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Ortsteil der Stadt Heimbach - Pension-Thelen

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4. Die Römerstraßen<br />

4.1. Römischer Straßenbau und Organisation römischer Straßen<br />

4.1.1. Römische Straßenbautechnik<br />

Eine römische Straße hatte einen bis zu 1 Meter starken Straßenkörper. Dieser bestand aus<br />

mehreren Schichten. Als Unterbau diente gestampfter Lehm. Darüber kam das statumen, eine<br />

Schicht aus Kalkstein mit Mörtel zur Verfestigung. Die nächste Schicht (ru<strong>der</strong>atio) bestand aus<br />

faustgroßen Kieseln und darüber kam eine weitere Schicht aus nußgroßen Kieseln (nucleus). Vor<br />

allem auf den wichtigsten Fernstraßen, auf Steigungen o<strong>der</strong> Abschnitten, die beson<strong>der</strong>s gegen<br />

Witterungseinflüsse geschützt werden sollten, wurde <strong>der</strong> Straßenkörper mit einer Schicht aus<br />

Kopfsteinpflaster o<strong>der</strong> aus sauber gearbeiteten Steinplatten abgeschlossen. Ansonsten bestand die<br />

Deckschicht aus grobem festgewalztem o<strong>der</strong> gestampftem Kies o<strong>der</strong> Sand. Zu den Seiten hin war die<br />

Fahrbahndecke abgerundet, so dass das Oberflächenwasser schnell in die seitlichen Regenrinnen<br />

abfließen konnte. An Hängen herunterlaufendes Wasser wurde mittels Kanälen unter den Straßen<br />

durch geleitet, um ein unkontrolliertes Unterspülen <strong>der</strong> Straßen zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

4.1.2. Sinn und Zweck <strong>der</strong> römischen Straßen<br />

Die römischen Fernstraßen wurden neben den Händlern vor allem von den Soldaten genutzt, von<br />

Regierungsbeamten die zwischen Rom und ihren Dienststellen in den Provinzen hin und her reisten<br />

und von den kaiserlichen Kurieren, die Botschaften und Briefe transportierten (cursus publicus). Sie<br />

waren ein Netz von Verkehrswegen, welches das ganze Römische Reich umspannte. Vorrangig<br />

wurden sie aus politischen und militärischen Gründen erbaut, um Provinzen und an<strong>der</strong>e dem Reich<br />

angeglie<strong>der</strong>te Gebiete schnell und leicht erreichbar zu machen. Der darauffolgende Ausbau des<br />

Straßennetzes zu Handelszwecken verlief parallel zum Wachstum des Reiches. Bis gegen Ende des 4.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts vor Chr. bestanden die meisten Römerstraßen aus nicht befestigten Wegen. Erst später<br />

begann man, sie zu befestigen, da sie als Heereswege die Voraussetzung für die militärische<br />

Ausdehnung des Reiches bildeten.<br />

An den Straßen informierten sich Reisende und Kuriere an Meilensteinen, wie weit es noch bis zur<br />

nächsten Station o<strong>der</strong> Siedlung war. Die Entfernung wurde in Meilen (eine römische Meile = 1.478 m)<br />

angegeben. Auch <strong>der</strong> Name des Kaisers, <strong>der</strong> sich um den Ausbau <strong>der</strong> Straße verdient gemacht hatte,<br />

stand auf solchen Steinen zu lesen. Auf dem römischen Straßennetz konnte die kaiserliche Post am<br />

Tag auch Dank zahlreicher Relaisstationen (u.a. zum Pferdewechsel) ca. 200 km zurücklegen. Von<br />

Mainz nach Köln beispielsweise brauchte man einen Tag, von Mainz nach Rom nur 10 Tage. Das<br />

ausgebaute Straßennetz im römischen Imperium umfasste ca. 80000 km.<br />

4.1.3. Einrichtungen <strong>der</strong> Römer an den römischen Straßen<br />

mansiones - Raststationen<br />

Entlang <strong>der</strong> wichtigsten römischen Straßen wurden mit Beginn <strong>der</strong> Kaiserzeit Straßenstationen in<br />

regelmäßigen Abständen errichtet, etwa alle 15 km Pferdewechselstationen (mutationes) und ca. alle<br />

40 km Raststationen (mansiones). Sie dienten am Anfang vor allem dem cursus publicus, später<br />

wurden sie mit weiteren Gebäuden erweitert und auch sehr stark durch Reisende und Händler<br />

benutzt. Man reiste dann so zu sagen an einem Tag von einer mansio zur nächsten. Über eine breite<br />

Einfahrt gelangte man in die Raststation (zahlreiche Grabungen ergaben meistens eine U-förmigen<br />

Anlage), die aus Stallungen und Wagenabstellplätzen, sowie Speise- und Gästezimmern bestand. Zu<br />

einer größeren mansio gehörten neben Stallungen auch Werkstätten sowie regelrechte Rasthäuser<br />

(praetoria) sowie Bä<strong>der</strong> (balnea). Im Umfeld stark frequentierter mansiones in ländlichen Regionen<br />

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