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Der Brief IV - 2009 "Soziale Gerechtigkeit" - Evangelische ...

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18 <strong>Soziale</strong> Gerechtigkeit<br />

Ein arbeitsloser Maler habe erst 6 Monate nach Antragstellung seine Hartz<br />

<strong>IV</strong>-Leistungen bekommen. Auch er konnte nur mit familiärer Unterstützung<br />

diese 6 Monate überbrücken. Zur Verzögerung sei es u. a. deshalb<br />

gekommen, weil er einen zweiten Antrag stellen musste, da der ersten<br />

Antrag bei der ARGE unauffindbar gewesen sei. Obwohl die ARGE die<br />

Hilfeempfänger als ihre „Kunden“ betrachtet, fühlen sich manche<br />

Menschen eher als „lästige Bittsteller“ behandelt.<br />

Eine arbeitslose Büroangestellte, die zuletzt in einer<br />

Zeitarbeitsfirma arbeitete und der gekündigt wurde,<br />

habe wochenlang auf einen Termin zur Abgabe ihres<br />

Antrages auf Hartz <strong>IV</strong>-Leistungen warten müssen.<br />

Sie sei dann zur Arbeitsagentur zwecks Arbeitsvermittlung<br />

geschickt worden. Dort habe man sich<br />

für sie nicht zuständig erklärt, da sie keinen<br />

Leistungsanspruch bei der Arbeitsagentur hätte. Man<br />

habe sie wieder zur ARGE zurückgeschickt. Dort sei<br />

ihr erst einen Monat später einen Gesprächstermin<br />

Foto: Klaus-Uwe<br />

Gerhardt, , pixelio<br />

angeboten worden. Auf ihre Hartz <strong>IV</strong>-Leistungen habe sie auch 3 Monate<br />

warten müssen.<br />

Wenn eine Gesellschaft sich daran messen lassen<br />

will, wie sie mit den Schwächsten aus ihren<br />

Reihen umgeht, ist es nötig, dass auch bei der<br />

ARGE solche Negativ-Beispiele in Zukunft nicht<br />

mehr vorkommen.<br />

An dieser Stelle ist zu bemerken, dass neben den<br />

Foto: privat<br />

Fällen, in denen sich Hartz <strong>IV</strong> Empfänger<br />

ungerecht, unfreundlich oder inkompetent behandelt<br />

fühlen, auch andere Erfahrungen gemacht werden. Grundsätzlich<br />

ist davon auszugehen, dass ARGE-Mitarbeiter nicht mutwillig, sondern<br />

auch aufgrund schwieriger Rahmenbedingungen Fehler machen, bisweilen<br />

überfordert sind oder nicht immer schnell genug arbeiten können. Für<br />

Menschen in Notsituationen ist dies natürlich schwer zu ertragen.<br />

Gudrun Engel

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