Nippers 2018-2 Ausgabe B
Die Ausgabe B des am weitesten verbreiteten Hundemagazins Deutschlands für die Region B
Die Ausgabe B des am weitesten verbreiteten Hundemagazins Deutschlands für die Region B
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das gehört in die Hunde-Notfallapotheke<br />
Einmal kurz nicht aufgepasst und es ist passiert: Der Hund hat sich verletzt. Die Gründe sind unterschiedlicher Natur.<br />
Er kann sich einen Dorn in die Pfote oder in eine Scherbe getreten, sich irgendwo eingeklemmt und natürlich noch viel<br />
Schlimmeres davongetragen haben. Oft ist schnelle Hilfe vonnöten. In vielen Fällen ist auch der Gang zum Tierarzt<br />
nicht zu vermeiden. Aber erst einmal geht es darum, dass Erste Hilfe geleistet wird. Deswegen ist es etwa bei Reisen<br />
oder bei längeren Wanderungen unbedingt wichtig, eine kleine Notfallapotheke dabei zu haben.<br />
Was gehört in eine Notfallapotheke?<br />
Das Erste und Wichtigste sind ein Maulkorb oder<br />
eine Maulkorbschlinge, die man sich vorher<br />
schon angefertigt hat. Zur Not reicht auch<br />
eine weiche Mullbinde. Denn selbst der<br />
bravste und liebste Hund kann zuschnappen,<br />
wenn er Schmerzen empfindet. So muss<br />
er erst einmal ruhiggestellt werden.<br />
Selbst wenn er uns nicht beißt, so<br />
versuchen doch viele Hunde, uns von<br />
der schmerzenden Stelle abzulenken<br />
und unsere Hand vielleicht auch nur mit den<br />
Lippen wegzuziehen, gar nicht etwa mit den<br />
Zähnen. Aber auch das wür de uns bei der<br />
Behandlung stören.<br />
Wichtig ist auch ein Druckverband, um Blutungen<br />
zu stoppen. Hier wird ein schneller Besuch<br />
beim Tierarzt unausweichlich sein. Ein Desinfekionsmittel<br />
mit einer kleinen Einwegspritze (ohne Kanüle) hilft bei der<br />
Desinfektion kleiner Wunden, eingerissener Krallen oder einer<br />
abgerissenen Wolfskralle. Das passiert gar nicht so selten,<br />
wird aber nicht immer sofort bemerkt. Zum Verbinden<br />
kleinerer Wunden ist auch eine weiche Mullbinde sinnvoll.<br />
Eine kleine Verbandsschere hilft nicht nur beim Zuschneiden<br />
der Binde oder des Verbands, sondern auch bei dem des<br />
Pflasters. Damit kann man zwar keine Wunde zupflastern,<br />
denn die Haare verhindern dies, aber zum Fixieren von<br />
Verbänden ist es doch wichtig.<br />
Das Anlegen einer<br />
Maulkorbbinde<br />
sollte vorher geübt<br />
werden – ruhig am<br />
Dummy, der hält<br />
wenigsten still.<br />
Auf jeden Fall gehört auch eine Pinzette zur Ausrüstung.<br />
Mit ihr kann man beim Hund kleine, eingetretene<br />
Holzsplitter, Glasstückchen oder Dornen entfernen. Besser als<br />
eine Pinzette ist zur Entfernung von Zecken, nicht nur beim<br />
Hund, sondern auch bei uns, etwa nach einer längeren<br />
Wanderung im Wald, ein Zeckenhaken geeignet.<br />
Zwar sind auch die normalen und überall angebotenen<br />
Zeckenzangen zumindest eine Hilfe, aber<br />
mit dem Zeckenhaken geht es, so meine Erfahrung,<br />
noch besser. Der Haken wird zwischen Haut und<br />
Zeckenkörper ge schoben. Dann wird der Haken<br />
leicht gedreht und schon ist die Zecke fast immer<br />
vollständig heraus. Übrigens, sollte der Kopf<br />
einmal stecken bleiben, ist das nicht so schlimm,<br />
denn die gefährlichen Inhalte der Zecke wie<br />
Borrelien sind im Körper – den also keinesfalls<br />
drücken oder mit Öl beträufeln, wie man gelegentlich<br />
immer noch liest.<br />
Ist die Pfote verletzt, leistet normalerweise ein Hundeschuh gute<br />
Hilfe zur Schonung und gegen Verschmutzung. Zur Not tut es<br />
aber auch eine Babysocke, die über die Pfote gezogen wird.<br />
Wichtig: Muss die Pfote verbunden werden, muss zur Abpolsterung<br />
vorher immer etwas Watte zwischen die Zehen gelegt<br />
werden, um sie auf Abstand zu halten. Ansonsten kann es<br />
durch den Krallendruck zu zusätzlichen Verletzungen kommen.<br />
Harro Hieronimus<br />
<strong>Nippers</strong> 2/<strong>2018</strong> I Region B<br />
19