Mobile Maschinen 4/2018

KOMMENTAR VON PROF. MARCUS GEIMER
„JA, WIR BRAUCHEN
DIESE FACHZEITSCHRIFT!“
Vor 10 Jahren wurde die
Fachzeitschrift Mobile
Maschinen der Vereinigten
Fachverlage gegründet. Ein
Jubiläum, zu dem ich zunächst
herzlich gratuliere, das aber
auch gleichzeitig Anlass gibt,
auf die vergangenen 10 Jahre
zurück zu blicken.
Warum wurde die Fachzeitschrift im Jahre 2008
gegründet? Zum April 2005 erhielt ich den Ruf an die
Universität Karlsruhe (TH), heute Karlsruher Institut
für Technologie KIT, um den „Stiftungslehrstuhl Mobile
Arbeitsmaschinen“ aufzubauen. Mit der Einrichtung des Stiftungslehrstuhls
haben zwölf namhafte Industrieunternehmen aus den
Bereichen der Maschinenhersteller, der hydraulischen System- und
Komponentenhersteller sowie der Zulieferindustrie, der VDMA und
das heutige KIT ein Zeichen gesetzt und weltweit erstmalig eine
Forschungsstelle geschaffen, die über die Branchen Landtechnik,
Baumaschinen, Logistik und Kommunaltechnik hinweg an Methoden
zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Maschinen forscht.
Stifter sind fünf Maschinenhersteller (OEM) aus den genannten
Bereichen, sechs Zulieferunternehmen aus dem Bereich der Hydraulik
und ein Zulieferunternehmen aus dem Getriebebereich.
Obwohl die Stiftung nach 10 Jahren auslaufen sollte sehen die Stifter
weiterhin einen Nutzen an der Kooperation, haben den
Stiftungszweck angepasst und unterstützen bis heute Forschungsaktivitäten
und Ausbildung im Bereich der mobilen Arbeitsmaschinen.
Die Mobile Maschinen begann mit der ersten Ausgabe im April
2008. Zu Beginn erschien die Fachzeitschrift vierteljährlich. Wissen
Sie noch, was Herr Pfister, damaliger Chefredakteur, im ersten Editorial
geschrieben hatte? Er hat mit der Redewendung „noch ein
Gedicht“ des Humoristen Heinz Erhardt begonnen und gefragt, ob
Autor: Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer, Institutsleiter Teilinstitut Mobile
Arbeitsmaschinen (MOBIMA), Karlsruher Institut für Technologie KIT
wir „tatsächlich noch eine Fachzeitschrift“ benötigen. Ich denke,
nach 10 Jahren kann diese Frage mit einem klaren „ja“ beantwortet
werden, zumal die Anzahl der Ausgaben seit dem Jahre 2012 auf
sechs pro Jahr gestiegen ist.
Ihrem Motto, einen Erfahrungsaustausch über Branchen und
Disziplinen hinweg zu ermöglichen, ist sich die Zeitschrift bis heute
treu geblieben. Sie hat dabei immer hoch aktuelle Themen
aufgegriffen und so verwundert es nicht, dass sich die erste Ausgabe
sehr intensiv mit dem Dieselmotor und der Abgasgesetzgebung
beschäftigt hat. Ab dem Jahre 2008 war die Stufe IIIA für alle Dieselmotoren
in mobilen Arbeitsmaschinen gesetzlich bindend und mit
Einführung der Stufe IIIB ab dem Jahre 2011 wurde über den alternativen
Einsatz eines SCR-Systems oder Dieselpartikelfilters intensiv
diskutiert. Beide Wege waren technisch möglich und wurden
damals auch beschritten. Mit Einführung der Stufe IV bis zur
zukünftigen Stufe V sind beide genannten Systeme notwendig,
wobei aktiv daran gearbeitet wird, die Systeme deutlich zu ver -
einfachen oder Teile sogar ganz wegzulassen. Das Abgasnachbehandlungssystem
hat dabei heute mindestens die Größe des
eigent lichen Dieselmotors erreicht.
Im Fokus der Berichte der Mobile Maschinen stand stets das System
Arbeitsmaschine, wobei auch über ausgewählte Teilsysteme
und Komponenten berichtet wurde. Im Bereich der Systemtechnik
hat die Mobile Maschinen sowohl die Hybridisierung als auch die
Elektrifizierung der Maschinen bis heute begleitet. Als Medienpartner
der Fachtagung „Hybridantriebe für mobile Arbeitsmaschinen“,
heute „Hybride und energieeffiziente Antriebe für mobile Arbeitsmaschinen“,
hat die Zeitschrift neben den Tagungen auch über diese
52 Mobile Maschinen 2018/04 www.mobile-maschinen.info