Physiotherapie bei Stoffwechsel erkrankungen - Physio Austria

FoToS: FrAuENgESuNDHEITSZENTruM FEM SÜD
FoTo: PrIVAT
Mag. Kathleen Löschke­Yaldiz
Studium der Psychologie und postgraduelle
Ausbildung zur Klinischen gesundheitspsychologin
Stellvertretende leiterin des Frauengesundheitszentrums
FEM Süd (im Kaiser-
Franz Josef-Spital in Wien), zuständig für
Evaluation/Dokumentation und Berichtslegung
beim Projekt „Nach Herzenslust –
leichter leben“
sind mit den Angeboten und auch erste
gesteckte Ziele erreichen konnten. Besonders
hervorgehoben wird immer wieder
die Wichtigkeit der gruppe für die Frauen
bzw. das Zusammensein mit anderen
Frauen.
Mag. Kathleen löschke-Yaldiz
Schwerpunktthema Interdisziplinäres Adipositasprogramm
… sowie umfassende Information über die jeweilige Erkrankung im Mittelpunkt.
Mit Spaß zu minus 33 BMI
Silvia Grössing schließt in diesen Wochen ihre Physiotherapieausbildung
ab und betreut im Rahmen
des Projektes „Nach Herzenslust – leichter leben“
die Bewegungsgruppen für Mädchen zwischen
14 und 19 Jahren.
Einmal pro Woche begeben sich
die jungen Projektteilnehmerinnen
für eine Stunde unter die
Fittiche der angehenden Physiotherapeutin
grössing, um unter
ihrer Anleitung Spaß an richtiger
Bewegung zu haben.
Das Programm ist abwechslungsreich:
Von Nordic-Walken
über Krafttraining bis Aerobic-
Steppen und Hipphopp-Tanzen
reicht das Spektrum, wobei
auch auf Vorlieben und Wünsche
der Mädchen eingegangen
wird. Besonderes Augenmerk
legt grössing auf begleitende
Wahrnehmungsschulung. Die
TeilnehmerInnen sollen ein Bewusstsein
dafür entwickeln, wie
sie sich vor, während und nach
den Trainingseinheiten fühlen.
Zusätzlich gibt es ein wöchentliches
Turnprogramm für zu Hause,
etwa für Bauch-Bein-Po um die
rumpfstabilität zu festigen.
Anfangs war grössing noch
vom „falschen Wissen“ vieler
Teilnerinnen (pro gruppe ca.
zehn Mädchen) entsetzt: Viele
kamen mit der aus Modejournalen
gesammelten Überzeugung,
„zuerst nichts essen und dann
Sport betreiben“.
Mittlerweile haben sie freudvoll
erfahren, dass dem nicht so
ist. „Manchmal muss man sie
wirklich einbremsen“, erzählt
grössing. Beim Nordic Walken
waren sie mit einer derartigen
Begeisterung dabei, dass der
knapp 5 km lange Ausflug fast
zum Jogging-Bewerb ausgeartet
wäre.
gruppenleiterin grössing, die
auch ihre Diplomarbeit zum
Bewegungsprogramm einer
Mädchengruppe schrieb, darf
sich über durchschlagenden Erfolg
freuen: In dieser gruppe mit
8 Teilnehmerinnen gab es bei
sieben eine „deutliche reduktion
des BMI“. In Summe brachte es
die gruppe in neun Monaten auf
rund minus 33 BMI-Punkte.
Zwei Teilnehmerinnen sind
bereits selbstständig sportlich
aktiv (Teilnahme am Frauenlauf,
Nordic Walken), ein paar sind
gerade dabei ein Volleyball-Team
auf die Beine zu stellen – zumindest
„engagierte Vorsätze haben
alle“, weiß grössing.
Sie weiß aber auch, dass speziell
der Faktor der gemeinsamkeit
von entscheidender Bedeutung
ist. „ohne entsprechende Motivation
und rückhalt durch die
gruppe hätten viele wahrscheinlich
schon nach der dritten
Stunde aufgehört“.
Physio Austria inform Juni 2009 11