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Das Museum

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erfährt, dass Heinz Zettl gegen die<br />

Mitnahme dieser Gerätschaften keine<br />

Einwände erhebt, füllt er den Besucherschein<br />

aus.<br />

Heinz Zettl hat seinen GT mitgebracht.<br />

Wir fädeln uns in den Roadster,<br />

dessen Kofferraum die Computertasche<br />

gerade noch fasst, die<br />

Reisetasche aber nicht. Herr Zettl<br />

lächelt. „Sind wir nicht alle Sportwagenliebhaber?“<br />

Eine gute Frage.<br />

Vermutlich sind wir das wirklich alle.<br />

Die einen pflegen eine platonische<br />

Zuneigung, die anderen leben das<br />

aus.<br />

Um das Ausleben geht es in dieser<br />

Geschichte, um das Ausleben eines<br />

Traumes. 43 Jahre liegt der Moment<br />

zurück. Auszubildende heißen noch<br />

Lehrlinge, und ein angehender Industriekaufmann<br />

im ersten Lehrjahr<br />

steht zum ersten Mal vor der Werkssammlung.<br />

Etwa 60 Autos hat Opel<br />

in den Tagen des Rekord B, der heute<br />

übrigens mit einer besonderen Geschichte<br />

in der Sammlung vertreten<br />

ist: Sepp Herberger hat den dunkelgrünen<br />

1900 L gefahren, der aussieht<br />

als sei er ein perfekt erhaltenes<br />

Original. Aber das ist er nur fast.<br />

Heinz Zettl erinnert sich: „Wir haben<br />

den Wagen an den DFB ausgeliehen<br />

und mit einem Heckschaden zurückerhalten<br />

und sonst etwas versucht,<br />

um den leicht patinierten Farbton zu<br />

treffen. Am Ende wurde es eine<br />

Komplettlackierung…“<br />

Beim Wiederaufbau der Exponate<br />

bleiben solche Überraschungen nicht<br />

aus, ihre Zahl hat mit den Jahren aber<br />

deutlich abgenommen. <strong>Das</strong> letzte<br />

Auto, an dem es mehr Arbeit gab als<br />

zunächst veranschlagt, war ein Rekord<br />

E Caravan. Der Kadett A in L-<br />

Ausführung, den Mechaniker Fabian<br />

Nebe gerade komplettiert, zeigte sich<br />

dagegen sehr gut erhalten, und auch<br />

das Rekord A Deutsch-Cabriolet, das<br />

gerade aufgebaut wird, scheint keine<br />

bösen Überraschungen zu bergen.<br />

Doch zurück in die Zeit um 1965, als<br />

der Rekord B noch als Neuwagen<br />

unterwegs und Heinz Zettl im ersten<br />

Lehrjahr bei Opel war. Sein Gedanke<br />

beim Anblick der damaligen Werkssammlung,<br />

die natürlich lange nicht<br />

nach heutigen Standards restauriert<br />

REPORT<br />

Ein Bruchteil der fünf Jahrzehnte währenden Fahrradproduktion von Opel<br />

Flugmotor oder: Es gibt so gut wie nichts, was Opel nicht gebaut hat<br />

war: „<strong>Das</strong> möchte ich eines Tages<br />

machen, in Verantwortung.“ Aber<br />

Lehrjahre sind keine Herrenjahre, zu<br />

tun gibt es andere Dinge, Träume<br />

gehen verschütt, nur die wirklich<br />

bedeutenden Träume widerstehen<br />

dem Alltag.<br />

Fast zwanzig Jahre später war es<br />

dann so weit: Heinz Zettl wurde die<br />

Verantwortung für Opels Aktivitäten<br />

auf Messen und bei Veranstaltungen<br />

übertragen. <strong>Das</strong> Oldtimerhobby<br />

steckte in Deutschland noch in den<br />

Kinderschuhen. Oldtimer hatten<br />

einen Rahmen, der Bugatti in der<br />

Scheune war ein Traum, über den auf<br />

der Veterama getuschelt wurde, feiste<br />

Landwirte mit roten Gesichtern<br />

Lutzmann-Motor – Stefan Fachinger<br />

Clubmagazin Nr. 193 11

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