Physiotherapeutische Massnahmen in der ... - Karger
Physiotherapeutische Massnahmen in der ... - Karger
Physiotherapeutische Massnahmen in der ... - Karger
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abb. 32. Ü bung zur Verbesserung <strong>der</strong> Schulterstabilität.<br />
Wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlung von Patienten<br />
überhaupt, beson<strong>der</strong>s aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Neurorehabilitation,<br />
spielt die Funktion <strong>der</strong><br />
Rumpfaktivitäten e<strong>in</strong>e grosse Rolle. E<strong>in</strong><br />
Patient mit guter Muskulatur <strong>der</strong> unteren<br />
Extremitäten, aber sehr schlechter Rumpfmuskulatur,<br />
wird nie funktionell gehfähig<br />
werden. So kommen die verschiedenen<br />
Behandlungskonzepte wie Bobath (Abb.<br />
34), Prop riorezeptive Neuromuskuläre<br />
Fazilitati on (PNF) (Abb. 33), Funktionelle<br />
Bewegungslehre (nach Dr. h.c. S. Kle<strong>in</strong>-Vogelbach),<br />
Vojta (Abb. 35), das Lokomoti-<br />
Abb. 33. PNF – bilaterale Armpattern.<br />
<strong>Physiotherapeutische</strong> <strong>Massnahmen</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Rehabilitationsphase<br />
onstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf dem Laufband und generell<br />
e<strong>in</strong> funktionelles Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g hier im erhöhten<br />
Masse zur An wendung. Ergänzend<br />
dazu werden die verschiedenen Sporttherapien<br />
mit unterschiedlichen Schwerpunkten,<br />
die Wassertherapie vorwiegend<br />
nach <strong>der</strong> Halliwick-Methode und die Hippotherapie<br />
<strong>in</strong> die Behandlung <strong>in</strong>tegriert.<br />
In <strong>der</strong> Regel werden die Patienten mit<br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>kompletten Läsion über e<strong>in</strong>en langen<br />
Zeitraum h<strong>in</strong> behandelt. Die Behandlungsschwerpunkte<br />
richten sich immer<br />
nach dem <strong>der</strong>zeitigen aktuellen Befund.<br />
Im Vor<strong>der</strong>grund e<strong>in</strong>er jeden Therapiee<strong>in</strong>heit<br />
steht immer die Verbesserung e<strong>in</strong>er<br />
Teilfunktion e<strong>in</strong>es bestimmten Bewegungsablaufes.<br />
Die Auswahl des zur Anwendung kommenden<br />
Konzeptes bleibt weitgehend dem<br />
Therapeuten überlassen, muss jedoch die<br />
für den jeweiligen Patienten notwendigen<br />
Kriterien unbed<strong>in</strong>gt erfüllen.<br />
Nicht zu unterschätzen ist die Aufgabe<br />
des Therapeuten im «prophylaktischen»<br />
Beraten und Handeln. E<strong>in</strong>e z.B. zu früh begonnene<br />
Gangschule kann sich auf den<br />
physiologischen Bewegungsablauf des zu<br />
erreichenden Gangbildes äusserst negativ<br />
auswirken. Zudem gilt es, Spätschäden z.B.<br />
an Knie, Hüfte und Wirbelsäule zu vermeiden.<br />
Der Wunsch des Patienten, mit dem<br />
Gehen anzufangen, kommt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel zu<br />
früh und muss durch fachgerechte und für<br />
den Patienten klar verständliche Erklärung<br />
vom Therapeuten zunächst zurückgestellt<br />
werden. Parallel dazu sollte e<strong>in</strong>e<br />
Abklärung <strong>der</strong> Hilfsmittel, die für die<br />
Gangschule benötigt werden, stattfi nden.<br />
Die Auswahl des richtigen Hilfsmittels<br />
wird sich im Verlauf <strong>der</strong> Rehabilitation <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Regel mehrfach än<strong>der</strong>n und sollte immer<br />
wie<strong>der</strong> dem neuesten funktionellen<br />
Stand des Patienten angepasst werden. So<br />
ist e<strong>in</strong>e Mehrfachversorgung mit verschiedenen<br />
Gehhilfsmitteln während <strong>der</strong> Rehabilitationsphase<br />
nicht immer zu vermeiden.<br />
Abb. 34. Verbesserung <strong>der</strong> Rumpfmobilität<br />
nach Bobath.<br />
337<br />
22