Download der Saphir - Freie Waldorfschule Bergisch Gladbach

Fleiß, Fleiß – Ergebnis u. A.: drei durchlöcherte
Eimer und der schweißige Geschmack von Arbeit
auf der Zunge.
Nun erst konnte der Bau des Sockels folgen, für
dessen Aufbau viele von Eltern spendierte Bruchsteine
zusammengetragen und aufgeschichtet wurden.
Doch so einfach ist das nicht: Eine Höhle muss
bleiben für das Ofenholz.
Nun erst begannen wir mit dem Lehmaufbau
über einer glatten Ebene von Backsteinen. Dazu
musste allerdings der Lehm erst einmal gemischt
werden, was Kinder mit ihren Füßen in großen
Bottichen begeistert ausführten. Das Geheimis dieses
Aufbaus waren die Lehmkugeln, die zur
Stabilität und auch zum Erhalt der Wärme dienen.
Davon mussten 400 Stück geformt werden. Diese
Schicht von Lehmkugeln wurde um das schmiedeeiserne
Ofentor herumgebaut und anschließend mit
einer Schicht aus Lehm mit Stroh gewissermaßen
verputzt. Nachdem dieser Aufbau eine Woche lang
getrocknet war, konnte die Dämmschicht aus Lehm
und Stroh angebracht werden. Ein Grasdach schützt
dieses Bauwerk vor Regen.
Ein wichtiges Prinzip unserer Ackerbau- und
Handwerksepoche war, dass wir immer vom Konkreten,
vom lebendigen Erleben, von sinnlichen
Wahrnehmungen ausgingen. Aus Taten folgten
Worte und aus Worten wurden Taten. Neben all
dem, was in diesem Zusammenhang über den
Begriff „Rubikon“ erklärt werden könnte: Die Kinder
fühlten sich einbezogen und als „Fachleute“ ernst
genommen. Sie taten erste Schritte in eine Welt, die
ihnen sonst nur mit ihren fertigen Produkten vorgesetzt
wird.
Fazit aus allen Wahrnehmungen dieser Epoche :
So müsste Schule immer sein !
1/2005 Saphir 9