Ausgabe 10/2011 - Gemeinde Pommelsbrunn

NaturFreunde Ortsgruppe Pommelsbrunn
Unterwegs in der Rhön
Die Rhön - Land der offenen Fernen - dies kann die Gruppe
der Naturfreunde Pommelsbrunn, die sich seit ihrer Jugendzeit
kennt und alljährlich einen gemeinsamen Ausflug unternimmt,
bestätigen.
Da der erste Tag ihrer Vier-Tages-Tour leider noch etwas verregnet
war, machte man einen kurzen Abstecher zum Franziskanerkloster
auf der Kuppe des Kreuzberges mit seiner jahrhundertealten
Brautradition. Die herrliche Rundumsicht konnte man nur
erahnen, als sich die Wolken- und Nebelbänke zeitweise etwas
lichteten. Außerdem bot sich noch der Besuch des Segelflugmuseums
auf der naheliegenden Wasserkuppe, dem mit 950 hm
höchsten Gipfel der Rhön, an. Man erfuhr, dass die Wasserkuppe
die Geburtsstätte des Segelfluges überhaupt ist und bereits seit
1891 die ersten „Tollkühnen“, wie Otto Lilienthal, Oskar Ursinus
und viele andere mühevolle Pionierarbeit mit einfachsten Mitteln
leisteten. Originale wie Nachbauten zeugen von der Entwicklung
des Segel- und Modellfluges bis heute und zeigen sich für Alle
hoch interessant.
Aus vielen angebotenen Wandervorschlägen in der Region hat
man sich für den zweiten Tag eine Rundwanderung, den 14,5
km langen „Point-Alpha-Weg“, vorgenommen. Startpunkt war
das seit der Grenzöffnung wieder erblühte malerische Städtchen
Geisa mit seinem schönen Marktplatz und Schlossensemble. Ein
sehr abwechslungsreicher Weg schlängelte sich über Höhen
und Kuppen, meist mit Blick in das romantische Ulstertal und auf
das beeindruckende weite Panorama ringsum, zum ehemaligen
US-Stützpunkt „Point Alpha“ mit seinem Grenzmuseum und
dem historisch erhaltenen US-Beobachtungsposten. Auf sehr
anschauliche Art und Weise wird hier an die Zeiten des Kalten
Krieges und die jüngere Geschichte Deutschlands erinnert. Die
letzten Kilometer ging es über sonnige Wiesenhänge hinab ins
Tal zum Ausgangspunkt der Tour.
Die Wetteraussichten waren gut, so entschloss man sich am
nächsten Tag die 15 km lange „Hochrhöntour“ in Angriff zu nehmen.
Auf zahlreichen schmalen Pfaden führte die Route über
Bergwiesen durch das größte außeralpine Naturschutzgebiet
in Bayern, die „Lange Rhön“, Lebensraum seltener Tiere und
Pflanzen. Nach Abzug des Morgennebels ermöglichte die abwechslungsreiche
offene Landschaft einen ständig wechselnden
grandiosen Blick auf das Plateau der Langen Rhön und noch weit
darüber hinaus. Man konnte sich kaum satt sehen. Den Abschluss
des Tages bildete, wegen des sonnigen Wetters, ein nochmaliger
lohnender Abstecher auf die Wasserkuppe. Dutzende von Segelfliegern
waren zu beobachten, die Modellflieger trugen einen
Wettbewerb aus und auch die Gleitschirmflieger waren wuselig
am Hang unterwegs. Höhepunkt der Betrachtungen bildete der
Start und Flug eines legendären Stuhlgleiters, der an die Urzeiten
des Segelfluges praxisnah erinnerte.
Bevor man wieder die Heimreise antrat, ging es noch ins naheliegende
Fulda, wo man bei einer zweistündigen Stadtführung die
Geschichte und die Schönheiten der reizvollen Barockstadt mit
seinem Stadtschloss und imposanten Dom kennenlernte. Nach
einem gemeinsamen Mittagessen verabschiedete man sich in der
Gewissheit, mit guten Freunden wieder einen schönen neuen Teil
unseres Heimatlandes kennengelernt zu haben.
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Text und Bild: Hermine Habermann
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