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kölner künstler theater - Akademie för uns kölsche Sproch

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6<br />

B I B L I O T H E K<br />

RARETÄTCHER US DEM BÖCHERSCHAAF<br />

Im vorigen Heft haben wir Ihnen den Roman von Andrea Schacht<br />

„Die Lauscherin im Beichtstuhl“ empfohlen, was zur Folge hatte,<br />

dass er seitdem permanent ausgeliehen ist. Also hat sich die<br />

Rezensentin Frederike Müller, selbst eine begeisterte Leseratte,<br />

zwei weitere Romane der Autorin vorgenommen:<br />

Andrea Schacht: Der dunkle Spiegel.<br />

Blanvalet, München. 2003.<br />

ISBN: 3-7645-0156-1<br />

Der Inhalt dieses Buches dreht sich um eine junge Begine namens<br />

Almut Bossart, die aus einer Baumeisterfamilie stammt und nach<br />

dem Tod ihres Mannes in ein Beginen-Konvent gegangen ist.<br />

Almut klärt in diesem Buch einen mysteriösen Giftmord auf,<br />

dessen Aufklärung äußerst dramatisch verläuft, zumal sie selbst<br />

von der Inquisition verdächtigt wird.<br />

Andrea Schacht ist mit diesem Band über die vorlaute Begine<br />

Almut Bossart wieder einmal ein wundervoller Krimi gelungen,<br />

der nicht nur die Stimmung des Mittelalters hervorragend wie -<br />

der gibt, sondern auch die Personen sehr lebendig wirken lässt.<br />

Die Personen des Buches sind mit sehr viel Liebe zum Detail be -<br />

schrie ben und entwickeln alle liebenswerte oder auch nicht so<br />

lie benswerte (der Inquisitor natürlich) Charaktereigenschaften,<br />

die sich wunderbar ergänzen und durch Konflikte oder unverhoffte<br />

Bekanntschaften an Spannung gewinnen.<br />

Auch das damalige Köln hat eine unglaubliche Dichte und<br />

authen tische Atmosphäre, die die damalige Zeit in einer Art auf -<br />

le ben lässt, wie es nur in gut komponierten Erzählungen möglich<br />

ist. Man kann sich an altbekanntem orientieren, z.B. am Kölner<br />

Dom oder am Eigelsteintor und sich von dort aus an der Seite von<br />

Al mut Bossart auf eine Entdeckungsreise durch das unbekannte<br />

Köln machen. Denn viel Bekanntes wird man nicht finden. Umso<br />

mehr freuen einen die Kleinigkeiten die eingestreut werden und<br />

einem den Eindruck nehmen, dass man Köln doch nicht so kennt<br />

wie man dachte.<br />

Durch die fantasievolle Beschreibung und Erzählung werden die<br />

Kli schees ein wenig überdeckt, die Andrea Schacht verwendet<br />

hat. Sei es der säuerliche Inquisitor, der am Ende der Dumme ist,<br />

sei es die vorlaute Begine, die ihren Konvent immer wieder in<br />

Schwie rigkeiten bringt, die genauso gut die Tochter eines wohl -<br />

ha benden Kaufmanns sein könnte, und diesen mit ihrem Eigen -<br />

sinn in Verlegenheit bringt.

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