Der Brief IV - 2009 "Soziale Gerechtigkeit" - Evangelische ...
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16 <strong>Soziale</strong> Gerechtigkeit<br />
Verteilen statt Vernichten<br />
ist das Motto der Bonner Tafel, die es seit 1996 gibt.<br />
Deutschlandweit sind es über 800 dieser<br />
Einrichtungen, die wertvolle Lebensmittel vor der<br />
Vernichtung bewahren und sie stattdessen bedürftigen<br />
Bürgern zur Verfügung stellen. In Bonn arbeiten ca. 70 ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />
(dazu kommen zwei 400-Euro-Kräfte) pro Monat etwa 1.000<br />
Wochenstunden insgesamt. Sie verteilen pro Woche an ca. 3.000<br />
Bedürftige Lebensmittel, die zum großen Teil über Verteilerstellen und<br />
diverse Einrichtungen (Notunterkünfte, Frauenhaus etc.) abgegeben<br />
werden. Die Priorität der Belieferung liegt bei 27 Kinder- und<br />
Jugendeinrichtungen mit ca. 2.200 Personen in sozialen Brennpunkten,<br />
diese bekommen Rohkost, Obst und Milchprodukte. Die Hälfte der Ware<br />
geht an 600 registrierte private Haushalte, deren Bedürftigkeit<br />
nachgewiesen werden musste. Diese Menschen bekommen eine Karte mit<br />
einer Nummer zugeteilt, und die Notwendigkeit der Versorgung wird in<br />
Abständen überprüft.<br />
Foto :privat<br />
Mit den zur Zeit drei, demnächst vier vereinseigenen<br />
Kühlfahrzeugen sind die Mitarbeiter<br />
pro Monat etwa 4.000 km unterwegs, um<br />
Gemüse und Obst (10-14 t), Brote (2.500 St.),<br />
Brötchen (10.000 St), Gebäck (2.000 St.),<br />
Feinkost/Milchprodukte (500 kg) und Konserven/Sonstiges<br />
(ca. 500-1.000 kg) von regionalen<br />
Spendern abzuholen. Daneben werden, wie z.B. im Jahr 2008, 30 t<br />
Lebensmittel von überregionalen Firmen zur Verfügung gestellt. Die<br />
Lebensmittel unterliegen strengen lebensmittelrechtlichen Kontrollen und<br />
werden entsprechend überprüft. Jederzeit werden ehrenamtliche Helfer<br />
gesucht, aus unserer Gemeinde ist schon jemand aktiv dabei. Auch Sachoder<br />
Geldspenden sind willkommen. Die Arbeit der Tafel geschieht<br />
ausschließlich unter ethischen Aspekten und sollte nicht politisch<br />
instrumentalisiert werden. Marie Helene Grabs