Sicher leben im Alter - Deutsche Hochschule der Polizei
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Abbildung 9: Opfer von Trickdiebstählen p. a. pro 1.000 Einwohner <strong>der</strong> jeweiligen <strong>Alter</strong>s- und<br />
Geschlechtergruppe (Bremen, 01/2004 – 05/2006; Daten aus polizeilich-operativem System)<br />
Hier zeichnet sich somit ein Kr<strong>im</strong>inalitätsfeld ab, in dem Menschen <strong>im</strong> hohen <strong>Alter</strong> ein beson<strong>der</strong>es<br />
Risiko aufweisen. In Verbindung mit dem grundsätzlichen Befund einer <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> sinkenden Kr<strong>im</strong>inalitätsgefährdung<br />
einerseits und dem Wissen um die materiellen und psychosozialen Folgen einschlägiger<br />
Delikte (oftmals hohe Schadenssummen, Verunsicherung und Beschämung <strong>der</strong> den Täuschungen<br />
erlegenen Opfer) ergaben sich somit hinreichende Anhaltspunkte und Argumente für eine Schwerpunktsetzung<br />
auch <strong>im</strong> Rahmen des Aktionsprogramms „<strong>Sicher</strong> <strong>leben</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>“.<br />
2.1.3.4 Tötungsdelikte (und <strong>der</strong>en Erkennbarkeit) <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />
Menschen <strong>der</strong> <strong>Alter</strong>sgruppe ab 60 Jahren sind von polizeilich registrierten vorsätzlichen Tötungsdelikten<br />
insgesamt etwas seltener betroffen als jüngere Erwachsene. Die <strong>Polizei</strong>liche Kr<strong>im</strong>inalstatistik<br />
für das Jahr 2010 weist 324 Personen als Opfer vollendeter (also nicht nur versuchter) Morde aus;<br />
von ihnen hatten 77 Personen (47 Frauen und 30 Männer) das 60. Lebensjahr vollendet. Während<br />
<strong>der</strong> Bevölkerungsanteil <strong>der</strong> <strong>Alter</strong>sgruppe 60+ bei ca. 26 % liegt, entfielen somit <strong>im</strong> Jahr 2010 rund<br />
24 % aller Mordopfer auf die Gruppe <strong>der</strong> Älteren. Dieser Wert erscheint jedoch in einem an<strong>der</strong>en<br />
Licht, wenn in Betracht gezogen wird, dass bei allen vollendeten Straftaten, zu denen in <strong>der</strong> PKS Informationen<br />
auch zu Opfern vorliegen, weniger als 6 % <strong>der</strong> Betroffenen älter als 60 waren (vgl. Bundeskr<strong>im</strong>inalamt,<br />
2011).<br />
Bei einer näheren Betrachtung von Daten <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>lichen Kr<strong>im</strong>inalstatistik wird Folgendes deutlich:<br />
60-Jährige und Ältere haben ein insgesamt etwas geringeres Risiko als jüngere Erwachsene,<br />
einem polizeilich registrierten Mord- o<strong>der</strong> Totschlagsdelikt zum Opfer zu fallen. Dies gilt jedoch<br />
vor allem für versuchte Taten, während sich bei den vollendeten Delikten die <strong>Alter</strong>s-<br />
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