Physiotherapeutische Massnahmen in der ... - Karger

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Abb. 18–23. Transfer mit einer Hilfsperson und Rutschbrett. Physiotherapeutische Massnahmen in der Rehabilitationsphase Abb. 10–17. Bewegungsablauf aus Rückenlage in den Langsitz. 335 22
führen, wobei es auch hier Ausnahmen gibt. Diese Ausnahmen beschränken sich jedoch auf sehr tiefe Tetraplegiker mit Läsionshöhen zwischen C 7 und C 8 . Auch wenn klar ist, dass der Betroffene den Transfer nicht selbstständig erlernen wird, sollte dieser geübt werden. Hierbei ist es wichtig, dass der Patient in der Lage ist, eine Drittperson so zu instruieren, dass er sicher aus und in den Rollstuhl gelangt. Die von uns am häufi gsten angewandte Variante ist das Aussteigen aus dem Stuhl nach vorne. Dabei rutscht der Patient im Rollstuhl nach vorne und stellt die Füsse auf eine Seite, etwa in Höhe der kleinen Räder. Er legt den Oberkörper auf die Oberschenkel und stützt sich mit einer Hand neben den Füssen, mit der anderen Hand auf der Sitzfl äche ab. Jetzt wird das Gesäss hochgestützt, und der Oberkörper macht eine Drehung, so dass das Gesäss kontrolliert auf dem Boden abgesetzt werden kann. Die untere Extremität übernimmt hierbei eine passive Stützfunktion. Der Rückweg verläuft in umgekehrter Reihenfolge. Die Beine können wenn notwendig mit dem Wadenband zusammengehalten werden. Der Patient bringt sein gesamtes Gewicht über die Füsse und befi ndet sich in der Hocke. Eine Hand wird auf dem Rollstuhl, die andere auf dem Boden platziert. Wichtig ist, dass der Körperschwerpunkt weit nach vorne gebracht wird und der Kopf in Richtung Füsse nach unten geht. Nur so ist gewährleistet, dass das Gesäss nach oben, Richtung Sitzfl äche, bewegt werden kann ( Abb. 24–31 ). Die Bedeutung der Schulterstabilität beim Tetraplegiker Für einen Patienten mit einer Tetraplegie sind schmerzfreie, endgradig frei bewegliche und muskulär stabile Schultern für die Rehabilitation von grosser Bedeutung. Sämtliche funktionellen Aktivitäten basieren auf einer muskulär gut abgesicherten Schulter. Daher steht zu Beginn der Rehabilitation ein ausgeprägtes Kraft- und Ausdauertraining der verbliebenen Muskula- Abb. 24–31. Boden-Rollstuhl-Transfer. tur ( Abb. 32 ), dies in Kombination mit einer Schulung der Propriorezeption. Die Koordination der Kraft und der Propriorezeption ermöglichen dem Patienten einen funktionellen Stütz. So kann die durch die Lähmung entstandene muskuläre Dysbalance im Alltag grösstenteils kompensiert werden. Die inkomplette Querschnittläsion Die Vielfalt des Erscheinungsbildes bei einer inkompletten Läsion macht es unmöglich, in der Frühphase eine Prognose in Bezug auf die Gehfähigkeit des Patienten zu stellen. So zahlreich die Erscheinungsbilder der verschiedenen inkompletten Läsionen bei den Patienten zu sehen sind, so zahlreich sind auch die Therapieansätze. Als Grundlage dient eine genaue Befundung, aus der Nah- und Fernziele klar abgeleitet werden müssen. 336 Physiotherapie
Seite 1 und 2: Physiotherapie Physiotherapeutische
Seite 3: Abb. 9. Training des funktionellen
Seite 7 und 8: Abb. 35. Therapie nach Dr. V. Vojta
Seite 9 und 10: Abb. 54. Stürzen im Rollstuhl. Wer
Seite 11 und 12: Abb. 61. Stehen im elektrischen Fre
Seite 13 und 14: Paraplegiker F O R T Sportspiele G

Physiotherapeutische Massnahmen in der ... - Karger

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?