Zeitzeugengeheft
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Im November 1918 schließlich war es soweit : Kaiser Wilhelm II. erklärte seinen Rücktritt und<br />
ging ins Exil nach Holland. Der Krieg war vorbei und nun sollte das Land von demokratischen, d.h.<br />
vom Volk gewählten Politikern regiert werden.<br />
Der Politiker Philipp Scheidemann ruft die Republik aus<br />
Im Januar 1919 schließlich gingen auch die Mitglieder der Familie Dengler, Männer und Frauen<br />
ab 18 Jahren zur Wahl und wählte ihreRegierung und den Reichskanzler.<br />
Das Jahr 1919 war für Gerhard Dengler auch der Beginn seiner Schulzeit. Wir sehen ein Foto von<br />
seiner Einschulung und ein weiteres Klassenfoto aus seiner Schulzeit. Gerhard ging gerne in die<br />
Schule. Seine Lieblingsfächer waren Sport und Zeichnen, aber auch in Mathematik schrieb er meist<br />
gute Noten. Im Gegensatz zu heute lernten die Kinder zu Gerhards Zeit eine andere Schrift, die<br />
altdeutsche Schrift.<br />
Aber nicht nur der Schulbeginn, auch das Kriegsende war für die Familie Dengler ein Grund zur<br />
Freude. Im Deutschen Reich gab es allerdings auch andere Reaktionen. Manche Menschen waren<br />
sehr traurig über den Verlust ihrer Angehörigen oder die Zerstörung ihrer Wohnungen und Fabriken.<br />
Andere waren enttäuscht oder aggressiv wegen des verlorenen Krieges, unsicher wegen der neuen<br />
politischen Verhältnisse. Viele waren aber auch voller Hoffnung, dass die Zeiten jetzt besser werden<br />
würden, dass sich ihr Leben verbessern würde und jetzt eine Zeit des Friedens und der Freiheit<br />
anbrechen würde.<br />
Diese Hoffnungen erlitten jedoch einen gewaltigen Rückschlag, als sich die Vertreter der Sieger, d.h.<br />
der Gewinner des Krieges in der Französischen Stadt Versailles trafen, um darüber zu entscheiden,<br />
wie mit den Verlierern umgegangen werden sollte.