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KULTOUREN-DAS MAGAZIN

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Andrea Hildebrandt<br />

Terminvereinbarung empfehlenswert<br />

Chaussee 11<br />

18461 Weitenhagen<br />

www.hildebrandt-andrea.de<br />

fiskunfien.jimdo.com<br />

andreahildebrandt@gmx.de<br />

fiskunfien@gmx.de<br />

Die Natur ist für mich der Anhaltspunkt<br />

Wer sich mit dem künstlerischen Erbe<br />

Mecklenburg-Vorpommerns beschäftigt,<br />

kommt an Caspar David Friedrich nicht<br />

vorbei. Der in Greifswald geborene Maler<br />

gehört zu den bedeutendsten Künstlern<br />

der Frühromantik, sein Werk steht wiederkehrend<br />

in direktem Bezug zur Ostseeregion.<br />

Kein Wunder also, wenn einschlägige<br />

Institutionen wie das Institut<br />

für Bildende Kunst und Kunstgeschichte<br />

in Greifswald sich den Namen des Meisters<br />

zu eigen machen. Wenngleich Andrea<br />

Hildebrandt am Caspar David Friedrich<br />

Institut studierte, steht ihr Werk nur<br />

bedingt in romantischer Tradition, es<br />

ließe sich vordem als kritische Umformulierung<br />

des Romantikbegriffs fassen.<br />

Diese künstlerische Distanz gegenüber<br />

idyllischer Verklärung ergeht dabei nicht<br />

nur aus einer zivilisationskritischen Haltung,<br />

sondern speist sich vielmehr aus<br />

der Nähe Andrea Hildebrandts zur Natur.<br />

Nähe ist in diesem Zusammenhang<br />

durchaus wörtlich zu verstehen, der<br />

Lebensmittelpunkt der Malerin liegt in<br />

der Abseite der nordvorpommerschen<br />

Waldlandschaft, kilometerweit entfernt<br />

von der nächsten Stadt. Keinen ganzen<br />

Steinwurf hingegen braucht es zum nahen<br />

Waldrand. Schon während des Studiums<br />

habe sie mit dem Leben auf dem<br />

Land geliebäugelt, erzählt die Künstlerin.<br />

Ihr Haus in Koitenhagen ist das letzte<br />

am Wegrand, danach kapituliert die<br />

Straße im Kampf mit der Grasnarbe. Mit<br />

den Augen Andrea Hildebrandts hingegen<br />

lässt sich Abgeschiedenheit durchaus<br />

als ein Inmitten denken, die inspirierende<br />

Atmosphäre des allgegenwärtigen<br />

Naturraumes versucht sie auch anderen<br />

Künstlern zugängig zu machen. So initiierte<br />

sie u. a. das Projekt NOVOPO, im<br />

Zuge dessen ortsfremde KünstlerInnen<br />

die Möglichkeit haben, ihre unmittelbaren<br />

Naturerfahrungen in eine künstlerische<br />

Analyse zu überführen. Für Andrea<br />

Hildebrandt geht es dabei wiederkehrend<br />

um die Überprüfung des individuellen<br />

wie gesellschaftlichen Naturverständnisses.<br />

Der im Zusammenhang<br />

mit den Vorzügen Mecklenburg-Vorpommerns<br />

gebetsmühlenartig bemühte<br />

Topos der „unberührten Natur“ etwa<br />

lässt sie erheblich zweifeln. So bezeugt<br />

auch ihr Werk nicht zuletzt den Versuch,<br />

die Naturbeschreibungen mitunter anhaftende,<br />

romantisierende Maskerade<br />

kenntlich zu machen. Im unmittelbaren<br />

Spannungsfeld zwischen Idylle und<br />

Bedrohung zu leben motiviert Andrea<br />

Hildebrandt insbesondere dazu, auf vielerlei<br />

Art einen besonnenen Umgang mit<br />

der Natur anzumahnen. Ganz praktisch<br />

bilden das auch ihre Bemühungen ab,<br />

mit dem Label fisk & fien Kleidung unter<br />

Aspekten von Umweltverträglichkeit<br />

und Nachhaltigkeit anzubieten. Im Hinblick<br />

auf deren Gestaltung lässt sich die<br />

gebürtige Zwickauerin dann doch gern<br />

inspirieren von der romantischen Atmosphäre,<br />

welche die Ostseeregion zweifelsohne<br />

zu bieten hat.<br />

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