sei<br />

der 34-Jährige, lobte Trump, dazu<br />

„unterhaltsam und strategisch“. Er<br />

schwärmte von seiner „großartigen<br />

Beziehung“ zu dem Machthaber<br />

und urteilte: „Er ist klug, er liebt<br />

sein Volk und liebt sein Land.“<br />

Der Führer eines der repressivsten<br />

Regime der Welt als ehrenwerter<br />

Sympathieträger, der Premierminister<br />

des demokratischen Nachbarlandes<br />

als Verräter, der – so formulierte<br />

es Trumps enger Vertrauter<br />

Larry Kudlow – „uns in den Rücken<br />

gestochen hat“? Diese paradoxe<br />

Rollenzuweisung geht einzelnen<br />

Republikanern zu weit. „Man kann<br />

Justin und Kim nicht vergleichen“,<br />

widersprach Susan Collins, die Senatorin<br />

von Maine: „Der Präsident<br />

sollte unseren engsten Verbündeten<br />

und größten Handelspartner nicht<br />

so verärgern.“ Doch ansonsten blieb<br />

der konservative Protest eher leise.<br />

Offenbar hat sich die amerikanische<br />

Öffentlichkeit schon an die inflationäre<br />

Verwendung von Schmeicheleien<br />

und Superlativen durch ihren<br />

Präsidenten gewöhnt. Immerhin<br />

hatte er vor kurzem auch Trudeau<br />

einen „großen Freund, Nachbarn<br />

und Verbündeten“ genannt. Wie<br />

sich nun zeigt, ist die Halbwertszeit<br />

solcher Komplimente extrem kurz.<br />

„Solche Äußerungen sollen nicht<br />

die Realität beschreiben, sondern<br />

Die bittere Bilanz zum Abzug<br />

der EU aus dem Kosovo<br />

Hintergrund Die europäische Mission Eulex endet nach zehn Jahren<br />

VON DETLEF DREWES<br />

Brüssel Es gibt keine Feierstunde<br />

und auch kein wehmütiges Einholen<br />

der Europafahne. Selbst die EU-<br />

Verwaltung in Brüssel verkündete<br />

das Ende des Einsatzes von Richtern,<br />

Juristen, Verwaltungsfachleuten<br />

und Politikberatern mit wenigen<br />

kargen Zeilen. Die EU-Mission zur<br />

Unterstützung beim Aufbau des<br />

Justiz- und Polizeiwesens im Kosovo<br />

(Eulex) endet am Freitag. „Wir<br />

können das jetzt selber machen“,<br />

sagte Justizminister Abelard Tahiri<br />

in Pristina. Die „Zeit internationaler<br />

Auslandsmissionen“ in seinem Land<br />

sei vorbei, erklärte Präsident<br />

Hashim Thaçi, der noch nicht weiß,<br />

ob er als großer Held des Kosovo in<br />

Erinnerung bleiben oder als Angeklagter<br />

vor dem neuen Balkantribunal<br />

des Internationalen Strafgerichtshofes<br />

in Den Haag enden wird.<br />

Die Geschichte von Eulex begann<br />

2008. Zunächst hatte eine UN-Mission<br />

in den ersten neun Nachkriegsjahren<br />

versucht, Kriegsverbrechen<br />

aufzuklären und staatliche Strukturen<br />

zu errichten. Die Ergebnisse<br />

waren bescheiden. Dann übernahm<br />

Ausgewählt höflich und herzlich gingen US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un beim Gipfeltreffen<br />

in Singapur miteinander um. In den USA gab es daran auch Kritik.<br />

Foto: KCNA, afp<br />

ganz bestimmte taktische Ziele erreichen“,<br />

analysiert Ex-CIA-Direktor<br />

Michael Hayden. Trump will die<br />

europäischen Partner zu einer veränderten<br />

Handelspolitik nötigen.<br />

Nachdem das Zuckerbrot seines anfänglichen<br />

Werbens nicht funktionierte,<br />

holt er nun die Zoll-Peitsche<br />

heraus. „Es gibt Länder, die uns<br />

ausnutzen“, klagte er auch in Singapur<br />

und beschwerte sich über<br />

Deutschland: „Sie kaufen nicht viel<br />

von uns, und trotzdem senden sie<br />

uns Millionen von ihren Mercedes<br />

und BMW.“ Das klingt nach einer<br />

bizarren Form von enttäuschter<br />

Liebe. Tatsächlich treffen sich in<br />

Trumps extremen Schmeicheleien<br />

zwei Seiten seiner Persönlichkeit:<br />

der Immobilienentwickler und der<br />

Narzisst. Der Präsident will etwas<br />

verkaufen und mit dem Verkaufserfolg<br />

zugleich sein Genie beweisen.<br />

Immer wieder hat er geprahlt,<br />

niemandem vor ihm sei es gelungen,<br />

Kim Jong Un zu treffen. „Bin ich<br />

wieder auf dem Cover?“, fragte er<br />

während der Pressekonferenz den<br />

Korrespondenten des Magazins<br />

Time: „Mein lieber Mann, hatte ich<br />

die EU. Zeitweise waren 2000 ausländische<br />

Polizisten, Richter, Zollbeamte<br />

und Staatsanwälte im Einsatz<br />

– mit einem Jahresbudget von<br />

200 Millionen Euro. Die offizielle<br />

Bilanz liest sich denn auch durchaus<br />

vielversprechend: Es gab fast 1000<br />

Aktionen, bei denen nach Vermissten<br />

aus Kriegszeiten gesucht wurde.<br />

Außerdem berieten die Experten<br />

der EU die Politiker bei 130 Gesetzen<br />

und verhandelten Verbrechen<br />

rund um den Kosovokrieg. „Wir<br />

schrecken auch vor hohen Tieren<br />

nicht zurück“, hatten die Eulex-<br />

Vertreter beim Start versprochen.<br />

Doch offenbar ist genau das passiert.<br />

Es geht nach Hause: Nach zehn Jahren<br />

endet die Eulex-Mission der EU. Foto: afp<br />

schon viele Titelgeschichten!“ Einen<br />

skurrilen Höhepunkt erreichte<br />

die Melange aus Süßholzraspeln und<br />

Selbstlob in einem vier Minuten langen<br />

Werbevideo, das Trump eigens<br />

für das Treffen mit Kim produzieren<br />

ließ. Der Trailer im kitschigsten<br />

Hollywood-Stil zeigt Schwarz-<br />

Weiß-Bilder <strong>vom</strong> tristen nordkoreanischen<br />

Alltag, die mit bunten<br />

Zukunftsvisionen von Traumstädten<br />

und Hochgeschwindigkeitszügen<br />

kontrastiert werden. „Zwei<br />

Männer, zwei Führer, ein Schicksal“,<br />

heißt es am Ende, und Trump<br />

hält seine Hand in die Höhe.<br />

Solche Propaganda kennt man<br />

sonst nur von autokratischen Staaten.<br />

Und tatsächlich hält Trump<br />

höchstes Lob für den russischen<br />

Präsidenten Wladimir Putin, den<br />

chinesischen Präsidenten Xi Jinping<br />

und eben Kim bereit. Dass in Nordkorea<br />

laut Amnesty International<br />

„fast jeder Aspekt der Menschenrechte<br />

verletzt“ wird, wischt er beiseite:<br />

„An vielen Plätzen ist es rau.<br />

Nicht nur hier.“ Immer lauter wird<br />

die Kritik, dass einstige moralische<br />

Überheblichkeit der USA unter<br />

Genc Nimoni arbeitet für die Nichtregierungsorganisation<br />

Çohu, die<br />

sich für den Aufbau demokratischer<br />

Strukturen und gegen Korruption<br />

engagiert. „Eulex wird als gescheiterte<br />

Mission in Erinnerung bleiben“,<br />

bilanziert er. Und er ist nicht<br />

der Einzige. 2014 gab es massive<br />

Vorwürfe, zwei der Eulex-Richter<br />

hätten sich von der kosovarischen<br />

Mafia bestechen lassen. Recherchen<br />

investigativer Journalisten legen<br />

nahe, dass Staatspräsident Thaçi<br />

selbst in die organisierte Kriminalität<br />

sowie den Waffen-, Drogen- und<br />

Organhandel verstrickt sein soll.<br />

Bis Ende <strong>2018</strong> beendet auch die<br />

Kosovo-Schutztruppe (Kfor), an<br />

der die Bundeswehr beteiligt ist, ihren<br />

Einsatz. Derweil wartet seit einem<br />

Jahr das arbeitsbereite Kosovo-<br />

Tribunal in Den Haag auf Arbeit.<br />

Bisher gibt es keine einzige Anklage.<br />

Dabei gehören die Aufarbeitung des<br />

Krieges und die Bestrafung der Verantwortlichen<br />

für alle Verbrechen<br />

zu den Bedingungen, die die EU für<br />

eine Aufnahme der einstigen serbischen<br />

Provinz gestellt hat. Aber damit<br />

hat man in Pristina noch nicht<br />

einmal angefangen.<br />

Trump grenzenlosem Relativismus<br />

gewichen sei. „Trump kommt tatsächlich<br />

weit besser mit Kim Jong<br />

Un aus als mit unseren engsten Verbündeten<br />

Angela Merkel und Justin<br />

Trudeau“, empört sich Tony<br />

Schwartz, der einst als Ghostwriter<br />

für den Milliardär dessen Buch „Die<br />

Kunst des Erfolges“ schrieb und<br />

später zu seinen erbitterten Gegnern<br />

mutierte: „Wir werden zunehmend<br />

zu einem Schurkenstaat.“<br />

Solche moralischen Zweifel sind<br />

den Medien in Nordkorea fremd.<br />

Staatlich gelenkte Medien verkündeten<br />

einen großen Sieg für Machthaber<br />

Kim. Auf allen Zeitungen erschienen<br />

die vorteilhaftesten Fotos<br />

von Kim mit Trump in verschiedenen<br />

Posen und Situationen. Die<br />

Nachrichtenagentur KCNA zitierte<br />

Trump mit den Worten: „Es ist<br />

wichtig, mutige Entscheidungen zu<br />

treffen, um die gegenseitigen Feindseligkeiten<br />

einzustellen“ – und stellte<br />

den Gipfel als Treffen unter<br />

Gleichgestellten dar. KCNA nahm<br />

sogar etwas als beschlossen vorweg,<br />

das Trump am Tag zuvor noch an<br />

zahlreiche Bedingungen geknüpft<br />

In Japan gibt es Kritik an der<br />

Absage der Manöver<br />

hatte. „Die USA bieten eine Sicherheitsgarantie<br />

und haben vor, die<br />

Sanktionen gegen unser Land im<br />

Verlauf von Dialog und Verhandlungen<br />

aufzuheben“, behaupteten<br />

die Propagandisten. Jetzt steht<br />

Trumps Wort gegen Kims – der<br />

amerikanische Präsident hatte nur<br />

in seiner Pressekonferenz nach Ende<br />

des Gipfels klargestellt: eine Aufhebung<br />

der Sanktionen komme erst<br />

nach einer komplett abgeschlossenen<br />

atomaren Abrüstung und einer<br />

Verbesserung der Menschenrechtslage<br />

infrage. Etwas Schriftliches gab<br />

es zu diesem Punkt nicht. Trump<br />

war dagegen bei einem anderen<br />

Thema völlig klar. Er kündigte ein<br />

Ende der gemeinsamen Militärmanöver<br />

seines Landes mit Südkorea<br />

an. Auch das stellte KCNA als großen<br />

Verhandlungserfolg Kims heraus.<br />

Der weitere Dialog verlaufe<br />

nun als „schrittweiser Prozess mit<br />

gleichzeitigen Handlungen“.<br />

Das von Raketen bedrohte Nachbarland<br />

Japan zeigte sich demgegenüber<br />

skeptisch. Premier Shinzo Abe<br />

betonte zwar, die gemeinsame Erklärung<br />

sei „von großer Bedeutung“,<br />

sah darin aber lediglich einen<br />

„guten Anfang“, dem nun konkrete<br />

Taten folgen müssten. Der japanische<br />

Verteidigungsminister kritisierte<br />

derweil, dass Trump ohne<br />

Absprache die Marinemanöver in<br />

der Region abgesagt habe. Diese seien<br />

wichtig für die Sicherheitslage in<br />

ganz Ostasien. Die Chinesen schlugen<br />

sich halb auf die Seite Kims und<br />

feierten den Gipfel als vollen Erfolg,<br />

der genau den Wünschen Pekings<br />

entspreche. Außenminister Wang<br />

Yi sprach von einem „Dialog auf<br />

Augenhöhe“ und behauptete, der<br />

Gipfel sei nur aufgrund der Vorarbeit<br />

Chinas möglich gewesen.<br />

In der südkoreanischen Bevölkerung<br />

zeigte sich in der Bewertung<br />

des Treffens eine Spaltung nach Generationen,<br />

wie eine Umfrage der<br />

Zeitung Korea Times zeigt. Die jüngeren<br />

Bewohner des Landes sehen<br />

in Kim eher einen Verbrecher. Sie<br />

wollen keine Wiedervereinigung,<br />

weil die Lage auf dem Job- und<br />

Wohnungsmarkt auch so schon<br />

schwierig sei. Nordkorea ist ihnen<br />

fremd. Die Senioren wünschen sich<br />

dagegen tendenziell eine Annäherung<br />

beider Länder mit dem Ziel einer<br />

Wiedervereinigung. Sie sehen<br />

den Gipfel entsprechend positiver.<br />

Ein neuer Name für<br />

Mazedonien<br />

Griechenland Doch es gibt bereits Kritik<br />

Athen Mögliches Ende eines Nachbarschaftsstreits:<br />

Griechenland und<br />

Mazedonien haben ihren über 25<br />

Jahre dauernden Zwist um den Namen<br />

der ehemaligen jugoslawischen<br />

Teilrepublik beigelegt. Bei Umsetzung<br />

der Vereinbarung wird auch<br />

der Weg frei für den Beitritt Mazedoniens<br />

zur Nato und für die Aufnahme<br />

von EU-Beitrittsverhandlungen.<br />

EU und Nato reagierten erfreut<br />

auf die Einigung der Regierungschefs<br />

Mazedoniens und Griechenlands,<br />

Zoran Zaev und Alexis<br />

Tsipras. „Unsere Nachbarn werden<br />

den Namen Republik Nord-Mazedonien<br />

(mazedonisch: Severna Makedonija)<br />

haben“, sagte Tsipras am<br />

Dienstag in einer Ansprache.<br />

Das Wichtigste dieser Vereinbarung<br />

ist laut Tsipras, dass der nördliche<br />

Nachbar Griechenlands nicht<br />

mehr mit dem antiken Mazedonien<br />

verwechselt werden kann, das Athen<br />

als Teil seiner Geschichte versteht.<br />

Vorangegangen waren mehrmonatige<br />

Verhandlungen unter Schirmherrschaft<br />

der UN. Zaev sprach in<br />

Skopje von einer „historischen Einigung“,<br />

mit der ein 25-jähriger Streit<br />

mit dem Nachbarn beendet werden<br />

könne, wenn das Volk bei einem Referendum<br />

im Herbst zustimme. Mazedoniens<br />

Staatspräsident Djordje<br />

Iwanow hat dem Kompromiss jedoch<br />

gestern bereits eine klare Absage<br />

erteilt. „Ich werde diese Vereinbarung<br />

nicht unterschreiben“, sagte<br />

Iwanow. Oppositionschef Hristijan<br />

Mickoski von der nationalistischen<br />

VMRO-DPMNE sprach von „Kapitulation“<br />

und „Exhibitionismus<br />

auf Kosten des Volkes“. Auch die<br />

griechische Oppositionspartei Nea<br />

Dimokratia hat den Kompromiss<br />

kritisiert. Es sei ein „nationaler<br />

Rückzug“, dass Athen die Existenz<br />

einer mazedonischen Sprache und<br />

einer mazedonischen Ethnie akzeptiert<br />

hat, so Parteichef Kyriakos<br />

Mitsotakis.<br />

Als Gegenleistung für die Namensänderung<br />

will sich Athen nicht<br />

mehr gegen den Beitritt dieser Republik<br />

zur Nato sperren und auch<br />

die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen<br />

nicht mehr blockieren,<br />

wie Tsipras mitteilte. Der Namensstreit<br />

schwelt, seit Mazedonien 1991<br />

als ehemalige Teilrepublik des zerfallenen<br />

Jugoslawiens die Unabhängigkeit<br />

erklärte. (dpa)<br />

Aquarius<br />

nimmt Kurs<br />

auf Valencia<br />

Hafenstadt verspricht<br />

warmen Empfang<br />

VON RALPH SCHULZE<br />

Madrid Das Drama um das internationale<br />

Rettungsschiff Aquarius hat<br />

in Spanien eine Welle der Hilfsbereitschaft<br />

ausgelöst. Mehr als 200<br />

spanische Kommunen erklärten sich<br />

spontan bereit, die 629 Migranten,<br />

die am Wochenende von der Aquarius<br />

vor der Küste Libyens aufgenommen<br />

worden waren, mit offenen<br />

Armen zu empfangen. Das Schiff<br />

befindet sich inzwischen auf dem<br />

Weg zum spanischen Hafen Valencia.<br />

Italien und Malta hatten der<br />

Aquarius nicht erlaubt, in ihren Häfen<br />

anzulegen. Am Rathausbalkon<br />

in der spanischen Mittelmeerstadt<br />

Valencia, wo die Ankunft der Aquarius<br />

am Samstag erwartet wird, weht<br />

ein großes Willkommenstransparent<br />

mit der Aufschrift: „Valencia,<br />

Stadt der Zuflucht.“<br />

Die Aquarius hatte zwischen Italien<br />

und Libyen 229 Menschen aus<br />

Seenot gerettet. Zudem hatte sie auf<br />

Anweisung der italienischen Seenotzentrale<br />

weitere 400 schiffbrüchige<br />

Migranten von der Küstenwacht<br />

und von Handelsschiffen übernommen.<br />

Wenig später hatte Italiens<br />

rechtspopulistischer Innenminister<br />

Matteo Salvini der Aquarius die Anfahrt<br />

italienischer Häfen verwehrt.<br />

Daraufhin hatte Spaniens sozialistischer<br />

Regierungschef Pedro Sánchez<br />

den Hafen Valencias angeboten.<br />

Nach der Aufnahme von Proviant<br />

und Trinkwasser nahm die Aquarius<br />

in der Nacht zum Mittwoch Kurs auf<br />

Spanien. Begleitet wird sie von zwei<br />

italienischen Marineschiffen. Vor<br />

Beginn der dreitägigen Fahrt nach<br />

Spanien waren die 629 Flüchtlinge<br />

aus Sicherheitsgründen auf diesen<br />

drei Schiffen verteilt worden. Auf<br />

der Aquarius wurden 106 Migranten<br />

untergebracht, auf den beiden italienischen<br />

Schiffen die übrigen mehr<br />

als 500 Schiffbrüchigen.<br />

Jetzt bekommt im Mittelmeer ein<br />

weiteres deutsches Hilfsschiff die<br />

neue harte Linie von Salvini zu spüren.<br />

Das Rettungsschiff Sea Watch 3<br />

bekam bisher keine Erlaubnis, 41<br />

Überlebende eines Bootsunglücks<br />

und die Leichen von zwölf Ertrunkenen<br />

zu einem italienischen Hafen zu<br />

bringen. Die schiffbrüchigen Migranten<br />

und Toten waren von dem<br />

US-Kriegsschiff „USNS Trenton“<br />

am Dienstag vor der Küste Libyens<br />

geborgen worden. „Das Kriegsschiff<br />

hat uns um Hilfe gebeten und gefragt,<br />

ob wir die 41 Überlebenden an<br />

einen sicheren Ort bringen können,<br />

aber wir haben immer noch keine<br />

Antwort aus Italien, ob wir das dürfen“,<br />

twitterte am Mittwoch die<br />

deutsche Hilfsorganisation Sea-<br />

Watch, die ihren Sitz in Berlin hat.<br />

Innenminister Salvini hatte bereits<br />

am Montag nach dem Hafenboykott<br />

für die Aquarius angedeutet,<br />

dass die Hilfsorganisation Sea-<br />

Watch künftig ebenfalls unerwünscht<br />

sei: „Auch die Sea-Watch 3<br />

wartet vor der libyschen Küste darauf,<br />

die zigste Ladung Einwanderer<br />

nach Italien zu bringen. Es reicht.<br />

Italien hat aufgehört zu gehorchen.“<br />

Währenddessen sorgte das Hafenverbot<br />

für die Aquarius für Streit<br />

zwischen Rom und Paris. Frankreichs<br />

Präsident Emmanuel Macron<br />

hatte Italien „Zynismus und Verantwortungslosigkeit“<br />

vorgeworfen<br />

und verlangt, das internationale<br />

Seerecht zu achten. Daraufhin bestellte<br />

Italiens Regierung den französischen<br />

Botschafter ein, um gegen<br />

diese Äußerungen zu protestieren.<br />

Die Aquarius hält Kurs auf die spanische<br />

Hafenstadt Valencia. Foto: dpa


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

6 Wirtschaft<br />

EU regelt<br />

Fischfang<br />

vor Sylt<br />

Deutschland darf<br />

Methoden nicht regeln<br />

Luxemburg Deutschland darf nach<br />

EU-Recht nicht einseitig die Fischerei<br />

mit Schlepp- und Stellnetzen in<br />

den Schutzgebieten Sylter Außenriff<br />

und Pommersche Bucht verbieten.<br />

Dies entschied der Europäische Gerichtshof<br />

in Luxemburg. Ein solches<br />

Verbot würde auch Fischerboote aus<br />

anderen EU-Staaten betreffen. Folglich<br />

betreffe dies die gemeinsame Fischereipolitik<br />

der Europäischen<br />

Union. Zuständig für ein etwaiges<br />

Verbot wäre demnach allein die Europäische<br />

Union. Der Deutsche Naturschutzring<br />

hatte in Deutschland<br />

beantragt, die Fangmethoden wegen<br />

negativer Folgen für Umwelt und<br />

Arten in den Schutzgebieten zu verbieten.<br />

Die Naturschützer beklagen,<br />

Schleppnetze könnten Riffe und<br />

Sandbänke in den Schutzgebieten<br />

beeinträchtigen. Die Stellnetze wiederum<br />

sehen sie als Gefahr für<br />

Schweinswale und Seevögel. Die<br />

Schutzgebiete liegen in der deutschen<br />

Wirtschaftszone. Die deutschen<br />

Behörden lehnten ein Verbot<br />

ab, weil für die Frage allein die Europäische<br />

Union zuständig sei. Dagegen<br />

klagte der Umweltverband.<br />

Dieser entschied nun, die beantragten<br />

Maßnahmen dürften tatsächlich<br />

nicht einseitig von einem Mitgliedstaat<br />

erlassen werden. (dpa)<br />

Wie vor Sylt gefischt werden darf, ist Sache<br />

der EU.<br />

Foto: dpa<br />

Wirtschaft kompakt<br />

Wie viel zahlt die Lebensversicherung?<br />

BGH Die Niedrigzinsen treffen Kunden hart – denn die Verzinsung des Vorsorgeklassikers sinkt.<br />

Verbraucher ärgern auch Einschnitte durch eine Reform. Diese wird nun überprüft<br />

Karlsruhe Viele Jahre eingezahlt,<br />

jetzt wird die Lebensversicherung<br />

fällig – und dann die Enttäuschung:<br />

Die Summe fällt seit einiger Zeit oft<br />

kleiner aus als von den Kunden erhofft.<br />

Der Bund der Versicherten<br />

(BdV) hat deshalb geklagt. Vor dem<br />

Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe<br />

zeichnet sich nach der Verhandlung<br />

<strong>vom</strong> Mittwoch ein Teilerfolg<br />

ab. Ein Urteil wird aber erst am<br />

27. <strong>Juni</strong> gefällt.<br />

Worum geht es?<br />

Um die Frage, wie viel Geld den<br />

Versicherten am Laufzeitende aus<br />

den Bewertungsreserven zusteht.<br />

Versicherer legen die Kundengelder<br />

am Kapitalmarkt an, größtenteils in<br />

festverzinslichen Papieren wie<br />

Staatsanleihen. Deren Wert<br />

schwankt. Sinken die Zinsen, steigt<br />

der Wert älterer, höher verzinster<br />

Staatsanleihen in den Büchern des<br />

Unternehmens. Am Markt könnte<br />

der Versicherer sie für mehr Geld<br />

verkaufen, als er für sie bezahlt hat.<br />

Diese Differenz zwischen Kauf- und<br />

Marktpreis wird als Bewertungsreserve<br />

bezeichnet. Ausscheidende<br />

Kunden waren bis zu einer Gesetzesänderung<br />

2014 daran zur Hälfte<br />

zu beteiligen. Entsprechend hoch<br />

fielen in der Niedrigzins-Phase die<br />

Ausschüttungen aus.<br />

Was ist das Problem?<br />

Klassische Renten- und Lebensversicherungen<br />

leiden selbst unter der<br />

Zinsflaute: Die Versicherer können<br />

die hohen Garantieversprechen der<br />

Vergangenheit kaum noch erwirtschaften.<br />

Die Leidtragenden sind<br />

die Versicherten, deren Verträge<br />

noch länger laufen. Wenn die Assekuranzen<br />

hochprozentige Papiere<br />

jetzt verkaufen müssen, um scheidende<br />

Kunden an den üppigen Reserven<br />

zu beteiligen, geht das in der<br />

Zukunft zu ihren Lasten. Um die<br />

Branche zu stabilisieren, hat 2014<br />

der Gesetzgeber eingegriffen.<br />

Die Lebensversicherung gilt als ein Klassiker zur Altersvorsorge. Aber weil die Versicherer<br />

das Geld in Rentenpapiere stecken, sinken die Zinsen.<br />

Foto: dpa<br />

Mit welchen Folgen?<br />

Die Assekuranzen dürfen Kursgewinne<br />

aus festverzinslichen Wertpapieren<br />

nur noch in dem Maße ausschütten,<br />

wie Garantiezusagen für<br />

die übrigen Versicherten sicher sind.<br />

Für Aktien und Immobilien gilt diese<br />

gesetzlich verordnete Kappung<br />

nicht. Den größten Teil der Kundengelder<br />

legen Versicherer aber in<br />

festverzinslichen Papieren an. Im<br />

Fall des Versicherten, den der BdV<br />

vor Gericht vertritt, bedeutete das:<br />

Kurz vor Inkrafttreten der Reform<br />

hatte ihm die zum Ergo-Konzern<br />

gehörende Victoria Lebensversicherung<br />

unter Vorbehalt eine Beteiligung<br />

an den Bewertungsreserven<br />

von 2821,35 Euro in Aussicht gestellt.<br />

Tatsächlich bekam er wenig<br />

später nur 148,95 Euro.<br />

Wie stehen die Chancen vor Gericht?<br />

In den Vorinstanzen hatte der BdV<br />

keinen Erfolg. Der Gesetzgeber<br />

habe „gewichtige Interessen des Allgemeinwohls“<br />

verfolgt, urteilte zuletzt<br />

das Landgericht Düsseldorf.<br />

Die BGH-Richter scheinen diese<br />

Auffassung zu teilen. In der Verhandlung<br />

bemängelte der Senat<br />

aber, dass das Landgericht nicht geprüft<br />

habe, ob die Kürzungen im<br />

konkreten Fall wirklich durch die<br />

wirtschaftliche Situation der Versicherung<br />

gerechtfertigt waren. Aus<br />

der stark geschrumpften Summe ergebe<br />

sich gewisser Erklärbedarf.<br />

Wie geht es jetzt weiter?<br />

Die Frage dürfte die Gerichte noch<br />

eine Weile beschäftigen. Der BGH<br />

will am 27. <strong>Juni</strong> sein Urteil verkünden.<br />

Aller Voraussicht nach muss<br />

sich das Landgericht den Fall dann<br />

erneut vornehmen. Der BdV ist<br />

auch bereit zur Verfassungsklage.<br />

Das Bundesverfassungsgericht hatte<br />

2005 geurteilt, dass die Versicherten<br />

an Gewinnen, die mit ihrem Geld<br />

erzielt wurden, zu beteiligen sind.<br />

Deshalb war die Ausschüttung aus<br />

den Bewertungsreserven Anfang<br />

2008 überhaupt erst eingeführt worden.<br />

Welche Folgen hat die Kappung der<br />

Bewertungsreserven für die Kunden?<br />

Die Höhe der Bewertungsreserven<br />

schwankt stark. Je nach Stichtag, zu<br />

dem der Vertrag ausläuft, fällt sie<br />

unterschiedlich hoch aus. Die Beteiligung<br />

kann im Einzelfall auch komplett<br />

wegfallen. Allenfalls ein Trend<br />

lässt sich aus einer Auswertung von<br />

Policen direkt ablesen: Ein Käufer<br />

bestehender Policen wertete 12 000<br />

Verträge aus. Danach bekamen<br />

Kunden 2014 am Ende des Vertrages<br />

laut Beispielrechnung bei einer Ablaufsumme<br />

von 100000 Euro im<br />

Schnitt 5580 Euro aus den Bewertungsreserven.<br />

Ein Jahr später waren<br />

es 2740 Euro. Zuletzt stieg die<br />

Summe den Angaben zufolge auf<br />

3410 Euro im Mai. (dpa)<br />

Wann<br />

Befristungen<br />

unzulässig sind<br />

Verfassungsgericht<br />

stärkt Arbeitnehmer<br />

Karlsruhe Schützenhilfe für Arbeitnehmer<br />

<strong>vom</strong> höchsten deutschen<br />

Gericht: Unternehmen dürfen nicht<br />

ohne Grund einen Beschäftigten<br />

wiederholt mit befristeten Arbeitsverträgen<br />

abspeisen. Das Bundesverfassungsgericht<br />

bestätigte in einem<br />

am Mittwoch in Karlsruhe veröffentlichten<br />

Beschluss das Verbot<br />

mehrfacher befristeter Verträge<br />

beim selben Arbeitgeber, das <strong>vom</strong><br />

Bundesarbeitsgericht großzügig<br />

ausgelegt worden war (Az: 1 BvL<br />

7/14 und 1 BvR 1375/14 – Beschluss<br />

<strong>vom</strong> 6. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>).<br />

Nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz<br />

darf ein Arbeitgeber<br />

ohne Grund einen Arbeitnehmer<br />

höchstens zwei Jahre befristet beschäftigen.<br />

So soll der Gefahr von<br />

sogenannten Kettenverträgen vorgebeugt<br />

werden, bei denen ein Arbeitsverhältnis<br />

immer wieder durch<br />

einen neuen befristeten Arbeitsvertrag<br />

verlängert wird.<br />

Damit schütze der Staat das unbefristete<br />

Arbeitsverhältnis als Regelbeschäftigungsform<br />

und den<br />

„strukturell unterlegenen Beschäftigten<br />

im Arbeitsverhältnis“, so die<br />

Karlsruher Richter. Verfassungsrechtlich<br />

nicht zu beanstanden sei es<br />

jedoch, wenn die grundlose Befristung<br />

als Brücke in eine Dauerbeschäftigung<br />

genutzt werde. Auch<br />

wenn eine Vorbeschäftigung sehr<br />

lange zurückliegt oder von kurzer<br />

Dauer war, könne die Befristung<br />

zulässig sein. Als Beispiel nannte das<br />

Gericht Jobs während der Schul-,<br />

Studien- oder Familienzeit oder als<br />

Werkstudent. Das Bundesarbeitsgericht<br />

hatte das Gesetz so ausgelegt,<br />

dass eine neue Befristung ohne<br />

Grund nach drei Jahren möglich ist.<br />

Dem schob das Bundesverfassungsgericht<br />

einen Riegel vor: Gerichte<br />

dürften das Gesetz nicht gegen den<br />

klar erkennbaren Willen des Gesetzgebers<br />

auslegen. (dpa)<br />

AUTOZULIEFERER<br />

Hauptversammlung bei<br />

Grammer verläuft turbulent<br />

Auf der Hauptversammlung des<br />

Autozulieferers Grammer hat der<br />

Großaktionär Hastor für Wirbel gesorgt.<br />

Anwalt Franz Enderle beantragte<br />

die Absetzung von Aufsichtsratschef<br />

Klaus Probst, unterlag<br />

aber in einer Abstimmung. Erst<br />

nach Mittag ging es um das Übernahmeangebot<br />

des chinesischen Autozulieferers<br />

Jifeng. Vorstandschef<br />

Hartmut Müller warb um Vertrauen<br />

für Jifeng. Das chinesische Unternehmen<br />

hält 26 Prozent der Anteile,<br />

Hastor 19 Prozent. (dpa)<br />

GUTE KONJUNKTUR<br />

US-Notenbank erhöht<br />

Leitzins erneut<br />

Die US-Notenbank Federal Reserve<br />

(Fed) hat ihren Leitzins weiter angehoben.<br />

Der Schlüsselsatz, zu dem<br />

sich Banken gegenseitig Geld leihen,<br />

steige um 0,25 Punkte auf eine<br />

Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent,<br />

teilten die Währungshüter am Mittwoch<br />

in Washington mit. An den<br />

Finanzmärkten war fest mit dieser<br />

Entscheidung gerechnet worden.<br />

Die Notenbank begründete den<br />

zweiten Zinsschritt in diesem Jahr<br />

mit der guten Lage der Konjunktur<br />

und des Arbeitsmarkts. (dpa)<br />

WEGEN BREXIT<br />

Britische Pubkette will kein<br />

deutsches Weizenbier mehr<br />

Kein Weizenbier mehr aus<br />

Deutschland: Die britische Pubkette<br />

Wetherspoon macht ernst mit<br />

dem Brexit. Künftig werden den<br />

Gästen in den 880 Pubs mehr Getränke<br />

aus dem Vereinigten Königreich<br />

und aus Nicht-EU-Ländern<br />

angeboten, teilte das Unternehmen<br />

mit. So soll es etwa Sekt aus<br />

England statt Champagner aus<br />

Frankreich geben. Deutsches Weizenbier<br />

wird durch amerikanisches<br />

und britisches ersetzt. Wetherspoon-Gründer<br />

Tim Martin ist<br />

Brexit-Anhänger. (dpa)<br />

Tesla steckt in der Krise fest<br />

Autobauer Der amerikanische E-Auto-Hersteller entlässt jeden zehnten<br />

Mitarbeiter. Warum macht Elon Musk das?<br />

Palo Alto Elon Musk, Chef des Autoherstellers<br />

Tesla, will rund neun<br />

Prozent seiner Mitarbeiter feuern.<br />

Der Firmenchef begründete den<br />

Schritt mit der „Notwendigkeit,<br />

Kosten zu senken und profitabel zu<br />

werden“. Noch in dieser Woche<br />

würden die entlassenen Mitarbeiter<br />

informiert. Wie viele Kündigungen<br />

es konkret gibt, ist nicht ganz klar.<br />

Aus dem letzten Jahresbericht von<br />

Tesla geht hervor, dass das Unternehmen<br />

Ende 2017 rund 37500 Mitarbeiter<br />

hatte. Damit wären weit über<br />

3000 Jobs betroffen. Angesichts der<br />

rasanten Expansion und der Einstellungsoffensive<br />

im Zusammenhang<br />

mit dem Model 3 dürfte die Beschäftigung<br />

in diesem Jahr allerdings<br />

schon kräftig gestiegen sein, sodass<br />

es auch um deutlich mehr Stellen gehen<br />

könnte.<br />

Mit seiner Mission – „den Wandel<br />

der Welt zu nachhaltiger, sauberer<br />

Energie beschleunigen“ – wurde<br />

Musk zum Fahnenträger der Elektromobilität<br />

und gewann viele Fans.<br />

Doch letztlich muss bei Tesla auch<br />

die Wirtschaftlichkeit stimmen,<br />

denn derzeit finanzieren die Aktionäre<br />

das Unternehmen. Die Firma<br />

verdient, von einzelnen Quartalen<br />

abgesehen, kein Geld. „Das ist ein<br />

zulässiger und fairer Kritikpunkt“,<br />

gibt Musk zu.<br />

In den vergangenen zwei Jahren<br />

bezahlte Tesla sein rasantes Wachstum<br />

mit immer größeren Verlusten.<br />

2017 stand unter dem Strich ein Mi-<br />

Mit dem Model 3 wollte Tela den Sprung in den Massenmarkt schaffen. Der Chef wollte<br />

schöne und günstige E-Autos für alle bauen.<br />

Foto: afp<br />

nus von fast zwei Milliarden Dollar.<br />

Die Firma investierte massiv, um<br />

mit ihrem ersten günstigeren Wagen,<br />

dem Model 3, den Sprung von<br />

der Luxusnische in den Massenmarkt<br />

zu schaffen. Erschwingliche<br />

E-Autos für die breite Bevölkerung<br />

waren von Anfang an Bestandteil<br />

von Musks Masterplan – die Masse<br />

soll das Geschäft trotz geringer Gewinnspannen<br />

profitabel machen.<br />

Doch ausgerechnet beim Hoffnungsträger<br />

Model 3 misslang der<br />

Start – die Produktion kam bislang<br />

trotz riesigen Aufwands nur langsam<br />

voran. Bis Ende <strong>Juni</strong> will Tesla<br />

pro Woche 5000 Stück herstellen,<br />

dieses Ziel hätte schon Ende 2017<br />

erreicht sein sollen. Zuletzt lag die<br />

wöchentliche Produktion bei rund<br />

3500 Autos. In den vergangenen<br />

Monaten stieg der Druck auf Musk<br />

beträchtlich. Doch der Tesla-Chef<br />

tat wenig, um Bedenken zu zerstreuen.<br />

Im Gegenteil: Er wirkte<br />

ungewohnt dünnhäutig und reagierte<br />

auf Kritik so unsouverän, dass<br />

selbst an der Wall Street Sorgen aufkamen<br />

und die Aktie deutlich litt.<br />

Musk muss auch deshalb liefern,<br />

weil Tesla bei seinen Kunden in der<br />

Kreide steht. Im April 2016 hatte<br />

das Unternehmen begonnen, Vorbestellungen<br />

für das Model 3 entgegenzunehmen.<br />

Um auf die Warteliste<br />

zu kommen, müssen Interessenten<br />

eine Anzahlung von 1000 US-<br />

Dollar leisten. Inzwischen fordern<br />

etliche der über 400 000 Vorbesteller<br />

ihr Geld zurück, weil sie nicht<br />

länger vertröstet werden möchten.<br />

Es ist zu früh, um sagen zu können,<br />

ob Tesla sich übernommen hat.<br />

Gelingt es Musk, die Startschwierigkeiten<br />

zu beheben, kann das Großprojekt<br />

noch der ersehnte Erfolg<br />

werden. Doch die vielen Kündigungen<br />

zeigen, wie schwer sich Tesla<br />

tut. Hannes Breustedt, dpa<br />

Warenmärkte<br />

Bayerische Warenbörse <strong>vom</strong> 13. <strong>Juni</strong>: Großhandelsverkaufspreise<br />

in ¤ für handelsübliche<br />

Waren mittlerer Art und Güte per Tonne. Die<br />

Notierung erfolgte aufgrund der an und außerhalb<br />

der Börse abgeschlossenen Geschäfte<br />

für Lieferung innerhalb von vier Wochen, sofern<br />

kein anderer Termin angegeben ist:<br />

Brotweizen bayer. ab 220 FZ / 11,5 % Pr.<br />

170,00-172,50, 170,00-174,00 (07/<strong>2018</strong>),<br />

175,00-178,00 (08-10/<strong>2018</strong>); Futterweizen<br />

168,00, 170,00-171,00 (07/<strong>2018</strong>), 165,00<br />

(08-10/<strong>2018</strong>); Qualitätsweizen A-Sorten mind.<br />

13 % Pr./40 S 240 FZ 175,50-177,00,<br />

176,00-179,00 (07/<strong>2018</strong>), 175,00-181,00<br />

(08-10/<strong>2018</strong>); Brotroggen bayer. ab 120 FZ<br />

173,00, 171,00 (07/<strong>2018</strong>), 167,00<br />

(08-10/<strong>2018</strong>); Futtergerste HL 63 152,00 ab Station;<br />

Mais 170,00 ab Station, 166,00-170,00<br />

(07/<strong>2018</strong>) ab Station, 170,00 (08-10/<strong>2018</strong>);<br />

Raps 346,00-348,00 (Mannheim), 347,00<br />

(Straubing); Sojaschrot LP 44/7 355,00 (Regensburg);<br />

Sojaschrot LP 44/7 339,00-341,00<br />

(Mainz); Sojaschrot 45,5 % Profat, NON GMO europ.<br />

Herkunft 410,00-412,00 (Straubing); Rapsschrot<br />

228,00 (Mannheim); Rapsschrot<br />

226,00-230,00 (Straubing); Weizenkleie<br />

115,00-120,00 (lose ab Mühle).<br />

Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. in<br />

Kempten <strong>vom</strong> 13. <strong>Juni</strong> (Nach den Zahlen in<br />

Klammern, die jeweils die Notierungen der Vorwoche<br />

betreffen, folgt die Tendenz der Nachfrage):<br />

Deutsche Markenbutter geformt 250 g,<br />

¤/kg 6,00-6,08 (6,00-6,08), ruhiges Geschäft;<br />

Markenbutter lose, 25 kg, ¤/kg 6,10-6,20<br />

(6,10-6,20), abwartend; „<strong>Allgäuer</strong> Emmentaler“<br />

aus Rohmilch, ab 2 kg, ¤/kg 5,10-7,20<br />

(5,00-5,70), sehr gute Nachfrage; Emmentaler<br />

und Viereck-Hartkäse 45 % Fett i. Tr., ab 2 kg,<br />

¤/kg 3,70-4,80 (3,70-4,80), gute Nachfrage;<br />

Kleinlimburger 20 % Fett i. Tr., ¤/St. 0,92-1,00<br />

(0,92-1,00), gute Nachfrage.<br />

Käse- und Butterlagebericht: Das ruhige Buttergeschäft<br />

hält an. Emmentaler kann gut verkauft<br />

werden. Das Weichkäsegeschäft verläuft gut.<br />

Amtl. Notierungskommission für Schnittkäse<br />

Hannover: Gouda/Edamer (48 %/45 %/40 %<br />

Fett i. Tr.) Blockware (8 bis 16 kg) Tagespreis ¤<br />

2,85-3,10 (2,85-3,05), gute Nachfrage bei festeren<br />

Preisen. Brotware (bis 4 kg) Tagespreis ¤<br />

2,90-3,15 (2,90-3,10), gute Nachfrage bei festeren<br />

Preisen. Preisspanne langfristige Abschlüsse<br />

Blockware Gouda/Edamer (48 %/ 45 %/40 %<br />

Fett i. Tr.) 2,95-3,05 (Mai), (2,90-3,05) (Vormonat).<br />

Errechnete Lebendpreise für Schlachtschweine<br />

<strong>vom</strong> <strong>14.</strong>06. bis 20.06.: C-Spitze Bayern<br />

119,4.<br />

Vereinigungspreis für Schlachtschweine <strong>vom</strong><br />

<strong>14.</strong>06. bis 20.06.: VEZG-Preis 57 %: 1,44.<br />

Errechnete Lebendpreise für Jungbullen, gültig<br />

<strong>vom</strong> 04.06. bis 10.06.: Preisobergrenze Bullen<br />

A: 223,40. Preisfeststellung Hkl. U3: 3,78.<br />

Stuttgarter Gebietsnotierungen <strong>vom</strong> 11.06.:<br />

Preise: Bullen: A 205-215, A-Ø 209,4; B 180-200;<br />

Kühe: A 160-170, A-Ø 168,6; B 145-155, C<br />

120-140, D 90-115; Färsen: A 175-190, A-Ø<br />

185,8, B 165-170, C 130-160; Schweine: A<br />

124-133, C 105-133, C-Ø 130,3. – Tendenz: Bullen,<br />

Kühe, Färsen und Schweine mittel (Quelle:<br />

Vieh- und Fleischhandelsverband Württemberg-<br />

Hohenzollern e. V. Stuttgart).<br />

Schlachtlämmer: Preise der Erzeugergemeinschaft<br />

Bayer. Schafhalter in ¤ je kg o. MwSt. <strong>vom</strong><br />

11.06.: Lebendvermarktung ab Hof. Junge Stallmastlämmer<br />

bis 47 kg: 2,52 bis 2,62. Geschäftsverlauf:<br />

lebhaft.<br />

Heizölpreise<br />

Augsburg l AZ l Nach Angaben der an der Preisfeststellung<br />

beteiligten Heizölhändler wurden am<br />

Mittwoch, 13. <strong>Juni</strong>, in Augsburg folgende Bruttopreise<br />

(inkl. MwSt.) in ¤ erzielt (rechte Spalte Vorwochenpreise):<br />

-<br />

Liter Preise in ¤ je 100 Liter<br />

-<br />

ab 400 88,39–96,18 (89,58–97,25)<br />

ab 800 78,64–80,93 (79,25–82,01)<br />

ab 1500 73,82–74,58 (74,89–76,87)<br />

ab 2500 69,97–71,78 (71,04–72,97)<br />

ab 3500 68,75–73,19 (69,82–72,00)<br />

ab 5500 67,64–69,14 (68,71–70,33)<br />

ab 7500 67,12–68,46 (68,19–69,65)<br />

9500–11 500 66,64–67,94 (67,89–69,13)<br />

Schlachtviehpreise –<br />

Preistendenzen<br />

Die freiwillige Tendenzmeldung und Preisempfehlung<br />

der VEF in €/kg SG<br />

für die Woche <strong>vom</strong> 11.6.<strong>2018</strong> bis 17.6.<strong>2018</strong><br />

Tiere<br />

Gewicht<br />

kg<br />

Jungbullen<br />

340 – 440<br />

Kühe<br />

ca. 320<br />

1547<br />

Preisinfo für Schlachtschweine der VEZG in €/kg SG<br />

für die Zeit <strong>vom</strong> <strong>14.</strong>6.<strong>2018</strong> bis 20.6.<strong>2018</strong><br />

Schweine<br />

84 – 103<br />

Stückzahl<br />

1012<br />

208.100<br />

erwartete<br />

Änderungen<br />

zur Vorwoche<br />

Spanne auf Anweisung<br />

des Ministeriums<br />

eingestellt.<br />

Veränd. ± 0,00<br />

Veränd. + 0,01<br />

ca. 360<br />

Veränd. + 0,01<br />

Färsen 488<br />

Veränd. ± 0,00<br />

Preistendenzen – Nachfrage: Jungbullen und<br />

Färsen normal, Kühe mittel.<br />

1,44 €/kg SG – 0,03<br />

Veränd. + 0,03<br />

QUELLE: BAY. BAUERNVERBAND<br />

Amtl. Preisfeststellung<br />

Vorwoche<br />

HKL U3<br />

3,78<br />

HKL R3<br />

3,38<br />

HKL R3<br />

3,71<br />

AZ INFOGRAFIK


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Wirtschaft<br />

7<br />

Tarif-Flucht<br />

in Bayern<br />

nimmt zu<br />

Böckler-Studie: Lage<br />

im Freistaat ist ernst<br />

München Der Vorsitzende des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbundes in Bayern,<br />

Matthias Jena, fordert die Unternehmen<br />

im Freistaat auf, wieder<br />

mehr nach Tarif zu bezahlen. „Beschäftigte<br />

in Betrieben ohne Tarifvertrag<br />

leben in einem ständigen<br />

Zustand der Verunsicherung. Denn<br />

der Arbeitgeber bestimmt Arbeitszeit<br />

und Gehalt willkürlich“, sagte<br />

Jena anlässlich der Vorstellung der<br />

Studie „Tarifverträge und Tarifflucht<br />

in Bayern“ in München. Daher<br />

arbeiteten die Beschäftigten dort<br />

länger und verdienten zugleich<br />

deutlich weniger als Beschäftigte in<br />

Betrieben mit Tarifvertrag.<br />

Nur noch knapp über die Hälfte<br />

der Arbeitnehmer in Bayern (53<br />

Prozent) wird laut der Studie der<br />

Hans-Böckler-Stiftung in Bayern<br />

nach Tarif bezahlt. Damit ist der<br />

Freistaat unter den westdeutschen<br />

Bundesländern Schlusslicht. Durchschnittlich<br />

gebe es in Westdeutschland<br />

eine Tarifbindung von 59 Prozent.<br />

„Die Tarifbindung in Bayern<br />

ist im Vergleich zu den anderen<br />

westdeutschen Bundesländern in<br />

den letzten Jahren besonders stark<br />

zurückgegangen“, erklären die Autoren<br />

der Studie. Die Gründe dafür<br />

sind nicht ganz klar. Denn die Wirtschaftsstruktur<br />

in Bayern müsste die<br />

Verbreitung von Tarifverträgen eigentlich<br />

begünstigen, heißt es weiter.<br />

Tatsächlich entscheiden sich<br />

aber die Unternehmensführungen<br />

deutlich häufiger als anderswo gegen<br />

Tarifbindung. Dennoch liege<br />

das Entgeltniveau in Bayern insgesamt<br />

1,4 Prozent oberhalb anderer<br />

westdeutscher Bundesländer. (epd)<br />

Bahnfahren soll günstiger werden<br />

Hintergrund Konzern-Chef Lutz investiert massiv in neue Züge, was dem Staatsunternehmen<br />

viel Geld kostet. Doch dank moderner Technik sinken auch deutlich die Kosten für Energie<br />

Berlin/Krefeld Wer drin sitzt, erkennt<br />

ihn daran, dass die Sitzreservierung<br />

an der Lehne aufleuchtet.<br />

Und dass es Platz für Fahrräder gibt<br />

sowie kaum noch Abteile: Der ICE 4<br />

ist der neue Vorzeigezug der Bahn.<br />

Neun sind inzwischen schon mit<br />

Fahrgästen unterwegs. Auch wenn<br />

manch Reisender über Beleuchtung<br />

und Sitze schimpft – am Mittwoch<br />

hat der Aufsichtsrat des Staatskonzerns<br />

begonnen, einen weiteren Bestellschein<br />

auszufüllen.<br />

Mehr neue Züge, mehr neue<br />

Kunden – so hofft man im Berliner<br />

Bahntower. Trotz Milliarden-Ausgaben<br />

soll Bahnfahren günstiger<br />

werden. Wie kann das funktionieren?<br />

„Wir spielen auf Angriff“, bemühte<br />

Bahnchef Richard Lutz am<br />

Wochenende noch einmal die Fußballmetapher.<br />

Das bundeseigene<br />

Unternehmen will sich nicht hinten<br />

reinstellen und zusehen, wie Billigflieger,<br />

Fernbusse und Mitfahrzentralen<br />

beim Kunden punkten.<br />

Lutz will weitere Fahrgastrekorde.<br />

„Mit mehr Zügen, mehr günstigen<br />

Tickets und besserem Service,<br />

etwa kostenlosem WLAN“, wie der<br />

Vorstandschef wirbt.<br />

Ursprünglich hatte die Bahn 130<br />

ICE 4-Züge für 5,3 Milliarden Euro<br />

bestellt, sich dann aber bei gleicher<br />

Gesamtwagenzahl für mehr lange<br />

und weniger kurze Züge entschieden,<br />

insgesamt 119, die Siemens bis<br />

2023 liefert; auch Bombardier arbeitet<br />

an dem Zug mit.<br />

Nun stockt die Bahn die Bestellung<br />

auf. Voraussichtlich eine Milliarde<br />

zusätzlich fließt in weitere<br />

Hochgeschwindigkeitszüge und das<br />

Aufmöbeln alter ICE, die nun länger<br />

durchhalten sollen.<br />

Die Bahn kauft immer mehr neue und sparsamere Züge. Unser Bild zeigt einen ICE<br />

der vierten Generation.<br />

Foto: Maurizio Gambarini , dpa<br />

18 Züge der jüngsten ICE-Generation<br />

sowie 20 neue Eurocity-Züge<br />

kämen hinzu, ist in Aufsichtsratskreisen<br />

zu hören – außerdem 50<br />

Wagen, um schon bestellte ICE zu<br />

verlängern. Sie bieten dann 918 statt<br />

830 Sitzplätze.<br />

Außerdem will die Bahn, wie<br />

schon beschlossen, 120 Doppelstock-Intercity<br />

(IC2) bis zum Jahr<br />

2030 einsetzen. Davon sind 27 schon<br />

im Einsatz, 42 weitere sind fest be-<br />

stellt und werden ab Ende dieses<br />

Jahres nach und nach ausgeliefert.<br />

Gleichzeitig aber geht der Konzern<br />

beim Fahrpreis zum Angriff<br />

über. Mit Fahrkarten ab 19,90 Euro<br />

wird ab August das Sonderangebot<br />

für viele Fahrgäste zum Normalfall.<br />

Seit 2014 sind die Sparpreise um elf<br />

Prozent gesunken, wie Personenverkehrsvorstand<br />

Berthold Huber<br />

kürzlich erklärte. Das rechne sich,<br />

weil es mehr Fahrgäste bringe.<br />

„Dem Gewinn hat zusätzlicher<br />

Verkehr nie geschadet“, sagt auch<br />

Konzernchef Lutz. Neue Züge senken<br />

auch die Kosten. Um einen alten<br />

ICE einen Kilometer fahren zu lassen,<br />

gibt die Bahn 30 Euro aus, etwa<br />

für Strom, Trassengebühren und<br />

Abschreibungen. Beim ICE 4 kalkulieren<br />

die Manager mit nur 25 Euro,<br />

weil der beispielsweise ein Fünftel<br />

weniger Strom verbraucht. Beim<br />

neuen Doppelstock-Intercity kostet<br />

der Kilometer sogar nur 18 Euro.<br />

Und wie geht es beim ICE-Lieferanten<br />

Siemens nach der Bahn-Ehe<br />

mit dem französischen Unternehmen<br />

Alstom weiter? Der deutsche<br />

Konzern hält trotzdem am Bau eines<br />

neuen Hochgeschwindigkeitszuges<br />

fest. Mit dem neuen Zug könne Siemens<br />

viele Kunden beliefern, sagte<br />

die Leiterin der Siemens-Mobilitätssparte,<br />

Sabrina Soussan. Außerdem<br />

seien Siemens und Alstom bis<br />

zur Fusion Wettbewerber. Die beiden<br />

Konzerne wollen ihre Bahnsparten<br />

zusammenlegen, um vor allem<br />

der neuen starken Konkurrenz<br />

aus China Paroli zu bieten. Die Zustimmung<br />

der Kartellbehörden<br />

steht noch aus. Siemens stellte in seinem<br />

Krefelder Werk das Konzept<br />

für die nächste Generation des weltweit<br />

verkauften Hochgeschwindigkeitszuges<br />

Velaro vor. Die dann<br />

fünfte Generation des Zuges soll ab<br />

dem Jahr 2023 ausgeliefert werden.<br />

Die nächste Velaro-Generation soll<br />

deutlich weniger Strom verbrauchen.<br />

„Es wird der sparsamste<br />

Hochgeschwindigkeitszug auf dem<br />

Weltmarkt“, sagte Soussan. Bis zu<br />

30 Prozent Energie könnten die<br />

neuen Züge im Vergleich zum ICE 3<br />

bei Tempo 300 einsparen. (dpa)<br />

Wirtschaft kompakt<br />

GETRÄNKE-INDUSTRIE<br />

Mitglieder des Bierkartells<br />

schweigen vor Gericht<br />

Zum Prozessauftakt um das Bierkartell<br />

vor dem Oberlandesgericht<br />

in Düsseldorf haben sich die Betroffenen<br />

am Mittwoch nicht zu den<br />

Vorwürfen der Generalstaatsanwaltschaft<br />

geäußert. Sowohl der<br />

ehemalige Deutschland-Chef der<br />

Carlsberg-Brauerei, Wolfgang<br />

Burgard, als auch die heutige Geschäftsführung<br />

schwiegen. Das<br />

Bundeskartellamt hatte 2014 elf Unternehmen,<br />

einem Verband und<br />

Managern aus der Bierbranche Bußgeldbescheide<br />

über 338 Millionen<br />

zugestellt. Der Vorwurf: unerlaubte<br />

Preisabsprachen zum Nachteil der<br />

Verbraucher. Der größte Teil der<br />

Bußgeldbescheide – 222 Millionen<br />

Euro – entfiel dabei auf die zu Dr.<br />

Oetker gehörende Radeberger-<br />

Gruppe und Carlsberg. (dpa)<br />

MODEBRANCHE<br />

Zara behauptet sich<br />

im Kampf gegen Amazon<br />

Im Kampf gegen Online-Händler<br />

wie Amazon ist die Zara-Mutter<br />

Inditex mit einem überraschenden<br />

Gewinnplus in ihr Geschäftsjahr<br />

gestartet. Die Erlöse ziehen weiter<br />

kräftig an, so der spanische Modekonzern.<br />

Inditex versucht die Grenzen<br />

zwischen Onlinehandel und<br />

Filialen aufzulösen und seine Shops<br />

attraktiver zu machen. So will der<br />

Konzern gegen Rivalen wie Amazon<br />

und Zalando punkten. Auch ein<br />

größeres Filialnetz soll Inditex helfen.<br />

Allein Zara wuchs binnen eines<br />

Jahres um 25 Shops auf weltweit<br />

2112 Läden. Konzernweit kam Inditex<br />

einschließlich Läden wie Zara<br />

Home, Stradivarius und Pull&Bear<br />

auf 7448 Shops, ein Plus von 63<br />

Filialen. (dpa)<br />

*Ware erhältlich ab <strong>14.</strong>06.<strong>2018</strong>. 90027 – C&A Mode GmbH & Co. KG, Wanheimer Str. 70, 40468 Düsseldorf<br />

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NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

8 Wirtschaft<br />

Telefontarife Mo - Fr<br />

Günstige Anbieter im Call by Call<br />

Ortsgespräche<br />

Zeit Anbieter Vorwahl Ct./Min.<br />

0-7 Sparcall 01028 0,10<br />

Arcor 01070 0,91<br />

01052 01052 0,92<br />

7-18 01097 01097 1,55<br />

Sparcall 01028 1,58<br />

Tellmio 01038 1,69<br />

18-19 01097 01097 0,95<br />

Sparcall 01028 1,58<br />

Tellmio 01038 1,69<br />

19-24 Arcor 01070 0,87<br />

01052 01052 0,88<br />

Tele2 01013 0,94<br />

Ferngespräche Inland<br />

Zeit Anbieter Vorwahl Ct./Min.<br />

0-7 Sparcall 01028 0,10<br />

Arcor 01070 0,19<br />

01088 01088 0,52<br />

7-8 01011 01011 0,52<br />

3U 01078 0,63<br />

Priotel 01068 0,65<br />

8-18 3U 01078 1,35<br />

01098 01098 1,45<br />

Priotel 01068 1,47<br />

01011 01011 1,52<br />

18-19 01011 01011 0,52<br />

3U 01078 0,63<br />

Priotel 01068 0,65<br />

01098 01098 1,45<br />

19-24 Arcor 01070 0,39<br />

3U 01078 0,63<br />

Priotel 01068 0,65<br />

01098 01098 0,93<br />

Festnetz zum deutschen Mobilfunk<br />

Zeit Anbieter Vorwahl Ct./Min.<br />

0-24 3U 01078 1,94<br />

010012 010012 2,05<br />

Alle Anbieter mit Tarifansage; Abrechnung im 60s Takt.<br />

Nutzung nur von einem Festnetzanschluss der Dt. Telekom<br />

möglich.<br />

Angaben ohne Gewähr<br />

Quelle: 13.06.<strong>2018</strong><br />

Kunden können bald gemeinsam klagen<br />

Gesetze Noch diese Woche will der Bundestag über die Musterfeststellungsklage entscheiden. Was das bedeutet<br />

Berlin Verbraucherschützer fordern<br />

schon seit Jahren, dass sich Geschädigte<br />

im Streit mit einem Unternehmen<br />

zusammentun und vor Gericht<br />

Schadenersatz für ein fehlerhaftes<br />

Produkt geltend machen können.<br />

An dem Gesetzentwurf zur Musterfeststellungsklage,<br />

der noch in dieser<br />

Woche <strong>vom</strong> Bundestag beschlossen<br />

werden soll, gibt es auch Kritik.<br />

Wie ist die Lage zurzeit?<br />

Jeder Verbraucher, der sich geschädigt<br />

fühlt, muss nach aktueller<br />

Rechtslage selbst klagen – und geht<br />

dabei das Risiko ein, vor Gericht<br />

eine Niederlage zu erleiden und die<br />

Prozesskosten zahlen zu müssen. Bei<br />

vergleichsweise geringen Summen,<br />

etwa einer fehlerhaften Strompreiserhöhung,<br />

ist dieses Risiko deutlich<br />

höher als der Schaden. Daher ziehen<br />

nur die wenigsten vor Gericht. Klagt<br />

ein einzelner Verbraucher, gilt das<br />

Urteil nur für ihn. Andere Betroffene<br />

haben davon erst einmal nichts.<br />

Was sieht das Gesetz zur Musterfeststellungsklage<br />

vor?<br />

Das Gesetz schafft eine Klagemöglichkeit<br />

von Verbänden gegen Unternehmen.<br />

Betroffene können sich<br />

anschließen: Sobald die Klage bei<br />

Gericht eingereicht und an den Be-<br />

Wenn ein Stromanbieter unzulässigerweise die Preise erhöht oder es Ärger mit dem<br />

Bausparvertrag gibt, können betroffene Kunden bald gesammelt klagen. Foto: dpa<br />

klagten zugestellt ist, wird sie in einem<br />

Klageregister des Bundesamts<br />

für Justiz öffentlich gemacht, in dem<br />

sich Verbraucher eintragen können.<br />

So wird der Verjährung vorgebeugt.<br />

Dann wird das sogenannte Musterfeststellungsverfahren<br />

zwischen<br />

Verband und Unternehmen geführt,<br />

das mit einem Vergleich oder einem<br />

Urteil endet. Im Erfolgsfall bekä-<br />

men Betroffene maximal das, was<br />

auch individuell einklagbar wäre.<br />

Verbraucher können noch am Tag<br />

der mündlichen Verhandlung <strong>vom</strong><br />

Musterverfahren zurücktreten und<br />

individuell klagen.<br />

Welche Bedingungen gibt es für<br />

Kläger und die Klage?<br />

Die Musterfeststellungsklage ist laut<br />

Gesetzentwurf nur zulässig, wenn<br />

mindestens zehn Verbraucher ihre<br />

Betroffenheit glaubhaft machen<br />

können und sich mindestens 50 Verbraucher<br />

binnen zwei Monaten nach<br />

der Bekanntmachung anmelden. Bei<br />

den klageberechtigten Verbänden<br />

gilt die Einschränkung, dass sie mindestens<br />

350 Mitglieder oder zehn<br />

Mitgliedsverbände haben.<br />

Um welche Fälle könnte es gehen?<br />

Wichtig ist die zeitnahe Einführung<br />

der Musterfeststellungsklage für die<br />

<strong>vom</strong> VW-Abgas-Skandal betroffenen<br />

Kunden, da viele Ansprüche<br />

zum Jahresende verjähren. Deshalb<br />

soll das Gesetz nach dem Willen der<br />

Regierung Anfang November in<br />

Kraft treten. Denkbar sind Musterfeststellungsklagen<br />

auch dann, wenn<br />

Anbieter die Strom- oder Gaspreise<br />

unrechtmäßig erhöhen, bei Finanzdienstleistungen<br />

wie Lebensversicherungen<br />

und Bausparverträgen<br />

oder im Miet- und Reiserecht.<br />

Wie sieht der Rechtsweg aus?<br />

Nach letzten Änderungen am Gesetzentwurf<br />

soll die Klage nun schon<br />

in erster Instanz vor den Oberlandesgerichten<br />

und nicht an den Landesgerichten<br />

verhandelt werden.<br />

Dadurch wird der Weg zum Bundesgerichtshof<br />

(BGH) verkürzt.<br />

Handwerker sowie kleine und mittlere<br />

Unternehmen sollen bessergestellt<br />

werden, indem sie eigene laufende<br />

Klagen zum selben Thema<br />

aussetzen lassen können, bis das<br />

Musterfeststellungsverfahren entschieden<br />

ist.<br />

Welche Kritik gibt es an dem Gesetzentwurf?<br />

Verbraucherschützer und auch Parteien<br />

finden die Pläne unzureichend.<br />

So beklagen etwa mehrere Anlegerschutzorganisationen<br />

und Umweltverbände<br />

sowie die Grünen die hohen<br />

Anforderungen an die klagenden<br />

Verbände.<br />

Ist die Musterfeststellungsklage<br />

mit US-Sammelklagen vergleichbar?<br />

Die Unterschiede sind groß: In den<br />

USA beantragen Anwälte eine Sammelklage<br />

und Betroffene werden<br />

einbezogen, wenn sie nicht aktiv<br />

austreten (Opt-out statt wie in<br />

Deutschland Opt-in). Neben Schadenersatzzahlungen<br />

werden <strong>vom</strong><br />

Gericht auch Geldstrafen verhängt,<br />

die höher sein können als der tatsächliche<br />

Schaden für die Verbraucher.<br />

Anwälte erhalten Erfolgshonorare.<br />

(afp)<br />

Die aktuellen Kurse: Dax kommt wieder leicht in Schwung<br />

DAX 30<br />

13.06.<strong>2018</strong><br />

12890,58<br />

+ 0,38 %<br />

TECDAX<br />

13.06.<strong>2018</strong><br />

2903,38<br />

+ 1,30 %<br />

DOW JONES<br />

13.06.<strong>2018</strong><br />

25201,20<br />

- 0,47 %<br />

DER EURO IN DOLLAR<br />

13.06.<strong>2018</strong><br />

1,1764<br />

- 0,20 %<br />

MDAX SDAX EURO STOXX 50<br />

26848,84<br />

+ 0,26 %<br />

NASDAQ NIKKEI UMLAUFRENDITE<br />

7695,70<br />

- 0,11 %<br />

12736,54<br />

+ 0,22 %<br />

22966,38<br />

+ 0,38 %<br />

3479,56<br />

+ 0,11 %<br />

0,29<br />

- 9,38 %<br />

GEWINNER & VERLIERER<br />

S&T 21,90+ 5,59 %<br />

SLM Sol. Gr. 36,90+ 5,28 %<br />

Sartorius Vz. 129,70+ 3,93 %<br />

Wirecard 151,55+ 3,66 %<br />

Software 42,88+ 3,62 %<br />

Fraport 84,58+ 3,42 %<br />

Lufthansa vNA 23,85+ 3,25 %<br />

Symrise 74,02+ 3,12 %<br />

aus dem HDAX<br />

Krones 118,00 - 2,56 %<br />

Heidelb.Cem. 77,02 - 2,06 %<br />

Telefónica Dt. 3,62 - 1,90 %<br />

ProS.Sat.1 24,10 - 1,87 %<br />

Pfeiffer Vac. 153,40 - 1,79 %<br />

Osram Licht 51,08 - 1,47 %<br />

Metro St. 11,04 - 1,34 %<br />

CompuGroup 44,12 - 1,30 %<br />

Euro Stoxx 50 (ohne deutsche Indextitel)<br />

Schluss Veränd. 52 Wochen<br />

Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />

AB Inbev (BE) 2,00 83,49 + 0,48 107,47 78,72<br />

Ahold Delhaize (NL) 0,63 20,20 + 0,72 20,20 14,74<br />

Air Liquide (FR) 2,65 110,45 0,00 113,60 91,92<br />

ASML Hold. (NL) 1,40 182,35 + 2,30 182,35 112,99<br />

AXA (FR) 1,26 21,67 - 1,48 27,82 20,98<br />

Banco Santander (ES) 0,06 4,79 - 0,42 6,08 4,59<br />

BBVA (ES) 0,15 6,19 - 0,67 7,90 5,81<br />

BNP Paribas (FR) 3,02 54,38 - 0,22 68,95 53,08<br />

CRH (IE) 0,49 32,59 - 0,91 33,20 26,27<br />

Danone (FR) 1,90 65,71 + 0,12 71,97 62,00<br />

Enel (IT) 0,11 4,80 + 0,06 5,59 4,55<br />

Engie (FR) 0,35 13,62 - 0,48 15,06 12,12<br />

Eni (IT) 0,40 15,46 - 1,64 16,88 12,96<br />

Essilor Internat. (FR) 1,53 119,55 - 0,42 121,75 100,75<br />

Iberdrola (ES) 0,03 6,50 - 0,28 6,92 5,64<br />

Inditex (ES) 0,38 29,80 + 3,54 35,73 23,00<br />

ING Groep (NL) 0,43 12,77 - 0,96 16,70 12,35<br />

Intesa Sanpaolo (IT) 0,08 2,61 + 1,10 3,22 2,40<br />

L’Oréal (FR) 3,55 209,60 + 1,30 210,50 166,00<br />

LVMH (FR) 3,40 295,05 - 0,35 312,45 211,70<br />

Nokia (FI) 0,19 5,13 + 1,95 5,83 3,60<br />

Orange (FR) 0,40 14,55 - 1,46 15,26 13,20<br />

Philips Elec. (NL) 0,80 36,46 + 0,25 36,70 28,70<br />

Safran (FR) 1,60 102,40 - 0,39 104,15 77,77<br />

Sanofi S.A. (FR) 3,03 66,27 + 0,64 89,50 63,10<br />

Schneider Electr. (FR) 0,19 74,66 + 0,65 78,08 65,00<br />

Soc. Générale (FR) 2,22 37,60 - 0,46 50,38 36,73<br />

St. Gobain (FR) 1,30 41,18 - 0,22 52,38 40,74<br />

Telefónica (ES) 0,20 7,44 - 3,32 9,88 7,44<br />

Total (FR) 0,62 51,85 - 0,65 54,88 42,26<br />

Unilever (NL) 0,39 47,42 - 0,61 52,30 41,80<br />

Vinci (FR) 1,76 83,88 - 0,43 88,74 72,86<br />

Vivendi (FR) 0,45 21,74 + 0,65 24,84 18,46<br />

WFD Unibail-Rod. (FR) 5,40 188,40 - 0,11 233,63 178,60<br />

Dax 30 (° = auch im Euro Stoxx 50)<br />

Schluss Veränd. 52 Wochen<br />

Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />

°Adidas NA 2,60 194,90 - 0,84 215,50 163,45<br />

°Allianz vNA 8,00 180,18 - 0,54 206,85 171,40<br />

°BASF NA 3,10 86,63 - 0,94 98,80 78,97<br />

°Bayer NA 2,76 98,87 + 2,51 121,93 87,40<br />

Beiersdorf 0,70 99,22 + 1,00 102,00 85,12<br />

°BMW St. 4,00 84,68 - 0,73 97,50 77,07<br />

Commerzbank 9,48 - 0,73 13,82 8,68<br />

Continental 4,50 218,30 + 0,14 257,40 186,55<br />

Covestro 2,20 78,04 + 0,03 95,78 61,95<br />

°Daimler NA 3,65 61,73 - 0,93 76,48 59,01<br />

°Dt. Bank NA 0,11 9,66 - 0,67 17,13 9,07<br />

Dt. Börse NA 2,45 115,90 - 0,52 119,80 87,83<br />

°Dt. Post NA 1,15 29,60 + 0,48 41,36 29,22<br />

°Dt. Telekom 0,65 13,62 - 1,20 16,94 12,72<br />

°E.ON NA 0,30 8,97 - 1,15 10,81 7,88<br />

Fres. M.C.St. 1,06 86,92 + 0,58 93,82 76,42<br />

°Fresenius 0,75 68,78 + 0,29 80,07 58,96<br />

Heidelb.Cem. 1,90 77,02 - 2,06 96,16 74,58<br />

Henkel Vz. 1,79 109,00 + 1,16 129,90 101,60<br />

Infineon NA 0,25 24,97 + 1,46 25,50 17,83<br />

Linde z.U. 7,00 204,90 + 1,09 217,90 151,10<br />

Lufthansa vNA 0,80 23,85 + 3,25 31,26 17,81<br />

Merck 1,25 83,34 + 0,36 112,65 74,54<br />

°Münch. R. vNA 8,60 182,00 0,00 200,30 166,60<br />

RWE St. 1,50 19,43 + 0,28 23,32 14,71<br />

°SAP 1,40 102,82 + 0,82 103,52 82,05<br />

°Siemens NA 3,70 118,66 + 2,40 127,90 99,78<br />

thyssenkrupp 0,15 23,78 + 1,93 27,07 20,67<br />

Vonovia NA 1,32 40,66 + 0,40 42,68 33,74<br />

°VW Vz. 3,96 159,78 + 0,14 192,46 124,75<br />

MDax 50 (° = auch im Euro Stoxx 50)<br />

Schluss Veränd. 52 Wochen<br />

Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />

Aareal Bank 2,50 38,49 + 0,50 42,93 33,35<br />

°Airbus 1,50 100,20 - 0,22 101,86 68,40<br />

Alstria Office 0,52 12,95 + 0,78 13,49 11,45<br />

Aroundtown 0,16 7,19 - 0,90 7,47 4,67<br />

Aurubis 1,45 70,20 + 0,20 86,80 64,58<br />

Axel Springer vNA 2,00 61,50 + 0,82 74,40 50,81<br />

Brenntag NA 1,05 50,06 - 0,12 55,14 43,02<br />

Ceconomy St. 0,26 8,22 - 0,46 13,40 8,07<br />

CTS Eventim 0,59 42,78 - 0,65 43,50 34,68<br />

Dt. EuroShop NA 1,40 32,14 + 0,88 37,97 28,60<br />

Dt. Pfandbriefbank 1,05 13,87 - 0,07 15,50 10,35<br />

Dt. Wohnen Inh. 0,74 41,05 + 0,61 41,63 32,18<br />

Dürr 2,20 94,84 + 1,96 120,55 80,82<br />

Evonik Industries 1,15 30,69 + 0,52 32,99 26,76<br />

Fielmann 1,80 70,60 + 0,64 77,70 64,30<br />

Fraport 1,50 84,58 + 3,42 97,26 75,18<br />

Fuchs Petrolub Vz. 0,91 45,82 - 0,17 51,91 41,00<br />

GEA Group 0,85 32,21 - 0,80 42,88 31,34<br />

Gerresheimer 1,10 67,65 - 0,44 73,95 59,61<br />

Grand City Prop. 0,68 22,00 + 1,20 22,12 17,12<br />

Hann. Rückvers. NA 5,00 111,00 - 0,27 122,20 94,65<br />

Hella 0,92 56,60 0,00 59,10 41,72<br />

Hochtief 3,38 158,00 + 0,06 173,30 129,20<br />

Hugo Boss NA 2,65 79,20 + 2,06 81,34 61,15<br />

Innogy 1,60 36,58 - 0,11 42,68 28,86<br />

Jungheinrich Vz. 0,50 34,34 - 0,75 42,94 30,70<br />

K+S NA 0,35 22,94 + 0,35 25,86 18,92<br />

Kion Group 0,99 71,52 + 0,39 81,95 64,22<br />

Krones 1,55 118,00 - 2,56 122,80 100,35<br />

Lanxess 0,80 71,68 + 1,24 74,78 60,18<br />

LEG Immobilien 3,04 94,80 + 0,23 98,54 78,70<br />

Leoni NA 1,40 53,16 + 0,80 66,20 44,62<br />

Metro St. 0,70 11,04 - 1,34 20,07 10,93<br />

MTU Aero Engines 2,30 161,80 - 0,31 164,30 114,75<br />

Norma Group NA 1,05 69,35 + 2,21 69,80 45,19<br />

Osram Licht NA 1,11 51,08 - 1,47 79,58 47,10<br />

ProSiebenSat.1 1,93 24,10 - 1,87 38,40 24,10<br />

Rheinmetall 1,70 110,90 + 1,00 119,35 82,71<br />

Rocket Internet 25,26 + 1,69 26,34 16,35<br />

RTL Group 3,00 65,00 - 0,84 72,95 59,85<br />

Salzgitter 0,45 44,51 + 0,13 52,48 32,93<br />

Schaeffler Vz. 0,55 13,00 + 0,19 16,78 11,31<br />

Stada vNA 0,11 81,62 + 0,49 90,24 56,51<br />

Ströer & Co. 1,30 55,55 + 0,09 66,40 50,56<br />

Symrise Inh. 0,88 74,02 + 3,12 74,62 56,91<br />

TAG Immobilien 0,65 18,35 - 0,92 18,60 13,38<br />

Talanx NA 1,40 32,66 - 0,18 37,66 32,41<br />

Uniper NA 0,74 25,30 + 0,20 27,74 16,13<br />

Wacker Chemie 4,50 117,40 + 0,69 176,80 90,59<br />

Zalando 47,20 + 0,36 49,90 36,66<br />

SDax<br />

Schluss Veränd. 52 Wochen<br />

Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />

Adler Real Estate 14,88 + 0,54 15,80 11,99<br />

ADO Properties 0,45 46,54 + 1,57 47,46 35,65<br />

Bertrandt 2,50 97,15 - 0,72 110,50 67,28<br />

Bet-at-home.com 7,50 63,40 - 4,88 142,45 63,05<br />

Bilfinger 1,00 45,50 + 3,88 45,72 32,89<br />

Biotest Vz. 0,04 25,40 - 0,78 27,70 17,90<br />

Borussia Dortmund 0,06 5,94 + 0,94 8,36 4,90<br />

CeWe Stiftung 1,85 86,00 + 0,35 93,30 70,69<br />

Corestate Capital 48,60 + 0,21 57,02 42,26<br />

Delivery Hero 41,06 - 0,24 42,00 25,26<br />

Deutsche Beteiligung 1,40 35,45 + 0,14 52,30 33,95<br />

Deutz 0,15 7,15 - 0,14 8,76 5,98<br />

DIC Asset NA 0,64 9,50 + 0,21 11,12 9,04<br />

Diebold Nixdorf 3,53 58,90 0,00 75,38 58,10<br />

DMG Mori 1,03 49,60 - 0,10 53,85 44,43<br />

ElringKlinger NA 0,50 13,82 + 0,07 19,64 13,37<br />

Encavis 0,22 6,45 - 0,15 7,18 5,95<br />

Grammer 1,30 66,75 + 3,57 68,45 40,48<br />

Grenke NA 0,70 106,50 + 1,43 106,60 63,94<br />

Hamborner Reit 0,45 9,23 - 0,22 10,14 8,73<br />

Hamburger Hafen 0,67 21,04 - 0,66 28,45 17,40<br />

Hapag-Lloyd NA 37,34 + 0,76 40,20 24,81<br />

Heidelberger Druck. 2,69 - 4,60 3,62 2,50<br />

Hornbach Hold. 1,50 66,20 - 0,45 82,38 64,00<br />

Hypoport 166,60 + 1,59 167,00 109,00<br />

Indus Holding 1,50 55,90 - 0,18 66,20 53,60<br />

Jost Werke 0,50 35,45 - 1,25 49,50 27,01<br />

Klöckner & Co. NA 0,30 10,43 + 0,48 11,84 8,91<br />

Koenig & Bauer 0,90 65,80 + 1,08 78,70 57,65<br />

KWS Saat 3,20 323,50 - 1,07 383,15 276,00<br />

Patrizia Immob. NA 17,99 - 0,11 21,22 13,76<br />

Puma 12,50 484,00 - 0,62 539,00 285,50<br />

Rational 11,00 565,00 + 1,07 596,35 461,30<br />

Rhön-Klinikum 0,22 26,10 - 2,90 32,12 25,25<br />

SAF Holland 0,45 16,09 + 1,64 20,08 14,52<br />

Scout24 NA 0,30 45,74 + 0,44 46,34 29,89<br />

SGL Carbon 10,23 + 1,29 14,70 9,72<br />

Sixt St. 1,65 104,10 - 1,51 116,40 51,78<br />

Stabilus 0,80 88,45 + 1,43 89,35 66,51<br />

Steinhoff Intern. 0,03 0,08 - 1,20 4,62 0,07<br />

Südzucker 0,45 14,83 - 0,64 20,17 13,01<br />

Takkt 0,55 18,58 + 1,98 23,35 15,86<br />

Tele Columbus NA 6,44 - 1,83 10,40 5,76<br />

TLG Immobilien 0,82 23,70 - 0,25 24,96 17,57<br />

Vossloh 1,00 43,90 + 0,69 59,90 36,55<br />

VTG 0,90 53,20 - 1,12 56,40 31,94<br />

Wacker Neuson NA 0,60 25,62 - 1,23 33,86 18,85<br />

Washtec 2,45 76,30 - 1,68 83,60 61,00<br />

Wüstenr. & Württ. 0,60 19,26 + 0,21 25,15 18,00<br />

zooplus 163,70 0,00 192,60 127,40<br />

TecDax<br />

Schluss Veränd. 52 Wochen<br />

Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />

1&1 Drillisch 1,60 63,60 - 0,31 72,35 51,59<br />

Aixtron NA 13,05 + 1,60 19,76 5,50<br />

Aumann 63,30 - 0,31 95,48 48,70<br />

Bechtle 0,90 72,80 - 1,15 78,20 55,05<br />

Cancom 0,50 97,05 + 1,36 105,20 51,75<br />

Carl Zeiss Meditec 0,55 61,55 + 0,57 62,05 40,96<br />

CompuGroup Med. 0,35 44,12 - 1,30 60,30 37,64<br />

Dialog Semic. NA 15,32 + 0,82 44,23 14,74<br />

Drägerwerk Vz. 0,46 64,70 + 0,54 102,50 58,50<br />

Evotec 14,92 + 0,13 22,50 11,29<br />

freenet NA 1,65 24,46 - 1,25 32,99 23,86<br />

Isra Vision 0,12 52,80 + 2,72 53,90 25,94<br />

Jenoptik 0,30 39,48 + 0,87 39,54 22,04<br />

Medigene NA 13,17 0,00 19,42 8,53<br />

MorphoSys 95,65 + 1,22 96,70 55,05<br />

Nemetschek 0,75 108,00 + 0,56 111,00 60,34<br />

Nordex 10,46 - 1,27 12,75 6,86<br />

Pfeiffer Vacuum 2,00 153,40 - 1,79 175,40 120,60<br />

Qiagen 31,86 + 1,34 31,97 25,22<br />

RIB Software NA 0,18 20,42 + 1,39 36,10 13,75<br />

S&T 21,90 + 5,59 23,80 12,21<br />

Sartorius Vz. 0,51 129,70 + 3,93 146,30 70,65<br />

Siltronic NA 2,50 142,90 + 2,99 160,55 70,85<br />

SLM Solutions Gr. 36,90 + 5,28 49,70 29,31<br />

SMA Solar Techn. 0,35 42,08 - 0,99 63,15 25,21<br />

Software 0,65 42,88 + 3,62 49,80 34,54<br />

Telefonica Deutschl. 0,26 3,62 - 1,90 4,87 3,57<br />

United Internet NA 0,85 56,88 + 0,14 59,80 46,70<br />

Wirecard 0,16 151,55 + 3,66 154,00 55,25<br />

Xing NA 1,68 289,00 + 0,52 297,00 226,05<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Weitere Deutsche Aktien<br />

Schluss Veränd. 52 Wochen<br />

Div. 13.06. in % Hoch Tief<br />

11 88 0 Solutions 1,08 - 2,70 1,32 0,68<br />

A.I.S. 0,02 + 2,50 0,11 0,02<br />

AdCapital 3,38 - 3,43 4,94 3,30<br />

ADVA Optical Net. 6,40 + 1,59 10,05 4,23<br />

Agfa-Gevaert 3,28 - 0,24 4,45 2,80<br />

Agrob Imm. St. 0,21 21,20 + 2,91 23,00 18,31<br />

Agrob Imm. Vz. 0,26 20,60 0,00 22,05 17,69<br />

Air Berlin 0,03 + 0,68 0,97 0,02<br />

Akt. Brau. Kaufbeuren 448,00 0,00 550,00 378,00<br />

Albis Leasing 0,04 3,42 + 1,48 4,10 3,28<br />

Allg. Brauhaus 2,00 650,00 0,00 680,00 630,00<br />

Amadeus Fire 3,96 94,50 - 0,21 102,40 70,00<br />

AT&S 0,10 18,08 - 0,55 27,85 9,30<br />

Audi 3,90 792,00 - 1,49 846,00 667,10<br />

Baader Bank 2,00 0,00 2,58 1,70<br />

Bauer 0,10 23,05 + 0,22 32,00 18,24<br />

BayWa NA 0,90 32,00 0,00 37,50 29,40<br />

BayWa vNA 0,90 28,00 - 1,06 33,99 27,00<br />

Beate Uhse 0,01 - 47,62 0,23 0,01<br />

Befesa 0,73 43,45 - 2,91 44,75 27,80<br />

Bertelsm. Gen. 15,00 339,00 + 0,30 356,75 322,00<br />

BHS tabletop 0,11 26,00 0,00 26,00 14,50<br />

Biotest St. 25,65 + 0,20 31,65 20,33<br />

BMW Vz. 4,02 73,95 + 0,89 82,80 66,99<br />

Bürg. Brauh. Imm. 0,63 25,20 0,00 25,20 23,20<br />

Buwog 29,00 - 0,07 29,32 23,84<br />

cash.life 0,20 0,00 0,41 0,16<br />

Cenit 1,00 19,65 0,00 24,00 18,67<br />

Centrotec Sust. 0,30 13,98 - 1,13 20,04 13,00<br />

centrotherm Intern. 2,40 - 3,23 2,98 1,95<br />

Comdirect Bank 0,25 12,42 + 1,64 12,76 9,42<br />

Constantin Medien 2,10 + 2,20 2,40 1,81<br />

CPU Softwarehouse 1,30 + 8,33 1,66 1,14<br />

CropEnergies 0,30 5,89 - 2,48 11,76 4,97<br />

Data Modul 0,12 66,20 0,00 90,34 64,00<br />

Deag Dt. Entert. 3,45 - 4,17 3,60 2,22<br />

Delticom 0,10 8,40 0,00 16,76 8,14<br />

Design Hotels 0,10 5,15xD + 5,10 6,12 4,60<br />

Dierig Hold. 0,20 20,80 - 0,95 22,60 11,56<br />

edel 0,10 3,33 0,00 3,82 2,46<br />

Einhell Germany Vz. 0,80 101,50 + 6,39 105,50 60,71<br />

Energie Bd.-W. 0,50 29,20 0,00 33,00 20,97<br />

Ernst Russ 1,19 - 0,42 1,77 1,08<br />

Euromicron NA 6,70 - 2,33 9,05 6,34<br />

Ferratum Oyj 0,18 20,70 + 0,49 31,75 19,52<br />

Fortec 0,60 21,30 - 2,29 26,80 18,50<br />

Friwo 0,40 33,20 - 2,35 37,80 17,95<br />

Fuchs Petrolub St. 0,90 44,25 - 0,67 44,80 38,25<br />

Gerry Weber Int. 6,57 - 6,54 11,32 6,57<br />

Gesco NA 0,35 28,05 + 0,54 36,10 23,55<br />

GFT Technologies 0,30 13,43 + 1,36 20,02 10,80<br />

Gigaset 0,64 0,00 0,85 0,54<br />

Greiffenberger 1,74 + 0,58 3,24 1,05<br />

GSW Immobilien 1,40 98,00 + 0,51 103,00 83,60<br />

H+R 0,40 11,86 + 2,77 15,60 11,02<br />

Hasen-Immob. 1,00 200,00 0,00 202,00 150,00<br />

Hawesko 1,30 53,00 + 0,95 54,50 46,63<br />

Healthineers 35,62 - 1,06 36,22 29,01<br />

HelloFresh 12,96 - 0,54 14,68 8,86<br />

Henkel & Co. 1,77 96,25 - 0,72 114,25 94,95<br />

Highlight Comm. 5,52 + 0,36 5,71 4,90<br />

Homag Group 1,01 60,00 - 2,28 65,70 55,20<br />

Intershop 1,61 - 1,83 2,30 1,51<br />

InTiCa Systems 6,85 0,00 10,85 6,15<br />

Klassik Radio 7,90 - 0,63 11,00 5,45<br />

KUKA 0,50 111,20 + 10,76 256,00 85,20<br />

Kulmb. Brauerei 1,00 64,00 - 1,54 70,00 50,10<br />

Lechwerke 2,80 98,00 0,00 98,50 70,01<br />

Leifheit 1,05 25,35 + 4,75 36,69 22,75<br />

MAN St. 3,07 93,15 - 0,59 97,35 92,70<br />

MAN Vz. 3,07 91,40 - 1,30 95,60 91,00<br />

AKTIE DES TAGES<br />

S&T 21,90 €<br />

Manz 36,15 - 3,34 41,50 28,50<br />

Masterflex 0,05 8,48 - 0,47 9,72 7,44<br />

MAX Automation 0,15 7,20 + 0,28 9,24 6,97<br />

Mediclin 0,05 6,20 0,00 6,76 5,51<br />

Medion 0,69 15,80 0,00 17,55 15,20<br />

Mensch & Maschine 0,50 26,30 + 0,38 27,80 17,07<br />

MLP 0,08 5,63 - 0,88 6,53 4,74<br />

MPC Münchmeyer 5,02 + 0,40 6,89 4,86<br />

Mühlbauer 1,50 40,30 - 0,74 48,57 30,31<br />

MVV Energie NA 0,90 25,70 - 1,15 26,90 22,11<br />

mybet Hold. konv. 1,58 - 2,17 4,59 0,80<br />

Nebelhornbahn 0,30 32,00 0,00 50,95 23,75<br />

OVB Holding 0,75 19,30 0,00 22,90 17,00<br />

Petro Welt Techn. 6,22 - 0,96 7,50 5,86<br />

Phoenix Solar 0,06 + 16,03 2,88 0,04<br />

PNE Wind NA 0,04 2,40 + 0,21 3,22 2,36<br />

Porsche Vz. 1,76 61,26 - 1,35 80,14 47,33<br />

PSI Software NA 0,23 15,60 - 0,32 20,50 13,90<br />

Renk 2,20 111,00 0,00 123,85 95,75<br />

RWE Vz. 1,50 15,94 + 0,25 19,26 12,58<br />

Senvion 9,56 + 5,17 14,95 8,37<br />

SHW 0,50 35,10 - 0,71 38,10 32,70<br />

Singulus 13,66 + 1,64 18,94 6,55<br />

Sixt Leasing 0,48 18,68 - 2,91 23,31 15,28<br />

Sixt Vz. 1,67 75,40 + 0,94 76,20 41,83<br />

SKW Stahl-Metall. 0,43 + 6,45 2,93 0,16<br />

SMT Scharf 15,20 + 0,66 18,20 11,22<br />

Snowbird 0,25 - - 0,13 0,00<br />

SolarWorld 0,30 + 18,34 2,59 0,22<br />

Stratec Biomed. 0,80 71,70 - 0,28 79,30 49,06<br />

Surteco 0,80 26,00 - 0,38 29,30 23,21<br />

Süss MicroTec NA 13,72 + 0,15 19,72 9,78<br />

Sygnis 1,43 + 2,73 1,99 1,30<br />

technotrans NA 0,88 40,30 - 0,86 52,00 36,40<br />

Teles 0,23 + 12,75 0,44 0,15<br />

Tom Tailor NA 8,05 - 0,12 12,83 6,80<br />

TUI NA 0,65 19,72 + 0,20 20,76 12,50<br />

USU Software 0,40 27,10 + 0,37 31,50 20,42<br />

Uzin Utz 1,30 60,50 - 1,63 71,60 54,50<br />

Value-Holdings 5,20 0,00 6,00 3,86<br />

Verallia Deutschl. 17,06 535,00 0,00 575,00 520,00<br />

Verbio Verein. Bio. 0,20 5,34 - 0,19 13,85 3,82<br />

VIB Vermögen 0,55 22,30 + 1,36 22,30 19,50<br />

Villeroy & Boch Vz. 0,57 17,22 + 1,18 20,91 16,48<br />

Volkswagen St. 3,90 160,50 + 0,69 191,40 128,00<br />

WCM Bet.u.Grundb. 4,08 - 1,45 4,34 3,04<br />

Zapf Creation 26,80 0,00 27,20 12,00<br />

Ausländische Aktien<br />

Schluss Veränd.<br />

13.06. in %<br />

ABB NA (CH) 19,81 - 0,75<br />

Adv. Micro Devices (US) 13,94 + 3,26<br />

AGCO (US) 54,00 + 0,61<br />

Ageas (BE) 44,07 - 0,05<br />

Air France-KLM (FR) 7,16 + 4,74<br />

Alibaba (KY) 176,98 - 0,63<br />

Alphabet Inc. A (US) 978,27 + 0,34<br />

Alstom (FR) 40,59 - 0,51<br />

Altaba (US) 69,09 + 1,90<br />

Altria Group (US) 48,59 - 1,14<br />

Amazon (US) 1450,47 + 0,42<br />

Anglogold Ashanti (ZA) 7,21 + 0,14<br />

Apple Inc. (US) 163,07 - 0,31<br />

ArcelorMittal (LU) 28,77 + 1,09<br />

AstraZeneca (GB) 61,38 + 0,57<br />

AT&T (US) 27,85 - 4,30<br />

BAE Systems (GB) 7,29 - 1,30<br />

Ballard Power Syst. (CA) 2,58G - 1,90<br />

Bangkok Bank (TH) 5,39 - 0,37<br />

Bank of America (US) 25,25 - 0,75<br />

Barclays (GB) 2,29 - 0,48<br />

Berkshire Hath. B (US) 165,52 + 0,08<br />

Boeing (US) 310,07 - 1,46<br />

Bombardier B (CA) 3,20 0,00<br />

BP (GB) 6,55 - 2,24<br />

Broadvision Inc. (US) 1,55G - 4,91<br />

Canon (JP) 28,60 + 0,07<br />

Carrefour (FR) 15,30 - 0,87<br />

Caterpillar (US) 131,99 - 1,63<br />

Cathay Pacific Airways (HK)1,46 0,00<br />

Cerner Corp. (US) 51,36 - 0,72<br />

Chevron Corp. (US) 108,54 + 0,04<br />

China Mobile (HK) 7,70 - 0,52<br />

Cisco Systems (US) 37,74 + 1,67<br />

Citigroup (US) 57,31 - 1,19<br />

Clariant NA (CH) 21,07 - 1,95<br />

Coca Cola (US) 37,65 - 0,16<br />

Crédit Agricole (FR) 12,02 - 0,91<br />

Credit Suisse NA (CH) 13,31 - 2,10<br />

Disney Co. (US) 91,14 + 2,62<br />

eBay (US) 33,61 - 2,38<br />

Ericsson B (SE) 6,46 + 3,23<br />

Exxon Mobil (US) 69,74 - 1,02<br />

Facebook (US) 163,30 - 0,69<br />

Fiat Chrysler (NL) 17,83 - 1,20<br />

Ford Motor (US) 10,20 - 0,39<br />

Gazprom (RU) 3,80 - 1,30<br />

General Electric (US) 11,74 - 1,51<br />

General Motors (US) 37,68 - 0,74<br />

Generali (IT) 14,56 + 0,14<br />

GlaxoSmithKline (GB) 17,58 + 0,46<br />

Gold Fields (ZA) 3,12 - 1,58<br />

Goodyear (US) 21,29 - 0,65<br />

Hennes&Mauritz (SE) 14,15 + 0,14<br />

Honeywell (US) 129,45 + 0,21<br />

HP Inc. (US) 20,10 - 0,05<br />

HSBC Hold. (GB) 8,40 + 1,33<br />

IBM (US) 125,25 + 0,34<br />

Identive Group (US) 3,57 + 1,13<br />

Int. Cons. Airlines (ES) 7,90G + 0,53<br />

Intel (US) 46,88 + 1,36<br />

Johnson&Johnson (US) 104,59 + 0,13<br />

JP Morgan Chase (US) 93,20 - 1,06<br />

Kering (FR) 504,00 - 0,71<br />

Korea Fund (US) 34,24 - 0,64<br />

Lloyds Bank.Group (GB) 0,73 + 0,12<br />

Lockheed Martin (US) 267,62 - 0,21<br />

Logwin NA (LU) 138,00 + 2,22<br />

Mazda Motor (JP) 10,87 - 1,45<br />

McDonald’s (US) 141,76 - 0,11<br />

Merck & Co. (US) 53,02BZ + 0,49<br />

Michelin (FR) 110,00 - 4,80<br />

Microsoft (US) 85,86 - 0,23<br />

Mitsub.M. (JP) 6,73 + 1,82<br />

NCR (US) 26,79 - 0,33<br />

Nestlé NA (CH) 64,44 + 0,16<br />

Nike (US) 63,05 - 0,02<br />

Nissan Motor (JP) 8,52 - 0,35<br />

Nomura Holdings (JP) 4,33 - 2,04<br />

Norsk Hydro (NO) 5,59 - 1,93<br />

Novartis NA (CH) 64,16 - 0,43<br />

Oracle (US) 41,16 + 0,91<br />

Peugeot (FR) 20,73 + 0,63<br />

Pfizer (US) 31,00 + 0,78<br />

Procter & Gamble (US) 65,00 - 1,20<br />

Renault (FR) 83,41 + 0,81<br />

Roche (CH) 183,30 - 0,49<br />

Royal Bk. of Scotl. (GB) 3,00 - 2,69<br />

Royal Dutch Shell A (GB) 29,17 - 0,78<br />

Ryanair Holding (IE) 15,95 - 1,48<br />

Samsung Elec. GDR (KR) 773,00 - 0,89<br />

Sears (US) 2,26 0,00<br />

Sony (JP) 42,56 + 0,14<br />

Swiss Re NA (CH) 75,92 - 0,65<br />

Time Warner New (US) 83,91 + 3,75<br />

Toshiba (JP) 4,97 + 0,81<br />

Toyota (JP) 57,47 + 1,27<br />

Twitter (US) 37,16 - 0,96<br />

UBS Group (CH) 13,46 - 0,44<br />

UniCredit (IT) 14,71 + 1,28<br />

UPM-Kymmene (FI) 31,92 + 0,44<br />

Viacom (US) 28,73 + 2,61<br />

Vinci (FR) 83,88 - 0,43<br />

Vodafone (GB) 2,13 - 2,40<br />

Walmart Inc. (US) 71,67 + 0,89<br />

Zurich Insur. Grp (CH) 257,90 - 1,11<br />

Zinsen & Geldmarkt<br />

(alle Angaben in Prozent) 13.06.<strong>2018</strong><br />

Einlagefazilität -0,40<br />

Basiszinssatz (nach § 247 BGB) -0,88<br />

Hauptrefi. 0,00<br />

Spitzenrefinanzierung 0,25<br />

Rendite Anleihen 3-5 Jahre -0,32<br />

Rendite Anleihen 5-8 Jahre 0,05<br />

Rendite Anleihen 8-15 0,42<br />

Bund-Future 159,80<br />

Bobl-Future 131,04<br />

Wechselkurse<br />

13.06.<strong>2018</strong> / 1 Euro entspr.Verkauf Ankauf<br />

aus Sicht der Bank<br />

Ägyptische Pfund (EGP) 18,05 25,45<br />

Austr. Dollar (AUD) 1,45 1,66<br />

Brit. Pfund (GBP) 0,84 0,91<br />

Dänische Kr. (DKK) 7,11 7,87<br />

Israel. Schekel (ILS) 3,26 5,63<br />

Japan. Yen (JPY) 124,18 138,31<br />

Kanad. Dollar (CAD) 1,46 1,62<br />

Kroat. Kuna (HRK) 5,98 9,10<br />

Neuseel. Dollar (NZD) 1,40 1,97<br />

Norw. Kr. (NOK) 9,05 10,06<br />

Poln. Zloty (PLN) 3,83 4,92<br />

Rumän. Lei (RON) 4,64 4,69<br />

Russ. Rubel (RUB) 66,28 79,04<br />

Schwed. Kr. (SEK) 9,70 10,85<br />

Schweizer Fr. (CHF) 1,12 1,20<br />

Südafrik. Rand (ZAR) 13,90 17,89<br />

Thail. Baht (THB) 30,46 43,64<br />

Tschech. Kr. (CZK) 22,00 28,40<br />

Türk. Lira (TRY) 5,25 5,84<br />

Ungar. Forint (HUF) 268,10 398,07<br />

USA (USD) 1,11 1,24<br />

Metalle & Rohstoffe<br />

Edelmetalle Ankauf Verkauf<br />

Gold ($/31,1g) 1.299,52<br />

Gold verarbeitet 1 g 39,34<br />

Silber unverarb. 1 kg 450,63 497,36<br />

Silber verarb. 1 kg 520,49<br />

Platin 1 g 26,15<br />

Palladium 1 g 30,34<br />

Münzen / Barren Ankauf Verkauf<br />

1 kg Goldbarren 35.266,00 35.865,00<br />

1 oz Britannia 1.105,00 1.143,00<br />

1 oz Krügerrand 1.108,50 1.139,00<br />

1 oz Maple Leaf 1.105,00 1.141,00<br />

10 Rubel Tscherwonez 259,00 295,00<br />

20 Franken Vreneli 204,00 217,50<br />

20 Mark Wilhelm II 249,50 270,70<br />

NE-Metalle (je 100 kg) von - bis<br />

Aluminium 220,00<br />

Blei in Kabeln 235,52<br />

Del-Notiz (Kupfer) 620,01 - 622,66<br />

Kupfer MK 726,55<br />

Messing MS 58 579,00 - 603,00<br />

Messing MS 58-2 631,00 - 639,00<br />

Messing MS 63/37 610,00 - 613,00<br />

Sonstige Rohstoffe<br />

Brent Öl ($/Barrel) 76,62<br />

Investmentfonds<br />

Rücknahmepreise 13.06. Vortag<br />

Aberd. A.M. DEGI EUROPA 1,64 1,64<br />

AFII EurpEqOptVol A* 46,13 46,20<br />

AGI GmbH Adifonds A 136,15 135,89<br />

AGI GmbH Adiverba A 155,99 156,01<br />

AGI GmbH Assecura I ATE 204,02 203,60<br />

AGI GmbH Concentra A 128,71 128,46<br />

AGI GmbH Eur Renten AE 60,33 60,23<br />

AGI GmbH Euro Rentenfonds AT 100,25 100,08<br />

AGI GmbH EuropaVision A 27,46 27,49<br />

AGI GmbH Europazins A 52,85 52,70<br />

AGI GmbH Flexi Rentenf. A 91,07 90,94<br />

AGI GmbH Fondak A 197,55 197,06<br />

AGI GmbH Fondis 82,52 82,24<br />

AGI GmbH Fondra 123,90 123,65<br />

AGI GmbH Fonds Japan A 63,68 63,34<br />

AGI GmbH Global Eq.Divid A 107,87 107,72<br />

AGI GmbH Industria A 104,17 104,19<br />

AGI GmbH Informationst. A 261,30 258,56<br />

AGI GmbH Interglobal A 314,72 313,69<br />

AGI GmbH InternRent A 43,31 43,20<br />

AGI GmbH Plusfonds 150,91 150,41<br />

AGI GmbH Rentenfonds A 83,88 83,78<br />

AGI GmbH Rohstofffonds A 69,70 69,96<br />

AGI GmbH SGB Geldmarkt 72,19 72,19<br />

AGI GmbH Thesaurus AT 1042,89 1040,92<br />

AGI GmbHLux A.Ad.InGlA 96,30 96,07<br />

Alte Leip Aktien Deutschland 123,72 123,31<br />

Alte Leip Trust€uro Cash 45,90 45,90<br />

Ampega Amp Global Renten 16,40 16,39<br />

BNP PAM Bd.Euro Med.Term* 183,32 183,31<br />

BNP PAM Eq.High Div.Europe* 93,08 93,16<br />

BNP PAM Money Mkt Euro* 208,72 208,72<br />

Commerz hausInvest 41,59 41,57<br />

DeAM DWS Akkumula 1070,48 1065,02<br />

DeAM DWS Biotech 196,83 193,38<br />

DeAM DWS Deutschland 246,72 245,64<br />

DeAM DWS EurlStrRent LD 32,54 32,54<br />

DeAM DWS Eurorenta 55,00 54,89<br />

DeAM DWS Glb.SM Cap 70,40 69,84<br />

DeAM DWS Glbl Growth 119,23 118,47<br />

DeAM DWS Inter-Renta LD 14,51 14,50<br />

DeAM DWS Investa 185,81 185,24<br />

DeAM DWS Telemedia O ND 150,91 150,17<br />

DeAM DWS Top Europe 152,68 151,81<br />

DeAM DWS Top World 102,63 102,16<br />

DeAM DWS US Eq.Typ O 393,58 391,51<br />

DeAM DWS Vermbf.I LD 158,34 157,52<br />

DeAM grundb. europa RC 39,87 39,88<br />

Deka Immo b Europa 46,38 46,37<br />

Deka. AriDeka CF 69,25 69,14<br />

Deka. Deka Eu.Stocks TF 38,74 38,60<br />

Deka. DekaFonds CF 115,44 114,97<br />

Deka. DekaLux-Europa TF 61,09 60,94<br />

Deka. DekaLux-Japan CF 719,15 715,16<br />

Deka. DekaLux-PharmaT.CF 268,65 267,54<br />

Deka. DekaRent-Intern. CF 18,59 18,56<br />

Deka. DekaSpezial CF 359,82 358,18<br />

Deka. DekaTresor 87,28 87,27<br />

Deka. RenditDeka 23,47 23,44<br />

Deka. S-BayRent-Deka 51,47 51,44<br />

Deka. TeleMedien TF 71,83 71,36<br />

DJE Real Estate P 0,99 1,00<br />

DJE-Div&Sub I 455,79 454,57<br />

DJE-Div&Sub P 412,85 411,83<br />

Fidelity In European Growth 16,01 16,00<br />

Fidelity In ternational USD 59,03 58,99<br />

Frank.Temp. Growth. Inc.Ad* 27,38 27,39<br />

Frank.Temp. TEM Em.Mkts A* 42,46 42,32<br />

Frank.Temp. TEM Gr.(Eur) Aa* 17,85 17,81<br />

GAM(Lux) JB BF Abs Ret B* 128,89 128,96<br />

GAM(Lux) Loc.Em.Bd(EUR) B* 191,81 192,79<br />

GAM(Lux) SAM Sust Water B* 306,33 305,30<br />

Hauck&Auf Gl Opp HAIG-WoSel 179,50 179,07<br />

Hauck&Auf JRS BestSel. MET 34,14 34,15<br />

Hellerich Global-Flexibel A 724,23 723,55<br />

Hellerich PrinceStre EM Fl B 150,26 150,35<br />

Hellerich Sachwertaktien A 198,02 197,61<br />

iii INTER ImmoProfil 54,58 54,57<br />

INKA Intern Gothaer Euro-Rent 58,80 58,81<br />

Invesco GT Pan Eur.Eq A 21,44 21,42<br />

IP Concept GENO Balance A 47,40 47,30<br />

IP Concept GENO Control A 51,48 51,47<br />

IP Concept GENO Vision A 70,65 70,46<br />

Lomb Europe Privi FidTech $ P* 32,97 32,81<br />

MEAG EuroKapital 48,03 48,09<br />

MEAG EuroRent A 30,16 30,16<br />

Monega Top Dividend 52,48 52,34<br />

Pictet EUR Bonds P dy* 325,26 325,27<br />

Pictet Sh.-Term M.Mkt Pdy 93,40 93,40<br />

Pictet Water P€* 296,29 295,62<br />

Pioneer SA AFII Pio Gl Sel A* 105,09 104,96<br />

Savills SEB ImmoInvest 8,54 8,54<br />

Union BBV-Fonds-Union* 50,52 50,52<br />

Union Invest Global* 90,75 90,63<br />

Union Lux PrivFd:Konseq.* 98,91 98,91<br />

Union Lux PrivFd:Konseq.pro* 116,32 116,27<br />

Union Lux UniEuroSt.50 A* 51,25 51,35<br />

Union Lux UniKonzept: Divi.A* 40,14 40,12<br />

Union Lux UniOpti4* 98,76 98,76<br />

Union PrivFd:Kontr.* 129,97 129,87<br />

Union PrivFd:Kontr.pro* 150,61 150,43<br />

Union UniEuroRenta* 65,30 65,27<br />

Union UniFonds* 55,27 55,29<br />

Union UniGlobal* 217,66 217,37<br />

Union UniKapital* 109,35 109,34<br />

Union UniRak* 120,62 120,56<br />

UniRealEst UniImmo:Dt.* 92,06 92,06<br />

UniRealEst UniImmo:Europa* 55,16 55,15<br />

Universal JRS-Intern. UI* 43,56 43,45<br />

Alle Fonds unter http://fondscontainer.vwd.com/<br />

Pflichtblatt der Bayerischen Börse<br />

Kurse in Euro, soweit nicht anders vermerkt.<br />

Aktien: Dax, MDax, TecDax u. SDax Xetra<br />

Kurse, übrige Aktien Basis Parkett Frankfurt<br />

oder München. HDax = Dax, MDax und TecDax;<br />

NA = Namensaktie; St. = Stammaktie; Vz. =<br />

Vorzugsaktie; xD = ex Dividende; xB = ex Be -<br />

zugsrecht. Dividende: letzt gezahlte in<br />

Landeswährung; Nikkei = © Nihon Keizai<br />

Shimbun, Inc.; Münzen / Barren = Degussa<br />

(Endkunden preise); Edelmetalle = Heraeus;<br />

Sorten = Dt. Bank; * = Preis <strong>vom</strong> Vortag oder<br />

letzt verfügbar; kursiv = nicht in Euro notiert.<br />

Angaben ohne Gewähr.<br />

Quelle


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Panorama<br />

9<br />

Mars-Rover<br />

muss Sturm<br />

überstehen<br />

„Opportunity“ ist seit<br />

15 Jahren unterwegs<br />

Washington Wegen eines gigantischen<br />

Staubsturms wird der Mars-<br />

Rover „Opportunity“ vorübergehend<br />

lahmgelegt. Der Sturm wüte<br />

auf einer Fläche größer als Nordamerika<br />

und lasse so gut wie keine<br />

Sonne durch, um die per Sonnenenergie<br />

betriebenen Batterien des<br />

Rovers aufzuladen, teilte die US-<br />

Raumfahrtbehörde Nasa mit. Am<br />

Sonntag habe „Opportunity“ (auf<br />

Deutsch etwa: Möglichkeit) noch<br />

einmal ein kurzes Signal zur Erde<br />

schicken können, das sei ein gutes<br />

Zeichen.<br />

2007 hatte der Rover einen noch<br />

viel größeren Sturm überstanden.<br />

Die damals damit einhergehende<br />

Kälte führte nach Einschätzung der<br />

Nasa-Wissenschaftler wohl zum<br />

Verlust des „Opportunity“-Zwillings<br />

„Spirit“. Die Forscher zeigten<br />

sich zuversichtlich, dass „Opportunity“<br />

den neuen Sturm überstehen<br />

kann – schließlich rollt der Rover<br />

schon seit fast 15 Jahren über den<br />

Mars. Und das, obwohl seine Mission<br />

ursprünglich nur auf 90 Tage angesetzt<br />

war. „Opportunity“ war am<br />

25. Januar 2004 auf dem Mars gelandet.<br />

Seitdem erkundet der rund<br />

185 Kilo schwere sechsrädrige Rover<br />

den Roten Planeten – nicht ohne<br />

Zipperlein, aber doch mit bemerkenswerter<br />

Ausdauer. (dpa)<br />

Die Mission des Rovers war ursprünglich<br />

nur auf 90 Tage angesetzt. Foto: dpa<br />

Geld für Blut?<br />

Weltblutspendetag Immer weniger Menschen spenden Blut – doch der Bedarf ist groß.<br />

Es könnte eine Lösung für das Problem geben. Von der sind aber nicht alle begeistert<br />

VON JUDITH RODERFELD<br />

Augsburg Wer Blut spendet, tut etwas<br />

Gutes. Als Dankeschön gibt es<br />

oft ein kühles Getränk und einen<br />

Snack. Doch die Zahl der Spender<br />

sinkt. Lässt sich der Rückgang aufhalten,<br />

indem Menschen Geld für<br />

ihre Spende erhalten? Wäre eine finanzielle<br />

Entschädigung möglicherweise<br />

die Lösung für das Problem?<br />

Nur etwa drei Prozent der Menschen<br />

in Deutschland spenden Blut,<br />

die meisten von ihnen unentgeltlich.<br />

Aus Sicht des Medizinethikers Georg<br />

Marckmann wäre die Vergütung<br />

zumindest einen Versuch wert.<br />

„Man müsste es einfach einmal ausprobieren“,<br />

sagte er anlässlich des<br />

heutigen Weltblutspendetages. In<br />

einem zweiten Schritt könnte man<br />

nach Ansicht des Experten dann untersuchen,<br />

wie sich die Bezahlung<br />

auf die Spendenbereitschaft auswirkt.<br />

In Deutschland ist das Blutspenden<br />

in der Regel freiwillig und<br />

unentgeltlich. Aber private Spendedienste,<br />

Pharmaunternehmen, manche<br />

Unikliniken und auch staatliche<br />

oder kommunale Dienste zahlen bereits<br />

eine Aufwandsentschädigung<br />

für Vollblutspenden. Meistens liegt<br />

diese bei 20 bis 25 Euro, zum Teil<br />

auch in Form von Gutscheinen, die<br />

dann in Geschäften eingelöst werden<br />

können.<br />

Haema, der größte unabhängige<br />

Blutspendedienst Deutschlands, bietet<br />

zum Beispiel eine Vergütung an.<br />

Vor allem junge Leute spenden dort.<br />

„Mit dem Konzept gelingt es offensichtlich,<br />

viele junge Spender zu motivieren“,<br />

so Haema-Sprecher Jan<br />

Noack. Das Deutsche Rote Kreuz<br />

(DRK) und das Bayerische Rote<br />

Kreuz (BRK) setzen dagegen anstelle<br />

von Geld sozusagen eher auf<br />

Nächstenliebe.<br />

Das DRK ist der größte Anbieter<br />

und sammelt etwa 70 Prozent des<br />

gespendeten Blutes. Spendern werden<br />

dafür – anstelle einer finanziellen<br />

Aufwandsentschädigung –<br />

Im Jahr 2017 gab es erstmals weniger als vier Millionen Vollblutspenden – in früheren Jahren waren es rund eine Million mehr.<br />

Nur wenige Anbieter bieten den Spendern eine finanzielle Aufwandsentschädigung an.<br />

Foto: Jan Woitas, dpa<br />

Snacks, Getränke oder auch kleine<br />

Geschenke angeboten.<br />

Das DRK halte sich an einen internationalen<br />

ethischen Kodex des<br />

Roten Kreuzes, wonach Blutspenden<br />

unentgeltlich und freiwillig sein<br />

sollen, erklärt Kerstin Schweiger,<br />

Sprecherin der DRK-Blutspendedienste.<br />

Aber ist der Kodex auf Dauer zu<br />

halten? Gerade in der Urlaubszeit<br />

oder bei Grippewellen ist die Not<br />

durch fehlende Blutkonserven besonders<br />

groß, weil Spenden dann<br />

zeitweise ausbleiben. Einen künstlichen<br />

Ersatz für Blut gibt es nicht.<br />

Nach geltenden Zulassungskriterien<br />

könnten 33 Prozent der Menschen<br />

Blut spenden. Fakt ist aber: Es sind<br />

eben nur drei Prozent.<br />

„Blutprodukte bieten dem Empfänger<br />

erheblichen Nutzen bis hin<br />

zur Lebensrettung – warum sollte<br />

der Blutspender nicht im Gegenzug<br />

eine Vergütung erhalten?“, fragt<br />

Medizinethiker Marckmann. Blut<br />

sei eine knappe und wertvolle Ressource.<br />

Und Blutspendedienste oder<br />

Unternehmen verdienten damit<br />

Geld, so der Leiter des Instituts für<br />

Ethik an der Ludwig-Maximilians-<br />

Universität in München weiter.<br />

Marckmann hält 25 Euro pro Stunde<br />

Blutspenden für angebracht.<br />

„Wenn das Blut hinterher kostenlos<br />

weitergegeben würde, wäre das etwas<br />

anderes.“ Dann wäre es sinnvoll,<br />

auch die Spende sozusagen als<br />

selbstlosen Vorgang zu sehen. So sei<br />

es aber nicht.<br />

Insgesamt ist die Zahl der Vollblutspenden<br />

in Deutschland rückläufig.<br />

2017 gab es erstmals weniger<br />

als vier Millionen Spenden, wie aus<br />

Zahlen des Paul-Ehrlich-Instituts<br />

(PEI) hervorgeht. Das DRK will<br />

mit einer großen Kampagne neue<br />

Spender gewinnen. Künftig Geld für<br />

Spenden zu zahlen, soll nach Ansicht<br />

der größten Hilfsorganisation in<br />

Deutschland nicht die Lösung sein.<br />

Jugendliche<br />

missbrauchen<br />

13-Jährige<br />

Tat mit dem<br />

Smartphone gefilmt<br />

Velbert Nach dem schweren Missbrauchsfall<br />

an einem 13-jährigen<br />

Mädchen in Velbert bleiben sechs<br />

verdächtige Jugendliche in Untersuchungshaft.<br />

„Das sind harte Bandagen<br />

für Jugendliche, aber die sind<br />

hier absolut berechtigt“, sagte ein<br />

Sprecher der Staatsanwaltschaft<br />

Wuppertal. Nach weiteren beteiligten<br />

Jugendlichen werde intensiv gefahndet.<br />

Er sprach von „drastischen<br />

Sexualstraftaten“. Die tatverdächtigen<br />

Schüler aus Velbert im Alter<br />

zwischen 14 und 16 Jahren stammen<br />

aus Bulgarien.<br />

Eine Spaziergängerin habe das<br />

13-jährige Mädchen aus den Händen<br />

der mindestens acht Jugendlichen<br />

gerettet. Sie habe zuvor mitbekommen,<br />

dass die Familie der<br />

13-Jährigen nach dem Kind suchte<br />

und die Jugendlichen scharf angesprochen,<br />

als sie auf die Gruppe traf.<br />

Die Jugendlichen hatten das Mädchen<br />

zusammen mit einigen Freundinnen<br />

zunächst in einem Velberter<br />

Freibad belästigt. Als die 13-Jährige<br />

dann allein nach Hause ging, hätten<br />

die Jungen sie verfolgt, in einen<br />

nahe gelegenen Wald gezerrt und<br />

missbraucht. Die Tat habe sich bereits<br />

am 21. April ereignet, sagte der<br />

Sprecher. Um das schwer traumatisierte<br />

Opfer zu schützen, habe man<br />

die Öffentlichkeit aber nicht früher<br />

informiert. Velbert sei eine vergleichsweise<br />

überschaubare Stadt.<br />

Es habe die Gefahr bestanden, dass<br />

das Mädchen erkannt und immer<br />

wieder auf die Tat angesprochen<br />

werden könnte.<br />

Die Beweislage ist eindeutig,<br />

heißt es. Es gebe auch DNA-Spuren.<br />

Außerdem hat die Gruppe die<br />

Tat mit einem Handy gefilmt. Das<br />

Handy ist bereits ausgewertet worden.<br />

Der Film sei zwar nicht ins Internet<br />

hochgeladen worden. Es könne<br />

aber sein, dass er als „Trophäe“<br />

auf dem Schulhof herumgezeigt<br />

worden sei. (dpa)<br />

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NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

10 Panorama<br />

Namen & Nachrichten<br />

INDIEN<br />

Hindu-Extremisten<br />

demolieren Taj Mahal<br />

Ein Mob aus radikalen Hindus hat<br />

Indiens berühmtes Taj-Mahal-<br />

Denkmal demoliert. Mitglieder der<br />

extremistischen Vishwa-Hindu-<br />

Parishad-Organisation gingen mit<br />

Eisenstangen und Hämmern auf<br />

das westliche Tor des Denkmals los.<br />

Die Aktion sorgte für Panik unter<br />

den Touristen, doch der Polizei gelang<br />

es rasch, die Extremisten zu<br />

stoppen. Die Gruppe begründete<br />

ihre Aktion damit, dass das sogenannte<br />

Basai-Ghat-Tor den Weg zu<br />

einem 400 Jahre alten Shiva-Tempel<br />

blockiere, der 350 Meter <strong>vom</strong><br />

Tor entfernt liegt. Das Taj Mahal<br />

gehört zum Weltkulturerbe der<br />

Unesco. Großmogul Shah Jahan<br />

ließ es im 17. Jahrhundert für seine<br />

verstorbene Lieblingsfrau errichten.<br />

Jedes Jahr strömen acht Millionen<br />

Besucher in die indische Stadt<br />

Agra, um das Mausoleum zu sehen.<br />

Es gilt als Meisterwerk islamischer<br />

Baukunst. (epd)<br />

ERZIEHUNG<br />

Jolie muss Pitt mehr Kontakt<br />

zu Kindern ermöglichen<br />

Ein US-Gericht hat die Schauspielerin<br />

Angelina Jolie, 43, dazu verpflichtet,<br />

Brad Pitt, 54, engeren<br />

Kontakt zu den gemeinsamen Kindern<br />

des ehemaligen Paares zu ermöglichen.<br />

Ansonsten<br />

könne Jolie<br />

das vorrangige<br />

Sorgerecht verlieren,<br />

hieß es in<br />

dem Gerichtsbeschluss.<br />

Jolie<br />

hatte 2016 die<br />

Scheidung von<br />

Angelina Jolie<br />

UNGEWÖHNLICHE BEUTE<br />

Unbekannter stiehlt<br />

Wetterhahn von Kirchturm<br />

Ein Dieb hat im baden-württembergischen<br />

Mössingen den Wetterhahn<br />

von einer Kirchturmspitze gestohlen.<br />

Der Unbekannte nutzte<br />

ein Baugerüst an dem Gotteshaus<br />

zum Aufstieg, wie die Polizei in<br />

Reutlingen mitteilte. Der Wert des<br />

Wetterhahns aus dem Jahr 1937<br />

wird auf mehrere tausend Euro geschätzt.<br />

(afp)<br />

Mittwochs-Lotto<br />

Lotto 3 4 6 10 46 48<br />

Superzahl 3<br />

Spiel 77 9 1 9 3 0 9 9<br />

Super 6 7 1 9 0 7 1<br />

24. Veranstaltung (Ohne Gewähr)<br />

Zu guter Letzt<br />

Pitt eingereicht.<br />

Sie forderte das<br />

alleinige Sorgerecht für die drei leiblichen<br />

und die drei adoptierten<br />

Kinder im Alter zwischen 9 und 16<br />

Jahren. Das Gericht<br />

beschloss,<br />

dass es schädlich<br />

für die Kinder sei,<br />

keine Beziehung<br />

zu Pitt zu haben.<br />

Zudem wurde<br />

Jolie darauf hingewiesen,<br />

dass die<br />

Sorgerechtsregelung<br />

noch weiter<br />

Brad Pitt<br />

zugunsten von Pitt verändert werden<br />

könne, wenn die Kinder weiterhin<br />

von ihm ferngehalten werden. Er<br />

könne gar das vorrangige Sorgerecht<br />

erhalten. (dpa)<br />

Vermeintliches Krokodil<br />

ruft Polizei auf den Plan<br />

Ein zweieinhalb Meter langes Krokodil<br />

am Ufer der Waldach in Baden-Württemberg<br />

hat am Mittwoch<br />

die Polizei auf den Plan gerufen.<br />

Besorgte Bürger berichteten den<br />

Beamten im Polizeirevier in Nagold<br />

von einer Echse, die regungslos<br />

am Flussufer liege. Eine Funkstreife<br />

konnte das Krokodil wenig<br />

später tatsächlich ausfindig machen<br />

– bei näherer Betrachtung entpuppte<br />

es sich jedoch als täuschend<br />

echt aussehendes Stofftier. Das Krokodil<br />

wurde dann von Mitarbeitern<br />

des Bauhofs fachmännisch entsorgt.<br />

(afp)<br />

Die Banner am Grenfell Tower sollen an die Brandkatastrophe vor einem Jahr erinnern.<br />

„Für immer in unseren Herzen“<br />

London Vor einem Jahr begann die Brandkatastrophe im Grenfell Tower.<br />

Bis heute steht der Betonklotz wie ein Symbol für das, was im Königreich schiefläuft<br />

VON KATRIN PRIBYL<br />

London Wenn Christos Fairbairn die<br />

Augen schließt, schlagen die Erinnerungen<br />

wie Blitze in seine Gedanken<br />

ein. Die Wohnungstür. Der<br />

Rauch. Das Treppenhaus. Und wie<br />

er durch die Hölle rannte, atemlos,<br />

panisch, hinunter <strong>vom</strong> 15. Stockwerk,<br />

wo er lebte, vorbei an Wohnungen,<br />

in denen Familien mit nassen<br />

Handtüchern am Boden kauerten<br />

und auf Hilfe warteten, weil ihnen<br />

das die Notrufzentrale geraten<br />

hatte. Er rannte durch die 4. Etage,<br />

wo nur wenige Stunden zuvor ein<br />

Kühlschrank explodiert war und<br />

weshalb kurz darauf der Grenfell<br />

Tower lichterloh in Flammen stand.<br />

Fairbairn entkam dem Inferno an<br />

jenem <strong>14.</strong> <strong>Juni</strong> 2017. Der Sozialbau<br />

im Londoner Westen ragte stundenlang<br />

wie eine riesige brennende Fa-<br />

„Ein Individuum mit sehr niedrigem IQ“<br />

Schlammschlacht Präsident Trump attackiert US-Schauspieler Robert De Niro<br />

Washington US-Präsident Donald<br />

Trump hat auf Twitter erbost gegen<br />

Hollywoodstar Robert De Niro geschossen:<br />

„Robert De Niro, ein Individuum<br />

mit sehr niedrigem IQ,<br />

hat zu viele Schläge auf den Kopf<br />

bekommen von echten Boxern in<br />

Filmen“, teilte Trump mit.<br />

Der preisgekrönte Schauspieler,<br />

der für die Darstellung des Boxers<br />

Jake LaMotta im Film „Wie ein wilder<br />

Stier“ von 1980 den Oscar bekommen<br />

hatte, hatte sich am Sonntag<br />

bei der Verleihung der Tony<br />

Awards in New York über Trump<br />

ausgelassen und dafür stehende<br />

Ovationen bekommen. „Es heißt<br />

nicht länger: ,nieder mit Trump‘, es<br />

heißt: ,fuck Trump‘“, sagte De Niro<br />

unter anderem. Der Fernsehsender<br />

CBS, der die Verleihung übertrug,<br />

ckel in den Nachthimmel. 72 Menschen<br />

starben bei der Katastrophe,<br />

einer der größten der vergangenen<br />

Jahrzehnte im Vereinigten Königreich.<br />

Der 67 Meter hohe Sozialbau ist<br />

mittlerweile komplett verhüllt von<br />

weißen Planen, an der Spitze sind<br />

Banner angebracht mit grünen Herzen<br />

und den Worten „Grenfell – forever<br />

in our hearts“, „für immer in<br />

unseren Herzen“. Doch die helle<br />

Verschleierung kann zwar das Gerippe,<br />

aber nicht den Schrecken<br />

überdecken, der die Menschen in<br />

dem Viertel verfolgt. Zu tief sitzen<br />

der Schmerz, die Trauer, die Wut.<br />

Das zeigt auch das Ausmaß der öffentlichen<br />

Anhörung, die vor einigen<br />

Wochen begann und akribisch<br />

von der Öffentlichkeit verfolgt<br />

wird. Es geht unter anderem um die<br />

Fragen, wie es zu dem Feuer kom-<br />

Wodka-Museum eröffnet<br />

Polen Warschau hat eine neue Attraktion<br />

Warschau Polen hat seinem hochprozentigen<br />

Nationalgetränk ein eigenes<br />

Museum gewidmet. Das<br />

„Muzeum Polskiej Wodki“ – zu<br />

Deutsch „Museum des polnischen<br />

Wodkas“ – öffnete jetzt unter der<br />

Schirmherrschaft der Polnischen<br />

Wodka-Vereinigung in Warschau<br />

seine Tore. Auf dem Gelände der<br />

ehemaligen Wodkafabrik „Koneser“,<br />

in der früher bekannte Wodkamarken<br />

wie Luksusowa und Wyborowa<br />

abgefüllt wurden, erfahren<br />

Besucher alles rund um die Geschichte<br />

des polnischem Nationalgetränks.<br />

Virtuelle und interaktive Ausstellungen<br />

sollen Gästen den Herstellungsprozess<br />

des polnischen Wodkas<br />

näherbringen.<br />

Auch Brennöfen sind in dem im<br />

Szene-Bezirk Praga gelegenen Museum<br />

zu sehen. Das Haus verfügt<br />

zudem über einen Bar- und Gastronomiebereich,<br />

in dem der Wodka<br />

gekostet werden kann. (dpa)<br />

men konnte und wie ein solches Desaster<br />

in Zukunft vermieden werden<br />

kann. Überlebende und Angehörige<br />

von Opfern erzählen in bewegenden<br />

Statements von ihren Erlebnissen,<br />

Brandschutzexperten werden gehört<br />

sowie Stadtrat, Vertreter der<br />

Mieter-Initiative, Sozialarbeiter und<br />

Feuerwehrleute. Zudem müssen<br />

sich beteiligte Bauunternehmer und<br />

Verantwortliche des Gebäude-Managements<br />

erklären. Dabei war auch<br />

die Fassadenverkleidung Thema –<br />

genau diese hatte sich in der schicksalhaften<br />

Nacht als Brandbeschleuniger<br />

entpuppt. Berichten zufolge<br />

hatten wohlhabende Nachbarn sie<br />

gewünscht, weil der schmucklose<br />

Turm die Aussicht störte. Für die<br />

Ummantelung aber wurde aus Spargründen<br />

entflammbares, günstiges<br />

Material benutzt statt der teureren,<br />

feuerfesten Ausführung. Eine<br />

Keine Freunde: Hollywoodstar Robert De Niro (links) und US-Präsident Donald<br />

Trump.<br />

Foto: Saul Loeb, afp<br />

Foto: Yui Mok, dpa<br />

Brandschutzingenieurin kam in ihrem<br />

Bericht für die richterliche Untersuchung<br />

zu dem Ergebnis, dass<br />

den Bewohnern in jener Nacht<br />

fälschlicherweise aufgetragen wurde,<br />

in ihren Wohnungen auszuharren.<br />

Zu viele befolgten den tödlichen<br />

Rat der Notrufzentrale – und<br />

verbrannten in ihrem Zuhause.<br />

Wer ist schuldig? Das soll nun geklärt<br />

werden. Der Londoner Bezirk<br />

Kensington und Chelsea gehört zu<br />

den reichsten im Königreich. Nirgendwo<br />

sonst aber sind gleichzeitig<br />

die sozialen Unterschiede größer.<br />

Der verkohlte Betonklotz steht<br />

für viele als Symbol für all das, was<br />

schiefläuft auf der Insel. Die jahrelange<br />

Sparpolitik, die Kürzungen im<br />

Sozialsystem, horrende Immobilienpreise<br />

in London – quasi der<br />

Nährboden für die Katastrophe im<br />

Grenfell Tower.<br />

Lecker Maggi-Eis<br />

Saarland Sogar Japaner wollen es haben<br />

Saarbrücken Maggi-Eis gehört in<br />

der Saarbrücker Eisdiele Favretti<br />

von Uwe Hoffmann jetzt fest zum<br />

Sortiment. Vor einem Jahr hatte der<br />

Saarländer die leicht salzige, cremefarbene<br />

Sorte erfunden: „Wir haben<br />

mittlerweile etliche Stammkunden“,<br />

berichtet Hoffmann.<br />

Der 54-Jährige hatte das Maggi-<br />

Eis als etwas „typisch Saarländisches“<br />

kreiert: Denn die Saarländer<br />

liebten die Würze aus der kleinen<br />

Flasche – und kippten sie sich auf<br />

Salate, Nudeln, Mettbrötchen, Pizza<br />

oder Ei. Immer wieder kämen<br />

Kunden nur wegen des Würzeises.<br />

„Der, der von am weitesten her<br />

kam, war aus Japan.“ Er sei geschäftlich<br />

in Europa unterwegs gewesen<br />

und als „Maggi-Fan“ eigens<br />

nach Saarbrücken gekommen. „Er<br />

hat zehn Kugeln gegessen und war<br />

total begeistert.“ Wer mag, kann<br />

sein Maggi-Eis auch mit Tomate,<br />

Basilikum, Salz oder Pfeffer nachwürzen.<br />

(dpa)<br />

nutzte die fünf Sekunden Verzögerung<br />

in der Liveübertragung, um<br />

den Kraftausdruck zu überblenden.<br />

Trump reklamierte auch die wirtschaftliche<br />

Situation der USA als seinen<br />

Erfolg. De Niro nehme wohl<br />

nicht wahr, dass „die Wirtschaft die<br />

beste jemals“ sei. „Wach auf, Punchy!“,<br />

sagte der Präsident. „Punchy“<br />

bedeutet im Deutschen<br />

„Faustschlag“.<br />

De Niro hat Trump bereits mehrfach<br />

attackiert. Vor der Wahl hatte<br />

er den Republikaner „offenkundig<br />

dumm“, „total bescheuert“ und einen<br />

„Idioten“ genannt. In einer<br />

Rede an der Brown Universität im<br />

US-Bundesstaat Rhode Island beschrieb<br />

der Filmstar 2017 die<br />

Trump-Regierung als „tragische<br />

Trottel-Komödie“. (afp)<br />

Promi des Tages<br />

Gott singt mit<br />

seiner Tochter<br />

Der tschechische Schlagerstar Karel<br />

Gott denkt noch lange nicht ans<br />

Aufhören. Er hat nach gut vier Jahren<br />

wieder ein Album mit neuen<br />

Songs herausgebracht. Es heißt „Ta<br />

prava“ (übersetzt: die Richtige).<br />

Der 78-Jährige präsentierte die Lieder<br />

nun vor 12 000 Fans in der Prager<br />

O 2 -Arena.<br />

Alles, was er tue, tue er für seine<br />

Fans, sagte Karel<br />

Gott dem tschechischen<br />

Rundfunk.<br />

„Niemals<br />

wäre mir auch nur<br />

im Traum eingefallen,<br />

dass ich bis<br />

in mein jetziges<br />

Alter singen<br />

könnte – und ich<br />

höre noch lange<br />

Karel Gott<br />

nicht auf“, fügte er hinzu. Auf der<br />

Bühne trat auch seine elfjährige<br />

Tochter Charlotte Ella auf.<br />

Lange Zeit ging es dem in Pilsen<br />

geborenen Weltstar nicht gut. Er<br />

war 2015 an Lymphdrüsenkrebs erkrankt,<br />

wurde aber wieder gesund.<br />

Er hat im Laufe seiner Karriere<br />

schätzungsweise mehr als 30 Millionen<br />

Tonträger verkauft und wurde<br />

mit Gold-, Platin- und Diamant-<br />

Schallplatten ausgezeichnet. (dpa)<br />

Antarktis:<br />

Eis schwindet<br />

stärker<br />

Spiegel der<br />

Weltmeere steigt<br />

Leeds Die Antarktis verliert einer<br />

Hochrechnung zufolge zunehmend<br />

schneller an Eis. Waren es von 1992<br />

bis 2012 durchschnittlich etwa 76<br />

Milliarden Tonnen pro Jahr, lag das<br />

Mittel zwischen 2012 und 2017 bei<br />

219 Milliarden Tonnen jährlich –<br />

fast dreimal so viel. Insgesamt ließ<br />

das schmelzende Eis der Antarktis<br />

den weltweiten Meeresspiegel zwischen<br />

1992 und 2017 um 7,6 Millimeter<br />

steigen. Diese Zahlen stellte<br />

ein internationales Forscherteam<br />

um Andrew Shepherd von der University<br />

of Leeds (Großbritannien)<br />

nun im Fachmagazin Nature vor.<br />

„Laut unseren Analysen ist es in<br />

den letzten zehn Jahren zu einer Beschleunigung<br />

des Masseverlusts in<br />

der Antarktis gekommen“, erklärt<br />

Shepherd. Die Antarktis trage gegenwärtig<br />

zu einem höheren Anstieg<br />

des Meeresspiegels bei als je zuvor<br />

in den vergangenen 25 Jahren. Würde<br />

sämtliches Eis in der Antarktis<br />

verschwinden, hätte das einen Anstieg<br />

des globalen Meeresspiegels<br />

um 58 Metern zur Folge. „Es muss<br />

den Regierungen, denen wir vertrauen,<br />

ein Anliegen sein, unsere<br />

Küstenstädte und -gemeinden zu<br />

schützen“, so Shepherd.<br />

Insgesamt 84 Wissenschaftler von<br />

44 internationalen Organisationen<br />

führten 24 satellitengestützte Eismasseschätzungen<br />

zusammen, um<br />

den Eisverlust zu kalkulieren.<br />

Die Zukunft der Antarktis hat<br />

auch Martin Siegert <strong>vom</strong> Imperial<br />

College London im Blick: „Einige<br />

der Veränderungen, mit denen die<br />

Antarktis konfrontiert ist, sind bereits<br />

irreversibel, wie der Verlust einiger<br />

Schelf-Eisgebiete, aber es gibt<br />

vieles, was wir verhindern oder<br />

rückgängig machen können“, sagt<br />

er. Grund für das Abschmelzen ist<br />

der Anstieg der Temperatur auf der<br />

Welt. (dpa)<br />

Würde alles Eis der Antarktis schmelzen,<br />

würde der Spiegel der Weltmeere um 58<br />

Meter steigen.<br />

Foto: dpa


...<br />

Test<br />

Bist du ein<br />

Flaggenexperte?<br />

Capito<br />

Bayern<br />

Schlammschlacht<br />

Trump attackiert<br />

Robert De Niro<br />

Panorama<br />

AUSGABE NR. 134 Donnerstag, <strong>14.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

11<br />

Heftiger<br />

Streit um<br />

Grenzpolizei<br />

Opposition spricht von<br />

Etikettenschwindel<br />

VON HENRY STERN<br />

München Während in Berlin über die<br />

mögliche Zurückweisung von<br />

Flüchtlingen an der Grenze gestritten<br />

wird, debattiert der Bayerische<br />

Landtag intensiv die von Ministerpräsident<br />

Markus Söder (CSU) angekündigte<br />

Einführung einer eigenen<br />

„bayerischen Grenzpolizei“.<br />

Allein der Name „Grenzpolizei“<br />

sei mangels eigener bayerischer<br />

Kompetenzen für die Grenzsicherung<br />

ein „Schummelbegriff“, hielt<br />

der SPD-Innenexperte Peter Paul<br />

Ganzer nun im Innenausschuss des<br />

Landtags der CSU vor. Die Wahrheit<br />

sei, dass die CSU-Regierung<br />

bestenfalls die Schleierfahndung im<br />

Hinterland ausbauen könne, weil<br />

die Grenzsicherung auch unter dem<br />

CSU-Bundesinnenminister Horst<br />

Seehofer alleinige Aufgabe der Bundespolizei<br />

bleibe. Die Bundespolizei<br />

sehe die bayerischen Pläne deshalb<br />

„zu Recht als Misstrauensvotum“.<br />

Mehr Sicherheit an der Grenze<br />

schaffe die CSU mit der neu etikettierten<br />

Polizeieinheit deshalb nicht,<br />

glaubt Ganzer. „Sie wollen damit<br />

nur die Ängste beruhigen, die sie<br />

selbst geschürt haben.“ Der Freie<br />

Wähler Joachim Hanisch warnte zudem<br />

vor einem organisatorischen<br />

„Wasserkopf“: Mit dem Aufbau einer<br />

neuen, zentral von Passau aus<br />

verwalteten Polizeieinheit werde<br />

„viel Personal verschwendet, das anderswo<br />

dringend gebraucht würde“.<br />

Der Name „Grenzpolizei“ sei in<br />

der Tat „eine Reminiszenz an alte<br />

Zeiten“, in denen Bayern noch eigene<br />

Kompetenzen bei der Grenzsicherung<br />

hatte, räumte der CSU-Polizeiexperte<br />

Manfred Ländner ein.<br />

Die neue Grenzpolizei sei dagegen<br />

tatsächlich vor allem „eine Fortentwicklung<br />

der Schleierfahndung“.<br />

Mehr polizeiliche Anstrengungen<br />

im Grenzgebiet seien aber nicht nur<br />

wegen illegaler Migranten, sondern<br />

auch wegen „reisender Straftäter“<br />

nötig, findet Ländner. Die Grenzpolizei<br />

verhindere Straftaten in ganz<br />

Bayern. Mehr sichtbare Präsenz im<br />

Grenzland sei zudem „gut für das<br />

Sicherheitsgefühl der Bevölkerung“.<br />

Die Einrichtung der im Endausbau<br />

rund tausend Beamte umfassenden<br />

Grenzpolizei soll noch vor<br />

der Sommerpause endgültig beschlossen<br />

werden. »Kommentar<br />

Die Partnach ist in Garmisch-Partenkirchen zu einem reißenden Strom geworden. In der Alpen-Gemeinde kam ein Mann ums Leben.<br />

Er wurde von Wassermassen mitgerissen.<br />

Foto: Thomas Sehr, dpa<br />

VON JUDITH RODERFELD<br />

Augsburg Ein Tornado zieht durch<br />

die Region, Straßen stehen unter<br />

Wasser und grelle Blitze zucken<br />

über den Himmel. Man fragt sich:<br />

Was ist zurzeit bloß mit dem Wetter<br />

los?<br />

Bereits im Mai wunderten sich<br />

viele Menschen – allerdings nicht<br />

über Unwetter, sondern über die<br />

Hitze. Der heißeste Mai seit 1889<br />

lautete das Fazit des Deutschen<br />

Wetterdienstes. Und jetzt sind es<br />

starke Regenschauer, Sturmböen<br />

und Gewitter, die Bayern heimgesucht<br />

haben und den Menschen Sorgen<br />

bereiten. Denn die Auswirkungen<br />

sind dramatisch: In Garmisch-<br />

Partenkirchen war ein Mann mit<br />

dem Auto auf einer überfluteten<br />

Straße unterwegs. Als er nicht mehr<br />

weiterfahren konnte, stieg er aus<br />

und wurde von den Wassermassen<br />

mitgerissen. Der 52-Jährige starb.<br />

Ebenfalls in Garmisch war eine<br />

Schülergruppe zeitweise in der<br />

Partnachklamm <strong>vom</strong> Wasser eingeschlossen.<br />

Hinzu kamen vollgelaufene<br />

Keller, Stromausfälle und Unfälle<br />

im ganzen Freistaat.<br />

„Wir sind überrascht, dass es so<br />

großflächig aufgetreten ist“, sagt<br />

Jens Kühne <strong>vom</strong> Deutschen Wetterdienst.<br />

Unbedingt ungewöhnlich<br />

seien Gewitter und hefige Regenfälle<br />

aber grundsätzlich nicht. Zumindest<br />

nicht im <strong>Juni</strong>. Ebenso wenig<br />

verwunderlich sei der aktuelle<br />

Schneefall auf der Zugspitze. „Ungewöhnlich<br />

wäre es, wenn es durch<br />

den Kaltlufteinbruch bis auf 2000<br />

Meter runtergeschneit hätte.“ Bedenklicher<br />

finde es der Experte hingegen,<br />

dass die Temperaturen auf<br />

der Zugspitze rund drei Grad wärmer<br />

sind als im Durchschnitt. Minus<br />

drei Grad wurden am Mittwoch gemessen,<br />

üblich sind minus sechs.<br />

Vom aktuellen Unwetter waren<br />

Schwaben, Nieder- und Oberbayern<br />

besonders betroffen. Östlich des Erdinger<br />

Mooses hat es nach Ansicht<br />

von Wetterexperte Kühne den heftigsten<br />

Niederschlag gegeben – 92<br />

Liter pro Quadratmeter. „Das ist<br />

normalerweise die Hälfte des gesamten<br />

monatlichen Niederschlags<br />

im <strong>Juni</strong>.“ Auch in der Region gab es<br />

für die Einsatzkräfte viel zu tun: Die<br />

Augsburger Feuerwehr meldete 55<br />

Einsätze seit Dienstagabend. Zahlreiche<br />

Fahrbahnen und Keller waren<br />

überflutet. In der Halder- und<br />

Hermanstraße klagten die Bürger<br />

am Mittwochmorgen über einen<br />

Stromausfall. In der Siebentischstraße<br />

hatte das steigende Wasser am<br />

Dienstag einen Kanaldeckel von unten<br />

aus der Verankerung gedrückt.<br />

In der Öffnung blieb ein Linienbus<br />

hängen. Der wurde laut Polizei aber<br />

schnell wieder auf die Straße gebracht,<br />

verletzt wurde niemand.<br />

Ebenfalls am Dienstag sichteten<br />

Leser unserer Zeitung über dem<br />

Kesseltal im Landkreis Dillingen einen<br />

Tornado – ein noch immer seltenes<br />

Spektakel in Deutschland.<br />

Zwischen 50 und 100 gibt es Experten<br />

zufolge pro Jahr. Schäden hat<br />

der Tornado über dem Kesseltal<br />

aber nicht angerichtet.<br />

In Bedernau und Breitenbrunn<br />

im Unterallgäu bekam die Feuerwehr<br />

außergewöhnliche Unterstützung.<br />

Mehrere Landwirte halfen<br />

mit Vakuumfässern aus, um Wasser<br />

aus den vollgelaufenen Kellern zu<br />

pumpen. Auch im Landkreis Neuburg<br />

hatten die Helfer mit dem<br />

Im Kesseltal im Kreis Dillingen wurde ein<br />

Tornado gesichtet. Foto: Tanja Oberfrank<br />

In Furth im Wald wurden Rolläden von<br />

Hagel beschädigt. Foto: T. Linsmeier, dpa<br />

Was ist mit dem Wetter los?<br />

Unwetter Gewitter, Sturmböen und Starkregen treffen die Region. Einen Mann kosten<br />

die Wassermassen das Leben. Ein Experte erklärt, ob die vielen Unwetter noch normal sind<br />

Landwirte helfen<br />

der Feuerwehr<br />

Wasser zu kämpfen – in der Regensburger<br />

Straße in Schrobenhausen<br />

stand es rund 20 Zentimeter hoch<br />

und drohte, in Gebäude zu laufen.<br />

In der Nachbargemeinde Aresing<br />

schlug der Blitz in die Telefonanlage<br />

eines Hauses ein, die Leitungen verschmorten.<br />

Betroffen war außerdem<br />

das Nordries, besonders die Gemeinde<br />

Niederhofen. Durch den<br />

Starkregen trat der Augraben an<br />

mehreren Stellen über das Ufer. Die<br />

Niederhofener Hauptstraße war von<br />

braunem Schlamm überzogen.<br />

Schon vergangenes Wochenende<br />

trafen die Wassermassen das Dorf.<br />

Am Dienstag nun erneut.<br />

Auch Autofahrer waren von den<br />

heftigen Unwettern beeinträchtigt:<br />

Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse<br />

und Aquaplaning gab es auf<br />

der A8 zwischen München und Ulm<br />

mehrere kleine Kollisionen.<br />

Und wie geht es nun weiter? Die<br />

Wetterlage in der Region soll sich<br />

jetzt erst einmal wieder beruhigen,<br />

prognostiziert Wetterexperte<br />

Kühn. Am Freitag werde es voraussichtlich<br />

wieder vorbei sein mit<br />

Starkregen und Gewitter. „Für<br />

Augsburg erwarten wir 23 bis 24<br />

Grad.“ (mit gali, anwo)<br />

Bürgermeister bricht in Stadtratssitzung zusammen<br />

Rettungseinsatz Lauingens Rathauschef Wolfgang Schenk stirbt im Alter von 59 Jahren<br />

VON CORDULA HOMANN<br />

Lauingen Ein dramatischer Zwischenfall<br />

hat am Dienstagabend die<br />

Stadtratssitzung in Lauingen (Kreis<br />

Dillingen) überschattet. Mitten im<br />

öffentlichen Teil ist Lauingens Erster<br />

Bürgermeister Wolfgang Schenk<br />

plötzlich zusammengebrochen. Am<br />

Mittwochmorgen teilte der Zweite<br />

Bürgermeister Dietmar Bulling mit,<br />

dass Schenk die Nacht nicht überlebt<br />

hatte. Der 59-Jährige war im<br />

Günzburger Krankenhaus gestorben.<br />

Die Ursache war am Mittwoch<br />

noch unklar.<br />

Nur wenige Stunden zuvor hatte<br />

Schenk entspannt und gut gelaunt<br />

seine Stadtratskollegen und die Besucher<br />

zur Sitzung im Lauinger<br />

Festsaal begrüßt. Eine Dreiviertelstunde<br />

später, es geht gerade um die<br />

Sanierung der Stadtmauer, passiert<br />

es: Schenk sackt in sich zusammen.<br />

Er scheint nicht ansprechbar. Stadträte<br />

und Verwaltungsmitarbeiter legen<br />

den großgewachsenen SPD-<br />

Kommunalpolitiker vorsichtig auf<br />

den Boden und verständigen die<br />

Rettungskräfte. Die anderen Teilnehmer<br />

und Besucher der Sitzung<br />

stehen benommen und schockiert<br />

im Saal, bevor beschlossen wird,<br />

draußen zu warten.<br />

Im Flur begegnen sich angespannte<br />

Mienen, es wird nur geflüstert.<br />

Manche haben Tränen in den<br />

Augen. Andere versuchen, die Angehörigen<br />

zu erreichen, zunächst erfolglos.<br />

Plötzlich kommt Stadträtin<br />

Claudia Stocker aus dem Saal und<br />

fragt nach einem Beatmungsbeutel<br />

oder einem Defibrillator. Es gibt<br />

nur einen Erste-Hilfe-Koffer.<br />

Ein Martinshorn holt die Menschen<br />

aus der Schockstarre, Sanitäter<br />

rennen in den Saal. Dann der<br />

Notarzt. Drinnen werden Tische<br />

und Stühle verschoben, ein Sanitäter<br />

bittet einen der Herumstehenden,<br />

Lauingens Bürgermeister Wolfgang<br />

Schenk ist gestorben. Foto: Stadt Lauingen<br />

ihm kurz beim Tragen zu helfen.<br />

Plötzlich kommt auch noch die Feuerwehr.<br />

Die zehn, 15 Menschen vor<br />

dem Saal ziehen sich immer weiter<br />

von der Tür in den Sitzungssaal zurück.<br />

Eine gelbe Trage wird gebracht,<br />

ansonsten ist nichts zu sehen<br />

und zu hören. Einige Zuschauer stehen<br />

unten vor dem Rathaus, wo die<br />

Rettungswagen auch ein paar<br />

Schaulustige in den Regen locken.<br />

Plötzlich öffnen sich die Türen<br />

des Sitzungssaales, die bangen Blicke<br />

gehen teils zum Boden, teils zum<br />

Bürgermeister, der auf der Trage<br />

zum Rettungswagen gebracht wird.<br />

Zaghaft betreten die Menschen den<br />

Sitzungssaal und versuchen, sich zu<br />

orientieren: Die Tische, die vorher<br />

einen Kreis bildeten, sind samt der<br />

Stühle ganz weit nach rechts verschoben.<br />

Mittendrin ein gewaltiger<br />

freier Platz. Schläuche, Gummihandschuhe<br />

und Plastikverpackungen<br />

liegen herum.<br />

Nun packen alle mit an: helfen<br />

den Rettungskräften beim Aufräumen,<br />

sammeln den Müll in einer<br />

Plastiktüte. Zum Schluss versammelt<br />

Zweiter Bürgermeister Dietmar<br />

Bulling die Stadträte um sich in<br />

einem kleinen Kreis. „Unsere Gedanken<br />

sind bei Wolfgang, wir hoffen<br />

das Beste.“ Er bedankt sich bei<br />

den Kollegen, die geholfen haben,<br />

und beendet die Sitzung. Die Rettungskräfte<br />

sind mit dem schwerkranken<br />

Bürgermeister aber noch<br />

nicht weg. Erst als das Martinshorn<br />

erklingt, verlassen die Menschen<br />

langsam das Rathaus.<br />

Bürgermeister Schenk war seit<br />

2004 im Amt. Er hatte sich mit einem<br />

überraschenden Sieg gegen<br />

Amtsinhaber Georg Barfuß durchgesetzt<br />

und war danach zwei Mal<br />

wiedergewählt worden. Er galt als<br />

ausgleichender, ruhiger Mensch,<br />

dem das Miteinander im Stadtrat<br />

besonders wichtig war.<br />

Im Landkreis Dillingen sind in<br />

den vergangenen zwei Jahren drei<br />

weitere Bürgermeister schwer erkrankt.<br />

Zwei wurden notoperiert<br />

und sind wieder im Amt, Höchstädts<br />

Bürgermeister Stefan Lenz<br />

musste nach einem schweren Herzinfarkt<br />

zurücktreten.<br />

Kommentar<br />

„Grenzpolizei“<br />

ergibt Sinn<br />

VON HENRY STERN<br />

redaktion@azv.de<br />

Markus Söder ist zweifellos ein<br />

Meister der politischen Vermarktung.<br />

Aus diesem Grund stellt<br />

er nicht einfach zusätzliche Polizisten<br />

bereit, um im Hinterland der<br />

bayerischen Grenzen zu Tschechien<br />

und Österreich Schleuser,<br />

Drogendealer oder internationale<br />

Einbrecherbanden besser aufspüren<br />

zu können. Er gründet stattdessen<br />

unter größtmöglichem Getöse: eine<br />

eigene bayerische Grenzpolizei.<br />

„Etikettenschwindel“, schimpft<br />

die Opposition im Landtag – und<br />

hat damit sogar recht. Grenzsicherung<br />

ist und bleibt in Bayern mit<br />

gutem Grund alleinige Aufgabe der<br />

Bundespolizei. Auch künftig wird<br />

kein bayerischer Polizist direkt an<br />

der Grenze stehen und Pässe oder<br />

Kofferräume kontrollieren.<br />

Letztendlich ist die neue bayerische<br />

Grenzpolizei deshalb nichts<br />

anderes als eine personell verstärkte<br />

und zentral organisierte Schleierfahndung.<br />

Jenseits des Streits um die<br />

Begrifflichkeit ist daran aber nichts<br />

Falsches. Im Gegenteil: Die Aufgaben<br />

der Schleierfahndung sind<br />

nicht allein wegen der Flüchtlingskrise<br />

in den letzten Jahren massiv<br />

gewachsen. Mehr Personal, bessere<br />

Ausstattung und eine weitere Professionalisierung<br />

dieser schwierigen,<br />

aber wichtigen Polizeiarbeit sind<br />

deshalb zweifellos im Sinne einer höheren<br />

Sicherheit in Bayern.<br />

Dass Söder mit dem Begriff<br />

„Grenzpolizei“ entgegen der Realität<br />

suggeriert, selbst entscheiden zu<br />

können, wer in den Freistaat einreisen<br />

darf, ist dem Landtagswahlkampf<br />

geschuldet. Dies ändert jedoch<br />

nichts an der Feststellung, dass<br />

sein Etikettenschwindel in der Sache<br />

trotzdem viel Sinn ergibt.<br />

Notizen aus der Region<br />

AUGSBURG<br />

Neuer Termin und kürzere<br />

Laufzeit für Messe afa<br />

Die Augsburger Frühjahrsausstellung<br />

afa wird sich 2019 mit einem<br />

völlig neuen Konzept präsentieren.<br />

Statt bisher im April wird die Verbrauchermesse<br />

künftig Ende Januar,<br />

Anfang Februar stattfinden, statt<br />

neun Tagen wird sie nur noch fünf<br />

Tage dauern. 2019 lädt die afa ihre<br />

Gäste von Mittwoch 30. Januar bis<br />

Sonntag 3. Februar zum Besuch<br />

ein. Auch das Angebot wird angepasst:<br />

Es soll regionaler werden<br />

und Themen wie Outdoor, Touristik,<br />

Garten und Gesundheitssport<br />

in den Mittelpunkt rücken. Damit<br />

reagiert der Veranstalter Afag auf<br />

den deutlichen Besucherrückgang in<br />

diesem Jahr. (nist)<br />

JETTINGEN-SCHEPPACH<br />

Sattelzug brennt<br />

auf der Autobahn aus<br />

Mehrere Feuerwehren sind in der<br />

Nacht auf Mittwoch auf der Autobahn<br />

A8 bei Jettingen-Scheppach<br />

(Kreis Günzburg) im Einsatz gewesen.<br />

Ein Reifen der Zugmaschine<br />

eines Sattelzugs war nach Angaben<br />

des Fahrers geplatzt. Als der Mann<br />

das Fahrzeug auf den Seitenstreifen<br />

gesteuert hatte und ausstieg, sah<br />

er, dass bereits das Führerhaus<br />

brannte. Der komplette Sattelzug<br />

brannte aus. Der Verkehr wurde<br />

bei Zusmarshausen ausgeleitet, die<br />

Lösch- und Bergungsarbeiten<br />

dauerten bis in die Morgenstunden.<br />

Die A8 war in Richtung Stuttgart<br />

gesperrt. Der Schaden liegt laut Polizei<br />

bei gut 120000 Euro. (AZ)


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

12 Bayern<br />

Bayern kompakt<br />

NACH STREIT MIT DER MUTTER<br />

15-Jähriger fährt mit Auto<br />

90 Kilometer zur Freundin<br />

Ein 15-Jähriger hat sich nach einem<br />

Streit mit seiner Mutter deren Auto<br />

geschnappt und ist damit 90 Kilometer<br />

zu seiner Freundin gefahren.<br />

Laut Polizei hatte sich der junge<br />

Mann am Sonntagabend in Hahnbach<br />

in der Oberpfalz in den Wagen<br />

gesetzt. Am Dienstagabend erstattete<br />

der Vater des jungen Mannes<br />

eine Vermisstenanzeige. Der Sohn<br />

war unterdessen allerdings schon<br />

wieder aufgetaucht – bei seiner<br />

<strong>vom</strong> Vater getrennt lebenden Mutter.<br />

Die beiden hatten offenbar<br />

nicht miteinander kommuniziert, erklärte<br />

ein Polizeisprecher. Gegen<br />

den 15-Jährigen wurde Anzeige wegen<br />

unbefugten Gebrauchs eines<br />

Kraftwagens und Fahrens ohne<br />

Fahrerlaubnis erstattet. Sein Ausflug<br />

verlief unfallfrei. (dpa)<br />

JUSTIZ<br />

Anwältin: NSU bestand nur<br />

aus Mundlos und Böhnhardt<br />

Die NSU-Hauptangeklagte Beate<br />

Zschäpe war nach Ansicht ihrer<br />

Verteidigerin Anja Sturm kein Mitglied<br />

der Terrorzelle „Nationalsozialistischer<br />

Untergrund“. Der NSU<br />

habe allein aus Uwe Mundlos und<br />

Uwe Böhnhardt bestanden und sei<br />

keine terroristische Vereinigung im<br />

strafrechtlichen Sinne gewesen, sagte<br />

Sturm in ihrem Plädoyer vor dem<br />

Münchner Oberlandesgericht. Tatsächlich<br />

muss eine solche Vereinigung<br />

laut Strafgesetzbuch aus mehr<br />

als zwei Personen bestehen. Sturm<br />

aber sagte: „Beate Zschäpe hat den<br />

NSU weder mitbegründet, noch<br />

hat sie sich an ihm beteiligt.“ (dpa)<br />

BADEUNFALL<br />

Kajakfahrer finden Leiche<br />

am Donauufer<br />

Kajakfahrer haben am Donauufer in<br />

Straubing eine Wasserleiche gefunden.<br />

Der Tote sei ein seit Sonntag<br />

vermisster Schwimmer, teilte<br />

die Polizei mit. Der 20-Jährige war<br />

den Angaben nach am Wochenende<br />

beim Baden von der Strömung<br />

mitgerissen worden und untergegangen.<br />

Umfangreiche Suchmaßnahmen<br />

der Einsatzkräfte waren<br />

erfolglos geblieben. Die Leiche sollte<br />

nach ihrem Fund am Dienstagnachmittag<br />

obduziert werden. Zunächst<br />

gab es keine Hinweise auf<br />

ein Fremdverschulden. (dpa)<br />

VERBRECHEN<br />

Falsche Arznei: Mordanklage<br />

gegen drei Pfleger<br />

Gut zwei Jahre nach dem Tod eines<br />

Mannes in einem Pflegeheim im<br />

Landkreis Dingolfing-Landau hat<br />

die Staatsanwaltschaft Landshut<br />

Anklage gegen drei Pfleger erhoben.<br />

Sie wirft ihnen Mord durch Unterlassen<br />

vor. Die Anklagebehörde geht<br />

davon aus, dass eine Pflegerin im<br />

Mai 2016 bei einem 66-jährigen<br />

Heimbewohner die Medikamente<br />

verwechselte, woraufhin der Mann<br />

eine Woche später starb. Nachdem<br />

sie den Fehler bemerkt hatte, soll sie<br />

nichts unternommen haben, um<br />

dem Mann zu helfen – damit die Verwechslung<br />

nicht auffällt. Die Vorgesetzte<br />

der Frau und ein weiterer<br />

Pfleger hätten von der Verwechslung<br />

gewusst, jedoch auch nichts unternommen.<br />

(dpa)<br />

NACH FESTIVAL IN NÜRNBERG<br />

Späte Müllentsorgung: Stadt<br />

rüffelt „Rock im Park“<br />

Verzögerungen bei der Müllentsorgung<br />

auf dem Nürnberger Gelände<br />

von „Rock im Park“ sorgen für Verstimmung<br />

zwischen der Stadt und<br />

dem Festivalbetreiber. Es sei nicht<br />

hinnehmbar, dass sich rund eineinhalb<br />

Wochen nach dem Festival in<br />

Teilen des Volksparks Dutzendteich<br />

immer noch Abfallreste häuften,<br />

sagte ein Mitarbeiter von<br />

Nürnbergs Bürgermeister Christian<br />

Vogel (SPD). Nach Angaben von<br />

Dario Lob von Argo-Konzerte kam<br />

es vor allem wegen der großen Hitze<br />

zu den Verzögerungen beim Reinigen<br />

des Geländes. „Dadurch<br />

mussten Mitarbeiter mehr Pausen<br />

einlegen als geplant“, betonte Lob<br />

in einer Mitteilung. (dpa)<br />

„Wir fanden es lustig“<br />

Prozess Ein Hochdruckreiniger kann auch zum Malen verwendet werden. Wenn dabei aber ein<br />

Hakenkreuz herauskommt, wird es kriminell – und teuer. Das wurde jetzt in Augsburg deutlich<br />

VON MICHAEL SIEGEL<br />

Eine Säuberungsaktion<br />

geht schief<br />

Augsburg Am Anfang war es angeblich<br />

nur ein mit einem Hochdruckreiniger<br />

gemaltes „X“. Dann kamen<br />

in bierseliger Laune noch vier Striche<br />

dazu – und fertig war das Hakenkreuz.<br />

Auf einem Dach im<br />

Augsburger Stadtteil Inningen.<br />

Deutlich sichtbar für Jedermann.<br />

Diese „dumme Gaudi“, so bezeichnete<br />

der 31 Jahre alte Urheber des<br />

„Kunstwerks“ die Aktion, landete<br />

am Mittwoch vor dem Augsburger<br />

Amtsgericht und endete mit zwei<br />

Geldstrafen.<br />

In der Gerichtsverhandlung sei<br />

deutlich geworden, dass es sich bei<br />

den beiden Angeklagten nicht um<br />

einen „rechtsradikalen Sturmtrupp“<br />

handle, sondern dass sie eher<br />

einen – wenngleich verbotenen –<br />

„plakativen Unfug“ betrieben hatten,<br />

erklärte Richter Roland Fink.<br />

Er verurteilte den 31-Jährigen und<br />

den 30 Jahre alten Hausbesitzer, der<br />

das Hakenkreuz wochenlang auf seinem<br />

Dach geduldet hatte, wegen des<br />

Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger<br />

Organisationen zu<br />

Geldstrafen von jeweils mehr als<br />

5000 Euro.<br />

Es war ein Samstagnachmittag im<br />

Herbst 2017. Drei Kumpels waren<br />

an besagtem Haus zusammengekommen,<br />

um bei Bier und Gegrilltem<br />

ein Vordach mit Teerpappe<br />

auszubessern. Während der 30-jährige<br />

Hausbesitzer gerade unterwegs<br />

war, „kärcherte“ der 31-jährige<br />

Helfer zunächst ein großes X in die<br />

verschmutzten Dachziegel, um es<br />

dann mit den Haken zu verzieren.<br />

„Wir fanden das recht lustig“, erinnerte<br />

sich der Angeklagte vor Gericht.<br />

Noch am selben Abend sei der<br />

Hausbesitzer auf den Scherz hingewiesen<br />

worden. Er beschloss daraufhin:<br />

„Das muss runter“. Gleich am<br />

Sonntag versuchte also der Pflasterer,<br />

das Hakenkreuz mit einem<br />

Schwamm wegzuputzen. Was im<br />

ersten Moment zu gelingen schien,<br />

entpuppte sich beim nächsten Regenguss<br />

als eine etwas unbeholfene<br />

Säuberungsaktion: Der Regen förderte<br />

die Leistung des Hochdruckreinigers<br />

zurück ans Licht – das Hakenkreuz<br />

kam wieder zum Vorschein.<br />

Aber, so der 30-jährige Angeklagte,<br />

Laub und Bäume des<br />

Nachbarn hätten zunächst die Sicht<br />

darauf versperrt. Dann fiel jedoch<br />

erst das Laub, später wurden die<br />

Bäume gefällt und im Januar <strong>2018</strong><br />

So sah das Hakenkreuz auf dem Wohnhaus im Augsburger Stadtteil Inningen aus. Ein Vierteljahr lang war es zu sehen – dann<br />

rückte der Staatsschutz an.<br />

Foto: Silvio Wyszengrad<br />

Hakenkreuz und Co.: Diese Symbole sind in Deutschland verboten<br />

● Das wohl bekannteste strafbare<br />

Symbol in Deutschland ist das Hakenkreuz.<br />

Es ist auch verboten, wenn<br />

es seitenverkehrt oder mit gebogenen<br />

Haken verwendet wird. Erlaubt ist<br />

dagegen, wenn die Darstellung Ablehnung<br />

symbolisiert, wie bei einem<br />

durchgestrichenen Hakenkreuz oder<br />

einem, das in einen Mülleimer wandert.<br />

● Der Reichsadler, mit ausgebreiteten<br />

Schwingen und Hakenkreuz im Eichenlaubkranz,<br />

war das Hoheitszeichen<br />

des Deutschen Reichs. Während er in<br />

dieser Form nicht verwendet werden<br />

ging bei der Polizei schließlich eine<br />

anonyme Anzeige ein. Der Staatsschutz<br />

wurde tätig, die Ziegel des<br />

Dachs wurden umgedeckt, das Hakenkreuz<br />

verschwand.<br />

Ein Kriminalbeamter sagte am<br />

Mittwoch vor Gericht als Zeuge aus,<br />

dass bei einer Hausdurchsuchung<br />

der beiden Angeklagten kein rechtsradikales<br />

Propaganda-Material gefunden<br />

worden sei. Staatsanwältin<br />

darf, ist er ohne Hakenkreuz nicht<br />

strafbar.<br />

● Die Siegrune: Die einfache Ausführung<br />

war das Emblem des Deutschen<br />

Jungvolks, einer Unterorganisation der<br />

Hitler-Jugend. Die Doppelsiegrune<br />

gilt als Symbol der SS. Auch die Verwendung<br />

des SS-Totenkopfes ist<br />

strafbar.<br />

● In Bayern sind die Autokennzeichen<br />

HH und AH in Kombination mit den<br />

Zahlen 88 und 18 verboten. Außerdem<br />

darf niemand mit den Kürzeln NS,<br />

N-PD und N-SU durch die Lande fah-<br />

Melanie Ostermeier wollte es daher<br />

ein „letztes Mal“ für die anderweitig<br />

bereits gerichtsbekannten Angeklagten<br />

bei einer Geldstrafe bewendet<br />

wissen – auch wenn das NS-<br />

Symbol über längere Zeit täglich<br />

von tausenden Benutzern der vorbeiführenden<br />

Inninger Durchgangsstraße<br />

zu sehen gewesen ist.<br />

Die Angeklagten entschuldigten<br />

sich in ihren letzten Worten: „Es tut<br />

ren. Bundesweit verboten sind HJ,<br />

KZ, SA und SS.<br />

● Ebenfalls verboten: Der Hitlergruß<br />

und Parolen wie „Heil Hitler“, „Sieg<br />

Heil“ oder „Blut und Ehre“.<br />

● Wie ist es mit Tätowierungen?<br />

Grundsätzlich erlaubt. Verfassungswidrige<br />

Kennzeichen dürfen aber nicht<br />

öffentlich sichtbar sein.<br />

● Es gibt eine Reihe weiterer verbotener<br />

Symbole. Die Staatsregierung<br />

hat diese im Internet auf dem Portal<br />

„Bayern gegen Rechtsextremismus“<br />

zusammengefasst. (slor)<br />

uns leid.“ Richter Fink erkannte das<br />

Geständnis der beiden ohne Rechtsanwälte<br />

erschienenen Männer an. Es<br />

sei klar geworden, dass sie nicht aus<br />

rechtsradikaler Gesinnung gehandelt,<br />

sondern eine Dummheit begangen<br />

hätten. Entsprechend hielt<br />

er die Forderung der Staatsanwältin<br />

für angemessen und übernahm in<br />

sein Urteil auch die geforderten<br />

Summen.<br />

Damit Schüler richtig lesen lernen<br />

Initiative Jeder zehnte Viertklässler hat Probleme beim Textverständnis. Jetzt reagiert der Freistaat<br />

Heute diskutieren rund 350 Lehrer an<br />

der Akademie für Lehrerfortbildung in<br />

Dillingen darüber, wie sie Schüler zum<br />

Lesen bringen können. Herr Kotter,<br />

erste Frage an Sie als Akademie-Leiter:<br />

Ist das eine Reaktion darauf, dass<br />

jeder zehnte Viertklässler in Bayern<br />

nicht richtig lesen kann?<br />

Alfred Kotter: Viele Lehrer nehmen<br />

wahr, dass das Leseverhalten und die<br />

Lesekompetenzen sich verändert<br />

haben und dass es dringend notwendig<br />

ist gegenzusteuern. Bayern ist<br />

im Verhältnis zu anderen Bundesländern<br />

zwar gut aufgestellt. Aber<br />

auch wir müssen die Lesekompetenzen<br />

verbessern. Die heutige Veranstaltung<br />

ist der Auftakt für eine<br />

mehrjährige Initiative, in deren<br />

Zentrum die Förderung der Lesekompetenz<br />

steht.<br />

Sie sind seit Dezember Leiter der Akademie<br />

für Lehrerfortbildung. Weshalb<br />

ist Ihnen die Leseförderung so wichtig?<br />

Kotter: Lehrer haben permanent damit<br />

zu kämpfen, dass Schüler in ihren<br />

Klassen und Lerngruppen sehr<br />

unterschiedliche Voraussetzungen<br />

mitbringen – zum Beispiel, wenn<br />

Kinder mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf dort lernen, oder<br />

Schüler, die kaum Deutsch können.<br />

Man muss sich als Lehrer damit beschäftigen:<br />

Wie kann ich Kinder mit<br />

schlechteren Startbedingungen auch<br />

auf ein gutes Level bringen?<br />

Lesen die Eltern nicht, tun sich auch<br />

die Kinder schwer. Kann Schule da<br />

entgegenwirken?<br />

Kotter: Kinder übernehmen Verhaltensweisen<br />

der Erwachsenen. Wenn<br />

„Das digitale<br />

Zeitalter<br />

verändert das<br />

Leseverhalten<br />

dramatisch.“<br />

Alfred Kotter<br />

in einem Haushalt nicht gelesen<br />

wird, wie sollen Kinder dann ans<br />

Lesen herangeführt werden? Manche<br />

bekommen ein Buch erst in der<br />

Schule in die Hand, bei anderen ist<br />

das Kinderzimmer voll damit. Es ist<br />

schwer, gegen diese Vorprägung anzukommen.<br />

Vergleichstests deuten<br />

darauf hin, dass Schule in diesem<br />

Bereich noch besser werden sollte.<br />

Wie man das erreicht, darum wird es<br />

bei der Leseförderinitiative auch gehen.<br />

Lesen ist ja die entscheidende<br />

Grundlage, um fachliche Inhalte zu<br />

verstehen.<br />

Schreiben Schüler, die schlecht lesen<br />

können, auch schlechtere Noten?<br />

Kotter: Untersuchungen zeigen, dass<br />

viele Kinder, die eigentlich gut rechnen<br />

können, in Mathematik schlechte<br />

Noten haben. Sie können einfach<br />

die Aufgabenstellung nicht richtig<br />

lesen. Lehrer müssen versuchen,<br />

komplexe Sachverhalte so zu vermitteln,<br />

dass Schüler nicht an der<br />

Sprache scheitern. Das ist sicher<br />

noch nicht in allen Schulen und bei<br />

jedem Lehrer angekommen.<br />

Haben Sie ein Beispiel?<br />

Kotter: Es ist ein Unterschied, ob<br />

man einen Arbeitsauftrag auf fünf<br />

Zeilen mit drei Nebensätzen formuliert<br />

oder ihn unterteilt und Schülern<br />

sagt: „Als Erstes machst du das,<br />

als Zweites das und als Drittes das.“<br />

Jugendliche kommunizieren untereinander<br />

oft kurz und knapp über<br />

WhatsApp und soziale Medien. Eine<br />

Gefahr für ihre Fähigkeit, Zusammenhänge<br />

zu erfassen?<br />

Kotter: Ich glaube schon. Ihr Leseverhalten<br />

funktioniert im Umfeld<br />

sozialer Netzwerke, aber nicht bei<br />

komplexen Texten. Das digitale<br />

Zeitalter verändert das Leseverhalten<br />

dramatisch. Soziale Medien verführen<br />

dazu, kurze Botschaften zu<br />

verfassen. Satzstrukturen sind auf<br />

einzelne Wörter, Abkürzungen und<br />

Symbole geschrumpft. In gewisser<br />

Weise wird die Sprache dadurch<br />

aber auch komplexer.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Kotter: In sozialen Medien werden oft<br />

Textelemente mit Symbolen kombiniert.<br />

Ich bin sicher, dass ich viele<br />

Texte, die Schüler untereinander austauschen,<br />

nicht vollständig verstehen<br />

würde. Für Erwachsene sind ihre Abkürzungen<br />

nur Buchstaben, die sie<br />

nicht dekodieren können. Denn Sprache<br />

entwickelt sich analog zu Lebensverhältnissen.<br />

Neue Begriffe tauchen<br />

auf, alte verschwinden. Viele Erwachsene<br />

tun sich auch mit Texten aus der<br />

Goethezeit schwer, weil Begriffe vorkommen,<br />

die heute keine Rolle mehr<br />

spielen. Oder wissen Sie, was ein<br />

Pfund Monstidl ist? Das war früher<br />

die Maßeinheit für knapp 1000 Kubikmeter<br />

Holz. Interview: S. Ritschel<br />

Ach, wie<br />

schön ist<br />

Knobeln<br />

Mathe-Olympiade<br />

mit 200 Schülern<br />

Würzburg Igitt, Mathe! Oft gehört,<br />

oft gelitten, oft gescheitert.<br />

Igitt? Nicht für 200 Mädchen und<br />

Jungen, die es ins Bundesfinale der<br />

Mathematik-Olympiade geschafft<br />

haben. Von heute an zerbrechen sie<br />

sich in den Hörsälen der Universität<br />

Würzburg die Köpfe – und zwar<br />

freiwillig. Wenn man so will, sind<br />

das Deutschlands beste Nachwuchs-<br />

Knobler. Immerhin haben sich etwa<br />

200000 Schüler von der achten bis<br />

zur zwölften Klasse beworben.<br />

Laut offizieller Teilnehmerliste<br />

werden 15 Jugendliche das Team<br />

Bayern vertreten. Darunter ist auch<br />

ein Mädchen aus unserer Region,<br />

eine Neuntklässlerin des Gymnasiums<br />

bei St. Anna aus Augsburg. Insgesamt<br />

ist weniger als ein Drittel der<br />

Teilnehmer weiblich.<br />

Die Schüler müssen sich zwei<br />

viereinhalbstündigen Klausuren mit<br />

je drei Aufgaben stellen. Die Gewinner<br />

stehen am Samstag fest. Bei den<br />

Aufgaben gehe es nicht in erster Linie<br />

ums Rechnen, sagt der Mathematiker<br />

Richard Greiner von der<br />

Universität Würzburg. „Hier geht<br />

es um logisches Schließen. Es geht<br />

um eine vollständige und logische<br />

Herangehensweise und eine schlüssige<br />

Begründung“, so der Geschäftsführer<br />

des Instituts der Mathematik.<br />

Als Beispiel nennt er eine Aufgabe<br />

aus dem Vorjahr für die Neuntklässler:<br />

25 Fußballbild-Sammler in<br />

verschiedenen Städten haben jeweils<br />

ein Bild doppelt, das ein anderer<br />

braucht. Wenn jeder an alle anderen<br />

einen Brief schickt (25 x 24 = 600),<br />

müssten 600 Briefe verschickt werden.<br />

Wie viele Briefe aber reichen<br />

im idealen Fall? „Die Antwort ist<br />

übrigens 48“, sagt Greiner. „Aber es<br />

reicht nicht, zu sagen, dass das die<br />

richtige Antwort ist. Man muss auch<br />

erklären können, warum das so ist.<br />

Und sie müssen ein Argument finden,<br />

warum es mit weniger nicht<br />

geht!“<br />

Neben Zirkel, Papier, Stiften und<br />

Geodreieck sind keine Hilfsmittel<br />

erlaubt – auch kein Taschenrechner.<br />

„Wasser, Apfel und Müsliriegel bekommen<br />

sie von uns“, sagt Greiner.<br />

Dass einer tricksen könnte, glaubt<br />

der Mathematiker nicht. „Da gibt es<br />

wenig Möglichkeiten.“ (dpa, AZ)<br />

Lust auf Mathe? Haben die Teilnehmer<br />

der Olympiade auf jeden Fall. Foto: dpa<br />

Wiesn-Maß kostet<br />

bis zu 11,50 Euro<br />

München Die Maß Bier auf dem Oktoberfest<br />

wird dieses Jahr in manchen<br />

Zelten erstmals mehr als 11<br />

Euro kosten. Der Preis liege zwischen<br />

10,70 Euro und 11,50 Euro,<br />

teilte die Stadt München mit. Das<br />

sind durchschnittlich 3,57 Prozent<br />

mehr als im Vorjahr. In der Spitze<br />

müssen die Gäste 55 Cent mehr hinblättern<br />

– in der Regel war der Maßpreis<br />

in den Vorjahren um 25 bis 30<br />

Cent gestiegen. Hauptgrund für die<br />

starke Anhebung ist die höhere Umsatzpacht,<br />

die die Wirte an die Stadt<br />

zahlen müssen. Sie steige im Vergleich<br />

zum Vorjahr sogar um 53 Prozent,<br />

sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer.<br />

Die Abgabe war 2017<br />

eingeführt worden, um die erhöhten<br />

Sicherheitskosten wegen der Terrorgefahr<br />

zu decken und bedeutet für<br />

die Wirte hohe Mehrkosten. (dpa)


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NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

14 <br />

Geld & Leben kompakt<br />

VERKEHR<br />

Urlauber sollten das Auto<br />

nicht überladen<br />

Wer mit der Familie verreist, muss<br />

viele Koffer packen. Autofahrer<br />

sollten aber darauf achten, ihr Fahrzeug<br />

nicht zu überladen, rät die<br />

Zeitschrift Auto Straßenverkehr. Bei<br />

der Frage, wie viel Gewicht geladen<br />

werden darf, sollten Fahrer sich<br />

nicht auf die Angaben im Fahrzeugbrief<br />

verlassen. Hersteller berechnen<br />

das Leergewicht ohne Extras,<br />

sodass das Auto bereits an die<br />

200 Kilo mehr wiegen kann. Fahrer<br />

mit einer Dachbox sollten bedenken:<br />

Sie schafft zwar Platz für<br />

mehr Gepäck, doch ihr Eigengewicht<br />

muss von der Zuladung abgezogen<br />

werden. Außerdem erhöht<br />

sie den Luftwiderstand und damit<br />

den Benzinverbrauch. Beim Beladen<br />

des Kofferraums gehört<br />

schweres Gepäck nach unten, leichtes<br />

nach oben. (dpa)<br />

VORRÄTE<br />

Wie Himbeeren beim<br />

Einfrieren nicht verklumpen<br />

Himbeeren sind lecker – aber<br />

furchtbar empfindlich. Wer mehr<br />

Früchte zu Hause hat, als er auf einmal<br />

essen kann oder die Beeren so<br />

sehr liebt, dass er auch außerhalb<br />

der Saison nicht auf sie verzichten<br />

möchte, sollte sie einfrieren. Doch<br />

wer die Früchte einfach in eine<br />

Box füllt und die in die Tiefkühltruhe<br />

packt, hat am Ende oft einen<br />

großen Beerenklumpen. Wer das<br />

verhindern möchte, muss sich etwas<br />

Arbeit machen: Die Früchte am<br />

besten einzeln auf einen Teller setzen<br />

und in den Tiefkühler stellen.<br />

Sobald sie durchgefroren sind,<br />

kann man sie in eine Dose oder einen<br />

Beutel füllen, erläutert der<br />

Provinzialverband Rheinischer<br />

Obst- und Gemüsebauer. So haben<br />

Verbraucher immer die benötigte<br />

Menge zur Hand. (dpa)<br />

Gärtner im Paragrafen-Dschungel<br />

Recht Bei der Gartengestaltung ist nicht alles erlaubt. Länder und Kommunen machen<br />

bestimmte Vorgaben – und auch die lieben Nachbarn können für böses Blut sorgen<br />

VON HARALD CZYCHOLL<br />

Augsburg Gartenarbeit zählt zu den<br />

großen Hobbys der Deutschen. Ein<br />

neues Gartenhäuschen, ein höherer<br />

Zaun oder ein Gemüsebeet – zu tun<br />

gibt es schließlich immer etwas.<br />

Doch der Kreativität sind Grenzen<br />

gesetzt: Länder und Gemeinden haben<br />

bei der Gartengestaltung mitunter<br />

Mitspracherechte. Und auch die<br />

Nachbarn machen manchmal einen<br />

Strich durch die Gartenplanrechnung.<br />

● Vorgärten Grundsätzlich können<br />

Gartenbesitzer auf ihrem Grundstück<br />

machen, was sie wollen. „Da<br />

jedoch vor allem Vorgärten das Erscheinungsbild<br />

ganzer Wohnviertel<br />

prägen und sich Kommunen oft ein<br />

einheitliches Aussehen wünschen,<br />

können sie mittels sogenannter Vorgartensatzungen<br />

Einfluss auf die<br />

Gartengestaltung nehmen“, erklärt<br />

Michaela Rassat, Juristin des DAS-<br />

Rechtsschutz der Ergo-Versicherung.<br />

Die Vorschriften unterscheiden<br />

sich von Ort zu Ort. Besonderen<br />

Wert legen Kommunen darauf,<br />

Grün in die Vorgärten zu bringen<br />

und zu vermeiden, dass Anwohner<br />

diese als Arbeits-, Lager- oder Stellfläche<br />

nutzen. Bevor Hauseigentürmer<br />

also ihren Vorgarten umgestalten,<br />

sollten sie sich erkundigen, was<br />

in ihrer Gemeinde erlaubt ist. Viele<br />

Städte und Landkreise veröffentlichen<br />

ihre Gartensatzungen auf ihrer<br />

Homepage.<br />

● Zäune Auch bei den Zäunen gibt<br />

es Richtlinien. Die Stadt Düsseldorf<br />

zum Beispiel verbietet Zäune aus<br />

Draht- oder Kunststoffgeflecht. In<br />

München darf die Zaunhöhe laut<br />

Einfriedungssatzung 1,50 Meter<br />

nicht überschreiten. „Wer die Vorgaben<br />

nicht einhält, begeht eine<br />

Ordnungswidrigkeit und muss un-<br />

Wie ein Garten aussehen soll, da hat wohl jeder Besitzer eigene Vorstellungen. Aber<br />

leider darf er sie nicht immer auch umsetzen.<br />

Foto: dpa<br />

bäume zu pflanzen. Auch wer einen<br />

eingewachsenen Garten übernimmt,<br />

kann diesen nicht einfach neu gestalten:<br />

Einige Bebauungspläne verpflichten<br />

Gartenbesitzer nämlich<br />

dazu, bereits bestehende Anpflanzungen<br />

zu erhalten. „Wer diesen<br />

Vorgaben nicht nachkommt, dem<br />

kann die Kommune ein Pflanzverbot<br />

auferlegen“, erläutert Rassat.<br />

● Nachbarn Darüber hinaus müssen<br />

Grundstückseigentümer auch das<br />

sogenannte Nachbarrecht beachten.<br />

Darunter fallen alle Rechtsvorschriften,<br />

die das Verhältnis zum<br />

Nachbargrundstück regeln. Dies<br />

sind zum Beispiel Vorgaben zu Abter<br />

Umständen sogar mit einer<br />

Geldbuße rechnen. Diese kann abhängig<br />

von der Kommune unterschiedlich<br />

hoch ausfallen“, sagt<br />

Rechtsexpertin Rassat.<br />

● Garten Auch im Garten hinter<br />

dem Haus will die Gemeinde mitreden,<br />

und zwar in Form des Bebauungsplans.<br />

Was im Rahmen des jeweiligen<br />

Bebauungsplans erlaubt ist<br />

und was nicht, weiß das zuständige<br />

Bauamt. Grundsätzlich können die<br />

Bebauungspläne sogar regeln, welche<br />

Baumarten die Gartenbesitzer<br />

anpflanzen dürfen. So wird dort<br />

mitunter vorgegeben, ausschließlich<br />

heimische Bäume oder nur Laub-<br />

standsflächen und Grenzbebauungen.<br />

Oft gibt es besondere Nachbarrechtsgesetze,<br />

die zum Beispiel festlegen,<br />

wie hoch eine Hecke sein und<br />

wie nah sie an der Grundstücksgrenze<br />

liegen darf. Daran sollte man sich<br />

tunlichst halten – denn Verstöße<br />

können Auslöser für einen heftigen<br />

Nachbarschaftsstreit sein. Ob es<br />

Baumhäuser für den Nachwuchs<br />

sind, die den vorgeschriebenen<br />

Mindestabstand zum Nachbargrundstück<br />

nicht einhalten, Garagendächer,<br />

die einige Millimeter<br />

über die Grundstücksgrenze ragen<br />

oder Bäume, die zu viel Schatten auf<br />

Nachbars Garten werfen – es gibt<br />

nichts, worüber sich Nachbarn noch<br />

nicht gestritten haben. Nach Angaben<br />

der GfK-Marktforschung beschränken<br />

sich die meisten Streitigkeiten<br />

auf böse Wort- und Briefwechsel<br />

sowie Anwaltsbriefe. Vor<br />

Gericht sind lediglich 1,7 Prozent<br />

der Deutschen deshalb schon mal<br />

gezogen. Das klingt nicht nach viel -<br />

aber bezogen auf die Gesamtbevölkerung<br />

von 82 Millionen Menschen<br />

sind das immerhin 1,4 Millionen<br />

Auseinandersetzungen. Marcus<br />

Lentz, Geschäftsführer der Detektei<br />

Lentz rät zu Toleranz und gegenseitiger<br />

Rücksichtnahme: „Nicht während<br />

der Mittagsruhe Rasen mähen,<br />

statt eines rauchintensiven Holzkohlegrills<br />

einen Gas- oder Elektrogrill<br />

verwenden oder bei Partys die<br />

Musik nach 22 Uhr leiser machen –<br />

und der Frieden bleibt gewahrt.“<br />

Doch was tun, wenn ein Nachbar<br />

sich nie an diese Regeln hält? Lentz<br />

rät: „Ruhe bewahren und nicht direkt<br />

die Konfrontation suchen.“<br />

Seinem Ärger freien Lauf zu lassen,<br />

führe kaum zu dem gewünschten<br />

Ergebnis. „Ein freundliches, offenes<br />

Gespräch zum passenden Zeitpunkt<br />

kann dagegen Wunder bewirken.“<br />

Verbraucher<br />

sollen schneller<br />

gewarnt werden<br />

Verstöße gegen<br />

Hygiene offengelegen<br />

Saarbrücken Die Bundesländer sollten<br />

Verbraucher rasch und einheitlich<br />

über eklatante Verstöße gegen<br />

das Lebensmittelrecht informieren.<br />

Dies sagte der Vorsitzende der Konferenz<br />

der Verbraucherschutzminister<br />

von Bund und Ländern, Saarlands<br />

Ressortchef Reinhold Jost<br />

(SPD). Die Minister beraten bei einem<br />

Treffen, das noch bis Freitag<br />

geht, unter anderem über die Konsequenzen<br />

aus einem Urteil des<br />

Bundesverfassungsgerichts. Das<br />

Gericht hatte im März entschieden,<br />

dass Verbraucher ein Recht darauf<br />

haben, über Hygiene- und Produktmängel<br />

etwa von Restaurants oder<br />

Lebensmittelproduzenten informiert<br />

zu werden.<br />

„Das, was wir jetzt erreicht haben<br />

mit dem Urteil, ist ein Meilenstein“,<br />

sagte Jost. Nun sei es wichtig, eine<br />

„möglichst einheitliche Vorgehensweise“<br />

für alle Bundesländer sicherzustellen.<br />

„Wir wollen keinen Flickenteppich.“<br />

Das Saarland habe<br />

sein Landesamt für Verbraucherschutz<br />

angewiesen, „sofort wieder<br />

mit der Benennung von Verstößen“<br />

zu beginnen. „Ich wäre froh, wenn<br />

viele andere unserem Beispiel folgen<br />

würden.“<br />

Die Bundesländer hatten wegen<br />

der juristischen Klärung vor dem<br />

Bundesverfassungsgericht die Veröffentlichung<br />

von schwerwiegenden<br />

Verstößen, die bei amtlichen Kontrollen<br />

zutage traten, vorübergehend<br />

ausgesetzt. „Jetzt haben wir<br />

grundsätzlich Rechtssicherheit“,<br />

sagte Jost. Das Gericht verlangte in<br />

seinem Urteil von dem Gesetzgeber<br />

noch, bis Ende April 2019 die Dauer<br />

der Veröffentlichung zu regeln.<br />

„Das wollen wir jetzt schnell auf den<br />

Weg bringen“, sagte Jost. (dpa)<br />

Mit Photovoltaik und Stromspeicher unabhängiger werden<br />

Energie Wer den Strom selbst verbraucht, kann auf lange Sicht viel Geld sparen. Und auch ein Akku kann sich lohnen<br />

Eine Photovoltaikanlage ist für<br />

Hausbesitzer nach wie vor eine<br />

lohnende Investition – auch wenn<br />

sie für den Strom, den sie ins Netz<br />

einspeisen, nur relativ wenig Geld<br />

bekommen. Der Grund: Die Kosten<br />

für den selbstproduzierten Solarstrom<br />

liegen dank gesunkener<br />

Preise für Photovoltaik-Module<br />

mittlerweile nur noch bei zehn bis<br />

13 Cent pro Kilowattstunde, während<br />

der Energieversorger knapp<br />

30 Cent dafür in Rechnung stellt.<br />

Energie-Tipp<br />

Bei der Frage, ob man sich eine Solaranlage<br />

leistet, ist die Frage, wie<br />

viel eigenen Solarstrom der Hausbesitzer<br />

nutzen kann, entscheidend.<br />

Daher sollte sich die Größe der<br />

Anlage ungefähr am eigenen<br />

Stromverbrauch orientieren. Ange-<br />

im angegebenen Beispiel der<br />

Stromverbrauch zu 30 Prozent gedeckt<br />

werden. Durch den Einbau<br />

eines Batteriespeichers kann der<br />

Anteil des Solarstroms am gesamten<br />

benötigten Strom auf 60 Prozent<br />

oder mehr erhöht werden. Längst<br />

sind alltagstaugliche Systeme auf<br />

dem Markt.<br />

Wie wirtschaftlich die Investition<br />

in einen Batteriespeicher ist, hängt<br />

von der weiteren Strompreisentwicklung<br />

ab. Und die kann nienommen,<br />

ein Vier-Personen-<br />

Haushalt benötigt im Jahr 4000 Kilowattstunden<br />

Strom, dann sollte<br />

eine Anlage mit einer Spitzenleistung<br />

von ungefähr vier bis fünf Kilowatt<br />

auf dem Dach installiert werden<br />

– das entspricht einer PV-Modul-Fläche<br />

von rund 30 Quadratmetern.<br />

Berücksichtigt werden sollte<br />

auch, ob Warmwasser, Heizung<br />

oder Elektro-Auto mitversorgt<br />

werden.<br />

Mit der PV-Anlage allein kann<br />

mand vorhersagen. Steigen die<br />

Stromkosten jährlich um drei bis<br />

vier Prozent, so wie bislang im langjährigen<br />

Mittel, haben sich die<br />

Ausgaben für den Stromspeicher innerhalb<br />

der Lebensdauer der Batterie<br />

amortisiert. Selbst wenn sich<br />

die Strompreise auf dem heutigen<br />

Niveau stabilisieren würden, lohnt<br />

sich ein Stromspeicher meistens.<br />

Die Lebensdauer von Photovoltaik-Modulen<br />

liegt übrigens bei<br />

rund 30 Jahren – sofern man sich<br />

nicht für Billigprodukte entschieden<br />

hat, die oft deutlich früher ersetzt<br />

werden müssen. Auch hier<br />

lohnt es sich also, auf Qualität zu<br />

setzen und sich von einem erfahrenen<br />

Fachmann beraten zu lassen.<br />

Martin Sambale ist<br />

Geschäftsführer des<br />

Energie- und<br />

Umweltzentrums Allgäu,<br />

kurz eza!<br />

Doppelter Rätselspaß<br />

„die<br />

Neue<br />

Welt“<br />

indianische<br />

Siegestrophäe<br />

Hafendamm<br />

spanisches<br />

Landhaus,<br />

-gut<br />

Bollwerk<br />

Weide<br />

tschech.<br />

Fluss<br />

zur Oder<br />

(dt. Name)<br />

israel.<br />

Parlament<br />

Schneckenlinie<br />

6<br />

Schaumwein<br />

nicht<br />

klein<br />

1<br />

in der<br />

Höhe<br />

5<br />

von<br />

geringem<br />

Gewicht<br />

2<br />

Fluss<br />

zur<br />

Weser<br />

3<br />

Abfahrt,<br />

Abflug<br />

Speisesaal<br />

für Studenten<br />

Darlehen<br />

zur Hauserrichtung<br />

4<br />

Gift der<br />

Tollkirsche<br />

scheues<br />

Waldtier<br />

Soße<br />

Kurzform<br />

v.<br />

Friederike<br />

Fleischsülze<br />

Bergmann<br />

Haartracht<br />

ugs.:<br />

Flachsbündel<br />

arktischer<br />

Meeresvogel<br />

Kindertagesstätte<br />

Kurzw.:<br />

Sonderkommission<br />

Ziererei<br />

bayer.<br />

Inn-<br />

Zufluss<br />

7<br />

dt. Schauspielerin<br />

(Nina)<br />

ein Loch<br />

herstellen<br />

Küstenabschnitt<br />

in Heilbädern<br />

Besitzform<br />

im<br />

MA.<br />

Termindruck<br />

Strickmaterial<br />

Getreideart<br />

Gästebetreuerin<br />

gleichfalls<br />

kleine<br />

Büchse<br />

ugs.:<br />

Telefonleitung<br />

nebenbei<br />

bemerkt<br />

<br />

s1313-1405<br />

Ihre Glücksnummer<br />

das<br />

für Schwedenrätsel!<br />

JEDEN TAG 25 EURO!<br />

Rufen Sie folgende Nummer an:<br />

0137 / 822 2716*<br />

Das Lösungswort von heute:<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

*0,50 Euro/Anruf aus dem Festnetz der DTAG,<br />

abweichende Preise aus dem Mobilfunk möglich.<br />

Mitmachen und Gewinnen!<br />

Die Gewinner <strong>vom</strong> 12.06.18<br />

Schwedenrätsel:<br />

Glückwunsch an<br />

G. John, Obergünzburg<br />

Sudoku:<br />

Glückwunsch an<br />

O. Wipfler, Ehingen<br />

Ihre Glücksnummer<br />

das<br />

für Sudoku!<br />

JEDEN TAG 25 EURO!<br />

Rufen Sie folgende Nummer an:<br />

0137 / 822 2717*<br />

Die Lösungszahlen von heute:<br />

*0,50 Euro/Anruf aus dem Festnetz der DTAG,<br />

abweichende Preise aus dem Mobilfunk möglich.<br />

Jeden Tag verlosen wir 25 Euro in unserem Schwedenrätsel und noch einmal 25 Euro in unserem Sudoku-<br />

Gewinnrätsel. Wenn Sie das Lösungswort und / oder die Lösungszahl herausgefunden haben, rufen Sie einfach<br />

unser Glückstelefon an. Annahmeschluss für die heutigen Lösungen ist am Donnerstag um 24:00 Uhr.<br />

Aus allen richtigen Lösungen wird der Gewinner durch Losentscheid ermittelt. Die Gewinner werden schriftlich<br />

benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Mediengruppe Pressedruck, des <strong>Allgäuer</strong><br />

Zeitungsverlages und deren Heimatverlage sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Anruf kostet nur<br />

0,50 Euro aus dem Festnetz der DTAG. Anrufe aus den Mobilfunknetzen sind deutlich teurer. Bitte beachten<br />

Sie die Hinweise zum Datenschutz und die Informationspflichten nach Art. 13 DSGVO unter augsburger-allgemeine.de/datenschutz<br />

oder unter Telefon [0821] 777-23 55. Wir wünschen viel Glück!<br />

Die Lösungen <strong>vom</strong> 13.06.18<br />

■ ■<br />

■<br />

■<br />

ES M ■ ■<br />

M U ■ F<br />

■ K N<br />

O<br />

■ P A R ■ RA K S ■ S A<br />

A<br />

■<br />

■<br />

M A S W IK ■ T ■ N<br />

■ L ■ I ■ I U N USS<br />

N<br />

■ O<br />

■ P ■ R A H W ■ G ■ E<br />

A<br />

S P O R E LLI ■ T<br />

<br />

a<br />

b<br />

c<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ RB<br />

U ■ I 4 1 9 7 3 6 2 5 8<br />

■ EC ■ H ■ RUE ■ KLU LS 7 6 2 1 5 8 9 3 4<br />

I<br />

■ NIE 3 8 5 2 9 4 1 6 7<br />

M<br />

■ ■ NEKUPS E D<br />

E ■ EC 6 2 7 9 1 5 8 4 3<br />

8 3 4 6 7 2 5 1 9<br />

■ INER K<br />

E ■ EGG O<br />

■<br />

M HARP E EF G<br />

E ■ H A L A L ■ FIR 5 9 1 8 4 3 7 2 6<br />

U V<br />

N<br />

H I N E<br />

L A N G E<br />

2 5 8 3 6 9 4 7 1<br />

9 7 6 4 2 1 3 8 5<br />

1 4 3 5 8 7 6 9 2<br />

137<br />

1 8 7 3<br />

6 2<br />

4 9 2 5<br />

4 2<br />

1 3 5 9 8<br />

a 7 b 2<br />

2 4 9 3<br />

3 1<br />

8 1 6 2<br />

c<br />

RScan-Raetsel1<br />

Sudoku Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Und so gehts:<br />

Füllen Sie das Rastergitter nur mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei<br />

gilt es folgendes zu beachten: in jeder waagerechten Zeile und in<br />

jeder senkrechten Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen!<br />

Und auch in jedem der neun umrahmten 3 x 3 Felder kommt jede<br />

Zahl von 1 bis 9 nur jeweils einmal vor.


...<br />

Kolumne<br />

Was Marcel Reif<br />

für den Blick<br />

nach Russland empfiehlt<br />

Sport<br />

Eröffnungsspiel<br />

Russland hat<br />

wenig Vertrauen<br />

in die Sbornaja<br />

NUMMER 134 Donnerstag, <strong>14.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

15<br />

Alles hört auf sein Kommando: Joachim Löw gestern beim ersten Training mit seinen Spielern in Watutinki. WM-Auftakt ist für den Weltmeister am Sonntag (17 Uhr) gegen Mexiko.<br />

TV heute<br />

DIE WM AM DONNERSTAG/ARD<br />

17 Uhr Russland – Saudi-Arabien<br />

WM-SENDUNGEN<br />

Sport1, 11 Uhr WM aktuell<br />

ARD, 15.10 Uhr Philipp Lahm –<br />

Weltmeister im Gespräch mit Jessy<br />

Wellmer 16 Uhr Eröffnungsfeier<br />

WEITERE TV-TIPPS<br />

» RADSPORT<br />

Eurosport, 13.30 Uhr Slowenien-<br />

Rundfahrt, 2. Etappe 15 Uhr<br />

Route d’Occitanie, 1. Etappe aus<br />

Frankreich<br />

» MOTORSPORT<br />

Eurosport, 19/22 Uhr 24-Stunden-<br />

Rennen von Le Mans, Training/<br />

Qualifikation<br />

» VOLLEYBALL Nations League<br />

Sport1, 20.25 Uhr Frauen<br />

Deutschland – Niederlande<br />

Foto: Patrick Stollarz, afp<br />

Wenn alles schweigt und einer spricht<br />

Nationalmannschaft Der Fall Gündogan beschäftigt das Team noch immer. Bundestrainer Joachim Löw aber ist angetan<br />

von der Stimmung innerhalb seines Kaders – und überrascht mit einer Aussage zu Mesut Özil<br />

VON TILMANN MEHL<br />

Watutinki Die Vorbereitung auf eine<br />

WM ist immer davon geprägt, <strong>vom</strong><br />

Kleinen auf das Große zu schließen.<br />

Spekulationen statt Fakten, Deutungen<br />

statt Gewissheit. Im Mittelpunkt<br />

der Ahnungen und Vorahnungen<br />

vor dem ersten deutschen<br />

Spiel am Sonntag steht immer noch<br />

Ilkay Gündogan. Eine fundierte<br />

Antwort, wie der Mittelfeldspieler<br />

auf die Pfiffe des letzten Vorbereitungsspiels<br />

reagiert, blieb bislang<br />

aus. Ob der 27-Jährige psychisch<br />

angeschlagen in die Weltmeisterschaft<br />

startet oder gänzlich unbeeindruckt.<br />

Ebenso offen ist der Umgang<br />

Joachim Löws mit Gündogan.<br />

Möglich, dass er ihn vor weiteren<br />

Pfiffen schützen will und ihn vorerst<br />

nicht einsetzt. Vielleicht will er aber<br />

auch ein Zeichen setzen und gewährt<br />

ihm gleich gegen Mexiko<br />

Spielminuten. Nach dem Motto: Ich<br />

lasse mir die Aufstellung nicht von<br />

den Fans diktieren.<br />

Löw selbst vermied bei der ersten<br />

Pressekonferenz in Watutinki eine<br />

ändert.“ Es müsse mittlerweile etwas<br />

geben, dass tiefer geht. Dabei<br />

darf es zumindest als fraglich gelten,<br />

ob das Foto eines deutschen Nationalspielers<br />

mit einem radikalen Politiker<br />

vor vier Jahren für andere<br />

Reaktionen gesorgt hätte, als das<br />

nun der Fall war.<br />

Gündogan jedenfalls – und das ist<br />

eine dieser Spekulationen der Vorbereitungszeit<br />

– wirkte im ersten<br />

und wohl auch einzigen für die Medien<br />

öffentlichen Training der WM<br />

unbeeindruckt. Dabei hatte ihn Löw<br />

nach dem vergangenen Spiel „schon<br />

aufrichten müssen“.<br />

Der Deutsche Fußball-Bund hatte<br />

am Mittwoch zusätzlich zu den<br />

Journalisten noch 100 Schülern der<br />

Deutschen Schule Moskaus das Tor<br />

zum Training geöffnet. Fünf Autominuten<br />

<strong>vom</strong> Mannschaftshotel entfernt,<br />

liegt das Trainingsgelände<br />

von ZSKA Moskau, auf dem Löw<br />

die Mannschaft für das Turnier präpariert.<br />

Ein bisschen aufwärmen, ein paar<br />

Passübungen und dann noch ein<br />

Spiel. In abwechselnden Formatioklare<br />

Ansage, was er mit Mesut Özil<br />

und Ilkay Gündogan im ersten Spiel<br />

vorhat. Und das zumindest darf als<br />

bemerkenswert gelten: Bislang<br />

nämlich stellte er Özil immer eine<br />

Stammplatzgarantie aus. Man wolle<br />

die beiden „so weit in Form bringen,<br />

dass sie einen Mehrwert für die<br />

Mannschaft haben“. Das aber freilich<br />

dürfte so auch für die 21 anderen<br />

Spieler des Kaders gelten.<br />

Im Vergleich zu den Äußerungen<br />

unmittelbar nach dem 2:1 gegen<br />

Saudi-Arabien hat der DFB allerdings<br />

offensichtlich eine Neubewertung<br />

der Lage vorgenommen. Hatten<br />

Löw, Oliver Bierhoff und Co.<br />

nach der Partie das Thema einfach<br />

für beendet erklärt, äußerten sie sich<br />

nun ausgiebig. Dabei überraschte<br />

Verbandspräsident Reinhard Grindel<br />

mit der Aussage, die Pfiffe gegen<br />

Gündogan seien vor allem in einem<br />

gesamtpolitischen Kontext zu sehen.<br />

„2014 wurde die Integration<br />

und die Vielfalt innerhalb der<br />

Mannschaft noch positiv gesehen“,<br />

so Grindel. „Durch die Zuwanderung<br />

seit 2015 hat sich hier etwas ge-<br />

nen Acht gegen Acht. Und dann war<br />

es Gündogan, der dabei das erste<br />

Tor erzielte. Statt Pfiffen wie vergangene<br />

Woche in Leverkusen nun<br />

Jubel der 100 Kinder.<br />

Löw nahm es wohlwollend zur<br />

Kenntnis, am meisten aber konnte<br />

er sich darüber freuen, dass er nicht<br />

noch auf den letzten Metern vor<br />

dem Turnier eine Änderung im Kader<br />

vornehmen muss. Vor zwei Jahren<br />

verletzte sich Antonio Rüdiger<br />

noch im ersten Training in Frankreich<br />

vor der EM. Jonathan Tah<br />

wurde nachnominiert. Diesmal<br />

brach Sami Khedira die Einheit<br />

zwar vorzeitig ab, seine Rückenschmerzen<br />

sollen aber kein Hindernis<br />

für die Teilnahme an der Partie<br />

gegen Mexiko darstellen.<br />

Dann soll die Mannschaft auch<br />

langsam jene Form erreichen, die<br />

eine Titelverteidigung möglich erscheinen<br />

lässt. Vor den Toren Moskaus<br />

will Löw „am Feinschliff arbeiten“.<br />

Vor allem die taktischen Fehler<br />

in den beiden Freundschaftsspielen<br />

gegen Österreich und Saudi-<br />

Arabien hatten den Trainer doch<br />

Sex im Spiel<br />

Wissenschaft Kraftschub oder Leistungskiller? Es kommt darauf an<br />

Köln/Bochum Beflügelnd oder leistungsmindernd?<br />

Kann Sex vor der<br />

WM-Partie den deutschen Nationalspielern<br />

einen positiven Kick geben<br />

oder sollte eher Enthaltsamkeit<br />

die Devise sein?<br />

Experten raten, das Team von<br />

Bundestrainer Joachim Löw nicht<br />

zu einem wochenlangen Mönchs-<br />

Dasein zu verdonnern. Allerdings:<br />

Ein gewisses Regelwerk sei ratsam.<br />

Auf das Maß, das Wann und Wie<br />

könne es durchaus ankommen.<br />

„Sex ist an sich immer gesund,<br />

aber natürlich haben wir es mit körperlicher<br />

Anstrengung zu tun“, sagt<br />

Ingo Froböse von der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln. Was passiert?<br />

„Der Kreislauf fährt sich<br />

hoch, Muskeln werden beansprucht,<br />

eine Stoffwechsel-Aktivierung<br />

tritt ein und ein Energieverbrauch.“<br />

Die Hormone mischen<br />

mit. „Zu Beginn wird vor allem<br />

Testosteron ausgeschüttet und während<br />

des Prozesses auf einem hohen<br />

Niveau gehalten. Dann verschwindet<br />

das Testosteron und Melatonin<br />

„Der Schlaf als wichtige<br />

Regenerationsphase sollte<br />

nicht für Sex geopfert<br />

werden.“<br />

Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln<br />

und Serotonin übernehmen – die<br />

Hormone, die uns entspannen.“ Der<br />

Daumen geht nach oben. „Körperliche<br />

Aktivität beim Sex in der Nacht<br />

vor einem großen Spiel ist überhaupt<br />

kein Problem, wenn es nicht<br />

gerade eine wahnsinnige Orgie darstellt“,<br />

betont der Leiter des Zentrums<br />

für Gesundheit durch Sport<br />

und Bewegung.<br />

Aber Achtung: „Der Schlaf als<br />

wichtigste Regenerationsphase sollte<br />

nicht für Sex geopfert werden.<br />

Sex als Einschlafhilfe zu nutzen, ist<br />

okay. Vor einer WM-Partie ist eine<br />

Limitierung ratsam, also keine Ausdauerleistung.“<br />

Der Sportpsychologe<br />

René Paasch bringt es auf eine<br />

einfache Formel: „Wenn alles ganz<br />

normal läuft, dann ist auch alles gut.<br />

Dann sollen die Jungs Jungs sein<br />

dürfen.“ Die angeblich leistungsschwächende<br />

Wirkung von Sex auf<br />

Spitzensportler sei inzwischen<br />

durch Untersuchungen widerlegt,<br />

meint Paasch, der für den VfL Bochum<br />

tätig ist.<br />

Ein oder zwei Stunden vor dem<br />

Spiel sei Sex allerdings nicht ratsam.<br />

überrascht. Als wirklich problematisch<br />

sieht er die bislang gezeigten<br />

Leistungen aber nicht an.<br />

Besonders optimistisch stimmt<br />

den Coach, dass sich in Eppan „ein<br />

sehr guter Teamspirit herauskristallisiert“<br />

habe. Diesen Eindruck<br />

mussten Außenstehende nach den<br />

Testspielen und den Vorfällen rund<br />

um Özil und Gündogan in der Tat ja<br />

nicht zwingend gewinnen. Doch<br />

auch vor vier Jahren hielten Fans<br />

und Journalisten die Wochen vor<br />

der WM nicht für gelungen. Später<br />

galten Trainingslager und das Campo<br />

Bahia als entscheidender Faktor<br />

auf dem Weg zum Titel.<br />

Eine derartige Wohlfühloase erwartet<br />

die Mannschaft in Russland<br />

wohl nicht. Aber es fehle dem Team<br />

auch in Watutinki an nichts, sagte<br />

Löw. Einziger Kritikpunkt: Der<br />

Rasen des Trainingsplatzes sei ein<br />

paar Millimeter zu hoch. Sollte das<br />

tatsächlich das größte Problem des<br />

Bundestrainers sein, steht einer erfolgreichen<br />

WM vielleicht doch<br />

nicht so viel im Wege, wie bislang<br />

angenommen.<br />

Aus psychologischer Sicht positiv zu<br />

sehen: ein intimes Zusammensein<br />

könne Stress und Nervosität abbauen.<br />

Also noch einmal Daumen hoch.<br />

Froböse empfiehlt: Regelmäßige<br />

Kontakte zu den Partnerinnen sollten<br />

ermöglicht werden. Weiterer<br />

Tipp des Fitness-Experten: „Sex<br />

einfach ins Trainingsprogramm einbauen.“<br />

Eine gewisse Reglementierung<br />

hält er grundsätzlich für richtig:<br />

„Wir haben junge Menschen vor<br />

uns. Die sind eben schon mal eher<br />

triebgesteuert als kopfgesteuert.“<br />

In der Regel reisen Familien und<br />

Frauen bei wichtigen Turnieren mit<br />

und sind in der Nähe, weiß Paasch.<br />

„Erfahrene und moderne Trainer<br />

wie Jogi Löw legen viel Wert auf<br />

Zwischenmenschliches, lassen den<br />

Spielern ausreichend Freiraum und<br />

vertrauen ihnen.“ (dpa)<br />

Randbemerkung<br />

Der letzten<br />

Ausreden<br />

beraubt<br />

VON TILMANN MEHL<br />

time@azv.de<br />

Wer tatsächlich der Meinung ist,<br />

dass jedem Anfang ein Zauber<br />

inne wohnt, frage einmal seine<br />

übergewichtige Tante nach ihrem<br />

Befinden vor dem Start der nächsten<br />

Diät. Auch der Start in eine Weltmeisterschaft<br />

ist bei aller Vorfreude<br />

nicht nur von feiner Magie geprägt.<br />

Das gilt für die Spieler wie für<br />

die Journalisten.<br />

Ungewissheit. Stimmt der Formaufbau?<br />

Auch das fragen sich Reporter.<br />

Waren die letzten Texte<br />

nicht von erschreckender Schlichtheit<br />

geprägt? Über allem schwebt<br />

die Frage nach den Arbeitsvoraussetzungen.<br />

Was dem Jogi sein feines<br />

Geläuf ist, ist dem Schreiber eine<br />

stabile Internetverbindung. Ohne<br />

Internet keine Texte.<br />

Das Hotel Salut, in dem ein<br />

Großteil der deutschen Journalisten<br />

während der WM schläft, arbeitet<br />

und abends bei einem Bier die<br />

Trainingseindrücke diskutiert, ließ<br />

erwarten, dass kein Buchstabe jemals<br />

die Bettenburg, geschweige<br />

denn Moskau verlässt. Eine<br />

20-stöckige Reminiszenz an die<br />

sowjetische Architektur-Kunst des<br />

kalten Krieges. Eingebettet in ein<br />

Wohnviertel, das Wiesenhof als<br />

ökologische Freilufthaltung erscheinen<br />

lässt. Auf Fassadenfarbe, die<br />

hätte abblättern können, wurde<br />

wohlweislich verzichtet.<br />

Was nun aber zählt, sind die inneren<br />

Werte. Und die bestechen<br />

Spiel auf engem Raum und mit schneller<br />

Internetverbindung: Journalisten bei der<br />

Arbeit.<br />

Foto: Mehl<br />

durch schnelle Übertragungsraten.<br />

Eine Internetverbindung, die der<br />

Deutschen Bahn jegliche Argumente<br />

beraubt, weshalb es schwierig<br />

sein könnte, Züge eine schnelle kabellose<br />

Datenanbindung an die<br />

Außenwelt angedeihen zu lassen.<br />

Was im Zarenbau funktioniert,<br />

sollte auch im ICE klappen.<br />

Und weil auch der DFB in seinem<br />

schicken Medienzentrum für optimale<br />

Arbeitsbedingungen gesorgt<br />

hat, gibt es nun keinerlei Gründe<br />

für laue Kommentare oder als Einschlafhilfe<br />

dienende Reportagen.<br />

Ob aus Russland von Siegen oder<br />

Niederlagen der deutschen Mannschaft<br />

berichtet wird, ist hingegen<br />

noch vollkommen offen. Trainiert<br />

wird auf dem Trainingsplatz von<br />

ZSKA Moskau. Ein Platz, der auch<br />

in jedem Bundesligastadion als<br />

Spielfläche dienen könnte.<br />

Das Ambiente aber hat so gar<br />

nichts mit der Idylle des Triumphes<br />

von Brasilien gemeinsam. Hier<br />

grenzt kein Strand an das Quartier<br />

des Teams sondern bestenfalls als<br />

Zweckbauten zu bezeichnende<br />

Wohnblocks. Das Campo Bahia ist<br />

Vergangenheit, man wolle nun<br />

eine eigene Geschichte schreiben,<br />

sagt Oliver Bierhoff dazu. Ob es<br />

eine Geschichte des Erfolgs oder der<br />

Enttäuschung wird, weisen die<br />

kommenden Wochen. An dieser<br />

Stelle wird sie dokumentiert. Dank<br />

des russischen Internets.


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

16 Fußball-WM <strong>2018</strong><br />

WM kompakt<br />

FINANZEN<br />

Fifa-Minus 2017:<br />

189 Millionen Dollar<br />

Die Fifa hat im Jahr 2017 weniger<br />

Verlust gemacht als erwartet. Wie<br />

der Weltverband bei seinem Kongress<br />

am Mittwoch in Moskau mitteilte,<br />

wurde das Vorjahr mit einem<br />

Verlust von 189 Millionen Dollar<br />

abgeschlossen. Kalkuliert hatte die<br />

Fifa allerdings sogar ein Netto-<br />

Negativergebnis von 443 Millionen<br />

Dollar. Die Reserven sanken somit<br />

unter die Milliarden-Marke und lagen<br />

zum Jahresabschluss bei 930<br />

Millionen US-Dollar. Die Fifa hatte<br />

nach den Skandaljahren unter dem<br />

ehemaligen Präsidenten Joseph<br />

Blatter ihr Finanzsystem umgestellt<br />

und berechnet die kalkulierten<br />

Einnahmen in WM-Jahren nun<br />

erst zum Abschluss eines Vierjahres-Zyklus.<br />

Da die WM die<br />

Haupteinnahmequelle des Weltverbandes<br />

ist, rechnet die Fifa in ihrem<br />

Finanzausblick mit einem Anstieg<br />

der Reserven in diesem Jahr<br />

auf 1,653 Milliarden Dollar. (dpa)<br />

FALL ÖZIL/GÜNDOGAN<br />

Effenberg: DFB hätte sie<br />

rauswerfen müssen<br />

Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg<br />

vermisst in der Debatte um<br />

Mesut Özil und Ilkay Gündogan<br />

eine klare Linie des Deutschen<br />

Fußball-Bundes. „Wenn man auf<br />

gewisse Werte setzt, so wie das der<br />

DFB immer wieder vermittelt, dann<br />

kann die Entscheidung eigentlich<br />

nur so ausfallen, dass man die beiden<br />

Spieler rauswirft“, sagte der<br />

49-Jährige dem Internetportal t-online.de.<br />

Özil und Gündogan waren<br />

wegen gemeinsamer Fotos mit dem<br />

türkischen Präsidenten Recep<br />

Tayyip Erdogan scharf in die Kritik<br />

geraten. (dpa)<br />

GESUNDHEIT<br />

Wissenschaftler warnen vor<br />

WM als Dickmacher<br />

Die WM ist aus Sicht von Ärzten<br />

und Wissenschaftlern ein potenzieller<br />

Dickmacher für Zuschauer<br />

und Fans. So warnt die Medizinische<br />

Universität Wien davor, während<br />

der Spiele vor dem Fernseher<br />

zu viele zuckerhaltige Getränke zu<br />

trinken. „An manchen Tagen finden<br />

drei Spiele statt. Da lassen sich<br />

mit Schorlen statt Limonaden und<br />

puren Säften viele Kalorien sparen“,<br />

sagt die Ernährungswissenschaftlerin<br />

Maria Wakolbinger. Der Berufsverband<br />

der Kinder- und Jugendärzte<br />

kritisiert den DFB für<br />

seine Werbedeals mit McDonald’s<br />

und Coca-Cola. (dpa)<br />

Russland ist nicht Putin<br />

Kolumne Marcel Reif bittet darum, den WM-Gastgebern eine faire Chance zu geben und ihnen nicht mit<br />

Belehrungen zu begegnen. Zu Gündogan und Özil hat der Fußball-Experte eine klare Meinung<br />

Fangen wir an mit – Politik. Russland<br />

ist nicht Putin, jedenfalls<br />

nicht nur. Geben wir den Menschen<br />

in diesem schönen Land eine echte<br />

Chance, sich als freundliche und faire<br />

Gastgeber zu zeigen, anstatt ihnen<br />

mit Vorurteilen und Belehrungen<br />

zu begegnen. Und lasst uns<br />

bitte nicht zu viel verlangen von unseren<br />

Fußballern. Herr Kimmich<br />

muss nicht vor jedem Eckball den<br />

Arm heben und ein Statement verlesen<br />

zu Menschenrechten, zur<br />

Ostukraine oder zu sonst was – das<br />

zu verlangen, wäre heuchlerisch und<br />

eine Überforderung des Sports wie<br />

seiner Protagonisten.<br />

Wenn uns eine WM die Möglichkeit<br />

gibt, einen tiefen Blick auf ein<br />

Land zu werfen, dann sollten wir<br />

nicht blind sein für das, was wir sehen<br />

und was um uns herum geschieht.<br />

Dann dürfen und sollen<br />

wir sagen, wenn uns Dinge nicht gefallen.<br />

Das ist gelebte Meinungsfreiheit,<br />

und auf die haben auch Nationalspieler<br />

im WM-Dienst ein<br />

Recht. Aber das ist ihre persönliche<br />

Sache.<br />

Gilt das auch für Mesut Özil und<br />

Ilkay Gündogan? Nein. Ein solches<br />

Foto mit Herrn Erdogan gibt es<br />

nicht zum Nulltarif. Das hätten die<br />

Fernando Hierro auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Mittwochabend.<br />

Spaniens WM-Team erschüttert<br />

Überraschung Weil Julen Lopetegui nach der WM zu Real Madrid wechselt, muss er seinen<br />

Posten als Nationalcoach räumen. Fernando Hierro springt beim Titelanwärter ein<br />

Krasnodar/Madrid Spaniens Nationalspieler<br />

um Kapitän Sergio Ramos<br />

haben die Blitztrennung von Trainer<br />

Julen Lopetegui unmittelbar vor<br />

Beginn der Fußball-WM nicht verhindern<br />

können. Jetzt soll Interimscoach<br />

Fernando Hierro das plötzliche<br />

Chaos beim Topfavoriten wieder<br />

richten. Innerhalb von wenigen<br />

Stunden und vor dem ersten so<br />

wichtigen Gruppenspiel gegen Europameister<br />

Portugal hatte Verbandschef<br />

Luis Rubiales alles auf<br />

den Kopf gestellt beim Weltmeister<br />

von 2010. „Das Ziel ist, um den Titel<br />

zu kämpfen. Wir haben keine<br />

Zeit, an etwas anderes zu denken.<br />

Alles, was passiert ist in den vergangenen<br />

Tagen, taugt nicht als Rechtfertigung<br />

für irgendwas“, sagte der<br />

bisherige Sportdirektor Hierro am<br />

Abend eines turbulenten Tages in<br />

Krasnodar. Erstaunt reagierte auch<br />

Bundestrainer Joachim Löw auf die<br />

Entwicklung beim Rivalen. „Das<br />

kam für mich völlig unerwartet.<br />

Dass so eine Entscheidung zwei<br />

Tage vor dem ersten Spiel der<br />

Mannschaft getroffen wird, ist ein<br />

Hammer“, sagte Löw. Dies sorge<br />

„mit Sicherheit für unnötige Unruhe<br />

innerhalb des Verbandes und<br />

wohl auch der Mannschaft“.<br />

„Wir haben uns dazu gezwungen<br />

gesehen, ihn seines Amtes zu enthe-<br />

Sie fühlten sich auf den Arm genommen,<br />

und ich glaube, dass es vor<br />

allem deshalb in Leverkusen die<br />

Pfiffe gab gegen Gündogan.<br />

Kann der Fall sogar die ausgerufene<br />

Mission Titelverteidigung gefährden?<br />

Hoffentlich nicht, aber das<br />

gilt genauso für andere – im Vergleich<br />

– Problemchen in der deutschen<br />

Mannschaft.<br />

So darf man fragen, wie die Bayern<br />

das Gefühl abschütteln, eine<br />

verkorkste Saison hinter sich zu haben.<br />

Und ob die Dortmunder<br />

mehr Selbstbewusstsein haben als in<br />

der Bundesliga. Ob Boateng wieder<br />

fit wird und ob der Fuß von<br />

Neuer wirklich hält.<br />

Und man darf sich durchaus<br />

nachdenklich am Kopf kratzen,<br />

wenn man die beiden letzten Testspiele<br />

gesehen hat. Österreich einen<br />

Sieg über die Piefkes im Geschenkpapier<br />

zu überlassen, das<br />

muss nun wirklich nicht sein, aber<br />

okay – Testspiele halt. Der Plan,<br />

sich zur Generalprobe mit den Saudis<br />

einen Gegner einzuladen, gegen<br />

den man sich mit einer Handvoll<br />

Törchen in WM-Laune bringt, ist<br />

dann auch danebengegangen. Anstatt<br />

fröhlich pfeifend aufzubrechen,<br />

wurde man von einer pfeifenbeiden<br />

wissen können, nein: müssen.<br />

Und wenn nicht, hätte es einer<br />

aus ihrem Schwarm von Beratern<br />

wissen und ihnen sagen müssen.<br />

Ein privates Treffen wäre ihre<br />

Privatsache gewesen mit privaten<br />

Konsequenzen. Denn eines bleibt:<br />

Sie sind deutsche Nationalspieler –<br />

auch mit Vorbildfunktion! Und Erdogan<br />

ist der, der er ist. Aber der<br />

Termin war Mittel zum Zweck im<br />

Wahlkampf und wurde auch so<br />

verbreitet. Und das hat nur funktioniert,<br />

weil Özil und Gündogan in<br />

ihrer Rolle als deutsche Nationalspieler<br />

aufgetreten sind.<br />

Die Folgen für das Mannschaftsklima<br />

sind gravierend, der Fall ist<br />

zu einer Belastung für alle geworden<br />

und stört die WM-Vorbereitung.<br />

Das liegt auch am jämmerlichen<br />

Krisenmanagement mit dem Tiefpunkt<br />

des inszenierten Treffens im<br />

Schloss Bellevue, in das deutsche<br />

Fußballer sonst nur kommen, um<br />

sich das Silberne Lorbeerblatt abzuholen.<br />

Die Teamleitung hätte<br />

Klartext sprechen müssen, anstatt<br />

mit halbgaren Erklärungen herumzueiern.<br />

Das geht nicht, man kann<br />

Zahnpasta nicht in die Tube zurückdrücken.<br />

Die Menschen haben gemerkt,<br />

wie da taktiert worden ist.<br />

ben“, erklärte Rubiales bei der ersten<br />

Pressekonferenz der Spanier am<br />

Mittwoch im Team-Quartier die<br />

Blitz-Trennung von Lopetegui.<br />

Real Madrid hatte tags zuvor bekannt<br />

gegeben, dass der 51-Jährige<br />

zur neuen Saison Chefcoach beim<br />

Champions-League-Sieger und damit<br />

Nachfolger von Zinédine Zidane<br />

wird. Möglich machte diese eine<br />

Ausstiegsklausel im Vertrag von Lopetegui,<br />

der erst im Mai für zwei<br />

weitere Jahre verlängert hatte. Der<br />

spanische Verband RFEF kassiert<br />

zwar zwei Millionen Euro Ablöse,<br />

offenbarte aber ein miserables Kri-<br />

Ist nicht mehr spanischer Nationalcoach:<br />

Julen Lopetegui. Foto: Davy, dpa<br />

senmanagement zwei Tage vor dem<br />

Gruppenauftakt am Freitag (20<br />

Uhr/ARD) in Sotschi gegen Portugal<br />

und Superstar Cristiano Ronaldo.<br />

„Wir stecken in einer komplizierten<br />

Situation, die komplizierteste,<br />

die man sich vorstellen kann“,<br />

räumte Rubiales ein und erhob<br />

schwere Vorwürfe gegen Real. „Wir<br />

hatten überhaupt keine Information<br />

über das“, sagte Rubiales. „Julen<br />

hätte es lieber gehabt, wenn die<br />

Dinge anders gehandhabt worden<br />

wären.“ Erst 50 Minuten nach der<br />

Real-Verlautbarung hatte der<br />

RFEF mit einer dürren Presseerklärung<br />

reagiert, in der er die Ausstiegsklausel<br />

in Lopeteguis Vertrag<br />

bestätigte. Offenbar hatte Real den<br />

neuen Verbandschef mit der Pressemitteilung<br />

überrumpelt.<br />

„Ich kann mich nicht auf einen<br />

Anruf fünf Minuten vorher einlassen“,<br />

sagte Rubiales. Die Frage, wer<br />

nun die Übungseinheiten beim<br />

Weltmeister von 2010 leite, konnte<br />

Rubiales zunächst nicht beantworten:<br />

„Wir suchen einen Trainer –<br />

von jetzt an“, sagte er. Zwei Stunden<br />

nach der spektakulären Trennung<br />

von Lopetegui verkündete der<br />

Verband RFEF dann via Twitter,<br />

dass Hierro einspringt. Die Vereinbarung<br />

gilt nur für die WM. „Die<br />

Vergangenheit ist Vergangenheit,<br />

den Kulisse außer Landes geleitet.<br />

Aber das alles wird sich sportlich regeln<br />

lassen, dafür steht schon der<br />

Bundestrainer, der jetzt als Weltmeister<br />

noch ein bisschen unangreifbarer<br />

geworden ist. Nein, die<br />

entscheidende Frage ist: Sind diese<br />

jungen Menschen, die in ihrer<br />

Sportart das Höchste erreicht haben,<br />

was man erreichen kann, wirklich<br />

wieder hungrig genug, um das<br />

noch mal zu schaffen?<br />

Darauf kommt es an: Nicht auf<br />

die Aufstellung, sondern auf die<br />

Einstellung; ob es gelingt, die letzten<br />

Prozent bis zur äußersten Leistungsgrenze<br />

herauszuholen. Das ist<br />

die Herausforderung für einen Titelverteidiger,<br />

und die ist sehr groß.<br />

Deshalb haben es auch erst zwei<br />

Mannschaften geschafft – die letzte<br />

kam aus Brasilien, und das war<br />

1962. Das war in Chile und die zweite<br />

WM, an die ich mich erinnern<br />

kann. Seitdem habe ich jedes Turnier<br />

verfolgt und ich gedenke<br />

nicht, damit aufzuhören. Die Faszination<br />

für das große Spiel ist intakt,<br />

aber ungetrübt kann ich sie<br />

schon lange nicht mehr genießen.<br />

Ich würde gern Ronaldo und Messi,<br />

die beiden besten Fußballer unseres<br />

Planeten, und all die anderen<br />

Foto: Pierre-Philippe Marcou, afp<br />

wir müssen positiv denken. Der Tag<br />

war nicht einfach, aber die Jungs<br />

sind professionell und Sportler“,<br />

sagte der 50-Jährige – einst ein eisenharter<br />

Verteidiger – vor seinem<br />

ersten Training. „Die Spieler sind<br />

gewohnt, dass Trainer kommen und<br />

gehen. Wir haben ein sehr schönes,<br />

spannendes Ziel.“<br />

Der frühere Real-Profi hat zwischen<br />

1989 und 2002 für La Roja 89<br />

Länderspiele bestritten und hatte<br />

bisher nur den Zweitligisten Real<br />

Oviedo trainiert. 2014 war er für<br />

eine Spielzeit Assistent von Carlo<br />

Ancelotti bei Real. Lopetegui hat in<br />

einer ersten Stellungnahme nach<br />

seinem Rausschmiss aus seinen Gefühlen<br />

keinen Hehl gemacht. „Ich<br />

bin sehr traurig“, räumte Lopetegui<br />

am Mittwoch vor spanischen Journalisten<br />

ein. Nach Informationen<br />

des Fachblatts Marca hätten sich die<br />

Spieler mit Real-Spielführer Ramos<br />

und Andrés Iniesta <strong>vom</strong> FC Barcelona<br />

an der Spitze für den Verbleib<br />

Lopeteguis ausgesprochen.<br />

Die Spieler hätten die Entscheidung<br />

der sofortigen Trennung „akzeptiert“,<br />

sagte hingegen Rubiales.<br />

Unter dem früheren Torhüter Lopetegui<br />

hatte die Seleccion seit seinem<br />

Amtsantritt 2016 als Nachfolger<br />

von Vicente del Bosque keines<br />

ihrer 20 Spiele verloren. (dpa)<br />

Ausnahmespieler auf der Höhe ihrer<br />

Kunst erleben. Und nicht mit<br />

ansehen müssen, wie sie sich beim<br />

wichtigsten Turnier nach einer<br />

elend langen Saison müde und ausgelaugt<br />

über den Platz schleppen.<br />

Und dann ist da diese Vorrunde, die<br />

nur dazu da ist, die Mannschaften<br />

nach Hause zu schicken, von denen<br />

man vorher gewusst hat, dass sie<br />

besser zu Hause geblieben wären.<br />

Nichts gegen die viel zitierten<br />

Kleinen – aber das ist eine WM, das<br />

Turnier der Weltbesten.<br />

Ich will ehrlich sein: Ein bisschen<br />

fürchte ich mich deshalb vor der<br />

Gruppenphase. Das sind gut zwei<br />

Wochen Vorgeplänkel, dann geht<br />

die WM zum zweiten Mal los – aber<br />

dann richtig.<br />

Hinweis Während der WM schreiben<br />

Journalist Udo Muras, TV-<br />

Kommentator Marcel Reif und Ex-<br />

Nationaltorwart Toni Schumacher<br />

als Kolumnisten für unsere Zeitung.<br />

Marcel Reif, 68, kommentierte<br />

zahlreiche Fußballspiele.<br />

Der gebürtige Pole<br />

erhielt dafür den Deutschen<br />

Fernsehpreis.<br />

Der Ball<br />

kommt<br />

aus dem All<br />

Heute Eröffnungsspiel<br />

Russland gegen<br />

Saudi-Arabien<br />

Moskau Die großen Hoffnungen von<br />

145 Millionen Russen auf den Schultern<br />

– aber dennoch demonstrativ<br />

locker. „Wir werden sehr gut vorbereitet<br />

sein“, betont Russlands Nationaltrainer<br />

Stanislaw Tschertschessow<br />

vor dem WM-Eröffnungsspiel<br />

am heutigen Donnerstag<br />

(17 Uhr) gegen Saudi-Arabien. Vor<br />

den Augen von Wladimir Putin im<br />

renovierten Moskauer Luschniki-<br />

Stadion und Millionen TV-Zuschauern<br />

hofft das sportlich kriselnde<br />

Riesenreich auf den perfekten<br />

Start ins Heimturnier. Zuletzt waren<br />

sogar Putin Zweifel gekommen.<br />

„Ich muss leider zugeben, dass unsere<br />

Mannschaft jüngst keine guten<br />

Ergebnisse erzielt hat“, sagte er.<br />

Nach monatelangen Debatten<br />

über Kosten, Doping und Boykott<br />

sehnt der Gastgeber den Anpfiff der<br />

Weltmeisterschaft herbei – mit einer<br />

Mischung aus Zweifel und Vorfreude.<br />

Ein Gedanke eint das Land: bloß<br />

keine Blamage! Für die schärfsten<br />

Kritiker der Sbornaja ist die Tragödie<br />

fast unausweichlich. Überaltert<br />

sei das Team, sagt etwa Sportjournalist<br />

Juri Semljanow, zudem fehle<br />

es an einer Grundidee.<br />

Zuletzt hagelte es fast nur Niederlagen,<br />

das Team wirke wie wahllos<br />

zusammengewürfelt, meint<br />

Semljanow. Am allerwenigsten interessiert<br />

das vermutlich Tschertschessow.<br />

„Wir arbeiten hart und<br />

konzentriert“, sagt der einstige<br />

Russlands Trainer lässt<br />

sich nicht beirren<br />

Bundesligaprofi von Dynamo Dresden.<br />

„Jeder kann sich davon überzeugen,<br />

auch Präsident Putin. Ich<br />

lade ihn hiermit ein, sich das Training<br />

persönlich anzuschauen.“<br />

Seit Dezember 2010, als die WM<br />

<strong>2018</strong> Russland zugesprochen worden<br />

war, konnte sich das Land auf<br />

die Veranstaltung vorbereiten.<br />

Trainer und Verband sollten eine<br />

konkurrenzfähige Mannschaft aufbauen.<br />

„Diese Zeit ist aber nicht genutzt<br />

worden“, schrieb das Moskauer<br />

Fachblatt Sport-Express. Im<br />

Ausland angeworbene Startrainer<br />

wie Guus Hiddink oder Fabio Capello<br />

strapazierten zwar die Nerven<br />

der Fans und die Kasse des Verbands.<br />

Aber eine Handschrift war<br />

bei ihnen ebenso wenig auszumachen<br />

wie ein Nachwuchsprogramm.<br />

Das Zusammenstellen eines Teams<br />

– es blieb bloß Stückwerk.<br />

Und Russlands Gegner? Durchaus<br />

selbstbewusst dürfte das in der<br />

Weltrangliste drei Plätze besser als<br />

Russland notierte Saudi-Arabien<br />

auflaufen. Das achtbare 1:2 im Testspiel<br />

bei Weltmeister Deutschland<br />

wird dem Außenseiter Auftrieb gegeben<br />

haben. Sollte Russland gegen<br />

Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay<br />

die Gruppenphase überstehen,<br />

wäre das ein Unikat. Noch nie<br />

schaffte die Sbornaja den Sprung ins<br />

WM-Achtelfinale.<br />

Für den ersehnten Sieg im Eröffnungsspiel<br />

bemüht der Gastgeber<br />

daher auch überirdische Kräfte: Der<br />

Ball kommt aus dem All. Zwei Monate<br />

lang umkreiste das Spielgerät<br />

an Bord der Raumstation ISS die<br />

Erde. Vor wenigen Tagen brachte<br />

ein Astronaut dann die kosmische<br />

Kugel zurück. (dpa)<br />

Steht vor beschäftigungsreichen Tagen:<br />

Russlands langjähriger Torhüter Igor<br />

Akinfejew.<br />

Foto: dpa


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Fußball-WM <strong>2018</strong><br />

17<br />

Die erste Drei-Nationen-WM<br />

Entscheidung Die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 findet in den USA, Kanada und Mexiko statt. Das Amerika-Trio<br />

setzte sich gegen Marokko durch. Das erste Turnier mit drei Gastgebern liefert noch eine weitere Premiere<br />

Moskau US-Präsident Donald<br />

Trump jubelte über den WM-Zuschlag<br />

an das Amerika-Trio, Kreml-<br />

Chef Wladimir Putin genoss seinen<br />

ersten großen Auftritt vor dem<br />

Weltturnier in Russland. Und Fußball-Boss<br />

Gianni Infantino nutzte<br />

die Bühne für eine Wahlkampf-Ansage.<br />

Bei der Wahl der USA, Mexikos<br />

und Kanadas als gemeinsame<br />

Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2026 im XXL-Format<br />

wurde der Fifa-Kongress auch zur<br />

Bühne für die ganz große Politik.<br />

„Gratulation – ein großes Ergebnis<br />

harter Arbeit!“ schrieb Trump am<br />

Mittwoch auf Twitter.<br />

Der amerikanische Dreierbund<br />

entschied das Rennen um die erste<br />

WM mit 48 Teilnehmern gegen Außenseiter<br />

Marokko mit deren Botschafter<br />

Lothar Matthäus für sich –<br />

auch, weil dort bereits alle Stadien<br />

stehen. „Wir haben ohne jeden<br />

Zweifel eine sehr starke und solide<br />

Organisation gefunden“, gratulierte<br />

Fifa-Präsident Infantino.<br />

Nach dem Ringen um die Gunst<br />

der 203 wahlberechtigten Mitglieder<br />

der Fifa, in das sich Trump kräftig<br />

eingemischt hatte, votierten 134<br />

Verbände für den Dreierbund.<br />

Auch der Deutsche Fußball-Bund<br />

stand aufseiten der Sieger, hatte<br />

aber deutliche Kritik an Trump für<br />

dessen Drohungen gegen Länder,<br />

die für Marokko stimmen, geübt.<br />

Durch das Votum sieht sich der<br />

DFB in seiner Bewerbung für die<br />

EM 2024 bestätigt. „Das Votum für<br />

die Gemeinschaftsbewerbung USA,<br />

Kanada und Mexiko kann man als<br />

Zeichen werten, dass die große<br />

Mehrheit der Verbände auf Nachhaltigkeit<br />

Wert legt“, sagte DFB-<br />

Präsident Reinhard Grindel. Dies<br />

sei „auch Ermutigung für uns, dass<br />

wir auf dem richtigen Weg sind.“<br />

Auf Marokko entfielen 65 Stimmen.<br />

Das Königreich scheiterte bereits<br />

zum fünften Mal mit einer WM-Bewerbung.<br />

Erstmals seit 1994 steigt ein<br />

Weltturnier wieder in den USA,<br />

Mexiko ist nach 1970 und 1986 das<br />

dritte Mal Gastgeber einer WM. Für<br />

Kanada ist das Turnier eine Premiere<br />

im Männer-Fußball. Die drei Nationalteams<br />

sind aber nicht automatisch<br />

qualifiziert. Bei seiner Last-<br />

Minute-Präsentation setzte das Trio<br />

auf den Faktor Einwanderung und<br />

Weltoffenheit, der in Ghana geborene<br />

und aus Liberia geflohene Nationalspieler<br />

Alphonso Davies sprach<br />

emotional vor den Delegierten.<br />

Russlands Präsident Wladimir<br />

Putin, der eine „tolle, unvergessliche“<br />

WM <strong>2018</strong> versprach, betrieb<br />

indes Wahlwerbung für Infantino,<br />

der seine Kandidatur für eine zweite<br />

Amtszeit an. Dieser habe die Organisation<br />

durch schwierige Zeiten geleitet.<br />

„Er blieb ruhig, er ist ein echter<br />

Kämpfer.“ Und in diesem Stile<br />

inszenierte sich auch der Fifa-Boss<br />

als großer Heilsbringer. „Bei meinem<br />

Amtsantritt war die Fifa eine<br />

Organisation, die klinisch tot war“,<br />

sagte der 48-Jährige. „Heute zwei<br />

Jahre und vier Monate später, lebt<br />

die Fifa, sie ist kerngesund.“<br />

Nach den neuen Fifa-Statuten<br />

kann Infantino noch zweimal für<br />

vier Jahre wiedergewählt werden. In<br />

seiner bisherigen Amtszeit stellte<br />

der Schweizer die Reform des skandalerschütterten<br />

Weltverbands in<br />

den Fokus. Und auch die Finanzen<br />

wertete er zu seinen Gunsten. Kritiker<br />

werfen ihm allerdings vor,<br />

Grundsätze des Prozesses zur Demokratisierung<br />

zu missachten.<br />

Nach den Skandalen um die Ver-<br />

Jubel bei den Delegierten aus den USA sowie aus Kanada und Mexiko: Die drei Nationen richten gemeinsam die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2026 aus.<br />

Foto: Pavel Golovkin, dpa<br />

gabe der WM <strong>2018</strong> an Russland und<br />

2022 an Katar war auch der Wahlprozess<br />

für den Gastgeber 2026 geändert<br />

worden. Nicht mehr die Fifa-Exekutive,<br />

sondern die Versammlung<br />

aller Mitgliedsverbände<br />

stimmte ab.<br />

Bei der WM in acht Jahren stehen<br />

durch die erhöhte Teilnehmerzahl<br />

80 statt derzeit 64 Spiele an. Die 48<br />

Teams werden in 16 Vorrundengruppen<br />

eingeteilt, 32 Mannschaften<br />

erreichen die K.-o.-Runde. 60<br />

Partien werden in den USA und jeweils<br />

zehn in Mexiko und Kanada<br />

stattfinden. (dpa)<br />

Die bisherigen WM-Gastgeber<br />

Jahr – Gastgeber – Weltmeister<br />

1930 – Uruguay – Uruguay<br />

1934 – Italien – Italien<br />

1938 – Frankreich – Italien<br />

1950 – Brasilien – Uruguay<br />

1954 – Schweiz – Deutschland<br />

1958 – Schweden – Brasilien<br />

1962 – Chile – Brasilien<br />

1966 – England – England<br />

1970 – Mexiko – Brasilien<br />

1974 – Deutschland – Deutschland<br />

1978 – Argentinien – Argentinien<br />

1982 – Spanien – Italien<br />

1986 – Mexiko – Argentinien<br />

1990 – Italien – Deutschland<br />

1994 – USA – Brasilien<br />

1998 – Frankreich – Frankreich<br />

2002 – Japan/Südkorea – Brasilien<br />

2006 – Deutschland – Italien<br />

2010 – Südafrika – Spanien<br />

2014 – Brasilien – Deutschland<br />

<strong>2018</strong> – Russland<br />

2022 – Katar<br />

2026 – USA/Kanada/Mexiko<br />

Kommentar<br />

Schade<br />

um Marokko<br />

VON ANTON SCHWANKHART<br />

as@azv.de<br />

Marokko war chancenlos. Die<br />

Nordafrikaner hatten die Bewerbung<br />

um die WM 2026 verloren,<br />

ehe die erste Stimme der Kongress-Mitglieder<br />

im Abstimmungstopf<br />

lag. Es war ein Favoritensieg<br />

der Drei-Länder-Bewerbung USA-<br />

Kanada-Mexiko und des Weltverbandes.<br />

Die Fifa hat mit ihrer Expansionspolitik<br />

das Turnier in absurde<br />

Dimensionen aufgeblasen und<br />

Bewerbungssoli, zumal von jenseits<br />

der ersten Welt, den Boden<br />

entzogen. Wie soll ein einzelner<br />

afrikanischer Staat eine WM mit<br />

aberwitzigen 48 teilnehmenden<br />

Nationen stemmen?<br />

Da hilft es nicht, dass in Marokko<br />

mehr Fußball-Begeisterung zu<br />

Hause ist als in den USA und in Kanada<br />

zusammen. Die WM geht<br />

dorthin, wo der größte Markt und<br />

das meiste Geld sind. Der Drei-<br />

Länder-Gastgeber verspricht mit 14<br />

Milliarden Dollar fast doppelt so<br />

hohe Einnahmen wie Marokko. Bezeichnenderweise<br />

finden drei<br />

Viertel der 80 Spiele allein in den<br />

USA statt und nur ein Viertel in<br />

Kanada und Mexiko zusammen.<br />

Dabei hätten die Amerikaner,<br />

streng genommen, gar nicht antreten<br />

dürfen. Präsident Trump hatte<br />

vor der WM-Vergabe gedroht, im<br />

Fall einer Niederlage Länder abzustrafen,<br />

die gegen die Dreier-Bewerbung<br />

stimmen. Politischen<br />

Druck auszuüben, hat selbst die<br />

laxe Fifa gelegentlich schon mit dem<br />

Entzug der Mitgliedschaft in der<br />

Weltgemeinschaft des Fußballs<br />

bestraft. Aber vor die Wahl gestellt<br />

– USA oder Marokko –, war die<br />

Entscheidung klar.


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

18 Sport<br />

Favoriten<br />

sind andere<br />

Bei den US Open spielt<br />

Kaymer die Nebenrolle<br />

Southampton Am 15. <strong>Juni</strong> 2014<br />

stand Martin Kaymer im Mittelpunkt<br />

der Golf-Welt – vier Jahre<br />

nach seinem Triumph bei den 1<strong>14.</strong><br />

US Open ist es sehr ruhig geworden<br />

um den „Germinator“, wie ihn die<br />

Amerikaner damals ehrfurchtsvoll<br />

nannten. Vier Tage lang hatte Kaymer<br />

in Charlotte die gesamte Weltelite<br />

in Grund und Boden gespielt<br />

und als erster Deutscher die offenen<br />

amerikanischen Meisterschaften gewonnen<br />

– den zweiten Major-Titel<br />

seiner Karriere.<br />

Doch seit dem eindruckvollen<br />

US-Open-Sieg wartet der Profi aus<br />

Mettmann auf einen erneuten Turniererfolg.<br />

„Ich musste in den letzten<br />

Jahren sehr geduldig sein. Ich<br />

mache mir über die sieglose Zeit allerdings<br />

nicht allzu viele Gedanken.<br />

Ich muss niemandem beweisen, dass<br />

ich die großen Turniere gewinnen<br />

und dauerhaft in der Weltspitze<br />

mitspielen kann“, sagte der 33-Jährige<br />

vor den 118. US Open, die ab<br />

diesem Donnerstag in der Nähe von<br />

New York ausgespielt wird.<br />

In der Weltrangliste ist die ehemalige<br />

Nummer eins (Februar<br />

2011) bis auf<br />

Rang 118 zurückgefallen.<br />

Im noblen<br />

Shinnecock<br />

Golf Club auf<br />

Long Island will<br />

Kaymer die Wende<br />

schaffen. Die<br />

Formkurve zeigt<br />

Martin Kaymer<br />

nach oben: Bei<br />

den Italian Open<br />

wurde er Achter – ein kleiner Hoffnungsschimmer<br />

für die US Open.<br />

„Es ist ein deutlicher Aufwärtstrend<br />

erkennbar. In Italien ist vieles<br />

schon so gelaufen, wie ich es mir<br />

vorstelle und ich habe vier konstante<br />

Runden gespielt. Darauf lässt sich<br />

sehr gut aufbauen“, sagte der<br />

Rheinländer. Selbst für Weltklasse-<br />

Golfer sei es schwierig, das Spiel auf<br />

konstant hohem Niveau zu halten.<br />

Oft machen nur Kleinigkeiten den<br />

Unterschied zwischen Erfolg und<br />

Misserfolg aus, so Kaymers Erklärung.<br />

„Es gibt ja diesen Spruch, dass<br />

90 Prozent des Spiels zwischen den<br />

Ohren stattfindet.“<br />

Bei den US-Open zählt Kaymer<br />

nicht zu den Favoriten auf den Siegerscheck<br />

von fast zwei Millionen<br />

Dollar. Der Weltranglistenerste<br />

Dustin Johnson aus den USA, Nordirlands<br />

Golfstar Rory McIlroy, US-<br />

Topspieler Justin Thomas, der Spanier<br />

Jon Rahm sowie der wiedererstarkte<br />

Tiger Woods sind die heißen<br />

Kandidaten auf die Trophäe. (dpa)<br />

Münchner Basketballer vergeben erste Titelchance<br />

Alba Berlin hat den vorzeitigen Titelgewinn des FC Bayern München in<br />

der Basketball-Bundesliga verhindert. Der Hauptstadtklub gewann gegen<br />

den Pokalsieger mit 72:68 (29:34) und schaffte am Mittwoch in der<br />

Best-of-Five-Finalserie um die deutsche Meisterschaft den Ausgleich<br />

zum 2:2. Damit kommt es am Samstag (20.30 Uhr) in München zum entscheidenden<br />

fünften Spiel zwischen den beiden besten Teams der Hauptrunde.<br />

Während die Berliner sich erstmals seit zehn Jahren wieder zum<br />

Meister krönen können, ist für München weiterhin das erste Double der<br />

Vereinsgeschichte möglich. Erfolgreichster Werfer wurde bei Alba Kapitän<br />

Niels Giffey (20 Punkte), für die Bayern trafen Jared Cunningham<br />

und Danilo Barthel je elfmal. Im Bild greift Berlins Spencer Butterfield<br />

(links) den Münchner Cunningham an.<br />

Foto: Annegret Hilse, dpa<br />

Die Attraktion Federer bleibt Stuttgart erhalten<br />

Tennis Der Schweizer verhinderte in drei Sätzen ein frühes Aus gegen Mischa Zverev. Der Neuanfang auf Rasen<br />

ist trotz Problemen geglückt. Mit einem Finaleinzug würde der Publikumsliebling ein großes Ziel erreichen<br />

Boateng darf Bayern verlassen<br />

Bundesliga Der Abwehrspieler hegt laut Berater Nerlinger Wechselabsichten.<br />

Bei Mittelstürmer Lewandowski stellt sich Vorstandschef Rummenigge dagegen stur<br />

München Fußball-Weltmeister<br />

Jérôme Boateng steht beim FC Bayern<br />

vor dem Absprung, in der Causa<br />

Robert Lewandowski bleibt die<br />

Klubführung der Münchner hingegen<br />

hart. Abwehr-Hüne Boateng<br />

bekam von Vorstandschef Karl-<br />

Heinz Rummenigge überraschend<br />

grünes Licht für Vertragsverhandlungen.<br />

„Wenn ein Verein kommt<br />

und er kundtut, dass er zu diesem<br />

Verein wechseln möchte, werden<br />

wir uns damit befassen“, sagte<br />

Rummenigge laut übereinstimmenden<br />

Zeitungsberichten.<br />

Boatengs Berater Christian Nerlinger<br />

habe den Klub darüber informiert,<br />

dass der 29 Jahre alte Profi<br />

Wechselgedanken habe. „Wir wissen<br />

daher, dass das Thema möglicherweise<br />

auf uns zukommen<br />

kann“, sagte Rummenigge. Boateng<br />

bereitet sich mit der Nationalmannschaft<br />

auf die WM in Russland vor.<br />

Auch einen Abgang von Mittelfeld-<br />

Stuttgart Nach seinem geglückten<br />

Comeback gegen Mischa Zverev<br />

pustete Tennis-Topstar Roger Federer<br />

erst einmal erleichtert durch.<br />

„Es war knapp. Der erste Satz war<br />

ziemlich frustrierend. Ich habe mich<br />

rausgekämpft“, sagte der Rekord-<br />

Grand-Slam-Sieger, als er nach seinem<br />

Achtelfinal-Erfolg in Stuttgart<br />

von seinem Tennis-Outfit zu einer<br />

schwarzen Jogginghose und einem<br />

weißen T-Shirt gewechselt hatte.<br />

Serve-and-Volley-Spezialist Mischa<br />

Zverev forderte den Publikumsliebling<br />

bei dessen erstem Auftritt seit<br />

81 Tagen beim 6:3, 4:6, 2:6 zwar erheblich,<br />

unterlag aber auch im<br />

sechsten Duell. „Ich habe eigentlich<br />

ganz ok gespielt. Ich habe wenigstens<br />

mal einen Satz gegen Roger gewonnen“,<br />

bilanzierte der 30-jährige<br />

Hamburger.<br />

Weil sich neben dem Bruder von<br />

Alexander Zverev auch der baldige<br />

Tennis-Rentner Florian Mayer und<br />

Talent Rudolf Molleker verabschiedeten,<br />

ist von den anfangs sieben gestarteten<br />

deutschen Profis nur noch<br />

einer dabei: Paris-Achtelfinalist<br />

Maximilian Marterer trifft am Donnerstag<br />

auf den australischen Mitfavoriten<br />

Nick Kyrgios. Anders als im<br />

Vorjahr blieb dem mit 729 340 Euro<br />

dotierten Turnier immerhin das frühe<br />

Aus des Topgesetzten erspart:<br />

Obwohl Federer die fehlende Spielpraxis<br />

anzumerken war und ihm<br />

Gedanken an sein Auftakt-Aus in<br />

Stuttgart gegen Tommy Haas vor<br />

einem Jahr im Kopf spukten, löste<br />

der Schweizer die knifflige erste<br />

spieler Thiago schloss Rummenigge<br />

nicht aus. „Wir planen weiter mit<br />

ihm. Wobei ich sagen muss, dass wir<br />

sehr viele Mittelfeldspieler im Kader<br />

haben“, sagte er.<br />

Über allem aber steht das Thema<br />

Lewandowski. Nach Präsident Uli<br />

Hoeneß erteilte auch Rummenigge<br />

den Wechselabsichten des polnischen<br />

Nationalspielers erneut eine<br />

klare Abfuhr. „Ich habe schon vor<br />

Wochen gesagt, ich nehme Wetten<br />

auf Lewandowskis Verbleib bei uns<br />

an – die nehme ich heute noch an“,<br />

sagte Rummenigge. Damit scheinen<br />

die Münchner kurz vor dem Start<br />

der Fußball-WM einem sich anbahnenden<br />

Transfer-Theater um den<br />

als unverkäuflich titulierten Torgaranten<br />

einen Riegel vorschieben zu<br />

wollen.<br />

Lewandowski hat als Topverdiener<br />

bei den Münchnern noch einen<br />

Vertrag bis zum Sommer 2021,<br />

wollte aber die sofortige Freigabe<br />

Aufgabe nach der freiwillig ausgelassenen<br />

Sandplatz-Saison. Für ihn<br />

geht es am Freitag gegen den Argentinier<br />

Guido Pella oder den Inder<br />

Prajnesh Gunneswaran um den Einzug<br />

ins Halbfinale. Mit dem Erreichen<br />

des Endspiels am Weissenhof<br />

würde der Schweizer den Spanier<br />

Rafael Nadal als Nummer eins der<br />

Weltrangliste ablösen. „Ich kann<br />

Geglückter Einstand nach langer Pause: Roger Federer gewann zum Auftakt in Stuttgart.<br />

für einen Wechsel in diesem Sommer.<br />

Sein umtriebiger Berater Pini<br />

Zahavi hatte in einem Sport Bild-Interview<br />

unlängst für Aufsehen gesorgt.<br />

Denn so deutlich war der<br />

Wechselwille des Polen noch nie<br />

Der Abgang von Jérôme Boateng von den<br />

Bayern deutet sich an. Foto: dpa<br />

Foto: dpa<br />

formuliert worden. „Robert fühlt,<br />

dass er eine Veränderung und eine<br />

neue Herausforderung in seiner<br />

Karriere braucht. Die Verantwortlichen<br />

des FC Bayern wissen darüber<br />

Bescheid“, sagte der Israeli, der<br />

schon den 222-Millionen-Transfer<br />

von Stürmerstar Neymar <strong>vom</strong> FC<br />

Barcelona nach Paris einfädelte. Im<br />

WM-Trainingslager der polnischen<br />

Nationalmannschaft hielt sich Lewandowski<br />

bedeckt. „Mit Transferangelegenheiten<br />

beschäftigt sich<br />

mein Manager. Ich will mich nur auf<br />

das Wichtigste konzentrieren, also<br />

auf die Vorbereitung auf die WM“,<br />

sagte er. Laut einem Kicker-Bericht<br />

hatte bislang nur der FC Chelsea ein<br />

konkretes Angebot vorgelegt.<br />

Auch Paris Saint-Germain und<br />

Manchester United sollen interessiert<br />

gewesen sein. Bei Lewandowskis<br />

Wunschverein Real Madrid<br />

soll der Pole hingegen kein Thema<br />

mehr sein. (dpa)<br />

jetzt ziemlich glücklich sein mit diesem<br />

Comeback. Wir werden sehen,<br />

wie viel Selbstvertrauen ich aus dem<br />

Spiel ziehen kann. Ich glaube nicht<br />

sehr viel. Der Rhythmus ist noch<br />

nicht so da“, sagte Federer.<br />

Gegen den Weltranglisten-54.<br />

Mischa Zverev wirkte der Rekord-<br />

Grand-Slam-Sieger teils unsicher<br />

und zunächst unzufrieden. Missbilligend<br />

schüttelte er den Kopf, als er<br />

Mitte des ersten Satzes eine relativ<br />

einfache Vorhand seitlich ins Aus<br />

schlug. Mit einem Volley-Fehler<br />

überließ er dem Davis-Cup-Spieler<br />

dann das erste Break. Zverev ging<br />

mit 5:3 in Führung und sicherte sich<br />

vier Punkte später seinen ersten<br />

Satzgewinn gegen den Topstar<br />

überhaupt. Ab dem zweiten Satz<br />

steigerte sich der Favorit. „Ich denke,<br />

das ist das Positive, dass ich nicht<br />

den Kopf hängen gelassen habe“,<br />

sagte Federer.<br />

Für die deutschen Profis verlief<br />

der dritte Turniertag nach den Regenverzögerungen<br />

der letzten Tage<br />

dagegen wenig erfreulich. Der Bayreuther<br />

Mayer beendete seinen letzten<br />

Auftritt auf dem Weissenhof mit<br />

einem 3:6, 4:6 gegen den Usbeken<br />

Denis Istomin. Der erst 17-jährige<br />

Molleker aus dem brandenburgischen<br />

Oranienburg musste sich im<br />

Achtelfinale dem französischen<br />

Vorjahressieger Lucas Pouille 3:6,<br />

4:6 geschlagen geben. Nur Marterer<br />

schaffte nach anfänglichen Problemen<br />

mit dem 3:6, 6:4, 6:1 einen Erfolg<br />

gegen den kroatischen Außenseiter<br />

Viktor Galovic. (dpa)<br />

Sport kompakt<br />

FUSSBALL<br />

Bundesligist FC Augsburg<br />

reist erneut nach England<br />

Nach den positiven Erfahrungen im<br />

vergangenen Jahr reist Fußball-<br />

Bundesligist FC Augsburg ein weiteres<br />

Mal in einer Saisonvorbereitung<br />

nach England. Am Samstag, 4.<br />

August, tritt die Mannschaft von<br />

Trainer Manuel Baum beim Premier-League-Teilnehmer<br />

Newcastle United an. Womöglich<br />

wird dieses Testspiel in eine mehrtägige<br />

Reise eingebettet, wie der<br />

FCA mitteilte. Zuvor stehen Trainingslager<br />

in Mals (Südtirol, 2. bis 9.<br />

Juli) und Längenfeld (Österreich,<br />

27. Juli bis 3. August) an. Testspiele<br />

bestreitet der FCA noch gegen<br />

Austria Lustenau (8. Juli), Kickers<br />

Würzburg (<strong>14.</strong> Juli) und SC Olching<br />

(19. Juli). (AZ)<br />

HANDBALL<br />

Das Wiedersehen wird<br />

zum Schützenfest<br />

Die deutsche Nationalmannschaft<br />

hat beim Wiedersehen mit Erfolgscoach<br />

Dagur Sigurdsson ein<br />

Schützenfest gefeiert. Im ersten<br />

von zwei Aufeinandertreffen mit Japan<br />

kam die verjüngte Auswahl<br />

von Sigurdsson-Nachfolger Christian<br />

Prokop am Mittwoch in<br />

Tokushima zu einem ungefährdeten<br />

37:24 (21:11)-Testspielsieg. Vor<br />

2000 Zuschauern war Patrick<br />

Groetzki (6 Tore) der erfolgreichste<br />

Werfer für die DHB-Mannschaft,<br />

die Japan-Trainer Sigurdsson 2016<br />

zum EM-Triumph geführt hatte.<br />

Am Samstag treffen beide Teams<br />

erneut aufeinander. (dpa)<br />

BESCHLUSS<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

will die Ski-WM 2025<br />

Garmisch-Partenkirchen will sich<br />

für die alpinen Ski-Weltmeisterschaften<br />

2025 bewerben. Dafür<br />

stimmte der Marktgemeinderat<br />

am Mittwochabend. Die Lokalpolitiker<br />

befürworteten, die für eine<br />

Bewerbung notwendigen Finanzmittel<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Als nächstes stehen Gespräche mit<br />

dem Deutschen Skiverband an, bis<br />

1. Mai 2019 muss eine Kandidatur<br />

beim Weltverband FIS eingereicht<br />

werden. Die Vergabe der Titelkämpfe<br />

in knapp sieben Jahren erfolgt<br />

im Mai 2020. Bislang haben<br />

Crans-Montana (Schweiz) und<br />

Saalbach-Hinterglemm (Österreich)<br />

ihr Interesse bekundet. (dpa)<br />

EISHOCKEY<br />

Kölner Haie holen<br />

Raubein Pinizzotto<br />

Der Deutsch-Kanadier Steve Pinizzotto<br />

wechselt innerhalb der Deutschen<br />

Eishockey Liga von Meister<br />

EHC Red Bull München zu den<br />

Kölner Haien. Der 34 Jahre alte<br />

Stürmer, der wegen überharter<br />

Aktionen für Schlagzeilen gesorgte<br />

hatte, bestritt in seinen drei Jahren<br />

in der DEL 141 Spiele und erzielte<br />

39 Tore. (dpa)<br />

FUSSBALL<br />

Korruptionsskandal um<br />

Roms neues Stadion<br />

Im Zusammenhang mit einem geplanten<br />

neuen Fußballstadion in<br />

Rom sind neun Menschen wegen<br />

Korruptionsverdachts festgenommen<br />

worden. Beobachtern zufolge<br />

könnte damit der umstrittene und<br />

etwa 1,1 Milliarden Euro teure Bau<br />

hinausgezögert oder möglicherweise<br />

sogar ganz gestoppt werden.<br />

Das Stadion ist für den AS Rom<br />

gedacht. Sechs der Festgenommenen<br />

kamen ins Gefängnis (dpa)<br />

SPEERWERFEN<br />

Olympiasieger Röhler<br />

verpasst vierten Sieg<br />

Olympiasieger Thomas Röhler hat<br />

seinen vierten Sieg in dieser Saison<br />

verpasst. Der 26-Jährige aus Jena<br />

kam am Mittwochabend beim<br />

Leichtathletik-Meeting im tschechischen<br />

Ostrava auf 87,28 Meter<br />

und musste sich nur Vizeweltmeister<br />

Jakub Vadlejch geschlagen geben.<br />

Der Tscheche schaffte beim<br />

Meeting „Golden Spike“ mit 88,36<br />

Meter die Tagesbestweite. (dpa)


Wiesentag<br />

Rund ums Säen<br />

und Mähen<br />

Allgäu-Rundschau<br />

AZ<br />

Allgäu-Rundschau<br />

Firmenjubiläum<br />

Druckerei Kösel<br />

blickt zurück<br />

Allgäu-Wirtschaft<br />

...<br />

DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NR. 134<br />

www.all-in.de<br />

„Am schlimmsten ist der Schlamm“<br />

Unwetter Am Tag nach dem sintflutartigen Regen am Grünten und im Kleinwalsertal beseitigen Anwohner<br />

Schmutz und Geröll. Bagger, Lastwagen und Traktoren sind pausenlos im Einsatz, um Bachläufe freizuräumen<br />

VON STEFANIE DÜRR<br />

UND SIBYLLE METTLER<br />

Rettenberg/Riezlern Entwurzelte<br />

Bäume, freigelegte Rohre und Massen<br />

an Geröll und Kies. Was in Baad<br />

im Kleinwalsertal zu Wochenbeginn<br />

noch ein geordnetes Flussbett war,<br />

hat das matschbraune, schlickige<br />

Wasser in eine verwüstete Kraterlandschaft<br />

verwandelt. In all dem<br />

Chaos steht ein gelber Bagger, der<br />

sich mühsam durch die Geröllmassen<br />

arbeitet. Sintflutartige Regenfälle<br />

hatten sich am Dienstag fast zeitgleich<br />

übers Kleinwalsertal und das<br />

Grüntengebiet ergossen. Brennpunkt<br />

im Oberallgäu war Kranzegg<br />

(wir berichteten). Schäden gibt es<br />

auch im Burgberg und in Teilen<br />

Sonthofens. Überall zeichnete sich<br />

ein ähnliches Bild ab: Wassermassen<br />

standen auf Straßen und Wiesen, rissen<br />

Bäume mit sich, verlegten Bäche.<br />

Keller wurden überschwemmt, einzelne<br />

Häuser beschädigt.<br />

In Riezlern machte sich nach Angaben<br />

von Gemeindesekretär Dr.<br />

Roland Ritsch ein Hang selbstständig.<br />

Er rutschte zur Landesstraße,<br />

die das Kleinwalsertal mit der Außenwelt<br />

verbindet. Deswegen war<br />

die einzige Zufahrt zum Tal gestern<br />

nur halbseitig befahrbar. Die nahe<br />

Gaststätte Waldhaus wurde evakuiert.<br />

„Die Gäste habe ich aus Sicherheitsgründen<br />

vorher schon weggeschickt“,<br />

sagt Besitzerin Sandra<br />

Staara tags darauf. Sie will mit ihrer<br />

Familie erst zurückkehren, wenn<br />

ein Geologe grünes Licht gegeben<br />

hat. Dieser sollte das Kleinwalsertal<br />

gestern begutachten.<br />

„Das war kein Fluss mehr, sondern<br />

eine Schlammlawine“, berichtet<br />

Hubert Riezler, Disponent im<br />

Kieswerk in Bödmen. Dort hatten<br />

die Fluten der Breitach einen Teil<br />

des Geländes überschwemmt. „Das<br />

Wasser hat einen unserer Kies-Containern<br />

mitgerissen.“ Gefunden<br />

habe man den bisher noch nicht.<br />

Nur eineinhalb Stunden nach dem<br />

Wolkenbruch sei das Wasser wieder<br />

im Flussbett geflossen. Laut der Gemeindeverwaltung<br />

wurden im<br />

Kleinwalsertal Böschungen unterspült,<br />

kleine Brücken weggerissen<br />

und Wanderwege beschädigt.<br />

Teilweise zerstört sei auch der<br />

Alpweg oberhalb der Erzgruben in<br />

Burgberg, berichtet Bürgermeister<br />

Dieter Fischer. Nahe der Alpe Kehr<br />

Spuren eines Unwetters, das am Dienstagnachmittag fast zeitgleich im Kleinwalsertal und am Grünten (Oberallgäu) gewütet hat: Willy Halblaub aus Kranzegg zeigt, wie hoch<br />

am Dienstagabend das Wasser in seinem Haus stand (Bild oben Mitte). Sein Garten gleicht einem Trümmerfeld (oben rechts). Im Kleinwalsertal rutschte eine Mure gefährlich<br />

nah an die einzige Zufahrt zum Tal (oben links). Die Breitach schwoll dort zu einem reißenden Fluss an (unten links). Auch in Burgberg rissen die Fluten Bäume und Steine mit<br />

sich, die an der Südseite des Grüntens nach der Alpe Kehr einen Durchlass verstopften und Wege wegspülten. Fotos: Benjamin Liss (3), Dieter Fischer, Feuerwehr Riezlern<br />

sei die kleine Straße eineinhalb Meter<br />

hoch überschüttet gewesen. Von<br />

vollgelaufenen Kellern und überfluteten<br />

Flächen berichtet auch die<br />

Feuerwehr von Berghofen, einem<br />

Stadtteil von Sonthofen.<br />

Besonders schwer getroffen hat es<br />

das Berghaus am Grünten-Steinbruch<br />

in Kranzegg. Extremer Modergeruch<br />

empfängt dort Besucher.<br />

Besitzer Willy Halblaub deutet auf<br />

die hüfthohe nasse Linie im Erdgeschoss:<br />

„So hoch stand hier gestern<br />

das Wasser.“ In der Küche<br />

schwimmt der Boden immer noch.<br />

Der Raum ist gesperrt. Zu groß sei<br />

die Gefahr, dass der Holzboden<br />

durchbricht, erklärt der 81-Jährige<br />

in einem Trümmerfeld aus Geröll,<br />

Möbeln und Matschebrühe, das fast<br />

60 Jahre lang sein Zuhause war.<br />

Durch sein Haus bahnten sich die<br />

Wassermassen ihren Weg ins Tal,<br />

vorbei am nagelneuen Wohnhaus<br />

und dem Betriebsgebäude von Petra<br />

und Bernhard Göhl, den Inhabern<br />

von Bernardi-Bräu. Sie haben sich<br />

oberhalb von Kranzegg eine Existenz<br />

aufgebaut, brauen 1500 Hektoliter<br />

Bier pro Jahr. Als es plötzlich dunkel<br />

wie am späten Abend wurde und<br />

binnen Minuten Wassermassen den<br />

Hang herunterliefen, watete Bernhard<br />

Göhl durch hüfthohe Brühe<br />

zum Traktor, erinnert sich seine<br />

Frau. „Das war, wie wenn man die<br />

Iller über den Kammeregger Weg<br />

umleitet“, schildert er. Während<br />

Gullideckel hochsprangen, baggerte<br />

er einen Wall, der die Flut <strong>vom</strong> Haus<br />

umleitete. „Ohne das wären wir gnadenlos<br />

abgesoffen“, sagt seine Frau.<br />

Die größten Schäden gibt es im Außenbereich.<br />

„Am schlimmsten ist der<br />

Schlamm“, sagt Petra Göhl. Die<br />

Brauerei selbst ist weitgehend intakt<br />

geblieben. Er wolle bald wieder Bier<br />

brauen, sagt Bernhard Göhl und<br />

spritzt den Dreck weg.<br />

»Weitere Fotos im Internet:<br />

www.all-in.de/bilder<br />

<strong>Allgäuer</strong> Radltour findet zum zehnten Mal statt<br />

Freizeit 2000 Teilnehmer strampeln am Sonntag gemeinsam. Organisatoren sind Aktienbrauerei und Landkreis Ostallgäu<br />

Kaufbeuren Sozusagen ein Tandem<br />

bilden die Stadt Kaufbeuren und der<br />

Landkreis Ostallgäu, wenn heuer<br />

zum zehnten Mal die ABK <strong>Allgäuer</strong><br />

Radltour startet. Denn die 2000<br />

Radler, die der Tourismusverband<br />

Ostallgäu erwartet, fahren vor dem<br />

Fast immer mit einem Lächeln auf den Lippen waren die Teilnehmer 2017 unterwegs.<br />

Damals startete die Tour am Festspielhaus in Füssen. Archivfoto: Johanna Lang<br />

Kaufbeurer Rathaus los. Gemeinsam<br />

drehen die Hobbyradler eine 58<br />

Kilometer lange Runde um die alte<br />

Reichsstadt.<br />

Ambitionierte Sportler treten sogar<br />

auf einer Strecke von gut 90 Kilometern<br />

in die Pedale: Und mit Abstechern<br />

nach Wildpoldsried (Oberallgäu)<br />

und Markt Rettenbach (Unterallgäu)<br />

zeigen sie, warum die<br />

Veranstaltung ABK <strong>Allgäuer</strong><br />

Radltour heißt. Organisiert wird die<br />

Tour <strong>vom</strong> Landkreis gemeinsam<br />

mit der Aktienbrauerei.<br />

Mit jährlich rund 2000 Teilnehmern<br />

hat sich die Tour zu einer der<br />

größten Breitensportveranstaltungen<br />

in Bayern gemausert, heißt es<br />

aus dem Landratsamt. Natürlich<br />

komme der Großteil der Teilnehmer<br />

aus der engeren Region, berichtet<br />

Wiebke Flaßhoff <strong>vom</strong> Tourismusverband<br />

Ostallgäu. „Wir haben<br />

aber auch viele treue Besucher, die<br />

seit Jahren aus dem Raum München,<br />

Stuttgart oder Landsberg<br />

kommen.“ Wer die ABK-Route<br />

hinter sich hat, den erwartet von 13<br />

Uhr bis 16.30 Uhr ein Abschlussfest<br />

im Kaufbeurer Zentrum. (vit)<br />

O Start der ABK <strong>Allgäuer</strong> Radltour<br />

ist am Sonntag, 17. <strong>Juni</strong>, um 9 Uhr direkt<br />

vor dem Kaufbeurer Rathaus in der<br />

Kaiser-Max-Straße. Die Teilnehmer<br />

sammeln sich dort ab 8 Uhr.<br />

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Mann stirbt<br />

nach Sturz<br />

von Leiter<br />

Altusried Ein 48-Jähriger ist noch<br />

auf dem Weg ins Krankenhaus im<br />

Rettungshubschrauber gestorben,<br />

nachdem er am Montag von einer<br />

Leiter gefallen war und sich schwere<br />

Verletzungen zugezogen hatte. Als<br />

es zu dem Sturz kam, war der Mann<br />

gerade mit Arbeiten an einem Stall<br />

in Altusried beschäftigt, teilt die Polizei<br />

mit. Angehörige haben ihn gegen<br />

Mittag gefunden und sofort den<br />

Rettungsdienst alarmiert. (az)<br />

Schüler fällt von<br />

Traktor und gerät<br />

unter Viehwagen<br />

Obergünzburg/Ebersbach Beim<br />

Sturz <strong>vom</strong> Beifahrersitz eines Traktors<br />

ist ein 15-Jähriger am Dienstag<br />

unter einen Viehanhänger mit zwei<br />

Rindern geraten. Dabei klemmte<br />

der Anhänger den Schüler laut Polizei<br />

im Beckenbereich ein. Sein<br />

21-jähriger Bruder, der hinter dem<br />

Steuer saß, war mit dem Traktor auf<br />

einem aufgeweichten Waldweg von<br />

der Fahrspur abgekommen und gegen<br />

einen Baum geprallt. Nachdem<br />

der Notarzt den 15-Jährigen versorgt<br />

hatte, brachte ihn ein Hubschrauber<br />

ins Krankenhaus. (az)<br />

Drogentest:<br />

Gefälschter Urin<br />

fliegt auf<br />

Lindau Mit gefälschtem Urin hat ein<br />

24-jähriger Autofahrer versucht,<br />

Polizisten bei einem Drogentest am<br />

Dienstag in Lindau hereinzulegen.<br />

Doch den Schleierfahndern fiel der<br />

Trick mit dem sogenannten Fake-<br />

Urin gleich auf. Dieser wird künstlich<br />

hergestellt, erklärt die Polizei.<br />

Bei der Kontrolle kurz nach Österreich<br />

stimmte der Autofahrer einem<br />

Drogentest zu. Anschließend wollte<br />

er den gefälschten Urin aus einem<br />

Behälter, den er um den Bauch geschnallt<br />

hatte, als seinen eigenen<br />

ausgeben. Trotz der Distanz, um die<br />

Intimsphäre des Mannes zu wahren,<br />

bemerkten die Beamten den Manipulationsversuch.<br />

Schließlich musste<br />

der Fahrer eine echte Probe abgeben.<br />

Der Test verlief positiv auf<br />

Cannabis. Gefälschten Urin finden<br />

die Beamten immer wieder. Dass jedoch<br />

tatsächlich jemand versuche,<br />

einen Test damit zu manipulieren,<br />

komme selten vor, sagt Polizeisprecher<br />

Christian Eckel. (az)<br />

Sechs Unfälle in<br />

drei Stunden auf<br />

regennasser A7<br />

Oberallgäu/Ostallgäu 100 000 Euro<br />

Schaden sind bei sechs Unfällen in<br />

drei Stunden am Dienstagmittag auf<br />

der A7 entstanden. Aufgrund starken<br />

Regens hatten die Fahrer die<br />

Kontrolle über ihre Fahrzeuge verloren.<br />

Sie krachten in der Folge gegen<br />

die Schutzplanken oder kamen<br />

von der Straße ab. Für die Bergungsarbeiten<br />

musste die A7 immer<br />

wieder teilweise gesperrt werden.<br />

Verletzt wurde bei den Unfällen<br />

niemand, teilte die Polizei mit. Auf<br />

Höhe Oy-Mittelberg (Oberallgäu)<br />

ist zum Beispiel ein 57-jähriger<br />

Kemptener erst rechts und dann<br />

links gegen die Leitplanke gekracht.<br />

Auf Höhe Hopferau (Ostallgäu)<br />

kam ein 20-Jähriger mit seinem<br />

Auto von der Straße ab und überschlug<br />

sich. Beim <strong>Allgäuer</strong> Dreieck<br />

kollidierten ein Auto und ein Lastwagen.<br />

(az)


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

20 Allgäu-Rundschau<br />

Geburtshilfe<br />

in Immenstadt<br />

ist gesichert<br />

Immenstadt/Kempten Bisher wird<br />

die Geburtshilfe an der Klinik in<br />

Immenstadt von Belegärzten betrieben.<br />

Doch immer weniger Gynäkologen<br />

mit eigener Praxis sind im<br />

südlichen Oberallgäu bereit, den zusätzlichen<br />

Zeitaufwand und die Bereitschaftsdienste<br />

auf sich zu nehmen.<br />

Deshalb hat die Station zunehmend<br />

ein Problem, die Schwangeren<br />

rund um die Uhr zu versorgen.<br />

Da springt künftig der Klinikverbund<br />

Kempten-Immenstadt ein: Ab<br />

Herbst gibt es eine gemeinsame<br />

Hauptabteilung Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe für Immenstadt und<br />

Kempten. Sie sorgt im südlichen<br />

Oberallgäu für eine 24-Stunden-Betreuung<br />

– sowohl mit Ärzten als<br />

auch mit Hebammen. (sf)<br />

Blickpunkte<br />

BAD HINDELANG<br />

Frau übergießt Nachbarn<br />

mit heißem Wasser<br />

Eine Frau hat in Bad Hindelang ihren<br />

Nachbarn im Treppenhaus eines<br />

Mehrfamilienhauses mit heißem<br />

Wasser übergossen. Der Mann<br />

wurde dabei leicht verletzt. Der Angriff<br />

ereignete sich bereits Ende<br />

Mai, wurde der Polizei aber erst<br />

jetzt mitgeteilt. Die genauen Umstände<br />

müssen noch ermittelt werden.<br />

(az)<br />

SCHEIDEGG<br />

Unbekannter schlägt<br />

auf 73-Jährige ein<br />

Ein unbekannter Mann hat am<br />

Montagvormittag an einer Tankstelle<br />

in der Bahnhofstraße in Scheidegg<br />

auf eine 73-jährige Frau eingeschlagen.<br />

Als ihr Ehemann zur<br />

Hilfe kam, schlug der Mann im<br />

mittleren Alter auch auf ihn ein,<br />

teilte die Polizei mit. Der circa<br />

zwei Meter große, schlanke Täter<br />

hatte braune kurze Haare und war<br />

ungefähr 35 Jahre alt. Die Polizeiinspektion<br />

Lindenberg bittet um<br />

Hinweise unter der Telefonnummer<br />

08381/92010. (az)<br />

KEMPTEN<br />

Prunkräume und Justiz bei<br />

Tag der offenen Tür erleben<br />

Das Landgericht Kempten lädt im<br />

Rahmen der Feierlichkeiten „200<br />

Jahre vereintes Kempten“ am Freitag,<br />

15. <strong>Juni</strong>, ab 11 Uhr zu einem<br />

Tag der offenen Tür in die Residenz<br />

ein. Dabei können bis 17 Uhr die<br />

Prunkräume sowie die Verwaltungsräume<br />

des Landgerichts<br />

(ehemals fürstäbtliche Gästezimmer),<br />

die sonst nicht für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich sind, besichtigt<br />

werden. (az)<br />

Viele strahlende Gesichter<br />

Abo-Journal Die jüngsten Leser unserer Zeitung freuen sich über zahlreiche Hauptgewinne bei Verlosung<br />

Kempten Viele glückliche Gewinner<br />

hat es gestern wieder bei der Kinder-Hauptpreisverleihung<br />

des Abo-<br />

Journals im <strong>Allgäuer</strong> Medienzentrum<br />

in Kempten gegeben. Geschäftsführer<br />

Markus Brehm übergab<br />

zusammen mit der Medienmaus<br />

Rudi, dem Maskottchen unserer<br />

Zeitung, die Gewinne.<br />

33 Kinder, Eltern und Großeltern<br />

freuten sich zum Beispiel über Familieneintrittskarten<br />

für den Hallenspielplatz<br />

Allgäulino in Wertach,<br />

Tickets für den Allgäu<br />

Skyline Park in Bad<br />

Wörishofen, Ehrenkarten<br />

für den Europa<br />

Park in Rust sowie<br />

spannende Spiele.<br />

Auch ein Gutschein für das Karl-<br />

Heinz Riedle Fußball-Camp und die<br />

AZ-Jugendreise in ein Sommerferienlager<br />

nach Italien gehörten zu den<br />

Preisen.<br />

Das Gewinnspielheft Abo-Journal<br />

der <strong>Allgäuer</strong> Zeitung und ihren<br />

Heimatausgaben wurde in diesem<br />

Jahr zum 22. Mal aufgelegt. In der<br />

aktuellen Ausgabe gab es nahezu<br />

1000 Einzelpreise im Gesamtwert<br />

von 25000 Euro zu gewinnen. Mitgemacht<br />

haben bei der Verlosung<br />

10 000 Leserinnen und Leser. 2000<br />

Einsendungen gab es für die Kinderpreise.<br />

(az)<br />

Mindestens 20 Arten<br />

Extensive Wiesen lassen Raum für<br />

Artenvielfalt und Naturschutz. Sie<br />

werden nicht gedüngt und sehr wenig<br />

gemäht. Außerdem zeichnet sie<br />

eine lockere Grasschicht mit Ober-,<br />

Mittel- und Untergräsern aus. Auf<br />

einer Fläche von 25 Quadratmetern<br />

muss es mindestens 20 Pflanzenarten<br />

geben. Die Wiesen beherbergen<br />

zudem eine große Vielfalt<br />

an Insekten. (jes)<br />

Unser Bild zeigt die glücklichen Gewinner mit Markus Brehm, Geschäftsführer des <strong>Allgäuer</strong> Zeitungsverlags (hinten links) und Rudi, der Medienmaus, bei der Preisverleihung<br />

im <strong>Allgäuer</strong> Medienzentrum.<br />

Foto: Martina Diemand<br />

Wo es blüht, fühlen Tiere sich wohl<br />

Natur Schwäbischer Wiesentag widmet sich naturbelassenen Grünflächen. Auf was es bei der Pflege ankommt<br />

VON JESSICA STIEGELMAYER<br />

Günztal Seltene Pflanzenarten, lockere<br />

Grasschichten und eine schonende<br />

Pflege: Das Hundsmoor im Günztal<br />

ist ein Paradies für zahlreiche Tierarten.<br />

Damit bot es sich gerade zu an,<br />

als Schauplatz des Schwäbischen<br />

Wiesentages zu fungieren. Bei dem<br />

Rundgang durch das Naturschutzgebiet<br />

drehte sich alles rund um extensive<br />

Wiesen. „Wir wollen zeigen, wie<br />

man solche Wiesen pflegen und wiederherstellen<br />

kann“, erklärte Susanne<br />

Kuffer von der Regierung von<br />

Die Gewinner<br />

Alina Knäbler (Burgberg), Jonas Zeller<br />

(Wiggensbach), Julian Brändle (Lauben),<br />

Hannes Herb (Kraftisried), Lorenz<br />

Bechteler (Betzigau), Sebastian<br />

Demmeler (Egg a.d. Günz), Lena Michl<br />

(Buchloe), Linda Buchner (Wolfertschwenden),<br />

Fiona Fischer (Sontho-<br />

fen), Maximilian und Paul Stich<br />

(Sontheim), Jonathan Bufler (Memmingen),<br />

Jonas Demel (Kaufbeuren),<br />

Franziska und Katharina Meyer (Nesselwang),<br />

Kilian Lenz (Sonthofen),<br />

Fabian Renger (Krugzell), Simon Vogt<br />

(Sulzberg), Ronja Bendig (Halblech),<br />

Anna Blenka (Haldenwang), Lukas<br />

Schweiger (Nesselwang), Julia Jäger<br />

(Altusried), Stefan Utz (Memmingen),<br />

Verena Siegel (Kaufbeuren),<br />

Kathrin Altenried (Böhen), Angelika<br />

Kaufmann (Oy-Mittelberg), Mona<br />

Basler (Markt Rettenbach), Christa<br />

Schwaben – einer der Veranstalter,<br />

neben der Stiftung KulturLandschaft<br />

Günztal und der Bayerischen Akademie<br />

für Naturschutz und Landschaftspflege.<br />

Was auf einer Wiese zu viel ist,<br />

kann auf einer anderen helfen: Uwe<br />

Kießling <strong>vom</strong> Landschaftspflegeverband<br />

Unterallgäu stellte die Mähund<br />

Samengutübertragung vor. Dabei<br />

landet die Mahd einer artenreichen<br />

Wiese auf einer nahegelegenen,<br />

bisher artenarmen Fläche. Bis sich<br />

auch dort die gewünschte Blütenvielfalt<br />

zeigt, brauche es etwas Geduld.<br />

„Es dauert schon zwei Jahre.“<br />

Doch das Warten lohnt sich.<br />

Denn: „Die Pflanzen vor Ort sind<br />

besser an die Umwelt angepasst“,<br />

sagte Michaela Schneller <strong>vom</strong> Bund<br />

Naturschutz im östlichen Donauried.<br />

Gerade das sei der Vorteil von gebietseigenem<br />

Saatgut. „Ziel ist, dass<br />

jede Empfängerfläche mal eine Spenderfläche<br />

wird“, fügte Kießling hinzu.<br />

Das helfe, die artenreichen Wiesen<br />

nicht zu sehr auszureizen.<br />

Wie sich Saatgut schonend von einer<br />

Wiese für eine andere gewinnen<br />

lässt, zeigte Christian Fendt. Der<br />

Landwirt aus Gessertshausen brachte<br />

ein besonderes Gerät mit: den<br />

eBeetle aus der Schweiz. „Man<br />

bürstet das Saatgut aus, ohne den<br />

Bestand zu verändern“, erklärte<br />

Fendt die Funktionsweise. Das gesammelte<br />

Material landet dann in einem<br />

Auffangbehälter – sollten<br />

Kleinstiere darunter sein, können<br />

sie später beim ersten Trocknen einfach<br />

wieder zurück in die Wiese<br />

„Wir sind alle von Sicherheits- auf Turnschuhe umgestiegen“, erzählte Christian<br />

Fendt. Denn mit dem Samensammler eBeetle müsse er ganz schön viel laufen. Dafür<br />

komme er auch gut an kleine Flächen heran.<br />

Foto: Jessica Stiegelmayer<br />

Scheftschik (Woringen), Angelika<br />

Nebel (Rettenberg), Tanja Stebani<br />

(Kaufbeuren), Claudia Helmreich<br />

(Kempten), Noah Markefka (Pfronten),<br />

Valentina Stauffer (Wildpoldsried),<br />

Moritz Fichtl (Ebenhofen), Jonas Ostenrieder<br />

(Kaufbeuren).<br />

hüpfen. Großer Vorteil an den von<br />

Biologen weiterentwickelten eBeetle:<br />

Er ist flexibel und eignet sich sehr<br />

gut für kleine Flächen.<br />

Wie klappt schonendes Mähen?<br />

Auf was es beim schonenden Mähen<br />

ankommt, erklärte schließlich<br />

Jens Franke <strong>vom</strong> Landschaftsverband<br />

Unterallgäu. „Du musst das<br />

Gebiet kennen – wissen, wie der<br />

Boden reagiert und wo Wasserlöcher<br />

sind“, schilderte er. Im<br />

Hundsmoor mähen die Landschaftspfleger<br />

die Flächen zu unterschiedlichen<br />

Zeiten, damit Tiere<br />

immer auf Nebenstreifen ausweichen<br />

können.<br />

Statt eines rotierenden Mähwerks<br />

kommen Messermähbalken zum<br />

Einsatz. In einer Höhe von zehn bis<br />

zwölf Zentimetern gleiten sie über<br />

die Wiese, um die Tiere am Boden<br />

zu schützen. Und schließlich fahren<br />

Schlepper und Ladewagen auf zwei<br />

unterschiedlichen Spuren. „Der<br />

Druck auf den Boden muss sich gut<br />

verteilen“, erklärte Franke. Auch<br />

Bereifung und Geschwindigkeit tragen<br />

dazu bei, die Grasnarbe nicht zu<br />

durchbrechen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Stellenangebote<br />

Metallfachhelfer m/w in Vollzeit für<br />

Einsätze im Raum Kaufbeuren,<br />

Mindelheim, Memmingen für<br />

sofort ges. Führerschein wünschenwert.<br />

H.G.S. Personal-Dienstleistungen<br />

GmbH<br />

Tel. A. 08 21 / 57 08 92 93<br />

E-Mail: mb@hgs-personal.de<br />

Produktionshelfer m/w in Vollzeit<br />

mit Kenntnissen in der Metallbe- und<br />

-verarbeitung wünschenswert. Einsatz<br />

im Raum Marktoberdorf und<br />

Kaufbeuren für sofort ges. H.G.S.<br />

Personal-Dienstleistungen GmbH<br />

Tel. A. 08 21 / 57 08 92 93<br />

E-Mail: mb@hgs-personal.de<br />

Anzeigen<br />

sind mehr als<br />

Werbung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der<br />

Anzeigenteil<br />

der<br />

Tageszeitung<br />

hat einen fast einzigartigen<br />

Informationsumfang.<br />

Zeitungsleser erfahren aus<br />

dem Anzeigenteil nicht nur,<br />

was es auf dem Markt gibt,<br />

sondern auch, wo es was gibt.<br />

Zeitungsleser haben damit<br />

einen Vorsprung und ihnen<br />

bleibt durch die Zeitung und<br />

ihren Anzeigenteil mancher<br />

vergebliche Weg erspart.<br />

Wer Anzeigen liest, kann Marktund<br />

Preisverhältnisse besser beurteilen und<br />

ist sicherer beim Einkauf.


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Allgäu-Wirtschaft<br />

21<br />

Vom Krimi bis zum Kunstdruck<br />

Firmenjubiläum Die Druckerei Kösel in Altusried blickt auf 425 Jahre zurück. Ihre Wurzeln liegen in<br />

der Kemptener Residenz. Trotz Smartphones und Tablets ist dem Unternehmen für die Zukunft nicht bange<br />

Aufwendig gestaltete Bücher werden immer einen bestimmten Kundenkreis ansprechen,<br />

auch im Zeitalter von Smartphone und Tablet. Davon sind in der Altusrieder<br />

Druckerei Kösel (von links) Vertriebs-Chef Martin Schöllhorn, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter Erik Kurtz und Prokurist Clemens Kippes überzeugt. Das Unternehmen<br />

feiert am kommenden Samstag sein 425-jähriges Bestehen. Fotos: Matthias Becker<br />

Ein Blick in die Geschichte von Kösel<br />

● 1593 Gründung der Druckerei als<br />

„Typographia Ducalis Campidonensis“<br />

in Kempten<br />

● 1794 Joseph Kösel übernimmt den<br />

inzwischen „Hofdruckerei“ heißenden<br />

Betrieb<br />

● 1828 Nach dem Tod von Joseph Kösel<br />

Verkauf an den Kaufmann Nikolaus<br />

Bail. Als dieser 1833 stirbt, Verkauf<br />

an Johann Huber, der als Prokurist<br />

und Betriebsleiter tätig war. Familie<br />

Huber hält dann über mehrere<br />

Generationen hinweg die Mehrheit an<br />

dem Betrieb<br />

● 1848 Josef Huber gründet die <strong>Allgäuer</strong><br />

Zeitung<br />

● 1927 Der Kösel-Verlag siedelt nach<br />

München über. Die Druckerei bleibt<br />

in Kempten<br />

● 1933 Das Nazi-Regime zwingt den<br />

Kösel-Verlag dazu, die <strong>Allgäuer</strong> Zeitung<br />

sowie inzwischen existierende<br />

Niederlassungen in Lindau, Kaufbeuren<br />

und Koblenz zu verkaufen.<br />

● 1949 Paul Huber kommt aus der<br />

Kriegsgefangenschaft heim und<br />

baut den Betrieb wieder auf.<br />

● 1974 Kaufmännischer Leiter Gottfried<br />

Kölbl wird zum Mitgeschäftsführer<br />

der Druckerei berufen, die jetzt<br />

als „Kösel GmbH & Co. KG“firmiert<br />

● 1979 tritt Heinz A. Kurtz als technischer<br />

Leiter und Prokurist ein<br />

● 2000 Umzug in die neue Produktionsstätte<br />

bei Altusried-Krugzell<br />

● 2003 Verkauf der Kemptener Immobilie<br />

● 2013 Gründung der Tochterfirma<br />

„Kösel Media“ für den Digitaldruck<br />

● <strong>2018</strong> Aktuell<br />

gehört Kösel den<br />

Inhabern Erik Kurtz<br />

(70 Prozent)<br />

und<br />

Ulrike<br />

Schafheutle<br />

(30<br />

Prozent).<br />

Geschäftsführer<br />

sind Erik Kurtz, Martin<br />

Schöllhorn und Clemens<br />

Kippes. (az)<br />

VON STEFAN BINZER<br />

Altusried Die Jugend schaut nur<br />

noch aufs Smartphone, Urlauber lesen<br />

Bücher am Strand immer öfter<br />

auf dem Tablet. Und auch in den eigenen<br />

vier Wänden greifen die<br />

Menschen zunehmend nicht mehr<br />

ins Bücherregal, sondern schalten<br />

den Computer an, wenn sie etwas lesen<br />

wollen. Wie kann bei diesen<br />

Tendenzen eine alteingesessene<br />

Buchdruckerei überhaupt noch<br />

überleben? „Mit Qualität und innovativen<br />

Produkten“, sagt Vertriebs-<br />

Geschäftsführer Martin Schöllhorn<br />

von der Kösel GmbH und Co. KG<br />

im Altusrieder Ortsteil Krugzell<br />

(Oberallgäu). Das Unternehmen<br />

feiert kommendes Wochenende sein<br />

425-jähriges Bestehen.<br />

Etwa hundert Jahre nach der Erfindung<br />

des Buchdrucks 1593 in der<br />

Kemptener Residenz als „Typographia<br />

Ducalis Campidonensis“ gegründet,<br />

stellte die Druckerei für<br />

die Fürstäbte und Pfarrer ausschließlich<br />

liturgische Schriften her.<br />

Heute ist die Produktpalette viel<br />

bunter. Kösel druckt und bindet unter<br />

anderem Bestseller wie den Krimi<br />

„Erlösung“ von Jussi Adler-Olsen,<br />

die kommentierte Neuauflage<br />

von Hitlers „Mein Kampf“ und den<br />

Katalog des Brücke-Museums Berlin<br />

mit Bildern von Gaugin.<br />

Bücher gibt<br />

Endlich eine Goldmedaille<br />

für die Weißwurst<br />

Auszeichnung Die Fleischer-Azubis der Berufsschule III in Kempten<br />

erzielen einen lange ersehnten Erfolg. Das liegt auch an einer Maschine<br />

es trotz der Digitalisierung immer<br />

noch wie Tablets am Meer. Allein in<br />

Deutschland erscheinen pro Jahr<br />

75000 neue Titel. Die Zahl der verkauften<br />

Bücher und der Umsätze<br />

gehen jedoch seit zehn Jahren zurück.<br />

Wer da als Verlag und Druckerei<br />

bestehen will, muss sich immer<br />

wieder was Neues einfallen lassen<br />

und sich auch Nischen suchen.<br />

Kösel hat dabei Kunden im Blick,<br />

„die sehr qualitätssensibel sind“,<br />

sagt kaufmännischer Leiter Clemens<br />

Kippes. Das sind zum Großteil Verlage,<br />

die hochwertige Bücher auf<br />

den Markt bringen. Aber auch die<br />

Industrie, die aufwendig gestaltete<br />

Image-Hefte oder Jahresbilanzen<br />

ordert. So hat Kösel zum Beispiel<br />

für Miele ein Buch zum Firmenjubiläum<br />

produziert, das einen Metalldeckel<br />

hat, der die verkleinerte<br />

Rückwand einer Waschmaschine<br />

darstellt.<br />

Experimentierfreudige Kunden<br />

Solche Herausforderungen liebt Kösel.<br />

„Wir haben eine sehr experimentierfreudige<br />

Kundschaft und<br />

auch einen großartigen Spirit in unserer<br />

Mannschaft“, sagt Schöllhorn.<br />

Zwei weitere Beispiele: Das Unternehmen<br />

hat mit „Lamello“ für dicke<br />

und große Bücher eine Kombination<br />

aus Hard- und Softcover entwickelt,<br />

die zum einen eine hohe Stabilität<br />

gewährleistet und zum anderen in<br />

der Hand sehr biegsam<br />

ist. Und mit<br />

dem sogenannten<br />

„Farbschnitt“<br />

bringt Kösel<br />

farbige<br />

Motive oben,<br />

unten und vorne<br />

auf die Schnittkanten<br />

eines Buches, wie<br />

etwa Schmetterlinge für<br />

den Roman die „Schmetterlingsinsel“<br />

von Corina Bomann.<br />

Aufgrund solcher Einfälle hat<br />

Bildmotive auf den Schnittkanten: Dieser sogenannte<br />

Farbschnitt ist eine Spezialität von Kösel.<br />

sich Kösel zum Innovationsführer in<br />

der Buchproduktion entwickelt.<br />

Dafür gibt es seit Jahren regelmäßig<br />

den Druck- und Medienaward in<br />

der Kategorie „Buchdrucker des<br />

Jahres“, „Kunstdrucker des Jahres“<br />

und „Druckverarbeiter des Jahres“.<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Erik Kurtz wurde 2016 sogar zum<br />

„Druckerei-Manager des Jahres“<br />

gekürt.<br />

Wegen solcher imagefördernder<br />

Auszeichnungen ist den Managern<br />

denn auch nicht bange um die Zukunft.<br />

Kösel produziert mit 180<br />

Mitarbeitern rund 13 Millionen Bücher<br />

pro Jahr und erzielte damit zuletzt<br />

einen Umsatz von 20 Millionen<br />

Euro. Damit die Zahlen weiterhin<br />

gut sind, hat Kösel bereits im Jahr<br />

2013 auf den technischen Wandel in<br />

der Branche reagiert und die Tochterfirma<br />

„Kösel Media“ für digitale<br />

Prozesse gegründet. Für den Digitaldruck<br />

wurde auch eine neue Maschine<br />

angeschafft.<br />

Den Grundstein für den geschäftlichen<br />

Erfolg hat Kösel aber noch<br />

ein paar Jahre früher gelegt. Im Jahr<br />

2000 zog das Unternehmen <strong>vom</strong> angestammten<br />

Firmensitz in der<br />

Kemptener Altstadt hinaus auf die<br />

„grüne Wiese“ am Rande von<br />

Krugzell. „In der Kemptener Wartenseestraße<br />

hatten wir keine Erweiterungsmöglichkeiten<br />

mehr.<br />

Auch gab es dort ständig Probleme<br />

mit den Anliegern wegen des Lärms<br />

der Druckmaschinen und der Papierlaster“,<br />

erklärt Schöllhorn. Weil<br />

die Stadt Kempten damals keine<br />

Grundstücksalternative habe anbieten<br />

können, sei nur der Umzug aufs<br />

Land geblieben. „Ohne diesen<br />

Schritt würde es Kösel heute nicht<br />

mehr geben“, ist sich Schöllhorn sicher.<br />

O Tag der offenen Tür Kösel feiert am<br />

Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, das Firmenjubiläum<br />

mit einem „Tag der offenen Tür“ von 11<br />

bis 15 Uhr. Anschließend findet eine<br />

Gautschfeier statt, bei der auf traditionelle<br />

Weise die frischgebackenen Drucker-<br />

Gesellen und Medien-Gestalter in einem<br />

Wasserbottich die Druckertaufe erhalten.<br />

„Bibeln“ für<br />

Betriebsräte<br />

Ratgeber Christian Betz verzichtet in seinen<br />

Leitfäden auf juristischen Schnickschnack<br />

Bosch wächst weiter<br />

Das Oberallgäuer Boschwerk Blaichach-Immenstadt<br />

wächst und<br />

wächst. Neue Produkte, wie der<br />

Bremskraftverstärker für E-Autos<br />

(iBooster2), kurbeln die Fertigung<br />

an. Mehr Stückzahlen sorgen für<br />

höheren Platzbedarf. Deshalb wurde<br />

jetzt für 6,5 Millionen Euro eine<br />

Logistikhalle in Immenstadt-Seifen<br />

gebaut. Auch die Mitarbeiterzahl<br />

steigt beharrlich und nähert sich laut<br />

Firmenangaben der 4000er-Marke<br />

an.<br />

sf/Foto: Dominik Berchtold<br />

Gymnasiasten<br />

besuchen<br />

Handwerksbetriebe<br />

Oberstdorf Gemeinsam mit dem<br />

Gertrud-von-le-Fort Gymnasium<br />

Oberstdorf organisiert die Handwerkskammer<br />

(HWK) für Schwaben<br />

am 19. Juli erstmals einen Wandertag<br />

mit vertiefter Berufsorientierung.<br />

Die Schüler einer 9. Klasse<br />

besuchen mit ihrem Klassenlehrer<br />

sowie Nina Seitz, der Beraterin für<br />

Gymnasiasten im Handwerk, zwei<br />

Betriebe. Vormittags steht im Dentallabor<br />

Krutsch in Sonthofen das<br />

Zahntechnikerhandwerk auf dem<br />

Programm. Nachmittags geht es bei<br />

der Firma Möbel Müller GmbH in<br />

Sonthofen um Berufe rund um die<br />

Holzverarbeitung. Die Jugendlichen<br />

haben die Möglichkeit, einen<br />

genauen Blick in die dortigen Werkstätten<br />

zu werfen und erhalten Infos<br />

zu Abläufen und Ausbildungsinhalten.<br />

Abgerundet wird der Wandertag<br />

mit einem gemeinsamen Picknick.<br />

(az)<br />

O Kontakt Weitere interessierte Gymnasien<br />

können sich an die HWK, Hauptabteilung<br />

Berufsausbildung, unter Telefon<br />

0821/3259-1458 wenden.<br />

Kempten/Allgäu Seit 2003 nehmen<br />

die Auszubildenden des Fleischerhandwerks<br />

aus dem ganzen Allgäu<br />

in der Berufsschule III in Kempten<br />

unter der Leitung von Fachlehrer<br />

Johann Reffler mit großem Erfolg<br />

am Wettbewerb der Deutschen<br />

Landwirtschaftsgesellschaft (DLG)<br />

teil. Nun endlich, im 15. Jahr, war<br />

es soweit: Auch die Weißwurst wurde<br />

im Rahmen der internationalen<br />

Die Staatliche Berufsschule III in Kempten wurde für die von den Fleischer-Azubis<br />

hergestellte Wurstwaren durch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) ausgezeichnet.<br />

Die Auszeichnungen und prämiierten Wurstwaren präsentieren (von<br />

links): Schulleiter Hans Etzler, Azubi David Fischbach, Fachlehrer Johann Reffler,<br />

Azubi Leonora Axhijaj und Karl Schuster, stellvertretender Obermeister der Fleischer-Innung<br />

Allgäu.<br />

prb/Foto: Lilo Brückner<br />

Qualitätsprüfung der DLG mit Gold<br />

ausgezeichnet.<br />

Silbermedaillen für die Weißwurst<br />

hatte es schon oft genug gegeben,<br />

nur Gold fehlte noch in der<br />

Sammlung. Dass es dafür noch nie<br />

ganz gereicht hat, lag nicht an dem<br />

Können von Johann Reffler und seinen<br />

Auszubildenden, sondern an<br />

der Technik, betonen übereinstimmend<br />

Karl Schuster, stellvertretender<br />

Obermeister der Fleischer-Innung<br />

Allgäu, und Schulleiter Hans<br />

Etzler. Bei der schon etwas in die<br />

Jahre gekommenen Füllmaschine<br />

lassen sich nämlich Lufteinschlüsse<br />

– wenn auch nur ganz kleine – nicht<br />

immer vermeiden, was aber von den<br />

strengen DLG-Prüfern mit Punktabzug<br />

gewertet wird. Umso mehr<br />

freuten sich nun Schuster und Etzler<br />

mit Reffler über die so heiß ersehnte<br />

Goldmedaille, und dass endlich auch<br />

die Technik mitgespielt hatte und<br />

somit alles perfekt war.<br />

Aber auch die übrigen Ergebnisse<br />

stellen erneut das hohe Niveau der<br />

Fleischer-Ausbildung der Berufsschule<br />

III unter Beweis: Die von den<br />

Klassen 11 und 12 ebenfalls eingereichten<br />

Proben wurden alle ausgezeichnet:<br />

Für Kalbskäse und Gelbwurst<br />

gab es Silber sowie für Kalbskäse<br />

mit Petersilie Bronze. Bei der<br />

DLG-Qualitätsprüfung werden Frische,<br />

Aussehen, Zusammensetzung,<br />

Konsistenz und Geschmack geprüft.<br />

Lehrlinge aus dem ganzen Allgäu<br />

In den 15 Jahren, in denen sich die<br />

Fleischer-Azubis der BS III Kempten<br />

an der DLG-Prüfung beteiligen,<br />

wurden 23 Gold-, 24 Silber- und 20<br />

Bronzemedaillen gewonnen. Das<br />

Einzugsgebiet für die schulische<br />

Ausbildung der künftigen Fleischer-Gesellen<br />

der Berufsschule III<br />

Kempten ist weit: Es reicht bis Wasserburg<br />

am Bodensee und von<br />

Oberstdorf bis Buchloe und Mindelheim.<br />

(prb)<br />

Kempten Viel Fachkunde, wenig lesbare<br />

Literatur – so fiel das Urteil von<br />

Christian Betz aus bei der Sichtung<br />

von Büchern für Betriebsräte. Dagegen<br />

schreibt der frühere <strong>Allgäuer</strong><br />

Verdi-Geschäftsführer an. Mittlerweile<br />

hat er vier Bücher auf dem<br />

Markt, und zwar „ohne juristischen<br />

Schnickschnack“.<br />

Praxisbezogen zeigt der 66-Jährige<br />

auf, welche Rechte und Pflichten<br />

auf Betriebsräte zukommen. Dabei<br />

greift der gelernte Industriekaufmann<br />

auf einen Erfahrungsschatz<br />

aus 40 Jahren Mitbestimmung<br />

zurück. „Ich<br />

habe selbst beinahe 1000<br />

Prozesse geführt“, sagt<br />

der Sachverständige.<br />

Auf Taktik und Strategie<br />

geht Betz ausführlich<br />

ein, wenn es<br />

darum geht,<br />

dass Betriebsräte<br />

ihre Belegschaft<br />

optimal<br />

vertreten.<br />

In<br />

vielen<br />

Unternehmen stehen zurzeit die Betriebsratswahlen<br />

an. Auch für Beschäftigte,<br />

die mit dem Gedanken<br />

spielen, sich in einem Gremium zu<br />

engagieren, hat Betz Tipps. Mittlerweile<br />

führen auch etliche Universitätsbuchhandlungen<br />

die Werke, die<br />

im Verlag BoD Norderstedt erscheinen.<br />

Nach wie vor ist Betz aktiv als<br />

externer Berater für Betriebsräte<br />

und leitet Seminare für Bildungsträger.<br />

Ab Dezember – dann mit 67<br />

Jahren – will er kürzertreten. Beim<br />

Landesarbeitsgericht München<br />

agiert er als ehrenamtlicher Richter.<br />

Von Betz erschienen:<br />

● Neu im Betriebsrat – und jetzt?<br />

ISBN 9 783739 221618<br />

● Betriebsrat und personelle Mitbestimmung<br />

ISBN 9 783746<br />

063683<br />

● Betriebsrat und Einigungsstelle<br />

(5. Auflage)<br />

ISBN 9 783732<br />

296941<br />

● Betriebsratswahl<br />

– ich kandidiere?!<br />

ISBN 9 783744<br />

810104. (se)<br />

Christian Betz ist Experte,<br />

was die Arbeit<br />

in Betriebsräten angeht.<br />

Vier Bücher hat<br />

er dazu mittlerweile<br />

veröffentlicht.<br />

Foto: Martina Diemand<br />

Viehmärkte<br />

Nutzkälberauktion <strong>vom</strong> 11. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> in der<br />

Buchloer Schwabenhalle<br />

Marktverlauf: sehr flott<br />

Anzahl Ø-Gew. Ø-Preis ¤/kg<br />

verkauft kg netto brutto<br />

Stierkälber<br />

alle Rassen 255<br />

Braunvieh 88 81 4,11 4,55<br />

Fleckvieh 63 85 6,65 7,36<br />

Schwarzbunt 25 64 2,84 3,14<br />

Sonstige Rassen 11 74 3,48 3,85<br />

FV-Kreuzungen 18 83 5,11 5,66<br />

Braunvieh x WBB 50 83 6,31 6,99<br />

Kuhkälber<br />

alle Rassen 77<br />

Braunvieh 2 71 1,84 2,04<br />

Fleckvieh 14 78 3,88 4,30<br />

Schwarzbunt 3 69 1,97 2,18<br />

FV-Kreuzungen 11 74 3,11 3,44<br />

Braunvieh x WBB 47 79 3,96 4,38<br />

Nutzkälberfestvermarktung Allgäuhalle Kempten<br />

Gewicht Preis netto Preis inkl.<br />

¤/kg MwSt. ¤/kg<br />

Stierkälber<br />

Braunvieh bis 85 4,20 4,65<br />

Fleckvieh bis 85 6,40 7,08<br />

BV x Blond bis 85 5,50 6,09<br />

FV-Kreuzungen bis 85 4,80 5,31<br />

Braunvieh x WBB bis 85 6,10 6,75<br />

Holstein Stck. 100–160 111–171<br />

Kuhkälber<br />

Braunvieh bis 75 1,00 1,11<br />

Fleckvieh bis 80 3,80 4,21<br />

BV x Blond bis 80 3,90 4,32<br />

FV-Kreuzungen bis 80 2,80 3,10<br />

Braunvieh x WBB bis 80 3,70 4,10<br />

Preise für direkt von der AHG vermittelte Kälber im Inland.<br />

(Veröffentlichung – ohne Gewähr – nach Angaben der<br />

Auktionsveranstalter).


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

22 Allgäu-Wirtschaft<br />

Blickpunkte<br />

KEMPTEN<br />

Er brachte VW-Manager<br />

Martin Winterkorn zu Fall<br />

Dr. Peter Mock ist Geschäftsführer<br />

des International Council on Clean<br />

Transportation (zu deutsch etwa;<br />

Internationaler Rat für sauberen<br />

Verkehr) in Europa. Er ist der<br />

Mann, der mit seinen Veröffentlichungen<br />

den früheren VW-Chef<br />

Martin Winterkorn zu Fall gebracht<br />

hat. Mock hält am Montag,<br />

18. <strong>Juni</strong>, um 14 Uhr an der Hochschule<br />

Kempten (Hörsaal S 0.14) einen<br />

Vortrag mit dem Titel: „Im<br />

Jahr drei nach Diesel-Gate: Was haben<br />

wir gelernt? Was haben wir<br />

geändert? Was kommt noch auf uns<br />

zu? Der Eintritt zu diesem Vortrag<br />

ist frei. (bb)<br />

HINDELANG<br />

Baumit will zwei<br />

Firmen übernehmen<br />

Der Baustoff-Hersteller Baumit aus<br />

Bad Hindelang (Oberallgäu) plant<br />

sowohl die Vertriebsgesellschaft<br />

Schaefer Krusemark in Diez<br />

(Rheinland-Pfalz) als auch das langjährige<br />

Partnerunternehmen Krusemark<br />

Edelputz zu übernehmen,<br />

mit dem Ziel, den Standort in<br />

Mühlheim am Main (Hessen) auf einem<br />

erweiterten Betriebsgelände<br />

aufzubauen und aufzuwerten. Die<br />

Baumit GmbH (früher Wachter-<br />

Bayosan) ist die deutsche Tochtergesellschaft<br />

der international tätigen<br />

Baustoffgruppe Schmid Industrieholding<br />

mit Sitz in Wopfing<br />

(Niederösterreich). Die Baumit<br />

GmbH beschäftigt an zehn Werksstandorten<br />

in Deutschland über 500<br />

Mitarbeiter. Zu ihren Kunden<br />

zählen Baustofffachhändler, Malerfachhändler,<br />

Stuckateure, Maler,<br />

Bodenleger, Architekten und Planer.<br />

(az)<br />

HOLZGÜNZ<br />

Dämmstoffwerk Joma steigt<br />

bei Kärntner Firma ein<br />

Der Dämmstoffspezialist Joma aus<br />

Holzgünz (Unterallgäu) hat in die<br />

EPS Leichtbeton GmbH investiert<br />

und ist neuer Hauptgesellschafter<br />

des österreichischen Unternehmens<br />

mit Sitz in Gödersdorf (Kärnten).<br />

Die Höhe der Investition kommuniziert<br />

Joma nicht. Mit der Beteiligung<br />

vervollständigt Joma auch sein<br />

Lieferprogramm im Bereich<br />

Estrichdämmung. Die 1956 gegründete<br />

Joma GmbH ist einer der führenden<br />

Anbieter von hochwertigen<br />

Dämmstoffmaterialien für nachhaltiges<br />

und energiesparendes Bauen.<br />

Produkte sind Dämmplatten<br />

und Dämmstoffe zur Dämmung von<br />

Fassaden, Wärmedämmung und<br />

Akustikdämmung. Sie zählt zur<br />

mittelständischen Mang-Firmengruppe,<br />

der auch die Joma Dämmstoffwerk<br />

Cretzschwitz GmbH mit<br />

Sitz in Gera-Cretzschwitz (Thüringen)<br />

und die Josef Mang Bauunternehmung<br />

GmbH (Holzgünz) angehören.<br />

Insgesamt sind 130 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter für<br />

die Unternehmen der Mang-<br />

Gruppe tätig. (az)<br />

„Wir haben viel erreicht“<br />

Gästeder Redaktion Am Ende ihrer fünfjährigen Amtsperiode ziehen die <strong>Allgäuer</strong> Repräsentanten der Industrie- und<br />

Handelskammer eine positive Bilanz. Aber sie haben auch Sorgen wegen des „brutalen“ Wandels im Handel und Trump<br />

VON STEFAN BINZER<br />

UND MARKUS RAFFLER<br />

Allgäu Die Zahl der Lehrstellen nach<br />

oben geschraubt, bei neuen Ausbildungsverträgen<br />

die Abiturientenquote<br />

von elf auf 19,5 Prozent erhöht.<br />

Den vierspurigen Ausbau der<br />

B 12 zwischen Kempten und Buchloe<br />

endlich auf den Weg gebracht.<br />

Die Elektrifizierung der Bahnstrecke<br />

von München über Memmingen<br />

nach Lindau angeschoben. Unternehmer-Workshops<br />

sowie unzählige<br />

Beratungen und Weiterbildungen<br />

angeboten. Eine der niedrigsten<br />

Arbeitslosenquoten in ganz<br />

Deutschland erreicht. Und nicht zuletzt<br />

die Beiträge für die Mitglieds-<br />

Unternehmen halbiert: Viel Positives<br />

ist aus Sicht der Industrie- und<br />

Handelskammer (IHK) im Allgäu in<br />

den vergangenen fünf Jahren passiert.<br />

Und: Für die meisten dieser<br />

Punkte haben die Wirtschaftsvertreter<br />

nach ihrer Einschätzung<br />

wichtige Impulse geliefert.<br />

Angesichts dieser Bilanz zeigten<br />

sich die Vorsitzenden der IHK-Regionalversammlungen<br />

Markus<br />

Brehm (Kempten/Oberallgäu),<br />

Gerhard Pfeifer (Memmingen/Unterallgäu)<br />

und Gerhard Schlichtherle<br />

(Kaufbeuren/Ostallgäu) für die zu<br />

Ende gehende fünfjährige Periode<br />

dieser Unternehmer-Parlamente<br />

sehr zufrieden. Beim Redaktionsgespräch<br />

im <strong>Allgäuer</strong> Medienzentrum<br />

sagten auch die beiden <strong>Allgäuer</strong><br />

IHK-Geschäftsführer Stefan Sprinkart<br />

und Markus Anselment unisono:<br />

„Wir haben viel erreicht.“<br />

Zum Thema Ausbildung und<br />

Fachkräfte-Gewinnung betonte<br />

„Wir bieten als Kammer<br />

aktive Beratung für<br />

unsere Mitglieder<br />

und ein dichtes<br />

Netzwerk an.“<br />

Stefan Sprinkart , IHK-<br />

Geschäftsführer Kempten/Oberallgäu<br />

und<br />

Kaufbeuren/Ostallgäu<br />

Jahrzehnte lang dauerte das Bemühen um die Elektrifizierung der ersten Strecke durch das Allgäu. Engagiert in dieser Sache war auch immer die Wirtschaft in der Region. Das<br />

gilt auch für den vierspurigen Ausbau der viel befahrenen B12 zwischen Kempten und Buchloe, der in den kommenden Jahren beginnen kann. Fotos: Jordan/Becker<br />

Brehm: „Wir haben Hunderte von<br />

Schulpartnerschaften, runde Tische<br />

mit Schulleitern und Landratsämtern,<br />

Azubi-Messen, die Berufsoffensive<br />

und <strong>Allgäuer</strong> Lehrstellenbörse<br />

mitgestaltet.“ Dieses Engagement<br />

habe in der Region Wirkung<br />

gezeigt und werde auch in den<br />

nächsten fünf Jahren so fortgesetzt.<br />

Sorgen macht den Wirtschafts-<br />

Repräsentanten dagegen der Wandel<br />

im Handel. Das gehe manchmal<br />

„sehr schnell und brutal“, sagte<br />

Pfeifer. Lokale Einzelhändler seien<br />

immer mehr auf dem Rückzug. In<br />

den Städten machten sich Handels-<br />

Ketten breit. Wobei viele Einzelhändler<br />

den Onlinehandel zu lange<br />

„Manche Einzelhändler müssen<br />

aufpassen,<br />

dass sie nicht von<br />

Zalando & Co.<br />

niedergemacht<br />

werden.“<br />

Markus Brehm,<br />

IHK-Vorsitzender<br />

Kempten/Oberallgäu<br />

großer Konzern handelt nach anderen<br />

Kriterien.“<br />

Auch am heißen Eisen Donald<br />

Trump kam die Diskussionsrunde<br />

nicht vorbei. Man müsse genau beobachten,<br />

was der US-Präsident<br />

mache. Alte politische Regeln gelten<br />

nicht mehr und Strukturen brechen<br />

auf. Zu den von Trump verhängten<br />

und angekündigten Handelsschranken<br />

sagte Schlichtherle: „Strafzölle<br />

auf deutsche Autos hätten natürlich<br />

auch Auswirkungen bis in unsere<br />

Region.“ Denn im Allgäu sitzen<br />

auch viele Zulieferer für die Auto-<br />

Industrie. Dennoch dürfe man sich<br />

auch im Allgäu von diesem Thema<br />

nicht verrückt machen lassen, sonignoriert<br />

hätten. Da müssten einige<br />

aufpassen, dass sie nicht von Branchenriesen<br />

wie Zalando & Co. niedergemacht<br />

werden, sagte Brehm.<br />

Beim Thema Online sei es auch ganz<br />

wichtig, den Breitband-Ausbau in<br />

der Region voranzutreiben, ergänzte<br />

Schlichtherle.<br />

Pfeifer kritisierte, dass Kundenmagnet<br />

Ikea, der am Memminger<br />

Autobahnkreuz über 100 Millionen<br />

Euro investieren wollte, seine Pläne<br />

vor Kurzem auf Eis gelegt hat. Da<br />

hätten manche Kommunalpolitiker<br />

anfangs aufgrund des parallel geplanten<br />

Fachmarktzentrums zu zögerlich<br />

agiert. Dabei interessierten<br />

lokale Befindlichkeiten nicht: „Ein<br />

„Wir lassen den Finger bei<br />

der B12 so lange<br />

in der Wunde,<br />

bis es weitergeht.“<br />

Gerhard Schlichtherle,<br />

IHK-Vorsitzender<br />

Kaufbeuren/Ostallgäu<br />

„Die Qualifizierung von<br />

Menschen ist<br />

und bleibt ein<br />

ganz<br />

besonderes<br />

Thema.“<br />

Gerhard Pfeifer,<br />

IHK-Vorsitzender Memmingen/Unterallgäu<br />

dern müsse sich auf die international<br />

gefragten Stärken der Unternehmen<br />

konzentrieren.<br />

Vieles, was die IHK bewegt, betrifft<br />

auch das Handwerk. Wäre es<br />

da nicht sinnvoll, die beiden Kammern<br />

zusammenzulegen? Hier kam<br />

von den IHK-Vertretern ein klares<br />

„Nein“. Zum einen bestehe bei<br />

wichtigen Themen seit Jahren eine<br />

enge Kooperation mit der Handwerkskammer.<br />

Zum anderen hätten<br />

beide Kammern ein unterschiedliches<br />

Klientel. Bei den Handwerkern<br />

bestünden so viele Traditionen, die<br />

eine von Industrie und Handel geprägte<br />

Interessenvertretung nicht in<br />

dieser Form abdecken könne.<br />

„Wir werden versuchen, die<br />

Gründungsoffensive<br />

wieder<br />

stärker zu<br />

beleben.“<br />

Markus Anselment,<br />

IHK-Geschäftsführer<br />

Memmingen/Unterallgäu,<br />

Lindau/Bodensee<br />

Demmeler baut Standort aus<br />

Grundsteinlegung Maschinenbauer erweitert Produktions- und Logistikzentrum in Heimertingen für elf Millionen Euro<br />

Heimertingen Das Maschinenbau-<br />

Unternehmen Demmeler erweitert<br />

sein Produktions- und Logistikzentrum<br />

in Heimertingen (Unterallgäu)<br />

um etwa 50 Prozent. Auf über 7500<br />

Quadratmeter zusätzlicher Hallenfläche<br />

wird die Endmontage für<br />

Rundtische, ein neues Logistikzentrum<br />

für mehrere tausend Schweißtische<br />

sowie eine neue doppelspurige<br />

Lackierstraße und der Großteilestahlbau<br />

untergebracht. Vor allem<br />

die Kapazitäten des bestehenden<br />

Lagers reichen nach Firmenangaben<br />

nicht mehr aus, um der stetig wachsenden<br />

Produktnachfrage und der<br />

schnellen Lieferfähigkeit gerecht zu<br />

werden. Insgesamt investiert das<br />

Unternehmen etwa elf Millionen<br />

Euro in das Projekt.<br />

„Ich bin sehr stolz auf das, was<br />

hier entsteht“, sagte Geschäftsführer<br />

und Gesellschafter Johannes<br />

Demmeler bei der Grundsteinle-<br />

gung. Und er vergaß nicht, den vielen<br />

Mitarbeitern seines Unternehmens<br />

und den beteiligten Baufirmen<br />

zu danken.<br />

Um den Energiebedarf der Hallenerweiterung<br />

so nachhaltig wie<br />

möglich abzudecken, setzt Demmeler<br />

bei der Gebäudetechnik auf eine<br />

ressourcenschonende Photovoltaik-<br />

Anlage. Für ein optimales Raumklima<br />

sollen eine Wärmepumpe und<br />

eine Raumluftfilteranlage sorgen.<br />

Aber nicht nur<br />

die Produktionsfläche,<br />

sondern<br />

auch die Mitarbeiteranzahl<br />

soll<br />

weiter steigen.<br />

Aktuell beschäftigt<br />

das Unternehmen<br />

etwa 250<br />

Johannes Demmeler<br />

Personen. Mittelfristig<br />

sollen weitere 100 dazukommen.<br />

Laut der Firmenleitung haben<br />

Innovationen, die sich zum Standard<br />

für das Handwerk und die Industrie<br />

entwickelten, die Unternehmensgeschichte<br />

geprägt.<br />

Demmeler gehört nach eigenen<br />

Angaben mit einer Vielzahl an Patenten<br />

zu den weltweit führenden<br />

Herstellern im Bereich 3D-Spannsysteme,<br />

Manipulatoren, Rundtische,<br />

Werkzeugwechselsysteme auf<br />

Roboterbasis und Werkzeugmaschinenkomponenten.<br />

(az)<br />

WOLFERTSCHWENDEN/SOFIA<br />

Multivac eröffnet neues<br />

Werk in Bulgarien<br />

Der Verpackungsmaschinen-Hersteller<br />

Multivac mit Hauptsitz in<br />

Wolfertschwenden (Unterallgäu)<br />

hat ein neues Produktionswerk in<br />

Bozhurishte (Bulgarien) in der Nähe<br />

der Hauptstadt Sofia eingeweiht.<br />

Es hat eine Gesamtfläche von etwa<br />

20 000 Quadratmetern. Der Komplex<br />

umfasst neben einem Fabrikgebäude<br />

auch ein modernes Lager<br />

bzw. Logistikzentrum, ein Trainingscenter<br />

und ein Verwaltungsgebäude.<br />

Insgesamt investierte<br />

Multivac 18,8 Millionen Euro in<br />

das Werk, das mehr als 150 Arbeitsplätze<br />

bietet. Neben dem neuen<br />

Werk in Bulgarien verfügt Multivac<br />

über elf weitere Produktionsstätten<br />

in Deutschland, Österreich,<br />

Spanien, Brasilien, Japan, Finnland<br />

und den USA sowie mehr als 80<br />

Vertriebs- und Servicegesellschaften.<br />

Die Multivac- Gruppe beschäftigt<br />

weltweit etwa 5300 Mitarbeiter,<br />

am Hauptsitz in Wolfertschwenden<br />

sind es etwa 1900 Mitarbeiter.<br />

(az)<br />

„Outdoor“ diesmal auch mit Thema Stadt<br />

Outdoor: also Wald und Wiesen, Berge und Täler, Flüsse und Seen.<br />

Zu den Aktivitäten im Freien zählt die Branche inzwischen aber auch<br />

die Städte. Daher ist bei der Messe „Outdoor“ in Friedrichshafen<br />

diesmal auch der „Urban Style“ Thema – also das schicke Relaxen auf<br />

Plätzen, in Fußgängerzonen und Straßencafés. Die „Outdoor Friedrichshafen<br />

“ ist eine reine Messe für Fachbesucher. Sie findet statt von<br />

Sonntag, bis Mittwoch, 17. bis 20. <strong>Juni</strong>.<br />

Foto: Anja Köhler<br />

Berger erweitert Werk in Ottobeuren<br />

Etwa 3,5 Millionen Euro investiert die Firma Berger<br />

Präzisionsdrehteile in die Erweiterung ihres Werkes<br />

in Ottobeuren (Unterallgäu). Dort soll in Verlängerung<br />

der bestehenden großen Halle bis Jahresende<br />

ein 54 Meter langer Neubau entstehen. Betriebsleiter<br />

Peter Steiner sagte beim Start des Bauprojektes, dass<br />

von den circa 3600 Quadratmetern etwa 2400 Quadratmeter<br />

auf die Produktionsfläche entfallen werden.<br />

Daneben entstehen Sozial- und Technikräume.<br />

Anfang nächsten Jahres sollen laut Steiner Maschinen<br />

für die Herstellung von hochpräzisen Teilen „für die<br />

modernste Einspritztechnologie der neuesten Generation<br />

von Verbrennungsmotoren“ in den Anbau<br />

einziehen.<br />

bum/Foto: Matthias Becker


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Allgäu-Sport<br />

23<br />

Tennis<br />

Herren<br />

Bezirksliga:<br />

TSV Pöttmes – TC Memmingen 2:7<br />

TC Dillingen – TC Augsburg Siebentisch II 7:2<br />

Neu-Ulmer TK BW – TSV Pöttmes 9:0<br />

TC Memmingen – TC Schießgr. Augsburg II 7:2<br />

TTC Füssen – TSV Pfuhl 6:3<br />

Bezirksklasse 1:<br />

Tussenhausen-Mattsies – Bad Wörishofen II 3:6<br />

TC Lindau – TS Weißenhorn 6:3<br />

TC Wasserburg – TSV Illertissen 7:2<br />

TC Günzburg – TSV Pfuhl II 8:1<br />

Bezirksklasse II – Allgäu:<br />

A: FC Burlafingen – TSV Babenhausen 5:4<br />

TSV Babenhausen – TC Neugablonz 2:7<br />

TSC Krumbach – TC Buchloe 2:7<br />

TC RW Krumbach – TC Illertissen 5:4<br />

Burlafingen – Tussenhausen-Mattsies II 8:1<br />

B: TC Benningen – TC Kirchheim 2:7<br />

FC Westerheim – TC Holzgünz 7:2<br />

TC Hindelang – ESV Immenstadt 2:7<br />

TSV Wiggensbach – TSV Dietmannsried 6:3<br />

FC Westerheim – ESV Immenstadt 5:4<br />

Kreisklasse 1 – Allgäu:<br />

B: BC Wolfertschwenden – BW Oberstaufen 4:5<br />

ESV Immenstadt II – TC Wasserburg II 4:5<br />

TSV Buchenberg – TC Ottobeuren 8:1<br />

TC Lindenberg – BC Wolfertschwenden 4:5<br />

TC Kempten – TC Wasserburg II 9:0<br />

D: TC Kaufbeuren – TC Pfronten 3:6<br />

Kaufbeuren a. Kl. – TSV Marktoberdorf 3:6<br />

SpVgg Rieden – TTC Füssen II 5:4<br />

Kaufbeuren a. Kl. – TC Pfronten 2:7<br />

TSV Marktoberdorf – TTC Füssen II 5:4<br />

SpVgg Rieden – Skiclub Pfronten 5:4<br />

TC Kaufbeuren – SV Oberostendorf 8:1<br />

H 30, Regionalliga:<br />

TSV Kottern – STK Garching 2:7<br />

TC Thyrnau-Kellberg – SpVgg Zolling 6:3<br />

TSV Feldkirchen – TC RC Sport Leipzig 4:5<br />

TSV Altenfurt – TC Bad W. Hirsch Dresden 4:5<br />

H, 30, Landesliga:<br />

TC Seefeld – TC Gauting 2:7<br />

TC Neuburg/Donau – TC RW Eschenried 4:5<br />

Wolfratshausen – TeG Memmingen a. Berg 6:3<br />

TTC Bad Wörishofen – Harlaching München 5:4<br />

H 30, Bezirksliga:<br />

TSV Diedorf – SV Unterschneitbach 0:9<br />

FSV Inningen – TSV Kottern II 4:5<br />

TC Dillingen – SVO Germaringen 8:1<br />

H 40, Regionalliga:<br />

Iphitos München – TC Augsburg Siebentisch 4:5<br />

TeG Dachau-Süd – TC RW Landshut 7:2<br />

TSV Kottern – Münchner Sportclub 9:0<br />

TC RB Regensburg – TC Ingolstadt-Mailing 6:3<br />

H 40, Bayernliga:<br />

TC Sport Scheck – TSV Feldkirchen 3:6<br />

TC Schw. Augsburg – Wacker Burghausen 4:5<br />

TC Sportpark Deisenhofen – TC Pfarrkirchen 2:7<br />

TC Pliening – TSV Kottern II 7:2<br />

H 40, Landesliga:<br />

TC Weilheim – TC Eichenau 6:3<br />

TC Friedberg – TC Peiting 5:4<br />

TC Penzberg – TC Schwangau 8:1<br />

TC Günzburg – TC Wasserburg 5:4<br />

H 40, Bezirksliga:<br />

DJK Augsburg-Lechhausen – TC Illertissen 7:2<br />

TC Schießgr. Augsburg – Lech-Schmuttertal 7:2<br />

TSV/TC Haunstetten – TC Meitingen 6:3<br />

TC Sonthofen – TC Pfronten 3:6<br />

H 50, Bayernliga:<br />

Iphitos München – GW Luitpoldp. München 2:7<br />

TC Bruckmühl-Feldkirchen II – TSV Kottern 1:8<br />

Bruckmühl-Feldk. – Ausstellungsp. München 8:1<br />

TSV Feldafing – TeG Dachau-Süd 1:8<br />

H 50, Landesliga:<br />

TC Friedberg – MTV München 9:0<br />

TC Rottach-Egern – TV Stockdorf 7:2<br />

TC Ay Senden – TTC Füssen 5:4<br />

TC BW Gräfelfing – TC Kaufering 1:8<br />

H 50, Bezirksliga:<br />

TC Illertissen – DJK Augsburg-Pfersee 6:3<br />

TC Weiler – TSV Harburg 5:4<br />

SVO Germaringen – TC Wertingen 4:5<br />

TC Wertingen – TC Weiler 6:3<br />

TSV/TC Haunstetten – TC Illertissen 2:7<br />

TC Kaufbeuren-Kronenberg – Germaringen 7:2<br />

H 55, Bayernliga:<br />

TSV Kottern – TC GW Gräfelfing 7:2<br />

TSV Starnberg – TP St. Florian München 2:7<br />

TC Seefeld – TC RW Gersthofen 5:4<br />

TC Viechtach – TSV Haar II 4:5<br />

H 55, Landesliga:<br />

BCF Wolfratshausen – TV Memmingen 3:6<br />

FC Heimertingen – FC München 7:2<br />

TC Reisensburg – TC Nersingen-Leibi 4:5<br />

TC Blutenburg München – TC Aichach 5:4<br />

H 55, Bezirksliga:<br />

SC Vöhringen – TC Nesselwang 5:4<br />

Kaufbeuren-Kronenberg – BC Schretzheim 6:3<br />

TC Nesselwang – Kaufbeuren-Kronenberg 3:6<br />

H 60, Bayernliga:<br />

TC BW Fürstenzell – TC Hopfen am See 7:2<br />

TC Gernlinden – TSV Moosach München 7:2<br />

TC Schrobenhausen – SpVgg Zolling 4:5<br />

TSV Kottern – TC Plattling 4:5<br />

H 60, Bezirksliga:<br />

DJK Augsburg-Pfersee – TV Memmingen 6:3<br />

SSV Margertshausen – SV Münsterhausen 1:8<br />

TC Schießgr. Augsburg – TC Donauwörth 6:3<br />

TC RW Krumbach – TV Memmingen 6:3<br />

SSV Margertshausen – TSV Pfuhl 6:3<br />

H 65, Bezirksliga:<br />

FC Heimertingen – DJK Augsburg-Lechh. 1:5<br />

TSV Rehling – TSV Augsburg-Kriegshaber 4:2<br />

TSV Augsburg-Kriegsh. – FC Heimertingen 3:3<br />

TSV Rehling – DJK Augsburg-Lechhausen 2:4<br />

TC Mertingen – TC Hopfen am See 3:3<br />

H 70, Regionalliga:<br />

GW Luitpoldpark München – TC Aschheim 4:2<br />

TC GW Bayreuth – 1. FC Nürnberg 3:3<br />

TSV/TC Haunstetten – SSV Wildpoldsried 1:5<br />

1. FC Nürnberg – TSV/TC Haunstetten 4:2<br />

SSV Wildpoldsried – TC Bad Reichenhall 2:4<br />

TC Aschheim – TC GW Bayreuth 3:3<br />

GW Luitpoldpark München – Polizei SV Haar 3:3<br />

H 70, Bayernliga:<br />

TC Kempten – TC Großhesselohe 4:2<br />

TSV Feldafing – TC Weilheim 2:4<br />

TC Schießgr. Augsburg – Münchner SC 3:3<br />

TC BW Gräfelfing – TC Pfaffenhofen/Ilm 4:2<br />

TC Pfaffenhofen/Ilm – TSV Feldafing 2:4<br />

TC Großhesselohe – TC BW Gräfelfing 2:4<br />

TC Schießgraben Augsburg – TC Kempten 4:2<br />

Münchner Sportclub – TC Weilheim 0:6<br />

H 70, Landesliga:<br />

TSV/TC Haunstetten II – TC Memmingen 0:6<br />

TC Murnau – TF Fürstenfeldbruck 1:5<br />

TTC Bad Wörishofen – TSV Oberbeuren 3:3<br />

TC Aichach – TTC Bad Wörishofen 2:4<br />

TSV Oberbeuren – TC Murnau 3:3<br />

TC Memmingen – TF Fürstenfeldbruck 4:2<br />

H 70, Bezirksliga:<br />

Neu-Ulmer TK BW – TC am Brandl-Neuburg 0:6<br />

DJK Augsburg-Lechhausen – SV Lenzfried 5:1<br />

TSV Leitershofen – TC Kaufbeuren 4:2<br />

TC am Brandl-Neuburg – TSV Leitershofen 1:5<br />

SV Lenzfried – Neu-Ulmer TK BW 5:1<br />

TC Kaufbeuren – DJK Augsburg-Lechhausen 4:2<br />

H75, Landesliga:<br />

St. Emmeram München –<br />

TC Hopfen a. See 2:4<br />

TC Hopfen am See – TC<br />

BW Gräfelfing 1:5<br />

» Frauen- und <strong>Juni</strong>oren-<br />

Resultate folgen<br />

Allgäu Rugby hat den TSV Nördlingen im Griff<br />

Es war das Spitzenspiel der Rugby-Verbandsliga Bayern Süd, das Duell<br />

des Ersten mit dem Zweiten. Und dennoch war das Heimspiel des Teams<br />

Allgäu Rugby, einer Abteilung des TV Kempten, gegen den TSV Nördlingen<br />

eine klare Angelegenheit. Die Hausherren führten schon zur Pause<br />

mit 49:0, am Ende gewannen die <strong>Allgäuer</strong> (links Ben Hollingworth,<br />

VON THOMAS WEISS<br />

UND STEPHAN SCHÖTTL<br />

Kempten/Allgäu Mit der Partie von<br />

Gastgeber Russland gegen Saudi-<br />

Arabien beginnt heute Abend (17<br />

Uhr/ARD) die Fußball-Weltmeisterschaft.<br />

Wir haben uns im Vorfeld<br />

bei <strong>Allgäuer</strong>n Trainer umgehört:<br />

Wer sind die Favoriten? Und wie<br />

schneidet die deutsche Nationalmannschaft<br />

ab?<br />

● Stephan Baierl, 41, FC Memmingen<br />

Vollkommen von den Socken<br />

war Baierl gestern Mittag, als er von<br />

der Entlassung des spanischen Nationaltrainers<br />

Julen Lopetegui erfuhr.<br />

„Das ist ja der Wahnsinn einen<br />

Tag vor dem Eröffnungsspiel.“ Spanien<br />

scheide damit endgültig als<br />

ernster Konkurrent um den WM-<br />

Titel aus. „Die meisten Spieler haben<br />

ihren Zenit eh überschritten.“<br />

Baierl ist sich auch sicher, dass die<br />

DFB-Elf die jüngsten Probleme<br />

nicht so einfach abschütteln kann.<br />

Die Leistungen in den Testspielen,<br />

die internen Querelen um Özil und<br />

Gündogan („unglaublich, wie<br />

schlecht sich der DFB da positioniert<br />

hat“) und die fehlende Hierarchie<br />

in der deutschen Mannschaft<br />

(„Flache Strukturen hin oder her:<br />

Mir sind die Führungsspieler alle zu<br />

glatt gebügelt“) – all das sorge dafür,<br />

dass die Deutschen im Moment<br />

für ihn nicht zu den Favoriten gehören.<br />

England oder Frankreich würde<br />

er den Titel gönnen. Und: „Ich<br />

hoffe ein bisschen, dass der Kelch an<br />

Brasilien vorbei geht.“<br />

● Esad Kahric, 59, TSV Kottern<br />

Frisch aus dem Urlaub aus der Türkei<br />

zurück, ist Kahric schon wieder<br />

zu 100 Prozent beim Fußball. Gestern<br />

leitete er nach der Blitz-Zusage<br />

das erste Training beim Bayernligisten<br />

TSV Kottern. „Auf der Vorbereitung<br />

liegt in den nächsten Tagen<br />

und Wochen sicher der volle Fokus.“<br />

Dennoch freue er sich als alter<br />

Taktikfuchs jetzt auch auf die WM.<br />

Beim Favoriten zögert er keine Sekunde:<br />

„Deutschland!“ Egal, ob<br />

schlechte Vorbereitung oder das<br />

Gezeter um Gündogan und Özil,<br />

„wir waren immer eine Turniermannschaft.<br />

Die relativ leichte Vorrunde<br />

bietet die Chance, sich von<br />

Spiel zu Spiel zu steigern.“ Außerdem<br />

verfüge Löw mit Neuer als<br />

Torwart, mit dem Bayern-Duo<br />

Boateng und Hummels in der Abwehr<br />

sowie mit Khedira und Kroos<br />

im Mittelfeld über Individualisten,<br />

dieses Mal nicht so stark ein“, sagt<br />

der 36-Jährige, bei dem sich auch<br />

zuhause in den kommenden vier<br />

Wochen alles um die Fußball-WM<br />

dreht. „Es ist zwar Sommerpause,<br />

aber eine fußballlose Zeit gibt’s heudie<br />

weltweit zu den Besten gehörten.<br />

Lediglich der Sturm ist für<br />

Kahric eine kleine Überraschungstüte:<br />

„Keiner weiß, wie Thomas<br />

Müller drauf ist. Da sehe ich Timo<br />

Werner sogar im<br />

Vorteil.“ Für eine<br />

Turniersensation<br />

könnte Belgien<br />

sorgen: „Die haben<br />

eine super<br />

Qualifikation gespielt<br />

und ein unheimlich<br />

großes<br />

Potenzial an Topspielern“.<br />

● Yusuf Bakircioglu,<br />

44, 1. FC<br />

Sonthofen Vorgestern<br />

hat beim<br />

1. FC Sonthofen<br />

die Vorbereitung<br />

auf die kommende<br />

Saison begonnen<br />

– und die hat<br />

Esad Kahric<br />

für den neuen<br />

Coach des Bayernligisten<br />

oberste<br />

Priorität. Die<br />

WM gerät da zum<br />

Nebenschauplatz.<br />

Er werde<br />

sich nur ausgewählte<br />

Spiele im Yusuf Bakircioglu<br />

Fernsehen anschauen,<br />

sagt Bakircioglu. „Ich bin<br />

ja fast jeden Tag selbst auf dem<br />

Platz“, meint er. Die Partien seiner<br />

Favoriten Frankreich, Spanien und<br />

Deutschland will er aber nicht verpassen.<br />

„Die Duelle der eher schwä-<br />

rechts Niko Haag gegen Nördlingens Sven Thienel) sogar mit 72:10. Damit<br />

sind sie bereits vorzeitig für die Aufstiegsrunde qualifiziert, die Ende<br />

<strong>Juni</strong> beginnt. Ob sie dann als Erster oder Zweiter der Süd-Staffel antreten,<br />

entscheidet sich am kommenden Wochenende in der Auswärtspartie<br />

bei Verfolger Ulm.<br />

Foto: Erwin Hafner<br />

Wer holt den WM-Titel?<br />

Fußball Trainer aus dem Allgäu glauben nicht an den nächsten Triumph der deutschen<br />

Nationalmannschaft. Esad Kahric hingegen ist sich sicher: Keiner ist so stark wie Jogis Jungs<br />

Stephan Baierl<br />

cheren Länder interessieren mich<br />

dagegen weniger“, sagt er. Brasilien,<br />

meint der 44-Jährige, spiele bei<br />

der WM in Russland keine entscheidende<br />

Rolle: „Sie haben zwar Stars<br />

wie Neymar, sind<br />

aber noch keine<br />

homogene Einheit<br />

auf dem<br />

Platz.“<br />

Markus Reichart<br />

Florian Niemeyer<br />

Andreas Bauer<br />

● Markus Reichart,<br />

36, FC Lindenberg/Westallgäu<br />

Dieser Mann<br />

kennt sich mit Titeln<br />

aus. Erst vor<br />

Kurzem hat der<br />

Coach des FC<br />

Lindenberg als<br />

Meister der<br />

Kreisliga A den<br />

Aufstieg in die<br />

Bezirksliga gefeiert.<br />

„Es wird auch<br />

heuer einer der<br />

Großen machen“,<br />

sagt er. Sprich:<br />

Deutschland hat<br />

er als Top-Favorit<br />

ebenso auf<br />

dem Zettel wie<br />

Frankreich, Brasilien<br />

und Argentinien.<br />

„Nur Spanien<br />

schätze ich<br />

Sie greifen in Russland nach dem fünften Stern, dem fünften WM-Titel: die deutschen<br />

Nationalspieler um Trainer Joachim Löw, hier nach dem 1:0-Finalsieg 2014 in Brasilien.<br />

Fotos: dpa, Ralf Lienert, Günter Jansen, Ronald Maior, Andreas Filke, Dirk Klos<br />

er nicht“, meint er lachend. Freilich<br />

dürfen auch die obligatorischen<br />

Tippspiele im Büro und Freundeskreis<br />

nicht fehlen. Reichart: „Bei<br />

meinen Tipps gewinnt immer<br />

Deutschland.“<br />

● Florian Niemeyer, 31, FC Thalhofen<br />

Hausbau und Saisonvorbereitung –<br />

so richtig im WM-Fieber ist der<br />

Trainer des Kreisliga-Meisters und<br />

Bezirksliga-Aufsteigers aus dem<br />

Ostallgäu noch nicht. „Aber ich<br />

glaube, spätestens zum ersten<br />

Deutschland-Spiel kribbelt’s auch<br />

bei mir wieder“, sagt er. Wobei er<br />

Jogis Jungs den großen Wurf, sprich<br />

die Titelverteidigung, nicht zutraut<br />

(„Spätestens im Halbfinale ist Endstation.“).<br />

Großer Favorit ist für<br />

Niemeyer das Star-Ensemble aus<br />

Brasilien. Dank Deutschland. Denn<br />

der 31-Jährige meint: „Die 1:7-Niederlage<br />

bei der WM vor vier Jahren<br />

gegen Deutschland hat die Brasilianer<br />

noch stärker gemacht. Die<br />

Mannschaft ist daran gewachsen.“<br />

Auch Frankreich traut er einiges zu<br />

– „weil das Team sehr viele gute<br />

Einzelspieler in seinen Reihen hat“.<br />

● Andreas Bauer, 54, Skisprung-<br />

Bundestrainer der Frauen und Diplom-Fußballlehrer<br />

„Ich will so viele<br />

Spiele wie möglich anschauen – und<br />

zwar möglichst allein oder in ganz<br />

kleinen Gruppen“, sagt Bauer.<br />

Denn als Mitglied der Prüfungskommission<br />

für B-Lizenz-Trainer<br />

in Bayern hat er sich vorgenommen,<br />

sich intensiv und ohne Ablenkung<br />

über die neuesten Taktik-Trends zu<br />

informieren: „Ich bin gespannt, wie<br />

sich die Spielsysteme zwischen<br />

Dreier- und Fünferkette verschieben.“<br />

Den Fußball bei der WM zu<br />

studieren, ist Bauer schon deshalb<br />

wichtig, weil er sich Ende Juli zu einer<br />

DFB-Fortbildung in Dresden<br />

angemeldet hat – erfahrungsgemäß<br />

berichte da auch Bundestrainer Löw<br />

über seine neuesten Erkenntnisse.<br />

Die Titelverteidigung ist für Bauer<br />

in weiter Ferne. „Es gibt zu viele<br />

Störfeuer im deutschen Team.“ Als<br />

Trainer wisse er: „So etwas nervt<br />

und kann eine Mannschaft nachhaltig<br />

beeinflussen.“ Favorit ist seiner<br />

Meinung nach Frankreich, weil sie<br />

über die stärksten Einzelspieler verfügen.<br />

Und wem drückt er noch die<br />

Daumen? „Island“, sagt der Oberstdorfer<br />

und fügt an: „Ich bin gespannt,<br />

wie weit sie diesmal mit ihren<br />

altbackenen Methoden kommen.<br />

Die können damit auch ein<br />

paar ganz Große aushebeln.“<br />

Sport in Kürze<br />

EISHOCKEY<br />

Hindelang wieder in die<br />

DEB-Führung gewählt<br />

Das Präsidium des Deutschen-Eishockey-Bundes<br />

ist bei der Mitgliederversammlung<br />

in München mit<br />

großer Mehrheit wiedergewählt<br />

worden. Neben Präsident Franz<br />

Reindl wurde unter anderem auch<br />

der Lindauer Marc Hindelang als einer<br />

von drei Vizepräsidenten im<br />

Amt bestätigt. Der 51-Jährige ist<br />

zudem Präsident seines Heimatvereins,<br />

dem EV Lindau, und seit<br />

Kurzem Pressesprecher beim<br />

Fußball-Bundesligisten Eintracht<br />

Frankfurt. Bei der Versammlung<br />

gab es auch eine besondere Auszeichnung<br />

für den Mindelheimer<br />

Eishockey-Profi Patrick Reimer:<br />

Der 35-Jährige wurde für besondere<br />

Leistungen für die deutsche<br />

Eishockey-Nationalmannschaft<br />

geehrt. Er hatte nach dem Gewinn<br />

der Silbermedaille bei den Olympischen<br />

Winterspielen <strong>2018</strong> seinen<br />

Rücktritt aus dem Nationalteam<br />

erklärt. (az)<br />

FUSSBALL<br />

80 Teams spielen bei<br />

„Kick & Rock“ in Eggenthal<br />

In Eggenthal/Ostallgäu spielen am<br />

kommenden Samstag 80 Hobbymannschaften<br />

um den Titel beim<br />

„Kick&Rock“-Fußballfestival.<br />

Anstoß der ersten Partie ist um 9<br />

Uhr. „In WM-Jahren ist der Hype<br />

immer besonders groß“, sagt Peter<br />

Schweiger <strong>vom</strong> Organisationsteam.<br />

Drei Weltmeisterschaften hat<br />

„Kick&Rock“ schon erlebt, zum<br />

ersten Mal stieg das Event 2005.<br />

Seitdem ist die Veranstaltung eine<br />

feste Größe im Terminkalender der<br />

<strong>Allgäuer</strong> Fußballer. Auch in diesem<br />

Jahr waren die 100 zunächst<br />

ausgeschriebenen Startplätze binnen<br />

weniger Tage weg. Das Los entschied<br />

letztlich, welche Mannschaften<br />

unter den 80 endgültigen<br />

Teilnehmern sind. Mittlerweile<br />

sind auch immer mehr Mädchen<br />

und junge Frauen dabei. (az)<br />

RADSPORT<br />

Baldauf wird deutscher<br />

Vizemeister am Berg<br />

Radprofi Sebastian Baldauf aus Niedersonthofen<br />

ist erfolgreich in die<br />

Saison gestartet. Bei der deutschen<br />

Bergmeisterschaft im sächsischen<br />

Langenweißbach sicherte sich der<br />

29-jährige <strong>Allgäuer</strong> im Trikot von<br />

„WSA Pushbikers“ nach 120 Kilometern<br />

und etwa 3000 Höhenmetern<br />

hinter dem Thüringer Immanuel<br />

Stark die deutsche Vizemeisterschaft.<br />

Einen ebenfalls überzeugenden<br />

Auftritt legte Baldauf beim<br />

dreitägigen Gemenc Grand Prix im<br />

ungarischen Szekszard hin. Nach<br />

Platz vier im 2-km-Prolog (Baldauf<br />

strampelte in den vier Minuten<br />

durchschnittlich 504 Watt) und<br />

Rang fünf nach der ersten Etappe<br />

über 160 Kilometer kam es auf der<br />

zweiten und letzten Etappe zum<br />

Massensprint. Baldauf wurde insgesamt<br />

Sechster. (az)<br />

Fußball <strong>vom</strong> Dienstag<br />

C-JUNIOREN, SPARKASSENPOKAL<br />

JFG Tannenbichl – SpVgg Kaufbeuren 1:6<br />

FC Thalhofen – SG Blonhofen 0:3<br />

C-JUNIOREN KREISLIGA<br />

TSV Kottern – FC Memmingen II 2:4<br />

Memmingen II 17 41<br />

Illertissen II 17 36<br />

JFG OAL Nord 16 35<br />

Ottobeuren 18 29<br />

Wertachtal 17 26<br />

TSV Kottern 17 24<br />

Germaringen 17 20<br />

Kaufbeuren II 16 18<br />

SG Fellheim 16 18<br />

JFG Illerwinkel 16 11<br />

VfB Durach 17 7<br />

D-JUNIOREN KREISLIGA<br />

JFG Kronburg – SpVgg Kaufbeuren II 2:5<br />

SG Buchloe 19 39<br />

JFG OAL Nord 19 35<br />

Kaufbeuren II 19 34<br />

Wertachtal 19 34<br />

Wiggensbach 19 34<br />

Memmingen II 19 31<br />

FC Kempten 19 31<br />

Sonthofen II 19 27<br />

Kronburg 19 21<br />

VfB Durach 19 18<br />

Ottobeuren 19 12<br />

FV Illertissen II 19 8<br />

So erreichen Sie uns<br />

ALLGÄU-SPORTREDAKTION<br />

Telefon 0 831/206-339<br />

Telefax 0 831/206-484<br />

E-Mail redaktion.sport@azv.de


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

24 Wetter | Roman<br />

Heute: Teils Sonne, teils Wolken<br />

REGIONALWETTER HEUTE<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

bei einem Mix aus Sonnenschein und einigen<br />

Wolkenfeldern bleibt es meist trocken.<br />

Die Höchsttemperaturen bewegen<br />

sich zwischen 19 und 22 Grad. Der Wind<br />

weht schwach aus nördlichen Richtungen.<br />

In der kommenden Nacht ist es teils locker,<br />

teils stark bewölkt, und die Sterne<br />

kommen nur gelegentlich hervor. Regentropfen<br />

fallen nicht. Am Freitag erwartet<br />

uns dann freundliches Wetter.<br />

Dieter Hackenthal<br />

Diplom-Meteorologe<br />

ALPENWETTER<br />

3000 m<br />

2000 m<br />

1000 m<br />

REISEWETTER<br />

ALLGÄUER ALPEN<br />

Teils wechselnd bewölkt, teils aber auch längere<br />

Zeit grau in grau. Dabei kaum Schauer. In den<br />

Tälern 15 bis 19 Grad.<br />

ÖSTERREICH<br />

Nach Nebel- oder Wolkenfeldern gebietsweise<br />

Sonnenschein, vereinzelt noch Regenschauer.<br />

16 bis 23 Grad.<br />

SCHWEIZ<br />

Nach örtlichem Frühnebel teils freundlich, teils<br />

dichte Wolken und weitgehend trocken. 16 bis<br />

23, imTessin bis 26 Grad.<br />

SÜDTIROL<br />

Teils stark, teils locker bewölkt, dabei aber<br />

kaum Schauer. Gebietsweise Nordföhn.Temperaturanstieg<br />

auf 21 bis 29 Grad.<br />

Unsere Seen<br />

Ammersee<br />

Starnberger See<br />

Bodensee<br />

Großer Alpsee<br />

Fränkisches Seenland<br />

Tegernsee<br />

Chiemsee<br />

Gardasee<br />

Minimale Temperatur<br />

Maximale Temperatur<br />

Regenwahrscheinlichkeit in Prozent<br />

Sonnenstunden am Tag<br />

UV-Index:<br />

0-1: schwach – keine Maßnahmen erforderlich,<br />

2-4: mittel – Schutzmaßnahmen empfehlenswert<br />

5-7: hoch – Schutzmaßnahmen erforderlich<br />

8-10: sehr hoch – Schutzmaßnahmen unbedingt<br />

erforderlich<br />

Fellhorn<br />

9° 0°<br />

Zugspitze<br />

2° -4°<br />

21° 10°<br />

21°<br />

21°<br />

22°<br />

20°<br />

23°<br />

22°<br />

21°<br />

20°<br />

WIND<br />

22° 10°<br />

N<br />

Weißenburg<br />

W O 22° 10°<br />

S<br />

20% 10h<br />

NW<br />

Aalen Nördlingen<br />

10 km/h<br />

UV<br />

Donauwörth<br />

20% 9h<br />

Neuburg<br />

5<br />

Ingolstadt<br />

Dillingen<br />

Wertingen 21° 8°<br />

Günzburg<br />

Aichach<br />

Ulm Neu-Ulm 4 UV AUGSBURG<br />

20% 9h<br />

Freising<br />

N<br />

Illertissen<br />

W O 20° 11°<br />

Krumbach<br />

Friedberg<br />

Schwabmünchen<br />

München<br />

S<br />

Mindelheim Landsberg<br />

Biberach<br />

N<br />

Buchloe Ammersee<br />

10 km/h<br />

20% 8h Memmingen<br />

21° 12° Starnberger<br />

19° 9° Kaufbeuren<br />

See<br />

Marktoberdorf<br />

Tegernsee<br />

20% 9h Staffelsee<br />

Wangen<br />

KEMPTEN<br />

Kochelsee<br />

Bodensee<br />

Forggensee<br />

Lindau 20% 7h<br />

4 UV<br />

N<br />

Füssen<br />

19° 6°<br />

Garmisch-<br />

W O<br />

Sonthofen<br />

Partenkirchen<br />

S<br />

Oberstdorf Zugspitze<br />

N<br />

10 km/h<br />

20% 6h<br />

Zillertaler<br />

Alpen<br />

Donau<br />

Dolomiten<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Innsbruck Bozen Riva Verona<br />

Athen<br />

Barcelona<br />

Brüssel<br />

Budapest<br />

Florenz<br />

Helsinki<br />

Istanbul<br />

Lissabon<br />

London<br />

Madrid<br />

Moskau<br />

Oslo<br />

Paris<br />

Prag<br />

Rom<br />

4° -6° 4° -6°<br />

List<br />

Travemünde<br />

Rimini<br />

Antalya<br />

Kreta<br />

Nizza<br />

Palma<br />

Malaga<br />

Tunis<br />

Las Palmas<br />

Dom. Republik<br />

30° 14° 26° 17° 26° 15°<br />

HEUTE<br />

wolkig 32°<br />

sonnig 25°<br />

wolkig 20°<br />

Regen 21°<br />

Gewitter 26°<br />

heiter 21°<br />

heiter 29°<br />

wolkig 25°<br />

Schauer 23°<br />

wolkig 28°<br />

wolkig 19°<br />

Regen 16°<br />

wolkig 21°<br />

wolkig 20°<br />

wolkig 25°<br />

LUFT<br />

Schauer 18°<br />

Schauer 23°<br />

Gewitter 25°<br />

wolkig 29°<br />

sonnig 30°<br />

heiter 25°<br />

sonnig 27°<br />

sonnig 29°<br />

heiter 28°<br />

wolkig 25°<br />

wolkig 33°<br />

MORGEN<br />

sonnig 30°<br />

sonnig 25°<br />

wolkig 22°<br />

Schauer 23°<br />

sonnig 28°<br />

wolkig 21°<br />

wolkig 32°<br />

sonnig 28°<br />

wolkig 22°<br />

sonnig 32°<br />

sonnig 20°<br />

wolkig 21°<br />

sonnig 22°<br />

sonnig 23°<br />

heiter 27°<br />

WASSER<br />

17°<br />

19°<br />

24°<br />

27°<br />

24°<br />

22°<br />

20°<br />

19°<br />

22°<br />

20°<br />

28°<br />

SCHNEEFALLGRENZE:<br />

NULLGRADGRENZE:<br />

NORDAMERIKA<br />

17<br />

Vancouver<br />

Seattle<br />

21<br />

San Francisco<br />

21<br />

Phoenix<br />

43<br />

USA<br />

Houston<br />

37<br />

Isar<br />

KANADA<br />

27<br />

Winnipeg<br />

18<br />

Ottawa<br />

Toronto<br />

29 20<br />

Chicago<br />

FRANKREICH<br />

Im Norden wechselnd bewölkt, gebietsweise<br />

Regen, sonst oft sonnig. 17 bis 26 Grad.<br />

ITALIEN<br />

Oft sonnig, teilweise wolkig. Im Süden lokale<br />

Schauer und Gewitter. 24 bis 31 Grad.<br />

SPANIEN UND PORTUGAL<br />

Im Osten und Süden Spaniens heiter, sonst teilweise<br />

wolkiger. 24 bis 32 Grad.<br />

BALEAREN<br />

Häufig Sonnenschein bei 24 bis 27 Grad.<br />

KANARISCHE INSELN<br />

Heiter bis wolkig, 22 bis 25 Grad.<br />

2600 m<br />

3300 m<br />

27<br />

New York<br />

Washington D.C.<br />

30<br />

32<br />

Miami<br />

ASTRONOMISCHE DATEN KEMPTEN<br />

MONDPHASEN<br />

HEUTE<br />

MORGEN<br />

05:20 21:18 06:06 21:58 05:20 21:19 07:06 22:58 20.6. 28.6. 6.7. 13.7.<br />

AUSSICHTEN<br />

NÖRDLICHES SCHWABEN, FRANKEN UND OBERBAYERN<br />

FREITAG SAMSTAG SONNTAG MONTAG<br />

24°<br />

30%<br />

12°<br />

8h<br />

SERVICE<br />

BIOWETTER<br />

Anfangs fühlt man sich heute wohl, imTagesverlauf<br />

nimmt die Belastung für den Organismus<br />

jedoch zu. Dann stellen sich bei wetterempfindlichen<br />

Menschen Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden<br />

ein. Auch Rheuma- und Arthritispatienten<br />

müssen sich darauf einstellen, dass<br />

die Schmerzen imTagesverlauf zunehmen.<br />

POLLENTELEGRAMM<br />

Gräser- und Ampferpollen fliegen immer noch<br />

mäßig bis stark.Wegerichpollen sind in schwachen<br />

bis mäßigen Konzentrationen in der Luft.<br />

Roggenpollen fliegen gebietsweise noch<br />

schwach.<br />

OZON UND LUFTDRUCK gestern<br />

Grenzwert: 180 μg/m3 Luft hPa<br />

Augsburg<br />

63 1012,3<br />

Ingolstadt<br />

k.A. 1011,4<br />

Neu-Ulm<br />

56 1013,2<br />

Kempten<br />

64 1013,6<br />

Konstanz<br />

41 1014,2<br />

München<br />

44 1011,2<br />

Stuttgart<br />

54 1013,9<br />

GARTENTIPP<br />

Steingartenpflanzen:Verwelkte Blüten undTriebe<br />

von Blaukissen und Steinbrech werden abgeschnitten,<br />

um die Selbstaussaat zu vermeiden.<br />

Bei anderen Pflanzen ist ein solcher<br />

Schnitt nicht erforderlich. Außerdem schneidet<br />

man die zu langenTriebe von Pflanzen mit kriechenden<br />

Ausläufern zurück<br />

PEGELSTÄNDE gestern, 5 Uhr Veränderung<br />

Konstanz<br />

407 cm +4<br />

Donauwörth<br />

173 cm +50<br />

Ingolstadt<br />

232 cm +26<br />

REKORDE<br />

Augsburg<br />

Kempten<br />

<strong>14.</strong> JUNI:<br />

Max. (Jahr) Min. (Jahr)<br />

33,3° (1980) 2,1° (1998)<br />

32,0° (1980) 2,3° (1998)<br />

DEUTSCHLAND<br />

Sonne und teilweise dichte Wolken<br />

wechseln sich ab. Nachmittags ziehen<br />

im Nordwesten Regenschauer<br />

heran. Abends erreichen die Regenwolken<br />

Nordrhein-Westfalen und<br />

Schleswig-Holstein. DieTemperaturen<br />

steigen auf 19 bis 25 Grad. An<br />

der Nordsee ist es bei Seewind<br />

kühler. Der Wind weht im Nordwesten<br />

mäßig bis frisch mit starken<br />

Böen aus Südwest. Sonst kommt der<br />

Wind schwach bis mäßig aus verschiedenen<br />

Richtungen.<br />

EUROPA<br />

Lissabon<br />

Malaga<br />

Dublin<br />

Bordeaux<br />

Madrid<br />

W<br />

N<br />

S<br />

W<br />

NW<br />

10 km/h<br />

London<br />

Paris<br />

N<br />

S<br />

O<br />

SW<br />

40 km/h<br />

DIE WETTERLAGE<br />

Zunächst bestimmt noch ein Hoch das Wetter in<br />

Mitteleuropa. Dabei ist es meist freundlich. Nur<br />

im äußersten Süden und Osten sind noch<br />

O<br />

Brüssel<br />

Barcelona<br />

Palma<br />

Algier<br />

Cannes<br />

Köln<br />

WETTERSTATISTIK<br />

WÄRMSTE & KÄLTESTE STÄDTE*<br />

MITTLERES SCHWABEN UND OBERBAYERN<br />

JAHRESVERGLEICH KEMPTEN<br />

FREITAG SAMSTAG SONNTAG MONTAG DER LETZTEN SIEBEN TAGE<br />

23°<br />

30%<br />

9°<br />

9h<br />

25°<br />

20%<br />

12°<br />

9h<br />

ALLGÄU UND BAYERISCHES VORALPENLAND<br />

FREITAG SAMSTAG SONNTAG MONTAG<br />

22°<br />

30%<br />

10°<br />

9h<br />

27°<br />

30%<br />

23°<br />

30%<br />

14°<br />

9h<br />

12°<br />

9h<br />

23°<br />

60%<br />

21°<br />

60%<br />

20°<br />

60%<br />

12°<br />

5h<br />

11°<br />

3h<br />

11°<br />

3h<br />

Kanarische Inseln<br />

Las Palmas<br />

22°<br />

20%<br />

21°<br />

20%<br />

20°<br />

60%<br />

13°<br />

6h<br />

11°<br />

7h<br />

10°<br />

7h<br />

Venedig<br />

Tunis<br />

+<br />

–<br />

Bern<br />

Oslo<br />

Kopenhagen<br />

Emden<br />

23° 13°<br />

22° 13°<br />

Rom<br />

Hamburg<br />

Berlin<br />

Kiel<br />

Hannover<br />

Wien<br />

Budapest<br />

Kassel<br />

Saarbrücken<br />

Stuttgart<br />

23° 12°<br />

17°C Ingolstadt<br />

17°C Straubing<br />

16°C Augsburg<br />

14°C Kempten<br />

14°C Ulm<br />

14°C Oberstdorf<br />

Tageshöchstwerte (aktuell)<br />

Tageshöchstwerte (letztes Jahr)<br />

Tagestiefstwerte (aktuell)<br />

Tagestiefstwerte (letztes Jahr)<br />

Konstanz<br />

Athen<br />

22° 14°<br />

Warschau<br />

Dubrovnik<br />

23° 13°<br />

22° 12°<br />

Leipzig<br />

22° 12°<br />

München<br />

St. Petersburg<br />

Kiew<br />

Rostock<br />

Dresden<br />

N<br />

W<br />

Istanbul<br />

Berlin<br />

22° 12°<br />

S<br />

O<br />

NW<br />

10 km/h<br />

Moskau<br />

* bis gestern, 16 Uhr<br />

Schauer und ein paar Gewitter unterwegs. Im<br />

Tagesverlauf ziehen in den Nordwesten dann<br />

neue Regenwolken.<br />

Symbole<br />

heiter wolkig bedeckt Schauer Regen Gewitter<br />

H<br />

T<br />

Schneeschauer<br />

Schneefall<br />

Schneeregen<br />

Nebel Vollmond Neumond Hoch Tief Warmfront Kaltfront Okklusion Warmluft Kaltluft<br />

Weitere Wetter-Infos unter www.all-in.de<br />

< -15 -15/-10 -10/-5 -5/0 0/5 5/10 10/15 15/20 20/25 25/30 30/35 > 35<br />

Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt (65)<br />

Willi Kufalt ist das, was man einen Knastbruder nennt.<br />

Er kommt aus dem Schlamassel, aus seinen Verhältnissen,<br />

aus seinem Milieu einfach nicht heraus. Hans Fallada, der<br />

große Erzähler, schildert die Geschichte des Willi Kufalt<br />

mitfühlend-tragikomisch. ©Projekt Guttenberg<br />

Maack belohnte ihn: „Du,<br />

Deutschmann, gehst mit Fasse<br />

und mietest uns ein Geschäftslokal.<br />

Möglichst in der Nähe von der Firma<br />

– wie heißt sie doch?“<br />

„Emil Gnutzmann, Stielings<br />

Nachfolger“, half Kufalt aus.<br />

„Also schön. Ein Zimmer genügt.<br />

Meinethalben unter’m Dach. Gutes<br />

Licht. Nicht mehr als dreißig<br />

Mark…“<br />

„Ob ich das schaffe!“<br />

„Keinesfalls mehr als dreißig<br />

Mark!!! Hier hast du Geld, unterschreib<br />

die Quittung. Und lass dir<br />

eine von unserem neuen Hauswirt<br />

geben…“<br />

„In Ordnung“, sagt Deutschmann.<br />

„Mach’ ich. Wer sorgt für<br />

Lampen?“<br />

„Wart’s ab. Sie, Herr Jänsch…“<br />

„Hör bloß mit dem Getu auf!<br />

Hier nennen wir uns jetzt alle du, wo<br />

wir schon unser Geld zusammengeschmissen<br />

haben.“<br />

Maack sagt höflich: „Danke<br />

schön, Jänsch. Also, ich bitte dich,<br />

geh mit Sager und Monte los und<br />

besorg die Möbel. Vielleicht kriegt<br />

ihr Leihmöbel, sonst kauft ihr einfach<br />

Böcke, über die man Bretter<br />

nageln kann. Dazu drei, vier alte<br />

Ziehlampen. Hier ist Geld und<br />

Quittung. Und bitte Belege mitbringen.“<br />

„Versteht sich alles. Sabbel bloß<br />

nicht so viel.“<br />

„Ich geh mit Kufalt und besorg<br />

die Maschinen. Um sieben Uhr dreißig<br />

treffen wir uns hier bei Kufalt<br />

wieder, und melden, wie alles erledigt<br />

ist.“ Mit ernster Besorgnis:<br />

„Aber, Jungens, ihr wißt, es muß<br />

klappen, morgen müssen wir unbedingt<br />

sitzen und tippen.“<br />

„Besorg du nur die Maschinen,<br />

ich schaff die Möbel schon an.“<br />

„Und ich die Wohnung.“<br />

„Und was mach’ ich?“ fragt Oeser.<br />

„Ja, du“, sagt Maack und wird<br />

von einer fast verlegenen Feierlichkeit<br />

ergriffen. „Für dich hab’ ich einen<br />

Spezialauftrag…“<br />

„Quatsch dich rein aus. Daß ich<br />

die dreckigste Arbeit machen soll,<br />

ist mir schon klar.“<br />

„Gar nicht. Nur, ich weiß nicht,<br />

ob es dir unangenehm ist. Ich muß<br />

dich was fragen, ich habe mal so was<br />

gehört…“<br />

„Nu aber los, Maack“, sagt Jansen.<br />

„Ich hör’ zu“, sagt Oeser. „Zuhören<br />

kann man, man muß nicht gleich<br />

hauen.“<br />

„Also ich hab’ so was gehört, Oeser“,<br />

fängt Maack wieder an, „aber<br />

es kann natürlich Gesabbel gewesen<br />

sein…“<br />

„Jetzt hau’ ich aber gleich!“ erklärt<br />

Jänsch.<br />

„Falschmünzerei?“ fragt Maack.<br />

Oeser ist ein langer, schlenkriger<br />

Mann, Mitte der Dreißiger, mit einem<br />

kantigen, scharfen Gesicht,<br />

fuchsroten Haaren, langen Händen<br />

mit komischen Fingern, die überall<br />

Buckel zu haben scheinen.<br />

„Sabbel nur weiter“, sagt er. „Ich<br />

hör’ schon zu…“<br />

„Ihr wißt doch, der Kufalt soll<br />

morgen eine Bestätigung abgeben<br />

über die Vereinbarung zwischen unserer<br />

und deren Firma. Nun haben<br />

wir doch keine Briefbogen mit Firmeneindruck<br />

und kriegen so schnell<br />

keine und wissen noch nicht einmal,<br />

wo wir wohnen. Ob du das wohl<br />

kannst, daß du uns einen oder zwei<br />

Briefbogen machst mit der Hand,<br />

weißt du, daß sie genauso wie gedruckt<br />

aussehen? Hast du mal die<br />

von Presto gesehen?“<br />

„Red nur weiter, ich schlag’ dir<br />

schon zur rechten Zeit hinter die<br />

Löffel.“ Aber Oeser grinst.<br />

Darum fährt Maack auch eifriger<br />

fort: „Briefbogen müssen wir haben,<br />

es macht sonst einen zu<br />

schlechten Eindruck. Und, weißt<br />

du, es müßte ein bißchen nett aussehen,<br />

so was Modernes, vielleicht ein<br />

junges Mädchen an der Schreibmaschine,<br />

Schreibstube Cito-Presto,<br />

modernster Betrieb des Kontinents,<br />

und dann noch: Unerhört rasch –<br />

unerhört billig – unerhört genau,<br />

und ein Blitz vielleicht durch alles.<br />

Weil wir so schnell arbeiten. Aber es<br />

müßte genau wie Gedrucktes aussehen…“<br />

„Arschloch!“ brüllt Oeser los,<br />

aber begeistert. „Hund, dämlicher!<br />

Ich habe Zwanzigmarkscheine gemacht<br />

mit den Guillochelinien, das<br />

sind die ganz feinen verschlungenen<br />

Linien, die kein Mensch nachmachen<br />

kann, und ich hab’ sie nachgemacht<br />

und kein Mensch hat’s gemerkt<br />

und die Reichsbank hat sie in<br />

Zahlung genommen – und ich soll<br />

nicht so ’nen Pimpel-Pampel-Pumpel-Druck-Briefbogen<br />

nachmachen<br />

können?!!! Kohlköppe, ihr, von wegen<br />

Blitz, weil wir so schnell arbeiten!<br />

Haut bloß alle ab, laßt mich allein,<br />

und heute abend um sieben<br />

Uhr dreißig sollt ihr Bauklötzer husten!<br />

Gib mir fünf Mark her, ich unterschreib’,<br />

kriegst nachher die Belege…<br />

Geht doch los, ihr, glotzt<br />

nicht so – Kindersch, so ’ne Arbeit,<br />

das ist doch ’ne Arbeit für ’nen<br />

Facharbeiter! Ich hab’ immer gedacht<br />

(glotzt nicht so!), wenn ich so<br />

’ne Arbeit noch mal im Leben kriege,<br />

aber solide, solide, denn bei mir<br />

stinkt’s immer nach Zet – ach, haut<br />

bloß ab, laßt ’nen Arbeiter seine Arbeit<br />

alleine arbeiten… Haut bloß<br />

ab!“<br />

„Der ist ja rein durchgedreht!“<br />

„Na, mach’s gut, Oeser!“<br />

„Mach bloß keine Zwanzigmarkscheine<br />

auf die Bogen!“<br />

Und lachend ziehen sie los.<br />

4<br />

Sicher war die Aufgabe keiner Abteilung<br />

ganz leicht, aber ebenso sicher<br />

– darüber waren sich Maack<br />

und Kufalt ganz einig –: ihre Aufgabe<br />

war die schwerste. Sechs Schreibmaschinen<br />

für hundertachtzig borgen,<br />

leihen, kaufen – das war schon<br />

so eine Sache. Sie hatten ihre Hoffnung<br />

auf Herrn Louis Grünspohm<br />

gesetzt. Louis Grünspohm inserierte<br />

regelmäßig in den Hamburger Zeitungen,<br />

daß man auf seinem unerhört<br />

reichhaltigen Lager gebrauchte<br />

und neue Maschinen, die modernsten<br />

Maschinen aller Systeme, kaufen<br />

könne. In Monatsraten von zehn<br />

Mark an!<br />

Es erwies sich, daß das Geschäftslokal<br />

des Herrn Grünspohm in einer<br />

etwas abgelegenen, dunklen Trödelgasse<br />

lag, daß Herr Grünspohm<br />

ein langer, bleicher, strubbelbärtiger<br />

Mann war, der über Schreibmaschinen<br />

aller Modelle seit Erfindung<br />

der Schreibmaschine an befehligte,<br />

daß man aber mindestens einen Ministerpräsidenten<br />

oder Bankdirektor<br />

als Referenz aufgeben mußte,<br />

um in den Genuß einer Monatsrate<br />

von zehn Mark zu gelangen. Grünspohm<br />

sah die beiden Kunden mit<br />

seinen eiligen, trüben, schwarzen<br />

Äuglein unverwandt an und sagte<br />

dabei: „Nehmen Sie doch die! So<br />

eine schöne Maschine! Neunzig<br />

Mark, zwei Drittel Anzahlung bar,<br />

der Rest auf Vierteljahreswechsel<br />

mit einem guten, sicheren Giranten.“<br />

Die beiden sahen die schöne<br />

Maschine an: sie trug auf ihrer Stirn<br />

eine Tabelle mit Buchstaben, eine<br />

Nadel tippte den gewünschten<br />

Buchstaben, eine Walze kam ins<br />

Trudeln und wackelte gegen das Papier,<br />

oho, oho, schon stand ein<br />

Buchstabe auf dem Papier – Kufalt<br />

und Maack bewegten die Schultern.<br />

„So ein schönes Maschinchen“,<br />

versicherte Herr Grünspohm. „Wie<br />

eine Puppe schreibt es, wie eine<br />

Puppe!“ (Und das war nicht einmal<br />

gelogen.) „Ich will Ihnen was sagen“,<br />

erklärte Maack.<br />

»66. Fortsetzung folgt


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Gute Nachrichten<br />

» capito@azv.de<br />

Kugeln<br />

voller Samen<br />

Hast du auch Lust aufs Gärtnern?<br />

Wenn du die Welt ein<br />

bisschen bunter haben willst,<br />

gibt es eine einfache Idee. Probiere<br />

doch einfach mal Samenkugeln<br />

aus! Das sind kleine Kugeln<br />

aus Samen, Erde und Tonpulver.<br />

Hierzu brauchst du einheimische<br />

Pflanzensamen wie<br />

etwa Mohn, Klee oder Kresse.<br />

Die Samen vermischst du mit<br />

dreimal so viel Kompost und<br />

fünfmal so viel Tonerde. Füge<br />

dann Wasser hinzu und knete<br />

das Ganze durch. Aus dem Brei<br />

formst du nun mit deinen Händen<br />

Kugeln – etwa so groß wie<br />

ein Tischtennisball. Nach zwei<br />

Tagen sind die Kugeln getrocknet<br />

und einsatzbereit. Die Samenkugeln<br />

kannst du nun auf<br />

einer Wiese in deinem Garten<br />

auswerfen. Oder auch in einen<br />

Blumenkasten legen. Einbuddeln<br />

ist nicht nötig. Die Samen<br />

sind in der Kugel gut geschützt<br />

und von ausreichend Erde umschlossen.<br />

Bei Regen saugen sich<br />

die Kugeln mit Wasser voll.<br />

Dann können die Samen darin<br />

keimen.<br />

Euer<br />

-Team<br />

Wie graue Eier sehen die Samenkugeln<br />

aus, wenn sie fertig sind. Foto: dpa<br />

Witzig, oder?<br />

Yannick kennt diesen Witz:<br />

Es treffen sich ein Bein und ein<br />

Auge. Das Auge sagt: „Ich<br />

gehe jetzt!“ Da sagt das Bein:<br />

„Das will ich sehen.“<br />

300 Flugdrohnen mit rosa Licht an Bord<br />

sorgen zurzeit über einer Messe in Hannover<br />

für Aufsehen. Die rosa Lichtstreifen<br />

sind durch eine Langzeitbelichtung<br />

entstanden. Foto: H.-C. Dittrich, dpa<br />

Drohnen sorgen<br />

für Aufsehen<br />

Wenn Menschen in den Himmel<br />

starren und „aaah!“ und<br />

„oooh!“ rufen, liegt das oft an<br />

einem Feuerwerk. In der Stadt<br />

Hannover gibt es jedoch gerade<br />

etwas anderes am Himmel zu sehen:<br />

eine Drohnenlichtshow!<br />

300 Drohnen steigen seit Dienstag<br />

an mehreren Abenden in den<br />

Nachthimmel auf und tanzen<br />

den Zuschauern etwas vor. Sie<br />

leuchten in verschiedenen Farben<br />

und formen zum Beispiel<br />

Sterne, Herzen und Gesichter.<br />

Das Ganze passiert auf der Cebit.<br />

Das ist eine große Messe<br />

rund um Computer und Technik.<br />

Um die Menschen dort zu<br />

unterhalten, gibt es auch Konzerte.<br />

Oder eben solche besonderen<br />

Lichtershows, die ein<br />

bisschen an ein Feuerwerk erinnern.<br />

Am Freitag ist die Cebit<br />

wieder zu Ende. (dpa)<br />

Bist du ein Flaggenexperte?<br />

Capito-Aktion Heute endet die Capito-Flaggenserie und die Fußballweltmeisterschaft beginnt.<br />

Nun kannst du noch einmal dein Wissen zu den Länderfahnen testen. Viel Spaß!<br />

VON LEA THIES<br />

Hurra, endlich ist es soweit!<br />

Heute beginnt die Fußballweltmeisterschaft!<br />

In Russland treten<br />

nun die besten Fußballspieler<br />

der Welt gegeneinander an,<br />

um den wohl berühmtesten Pokal<br />

der Welt zu ergattern. In den<br />

vergangenen Wochen hat dir die<br />

Klasse 3b der Laurentius<br />

Grundschule Bobingen Spannendes<br />

zu den Flaggen der Teilnehmerländer<br />

herausgefunden.<br />

Dafür gibt es an dieser Stelle<br />

schon einmal ein ganz großes<br />

Dankeschön an alle beteiligten<br />

Buben und Mädchen – und zur<br />

Belohnung lädt das Capito-<br />

Team außerdem die ganze Klasse<br />

ins Kino ein. Als krönenden<br />

Abschluss der Capito-Flaggenserie<br />

gibt es für alle anderen<br />

Capito-Leser heute ein kleines<br />

Flaggen-Quiz. Na, wie gut<br />

kennst du dich aus? Teste selbst<br />

– die Auflösung steht im sandfarbenen<br />

Kasten, verdeck sie am<br />

besten gleich mal, damit du die<br />

Lösung nicht sofort siehst:<br />

1. Wie nennt man Flaggenforscher?<br />

a. Flaggologen<br />

b. Vexillologen<br />

c. Fahnologen<br />

2. Wofür steht das Gelb in der deutschen<br />

Flagge?<br />

a. für die Sonne<br />

b. für goldene Münzen<br />

c. für goldglänzende Uniformknöpfe<br />

3. Wie heißt die Flagge des Vereinigten<br />

Königreichs Großbritannien<br />

und Nordirland?<br />

a. Union Jack<br />

b. Stars and Stripes<br />

c. Trikolore<br />

4. Welche Farben haben die panslawischen<br />

Flaggen?<br />

a. Grün, Gelb, Rot<br />

b. Weiß, Blau, Rot<br />

c. Grün, Gelb, Schwarz<br />

5. Welches Land hat die älteste<br />

Flagge der Welt?<br />

a. Dänemark<br />

b. Schweden<br />

c. England<br />

6. Welche dieser Flaggen hat kein<br />

Kreuz?<br />

a. die Japanische<br />

b. die Britische<br />

c. die Schwedische<br />

Die Kinder der Klasse 3b der Laurentius Grundschule in Bobingen freuen sich auf die WM. Die Buben und Mädchen sind Flaggenexperten.<br />

Bist du auch einer? Finde es bei diesem kleinen Quiz heraus.<br />

Foto: Susanne Rummel<br />

7. In welcher Flagge taucht eine Armillarsphäre<br />

auf?<br />

a. In der Portugiesischen<br />

b. In der Kroatischen<br />

c. In der Brasilianischen<br />

8. Welches Land hat das Kreuz des<br />

Südens in seiner Flagge?<br />

a. Island<br />

b. Australien<br />

c. Schweiz<br />

9. Welche Flagge beinhaltet kein<br />

Grün?<br />

a. Saudi-Arabien<br />

b. Senegal<br />

c. Uruguay<br />

10. Welche dieser Flaggen kommt<br />

ohne Stern aus?<br />

a. Marokko<br />

b. Panama<br />

c. Japan<br />

11. Wie heißt das Zeichen in der<br />

Mitte der südkoreanischen Flagge?<br />

a. Yin-Yang<br />

b. Kling-Klang<br />

c. Taegeukgi<br />

1b, 2c, 3a, 4b, 5a, 6a, 7a, 8b,<br />

9c, 10c, 11a, 12a, 13b, 14a,<br />

15c, 16b, 17a, 18a, 19c, 20b<br />

Auflösung des Flaggenquiz<br />

12. Von welchem Land hat sich<br />

Russland seine Flagge abgeguckt?<br />

a. Niederlande<br />

b. Kroatien<br />

c. Deutschland<br />

13. Welche Flagge sieht aus wie die<br />

von Indonesien und Monaco – bloß<br />

umgedreht?<br />

a. die peruanische Flagge<br />

b. die polnische Flagge<br />

c. die kolumbische Flagge<br />

<strong>14.</strong> Welche Farbzusammenstellung<br />

kommt am häufigsten in den weltweit<br />

verbreiteten Flaggen vor?<br />

a. Rot, Blau, Weiß<br />

b. Rot, Weiß<br />

c. Rot, Weiß, Grün<br />

15. Welche Flagge hat mit der Legende<br />

<strong>vom</strong> schlangenfressenden<br />

Adler zu tun?<br />

a. die Peruanische<br />

b. die Saudi-Arabische<br />

c. die Mexikanische<br />

16. Welche Flagge hat die gleichen<br />

Farben wie die Deutsche?<br />

a. die Französische<br />

b. die Belgische<br />

c. die Österreichische<br />

17. Auf welchen Flaggen scheint<br />

nicht die Sonne?<br />

a. Kolumbien<br />

b. Uruguay<br />

c. Argentinien<br />

18. Die Flagge welches Landes hat<br />

sich „Mister Flag Man“ Taiwo Akinkunmi<br />

ausgedacht?<br />

a. Nigeria<br />

b. Japan<br />

c. Spanien<br />

19. Auf der Flagge welches Landes<br />

gibt es keine Krone?<br />

a. Serbien<br />

b. Spanien<br />

c. Costa Rica<br />

20. Welches Tier ist auf der ägyptischen<br />

Flagge?<br />

a. ein Lama<br />

b. ein Adler<br />

c. ein Löwe<br />

© Watterson/UPS/Distr. Bulls<br />

„Jetzt rühren sie aber Beton an“<br />

Fußball-Geplapper Wir erklären dir zur Fußball-WM in einer neuen Serie bestimmte Sprüche von Fußballreportern<br />

Bestimmte Sprüche von Reportern<br />

und anderen Fußball-<br />

Fachleuten sollte man<br />

nicht allzu wörtlich<br />

nehmen. Im Fußball<br />

gibt es fast schon eine<br />

eigene Sprache, auch<br />

rund um die WM. In dieser<br />

heute startenden Serie<br />

erfährst du, was die Experten<br />

wirklich meinen.<br />

In solchen Mischern wird normalerweise auf einer Baustelle Beton<br />

angerührt. Was der Baustoff mit Fußball zu tun hat, erfährst<br />

du heute auf Capito.<br />

Foto: beermedia/Fotolia<br />

Elisa zeigt dir hier<br />

die iranische Flagge.<br />

Foto: Susanne<br />

Rummel<br />

Gerade hat die eine Mannschaft<br />

das 2:1 geschossen. Nur<br />

noch zehn Minuten<br />

sind bis zum Abpfiff<br />

zu spielen.<br />

„Oha, jetzt rühren<br />

sie aber Beton<br />

an“, kommentiert der Reporter.<br />

Beton? Den braucht man<br />

doch, um Häuser zu bauen.<br />

Genau daher stammt der Vergleich:<br />

Beton ist ein Baustoff,<br />

der hart und robust ist. Er besteht<br />

zum Beispiel aus Kies, Zement<br />

und Wasser. Eine Mauer<br />

aus Beton bekommt man nicht<br />

so leicht kaputt. Das Team, das<br />

auf dem Fußballplatz Beton anrührt,<br />

baut natürlich nicht wirklich<br />

irgendetwas auf. Es konzentriert<br />

sich auf die Abwehr. Es<br />

will also zum Beispiel einen<br />

knappen Vorsprung verteidigen.<br />

Man könnte auch sagen:<br />

Die Mannschaft mauert. Das<br />

In diesem Rechteck<br />

stecken der Islam<br />

und die Revolution<br />

VON DER 3B DER LAURENTIUS<br />

GRUNDSCHULE BOBINGEN<br />

Die iranische Flagge schaut seit<br />

dem 29. Juli 1980 so aus. Die<br />

Flagge hat drei horizontale<br />

Streifen. Die grüne Farbe steht<br />

für den Islam. Das ist die vorherrschende<br />

Religion im Iran.<br />

Weiß symbolisiert den Frieden.<br />

Der rote Streifen erinnert an das<br />

Blut, das im Krieg vergossen<br />

wurde. Rot steht auch für den<br />

Mut. Wichtig ist das Schriftzeichen<br />

in der Mitte der Flagge. Es<br />

ist das „Hoheitszeichen des<br />

Iran“ und bedeutet „Allah“ (auf<br />

Deutsch: „Gott“).<br />

Schau dir dieses Zeichen genau<br />

an: Es besteht aus vier<br />

Mondsicheln und einem<br />

Schwert in der Mitte. Die vier<br />

Monde und das Schwert symbolisieren<br />

die fünf Säulen des Islam.<br />

Die fünf Säulen des Islam<br />

sind fünf wichtige Regeln, die<br />

man als Moslem befolgen soll:<br />

das tägliche Beten, das Fasten,<br />

das Reisen nach Mekka, das<br />

Spenden und das öffentliche<br />

Glaubensbekenntnis.<br />

Im grünen und roten Streifen<br />

sind weiße Muster zu erkennen.<br />

Es handelt sich um eine Schrift<br />

und bedeutet: „Allahu Akbar“<br />

(auf Deutsch: „Gott ist am größten“).<br />

Das steht dort 22 Mal. Elf<br />

Mal auf dem grünen und elf Mal<br />

auf dem roten Streifen. Und warum<br />

steht es dort genau 22 Mal?<br />

Im Iran gab es eine Revolution.<br />

Dieser Umsturz fand genau am<br />

22. Tag des elften Monats nach<br />

dem Iranischen Kalender statt.<br />

Nach unserem Kalender war die<br />

Revolution am 11. Februar<br />

1979.<br />

Für die iranische Fußballnationalmannschaft<br />

spielt zum<br />

Beispiel Ashkan Dejagah. Er ist<br />

der Kapitän. Die Mannschaft ist<br />

<strong>2018</strong> zum fünften Mal bei einer<br />

Fußball-WM dabei. Die Mannschaft<br />

hat den Spitznamen:<br />

„Team Melli“. Ihr erstes Spiel<br />

hat Team Melli am Freitag gegen<br />

Marokko.<br />

OInfo Zum Iran stand<br />

nicht viel in unserem<br />

Flaggenbuch.<br />

Deshalb haben<br />

wir hauptsächlich<br />

bei Wikipedia<br />

recherchiert.<br />

kann bedeuten, dass sogar die<br />

Spieler verteidigen, die eigentlich<br />

fürs Toreschießen zuständig<br />

sind. Manchen Zuschauern ist<br />

das zu langweilig. Deshalb ist so<br />

eine Taktik beim Publikum<br />

nicht besonders beliebt. Manche<br />

Mannschaften waren damit aber<br />

schon sehr erfolgreich – das<br />

Mauern kommt beim Fußball<br />

gar nicht selten vor. (dpa)


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

26 Feuilleton<br />

Feuilleton kompakt<br />

AUS DEN USA<br />

Gestohlener Kolumbus-Brief<br />

kehrt in den Vatikan zurück<br />

Ein aus dem Vatikan gestohlenes<br />

Dokument über die Entdeckung<br />

Amerikas durch Christoph Kolumbus<br />

kehrt am Donnerstag in die<br />

Vatikanische Bibliothek zurück.<br />

Nach Angaben der US-Botschaft<br />

beim Heiligen Stuhl handelt es sich<br />

um eine von 1493 stammende lateinische<br />

Fassung des Berichts, den<br />

der Entdecker an König Ferdinand<br />

und Königin Isabella von Spanien<br />

sandte. Der Brief war unbemerkt<br />

aus dem Vatikan entwendet worden<br />

und wurde 2004 von einem Sammler<br />

in Atlanta gekauft. Ermittler des<br />

US-Ministeriums für Innere Sicherheit<br />

klärten den Fall 2017 auf.<br />

Das seltene Exemplar aus einer<br />

Edition des in Rom tätigen Druckers<br />

Stephan Plannck befand sich<br />

als Geschenk des Jesuitenordens ab<br />

1921 im Besitz des Vatikan. Zu einem<br />

unbekannten Zeitpunkt wurde<br />

das vierseitige Dokument mit dem<br />

Titel „Epistula de insulis nuper inventis“<br />

(„Brief über kürzlich entdeckte<br />

Inseln“) aus der Apostolischen<br />

Bibliothek gestohlen und<br />

durch eine Kopie ersetzt. (kna)<br />

DEUTSCHE KLASSIK-CHARTS<br />

Jonas Kaufmann ist zum<br />

zehnten Mal Nummer eins<br />

Der Tenor Jonas Kaufmann kann in<br />

den offiziellen deutschen Klassik-<br />

Charts mit „Verdi: Otello“ das<br />

zehnte Nummer-eins-Album seiner<br />

Karriere feiern. Wie GfK Entertainment<br />

am Mittwoch in Baden-<br />

Baden mitteilte,<br />

stieg Kaufmanns<br />

Rollendebüt<br />

als Otello<br />

am Londoner Covent<br />

Garden direkt<br />

auf Platz eins<br />

der monatlichen<br />

Klassik-Charts<br />

Jonas Kaufmann<br />

ein. Zehn Top-<br />

Alben in der<br />

Klassik-Hitliste hatte laut GfK<br />

Entertainment zuletzt Anna Netrebko,<br />

als sie 2013 mit „Verdi“<br />

ihr zehntes Nummer-eins-Album<br />

feierte – inzwischen sind es sogar<br />

13. Jonas Kaufmann singt am 28.<br />

<strong>Juni</strong> die Titelpartie von Wagners<br />

„Parsifal“ in einer Neuproduktion<br />

der Bayerischen Staatsoper in<br />

München. (dpa, AZ)<br />

GEFÄHRDETES WELTERBE<br />

Wien soll weiter auf<br />

der Roten Liste bleiben<br />

Das historische Zentrum Wiens<br />

bleibt wahrscheinlich auf der Roten<br />

Liste des gefährdeten Weltkulturerbes.<br />

Das sieht der Entscheidungsentwurf<br />

vor, den die Unesco<br />

vor der jährlichen Tagung des<br />

Unesco-Komitees – in diesem Jahr<br />

Ende <strong>Juni</strong> – aufsetzt. Die Unesco<br />

würdigt in dem Entwurf die Bemühungen<br />

der österreichischen Regierung<br />

zur Bewahrung des Stadtbilds.<br />

Dennoch kritisiert das Welterbekomitee,<br />

dass drei geplante<br />

Bauvorhaben, darunter ein Hochhaus,<br />

den Charakter des Welterbes<br />

gefährdeten. Deshalb kam Wien<br />

2017 auf die Rote Liste. Bis Februar<br />

2019 hat Österreich nun voraussichtlich<br />

Zeit, einen Fortschrittsbericht<br />

vorzulegen. (dpa)<br />

ZWISCHEN ROCK UND JAZZ<br />

Schlagzeuger Jon Hiseman<br />

ist gestorben<br />

Der britische Jazz- und Rockschlagzeuger<br />

Jon Hiseman ist tot. Der<br />

73-jährige Musiker sei an den Folgen<br />

einer Hirntumor-Operation<br />

gestorben, teilte ein Sprecher des<br />

Musikverlags Temple Music am<br />

Mittwoch mit. Der Autodidakt Hiseman,<br />

1944 in London geboren,<br />

spielte meist mit zwei Bass Drums<br />

und war bekannt für seine bis zu 15<br />

Minuten langen Soli. Er gehörte<br />

Bands wie etwa John Mayalls<br />

Bluesbreakers und Tempest an.<br />

Große Erfolge feierte er aber vor<br />

allem mit der Band Colosseum. Der<br />

Schlagzeuger und seine Ehefrau,<br />

die Saxofonistin Barbara Thompson,<br />

gehörten 1976 zu den ersten<br />

Mitgliedern des United Jazz + Rock<br />

Ensembles, in dem sich viele namhafte<br />

Musiker versammelten. (dpa)<br />

Mit dem „Bullen“ kam der Erfolg<br />

Künstlerkarrieren (29) Der Schriftsteller Franz Dobler veröffentlicht seit 30 Jahren Bücher.<br />

Es gab Zeiten, da musste er durch andere Jobs dazuverdienen. Dann landete er einen Bestseller<br />

VON MIRIAM ZISSLER<br />

Augsburg Franz Dobler hat in den<br />

vergangenen Monaten viel in Klammern<br />

geschrieben. Es waren nicht<br />

kleine Zusatzinformationen, mit denen<br />

Journalisten manchmal Situationen<br />

in Interviews beschreiben:<br />

etwa „(lacht)“ oder „(lacht laut)“.<br />

Es waren ganze Abhandlungen. Mit<br />

dem in Klammern Gesetzten hat<br />

Dobler Atmosphärisches beschrieben,<br />

Charaktere und Hintergründe<br />

erläutert. Im Auftrag des Bayerischen<br />

Rundfunks verfasste er ein<br />

Hörspiel.<br />

Es ist nicht das erste Drehbuch,<br />

das der 58-jährige Schriftsteller für<br />

eine Radiosendung geschrieben hat,<br />

genauso wenig, wie die beiden erfolgreichen<br />

Fallner-Geschichten<br />

seine ersten Romane waren. Dobler<br />

veröffentlichte bereits vor 30 Jahren<br />

sein erstes Buch. Viele weitere folgten.<br />

Manche fanden den Zuspruch<br />

der Leser, manche nicht. Letzteres<br />

war für Dobler nie ein Grund hinzuwerfen,<br />

er machte einfach weiter:<br />

schrieb weiter Romane und Radiotexte,<br />

hielt weiter Lesungen und<br />

legte als DJ auf.<br />

Und auch, wenn er schon immer<br />

„alles gemacht“ hat, wie er gerne<br />

betont, ist heute doch etwas Entscheidendes<br />

anders. „Jetzt kann ich<br />

mich auf Sachen konzentrieren, die<br />

ich machen will. Ich bin freier.“<br />

Dobler hat immer einen Auftrag in<br />

der Warteschleife, meistens sind es<br />

zwei oder drei Projekte, mit denen<br />

er sofort loslegen könnte. Als<br />

Nächstes will er an einem Gedichtband<br />

arbeiten – oder an einem neuen<br />

Roman. Der Klett-Cotta-Verlag hat<br />

ihm grünes Licht für beide Projekte<br />

gegeben und ihm überlassen, was er<br />

als erstes anpackt. Unzufrieden ist<br />

er also nicht mit seiner momentanen<br />

Lebenssituation. Müsste er sie in einer<br />

Klammer beschreiben, würde<br />

da wohl stehen: (läuft gut).<br />

Dobler ist in Schongau aufgewachsen<br />

und hat früh mit dem<br />

Schreiben begonnen. Erst bei der<br />

Lokalzeitung seiner Heimatstadt,<br />

später schrieb der Musikliebhaber<br />

für die Süddeutsche Zeitung und das<br />

Magazin für Popkultur Spex. In den<br />

80ern lebte er in München. Dort<br />

half er von 1983 bis 1989 bei der Organisation<br />

des Literaturfestivals<br />

„Sage & Schreibe“ mit. „Das war<br />

eine tolle Zeit, das war Punk“, sagt<br />

er. Man war frei, erhielt zwei, drei<br />

Mal eine kleine Unterstützung des<br />

Kulturreferats und behalf sich ansonsten<br />

mit seiner Do-it-yourself-<br />

Einstellung. Für Dobler waren diese<br />

Abende Abenteuer. „Wir konnten<br />

uns austoben“, erinnert er sich.<br />

Seit 1991 wohnt er in Augsburg.<br />

Er ist verheiratet, Tochter Pola lebt<br />

inzwischen in München. München<br />

oder Augsburg – für ihn macht das<br />

keinen großen Unterschied. „Mün-<br />

„Jetzt kann ich mich auf Sachen konzentrieren, die ich machen will“: Schriftsteller Franz Dobler.<br />

chen ist für mich keine andere Welt.<br />

Die Stadt ist einfach größer.“ Auch<br />

in Augsburg tobt er sich aus – literarisch<br />

und musikalisch. Er mag die<br />

Abwechslung: Er schreibt über<br />

Johnny Cash, über sich, über den alternativen<br />

Münchner Buch- und<br />

Musikverlag Trikont, er schreibt<br />

Erzählungen, Krimis, Gedichte.<br />

Und wenn er nicht gerade an einem<br />

Projekt arbeitet, schreibt er Ideen<br />

auf einen Zettel und legt sie in eine<br />

Kladde.<br />

Vor dem Erscheinen der Fallner-<br />

Geschichten gab es auch Durststrecken.<br />

Da arbeitete er als Spüler in<br />

der Kulperhütte, einem beliebten<br />

Augsburger Ausflugslokal an der<br />

Wertach. Dobler kennt beide Seiten<br />

des Künstlerdaseins. Der Spaß daran<br />

ging ihm nie verloren. Auch<br />

nicht, vor Publikum aufzutreten.<br />

Nicht die Unterhaltung reizt ihn,<br />

die Auseinandersetzung mit den Besuchern<br />

ist es, die ihn immer wieder<br />

eine neuen Veranstaltung organisieren<br />

und ihn immer wieder Ja zu einem<br />

neuen Projekt sagen lässt. „Ich<br />

finde es selber nicht so spannend, 20<br />

Mal denselben Text zu lesen. Ich bin<br />

ja kein Vorleser. Es gibt andere Gestaltungsmöglichkeiten:<br />

Sachen, die<br />

währenddessen passieren können,<br />

Zwischenrufe.“<br />

In der jetzt zu Ende gehenden<br />

Spielzeit veranstaltete er gemeinsam<br />

mit seinem Freund, dem Münchner<br />

Autor Friedrich Ani, das „Benno-<br />

Ohnsorg-Theater“ im Augsburger<br />

Hofmannkeller. In der launigen Literaturrunde<br />

wurden Gäste eingeladen,<br />

Texte und<br />

Musik präsentiert.<br />

Dabei blieb<br />

Zeit zur zum Philosophieren,<br />

über<br />

Alltägliches und<br />

Grundlegendes zu<br />

reden. Friedrich<br />

Ani ist inzwischen ausgestiegen.<br />

„Ihm war das zu stressig“, sagt<br />

Dobler. Ob er das Format in der<br />

kommenden Spielzeit weiterführen<br />

wird, weiß er noch nicht. Wenn<br />

nicht, kommt etwas anderes.<br />

Die Öffentlichkeit ist für ihn<br />

nicht alles. Viele Jahre besuchte<br />

Dobler die Jugendlichen, die in einem<br />

Jugendgefängnis in Augsburg<br />

einsaßen, um mit ihnen über Texte<br />

Foto: Silvio Wyszengrad<br />

zu sprechen. Heute engagiert er sich<br />

im Augsburger Flüchtlingsrat. Umgekehrt<br />

hat die Öffentlichkeit in den<br />

vergangenen Jahren mehr und mehr<br />

Notiz von dem Schriftsteller genommen.<br />

Feuilletons und Leser waren<br />

gleichermaßen angetan von seinen<br />

beiden Kriminalromanen „Ein<br />

Bulle im Zug“ (ein Verkaufserfolg,<br />

für den er 2015 den Deutschen Krimi-Preis<br />

erhielt) und „Ein Schlag<br />

ins Gesicht“: Der viel beschriebene<br />

Dobler-Sound, die schnörkellose<br />

Schreibe, die mal tiefgründig, mal<br />

verzweifelt und auch mal komisch<br />

ist und so den Leser packt, hatte ihre<br />

Fans gefunden.<br />

Deswegen ist es nicht verwunderlich,<br />

dass es einen dritten Roman<br />

über den Ex-Kommissar Fallner gehen<br />

wird. Wann, das weiß Dobler<br />

allerdings noch nicht. Er hat keine<br />

Eile, keinen Zwang, schnell ein weiteres<br />

Abenteuer des beliebten Kommissars<br />

nachlegen zu müssen. Im<br />

Gegensatz zu anderen Krimi-Reihen<br />

will er Fallner kein festes Profil<br />

verpassen. „Es ist keine Person, die<br />

immer gleich handeln muss.“ Franz<br />

Dobler ist das auch nicht.<br />

„Ich habe<br />

viel Glück<br />

gehabt“<br />

Kinderbuchautorin<br />

Judith Kerr wird 95<br />

VON BIRGIT MÜLLER-BARDORFF<br />

Ihr großer Traum sei es, 95 zu werden,<br />

sagte die Schriftstellerin Judith<br />

Kerr im Alter von 93 Jahren in einem<br />

Beitrag für die Zeit, weil sie bis<br />

dahin noch das Buch, an dem sie gerade<br />

arbeite, zu Ende schreiben<br />

könne. Der Traum ist in Erfüllung<br />

gegangen: Heute feiert Kerr ihren<br />

95. Geburtstag, in wenigen Tagen<br />

erscheint ihr Bilderbuch „Meine<br />

Katze Katinka“. „Mehr will ich<br />

nicht, ich habe in meinem Leben<br />

schon sehr viel Glück gehabt“, fügte<br />

Kerr damals noch hinzu. Damit<br />

spielte sie darauf an, dass sie, die<br />

Tochter des berühmten Berliner<br />

Feuilletonisten Alfred Kerr, mit ihren<br />

Eltern und ihrem Bruder der<br />

Verfolgung der Nationalsozialisten<br />

entkommen konnte. In dem Kinderbuch<br />

„Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl“ hat Kerr von dieser<br />

Flucht, die über die Schweiz und<br />

Frankreich nach England führte, erzählt.<br />

Das Buch ist auch fast 50 Jahre<br />

nach seinem Erscheinen noch<br />

Schullektüre.<br />

Erst im Alter von 40 Jahren hatte<br />

Kerr, die ein Kunststudium in London<br />

absolviert hatte, begonnen, Bücher<br />

zu verfassen und zu illustrieren.<br />

„Ich bin zuerst Zeichnerin,<br />

dann Kinderbuchautorin<br />

und<br />

dann Schriftstellerin“,<br />

hat sie einmal<br />

gesagt. Das<br />

Zusammenspiel<br />

von Wort und<br />

Bild war ihr immer<br />

besonders<br />

wichtig. Kerrs Judith Kerr<br />

erster großer Erfolg<br />

wurde das Bilderbuch „Ein Tiger<br />

kommt zum Tee“, gefolgt von<br />

„Mog, der vergessliche Kater“. Des<br />

von ihr so verehrten und geliebten<br />

Vaters, der einer kleinen Robbe auf<br />

dem Balkon seiner Berliner Wohnung<br />

Asyl gewährt hatte, gedachte<br />

sie in ihrem Kinderbuch „Ein Seehund<br />

für Herrn Albert“.<br />

In ihrem Haus im Südwesten<br />

Londons blickt Judith Kerr auf ein<br />

glückliches Leben zurück. Dazu gehört<br />

neben der gelungenen Flucht<br />

auch die über ein halbes Jahrhundert<br />

dauernde Ehe mit dem britischen<br />

Fernsehautor Nigel Kneal.<br />

Das einzige, was sie seit dessen Tod<br />

2006 tröste, sei die Tatsache, dass sie<br />

nun 24 Stunden am Tag arbeiten<br />

könne, erzählte Judith Kerr in einem<br />

Interview. Gut möglich, dass es<br />

bei diesem Arbeitseifer nun Judith<br />

Kerrs großer Traum ist, 100 Jahre<br />

alt zu werden, damit sie noch einige<br />

Bücher vollenden kann.<br />

Kritische Kunst hat ihren Preis<br />

Art Basel Die Messe verzeichnet wieder einmal Verkäufe in Millionenhöhe. Welche Künstler sind gefragt?<br />

Basel Sie glänzt und glitzert und besteht<br />

aus 40000 Schusspatronen, die<br />

auf den Besucher gerichtet sind. Robert<br />

Longo hat aus ihnen eine Kugel<br />

gebildet, die auf der Art Basel eines<br />

der beliebtesten Smartphone-Motive<br />

ist. Mit „Death Star II“ spielt der<br />

amerikanische Künstler auf die zunehmenden<br />

Amokläufe und Massenschießereien<br />

in den USA an. Für<br />

1,5 Millionen Euro wurde die schillernde<br />

Kunstkritik noch vor der Publikumseröffnung<br />

der Art Basel an<br />

diesem Donnerstag verkauft.<br />

Den Trend zur Repolitisierung<br />

der Kunst illustrieren auf der Art<br />

Basel auch hunderte Schuhputzerschachteln<br />

aus Ghana des afrikanischen<br />

Künstlers Ibrahim Mahama<br />

und die Installation „Freiheit kann<br />

man nicht simulieren“ von Rirkrit<br />

Tiravanija in der Galerie Neuger/<br />

Riemschneider aus Berlin. Hochaktuell<br />

auch die Videoinstallation „Incoming“<br />

von Richard Mosse, der<br />

mit einer Wärmebildkamera, wie sie<br />

<strong>vom</strong> Militär benutzt wird, Rettungsaktionen<br />

und Lebensbedingungen<br />

von Migranten zeigt.<br />

Man habe wieder viele politische<br />

Statements auf der Messe vertreten,<br />

sagt der Direktor der Weltmesse für<br />

Beliebtes Schuss-Motiv in Basel: Robert Longos „Death Star II“.<br />

moderne und zeitgenössische<br />

Kunst, Marc Spiegler. Bis noch vor<br />

zwei Jahren etwa wurde auf der alljährlichen<br />

Pressekonferenz der<br />

weltweit größten Branchenmesse<br />

Foto: Glaubitz, dpa<br />

lieber von neuen Kunstmärkten<br />

statt von Politik geredet. Ob das<br />

Comeback der kritischen Kunst auf<br />

der Art Basel nur ein Instrument im<br />

Rennen um die Top-Position im<br />

Kunst-Business ist, bleibt abzuwarten.<br />

Auch die #MeToo-Debatte ist<br />

in Basel eingezogen, wie das Talk-<br />

Programm der Art Basel zeigt. Die<br />

Kunstwelt sei im Wandel begriffen,<br />

sagt Spiegler. Wie der Direktor erläutert,<br />

sind auf der Messe etwa 30<br />

Prozent der Galerien im Besitz von<br />

Frauen. Zu ihnen gehören etwa Helga<br />

de Alvear (Madrid), Marianne<br />

Boesky (New York) und Nathalie<br />

Obadia (Paris).<br />

Innerhalb weniger Stunden wurden<br />

bereits am Dienstag auf der Art-<br />

Basel-Preview für Sammler und<br />

VIPs wieder dicke Geschäfte abgeschlossen.<br />

Die ersten Verkäufe der<br />

insgesamt 290 Galerien aus 35 Ländern<br />

wurden fast im Minutentakt<br />

bekannt. Die Nische der Pace Gallery<br />

aus New York war fast ausverkauft.<br />

Den Besitzer wechselten<br />

Werke von Lee Ufan, Robert Ryman<br />

und ein Gemälde von David<br />

Hockney für 2,1 Millionen Euro.<br />

Auf der bis 17. <strong>Juni</strong> dauernden Art<br />

Basel werden rund 4000 Künstler<br />

gezeigt, darunter Klassiker der Moderne<br />

und Stars der zeitgenössischen<br />

Szene wie Ai Weiwei, Jeff Koons<br />

und Damien Hirst. Wie Art-Basel-<br />

Chef Spiegler erklärt, verzeichneten<br />

die Galerien 2017 einen Umsatz, der<br />

über der 50-Millionen-Dollar-<br />

Grenze lag.<br />

Bei der Zürcher Galerie Gmurzynska<br />

wechselte für 900000 Euro<br />

ein Gemälde von Roberto Matta den<br />

Besitzer, ein Picasso war für acht<br />

Millionen Euro reserviert. Zu den<br />

Schätzen der Galerie zählte auch<br />

eine der wenigen „Schachteln im<br />

Koffer“ von Marcel Duchamp. Das<br />

tragbare Mini-Museum mit kleinen<br />

Reproduktionen seiner bekanntesten<br />

Werke, darunter das berühmte<br />

Pissoir, stand aber zunächst noch für<br />

1,3 Millionen Euro zum Verkauf.<br />

Sabine Glaubitz, dpa


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Kino<br />

27<br />

Klappe, die 56.<br />

Hilfe, wir sind<br />

„überstarwarst“<br />

VON LEA THIES<br />

kino@azv.de<br />

Es war schon bei der Vorpremiere<br />

von „Solo: A Star Wars Story“<br />

irgendwie seltsam: keine verkleideten<br />

Fans wie sonst. Kein Run auf<br />

die Tickets wie sonst. Ein neuer<br />

Star-Wars-Film und keiner sprach<br />

vorher groß drüber, im Gegensatz<br />

zu sonst. Eigentlich schier unglaublich,<br />

wenn man den immer<br />

wiederkehrenden Hype um die<br />

Sternensaga der vergangenen Jahrzehnte<br />

mitverfolgt hat. Doch mit<br />

„Solo“ hat der Disney-Konzern nun<br />

erstmals eine Star-Wars-Bruchlandung<br />

hingelegt. Die Bilanz an<br />

den Kinokassen ist ernüchternd:<br />

So schlecht wie „Solo“ ist noch kein<br />

Star-Wars-Film angelaufen. In<br />

zwei Wochen hat die Geschichte um<br />

den jungen Han Solo weltweit 271<br />

Millionen US-Dollar eingespielt –<br />

nur knapp 20 Millionen US-Dollar<br />

mehr als Star Wars 7 am ersten Wochenende<br />

in den USA. Branchenexperten<br />

vermuten, dass Disney<br />

dieses Mal sogar draufzahlen wird.<br />

Das wird der Megakonzern verkraften,<br />

dennoch stellt sich die Frage:<br />

Wie konnte das passieren?<br />

Hinter dem Misserfolg steckt ein<br />

Ursachencocktail: ungünstiger<br />

Starttermin im Sommer (statt wie<br />

bisher im Winter), zu viel Action-<br />

Konkurrenz durch Blockbuster wie<br />

Avengers 3, Deadpool 2 und<br />

Jurassic World 2, eine flache Story.<br />

Höchstwahrscheinlich ist das Publikum<br />

aber einfach auch „überstarwarst“.<br />

Jährlich ein neuer Film,<br />

dazu das Storm-Trooper- und<br />

Darth-Vader-Übermaß an Merchandisingartikeln<br />

in den Supermärkten.<br />

Dass der Star-Wars-<br />

Markt bald übersättigt sein wird,<br />

sobald Disney in dem Weltraummärchen<br />

das Sagen hat, haben Kritiker<br />

schon beim Einstieg des Konzerns<br />

im Jahr 2012 befürchtet. Das<br />

ist nun eingetreten. Bleibt zu hoffen,<br />

dass Disney aus dem Flop lernt.<br />

Star Wars 9 jedenfalls soll im Dezember<br />

2019 hierzulande anlaufen –<br />

endlich eine kleine Verschnaufpause,<br />

in der wir unsere Vorfreude<br />

wieder etwas päppeln können.<br />

Papst Franziskus stand insgesamt acht Stunden für Interviews zur Verfügung. Wim Wenders baute zusammen mit Archivmaterial ein facettenreiches Porträt des Pontifex.<br />

VON MARTIN SCHWICKERT<br />

Wim Wenders hat sich zunehmend<br />

im Dokumentarfilm profiliert. Sein<br />

„Buena Vista Social Club“ (1999)<br />

entwickelte sich zum Kultfilm und<br />

brachte der kubanischen Altherren-<br />

Band ihren späten Ruhm. Mit<br />

„Pina“ (2011) setzte Wenders der<br />

Wuppertaler Tanztheater-Pionierin<br />

Pina Bausch ein cineastisches Denkmal<br />

in feinstem 3D. Zuletzt porträtierte<br />

er in „Das Salz der Erde“<br />

(2014) den brasilianischen Fotografen<br />

Sebastião Saldago.<br />

Jeder dieser Filme wurden mit einer<br />

Oscar-Nominierung beehrt, sie<br />

lebten von der seelenverwandtschaftlichen<br />

Nähe zwischen Regisseur<br />

und Sujet, <strong>vom</strong> cineastischen<br />

Blick auf Künstler, die – genau wie<br />

Wenders – nach eigenen Wegen in<br />

ihrem Metier gesucht haben. Nun<br />

hat Wenders mit „Papst Franziskus<br />

– Ein Mann seines Wortes“ einen<br />

Film über das Oberhaupt der katholischen<br />

Kirche gedreht und ist seiner<br />

Herangehensweise treu geblieben.<br />

Mit der gleichen Neugier, Intensität<br />

und Sympathie, mit der er einer kubanischen<br />

Renterband, dem Werk<br />

einer Choreografin und eines engagierten<br />

Fotoreporters entgegentrat,<br />

geht er nun auch auf den Papst zu.<br />

Die Idee kam nicht von ihm. Der<br />

Vatikan ist an Wenders herangetreten<br />

und sicherte dem Filmemacher<br />

vollkommene inhaltliche und<br />

künstlerische Freiheit zu. Der<br />

Propaganda-Verdacht hat<br />

sich nach der ersten halben<br />

Kinostunde schnell zerstreut.<br />

Nicht weil Wenders<br />

das Wirken des Pontifex besonders<br />

kritisch ins Visier<br />

nimmt. Vielmehr sind die Fragen<br />

und Haltungen, die hier formuliert<br />

und demonstriert werden, von derart<br />

übergeordneter Dringlichkeit,<br />

dass potenzielle Profilierungsstrategien<br />

in den Hintergrund treten.<br />

Denn dieser Papst, der sich programmatisch<br />

nach Franz von Assisi<br />

benannt hat, legt den Finger in die<br />

Wunden unserer Zeit. Das obszöne<br />

weltweite Gefälle zwischen Arm<br />

und Reich steht ganz oben auf seiner<br />

Agenda. Und so reist er an die Ränder:<br />

in brasilianische Favelas, in ein<br />

zentralafrikanisches Kinderhospital,<br />

zu den Flüchtlingscamps auf der<br />

griechischen Insel Lesbos oder in ein<br />

Gefängnis in Philadelphia, wo er den<br />

Häftlingen die Füße wäscht. Mit<br />

symbolischen Gesten wie diesen<br />

oder dem gebrauchten Kleinwagen,<br />

mit dem er sich auf<br />

Staatsbesuchen zwischen all<br />

den Riesenlimousinen<br />

chauffieren lässt, demonstriert<br />

dieser Papst jenen Einklang<br />

zwischen Worten und Taten,<br />

welcher der katholischen Kirche<br />

stets wieder abhandenkommt.<br />

Insgesamt acht Stunden lang hat<br />

Wenders den Oberhirten interviewt.<br />

Von dem Menschenrecht auf<br />

Arbeit, der Kritik an der Konsumgesellschaft,<br />

religiöser Toleranz, der<br />

Gefahr des Klimawandels bis zum<br />

sexuellen Missbrauch in der katholi-<br />

schen Kirche reichen die Themen.<br />

Und das, was Franziskus dazu zu sagen<br />

hat, ist nicht nur für einen Papst<br />

erstaunlich radikal. In einer Zeit, in<br />

der Populisten den Egoismus zur<br />

Staatsdoktrin erheben, vertritt dieser<br />

Mann Positionen, die eine gemeinsame<br />

und solidarische Lösung<br />

globaler Problemstellungen einfordern<br />

und von einem klaren moralischen<br />

Kompass geleitet sind.<br />

Das rührt sogar abgebrühte US-<br />

Kongressabgeordnete, die angesichts<br />

der mahnenden Worte des<br />

Papstes in Tränen ausbrechen. Auf<br />

diesen offensiven Anti-Zynismus<br />

legt Wenders den Fokus seiner Betrachtung<br />

und zeigt, welche verändernde<br />

Kraft darin stecken könnte.<br />

Dass es bis dahin in einer schwerfälligen<br />

Institution noch ein sehr langer<br />

Weg ist, zeigt der Film nicht. Aber<br />

die langen Gesichter der Kurienkardinäle,<br />

denen Franziskus den Kopf<br />

wäscht, lassen erahnen, auf welche<br />

Widerstände dieser Papst auch in<br />

den eigenen Reihen stößt.<br />

Foto: Universal Pict.<br />

Der Glaubwürdige<br />

Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes Regisseur Wim Wenders durfte acht Stunden lang den Pontifex interviewen.<br />

Er porträtiert einen Menschen, der von einem klaren moralischen Kompass geleitet wird<br />

Kurz informiert<br />

Papst Franziskus – Ein Mann seines<br />

Wortes (1 Std. 36 Min.),<br />

Dokumentarfilm, I/CH/D/F <strong>2018</strong><br />

Regie Wim Wenders<br />

Mit Papst Franziskus<br />

Wertung ★★★★✩<br />

Kino aktuell<br />

Das läuft gut<br />

DIE TOP-3 DER KINOCHARTS<br />

● Jurassic World: Das gefallene<br />

Königreich 571 000 Besucher sahen<br />

am Wochenende die Dinos.<br />

● Solo: A Star Wars Story Jetzt<br />

spielt Alden Ehrenreich den Han in<br />

einem spaßigen Weltraum-Western.<br />

● Deadpool 2 Der ungezogene Junge<br />

unter den Marvel-Superhelden<br />

schlägt wieder zu.<br />

Sonst noch angelaufen<br />

● Die brillante Mademoiselle Neila<br />

Sie kommt aus der berüchtigten<br />

Vorstadt und hat algerische Wurzeln.<br />

Der Pariser Juraprofessor Mazard<br />

(Daniel Auteuil) stellt Neila Salah<br />

(Camélia Jordana) gleich in der<br />

ersten Vorlesung mit rassistisch-anzüglichen<br />

Witzen bloß. Die Buße<br />

folgt prompt: Mazard soll Neila auf<br />

einen Rhetorikwettbewerb vorbereiten.<br />

Das Ziel: Nichts weniger als<br />

der Sieg. Mit Hilfe von Schopenhauer<br />

und antiken Philosophen liefern<br />

sich die beiden einen scharfen<br />

rhetorischen Schlagabtausch.<br />

● Overboard Vor 30 Jahren kam die<br />

Komödie „Overboard – Ein Goldfisch<br />

fällt ins Wasser“ mit Goldie<br />

Hawn und Kurt Russell ins Kino.<br />

Nun wird die Geschichte um zwei, aus<br />

verschiedenen Welten stammende<br />

Hauptfiguren in abgeänderter Version<br />

neu gespielt. Kate (Anna Faris),<br />

eine junge Mutter, die allein erziehend<br />

ist und hart ums wirtschaftliche<br />

Überleben kämpft, soll als Putzfrau<br />

das Boot eines reichen mexikanischen<br />

Gigolos schrubben – Leonardo<br />

behandelt sie wie Dreck. Bis<br />

Kate den Spieß umdreht. (dpa)<br />

Blasse Erinnerungen<br />

Vom Ende einer Geschichte Ein Brief trifft<br />

Tony wie ein Echo aus der Vergangenheit<br />

VON ANDRÉ WESCHE<br />

Tony Webster (Jim Broadbent) ist<br />

ein stiller und nicht übermäßig<br />

freundlicher, älterer Herr. Sein Laden<br />

in London ist kaum größer als<br />

eine Telefonzelle. Hier bietet er alte<br />

Leica-Kameras feil. Von Margaret<br />

(Harriet Walter) ist Tony schon<br />

ewig geschieden. Aber die Ex-Frau<br />

ist ein wichtiger Partner in seinem<br />

Leben geblieben. Auch jetzt, wo die<br />

gemeinsame Tochter Susie (Michelle<br />

Dockery) ein Kind erwartet. Da<br />

Margaret physisch nicht dazu in der<br />

Lage ist, begleitet Tony sein Mädchen<br />

zum Geburtsvorbereitungskurs.<br />

Das Baby wird wohl ohne Vater<br />

aufwachsen.<br />

Das Leben des Tony Webster<br />

würde sich wohl unspektakulär seinem<br />

Ende entgegen neigen, würde<br />

ihn nicht eines Tages das Einschreiben<br />

eines Anwaltsbüros erreichen.<br />

Es ist wie ein Echo aus einer Vergangenheit,<br />

in der Tony als Student<br />

die Welt aus den Angeln heben<br />

wollte. Sarah Ford (Emily Mortimer)<br />

ist verstorben, die Mutter von<br />

Tonys erster, großer Liebe Veronica<br />

(jung dargestellt von Freya Mavor).<br />

Sie hinterlässt ihm völlig überraschend<br />

ein wenig Geld und das Tagebuch<br />

von Adrian Finn (Joe Alwyn).<br />

Der junge Mann mit dem brillanten<br />

Verstand war früher Tonys<br />

bester Freund und kurzzeitig dessen<br />

Nachfolger an Veronicas Seite.<br />

Dann beging er urplötzlich Selbstmord.<br />

Veronica (nun Charlotte<br />

Rampling), die Tony seit jenen Tagen<br />

nie wieder begegnet ist, will das<br />

Buch nicht herausgeben. Ein Treffen<br />

der beiden verläuft unterkühlt<br />

und der alte Brief, den Veronica an<br />

Tony aushändigt, zieht ihm den Boden<br />

unter den Füßen weg. Der Film<br />

von Ritesh Batra („Lunchbox“) ist<br />

eine Adaption des Romans von Julian<br />

Barnes. Die Story setzt sich auf<br />

zwei kunstvoll verwobenen Zeitebenen<br />

mit der Frage auseinander, welchen<br />

Veränderungen die eigene Lebensgeschichte<br />

unterliegt, wenn die<br />

Erinnerungen verblassen.<br />

»Vom Ende einer Geschichte (1 Std.<br />

48 Min.), Drama, Großbritannien 2017<br />

Wertung ★★★✩✩<br />

Ein Erbe verändert das Leben von Tony<br />

(Jim Broadbent). Foto: Wild Bunch<br />

Omas Geheimnis<br />

Hereditary Kleinste Andeutungen und eine<br />

unerträgliche Stille lehren hier das Fürchten<br />

VON JONAS-ERIK SCHMIDT<br />

Manchmal ist es ein Klacken,<br />

manchmal ein Huschen. Manchmal<br />

ist es einfach auch gar nichts. Aber<br />

da man darauf wartet, dass irgendwas<br />

passieren muss im Haus der<br />

Grahams, direkt am Waldrand, strapaziert<br />

auch dieses Nichts die Nerven.<br />

Man hält es kaum aus. Wenn<br />

jemand im Kinosaal aufsteht, zuckt<br />

man sofort zusammen. Es sind keine<br />

großen Dinge, die Regisseur Ari Aster<br />

nutzt, um seinen Film „Hereditary<br />

– Das Vermächtnis“ zu einem<br />

Horrorfilm zu machen. Das Allermeiste<br />

spielt sich im Kopf ab, über<br />

Töne, Zeichen und kleine Gesten.<br />

Familie Graham: Milly Shapiro, Toni Collette,<br />

Gabriele Byrne. Foto: Splendid Film<br />

Oft vertraut Aster einfach auf die<br />

Macht der Bilder und eine unerträgliche<br />

Stille. Zumindest solange, bis<br />

er endlich das Geheimnis lüftet, was<br />

mit der Familie Graham um Mutter<br />

Annie, gespielt von Toni Collette<br />

(„Little Miss Sunshine“), nicht<br />

stimmt. „Hereditary“ beginnt damit,<br />

dass die Großmutter der amerikanischen<br />

Familie stirbt. Fortan hat<br />

man das Gefühl, dass die verblichene<br />

Oma ein Geheimnis hatte. Ihr<br />

Tod hängt wie ein Schleier über dem<br />

Leben der Grahams. Es passieren<br />

seltsame Dinge.<br />

Neben Mutter Annie gehören<br />

noch Vater Steve (Gabriel Byrne),<br />

Sohn Peter (Alex Wolff) und Tochter<br />

Charlie (Milly Shapiro) zur Familie.<br />

Während Peter kifft, zieht<br />

sich seine kleine Schwester in ihr<br />

Baumhaus zurück, um dort aus<br />

Tierteilen und Unrat kleine Totems<br />

zu basteln. Man erfährt, dass das introvertierte<br />

Mädchen der Liebling<br />

der Oma war. Mutter Annie geht<br />

derweil zu einer Selbsthilfegruppe,<br />

um über den Tod der Mutter zu<br />

sprechen, und lernt eine Frau kennen,<br />

die sich etwas zu sehr für dunkle<br />

Spielarten der Spiritualität interessiert.<br />

All das folgt einem Plan und<br />

irgendwann werden aus Andeutungen<br />

Realitäten. Bis dieser Punkt erreicht<br />

ist, lässt sich Ari Aster viel<br />

Zeit. Jedes Teil in dem Film hat einen<br />

wohldurchdachten Platz.<br />

»Hereditary – Das Vermächtnis<br />

(2 Std. 3 Min.), Horror, USA <strong>2018</strong><br />

Wertung ★★★★✩<br />

Notgeil im<br />

Seniorenheim<br />

Das ist erst der Anfang<br />

Eine banale Komödie<br />

Ron Sheltons „Das ist erst der Anfang“<br />

lockt mit einer erstklassigen<br />

Besetzung: Mit Tommy Lee Jones,<br />

Morgan Freeman und Rene Russo<br />

treten hier erfahrene Hollywood-<br />

Veteranen an, die sich als zuverlässige<br />

Publikumsmagneten bewährt haben.<br />

Aber das beste Ensemble nutzt<br />

nichts, wenn das abgrundtief banale<br />

Drehbuch den Akteuren keine Angebote<br />

machen kann. Shelton hat<br />

seine Story in einer luxuriösen Seniorenresidenz<br />

in Palm Beach angesiedelt,<br />

wo es sich Duke (Freeman)<br />

als Objektmanager gut gehen lässt.<br />

Regelmäßig bedient er sich in der<br />

Portokasse und erfreut sich auch an<br />

sexuellen Zuwendungen seitens einer<br />

allzeit willigen Witwenschar.<br />

Konkurrenz bekommt der Casanova<br />

durch den Neuankömmling<br />

Leo (Jones), der den Platzhirsch am<br />

Poker-Tisch, beim Golf und in der<br />

Damenwelt die lange Nase zeigt.<br />

Vor allem wetteifern die beiden erlahmten<br />

Alpha-Tiere um die Aufmerksamkeit<br />

der unnahbaren Suzie<br />

(Russo), die sich jedoch schon bald<br />

als Controllerin des Mutterkonzerns<br />

outet und dem korrupten Residenzleiter<br />

das Handwerk legen soll. Es ist<br />

schon ziemlich armselig, Charakterdarsteller<br />

dieses Kalibers in die Rolle<br />

von notgeilen Senioren zu stecken<br />

und so manche Szene erhält einen<br />

bitteren Beigeschmack. (schwi)<br />

»Das ist erst der Anfang (1 Std. 33<br />

Min.), Actionkomödie, USA 2017<br />

Wertung ★✩✩✩✩


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

28 Sommeraktion<br />

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Untere<br />

Lauchalpe<br />

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Weißach<br />

Hochgratbahn<br />

Stempelstelle<br />

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nach<br />

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Grän<br />

P<br />

Füssener<br />

Jöchle-<br />

Bahn<br />

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Haldensee<br />

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Stempelstelle<br />

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nach<br />

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Wengen<br />

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P<br />

308<br />

Stempelstelle<br />

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Hündlebahn<br />

Wiedemannsdorf<br />

Thalkirchdorf<br />

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alpe<br />

nach<br />

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P<br />

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308<br />

Alpe Stempelstelle<br />

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nach<br />

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STEMPELFELD STEMPELFELD STEMPELFELD STEMPELFELD<br />

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308<br />

Zaumberg<br />

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Bühl<br />

Stempelstelle<br />

P<br />

nach<br />

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nach<br />

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7<br />

Hopfen<br />

P<br />

P<br />

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Stempelstelle<br />

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P<br />

Nebelhornbahn<br />

Imbergbahn<br />

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Stempelstelle<br />

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Steibis<br />

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Station<br />

Seealpe<br />

nach<br />

Oberstdorf<br />

Stempelstelle<br />

Seeköpfle<br />

<br />

Nebelhorn<br />

Gipfelstation<br />

Station<br />

Höfatsblick<br />

Großer<br />

Seekopf<br />

STEMPELFELD STEMPELFELD STEMPELFELD STEMPELFELD<br />

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...<br />

Fußball-WM<br />

Daumendrücken<br />

fürs Heimatland<br />

Seite 31<br />

Oberallgäu<br />

Orgelmusik<br />

Johannes Skudlik<br />

spielt in Immenstadt<br />

Seite 32<br />

DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NR. 134 www.allgaeuer-anzeigeblatt.de<br />

29<br />

Kempten sichert Immenstädter Geburtshilfe<br />

Gesundheit Ab Herbst gibt es eine gemeinsame Hauptabteilung, in der ausreichend Ärzte und Hebammen<br />

rund um die Uhr für die Schwangeren da sind. Die derzeitige Belegstation hat Personalprobleme<br />

VON FRANZ SUMMERER<br />

Immenstadt/Kempten Mitunter ist es<br />

gut, zu einer größeren Organisation<br />

zu gehören. Im Fall der Geburtsstation<br />

im Krankenhaus von Immenstadt<br />

ist das der Klinikverbund<br />

Kempten-Oberallgäu. So sichern<br />

künftig Ärzte aus Kempten die Zukunft<br />

der Immenstädter Geburtshilfe.<br />

In einer gemeinsamen Hauptabteilung<br />

sollen ab Herbst insgesamt<br />

25 Ärzte – sechs mehr als jetzt – die<br />

beiden Standorte betreuen. Wobei<br />

in Immenstadt mindestens ein Mediziner<br />

und eine Hebamme rund um<br />

die Uhr vertreten sein werden. Für<br />

die Kemptener Ärzte stellt der Klinikverbund<br />

sogar eine Dienstwohnung<br />

bereit.<br />

„Während an anderen Krankenhäusern<br />

die Geburtshilfen geschlossen<br />

werden, gehen wir den umgekehrten<br />

Weg – das ist wohl einmalig<br />

in Bayern“, sagte gestern stolz der<br />

Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikverbunds,<br />

Gebhard Kaiser.<br />

Denn am Immenstädter Krankenhaus<br />

versorgen bisher Belegärzte die<br />

Mütter und helfen ihnen ihre Kinder<br />

auf die Welt zu bringen. Am<br />

1. Oktober gründen Kempten und<br />

Immenstadt die standortübergreifende<br />

Hauptabteilung. Dann stellen<br />

sieben Fachärzte in Vollzeit rund<br />

um die Uhr Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

in Immenstadt sicher.<br />

„Eine von uns sieben Hebammen ist<br />

ebenfalls immer da“, sagt Sabine<br />

Anwander. Wobei die Hebammen<br />

freiberuflich tätig sind.<br />

Nachdem 2005 die Geburtshilfen<br />

in Sonthofen und Oberstdorf geschlossen<br />

wurden, sicherten sechs<br />

Belegärzte deren Bestand in Immenstadt.<br />

Doch ihre Zahl nahm in<br />

den vergangenen Jahren beständig<br />

ab – bis auf derzeit drei Gynäkologen,<br />

die zudem ihre eigenen Praxen<br />

betreiben. „Es ist immer schwieriger<br />

geworden, Kollegen zu finden“,<br />

erklärten Dr. Jürgen Mende und<br />

Dr. Günther Schönfelder.<br />

Gründe dafür gebe es genug: Bürokratie<br />

und Dokumentationsaufwand<br />

hätten genauso zugenommen<br />

wie die Anforderungen an die Behandlungsqualität.<br />

„Auch die Haftpflichtprämien<br />

sind derart stark angestiegen,<br />

dass die Einnahmen<br />

Podiumsdiskussion<br />

Kandidaten diskutieren<br />

in Bad Hindelang<br />

Wer wird neuer Bürgermeister von<br />

Bad Hindelang? Zwei Kandidaten<br />

stehen am Sonntag, 1. Juli, zur Wahl:<br />

Dr. Sabine Rödel (50, Steuerberaterin)<br />

aus Bad Hindelang und der<br />

Oberstdorfer Andreas Maier (34,<br />

Beamter bei der Stadt Sonthofen).<br />

Beide sind parteilos und wurden<br />

jeweils in drei Ortsteilen nominiert.<br />

Maier ist zudem Kandidat der CSU.<br />

Wer sich von beiden einen Eindruck<br />

verschaffen möchte, hat dazu bei<br />

einer Open-Air-Podiumsdiskussion<br />

des <strong>Allgäuer</strong> <strong>Anzeigeblatt</strong>s am<br />

Musikpavillon vor dem Kurhaus in<br />

Bad Hindelang die Gelegenheit.<br />

Die Abendveranstaltung beginnt am<br />

Montag, 18. <strong>Juni</strong>, um 19 Uhr<br />

(bei schlechtem Wetter im Pfarrheim<br />

Bad Hindelang).<br />

Die Redakteure Michael Mang und<br />

Silvia Reich-Recla werden die<br />

Kandidaten zu aktuellen Anliegen in<br />

der Gemeinde Bad Hindelang und<br />

auch zu persönlichen Einschätzungen<br />

befragen. Der Eintritt ist frei.<br />

Die Besucher werden Gelegenheit<br />

haben, Fragen auf Karten zu notieren:<br />

Diese sollen die beiden Kandidaten<br />

im Laufe des Abends beantworten.<br />

(sir)<br />

Die kleine Rahel kam gestern in der Geburtsstation in Immenstadt zur Welt und liegt hier in den Armen ihres Vaters Benjamin<br />

Boss. Die Immenstädter Geburtshilfe ist als „babyfreundlich“ ausgezeichnet und hat über das südliche Oberallgäu hinaus einen<br />

guten Ruf. So kamen die Eltern von Rahel für ihre Geburt aus Probstried (Gemeinde Dietmannsried). Foto: Franz Summerer<br />

Die Struktur der neuen Hauptabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

● 665 Geburten gab es im vergangenen<br />

Jahr in der Klinik Immenstadt.<br />

Die Geburtshilfe dort wurde wegen der<br />

Förderung der Bindung von Eltern<br />

und Kind sowie dem Stillen der Neugeborenen<br />

als „babyfreundlich“ von<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

und dem UN-Kinderhilfswerk ausgezeichnet.<br />

Würde die letzte Geburtshilfe<br />

im südlichen Oberallgäu auch noch<br />

geschlossen, hätten die Schwangeren,<br />

„Wir sind sieben Hebammen<br />

an der Klinik<br />

Immenstadt.<br />

Eine von uns ist<br />

immer da.“<br />

Hebammen-Sprecherin<br />

Sabine Anwander<br />

durch die Belegarzttätigkeit die<br />

Kosten für die Versicherung kaum<br />

noch decken“, erläuterte Mende.<br />

Hinzu komme laut Schönfelder,<br />

dass viele jüngere Frauenärzte den<br />

zusätzlichen Zeitaufwand und die<br />

ständigen Bereitschaftsdienste –<br />

auch nachts und an den Wochenenden<br />

– scheuten. Dies gilt offenbar<br />

nicht für die beiden langjährigen<br />

Geburtshelfer Mende und Schönfelder.<br />

Sie wollen auch künftig an der<br />

Immenstädter Klinik Babys zur<br />

Welt bringen.<br />

Mehr Sicherheit für Schwangere<br />

Hinzu komme eine höhere Sicherheit<br />

für die werdenden Mütter, sagte<br />

Professor Ricardo Felberbaum,<br />

künftig Chefarzt der gemeinsamen<br />

Hauptabteilung: Für Frauen, die<br />

eine problemlose Schwangerschaft<br />

erlebt haben und bei denen keine<br />

Komplikationen zu erwarten sind,<br />

„ist die Immenstädter Geburtshilfe<br />

der optimale Ort für eine Entbindung“.<br />

Dort würden zudem „gynäkologische<br />

Operationen bei gutartiger<br />

Indikation“ erfolgen, entweder<br />

durch Felberbaum oder die leitende<br />

Oberärztin Dr. Marita Anwander.<br />

Ihr Oberarzt-Kollege Dr. Alexander<br />

Puhl sei für die Geburtshilfe und<br />

pränatale Untersuchungen zuständig.<br />

Bei Risikoschwangerschaften<br />

oder Frühgeburten würden die<br />

Frauen in Kempten versorgt.<br />

Der höhere Aufwand und die größere<br />

Anzahl von Ärzten kostet den<br />

Klinikverbund auch mehr Geld. Bei<br />

der Finanzierung setzt Vorsitzender<br />

Kaiser auf einen Zuschuss durch den<br />

Freistaat Bayern. Dort gibt es ein<br />

neues Förderprogramm mit einem<br />

Topf von insgesamt 25 Millionen<br />

Euro, das die Geburtshilfen im ländlichen<br />

Raum stärken soll. So hofft<br />

Kaiser, dass ab nächstem Jahr bis zu<br />

eine halbe Million Euro für die neue<br />

Hauptabteilung abfallen könnte.<br />

„Schlankes Hotel“ contra Vier-Sterne-Haus<br />

Bürgermeisterwahl Andreas Maier und Dr. Sabine Rödel nennen ihre Ideen,<br />

um die Übernachtungszahlen in den Bad Hindelanger Tallagen zu stärken<br />

Bad Hindelang Immer mehr Gäste<br />

verbringen in Oberjoch ihren Urlaub<br />

in einem der großen Hotels<br />

oder auch in einer luxuriösen Ferienwohnung.<br />

Der Hauptort der Gemeinde,<br />

Bad Hindelang (auch Bad<br />

Oberdorf und Vorderhindelang),<br />

hat aber seit Jahren mit einem<br />

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Rückgang der<br />

Gäste zu kämpfen.<br />

Wir fragen die<br />

beiden Bad Hindelanger<br />

Bürgermeisterkandidaten,<br />

Dr. Sabine<br />

Rödel und Andreas<br />

Maier: Welche<br />

Ideen haben Sie,<br />

um die Übernachtungszahlen<br />

in der<br />

die bis aus dem Kleinwalsertal kommen,<br />

einen viel längeren Weg zum<br />

nächsten Kreißsaal.<br />

● Organisation Ab 1. Oktober ist folgende<br />

Struktur geplant: Chefarzt der<br />

standortübergreifenden Hauptabteilung<br />

Gynäkologie/Geburtshilfe ist Professor<br />

Dr. Ricardo Felberbaum. Als leitende<br />

Oberärzte fungieren Dr. Marita<br />

Anwander (Gynäkologie) und Dr. Alexander<br />

Puhl (Geburtshilfe). Für die<br />

Tallage der Gemeinde Bad Hindelang<br />

wieder anzukurbeln?<br />

● Andreas Maier Grundsätzlich ist<br />

die touristische Entwicklung in<br />

Ober- und Unterjoch sehr erfreulich<br />

und dies ist für die Gemeinde Bad<br />

Hindelang äußerst wichtig. Mir ist<br />

es daher ein besonderes Anliegen,<br />

bislang ungenutztes Potenzial für<br />

das Gemeindegebiet Bad Hindelang<br />

abzuschöpfen und auch dem besorgniserregenden<br />

Rückgang an Betten<br />

und Gästezahlen<br />

in der Tallage<br />

entgegenzuwirken.<br />

Erste Maßnahmen<br />

wurden<br />

mit dem Projekt<br />

„Alpennester“, Andreas Maier<br />

das ich grundsätzlich<br />

als gut betrachte, auf den Weg<br />

gebracht. Bedauerlicherweise wird<br />

es aus verschiedenen Gründen nicht<br />

angenommen, was es zu analysieren<br />

und zu diskutieren gilt. Die Ansiedlung<br />

eines weiteren Hotels würde<br />

die Übernachtungszahlen in der<br />

Tallage stärken. Wie ich schon häufiger<br />

erwähnt habe, halte ich nichts<br />

von einer möglichen Ansiedlung eines<br />

Vier-Sterne oder höher klassifizierten<br />

Hotels. Die Wertschöpfung,<br />

die aus solchen Beherbergungsbetrieben<br />

resultiert, beschränkt sich<br />

zu größten Teilen auf das Hotel<br />

selbst. Ein „schlankes“ Hotel, vergleichbar<br />

mit den Explorer-Häusern<br />

in unserer Region, entspricht<br />

eher dem Anforderungsprofil. Weitere<br />

Projekte sind der Ausbau des<br />

Schlechtwetterangebots im Ort und<br />

ganze Abteilung sind 25 Ärzte vorgesehen.<br />

Von 8 bis 16 Uhr stehen in Immenstadt<br />

drei Ärzte bereit, ab 16 Uhr<br />

ein Assistenzarzt und ein Oberarzt in<br />

Rufbereitschaft.<br />

● Förderung Mittelgroße Geburtshilfen<br />

mit 300 bis 800 Geburten im<br />

Jahr werden <strong>vom</strong> Freistaat bezuschusst,<br />

wenn sie ein Defizit aufweisen und<br />

die Krankenhäuser die Versorgung einer<br />

größeren Fläche abdecken. (sf)<br />

die weitere Professionalisierung der<br />

Loipenpräparation sowie der kontinuierliche<br />

Ausbau und Erhalt unserer<br />

Rad- und Wanderwege. Ebenso<br />

ist das etablierte und erfolgreiche<br />

Produkt der „Bad Hindelang<br />

Plus“-Karte ab dem Jahr 2020 weiter<br />

zu attraktivieren. Darüber hinaus<br />

ist es wichtig, mit allen Beteiligten<br />

die ganzheitliche Tourismusstrategie<br />

2020 fortzuschreiben.<br />

● Dr. Sabine Rödel Da mehr als 80<br />

Prozent der Wertschöpfung vor Ort<br />

direkt oder indirekt aus dem Tourismus<br />

resultieren, ist es eine der<br />

wichtigsten Aufgaben, den Tourismus<br />

vor Ort zu stärken. Ziel muss<br />

die Förderung des Qualitätstourismus<br />

in Bad Hindelang sein.<br />

Bereits initiiert ist das Projekt<br />

„Alpennester“, bei dem die Gemeinde<br />

Ferienwohnungen anmietet,<br />

auf den neuesten Stand bringt und<br />

an die Gäste vermietet. Für die Akzeptanz<br />

des Projektes wird die konkrete<br />

Ausgestaltung der Verträge<br />

entscheidend sein. Aus meiner Sicht<br />

ist es unerlässlich, ein hochwertiges<br />

Hotel (Vier Sterne oder höher klassifiziert)<br />

anzusiedeln. Hierbei gilt<br />

es, für eine qualitätsbewusste Ziel-<br />

gruppe ein zu Bad<br />

Hindelang passendes,<br />

nachhaltiges<br />

Hotelkonzept<br />

zu erarbeiten und<br />

konsequent umzusetzen.<br />

Entscheidend<br />

für den<br />

Sabine Rödel Erfolg wird sein,<br />

dass es auf Alleinstellungsmerkmalen<br />

basiert.<br />

Dann geht es darum, die Übernachtungszahlen<br />

überproportional<br />

zu steigern. Dies hängt ganz entscheidend<br />

von den Freizeitmöglichkeiten<br />

ab. Hier besteht meines Erachtens<br />

überall in der Gemeinde ein<br />

hohes Potenzial. Wichtig ist, die bestehende<br />

Infrastruktur an aktuelle<br />

Bedürfnisse anzupassen und anzureichern.<br />

Im Winter gehört dazu,<br />

dass wir das hohe Niveau unserer<br />

Skigebiete auch künftig durch Einsatz<br />

modernster Technik erhalten.<br />

Für mehr Attraktivität im Sommer<br />

sollten wir unser Angebot für Fahrradtouristen<br />

erweitern, zum Beispiel<br />

durch neue E-Bike-Ladestationen<br />

oder im Wanderwegebereich<br />

Familien mit Kindern neue Erlebnisse<br />

anbieten. (ab)<br />

Polizeibericht<br />

RETTENBERG/LINDENBERG<br />

Vermisster sitzt<br />

regungslos in Wagen<br />

Ein 51-Jähriger saß am Dienstagnachmittag<br />

in einem Ortsteil von<br />

Rettenberg in seinem Auto und bewegte<br />

sich nicht. Passanten glaubten,<br />

er würde nicht mehr leben, und<br />

riefen die Polizei. Wie sich herausstellte,<br />

war der Mann auf Medikamentenentzug.<br />

Darum hatte die<br />

Polizei Lindenberg den Vermissten<br />

zur Fahndung ausgeschrieben. Ein<br />

Rettungshubschrauber brachte den<br />

51-Jährigen ins Krankenhaus nach<br />

Kempten. (p)<br />

Blickpunkte<br />

SONTHOFEN<br />

Behinderungen wegen<br />

Gelöbnis in der Stadtmitte<br />

Zu Behinderungen des Anlieferverkehrs<br />

in der Fußgängerzone in<br />

Sonthofen wird es am Montag, 18.<br />

<strong>Juni</strong>, kommen. Der Grund ist das<br />

„feierliche Gelöbnis“ der Bundeswehr<br />

in der Stadtmitte, informiert<br />

die Stadtverwaltung Sonthofen. Betroffen<br />

davon sind die Bereiche<br />

von der Filmburg bis zum Oberen<br />

Markt und <strong>vom</strong> Oberen Markt bis<br />

zum Marktbrunnen. Bereits ab 8<br />

Uhr finden auf dem Oberen Markt<br />

Tribünen-Aufbauten statt. Nicht<br />

mehr passierbar ist der Veranstaltungsbereich<br />

von 15 Uhr bis ungefähr<br />

19.30 Uhr. Im Rahmen eines<br />

Appells werden dann 25 Führungskräfte<br />

aus Wirtschaft, Verwaltung<br />

und Politik geloben, der Bundesrepublik<br />

treu zu dienen. Das ist der<br />

Auftakt einer Ausbildungswoche für<br />

zivile Führungskräfte an der Schule<br />

für ABC-Abwehr und gesetzliche<br />

Schutzaufgaben in Sonthofen. (oh)<br />

ALTSTÄDTEN<br />

Sommerfest mit Musik<br />

und Beachvolleyball<br />

Ein Sommerfest mit Beachvolleyballturnier<br />

in der Freizeitanlage<br />

Altstädten haben der Trachten- und<br />

der Schützenverein organisiert. Es<br />

findet statt am Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, ab<br />

14 Uhr. Es gibt Aufführungen der<br />

Plattler, Kaffee und Kuchen, Lichtgewehrschießen<br />

und eine Kinderanimation<br />

rund ums Schwimmbecken<br />

in Altstädten. Ab 17 Uhr<br />

steigt das Beachvolleyballturnier.<br />

Abends spielt ein DJ Musik, es<br />

gibt eine Wein- und Longdrink-<br />

Bar. (oh)<br />

OY-MITTELBERG<br />

Neue Bauplätze auf<br />

6700 Quadratmetern<br />

Acht neue Bauplätze könnte es<br />

künftig in Mittelberg geben. Der<br />

Gemeinderat Oy-Mittelberg hat<br />

dazu ein verkürztes Verfahren für<br />

einen den Bebauungsplan „Mittelberg<br />

– Mühlbachblick“ auf den<br />

Weg gebracht. Anlass ist, dass die<br />

Gemeinde laut Bürgermeister<br />

Theo Haslach eine Fläche von 6700<br />

Quadratmetern am südlichen<br />

Ortsrand von Mittelberg gekauft<br />

hat. (sho)<br />

OY-MITTELBERG<br />

Tourismuskonzept: Duft-Ort<br />

ist beschlossene Sache<br />

Jetzt ist es offiziell: Die Gemeinde<br />

Oy-Mittelberg will künftig als<br />

Duft-Ort um Touristen werben. Ein<br />

Votum des Verwaltungsausschusses<br />

war noch ausgestanden, nun<br />

wurde es laut Bürgermeister Theo<br />

Haslach einstimmig gefällt. Bereits<br />

im Herbst sollen im neuen Gäste-<br />

Journal Gastgeber markiert sein, die<br />

bei dem Projekt mitmachen. Wie<br />

berichtet sieht das Konzept vor, mit<br />

für Oy-Mittelberg typischen Düften<br />

zu werben, etwa mit Landwirtschaft,<br />

Kaffee und ätherischen<br />

Ölen. (sho)


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

30 Service<br />

kKDonnerstag<br />

14<br />

<strong>Juni</strong><br />

Namenstage<br />

Gottschalk<br />

Spruch des Tages<br />

Es gibt nichts Schlimmeres<br />

als freundschaftliche<br />

Bevormundung.<br />

(Anton Tschechow)<br />

Apotheken-Notdienste<br />

Apotheke am Rathaus, Marienplatz 3,<br />

Immenstadt, 8 bis 8 Uhr, 0 83 23/63 96.<br />

Hubertus-Apotheke, Weststraße 11,<br />

Oberstdorf, 8 bis 8 Uhr, 0 83 22/46 44.<br />

Post-Apotheke, Bahnhofstraße 9, Weiler-Simmerberg,<br />

8-8 Uhr, 0 83 87/83 83.<br />

Marien-Apotheke, Marktstraße 5, Weitnau,<br />

8 bis 18.30 Uhr, 0 83 75/4 68.<br />

Ärztliche Bereitschaft<br />

Ärztlicher Bereitschaftsdienst Oberallgäu,<br />

bei Erkrankungen, deretwegen man<br />

zum Hausarzt ginge, 116 117 (ohne Vorwahl,<br />

kostenlos).<br />

Ärztlicher Not- und Unfalldienst, 1 12.<br />

In Notfällen<br />

Im Oberallgäu:<br />

Feuerwehr und Rettungsdienst, 112.<br />

Polizeinotruf, 1 10.<br />

Giftnotruf, 089/19240.<br />

Servicenummer für Krankentransport,<br />

0831/19 2 22.<br />

Im Kleinwalsertal:<br />

Feuerwehr, 122.<br />

Rettung, 144.<br />

Polizeinotruf, 1 33.<br />

Behördenrufnummer<br />

Behördenauskunft, Telefon 115 (ohne<br />

Vorwahl), 7.30 bis 18 Uhr.<br />

Polizeistationen<br />

Sonthofen 08321/66350.<br />

Immenstadt 08323/96100.<br />

Oberstdorf 08322/96040.<br />

Oberstaufen 08386/ 939300.<br />

Kleinwalsertal:<br />

Hirschegg 0043-59133/8129100.<br />

Ausstellungen<br />

SONTHOFEN<br />

„1914-1919: Sonthofen in schweren<br />

Zeiten“, 15 bis 18 Uhr, Heimathaus.<br />

„Kreartiver Sommer“, Bilder von Gudrun<br />

Burger, Karl Lipp, Inge Martin und<br />

Rosmarie Schmidbauer, Schaufenstergalerie<br />

„Kreartiv“, Schloßstraße 15.<br />

Bilder von Inge Martin, Rehaklinik.<br />

Bilder von Margit Seltmann, 13 bis 18<br />

Uhr, Café „Herlein“, Bahnhofstraße 29.<br />

IMMENSTADT<br />

„Im Allgäu“, Bilder von Christoph<br />

Schneider, Praxis Dr. Schäfer, Kirchplatz 3.<br />

Witz, Karikatur, Surrealismus, 8 bis 20<br />

Uhr, Gesundheitszentrum.<br />

„Expedition Nagelfluh“, 10 bis 18 Uhr,<br />

Alpseehaus, Bühl.<br />

„Unterwegs“, Berufsverband Bildender<br />

Künstler, Literaturhaus Allgäu.<br />

„Der Ski im Allgäu“, 10 bis 18 Uhr, <strong>Allgäuer</strong><br />

Bergbauernmuseum, Diepolz.<br />

OBERSTDORF<br />

„Die Bergschau“, 14 bis 18 Uhr, Altes<br />

Rathaus.<br />

„Neue Natura 2000 - Biotopverbundnetz“,<br />

9 bis 17 Uhr, Oberstdorf Haus.<br />

Arbeiten von Gabriele Schirneker, 14<br />

bis 19 Uhr, „Ideen-Werkstatt“, Weststr. 16.<br />

BAD HINDELANG<br />

„Hindelongar Alpzit“, Ostrachtaler Künstler,<br />

8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Kurhaus.<br />

Kunsthaus Kilian Lipp, 14 bis 17 Uhr,<br />

Gailenberg 13.<br />

BLAICHACH<br />

„Allgäu“, Fotografien von Benjamin Zapf,<br />

7.30 bis 11.30 und 15 bis 19 Uhr, Physiotherapie<br />

Birgit Mayer, Bihlerdorf.<br />

FISCHEN<br />

„Fülle - Farben und Formen“, Andrea<br />

Keinert und Jenny Fässler-Obermeyer, 9<br />

bis 17 Uhr, Fiskina.<br />

HIRSCHEGG<br />

„Haargricht - Tradition und Moderne<br />

Gaid des?“, 8 bis 18 Uhr, Walserhaus.<br />

OBERSTAUFEN<br />

Webmuseum mit Teppichausstellung,<br />

10-18 Uhr, Handwebereien, Thalkirchdorf.<br />

„Kunst und Wohnkultur“, Bilder von Dr.<br />

Magdalena Willems-Pisarek, 9.30 bis 12<br />

und 14 bis 18 Uhr, Firma Köllmayer,<br />

Kirchplatz 12/Meerau 17.<br />

RIEZLERN<br />

„100 Jahre Wilhelm Fritz“, 10 bis 18<br />

Uhr, Sternpassage.<br />

WEITNAU<br />

Raumtraum von Bettina Helchenberg,<br />

8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, Tourismusbüro.<br />

Bäder<br />

SONTHOFEN<br />

Wonnemar, 10 bis 21 Uhr; Wohlfühltag<br />

60+; Sauna, 10 bis 22 Uhr.<br />

IMMENSTADT<br />

Freibad Kleiner Alpsee, Bühl, 9 bis 20<br />

Uhr (bei Schlechtwetter 9 bis 12 Uhr).<br />

OBERSTDORF<br />

Moorbad, 10 bis 19 Uhr.<br />

Oberstdorf Therme, 13 bis 21 Uhr;<br />

Sauna, 13 bis 21 Uhr.<br />

Strandbad Freibergsee, 8 bis 20 Uhr.<br />

BAD HINDELANG<br />

Naturbad, 9 bis 19 Uhr.<br />

BURGBERG<br />

Freibad Vitalpark, 10 bis 19 Uhr.<br />

FISCHEN<br />

Erlebnis- und Familienbad, 9 bis 19<br />

Uhr (bei Schlechtwetter 11 bis 13 Uhr).<br />

Hallenbad „Vitaldörfle“, Langenwang,<br />

7.30 bis 19 Uhr; Sauna, 15 bis 21 Uhr.<br />

Panorama-Hallenbad, 16 bis 19 Uhr.<br />

MISSEN-WILHAMS<br />

Freibad, 9.30 bis 19.30 Uhr.<br />

OBERSTAUFEN<br />

Erlebnisbad Aquaria, 9 bis 22 Uhr.<br />

Freibad Thalkirchdorf, 9 bis 19 Uhr.<br />

RIEZLERN<br />

Freibad, 9 bis 20 Uhr (bei Schlechtwetter<br />

9 bis 11 Uhr).<br />

WEITNAU<br />

Freibad Seltmans, 9 bis 20 Uhr.<br />

WERTACH<br />

Starzlachauenbad, 8 bis 19 Uhr (bei<br />

Schlechtwetter 7.30 bis 9.30 Uhr).<br />

Bergbahnen<br />

IMMENSTADT<br />

Alpsee Bergwelt, Ratholz, 9 bis 18 Uhr,<br />

Sesselbahn, Telefon 0 83 25/2 52.<br />

Mittagbahn, 8 bis 17 Uhr.<br />

OBERSTDORF<br />

Söllereckbahn, 9 bis 17 Uhr.<br />

BAD HINDELANG<br />

Hornbahn, 9 bis 16.30 Uhr.<br />

Wiedhagbahn, Oberjoch, 9 bis 16.15 Uhr.<br />

BLAICHACH-GUNZESRIED<br />

Ossi-Reichert-Bahn, 9 bis 16.30 Uhr.<br />

BOLSTERLANG<br />

Hörnerbahn, 8.30 bis 16.30 Uhr.<br />

MITTELBERG<br />

Walmendingerhornbahn, 9-16.15 Uhr.<br />

OBERSTAUFEN<br />

Hochgratbahn, Steibis, 8.45-16.30 Uhr.<br />

Hündle-Gondelbahn, 9 bis 16.30 Uhr.<br />

Imbergbahn, Steibis, 9 bis 16.30 Uhr.<br />

Büchereien<br />

SONTHOFEN<br />

Bücherei, Altstädten, 16 bis 18 Uhr.<br />

IMMENSTADT<br />

Stadtbücherei, 10 bis 17 Uhr.<br />

OBERSTDORF<br />

Bibliothek, Gymnasium, 14 bis 19 Uhr.<br />

BAD HINDELANG<br />

Pfarrbücherei, 16 bis 18 Uhr.<br />

BLAICHACH<br />

Bücherei, 15 bis 18 Uhr.<br />

OBERMAISELSTEIN<br />

Bücherei, 8 bis 17 Uhr.<br />

OBERSTAUFEN<br />

Bücherei im Haus des Gastes, 10 bis<br />

12 und 13 bis 16 Uhr.<br />

RETTENBERG<br />

Bücherei, Grundschule, 8 bis 12 Uhr.<br />

WALTENHOFEN<br />

Pfarrbücherei, Martinszell, 15 bis 17 Uhr.<br />

WEITNAU<br />

Gemeindebücherei, Hoheneggstraße 25,<br />

10 bis 12 und 16 bis 19 Uhr.<br />

WERTACH<br />

Gemeindebücherei, 8 bis 12 und 14 bis<br />

17 Uhr.<br />

Eissportanlagen<br />

OBERSTDORF<br />

Eissportzentrum, Publikumslauf H 2,<br />

10.30 bis 12 Uhr; Publikumslauf H 3,<br />

<strong>14.</strong>20 bis 16.20 Uhr.<br />

Freizeitanlagen<br />

SONTHOFEN<br />

Bauernhof Krötz, Tiefenbach, 10 bis 18<br />

Uhr, Streichelzoo, Tel. 0 83 21/8 37 35.<br />

Minigolfplatz, ab 13 Uhr, Telefon<br />

0 83 21/8 59 51.<br />

Familienmusik Althaus spielt auf<br />

„Volksmusik zur Summerzit“ spielt die Familienmusik Althaus am<br />

Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, ab 20 Uhr in der Sonthofer Kultur-Werkstatt. Das<br />

Ensemble bietet ein vielfältiges Programm mit Instrumentalmusik<br />

und Gesang. Mit rund 20 Instrumenten, darunter Geigen, Bratsche,<br />

Harfe, Hackbrett, Akkordeon, Schweizer Örgele, Kontrabass und Gitarre,<br />

spielen die Musiker schmissige <strong>Allgäuer</strong> und Schweizer Weisen,<br />

singen, jodeln und geben selbst geschriebene Stücke und klassische<br />

Werke zum Besten. Karten-Telefon 08321/2492. Foto: Althaus<br />

IMMENSTADT<br />

Alpsee Bergwelt, Ratholz, „Alpsee Coaster“<br />

und Abenteuer Alpe, 10 bis 18 Uhr.<br />

Alpsee Skytrail, Bühl, 10 bis 18 Uhr.<br />

Kletterwald Bärenfalle, Ratholz, 10 bis<br />

17 Uhr.<br />

Miniaturgolfplatz, Bühl, 11 bis 20 Uhr.<br />

OBERSTDORF<br />

Allgäu-Coaster, 10 bis 18 Uhr.<br />

Audi-Arena, 10 bis 18 Uhr.<br />

Breitachklamm, 9 bis 18 Uhr (letzter<br />

Einlass 17 Uhr), Telefon 0 83 22/48 87.<br />

Heini-Klopfer-Skiflugschanze, 9.30 bis<br />

17.30 Uhr.<br />

Kletterwald Söllereck, 10 bis 17 Uhr.<br />

Minigolfplatz am Mühlacker, Nähe<br />

Parkplatz Nebelhornbahn, ab 13 Uhr.<br />

BOLSTERLANG<br />

Bogenübungsplatz, 14 Uhr, Kurs für Anfänger,<br />

Anmeldung: Telefon 08326/83<strong>14.</strong><br />

BURGBERG<br />

Burgberger Tierparadies, 10 bis 18 Uhr.<br />

Erzgruben, 10.30 bis 17 Uhr.<br />

MISSEN-WILHAMS<br />

Minigolfplatz, ab 15 Uhr.<br />

OBERMAISELSTEIN<br />

Sturmannshöhle, 9.30 bis 16.30 Uhr.<br />

OBERSTAUFEN<br />

Sommerrodelbahn am Hündle, 13 bis<br />

17 Uhr (bei trockenem Wetter).<br />

RETTENBERG<br />

Bogensportanlage, Kranzegg, 16 Uhr<br />

(bei trockenem Wetter), T. 0 83 27/75 86.<br />

Jugendtreffs<br />

SONTHOFEN<br />

Jugendhaus, offener Betrieb, 12.30 bis<br />

16 Uhr; „Raus aus dem Haus“ am Abenteuerspielplatz,<br />

16.30 Uhr.<br />

IMMENSTADT<br />

Jugendhaus „Rainbow“, 15 bis 22 Uhr.<br />

BLAICHACH<br />

Jugendhaus „Backstage“, 16 bis 20 Uhr.<br />

Museen<br />

SONTHOFEN<br />

Heimathaus, 15 bis 18 Uhr.<br />

Mini-Mobil-Museum, Oberstdorfer Straße<br />

10, 11 bis 17 Uhr.<br />

IMMENSTADT<br />

<strong>Allgäuer</strong> Bergbauernmuseum, Diepolz,<br />

10 bis 18 Uhr.<br />

Museum Hofmühle, 14 bis 17 Uhr.<br />

OBERSTDORF<br />

Bergbauernhaus Gerstruben, 13 bis 16<br />

Uhr.<br />

Heimatmuseum, Oststraße 13, 10 bis<br />

12 u. 14 bis 17.30 Uhr, Sonderführungen<br />

unter Telefon 08322/2218 oder 2226.<br />

BAD HINDELANG<br />

„Obere Mühle“, Bad Oberdorf, 10 bis 18<br />

Uhr, Ausstellung des Heimatdienstes.<br />

FISCHEN<br />

Heimatmuseum mit FIS-Skimuseum,<br />

15 bis 17 Uhr.<br />

RETTENBERG<br />

Bierkrugmuseum, Rottach, Anfragen<br />

unter Telefon 08379/401.<br />

WEITNAU<br />

Museum Hohenegg, 10 bis 12 und 16<br />

bis 19 Uhr.<br />

Öffnungszeiten<br />

SONTHOFEN<br />

„ebbes“ - Das andere Kaufhaus, Völkstraße<br />

2 a, 10 bis 13 Uhr.<br />

„ebbes“ - Das andere Möbelhaus,<br />

Martin-Luther-Straße 1, 14 bis 18 Uhr.<br />

Caritas-Sozialladen, Oberstdorfer Straße<br />

2, 10 bis 11.30 Uhr.<br />

Caritas-Wärmestube, Martin-Luther-<br />

Straße 10 b, 11.30 bis 12.30 Uhr.<br />

Caritasverband, offener Mittagstisch,<br />

11.30 bis 12.30 Uhr, UG.<br />

Freiwilligenagentur, Martin-Luther-<br />

Straße 10 b, 14 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung,<br />

Telefon 0 83 21/60 76 -2 13.<br />

Kleiderstube Caritasverband, Martin-<br />

Luther-Straße, 9 bis 11 u. 14 bis 16 Uhr.<br />

VdK-Geschäftsstelle, Rathausplatz 1, 9<br />

bis 12 und 13 bis <strong>14.</strong>30 Uhr, Anmeldung:<br />

0831/5405620.<br />

IMMENSTADT<br />

Caritasladen, Kirchplatz 1 a, 10.30 bis<br />

12 Uhr, Telefon 0 83 23/98 90 93.<br />

Caritasverband, offener Mittagstisch, 12<br />

bis 13 Uhr, Pfarrheim St. Nikolaus.<br />

Tierheim, Unterzollbrücke, 14 bis 17 Uhr.<br />

OBERSTDORF<br />

Tierheim, Kornau, 10.30 bis 11.30 Uhr.<br />

Wertstoffhöfe<br />

SONTHOFEN 13.30 bis 17.30 Uhr.<br />

Müllumladestation, Theodor-Aufsberg-<br />

Straße, 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr.<br />

IMMENSTADT 13.30 bis 17.30 Uhr.<br />

Vergärungsanlage Rauhenzell, 14 bis<br />

17 Uhr.<br />

OBERSTDORF 15 bis 17 Uhr.<br />

WEITNAU 15 bis 17 Uhr.<br />

Kirchliche Termine<br />

SONTHOFEN<br />

Ev. Kirchengemeinde, Donnerstagstreff,<br />

15 Uhr, ev. Gemeindezentrum.<br />

Kinos<br />

SONTHOFEN<br />

Filmburg: „Jurassic World: Das gefallene<br />

Königreich“ 3D (ab 12 J.) 19.30 Uhr. -<br />

„Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“<br />

(o. A.) 19.45 Uhr.<br />

IMMENSTADT<br />

Union Filmtheater: „Swimming with<br />

Men“ (o. A.) 19 Uhr.<br />

„Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“<br />

(o. A.) 20 Uhr.<br />

„Zeit für Utopien“ (o. A.) 21 Uhr.<br />

OBERSTDORF<br />

Kino im LOFT: „Solo: A Star Wars Story“<br />

(ab 12 J.) 16 und 19.30 Uhr.<br />

„Jurassic World: Das gefallene Königreich“<br />

3D (ab 12 J.) 17 und 20 Uhr.<br />

Kurfilmtheater:<br />

„Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“<br />

(o. A.) 18 und 20.30 Uhr.<br />

Berggottesdienste<br />

OBERSTDORF<br />

Kath. Bergmesse, 11 Uhr, Fellhornbahn<br />

(bei Regen im Panoramarestaurant).<br />

MITTELBERG<br />

Ev. Berggottesdienst, 10.30 Uhr, Walmendingerhornbahn<br />

(bei jedem Wetter).<br />

Kommunalpolitik<br />

SONTHOFEN<br />

Bau- und Umweltausschuss, 18.30<br />

Uhr, Rathaus.<br />

Beirat für Energie und Klimaschutz des<br />

Landkreises, 13.30 Uhr, Landratsamt.<br />

BAD HINDELANG<br />

Infoveranstaltung der Bürgermeisterkandidatin<br />

Dr. Sabine Rödel, 15.30<br />

Uhr, Café „Mali“, Vorderhindelang.<br />

Infoabend mit Bürgermeisterkandidat<br />

Andreas Maier, 19.30 Uhr, „Prinz-Luitpold-Bad“,<br />

Bad Oberdorf.<br />

FISCHEN<br />

Gemeinderat, 19.30 Uhr, Fiskina.<br />

OBERSTAUFEN<br />

Marktgemeinderat, 20 Uhr, Färberhaus.<br />

WEITNAU<br />

Gemeinderat, 19.30 Uhr, Historisches<br />

Amtshaus.<br />

Lauf- & Walkingtreffs<br />

OBERSTAUFEN-THALKIRCHDORF<br />

Nordic Walking, 19 Uhr, Thaler Festsaal.<br />

Märkte<br />

WALTENHOFEN<br />

Wochenmarkt, 15 bis 18 Uhr, Alter<br />

Bahnhof, Oberdorf.<br />

Theater & Konzerte<br />

BAD HINDELANG<br />

Musik am Horn: „Alphorn und Musik“,<br />

Hindelanger Alphornbläser und Stammtisch<br />

Museg, 18 Uhr, Berggasthof „Zum<br />

Oberen Horn“ (entfällt bei Regen).<br />

FISCHEN<br />

Männergesangsverein, Konzert, 20 Uhr,<br />

Fiskina.<br />

Vorträge<br />

OBERSTAUFEN<br />

„Wie wir die Blockaden unserer Entwicklung<br />

lösen können“, Vortrag von<br />

Wolfram Kölling, 10.15 Uhr, Hochgrat-<br />

Klinik Wolfsried, Stiefenhofen.<br />

Was ist sonst noch los<br />

SONTHOFEN<br />

Käsereiführung, 10.30 Uhr, Bauernhof<br />

Krötz, Tiefenbach, Telefon 08324/89220.<br />

IMMENSTADT<br />

Führung, 9.30 Uhr, Bergkäserei, Diepolz<br />

(keine Anmeldung erforderlich).<br />

Kirchenführung, 10 Uhr, kath. Kirche St.<br />

Stephan, Bühl.<br />

Buddhismus, Erklärungen, 19 Uhr; Meditation,<br />

20 Uhr, Gut Hochreute, Bühl.<br />

BALDERSCHWANG<br />

Alpsennereibesichtigung, 9 Uhr, Höfle-<br />

Alp.<br />

OFTERSCHWANG<br />

Sennereiführung, 10.15 Uhr, Bergbauernsennerei,<br />

Hüttenberg (kostenlos und<br />

ohne Anmeldung).<br />

RETTENBERG<br />

Brauereiführung, 14 Uhr, Privatbrauerei<br />

Zötler, Anmeldung: Tel. 08327/92128.<br />

Line-Dance, 18 Uhr, Gasthof „Adler-<br />

Post“, Telefon 08327/930260.<br />

WALTENHOFEN<br />

Sprechstunde bei Bürgermeister Eckhard<br />

Harscher, 17 bis 18 Uhr, Rathaus.<br />

WERTACH<br />

Handarbeitstreff, 15 Uhr, Wollstadel.<br />

Sport & Gesundheit<br />

SONTHOFEN<br />

Kneippverein, Wassergymnastik, 16<br />

Uhr, Albert-Schweitzer-Schule, Rieden.<br />

Rheumaliga, Trockengymnastik,<br />

17.30 Uhr; Wassergymnastik, 18.30<br />

Uhr, Albert-Schweitzer-Schule, Rieden.<br />

Basketball, Hobbygruppe, 18.30 Uhr,<br />

Gymnasium, Turnhalle.<br />

SC, Damen-Aerobic, 18.30 Uhr, Grundschule,<br />

Turnhalle, Rieden.<br />

Rückengymnastik der Naturfreunde,<br />

20 Uhr, Alte Turnhalle.<br />

IMMENSTADT<br />

Rheumaliga, Trockengymnastik, 9 Uhr,<br />

Lonnys Sportwerk, Badeweg 5.<br />

Schachklub, Seniorenschach, 19 Uhr,<br />

Vereinsheim, Am Graben <strong>14.</strong><br />

Schützenverein Bühl, Übungsschießen,<br />

19.30 Uhr, Gasthaus „Alpsee“, Bühl.<br />

TVI, Rückengymnastik Damen, 19.30<br />

Uhr; Rückengymnastik, 20.15 Uhr; Rückengymnastik<br />

und Spiele, 21.15 Uhr,<br />

Königsegg-Turnhalle.<br />

OBERSTDORF<br />

Schützengesellschaft, KK-Übungsschießen,<br />

18.30 Uhr, Schützenhaus.<br />

TSV, Karate, Kinder, 17.15 Uhr; ab 15 J.,<br />

18.15 Uhr, Mittelschule, Gymnastikhalle.<br />

TSV, Tanztraining, 19.30 Uhr, Mittelschule,<br />

Gymnastikhalle.<br />

BLAICHACH<br />

Schützengesellschaft, LG- und KK-<br />

Übungsschießen, 19 Uhr, Schützenhaus.<br />

BURGBERG<br />

TSV, Judo: fortgeschrittene Kinder, 17<br />

Uhr; Judo Jugend/Erwachsene, 18.45 Uhr;<br />

Selbstverteidigung Ju-Jitsu ab 12 J. und<br />

Erwachsene, 18.45 Uhr, Grüntenhalle.<br />

MISSEN-WILHAMS<br />

Herren- und Seniorengymnastik,<br />

17.30 bis 18.30 Uhr, Haus des Gastes.<br />

Vereine & Verbände<br />

SONTHOFEN<br />

Verein Notausgang, Café Impuls, 14 bis<br />

18 Uhr, T. 08321/4072040, Sonnenstr. 6.<br />

IMMENSTADT<br />

Familienzentrum im Kinderschutzbund,<br />

Beratung, 9.30 bis 11.30 und 14 bis 16<br />

Uhr; Kleinkinderbetreuung, 9 bis 11.30<br />

Uhr, Mittagstraße 6.<br />

OBERSTAUFEN<br />

Alpenverein, Treffen, 20 Uhr, Bad Rain.<br />

Familienzentrum, Englisch für Kinder,<br />

<strong>14.</strong>30 Uhr, Kurhaus; FamZ-Tanz, <strong>14.</strong>15 bis<br />

18.30 Uhr, Montessori-Schule Kalzhofen;<br />

Zumba Gold, 10.15 Uhr, Turnhalle Thalkirchdorf<br />

und 18.30 Uhr, Hotel Concordia.<br />

WALTENHOFEN<br />

Schachclub Martinszell, Schachtraining,<br />

18 Uhr, Mehrzweckhalle, ASV-Geschäftszimmer,<br />

Oberdorf.<br />

So erreichen Sie uns<br />

Aboservice 08323/802-161<br />

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(außer Verantwortung der Redaktion)<br />

Der heutigen Ausgabe liegt eine Beilage<br />

der Firma V-Markt, Immenstadt/Fischen,<br />

der Firma Feneberg Lebensmittel, Immenstad/Sonthofen,<br />

der Firma Möbel<br />

Wassermann, Mittereschweg 2, Memmingen,<br />

und der Firma Möbel Inhofer, Ulmer<br />

Straße 50, Senden, bei.<br />

<strong>Allgäuer</strong> <strong>Anzeigeblatt</strong><br />

<strong>Allgäuer</strong> Zeitung<br />

Die Tageszeitung für das Oberallgäu<br />

und Kleinwalsertal<br />

Verlag: Eberl Medien GmbH & Co. KG,<br />

Immenstadt i. Allgäu,<br />

und <strong>Allgäuer</strong> Zeitungsverlag GmbH, Kempten<br />

Herausgeber: Georg Fürst von Waldburg zu Zeil und<br />

Trauchburg✝, Ellinor Holland ✝, Günter Holland ✝,<br />

Ulrich Eberl.<br />

Chefredaktion (verantwortlich für den allgemeinen<br />

Textteil): Dr. Gregor Peter Schmitz.<br />

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Lokales: Michael Mang Stv.: Franz Summerer<br />

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Satz und Druck: Eberl Print GmbH, Immenstadt,<br />

und <strong>Allgäuer</strong> Zeitungsverlag GmbH, Kempten,<br />

in Zusammenarbeit mit Presse-Druck- und Verlags-<br />

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oder Arbeitskampf kein Entschädigungsanspruch.<br />

Das ALLGÄUER ANZEIGEBLATT ist Amtsblatt der Behörden<br />

im Landkreis Oberallgäu; es erscheint wöchentlich<br />

einmal mit der Verlagsbeilage „Oberallgäu extra“.<br />

© <strong>2018</strong> für Text und von uns gestaltete Anzeigen beim<br />

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Altpapierquote über 85%, überwiegend bestehend aus<br />

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DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Oberallgäu<br />

31<br />

Weiterbilden:<br />

ein gefragtes<br />

Thema<br />

Ein Jahr lang gibt es<br />

nun im Oberallgäu<br />

die Bildungsberatung<br />

Oberallgäu 328 persönliche Beratungen,<br />

13 Gruppenberatungen und<br />

zahlreiche Vermittlungen: Dies ist<br />

die erste Bilanz der Bildungsberatung<br />

des Landkreises Oberallgäu<br />

nach dem ersten Jahr. Susanne<br />

Gendner berät dabei kostenlos in<br />

Fragen der Fort- und Weiterbildung,<br />

aber hilft auch bei der Praktikumssuche<br />

oder berät Rentner, die<br />

einen Nebenjob haben oder sich ehrenamtlich<br />

engagieren wollen.<br />

Die junge Einrichtung, die bei der<br />

Oberallgäuer Volkshochschule (vhs)<br />

angesiedelt ist, „wird bestens angenommen“,<br />

freut sich Ralph Eichbauer,<br />

Abteilungsleiter „Mensch<br />

und Gesellschaft“ im Landratsamt<br />

und Vorsitzender der Volkshochschule.<br />

Kompetente Ansprechpartnerin<br />

für alle Fragen rund um die<br />

Aus- und Weiterbildung ist Susanne<br />

Gendner. Regelmäßig hält die Bildungsberaterin<br />

Außensprechtage in<br />

den Gemeindeverwaltungen Altusried,<br />

Durach, Fischen, Bad Hindelang,<br />

Immenstadt, Oberstaufen,<br />

Oberstdorf, Waltenhofen, Weitnau<br />

und Wertach ab.<br />

In den Beruf zurückfinden<br />

Zu ihrer Klientel gehören Frauen,<br />

die nach Elternzeit oder Scheidung<br />

wieder in den Beruf zurückfinden<br />

möchten. Ebenso berät sie alle, die<br />

eine berufliche Fortbildung planen<br />

oder einen Schul- oder Berufsabschluss<br />

nachholen wollen. Außerdem<br />

lotst Susanne Gendner ihre<br />

Klienten durch den Dschungel finanzieller<br />

Fördermöglichkeiten.<br />

„Wir kooperieren mit sämtlichen<br />

Bildungsberatungsstellen im Allgäu<br />

und arbeiten eng mit Arbeitsagentur,<br />

Jobcentern und den Bildungsträgern<br />

als Netzwerkpartner zusammen“,<br />

sagt Eichbauer. (cis)<br />

O Kontakt Susanne Gendner ist zu erreichen<br />

unter Telefon 08321/667350,<br />

E-Mail: sg@oa-vhs.de<br />

Blickpunkte<br />

WALTENHOFEN<br />

LED: Gemeinde will<br />

Straßenlampen umrüsten<br />

Der Waltenhofener Gemeinderat<br />

kommt am Montag, 18. <strong>Juni</strong>, zu<br />

seiner nächsten Sitzung um 19.30<br />

Uhr im Rathaus zusammen. In der<br />

Sitzung des Gemeinderats geht es<br />

unter anderem um die Umstellung<br />

der Straßenbeleuchtung auf LED<br />

und einen neuen Seniorenbeauftragten.<br />

(oh)<br />

SONTHOFEN<br />

20 Jahre „Relax“: Party im<br />

Zelt auf dem Althausplatz<br />

Vor 20 Jahren haben Makin Sentürk<br />

und sein Cousin Mehmet in der<br />

Sonthofer Schnitzerstraße das Bistro<br />

Relax eröffnet. 2009 folgte der<br />

Umzug an den Althausplatz. Und<br />

zum 20-jährigen Bestehen wird<br />

nun am Wochenende groß gefeiert<br />

in einem Partyzelt auf dem Althausplatz.<br />

Von 18 bis 24 Uhr (Eintritt<br />

nur für Erwachsene) sorgen<br />

am Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, die DJs Butzi,<br />

Double-T und Selim für Stimmung.<br />

Am Nachmittag spielen bei<br />

schönem Wetter Jörg Mertens sowie<br />

Melli und Joe auf der Terrasse<br />

des Relax. (oh)<br />

OY-MITTELBERG<br />

Sperrung der Alten<br />

Schulstraße erst ab heute<br />

Die Sperrung der Alten Schulstraße<br />

in Oy wird verschoben. Grund ist<br />

der starke Regen der vergangenen<br />

Tage. Für Autofahrer wird ab<br />

heute, 15 Uhr, bis Samstag, 7 Uhr,<br />

kein Durchkommen sein. Grund<br />

sind Asphaltarbeiten an der ebenfalls<br />

gesperrten Hauptstraße. Die<br />

Gemeindeverwaltung bittet, den<br />

Bereich großräumig zu umfahren:<br />

zum Beispiel über die Ortsumfahrung<br />

Oy. (oh)<br />

Daumendrücken fürs Heimatland<br />

Fußball Unsere WM-Experten analysieren die Gruppen und beurteilen die Chancen<br />

ihrer Mannschaft. Während des Turniers greifen wir auf ihr Fachwissen zurück<br />

VON WERNER KEMPF<br />

Oberallgäu Die Schreie von Herbert<br />

Zimmermann sind Legende. „Aus<br />

dem Hintergrund müsste Rahn<br />

schießen. Rahn schießt! Toooooor!<br />

Tooooor! Tooooor! Tooooor!“,<br />

brüllte der Radioreporter 1954 bei<br />

der Fußball-WM in der Schweiz ins<br />

Mikrofon. Und nach dem Spiel:<br />

„Aus, aus, aus – aus!! – Das Spiel ist<br />

aus! – Deutschland ist Weltmeister.“<br />

Die Menschen hierzulande wa-<br />

Stanislav Skankunov erwartet das russische<br />

Team im Viertelfinale. Foto: Liss<br />

Gruppe A: Russland<br />

baut auf die Abwehr<br />

Die Leistung der russischen Mannschaft<br />

kann Stanislav Skankunov<br />

nicht einschätzen. Das Team von<br />

Coach Tschertschessow habe ihn<br />

bisher noch nicht überzeugt. Das<br />

Eröffnungsspiel heute gegen Saudi-<br />

Arabien werde der Gastgeber gewinnen,<br />

„aber für einen Patzer sind<br />

die Russen immer gut“, sagt der Immenstädter,<br />

der beim FC SW Sonthofen<br />

kickt. Deshalb rechnet der<br />

22-Jährige damit, dass Uruguay Sieger<br />

der Gruppe A vor seinen Landsleuten<br />

wird. Zu den Stärken im<br />

Team zählt die Abwehr. „Sie ist eingespielt<br />

und hat viel Erfahrung“.<br />

Generell sei die Mannschaft sehr<br />

ausgeglichen besetzt, habe erfahrene<br />

und junge Spieler in ihren Reihen.<br />

Möglich für die Russen sei das<br />

Viertelfinale, das Erreichen des<br />

Halbfinales wäre dagegen „fast<br />

schon eine Sensation“.<br />

Keine großen Sprünge erwartet Ivan Kovacic<br />

von den Serben. Foto: Liss<br />

E: Serbiens Spieler<br />

zu hochnäsig<br />

Sein Heimatland Serbien gehöre<br />

nicht zu den Favoriten in der Gruppe<br />

E, lässt Ivan Kovacic wissen. Für<br />

den 27-Jährigen, der beim FC SW<br />

Sonthofen spielt, sind Brasilien und<br />

die Schweiz die Top-Teams. Lediglich<br />

gegen Costa Rica hätten die Serbien<br />

eine Siegchance. Seine Landsleute<br />

würden sich zwar hin und wieder<br />

für ein Fußball-Großereignis<br />

qualifizieren, „doch bei einer EM<br />

oder WM ist dann nach der Gruppenphase<br />

Schluss“, sagt der 27-Jährige.<br />

Die Mannschaft verfüge zwar<br />

über gute Einzelspieler wie Veljkovic<br />

(Eintracht Frankfurt), Tosic (Istanbul)<br />

oder Matic (Manchester<br />

United), aber bei großen Turnieren<br />

trete das serbische Team zu hochnäsig<br />

und unkonzentriert auf. Würden<br />

die Serben tatsächlich das Achtelfinale<br />

erreichen, „wäre das eine große<br />

Überraschung“, sagt Kovacic.<br />

ren aus dem<br />

Häuschen.<br />

Deutschland gewann<br />

3:2 gegen<br />

Ungarn. Wenn<br />

die WM heute in<br />

Russland beginnt,<br />

fiebern wieder<br />

Millionen hierzulande<br />

mit der deutschen Mannschaft<br />

mit. Und Oberallgäuer, die fremde<br />

Wurzeln haben, drücken ihrem<br />

Heimatland die Daumen und hof-<br />

Spanien und Portugal kommen weiter,<br />

sagt Pedro Navarro. Foto: Liss<br />

B: Spanien hat viele<br />

erfahrene Spieler<br />

Spanien und Portugal „machen das<br />

Rennen um Platz eins in der Gruppe<br />

B unter sich aus“, sagt Pedro Navarro.<br />

Auch nachdem die Spanier gestern<br />

ihren Coach Julen Lopetegui<br />

gefeuert haben. Der 30-jährige Spanier,<br />

der in Akams wohnt, tippt im<br />

ersten Gruppenspiel auf einen<br />

1:0-Erfolg seiner Landsleute morgen,<br />

Freitag, gegen Portugal. Auch<br />

deshalb, weil Portugals Star Cristiano<br />

Ronaldo derzeit nicht in Top-<br />

Form sei. Herausragend im Team<br />

der Spanier sei das Mittelfeld mit<br />

Busquets, Inesta (beide Barcelona),<br />

Koke (Atlético Madrid) und Silva<br />

(Manchester City). Weitere Stärken<br />

des Kaders sei die Erfahrung und die<br />

Ausgeglichenheit. Dagegen biete<br />

der spanische Fußball wenige Überraschungen.<br />

„Mit Kontroll-Fußball<br />

beherrschen die Spieler um Sergio<br />

Ramos ihre Gegner“, sagt Navarro.<br />

Für Magdalena Seitz ist Frankreich das<br />

beste Team der WM. Foto: Liss<br />

F: Deutschland<br />

kein Titelfavorit<br />

Die beiden schwachen Vorbereitungsspiele<br />

der deutschen Elf gegen<br />

Österreich (1:2-Niederlage) und gegen<br />

Saudi-Arabien (2:1-Sieg) dürfe<br />

man nicht überbewerten, sagt Magdalena<br />

Seitz, Kapitänin beim 1. FC<br />

Sonthofen. Zwar sei Mexiko in der<br />

Gruppe F ein starker Gegner, „aber<br />

das Erreichen des Achtelfinales sei<br />

Pflicht für Neuer, Kroos und Co.<br />

Deutschland sei eine typische Turniermannschaft<br />

und brauche ein<br />

paar Spiele, um den Rhythmus und<br />

die Form zu finden. Die FC-Spielerin<br />

geht davon aus, dass der amtierende<br />

Weltmeister das Halbfinale<br />

erreicht. Doch danach sei Schluss.<br />

Denn an eine Titelverteidigung<br />

glaubt die 25-Jährige nicht. Für sie<br />

ist Frankreich die beste Mannschaft<br />

des Turniers. Im Auftaktspiel gegen<br />

Mexiko tippt Magdalena auf einen<br />

2:1 Sieg der DFB-Elf.<br />

fen, dass ihr Team für eine Sensation<br />

oder Überraschung sorgt. Wir haben<br />

Menschen aus der Region gefragt,<br />

die oder deren Eltern aus den<br />

teilnehmenden WM-Ländern stammen,<br />

und sie zu unseren „WM-Experten“<br />

erkoren. Die fußballbegeisterten<br />

Fans sprechen über die Chancen<br />

ihrer Elf und darüber, wer die<br />

stärksten Teams in der Gruppe sind.<br />

Und wir haben eine Spielerin des 1.<br />

FC Sonthofen gebeten, uns ihre Einschätzung<br />

von der deutschen Mann-<br />

Für Tim von Robakowski ist Frankreich<br />

der Favorit in der Gruppe C. Foto: Kempf<br />

C: Frankreich in der<br />

Gruppe Favorit<br />

Für Tim von Robakowki ist Frankreich,<br />

der Weltmeister von 1998, der<br />

Favorit in der Gruppe C. Die Gegner<br />

der Franzosen sind Australien, Peru<br />

und Dänemark. Herausragender<br />

Mannschaftsteil „ist der Angriff mit<br />

Weltklassestürmer Antoine Griezmann“,<br />

sagt der 24-jährige Immenstädter,<br />

der die französische und<br />

deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.<br />

Das Mittelfeld verfüge ebenfalls über<br />

gute Spieler. Sorgen bereitet dem Kicker<br />

des FC Immenstadt dagegen die<br />

Abwehr, nachdem Laurent Koscielny<br />

<strong>vom</strong> FC Arsenal verletzungsbedingt<br />

bei der WM nicht dabei ist. Mit<br />

Didier Deschamps verfüge die französische<br />

Elf über einen erfahrenen<br />

Trainer, der einen guten Draht zum<br />

Team habe. Deshalb erwartet Tim<br />

„Les Bleus“, wie das Team im Heimatland<br />

seiner Mutter heißt, im<br />

Halbfinale.<br />

Adam (links) und Ajoub Bel Brahim drücken<br />

Tunesien die Daumen. Foto: Kempf<br />

G: Tunesien für eine<br />

Überraschung gut<br />

„Tunesien kann England schlagen“,<br />

sagt Adam Bel Brahim aus Immenstadt.<br />

„Dann werden wir hinter Belgien<br />

Zweiter vor England und<br />

Panama und würden ins Achtelfinale<br />

kommen“, sagt der 13-Jährige. Doch<br />

leider sei Yusuf Msakni, der Ronaldo<br />

Tunesiens, verletzt „und ist bei der<br />

WM nicht dabei“. Das Team sei<br />

zwar in allen Mannschaftsteilen gut<br />

besetzt, „aber wenn einer der<br />

Stammspieler ausfällt, wird es eng“,<br />

lässt Adam wissen. Tunesien sei zwar<br />

das fünfte Mal bei einer WM dabei,<br />

„hat aber noch nie die Vorrunde<br />

überstanden“, sagt Adams Bruder<br />

Ajoub (12). Doch dieses Mal könnte<br />

es der Mannschaft gelingen. Ajoub<br />

hat folgende Rechnung aufgemacht:<br />

„Tunesien siegt 2:1 gegen England,<br />

verliert gegen Belgien mit 0:2 und<br />

schlägt Panama mit 3:1. Damit wären<br />

wir weiter.“.<br />

schaft mitzuteilen. Jeder der Befragten<br />

glaubt, dass sein Team die Vorrunde<br />

übersteht. Nur ein Oberallgäuer<br />

aus Serbien zweifelt, dass die<br />

Mannschaft den Sprung ins Achtelfinale<br />

schafft.<br />

Der eine oder andere unserer<br />

„WM-Experten“ wird im Verlauf<br />

des Turniers wieder zu Wort kommen.<br />

Und zwar dann, wenn sein<br />

Heimatland die Gruppenphase<br />

übersteht und spätestens im Halbfinale<br />

oder im Endspiel steht.<br />

Petar Tufekcic hofft, dass Kroatien das<br />

Halbfinale erreicht. Foto: Kempf<br />

D: Kroatien mit<br />

starkem Kader<br />

Der Kader sei wohl der beste Kader,<br />

den Kroatien je zu einer WM geschickt<br />

hat, sagt Petar Tufekcic aus<br />

Sonthofen. Das Team sei auf allen<br />

Positionen sehr gut besetzt und verfüge<br />

über herausragende Spieler wie<br />

Modric (Real Madrid), Rakitic<br />

(Barcelona), Kramaric (Hoffenheim),<br />

Mandzukic (Turin) und Perisic<br />

(Mailand), die in europäischen<br />

Topteams spielen. „Einen Schwachpunkt<br />

kann ich in der Mannschaft<br />

nicht erkennen“, sagt der 47-Jährige,<br />

der bei den AH-Fußballern des<br />

FC Immenstadt spielt. Deshalb sei<br />

auch der Sieg in Gruppe D möglich,<br />

auch wenn Argentinien der härteste<br />

Gegner sein wird. Wenn das Team<br />

von Coach Zlatko Dalic es schafft,<br />

die Konzentration im Team während<br />

des Turniers hochzuhalten,<br />

wäre das Erreichen des Halbfinales<br />

ein großer Erfolg.<br />

Marek Smertyka hofft, dass Polen im Viertelfinale<br />

auf Deutschland trifft. Foto: Liss<br />

H: Polen hat<br />

Top-Stürmer<br />

Marek Smertyka hofft, dass sie polnische<br />

Mannschaft die Vorrunde<br />

übersteht und im Viertelfinale auf<br />

Deutschland trifft. Doch auch Kolumbien<br />

und Japan seien in der<br />

Gruppe H nicht zu unterschätzen,<br />

sagt der Trainer des TSV Blaichach.<br />

Herausragender Mannschaftsteil ist<br />

für ihn der Sturm der Polen mit Lewandowski<br />

(FC Bayern), Milik (SSC<br />

Neapel) und Teodorczyk (RSC Anderlecht).<br />

Die Abwehr sei geschwächt,<br />

da Kamil Glik (AS Monaco)<br />

verletzt ist und zuschauen muss.<br />

Auch das Mittelfeld brauche sich<br />

nicht zu verstecken. Viel hält der<br />

40-Jährige von Trainer Adam Nawalka.<br />

Er setze nicht nur auf erfahrene<br />

Routiniers. „Nawalka holt wie<br />

Jogi Löw auch immer wieder junge<br />

Spieler ins Team, um sich weiterzuentwickeln.“<br />

Polen und Kolumbien<br />

kommen weiter, sagt Smertyka.<br />

Den<br />

Bauhof<br />

aufmöbeln<br />

Burgberg investiert<br />

125000 Euro in ein<br />

neues Konzept<br />

Burgberg Bernhard Köberle und<br />

Luggi Müller von der Gemeinde<br />

Burgberg stellten vor Kurzem ein<br />

Konzept zur Weiterentwicklung des<br />

Bauhofs vor. Dabei geht es im Wesentlichen<br />

um die Optimierung von<br />

Arbeitsabläufen. Der Gemeinderat<br />

genehmigte schließlich Anschaffungen<br />

im Wert von 125000 Euro.<br />

Dazu zählt der Aufbau einer eigenen<br />

Schreinerei in bereits vorhandenen<br />

Räumlichkeiten (30000 Euro)<br />

und auch ein sogenanntes Zeitwirtschaftsprogramm<br />

(20000 Euro).<br />

Damit sollen die Arbeitszeiten digital<br />

erfasst und an die Gemeinde<br />

übermittelt werden. Derzeit werden<br />

alle Tätigkeiten durch die Mitarbeiter<br />

noch manuell auf Zetteln erfasst.<br />

Die Anschaffung eines speziellen<br />

Navigationsgerätes – zusammen mit<br />

der Gemeinde Rettenberg – wurde<br />

ebenfalls genehmigt. Es soll unter<br />

anderem helfen, den Zustand des<br />

Wasserleitungsnetzes einschätzen<br />

zu können.<br />

Neues Fahrzeug für den Bauhof<br />

Zudem können die Daten direkt an<br />

die Firma, die das Kataster für Wasserleitungen<br />

erstellt, digital übermittelt<br />

werden. Weil es für Navigationsgeräte<br />

hohe Zuschüsse gibt,<br />

muss die Gemeinde Burgberg – so<br />

hieß es, nur 2700 Euro dafür bezahlen.<br />

Für Schüttboxen und ein Bauhoffahrzeug<br />

stehen 72000 Euro bereit.<br />

Eine neue Kehrmaschine steht<br />

nicht mehr zur Debatte. Ob der<br />

Bauhof ein neues Allzweckfahrzeug<br />

braucht, soll später entschieden<br />

werden. (hko)<br />

Polizeibericht<br />

SONTHOFEN<br />

Jugendlicher stiftet<br />

Freund zum Stehlen an<br />

Ein 15-Jähriger wurde am Dienstagnachmittag<br />

in einem Sonthofener<br />

Drogeriemarkt dabei erwischt,<br />

wie er einen Füller stehlen<br />

wollte. Im Füller war allerdings eine<br />

Sicherung eingebaut, der Alarm<br />

klingelte. Der Schüler war von einem<br />

14-jährigen Freund zu dem<br />

Diebstahl angestiftet worden. Beide<br />

Buben wurden wegen Ladendiebstahls<br />

angezeigt. (p)<br />

IMMENSTADT<br />

Autofahrer setzt zurück:<br />

Zusammenstoß<br />

Eigentlich wollte ein 54-Jähriger am<br />

Dienstagabend auf Höhe des Immenstädter<br />

Bahnhofs mit seinem<br />

Auto nach links abbiegen. Doch<br />

der Fahrer entschied sich laut Polizei<br />

aber anders. Er setzte mit seinem<br />

Wagen zurück und stieß damit<br />

gegen einen Pkw, der hinter ihm<br />

stand. Dieser wurde am Kühlergrill<br />

beschädigt. Verletzt wurde niemand.<br />

(p)<br />

SONTHOFEN<br />

Alkohol getrunken und<br />

hinters Steuer gesetzt<br />

Zu tief ins Glas geschaut hatte ein<br />

Autofahrer, den die Polizei am<br />

Dienstagvormittag an der Jahnstraße<br />

in Sonthofen kontrollierte. Der<br />

79-Jährige hatte laut Testergebnis<br />

etwa ein Promille Alkohol intus.<br />

Ihn erwarten nun ein Bußgeldbescheid<br />

und ein Fahrverbot. (p)<br />

SONTHOFEN<br />

Radfahrer prallt gegen<br />

Teerkante: leicht verletzt<br />

Ein 69-Jähriger ist gegen Dienstagmittag<br />

mit seinem Fahrrad gegen<br />

eine etwa fünf Zentimeter hohe<br />

Teerkante gestoßen. Der Mann<br />

war laut Polizei auf einer Holzbrücke<br />

an der Falkenstraße in Sonthofen<br />

unterwegs und stürzte, als er danach<br />

nach links abbiegen wollte.<br />

Er verletzte sich dabei leicht und<br />

kam ins Krankenhaus. (p)


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

32 Oberallgäu - Kultur<br />

Kultur-Szene<br />

MITTELBERG/KLEINWALSERTAL<br />

Musikantentreffen<br />

erinnert an Wilhelm Fritz<br />

Ob „Wildabächle“, „Am Berg as eischichts<br />

Heimetle“ oder „Es<br />

schneit, hurra, es schneit!“ – Wilhelm<br />

Fritz hat zahlreiche bekannte<br />

Lieder und Stücke geschrieben, die<br />

mitunter auch Einzug in das<br />

Volksgut gehalten haben. Musikanten<br />

und Sänger sind bei einem<br />

Treffen eingeladen, diese „Evergreens“<br />

und unentdeckte Perlen<br />

aus der Feder von Wilhelm Fritz gemeinsam<br />

zu singen und zu spielen.<br />

Das Musikantentreffen anlässlich<br />

des 100. Geburtstags von Wilhelm<br />

Fritz findet am Samstag, 16. <strong>Juni</strong>,<br />

um 15.30 Uhr im Hotel Neue Krone<br />

in Mittelberg im Kleinwalsertal<br />

statt. Eintritt frei. Der Komponist,<br />

Liedtexter, Musiker, Buchautor,<br />

Schulleiter und Brauchtumsforscher<br />

Wilhelm Fritz (1918 - 1995)<br />

hat ein halbes Jahrhundert die<br />

Kultur des Kleinwalsertales mitgeprägt.<br />

(ab)<br />

RIEZLERN/KLEINWALSERTAL<br />

Günztaler Vocalensemble<br />

singt auf der Kanzelwand<br />

Die Kanzelwand-Bergstation verwandelt<br />

sich am Sonntag, 17. <strong>Juni</strong>,<br />

zur Bühne. Unter der Leitung von<br />

Christel Holdenried zeigen 20 Sängerinnen<br />

und Sänger des Günztaler<br />

Vocalensembles ihr Können. Zu<br />

Beginn umrahmen sie einen festlichen<br />

Gottesdienst, der um 11.30<br />

Uhr beginnt. Anschließend geben<br />

sie Kostproben aus ihrem vielseitigen<br />

geistlichen und weltlichen Repertoire.<br />

Es reicht von Volksliedern<br />

und Madrigalen bis zu Werken<br />

aus Klassik und Moderne. Bei Regen<br />

findet die Veranstaltung im Panoramarestaurant<br />

statt. (ab)<br />

GUNZESRIED<br />

Irische Musik und irische<br />

Träume im „Kreuz“<br />

In der irischen Musik spiegeln sich<br />

Lebensgefühl, Mythen und Träume<br />

auf der „grünen“ Insel wider.<br />

Und so erzählen die Texte und<br />

Musikstücke von Annika Hoffmann,<br />

Martina Noichl und Anita<br />

Lehmann von stillen Flussläufen,<br />

grünen Hügeln, alten Steinmauern,<br />

aber auch von den Menschen in<br />

Irland. „Über den Hügeln von<br />

Connemara“ lautet das Motto ihres<br />

allgäu-irischen Konzertes. Es findet<br />

am Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, um 20 Uhr<br />

auf der Kleinkunstbühne im Gunzesrieder<br />

Gasthof „Goldenes<br />

Kreuz“ statt. Voranmeldung: Telefon<br />

08321/2560. (ab)<br />

OBERSTAUFEN<br />

Harfenkonzert mit<br />

Anja Heinz-Civelek<br />

Ein Harfenkonzert gibt Anja Heinz-<br />

Civelek am Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, um<br />

20 Uhr in der evangelischen Heilig-<br />

Geist-Kirche in Oberstaufen. Die<br />

Harfenistin Anja Heinz-Civelek<br />

schreibt ihre eigene Musik. Dabei<br />

verschmelzen Harfenklang und Gesangsstimme<br />

zu einer Einheit. Die<br />

Harfe stellt die Musikerin dabei in<br />

all ihrer klanglichen Vielfalt dar.<br />

Mal irisch, mal südamerikanisch,<br />

jazzig, orientalisch oder mystisch.<br />

Karten gibt es im Vorverkauf im<br />

evangelischen Pfarramt Oberstaufen,<br />

Telefon 08386/355. (ab)<br />

SONTHOFEN-WINKEL<br />

Programm mit der<br />

Dorfmusik Berghofen<br />

Die Dorfmusik Berghofen gestaltet<br />

am Donnerstag, <strong>14.</strong> <strong>Juni</strong>, ab 19.30<br />

Uhr einen Dorfabend beim „Seppl-<br />

Wirt“ im Sonthofer Ortsteil Winkel.<br />

Die Musiker bieten traditionelle<br />

Klänge mit Walzern, Polkas und<br />

Märschen. Daneben gestaltet die Jugend<br />

des Trachtenvereins Edelweiß<br />

das Programm. (ab)<br />

SONTHOFEN<br />

Konzert mit<br />

Musikschülern abgesagt<br />

Das für heute Donnerstag, <strong>14.</strong> <strong>Juni</strong>,<br />

um 19 Uhr angekündigte Konzert<br />

in der Sonthofer Kultur-Werkstatt<br />

ist wegen Krankheit abgesagt.<br />

Schüler der Musikschule Oberallgäu-Süd<br />

wollten es gestalten. (ab)<br />

Markante Charaktere ausgelotet<br />

Orgelmusik Johannes Skudlik spielt in der Immenstädter Pfarrkirche St. Nikolaus hoch differenziert Werke der<br />

französischen Spätromantik. Er entfaltet ihren Reichtum zwischen einem Hauch von Mystik und majestätischer Pracht<br />

VON KLAUS SCHMIDT<br />

Immenstadt Wie unterschiedlich<br />

können Werke einer Epoche und einer<br />

Kunstgattung sein. Das verdeutlicht<br />

Organist Johannes Skudlik<br />

bei seinem jüngsten Konzert in der<br />

Immenstädter Stadtpfarrkirche St.<br />

Nikolaus. Das dortige, <strong>vom</strong> Knottenrieder<br />

Orgelbaumeister Siegfried<br />

Schmid geschaffene und gewartete<br />

Instrument sei speziell für die Musik<br />

der französischen Spätromantik geeignet,<br />

erklärt Margit Oeing <strong>vom</strong><br />

Förderverein für Kirchenmusik in<br />

Immenstadt. Und dieser Gattung<br />

widmet sich der Landsberger Organist<br />

und Leiter des Bayerischen Orgelsommers,<br />

lotet deren Werke tief<br />

aus, verleiht ihnen markanten Charakter.<br />

Der Virtuose steckt dabei mit seinem<br />

Programm nur einen kleinen<br />

Zeitraum ab, jenen von 1875 bis<br />

1895. Wobei er mit dem jüngsten<br />

Werk beginnt, der „Suite Gothique“<br />

von Léon Boëellmann. Sie zeigt<br />

sich in ihrer Viersätzigkeit stark der<br />

klassischen Tradition verwurzelt<br />

und gleicht einer kleinen Sinfonie.<br />

Besonders individuell und farbenreich<br />

gestaltet Johannes Skudlik dabei<br />

die beiden Mittelsätze: ein Menuett<br />

und ein Gebet. Während der<br />

Tanzsatz mit feinen Differenzierungen<br />

aufwartet, umweht die intime<br />

Zwiesprache mit der Gottesmutter<br />

ein Hauch von Mystik.<br />

Margit Seltmann zeigt Malerei<br />

Eine ungleich moderne Tonsprache<br />

pflegt Théodore Dubois in seinem<br />

zwei Jahre zuvor entstandenen<br />

Satz „In paradisum“ aus den „Zwölf<br />

neuen Stücken für Orgel“ von 1893.<br />

Licht und duftig wirkt das Werk. Es<br />

scheint, als ob Engel frech und übermütig<br />

einen innigen Gesang umspielen,<br />

der die frohe Botschaft <strong>vom</strong><br />

ewigen Leben im Stile einer fast naiven<br />

kindlichen Zuversicht schildert.<br />

Wie ein Gegenstück wirkt dazu<br />

César Francks Choral in a-Moll von<br />

1890. Er verdichtet Tradition und<br />

deren Formensprache zu einem<br />

kompakten Klangkosmos. Wild bewegt<br />

hebt ein kantig markantes Motiv<br />

an, schaukelt sich auf, wird mit<br />

der melodiösen Weise des Chorals<br />

konfrontiert, vereinnahmt sie und<br />

schwingt sich zu immer kühneren<br />

klanglichen Konstruktionen auf.<br />

Steht hier ein sinfonischer Klang<br />

Pate, so überträgt Alexandre Guilmants<br />

erste Sonate oder Sinfonie für<br />

Orgel bereits 1875 die klanglichen<br />

Möglichkeiten eines Orchesters auf<br />

das Instrument und setzt die einzelnen<br />

Register immer wieder wie in<br />

einem sinfonischen Stück ein. Damit<br />

führt er erste Versuche von Charles-<br />

Marie Widor von 1872 weiter und<br />

fügt drei markante Charakterstücke<br />

zu einer stimmigen, in sich geschlossenen,<br />

groß angelegten Form zusammen.<br />

Einer rhythmisch prägnanten und<br />

schwungvollen, von einem intimen<br />

Des Sommers ganze Fülle leuchtet derzeit an den Wänden von Sonthofens<br />

nostalgischem Café Herlein. Während draußen immer wieder<br />

Gewitter die üppig sprießende Blumenpracht zerzausen, hat die Malerin<br />

Margit Seltmann aus Biessenhofen drinnen verschwenderische<br />

Farbenglut mit entschlossenem Pinselstrich auf Leinwand gebannt. In<br />

abstrakter Formensprache und markanten Schraffuren schimmern<br />

Landschaften, zerfließen Naturimpressionen in Nebelschwaden oder<br />

lodern florale Elemente auf. Zu sehen bis Ende <strong>Juni</strong>, mittwochs, donnerstags<br />

und freitags jeweils von 13 bis 18 Uhr im Café Herlein in der<br />

Sonthofer Bahnhofstraße 29.<br />

Text/Foto: Rosemarie Schwesinger<br />

Der Reichtum der französischen Spätromantik: Johannes Skudlik gestaltet ein beeindruckendes Konzert auf der prachtvollen Orgel<br />

der Immenstädter Stadtpfarrkirche St. Nikolaus.<br />

Foto: Günter Jansen<br />

Mittelteil kontrastierten Introduktion<br />

folgt eine Pastorale, die in vielen<br />

Klangschattierungen schimmert,<br />

von der einfachen Hirtenweise bis<br />

zu unwirklichen Stimmen aus<br />

höchster Höhe. Das Finale beschwört<br />

dann die Kraft der Begeis-<br />

terung. Jubilierende Stimmen lodern<br />

wie Fackeln empor, während<br />

ein melodiöser Choral sich zur<br />

Hymne steigert. Am Ende vereinigen<br />

sich alle schon in den vorhergehenden<br />

Sätzen angelegten Strukturen<br />

zu einem majestätischen Finale.<br />

Es schlägt den gedanklichen Bogen<br />

zurück zu den Ecksätzen in Léon<br />

Boëellmanns „Suite Gothique“. Der<br />

Kreis schließt sich.<br />

In ihn fügt sich die Zugabe: die<br />

Toccata aus der 5. Symphonie von<br />

Charles-Marie Widor.<br />

Buntes Team, buntes Angebot<br />

Literaturhaus Zur Feier des zehnjährigen Bestehens der Immenstädter Kulturstätte steuert jedes Mitglied<br />

des Arbeitskreises einen Text bei – entweder selbst verfasst oder ausgewählte Lyrik und Prosa<br />

VON RICCARDA GSCHWEND<br />

Immenstadt Wenn das Literaturhaus<br />

Allgäu in Immenstadt morgen Geburtstag<br />

feiert, dann so, wie es zu<br />

ihm passt. „Wir wollen kein rauschendes<br />

Fest“, erklärt Harald Dreher,<br />

Vorsitzender des Arbeitskreises<br />

Literaturhaus. „Sondern darauf eingehen,<br />

was unser Publikum mag.“<br />

Also gibt es Musik, einen Imbiss –<br />

Seit zehn Jahren Treffpunkt für Freunde<br />

anspruchsvoller Texte: Literaturhaus Allgäu<br />

in Immenstadt. Archivfoto: Charly Höpfl<br />

Zeitlose Klassiker<br />

Rock’n’Roll Die Band „Southmade“ erinnert in der Handwebtenne<br />

mit authentischem Sound an Elvis und andere Größen<br />

VON JOHANN F. SEEWEG<br />

Thalkirchdorf In einem Lied von Neil<br />

Young heißt es „Rock ’n’ Roll never<br />

die“. Ein Satz, der das Motto des<br />

Musikabends mit der österreichisch-deutschen<br />

Band „Southmade“<br />

in der Handweb-Tenne in Wiedemannsdorf<br />

bildete.<br />

Authentisch wirke die Musik, die<br />

in erster Linie durch Frontmann<br />

und Sänger Jon Burrows unterstrichen<br />

wurde, dessen Wurzeln in den<br />

USA liegen. Stimmlich glich er einem<br />

zweiten Elvis, jedoch ohne in<br />

dessen Outfit zu schlüpfen; nur optisch<br />

verriet sein glänzend schwarzes<br />

Haar den echten Rock ’n’ Roller.<br />

Nicht zum ersten Mal im Konstanzer<br />

Tal, wartet die Formation<br />

mit Neuerungen auf. Der frühere<br />

Bassist Kai Pilz wechselte zum<br />

Schlagzeug, einstiger Drummer<br />

Klaus Raidt griff in die Orgeltasten<br />

und Bassist Ralf Benzhirsch war<br />

und natürlich jede Menge Literatur<br />

zum Zehnjährigen. Das Besondere<br />

ist, dass jedes Mitglied des Arbeitskreises<br />

einen Text beisteuert.<br />

„Einige von uns schreiben<br />

selbst“, erklärt Harald Dreher. „Die<br />

anderen stellen Prosa oder Lyrik<br />

vor, die sie ausgesucht haben.“ Das<br />

Programm, da sind sich die Literaturfreunde<br />

sicher, wird für jeden<br />

Geschmack etwas bieten – schließlich<br />

besteht der Arbeitskreis aus einer<br />

bunten Mischung von Menschen<br />

verschiedenen Alters und mit<br />

ganz unterschiedlichen Interessen.<br />

Für die musikalische Umrahmung<br />

sorgt die Gruppe „Triollage“ mit<br />

Cello, Klarinette und Akkordeon.<br />

Das derzeit jüngste Mitglied im<br />

Arbeitskreis Literaturhaus ist Laura-Annica<br />

Göhl. Die 23-Jährige ist<br />

zuständig für die Organisation der<br />

Poetry Slams, die wegen des großen<br />

Zuschauerandrangs ins Schloss ausgelagert<br />

werden. „Die Poetry Slams<br />

kommen vor allem bei jungen Leuten<br />

gut an“, erzählt Laura-Annica<br />

Göhl. „Genauso wie auch die szenischen<br />

Lesungen, bei denen Schauspieler<br />

Texte rezitieren. Da ist auch<br />

viel junges Publikum.“<br />

Die Mitglieder des Arbeitskreises<br />

haben im Laufe der vergangenen<br />

zehn Jahre viel ausprobiert und viel<br />

Erfahrung gesammelt. „Manches<br />

haben wir wieder verworfen, weil<br />

wir gemerkt haben, dass es nicht angenommen<br />

wird“, erzählt Cordula<br />

Schneele. Zum Beispiel die Sonntags-Matineen<br />

um elf Uhr. „Daraus<br />

ist eine Sonntags-Soirée um 17 Uhr<br />

geworden“, lacht Schneele.<br />

Die Ideen sind den Literaturfreunden<br />

bisher nicht ausgegangen:<br />

Lesenacht, Lesekreis, Buchkunstausstellungen,<br />

Literaturcafé, moderierte<br />

Lesungen, Lesungen mit Musik.<br />

Mittlerweile ist es so, dass jedes<br />

der elf Arbeitskreis-Mitglieder seinen<br />

Aufgaben-Schwerpunkt hat.<br />

Erst seit Kurzem dabei ist zum<br />

Beispiel Barbara Frey. Sie hat sich<br />

erstmals dabei und erweiterte die<br />

Band zu einem Quintett.<br />

Vom ersten Takt an sprang der<br />

Funke auf das Publikum über und<br />

bewies die Zeitlosigkeit dieser Musik,<br />

deren Anfänge immerhin gut<br />

und gerne 65 Jahre zurückliegen.<br />

Abgerundet wurde der authentische<br />

Sound durch den klaren Klang der<br />

über einen Röhrenverstärker geschalteten<br />

Gitarre. Gerhard Pilz<br />

fand in den Akkorden den typischen<br />

„Groove“, und ließ sich bei seinen<br />

Soloeinlagen zu kurzen Improvisationen<br />

hinreißen, die prompt <strong>vom</strong><br />

Organisten beantwortet wurden.<br />

Neben Eigenkompositionen animierten<br />

vor allem die Klassiker wie<br />

„Viva Las Vegas“, „Ring of Fire“<br />

und „Blues Way Shoes“ die weiblichen<br />

Zuhörer zu Tanzeinlagen, die<br />

den Boden der Tenne erzittern ließen.<br />

Mit „Why Get Up“ muss angesichts<br />

der derzeitigen politischen<br />

Lage, so Kai Pilz, die Frage aufge-<br />

„Bei uns sollen auch neue<br />

Autoren die<br />

Chance bekommen,<br />

ihre Texte<br />

vorzustellen.“<br />

Laura-Annica Göhl,<br />

Mitglied im<br />

Arbeitskreis Literaturhaus<br />

„Eines unserer Anliegen ist<br />

es, Querverbindungen von<br />

der Literatur zur Musik und<br />

zur bildenden<br />

Kunst zu<br />

schaffen.“<br />

Harald Dreher,<br />

Leiter des Arbeitskreises<br />

Literaturhaus<br />

entschlossen, sich für das Literaturhaus<br />

zu engagierten, weil sie es toll<br />

findet, dass es das in Immenstadt<br />

gibt: „Es ist eine Riesenbereicherung<br />

für die Stadt und schärft ihr<br />

kulturelles Profil“, sagt sie. Ihr<br />

Stimmstarker Frontmann: Jon Burrows<br />

von „Southmade“. Foto: Johann F. Seeweg<br />

worfen werden, warum noch überhaupt<br />

am Morgen aufstehen. Doch<br />

wurde die Frage durch ihre Musik<br />

selbst beantwortet. Das Miteinander<br />

an diesem Abend zwischen Publikum<br />

und Musikern wäre ein Vorbild<br />

auch für große Politik.<br />

macht es vor allem Spaß, mit<br />

Schriftstellern zu tun zu haben und<br />

neue Autoren für Lesungen zu rekrutieren.<br />

Hier hatte das Literaturhaus<br />

übrigens im Laufe seiner zehnjährigen<br />

Geschichte einige Höhepunkte<br />

zu bieten: Als wahre Publikumsmagnete<br />

erwiesen sich zum<br />

Beispiel Peter Stamm, Maja Haderlap<br />

oder der Kritiker Denis Scheck.<br />

Für die nächsten zehn Jahre erhoffen<br />

sich die Arbeitskreis-Mitglieder<br />

weiterhin Unterstützung<br />

durch die Stadt, auch Sponsoren<br />

sind gern gesehen. Das übergeordnete<br />

Programm-Thema für das<br />

nächste Jahr steht auch schon fest:<br />

„Begegnungen“ soll es heißen und<br />

sich wie ein roter Faden durch die<br />

Veranstaltungen ziehen.<br />

O Fest: „Zehn Jahre Literaturhaus Allgäu“<br />

mit dem Arbeitskreis Literaturhaus<br />

und der Musikgruppe „Triollage“,<br />

Freitag, 15. <strong>Juni</strong>, 19 Uhr im Lichthof<br />

des Literaturhauses in Immenstadt. Karten<br />

an der Abendkasse. Enthalten im<br />

Eintritt sind ein Getränk und ein Imbiss.


DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong> NUMMER 134<br />

Ab in die Natur<br />

Schön! Stolzer, stattlicher Schwan an Schwangaus Schwansee<br />

Am Schwansee in Schwangau hat Dagmar Geisler ihr<br />

neues Teleobjektiv getestet und – wie es die eingangs<br />

Basti, der Genießer<br />

Den letzten Schnee hat Marion Bühlers Hund Basti in Jungholz in vollen<br />

Zügen genossen, freut sich unsere Leserin.<br />

genannten Namen ja erwarten ließen – prompt einen<br />

brütenden Schwan vor die Linse bekommen.<br />

Dicke Backen<br />

Ebenfalls mit einem großen Teleobjektiv ließ Fritz<br />

Daum im Werdensteiner Moor diese Frösche groß<br />

herauskommen. Offensichtlich war der aufgeblasene<br />

Frosch rechts gerade schwer am Baggern.<br />

Allerlei<br />

Tierisches<br />

Allgäu „Ab in die Natur“ – auf diesen<br />

Seiten können unsere Leser zeigen,<br />

was sie fotografieren, wenn sie<br />

unterwegs sind.<br />

Ganz gewiss ein<br />

weites Feld, denn<br />

die Aufnahmen<br />

können ebenso<br />

gut eine Bergwanderung<br />

zeigen wie<br />

einen Spaziergang<br />

im Wald, Tiere<br />

oder den Blick auf<br />

Wiesen und Seen.<br />

Ob die Fotos<br />

aus dem Allgäu<br />

oder von weiter<br />

weg sind, spielt<br />

keine Rolle. Allerdings<br />

müssen schon ein paar Infos<br />

zum Bild dabei sein: Was zeigt es,<br />

warum gefällt es Ihnen, was galt es<br />

bei der Aufnahme zu beachten?<br />

Katz’ und Maus, dazu Frösche<br />

und sehr ansehnliche Vögel gibt es<br />

auf dieser Seite zu sehen. Viel Spaß<br />

beim Anschauen! (az)<br />

Natur-Fotos mailen<br />

Blitzschnell<br />

Bei Waltenhofen stieß Monika Irringer auf diesen Graureiher: „Immer<br />

wieder schön zu beobachten, wenn der Reiher darauf wartet, dass<br />

ein Fisch kommt und er dann blitzartig zugreift.“<br />

Kater Otto und die kleine Maus: keine ziemlich besten Freunde<br />

Nein, Kater Otto und die namenlose Maus sind nicht<br />

ziemlich beste Freunde. Vielmehr hätte Otto die<br />

Maus wohl zum Fressen gern gehabt – hätte die sich<br />

aus ihrer Schockstarre gerührt und wären nicht Ingrid<br />

Blau, ihr Mann und Enkel Paul mit viel List und<br />

Geduld eingeschritten: „Wir konnten sie dann im sicheren<br />

Feld hinter unserem Haus in die Freiheit entlassen.<br />

Otto war natürlich schwer beleidigt.“<br />

»Ihre schönsten Fotos zu unserer Aktion<br />

„Ab in die Natur“ können Sie mailen an:<br />

Natur@azv.de<br />

● Alle Bilder müssen im JPG-Format<br />

vorliegen und sollten zwischen<br />

0,5 und 5 Megabytes groß sein.<br />

Prämien für schönste Fotos<br />

An unserer Fotoserie „Ab in die Natur“<br />

beteiligt sich Erdgas Schwaben<br />

als Aktionspartner. Das Motto<br />

überzeugte sofort, da der regionale<br />

Energiedienstleister auf Themen wie<br />

„Umwelt“ oder „Heimat“ besonderen<br />

Wert legt. Am Ende des Projekts<br />

wählt eine Jury Fotos aus, die<br />

auch in der Zeitung veröffentlicht<br />

werden. Unsere Leser können<br />

dann über die Plätze eins bis drei abstimmen.<br />

Unter allen Leserstimmen<br />

sowie für die drei Gewinner gibt<br />

es Geldpreise im Gesamtwert von<br />

1000 Euro. Die Gewinner werden zu<br />

einer Preisverleihung eingeladen.<br />

Zudem ist am Aktionsende eine Bilderausstellung<br />

mit ausgewählten<br />

Motiven geplant.<br />

Wo stecken die nur?<br />

Gertraud Maurus ist zur Zeit auf Krötenjagd:<br />

„Ich bin erstaunt über die magere<br />

Ausbeute: Entweder gibt es dieses Jahr<br />

kaum Kröten oder es ist zu trocken? Auf jeden<br />

Fall hab’ ich auf vielen Streifzügen nur<br />

an einem Abend diese Kröten entdeckt.“<br />

Wen man so alles trifft<br />

Auf einer Bergtour im Tannheimer Tal war<br />

Günther Kainz auch auf dem Aggenstein<br />

unterwegs und traf dabei an einem ziemlich<br />

steilen Hang auf diese Gämse. Wie gut,<br />

dass er auch dieses Mal seine Kamera dabei<br />

hatte.<br />

Sehr edel<br />

„Königlich“ sieht der Schwan aus, findet die 14 Jahre alte Lara Kiechle.<br />

Fotografiert hat sie ihn auf dem Öschlesee.<br />

Nah dran<br />

Bei Oberthingau ging Manuel Schindela ganz nahe ran an die Kühe.<br />

Ihn fasziniert „am Fotografieren einfach alles, angefangen mit der<br />

Bildbearbeitung, das Draußen in der Natur sein. Aber auch das Feedback,<br />

das man bekommt, ist immer ein tolles Erlebnis.“<br />

Aufgeplustert<br />

„Wer ist die Schönste hier?“ schreibt Walter Kopczak zu seinem Bild.<br />

Fotografiert hat er die Gänsesäger auf der Trettach.


Biederstaedt<br />

und der Glaube<br />

Schauspieler war<br />

schwer krank<br />

Der Schauspieler Claus Biederstaedt<br />

(„Drei Männer im Schnee“) betet<br />

häufig zu Gott. Mit der Kirche habe<br />

er zwar nichts am Hut, „mit Gott<br />

aber schon“, sagte der 89-Jährige.<br />

„Ich danke ihm für meine zweite<br />

Chance.“ Bei Biederstaedt,<br />

der in<br />

der Nähe von<br />

München wohnt,<br />

war 2011 ein bösartiger<br />

Tumor auf<br />

der Zunge ent-<br />

Claus Biederstaedt<br />

deckt worden.<br />

Der Schauspieler<br />

war in den 50er<br />

Jahren durch verschiedene<br />

Filmrollen, etwa an der<br />

Seite von Heinz Rühmann und<br />

Romy Schneider, bekannt geworden.<br />

Unter anderem war er auch die<br />

Synchronstimme von Marlon Brando<br />

und Paul Newman. (dpa)<br />

Fernsehen aktuell<br />

Kurz vor Prozessbeginn muss sich Holly (Molly Windsor) erneut ihrer schmerzhaften Vergangenheit stellen (Szene aus dem Film<br />

„Three Girls - Warum glaubt uns niemand?“, der heute auf Arte läuft).<br />

Foto:Sophie Mutevelian, ARTE France, BBC, dpa<br />

NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

Die Sex-Mafia<br />

Tipp des Tages Arte zeigt eine Serie über<br />

ein perfides Netzwerk in Großbritannien<br />

Arte, 20.15 Uhr Ruby (Liv Hill)<br />

lutscht verstört am Daumen, als sie<br />

darauf wartet, ihr Kind abzutreiben.<br />

Sie ist erst 13. Geistig zurückgeblieben.<br />

Missbraucht. Ausgeliefert von<br />

einem Ring skrupelloser Zuhälter an<br />

einen Familienvater Mitte 30. Kein<br />

Einzelfall – nur eines von rund 1000<br />

Opfern.<br />

Eine TV-Reporterin wird es später<br />

auf den Punkt bringen, warum<br />

der erschreckende Missbrauchskandal<br />

zusätzlich so heikel ist: „Sämtliche<br />

Männer sind pakistanischer<br />

Herkunft, während ihre Opfer ohne<br />

Ausnahme weiß sind.“ Lange Jahre<br />

ignorieren Behörden alle Hinweise<br />

vergewaltigter Mädchen aus der<br />

Unterschicht. Nach Strafanzeigen<br />

werden Anklagen fallengelassen.<br />

Davon berichtet das BBC-Drama<br />

„Three Girls – Warum glaubt uns<br />

niemand?“ auf Arte. Die dreiteilige<br />

Mini-Serie heute ab 20.15 Uhr greift<br />

den wahren Fall aus Großbritannien<br />

auf. In Nordengland hatten sich<br />

über Jahre Netzwerke gebildet:<br />

Orte wie Telford, Oldham, Rochdale<br />

stehen als Synonym für eine<br />

Kultur des Wegsehens.<br />

Zwischen 2003 und 2012 kam es<br />

dort immer wieder zu systematischer<br />

sexueller Ausbeutung junger<br />

Mädchen. Das Bekanntwerden der<br />

Machenschaften von Banden aus<br />

Südasien bedeutete für die liberale<br />

Einwanderungsgesellschaft eine Belastungsprobe.<br />

Nicht die Taten stehen<br />

im Mittelpunkt von Philippa<br />

Lowthorpes preisgekrönter Inszenierung.<br />

Die Kamera dreht weg,<br />

zeigt Aufnahmen aus der Ferne.<br />

Es geht um die Vorgeschichte und<br />

den schwer fassbaren Umgang der<br />

Behörden mit den Außenseiterinnen,<br />

bei dem die Mädchen in einen<br />

Topf mit Prostituierten geworfen<br />

wurden. (dpa)<br />

ARD ZDF BR RTL SAT.1 PRO 7 VOX<br />

5.00 Plusminus 5.30 ARD-Morgenmagazin<br />

9.00 Tagesschau 9.05 Live nach Neun 9.55<br />

Sturm der Liebe 10.44 Tagesschau 10.45<br />

Meister des Alltags 11.15 Gefragt – Gejagt<br />

12.00 Tagesschau 12.15 ARD-Buffet. Leben<br />

& genießen. U.a.: Heute kocht Vincent<br />

Klink Piroggen mit dreierlei Füllung. Zu Gast:<br />

Dr. Yael Adler 13.00 ZDF-Mittagsmagazin<br />

<strong>14.</strong>00 J I Tagesschau<br />

<strong>14.</strong>10 J I Rote Rosen Telenovela<br />

15.00 J I Tagesschau<br />

15.10 J Fußball: Weltmeisterschaft<br />

u. a. Philipp Lahm – Weltmeister<br />

im Gespräch mit Jessy Wellmer;<br />

ca. 16.00 Eröffnungsfeier<br />

17.00 J I v Fußball:<br />

Weltmeisterschaft (VPS 15.10)<br />

Eröffnungsspiel: Russland –<br />

Saudi-Arabien. Aus dem Luschniki-Stadion<br />

in Moskau (RUS)<br />

Kommentar: Tom Bartels<br />

19.50 J I Wetter vor acht<br />

19.55 J Börse vor acht (VPS 19.50)<br />

20.00 J I Tagesschau<br />

5.30 ARD-Morgenmagazin 9.00 heute<br />

Xpress 9.05 Volle Kanne – Service täglich.<br />

Magazin. U.a.: WM-Wetten und Tippspiele:<br />

Legal oder illegal? Zu Gast: Adel Tawil (Musiker),<br />

Mario Basler (Ex-Fußballprofi) 10.30<br />

Notruf Hafenkante. Grabräuber 11.15 SO-<br />

KO Wismar. Krimiserie 12.00 heute 12.10<br />

drehscheibe 13.00 ZDF-Mittagsmagazin<br />

<strong>14.</strong>00 I heute – in Deutschland<br />

<strong>14.</strong>15 I Die Küchenschlacht Show<br />

15.00 J I heute Xpress<br />

15.05 J I Bares für Rares<br />

Magazin. Die Trödel-Show<br />

16.00 J I heute – in Europa<br />

16.10 J I v Die Rosenheim-Cops<br />

17.00 J I heute<br />

17.10 J hallo deutschland Magazin<br />

17.45 J I Leute heute Magazin.<br />

U.a.: Meghans erster Solo-Auftritt<br />

18.00 J I SOKO Stuttgart Tabu<br />

19.00 J I heute<br />

19.20 J I Wetter<br />

19.25 J I v Notruf Hafenkante<br />

Actionserie. Endlich schlank<br />

5.30 Space Night 6.00 Dahoam is Dahoam<br />

6.30 Sturm der Liebe 7.20 Tele-Gym 7.35<br />

Bergwetter 8.30 Tele-Gym 8.45 Das Waisenhaus<br />

für wilde Tiere 9.35 Leopard, Seebär<br />

& Co. 10.25 Kängurus – Australiens<br />

Rote Riesen 11.10 Länder – Menschen –<br />

Abenteuer 11.55 Fährpassagen 12.40<br />

Dings <strong>vom</strong> Dach 13.25 In aller Freundschaft<br />

<strong>14.</strong>10 I Kunst + Krempel<br />

<strong>14.</strong>40 J I Wer weiß denn sowas?<br />

Show. Moderation: Kai Pflaume<br />

15.30 I Schnittgut. Alles aus<br />

dem Garten Magazin<br />

16.00 J I Rundschau<br />

16.15 J I Wir in Bayern Magazin<br />

17.30 I Abendschau –<br />

Der Süden Magazin<br />

Das Wichtigste aus Südbayern<br />

18.00 J I Abendschau Magazin<br />

18.30 J I Rundschau<br />

19.00 J I mehr/wert Magazin<br />

19.30 J I v Dahoam is Dahoam<br />

Soap. Aus allen Wolken gefallen<br />

20.00 J I Tagesschau<br />

5.25 Exclusiv – Das Star-Magazin 5.35 Explosiv<br />

– Das Magazin 6.00 Guten Morgen<br />

Deutschland. Magazin. Moderation: Wolfram<br />

Kons, Angela Finger-Erben 8.30 Gute Zeiten,<br />

schlechte Zeiten 9.00 Unter uns . Daily<br />

Soap 9.30 Betrugsfälle 10.00 Hebammen<br />

im Einsatz 11.00 Hebammen im Einsatz<br />

12.00 Punkt 12. Das RTL-Mittagsjournal<br />

<strong>14.</strong>00 I Meine Geschichte<br />

15.00 I Verdachtsfälle Doku-Soap<br />

16.00 I Verdachtsfälle Doku-Soap<br />

Doku-Serie. Die Sendung basiert<br />

auf fiktiven Geschehnissen<br />

und behandelt in jeder Folge<br />

eine vermeintliche Straftat.<br />

17.00 I Betrugsfälle Die Doku-Soap<br />

17.30 I Unter uns Daily Soap<br />

18.00 I Explosiv – Das Magazin<br />

18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin<br />

18.45 I Aktuell<br />

19.03 Wetter<br />

19.05 J I Alles was zählt<br />

19.40 J I Gute Zeiten,<br />

schlechte Zeiten Daily Soap<br />

5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. ViP mit Vanessa<br />

Blumhagen 10.00 Klinik am Südring.<br />

Doku-Soap 11.00 Im Namen der Gerechtigkeit<br />

. Doku-Soap 12.00 Anwälte im Einsatz.<br />

Doku-Soap. Erfahrene Juristen kämpfen<br />

in Familienrechtsfällen oder auch in Sachen<br />

Arbeitsrecht, Strafrecht und Baurecht. 13.00<br />

Anwälte im Einsatz. Doku-Soap<br />

<strong>14.</strong>00 Inspektion 5 – Köln Mülheim<br />

15.00 Auf Streife – Berlin Doku-Soap<br />

16.00 Klinik am Südring<br />

Doku-Soap. Hier zeigen echte<br />

Mediziner, Pfleger und Krankenschwestern,<br />

wie es im Krankenhausalltag<br />

wirklich läuft.<br />

17.30 Schicksale – und plötzlich<br />

ist alles anders Doku-Soap<br />

18.00 Auf Streife –<br />

Die Spezialisten Doku-Soap<br />

19.00 Die Ruhrpottwache Doku-Soap<br />

In je drei Geschichten pro Folge<br />

begleitet die Reihe echte Einsätze<br />

der Kripo und von Streifenpolizisten.<br />

19.55 Sat.1 Nachrichten<br />

5.40 Malcolm mittendrin 6.25 Mike & Molly<br />

6.50 2 Broke Girls 7.45 The Big Bang Theory<br />

8.55 Two and a Half Men 10.20 The<br />

Middle 11.15 Mike & Molly. Comedyserie<br />

11.40 How I Met Your Mother. Comedyserie.<br />

Zwei durchtriebene Hunde / Café der Trennungen<br />

12.35 2 Broke Girls. Comedyserie<br />

13.25 Two and a Half Men. Comedyserie<br />

<strong>14.</strong>45 The Middle Comedyserie<br />

Der Heilungsprozess / Die Gebrüder<br />

Heck. Mit Patricia Heaton<br />

15.40 The Big Bang Theory Comedyserie.<br />

Die Schweige-Verpflichtung /<br />

Das künstliche Koffein-Problem /<br />

Das Kohabitations-Experiment<br />

17.00 taff Magazin<br />

Schutzengel extrem / Stars, die<br />

von der Schule geflogen sind<br />

18.00 Newstime<br />

18.10 Die Simpsons Trickserie. Fantasien<br />

einer durchgeknallten Hausfrau<br />

/ Geschichtsstunde mit Marge<br />

19.05 Galileo Magazin. Topthema: Wieviel<br />

China steckt in Deutschland?<br />

5.10 CSI: NY. Die Schlafwandlerin 5.55 CSI:<br />

NY. Trautes Heim 6.50 Verklag mich doch!<br />

7.45 Verklag mich doch! 8.50 Verklag mich<br />

doch! 9.50 Verklag mich doch! 10.50 vox<br />

nachrichten 10.55 4 Hochzeiten und eine<br />

Traumreise. Doku-Soap. Tag 3: Kathrin, Gütersloh<br />

12.00 Shopping Queen. Doku-Soap<br />

13.00 Zwischen Tüll und Tränen. Doku-Soap<br />

<strong>14.</strong>00 I Mein Kind, dein Kind –<br />

Wie erziehst du denn?<br />

Doku-Soap. Stefanie vs. Simona<br />

15.00 I Shopping Queen Doku-Soap<br />

16.00 I 4 Hochzeiten und<br />

eine Traumreise Doku-Soap<br />

Tag 4: Sandra, Rotthalmünster<br />

17.00 I Zwischen Tüll und Tränen<br />

Moritzburg, „Princess“ / Bochum,<br />

„Lavie“ / Mainz, „la Mode Abyssale“<br />

18.00 I First Dates – Ein Tisch für<br />

zwei Moderation: Roland Trettl<br />

19.00 I Das perfekte Dinner<br />

Tag 4: Evelyn, Russische Küche /<br />

Hauptspeise: Bœuf Stroganoff<br />

20.00 I Prominent! Magazin<br />

20.15 H J I v Schandfleck –<br />

Der Usedom-Krimi TV-Kriminalfilm,<br />

D 2015. Mit Katrin Sass, Lisa<br />

Maria Potthoff, Peter Schneider<br />

21.45 J I Kontraste Magazin<br />

Rendite statt Pflegepersonal –<br />

Wie internationale Finanzinvestoren<br />

mit deutschen Altenheimen<br />

Kasse machen / Fragwürdige Förderpolitik<br />

– Mit Israelhassern gegen<br />

Extremismus? / Putins WM<br />

22.15 J I Tagesthemen<br />

22.45 J I Carolin Kebekus: Pussy-<br />

Terror TV Zu Gast: J. Michaelsen,<br />

Micky Beisenherz, Felix Lobrecht<br />

23.30 J I „Wie soll ich sagen ...?“<br />

Show. Das Soloprogramm<br />

mit Jürgen von der Lippe<br />

0.15 J I Nachtmagazin<br />

0.35 H J I v Schandfleck –<br />

Der Usedom-Krimi<br />

TV-Kriminalfilm, D 2015. Mit Katrin<br />

Sass. Regie: Oliver Schmitz<br />

2.08 I Tagesschau<br />

2.10 H J I Herzen in Fesseln –<br />

Judiths Entscheidung TV-Melodram,<br />

D 2002. Mit Gaby Dohm<br />

20.15 J I Lena Lorenz<br />

Familienserie. Ein Fall von Liebe<br />

Als sie Quirin begegnet, der<br />

gerade die Scheune auf dem<br />

Lorenzhof umbaut, ist Lena von<br />

dem jungen Mann angetan.<br />

21.45 J I heute-journal Wetter<br />

22.15 J I maybrit illner<br />

Der Polit-Talk im ZDF. Trumps<br />

neue Weltordnung – Feinde umarmen,<br />

Freunde verlassen? Zu Gast:<br />

Sigmar Gabriel, Alexander Graf<br />

Lambsdorff, Nataly Jung-Hwa Han,<br />

Peter Rough, Constanze Stelzenmüller.<br />

Moderation: Maybrit Illner<br />

23.15 J I Markus Lanz<br />

Talkshow. Russland! – Gespräche<br />

mit ziemlich fremden Freunden<br />

0.45 I heute+ Mod.: D. Bröckerhoff<br />

1.00 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />

(VPS 0.59). Titel & Titten<br />

1.45 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />

(VPS 1.44). Dramaserie<br />

2.25 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />

Ich hab auf sein Grab gepinkelt<br />

3.10 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />

3.55 J I v Zarah – Wilde Jahre<br />

20.15 J I quer Magazin. U.a.: Zeitenwende:<br />

Porsche-Fahrer am<br />

Abgas-Abgrund / Extremwetter:<br />

Überschwemmungsopfer ohne<br />

Schutz. Moderation: Christoph Süß<br />

21.00 I Schlachthof Show<br />

Mitwirkende: Maxi Schafroth, Konstantin<br />

Wecker, Martin Zingsheim<br />

21.45 J I Rundschau Magazin<br />

22.00 I Vereinsheim Schwabing<br />

Zu Gast: Michael Mittermeier, Matthias<br />

Ningel, Ulan & Bator, Nora<br />

Boeckler, Die CubaBoarischen<br />

Moderation: Constanze Lindner<br />

22.45 J I Schlawiner Die Putzfrau<br />

23.15 I Woidboyz on the Road<br />

Reportagereihe. Per Anhalter<br />

durch Bayern. Mit Basti<br />

Kellermeier, Uli Nutz, Andi Weindl<br />

23.45 I Startrampe Unterwegs mit<br />

der Indie-Band Rikas aus Stuttgart<br />

0.15 I PULS Open Air<br />

Konzert. Mit Claire, Moderat<br />

1.15 Rundschau Nacht<br />

1.25 J I v Dahoam is Dahoam<br />

1.55 J I Wir in Bayern<br />

3.10 I Abendschau – der Süden<br />

SWR FERNSEHEN RTL II KABEL 1 3SAT<br />

ARTE ORFeins ORF 2<br />

6.30 SWR Aktuell BW 7.00 NaturNah 7.35<br />

made in Südwest 8.05 SWR Landesschau<br />

BW 8.50 ARD-Buffet 9.35 Seehund, Puma<br />

& Co. 10.25 Panda, Gorilla & Co. 11.15<br />

Planet Wissen 12.15 Wer weiß denn sowas?.<br />

Show. Zu Gast: Wolfram Kons, Annett Möller.<br />

Moderation: Kai Pflaume 13.00 Meister des<br />

Alltags. Show 13.30 Paarduell. Show<br />

<strong>14.</strong>15 I Eisenbahn-Romantik<br />

<strong>14.</strong>45 I Eisenbahn-Romantik<br />

15.15 I Schönes Portugal<br />

16.05 I Kaffee oder Tee<br />

17.05 I Kaffee oder Tee (VPS 16.05)<br />

18.00 I SWR Aktuell BW<br />

18.15 J I Die Rezeptsucherin<br />

18.45 J I SWR Landesschau BW<br />

19.30 J I SWR Aktuell BW<br />

20.00 J I Tagesschau<br />

20.15 J Zur Sache BW! U.a.: Angst<br />

vor kriminellen Flüchtlingen – Muss<br />

die Politik härter durchgreifen?<br />

21.00 I Die Schrottveredler<br />

Ivan und Zoran – Oldtimer<br />

für Jedermann Doku<br />

21.45 I SWR Aktuell BW Magazin<br />

22.00 I odysso – Wissen im SWR<br />

22.45 I Kunscht! Magazin<br />

23.15 I lesenswert sachbuch<br />

23.45 Mata, Mata – Spiel des Lebens<br />

Dokumentarfilm, D/BRA 2013<br />

1.15 J I Wader Wecker Vater<br />

Land Dokumentarfilm, D 2011<br />

5.10 Privatdetektive im Einsatz 5.55 Privatdetektive<br />

im Einsatz 6.55 Die Straßencops<br />

West – Jugend im Visier 7.55 Die<br />

Straßencops West – Jugend im Visier 8.55<br />

Frauentausch. Doku-Soap 10.55 Die Reimanns<br />

– Ein außergewöhnliches Leben<br />

11.55 Family Stories 12.55 Hilf mir! Jung,<br />

pleite, verzweifelt ... Doku-Soap<br />

<strong>14.</strong>00 Köln 50667<br />

15.00 Berlin – Tag & Nacht<br />

Doku-Soap<br />

16.00 Hilf mir! Doku-Soap<br />

17.00 Hilf mir! Jung, pleite,<br />

verzweifelt ... Doku-Soap<br />

18.00 I Köln 50667<br />

Doku-Soap, D <strong>2018</strong><br />

19.00 Berlin – Tag & Nacht Doku-Soap<br />

20.00 RTL II News<br />

20.10 I RTL II Wetter<br />

20.15 Pop-Giganten Dokureihe. Fetenhits<br />

Fußball WM <strong>2018</strong>. Die Doku<br />

erinnert auch an die Zeit, als die<br />

deutsche Fußball-Nationalmannschaft<br />

selber zum Mikrofon griff.<br />

22.15 Bierparadies Deutschland Doku<br />

23.15 The Walking Dead Horrorserie<br />

Tod vor der Tür. Mit Andrew Lincoln<br />

0.05 The Walking Dead<br />

1.05 The Walking Dead Horrorserie<br />

Kriegsrecht. Mit Andrew Lincoln<br />

1.50 The Walking Dead<br />

2.35 The Walking Dead<br />

6.35 Ghost Whisperer 8.25 Beauty and<br />

the Beast 9.15 Navy CIS: L.A. 10.10 Navy<br />

CIS 11.10 Without a Trace 12.05 Numb3rs<br />

13.00 Castle <strong>14.</strong>00 The Mentalist <strong>14.</strong>55<br />

Navy CIS: L.A. Omni 15.50 News 16.00<br />

Navy CIS 16.55 Abenteuer Leben täglich<br />

17.55 Mein Lokal, Dein Lokal – Der Profi<br />

kommt 18.55 Schrauben, sägen, siegen –<br />

Das Duell 20.15 Bodyguard. Thriller, USA<br />

1992. Mit Kevin Costner. Regie: Mick Jackson<br />

23.00 Wehrlos – Die Tochter des Generals.<br />

Kriminalfilm, USA/D 1999 1.15 Bodyguard.<br />

Thriller, USA 1992 3.30 Wehrlos – Die Tochter<br />

des Generals. Kriminalfilm, USA/D 1999<br />

ARD ALPHA<br />

12.05 Tagesgespräch 13.00 Schwarze Löcher<br />

– Eine Zeitreise ins Universum 13.50<br />

Xenius <strong>14.</strong>15 Länder – Menschen – Abenteuer<br />

15.00 Willi wills wissen 15.30 Felix<br />

und die wilden Tiere 16.00 Pforten 16.30<br />

Einfach genial 17.00 science.talk 17.45 nano<br />

18.15 Planet Wissen 19.15 Werner Heisenberg<br />

19.30 alpha-demokratie-weltweit<br />

20.00 Tagesschau 20.15 Eisenbahn-Romantik<br />

XL 21.00 Schwarze Löcher – Rätsel<br />

des Weltalls 21.45 nacht:sicht 22.15 Campus<br />

Magazin 22.45 Gesundheit! 23.15 The<br />

Day – News in Review 23.45 Die Tagesschau<br />

vor 20 Jahren 0.00 Bob Ross 0.30<br />

Space Night 1.30 alpha-Centauri<br />

20.15 I Alarm für Cobra 11 –<br />

Die Autobahnpolizei Actionserie<br />

Operation Hiob. Aus einer Biotechfirma<br />

wird Botox gestohlen. Die<br />

Chemikalie ist nicht nur Faltenauffüller,<br />

sondern auch ein Gift.<br />

21.15 I Alarm für Cobra 11 –<br />

Die Autobahnpolizei Actionserie.<br />

Bestellt, entführt, geliefert<br />

22.15 J I Bad Cop –<br />

kriminell gut Krimiserie<br />

Paradiesvögel. Ein Travestiekünstler<br />

wird ermordet. Luís und Bea glauben,<br />

in einem Straßenjungen<br />

den Täter gefunden zu haben.<br />

23.05 I Countdown – Die Jagd<br />

beginnt Krimiserie. Schulmädchen<br />

0.00 I RTL Nachtjournal<br />

0.27 RTL Nachtjournal – Das Wetter<br />

0.35 I Alarm für Cobra 11<br />

1.25 J I Alarm für Cobra 11<br />

2.25 I Countdown –<br />

Die Jagd beginnt<br />

3.15 I Verdachtsfälle Doku-Soap<br />

4.10 I Betrugsfälle<br />

4.35 I Meine Geschichte –<br />

Mein Leben Doku-Soap<br />

7.00 nano 7.30 Alpenpanorama 9.05 Kulturzeit<br />

9.45 nano 10.15 Kölner Treff 11.45<br />

Thema 12.30 ECO 13.00 ZIB 13.20 Zug<br />

um Zug 13.45 Zug um Zug <strong>14.</strong>05 Zug um<br />

Zug <strong>14.</strong>30 Zug um Zug <strong>14.</strong>50 Zug um Zug<br />

15.15 Zug um Zug 15.35 Abenteuer Moskau<br />

16.20 Abenteuer Moskau 17.05 Abenteuer<br />

Moskau 17.45 Abenteuer Moskau<br />

18.30 nano 19.00 heute 19.20 Kulturzeit<br />

20.00 Tagesschau 20.15 Wissen aktuell<br />

22.00 ZIB 2 22.25 Die Affäre. Liebesdrama,<br />

F 2009 23.45 Wild Target – Romanze<br />

in Blei. Krimikomödie, GB/F 2010 1.20<br />

10vor10 (VPS 21.50) 1.45 So liebt die Welt<br />

HÖRFUNK<br />

BAYERN 1 5.05 Am Morgen 9.05 Am<br />

Vormittag 12.05 Bayern 1 – Mittags in ...<br />

13.05 Am Nachmittag 17.05 Das Bayernmagazin<br />

20.05 Bayern 1 23.05 Die Nacht<br />

auf Bayern 1 0.09 Die Nacht auf Bayern 1<br />

BAYERN 2 8.30 kulturWelt 9.05 radio-<br />

Wissen 10.05 Notizbuch 12.05 Tagesgespräch<br />

13.05 radioWelt 13.30 Bayern 2<br />

<strong>14.</strong>05 kulturLeben 15.05 radioWissen am<br />

Nachmittag 16.05 Eins zu Eins 17.05 radioWelt<br />

18.05 IQ 18.30 radioMikro 19.05<br />

Zündfunk 20.05 kulturLeben 21.05 radio-<br />

Texte am Donnerstag 22.05 Eins zu Eins<br />

23.05 Nachtmix 0.05 Reflexionen<br />

20.15 Criminal Minds Krimiserie<br />

Atemnot. In einem Vorort werden<br />

drei Frauen getötet: Der Täter fesselte<br />

sie ans Bett, missbrauchte sie<br />

stundenlang und strangulierte sie<br />

schließlich. Offenbar dient ihm ein<br />

BDSM-Liebesroman als Vorlage.<br />

21.15 Criminal Minds<br />

Krimiserie. Du gehörst mir. Eine<br />

Frau findet einen Männer-Torso in<br />

einer Mülltonne, kurz darauf wird<br />

wieder ein Mann zerstückelt.<br />

22.15 Criminal Minds<br />

Krimiserie. Liebling der Frauen<br />

Mit Thomas Gibson, A. J. Cook<br />

23.15 Criminal Minds Krimiserie<br />

Das blaue Kleid. In Oklahoma<br />

werden nacheinander zwei blonde<br />

Frauen ermordet aufgefunden. Der<br />

Mörder scheint derselbe zu sein.<br />

0.10 Criminal Minds Krimiserie. Die<br />

Namen der Lüge. Mit J. Mantegna<br />

1.00 Criminal Minds<br />

Krimiserie. Hass ohne Ende<br />

1.40 Criminal Minds Krimiserie<br />

Atemnot. Mit Thomas Gibson<br />

2.20 Criminal Minds Krimiserie<br />

10.55 Edward Bernays und die Wissenschaft<br />

der Meinungsmache 11.50 Animalisch<br />

– Das Tier und wir 12.15 Re: 12.50<br />

Arte Journal 13.00 Stadt Land Kunst<br />

13.45 Kramer gegen Kramer. Drama, USA<br />

1979 15.25 Animalisch – Das Tier und wir<br />

15.55 Tierisch alt! 16.45 X:enius 17.10<br />

Abenteuer Archäologie 17.40 Inseln der<br />

Zukunft 18.35 Mit dem Zug ... 19.20 Arte<br />

Journal 19.40 Re: 20.15 Three Girls. Neu<br />

21.05 Three Girls 21.55 Three Girls 22.50<br />

Geschwister. Drama, D/A/RUM/SRB/MTN<br />

2016 0.35 Dallas Buyers Club. Biografie,<br />

USA 2013 2.25 Augenschmaus<br />

BR-KLASSIK 5.03 ARD-Nachtkonzert<br />

6.05 Allegro 9.05 Philharmonie. Werke von<br />

J.S. Bach, Weber, Chabrier, J. Haydn, R. Schumann,<br />

Brahms, Schubert 12.05 Mittagsmusik<br />

<strong>14.</strong>05 Panorama 16.05 Leporello 18.05<br />

Klassik-Stars 19.05 KlassikPlus. Faust in der<br />

Oper 20.05 Thema Musik. (Live aus der<br />

Versicherungskammer in München-Giesing)<br />

Anschl.: Anschließend um 21.30 Uhr: Musik<br />

mit dem Pianisten Kirill Gerstein 22.05<br />

Horizonte. Ny-él. Klänge aus dem weißen<br />

Garten. Die griechische Komponistin und Dirigentin<br />

Konstantia Gourzi 23.05 Jazztime<br />

0.05 ARD-Nachtkonzert 2.03 ARD-Nachtkonzert.<br />

Werke von Beethoven, J. Haydn<br />

20.15 H Hüter der Erinnerung –<br />

The Giver Sci-Fi-Film, USA/CDN/<br />

SA 20<strong>14.</strong> Mit Jeff Bridges. Regie:<br />

Phillip Noyce. In einer scheinbar<br />

perfekten Gesellschaft ohne Krieg<br />

und Leid wird ein Junge zum „Hüter<br />

der Erinnerung“ auserwählt.<br />

22.10 Horror Tattoos – Deutschland,<br />

wir retten deine Haut Doku-Soap<br />

Hannover. Mit Randy Engelhard,<br />

Mick Mark, Nancy Mietzi, Bertram<br />

„Berti“ Krause. Der ehemalige<br />

Bundeswehrsoldat Uwe, ein Kandidat<br />

aus der ersten Staffel, hat sein<br />

Horror-Tattoo lasern lassen.<br />

23.25 Horror Tattoos – Deutschland,<br />

wir retten deine Haut<br />

Doku-Soap. Leipzig<br />

0.40 Tattoo Fixers on Holiday –<br />

Die Cover up-Profis<br />

Doku-Soap. Tattoo für zwei<br />

1.40 Tattoo Fixers on Holiday –<br />

Die Cover up-Profis<br />

Doku-Soap. Die sündhafte Banane<br />

2.20 Let’s Face Reality Doku-Soap<br />

3.40 ProSieben Spätnachrichten<br />

3.45 Worst Week Comedyserie<br />

<strong>14.</strong>20 Scrubs (VPS <strong>14.</strong>30) <strong>14.</strong>45 How I<br />

Met Your Mother (VPS <strong>14.</strong>50) 15.30 Fußball:<br />

Weltmeisterschaft 16.30 Fußball: Weltmeisterschaft.<br />

Die Eröffnung 16.50 Fußball:<br />

Weltmeisterschaft. Eröffnungsspiel: Gruppe<br />

A, Russland – Saudi-Arabien. Aus Moskau<br />

18.55 Fußball: Weltmeisterschaft 19.05 Österreich<br />

– BRD 1978 19.45 ZIB Magazin<br />

19.54 Wetter 20.00 ZIB 20 20.15 Immer<br />

wieder Cordoba? 21.30 Österreich – BRD<br />

1978 (VPS 21.15) 22.35 ZIB Flash (VPS<br />

22.25) 22.45 Das Objekt der Begierde (VPS<br />

22.35) 23.40 ZIB 24 0.00 Österreich –<br />

BRD 1978 1.45 Immer wieder Cordoba?<br />

SWR 1 5.00 Guten Morgen Baden-<br />

Württemberg 10.00 Leute. Zu Gast: Egon<br />

Ramms (Ex-General und NATO-Befehlshaber<br />

für Afghanistan) 12.00 Aktuell um<br />

Zwölf 13.00 Der Nachmittag 16.00 Der Tag<br />

20.00 Der Abend. Magazin 0.00 Die Nacht<br />

SWR 2 12.00 Aktuell 12.33 Journal<br />

13.05 Mittagskonzert <strong>14.</strong>30 Fortsetzung<br />

folgt 15.05 Cluster 16.05 Impuls 17.05<br />

Forum 17.50 Jazz vor Sechs 18.00 Aktuell<br />

18.30 Aktuell – Wirtschaft 18.40 Kultur<br />

aktuell 19.05 Tandem 20.03 Alte Musik<br />

21.03 Radiophon 22.03 „Nachtflug“ 23.03<br />

NOWJazz 0.05 ARD-Nachtkonzert<br />

20.15 H J Sisters Komödie, USA 2015<br />

Mit Amy Poehler, Maya Rudolph<br />

Regie: Jason Moore. Die ungleichen<br />

Schwestern Maura und Kate<br />

werden von ihren Eltern informiert,<br />

dass diese ihr Haus verkaufen<br />

wollen. Die Frauen beschliessen,<br />

eine letzte Party in ihrem früheren<br />

Daheim zu veranstalten.<br />

22.35 I Die Notrufzentrale Doku<br />

Polizei Osnabrück / Feuerwehr<br />

München. Die Dokureihe gibt<br />

Einblicke in die Arbeit der Einsatzleitstellen<br />

von Feuerwehr, Rettungsdiensten<br />

und der Polizei.<br />

23.35 I Die Notrufzentrale<br />

Dokureihe. Polizei Potsdam /<br />

Feuerwehr Osnabrück<br />

0.35 I vox nachrichten<br />

0.55 H J Sisters Komödie,<br />

USA 2015. Mit Amy Poehler<br />

2.40 J I Medical Detectives –<br />

Geheimnisse der Gerichtsmedizin<br />

Dokureihe. Last der Beweise<br />

3.30 J I Medical Detectives – Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin<br />

Dokureihe. Zeugen der Opfer<br />

13.00 ZIB 13.15 Mittag in Österreich<br />

<strong>14.</strong>05 Eingeschenkt – Weinland Österreich<br />

<strong>14.</strong>30 Wege zum Glück (VPS <strong>14.</strong>25)<br />

15.15 Wege zum Glück 16.00 Die Barbara<br />

Karlich Show 17.05 Aktuell in Österreich<br />

17.30 Daheim in Österreich 18.30 Konkret<br />

18.51 infos & tipps 19.00 Bundesland heute<br />

19.23 Wetter aus dem Bundesland (VPS<br />

19.00) 19.30 Zeit im Bild 19.49 Wetter<br />

19.55 Sport aktuell 20.05 Seitenblicke<br />

20.15 Die Rosenheim-Cops 21.05 Am<br />

Schauplatz 22.00 ZIB 2 22.30 Der Freischütz<br />

1.00 Deckname Holec. Drama, A/CZ<br />

2016 2.35 Am Schauplatz (VPS 2.30)<br />

SERVUSTV<br />

7.10 Brasiliens Küsten 8.05 Ich, Bauer<br />

9.05 Terra Mater 10.10 Tiere und ihr<br />

Erfolgsgeheimnis 11.05 Wie Städte funktionieren<br />

12.05 Aufgedeckt – Rätsel der<br />

Geschichte 13.00 Moderne Wunder <strong>14.</strong>00<br />

Brasiliens Küsten 15.05 Spektakuläre Bauwerke<br />

16.00 McLeods Töchter 17.00 Moderne<br />

Wunder 18.05 CEBIT Spezial <strong>2018</strong><br />

18.35 Landträume 19.10 Spektakuläre<br />

Bauwerke 20.15 Millions. Komödie, GB/USA<br />

2004 22.05 The Brain – Das menschliche<br />

Gehirn 23.05 kulTOUR mit Holender 23.35<br />

Talk im Hangar-7 0.35 Red Bull Soapbox<br />

Race 1.20 Millions. Komödie, GB/USA 2004<br />

2.50 The Brain – Das menschliche Gehirn


NUMMER 134 DONNERSTAG, <strong>14.</strong> JUNI <strong>2018</strong><br />

36 Oberallgäu<br />

Kurz notiert<br />

Kempten: Kreisverband Imker<br />

Oberallgäu informiert Imker<br />

Die Bienenfachwarte Martin Lingg<br />

und Andreas Stiefenhofer zeigen<br />

am Samstag, 16. <strong>Juni</strong>, Methoden<br />

der biologischen Varroabekämpfung<br />

mit Bannwaben. Die kostenlose<br />

Fortbildung beginnt um 16 Uhr<br />

am Lehrbienenstand des Imkervereins<br />

Kempten am Adelharzer<br />

Weg. Anschließend folgt die Theorie<br />

im Hotel Waldhorn Kempten.<br />

Immenstadt: Wählergemeinschaft<br />

„die Aktiven“ treffen sich<br />

Fraktionssitzung am Montag, 18.<br />

<strong>Juni</strong>, ab 20 Uhr im Hotel Hirsch.<br />

Themen sind die aktuelle Haushaltsentwicklung<br />

und die Sanierung<br />

der Königsegg-Grundschule.<br />

Kirche aktuell<br />

Oberstdorf: Heute Katholische<br />

Bergmesse am Fellhorn<br />

Katholische Bergmesse der Gästeund<br />

Kurseelsorge Oberstdorf heute,<br />

ab 11 Uhr auf dem Fellhorn an<br />

der Station Schlappoldsee – bei<br />

schlechtem Wetter im Panoramarestaurant<br />

der Bergstation.<br />

Blaichach: Benefizessen der<br />

evangelischen Kirchengemeinde<br />

Benefizessen der evangelischen Jugend<br />

für ein Spielplatz-Projekt in<br />

Brasilien am Freitag, 22. <strong>Juni</strong>, um<br />

18 Uhr in der Stephanuskirche in<br />

Blaichach. Es gibt typisch brasilianische<br />

Küche. Anmeldung bis 15.<br />

<strong>Juni</strong> bei Pfarrerin Gabriele Bleher.<br />

Naturerlebniszentrum<br />

Naturwerkstatt: Kleine Schnitzereien<br />

Schnitzwerkstatt am Samstag, 23.<br />

<strong>Juni</strong>, von 10 bis 12.30 Uhr am Biberhof<br />

in Sonthofen. Anmeldung erforderlich<br />

bis 16 Uhr am Vortrag<br />

bei der Tourist-Info Sonthofen, Telefon<br />

08321/615-291 oder per<br />

E-Mail: tourist-info@sonthofen.de<br />

Aktionstag: Honigbienen und<br />

ihre wilden Schwestern<br />

Gemeinsamer Aktionstag der Öko-<br />

Modellregion, des Imkerverbands<br />

Oberallgäu und des Naturerlebniszentrums<br />

Allgäu rund ums Thema<br />

„Bienen“ am Sonntag, 24. <strong>Juni</strong>, von<br />

13 bis 17 Uhr am Alpseehaus in<br />

Immenstadt. Eine Anmeldung ist<br />

nicht nötig.<br />

Der oberste<br />

Feuerwehrmann<br />

Bundeswehr Andreas Sagurna ist der neue<br />

Leiter des Zentrums Brandschutz in Sonthofen<br />

Sonthofen Geboren und aufgewachsen<br />

in Hamburg, wurde Andreas Sagurna<br />

jetzt zum neuen Leiter des<br />

Brandschutzzentrums der Bundeswehr<br />

in Sonthofen ernannt. Doch<br />

die Kreisstadt im Süden der Republik<br />

ist dem 47-jährigen Leitenden<br />

Regierungsdirektor nicht unbekannt.<br />

Etliche Jahre hat er hier verbracht.<br />

Nach verschiedenen Stationen<br />

auf der Karriereleiter in Bonn<br />

und Berlin, unter anderem im Bundesverteidigungsministerium,<br />

kehrte<br />

Sagurna 2015 als stellvertretender<br />

Kommandeur der Schule „ABC-<br />

Abwehr“ in die Alpenstadt zurück.<br />

Bürgermeister Christian Wilhelm<br />

freute sich bei der Amtseinführung<br />

in der Jägerkaserne, einen alten Bekannten<br />

in der Stadt begrüßen zu<br />

können. Er sehe einem „offenen und<br />

vertrauensvollen Miteinander“ gern<br />

entgegen, so Wilhelm. „Wir politischen<br />

Vertreter der Stadt schätzen<br />

sehr ein offenes Wort“, betonte er.<br />

Die Feuerwehr der Bundeswehr mit<br />

ihren 62 Feuerwachen und über<br />

3000 Mitarbeitern in ganz Deutschland<br />

spiele eine „einzigartige Rolle“,<br />

unterstrich Hedwig Hoffmann,<br />

Vizepräsidentin des Bundesamtes<br />

für Infrastruktur, Umweltschutz<br />

und Dienstleistungen der Bundeswehr<br />

in ihrer Festansprache.<br />

Die Mitarbeiter des Zentrums<br />

Brandschutz „schützen und retten<br />

Leben und Sachwerte“ und leisteten<br />

damit einen „wesentlichen Beitrag<br />

zur Sicherheit der Bundeswehr“.<br />

Hoffmann lobte das außergewöhnliche<br />

Engagement des neuen Leiters<br />

und das „tadellose berufliche Selbstverständnis“.<br />

Sagurna verfüge über<br />

weitreichende Erfahrungen als Soldat,<br />

aber auch als Beamter. Für diese<br />

Aufgabe sei der studierte Betriebswirtschaftler<br />

„prädestiniert“.<br />

Es gebe nur ganz wenige Dinge,<br />

mit denen er nicht schon in Berührung<br />

gekommen sei, bestätigte sein<br />

bisheriger Chef, Oberst Klaus Werner<br />

Schiff, Standortältester und<br />

Kommandeur der „ABC-Schule“.<br />

Er habe selten so viel positive Resonanz<br />

zu einer Personalentscheidung<br />

erlebt. Sagurna sei ein „engagierter<br />

und kompetenter Gesprächspartner“,<br />

den er nur ungern gehen lasse.<br />

Er wisse fast alles und sei sehr<br />

schnell, ergänzte Regierungsamtsrat<br />

Robert Ascherl, Vorsitzender des<br />

örtlichen Personalrats und Mitglied<br />

der Stadtkapelle, die mit einem<br />

Quintett die Feier musikalisch begleitete.<br />

Er stelle sich gern der Verantwortung,<br />

sagte Andreas Sagurna<br />

in seiner Antrittsrede. „Vorne stehen<br />

heißt auch einstehen“ - das sei<br />

immer die Richtschnur seines Handelns<br />

gewesen. Er wolle mit den<br />

Mitarbeitern in seinem Aufgabenbereich<br />

nun „aktiv und kreativ“<br />

Chancen nutzen. Der Austausch, offen<br />

und ehrlich, mit Respekt vor<br />

den anderen, liege ihm am Herzen,<br />

um Probleme rasch zu lösen. (vk)<br />

Erste Amtshandlung: Andreas Sagurna stellte sein Können als oberster „Feuerwehrmann<br />

der Bundeswehr“ unter Beweis.<br />

Fotos: Veronika Krull<br />

Das Bachbett der Wertach ist verbreitert und tiefergelegt worden. Auf ungefähr 300 Meter Länge legen Arbeiter Pflastersteine als<br />

„Niedrigwasserrinne“.<br />

Foto: Reich-Recla<br />

Bagger in der Wertach<br />

Arbeiten In Unterjoch entsteht eine neue Brücke.<br />

Bachbett wird tiefergelegt und breiter<br />

Unterjoch Die Bauarbeiten an der<br />

Brücke über die Wertach in Unterjoch<br />

gehen zügig voran. Das Wasserwirtschaftsamt<br />

hatte den Neubau<br />

der Brücke mit Tieferlegen der<br />

Bachsohle und Aufweiten des Bachbetts<br />

und breiterer Brücke dringend<br />

empfohlen, um gerüstet zu sein, bei<br />

einem extremen Hochwasser. Erst<br />

im zweiten Anlauf hatten die Bad<br />

Hindelanger Gemeinderäte dem<br />

800000 Euro teuren Bau zugestimmt.<br />

Bei einem Hochwasser vor<br />

wenigen Tagen zeigte sich aber, dass<br />

der Neubau der Brücke Sinn macht.<br />

Heftige Regengüsse hatten den<br />

Wasserpegel der Wertach in Unterjoch<br />

ansteigen lassen: Die Wassermassen<br />

spülten Pflastersteine weg,<br />

rissen ein Wasserrohr mit und zerlegten<br />

eine Tauchpumpe, sagt Bauleiter<br />

Peter Scholz.<br />

Dennoch sind die Arbeiten im<br />

Zeitplan, ergänzt Stefan Wechs,<br />

Hindelangs Marktbaumeister. Sie<br />

sollen im Oktober abgeschlossen<br />

sein. Insgesamt kostet der Bau der<br />

neuen Brücke über die Wertach<br />

800000 Euro. Für Fußgänger und<br />

Radfahrer bietet eine schmale Holzbrücke<br />

ein Durchkommen, Autofahrer<br />

werden innerörtlich umgeleitet.<br />

Bohrpfähle sind bereits gesetzt.<br />

Am Freitag werden die Fertigteile<br />

der Brücke geliefert und dann eingepasst.<br />

(sir)<br />

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Familien-<br />

Anzeigen<br />

in Ihrer Heimatzeitung<br />

unterrichten schnell<br />

und zuverlässig<br />

Verwandte, Freunde<br />

und Bekannte<br />

überalle<br />

Familienereignisse.<br />

Teilen Sie mit, was Ihnen wichtig ist.<br />

Mit Todesanzeigen und Danksagungen<br />

informieren Sie über wichtige Veränderungen im Kreise Ihrer Familie.<br />

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Der Anzeigenteil<br />

der Tageszeitung<br />

hat einen fast einzigartigen<br />

Informationsumfang.<br />

Zeitungsleser erfahren aus dem<br />

Anzeigenteil nicht nur, was es auf<br />

dem Markt gibt, sondern auch,<br />

wo es was gibt.<br />

Zeitungsleser haben damit einen<br />

Vorsprung und ihnen bleibt durch<br />

die Zeitung und ihren Anzeigenteil<br />

mancher vergebliche Weg erspart.<br />

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