„Martern aller Arten“ – Mozarts „Sinfonia Concertante“ - Wiener Oboe
„Martern aller Arten“ – Mozarts „Sinfonia Concertante“ - Wiener Oboe
„Martern aller Arten“ – Mozarts „Sinfonia Concertante“ - Wiener Oboe
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nach Wien, wo ich von Wolfgang Zimmerl in den<br />
Fächern Lehrpraxis und Didaktik unterrichtet wurde.<br />
Dadurch bin ich auch auf das Thema Konzentration<br />
aufmerksam gemacht worden, welches ich später im<br />
Zuge der Probespielvorbereitung bei Carol Honeck<br />
vertieft habe. Das IGP-Studium schloss ich im März<br />
2005, das Konzertfachstudium im Juni 2006 ab, jeweils<br />
mit Auszeichnung.<br />
Du bist dann aber bald zu Probespielen gegangen und<br />
hast auch an Wettbewerben teilgenommen?<br />
Ja, mein erstes war das Probespiel in der Staatsoper,<br />
welches dann Harald Hörth gewonnen hat. Bei<br />
Wettbewerben habe ich beim Anton Bruckner<br />
Förderungspreis der <strong>Wiener</strong> Symphoniker 2003 den<br />
ersten Preis mit Katharina Vejvoda geteilt, beim<br />
Alexander Wunderer Wettbewerb 2005 der <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Oboe</strong>ngesellschaft bekam ich den 2. Preis, und letztes<br />
Jahr mit meinem Trio Mignon (www.trio-mignon.at)<br />
einen ersten Preis bei Musica Juventutis.<br />
Wie hast Du Dich im speziellen für das letzte Probespiel<br />
vorbereitet?<br />
Die Vorbereitung am Instrument, also mein Übekonzept,<br />
habe ich nicht verändert, sondern meine<br />
Einstellung. Es ist mir bewusst geworden, dass ich<br />
nicht allen gefallen muss und kann, sondern mir treu<br />
bleiben will, auch auf die Gefahr hin, dass es vielleicht<br />
Jemandem nicht gefällt. Ich hatte gelernt, das Probespiel<br />
als Chance und nicht als unangenehmen Test<br />
anzusehen, denn man kann immer etwas Positives mit<br />
nach Hause nehmen, das ist klar und das Leben wird<br />
in jedem Fall weitergehen.<br />
Du bist aber kein „nervöser“ Typ?<br />
Normalerweise nicht <strong>–</strong> also vor dem Auftritt schon ein<br />
bisschen, aber während des Spielens eigentlich nicht.<br />
Du spielst auch viel mit Doppelzunge?<br />
Ja, alles was schnell ist! Aber Ernst beiseite, es ist eine<br />
wichtige Spieltechnik, die jeder beherrschen sollte und<br />
die zur Präzision beiträgt.<br />
Bist Du eine Viel-Überin?<br />
4<br />
Phasenweise. Wenn man einen Rappel hat, kann es<br />
Journal - <strong>Wiener</strong> <strong>Oboe</strong><br />
schon vorkommen, dass es viel ist. Aber normalerweise<br />
habe ich meine täglichen Übungen: Tonleiter-,<br />
Chromatik-, Staccatoübungen und Töne aushalten.<br />
Wenn ich dann noch Lust habe, kommen die aktuellen<br />
Stücke und längerfristige Projekte und Vorhaben.<br />
Wann kommen dann die Rohre dran?<br />
Das kann ich eigentlich gar nicht beantworten. Da<br />
habe ich keinen fixen Plan. Je nach Bedarf, wenn die<br />
Rohre gehen, gehen Sie, wenn nicht, schabt man, bis<br />
eines funktioniert. Aber normalerweise habe ich in<br />
jedem Stadium einige Probanden, deren Stunde noch<br />
nicht geschlagen hat. Wichtig ist, dass die Basis in<br />
Ordnung ist: Das Werkzeug und die Dinge, die man<br />
beeinflussen kann, müssen passen. Ich verwende auch<br />
immer dieselben Stifte (von Niki Reinbold), am Anfang<br />
hatte ich lauter verschiedene. Das Holz ist sowieso ein<br />
ständiger Unsicherheitsfaktor.<br />
Auf welchen Instrumenten spielst Du?<br />
Ich spiele eine Yamaha-<strong>Oboe</strong> 804 ohne Besonderheiten<br />
(also keine Oktav- oder Halbautomatik und<br />
Trillerklappen, ausgenommen der Resonanzklappe<br />
für das „f“). Gottfried Boisits hat mir lange sein<br />
Zuleger-Englischhorn geliehen, seit einem halben<br />
Jahr spiele ich auf einem neuen Leihinstrument der<br />
Konservatorium Privatuniversität Wien (von Karl<br />
Radovanovic). Ab Juni, so hoffe ich, werde ich dann<br />
mein eigenes Englischhorn in Händen halten.<br />
Du trägst einen Gurt zum Halten des Englischhorns?<br />
Es ist mir einfach zu schwer, und das Gewicht<br />
beeinträchtigt die Finger der rechten Hand. Von einer<br />
Freundin habe ich einen Fagottgurt ausprobiert, und<br />
festgestellt, dass es damit wesentlicher besser geht.<br />
Seitdem verwende ich ihn.<br />
Warum bist Du Vegetarierin?<br />
Es hat zum einen gesundheitliche Gründe und zum<br />
andern war ich von zu Hause gewohnt, nie viel Fleisch<br />
zu essen. Ich war sehr lange strenge Vegetarierin, doch<br />
derzeit sehe ich das etwas lockerer, obwohl ich noch<br />
immer sehr wenig Fleisch esse.<br />
Danke für das Gespräch und alles Gute für die neue<br />
große Aufgabe!