Ortsteil der Stadt Heimbach - Pension-Thelen
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entstanden oftmals dann auch vici (Ansiedlungen) mit weiteren Handwerksbetrieben und größeren<br />
Badeanlagen. In je<strong>der</strong> mansio gab es einen Vorsteher, den sogenannten manceps bzw. <strong>der</strong><br />
praepositus mansionis. Dies konnte ein ausgedienter Offizier sein o<strong>der</strong> er wurde durch die<br />
municipalcurien (römischen Gemeindeverwaltungen) <strong>der</strong> Region abgestellt. Die Dienstzeit betrug 5<br />
Jahre.<br />
mutationes - Pferdewechselstationen<br />
Diese Stationen waren nur zum Wechseln <strong>der</strong> Pferde o<strong>der</strong> Fahrzeuge für Zwecke des cursus publicus<br />
vorgesehen.<br />
cursus publicus - Staatlicher Post-/Kurierdienst<br />
Kaiser Augustus legte 20 v.Chr. die Grundlagen für einen staatlich organisierten Post- und<br />
Kurierdienst. Nötig geworden war dies, um trotz wachsen<strong>der</strong> Ausdehnung des Imperium<br />
Informationen und Nachrichten, aber später auch wichtige Güter (hauptsächlich Baustoffe wie z.B.<br />
Marmor), zwischen den Provinzen und Rom schneller übermitteln o<strong>der</strong> transportieren zu können.<br />
Von <strong>der</strong> Bevölkerung mussten zum Betrieb des cursus publicus verschiedene Leistungen erbracht<br />
werden. Dazu wurden für die betreffenden Städte und Ansiedlungen in Verlauf <strong>der</strong> Straßen Bedarfe<br />
an Reit- o<strong>der</strong> Zugtieren und Fahrzeugen festgesetzt, die den Nutzer des cursus publicus (hierzu war<br />
ein kaiserlicher Berechtigungsschein nötig) in den mansiones o<strong>der</strong> mutationes zur Verfügung gestellt<br />
werden mussten. Dafür erhielten die Bereitsteller vom Statthalter <strong>der</strong> jeweiligen Provinz eine<br />
Entschädigung. Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten musste den Nutzern des cursus publicus und<br />
<strong>der</strong>en Tieren allerdings kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Für ihre eigene Verpflegung hatten<br />
die Nutzer des cursus publicus zu marktüblichen Preisen selbst aufzukommen.<br />
Wachposten<br />
Wachposten mit Stationssoldaten (milites stationarii) fanden sich nicht in je<strong>der</strong> Raststation, son<strong>der</strong>n<br />
nur an wichtigen Knotenpunkten o<strong>der</strong> an Zollgrenzen. In den Wachposten waren neben den milites<br />
stationarii vor allem beneficiarii, Unteroffiziere aus dem Stab des Statthalters, im Dienst. Sie<br />
versahen einen sechsmonatigen Dienst in einem Wachposten. Danach wurde ihre Dienstzeit dort<br />
verlängert o<strong>der</strong> sie wurden zu einem an<strong>der</strong>en Wachposten abkommandiert.<br />
4.2. Die Bedeutung <strong>der</strong> Römerstraßen im Rheinland<br />
Die Römer waren die ersten Straßenbauer in <strong>der</strong> Eifel. Dabei knüpften sie an Triften und Wege an,<br />
die nach Bedarf genutzt, verbessert o<strong>der</strong> ausgebaut wurden. Nach <strong>der</strong> Besetzung des linken<br />
Rheinufers, wurde dieses <strong>der</strong> römischen Provinz Gallia Belgica zugeteilt. Der römische Kaiser<br />
Augustus (30 v. - 19 n. Chr.) wollte zwischen Rhein und Elbe die neue Provinz Germania errichten.<br />
Somit hatten die Straßen im Rheinland vorerst eine militärische Bedeutung, mit dem Ziel, schnell<br />
Truppen zu heranführen zu können. So entstanden im linksrheinischen Gebiet große Herrschaften,<br />
wie Agripina (Köln), Bonnae (Bonn) o<strong>der</strong> Trevorum (Trier). Nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage des Feldherren Varus<br />
im Jahre 9 n. Chr. begannen die Römer langsam Abstand von einer neuen Provinz Germania zu<br />
nehmen. Tiberius, <strong>der</strong> Nachfolger Augustus, verlegte im Jahre 17 n.Chr. die römischen Legionen in<br />
ihre Ausgangsstellungen am linken Rheinufer zurück. Die Provinz Belgica wurde in zwei neue<br />
Provinzen, Germania Inferior und Germania Superior unterteilt. Für das wirtschaftliche Gedeihen<br />
dieser Provinzen war ein Ausbau <strong>der</strong> Straßen unerlässlich. Somit än<strong>der</strong>te sich die Bedeutung <strong>der</strong><br />
Straßen von Militärstraße hin zu Handelsstraßen.<br />
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