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65 Jahre KLE. Reden zum Jubiläumsfest - KA Steiermark ...

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Inhaltsverzeichnis<br />

H. Schlacher: Zu diesem Heft _____________________________________________ 2<br />

<strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

E. Kapellari: Bildung und Glaube __________________________________________ 3<br />

H. Putzer: Eines Freundes Freund zu sein. Grußwort <strong>zum</strong> Jubiläum _____________ 6<br />

W. J. Pietsch: <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. Überlegungen zu Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft einer katholischen Lehrervereinigung ________________ 9<br />

Aus der Gemeinschaft<br />

W. Krautwaschl: Bildung als adventliches Geschehen<br />

Auszüge aus dem Referat <strong>zum</strong> Advent _________________________________ 25<br />

W. J. Pietsch: Das Grazer Andrä-Viertel. Eine Führung mit Claudia Nickl ________ 28<br />

W. J. Pietsch: 2010 – 2011 – Rückblick und Ausblick ______________________ 30<br />

Liste der Vorstandsmitglieder ____________________________________________ 32<br />

In memoriam<br />

Wir trauern um SR Christine Krasser _______________________________________ 34<br />

Sr. Paula (Katharina) Wagner (Sr. Br. Gölles) _______________________________ 34<br />

Gertrude Hofmann (G. Zwicker) __________________________________________ 36<br />

OSR Willibald Kelz (J. Strauß) ___________________________________________ 37<br />

Karl Mustein (Karl Haas, R. Haring) ____________________________________ 37, 43<br />

Aus der steirischen Literaturszene<br />

W. J. Pietsch: Alfred Kolleritsch <strong>zum</strong> 80. Geburtstag ________________________ 45<br />

Buchhinweis: Konrad Maritschnik, Ernst&Heiter ____________________________ 47<br />

Ankünder<br />

Veranstaltungen von Karl Haas<br />

Auf <strong>zum</strong> Fasching in Ptuj/Pettau _______________________________________ 48<br />

Vortrag zur Patientenverfügung ________________________________________ 49<br />

2. Bildungsfahrt nach Bulgarien _______________________________________ 49<br />

28. Bildungsfahrt nach Südtirol _______________________________________ 51<br />

Vortrag Dr. Herbert Harb „Sinn – Selbstwert – Lebensfreude“ __________________ 51<br />

Bildungsfahrt mit H. Schlacher nach Äthiopien ______________________________ 52<br />

K. Haas: Zu guter Letzt. Vom rechten Maß ___________________________________ 57<br />

Impressum ____________________________________________________________ 58<br />

Kalendarium __________________________________________________________ 59


Zu diesem Heft<br />

Helmut Schlacher<br />

(Fast) alles Bestehende hat seine Geschichte. Das gilt auch für die<br />

Katholische LehrerInnen- und ErzieherInnen-Gemeinschaft. Im Herbst des<br />

<strong>Jahre</strong>s 1945, vor <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong>n, hat sie Franz M. Kapfhammer gemeinsam mit<br />

Regens Josef Schneiber u. a. gegründet. Zum <strong>Jubiläumsfest</strong> am 11. Dezember<br />

des Vorjahres sprach Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari ein längeres<br />

und Mag. Hans Putzer, Präsident der <strong>KA</strong> in der <strong>Steiermark</strong>, ein kürzeres<br />

Grußwort. Wir danken für diese freundliche Geste und drucken diese Grußworte<br />

zu Beginn des Heftes ab, das auch sonst in Wort und Bild dem Jubiläum<br />

gewidmet ist. Die Fotos verdanken wir <strong>zum</strong>eist dem Katholischen<br />

Bildungswerk. U. a. zeigt das Titelblatt dieser Nummer an Hand der wechselnden<br />

Umschlaggestaltungen den Wandel unserer Zeitschrift, von den<br />

einfachen „Werkblättern“ bis zu den „Begegnungen“ der letzten <strong>Jahre</strong>. Die<br />

übrigen Beiträge berichten von den Aktivitäten unserer Gemeinschaft, bringen<br />

Nachrufe und machen im Ankünder und im Kalendarium auf unsere<br />

nächsten Veranstaltungen aufmerksam. Wir laden herzlich dazu ein.<br />

<strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

Bildung und Glaube<br />

Vortrag <strong>zum</strong> <strong>65</strong> Jahr-Jubiläum der Katholischen LehrerInnen und ErzieherInnen<br />

Gemeinschaft am 11. Dezember 2010 im Augustinum, Graz<br />

Bischof Dr. Egon Kapellari<br />

„Bildung und Glaube“ – das<br />

ist eine starke Achse seit jeher.<br />

Rainer Maria Rilke hat in seinem<br />

„Stundenbuch“ diese Tatsache<br />

poetisch <strong>zum</strong> Ausdruck gebracht.<br />

In einem Wort an Gott, so wie er<br />

Gott verstand, sagt er: „Dir war<br />

das erste Buch geschrieben, das<br />

erste Bild versuchte Dich.“<br />

Bildung und Glaube – was<br />

ist da überhaupt miteinander verbunden?<br />

Fangen wir beim Glauben<br />

an. Was meinen wir, wenn<br />

wir sagen „Ich glaube“? Wir meinen<br />

mehr als eine Meinung. Der<br />

Philosoph Hegel hat gegen die<br />

Haltung des bloßen „Meinens“<br />

ausgiebig polemisiert und hat<br />

von der „Beliebigkeit des Meinens“ gesprochen, die man überwinden<br />

müsse. Eine Gestalt der überwundenen Beliebigkeit des Meinens ist das<br />

Wissen im Sinne der Wissenschaft, von Empirie. Eine andere Gestalt von<br />

Gewissheit und Engagiertheit, die über das Meinen, das bloße „der Meinung<br />

sein“ hinausgeht, ist das Glauben als religiöser Grundvollzug.<br />

2 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

3


Der personalistische Philosoph und jüdische Theologe Martin Buber<br />

hat ein kleines Buch geschrieben mit dem Titel „Zwei Glaubensweisen“.<br />

Buber sagt, Glauben im Horizont der Bibel, mindestens der jüdischen Bibel<br />

– des Alten Testamentes also – sei Vertrauen. Glauben sagt sich zuletzt<br />

nicht in der Formel aus „ich glaube, dass dies und das wahr ist“, sondern<br />

in der Formel “Ich glaube Dir“ und diese Formel findet ihre höchste Verwirklichung,<br />

wenn der Mensch zu Gott, auf Gott hin sagt „Ich glaube Dir,<br />

ich vertraue auf Dich“. Ohne das Wagnis des Glaubens, in welchem ein<br />

Mensch sich auf andere Menschen hin und schließlich auf Gott hin öffnet,<br />

bleibt – davon ist nicht nur Martin Buber überzeugt – bleibt der Mensch ein<br />

Torso, ist eine seiner Grunddimensionen unausgefaltet. Wissen – das ist<br />

eine Weise, sich Wirklichkeit zu erschließen; ein Weg, der in den letzten<br />

Jahrhunderten und schon gar im 20. Jahrhundert auf vorher kaum vorstellbare<br />

Weise ausgebaut worden ist. Glauben – das ist die andere, die komplementäre<br />

Weise der Erschließung der Realität. „Glauben heißt, nichts<br />

wissen“, so lautet der <strong>zum</strong> Gemeinplatz gewordene Spruch von Halbaufgeklärten,<br />

die den Menschen und so sich selbst gar nicht radikal erkannt<br />

haben. Glauben im christlichen Sinn heißt allerdings nicht nur Vertrauen,<br />

blindes Vertrauen, sondern heißt auch glauben, dass etwas wahr und<br />

etwas anderes falsch sei. Glauben schließt auch Rationalität und Plausibilität<br />

ein und darauf begründet sich ja alle Theologie. Aber niemals kann der<br />

Glaube in lauter kleine Denkschritte aufgelöst werden, die insgesamt den<br />

Sprung in den Glauben, das Wagnis der Zumutung an das Beste im Menschen<br />

ersparen würden.<br />

Der zweite Grundbegriff im Thema unserer Überlegungen lautet: „Bildung“.<br />

Was bedeutet dieses vielstrapazierte Wort? Ein sicher höchstens halbwahres<br />

Bonmot sagt, Bildung sei das, was übrig bleibt, wenn man alles<br />

vergessen hat, was man lernen musste.<br />

„Der Begriff Bildung hat sachlich wie sprachlich seine Konturen ziemlich<br />

verloren“ liest man im evangelischen Lexikon „Die Religion in Geschichte<br />

und Gegenwart“. Weniger begriffsskeptisch sagt das katholische „Lexikon für<br />

Theologie und Kirche“: „Bildung bedeutet den Vorgang, in dem der Mensch<br />

die eigentliche Gestalt des Menschseins erlangt.“ Lassen wir beide fragmentarischen<br />

Aussagen in ökumenischer Eintracht nebeneinander stehen und<br />

beleuchten wir kurz das Bildungsziel, wie es oben formuliert wurde: die „eigentliche<br />

Gestalt des Menschseins“. Gestalt ist einer der Zentralbegriffe in<br />

der Anthropologie Goethes ebenso wie in der Theologie Romano Guardinis<br />

oder Hans Urs von Balthasars. Bildung zielt auf die Ausprägung der Gestalt.<br />

Was damit gemeint ist, zeigt ergreifend eine kleine Skulptur an der<br />

Fassade der Kathedrale Chartres bei Paris. Diese Skulptur gehört einem<br />

Zyklus von Bildwerken an, die die Schöpfung der Welt und des Menschen<br />

darstellen. Der unsichtbare Gott ist als menschgewordenes Wort, als junger<br />

Christus dargestellt, wie er eben den Adam erschafft. Dieser Adam ist als<br />

Gestalt schon deutlich ausgeprägt. Nur das Haupt des Adam ist noch nicht<br />

vollendet. Der Gott-Logos hält das Haupt des Adam in Händen und streicht<br />

glättend über die Stirn des Urmenschen. Die Gestalt Gottes und die Gestalt<br />

des Adam sind einander höchst ähnlich. Nur das Antlitz des Adam hat die<br />

Schönheit des göttlichen Antlitzes noch nicht erreicht. Das ist eines der<br />

schönsten Gleichnisse für das, was Bildung sein soll: Erkennen der geheimen<br />

Entelechie im Adam, im Menschen, und geburtshelferisches Bemühen<br />

um Entfaltung, um Gestaltwerdung dieser Entelechie.<br />

Bildung ist nicht zuerst Ein-Bildung eines Fremden, Aufgezwungenen<br />

in das Knetwachs kindlichen oder jugendlichen Menschseins, sondern Aus-<br />

Bildung, Ans-Licht-Bringen dessen, was in ihm angelegt ist. Freilich ist Bil-<br />

4 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

5


dung, Gestaltwerdung, Menschwerdung damit noch nicht ausreichend beschrieben.<br />

Bildung ist auch nicht nur Achten dessen, was der zu Bildende<br />

schon ist und hat, sondern dialogisch auch ein Mitteilen von solchem, was<br />

er nicht hat; Bildung ist also auch Ein-Bildung im hintergründigen Sinn<br />

dieses Wortes.<br />

Und Bildung ist schließlich ein Vorgang, der weder allein den Intellekt,<br />

noch allein den Willen oder den Emotionsgrund anspricht, sondern den<br />

ganzen Menschen. Bildung geschieht, wie Pestalozzi klassisch prägnant<br />

gesagt hat, auf Hirn, Herz und Hand und vollzieht sich auf der Seite des<br />

Bildners mit Hirn, Herz und Hand.<br />

Eines Freundes Freund zu sein<br />

Hans Putzer<br />

Der zu Recht in diesen Tagen [Jänner 2011] viel<br />

und hoch gelobte Hofrat Karl Haas hat in seinem<br />

zuletzt erschienenen Beitrag in den „Begegnungen“<br />

den Vormärzdichter Ludwig Börne zitiert:<br />

„Vieles kann der Mensch entbehren, nur nicht den<br />

andern Menschen!“ Es sollte uns immer nachdenklich<br />

stimmen, wenn vermeintliche Selbstverständlichkeiten<br />

eigens betont werden, ganz egal<br />

ob von Börne oder von Haas. Nein, eines Freundes<br />

Freund zu sein, wie es Friedrich von Schiller in<br />

seiner Ode an die Freude formuliert, ist und war<br />

eben nie selbstverständlich.<br />

Das Jubiläum „<strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> Katholische LehrerInnen- und ErzieherInnen-<br />

Gemeinschaft“ erinnert uns zugleich aber auch daran, wie dieses menschliche<br />

Miteinander gelebt werden kann. Die <strong>KLE</strong> ist, wenn man so will, eine<br />

Art immerwährender Beweisführung, dass der Mensch eben vieles, aber<br />

nicht den anderen Menschen entbehren kann.<br />

Apropos Ludwig Börne: Was in den für den Schulunterricht so gut<br />

eingerichteten literaturhistorischen Schubladen als „Junges Deutschland“<br />

gut etikettiert bereit liegt, meint ja eine der spannendsten Epochen unserer<br />

europäischen Geistesgeschichte. Börne, Heine, Büchner und Co waren die<br />

ersten Schriftsteller im deutschsprachigen Raum, die die Verantwortung<br />

der Intellektuellen, der geistigen Eliten, wenn wir es so sagen wollen, für die<br />

gesamte Bevölkerung in den Mittelpunkt ihres Tuns gestellt haben. Und<br />

diese Empathie für möglichst viele hat eine zutiefst pädagogische Zielsetzung.<br />

Ich verstehe die <strong>KLE</strong> unter anderem auch in dieser Tradition verwurzelt.<br />

Wenn ich an die Singwochen am Seggauberg, an die Zeitschrift „Begegnungen“<br />

oder auch an das vielfältige Reiseprogramm denke, dann sehe<br />

ich die Katholischen LehrerInnen und ErzieherInnen als engagierte Vernetzer<br />

von Bildung und Gemeinschaft. Beides ist nicht nur für uns in Kirche<br />

und Katholischer Aktion unverzichtbar.<br />

Auf die oft gestellte Frage, was denn die <strong>KA</strong> ausmache, antworte ich<br />

gerne mit drei Schlüsselbegriffen: Ehrenamtlichkeit, Laienapostolat und<br />

wirkmächtig inmitten der Gesellschaft.<br />

Die <strong>KLE</strong> lebt diese drei Prinzipien unprätentiös und mit bewundernswerter<br />

Konsequenz:<br />

6 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

7


Stichwort Ehrenamtlichkeit: Die <strong>KLE</strong> ist eine <strong>KA</strong>-Teilorganisation, die<br />

sich weitgehend selbst und ehrenamtlich organisiert. Zugleich sei aber auch<br />

an dieser Stelle Ute Paulweber für ihre Begleitung ein herzliches Dankeschön<br />

gesagt.<br />

Stichwort Laienapostolat. Gerade weil wir in der Katholischen Aktion<br />

zutiefst davon überzeugt sind, dass die Fülle der Kirche im Miteinander von<br />

Geistlichen und Laien, von Ordensleuten, Frauen, Männern und Jugendlichen<br />

sichtbar wird, gibt es für das Laienapostolat eine nicht dispensierbare Aufgabe:<br />

Dort gläubig und glaubwürdig das Evangelium berichten und leben, wo<br />

jeder und jede seinen konkreten Sitz im Leben hat. Dass hier LehrerInnen und<br />

ErzieherInnen eine besondere Verantwortung zukommt, ist evident.<br />

Stichwort: Wirkmächtig inmitten der Gesellschaft. Die <strong>KA</strong> ist ein<br />

buntes Patchwork inmitten des gesellschaftspolitischen Diskurses. Von den<br />

klassischen Bewegungen über Bildungswerk und Familienreferat bis hin zur<br />

Sportgemeinschaft oder den Alleinerziehenden – erst in unserem gemeinsamen<br />

Tun wird unser Dienst sichtbar. Wir haben den Auftrag Jesu nachzufolgen,<br />

nicht nur von ihm zu reden.<br />

Die <strong>KA</strong> hat sich für 2011 als <strong>Jahre</strong>sthema: Menschenwürde – Wert<br />

und Wirklichkeit vorgenommen. Wir könnten es auch anders sagen:<br />

Wir haben den Kernauftrag jedes Bildungsprozesses in den Mittelpunkt gestellt.<br />

Zum Abschluss noch einmal Ludwig Börne: „Im Dienste der Wahr-<br />

heit genügt es nicht, Geist zu zeigen, man muss auch Mut zeigen!“<br />

Ich danke im Namen der gesamten Katholischen Aktion der <strong>KLE</strong> für<br />

ihren Mut und für<br />

ihre Ermutigungen<br />

seit <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Und es ist schön<br />

zu wissen, dass es<br />

so weiter geht!<br />

Holter, Haas<br />

<strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong><br />

Überlegungen zu Vergangenheit, Gegenwart<br />

und Zukunft einer katholischen Lehrervereinigung<br />

Wolfgang J. Pietsch<br />

Vorbemerkung: Der mündliche Charakter des Festvortrages ist beibehalten.<br />

Jedoch wurden genaue Nachweise und Zwischentitel eingefügt<br />

und jene Passagen, die aus Zeitgründen beim Vortrag am 11. Dezember<br />

nicht gebracht werden konnten, hier ergänzt.<br />

Ein großer Theatermann, Ivan<br />

Nagel, soll einmal gesagt haben:<br />

„Misstrauen gegenüber Festrednern<br />

tut Not. Sie sind zur Unwahrheit geradezu<br />

verpflichtet.“ Dieser Verpflichtung<br />

zur Unwahrheit will ich hier und<br />

heute widerstehen. Ich beginne daher<br />

mit einem Zitat aus der Wiener<br />

Tageszeitung „Die Presse“. Da nennt<br />

der Journalist Oliver Pink in einer<br />

Glosse vom 23. November 2010 die<br />

katholische Kirche eine „staatlich anerkannte<br />

Parallelgesellschaft“. Den<br />

vollen Wortlaut, wie hier der Journa- Dr. W. J. Pietsch<br />

list Hohn und Spott über die Kirche<br />

ausgießt, will ich Ihnen ersparen. Zudem ist das nicht der einzige Fall, wie<br />

in letzter Zeit vor allem Printmedien die Kirche höhnen. Freilich ist die<br />

Kirche daran nicht ganz unschuldig. Man muss sich nur einmal den Begriff<br />

„Parallelgesellschaft“ auf der Zunge zergehen lassen. Der Begriff wird<br />

heute mit gesellschaftlichen Randgruppen assoziiert. Das Duden-Wörterbuch<br />

von 2006 definiert: „Parallelgesellschaft ist eine größere, nicht integrierte<br />

Gruppe innerhalb des Staates.“ Vor <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong>n, als die „Gemein-<br />

8 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

9


U. Paulweber,<br />

A. Seewald,<br />

P. Novak,<br />

B. Hupfer<br />

schaft Katholischer Erzieher“ entstand, war die Lage ganz anders. Da gab<br />

es den Begriff der „Parallelgesellschaft“ noch gar nicht. Die Bevölkerung in<br />

Österreich war fast ausschließlich katholisch oder gehörte einem anderen<br />

christlichen Glaubensbekenntnis an. Im Jahr 1945, nach Ende des 2. Weltkrieges<br />

und in den <strong>Jahre</strong>n danach stand die katholische Kirche in Österreich<br />

gut da. Die Verfolgung durch den Nationalsozialismus hatte ihr Ende gefunden,<br />

die Enteignung der materiellen Güter war rückgängig gemacht, die<br />

NS-Ideologie wenigstens offiziell für obsolet erklärt worden und das<br />

ideologische Vakuum konnte sich wieder mit christlichem Glauben füllen. In<br />

dieser Situation gründete Franz M. Kapfhammer (1904 – 1989) gemeinsam<br />

mit Regens Josef Schneiber (1908 – 1964) unsere Gemeinschaft 1 . Er<br />

griff damals und später auf Überlegungen und Theorien früherer Zeiten<br />

zurück. In einem Vortrag von 1954 berief er sich z. B. auf den Soziologen<br />

Ferdinand Tönnies. Dieser hatte schon 1887 in seiner Schrift „Ge meinschaft<br />

und Gesellschaft“ eine klare Trennlinie zwischen den Begriffen gezogen. Der<br />

Gesellschaft ordnete er alles Zweckhafte und Rationale, das Organi sierte in<br />

unseren sozialen Bildungen zu, hingegen alles Naturgewachsene, organische<br />

und emotionale Bildungen wie Ehe, Familie und Freundschaft wies<br />

er der Gemeinschaft zu. Fußend auf diesen und anderen Überlegungen<br />

spann Kapfhammer den Faden weiter, fand in der Gemeinschaft das<br />

E. Dirnböck,<br />

U. Brantner<br />

ge meinsame Leben und Erleben und kommt schließlich zu einem Appell<br />

und zu folgender Definition der Erziehergemeinschaft: Wir wollen eine<br />

Arbeits- und Lebensgemeinschaft über alle Zwecke und Parteiungen hinweg<br />

und trotz der Vielfalt der menschlichen und beruflichen Beziehungen<br />

aufbauen! Eine Gemeinschaft, in der jeder etwas von sich hergibt, dazugibt<br />

und nicht bloß etwas erhalten will; nicht Angst hat, sich zu verlieren,<br />

sondern die Hoffnung, durch den anderen zu gewinnen; wo jeder sich als<br />

Glied fühlt in einem großen Leibe. 2<br />

Den Gedanken überhöht er mit einem Zitat aus Romano Guardini. Dieser<br />

hatte schon in den frühen 30er <strong>Jahre</strong>n geschrieben, dass „der Mensch<br />

kein Eingesperrter sei im zugemauerten Selbst, sondern daß da Tore offen<br />

stehen und Wege führen von einem <strong>zum</strong> anderen. Daß man den anderen<br />

verstehen könne, wie er ist; daß man ihn anreden könne und von ihm angeredet<br />

werde; daß es Wort gebe und Ant-Wort.“ 3<br />

Gedanke der Gemeinschaft – Vorbilder in Antike und Mittelalter<br />

Im Grunde genommen sind diese Gedanken nicht neu, ja nicht einmal<br />

unbedingt christlich. Schon in der Antike, etwa bei Epikur, bei Cicero und<br />

dann vor allem beim Stoiker Mark Aurel hören wir vom Wert solcher Gemeinschaften.<br />

Aus dem Mittelalter stammt der schöne lateinische Vers, ein<br />

10 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

11


Hexameter, den meine Schüler in ihrem Lehrbuch4 lesen und dann lernen<br />

konnten:<br />

Némo sibí satis ést: eget ómnis amícus amíco.<br />

Niemand ist für sich allein genug. Es bedarf ein jeder (als) Freund eines<br />

Freundes.<br />

Abgewandelt für die Gemeinschaft könnte man gegebenenfalls amicus<br />

durch sodalis ersetzen und dann formulieren:<br />

Némo sibí satis ést: eget ómnis sodális sodále.<br />

Niemand ist für sich allein genug. Es bedarf ein jeder Gefährte eines [anderen]<br />

Gefährten.<br />

Sodalis heißt der Kamerad, der Gefährte, der befreundete und willkommene<br />

Teilnehmer am gemeinsamen Tun. Sodalis ist weniger als ein amicus,<br />

aber mehr als ein collega, der Kollege oder Amtsgenosse. Der Begriff Sodale<br />

oder Sodalin spielt übrigens auch heute noch in religiösen Kreisen eine<br />

Rolle. Man könnte das sprachliche Spiel mit der Ersatzprobe 5 noch weitertreiben<br />

und damit auf einen wichtigen Aspekt hinweisen, auf den einmal<br />

Pater Wolfgang Heiß im Zuge einer <strong>Jahre</strong>stagung aufmerksam gemacht hat:<br />

Zum Glauben braucht man Freunde […]. Auch wenn jeder seine Glaubensentscheidung<br />

ganz persönlich treffen und immer wieder erneuern<br />

muss, ohne Gemeinschaft und Gruppe ist es viel schwerer, das Christsein zu<br />

verwirklichen. Die Kirche ist ja die Gemeinschaft derer, die an Christus<br />

glauben und ihm nachfolgen. Allein ist es schwer, den Weg zu gehen – auch<br />

beim Bergsteigen gibt es eine „Seilschaft“. Wir brauchen uns gegenseitig.<br />

Jeder hat seine bestimmte Gnadengabe, die er für die anderen einsetzt.<br />

Überhaupt ist die Kirche das große Sakrament der Gemeinschaft. 6<br />

Legt man diese Gedanken auf den lateinischen Spruch um, so könnte<br />

man formulieren:<br />

Némo sibí satis ést, eget ómnis fidélis fidéle.<br />

Niemand ist für sich allein. Ein jeder Gläubige bedarf eines [anderen] Gläubigen.<br />

Die menschliche Erfahrung, die dahinter steckt, ist uralt, doch der<br />

Rhythmus, die Klangwirkung, die Kürze und die Prägnanz der Worte verschaffen<br />

dem lateinischen Vers zeitlose Gültigkeit.<br />

Frau Berta König Frau Elisabeth Pernkopf<br />

Idealistisches Programm für die Praxis – Christliches Unterfutter für die <strong>KLE</strong><br />

Kapfhammers große Leistung war, dass er solche und andere, <strong>zum</strong> Teil<br />

sehr idealistische Überlegungen in die Praxis des Lehrer- und Erzieherberufes<br />

übertragen hat. Dabei griff er auch Gedanken des Pädagogen Friedrich<br />

Schneider auf 7 . Dieser hatte Ende der 40er <strong>Jahre</strong> eine französische Untersuchung<br />

publik gemacht. Aus dieser ging ein Ranking der Un-Kollegialität in<br />

verschiedenen Berufen hervor. Demnach stünden Ärzte, Rechtsanwälte und<br />

Philologen, aber auch Lehrer und Erzieher an der gleichen vorderen Stelle.<br />

Nur Künstler und Wissenschaftler seien noch unkollegialer. Kapfhammer<br />

versucht, eine Begründung dafür zu geben. Es sei vor allem die Öffentlichkeit.<br />

Der Lehrer- und Erzieherberuf spiele sich immer vor aller Augen ab.<br />

Der Lehrer sei stets von anderen abhängig und stünde immer im Vergleich.<br />

Kapfhammer stellt dann die Frage, ob der Lehrer und Erzieher nicht einsam<br />

sei, herausgenommen aus der Gemeinschaft, ein Einzelner, der sich durch<br />

seine Autorität, durch das ständige Vorbild-sein-Müssen und dadurch, dass<br />

er immer der Ältere ist, isoliert. Die Gefahr sei jedenfalls gegeben, dass ein<br />

Lehrer <strong>zum</strong> „Sonderling und Menschenverächter wird.“ 8 Daher brauche<br />

gerade der Lehrer und Erzieher, der die Menschen kennt und sie nimmt, wie<br />

sie sind, die Gemeinschaft der Gleichgesinnten. „Sie gibt ihm die Kraft für<br />

12 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

13


sein Alleinstehen im Alltag gegen den Zweifel und die Verzweiflung, die den<br />

Erzieher mehr als andere Berufe versuchen und in die Knie zu zwingen<br />

drohen.“ 9<br />

Solche und ähnliche Gedanken haben Kapfhammer bewegt, als er die<br />

Gemeinschaft katholischer Erzieher gründete und ihr ein theoretisches Fundament<br />

zu geben suchte. Dazu kam das christliche Unterfutter, das von<br />

Anfang an da war. In seiner programmatischen Schrift von 1956 heißt es:<br />

Wir sind katholisch. […] Unsere Gemeinschaft wurzelt in der christlichen<br />

Existenz. Wir sind Kirche, eingegliedert in die vom Bischof geführte<br />

Katholische Aktion. Wir sind deshalb nicht „klerikal“; wir sind Laienbewegung<br />

und fühlen uns zur Freiheit des christlichen Wortes und <strong>zum</strong> Freimut<br />

auch innerhalb der Kirche verpflichtet. Wir sind uns aber auch der Verantwortung<br />

eines mündigen Christen bewusst 10 .<br />

In den „Werkblättern“ von 1953 lesen wir:<br />

Der Aufruf [des Apostel Paulus] „Einer trage des anderen Last“ setzt<br />

„Einer wisse des anderen Last“ voraus. Meist fehlt dieses Wissen, nicht<br />

der gute Wille zu helfen. Wir müssen mehr einander von den Augen ablesen<br />

und in die Hände arbeiten 11 .<br />

In diesem Zusammenhang verweise ich auch auf Kapfhammers kleine<br />

Schrift „Warum ich die Kirche liebe“ aus dem Jahr 1939 12 . Trotz manch<br />

zeitbedingter Formulierung ist dieser Essay auch heute noch lesenswert,<br />

nicht zuletzt, weil Kapfhammer hier wie auch anderswo eine luzide, glasklare<br />

Prosa schrieb.<br />

Vorbild durch Bund Neuland. „Fahrten“ und „Tagungen“<br />

Die dritte Wurzel der <strong>KLE</strong> – neben dem Gedanken der Gemeinschaft<br />

und dem des christlichen Lehrers und Erziehers – ist die Jugendbewegung,<br />

wie sie nach dem 1. Weltkrieg vor allem in Wien im Bund Neuland 13 entstand.<br />

Kapfhammer bekannte sich dankbar zu dieser Tradition, aus der er<br />

selbst kam: Das war – von allem Weltanschaulichen einmal abgesehen –<br />

die Naturbegeisterung, das Wandern und Schifahren, der gesamte musische<br />

Bereich, die Auseinandersetzung mit der kulturellen Tradition und mit zeitgenössischer<br />

Kunst. All das, was auch in unserer Gemeinschaft heute wich-<br />

tig ist, hat hier seinen Ursprung.<br />

Man könnte noch Ideen<br />

der Reformpädagogik und der<br />

liturgischen Bewegung aus den<br />

20er <strong>Jahre</strong>n des vergangenen<br />

Jahrhunderts hinzunehmen.<br />

Nur auf einen Aspekt dieses<br />

Traditionsstranges will ich ausführlicher<br />

eingehen, auf die so<br />

genannten „Fahrten“. Das war<br />

von der ursprünglichen Idee her<br />

gesehen kein bequemes Reisen<br />

im heutigen Sinn, kein Fahren<br />

im Luxus-Bus und kein Fliegen<br />

im Jet-Liner. Es war ein „Fahren“<br />

im Sinne von „Er-fahren“,<br />

ein Reisen auf sehr einfache,<br />

bescheidene Art, in klapprigen,<br />

nahezu ausrangierten Autobussen,<br />

um die Länder Europas<br />

und des vorderen Orients kennen<br />

zu lernen. Johannes Parizek (1915 – 1996) 14 H. Daporta, K. Klampfer<br />

, der erste Kaplan der<br />

Gemeinschaft und eine der großen Lehrerpersönlichkeiten von damals,<br />

schrieb dazu:<br />

Miteinander “auf Fahrt zu gehen“, war in unserer Erziehergemeinschaft<br />

ein spätes Erbe der bündischen Jugendbewegung („Neuland“). Man<br />

verstand darunter ungleich mehr und Tieferes, als etwa heute „eine Reise<br />

zu machen“. Wer heute eine Reise bucht, nimmt sich eigentlich jedes Mal<br />

selbst mit – total festgelegt und verplant, eifrig bedacht, nur ja alles geliefert<br />

zu bekommen, was man gebucht und bezahlt hatte. Wer aber auf den<br />

über 20 Fahrten zu den vielen hundert Teilnehmern gehörte, war zunächst<br />

offen und bereit, sich selber zurückzulassen: zugunsten stets neuer Begegnungen,<br />

Erlebnisse und Erfahrungen. Da begann schon jeder Tag mit<br />

14 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

15


der Auslosung des Sitznachbarn; täglich wurde die Küchenmannschaft<br />

gewechselt und auch die Packer für die Koffer auf dem Busdach, <strong>zum</strong>al ja<br />

damals die zahlreichen Straßenunterführungen Europas ein ständiges Ab-<br />

und Aufpacken notwendig machten […] 15 .<br />

Übernachtet wurde <strong>zum</strong>eist im Zelt oder überhaupt unter freiem Himmel,<br />

„unter dem Sternenzelt“. Spätestens seit damals, d. h. genauer seit<br />

dem Sommer 19<strong>65</strong>, als ich an der Spanien-Portugal-Marokko-Fahrt teilnahm,<br />

wurde auch mir die Metapher vom „Sternenzelt“ <strong>zum</strong> lebendigen<br />

Begriff, ja <strong>zum</strong> Erlebnis. Verpflegt hat man sich mit der mitgenommenen<br />

Gemeinschaftsküche, bestehend aus einem Propangaskocher und einem<br />

Satz einfacher Kochtöpfe und Menage-Teller. So waren viele unserer Mitglieder<br />

durch Jahrzehnte hindurch im Sommer unterwegs, vom Nordkap<br />

bis nach Marokko, von Frankreichs Kathedralen bis zu den Tempeln Griechenlands,<br />

von Deutschlands Domen bis zu den Moscheen in der Türkei<br />

und weiter bis in den Iran. Noch heute erzählen Gemeinschafter voller<br />

Begeisterung von den Erfahrungen und Erlebnissen dieser „Fahrten“, wie<br />

sie vom Ende der 40er (!) <strong>Jahre</strong> bis in die 80er <strong>Jahre</strong> des 20. Jahrhunderts<br />

hinein stattgefunden haben. Immer wieder erhalten wir Briefe und Karten,<br />

die das bezeugen. Ich zitiere aus einem Brief, der uns Anfang November<br />

erreichte:<br />

Die Zeiten, da wir in Europa unterwegs waren, markieren die schönen<br />

und erlebnisreichen Abschnitte [meines Lebens], als wir Land und Leute<br />

buchstäblich „erfahren“ durften und dies in froher, ja in fröhlicher und<br />

unbeschwerter Gemeinschaft, sicher geführt und geleitet durch kompetente,<br />

aus den eigenen Reihen stammende Reiseleiter und „Pfadfinder“.<br />

Singend haben wir unser mobiles Beisammen- und Unterwegssein aufgewertet,<br />

vervollkommnet und ihm eine besondere Note verliehen. […] Ich<br />

bin überaus dankbar, dass mir vor allem in jungen <strong>Jahre</strong>n dies in so reichem<br />

Maße geschenkt war und mein Leben nachhaltig bereichert hat 16 .<br />

Solch schöne Erinnerungen haben viele von uns und man braucht sie<br />

nicht zu verschweigen. Bekanntlich ist die Erinnerung das einzige Paradies,<br />

aus dem man nicht vertrieben werden kann 17 . Ein anderer Erinnerungspunkt<br />

unserer Gemeinschaft sind die <strong>Jahre</strong>stagungen mit ihren <strong>zum</strong>eist<br />

K. Schweighofer,<br />

M. Stern, M. Gunacker<br />

interessanten Referenten und Themen. Erst in Seckau, dann im Bildungshaus<br />

St. Martin bei Graz, später in Seggauberg und schließlich in Graz<br />

selbst. Diese Tagungen fanden <strong>zum</strong>eist am Ferienende statt, haben die pädagogischen<br />

Batterien aufgeladen und Kolleginnen und Kollegen mit neuem<br />

Mut und neuen Ideen für den schulischen Alltag versorgt 18 .<br />

Kirche und Glaube, Lehrer und Intellektuelle<br />

Und heute? Gelten noch Kapfhammers Ideen von einst? Gilt noch<br />

seine theoretische Grundlegung? Ich meine, ja. Nur das Umfeld hat sich<br />

geändert, hat sich gewaltig verändert. Gesellschaftlich, demographisch,<br />

ideologisch und auch pädagogisch. In der Zeitung nennt man die Kirche<br />

eine Parallelgesellschaft. Über 80.000 Mitglieder haben im Jahr 2010 die<br />

Kirche verlassen. Der Stellenwert von Glaube, Kirche und Religion in unserem<br />

Staat geht immer weiter zurück. Über dieses Thema etwa in meinem<br />

ehemaligen Lehrerkollegium in ein längeres Gespräch zu kommen, war fast<br />

unmöglich. Die Biologin verwies auf den Darwinismus, den die Kirche ablehne,<br />

der Physiker auf den Fall Galilei, die Kollegen von der Ger manistik<br />

auf die geringe Bedeutung, die religiöse Themen in der heutigen Literatur<br />

hätten, die Romanisten verwiesen auf die vorbildhafte französische<br />

„Laicité“, auf die totale Trennung von Kirche und Staat, die Sporterzieher<br />

auf die Leibfeindlichkeit der Kirche, die Kunsterzieher auf die Spannung<br />

zwischen moderner Kunst und Kirche u. s. w. Selbst die Kollegen vom Fach<br />

16 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

17


Religion oder gerade sie haben ihre Probleme mit den „heißen Eisen in der<br />

Kirche“ 19 . Ich schätze, dass gut ein Drittel meiner ehemaligen KollegInnen<br />

aus der Kirche ausgetreten ist. Kapfhammer hingegen dachte damals bei<br />

der Gründung der Gemeinschaft innerhalb der <strong>KA</strong> 20 an alle berufsmäßigen<br />

Erzieher und Lehrer, „seien sie Akademiker oder Nicht-Akademiker,<br />

Pflicht-, Mittel- und Hochschullehrer, Kindergärtnerinnen und Fürsorgerinnen,<br />

Heimerzieher, Laienkatecheten, Musikerzieher und Volksbildner“,<br />

wie er sich in seiner Programm-Schrift äußerte 21 .<br />

Heute sind wir davon meilenweit entfernt. Dazu kommt, dass die kritische<br />

Intelligenz in unserem Land – Wissenschaftler, Forscher, Künstler,<br />

Schriftsteller u. s. w. – der Kirche kritisch bis ablehnend gegenübersteht<br />

oder sich überhaupt schon längst ideell oder faktisch, d. h. durch Austritt,<br />

verabschiedet hat.<br />

Bernd (Maria) Schilcher, Alfred Kolleritsch, Peter Handke –<br />

Bekenntnis <strong>zum</strong> Katholizismus?<br />

Allerdings gibt es immer wieder bemerkenswerte Sonderfälle, oft in<br />

Form öffentlicher Interviews, gewissermaßen mediale Blitzlichter, die wie<br />

irrlichternde Erscheinungen einer Gesellschaft zu denken geben – einer Gesellschaft,<br />

in der Glaube und Kirche einerseits und Intellektualität andererseits<br />

immer weiter auseinander zu driften scheinen. Ich bringe drei Beispiele<br />

von Parade-Intellektuellen aus jüngster Zeit, die entweder in der <strong>Steiermark</strong><br />

leben oder mit ihr verbunden sind. So wurde kürzlich lautstark berichtet 22 ,<br />

dass Univ.-Prof. Dr. Bernd Schilcher (Jgg. 1940), einer der bekanntesten<br />

ehemaligen Politiker in der <strong>Steiermark</strong>, früherer Landesschulratspräsident,<br />

Leiter einer ministeriellen Schulexpertengruppe etc., mit 70 <strong>Jahre</strong>n in die<br />

katholische Kirche eingetreten sei, sich habe taufen lassen und mit zweitem<br />

Namen nun Maria heiße – wie Franz Maria Kapfhammer.<br />

Der zweite Fall ist Alfred Kolleritsch (Jgg. 1931), der bedeutendste<br />

Grazer Literat, Autor und Herausgeber, Träger zahlreicher Preise und Auszeichnungen.<br />

In seinem poetischen Werk ist von Glaube und Kirche kaum<br />

die Rede, jedenfalls nicht im positiven Sinn, und in dem von ihm jahrelang<br />

geleiteten Grazer Forum Stadtpark waren oft antichristliche Tendenzen<br />

spürbar. Und doch: Als Josef Fink, der begnadete und leider viel zu früh<br />

verstorbene Grazer Künstlerseelsorger nach einer Fernsehsendung eine<br />

Sammlung von Statements <strong>zum</strong> Thema „Künstler fragen nach Gott“ 23 herausgab,<br />

lieferte auch A. Kolleritsch einen Beitrag. Kolleritsch schreibt darin<br />

von einer „neuen Dimension des Göttlichen“. 24 Dass Nietzsches Satz, dass<br />

Gott tot ist, eine bis heute für die Dichtung bestimmende Erfahrung sei, die<br />

Erfahrung des Negativen, der Abwesenheit Gottes. In diesen Leeraum sei<br />

der Marxismus eingebrochen und habe versucht, den Verlust des Sinnes<br />

durch eine menschliche Sinngebung zu ersetzen, sei aber dabei gescheitert.<br />

„Der Mensch ist durch die Veränderung des Ökonomischen nicht glücklicher<br />

geworden“ 25 . In der österreichischen Dichtung – Kolleritsch nennt hier Peter<br />

Handke – seien hingegen neue Ansätze zu finden, eine neue Näherung, eine<br />

Begegnung von Mensch und Welt, die eine Dimension des Göttlichen und<br />

damit auch eine religiöse Dimension mit einschließe.Diese Gedanken spann<br />

Kolleritsch anlässlich des Österreichischen Katholikentages in einem weit<br />

ausholenden Vortrag am 5. März 1983 im Grazer Minoriten-Saal weiter. Er<br />

gelangte dort schließlich zu folgendem Resümee:<br />

Wo Dichtung wie in dem genannten Sinne [gemeint ist P. Handke]<br />

versucht, gegen das Endlose der Endzeit anzuschreiben, dort bricht auch<br />

die Dimension des Religiösen auf. Es geht um das Ganze, die Bewegung<br />

der Geschichte in diesem Medium. Der Mensch sucht Sinn. Hier berühren<br />

sich Glaube und Dichtung, der Dichtung muss die Kirche als konkreter<br />

Leib versagt sein. 26<br />

Deutlicher kann man die Distanz zur Kirche, jedenfalls jene von Dichtern<br />

und Dichtung, wohl nicht ausdrücken. Vor zwei <strong>Jahre</strong>n hingegen, als<br />

die Katholische Kirche in der <strong>Steiermark</strong> eine Inseratenkampagne als Werbung<br />

für die Zahlung des Kirchenbeitrags schaltete, war Kolleritsch unter<br />

den im Inserat zitierten Beitragszahlern mit Bild vertreten. Übrigens als einziger<br />

Intellektueller, neben einem Volksmusikanten, einer Winzerkönigin,<br />

einer Sportlerin, einem Fußballer und einem Geschäftsmann. Kolleritschs<br />

Statement lautet auszugsweise:<br />

Ich zahle den Kirchenbeitrag, weil ich ihn schon immer bezahlte<br />

habe. Es ist eine Tradition aus dem familiären Bereich. Im Hinblick auf<br />

18 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

19


die kulturelle Funktion der Kirche behält man sie bei. Wer für diese wunderbare<br />

Kultur, die hier entstanden ist, ein Herz hat, wird einen Beitrag<br />

dafür leisten. […] Ein berühmter Theologe hat einmal gesagt, dass man<br />

aus der Kirche ja gar nicht austreten kann. Mit der Taufe ist man mit diesem<br />

Geheimnis verbunden. 27<br />

Beide waren übrigens Lehrer in Graz, Bernd Schilcher an der Universität,<br />

Alfred Kolleritsch am Akademischen Gymnasium, wo er mein Kollege war.<br />

Das für mich überraschendste Beispiel tatsächlicher oder augenscheinlicher<br />

Kirchennähe aus jüngster Zeit ist der schon erwähnte Peter<br />

Handke (Jgg. 1942). Er ist zwar kein Lehrer und auch nicht in der <strong>Steiermark</strong><br />

lebend, aber einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der<br />

Gegenwart. Seine literarische Laufbahn hat er in Graz begonnen. Eben<br />

dieser Handke gab im November 2010 Ulrich Greiner ein Interview im Zeit-<br />

Magazin 28 , im Dezember folgte ein ähnliches in der Kleinen Zeitung29 . In<br />

beiden Gesprächen werden auch religiöse Fragen angeschnitten. Handke<br />

wörtlich:<br />

„Es gibt keinen Besuch in der Heimat, ohne dass ich in die Stiftskirche<br />

von Griffen gehe. […] Ich gehe gern in die heilige Messe. In leeren<br />

Kirchen, da kommt man sich so wie ein Besichtiger vor.“ 30 – „Wenn<br />

ich an der heiligen Messe teilnehme, ist das für mich ein Reinigungsmoment<br />

sondergleichen. Wenn ich die Worte der Heiligen Schrift höre, die<br />

Lesung, die Apostelgeschichte, die Evangelien, die Wandlung miterlebe,<br />

die Kommunion und den Segen am Schluss „Gehet hin in Frieden!“,<br />

dann denke ich, dass ich an den Gottesdienst glaube. Ich weiß nicht, ob<br />

ich an Gott glaube, aber an den Gottesdienst glaube ich. Die Eucharistie<br />

ist für mich spannender, die Tränen, die Freude, die man dabei empfindet,<br />

sind wahrhaftiger als die offizielle Religion. Ich weiß, ich habe,<br />

wenn ich das sage, eine Schattenlinie übersprungen, aber dazu stehe<br />

ich.“ [u. s. w.] 31<br />

Ich will weder Schilchers Kircheneintritt näher kommentieren noch<br />

Kolleritschs Auffassung von der Kirchensteuer noch Handkes Religiosität. Es<br />

liegt mir auch fern, irgendjemanden für den Katholizismus vereinnahmen zu<br />

wollen. Doch stelle ich diese bemerkenswerten Äußerungen in den Raum,<br />

Regens Dr. W. Krautwaschl<br />

und U. Paulweber<br />

da sie so gar nicht <strong>zum</strong> herrschenden Zeitgeist passen. Ich lade Sie ein,<br />

darüber nachzudenken, sich damit zu beschäftigen und die zitierten Texte<br />

zu lesen. Unser Bischof nennt übrigens Handkes Werk (ausgenommen seine<br />

frühen Schriften) mit Recht ein bedeutendes Beispiel der Transzendenz in<br />

der Literatur. Zur Stützung religiöser Überzeugung könne aber Handke nur<br />

insofern in Anspruch genommen werden, als er zeige, dass ohne nochmaliges<br />

religiöses Transzendieren seiner immanenten Transzendenz nur noch<br />

die Kunst als Möglichkeit zur Sinngebung gegen bloße Zerstreuung, gegen<br />

Totalitarismus oder Krankheit übrig bleibt 32 .<br />

Unsere Gemeinschaft heute<br />

Und unsere Gemeinschaft? Sie ist in die <strong>Jahre</strong> gekommen, aber sie<br />

lebt, auch wenn es schwierig geworden ist, heute für eine Teilorganisation<br />

der <strong>KA</strong> zu werben, <strong>zum</strong>al im städtischen Bereich. Dazu kommt, dass die<br />

großen Persönlichkeiten weithin fehlen. Vielleicht auch deshalb, weil die<br />

Menschen heute viel kritischer geworden sind. Kapfhammer jedenfalls war<br />

die große Gründerpersönlichkeit unserer <strong>KLE</strong> 33 . Ich habe ihn seit meiner<br />

Kindheit persönlich gekannt 34 . Nur wenige Menschen haben mich so im<br />

Leben beeindruckt wie er, obgleich er mehr als 40 Jahr älter war als ich.<br />

20 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

21


Weitere Persönlichkeiten, die unsere Gemeinschaft geprägt haben, waren die<br />

späteren Vorsitzenden: Heribert Diestler und Karl Haas 35 . Vor allem letzterer<br />

ist noch immer präsent, organisiert Reisen für uns und hat wesentlichen<br />

Anteil an der Programmgestaltung. Dafür sind wie ihm zu großem Dank verpflichtet.<br />

Das Programm hat sich in den letzten <strong>Jahre</strong>n verändert. <strong>Jahre</strong>stagungen<br />

konnten zuletzt keine mehr stattfinden. Da suchen wir noch nach<br />

einem neuen Modus, <strong>zum</strong>al die staatliche Lehrerfortbildung schon längst<br />

ihre eigenen Wege gegangen ist und sich die Altersstruktur unserer Mitglieder<br />

verändert hat. Dafür blühen unsere Familiensingwochen, die jährlich<br />

an die 200 Teilnehmer oder mehr, von Kindern bis zu Senioren in Schloss<br />

Seggauberg versammeln, dank der Initiative unseres Reinhold Haring.<br />

Reges Interesse finden auch unsere Kunst- und Kulturfahrten mit<br />

Manfred Gollowitsch oder unsere Stadtführungen, weil wir in Claudia Nickl<br />

eine hervorragende Stadtführerin besitzen. Besonders hervorheben möchte<br />

ich die Wintersport- und Sommer-Wander-Wochen mit Gertrud Zwicker. Es<br />

sind wohl jene Veranstaltungen, die dem alten Ideal der Gemeinschaft am<br />

nächsten kommen, da sie Betätigung für Körper, Kopf und Herz und Begegnung<br />

mit Natur und Kunst ermöglichen und die religiöse Dimension einbeziehen.<br />

Über all das und noch vieles mehr berichtet unsere Zeitschrift.<br />

Kapfhammer hat sie einst unter dem Titel „Werkblätter“ begründet. Erst als<br />

hektographierte Blätter in Umlauf gebracht, erscheinen sie seit 1947 in<br />

gedruckter Form, viele <strong>Jahre</strong> hindurch fünfmal jährlich. Seit 1994 geben<br />

wir unser Organ unter dem Namen „Begegnungen“ vierteljährlich heraus.<br />

Sie sind der Kitt, der uns verbindet. Dafür danke ich unserem langjährigen<br />

Schriftleiter Helmut Schlacher. Dank auch den Mitgliedern im Vorstand, die<br />

bei Planung und Organisation behilflich sind. Dass all das, was von uns und<br />

für unsere Mitglieder geschieht, ausschließlich ehrenamtlich getan wird, sei<br />

nur am Rande erwähnt.<br />

Ich komme <strong>zum</strong> Schluss. Nun sollte ich Überlegungen zur Zukunft<br />

unserer Gemeinschaft anstellen. Ich gestehe, dass ich hier ein wenig ratlos<br />

bin. Zudem hängt ja diese Zukunft nicht nur vom Vorsitzenden ab, sondern<br />

in erster Linie von der Zahl und vom Interesse der Mitglieder. Die letzten<br />

<strong>Jahre</strong> haben gezeigt, dass das Interesse für unsere Veranstaltungen im All-<br />

gemeinen sehr groß war. Wird das so bleiben? Werden wir eine Persönlichkeit<br />

finden, die imstande ist, auch junge Menschen anzusprechen? Der<br />

Beruf des Lehrers wird in den nächsten <strong>Jahre</strong>n eine starke Verjüngung erfahren,<br />

da zahlreiche KollegInnen in den Ruhestand treten. Meine Hoffnung<br />

richtet sich daher auf die neue Kirchliche Pädagogische Hochschule hier im<br />

Hause 36 . Es wäre schön, wenn sie der Ort einer Filiation würde, wenn hier<br />

eine Art Jung-<strong>KLE</strong> entstünde, die das mit neuen Ideen weiter trägt, was vor<br />

<strong>65</strong> <strong>Jahre</strong>n, im September 1945, so erfolgreich begonnen wurde.<br />

Abgekürzt zitierte Literatur:<br />

Gemeinschaft katholischer Erzieher in der <strong>Steiermark</strong> (Hrsg.), Die Gemeinschaft<br />

katholischer Erzieher in der <strong>Steiermark</strong>. Weg und Ziel. Graz 1956<br />

= Gemeinschaft<br />

Franz Maria Kapfhammer, Bekenntnis und Dienst. Graz 1971 = Kapfhammer,<br />

Bekenntnis<br />

Ds., Neuland. Erlebnis einer Jugendbewegung. Graz 1987 = Kapfhammer,<br />

Neuland<br />

Werkblätter 1/1992 („Für das Leben. Festschrift Karl Haas“) = FS Haas<br />

1 Seit dem Vorabend dieses Vortrages steht fest, wann das genau war: Laut Telefonanruf einer Zeitzeugin, Frau<br />

OStR Dr. Käthe Sommer (Jahrg. 1921) erfolgte die Gründung am 26. September 1945 in Graz in der Leechgasse<br />

24 (Katholisches Studentenheim). Der gesamte Kontext, der mir berichtet wurde, klingt plausibel und<br />

evident, doch muss dieses genaue Gründungsdatum noch durch andere Zeitzeugen und schriftliche Quellen<br />

untermauert werden. Die steirische Kirchengeschichtsschreibung ist diesbez. sehr vage. Vgl. dazu K. Amon<br />

und M. Liebmann (Hrsg.), Kirchengeschichte der <strong>Steiermark</strong>, Graz 1993, S. 398. Dazu auch Kapfhammer,<br />

Neuland, S. 172 (für den Hinweis danke ich Karl Haas), ferner Kapfhammer, Bekenntnis, S. 148; Gemeinschaft,<br />

S. 7.<br />

2 Kapfhammer, Bekenntnis, S. 352 ff.<br />

3 Ebda., S. 356.<br />

4 VIA NOVA. Lateinisches Unterrichtswerk, hrsg. von W. J. Pietsch, R. A. Prochaska und W. Rinner. 4. Aufl.<br />

Wien 1994, S. 172. Erstmals abgedruckt ist das Zitat bei J. Werner, Lateinische Sprichwörter und Sinnsprüche<br />

des Mittelalters. Aus HS gesammelt. 2. überarb. Aufl. Heidelberg 1966, S. 74, Nr. 40.<br />

5 Auf metrische und grammatikalische Feinheiten kann hier nicht eingegangen werden.<br />

6 FS Haas, S. 19.<br />

7 Kapfhammer, Bekenntnis, S. 351.<br />

8 Kapfhammer, ebda., S. 356.<br />

9 Ebda.<br />

10 Gemeinschaft, S. 9.<br />

11 Ebda., S. 29.<br />

22 | Begegnungen 1/2011 <strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>. <strong>Reden</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jubiläumsfest</strong><br />

23


12 Wiederabgedruckt bei Kapfhammer, Bekenntnis, S. 54 – <strong>65</strong>.<br />

13 Dazu Kapfhammer, Neuland, passim.<br />

14 Vgl. die zahlreichen Nachrufe auf ihn in den Begegnungen 1/1997, S. 14-23.<br />

15 FS Haas, S. 54 f.<br />

16 Zitat aus dem Brief von Karl Mustein. Weitere Zeugnisse: Gemeinschaft, S. 36 f.; FS Haas, S. 53 f. Ich selbst<br />

besitze noch das hektographisch vervielfältigte Reisetagebuch der 21. Gemeinschaftsfahrt (Spanien-Portugal-<br />

Marokko) von 19<strong>65</strong> im Umfang von ca. 20 Seiten. Zahlreiche Fahrten- und Reiseberichte sind in den Werkblättern<br />

bzw. dann in den Begegnungen abgedruckt. Eine Liste der Fahrten bis 1972 in: Werkblätter 2/1972,<br />

S. 19-21. Ein Resümee <strong>zum</strong> Reisejubiläum 1949 – 2009 zieht Karl Haas: Seit 60 <strong>Jahre</strong>n unterwegs. – In:<br />

Begegnungen 1/2009, S. 31–34.<br />

17 Der Gedanke stammt von Jean Paul (1763–1825).<br />

18 Zu den <strong>Jahre</strong>stagungen siehe Gemeinschaft, S. 25 – 27. Eine vollständige Aufstellung der Themen und Referenten<br />

von 1946 – 2005 in den Begegnungen 4/2005, S. 26 f.<br />

19 Bischof Egon Kapellari nennt sie selbst in seinem jüngsten Buch: In und gegen. Gespräche über Gott, Mensch<br />

und Welt, Graz 2010, S. 420: Wiederverheiratete Geschiedene, Weihe von viri probati und von Frauen, Zölibat<br />

und Umgang mit Sexualität im Ganzen. Zu ergänzen wäre noch das Demokratiedefizit in der Kirche.<br />

20 Die Kirchengeschichtsschreibung hat die Rolle der <strong>KLE</strong> innerhalb und außerhalb der <strong>KA</strong> bis heute nicht gewürdigt,<br />

die <strong>KA</strong> selbst kontrovers beurteilt. Vgl. dazu die Kirchengeschichte von Amon/Liebmann, s. Anm. 1;<br />

ferner: Markus Lehner, Vom Bollwerk zur Brücke. Katholische Aktion in Österreich, Thaur 1992; Matthias<br />

Opis, Wessen Erinnerung? Wessen Zukunft? Eine Replik auf M. Liebmann und R. Bucher. – In: Quart. Zeitschrift<br />

des Forums Kunst – Wissenschaft – Medien 4/2008, S. 13 – 17; ds., Wurzeln und Flügel.- In: Begegnungen<br />

1/2009, S. 14 – 20 (Statement bei der Veranstaltung „80 <strong>Jahre</strong> <strong>KA</strong> in der Stmk.“). Max. Liebmann,<br />

„Heil Hitler“ – Pastoral bedingt. Vom Politischen Katholizismus <strong>zum</strong> Pastoralkatholizismus, Wien 2009.<br />

21 Gemeinschaft, S. 11.<br />

22 Kleine Zeitung (Graz) vom 28. 11. 2010: W. Sotill, Die späte Heimkehr des Zweiflers. Hier auch ein Interview,<br />

in dem Prof. Schilcher seine Beweggründe darlegt („Wenn etwas 2000 <strong>Jahre</strong> währt, dann hat es sich<br />

wohl auch bewährt“). – Für den Artikel danke ich J. Heuberger.<br />

23 Wie viele Sternwürfe weit? Künstler fragen nach Gott. Mit Beiträgen von W. Bauer, Chr. Busta, P. Flora, B.<br />

Frischmuth, G. Fussenegger, A. Kolleritsch, A. Lehmden, J. Mikl, K. Prantl, Fr. Ringel. Zwischentexte von Josef<br />

Fink und Jos Rosenthal. Hrsg. von Jos Rosenthal. Wien 1983.<br />

24 Ebda., S. 29.<br />

25 Ebda., S. 30.<br />

26 Der Vortrag, dessen Ohrenzeuge ich war, ist abgedruckt in: Kultur und Glaube. Dokumentation der Tagungen<br />

in Graz. Österreichischer Katholikentag, 5. – 7. Nov. 1982, 4. - 6. März 1983. Hrsg: Katholische Aktion in<br />

der <strong>Steiermark</strong>. F. d. I. v. Dr. Josef Wilhelm, Graz 1983. – Diese Broschüre verdanke ich J. Wilhelm, der damals<br />

Generalsekretär der <strong>KA</strong> in der <strong>Steiermark</strong> war.<br />

27 Kleine Zeitung Graz, Mai 2008. Mit dem „berühmten Theologen“ hat Kolleritsch vermutlich Karl Rahner gemeint,<br />

der ihm möglicherweise durch J. B. Bauer (ehemals Prof. an der Grazer Theol. Fakultät) vermittelt<br />

wurde (Hinweis von J. Wilhelm).<br />

28 Hamburg, Nr. 48, S. 5-10.<br />

29 11. Dezember, S. 5-9.<br />

30 Kleine Zeitung (Graz) v. 11. 12. 2010, S. 9.<br />

31 Zeit-Magazin, a. a. O., S. 8.<br />

32 Egon Kapellari, Bis das Licht hervorbricht. Fragen zwischen Kirche und Kunst. Graz 2006, S. 26.<br />

33 Zu seiner Biographie vgl. auch Walter Brunner (Hrsg.), Geschichte der Stadt Graz, Bd. 4, Stadtlexikon, Graz<br />

2003, s. v. Hier desgleichen ein kurzer biographischer Artikel über Josef Schneiber.<br />

34 Vgl. dazu meine Erinnerungen in den Begegnungen 2/2004, S. 9 – 15 (Gedenkveranstaltung <strong>zum</strong> 100. Geburtstag<br />

von F. M. Kapfhammer).<br />

35 Eine Würdigung dieser beiden Persönlichkeiten in Begegnungen 3/2010, S. 17 – 34 und 4/2010, S. 5 - 8.<br />

Vgl. auch FS Haas. Die Kleine Zeitung (Graz) vom 18. 1. 2011, S. 13 erklärte Karl Haas anlässlich seines 85.<br />

Geburtstages am 10. 1. 2011 <strong>zum</strong> „Steirer des Tages“.<br />

36 Augustinum. Graz, Lange Gasse 2.<br />

Aus der Gemeinschaft<br />

Bildung als adventliches Geschehen<br />

Auszüge aus dem Referat am 11. 12. 2010 im Augustinum<br />

Wilhelm Krautwaschl<br />

Zum Begriff Bildung<br />

„Bildung zielt auf die Ausprägung<br />

von Gestalt. Was damit<br />

gemeint ist, zeigt ergreifend eine<br />

kleine Skulptur an der Fassade<br />

der Kathedrale von Chartres bei<br />

Paris. Diese Skulptur gehört<br />

einem Zyklus von Bildwerken an,<br />

die die Schöpfung der Welt und<br />

des Menschen darstellen. Der unsichtbare<br />

Gott ist als das Mensch<br />

gewordene Wort, als junger Christus<br />

dargestellt, wie er eben den<br />

Adam erschafft. Dieser Adam ist<br />

als Gestalt schon deutlich ausgeprägt.<br />

Nur sein Haupt, sein Antlitz<br />

ist noch nicht vollendet. Der<br />

Gott-Logos hält das Haupt des<br />

Adam in Händen und streicht<br />

glättend über die Stirn des Urmenschen.<br />

Die Gestalt Gottes<br />

und die Gestalt des Adam sind einander höchst ähnlich; aber das Antlitz des<br />

Adam hat die Schönheit des göttlichen Antlitzes noch nicht erreicht. Das ist<br />

eines der schönsten Gleichnisse für das, was Bildung sein soll: Erkennen der<br />

geheimen Gottebenbildlichkeit im Adam, im Menschen, und geburtshelfe-<br />

24 | Begegnungen 1/2011 Aus der Gemeinschaft<br />

25


isches Bemühen um die Ausfaltung, um Gestaltwerdung dieses inwendig<br />

angelegten Bildes.“<br />

Aus: E. Kapellari, Anmerkungen über das Verhältnis von Glaube und Bildung. Statement<br />

beim Symposion „Innere Schulreform X - Braucht Bildung Religion? Braucht<br />

Religion Bildung?“ vom 27.-28. Oktober 1989 in Salzburg, hektogr. O. J., S. 94.<br />

„Bildung ist nicht zuerst Ein-Bildung eines Fremden, Aufgezwungenen<br />

in das Knetwachs kindlichen oder jugendlichen Menschseins, sondern Aus-<br />

Bildung, Ans-Licht-Bringen dessen, was in ihm angelegt ist. Freilich ist<br />

Bildung damit noch nicht ausreichend beschrieben. Bildung ist nicht nur<br />

Achten dessen, was der zu Bildende schon ist und hat, sondern dialogisch<br />

auch ein Mitteilen von solchem, was er nicht hat. Bildung ist also auch<br />

Ein-Bildung im hintergründigen Sinn dieses Wortes.“<br />

Kapellari, ebda.<br />

Konsequenz<br />

„Der Gedanke der Gottebenbildlichkeit des Menschen, also der Ebenbildlichkeit<br />

zu einem Ganzen, zu einem Individuum, ließ es [...] aus theologischer<br />

Sicht nicht zu, einen Bildungsprozess zu planen, der zwar eine<br />

fachliche Qualifikation betreibt, aber die Frage, wie mit dem erworbenen<br />

Wissen umzugehen sei, dem Zufall oder der faktischen Macht überließ.<br />

Christliche Bildungsinstitutionen beriefen sich daher auch nie darauf, den<br />

Unterricht als letztes Ziel anzusehen, sondern die Bildung – insofern als mit<br />

Bildung die Befähigung des Menschen gemeint ist, als Individuum verantwortungsvoll<br />

mit dem erworbenen Wissen und Können umzugehen.“ Glaube<br />

ist demnach nicht als Begründung, sondern als Bedingung für pädagogisches<br />

Handeln zu verstehen: „Indem die religiös reflektierte Bildungstheorie die<br />

Selbstbestimmung des Menschen als Wesen seiner Gottesebenbildlichkeit<br />

verstand, das Lernen im Unterricht weder nur als Aneignung von Kultur noch<br />

als Konstruktion, sondern als Suche nach (allerdings vorauszusetzender)<br />

Wahrheit und das sittliche Urteil als Akt der religiös motivierten Vernunft<br />

begriff, hat sie eine Lösung für das alte, augustinische Problem gefunden,<br />

wie denn selbst im ganz Falschen das ganz Richtige möglich sein kann.“<br />

Volker Ladenthin, Das Internat in kirchlicher Trägerschaft, in: Ders. u. a. (Hg.): Das<br />

Internat. Struktur und Zukunft. Ein Handbuch, S. 385 - 419, hier: 403<br />

Bildung ist adventlich – Advent heißt bilden<br />

Konkretion 1<br />

Bildung ist Dienst am Menschen und an seiner Vervollkommnung:<br />

Advent heißt ja auch: Ich habe immer noch was zu erwarten, bin noch<br />

nicht am Ende.<br />

Daher: auf den ganzen Menschen schauen.<br />

Konkretion 2<br />

Bildung ist Dienst am ganzen Menschen.<br />

Advent bedeutet ja: Gott dient dem ganzen Menschen und dessen Heil<br />

letztlich durch seine Menschwerdung.<br />

Diese Haltung – hypoménein, „darunter bleiben“ des Phil 2,5-11, ist<br />

auch heute noch mehr denn je nötig.<br />

Herausforderung der gleichen Augenhöhe, denn auch „der Jüngste“ hat<br />

den Geist Gottes. – Herausforderung, aus den oft verlangten Höhen des<br />

„Ich bin mehr“ herunter zu steigen, um wirklich dem Menschen gerecht zu<br />

werden.<br />

Konkretion 3<br />

Bildung ist Dienst am ganzen Menschen. Dieser aber ist (stetig) in Entwicklung,<br />

nicht vollendet, ist „adventlicher“ Mensch.<br />

Gott sei Dank können wir von uns sagen, dass wir noch nicht fertig sind<br />

(vgl. Wortspiel im Deutschen: „fertig sein“ bzw. „fertig machen“!)<br />

Das heißt: Wir sind unterwegs (und suchen die künftige Stätte ...), sind<br />

also auf die Überraschungen Gottes angewiesen bzw. offen für diese.<br />

Das bedeutet demnach auch: Es gilt aufmerksam zu sein für IHN in<br />

unseren Lebenswirklichkeiten, aufmerksam daher auch darauf, wo ER<br />

Kirche baut und nicht wir.<br />

Schluss<br />

Bildung ist Dienst am ganzen Menschen. Und damit Teilhabe an der<br />

Schöpfungsmacht Gottes. Zu bilden ist ein sehr vornehmes Geschehen.<br />

26 | Begegnungen 1/2011 Aus der Gemeinschaft<br />

27


Das Grazer Andrä-Viertel<br />

Eine Führung mit Claudia Nickl, 16. November 2010<br />

Wolfgang J. Pietsch<br />

Was macht eine Stadtführung interessant, lohnend, ja sogar spannend?<br />

Reiches kultur-, kunst- und stadtgeschichtliches Wissen, sprachliche<br />

Kompetenz, gute Ortskenntnis und der Besitz der richtigen Schlüssel, um<br />

nötigenfalls verschlossene Tore und Türen zu öffnen. Claudia Nickl, unsere<br />

Stadtführerin, besitzt all das in hohem Maß. Kein Wunder, dass zwei Dutzend<br />

unserer Mitglieder der Einladung und ihrer Führung folgten. Der Rundgang<br />

begann beim Denkmal für Karl Morré (oder Morre) am Rande des<br />

Volksgartens. Das Denkmal aus dem Jahr 1907 stammt vom bedeutenden<br />

Grazer Bildhauer Hans Brandstetter und entspricht noch ganz dem typischen<br />

Denkmalstil des 19. Jahrhunderts: der Dichter bzw. seine naturalistische<br />

Bronzebüste auf einem hohen Sockel, der von zwei Figuren aus<br />

seinem bekanntesten Stück, dem „Nullerl“ flankiert wird. Heute ist der<br />

einstmals so berühmte Dramatiker, Reichstags- und Landtagsabgeordnete<br />

Karl Morré (1832 – 1897) weitgehend vergessen. Nur mehr dieses Monument<br />

erinnert an ihn und natürlich die Karl-Morré-Straße im Grazer Bezirk<br />

Eggenberg. Unser Rundgang führte dann weiter in die Orpheumgasse, zu<br />

einem bemerkenswerten Neubau aus den 90er <strong>Jahre</strong>n. Hier hat man eine<br />

ursprüngliche Mühle mit modernen Wohnungen ausgestattet und revitalisiert,<br />

dabei aber den alten, historischen Dachstuhl belassen. Dann ging es<br />

weiter, vorbei an der Grazer Bürgerspital-Stiftung und in die dazugehörige<br />

Kirche, die normalerweise – außer zu Gottesdienstzeiten – stets versperrt<br />

ist, uns nun aber offen stand. Von der barocken Einrichtung sind uns ein<br />

wertvolles, älteres Kruzifix und ein Gemälde mit der Vision des hl. Bernhard<br />

in Erinnerung. In der angrenzenden Dominikanergasse (Nr. 10 A) Besuch<br />

im Architekturbüro Goltnik. Auch hier interessant, was der Kärntner Architekt<br />

aus einer ehemaligen Autowerkstätte gemacht bzw. nicht gemacht hat:<br />

Das alte, baufällige Entrée hat er absichtlich im Urzustand belassen und<br />

dann den Eintritt ins eigentliche Büro durch eine „Sequenz von Schwellen“<br />

zu einem besonderen Gustostück modern-symbolischer Architektur umgestaltet.<br />

Höhepunkt der Führung war schließlich das ehemalige Dominikanerkloster<br />

und die dazugehörige Kirche <strong>zum</strong> Hl. Andreas. Das Kloster hatte<br />

seit seiner Aufhebung im 18. Jahrhundert verschiedensten Zwecken<br />

gedient, war Kaserne, Landesschülerheim u. a. und ist heute ein modernes<br />

Einkaufs-, Büro- und Wohngebäude. Die frühere Absicht, aus dem alten<br />

Komplex eine moderne Landesbibliothek zu schaffen, hatte man vor<br />

etlichen <strong>Jahre</strong>n verworfen, obwohl von Grazer Architekturstudenten schon<br />

ein interessanter Entwurf für einen solchen Umbau vorlag. Am bemerkenswertesten<br />

heute die Dominikuskapelle, die aus dem ehemaligen Kapitelsaal<br />

des Dominikanerklosters hervorging und laut Grazer Kirchenführer im Jahr<br />

2004 zu einem „stimmigen Gebetsraum von hoher künstlerischer Qualität“<br />

geworden ist. Diesem Urteil konnten wir uns nur anschließen. Der Grazer<br />

Künstler Michael Kienzer hat den Ambo als Ort der Wortverkündigung in<br />

Form einer Glasskulptur geschaffen, „während der Altar als Zeichen der<br />

Auferstehung auf die geschichteten Leinenbinden im leeren Grab anspielt.“<br />

Von dort geleitete uns Pfarrer Mag. Mag. Hermann Glettler, der nun die Führung<br />

übernommen hatte, in die eigentliche Kirche, die Andräkirche. Dieser<br />

Bau wurde in letzter Zeit durch die zahlreichen “Interventionen“ zeitgenössischer<br />

Künstler bekannt, die durch die Initiative von Pfarrer Glettler entstanden.<br />

Die jüngste ist die Fassadengestaltung von Kirche und Turm. Im<br />

Zuge einer nötig gewordenen Neufärbelung verpasste der Grazer Künstler<br />

Gustav Troger den Wandflächen eine Neugestaltung, indem er Begriffe,<br />

d. h. eigentlich Bezeichnungen aus „Adlers Farbkarte“ auf die Wände<br />

setzte, in verschiedenen Schriftarten und Farbtönen. So regt die neue Außenhaut<br />

des alten Sakralbaues <strong>zum</strong> Nachdenken über die Wörter an, die<br />

unverbunden und unzusammenhängend nun die Fassade „schmücken“.<br />

Auch im Kircheninneren gibt es Neues. Die schon im Jahr 2002 begonnene<br />

Neugestaltung der Kirchenfenster fand nun ihren Abschluss. Pfarrer Glettler<br />

erklärte uns die Überlegungen, welche den einen oder anderen Künstler –<br />

insgesamt waren es mehr als ein Dutzend – zur Neugestaltung der Fenster<br />

bewogen haben mögen. So interessant es wäre, hier auf die einzelnen<br />

Arbeiten einzugehen, müssen wir doch darauf verzichten, <strong>zum</strong>al in der<br />

28 | Begegnungen 1/2011 Aus der Gemeinschaft<br />

29


Presse diese Beispiele zeitgenössischer Sakralkunst ein lebhaftes Echo<br />

gefunden haben (z. B. Sonntagsblatt vom 19. 12., Kleine Zeitung [Graz]<br />

vom 28. 11. und 24. 12., Die Presse [Wien] vom 18. 12. und selbst das<br />

Megaphon, die Grazer Straßenzeitung, brachte in ihrer Ausgabe vom<br />

Dezember 2010 einen ausführlichen Bericht darüber).<br />

Den Abschluss der Führung bildete dann eine Gesprächsrunde im<br />

Pfarrsaal, bei der die soziale und religiöse Situation in dieser Pfarre beleuchtet<br />

wurde – eine Pfarre, die mittlerweile zahlreiche Immigranten zu ihren<br />

Gläubigen zählt. Eine Summe von ca. 80 Euro konnte Herrn Mag. Glettler für<br />

die Sozialarbeit in der Pfarre als Spende der Teilnehmer überreicht werden.<br />

2010 – 2011: Rückblick und Ausblick<br />

Wolfgang J. Pietsch<br />

Liebe Mitglieder und Freunde der <strong>KLE</strong>!<br />

Blicken wir auf das Jahr 2010 zurück: Wiederum gab es eine Reihe<br />

von <strong>zum</strong>eist gut besuchten Veranstaltungen. Ich erinnere an die zwei<br />

Kunst- und Kulturfahrten mit Manfred Gollowitsch, die diesmal in die<br />

südliche Weststeiermark und in den Bezirk Leoben führten. Gut 60 Personen<br />

nahmen jeweils daran teil. Dazu gestaltete und verteilte unser<br />

Kunstexperte auch handgeschriebene (!) und daher sehr persönlich geprägte<br />

Handouts mit reichhaltiger (kunst)historischer Information, die<br />

über den eigentlichen Anlass hinaus das Wissen und die Erinnerung an<br />

die betrachteten Kunst- und Bauwerke wach halten. Das scheint mir auch<br />

deshalb erwähnens- und lobenswert, weil das DEHIO-Handbuch für Graz<br />

von 1979 und jenes für die <strong>Steiermark</strong> von 1982 stammt und somit beide<br />

Kunstführer, soweit es die seither entstandene Kunst und Architektur betrifft,<br />

hoffnungslos veraltet sind. Zusätzlich zu diesen Kunstfahrten gab es<br />

noch die eine und andere Kirchen- und Stadtführung in Graz. Nicht zu<br />

vergessen natürlich die Bildungsreisen mit Karl Haas, die im vergangenen<br />

Jahr nach Sachsen, nach Südungarn und nach Ostgalizien führten. Über<br />

all das können Sie in unseren Heften Berichte finden. Erwähnen möchte<br />

ich in diesem Zusammenhang auch die von Karl Haas gestalteten und<br />

herausgegebenen Fahrtentagebücher, die jeder Teilnehmer nach der Reise<br />

erhält und die mit reichem Bild- und Textmaterial die Erinnerung an die<br />

Mitreisenden, an die Kunst und Kultur der besuchten Länder fest halten.<br />

Insgesamt können wir, was das Niveau unserer Reiseveranstaltungen betrifft,<br />

stolz sein und brauchen die Konkurrenz ähnlicher Unternehmen, wie<br />

sie etwa Urania oder Historischer Verein für <strong>Steiermark</strong> bieten, nicht zu<br />

scheuen.<br />

Höhepunkt des abgelaufenen <strong>Jahre</strong>s war wohl die Jubiläumsveranstaltung<br />

„<strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong>“ im Grazer Augustinum am 11. Dezember. Daher ist<br />

das vorliegende Heft weitgehend diesem Ereignis gewidmet. Das nehme ich<br />

auch <strong>zum</strong> Anlass, um dem Büro des Katholischen Bildungswerkes zu danken,<br />

vor allem den Damen Ute Paulweber und Ulrike Brantner. Ohne ihre<br />

ideelle und praktische Mithilfe hätte dieses Fest nicht so gut über die Bühne<br />

gehen können. Wie sich überhaupt die Zusammenarbeit mit dem KBW als<br />

großer Vorteil erweist. Dank dieser „Symbiose“ gab es im abgelaufenen Jahr<br />

auch ein erfreuliches Presse-Echo. Das Sonntagsblatt berichtete am 20.<br />

Juni über uns, in der Beilage Nr. 3 vom 28. November wurden wir vorgestellt<br />

und am 19. Dezember gab es einen Artikel über unser <strong>Jubiläumsfest</strong>.<br />

Unseren Ehrenvorsitzenden Karl Haas kürte die Grazer Kleine Zeitung vom<br />

18. Jänner 2011 <strong>zum</strong> „Steirer des Tages“.<br />

Anlässlich des <strong>Jubiläumsfest</strong>es konnten wir auch unseren neuen<br />

„Image-Flyer“ vorstellen. Möglich gemacht haben diesen bunten Werbefalter<br />

die zahlreichen Fotos, welche Teilnehmer unserer Veranstaltungen dafür<br />

unentgeltlich zur Verfügung stellten. Auch dafür danke ich. Gemeinsam mit<br />

unserer Präsenz auf der neu gestalteten Homepage der Diözese (www.katholische-kirche-steiermark.at)<br />

ist das wohl das derzeit mögliche Maximum<br />

an Öffentlichkeitsarbeit.<br />

<strong>65</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>KLE</strong> – das halbrunde Gedenkjahr sollte auch an die Anfänge<br />

der Gemeinschaft erinnern. Ich bitte daher herzlich all jene, vornehmlich<br />

ältere Mitglieder der <strong>KLE</strong>, die noch Unterlagen aus den ersten <strong>Jahre</strong>n besitzen,<br />

sich bei einem Mitglied des Vorstandes oder bei mir zu melden. Solche<br />

30 | Begegnungen 1/2011 Aus der Gemeinschaft<br />

31


Dokumente haben mittlerweile historischen Wert und sollten nicht verloren<br />

gehen. Im Steirischen Diözesanarchiv wurde mir erst kürzlich bestätigt,<br />

dass für die <strong>KA</strong> große Lücken dort bestehen, wo die Arbeit vor allem ehrenamtlich<br />

getan wurde. Ziel wäre die möglichst objektive Aufarbeitung der<br />

Geschichte unserer Gemeinschaft und der exakte Nachweis, dass die <strong>KLE</strong><br />

wirklich die „Urzelle der <strong>KA</strong>“ nach 1945 ist.<br />

Für das nun schon längst angelaufene neue Jahr laden wir Sie wieder<br />

herzlich zu unseren Veranstaltungen ein. Sie finden sie in diesem Heft, im<br />

Kalendarium und in einer eigenen Ausschreibung, die wir voraussichtlich<br />

Ende Februar verschicken.<br />

Noch eine Bitte <strong>zum</strong> Schluss: Geben Sie uns bekannt, wenn sich Ihr<br />

Name, Ihre Adresse oder Ähnliches geändert hat. Auch die Bekanntgabe<br />

Ihrer etwaigen E-Mail-Adresse wäre nützlich. Erst wenige Mitglieder haben<br />

sie uns mitgeteilt.<br />

Mit herzlichem Gruß<br />

Wolfgang J. Pietsch<br />

Vorstand der <strong>KLE</strong> Stand: Jänner 2011<br />

Vorsitzender:<br />

PIETSCH Wolfgang J., Mag. Dr. Ziegelstraße 9 h, 8045 Graz<br />

Tel. 68 72 08<br />

wolfgang_j.pietsch@aon.at<br />

Ehrenvorsitzender:<br />

HAAS Karl, Hofrat Harmsdorfgasse 16, 8010 Graz<br />

Tel. 47 11 05, kehaas@aon.at<br />

Mitglieder:<br />

GOBIET Maria, Mag. Dr. Lessingstraße 24, 8010 Graz<br />

Tel. 94 80 89;<br />

Mobil 0664/3332204<br />

gobiet@graz1.at<br />

GOLLOWITSCH Manfred, OStR Pfanghofweg 66, 8045 Graz<br />

Tel. 69 79 91;<br />

Mobil 0676/96 777 85<br />

HARING Reinhold, VDir., OSR Bergstraße 170, 8583 Edelschrott<br />

Tel. 03145/234;<br />

Mobil 0664/25 37 884<br />

r.haring@aon.at<br />

SCHLACHER Helmut, Mag., OStR Haberlandtweg 12, 8045 Graz<br />

Tel. 69 70 52; Mobil 0664/4946024<br />

helmut.schlacher@aon.at<br />

TRAUSMILLER Christa, OSR Berliner Ring 71/19, 8047 Graz<br />

Tel. 30 45 95<br />

christa.trausmiller@aon.at<br />

WÖLFL Christian, Dr. Grabenweg 7, 8054 Graz,<br />

Tel. 28 37 37, heidi.woelfl@gmx.at<br />

WURNIG Otto, Mag. Dr., OStR Am Blumenhang 1, 8010 Graz<br />

Tel. 46 56 55<br />

adyotto.wurnig@aon.at<br />

ZWICKER Gertrud, Prof. Hörgas 216, 8103 Eisbach-Rein<br />

Tel. 03124/51 489;<br />

Mobil 0699/111 51 489<br />

g.zwicker@aon.at<br />

32 | Begegnungen 1/2011 In memoriam<br />

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In memoriam<br />

Wir trauern um<br />

Frau SR Christine Krasser, HS-Direktorin i. R.,Deutschlandsberg<br />

Im Gedenken an Sr. Paula (Katharina) Wagner<br />

Sr. Brigitte Gölles, Generaloberin der Schulschwestern<br />

[Sr. Paula Wagner war in den 1990er <strong>Jahre</strong>n im Redaktionsteam der „Werkblätter“<br />

(jetzige „Begegnungen“) tätig.]<br />

Unsere Sr. Paula durfte am 16. September 2010 heimgehen.<br />

Ihre Sehnsucht nach dem Himmel war ebenso<br />

stark und ganzheitlich, wie ihr Leben von Anfang an war.<br />

Am 13. April 1924 als zweites von 6 Kindern in Graz<br />

geboren, besuchte sie die Volksschule und die Bürgerschule<br />

bei den Schulschwestern in der Sackstraße, maturierte<br />

jedoch in einem öffentlichen Gymnasium. Die<br />

Familie blieb den Schulschwestern aber weiterhin sehr verbunden. So kam<br />

Katharina 1947 zu uns. Nachdem sie das Studium in Deutsch und Englisch<br />

abgeschlossen hatte, begann sie 1949 das Noviziat. Nach ihrer endgültigen<br />

Eingliederung in unsere Gemeinschaft durch die Ablegung ihrer ersten<br />

Profess im <strong>Jahre</strong> 1950 begann sie ihre Lehrtätigkeit in der Lehrerinnenbildungsanstalt<br />

in unserem Hause in Graz-Eggenberg.<br />

Sie übernahm 1952 das Geschäft des Klassenvorstandes des 1. Jahrganges,<br />

in dem auch Sr. Aurelia und ich ihren Unterricht in den Fächern<br />

Deutsch und Englisch genossen. Viele ihrer ehemaligen Schülerinnen sind<br />

zur Verabschiedung gekommen. Sr. Paulas Beziehung zu ihnen endete nicht<br />

mit der Matura. Obwohl sie viel forderte, war sie sehr beliebt.<br />

Sie war klar in ihren Forderungen, konsequent, authentisch und offen,<br />

auch eine Kämpferin für Gerechtigkeit und sie scheute sich nicht, immer<br />

alles zu sagen, auch wenn es für sie nachteilige Konsequenzen hatte. Zitat<br />

einer Schülerin bei einem Maturatreffen: „Sie hat uns gelehrt, immer die<br />

Wahrheit zu sagen, auch wenn es uns <strong>zum</strong> Nachteil wird – ich bin ihr dafür<br />

sehr dankbar. Ich habe mich immer daran gehalten und bin gut damit gefahren.“<br />

Da ihr Wohlwollen allen gegenüber zu spüren war, war sie für viele ein<br />

Vorbild, denn sie war immer bereit zu helfen. Neben ihrer beruflichen Arbeit<br />

in Schule und Internat besuchte sie viele, die ihre Hilfe in Anspruch nehmen<br />

wollten. Viele <strong>Jahre</strong> hindurch organisierte sie auch Aktionen, besonders zu<br />

Weihnachten, um Arme mit Lebensmitteln und Kleidern zu versorgen.<br />

Sie kannte keine Scheu vor der Arbeit. Auch für die Schwesterngemeinschaft<br />

nahm sie sich Zeit, wenn es galt, ein Fest vorzubereiten oder ein<br />

Theaterstück einzustudieren.<br />

Die Versammlungen in der Schwesterngemeinschaft konnten erst beendet<br />

werden, wenn Sr. Paula ihre Fragen beantwortet fand. Nach dem<br />

Konzil, in der Zeit der Erneuerungsbestrebungen führte sie auch inoffizielle<br />

Gruppengespräche, bei denen vor allem unter den jungen Schwestern heftig<br />

diskutiert wurde. Durch ihre Diskussionsfreudigkeit wurden wichtige Themen<br />

behandelt und Anstöße zur Erneuerung gegeben. Eine Schwester einer<br />

anderen Kongregation schreibt: „Sr. Paula war für mich eine wegweisende<br />

Ordensfrau – klar und engagiert und tiefgläubig, mit ganzem Herzen bei<br />

der Sache und bei den Menschen, immer suchend nach dem Willen<br />

Gottes.“<br />

Alles was sie in Angriff nahm, machte Sr. Paula mit großer Hingabe, so<br />

auch den Dienst als Vize-Postulatorin beim Seligsprechungsprozess unserer<br />

Sr. Klara Fietz. Die vielen Fahrten nach Rom und die schwierigen Gespräche<br />

scheute sie nicht, um die Seligsprechung unserer Sr. Klara zu erreichen. Wir<br />

danken ihr für diesen Dienst, denn Sr. Klara ist dadurch nicht nur uns<br />

Schwestern vertrauter geworden, sondern auch vielen Menschen außerhalb<br />

unserer Gemeinschaft. Das Buch auf der Bank beim Grabmal unserer Sr.<br />

Klara zeugt davon. Sicher hat Sr. Klara auch unserer Sr. Paula geholfen.<br />

34 | Begegnungen 1/2011 In memoriam<br />

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Welches Gespräch die beiden miteinander geführt haben, wissen wir nicht.<br />

Aber wir haben wahrgenommen, dass Sr. Paula viele Leiden geduldig ertragen<br />

hat. Schon früh hat ihre Sehkraft nachgelassen und lange Zeit war sie<br />

ganz auf die Hilfe anderer angewiesen. Jedes Mal, wenn ich fragte: Wie<br />

geht es dir? sagte sie langsam und deutlich: Gut. Immer stärker wurde ihr<br />

Wunsch „heimgehen zu dürfen“. Sie wurde immer stiller und ruhiger, aber<br />

ihre Sehnsucht nach dem Himmel immer größer.<br />

Liebe Sr. Paula, wir danken dir für alles, was du in Bewegung gebracht<br />

hast, wofür du dich eingesetzt hast und für dein Vorbild im geduldigen<br />

Leiden.<br />

Nachruf auf Gertrud Hofmann<br />

Gertrud Zwicker<br />

Unser Mitglied, Frau Gertrud Hofmann, geb. Kammersberger, ist am<br />

8. Jänner 2011 nach schwerer Krankheit im 69. Lebensjahr verstorben.<br />

Sie war Lehrerin im Bezirk Judenburg und gab dann später ihren Beruf<br />

auf, um sich der Familie zu widmen und drei Buben großzuziehen. Schon<br />

bald stellte sie ihr diplomatisches Wesen und ihre Begabungen ehrenamtlich<br />

der Umgebung zur Verfügung. Sie wirkte im Pfarrgemeinderat, in der<br />

Spinnrunde, in der Frauenbewegung, im Freilichtmuseum Stübing, von wo<br />

ihr auch die Wartinger-Medaille verliehen wurde. Ihre Liebe galt neben der<br />

Familie der Heimat, der Natur und den Bergen. So nahm sie auch bei den<br />

Wanderwochen und Schiwochen der <strong>KLE</strong> teil.<br />

Wir werden diese liebe und hilfsbereite Frau und Freundin immer in<br />

Erinnerung behalten.<br />

Nachruf auf OSR Willibald Kelz<br />

Josef Strauß<br />

Am 8. Jänner 2011 ist OSR Willibald Kelz<br />

nach schwerer Krankheit gestorben. Seine Frau<br />

Frieda, seine Kinder, Verwandte und viele Freunde<br />

trauern um den stets frohgemuten und hilfsbereiten<br />

Wegbegleiter, der mit Verantwortung und<br />

viel persönlichem Einsatz seinen von ihm geliebten<br />

Lehrberuf ausgeübt hat und in seinem Wirkungskreis<br />

lebte, was Schule sein kann.<br />

Willi Kelz wurde 1931 in Flattendorf bei<br />

Hartberg geboren, maturierte 1950 in Graz und<br />

begann seine Lehrerlaufbahn an der Knabenvolksschule in Hartberg. Schon<br />

1955 übernahm er die Leitung der Volksschule in Wenigzell, 1963 in Pöllauberg<br />

und war zuletzt Direktor der Volksschule Grazerstraße in Pöllau.<br />

1992 wurde er in den Ruhestand versetzt. Für seine umsichtige und immer<br />

auf die Kinder bezogene pädagogische Tätigkeit wurde er mit dem Titel<br />

Oberschulrat geehrt.<br />

Schüler, Kollegen und Freunde werden ihn als freundlichen und stets<br />

Gemeinschaft suchenden Menschen dankbar in Erinnerung behalten.<br />

Zum Heimgang von OSR Karl Mustein<br />

Karl Haas<br />

Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht vernommen, dass Karl<br />

Mustein, das langjährige, aktive und mitsorgende Mitglied unserer Katholischen<br />

LehrerInnen- und ErzieherInnen-Gemeinschaft, uns im 84. Lebensjahr<br />

am 25. Jänner 2011 in die ewige Heimat vorausgegangen ist.<br />

36 | Begegnungen 1/2011 In memoriam<br />

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Eine große Trauergemeinde versammelte sich am<br />

29. Jänner in der Kirche der Marktgemeinde<br />

Gleinstätten, um vom großartigen Lehrer und Leiter,<br />

vom bemühten und begnadeten Musikerzieher<br />

und Chorleiter, vom Verantwortlichen für das kulturelle<br />

Leben in seiner Wohngemeinde und darüber<br />

hinaus sowie von unserem Mitglied und Weggefährten<br />

Abschied zu nehmen. Die große Wertschätzung,<br />

die Karl Mustein allseits genoss, fand<br />

in dieser beeindruckend großen Anteilnahme, die besonders auch seiner<br />

Frau Maria und seiner Tochter Simone entgegengebracht wurde, ihren sichtbaren<br />

Ausdruck. Maria und Simone, denen allseits das tiefe Mitgefühl über<br />

den Verlust des Ehemannes und des Vaters ausgesprochen wurde, haben<br />

sehr, sehr dazu beigetragen, dass unser lieber Verstorbener ein Leben in<br />

Fülle und Würde bis zuletzt leben durfte, auch deshalb, weil er von ihnen<br />

stets den zeitlichen Freiraum zuerkannt bekommen hatte, den er für seine<br />

vielen Aktivitäten brauchte.<br />

Namens des Vorstandes unserer Erziehergemeinschaft und im eigenen<br />

Namen durfte ich Worte des Dankes sprechen und von Karl Mustein in dieser<br />

Welt Abschied nehmen.<br />

Bereits <strong>zum</strong> Schuljahresbeginn 1949/50 begegneten wir uns als<br />

„Bergschullehrer“ auf<br />

der Koralm. Karl trat<br />

sein erstes Dienstjahr an<br />

der Volksschule St. Oswald<br />

ob Eibiswald an,<br />

ich mein drittes an der<br />

Volksschule St. Katharina<br />

in der Wiel.<br />

Karl wurde bald Mitglied<br />

des Kirchenchores in seinem<br />

Schulort und später<br />

Siedeln von der Alm 1952<br />

auch dessen Leiter. In<br />

dem für das Singen und dem Musischen insgesamt sehr aufgeschlossenen<br />

Direktor Walter Gafgo fand Karl einen idealen Vorgesetzten. Beide beherrschten<br />

das Geigenspiel. Ich, als der Dritte im Bunde, teilte mit ihnen die<br />

große Freude am Singen. Ich bekam in der Lehrerbildungsanstalt in Marburg/Drau<br />

einige Monate Unterricht im Cellospiel und erlernte dabei die<br />

wichtigsten Grundkenntnisse auf diesem herrlichen Instrument. Diese reichten<br />

gerade dafür aus, einfache Musikstücke im Streichtrio zu spielen. Ich<br />

hatte mir dafür ein Cello ausgeliehen, da ich kein eigenes Instrument besaß.<br />

Nach einer längeren Probenzeit organisierte Karl einen musischen Nachmittag<br />

für die Bevölkerung von St. Oswald mit Chorgesang, mit Musik und mit<br />

Lesungen. Auf Grund des Erfolges dieses Erstversuches wanderten wir mit<br />

unserem Programm auch in die benachbarten Bergorte St. Katharina in der<br />

Wiel, Mauthnereck und St. Lorenzen o. E. Die Bevölkerung nahm die Einladung<br />

<strong>zum</strong> Zusammenkommen an einem Sonntagnachmittag sowie unsere<br />

Darbietungen dankbar und mit Freude auf, gab es doch damals noch kein<br />

Fernsehen und viele hatten auch kein Radio, da es in den meisten Häusern<br />

dieses Gebietes noch keinen Strom gab, wie dies bei mir im ganzen Schulsprengel<br />

in der Wiel der Fall war.<br />

Die Beschäftigung mit der Musik zieht sich wie ein roter Faden durch<br />

das Leben von Karl Mustein, ja, die Musik und das Singen waren sein Leben.<br />

Ein Text von Martin Luther, der später von Paul Hindemith, Hugo Distler u. a.<br />

zu einem Chorwerk vertont wurde, scheint auf Karl abgestimmt zu sein:<br />

„Wer sich die Musik erkiest,<br />

hat ein himmlisch Gut gewonnen,<br />

denn ihr erster Ursprung ist<br />

von dem Himmel her gekommen,<br />

weil die lieben Engelein<br />

selber Musikanten sein.“<br />

Im Oktober 1952, einige Wochen nach Beginn des neuen Schuljahres,<br />

wurden Karl Mustein, meine Kollegin in der Wiel Alfreda Bauer und ich vom<br />

Berg ins Flachland versetzt. Karl kam zuerst an die VS St. Ulrich im Greith,<br />

doch bald weiter an die HS Wies. Meine Kollegin kam an die VS und ich an<br />

38 | Begegnungen 1/2011 In memoriam<br />

39


die HS Eibiswald. Wir wanderten mit einem alten Steyrertraktor in abenteuerlicher<br />

Fahrt über die Berge, durchs Tal in das Gebiet Wies-Eibiswald.<br />

Bald war Karl auch im neuen Dienstort Wies wieder musikalisch aktiv.<br />

Im Rahmen einer einfachen „Kinderoper“ – „Das große Ei“ – , die Karl in<br />

Wies mit Kindern einstudierte und zur Aufführung brachte, war ich das letzte<br />

Mal in meinem Leben als Cellist aktiv.<br />

Im Frühjahr 1955 wurden Volkstanzgruppen aus ganz Europa zu einer<br />

Volkstumswoche nach Stuttgart eingeladen. Karl Mustein, Franz Oprießnigg<br />

und ich durften mit Tänzerinnen aus meiner Volkstanzgruppe in Eibiswald<br />

die steirische Gruppe<br />

verstärken. Diese Woche<br />

war für uns alle ein<br />

großartiges Erlebnis.<br />

Stuttgart war vom Singen<br />

und Musizieren der<br />

vielen und unterschiedlichsten<br />

Gruppen erfüllt,<br />

alle Menschen zeigten<br />

lachende und von Freude<br />

erfüllte Gesichter.<br />

Stuttgart 1955<br />

Unser Spielmann war<br />

der schon betagte Sepp Meier, besser bekannt als „Meiervater“. Er erregte<br />

durch seine Tracht und seinen Bart große Aufmerksamkeit und er war ein<br />

beliebtes Fotomotiv.<br />

In den Hauptferien 1955 übersiedelte ich als Heimleiter nach Graz.<br />

Später kam ich an die Bundeslehrerbildungsanstalt und wurde schließlich<br />

mit 1. Juli 1971 <strong>zum</strong> Direktor des Pädagogischen Institutes für die Pflichtschulen<br />

ernannt und somit mit der Fort- und Weiterbildung der steirischen<br />

Pflichtschullehrer des Landes betraut. Nun kamen Karl, mit dem ich immer<br />

freundschaftlich verbunden geblieben bin, und ich auch beruflich wieder in<br />

Kontakt. Karl übernahm im Rahmen der Lehrerfortbildung die Landesarbeitsgemeinschaft<br />

für Musikerziehung an HS, die er von 1976 bis 1986<br />

leitete. Auf Grund seiner Fachkompetenz wurde er auch <strong>zum</strong> Prüfer für das<br />

Lehramt für Musikerzieher an HS bestellt. Dieses Amt war auch mit der<br />

Referententätigkeit in Vorbereitungskursen für die Lehramtsprüfung verbunden.<br />

In all den Karl übertragenen Aufgaben war er mit großem Einsatz, mit<br />

Fleiß und großer Fachkompetenz tätig.<br />

Schon früh waren wir beide Mitglieder der Gemeinschaft kath. Erzieher<br />

geworden, deren hochgeschätzter Vorsitzende Prof. Franz Maria Kapfhammer<br />

war, der uns jungen, aus dem Krieg heimgekehrten Menschen große<br />

Wertschätzung entgegen brachte und uns für die Lebensorientierung ein<br />

sehr wichtiger Wegweiser sowie ein großes Vorbild war. Eine besondere<br />

Anziehungskraft übte auf uns auch der sehr aktive und fahrtenfreudige<br />

Gemeinschaftskaplan Prof. Johannes Parizek aus. Treffen, Tagungen, Schilager<br />

und Fahrten wurden angeboten. Unser lieber Verstorbener war überall,<br />

wo er mit dabei sein konnte, der selbstverständliche Singmeister. Eine<br />

besonders wichtige Aufgabe erfüllte er durch <strong>Jahre</strong> für unsere Gemeinschaft<br />

im Rahmen der Osterschiwoche auf der Rosatinalpe bei Turrach, wo er stets<br />

mit großem Einfühlungsvermögen und mit Freude die musikalische Gestaltung<br />

der Osterliturgie inne hatte.<br />

Den jährlichen <strong>Jahre</strong>stagungen der Erziehergemeinschaft im Bildungshaus<br />

Seggauberg gingen Singtage voraus, die von Prof. Dr. Rudolf Schwarz<br />

begründet und auch durch <strong>Jahre</strong> geleitet worden waren. Bei der Gestaltung<br />

und Chorleitung wurde Dr. Schwarz von OStR Emil Seidel und von Karl<br />

Mustein unterstützt. Von 1975 bis 1994, also 20 <strong>Jahre</strong>, war Karl der Leiter<br />

dieser musikalischen Veranstaltung, die er zeitlich immer weiter ausdehnte,<br />

hervorragende Chorleiter für die Mitarbeit gewinnen konnte und diese Singtage<br />

zu einem beachteten musikalischen Ereignis im Lande ausbaute. Ab<br />

1995 übernahm OSR Reinhold Haring die Leitung dieser Veranstaltung und<br />

baute sie zur viel besuchten und hervorragenden Steirischen Familiensingwoche<br />

aus.<br />

Ich danke Karl Mustein namens der Erziehergemeinschaft sehr, sehr<br />

herzlich für seinen hohen Einsatz an Zeit und Energie, für seine jahrzehntelange<br />

Treue, für viele schöne und frohe Stunden bei Gesang und auch Tanz<br />

und für die über sechs Jahrzehnte währende Freundschaft. Ein herzliches<br />

„Vergelt’s Gott!“, lieber Karl.<br />

40 | Begegnungen 1/2011 In memoriam<br />

41


Der Text eines Volksliedes aus Südtirol sei hier zitiert, das wir sehr oft<br />

und an vielen Orten mit Karl singen konnten:<br />

„Gott hat alles recht gemacht durch seine Händ,<br />

er erschaffet Tag und Nacht das Firmament.<br />

Die Blumen auf Erden, die wachsen mit Freud;<br />

Alles muss werden, wann kommet die Zeit.“<br />

Alles hat seine Zeit, auch das Abschiednehmen, lieber Karl Mustein. Wir<br />

danken, ich danke aus ganzem Herzen unserem Herrgott dafür, dass er dich<br />

uns für so viele <strong>Jahre</strong> als unseren Mitmenschen und Freund geschenkt hat.<br />

Du wirst uns als der aufrechte und geradlinige Mensch, als der bekennende<br />

und bezeugende Christ, als der begeisterte und begeisternde Musikerzieher<br />

und Chorleiter, als das stets bemühte und einsatzfreudige Mitglied unserer<br />

Erziehergemeinschaft und als treuer Freund stets in bester und dankbarer<br />

Erinnerung bleiben.<br />

„Wir wollen nicht trauern, dass wir dich verloren haben, sondern dankbar<br />

sein dafür, dass wir dich gehabt haben, ja auch jetzt noch (in uns) besitzen;<br />

du bist uns nur vorausgegangen.“ (Hl. Hieronymus)<br />

Du wirst uns fehlen, Karl Mustein, deine Stimme wird fehlen in manchem<br />

Chorgesang, im gemeinschaftlichen Beisammensein und im volksbildnerischen<br />

Gestalten. Doch dein Wirken ist unauslöschlich und in vielen Menschen<br />

lebendig und eingraviert, die dir im Leben begegnen und wo immer<br />

auch wir mit dir unterwegs sein durften. Dein Bemühen und dein Wollen,<br />

wofür wir dir nicht genug aus ganzem Herzen danken können, kommt für<br />

mich im folgenden Lied, für das Leopold Katt den Text verfasst und die<br />

Melodie komponiert hat, vortrefflich und als Verheißung <strong>zum</strong> Ausdruck:<br />

„Die Menschen sollten fröhlich sein wie die Vögelein<br />

und dann im Sonnenschein nichts als munter singen!<br />

Im Singen wird die ganze Welt, weil’s so Gott gefällt,<br />

der nichts von Trübsal hält, wieder jung und richtig.<br />

Im Himmel selbst in Ewigkeit wird die ganze Zeit –<br />

macht euch schon jetzt bereit! – allzeit nur gesungen.“<br />

Gedenken an Oberschulrat HD i. R. Karl Mustein<br />

Reinhold Haring (Leiter der Seggauberger Familiensingwoche<br />

und kleiner Almschullehrer in Edelschrott)<br />

Unser langjähriger Leiter der Seggauberger Familiensingwoche hat sich<br />

auf die andere Seite des Lebens begeben. Nach einer gelungenen Operation,<br />

die ihm einige Beschwerlichkeiten abnehmen und seine Lebensqualität<br />

wieder verbessern sollte, verstarb unser Karl ganz unerwartet. Im 84.<br />

Lebensjahr, jedoch mit aller geistigen Vitalität, ist er so in das neue Leben<br />

vorausgegangen, wie er eben war: ruhig, bescheiden und niemandem zur<br />

Last fallend. Sein Lebensinhalt, nämlich seine beiden „Mädels“ Maria und<br />

Simone, konnten sich noch gebührend von ihm verabschieden.<br />

Was war es, das Karl Mustein für viele Menschen so bedeutsam<br />

machte? In diesen Stunden der Sprachlosigkeit, und es ist gut, dass es solche<br />

gibt, kann man nicht alles kommentieren. Nur wenige Schlaglichter<br />

sollen auf sein intensives Leben geworfen werden.<br />

Ich durfte Karl bereits in den frühen 70er <strong>Jahre</strong>n als Chorleiter in der Arbeitsgemeinschaft<br />

steirischer Singkreise kennen lernen. Dort erkannte ich bei<br />

Sitzungen Karls besondere Persönlichkeit. Nie verletzend impulsiv, jedoch in<br />

seinen Vorstellungen konsequent, brachte er dieser Gruppe viel positiven Geist.<br />

Im Jahr 1976 wurde die Landesarbeitsgemeinschaft für Musikerzieher<br />

an den Pflichtschulen der <strong>Steiermark</strong> gegründet. Dem damaligen Leiter des<br />

Pädagogischen Institutes des Bundes, HR Prof. Karl Haas, unserem jetzigen<br />

Ehrenvorsitzenden, ist es gelungen, Karl Mustein als Leiter dieser AG zu<br />

installieren. In den folgenden <strong>Jahre</strong>n blühte die musikpädagogische Landschaft<br />

auf. Viele Innovationen, Fortbildungsveranstaltungen mit hochkarätigen<br />

ReferentInnen, Arbeitstreffen mit fruchtbringendem Gedankenaustausch<br />

waren die Folge und dienten dem Wohle der Musikerziehung an<br />

Pflichtschulen. Im Jahr 1984 gab Karl die Leitung an den Verfasser dieser<br />

Zeilen ab. Längst war Karl Mustein in die Gemeinschaft der katholischen<br />

LehrerInnen und ErzieherInnen integriert. So übernahm er die Seggauberger<br />

Singtage von einem ganz berühmten Musikpädagogen, nämlich OStR Dr.<br />

42 | Begegnungen 1/2011 In memoriam<br />

43


Karl und Maria Mustein auf Frauenberg bei der<br />

letzten Singtagung 2010<br />

Rudolf Schwarz. Seggauberg<br />

war überhaupt musikalische<br />

Heimat der „Erziehergemeinschaft“<br />

geworden und ist es bis<br />

<strong>zum</strong> heutigen Tage.<br />

Karl leitete diese Singtage, anfangs<br />

waren es nur einige Tage<br />

vor der <strong>Jahre</strong>stagung der <strong>KLE</strong>,<br />

mit höchster Sensibilität und<br />

großem musikalischen Ge-<br />

schick. Freude bereitete immer wieder das „Nachsingen“ nach getaner Tagesprobenarbeit<br />

in der damaligen Taverne. Beim freien Singen ließ Karl seinen<br />

überragenden, feinen und auserlesenen Tenor erklingen. Mit geschlossenen<br />

Augen und einem seligen Lächeln auf den Lippen genoss er diese Stunden.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1994 hatte ich die ehrenvolle Aufgabe, diese nun bereits zur<br />

Familiensingwoche angewachsene Veranstaltung dankbar übernehmen und<br />

leiten zu dürfen. Anfangs sang Karl als Teilnehmer der Singwoche mit.<br />

Später war er ständiger und vor allem sehr interessierter Zuhörer bei den<br />

diversen Konzerten „seiner“ Singwoche. Karl hatte die Begabung, seinen<br />

Nachfolgern, und der Verfasser der Zeilen durfte das in mehreren Institutionen<br />

und bei Veranstaltungen werden (LAG, Familiensingwoche, Männerchorsingtage<br />

des Steirischen Sängerbundes u. a.), Spuren zu ziehen und<br />

dennoch genügend Spielraum für neue und eigene „Fährten“ zu lassen.<br />

Eingebettet in eine wunderbare Familie, mit Gattin Maria und Tochter<br />

Simone, die als hochbegabte Geigerin sein großer Stolz war, führte Karl ein<br />

reich beschenktes Leben. Er nahm am Musikleben seiner Tochter in vollen<br />

Zügen und mit höchstem Genuss teil.<br />

Nun wird er wohl den himmlischen Chören seinen sanften Tenor leihen<br />

und mit unseren „Altvorderen“ Rudolf Schwarz, Emil Seidl, Alarich Wallner<br />

singend und musizierend fürsorglich an der Wegbereitung für uns tätig sein<br />

und das Getränk in der himmlischen Taverne bereiten.<br />

Ich danke ihm für seine Freundschaft, sein ungebrochenes und vorbehaltloses<br />

Vertrauen und für seine Familie.<br />

Aus der steirischen Literaturszene<br />

Alfred Kolleritsch <strong>zum</strong> 80. Geburtstag<br />

Wolfgang J. Pietsch<br />

Grazer Urania, 11. März 2010.<br />

Titel des Abends: Lyrik als Wortfindung<br />

des Wortlosen. Es sollte eine Lesung mit<br />

Alfred Kolleritsch sein. Der Besuch war<br />

nicht gerade überwältigend, vielleicht<br />

zwei dutzend Leute, durchwegs älteres<br />

Publikum, darunter einige seiner ehemaligen<br />

SchülerInnen des Akademischen<br />

Gymnasium, aber kein Kollege, keine<br />

Kollegin von dort, wo er selbst jahrelang<br />

Lehrer für Deutsch und Philosophie war.<br />

Einen langen nostalgischen Rückblick zu<br />

Beginn hielt sein Konsemester Walter Wilhelm Ernst, genannt „Cäsar“.<br />

Tenor: Die Grazer Urania war es, die A. K. und viele andere zu Höhenflügen<br />

inspirierte, die damaligen Referenten wie Georg Jánoska oder Wolfgang<br />

Schaukal Gelegenheit gab, junge, interessierte Menschen anzulocken und<br />

ihnen neue Ideen zu vermitteln. Es war die Zeit nach dem Krieg, die späten<br />

40er, die 50er und noch frühen 60er <strong>Jahre</strong>, als in Graz ein gewaltiger Hunger<br />

nach Kultur herrschte, nach Information über ausländische Kunst und<br />

Literatur, die hierzulande so lange unbekannt oder fast unbekannt blieb: die<br />

französischen Existenzialisten, die Pariser Kunstszene u. v. a. m.<br />

Der Moderator Dr. Harald Haslmayr legte A. K. nahe, über seine<br />

schwere Krankheit, seine letzten „Verletzungen“, über seine körperliche<br />

Befindlichkeit u. ä. zu sprechen. Das Thema war eigentlich A. K.’s eigene<br />

Lyrik. Von Verletzungen war dann auch die Rede, allerdings nicht in dem<br />

44 | Begegnungen 1/2011 Aus der steirischen Literaturszene<br />

45


ursprünglich gemeinten Sinn. Vielmehr waren es jene seelischen<br />

Ver letzungen, von denen A. K. sprach und die ihm in seinem Leben – jetzt,<br />

kein Jahr mehr vor seinem 80. Geburtstag hält er Rückschau – zu schaffen<br />

machten. Eindrucksvoll und bezeichnend etwa jene Episode, die er<br />

glaubwürdig zu erzählen wusste: Es war nach einer Lesung mit Heimito v.<br />

Doderer Anfang der 60er <strong>Jahre</strong>. A. K. hatte gerade in seinen damals noch<br />

ganz jungen Manuskripten sowohl eigene Texte als auch solche von Doderer<br />

veröffentlicht. Da saß er mit einer Gruppe von Literatur-Interessierten und<br />

mit Doderer selbst beim „Ferl“ in der Grazer Burggasse oder besser gesagt,<br />

er wollte sitzen. Denn als Universitäts-Professor Dr. Robert Mühlher, damals<br />

Lehrstuhlinhaber für Neuere dt. Literaturwissenschaft an der Grazer Uni,<br />

das Lokal betrat und A. K. sah, herrschte er ihn an: „Verschwinden Sie,<br />

Kolleritsch, gehen Sie hinaus! Ich will Sie hier nicht sehen!“ Da gebot<br />

Heimito von Doderer Einhalt: „Nein, Kolleritsch bleibt da. Er hat selbst gute<br />

Gedichte in den Manuskripten veröffentlicht.“ Und Alfred Kolleritsch, der<br />

damals etwa 30-jährige Junglehrer, durfte bleiben. So oder ähnlich verlief<br />

der Vorfall. Zurückweisung durch den Professor, hingegen Anerkennung und<br />

Lob durch den arrivierten Autor Doderer – mit geradezu triumphalistischer<br />

Gebärde oder besser gesagt Stimme erzählte A. K. diese Anekdote. Kürzlich<br />

hat er sie mir in einem persönlichen Gespräch bestätigt und weitere<br />

Geschichten, sehr persönliche Erfahrungen mit den Professoren der damaligen<br />

Grazer Germanistik angefügt. Der Konflikt war weit mehr als ein Generationenproblem.<br />

Da standen tief greifende Divergenzen dahinter, Auffassungsunterschiede<br />

in Kunst, Literatur, (Kultur-)Politik und jüngster Geschichte.<br />

Heute braucht A. K. kein Lokal mehr zu verlassen, im Gegenteil.<br />

Er ist der wohl am meisten geehrte Literat in der <strong>Steiermark</strong>: Träger des<br />

Petrarca-Preises, des Georg-Trakl-Preises, des Franz-Nabl-Preises und zahlreicher<br />

anderer öffentlicher Auszeichnungen. Er ist (Mit-)Begründer und<br />

noch immer Herausgeber der längst renommierten Literaturzeitschrift<br />

Manuskripte, Autor etlicher Lyrikbände, eines Essaybandes u. a. Schriften<br />

etc. Am 16. Februar feierte er seinen 80. Geburtstag.<br />

Buchhinweis<br />

Konrad Maritschnik, Ernst & heiter durch die <strong>Steiermark</strong>,<br />

Weishaupt Verlag, Gnas 2010, 215 Seiten, 22 Euro.<br />

Karl Haas<br />

In der Sonntagsnummer der Kleinen Zeitung vom 6. Februar 2011<br />

wurden unter der Überschrift „Steirische Seniorpoeten hat das Schreibfieber<br />

gepackt“ drei steirische Hobbyautoren vorgestellt, darunter auch unser<br />

langjähriges Mitglied Konrad Maritschnik und dessen letztes, im November<br />

des Vorjahres erschienenes Werk. Auf der Innenseite des Umschlags stellt<br />

der Autor sein Buch wie folgt vor:<br />

Ernste und heitere Stunden begleiten uns durch den Alltag. Kein Tag<br />

sollte vergehen, an dem wir nicht wenigstens einmal lachen können, aber<br />

auch kein Tag, an dem wir nicht wenigstens einmal nachdenklich werden.<br />

Derartige Überlegungen haben mich <strong>zum</strong> Titel dieses Buches geführt:<br />

„Ernst und heiter (nicht nur) durch die <strong>Steiermark</strong>“. Schöne Farbfotos<br />

stehen in enger Verbindung mit unserer Umgebung im Wechsel der<br />

<strong>Jahre</strong>szeiten. Szenen aus dem Alltag sind in „Sprachbilder“ von Gedichten<br />

und Kurzgeschichten gefasst. Sie mögen Ihnen, liebe Leserinnen und<br />

Leser, frohe Stunden bereiten und <strong>zum</strong> Nachdenken anregen.<br />

Der Autor hat sein Buch in 14 inhaltliche Kapitel gegliedert, wie das<br />

Leben sie eben im Laufe eines <strong>Jahre</strong>s bereit hält. In der Hauptsache sind es<br />

Gedichte, in einer klaren und einfachen Sprache abgefasst, die den größten<br />

Teil des Buches füllen.<br />

46 | Begegnungen 1/2011 Aus der steirischen Literaturszene<br />

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Ankünder<br />

Veranstaltungen von Karl Haas<br />

Anmeldung unter der Anschrift: Karl Haas, 8010 Graz, Harmsdorfgasse 16,<br />

Telefon u. Fax: (0316) 47 11 05 oder E-Mail: kehaas@aon.at<br />

Auf <strong>zum</strong> Fasching in Ptuj / Pettau –<br />

am Faschingsonntag, dem 6. März 2011<br />

Die Erziehergemeinschaft lädt sehr herzlich zu einer Busfahrt in unser<br />

Nachbarland Slowenien ein. Zuerst wollen wir Ptujska gora / Maria Neustift<br />

und die Wallfahrtskirche auf dem Berg besuchen. Die Kirche ist vor allem<br />

wegen ihres nahezu unveränderten gotischen Äußeren und der berühmten<br />

Schutzmantelmadonna sehenswert.<br />

Von Maria Neustift geht es weiter nach Pettau, wo wir nach einer<br />

Kurzbesichtigung der Stadt und nach dem Mittagessen dem Pettauer Fasching<br />

– „Die Kurenten sind los“ – beiwohnen wollen. In einem Führer<br />

steht: „Wie alt dieser Brauch ist und woher er stammt, liegt im Dunkeln.<br />

Volkskundler vermuten, dass er seine Ursprünge in prächristlichen Riten der<br />

alten Slawen, vielleicht sogar der Kelten und Illyrer hat.“<br />

Führung: Mag. Roswitha Von der Hellen<br />

Anmeldung: Die Interessent(inn)en werden gebeten, sich postwendend bei<br />

mir an<strong>zum</strong>elden (unter Angabe der Adresse), damit der richtige Bus und<br />

der nötige Platz für das Mittagessen noch rechtzeitig organisiert werden<br />

können. Den Angemeldeten geht Anfang März eine Mitteilung über die<br />

Kosten (Bus, Mittagessen, sonstige Ausgaben), die Abfahrtszeit und die<br />

Zusteigemöglichkeiten zu.<br />

Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses kurzfristig angesetzte, aber sehr<br />

interessante Unternehmen genügend Zuspruch finden würde.<br />

Mittwoch, 4. Mai 2011 mit Beginn um 14,30 Uhr:<br />

Vortrag von und mit Dr. med. Trautgundis <strong>KA</strong>IBA<br />

Beratung <strong>zum</strong> Inhalt und zur Handhabung der Patientenverfügung<br />

sowie kurze Anmerkungen zur Palliativmedizin sowie zur aktiven und passiven<br />

Sterbehilfe.<br />

Es wird um eine Anmeldung gebeten, weil Materialien für das Gespräch<br />

über die Patientenverfügung vorbereitet werden müssen.<br />

Den angemeldeten Personen geht rechtzeitig vor der Veranstaltung eine Mitteilung<br />

über den Ort der Veranstaltung zu, dessen Wahl abhängig ist von der<br />

Teilnehmerzahl.<br />

Ich lade sehr herzlich alle jene Interessenten zur Teilnahme an dieser<br />

2. Bildungsfahrt nach Bulgarien – 16. bis 23. Mai 2011 –<br />

ein, die sich noch nicht angemeldet haben.<br />

In Bulgarien, wo wir in einem modernen, klimatisierten inländischen<br />

Bus unterwegs sind, wird uns wieder Stefan, den wir schon bei der 1. Fahrt<br />

2009 als ausgezeichneten und kompetenten Führer erleben durften, ein<br />

neues und sehr interessantes Gebiet seines Heimatlandes erschließen.<br />

Fahrtenroute:<br />

Montag, 16. Mai: Fahrt mit einem Bus von Graz nach Wien/Schwechat;<br />

Abflug nach Varna mit Bugaria Air um 11,00 Uhr. Transfer <strong>zum</strong> Hotel.<br />

Nach einer angemessenen Pause Fahrt mit dem Bus nach Baltschik und<br />

Besichtigung des „Botanischen Gartens“ rund um das Schloss, nun in der<br />

Frühjahrsblüte. Rückfahrt nach und Rundfahrt in Varna (ANF).<br />

Dienstag, 17. Mai: Weitere Stadtbesichtigung in Varna; danach Abfahrt<br />

Richtung Nessebar. Besichtigungen unterwegs: „Steinwald“ und<br />

Schildkrötenfarm. Besichtigung der sehenswerten Stadt Nessebar. Weiterfahrt<br />

nach Sozopol (ANF)<br />

Mittwoch, 18. Mai: Besichtigung der sehr schönen Altstadt von Sozopol.<br />

Weiterfahrt in Richtung Plovdiv. Unterwegs Weinprobe in einem Wein-<br />

48 | Begegnungen 1/2011 Ankünder<br />

49


keller nahe bei Sliven. Besichtigung eines thrakischen Grabmals und<br />

Weiterfahrt <strong>zum</strong> Dorf Tarnitschene; Besuch einer Fabrik für die Produktion<br />

von Rosenöl. – Plovdiv (ANF)<br />

Donnerstag, 19. Mai: Kurze Stadtbesichtigung von Plovdiv. Weiterfahrt<br />

nach Batschkovo mit dem bedeutendsten Kloster – nach dem Rila-Kloster<br />

-– des Landes. Besuch von Perperiokon, der heiligen Stätte der Thraker.<br />

– Kardjali (ANF)<br />

Freitag, 20. Mai: Kurze Stadtbesichtigung von Kardjali. Weiterfahrt nach<br />

Zlatograd – Besichtigung des ethnografischen Komplexes; Denkmal des<br />

Kämpfers Delju Voivoda (berühmtes Volkslied). Besuch einer Molkerei,<br />

einer „Bienenfarm“ und eines typischen Rhodopenhauses. Weiterfahrt<br />

nach Smoljan (ANF)<br />

Samstag, 21. Mai: Auf der Fahrt nach Melnik werden unterwegs die Ruinen<br />

der altrömischen Stadt Nikopolis ad Nestrum besichtigt. Besichtigung<br />

von Melnik, wobei die Sandpyramiden, das Kordopulov-Haus und das<br />

Rojen-Kloster besichtigt werden. ANF in Melnik.<br />

Sonntag, 22. Mai: Fahrt nach Sandanski mit Besichtigung. Fahrt nach<br />

Sofia (Besichtigung) – (ANF)<br />

Montag, 23. Mai: Weitere Stadtbesichtigung in Sofia. Um etwa 14,00 Uhr<br />

Fahrt <strong>zum</strong> Flughafen; Rückflug wieder mit Bulgaria Air – Ankunft in Wien<br />

um 16,55 Uhr. Heimfahrt nach Graz mit einem Bus.<br />

Notwendige Programmänderungen sind vorbehalten!<br />

Kosten: Je nach Teilnehmerzahl etwa 920 bis 935 Euro.<br />

Da es eine weitere Bildungsfahrt nach Bulgarien unter meiner Leitung<br />

sicher nicht mehr geben wird, lade ich nochmals sehr herzlich zu dieser<br />

sehr interessanten Fahrt durch ein uns weithin unbekanntes, aber<br />

sehenswertes Land ein.<br />

Bitte Anmeldungen rasch an meine Adresse senden.<br />

28. Bildungsfahrt nach Südtirol – 11. bis 17. Juli 2011<br />

(Nachtrag und Ergänzung zu Heft 4/2010, Seite 47f.)<br />

Voraussichtliche Tagesprogramme (vorerst ohne gültige Reihung):<br />

• Graz – Silian – Puster- und Eisacktal – Bozen/Kolpinghaus<br />

• Bozen – Mezzacorona – Nonstal – Vigo di Ton – Castel Thun – Cles –<br />

Lago Tovel in der Brenta - San Romedius –Bozen<br />

• Bozen – Steinegg – Observatorium am Planetenweg – Karerpass –<br />

Schloss Prösels – Bozen<br />

• Bozen – Tschöggberg bei Jenesien oberhalb von Bozen – Wanderung –<br />

Meran – Bozen<br />

• Bozen – Auer – Fleimstal – Fassatal – Canazei – Feldaiapass – See am<br />

Fuße des Marmolata Gletschers – Sellajoch – Bozen<br />

• Vormittag frei; am Nachmittag Fahrt auf den Ritten – Lengmoos – Erdpyramiden<br />

– Bozen<br />

• Heimfahrt über Silian nach Graz<br />

Kosten: 400 bis 450 Euro, abhängig von der Teilnehmerzahl.<br />

Nachmeldungen für diese Bildungsfahrt sind noch rasch möglich.<br />

„Sinn – Selbstwert – Lebensfreude“<br />

28. April 2011, 19 Uhr, Pädagogisches Zentrum Weiz, Europasaal,<br />

Hauptplatz 7, Weiz – Vortrag von Rektor Prof. Mag. Dr. Herbert Harb<br />

Die Frage „Führe ich ein sinnerfülltes Leben?“ ist<br />

die wichtigste Frage im Dasein jedes Menschen. Ein „JA“<br />

auf diese Frage bestimmt auch die innere positive Einstellung<br />

<strong>zum</strong> Leben insgesamt. Es bestimmt auch unsere<br />

Motivation, im Leben etwas bewirken zu wollen. Mit der<br />

eigenen lebensbejahenden Einstellung werden Erwachsene<br />

für Kinder zu einem wirksamen Modell, Selbstvertrauen<br />

und Selbstwertgefühl in einem sinnerfüllten Leben zu entwickeln.<br />

50 | Begegnungen 1/2011 Ankünder<br />

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Land des „Löwen von Juda“<br />

Äthiopienreise mit Mag. Helmut Schlacher, 18. 10. bis 29. 10. 2011<br />

Jüdische Spuren<br />

und eine eindrucksvolleBegegnung<br />

mit dem<br />

Christentum abessinischer<br />

Prägung<br />

erwarten Sie auf<br />

unserer Reise in<br />

den Nordosten<br />

Äthiopiens, dem<br />

Land am Horn von<br />

Afrika, zwischen<br />

dem Äquator und<br />

Wendekreis des<br />

Krebses. In der Legende<br />

reicht die<br />

Geschichte des Landes über 3000 <strong>Jahre</strong> zurück. Die Kaiserliche Dynastie<br />

soll aus einer Verbindung Salomos mit der Königin von Saba zurückgehen.<br />

Stolz trugen die Herrscher des Landes bis zu Haile Selassie den Titel „Löwe<br />

von Juda“. Die abessinische Kirche geht auf das 4. Jahrhundert zurück und<br />

schlägt noch heute in ihren Traditionen eine Brücke <strong>zum</strong> Judentum.<br />

Reiseprogramm:<br />

1. Tag: Dienstag, 18.10. 2011<br />

Bustransfer von Graz / Großklein <strong>zum</strong> Flughafen Wien-Schwechat. Voraussichtlich<br />

am Abend Linienflug mit Austrian Airlines und Ethiopian Airlines<br />

von Wien über Frankfurt nach Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens.<br />

2. Tag: Mittwoch, 19.10. 2011<br />

Am frühen Morgen Ankunft in Addis Abeba. Transfer <strong>zum</strong> Hotel, wo Sie<br />

sich noch einige Stunden ausruhen können. Am späten Vormittag beginnt<br />

die Stadtrundfahrt. Auffahrt auf über 3000 Meter zur Marienkirche auf<br />

dem Entoto-Berg mit herrlicher Sicht auf die Hauptstadt. Anschließend<br />

Besuch im Ethnologischen Museum, Georgskirche, Gang über den Markt<br />

(Mercato). Rückkehr <strong>zum</strong> Hotel.<br />

3. Tag: Donnerstag, 20.10. 2011<br />

Am Morgen Inlandsflug von Addis Abeba nach Bahar Dar. Fahrt zur<br />

ehemaligen Residenz von Haile Selassie, mit Blick über den Blauen Nil<br />

und den Tana-See. Danach Bootsausflug auf dem Tana-See mit seinen<br />

Inselklöstern. Kleine Wanderung <strong>zum</strong> Klosterkomplex Ura Kidane Mihret<br />

aus dem 14. Jh. In dieser Rundkirche mit Kegeldach befindet sich<br />

ein reichhaltiger Freskenschmuck mit Motiven aus der Geschichte der<br />

orthodoxen Kirche und biblischer Szenen. Fortsetzung des Spaziergangs<br />

zur Kirche Azua Maria mit wunderschönen Gemälden und einem<br />

kleinen Museum. Rückkehr nach Bahar Dar: Hotelbezug für eine<br />

Nacht.<br />

4. Tag: Freitag, 21.10. 2011<br />

Fahrt und Wanderung zu den Wasserfällen des Blauen Nil, die von den<br />

Einheimischen wegen ihrer Gischt „Tis Isat“ („Rauch des Feuers“) genannt<br />

werden. Für die christlichen Äthiopier wird der Blaue Nil mit dem<br />

Gihon, einem der vier legendären Paradiesströme der Bibel, verglichen.<br />

Weiterfahrt über Bahar Dar nach Gondar, der alten Kaiserstadt am Fuße<br />

der Semien-Berge: Hotelbezug für zwei Nächte.<br />

5. Tag: Samstag, 22.10. 2011<br />

Gondar wurde unter Kaiser Fasilides (1632-67) als erste Hauptstadt mit<br />

einem mächtigen Stein-Palast erbaut, der unter seinen Nachfolgern zu<br />

einem eindrucksvollen kaiserlichen Schlossbezirk ausgebaut wurde. Weiter<br />

<strong>zum</strong> Kloster Debre Berhan, dessen berühmte Deckengemälde (geflügelte<br />

Engelsköpfe; Kreuzornamente) und Wandmalereien zu den kostbarsten<br />

der Ikonographie Äthiopiens zählen.<br />

Weiter <strong>zum</strong> „Bad des Fasilides“. Dieses Wasserschloss diente bei der<br />

Gründung der Stadt Gondar u. a. als riesiges Taufbecken und wird heute<br />

noch während des Timkat-Festes benutzt (Fest der Taufe). Übernachtung<br />

in Gondar.<br />

52 | Begegnungen 1/2011 Ankünder<br />

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6. Tag: Sonntag, 23.10. 2011<br />

Fahrt in das zerklüftete Hochland der Semien-Berge. Geologische Aktivitäten<br />

haben hier ein einzigartiges Naturwunder von überwältigender<br />

Schönheit geschaffen. Bei Debark verlassen wir die Hauptroute und gelangen<br />

in eine atemberaubende Landschaft, in der noch eine endemische<br />

Fauna und Flora beheimatet ist. Inmitten dieser von der UNESCO <strong>zum</strong><br />

Weltnaturerbe erklärten Landschaft verbringen wir Spätnachmittag,<br />

Abend und die Nacht in einer Lodge.<br />

7. Tag: Montag, 24.10. 2011<br />

Der Tag beginnt im Herzen der Natur. Die grandiose Bergwelt der Semjen<br />

begleitet uns auf unserem Weg zur über 3000 <strong>Jahre</strong> alten Stadt Axum,<br />

der einstigen Kaiserstadt und dem religiösen Zentrum des Landes, auch<br />

„Rom Äthiopiens“ genannt. Wir besichtigen den Stelen-Park des axumitischen<br />

Reiches, dessen Monolith-Grabstelen die größten der Welt darstellen.<br />

Diese wurden über den Königsgräbern errichtet. Hotelbezug in<br />

Axum für zwei Nächte.<br />

8. Tag: Dienstag, 25.10. 2011<br />

Axum ist nach der äthiopischen Tradition die Hauptstadt der Königin von<br />

Saba, sowie Krönungsstätte der Kaiser aus salomonischer Dynastie und<br />

die Heilige Stadt der äthiopischen orthodoxen Christen. Wir besuchen die<br />

Marien-Kathedrale, als neue Pilgerkirche neben der Ruinenkirche der<br />

Heiligen Maria von Zion erbaut. In der unmittelbaren Umgebung befindet<br />

sich auch die Kapelle, in der sich nach der Tradition der äthiopischen<br />

Kirche die Bundeslade mit den Gesetzestafeln des Mose befindet, welche<br />

Menelik, Sohn der Königin von Saba und Salomos aus Jerusalem mitgebracht<br />

haben soll. An den heutigen Rändern der Stadt befinden sich der<br />

ehemalige „Palast der Königin von Saba“ sowie die Grabanlagen der Könige<br />

Kaleb und Gebremeskal. Übernachtung in Axum.<br />

9. Tag: Mittwoch, 26.10. 2011<br />

Flug nach Lalibela, ein sagenumwobener, auf einem Hochplateau (2630<br />

m) gelegener Ort, umgeben von rauen Bergen, der in der äthiopischen<br />

christlichen Tradition als „neues Jerusalem“ bezeichnet wird. Besuch<br />

ausgewählter Felsenkirchen, die, als Monolithe aus dem Fels herausge-<br />

meißelt, zu den Weltwundern der Architektur gehören und ein Synonym<br />

für Äthiopien geworden sind: unter anderem die kreuzförmige Georgskirche<br />

und die sogenannte erste Gruppe, zu der folgende Kirchen gehören:<br />

Bete Medhanialem, Bete Mariam, Bete Meskal, Bete Denagel sowie die<br />

Doppelkirche Bete Golgotha und Debre Sina. Falls zeitlich möglich, Besichtigung<br />

der Grottenkirche Ne‘akuto Le‘ab. Hotelbezug für zwei Nächte.<br />

10. Tag: Donnerstag, 27.10. 2011<br />

Lalibela: Besuch weiterer ausgewählter Felsenkirchen, der so genannten<br />

zweiten Kirchengruppe: die Doppelkirche Bete Gabriel und Bete Rafael,<br />

Bete Mercurios, Bete Emmanuel und Bete Abba Libanos. Falls zeitlich<br />

möglich, fakultativer Ausflug zu den weiteren sogenannten „äußeren Kirchen“<br />

wie der ganz im aksumitischen Stil errichteten Yemrehane Christos-Kirche.<br />

Rückkehr <strong>zum</strong> Hotel.<br />

11. Tag: Freitag, 28.10. 2011<br />

Flug von Lalibela nach Addis Abeba. Ausgewählte Besichtigungen wie<br />

Selassie-Kirche, Besuch im Nationalmuseum. Abendessen in einem stilvollen<br />

Restaurant. Hotelbezug für eine Nacht.<br />

12. Tag: Samstag, 29.10. 2011<br />

Voraussichtlich am Vormittag Rückflug von Addis Abeba über Frankfurt<br />

nach Wien. Bustransfer von Wien nach Graz / Großklein.<br />

Programmänderungen aus technischen Gründen möglich!<br />

Leistungen * Preise * Hinweise * Leistungen * Preise * Hinweise<br />

Unsere Leistungen:<br />

• Bustransfer <strong>zum</strong> Flughafen Wien-Schwechat und wieder retour<br />

• Flug mit Linienmaschine der Austrian Airlines Wien – Frankfurt – Wien<br />

• Flug mit Linienmaschine der Ethiopian Airlines Frankfurt – Addis Abeba<br />

– Frankfurt<br />

• Inlandsflüge lt. Programm<br />

• Unterkunft in bestmöglichen Hotels der offiziellen örtlichen 3-Sterne-Kategorie;<br />

in Addis Abeba 4-Sterne-Kategorie. (tlw. muss mit einfachstem Standard<br />

gerechnet werden!) in Doppelzimmern mit Bad oder Dusche und WC<br />

• Halbpension (Frühstück und Abendessen)<br />

54 | Begegnungen 1/2011 Ankünder<br />

55


• Rundfahrten, Besichtigungen und Ausflüge laut Programm<br />

• Eintrittsgelder laut Programm<br />

• Visum und Besorgung<br />

• Studienreiseleiter<br />

• bewährter deutschsprachiger örtlicher Fremdenführer<br />

• Flughafentaxen und Sicherheitsgebühren (Stand Februar 2011)<br />

• Trinkgeldpauschale für Fremdenführer, Stadtführer, Busfahrer sowie<br />

Hotelpersonal<br />

• Wahlweise Rucksack, Reisetasche, Bauchtasche, Taschenschirm oder<br />

Notizbuch<br />

• Stornoschutz VOR Antritt der Reise<br />

Pauschalpreise: € 2.725,– ab 21 Reiseteilnehmer<br />

€ 2.820,– ab 16 Reiseteilnehmer<br />

Einzelzimmerzuschlag: € 340,– pro Person<br />

Mindestteilnehmerzahl: 16 Personen / Maximalteilnehmerzahl: 25 Personen<br />

Nicht inkludiert: weitere Mahlzeiten und Getränke sowie persönliche Ausgaben<br />

Anmeldungen ehestens an: Mag. Helmut Schlacher, 8045 Graz<br />

Mobil 0664/4946024, e-mail: helmut.schlacher@aon.at<br />

Anmeldeformular und Zahlschein werden danach zugesandt.<br />

Anmeldeschluss: Montag, 18. Juli 2011<br />

Reiseveranstalter: Biblische Reisen GmbH, Stiftsplatz 8, 3400 Klosterneuburg,<br />

Tel: 02243/353 77-0, Fax: 02243/353 77-15,<br />

e-mail: office@biblische-reisen.at<br />

Zu guter Letzt!<br />

Karl Haas<br />

Meine Frau Grete entdeckte einen Text des Benediktinerpaters Anselm<br />

Grün, der dem Buch „Die schönsten Texte von Anselm Grün“, Verlag Herder,<br />

entnommen worden war. Ich finde, dass dieser Aufsatz, der in der Folge<br />

vollinhaltlich wiedergegeben wird, ausgezeichnet in die Fastenzeit einzustimmen<br />

vermag. Nach dem langen Fasching des heurigen <strong>Jahre</strong>s tut es<br />

gut, sich zu besinnen und sich darüber hinaus etwas intensiver mit dem<br />

„Maß-halten“ auseinanderzusetzen und sich von diesem Thema herausfordern<br />

zu lassen.<br />

Vom rechten Maß<br />

Die frühen Mönche sagen: „Alles Übermaß ist von den Dämonen.“<br />

Das Böse kann sich also auch in das Gewand des Guten kleiden und das<br />

Gute maßlos verkünden oder leben. Wenn einer nur fromm ist, kann die<br />

Frömmigkeit leicht aggressiv und rechthaberisch und verletzend werden.<br />

Viele Fromme merken gar nicht, dass sie im Namen Gottes über andere<br />

herrschen, sie verurteilen, ja sogar morden.<br />

Das Böse, das in der Gestalt des Guten und Frommen daherkommt,<br />

ist am schwersten zu bekämpfen.<br />

Das Ziel des rechten Maßes ist die Ruhe der Seele, die innere Ausgeglichenheit,<br />

der Einklang mit mir selbst. Doch das erreiche ich nur, wenn<br />

ich alles in mir richtig ordne. Nur wer seinem eigenen Wesen gerecht wird<br />

und wer mutig und tapfer zu dem steht, was ihm wichtig ist, wer sein Maß<br />

annimmt und nicht ständig maßlosen Bedürfnissen folgt, nur wer klug ist<br />

und die konkrete Situation richtig einschätzt, wird auf Dauer gut leben<br />

können.<br />

Das rechte Maß zu finden heißt, die Spannung zu entdecken, die in<br />

mir Energie erzeugt. Weder Überspannung noch Unterspannung tut mir<br />

gut, sondern allein das Maß, das Gott mir zugemessen hat. Um es zu entdecken,<br />

muss ich freilich bis an die Grenzen des Maßes gehen. Sonst<br />

56 | Begegnungen 1/2011 Zu guter Letzt<br />

57


werde ich es immer zu klein bemessen. Auch das Genießen braucht das<br />

rechte Maß. Am Ende überzogener Wünsche und unersättlicher Gier steht<br />

immer die Enttäuschung: „Nichts wird den zufrieden stellen, der nicht mit<br />

wenigem zufrieden ist“, sagt man in Griechenland.<br />

Das rechte Maß meint nicht Mittelmäßigkeit. Was mein Maß ist, das<br />

erkenne ich erst, wenn ich über mein Maß hinausgegangen bin. Aber auf<br />

Dauer kann ich nicht über mein Maß leben. Sonst werde ich krank und<br />

falle in mich zusammen.<br />

Was mein Maß ist, das darf ich mir nicht von anderen vorschreiben<br />

lassen. Ich muss meine Grenze verteidigen und darf dabei auch riskieren,<br />

dass ich von meiner Umgebung als egoistisch beschimpft werde.<br />

Ich wünsche Ihnen/Dir von Herzen ein gutes NACH-DENKEN über den<br />

obigen Text sowie eine tief erlebte und segensreiche Fastenzeit.<br />

Sehr herzlich Ihr/Dein<br />

Karl Haas<br />

Offenlegung nach dem Mediengesetz<br />

Inhaber der Zeitschrift „Begegnungen“: Katholische LehrerInnen- und ErzieherInnen-Gemeinschaft<br />

<strong>Steiermark</strong> (<strong>KLE</strong>), 8010 Graz, Bischofplatz 4, ka.kle@graz-seckau.at; Vorsitzender: Wolfgang J.<br />

Pietsch, wolfgang_j.pietsch@aon.at; Schriftleiter: Helmut Schlacher, helmut.schlacher@aon.at –<br />

Beiträge an diese Adresse erbeten. Redaktionelle Mitarbeit: Maria Gobiet, Karl Haas, Wolfgang J.<br />

Pietsch, Gertrude Ulbel-Reiter; Fotos: Redaktion. Blattlinie: Kommunikationsorgan der <strong>KLE</strong>; Layout &<br />

Satz: Ini Schnider, Druck: REHA DRUCK: Druckerei der REHA – Dienstleistungs- und Handels GmbH<br />

mit dem Ziel, behinderte Menschen zu beschäftigen und auszubilden. Viktor Franz Straße 9, 8051<br />

Graz<br />

Die Verantwortung für den Inhalt und die sachliche Richtigkeit der einzelnen Beiträge liegt ausschließlich<br />

bei den Autorinnen und Autoren.<br />

Kalendarium<br />

Veranstaltungen der <strong>KLE</strong> bis Ende September 2011<br />

(In Klammern der/die jeweils Verantwortliche)<br />

1. Freitag, 4. März 2011, 16 Uhr: „Aus Familie und Schule“<br />

Heiteres und Hintergründiges von und mit Gottfried Hofmann-Wellenhof<br />

Graz - Andritz, ABC, Haberlandtweg 17, Seminarraum im Tiefparterre<br />

Straßenbahnlinie 4 oder 5 bis Endstation Andritz (Wolfgang J. Pietsch)<br />

2. Sonntag, 6. März 2011: Fasching in Ptuj / Pettau.<br />

Busfahrt zur Wallfahrtskirche Maria Neustift bei Pettau, Stadtbesichtigung<br />

in Pettau und Teilnahme am bekannten Faschingsumzug „Kurentovanje“<br />

Führung: Mag. Roswitha Von der Hellen<br />

Näheres in diesem Heft! (Anmeldung bei Karl Haas: Harmsdorfgasse<br />

16, 8010 Graz, Tel. u. Fax 0316/ 471105; E-Mail: kehaas@aon.at)<br />

3. Mittwoch, 23. März, 15 Uhr: Führung durch die neu gestaltete Münzgrabenkirche,<br />

Graz, Münzgrabenstraße 61, Straßenbahnlinie 6 bis Hst.<br />

„Neue Technik“ (Christa Trausmiller)<br />

4. Mittwoch, 6. April, 15 Uhr: Führung in der Rupertikirche<br />

Rupertistraße 121, Hohenrain bei Graz<br />

Von der Endhaltestelle der Linie 3 (Krenngasse) mit der Buslinie 60 bis<br />

Endstation Lustbühel oder Buslinie 68 vom St. Peter Schulzentrum nach<br />

Lustbühel (Christa Trausmiller) [Achtung! Im Grazer Kirchenführer<br />

(Kölbl/Resch, Wege zu Gott, Graz 2004) ist die Adresse der Rupertikirche<br />

in Hohenrain mit jener in Straßgang vertauscht!]<br />

5. Samstag, 9. April, 10 – 16 Uhr: Einkehrtag mit P. Dr. Maximilian Geier<br />

Stift Rein bei Graz, Steinerner Saal<br />

16 Uhr 30 Gottesdienst in der Marienkapelle (ehemals Winterkirche der<br />

Basilika) (Wolfgang J. Pietsch)<br />

Anmeldung bis 7. April erforderlich im Büro des KBW, 8010 Graz, Bischofplatz<br />

4, Fr. Schwinger: Tel. (0316) 8041/ 345. E-Mail: michaela.<br />

schwinger@graz-seckau.at<br />

58 | Begegnungen 1/2011 Kalendarium<br />

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6. Samstag, 30. April: 9. Kunst- und Kulturfahrt mit Manfred Gollowitsch<br />

Südliche Ost- und Weststeiermark (s. Heft 4/2010 der „Begegnungen“,<br />

S. 46 f.) (Karl Haas; bei ihm Anmeldung erforderlich, s. o.!)<br />

7. Mittwoch, 4. Mai 2011, 14 Uhr 30: Patientenverfügung etc.<br />

Vortrag von und mit Frau Dr. med. Trautgundis Kaiba, Näheres in diesem<br />

Heft! Ort wird noch bekannt gegeben. (Anmeldung bei Karl Haas, s. o.)<br />

8. Mittwoch, 11. Mai, 15 Uhr: Vortrag von Altbischof Dr. h. c. Johann Weber<br />

Glauben empfangen – Glauben geben<br />

Von der Weitergabe des Glaubens an die (über)nächste Generation<br />

Pfarre Graz - Ragnitz, Ragnitzstraße 168, Pfarrsaal<br />

Straßenbahn 7 bis St. Leonhard, Weiterfahrt mit Bus Nr. 77 bis HSt.<br />

Berliner Ring. (Christa Trausmiller)<br />

9. Bildungsfahrt mit Karl Haas nach Bulgarien – 16. bis 23. Mai 2011<br />

Näheres s. Heft 4/2010, S. 47 f. und in diesem Heft!<br />

10. Bildungsfahrt mit Karl Haas nach Südtirol – 11. bis 17. Juli 2011<br />

Näheres s. Heft 4/2010, S. 47 f. und in diesem Heft!<br />

11. Bildungsfahrt mit Karl Haas in die Baltischen Staaten,<br />

17. bis 24. August 2011, Näheres s. Heft 4/2010, S. 47 f.<br />

12. 10. Wanderwoche der <strong>KLE</strong>: Wege nach oben. Wanderungen ins Gebiet<br />

von Raxalpe und Schneeberg. 29. 8. – 3. 9. 2011. Hotel Payerbachhof,<br />

2<strong>65</strong>0 Payerbach. Kosten: HP e 42,–. e EZ 5,–. Meldungen bitte bis 1.<br />

Mai an: Gertrud Zwicker, Tel. 0699-111 51489 oder FN 03124-51489.<br />

13. Familiensingwoche in Seggauberg bei Leibnitz<br />

Sonntag, 28. August bis Samstag, 3. September 2011<br />

Das Schlusskonzert wird Freitag, den 2. September um 17 Uhr stattfinden.<br />

Musikalische Vesper am Mittwoch, dem 31. August mit dem Beginn um<br />

19 Uhr 15 in der Kirche am Frauenberg. Näheres im nächsten Heft. Die<br />

Hauptreferenten bleiben die gleichen wie im Vorjahr. (Reinhold Haring)<br />

14. Samstag, 24. September: 10. Kunst- und Kulturfahrt mit Manfred<br />

Gollowitsch, (s. Heft 4/2010 der „Begegnungen“, S. 46 f.)<br />

(Karl Haas; bei ihm Anmeldung erforderlich, s. o.!)<br />

60 | Begegnungen 1/2011

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