Physiotherapie bei Stoffwechsel erkrankungen - Physio Austria
Physiotherapie bei Stoffwechsel erkrankungen - Physio Austria
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ein Eigentor. gerade <strong>bei</strong> Kindern sind<br />
Folgeprobleme und –kosten wegen nicht<br />
(rechtzeitig) erfolgter Therapien meist von<br />
langer Dauer. und auch <strong>bei</strong> geriatrischen<br />
PatientInnen, die an Mobilität und Eigenständigkeit<br />
verlieren, steigen Pflegeaufwand<br />
und -kosten um ein Vielfaches.<br />
Allerdings: Im viel gerühmten steirischen<br />
Wald herrscht sprichwörtliches<br />
Schweigen. Bis dato (redaktionsschluss<br />
Mitte Mai) gab es von den zuständigen<br />
Stellen auf das Schreiben des lV Steiermark<br />
lediglich eine reaktion aus dem<br />
Sozial ressort. Tenor: Man bedaure, auf diese<br />
Probleme „keine direkte Einflussmöglichkeit“<br />
zu haben. Das gesundheitsressort<br />
hüllt sich nach wie vor in Schweigen …<br />
Schauplatz Tirol<br />
Im westlichen Tirol ist man zumindest<br />
schon ein paar Schritte weiter: Dort<br />
haben sich logopädInnen, Ergo- und<br />
<strong>Physio</strong>therapeutInnen zusammengeschlossen,<br />
um im rahmen der umsetzung<br />
des Chancengleichheitsgesetzes (ehemals<br />
rehabilitationsgesetz) bessere Bedingungen<br />
in der therapeutischen Betreuung<br />
bzw. rehabilitation von behinderten<br />
Kindern durchzusetzen – und sich auch<br />
schon zu einer ersten gesprächsrunde mit<br />
der landesregierung zusammengesetzt.<br />
Auch in Tirol wird „seit zwei bis drei<br />
Jahren in der Kinderheilkunde nur noch<br />
gestrichen, gestrichen …“, schildert die<br />
Kinderphysiotherapeutin und Vorsitzende<br />
des <strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong> landesverbandes Tirol<br />
Joan Klee.<br />
Als Beweis hält Klee zahlreiche<br />
Beispiele in der Hand: Da Krankenkassen<br />
und land regelmäßig uneins sind, wer<br />
welche Kosten übernimmt, würden viele<br />
Eltern erst nach sechs bis acht Monaten<br />
Bescheid bekommen, ob und welche<br />
Therapien für ihr Kind genehmigt werden.<br />
„Medizinisch ist das nicht vertretbar“,<br />
klagt Klee. In der Praxis würden dann<br />
<strong>Physio</strong> therapien auf grund ärztlicher<br />
(meist neuropädiatrischer) Anordnungen<br />
begonnen werden, und im Nachhinein erfahren<br />
die Eltern, dass nur zwölf Behandlungen<br />
pro Jahr bewilligt werden.<br />
Fazit: Abgesehen davon, dass es im<br />
Bereich Neuropädiatrie sowieso nicht<br />
viele KollegInnen gibt, müssen diese<br />
dann fürchten, kein geld zu bekommen.<br />
Denn wer will im Nachhinein schon Eltern<br />
klagen, die selbst nichts haben …<br />
Nun hofft Klee auf das bundesweit<br />
beschlossene Chancengleichheitsgesetz,<br />
das auf landesebene umgesetzt werden<br />
soll: Wir haben jetzt einmal eine brauchbare<br />
gesprächsbasis mit der landesregierung“.<br />
otto Havelka<br />
FoTo: ÖSTErrEICHISCHE ÄrZTEKAMMEr/grEgor ZEITlEr<br />
„Nur gemeinsam können wir die<br />
schwierigen Herausforderungen bewältigen,<br />
die das sich entwickelnde<br />
Gesundheitswesen an uns stellt“,<br />
betonte Präsident der Österreichischen<br />
Ärztekammer (ÖÄK), Walter Dorner.<br />
Angesichts des steigenden Bedarfs an<br />
Dienstleistungen sei es notwendiger denn<br />
je, den gesundheitsberufen jene Anerkennung<br />
zu verschaffen, die ihnen zustehe.<br />
Die gesundheitsberufe-Konferenz<br />
versteht sich auch als Vertretung gemeinsamer<br />
Anliegen gegenüber der von der<br />
Wirtschaftskammer jüngst gegründeten<br />
Plattform gesundheitswirtschaft Österreich.<br />
Bei ihrem ersten Treffen in Wien<br />
äußerten sich Vertreterinnen und Vertreter<br />
verschiedener Berufsgruppen besorgt über<br />
den internationalen Trend zur Privatisierung<br />
und De-Professionalisierung von<br />
gesundheitsleistungen. Diesen Tendenzen<br />
gelte es geschlossen entgegen zu treten.<br />
„Als zentrale Themen für die gesundheitsberufe-Konferenz<br />
sieht <strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong>, die<br />
Auseinandersetzung mit möglichen interdisziplinären<br />
Kooperationsformen im extramuralen<br />
Bereich im Sinne einer optimalen<br />
PatientInnenbetreuung sowie die Wahrung<br />
Gesundheitspolitik Gesundheitsberufe<br />
Gesundheitsberufe gründen<br />
gemeinsame Gesundheitsberufe-Konferenz<br />
15 maßgebliche Organisationen der Gesundheitsberufe haben sich Anfang<br />
Mai in Wien zur österreichischen GesundheitsberufeKonferenz zusammengeschlossen.<br />
HauptZiele der neuen Plattform sind eine gemeinsame Positionierung<br />
der Gesundheitsberufe gegenüber Wirtschaft und Politik, eine<br />
engere Information und Kooperation der Gesundheitsberufe untereinander,<br />
sowie die Entwicklung gemeinsamer Projekte zur Aufrechterhaltung und<br />
Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen Versorgung. Für <strong>Physio</strong><br />
<strong>Austria</strong> nahm Mag. Nicole Muzar an der Konferenz teil.<br />
der Tätigkeitsvorbehalte der gesetzlich<br />
geregelten gesundheitsberufe im Sinne<br />
der Qualitätssicherung und PatientInnensicherheit“,<br />
resümiert Nicole Muzar, ressort<br />
Berufspolitik von <strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong>.<br />
Der österreichischen gesundheitsberufe-<br />
Konferenz gehören folgende Institutionen<br />
und organisationen an: Österreichische<br />
Ar<strong>bei</strong>terkammer, Österreichische Ärztekammer,<br />
Österreichische Apotheker-Kammer,<br />
Österreichische Zahnärztekammer, Österreichisches<br />
Hebammengremium, ÖgB-<br />
Fachgruppenvereinigung für gesundheitsberufe,<br />
Berufsverband der Österreichischen<br />
Psychologinnen und Psychologen, Österreichischer<br />
Berufsverband für Psychotherapie,<br />
Berufsverband Kinder kranken pflege<br />
Österreich, Dachverband der gehobenen<br />
medizinisch-technischen Dienste, dMTF-<br />
Verband, Österreichischer gesundheits- und<br />
Krankenpflegeverband, Bundesverband<br />
österreichischer gesundheits- und Krankenpflegeberufe,<br />
Österreichischer Bundesverband<br />
der Heilmasseure und Medizinischen<br />
Masseure, Österreichische gesellschaft für<br />
KardiotechnikerInnen.<br />
otto Havelka<br />
<strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong> inform Juni 2009 23