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Sieber, Sandra: Kultur der Energie

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Das Prinzip <strong>der</strong> Nachhaltigkeit in urbanen Freiräumen <strong>Sandra</strong> <strong>Sieber</strong> L01 / F1<br />

<strong>Kultur</strong> <strong>der</strong> <strong>Energie</strong><br />

Zeichen; planlos war alles, was sie verrichteten. Da nahm sich Prometheus seiner Geschöpfe<br />

an; er lehrte sie den Auf- und Nie<strong>der</strong>gang <strong>der</strong> Gestirne beobachten, erfand ihnen die Kunst zu<br />

zählen, die Buchstabenschrift; Lehrte sie Tiere ans Joch spannen und zu Genossen ihrer Arbeit<br />

zu brauchen, gewöhnte Rosse an Zügel und Wagen, erfand Nachen und Segel für Schiffahrt.<br />

Auch fürs übrige Leben sorgte er den Menschen. Früher, wenn einer krank wurde, wußte er<br />

kein Mittel, nicht, was von Speisen und Trank ihm zuträglich sei, kannte kein Salböl zur<br />

Lin<strong>der</strong>ung seiner Schäden; son<strong>der</strong>n aus Mangel an Arzneien starben sie elendiglich dahin.<br />

Darum zeigte Prometheus die Mischung mil<strong>der</strong> Heilmittel, allerlei Krankheiten damit zu<br />

vertreiben. Dann lehrte er sie die Wahrsagekunst, deutete ihnen Vorzeichen und Träume,<br />

Vogelflug und Opferschau. Ferner führte er ihren Blick unter die Erde und ließ sie hier das Erz,<br />

das Eisen, das Silber und das Gold entdecken; kurz, in allen Bequemlichkeiten und Künste des<br />

Lebens leitete er sie ein.“ [ ]<br />

Aber Zeus versagte „den Sterblichen die letzte Gabe, <strong>der</strong> sie zur Vollendung bedurften, das<br />

Feuer. Doch auch dafür wußte <strong>der</strong> schlaue Sohn des Japetos Rat. Er nahm den langen Stängel<br />

des markigen Riesenfenchels, näherte sich mit ihm dem vorüberfahrenden Sonnenwagen und<br />

setzte so den Stängel in glostenden Brand. Mit diesem Feuerzun<strong>der</strong> kam er hernie<strong>der</strong> auf die<br />

Erde, und bald lo<strong>der</strong>te <strong>der</strong> erste Holzstoß gen Himmel. In innerster Seele schmerzte es den<br />

Donnerer, als er den fernhinleuchtenden Glanz des Feuers unter den Menschen emporsteigen<br />

sah. Sofort formte er, zum Ersatz für des Feuers gebrauch, das den Sterblichen nicht mehr zu<br />

nehmen war, ein neues Übel.“ Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums, 1963, Seite 5, 6 u. 7<br />

Und Zeus schickte den Menschen die Pandora und in ihrer Büchse trug sie die Übel<br />

<strong>der</strong> Welt…<br />

Die Beherrschung <strong>der</strong> Elemente und die Fähigkeit <strong>Energie</strong> zur Zubereitung von<br />

Nahrung, zur Produktion von Werkzeugen und zum Antrieb immer komplexerer<br />

Maschinen nutzen zu können, ist <strong>der</strong> Grundstein menschlicher <strong>Kultur</strong>, machte `<strong>Kultur</strong>´<br />

nach unserem westlich-industriellen Verständnis des Begriffes, erst möglich.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass die Menschen schon vor 300.000 Jahren den<br />

Gebrauch des Feuers beherrschten. Nach <strong>der</strong> letzten Eiszeit, vor etwas 10.000 Jahren,<br />

begannen die Menschen sesshaft zu werden, Ackerbau und Viehzucht lösten das bis<br />

dahin vorherrschende Nomadentum ab. Diese neue Lebensweise ermöglichte erstmals<br />

eine über das Feuer hinausgehende Nutzung von Technik und <strong>Energie</strong>. In den ersten<br />

Hochkulturen vor 5000 Jahren an Euphrat, Tigris und Nil ermöglichten ausgeklügelte<br />

Be- und Entwässerungssysteme in den fruchtbaren Flußauen die Versorgung <strong>der</strong><br />

wachsenden Bevölkerung mit Getreide und Früchten. Die Bewohner <strong>der</strong> an Flüssen<br />

gelegenen Städte und Siedlungen nutzten Wind und Strömung zum Transport ihrer<br />

Waren auf dem Wasser. Lasttiere und Pferde übernahmen den Transport von Waren<br />

und Menschen auf dem Landweg. Metallgewinnung und Metallverarbeitung durch<br />

Schmelzprozesse ermöglichen die Produktion handwerklich immer differenzierter<br />

Studienarbeit im Fach Freiraumplanung WS 2004 / 2005 FH Erfurt<br />

Vorgelegt bei: Prof. H. Schumacher FB Landschaftsarchitektur<br />

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