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Viehdorfer Nachrichten Ausgabe 87 Juli 2018

Gemeinde und Vereinsleben in Viehdorf, erstes Halbjahr 2018

Gemeinde und Vereinsleben in Viehdorf, erstes Halbjahr 2018

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indungen. Wir haben immer gesagt,<br />

dass bei großen Verkehrsprojekten<br />

die Regionen eingebunden werden<br />

müssen – so ist auch die Zukunftsvision<br />

Europaspange entstanden, die<br />

Wald- und Weinviertel an aufstrebende<br />

internationale Regionen anbindet.<br />

Wenn es um den Ausbau der U-Bahn<br />

ins Wiener Umland geht, verfolgen<br />

wir einen ähnlichen Ansatz. Bei<br />

grenzüberschreitenden Verkehrsströmen<br />

braucht es grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit – für Niederösterreich<br />

zu arbeiten heißt in den<br />

Lebensräumen der Menschen über<br />

Landesgrenzen hinaus zu denken.<br />

Beim öffentlichen Verkehr haben<br />

wir in den letzten Jahren den Takt<br />

zwischen Niederösterreich und Wien<br />

vervierfacht und stehen heute bei einer<br />

Auslastung von über 100%. So lange<br />

es in Wien keine dritte Strecke gibt,<br />

bringen wir aber nicht mehr Züge<br />

durch Wien. Hier müssen miteinander<br />

Lösungen erarbeitet werden. Einzelgänge<br />

wie zuletzt die Forderung einer<br />

City-Maut bringen niemanden weiter.<br />

„Die beste Antwort auf<br />

Verkehrsströme sind<br />

Verkehrsverbindungen.“<br />

LH Johanna Mikl-Leitner<br />

Du hast gesagt für Niederösterreich<br />

zu arbeiten heißt in Lebensräumen<br />

über Landesgrenzen hinaus zusammenzuarbeiten.<br />

Ist das auch der<br />

Grund für deine Auslandsoffensive?<br />

Unser Brutto-Regionalprodukt ist seit<br />

2010 um 10 Milliarden Euro gewachsen<br />

– demnächst überspringen wir<br />

die 60 Mrd. Euro Marke. Maßgeblich<br />

dafür verantwortlich ist der Export,<br />

davon hängt heute beinahe jeder<br />

zweite Arbeitsplatz in NÖ direkt<br />

oder indirekt ab. Ob das landwirtschaftliche<br />

Produkte sind, industrielle<br />

Produkte oder unsere Dienstleistungen<br />

– wir gehören in vielen Bereichen<br />

zur Weltspitze. Trotzdem müssen wir<br />

ständig neue Märkte erschließen.<br />

Exporte nach China sichern etwa<br />

heute bereits 4.400 NÖ Arbeitsplätze<br />

– ich bin davon überzeugt, es können<br />

noch mehr sein. Deshalb bereiten<br />

wir gerade eine Delegation nach<br />

China vor, um für heimische Betriebe<br />

die Türen für weitere Aufträge zu<br />

öffnen. Oder nehmen wir die Europäische<br />

Union – rund 450 Mio. Euro<br />

an Förderungen fließen jährlich nach<br />

NÖ – gute Beziehungen nach Brüssel<br />

sind für uns entscheidend.<br />

Du hast bereits über den Arbeitsmarkt<br />

und die Mobilität gesprochen.<br />

Deine weiteren Schwerpunkte sind<br />

Gesundheit und Familie. Konkret<br />

gibt es dabei zwei Problembereiche<br />

nämlich der Ärztemangel und die<br />

Kinderbetreuung. Welche Maßnahmen<br />

werden dabei verfolgt?<br />

„Auch wenn es nur um<br />

wenige Stellen geht, will<br />

ich, dass die Versorgung<br />

flächendeckend<br />

sichergestellt wird.“<br />

LH Johanna Mikl-Leitner<br />

Experten bescheinigen uns im Bundesländervergleich<br />

eine gute prozentuelle<br />

Versorgung mit Hausärzten – mir geht<br />

es aber nicht um Prozente, sondern<br />

um Bedürfnisse. Auch wenn es nur um<br />

wenige Stellen geht, will ich, dass die<br />

Versorgung flächendeckend sichergestellt<br />

wird. Deshalb übernehmen<br />

Ärzte der Landeskliniken im Rahmen<br />

der Initiative Landarzt die Versorgung,<br />

bis ein geeigneter Arzt gefunden<br />

wurde und wir unterstützen Landärzte<br />

mit einer Einstiegsprämie. Was die<br />

Ärzteausbildung betrifft verfolgen wir<br />

zwei Wege: einerseits unterstützen wir<br />

als einziges Bundesland angehende<br />

NÖ Ärzte bei ihrer Aufnahmeprüfung,<br />

andererseits wollen wir durch<br />

den Vollausbau der Karl Landsteiner<br />

Universität eine eigene Ausbildungsschiene<br />

starten.<br />

Und bei der Kinderbetreuung?<br />

Wir verzeichnen eine Kinderbetreuungsquote<br />

in unseren Kindergärten<br />

von 98%, ein sehr guter Wert. Aber<br />

wir spüren eine verstärkte Nachfrage<br />

nach Kleinkindbetreuung auch für<br />

unter 2,5-Jährige. Mit unserem blaugelben<br />

Familienpaket wollen wir 100<br />

zusätzliche Kleinkinderbetreuungsgruppen<br />

bis 2020 bereitstellen, fast<br />

die Hälfte haben wir bereits im ersten<br />

Halbjahr geschafft. Und wir haben<br />

die Landesförderungen für Tageseltern<br />

um jeweils ein Viertel erhöht. Ich<br />

weiß, was es heißt Beruf und Familie<br />

zu vereinbaren, das ist oftmals<br />

unglaublich schwer – ich möchte<br />

Eltern hierbei bestmöglich unter die<br />

Arme greifen.<br />

Es gab in den letzten Wochen auch<br />

Kritik an Mitgliedern der Landesregierung.<br />

Die Caritas übte Kritik am<br />

FPÖ Landesrat, ein Heimbetreiber<br />

am SPÖ Landeshauptfrau-Stellvertreter.<br />

Wie gehst du damit um?<br />

Was ich verlange ist ganz einfach:<br />

Anstand in der Arbeit und Anstand<br />

im Umgangston. Ich habe vor der<br />

Wahl gesagt, ich möchte Arbeitsübereinkommen<br />

mit allen Parteien, die<br />

auf Grund unseres Wahlrechts in der<br />

Landesregierung vertreten sind.<br />

Das ist uns gelungen – jetzt geht es<br />

darum, unser Programm abzuarbeiten.<br />

Natürlich sind beide genannten<br />

Regierungsvertreter neu im Amt und<br />

vielleicht noch nicht immer trittfest.<br />

Und ich gehe davon aus, dass sich die<br />

Situation bessert. Aber eines steht fest:<br />

Wer dem Ansehen unseres Landes<br />

schadet, kann mit mir nicht als Partner<br />

rechnen.<br />

Seite 38

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