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HANDEL IM UMBRUCH
Leerstand im Einzelhandel der Region – dem Online-Handel sei’s geschuldet.
Dieses Horrorszenario verliert bei genauerem Hinsehen etwas von seinem Schrecken.
Denn der Handel vor Ort hält es zunehmend nach dem Motto: Mitmachen ist die
beste Verteidigung!
Lisa Lauer meint: Amazon – gefällt mir! Ganz so euphorisch
würde sich die Inhaberin von „Lisa‘s Landleben
– Schöne Dinge“ in Hillesheim natürlich nicht äußern, aber:
„Seit der Geschäftseröffnung haben
wir eine Internetseite. Wir haben einen
Shop bei Amazon und der bringt
uns mittlerweile rund 30 Prozent des
Jahresumsatzes!“ Kerzen, Tischwäsche,
die beliebten Präsentkörbe vor
allem zu den Geschenkanlässen im
Jahreskreis wie Vater- und Muttertag,
zu Weihnachten und Ostern: in den
Wochen davor bekommt Lauer besonders
viele E-Mails. „Amazon teilt
uns dann die Lieferadressen mit, wir
verpacken und ab geht die Post.“ Natürlich
ist für sie trotzdem „der Kunde
im Laden immer noch das Wichtigste“:
Fachberatung, Service - das gibt es nur
im „Landleben“ selbst. Aber Online
Sortimente vorstellen und zum Kauf
anbieten, so den Kunden vielleicht
neugierig machen auf einen Besuch
in Hillesheim – warum denn nicht?
Was Lauer ins Netz stellt, das bewirbt
sie auch dort: über Facebook. Ihre so
gewonnenen Kunden kommen aus ganz Deutschland wo sie
„offline“ einen Einzugsbereich von an die 20 Kilometern hat.
Auch Lisa Lauer von „Lisa’s Landleben“ in Hillesheim
ist im Internet aktiv. Die Entscheidung über
Amazon einen Shop anzubieten hat sich für sie
schon längst als richtig erwiesen.
Stefan Mertes bereitet der aktuelle Leerstand bei
den Ladenlokalen in Hillesheim nicht zu großes
Kopfzerbrechen. Sabine Welling von der „Top
Textilpflege“ wiederum braucht keinen Onlineshop:
Die stationäre Textilreinigungsbranche ist
und bleibt ein „Offlinegeschäft“:
Ein gutes Beispiel dafür, wie sich stationäre Einzelhändler in
der Region aus der Kaninchen vor der Schlange-Angststarre
vor dem scheinbar allmächtigen Onlinehandel befreien
können: Sie machen einfach mit!
Denn die Ausgangslage ist klar:
„Knapp 40 Prozent des gesamten
deutschen Online-Umsatzes wurde
2016 allein über Amazon und den
zugehörigen Marktplatz abgewickelt“,
so der Hauptverband des Deutschen
Einzelhandels (HDE). Auch „Lisa’s
Landleben“ hat dort seinen „Stand“.
Reicht das als Strategie gegen den
Leerstand in den Zentren von Prüm,
Gerolstein, Jünkerath, Stadtkyll oder
Hillesheim? Da wäre zunächst eine
Begriffsklärung nötig. Was Leerstand
genau meint, ist aber bundesweit
nicht vereinheitlicht bestimmt.
Grundsätzlich gilt: Lage, Lage,
Lage! Dazu eine relevant messbare
Kundenfrequenz. Wo Leerstand
entstehen kann, hängt dann auch von
der „Ausstattung des Ladenlokals und
dem Verhältnis zwischen Vermieter
und Mieter ab“, betont Stefan
Mertes, Experte für Betriebs- und Gewerbeansiedlungen in
der Verbandsgemeinde Hillesheim. Fünf teilweise schon
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