ME2BE Campus 01 2018
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CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Joachim Welding<br />
Illustrationen Sascha Düvel<br />
Industrie und FH ziehen<br />
an einem Strang<br />
ChemCoast Park Brunsbüttel auf Zukunftskurs / Kooperation mit<br />
Fachhochschule Westküste / Triales Modell mit Jobgarantie<br />
Wo Nord-Ostsee-Kanal und Elbe an der Nordseeküste aufeinandertreffen,<br />
liegt das größte Industriegebiet Schleswig-Holsteins: Im<br />
ChemCoast Park Brunsbüttel haben Weltunternehmen ihren<br />
Produktionssitz. Gut für Nachwuchsakademiker: Sie bekommen<br />
dank der Kooperationen mit der FH Westküste Rückenwind.<br />
Und das Triale Modell bewährt sich seit über 20 Jahren.<br />
Kenner lieben ihn, den Blick von der Hochbrücke<br />
über den Nord-Ostsee-Kanal bei Nacht,<br />
wenn das ganze Industriegebiet mit tausenden<br />
Lichtern funkelt und im Hintergrund<br />
beleuchtete Schiffe vorbeiziehen. Die 2000<br />
Hektar große Fläche gilt als Puls der wachsenden<br />
Märkte: Zwischen Hamburg und Sylt gelegen,<br />
verbinden sich in Brunsbüttel Erholung<br />
mit High-Tech und großzügigen Wirtschaftsflächen.<br />
Wo die Containerschiffe, Tanker<br />
und Kreuzfahrer in die Schleusen einlaufen,<br />
hat sich innerhalb von knapp 40 Jahren ein<br />
leistungsstarkes Industriegebiet in der Metropolregion<br />
Hamburg, dem „Tor zur Welt“,<br />
entwickelt.<br />
Viele der rund 20 Top-Unternehmen produzieren<br />
oder veredeln Spezialprodukte im<br />
Bereich der Chemie- und Mineralölindustrie.<br />
Auch Energieerzeuger und Logistiker<br />
haben sich hier angesiedelt. Sie produzieren<br />
hier überaus erfolgreich: DEA (Ölförderung),<br />
Covestro (Grundstoffproduktion für Schaumstoffe),<br />
Bioenergie Brunsbüttel Contracting<br />
(Biomasse-Heizkraftwerk), Holcim (Baustoffproduktion),<br />
Sasol (Grundstoffproduktion für<br />
Kosmetika und Medikamente), Total (Ölverarbeitung)<br />
Raffinerie Heide (Ölverarbeitung),<br />
Yara (Chemieproduktion) und andere beliefern<br />
von Schleswig-Holsteins aus ihre Märkte rund<br />
um den Globus. Bei Total Bitumen arbeiten<br />
etwa 150 Beschäftigte in der größten Raffinerieanlage<br />
zur Herstellung von Bitumenprodukten<br />
– die werden etwa bei der Dacheindeckung<br />
von Häusern oder beim Straßenbau<br />
gebraucht.<br />
Neben dem verkehrsgünstigen<br />
Standort<br />
am Knotenpunkt<br />
von Elbe, Nordsee und<br />
Nord-Ostsee-Kanal kann<br />
der ChemCoast Park mit<br />
einer voll ausgebauten<br />
Infrastruktur punkten:<br />
Der mit drei Häfen ausgestattete<br />
Industriepark<br />
ist an Schiene und Fernstraße<br />
angebunden, die<br />
Betriebe können vor Ort<br />
Dienstleistungen nutzen<br />
– vom Brand- und<br />
Werkschutz über einen<br />
Logistik-Verbund bis zur<br />
Analytik. Die wirtschaftliche Stärke des Standortes<br />
sichert Arbeitsplätze: Die Unternehmen<br />
selbst beschäftigen etwa 4.000 Mitarbeiter.<br />
Die Studierenden<br />
können ihre<br />
Praxissemester in<br />
den Unternehmen<br />
des ChemCoast Park<br />
absolvieren, ihre<br />
Abschlussarbeiten zu<br />
praxisnahen Themen<br />
der Betriebe schreiben<br />
und dabei Kontakte<br />
für die spätere<br />
Jobsuche knüpfen.<br />
Zulieferer und andere Betriebe, die von den<br />
Global Playern profitieren, haben weitere<br />
12.500 Jobs geschaffen. Und sie suchen laufend<br />
Nachwuchskräfte in 26 Studiengängen<br />
und Ausbildungsberufen.<br />
Wie positiv sich der Traditionsstandort entwickelt,<br />
zeigen beispielhaft<br />
die drei Brunsbütteler<br />
Häfen, die jährlich rund 13<br />
Millionen Tonnen Ladung<br />
umschlagen. Der Elbehafen<br />
etwa kann bis zu 350<br />
Meter lange Schiffe abfertigen,<br />
er kann Waren aller<br />
Arten, darunter Öl und<br />
Flüssiggas übernehmen,<br />
und sie am Terminal auf<br />
Züge, Laster oder andere<br />
Schiffe verladen. „Investitionen<br />
von über 20 Millionen<br />
Euro in unsere Häfen<br />
sind ein klares Bekenntnis<br />
unserer Unternehmensgruppe<br />
für den Standort“,<br />
betont Frank Schnabel, Geschäftsführer der<br />
Brunsbüttel Ports. „Deshalb haben wir unsere<br />
Hafenfläche deutlich vergrößert“, erläutert<br />
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