Quo Vadis biogenes Glycerin? - Glaconchemie.de
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<strong>Glycerin</strong> ist eine bei Raumtemperatur farb- und geruchlose,<br />
viskose und hygroskopische, süßlich schmecken<strong>de</strong><br />
Flüssigkeit. Ent<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong> <strong>Glycerin</strong> im Jahr 1779, zu<br />
einer Zeit, als die Chemie sich zu einer ernstzunehmen<strong>de</strong>n<br />
Wissenschaft zu entwickeln begann.<br />
Von Dr. Michael Charwath<br />
Chancen und Möglichkeiten eines ganz beson<strong>de</strong>rs vielseitigen Stoffs<br />
<strong>Quo</strong> <strong>Vadis</strong> <strong>biogenes</strong> <strong>Glycerin</strong>?<br />
nt<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong> <strong>Glycerin</strong> von Carl Wilhelm Scheele, einem<br />
in Schwe<strong>de</strong>n leben<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>utschstämmigen Apotheker<br />
und Chemiker, <strong>de</strong>r eine Vielzahl chemischer Verbindungen<br />
isolierte und untersuchte, u.a. <strong>de</strong>n Acetal<strong>de</strong>hyd und die<br />
Harnsäure. Durch seine Forschung trug Scheele dazu bei, die<br />
Zahl <strong>de</strong>r damals bekannten Elemente und Verbindungen<br />
wesentlich zu erweitern: Unabhängig von an<strong>de</strong>ren Wissenschaftlern<br />
ent<strong>de</strong>ckte er die Elemente Sauerstoff und Chlor.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
GLACONCHEMIE GmbH<br />
Beunaer Straße 4<br />
D - 06217 Merseburg<br />
Telefon 0 34 61 - 24 48 - 0<br />
Konstitutionsformel <strong>de</strong>s <strong>Glycerin</strong>s<br />
Verantwortlich für <strong>de</strong>n<br />
redaktionellen Inhalt:<br />
Walter Kanzler<br />
w.kanzler@glaconchemie.<strong>de</strong><br />
www.glaconchemie.<strong>de</strong><br />
Auf <strong>Glycerin</strong> stieß Scheele bei <strong>de</strong>r Verseifung<br />
von Olivenöl mit Bleioxid. Allerdings dauerte<br />
es weitere drei Jahrzehnte, genauer gesagt<br />
bis 1813, um zu erkennen, dass natürliche<br />
Fette und Öle Ester <strong>de</strong>s <strong>Glycerin</strong>s sind. Die<br />
Namensgebung wie<strong>de</strong>rum erfolgte im Jahr<br />
1823, wobei das markante Geschmacksempfin<strong>de</strong>n<br />
grundlegend war: Das Wort<br />
<strong>Glycerin</strong> entstammt <strong>de</strong>m griechischen „glykerós“<br />
und be<strong>de</strong>utet so viel wie süß. 1855<br />
schließlich ermittelte <strong>de</strong>r französische Arzt<br />
und Chemiker Charles Adolphe Wurtz die<br />
Konstitutionsformel <strong>de</strong>s <strong>Glycerin</strong>s.<br />
Dipl.-Ing.<br />
Dr. Michael<br />
Charwath, Leiter<br />
Forschung und<br />
Entwicklung<br />
Gewinnung biogenen <strong>Glycerin</strong>s<br />
Biogenes <strong>Glycerin</strong> wird aus natürlichen Fetten und Ölen<br />
pflanzlicher Herkunft gewonnen. Im Wesentlichen führen<br />
drei Prozesse zum Ziel:<br />
1. Alkali-Verseifung: liefert Alkalisalze <strong>de</strong>r Fettsäuren<br />
und <strong>Glycerin</strong><br />
2. Hochdruck-Fettspaltung: liefert die freien Fettsäuren<br />
und <strong>Glycerin</strong><br />
3. Umesterung: liefert Fettsäureester an<strong>de</strong>rer Alkohole<br />
und <strong>Glycerin</strong><br />
Die alkalische Verseifung, die mit einem höheren Einsatz an<br />
Chemikalien einhergeht, galt ursprünglich als Verfahren <strong>de</strong>r<br />
Wahl. Alle älteren Verfahren <strong>de</strong>r Fettspaltung bedingen <strong>de</strong>n<br />
Einsatz großer Mengen unterschiedlicher Chemikalien. Die<br />
Gewinnung biogenen <strong>Glycerin</strong>s nach alter Väter Sitte entspricht<br />
folglich nicht <strong>de</strong>n Prinzipien <strong>de</strong>r „Green Chemistry“,<br />
die <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r Umwelt und die Reduktion <strong>de</strong>s Chemikalieneinsatzes<br />
im Fokus hat. An<strong>de</strong>rs die Hochdruck-Fettspaltung<br />
mit Wasser bei 25 bar und 220 °C; sie stellt ein äußerst<br />
effizientes Verfahren dar, das mit einem Minimum an Chemikalien<br />
auskommt.<br />
GLACONEWS 3