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Das ILEK des LEADER-Gebietes der - Lommatzscher Pflege

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2.4. Wirtschaft,<br />

Landwirtschaft, Tourismus<br />

Branchenentwicklung Landwirtschaft<br />

Die <strong>Lommatzscher</strong> <strong>Pflege</strong> ist bekannt für exzellente<br />

Böden und ertragreiche Landwirtschaft und<br />

hat daher einen hervorragenden Ruf als „Kornkammer<br />

Sachsens“. In <strong>der</strong> Region arbeiten aktuell 194<br />

landwirtschaftliche Betriebe. Nach einem leichten<br />

Anstieg im Zeitraum vor <strong>der</strong> Jahrtausendwende ist<br />

<strong>der</strong>en Anzahl nunmehr seit mehreren Jahren konstant.<br />

Bei Betrachtung <strong>der</strong> unterschiedlichen Betriebsgrößenkategorien<br />

zeigt sich, dass insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei den Betrieben mit einer Fläche von 20-100<br />

ha ein Zuwachs feststellbar ist während es einen<br />

Rückgang kleiner Betriebe mit einer Fläche von 5-<br />

20 ha gibt.<br />

Abb.: Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe<br />

Anzahl<br />

65<br />

55<br />

45<br />

35<br />

25<br />

15<br />

1995 1999<br />

Jahre<br />

2005<br />

Fläche unter 5 ha<br />

Fläche zw. 5 und 20 ha<br />

Fläche zw. 20 u. 100 ha<br />

Fläche über 100 ha<br />

Aus Gesprächen und Erfahrungsberichten wird<br />

deutlich, dass vor allem die Großbetriebe mit einer<br />

Fläche über 100 ha eine erfreuliche wirtschaftliche<br />

Entwicklung verzeichnen. Sie profitieren u.a. von<br />

den großen, ökonomisch bewirtschaftbaren Flächen.<br />

Mit den erwirtschafteten Gewinnen erschließen<br />

sie sich zukunftsorientierte Ertragsfel<strong>der</strong>, wie<br />

z.B. Biogasanlagen. Die Bedeutung kleinerer Betriebe<br />

und <strong>der</strong> Landwirte im Nebenerwerb ist dagegen<br />

weiterhin sehr gering, wenn gleich auch wichtig<br />

für den Erhalt <strong>der</strong> typischen Kulturlandschaft.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> hervorragenden Bodenqualität domi-<br />

niert in <strong>der</strong> Region <strong>der</strong> Anbau von Getreide, Raps<br />

und Zuckerrüben. Gleichzeitig wird Obst und Gemüse<br />

angebaut, das zu einem Großteil in <strong>der</strong> Region<br />

verarbeitet wird sowohl von großen Betrieben<br />

(z.B. Elbtal Tiefkühlkost Zweignie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong><br />

Frosta AG) als auch von kleinen lokalen Anbietern<br />

(z.B. Risse Rohkonserven und Handel).<br />

Auch als ein Ausdruck bzw. logische Konsequenz<br />

<strong>der</strong> hervorragenden landwirtschaftlichen Grun<strong>der</strong>zeugnisse<br />

haben sich in <strong>der</strong> Region eine Reihe<br />

ökologischer und an<strong>der</strong>er innovativer und hochqualitativer<br />

Direktvermarkter bzw. Erzeuger von Nahrungs-<br />

und Genussmitteln etabliert. Zusammen ergeben<br />

diese Angebote eine umfassen<strong>des</strong> Angebot<br />

an regionalen Lebensmitteln sowohl für die Versorgung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung als auch für innovative Vermarktungsformen,<br />

wie z.B. das Kulinarium Meissner<br />

Land.<br />

Tabelle Stärken und Schwächen Landwirtschaft<br />

Gleichwohl gibt es gerade bei <strong>der</strong> Vermarktung, gemessen<br />

an den Potenzialen und dem Image <strong>der</strong> Region,<br />

weit reichende Optimierungsmöglichkeiten.<br />

Zudem führt die wenig beschäftigungsintensive<br />

Produktion zu einer relativ geringen Anzahl an Beschäftigten.<br />

Arbeitskräfteintensiv sind vor allem Arbeiten<br />

zur Veredlung <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Produkte,<br />

die noch zu schwach ausgeprägt sind.<br />

Branchenentwicklung Tourismus<br />

Die Bedeutung <strong>des</strong> Tourismus in <strong>der</strong> Region <strong>der</strong><br />

<strong>Lommatzscher</strong> <strong>Pflege</strong> ist tendenziell gering. Zwischen<br />

1990 und 2000 ist die absolute Anzahl <strong>der</strong><br />

Herbergen zwar deutlich angestiegen, jedoch<br />

stagnierte <strong>der</strong>en Wachstum seither auf einem Niveau<br />

von 40 Herbergen. Die Pensionen in <strong>der</strong> Re-<br />

Stärken Landwirtschaft Schwächen Landwirtschaft<br />

fruchtbare Agrarregion durch ertragreiche Böden Erosion<br />

wertvolle Kulturlandschaft Ungenutzte Potenziale bei <strong>der</strong> Verarbeitung <strong>der</strong> Produkte in <strong>der</strong><br />

Region<br />

große ökonomisch bewirtschaftbare Flächen Vermarktung regionaler Produkte (Produkte mit zu wenig Beson<strong>der</strong>heiten,<br />

Alleinstellungsmerkmalen, wie bspw. „Franzens<br />

Wilde“)<br />

Produktimage „<strong>Lommatzscher</strong> <strong>Pflege</strong>“ Fernverpachtung an „fremde Bauern“<br />

freiwilliger Umweltschutz (Umweltallianz) Zu wenig „Bio“ – Anbau<br />

Potenzial bekannter Züchtungen (z.B. Meissner Schwein) Mangelhafter Hochwasserschutz<br />

Ansätze zur Verarbeitung vor Ort vorhanden Anbau von Monokulturen<br />

Verarbeitungstradition Fehlende Landschaftsgestaltung durch Landwirte (für Erosionsschutz<br />

bspw.)<br />

Zahlreiche Streuobstwiesen vorhanden besseres Zusammenspiel Kommunen und Landwirte<br />

Bausubstanz (wertvolle Bausubstanz in den Dörfern z. B.<br />

Fachwerkhäuser, Drei- u. Vierseithöfe)<br />

„Brennrechte“<br />

Landwirtschaft als Kulturgut im Dorf För<strong>der</strong>bezugswert für Kleinflächen z. B. Streuobstwiesen zu<br />

gering als Anreiz<br />

Nutzung <strong>der</strong> Streuobstwiesen nur gering (Verarbeitung <strong>des</strong><br />

anfallenden Obstes)<br />

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