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Magazin-2018-2

Das Magazin erscheint vier Mal im Jahr und stellt unsere Partnerorganisationen und Länderprogramme vor. Wir gewähren Einblick in unsere Themenschwerpunkte und zeigen wie wir arbeiten. Zudem beziehen wir im Magazin Stellung zu Fragen der Entwicklungszusammenarbeit und präsentieren unsere aktuelle Inlandarbeit.

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VERMISCHTES AUS DEN LÄNDERN<br />

Peru und El Salvador<br />

Mit Ausbildung und Qualität zu besserem Einkommen<br />

jj. terre des hommes schweiz fördert in<br />

einigen Projektländern Jugendliche<br />

und junge Erwachsene mit Ausbildungen<br />

und finanzieller Unterstützung,<br />

damit sie ein besseres Einkommen erzielen<br />

können. Nun zeigen besonders<br />

die Zahlen aus Peru und El Salvador,<br />

wie erfolgreich diese Projekte sind.<br />

2016 erzielten dort 236 Jugendliche mit<br />

Unterstützung der verschiedenen Projekte<br />

ein durchschnittliches monatliches<br />

Einkommen von 102 Franken. Im<br />

folgenden Jahr waren es nicht nur 5.5<br />

Prozent Jugendliche mehr (249), sie verdienten<br />

mit 116.50 Franken im Schnitt<br />

auch ganze 14 Prozent mehr.<br />

Ihr Einkommen erwirtschaften die<br />

Jugendlichen mit kleinen Mikrounternehmen<br />

– etwa als Maurer, Coiffeuse,<br />

Schlosser oder im Gemüsebau und der<br />

Kleintierhaltung. In unseren Projekten<br />

erhalten sie dazu eine Kurzausbildung,<br />

einen Zuschuss zum Startkapital<br />

sowie – und das ist besonders<br />

wichtig – eine konstante technische<br />

Beratung und Begleitung durch unsere<br />

Partnerorganisationen. So können<br />

die Jungunternehmer Stück für<br />

Stück die Qualität ihrer Produkte ver-<br />

bessern und auch bessere Marktbedingungen<br />

aushandeln.<br />

Qualität wichtiger als Masse<br />

Das Beispiel Peru und die aufgeschlüsselten<br />

Zahlen für 2016 und 2017 belegen,<br />

dass das gestiegene Einkommen in erster<br />

Linie auf die höhere Qualität der<br />

Produkte und einem damit einhergehenden<br />

besseren Preis zurückzuführen<br />

ist und nur in geringem Umfang auf eine<br />

grössere Produktionsmenge. So verbesserten<br />

26 Meerschweinchenhalter ihr<br />

Einkommen von 84 auf 96 Franken –<br />

und das trotz schwerer Unwetter, die<br />

die Stallungen unter Wasser setzten und<br />

einen erheblichen Teil des Tierbestandes<br />

vernichteten. Die Produktionsmenge<br />

war so kleiner als im Vorjahr.<br />

Der Schaden wurde jedoch durch die<br />

bessere Haltung, bessere Verarbeitung<br />

und somit einem besseren Preis für die<br />

verbliebenen Tiere ausgeglichen.<br />

Besonders beeindruckend ist der Zuwachs<br />

des gesamten generierten Einkommens<br />

der Jugendlichen im ländlichen<br />

El Salvador, das um 34 Prozent<br />

zunahm. Diese Steigerung ergab sich<br />

durch die Zunahme bei bereits beste-<br />

henden Einkommen um 16 Prozent sowie<br />

der Gründung von 17 neuen Mikrounternehmen.<br />

Mit ihren Kleinunternehmen<br />

bestreiten die Jungunternehmenden<br />

50 bis 75 Prozent ihres Lebensunterhaltes.<br />

Den Rest erarbeiten<br />

sie als Kleinbauern und mit Gelegenheitsjobs.<br />

So tragen die Mikrounternehmen<br />

wesentlich dazu bei, ihre Lebenssituation<br />

zu verbessern.<br />

> Mehr zu den Projekten zu Bildung und Einkommen:<br />

www.terredeshommesschweiz.ch/ausbildung<br />

Nicaragua<br />

Anhaltende Unruhen trotz massiver Staatsgewalt<br />

st./ah. Seit zwei Monaten ist Nicaragua<br />

im Ausnahmezustand: Zwischen der<br />

Bevölkerung und der sandinistischen<br />

Regierung von Präsident Daniel Ortega<br />

finden heftige Auseinandersetzungen<br />

statt. Allen voran Jugendliche,<br />

Studentinnen und Studenten, soziale<br />

Bewegungen wie die Frauenbewegung,<br />

aber auch andere Gruppierungen wie<br />

der Unternehmerverband protestieren<br />

immer wieder zu Tausenden auf der<br />

Strasse gegen das Regime Ortegas. Dieses<br />

geht mit massiver Polizei- und Militärgewalt<br />

gegen die friedlich Demonstrierenden<br />

vor und blockiert die freie<br />

Berichterstattung durch die Medien.<br />

Bis Mitte Mai forderten die Auseinandersetzungen<br />

laut der Interamerikanischen<br />

Menschenrechtskommission 76<br />

Todesopfer und gegen 900 Verletzte.<br />

Ausgelöst wurden die Proteste durch<br />

eine geplante Rentenreform, welche<br />

die Rente von Pensionärinnen und Pensionären<br />

kürzen und zugleich die Beiträge<br />

der Arbeitenden und Unternehmen<br />

erhöhen wollte. Das brachte das<br />

Fass zum Überlaufen. Die Menschen<br />

empfinden das Vorgehen der Regierung<br />

Ortega als Verrat an der Revolution<br />

von 1979, mit der die sandinistische<br />

Befreiungsfront FSLN den Diktator<br />

Anastasio Somoza stürzte, der für<br />

Korruption und massive Menschenrechtsverletzungen<br />

verantwortlich war.<br />

Nun zeichnet sich die sandinistische<br />

Regierung zunehmend selbst durch<br />

Korruption aus und geht mit gleicher<br />

Gewalt gegen die Bevölkerung vor.<br />

Deshalb geht es vielen Protestierenden<br />

nun längst nicht mehr nur um die<br />

Rentenreform, diese hat Ortega in der<br />

Zwischenzeit zurückgezogen. Sie protestieren<br />

weiter gegen Unterdrückung<br />

und Korruption, für Pressefreiheit und<br />

ein sofortiges Ende der Gewalt. Viele<br />

fordern sogar den Rücktritt Ortegas.<br />

Diesen Forderungen ist er bis Redaktionsschluss<br />

nicht nachgekommen.<br />

> Infos zu unseren Projekten in Nicaragua:<br />

www.terredeshommesschweiz.ch/nicaragua<br />

magazin Juni <strong>2018</strong><br />

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