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22 61. KETSCHER BACKFISCHFEST Gewässerwarte im ASV 1928 e. V. Ketsch sind: Dr. Friedrich Reiss, Bernd Mehr, Christian Kobiela, Dr. Rüdiger Kreuzholz, Franz Scheer jr. und Jan Kappenstein (Junggewässerwart) Deren Aufgaben gehen, je nach Kenntnis und Erfahrung, über die reine Kontrolle des Gewässers im Anglersee hinaus. So gibt Dr. Friedrich Reiss einen Überblick über ein vielfältiges Bearbeitungsgebiet. Es umfasst unter anderem: 1. Bearbeitung von Ökologie-, Biotop-, Umwelt- und Naturschutzfragen 2. Zuarbeit zu Pachtvertragsangelegenheiten 3. Sammlung Fangmeldungen 4. Auswertung Fangmeldungen mit Bericht 5. Führung Besatzbuch 6. Besatzempfehlungen (jährlich) 7. Führung der Datei der laufenden Messwerte aus Anglersee und Hohwiese fortlaufend seit 1991 und erforderlichenfalls Auswertung zu aktuellen Fragestellungen 8. Auswertung der Vereinsangeln inkl. automatisiertem Gutschein- und Treuepreislosdruck 9. Erstellung Jahreswertung der Vereinsangeln 10. Kormoranmanagement Ketsch und sein Element Damit der See auch so gut gepfl egt bleibt, wie er auf diesem Bild ist, setzt der ASV Gewässerwarte ein. Foto: ASV (jo). Nicht nur für sein Backfi schfest ist Ketsch bekannt. Vor allem Ketschs einmalig schöne Seen- und Flusslandschaft zieht jährlich viele Besucher in die Gemeinde am Rhein und fesselt auch die Bewohner an den idyllischen Wohnort. Rund ums nasse Element ist in Ketsch alles möglich. Vom Baden im Hohwiesensee oder im Freibad, Angeln und Bootfahren bis hin zur einmaligen Entdeckungsreise durch Flora und Fauna im Naturschutzgebiet – Wasser steht im Zentrum des Freizeit- und Kulturangebotes der Gemeinde. Die schönsten Impressionen von Ketsch und seinem Element wurden hier zusammengetragen: Fotos: Gemeindeverwaltung Ketsch
Fisch des Jahres 2012: Das Neunauge Die Neunaugen Foto: Herbert Frei Die Neunaugen (Petromyzontidae) (pi). Neunaugen, deren Entwicklung rund 400 bis 500 Millionen Jahre zurückreicht, gehören zur ältesten, noch lebenden Wirbeltierklasse der Erdgeschichte. Streng genommen zählen sie nicht zu den „Fischen“, sondern zu den so genannten Rundmäulern. Aufgrund von Schutzmaßnahmen haben sich die Neunaugenbestände in unseren heimischen Gewässern in den vergangenen Jahren allmählich erholt. Mit der Wahl zum Fisch des Jahres soll aber auch darauf hingewiesen werden, dass weitere Anstrengungen unternommen werden müssen, um den Fortbestand der einzelnen Arten zu sichern. Arten in Deutschland In Deutschland gibt es vier Neunaugenarten: Bach- und Flussneunauge, Ukrainisches Neunauge sowie das Meerneunauge. Statt des gewöhnlichen Fischmauls mit Ober- und Unterkiefer haben alle Arten einen kreisförmigen, innen bezahnten Saugmund auf der unteren Seite des Kopfes. Der Körper ist aalförmig und hat keine Schuppen. Die deutsche Bezeichnung Neunauge ist sehr alt und entstand durch ungenaue Beobachtung. Die eigentlichen Augen, die nur einfach vorhandene Nasenöff nung und die sieben seitlich gelegenen Kiemenöff nungen erwecken bei fl üchtigem Betrachten den Eindruck, das Tier hätte neun Augen auf jeder Körperseite. Vermehrung und Entwicklung Alle Neunaugen laichen im Süßwasser ab und kommen dort zur Welt. Während die Bachneunaugen das ganze Leben im Süßwasser verbringen, handelt es sich beim Fluss- und Meer- 61. KETSCHER BACKFISCHFEST Die Wintersaison ist eröffnet. Sichern Sie sich jetzt Ihre Frühbucherpreise. Hildastraße 1 - 3 · 68782 Brühl · Telefon 0 62 02 / 9 47 86 37 Fax 0 62 02 / 9 47 86 38 · E-Mail:reisebuero-noe@web.de neunauge um Wanderarten. Direkt nach der Umwandlung zum erwachsenen Tier wandern sie ab in die Brackwasserregionen oder ins Meer. Dort ernähren sie sich parasitisch, indem sie sich an Fischen festsaugen und mit ihrem Zungenkopf die Haut aufraspeln. Dabei nehmen sie Blut und Gewebeteile auf. Zum Teil bohren sie sich sogar bis in die Körperhöhle des Opfers vor. Im Gegensatz dazu nehmen Bachneunaugen im erwachsenen Zustand keine Nahrung mehr zu sich und werden somit auch nicht als Fischschädlinge auff ällig. Mit dem Erreichen der Geschlechtsreife erlischt bei allen Arten die Nahrungsaufnahme. Zur Fortpfl anzung steigen Fluss- und Meerneunaugen oft mehrere hundert Kilometer in die Flüsse zu ihren Laichgebieten auf (sog. Lang-Distanz Wanderer). Im Frühling bilden sich Laichgesellschaften, die unter aktiven Paarungsspielen Laichgruben ausheben, indem sie mit Hilfe des Saugmaules Steine aufsammeln und entfernen. Nach dem Laichakt sterben die Neunaugen an Entkräftung. Die geschlüpften blinden Larven, Querder genannt, vergraben sich im Sand oder Schlamm. Der Kopf bleibt frei und fi ltert feine Nahrungspartikel wie Kleinlebewesen oder Pfl anzenteilchen aus dem Wasser. Das Larvenstadium ist die längste Phase im Leben der Neunaugen. Es dauert mindestens fünf Jahre. Anschließend vollziehen die Tiere einen erstaunlichen Gestaltwandel vom Larven- zum Erwachsenenstadium. Verbreitung Im 19. Jahrhundert waren Neunaugen in unseren heimischen Gewässern noch sehr häufi g und weit verbreitet. Sie wurden durch die Fischerei genutzt und waren als Nahrungsmittel des Menschen bis ins 20. Jahrhundert beliebt. Durch Verschmutzung und Verbau der Gewässer sind sie stark zurückgegangen. Wo durch Regulierungen keine sandigen Sedimentbänke mehr vorkommen oder durch Aufstau kiesige Laichplätze verloren gegangen sind und Sandbänke von Schlamm überdeckt werden, verschwinden auch die Neunaugen. Hindernisse wie Querverbauungen können sie nicht überwinden und auch so manche Fischaufstiegshilfen nicht passieren. Sollte der Ausbau von Wasserkraftwerken und Querbauwerken vorangetrieben werden, ist zu befürchten, dass sich der mancherorts inzwischen wieder gebesserte Erhaltungszustand der Neunaugen wieder verschlechtern könnte. Ausführliche Informationen über die Fische des Jahres unter: www.vdsf.de Fisch des Jahres 23
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