Das ILEK des LEADER-Gebietes der - Lommatzscher Pflege
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Die Gefährdung von Siedlungen und Böden durch<br />
Hochwasser beschäftigt die Region ebenfalls.<br />
So haben in <strong>der</strong> Vergangenheit nicht nur Elbhochwasser<br />
in den elbnahen Bereichen <strong>der</strong><br />
<strong>Lommatzscher</strong> <strong>Pflege</strong> zu Schäden geführt, son<strong>der</strong>n<br />
auch Starkregenfälle, die Überflutungen und Bodenabtrag<br />
bzw. sogar -rutschungen verursachten.<br />
Deshalb wurde ein Hochwasserschutzkonzept für<br />
die Einzugsgebiete <strong>der</strong> Elbe, <strong>der</strong> Jahna, <strong>des</strong> Ketzerbaches<br />
und <strong>der</strong> Triebisch erarbeitet. Die Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Maßnahmen (Hochwasserschutzanlagen,<br />
Rückhaltebecken etc.) erfolgt in den kommenden<br />
Jahren.<br />
Die Gefahren für den Naturhaushalt und die Landschaft<br />
sind erkannt. Ein wichtiges Forum für die<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Belange von Natur und Umwelt ist<br />
die Umweltallianz. Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Allianz stehen<br />
Maßnahmen für die naturschutzbezogene Entwicklung<br />
<strong>des</strong> Agrarraumes, ohne die Landwirtschaft zu<br />
beeinträchtigen. Die freiwillige Zusammenarbeit<br />
soll dabei das gegenseitige Verständnis von Landwirten<br />
und Naturschützern verbessern.<br />
2.9. Kommunale Finanzen<br />
Bezüglich ihrer Finanzkraft bestehen zwischen den<br />
Kommunen deutliche Unterschiede, wobei die Einwohnerzahl<br />
nachweislich nicht die Ursache ist. In<br />
mehreren Gemeinden übersteigen die Haushaltsausgaben<br />
zunehmend die Summe <strong>der</strong> Einnahmen.<br />
<strong>Das</strong> Volumen <strong>des</strong> Verwaltungshaushaltes reicht<br />
in den Gemeinden <strong>der</strong> <strong>Lommatzscher</strong> <strong>Pflege</strong> von<br />
rückläufigen Entwicklungen bis zur Zunahme <strong>des</strong><br />
Volumens. Zuletzt wiesen die Gemeinden Überschüsse<br />
auf (weniger Ausgaben als Einnahmen),<br />
was verstärkte Bemühungen zur Haushaltskonsolidierung<br />
belegt.<br />
Der Vermögenshaushalt <strong>der</strong> Gemeinden war in den<br />
letzten Jahren insgesamt betrachtet rückläufig, die<br />
Ausgaben überstiegen in einer immer größeren An-<br />
zahl <strong>der</strong> Gemeinden die Einnahmen dieses Haushaltes.<br />
Der demographische Wandel hat durch seine<br />
Effekte auf die kommunale Infrastruktur Rückwirkungen<br />
auf die Finanzlage. Der Rückgang <strong>der</strong> Nutzungsdichte<br />
kann von Vorteil sein, wenn er eine<br />
qualitative Aufwertung <strong>der</strong> Angebote bedeutet.<br />
Dies ist jedoch abhängig von <strong>der</strong> Finanzkraft <strong>der</strong><br />
Kommunen, ob die Angebote bei geringerer Auslastung<br />
überhaupt aufrechterhalten werden können,<br />
o<strong>der</strong> ob aus finanziellen Gründen die Schließung<br />
von Einrichtungen (Kin<strong>der</strong>garten, Schwimmbad<br />
etc.) o<strong>der</strong> Angeboten notwendig wird. Gleichzeitig<br />
ergibt sich durch den Wirtschaftsaufschwung ein<br />
positiver Effekt durch steigende Einnahmen aus<br />
<strong>der</strong> Gewerbesteuer.<br />
Abb.: Stärken- und Schwächen-Profil Abb.: Chancen- und Risken-Profil<br />
Natur und<br />
Umwelt<br />
Landwirtschaft<br />
Soziale<br />
Infrastruktur<br />
Wohnen<br />
Wirtschaft<br />
Technische<br />
Infrastruktur<br />
Tourismus<br />
Bevölkerung<br />
Kommunale<br />
Finanzen<br />
wertvolle Kulturlandschaft, die es<br />
durch Umweltschutzmaßnahmen<br />
zu erhalten und entwickeln gilt<br />
ertragsstarke Böden mit wirtschaftlichen<br />
Flächengrößen, die<br />
erosionsgefährdet sind<br />
sehr gute Bildungs- und Betreuungsangebote<br />
für Kin<strong>der</strong>, ausgedünntes<br />
Angebot für Jugendliche<br />
hochwertiges, günstiges Wohnen,<br />
Defizite in Erreichbarkeit infrastruktureller<br />
Angebote, Leerstand<br />
Solide Basis, aber erhebliche<br />
regionale Wertschöpfungspotenziale<br />
bleiben ungenutzt<br />
Grundversorgung besteht,<br />
Ergänzungen und Optimierung<br />
nötig - steigende Unterhaltskosten<br />
Vereinzelt attraktive Angebote,<br />
denen Vernetzung und konsequente<br />
Weiterentwicklung fehlt<br />
Zunehmend überalternde und<br />
rückläufige Bevölkerung<br />
Zunehmen<strong>der</strong> Kostendruck durch<br />
sich verschlechtern<strong>des</strong> Einnahmen-/<br />
Ausgabenverhältnis<br />
2.10. SWOT-Analyse<br />
Die dezidierte Analyse <strong>der</strong> Stärken und Schwächen<br />
in den o.g. Bereichen dient dem Zweck im Zusammenspiel<br />
mit identifizierten Chancen und Risiken<br />
eine SWOT-Analyse durchzuführen. Auf <strong>der</strong>en<br />
Basis werden dann die zentralen Handlungsfel<strong>der</strong><br />
bzw. Entwicklungsbereiche identifiziert sowie ein<br />
Leitbild und adäquate Ziele abgeleitet.<br />
Die folgende Abbildung fasst die wichtigsten Stärken<br />
und Schwächen <strong>der</strong> Region in den analysierten<br />
Bereichen noch einmal zusammen. Anhand eines<br />
Ampelsystems wird verdeutlicht, wo tendenziell<br />
die eigenen Stärken dominieren bzw. wo die Region<br />
vor allem Schwächen hat.<br />
Wirtschaft<br />
Landwirtschaft<br />
Wohnen<br />
Tourismus<br />
Bevölkerung<br />
Natur und Umwelt<br />
Soziale<br />
Infrastruktur<br />
Technische<br />
Infrastruktur<br />
Kommunale<br />
Finanzen<br />
Partizipation von Ballungszentren<br />
(Lagegunst), Zunehmende<br />
Konkurrenz um Fachkräfte<br />
Diversifizierung <strong>der</strong> Einnahmen,<br />
geän<strong>der</strong>tes Verbraucherverhalten,<br />
Risiko durch Erosion<br />
Lagegunst und individuelle Wohnwünsche,<br />
Bauzustand verschlechtert<br />
sich zunehmend<br />
Naherholungspotential durch naturräumliche<br />
Beson<strong>der</strong>heiten<br />
Zuwan<strong>der</strong>ung aus Ballungszentren<br />
kann demographischen Wandel<br />
nur min<strong>der</strong>n<br />
Erosions- und Hochwassergefahr,<br />
Ausbau bestehen<strong>der</strong> Ansätze (z.B.<br />
Umweltallianz)<br />
Auslastungsdefizite werden<br />
zunehmen, Gefährdung <strong>der</strong> medizinischen<br />
Grundversorgung<br />
weiter steigende Unterhaltskosten<br />
für die Einwohner und die<br />
kommunalen Haushalte<br />
Weiterhin steigende Kosten,<br />
sinkende Transferleistungen,<br />
Angebotsoptimierung möglich